Skip to main content

Full text of "Wörterbuch zu Dr. Martin Luthers deutschen Schriften"

See other formats


Wörterbuch  zu 
Dr.  Martin 


uthers 
deutschen 
Schriften 


Philipp  Dietz 


1 


r 


VA 


Digitized  by  Google 


I 


1 


Diriiti.?nri  hv  C'onnlr 


WÖRTERBÜCH 

ZU 

DR.  MARTIN  LUTHERS 


VON 


PH.  PIETZ, 

Vr-  ~ 

IN  MAHUUKG. 


£R8TfiR  BAND. 


(A-F) 


.  .  wwrf»^  a usf  ährliehtn,  di,r  Eigenheit  der  Spraehf  LtJk*s  bgktmdtinden  Vorworte 
^  ^'V\f^^,n   V^^rn^chnUu  dn  bmut^un  zahlreichen  O riginalintflu  Uietehtr 

Schriften  und  Handschriften, 


LEIPZIG, 

VEKLAü  VON  F.  C.  W.  VOGEU 
1870. 


Digitized  by  Google 


I 


Dmek  vm  J>  B.  1IirBehf*14  U  Lmpiiv, 

— ^ 


üy  Google 


im 


Seit  Diederich  von  Stade  hai  man  es  zwar  wiederhoU  uniemonunen, 
dne  anzM  „aUerthOmSeker  und  teUaur  autdrücke  if.  MarHn  Imikars 
hl^eHtherseitunff"  bolä  in  MdbtUMigm  nfSrterb&chem  bald  in  abhmdhmgm 
zw  ^etehe  Luihert  bdffeffehenm  wärterverzeiehnitsen  zu  erkiSrm,*)  aber 
noch  nicht  ist  e$  bis  jetzt  versucht  worden^  dm  gesamnUen  spraehsehaiz  L*s 
zu  verzeiehntn^  wie  verdiautUch  auch  ein  solches  unternehmen  ßir  die  sprach- 
forsrhrtng  {jfwesen  rrrirc,  tnmnl  L.'s  Schriften  in  den  nhd.  n'Örlerhücheni  hin 
nvf  Crlmm  fast  gar  keine  herücksichtigung  aefvnrhm  hatten,  nas  allerdings 
rtnii'j  hr/r''!niini  darf,  dn  z.  b.  Adching  Luthers  hibel  ßir  nichts  weniger  als 
classtsch  gehalten  wissen  wollte  {vgl.  Ichrgebäude  1,  66),  und  in  seinem  gram- 
matisch-kritischen wörterbuche"  beispiele  aus  dieser  mir  deshalb  nahm^  weil 
dieselbe  in  jedermans  Händen  und  steBen  aus  denken  den  meisten  bekatmt 


*)  feh  /tihre  Itter  nur  folgend«  an : 

ffieJfrieh  von  Sladf,  erläuler-  und  erkläruni;  der  vornfhmalrn  (Ipulscticn  frörlrr, 
deren  sieh  dooL  Martin  Luther  in  überastsung  der  bibel  in  diedeuttc/te  spracfie gebraucltet, 
Brtmm,  17». 

Teller,  vofUtäitiige  dartfellung  und  ht>urlh*tlufig  dtr  iwOtektn  »prseh«  in  Lutktn 
tSMäkertettung.  2  tfieile.  Berlin,  1794.  1795. 

Piaehon,  erklärung  der  hauptsächlichMten  veralietm  deutschen  Wörter  in  dr.  Lullter'g 
kMMtntttwtig.  tintodimgttehrift  der  preiuaiaekeH  kmtpt'  UMgetelteekafll  sw  SOJSkr, 
iftyfan^jr/ki'M*  der  gesell whaft  am  9-  Ott.  iSH.  Berlin^  bei  Trowiitsch  und  eohn. 

Beck,  wörlerbucfi  zu  Lufhrr.t  bibelührrnetzunf^.   Siefen  u.  ff'ivsbttdfn.  IRf^. 

Hop  ff  Würdigung  der  Luthersctien  bittelverdeutschung  mit  rüc/isicht  auf  ältere  und 
uemer«  MeMtwtmgmu  IfBrmitrg*  iW. 

Mönc  keberg,  MtrBg*  «M*  wUr^gwn  h«r$lelbmg  iet  Lulkuieehen  biMUiwwttung. 
Bambttrg,  1855. 

Beelii*,  lexilogut  zur  Lutherischen  bittet  -  itbersetzitng  des  n.  lest,  für  gymnasien. 
«nMM  Programm  dm  fymjtavAniw  wu  Stendal  von  1857. 

ffetsel,  die  spräche  Luthers  tri  seiner  tiif/elfibfrsefzunii .  Sfidf^'nrt. 

Bitt»,  über  die  arclurismen  in  Luthers  bibelübertettung.  in  einem programm  derstäd- 
IbdUit  realtehuU  tn  Pottdam  von  lS6t. 

Jütiing,  bibUsehes  wIMm-tmdi  enthMÜMtd  «fiw  wkUumitf  der  oUerihäädiehM  und 
mUeamt  mmadraak»  in  JT.  iMlhrnfM  UMüUnvtnmg,  Uipittg,  iBßl. 

A* 


Digrtized  by  Google 


TV 


VORWORT. 


seien  (t»  wtb*  i,  XV),  erst  in  dem  „deutschen  wSrterhnchtS"  der  geMder 
Grimm  kmmt,  wie  sieh  nickt  anders  erwarten  iiesx,  Ltdher  als  ein/er  „äer 
sprachgewaliiffsten  und  wichHgsten '  sckrifMeUer"  der  nhd.  Sprachperiode  zu 
seinem  recht,  indem  belege  aus  seinen  schHften  reichlich  beigebracht  werden, 
diese  belege  sind  Jrrhchy  wie  es  auch  kaum  anders  sein  konnte,  fast  atts- 
schtieszHch  einer  splUercn,  nirht  hlosz  sprachlich  unzuveiUhzigen,  sonrlern 
auch  unvüllutätidigcn  gesnmmluusgabe  von  Lnthers  werken  enlnomtnen,*)  wo- 
her es  gekommen,  dasz  eine  ganze  reihe  von  Wörtern,  die  doch  zum  (heil 
wiederholt  bei  Luther  begegnen,  theils  der  belege  aus  L.'s  scUriften  entbehrt, 
theits  gar  nicht  einmal  zur  Verzeichnung  gelangt  ist.**}  diese  Hkcke  des 


*]  Hin  und  wieder  sind  zwar  anch  im  Grtmm'schen  wtb,  einsrldrtteke  L'te/ier 
uctirijlen  iugeiogen.  die  aber  zum  iheii  o/fmltare  nachdrücke  ggtoetm  sein  miusen,  welche 

aujtfcaben,  deren  r«4golafm  gm»lt  Mau»  or^gin^äntvk«  v^rtagm  {9gt.  m.    di»  m'HM  aapel, 

enlbitten,  furkor). 

*•)  Alt  beteg  liierfür  diene  ein  nur  die  bucfuiaben  A  und  B  umfauendei  Verzeichnis, 
w»M  df»  M  Grimm  fithtmden  wSrter  mit  tim^m  9t»mekM  tmrtsteAnet  gindt  aal  imguitta\, 

a;!"^.  .'ibarhfilpn  (demerrrf),  *:iMi;inin'ii,  nMniszcii,  alibililfii,  aliliindiMi.  ntiMallcti,  ;iti!)org<»n,  ab- 
bringen. :)liderkcr,  abiiieiien,  abdrürkeii,  abcndbrod,  'abpruibHlle,  *abendfreii«rr,  ^abendmahhtexl, 
abendo^ir«  r,  *abpndswolf,  ^ubeudwache,  *abcndwerk,  abculeurer,  ^abergdsUichkeil,  aberglaubc, 
«bcrgUubif ,  abergliubiwh,  abmmls.  *abenrater«  aberwitEif;,  abesMo,  abfordm,  abfrmeo,  ab- 
frof/rn.  nliacl  cn.  nhu'ci/f  ri.  nliu'ii  >><!<'n,  ntisriniilie.  •abglüiibiscb.  abgulU'risrh,  abgöitin.  *;ilij4r»ttlfin. 
*abgultsbild,  ^abgüUe,  abgrabi'n,  aligür(«>n.  ubIiatH-u,  ablinllen,  abhalUiiig,  abheben,  abjai^cn, 
abkaufen,  abkratzen, abkandigrii,  «ablai^zbapst,  «ablaszhiibe,  *ablaszbulle,  «ablasikiurer, ''ablasz- 
krtmer,  *ablaszpredigfr,  '^ablaszt<*iir<-l,  ^ablaszverreehter,  *abhuiTOft,  abUlateni,  abtegung,  Ab- 
lehnung, ablernen,  ablesen.  *,ibleser.  ablitlmen,  ablÖM-n,  iilifiiffcn.  abmnhiieii.  ahiiiHen,  abmessen, 
abitBgeu,  abaOUiigeu,  ubpQückcu,  ^abpoltem,  abrechneu,  abreden,  abreiben,  abreikn,  absägen, 
abachabcn,  ab«ehaffen,  AbsehafTnng,  abschätzen,  abaHiaumni,  abacheren,  ahgcheu  f.,  abachiesaen, 
abi^chiiiden,  absrhreiben,  abschrifl.  ab<«ehä|lelDt  *sbsrhwitzen.  al)HieKen,abaoiideittng,abspeiaeD, 
abstechen,  abslellcn.  abslrei.  heu.  iitif.itizen.  ablhiinng.  äblis?*!»,  abirennen,  ablrockneti.  *;)b- 
trOunigkeil,  aburlbeileu,  *abverlilgen,  abwägen,  *dbwiirügkeiL,  abwaiicben,  abwaschung,  ab- 
wechadn,  abwf f.  abweichen,  abwendig,  abweudnng,  abwetzen,  abwickeln,  abwinden,  abwurhern, 
abwürgen,  alizielen,  abzirkeln,  abzuchl  (  -  ahzuff).  abz\«'ingen,  aehlbnr.  fu-litigen,  ariitsam, 
ächzen,  aekerban.  *arkerbnl»(*.  lu  kerknerlil.  *ail:Hn:inl,  *adaiiiruifisrh,  adeln,  *alfi'ol>ticM('iTi. 
*aUengeM.'U,  ^uirenltaufe,  *ulteninaiil,  ätllM-h,  atlerglaube,  afterkoseu,  aflennontag,  afterrede, 
aAeraabbat,  agiasirr,  agtstein,  able,  abne,  ahnen,  ahnlierr.  aMÜnziseh,  *atterachtbantt,  *aller31teat 
(«.  I».  a.  ziis tmmenseliuiiffen  mit  aller),  *i)lpliabel><  lifiler,  allratin,  ♦allarijote.  allarlein.  allar- 
liclit,  allar«:leiii.  tiirli.  nU'if'ru'chi rieht,  al  berkoniniend.  alMieli.  nuillians.  ruiiticin.  :niits\  iT- 
walter,  anbetialten,  ^antiekleben.  anbilden,  anbisz,  aublieken,  *andaeliligUcli,  '''anderwo,  ^atniers- 
woher,  andrehen,  anererlit,  anfahrt,  anfjngfich,  anFeimlen,  anführen,  angaifenf  angelolten.  angift 
(arrb'i),  aiiglanzeii.  *ansjsll»ad.  •aitk'stlieichle,  *.jni;sler,  *ait(,'sterzliure,  angslherz.  *aiigs(hnre. 
ängs(ig;lieli.  ängstlich  an^'s'si  li\\  eisi!,  ^ariirstuerk,  antialten,  auhan^er.  ^anltangung.  aiilianchen, 
anheimisch,  ^anherdkuufl,  auliel/.en,  ani.s,  *auklager,  *anUlebig,  ankleiben,  anlachen,  anleguug, 
anleitang,  anmalen,  annnazen«  annageln,  annahen,  anname  (unintmi' ,  anregen,  anregung,  an- 
reizuhg.  anriifuns;.  nunilulirli.  an-rlil;ii;ii;.  aiisi-hnaiien.  aitsi  lmnii^eti.  afisi  liiiren.  *iiiisrlnirzen, 
anselinng.  aitspiinien,  ans|irurli,  aiispruheu,  anstellen,  auslinimen.  nnsheirlicii.  *antui>tung.  an- 
wachsen, anwail.  anwai'uug,  anweitier,  anweisung,  anwerben,  anzapfeti,  anzeirhnen,  anziig, 
apfelbiaz,  Apostelstand,  *apa8teltag.*apoatoUaeh,apotheke,apolheker,*apQlhekerknaat,  aprilleu- 
wctter,  ai^heii,  argliatig,  annbmat,  armbraatbogen,  armbnBlschasZt  armen,  armeiikaslen,  *armsal| 


Digitized  by  Google 


VORWORT.  V 

« 

GHmm'schm  ü^örterhuchs  möglichst  muzußtlen,  so»i6  einiges  auf  wort'  und 
ßexians/brmen  siek  beziehendes  nachzutragen,  mr  ein  gedanke,  mit  dem  ich 
mich  schon  seit  längerer  zeit  umtrug^  als  ich  von  verschiedenen  selten  bestimmt 


«rniidig,  an^elig^keit,  *arresl,  *arsi  [ihumiud,  aiscbloch,  arten,  ärüg,  artland^  as,  asch,  aschen- 
kndKO,  *aacheiiplatz,  'asdH^iitupf,  aMhemittwoch ,  aufkeisieii,  aalbieten,  ■ttfl>orgen,  <^ttf> 
bresten,  aufbrüsten,  aufdringen,  oiifdnuken,  anfiinporcn,  ^uferholion,  aafcnt|Ddiiig,  ^aufer- 
strhiTi.  niifpfwachen,  *anfpnv»Tk('r.  ♦auf»  rn  <'!  kniiif.  •auirüliniT)-/,  nufflirkt'ii.  aiif'.'fl'nf  luf  'ii -^zi-ti 
aufgumpi?!!,  *aufhang,  aufliHfer,  aufhciiktii,  aiifkauren,  aulkolirt- it,  ^autlag,  auilösuiig,  auliuahiuii, 
aufiMritan^,  aufinantcni,  adfiiageo,  aufrecht,  aalnchligkeit,  *«iifrichtigHrh,  aolHcbtung.  auf- 
rühri^r.  *aufruhrteufel.  aufsagen  C—  aitß-ündigen),  aufscharren,  aufsrheiirhcn,  ■ufsrlireiben, 
aufsehet,  aufspaltmi.  aufst('rkf»n,  aufstellen,  anfwisrlifn  tni/fahren).  rtiifzämtH'n,  aiifzcicfincii. 
auüüehung,  ""augenhild,  augeiiklicklicli,  augeuacbein,  augeuscheiulirh,  üuglein,  ausbauncn,  aus- 
bdcblai,  ftnabdleD,  *iiiwbllsenieren,  ausUOhen,  ambolwen,  ausbreiler,  aitsbreiliuig,  ausbrach, 
*aus<lanken,  aoadenken,  ausdienen,  ausdrOeklich,  ansfatten,  ausfaslon,  ausfaulen.  ausfcinien,  sm- 
flatlem,  an«:flie«?xfn.  *an«f«lirt,  nti^frihninfir,  aiis^Suffor.  ausgecken,  ♦ausgt'ti'v  ;iM>Ii;in(Jflu,  aus- 
harren, ausherr<H;hen,  auskauten,  ausklopfen,  ausklügeln,  auskratzen,  aubkuiidigen  {edicere}, 
anMioi,  anldkKO,  •mraubeii,  auanuacheii,  «nsKcbiMii,  HiuKgieren,  anntioifeii, 
reiter.  ausrotlung,  ausrupfen,  auasaugeo,  aiütsi-haben,  aussrhärfen,  ausscheuern,  ausschifTen, 
aus54-hiuilen.  atr^jchlaisr  {tibra>npnlum\,  ausschiie^zen,  ausschnulrken.  aussclireilmn«,'.  niissdiwä- 
reo,  au6:>cbwiuuneu,  aui»!$cbwitz«'ii,  auüscngen,  aussinnen,  ausspähen,  aus^peculiereii,  ausspotten, 
aii9spmg»o,  ausspringcQ,  amepriMgen,  aussprach,  auaspfimn,  «üiwlnichung,  auaslreM«D,  aus- 
studieren, "ausverachten.  *ausverdeutscheu,  *au»verhoir;ilIirii.  auHWaeltseu,  niisw  chen,  ausweiden, 
ausM eisung.  ausMisrhen,  nuswürlling.  answüigen.  auszünieu,  auszwacken;  ^bachantisch,  backen- 
schiag,  badeknecbt,  *baderknccht,  *badertaufe,  badcstube,  *badewcrk,  badchut  (badhut),  bad- 
«tüblrin,  «badtoch,  bihDcn,  haixcn  (beben),  halbieren,  ballnerer,  *balUef«albc,  balgen,  ^balken> 
dfK-t'ir.  *balkenrichler,  *balkenfr;i2('r.  t'nll.  |i;iN.inii>Tfti,  *baUamzwei(if.  bankart.  *l)ankrten, 
bauki-tieren,  *baukpfül.  baimbrief.  bännuch,  *'l)anuz<-tl«>I,  *bapstei,  ^iNipalerei,  *bapslesel  {u.v.  a. 
mii  bapi»t  gehHi0t0  tompotfla).  bärenfusz,  *bärenzahn,  baretlein,  'liarfBsziafh,  barhiiupt,  banu- 
hernglirfa,  birligt,  ^bärwolfisch,  base,  *bästen.  bnilen,  balze,  ^bauchdieb,  bauchfülle,  *bauch- 
polt,  *baurhlehn\  *li;>iirli|u nlijfi.  ♦bau<  r;iiifni!ir.  *l»aMcrhoirart.  bant  riv,  ii.  bauerknechl,  'Itniur 
Uno,  *l>auerlebeu,  bäucrlein,  *bauen)klüppel,  ^baueniknecht,  bauersfrau,  *bauerskiieriit,  baucrs- 
Ifule,  *baaerslenlleui,  hauersmann,  ^Itauersrock,  bauerstdx,  baoersrotk,  bauik'eld,  hauherr,  bmi* 
hob.  bäulicti,  bauroblatt .  bnunigarten ,  *banu)kipfe.  bäumlein,  baiiwerk,  br.iits.'-^len,  being- 
sfi'.."  II  !n  r(ntworteu.  *ht  rhtlcin.  beck,  beckerli:ni-.  b«i-kin,  bedäclilifrki  it.  bedenken  {—  zu- 
denken), beding,  bedingung,  bedüugeu,  bedunk.  bedünken,  bedürftig,  ^hceilern,  beet,  befalireu 
befehden^  ^befehder,  befesligtinf;  befreunden,  begabun^c.  bearaukeln,  begehrig,  *be«rei)nin^.  *be- 
srirrdloh.  begierlicbki  it.  ♦iicffieriuitf.  ''Iiegieszer,  begiifi^en,  begrilf,  besrifli^.  begrflszen,  behauen, 
li'  li.'itiiiri'»'.  bi'ttrimui:.'.  iM  lK-iMliirlirli.  bflirrziiff n.  ln'ln'r/l .  *I>i'I(  liltii*ni;st.  ]>t'irhtkind.  l)eichlpfeiuiigt, 
*beichlralb,  *t»eicbltyrann,  bcichtvater,  beiderlei,  *beibin,  beilager,  bciniaun,  *beiniei^ter,  •bei- 
messe, beinahend,  bdnehe»,  beinhaos,  beisats,  betseliljrerin,  beischiag,  beiseit,  beiseits,  *bei- 
slehfr.  beiweg.  beiweib.  beiwolinung.  beizen,  *bejclicn.  '•'bejichlen,  bekenner,  ♦bcki>nnunff.  be- 
klaarf*'  m  .  fifkommeruntr.  *hrkirirtmiir,  bekräiiken.  *bekrinini«*run(f.  fi«*ln«t*'rn.  Jtdfttiifu.  *l)ele- 
gf  rnng.  beb-huen,  lu'leurlilrn,  *l)elferleiH,  belletschier,  bebduier,  bennuitriii,  benu-iden,  brndel, 
beneben,  Iteoedigen,  benehmen,  bedien,  bequemlirh,  bequemlicbkeil,  ^bequingen,  beraubung, 
beriurbern,  berecbiien.  bereiten  (obcffititare),  lnTgal).  bergauf.  ber«icfit,  berglein,  *b«Tgprane, 
•lieryslriu.  hergwrrk,  bmcliter,  *b«  rr»!i'-tfn,  beropH-n,  *|iesrh;idiger.  I»>sch;1digung.  bescliairung, 
brscliauuug,  brsclieidlich ,  bescherting ,  bescbiruitT,  ^beschlafuiig .  beschmerzeu ,  besi'huüe- 
ren,  beschreibnng ,  besehrrilen,  beschweniis,  beseligen,  besichUgnng,  besiegeln,  besingen, 
f  '  ^it/i-r,  bfsobluiiz.  ViP'-f  nili  iticb,  bescirguiig  (=  bfsorffni^).  besserer.  *beslankmi ,  bcsliitigor, 
b«»Uiiguog,  i>e»lelier,  bestellung,  besüreilett  (pdf-em  euej,  beslurmen,  bestürzen,  besucliung, 


VI 


VORWORT. 


wurde,  das  mährend  einer  mehrjährigen  beeehäft^fung  mit  den  deiUschen 

sthrifteyi  L.'f;  gen'oimenc  mtiteria!  zv  einem  den  gesammUm  n'ortt'orrnlh  Z.'.v 
aufnefunendeyi  H'orterbi/chr  zu  bearbeiten,  indem  irh  nun  hiermit  den  ersten 
band  dieser  arbeit  der  Öffentlichkeit  übergebe^  scheint  es  mir  nicht  übcrflüszifj, 
eine  kurze  Charakteristik  der  wesentlichsten  eigenthümlichkeiten  der  spräche 
L,'s  vorauszuschicken,  wobei  jedoch  von  grammatischer  Vollständigkeit  ganz 
und  gar  abgeeehen  ist, 

IHe  Sprache  Luthere,  nach  J,  Grimm  amdntek  (gramm,  1\  XI)  „kern 
und  grundlage  der  neuhochdeuttehen  tpraehn$ederseizung*\  ist  uns  bekannUich 
in  einer  ansehnlichen  reihe  von  schripen  ilherliefert,  welche  theils  vtm  ihm  selbst, 
theils  {ttnd  zwar  zu  einem  nichi  geringen  theile)  »cn  andern  herausgegeben  sind, 
vuf/  i's  kann  daher  wenig  befremden,  wenn  einzelne  nnxfjaben  L.'srher  srhriften 
srhnn  aus  diesem  gründe  nicht  selten  sprachlich  bedeutend  von  einander  abstehen, 
dl, er  auch  die  von  L.  seihst  besorgten  ausgäbet}  seiner  Schriften,  worauf  es  hier 
vornehmlich  ankommt,  lassen  selbst  bei  einer  nur  oberflächlichen  betrachtung  eine 
nicht  unbedeutende  sprachliche  Verschiedenheit  erkennen,  welche  zwischen  den 
seiner  früheren  schriftstellerischen  periode  ungehörigen  werken  und  den  späteren 
Schriften  stattfindet,  auf  diesen  sprachHehen  unterschied  der  firüheren  und  späte- 
ren  Schriften  L,*s,  den  ich  hier  zunächst  darzustdkn  habe,  ist  zwar  schon 
wiederholt  aufinerksam  gemacht  worden  (man  vgl,  z.  b.  Hop  f  Würdigung  der 


hetbiich,  beCcr,  belhörung,  ♦hoticin,  bi'lpsalm,  briraclit  m.,  beirieb  m.,  beliii  i;fi.  Im-ii  iilmis, 
b«*tKtrrtt1l<''ri.  \u-\U  \m.,  ♦bcllclbaiirli,  !i»Ml(»lI(rot.  ItHlclbniilrr.  be(toll)ubo,  *li«>tt(  ll>nrh.  Iirltclkiud, 
*beUelkiiitll»'ui,  betteikloüter,  beltelkönig,  bctl^'lmöuch,  l>«Udordcn,  *bplteln'rht,  *bcUelreich, 
*lielt(j»eh1ost,  b«Uel9reut«nli«ml,  beltelvolk,  beUgenoMe,  brttldn,  bettlmi,  b«tt]«rich,  ^«ttlera- 
Volk,  bettwerk,  •betweise,  beiitelein.  brnl<>l8<'btieifler,  l»i'utl»>r.  beiitpfennig.  bewahrUDg,  bewäl- 
lijTi!,  Iiowegniü,  »bf  ^nhhrbadoii.  b»'7ri2rf*n,  berichlisrfn.  <!<  rlirirsrr.  Iiinlormann.  Mcnirin, 
i>iril)iauer,  bierfasz,  Itiorhaiis,  biericlien,  bierkanne,  bierkeller,  bicrknig,  *hierritt(T,  bieri^chnik, 
*bil(lli«««!hliwr,  bildkin,  biMmhnilver,  bildunir,  *bildicicheD,  *lNlf«in,  bilgram,  billidikdt,  binde- 
s, '  I.  *l  iiiilrerht.  binnen,  biret,  *biretlein,  birken,  birnbanm,  birnsliel,  bisani.  bischoferei, 
*biMiii»r;;i>lzr,  ♦bisrhofin,  bischoflirb,  *bisrbofmnntH.  bisrbnfsbnl,  bischorthiiin.  bi«»wfil»Hi,  bisz 
(=>  gebiMz).  bitsrhier,  bitler  (petitor),  bittening,  blank,  bläslein,  blatten,  blatlerirbt,  blalteriein, 
bUUUein,  blecbfra,  bMehroth,  Ueieni,  bldgewichl,  bleiholx,  *btHktainTie,  blendung,  ^leode- 
scbhlssel,  *hlind';rhirmrr.  Mitulsrhb'irhe,  blinzcn,  Idöiliirkfil,  liirw/ürli,  Mölzliiisjcii,  blulbad, 
bbitdurst,  bluirarbr.  *bluli(-hl,  *blu(kind.  blüllein,  blntHaugiT,  bbit<itreHnd ,  '^btutsippschalt, 
^blutszeichen ,  blutvergiesznng ,  bliilwurst ,  börkisch,  *horJirussel ,  bocksbart,  ^bockskopf, 
bodcnim,  borg^  börste  (tete).  *bö8zwilUg,  *höszwillig)ifh,  botenbrot,  *b<»len9e1d,  braeinnonat, 
brachvogel,  brrirkin,  brandnarhc.  brnndsrhade,  brandschatzen,  bralherincr.  brnipfannr,  bnfspiesz, 
brauchiing,  brauer,  braiigeräth.  bräunlein,  brautbett,  brautgang,  *brauthor,  '^hraulliebe,  *brant- 
messe,  braulschroiirk,  brautsegen,  *brechftohn,  breitopf,  breme,  brenner  {lucanm  ctirvut,  s. 
nsehträge).  bretdein,  briefWl8chef,  brieflein,  brieflräger.  brotdicb,  brotfresser,  brotham,  brot- 
niesser,  4)rolrfia;iMi.  brolrinde,  brotiing.  brüderhaus,  brndorlein.  brndiMrunrrli  r  *tirni!<  Irtftbrief, 
brunnloch,  bninzen,  ^bubenhaiu»,  bubeuleben,  bubenslaiid,  *bübleta,  burbbitider,  *bMi-lidieb,  buch- 
dnicker,  *bileh<>rbatts,  bflehs^,  bOrbsenMhfltse,  bfichsldn,  budMtatnmn,  badiatäbidn,  bnflbii, 
bubierei,  buhlschaft,  •bullenkrämi-r.  *bullenlräger.  *bullist,  bfinünis,  *buntkrdU!t,  burgemeisler, 
burgenieiHloiiii,  biiiKfiin,  bürgtrlirli.  liflri;»'rn,  bfirenrrerhf.  hfirgfrschaft,  bürgerssohn.  Ijfir'Tfr- 
tochter,  bnrggrat,  buschichl,  buäzfaiiig,  *butterfu9z,  *buttergeld,  *butterig,  buttermilch,  bulter- 
weck,  btttaenbut 


Digitized  by  Googb 


VORWORT.  VII 

iMtkenclulibibeherdeuiielumg.  s,230;  und  Mönekeberg  beitrüge  ete.s.38^.); 
üm  Angehendsten  aber  hat  sieh  darüber  erst  in  neuester  zeit  Opitz  m  «einem 
sehriflehen:  über  die  spräche  Luthers*  Halte  1869,  ausgelassen  tmä  als  sicheres 

ergebrUs  einer  eingehenden  itntersuchung  ausgesprochen,  auch  durch  zahlreiche 
beispieie  und  proben  nachgewiesen,  'das:  die  spräche  L.'s  bis  in  die  mitte  der 
zwanziger  Jahre  hinter  dem  vorn  altenden  einflusze  seines  heimathlichen  dialectes 
{Thüringen}  gcjilundeu  habe,  folglich  fvesenflich  ^/nHr^/irutsches  gepriige  (rage, 
nachher  aber  eine  durchgreifende  umyesiaitung  der  sprachUchm  fo  inen  nmhr- 
genomtnen  /lerde,  üis  deren  wesentliches  merkmai  die  conse^uentere  durch- 
/Uhrung  des  umktuts  anzusehen  sei.  An  diese  im  ailgemdmen  unbestrett- 
baren  sätse  knüpfe  ich  folgende  theils  ergänzende  iheils  berichtigende  be- 
mertungen. 

Was  zuerst  das  vorkommen  des  sog.  mittddeutschm  tocalismus  in  den 
denkmalen  der  L.'schen  spräche  betrifft^  so  musz  bemerkt  werden,  dasz  daffSar 
aus  den  bis  zum  anfmg  der  zwanziger  Jahre  erschienenen  Schriften  allerdings 
zahlreiche  belege  beigebracht  nn-fien  können,  aber  schon  von  1521  an  ein 
successives  schn  indett  desselben  wa Ii r zunehmen  ist.  so  erscheint  z.  b.  a  fiir  o 
m  den  schrifien  wie  eigenhändigen  briefen  L.s  bis  zum  Jahre  1520  ziemlich 
regelmäszig^  von  da  an  aber  in  den  nianuscripläberresten,  so  viel  ich  sehe, 
gar  nicht  mehr  und  in  den  drucken  nur  tutch  ausnahmsweise,  denn  wenn  auch, 
um  nur  ein  beispia  anzuflthren,  die  Septemberausgabe  des  n,  test.  van  iö22 
noch  an  vier  stellen  du  evangeliums  Matthdi  (nemüch  cap,  IS, '6.  iß,  36.  21, 
25.  25, 39)  adder  aufweist,  so  begegnet  daneben  doch  mehr  als  40  mal  odäitr. 
Anders  verhält  es  sich  mit  a  stidt  e:  während  einige  hierher  gehörige  Wärter 
nur  anfangs  hin  und  wieder  des  umlnnts  entbehren,  nie  z.  b.  laugst  [laogistj, 
lare  dorfrina,  gelart,  hocbgelart,  imgeiart,  vorkart,  schmähen,  verdolmatschen, 
andere  dagegen,  z.  h.  walzen,  prachtij;  [n-elche  beide  noch  in  der  hihel  v.  1545 
neben  welaeii  und  prechtig  vorkommen)  langer  schwanken,  läszt  L.  bei  einigen 
den  wntaut  e  nie  zu,  wie  z.  b.  in  gartner,  weiogartner  und  dem  pL  von  saal, 
flud,  Baebt.  umgekehrt  stehf  e  för  a  regelmäszig  in  den  spätren  wie  firüheren 
Schriften  in  «fbeit  (das  ein  par  mal  begegnende  arbeit  rührt  sicher  nicht  von 
L,  her),  amiai,  ebentonr  und  den  davon  gebildeten  Wörtern,  schwankend  in 
gsweUig,  werlicli,  offoiberlicb,  senftmtttig  etc.  e  für  i  kommt  selten  vor;  zu  den 
von  Opitz  a.  a.  o.  s.  9.  13.  IS  angeführten  Wörtern,  wovon  sendt  ■=  sind 
und  enthalt  iyihnli  zu  streichen  sind,  füge  ich  noch  breiigen,  wesel  mustela, 
und  dessen  diminutiv  weät4ia.  noch  seltener  ist  e  statt  ei,  auszer  lewenzig  {mhd. 
zweinzic,  heute  zwanzig)  und  wegern  (=  weigern),  welche  bei  L.  ausschlieszlirh 
gelten,  können  nur  einige  vereinzelt  begegnende  formen  {wie  z.  b.  enzul  für 
«inxel,  eiDiiies  /9r  eimmeii  ameise,  erbes  för  erfads  erbse,  leb  ßr  leib  [in  eia 
leb  bfod.  /er.  37, 2i  nach  der  ausg.  der  propheten  v.  J.  ±632,  wo  jedoch  Ls 
manuscr,  \«fb  hat,  in  den  bibelausgg,  steht  seit  iS39:  leblin],  Tortefiacher  ßr 
wrCeilifleher,  das  letzte  beispiel  nur  in  der  bibel  v.  iSdS,  denn  die  früheren 
bibelausgg.  haben  gleich  der  ersten  ausg.  der  propheten  an  der  entsprechenden 
steile  {Mai,  i,  14]  Torteiliecher)  angefahrt  werden;  Opitz  bringt  zwar  noch 


bigiiized  by  Google 


vm  VORWORT, 

varaweffeln  wid  schm^^er  bei,  die  ich  Uber  /ieher  ß'ir  dnirlcfchler  hafim 
möchte,  desto  häufiger  ist  der  gebrauch  des  i  für  e,  ein  charactt'ristischcs 
merkmal  md.  spräche,  rroßir  man  hei  Opitz  eine  reiche  ausnalil  von  bei- 
spielen  fandet,  denen  nf^-h  n  eitere  hcizußujen  iiber/Iüszig  sein  dürfle.  ^'ur  habe 
ich  ZV  hetnerken,  ddsz  üu^ei  ycbraueh  im  allaemeincn  bis  zum  Jahr  1025  un- 
dauert,  cinzciheitcn  auch  noch  später  vorkommen;  durciiieucbtigist  finde  ich  noch 
In  4er  auftchrift  eines  briefet  mu  dem  j,  1533,  auch  wkrA  4at  bis  Heule  Mbe^ 
haliene  nniDfarbe  hierher  zu  rechnen  sein,  i  /tir  d.  obgleich  L.  seinem 
mutter,  der  kaiserlichen  und  sächsischen  canzki^rdchCf*)  ent^echend  mhd, 
t  von  onfang  an  durch  ei  ausdrückt,  mithin  fSer  mhd.  bt,  blt,  dit,  vrt,  min, 
diD,  stn  etc.  stets  bei,  blei,  drei,  frei,  mein,  dein,  sein  schreibt  (nur  vereinzelt 
erscheinende  formen  wie  erdrlcli,  byniclrich  können  dagegen  nicht  in  anschlag 
gebracht  nerden],  so  weicht  er  d>}ch  /?•  einigen  füllen  von  dieser  retjel  ent- 
schieden ab.  so  tautet  z.  b.  die  bitdanf/ssiilw  für  diminutiva ,  abgesehen  von 
dem  in  den  frühesten  schrieen  vorkommenden  le,  nur  anfangs  bistreiJen  leiu, 
später  aber  inu/tcr  Im.  ein  anderes  hier/ier  gehöriges  beispiel  ist  jcusoit  (jen- 
86id)^  »oßr  lange  {einige  mal  noch  inderhibelv,i53B)  jensid  begegnet,  während 
doch  diflSMfl  M  L.  von  anfimg  an  feststeht,  gitig  und  geizig  wechsein  nur  an- 
fangs, för  aint  («ind  seif),  ainteiaal  begcffnei  anfimffs  bisweUen  Mint,  seintenal. 
Die  bei^iele  des  i  (y)  /lir  ie  sind  theifs  solche,  die  nur  in  den  /Hiheren  schriflen 
vorkotfunen^  theils  solche»  welche  den  spiUeren  wie  früheren  angehören,  bei- 
spiele  der  ersten  art  sind:  öpil  ludus,  fTPspiit,  hilt,  gribe,  siben,  yder  {doch  I  'j23 
auch  schon  yeder),  yderman  {noch  i^  'il  i,  fiV\d  nebeti  geiidf  frido  (erscheint  bis 
zum  j.  1530  noch  vorhetrschend  ohne  e),  sich  aegrotus,  diser  etc.;  beispiele 
der  letzten:  begir,  begirde,  girig,  beging,  begirlidi,  papir,  über  neben  fieber, 
wider  [widder],  fidern,  gefidert  [fiddern,  gefiddertj,  unzifer,  stifebi  [aüffolnj,  sibe, 
igliobi  itzt,  itzig,  itsimd*  bei  der  endung  ierai  sehwankt  L.  zwischen  Iren  und 
ieren.  o  /Sr  a.  hierfür  hat  bereits  Opitz  aus  bis  zum  fahr  1620  erschienenen 
Schriften  genügende  belege  beigebracht,  wovon  Jedoch  golfen,  weil  druckfehler 
.  /Ur  hoffen,  zu  sireichen  ist.  ich  gebe  noch  einige  aus  späteren  drucketi  etit- 
nommene:  stolen  {fwr  staleu  stahlen),  sprocheo  {/Ur  spracluMi  i,  eracbrockon  (  für 
erschraken),  woffen,  wage  {die  beiden  letztem  noch  in  der  bihel  v.  1545  öper 
neben  waffen  und  woge),  o  statt  e,  bis  in  den  aufang  der  zn  anziger  jähre 
schreibt  Z.,  wie  schon  Opitz  bemerkt  luit,  die  vorsilbe  ver  fast  ausnahmsios 
vor,  welche  Schreibung  seit  dem  j.  1522  bei  ihm  verschwindet  {schon  in  der 
sepfendferausgabe  des  n.  test.  v.  1522  erscheint  vor  —  vor  nur  noch  vereinzelt), 
während  andere  md.  Sprachdenkmale  sie  noch  weit  länger  festhalten,  £in»ge 
mal  begegnet  auch  swolff  /Ur  iwelff.  o  füru  kommt  auszer  in  den  von  Opitz 
bereits  aufge/Uhrten  wärterm  hai^tsächäch  noch  vor  ä^:  bekommenii  goost 
(gonztig,  missgonstig),  maulworff,  worfschaaffel,  Erfort,  Frankfort,  ton,  worst  (brsfe- 
worst),  Bclios  jaculatiOy  bösen  (bösem]  ^smttf,  moacliel,  botter,  welche  wort  formen 
sich  nicht  etwa  biosz  auf  die  früheren  schriflen  beschränken,  sondern  zum 


*i  man  tgl.  den  artikel  canzolei. 


bigiiized  by  Google 


VORWORT. 


IX 


Ikeil,  wie  die  belege  hei  dm  diese  fvörier  hehmdelnden  arül<i-in  zeigen,  gcnidc 
in  dm  spätem  drucken  vorherrschen,  umgekehrt  gehriiuchl  Z.,  mehr  dem  mhd- 
Inutslnnd  entsprechend,  anfange  noch  u  ßr  spättrcs  d  in  kiimmt'n  (fnrknmtnen, 
Tberkummen,  wilkummen),  suminer,  ktinnen  {do^  j>rnrt.  kund,  kuiidte,  ial  sogar 
in  den  späteren  schriften  noch  die  hrrrschouit  /fr/m,  gewuuncn,  gespiinneii, 
i»UH<lern,  snnderlich,  bcijuiulcrs  (Matth.  20,  17.  24,  3  und  Öfter  im  n.  lest.  v. 
j.  iö22),  kuuig,  kunigin,  kuniglicli,  kunigreich,  furt  (doch  in  manchen  zitsOVi- 
wtemetzungen,  z,  b,  hinfiirt  auch  später  noch),  vberkeit  obrigkeii,  almusen, 
iniui  mmlmn*  mährend  neben  ^esen  wertem  schon  ftHhe  die  /brmen  mit  o 
(6)  sieh  ffeitenä  machen,  tritt  fronmi  neben  fnmm  erst  gegen  i530  auf, 
ohne  jedoch  die  äflere  form  ganz  zu  verdrängen,    eben  so  hielt  sich  mUgen 
neben  mögen,  hUle  neben  höh  höhle;  in  halseD  ligneus  läszt  L.  niemals  ö  zu, 
n  ßr  an  ist  eben  so  wenig  häufig  afs  i  für  ei:  aus  den  früheren  schrißcn  weisz 
ich  nur  die  imch  hei  ffpi/z  rcrzcirJi/tfIcti  wnrtcr  i'iiirunt'ii  uiitl  utlerstciulnii» 
Hiiziifuhrcn,  uns  spateren  etwa  noch  ;iiriiu   alruxn,  bnicli  gehranrJi,  ditinmelu 
immeln.    dte  wenigen  beispiele  des  u  für  eii  und  umgekehrt  sind  unter  cu 
3)  zusamtnengeste/lt.    öfter  begegnet  man  einem  schwanketi  zwischen  au  (aw) 
nnd  ea  (ew):  neben  den  gavöhntichen  formen  blewen,  dewen,  drewen,  fi'eweii, 
Ttweay  fltKweny  verleugnen ,  tenfer,  kenfer  etc.  erscheinen  auch  bUwen  (sti- 
tUwen)^  daweiiy  dnwen,  firawen  (m  erfhiwen),  rawen,  stnwen  (venstraweny  ler- 
itniven))  veriangnon,  tanfer,  kanfer  (verkaufier).  An  diese  letzte  bemerkung 
schliesze  ich  noch  einiges  über  das  auftreten  des  tttnlaufs  in  L.'s  schripen. 
finf  geiimie  vergfeichnng  alter  ivitographa  L.'s  ergibt,  dasz  zwar  schnn  in  den 
friihi'sti'n  (Irxrken  nie  rnnrnfscripten  einzelne  spuren  des  Umlaufs.  (Irr  sich  im 
md.  hdannilich  nur  nuf  das  ;i  erstreekl,  <^iieh  bei  o  uyid  u  au/tanckcn,  die 
consequenlere  durch fiihrung  dieses  ,,charaelcnsli6chai  merkmals   der  süd^ 
dentsehen  dialect^*  aber  erst  später  erfolgt,  wie  diesz  auch  Opitz  nachzu- 
Ktisen  versucht  hat^  dieser  atierdings  seit  1524  regehnäsziger  werdende  ge- 
brauch  der  umlaute  ö  und  u  schdni  jedoch  nach  den  von  mir  angestellten 
tauersuehungen  nicht  von  Z.  selbst,  sondern  von  den  correetoren,  ivenn  nicht 
f/nr  ran  den  sctzem  seiner  Schriften  herzurühren,  wie  es  überhaupt  ein  irr- 
thum  ist,  wenn  mmi  meint,  dasz  uns  mit  L.'s  werken,  wenigstens  der  originai- 
drurke ,  mich  dessen  se/ireihn-eisr  gennn  überliefert  sei.    vergleicht  man  nem- 
tieh  die  drucke  mit  den  zum  iheil  noch  vorhinidenen  manuscriiduherrt-su-n,  so 
(njdii  sich  bald,  dasz  die  ttis  zum  jähr  1530  rrschienenen  nusgohen  Lidhei  (scher 
schnften  zwar  int  allgemeinen  die  Orthographie  X.  s  n  iedergef^en,  während  alle 
späteren  Abrücke  bedeutende  abweichungeft  sich  erlauben,  in  der  anwatdung 
der  umlautsbezeichnutigen  9  und  ü  dagegen  gleich  diesen  von  L.'s  Schreibung  in 
der  regei  abmeiehen.  um  zugleich  ein  bild  von  der  «brklkhen  Schreibung  L/s*) 
und  dem  Verhältnis  der  drudte  zu  derselben  zu  geben,  mögen  statt  einer  aus- 


*)  Zur  v0rooUtländiguHg  dietm  bHd«M  Iomm  ich  noch  einige  attschuU»  au§  »igen- 
UHdigen  bHtfen  L*M,  hitr  9in$  $Mh  findm,  wXtkt  «o  gewählt  find,  dtu»  ti*  Mttgleiek 

itm  fortschrllt  zu  mner  ft'nfacfirrrn  nrttw^rnpttir  erknuirn  fiis.n-n. 

Aach  goedig«tcr  lim.   das  ich  incyu  Uvw  ef({  auch  cuccygc  vuud  lueyii  itofckleyd  vvr- 
Itana.  WditaikMh.  B 


X 


VORWimT. 


rvnhl  von  einzelnen  wettern  folgende  zwei  proben  dienen,  nwvQfi  dir  rnsfe  tteile 
der  if}2^  zum  crsfeii  und  1534  zum  zwcilm  mal  gedruckicn  schrip:  ,,vom 
aheytdmnf  CMsfi**  rnfnommen,  die  zweite  ein  eiüCk  aus  der  ttifersetzmg  des 
Propheten  Jermias  ist. 


turnt.  Ick  hab  gvhdrt.  wie  dam  tt.  f.  g.  ntcb  Mbgaiig  dinet  auffsttsw.  wolle  eyne  andere 

vniid  viltoirlif  scbwiTer  auirst-tzra.  Sio  e.  f.  >f.  »il  wolt  vorachten,  pynes  armen  l>eUelerK 
Rebecl.  Bill  ich  wolts.  vinb  Kottt-j.  willen,  iiil  laszen  daiiyun  kiiiTKn.  rlann  myrs  von  hrrlxrn 
ey4  iäzl  vimd  vielen,  e.  t.  g.  giitisligeuü.  lUis  auch  diüze  sclu  lzüii|j.  i-.  I.  leUlea  tagcun. 
szo  Till  gutes  gerachls  flaiuen  tnnd  giutst  beranbl  ImU.  GoU  b«L  e.  f.  g.  woi  mit  hoher  ror- 
nnrfffl  begnadet,  das  sie  ynn  di.szen  suclit-n  wryler  «lebl.  danT»  ich  adder  villetchl  allf  e.  f.  s; 
vitdtTlIianen.  Aber  mag  dueh  wol  s<  yiiii.  .1»  goK  will  e«  »in  haben,  das  ^ro«£  vnrminlll 
zru  weylcu  durch  weniger  voruuuill  gewi»zcu  weide,  aud  das  niciuaud  auff  sich  selb  sich 
vorlasse.  suiideroD  allcyne  auff  gott  vnsicnin  kern.  wUcher  spar  e.  f.  g.  gesund  mm  sc« 
^Mifr.  Viiml  iliinincli  *>.  f.  k.  Sidni  zcuT  selirkeit.  Ameu  (aus  tintm  britfe  v.J.  1St7  im 
ges.  archiv  zu  /f  'ttirnar  i\.  lOS.  4  t). 

DamnlT  goedigslcr  herr,  K  C  G  ich  Tiilerlheuiger  uicynug  nicht  will  verhalten,  das  ich 
lolchs  EGO  aasachen,  alledlhalben  su  vntertbcnigeni  dandi,  angenomcn 'hak.  Vnd  ma^ 
E  C  0  mit  pittom  'j^nuid  schreybeu,  das»  niiyii  -p^cniull  vnd  nieynüg,  ou  rhüm  zn>ehreyben 
lault«  auch  eltUcher  uieyuer  vorigen  erbieiun(,'  uflenlUcb  gescbehcu,  uyc  gcwcsl,  auch  noch 
nidit  isl.  yemands  von  hoben  odder  nyden  slcndcfl  «tsehmdien,  odder  lehts  sitschrcyben 
odder  leren  odder  |iredigen.  das  tn  kewcgUDg.  vngehorsant,  vneynickeyt  vud  antrrnr  yni  heyl. 
Reich  odder  dir  ("lirislt  iirnt  tisclicii  ytin  yrrntigi  znfurcn  vnjach  geben  nmge  da  widdt  r  i<  li  Miieh 
oillmahi  tiarl  gesciiricben  vud  geprcdi^jl  halte,  sondern  meyn  rurnrnieu  ye  vud  ye  alleyu 
gewessen  vnd  noch  ist  nichts  anders  tuachreybcti,  Irren,  predigen,  Ireyben  vnd  fioddero,  dann 
was  zn  sterckung  guKis  wort(e>»  vnd  ehre,  iuicli  des  heyligen  warliiiltigen  gUiubens  vnd  der 
lii'fic  (los  rifliisJrii  vird  aWn  In  yl  u'cfiifyticr  rini<-fi'nfieyll  dienstlich  notlig  vnd  mitrlirb.  wie 
ich  mich  anek  mit  guttiieiirr  hiiit ,  lur  ii|y.'ynem  (jott  mit  gullcut  gewissen  zu  cntschnliligen 
weyss.  (n»f  «Amhi  Mtf  v.  J.  1S2$  im  gm.  areki»  sti  ^mm».  0.  pag.  74  FF.  3.\ 

Ich  merke  aber,  das  der  selben  iiigent  viel,  »olch  geschrey  der  pestilentz  gern  gehört. 
llrrTu  rOlicIir  den  schweren  anff  riem  SihiilMick.  rtlliche  die  Colie»  ytiii  den  bnchern,  eHliclie 
den  grind  an  den  feddern,  eltliciie  die  giciii  am  papir  kriegen.  Vielen  i^l  die  liudleu  «chini* 
Kehl  worden.  So  haben  ancb  sonst  etliche  die  nntterfarieae  gefifvssen  dauon  sie  das  hertoe 
wehe  vnd  schne«ncht  zam  vnterland  gewonnen.  Vnd  nnigen  vileicht  der  gleichen  schwacb- 
lickeit  mehr  »ein  denn  ich  erzclfti  kittin.  Vnd  isl  wtil  die  fahr  dabey,  wo  die  herro  vnd 
Uberherrn,  solchen  krauckheiien  nictil  nül  nnsl  vndaUerley  ertzucy  hclflcu  vud  »teuren  werden 
soll  wol  ein  land  sterben  drans  werden,  bis  man  weder  prediger  noch  pfarhcr  oder  Schul- 
niri<fiT  li.tivrn  knndlr  zu  h  tzl  (  yd  f  -cu  vnd  hündc  das  beste  viehe  mfislen  sein  lassen.  Diihin 
doch  gar  vieissig  dir  papish'u  erbeilcn.  (iiitf  einem  brief  v.  J.  lA^iS  im  get,  arekiv  zu 
Weimar  A.  pag.  109  II.  42.  1.  «.) 

ich  bitte  Ekfg  viiieithcniglicb^ie  wollen  sieb  wol  bedendum,  ob  H.philippm  msduckra 
sey,  aufT  das  ilzige  zu  Ri  'jfn>pnrg  ntchlig  \nd  vergeblich  CoIIoquinm.  d;)  kHiie  hoffnung  isl. 
denn  sie  haben  keiucu  man  auO  ihrer  tmleü ,  der  ichlc»  werd  &cy.  Vyd  U.  Alaier  bl  mehr 
denn  gnng  dazu,  wenn  er  gHch  nichts  kundle.  denn,  Kern  oder  Ja  daan  sagen.  Vud  ist 
Schoepp  vnd  Breul  ins  auch  da.  die  ylinen  nichts  lassen  uemen,  vud  ob  sie  wollen  eliwas 
lassen  nenien  So  i^t  isl  ikkIi  «In  iiiiMtoi ^j^n^'  da,  das  man  vns  fragen  niAS»  (oWS  sinsm 
V.  j.  i546  ün  gel.  archiv  s«  lyeimar  U  ful.  6&J  x\o.  läJo.) 


uiyiii^ed  by 


VORWIWT. 


tiiiniysrripf.  *) 
Ks  mangelt  den  hohai 
geistern  dns  sie  dip  mlc 
knnit  griUUQiatica  i>ü  tiuan 
Tun  4er  kind«r  Scholen 
lerety  tMtA  reeht  aRMben 
INe  Mlbiee  knwt  lerat 
wie  ein  kMbe  solle  um 
eineiii  «oii  swey  odder 
drey  tnachcD,  odder  wie 
er  einerley  wort,  ncwcn 
brauch  vud  mehr  dcutunK^ 
groben  muge,  Als  das  iefas 
mit  ettliciien  exerop«ln  be- 
weite  Das  wort,  blume 
aaeli  seteer  ^nd  «1- 
tea  d0ftttt«geyhei«itei,6iM 
1060%  liliMiy  fiolen  vnd 
der  gleiclie«,  die  ans  der 
.erden  wf»chst  vnd  blnhet, 
Wonn  ich  iifl  Christum 
woit  mit  eym  feinen 
lobe  preisen,  vnd  sehe 
wie  er  von  dor  Jungiraw 
Maria  kompl  so  ein  sduNi 
Idady  mag  Mi  das  wort 
bUnae  aenflo,  Tnd  olaen 
tmpn«  aadien  odder 
eine  newc  dontnnge  vnd 
brauch  geben,  vnd  sogen 
riiristus  eine  binmo. 
W'tv  sjtrt  chen  alle  gratn- 
matiei  "ilder  redemeißter, 
Das  blume  ^ey  ein  new 
wart  wotdoB  vad  liabe 
«■e  uewe  'denlnag/  Vnd 
iMMta  BB  aMit  melir)  die 
blaiae  anfT  dett  felde, 
(■(indem  dsB  kind  Jhesns, 
Vnd  mitSiie  tiirlit  hie  das 
wort  (lat)  zur  deutoley 


ffnfrf:  v.  J.  f.") 2^.' 
mangelt  den  höiien 
goiateni,  dns  sie  die  rede 
knnot  graiuiuuiica,  uküj 
ynn  der  kinder  achnlen 
leret  ideht  reeht  aaiehen. 
IHe  selbige  kvnat  leret» 
wie  «n  kaabe  solle  aus 
ctaem  wott  swey  odder 
drey  machen,  odder  wie 
er  einerley  wort,  newen 
brauch  viid  mehr  deutunge 
geben  mUge.  AU  das  ichs 
mit  etlichen  exempeln  bo- 
weisc.  Das  woil,  blume, 
naeh  seiaer  erstea  Tnd  al' 
ten  deutoage,  heist  es  eine 
rasen,  ülien,  TieleB  vnd 
der  gleichen,  die  au«  der 
erden  wechst  vnd  blühet. 
WcTMi  ich  IUI  Chnstuni 
wnlt  Tiiit  eym  leinen 
IoIh"  |uriscn,  vnd  sehe, 
wie  er  von  der  innglraweu 
Maria  kompt,  so  ein  adiön 
Und,  mag  ich  des  vort 
blame,  neuen,  md  einen 
tevi|Nim  maohea  'odder 
eiae  newe  deatange  vad 
braue])  ^eben,  Tad  sagen, 
Christum  ist  eine  blume. 
Hie  spreelien  alle  gram- 
matiei  cd  (irr  redenuKMHler, 
Das  biiinu«  ^'.y  ein  new 
wort  worden  vnd  iiabe 
eine  newe  deatung,  Vnd 
heisse  nn  niebt  mehr,  die 
biomo  aaif  dem  Mde, 
sondern  des  kind  Jhosns, 
Vnd  mllsse  nicht  hie  das 
wort  (Istj  2U1'  dcuteley 


fh  '^rl  r.  J.  1534. 
Es  nian^n^H  den  iiuiieu 
«reistei  ii,  da.s  .sie  die  rede 
iiuii^l  graitunatica,  ao  mtui 
Jnn  der  kinder  schulen 
leret,  niofat  reeht  sasehen. 
Die  selbige  knnsl  leret, 
wie  ein  knabe  solle  aas 
einem  wort  swey  odd«r 
drey  machen,  odder  wie 
er  einerley  wort,  lu  wcn 
brauch  vnd  mehr  deiituiige 
geben  möge.  Als  das  ichs 
mit  etiiclieu  exeuipeiii  be- 
weise. DsB  wort,  blume, 
nsefa  seiner  ersten  rnd  äl- 
ten  daatnage,  heist  es  ein« 
rosen,  lilien,  violen,  vnd 
der  gleichen,  die  aus  der 
erde  wechst  vnd  blühet. 
Wenn  ich  nn  Christü 
wolt  mit  liuem  feinen 
lobe  pi"ei(M»n.  vnd  »elie 
wie  er  v«)U  dt  r  jungfrawen 
Maria  kompt,  t>o  ein  Mcküu 
kind,  mag  ich  dsa  wort 
binme,  nemen,  md  ewen 
lro|n»B  maohea  odder 
eine  newe  deutango  vad 
brauch  geben,  vnd  sogen, 
Christus  ist  eine  blume. 
llic  sprechen  alb'  ^rum- 
niatici  oddt'r  r('(it*juuf'ii?ter. 
Das  blume  avy  ein  new 
w<H^  worden  vnd  liabc 
«ae  newe  dantang',  Vnd 
lieisae  nn  nicht  mehr,  die 
blnme  aalT  dem  felde, 
sondern  da»  kind  Jliesus, 
Vnd  nitlsse  iiit-ht  h'w  das 
Wort  (lj»t>  zur  dcntelcy 


♦)  hniehttürkf  (fpt  manvtcrifit^  zn  (Irr  schrip :  mm  ahntdmni  ('fm'sli  befinden  tirh  im 
drr  kersMglifhen  bibliothfk  zu  II  ollmbUlld  und  in  der  landrtUiUiolhek  zu  Fulda. 


xn 


VOWOBT. 


werden,  Üf»nn  Christus 
bcdfütut  «iclit  »Miic  bliimp, 
boudern  er  ibt  eine  bliluiu 
(luch  ein  ander  blume 
denn  die  naturlidie. 

Denn  so  spricht  dw 
poet  HoTstinSy  DUerii 
egregie)  notmn  si  callida 
verbnm,  reddiderit  iun- 
ctitra  notlflra,  das  iat,  Gar 
lein  ists  'jr'M-t'dt,  wenn  du 
ein  gemein  wuil  kaasl  \s  ul 
verneweii.  Durauü  mau 
hat  das  einerley  wort, 
zwnj  odder  vieleriey  wort 
wirdy  wenn  ea  yber  seine 
gemeine  deutnnge  andere 
newe  dentuiige  krisgt» 
AU  Blume,  ist  ein  ander 
wort,  wenn  es  Christum 
heisst,  vnd  ein  anders 
wenn  es  die  natürliche 
rosen  vnd  der  gleichen 
heisat  Item  ein  anders, 
wenn  es  ehie  gnlden, 
aylbem  odder  httltieni 
rosen  heisst,  Also  wenn 
man  von  einem  kargen 
man  spricht,  Er  ist  ein 
hnnd,  Hie  heisst  hiind  den 
kargen  liUtz,  rnd  ist  nu.s 
dem  allten  wort  eiii  ut  w 
wort  worden  nach  der 
lere  Horaty  Vnd  mos 
nicht  hie  Ist  eine  dante- 
ley  sein  denn  der  Icarge 
bedeutet  nieht  einenHand. 
Also  redet  man  nu  ynn 
allen  sprachen,  vnd  Ver- 
ne wct  dii"  worter,  jiIs, 
wriiii  wir  üugen  Marin  i^t 
eine  murgeurodte  (  'hl  i^tll.s 
ist  eine  frucht  des  leibes, 
der  teflffel  ist  ein  Gott 


werden.  Denn  l^hrlstns 
bedeutet  nicht  eine  blitmr, 
sondern  er  ist  eine  bliune, 
Doch  ein  ander  blnme 
denn  die  natttrUche, 

Denn  so  spricht  der 
Poet  Horatitts,  Dixeris 
^re^e»  notum  si  callida 
verbnm ,  reddiderit  iun- 
etura  nonnm,  das  ist,  (Jar 
Ii  in  ists  giTodt,  wenn  du 
ein  gemeyu  wurt  kan^t  wul 
vernewen.  Darauä  uum 
hat|  das  einerley  wort, 
swey  odder  vieleriey  wort 
wird,  wenn  es  v1>er  SMoe 
gemeyne  deutnnge  andere 
uewe  deutunge  kriegt, 
Als  blume,  ist  ein  ander 
wort,  wenn  es  Christum 
hpist,  vnd  ein  anders 
wenn  es  die  natürliche 
rosen  vnd  der  gleichen 
heiat,  Item  ein  anders, 
wenn  es  eine  gttlden, 
qrlbem  odder  haitaem 
tosen  heist.  Also  wenn 
mau  von  einem  kai*gen 
man  spricht.  Er  ist  ein 
hund.  Hie  heist  hund  den 
kargen  filtz,  vnd  ist  aus 
dem  alten  wort  ein  lu  w 
wort  worden,  nach  der 
lere  Horatij,  Vnd  mas 
nicht  hie  (Ist)  ehie  dente- 
ley  sein,  denn  der  karge 
bedentet  nicht  einen  hnnd. 
Also  redet  man  nn  ynn 
allen  sprachen,  vnd  ver- 
hi'WiA  die  wOrter,  als, 
wenn  wir  sa^en,  Maria  ist 
eine  morgenrüdte,  Cinistus 
ist  eine  frudit  des  leibe», 
der  tenffel  ist  ein  Gott 


werden.  Dmn  riiristna 
bedeutet  nicht  eine  blume, 
sondern  et  i^l  eine  blume, 
Doch  eine  ander  blume 
denn  die  natürliche. 

Denn  so  spricht  der 
poet  Horatina ,  Dixeris 
egregie,  notmn  si  callida 
verbum ,  reddiderit  iuu- 
ctura  nouum,  das  ist,  Gar 
fein  his  trm  dpt.  wnin  du 
ein  gemein  win  t  k^uA  wol 
vernewen.  Daruujs  man 
hat,  das  einerley  wort, 
swey  odder  vieleriey  wort 
wird  wenn  es  vber  seine 
gemeine  dentnnge  andere 
newe  deutunge  kriegt, 
Als  blume,  ist  ein  ander 
wort,  wenn  es  Christum 
heist,  vnd  ein  anders, 
wenn  es  die  natfirliche 
rosen  vnd  der  gleichen 
beist.  Item  ein  anders 
wenn  es  eine  gttlden, 
silbem  odder  hfiltsem 
rosen  heist  Also  wenn 
man  von  einem  kargen 
man  spricht,  Er  ist  ein 
hund.  Hie  heist  hund  den 
kargen  filtz,  vnd  ist  aus 
dem  alten  wort  ei«  new 
wort  worden,  nach  der 
lere  Horatij,  Vnd  mus 
nicht  hie  (Ist)  eine  dente- 
ley  sein,  denn  der  kaige 
bedentet  nicht  einen  band. 
Also  redet  man  nn  jnn 
allen  sprachen,  vnd  ver- 
newet  die  Wörter,  als 
weil  wir  sagen,  Maria  ist 
i-ine  ftiorgenrudt,  Christus 
ist  eine  frucht  des  leibs, 
Der  Teiniel  ist  ein  Gott 


Digitized  by  Goo<?Ie 


VOBWORT. 


xui 


*U'r  wellt,  Der  bapst  itil 
.ludaM  S.  Aiigustiii  ist 
Paulua,  S.  Bernai'd  lat 
eine  taube  D«iiid  ist 
ein  bolttwilniiliii.  Ynd 
ao  fort  an,  ist  die  aehrift 
solcher  rede  vol.  Vnd 
hcM  tpopns  odderlfetap 
phora  ynn  der  gramma- 
tica  wenn  man  zweyerley 
din^n ,  oinorley  iiamen 
gibt,  vmb  lies  willen  das 
ein  gleidinitt  ymi  beiden 
iai,  Vnd  ist  dam  denel- 
bige  Bame,  nach  den 
bacbataben  wol  ain^ley 
wort  aber  potestate  ae 
si^ificatione  plura,  nach 
der  nutclit  brauch  deu- 
tunge  zwey  wort,  ein 
alltfs  vnd  npwcs,  wie 
Honitins  sagt  vnd  die 
kiuüer  wol  wisüeu. 

mamueript,*) 

Daa  £r8t  Capitel 

Dis  sind  die  geichichte 
von  Jeremia  des  sons  Hil- 
kia  ans  den  priestern  zn 
Anathoth  ym  lande  Ben- 
jamin, zu  welcheni  ge- 
miha^li  das  wort  des 
HBRBN  war  seit  Jod« 
dea  aeaa  Amon  des 
fcooigea  Joda  ym  drei- 


reiclis  Vnd  hernach  znr 
zeit  des  koni^s  Juda 
Joakini  des  mm  Jusia 
bii  aüü  ende  des  eilflieu 


der  wellt.  Der  Bapi$t  ist 
JnduH,  8.  Angiistin  ist 
Huulus,  S.  Bernhard  ist 
eine  taube,  Danid  ist 
ein  boitswUmilin,  Vnd 
so  fort  an,  ist  die  sehriflt 
soleher  rede  vol,  vnd 
beist  tropns  odder  Heta- 
phora  ynn  der  granima- 
tica,  wenn  man  zweyerley 
dingen,  eincrlcy  nanien 
l^ibt,  vinb  des  willen,  das 
ein  gleiciinis  ynn  beiden 
ist,  Vnd  ist  denn  der  sel- 
bige name  naeb  dem 
baehstaben  wol  einerley 
wort|  aber  polestate  ae 
signlfieatione  pltira,  nach 
der  macht,  brauch,  deu- 
tunge,  zwey  wort,  ein 
aU<»s  vnd  newes,  wie 
Horatius  sagt  und  die 
kinder  wol  wissen. 

fh  uck  V.  j.  1532 
{erste  autg.  der  prophetert), 

Daa  £nt  CspiteL 

DIs  sind  die  geschichte 
Jeremia  des  sons  Ililicia, 
aus  den  Priestern  zn 
Anathoth  im  lande  Ben 
Jamin,  Zu  welelieiu  ge- 
schach  das  wort  des 
UEIRRN,  zur  zeit  Josia 
des  sons  Amon  des 
Königes  Jnda,  im  drei- 
zebednen  jar  seines  Kdoig- 
reieliB,  Vnd  hernach  zur 
zeit  des  Königes  Jada 
.Toakim  des  sons  .losia, 
bis  ans  eude  des  eilflteu 


der  weit,  Der  Hapst  ist 
judas,  S.  Augustia  int 
Faulub,  äuut  Bernhard  ist 
eine  taube,  Danid  ist 
ein  itoltawUrmlin,  Vnd 
so  fort  an,  ist  die  schrifll 
soleher  rede  toI,  vu 
heisst  tropuB  oder  Hots- 
phora  jnn  der  gramnin- 
tiea,  wenn  mau  zweierlcy 
dingen ,  einerley  nanien 
gibt,  vmb  des  willen,  das 
ein  gleichuis  Jun  beiden 
ist,  Vnd  ist  deii  der  sel- 
bige name  aaeh  dem 
bnefastaben  wol  einerley 
wort,  aber  potestate  ac 
sigiuficationc  plura,  naeh 
der  macht,  brauch,  deu- 
tunge,  zwey  wort,  «»in 
altes  vnd  newes,  wie 
Uoratiu»  sagt  die 
kiuder  wol  wiäsitn. 

druck  V.  y.  i&4&, 

Cap.  L 

Dis  sind  die  Oeschichte 
Jeremia,  des  sons  Hilkia, 
ans  den  Priestern  zu 
Anathoth,  im  lande  Ben 
Jamin.  Zu  welchem  ge 
schacl)  das  wort  det$ 
HERRN,  Zur  zeit  Josia, 
des  sons  Amon,  des 
Itdniges  Jada,  im  drei- 
lehenden  jar  seines  König- 
reichs. Vnd  hernach  zur 
zeit  des  königes  Juda, 
Joiakim ,  de^s  sons  Josia. 
Bis  ajis  ende  des  eilffteu 


*)  /lüi  tnaiiuscript  der  iibersßtiuag  lies  propheteH  Jeremia  lietitit  die  he$%Oglieke  M- 

biitithek  zu  Uotha. 


■ 


Dlgitized  by  Google 


xrr 


i*re8  Zedekia  des  srtnH 
.loRia  des  konigosJndR  bis 
auffs  gefenfriiii«  .Icrnsnlf*!«, 

Vnd  deslltiiiiN  woH 
gesehach  m  mir  vnd 
sprach  loh  kaiidte  dieh 
ehe  deim  ich  dieh  ynn 
matter  toibe  bereitet  vnd 
enrelefe  di^  ehe  denn 
dn  von  der  mutter 
j'-oboren  wnrtlest  7.nm 
]>r«»ph(!ten  vnter  viel 
v(jlcker. 

Ich   aber  sprach  Ah 
HErr,  HERR,  toh  taflg 
nicht  m  predigen,  denn 
ich  bin   cu  inng  der 
HERB  «ptncli  aber  so 
mir  Sage  ntclit  Ich  bin 
zn  inng  sondern  du  solt 
gfhfn  wo  hin  ich  dich 
scndo  vnd  predigen,  wa» 
ich   dicli    heisse  furcht 
dich    nicht   Air  yhnen, 
denn  teh   bin  bey  dir 
vnd  wii  dich  erretten, 
spricht  der  HERR  vnd 
der  HB8R  recket  seine 
band  aus  vnd  rürtit  infni- 
nen  miind,   vnd  sprach 
ZM  mir,    8ihe,   ic!i  lofjo 
iiicinc   wort  ynn  deincii 
oiiind    Sihe    ich  netze 
dich  iiente  dieses  tages 
vber  vGlckof  vnd  konig- 
r^che,  das  dn  ans  roissen 
anbrechen  verstoren  vnd 
verderben  sott  vnd  bawen 
vnd  pflantien. 

Vnd  08  gescliaeh  des 
IIKKRN  wort  zu  mir 
vwd  «prach,  Jereniisi,  was 
aihestu?  Icli  sprach,  Ich 


ja  res  Zedekin  des  sons 
Josia  desKrmiges.TiHl.i  Iiis 
anfFs  gefengnis  Jerusalem, 
im  fnnfftcn  moiidon. 

Vnd  des  lIEKli>i  wort 
goschacb  au  mir,  vnd 
sprach,  lefa  kandte  dich 
ehe  dm  ich  didi  jnn 
mntlar  leibe  ttcreitet,  vnd 
enpeleto  dich,  ehe  denn 
dn  von  drr  mntter 
»f»borpn  ■wurdest ,  zrwn 
Propheten  vnter  viel 
vöicker. 

Ich  aber  sprach,  Ah 
UErr  HERR,  lob  taug 
nicht  wa  predigen ,  dem 
ich  bin  in  Jnng,  Der 
ESXR  aptach  aber  an 
mir,  Sage  nicht,  Ich  bin 
sn  jnng,  aondem  du  solt 
gehen ,   wo  hin  ich  dicli 
sende,  vnd  predigen,  w.ih 
ich  dich  heibjie,  Furcht 
dicli    nicht    für  jnen, 
Denn  ich  bin  bey  dir 
vnd  wil  dich  erretten, 
aprwht  der  HERB.  Vnd 
der  HESR  reoket  seine 
band  aas,  vndrtret  mei' 
nen  rannd,  vnd  sprach 
zn  mir,  Sihe,  ich  lege 
mnine  wort  jnn  deinen 
muud,  Sihe,    ich  set/x' 
dich  houte  dieses  tages 
vber  vMcker  vnd  KOnig- 
reiche,  daadn  ans  rteen, 
anbrechen,  versUlren,  vnd 
verderben  sdt,  vndbawen 
vnd  pdantaen. 

Vnd  es  gesciiauh  dus 
HERRN  wort  zu  mir 
vud  spracli,  Jcrcmia,  was 
sihcstu?  Ich  sprach,  Ich 


jars  Zedekia,  des  soub 
J(i>i:i  des  königs  Juda,  bis 
Äufl's  Gefenpnif!  Jerusalesa, 
im  fünrtten  nKniden. 

Vnd  des  iii'.KHN  wort 
gesohaeh  au  mii',  vnd 
sprach  ich  kandte  dich 
ehe  denn  idi  dich  in 
Hntterleibe  bemitet,  vnd 
sonderte  dich  ans,  elie 
denn  du  von  der  Mutter 
^••♦'börn  wurdest,  und 
stellet  dich  zum  prophctcJi 
vnter  die  völcker. 

Ich  aber  sprach,  Ah 
HBrr  HBRB,  Ich  tang 
nicht  sn  predigen,  Denn 
ich  bin  an  jnsig.  Dnr 
HERR*  aprach  aber  m 
mir,  Sage  niclit,  ich  bin 
zu  jung,  sondern  du  solt 
}?rhen ,  wo  hin  ich  dieh 
st  nde,  vnd  predigren,  was 
ich  dich  hcissj-,  Filrcht 
dich     nicht     iui  juen, 
Denn  ich  bin  l>ey  dir, 
vnd  wil  didi  erretten, 
spricht  der  BSRR.  Vnd 
der  HBRR  recket  aebe 
liand  ans.  vnd  rfiret  mei- 
nen Mund,  vnd  sprach 
an  mir,  Sihe,    Ich  lege 
meine    wort    in  deinen 
inund.     Sihe,   Ich  setac 
dich  bßuU-  diobcs  tagcs 
vber  vMcker  vnd  Ktaig" 
reishe,  Dna  dn  ausraisseat 
sttbre^^,  versttfren,  vnd 
verderben  solt,  vndbawen 
vnd  pflMisen, 

Vnd  es  gesehach  des 
HERRN  wort  zu  mir, 
vnd  sprach,  Jercniin,  w;i« 
tfihestuV  Ich  sprach,  ich 


Digrtized  by  Google 


•dl»,  einen  wiidkera  atab 
Vnd  der  HERR  sprieh 
XQ  ndr  da  hsLsi  rocht 
gesehen    denn    ich  wil 

wacker    t*f^iu    vhcr  mein 
wort  iU»  icJis  Umu. 
■  Vnd  <«8  geschacli  des 
lIElUiN  wort  zum  an- 
dern  mal  iB  mir  vnd 
epnsk,    was  nheitn? 
Ich  Bpnoh  Ich  sehe  «■ 
beie  Bwdeud  topffen  von 
mitt(3macbt  her,  vnd  der 
HEHR    nprach    zu  mir 
Von  mittt'rnaclit  wird  (I-h 
vn^lüi-k     komcii  vber 
a\k*  dk  ym  lande  woiiisu, 
dcnnSihc,  ich  wU  rUffen 
all«  hnten  ynn  den  ko* 
ugraebeD  g^;en  mitter- 
udrt»  qnieht  der  HERR 
^sic  koinon  sollen  vnd 
jrhre  stuelc  setzen  für  den 
thoren  zn  Jerusalem  vnd 
riugs  vmb  ilii!  maureu 
her,  \iid  fiir  alle  stedte 
Jada  Viid  ich   wil  doB 
nett  hueen    vber  sie 
idieii  mli  alle  ylirer  boa- 
Mt  «Uten,  das  sie  adeli 
miara  vnd  reneheni 
«ndern  ^^ottem  vnd  beten 
u  yhrer  hende  werck 
So  bopurto    nu  deine 
lenih'ii  vnd  mache  dicli 
aijff   vnd    predige  yJui 
ulltn  waä  Ich  dich  heisse 
ftudite  dich   nicht  für 
Xlmen  als  aolt  ich  dieh 
aiMelirecken,  denn  ieb 
wU  dich  beute  snr  feston 
fltod,  anr  eifsera  aenle 
vnd  aor  ebenen  mauren 
machen  jm  gantaen  lande 


VORWORT. 

sehe,  einen  waokem  itab, 
Vnd  der  HERR  sprach 
an  ndr,  Da  hast  recht 

gesehen^  Denn  ich  wil 
wacker  sein  vber  mein 
wert,  dsH  iclis  thue. 

Vnd  es  j^escliHeli  de« 
liEKKN  Wort  2uui  an- 
detn  mal  au  mir,  vnd 
spraoh,  Waa  aihestu? 
Ich  sprach,  Ich  sehe  eui 
heia  siedend  töpflfon  von 
mitternacht  hör,  Vnd  der 
HEHR  sprach  zu  mir, 
Von  mittemaelit  wird  das^ 
vn^rlflck  komen  vb«r 
alle  die  im  lande  wonen, 
Düua  üihu,  icli  wil  rUffcu 
alle  Forsten  jnn  d«i  Kd- 
lugreiehett  gegen  mittor» 
nacht,  spricht  der  HERR, 
dsa  sie  komen  sollen^  vnd 
jre  stttle  setzen  fttr  den 
tlioron  zu  Jerusalem,  vnd 
rings  vmb  die  man  reu 
her,  vnd  für  alle  stedte 
Juda.  Vnd  ich  wil  da^:; 
recht  lassen  vber  öie 
gehen,  vmb  alle  Jrer  boa^ 
heit  willen,  das  sie  mich 
verlassen,  vnd  rendiem 
andeitt  Göttern,  vnd  beton 
an  jrer  heiide  werck. 
So  begUrte  nu  deine 
lejiden,  vnd  luaclie  dich 
au  IV,  vnd  predige»  jn, 
alles  wan  ich  dich  heisse, 
Furchte  dicli  nicht  für 
jucn,  als  seit  ich  dich 
abschrecken.  Denn  ieb 
wil  dich  hento  aar  festen 
sted^  aar  eisern  seale, 
vnd  snr  ehernen  mauren 
nuMshen  im  gänteen  lande, 


XV 

sehe  einen  waokera  stob. 
Vnd  der  HERR  sprach 
an  nur,  Da  hast  recht 

gesehen,  Denn  ieli  wil 
wacker  sein  vber  mein 
wort ,  das  ichs  thue. 
Vud  m  Aeschach  dos 
HERRN  wurt  «um  an- 
dern mal  an  mir,  vnd 
sprach.  Was  sibestn? 
Ich  sprach,  Ich  sehe  ein 
heia  siedend  TöpITen  Mm 
Mitternacht  her.  Vnd  der 
HEUK  sprach  zu  mir, 
Voll  Mitternacht  wird  das  • 
Viiglück  aubbrelieu  vber 
alle  die  im  lande  woncn. 
Denn  sihe,  Ich  wil  ruffcn 
alle  Fürsten  in  den  Kd- 
nigreichen  gegen  Bfittor- 
nacht,  apriobt  der  HERR, 
Das  ttc  kernen  sollen,  vnd 
jre  Stttele  setaen  (tu  den 
Tlioren  zu  Jerusalem,  vnd 
rings  vmb  die  mauren 
her,  ^riid  für  alle  »tedto 
Juda.  Vnd  ich  wil  das 
Hecht  Ui^m  vber  sie 
gehen,  vmb  alle  jre  bes- 
beit  willen,  Das  sie  mich 
verlassen,  vnd  renchem 
andern  Gdttem,  vnd  beten 
an  jrer  hende  werck. 

80  begtlrte  nu  deine 
Lenden,  vnd  mache  dieli 
aufF,  vnd  predige  jnen, 
alles  was  ieb  dich  hciböc. 
Fürchte  dich  nicht  für 
jnen,  als  seit  ich  dich 
abschrecken,  Denn  ich 
wil  dich  bento  snr  festen 
stad,  anr  eisern  seule, 
vnd  zur  ehernen  Mauren 
maohen  im  gantaen  lande, 


« 


bigiiized  by  Google 


XVI 


Volt  W(  UVF. 


Widder  die  konige  JodA, 

Widder  yhre  fursten, 
Widder  3'lire  priestor, 
Widder  dHS  volckymlAnde, 
da:*,  wenn  sie  gleieh 
Widder  dich  str^-itcii,  den 
noch  nicht  äolleii  wider 
dich  wegen,  denn  ich 
bin  bey  dir,  spricht  der 
HBRR  du  ich  dich  er- 
rette. 

Vnd  des  HERBN  wort 

geschacli  zu  mir  vnd 
Hpracli  Gehe  hin  vnd 
predige  oflfentliclt  zti  Je 
rusalt'm  vnd  sprich,  bo 
spricht  der  HLKK  leb  ge- 
dencke  der  wolthat  so  dir 
ynndeineriugent  gcsehmh 
vnd  der  liebe  die  ich  dir 
orsrigt,  da  dn  tohon  wä- 
rest, da  du  mir  folgetest 
ynn  der  wüsten  ym  lande 
da  niMii  nieltts  soot ,  da 
Israel  dcH  IIEKHN  fiircii 
wHid  vnd  seine  crsie 
frucht,  wer  sie  fressen 
wolt  mflste  herhatten 
vnd  vnglttck  vber  yhn 
komen  spricht  der 
HERB. 


Widder  die  Könige  Juda, 

Widder  jrc  fUrsten, 
Widder  Jre  l^riester, 
widderdas  volck  im  l;inde, 
das,  wenn  »ic  gleich 
Widder  dich  streiten,  den- 
noch nicht  sollen  widder 
dich  siegen,  Denn  ich 
bin  bey  dir,  spridit  der 
HERR,  das  ich  dieh  er- 
rette. 

Vnd  des  HERRN  wort 
geschieh  zu  mir,  vnd 
sprucli,  (iclie  liiii  vnd 
predige  otlentlicli  zu  Je- 
rusalem vnd  »ipricli ,  So 
spricht  derllERR,  Ich  gc- 
dcncke  der  wolthat,  so  dir 
jnn  deiner jugent  gescbaeb, 
vnd  der  liebe,  die  ich  dir 
eracflgti  da  du  schfio  wa- 
rest,  da  du  mir  folgotcst 
jnn  der  wüsten,  im  lande, 
da  man  nichts  aeet,  da 
brael  des  HERRN  eigen 
ward ,  vnd  seine  erete 
frucht|  wer  sie  fressen 
wott|  mOflte  herhalten, 
vnd  vnglflck  vber  jn 
komen      spricht  der 


wider  die  KAnige  Jnda, 

wider  jre  Fürsten, 
wider  jre  Priester, 
wider  das  Volk  im  lande. 
Das,  wenn  aic  gleich 
wider  dich  streiten,  den- 
noch niclit  sollen  wider 
dieh  siegen,  Denn  ich 
bin  bey  dir,  spricht  der 
H£RR,  das  ich  dieh  er- 
rette. 

Vnd  des  HERRN  wort 

geschach  zu  mir,  vnd 
«prach ,  (Jclie  liiu  vnd 
predifre  öffentlich  zu  .le- 
l  usalem ,  vnd  spi  ich,  So 
spriclit  der  lihKU,  ich 
gedeucke  da  dti  ein 
frenndliche  junge  Dir- 
ne, vnd  ein  liebe 
brant  wärest,  da  dn 
mir  folgetest,  in  der 
wüsten,  im  Lande,  da 
man  nichts  soet.  Da 
Israel  des  HERRN  eigen 
war,  vnd  seine  erste 
Frucht,  wer  sie  lie»«en 
wolt,  moste  schult  haben, 
vnd  vnglflck  vber  jn 
komen,     spricht  der 


HERR. 

Diese  btiden  probm  so  wie  die  in  der  note  mUgetheiUeii  stellen  ans  briefen 
L.'s  werden,  wie  ich  glanbe ,  genihjcnd  ühcrzengt  haben y  dasz,  wenigstens  in 
den  manuscrißlen  L.'s,  dns  fahlen  der  nmldfife  ö  tmd  tJ  regel  ist,  die  nntfnufs- 
hezeichymng  dnffcgen  die  rnisnahme  hiidt'f.  lüiflrcrsriis  aber  wird  es  auch 
nirhl  taihciiifrkt  f/chHeben  sein,  dasz  hin  imd  nieder,  n'ie  z.  h.  i)i  ml  [nun), 
zu,  rhün»  iruhm),  blüme,  rüfien,  toüffel,  deutünge,  bedeutet,  denen  ich  mis  an- 
dern eigenhändigen  sehri/tsiü^en  t.*s  noch  thfl,  frflm  (—  fl^omm),  bapstüm, 
nflr  (nur),  wQnn  (wurm),  ausrflfliBn,  rüge  {ruhe),  vnrüge,  iügent,  die  iüngen 
knaben,  gflt  gut),  bIQten  (bhOen),  armfltt,  demfltt,  leflten  bei/Üge,  ein  stnui 
myewöhfMcher  umImU  erseheint,  da  Jedoch  L  das  Zeichen  11  nicht  selten 
auch  da  penvendel,  wo  an  einen  twtlaui  gar  nicht  gedacht  werden  kann,  wie 
z.  B.  in  novum,  Universität,  frevel,  nnntium,  welche  bei  L.  noüüro,  vniücraitet, 
freüel,  nüntiam  geschrieben  vorkommen,  so  mag  es  auch  bei  den  vorhin  angC' 


Digitized  by  Google 


VORWORT. 


XVll 


führten  Wörtern  oft  zweifelhaft  sein,  ob  L,  mit  fl  den  umiaut  hol  bezeichnen 
woUen  oder  rächt, 

Mcht  minder  bedeutend  nis  hei  den  vocalen  sind  die  schn^ankungcnf 
welchen  man  bei  den  consonanlen  begegnet,  zu  deren  dnrstelhing  ich  nunmehr 
übergehe,  vor  nlfcm  i^t  in  den  früheren  schripen  eine  bevorzugung  rfer  fCNuis 
hmcrlJxir ,  an  deren  sitile  später  die  mcdid  tritt,    (un  eiifsr/i irdensten  >/i<ir/if 
sich  ilie.se  regei  hei  dfn  labialen  gcltetnt.    Iwispielc  des  p  f/r  b  sind  unter 
B  s.  198  angegeben  und  es  bedarf  hier  weder  einer  Wiederholung  noch  Ver- 
mehrung derselben,  nur  mag  noch  bemerkt  werden,  dost  hei  einigen  woriern, 
^  wir  heute  mit  b  schreiben,  auch  in  den  späteren  Schriften  L/s  noch  p  vor* 
kommt,  wie  z.  b>     patl|  pataen,  pintsen,  puech,  pttschel;  auch  schreibt  L. 
Aogspnrg,  Ifuparg  (neben  Uuekpntg),  Bf^enspturg,  Salxpnrg,  Strwpnrg,  und 
zwar  nicht  btosz  anfangs,  sondenif  wie  das  in  einem  brief  r.  15iß  vorkom- 
mende Regcuspurg  beweist^  auch  später  noch,  umgcJ.e/irt  steht  b  ftir  heußges 
p  in  baiiit  r,  b.uikc ,  breiig  berlc,  bilger,  blapporn,  buchen,  bosaune  (basauno), 
brangi'ii,  brausen,  neben  welchen  jedoch  auch  die  form  mit  p  erscheint;  nur 
in  Lenbt  [rapHl)  imd  seifirn  zahlreichen  zusummensetznngen  hat  L.,  wie  mhd.y 
stets  b  statt  des  Jetzt  geltenden  p ,  wie  er  auch  ditrchfjängig  bapst  schrieb. 
p  ßr  f  begegnet  in  wappen  (wupcn)  pir  wiiO\'ii  nur  noch  anfangs,  wapucu 
mSMn  dagegen  hat  noch  die  bibet  v,  i54ö,   pf  für  einfaches  f  bietet  das 
noch  in  deri52$  erschienenen  msgdbe  des  ersten  theils  des  a.  fest,  wiederholt  vor- 
Umwende  pflasclke,  welche  Variante  zu  fluche  s,  67S*  nachzutragen  ist,  vereinzelt 
kommt  noch  vor  entpfremden  ßr  entfremden,  entpflielien  /5r  wtfliehen,  harpffe  för 
hirfe,  scharpff  fl'/r  ?j(  hai  f,  scherpffe  für  scborfe  schärfe»  Oeber  den  verhall  des  b 
zu  f  (v)  vgl.  F2)  s.  62 P.  md.  w  für  b  kommt  vor  in  wase,  neben  welchem  baso 
mir  selten  erscheint.  Für  den  Wechsel  zwischen  media  und  tenuis  der  äcnialrn 
ii'i'i,  nie  ich  glaube,  genügende  beispiele  unter  D  s.  S^O.  3^1  hei  gebracht ; 
liier  nur  noch  die  hemerkmig ,  dasz  L.  zwar  noch  nfi  einfaches  t  hat ,  wo 
heute  th  in  gebrauch  ist,  nie  z.  h.  in  tal,  teil  und  den  davon  stammenden 
Wörtern,  schwankend  auch  in  taw  {ros)j  tawen,  auftawcn  und  der  endung  tum 
{vgt»htpsÜam,  bisthum,  eigcnthtiDi;  fBisteDthntiii,  heiligthum,  reichtimm  u.  s.  w.), 
^Snfiger  jedoch  schon  tii  verwendet,  z,  b.  in  that,  thewr  (thewrung))  thier,  tbon 
orgiUa,  (bor  porta  und  thor  stultus  (doch  torbeiti  Mricht),  tbnjn,  thOre,  tharm, 
eher  auch  in  tbam  agger,  thiim  dorn  (thiimberr^  thumkirche,  tbumpfaff,  tbum- 
probst)  und  thum  stupidus  (thiimkUn,  UmmkQhnbcit) ,  in  welchen  wertem  heute 
nur  d  gilt,    noch  verdient  erwähnt  zu  werden,  dasz  Luther  seinen  namen  bis 
^'oii  j.  1317  Liidpr  schrieb.  Mit  k  (gk,  ck)  ßr  g  kommt  vor  kmckeln,  kegcii 
<lu-en\vi'rtip:keit ,  eiitkegen),  krieche  (kriochi««h),  kucken,  bergk  (Wittenbergk, 
mich  Witt<  nbiirgk,  doch  seit  152t  nur  Wittcnibcrjr),  »liiijrk,  tranjfk,  balck  (blas- 
baleky  lÄoUtjbalck),  burck;  rinck,  biiick,  .■>(uixk,  .schwaiick,  »priiuek,  hitzick,  barm- 
bcRieklich,  emtnohlieklicb)  kerklicb  (kärglich),  wilUcklich  u.  s,  w.  schwanken 
findet  auch  statt  in  der  Schreibung  der  substantiva  auf  keit;  während  L  osKfmgs. 
2.  b,  bttmhenickeit,  eiDickeii,  gerechtickelt,  geaehwindickeit,  beilickeit,  leichtfer- 
tiekeit,  aeUckeit,  TOtertheniekeit ,  ferlickeit,  Arenndliokeit,  herrlickeit,  aebwaeh« 


XVUf 


VORWORT. 


lickoit,  zim!irk(Mt  rtc.  srhrrihf  ,  bieten  die  späleren  schriflen  baruiherzi^rkcit, 
<'iiiif,'kcit,    <:f  r(  r  litigk(  it   clc,    aber  auch   ferli{?keit,    freundligkeit ,  herrlif^- 
kcit  etc.    p;  /'</  k  fingetjen  sieht  vereinzelt  in  volg,  zang,  häufiger  in  den  mit 
worck  (werg)  ziistuMnemjcsetztoi  Wörtern^  z,  b.  bolwerg,  fellworg,  iiajitlwirg, 
rauchwcrg,  weidwerg,  wergzciig  u.  «.;  imch  marggraf  schreibt  L.  ßtr  nuurkgraf. 
tft  rage  und  dessen  ntanigfaliigen  zttsammmsetzungen  sieht  g  ßr  mhd, 
nhd.  b;  nueh  ßr  unser  reihe  begegnet  hei  L*  nttr  da»  md,  rtge,  riege.  eh 
wechselt  mit  g  in  eioieher,  eiDieherleii  dn  Bohlecbety  er  aehleeht»  mlehe  formen 
neben  eioigeri  einigerlei,  aohlegst,  »chlcgt  noch  in  der  bihel  v.  16i5  vorkommen.' 
vereinzelt  begegnen  mich  saiidicli,  vntoi-thenich,  widdersiiuiicU  /ur  sandig,  viitor- 
tlionJg:,  widersinnig;,    das  prnet.  v.  ziolicn,  welches  heute  zag  gesrhriehen  wird, 
/nutet  bei  L.  noch,  n-ie  mhd.,  zoch.   e/>enso  hat  flielien  das  pmet.  HucL,  heute 
floh,    andere  heispielc  des  cli  statt  des   heutigen  h  sind  »chuch  (schucli- 
riracn),  rauch,  gcachach,  geschieht  (geschieht),  getichmecht ,  anfangs  auch  noch 
»ich  für  tsieh,  viuch  für  \\ah,  höcher  ffkr  höher,  für  ach  dagegen  begegnet  in 
den  späteren  Schriften  h&ußg  «h*  In  den  mit  heit  empmierten  mbst,  ver- 
schmilzt mhd.  das  h  der  endung  mit  dem  voraufgehenden  eh  (Mfa);  ebenso 
bei  Ihf  me  z,  b.  in  fredieit,  gleiehei^  schwaeheit,  faleeheity  keuacheit  tu  s.  w, 
h  fehlt  in  den  späteren  wie  früheren  Schriften  in  bitten  {nebeti  blühen),  glüen» 
frftey  ktte  (vaccae),  welchen  Wörtern  mhd.  j  zustand,   das  fehlen  der  spiratis 
h  in  der  pnrtihel  er  ßir  her  {z.  h.  in  orab,  orauf,  crnach,  orzu)  ist  ehenfnlls 
eine  der  sprach''  f  . 's  überhaupt  eignende  cigenthimlichkeit.   Schliesziich  noch 
ein  paar  bemerkungen  in  betreff  der  liquiden,    den  Wechsel  zwischen  m  und 
n  belegen  bcsem  und  besen,  bo»om  und  boscu,  fadem  und  laden,  tburn  und 
thurm.  gewöhnlich  gebraucht  L.  schon  pfenuig,  wie  könig  und  honig,  doch 
hat  er  einige  med  auch  noch  ohne  syncope  des  n  pfenniug.  für  hier  bietet  er, 
einige  Zusammensetzungen  ausgenommen,  stets  apocopiertes  hie.  für  weit  kommt 
m  den  frühesten  schriflen  {z.  b.  in  den  sieben  buszpsahnen)  bisweilen  noch 
werft  (aM.  weralt)  vor. 

Die  Verschiedenheiten,  p^elche  eine  vergteichung  der  aus  dem  anfange  der 
schriftstellerischen  thätigla  il  L.'s  stantmenden  werke  mit  dcfi  späteren  schripen 
in  bezug  atif  die  flexi un  ergibt,  sind  im  ganzen  mn  nur  geringer  bedeu- 
tung ;  als  das  hftnptsHchUchste  beispiel ,  worauf  auch  Opitz  a.  a.  O.  s.  2,5 
besonders  aufmcrksiun  macht,  wird  das  b(s  zum  j.  1524  fast  regchnaszige 
fehlen  der  vorpartikel  ge  bei  dem  part.  cuizusehen  sein.  Desto  erheblicher 
sind  die  fälle,  in  denen  t's  flexion  von  den  heutiges  tages  geltenden  regeln 
abweicht,  ich  beschränke  mich  hier  auf  eine  Zusammenstellung  nur  der 
wesentlichsten  dieser  abweichungen.  Was  zunächst  die  declination  der  subst. 
betriff  so  ist  vor  allem  bemerkenswerth,  dasz  bei  L.  zwar  schon  mehrere 
Wörter  schwache  form  statt  der  allen  starken  angenommen  hohen,  wie  z.  b, 
hold  {doch  hegegnet  noch  der  pl.  beide),  hirto,  schatte  [n],  andere  dagegen, 
die  heute  gleichfalls  zur  schwachen  dcelinalion  i'daTgetreten  sind,  w//  noch 
sUu'k  declinieren.  so  deciinierl  er  z,  b.  fast  uustuihmlos; 


Digitized  by  Google 


VORWORT. 


fum»  der  frit^du 

gen.   de»  fri('d68  (frieds) 

dal.  dorn  friede 
acc.    den  triedo. 

ri/enso  herfegnel  von  rabp(n)  noch  der  ycn.  rabens.  schwanken  zmiachen  sfarAer 
und  schn  ucher  /hrm  findet  sUill  bei  Tel«,  wovon  der  yen.  sing,  bald  feUes  bald 
i'eUen  Uiuiel.  Auf  der  andern  seile  sind  ehemals  schmiche  nomtna  heule  I heil- 
weise  oder  ganz  in  die  starke  decHnalUm  omgenncheny  »ährend  £,  auch  hier- 
bei noch  oft  an  der  tmprüingUehen  decänation  festhält,  wie  z,  6.  bei  nond, 
weichet  er  regetimzig  decUniert: 

nm.  der  mond 

gen*  des  monden 

dnf.    dem  monden 

(icr.    <lf  n  monden. 

ebenso  iI«t  ^ai-tef«),  wovon  der  /i/.  nncii  {^arton,  yiicht,  wie  heule,  giiiteii,  Jaulet, 
bei  andern  komml  sc/noi  die  genilivfurm  -eii^,  neben  -en  vor  ^  z.  b.  knabens 
neben  kuaben,  hcrzens  neben  herzen,  namens  7iehen  namen,  menschenä  neben 
mßMekett,  oder  -ens  gi/i  allein,  wie  z,  b.  bei  bogciis.  als  verdnzelt  begegnmde 
tchwache  phsraf formen  mögen  noch  angeßhrt  werden  bliteen,  festen,  knediten, 
rinekes  {ringe)  ^  etemeOi  «trauuen,  tagen ,  welche  am  theU,  wie  z.  b*  blitaen 
ifiMf  Sternen,  auch  mhd  erscheinen,  bei  den  fem.  zeigt  sich  im  sing*  eine 
starke  neignny  zu  der  schwachen  form  auch  bei  solchen  Wörtern,  die  mhd. 
stark decHtUert  wurden,  wie  z.  b.  erde,  dessen  declination  m  der  reget  lautet- 

nom.  (  r(li\  mich  erden 

gen.  erden 

dal.  erden 

acc.  erden. 

mehr  hHspiele  s.  bei  MÖnekeberg  beitrüge  s.  SO,  8t,  Die  umgekehrte  er- 
tcheimmg  bietet  der  pL;  während  nämlich  Jetzt  auch  die  starken  fem,  einen 
schwachen  pl  haben,  begegnet  bei  L  häufig  die  starke  form  seihst  bei  worlem, 
welche  vtrsprünglich  der  sehwachen  decUnuiiim  angehörten,  tfd^piele  s.  gletch' 
falls  bei  Mönckehcrg  n.  a.  o.  s.  S2.  In  betreff  des  Übertritts  ton  der  A- 
declinadon  zur  I-deelindtian  ist  zu  heinerken ,  das?  ,  wie  schon  oben  gezeigt 
wvrde,  der  gehnvich  der  umhnile,  zumal  «h's  0  und  fl,  hei  L.  noch  sehr 
bwankend  ist,  woher  es  koimni,  dasz  manche  yinrier  im  pl.  bald  t/iil 
hnld  ohne  nmlanl  erscheinen,  wie  z.  b.  bödcn  nt'ben  boden,  dr>rn(ii  neben 
doruen,  vugel  neben  vuf^il,  liürtcn  neben  hurten,  aber  auch  eiupte  neben  ampto 
denn«  neb^  ditino,  anfangs  auch  noch  banme  (allerley  ,bawni.  1  Mos.  2^  V 
m  dem  iö23  erschienenen  ersten  theil  des  a,  test.)  neben  beume.  Einzelne 
maseulina  he^en  zwar  bei  L,  schon  die  dem  neutrvm  zugehörige  pluralendung 
er  nebst  dem  damit  verbundenen  umlaut  angenommen,  z,  >.  mann  menner,  gott 
gOtter,  geist  gmster,  bfisewicht  bösewichter,  doch  gelten  daneben  auch  noch  die 
pl.  man  {d.  i.  manne),  gotte  (gölte),  geiste,  böaewichte,  wie  er  auch  noch  weide, 
(onDflnde,  wttrme,  ieibe  hat,  ebenso  bietet  Z»  neben  den  heute  aliein  geltenden 


Digitized  by  Google 


4 

XX 


VORWORT. 


neutralen  />/.  bilder,  dörfcr,  ni^st  r,  frldcr,  iiätipter,  lander,  Hfdor,  sclnverter, 
-thümer,  weiber  etc.  in  der  reget  noch  bilde,  dorfe,  fas-^c,  iVldc,  lit  Hjit*',  laude, 
liede,  sclnv  tili.,,  -thUnie,  weihe  etc.  nicht  selten  finden  sich  noch  die  jetzt  imye- 
bräuchUchen  pL  eugcle,  büfjüle,  brüdere,  jUiigere,  töclitere  tieben  engel,  liül^^l; 
brüder,  jünger,  töeUter,  doch  erscheint  hdufiy  auch  apocope  des  e  da,  wo  die 
heutige  Schriftsprache  in  gewöhnlicher  prosa  dieselbe  nicht  geslatM,  wie  z,  h. 
arm  ßr  arme,  iss  ßr  ässe»  bret  ßr  breto  (welcher  pL  2. Mm,  26,  20,  22, 
23,  27  u,  öfl&r  neben  bretter  varkonmtt/f  brot  för  brote,  ding  fär  dmge^  fau 
ßr  fasse ^  frUeeb  ßr  frOache,  frttcht  ßr  frflcbte  n.  s.  f.  Ueherhaupt  ist  bei 
l,  ein  nicht  geringes  schmmken  in  bezug  mf  die  bei  der  deciinatim  (»ie 
conjuyution)  in  anwendung  kommende  apocope  und  ^t/ncope  zu  bemerken, 
nobei  er  sich,  rrie  Ml'nickeberg  trohl  mit  recht  bemerkt,  einzig  und  ullcin 
durch  sein  ge/uhi  (eilen  liesz.  diesz  tjilt  namentlich  nm  dem  tj  im  gen.  und 
dat.  sing,  der  starken  declination ,  welches  L.  bald  setzt  bald  auch  neyläszt. 
so  steht,  um  auch  hierfür  ein  paar  beispiele  anzu/uhren,  1  Mos.  2,  17:  welches 
tAges  da  da  von  isBeat,  tmd  eup.  S,  5:  welcbs  tugu  jr  da  tod  esset;  2,  17: 
des  todes  sterben,  dagegen  H,  4i  des  tods  sterben;  /er.  36,  12  um  kOniges 
liaus,  4»y>.  38,  7:  ins  kOnigs  hause;  cap,  i,  3  in  der  bibel  v,  1545:  des  eillRen 
ja»,  in  der  ersten  ausgäbe  der  propheien  wie  in  L*s  mamiscripl  aber:  des 
eilffteii  jares;  —  1  .Mos.  ^,  5:  am  ersten  tag,  v.  i'i:  am  ersten  tage;  Jes.  23,  t5i 
wir  haben  mit  dem  tod  einen  biind,  v.  18:  ewer  bund  mit  dem  tode;  /  Thess, 
I,  2:  wir  diuicken  gott,  cap.  2,  13:  darumb  aueli  wir  on  vnterlati  gotte  dauckeu. 
bei  den  auf  Zischlaut  (s,  sch,  z)  ausgehenden  n  örlern  ist  die  sijncope  des  e 
im  gen.  sing,  eigentlich  unstatthaft ,  doch  L.  läszt  sie  öfter  zu;  er  hat  z.  b. 
des  tiächs.  4  .Mos.  3,  31;  eiu  stück  llcistlia.  l  chruu.  17,  3;  deti  eitZö. 
2  Mos,  3H,  29;  des  gesetss.  €al,  3,2,  die  nwira  auf  -uis  entbehren  sogar 
im  gen.  sing,  der  flexicn  ganz,  es  keiszt:  fels  des  ergemis.  Jes,  8,  14;  im 
▼orhofe  des  gefengnis.  Jer,  32,  2;  tafeln  des  aeognis.  2  Mos.  31,  18;  ebenso 
begegnet  baw  des  hana.  2  ckron,  24,  27;  vmb  hass  vnd  badders  willen. 
Phil,  i,  lö;  doch  vol  hassea.  HOm.  1,  20,  wo  die  erste»  ousgg.  des  n,  lest, 
voll  h:isz  (hass)  hatten,  noch  mag  bemerkt  »rrden,  dasz  der  van  Grimm  gratnm. 
P,  (JfJ9  mishilligfe  gen.  ^oh  ßr  gotcs  bei  L.  häufig  erscheint,  dasselbe 
ichirankoi  zwischen  den  volleren  und  syucopta  tcn  Utpocopierten)  flexions formen 
herrscht  nun  auch  hei  der  declination  der  adjecliva.  und  anderer  declinierbarer 
Wörter,  hier  nur  weniyc  beispiele:  mein  armsz  vntertheniga  gopect.  oriyimdbr. 
V,  J,  1619;  mein  armes  gebet.  Jud.  9,  14;  guts  muU.  1  kön.  8,  60;  gutes 
mttts.  21,  7;  was  gutes.  2  cHron,  12,  12;  wat>  gutä.  19,  3;  eyn  gautis 
creutx.  originalbr.  v.  J,  1622,  die  gen,  meine,  deine,  seins,  yfa»,  ewrs  statt 
mein»,  deines,  seines,  yhrea,  ewres  sind  ganz  gew&hnlich,  ebenso  die  gen, 
von  ein  und  kein,  z.  b.  eins  mana  sibie.  i  Mos.  42  y  11;  «  r  n  un  sich  kclns 
dings  an.  39,  so  wie  die  neutralen  nom,  iacc,)  siny.  welch»  und  solchs. 
ßlr  meinem,  deinem,  Heiiiem,  einem,  keinem  gebraucht  L.  häufty  und  zwar  nicht 
bfnsz  im  unftuig ,  dein  inhd.  entsprechend,  die  abyekürzten  formen  nieim,  dciui, 
seim,  eim,  keim,  n  ofiir  beispiele  bei  den  betreffeHden  n  örlern  gebracht  n  erden. 


uiyiiized  by  Google 


VORWORT. 


XXf 


seHerifT  sind  dagegen  die  accusaliv/hrmen  inoin,  (It  in,  sein,  ein,  kein  /ür  meinen, 
deincij,  »einen,  «M*nen,  kein»'n.  Das  der  l-declimiiKin  zuslelirmle  bildungs-e  er- 
leidet oflf  wie  schun  tnhd.,  apocopc ,  doch  hal  L.  nicht  seilen  auch  auch  die 
v9Ue  form  wie  z.  b.  aiigeneUmo,  dicke,  dünne,  dürre,  feste  u.  s.  n>.,  Ja  an-  * 
fiags  begegnet  sogar  noch  das  a^,  aanft,  wie  mhd,,  mit  dem  umlaute  wie 
Mnftmatig  mH  aanftmfltig  noch  in  der  bibel  v.  1545  wechselt.  Auch  im  gebrauche 
der  Uarken  und  schwachen  declinaiion  der  atO'ectiva  weicht  L,  v<m  den  heui- 
TtUage  geltendett  regeln  nfl  n  hrhlich  ab;  während  iiendich  heute  der  bestimmte 
nrtikel  nur  die  schwache^  form  des  adjectirs  verlangt,  läszl  L.  bisweilen 
auch  die  starke  form  folgen,  wofür  ich  zu  den  bereits  unter  der  III,  2  s. 
i27'  angeführten  beispielen  hier  noch  folgende  nachfrage:  des  morgendes 
tagres.  .?/>;*.  27,  1 ;  die  sprenkiiche  vnd  bnndte  bücke.  /  Mos.  30,  3ü  :  die 
beilige  kleider.  2  Mos.  40,  13;  die  schöne  gotlesdienst.  ^.v.  27,  4;  die  du  ke 
voleken.  77,  18.  fulyaijnchrere  a4i.i  so  stehen  oft  schwache  mid  starke  ft^rm 
Nctoi  dnmder,  wie  z,  b*  die  sieben  sehdnen  fette  ktte.  i  Mos,  40,  4;  die 
ueben  dieke  vnd  volle  ehern.  4t^,  7;  die  sieben  magere  vnd  hesliehe  klle.  40,  20, 
häufiger  noch  begegne  die  starke  form  nach  all  {vgl,  all  6  s,  52**)  und  dieser 
(a'eA  dieser  II.  3  s.  439^),  starke  form  verleiht  Z.  auch  den  einem  sahst,  ohne 
artihl  vorausgehenden  adj.,  z.  b.  heutiges  tage«,  i  Mos.  22,  ff:  die  au- 
brochens  hertzen  sind.  ps.  34,  tH;  nidriges  stummes.  Ezeeh.  17,  G;  treffliches 
hohes  geystos.  das  iindtT  leyl  triddiT  d.  hgnd.  prophelm  (1525)  BiiiJ^; 
über  ziisclilagi-ns  vnd  demütigen  -reists.  /cv.  .'57.  /.;>.  drr  attrilmdre  vocativ 
hal  bei  L.  im  gct/cnsatz  zu  der  heufigeti  srhnftspraehe  stets  die  organische 
ichmtche  form,  z.  b.  lieben  herrn.  ps.  4,  3;  lieben  söne.  1  Macc.  2,  50; 
liebeo  kindlin.  Joh,  i3,  33;  lieben  mener.  apost,  gesch.  2, 14,  allein  stehende 
sehsanken  zwischen  starker  und  schwacher  decünaiion,  z*  b»  beide 
genehte  vnd  vngereehte.  Ezeeh,  2i,  3;  beiden  gerechten  vnd  vngereehten. 
2/,  4;  nieht  viel  weisen  nach  dem  fidsch,  nicht  viel  gewaltige,  nicht  viel 
edl«  nnd  bcruffen.  l  Cor.  1,  26.  oft  ist  die  flexion  gänzlich  abgelegt, 
ZMSuU  nach  dem  unbestimmten  artikel,  z.  b.  ein  from  man.  i  Mos.  0,  9; 
ein  schwecr  man.  1  Sam.  4,  /  ein  gros  man.  1  chron.  21,  0;  ein  eben  ■ 
Und,  1  Mos.  11,  2;  ein  zart  gut  kalb,  f^,  7;  doch  auch  nach  dem  he- 
stimmteti  artikel ,  z.  b.  der  ewig  gott.  originalhr.  v.  j.  1523;  für  den  blind 
maulworffen.  au/f  das  vbirchristlich  buch  {1521 )  Ciif .  Bei  der  compiu  alion 
fiectieren  die  adj.  werUg  anders  als  Jetzt,  als  besonders  bemerkenswerth  mag 
(tngeföhrt  werden,  dasz  im  superlaHv  das  e  vor  dem  st  sich  oft  findet,  z.  b, 
ftiaeat,  kleinest,  ergeat,  höhest,  nehest  (der  neheste  nächste)  u.  s,  w. 

Bedeutender  noch  als  €Ue  decHnaüon  steht  L*s  confagalion  von  der  Jetzt 
üblichen  ab,  doch  werde  ich  ndch  bei  der  darsteUung  dieser  abwdchungen  noch 
fnekr  als  bisher  nur  auf  das  allerwesentlichste  beschränken  mlisseti,  utn  nicht  zu 
lästiger  n  iederholung  des  bereits  im  wtb.  selbst  bemerkten  geid/thigt  zu  sein.  In 
hetreffdcr  apocope  und  atßicopc  begegnet  bei  der  conjvgndrm  dasselbe  schwanken 
»TU'  lifi  tkr  ilccfrnalion.  im  alhjrnit'incti  gilt  bei  L.  die  nhd.  reget,  das  "»s/autende 
*  der  enten  persm  praes.  ituiic.  überall  zu  setzen  (Jbeispiele  bietet  die  bibel 


._^  kj  i^  -o  i.y  Google 


XXII 


VÖBWORT. 


Hilf  fitlen  bfättern),  doch  fehlt  es  auch  nicht  an  heiajnflru  pir  das  abgeworfene 
c  dei'  endung,  z.  b.  icli  dauck  fnnf/  viitcrthenigliclu  origmaihr.  r.  j.  /.'5.7.> ;  ich 
bitt  vntcrthonip:lioh.  rhr/id.:  soh  Iis  .st  laeib  ich.  orighiafhr.  v.  j.  J/i4(Jy  ich  kemi 
<lioh  wol.  das  ander  teyl  tridder  d.  hijml.  prophefcn  {lü2ä}  Aif  ;  ich  hab  euch 
gegeben.' i  Mos.  1,  29  (jf.  auch  Bind  seil  7,  XLVIU).  häufiger,  ja  fast 
regel  ist,  bd  L,  die  ajmcope  des  enämgs^  im  praet,  der  schwachen  cw^juga- 
lion,  wodurch  die  dritte  person  sing,  praet*  der  3.  sing,  praes.  gleich  wird,  bei- 
spiele  hie/ur  sind  bei  dem  buehstaben  £  ö)  angeßhrt,  wo  auf  diese  eigenheit 
der  Sprache  L*s  bereits  aufmerksam  gemacht  wur^c.  dagegen  hat  er  o/t  ein 
falsches  auslmtfendcs  c  in  der  i.  und  3.  sing,  praet,  uui.,  z.  b.  ich  sähe  deiu 
angesicht.  /  Vor.  V  V.  10:  gott  sjihc,  das  m.  w.  i,  4;  das  mecr  saJio  vnd 
flöhe,  ps.  114,  'S;  er  schhip^c.  /  Marc.  5,  3;  läse.  5,  i4.  ebenso  heim  impe- 
rativ: gehe  in  den  feben  vnd  vt  rbiige  dich  in  der  erden.  Jes.  2,  lu ;  li<  sc  dns 
,  bneh.  Jes.  30,  6.  In  der  2.  sing,  praes.  behält  L.  das  e  der  flea  hui  öfters 
bei,  wo  die  jetzige  spräche  es  auswirft,  z.  b.  du  Iieltest  mich.  ps.  73,  32;  du 
trittMt  89,  40;  wirffest  89,  40;  du  weiaaest  Joh,  2i,  13,  neben  dvL  weieet 
V.  17;  was  betrttbestn  dich,  ps»  43,  aber  v.  12:  wm  beftrttlNittt  dich,  der- 
selbe Wechsel  begegnet  in  der  H.  sing,  imd  2*  pl,  z*  b,  wer  vor  Ahab  stirbt 
in  der  atad  und:  wer  auff  dem  (ctde  stirboi  i  k$n.  2i,  24;  wer  glenbt  vnsor 
predigt?  Jes.  53,  1,  aber:  wer  gleubet  vnsenu  prcdigon?  Joh.  38;  wenn 
sich  trdbsal  vnd  Verfolgung  erhebt.  Matth.  13,  21 ;  alle  höhe  die  sich  erhebet. 
2  Cor.  10,  5;  wem  weit  jr  denn  gott  naclibilden  V  oder  was  fiir  eiu  gleichnis 
wollet  jr  jni  ziii  ichti'nV  Jes.  40,  IS.  geht  die  nmrzel  des  verbums  auf  t  aus, 
so  läszt  in  der  -J.  sing,  jtracs.  gewöhn/ich  die  endung  et  g(mz  wegfallen, 
z.  b.  ciji  kOnig  rieht  dab  luiiJ  auü'.  spr.  29,  4;  ein  uarr  tidiUU  deinen  geist  gar 
aas.  V.  ii ;  bodeni  Dan.  8,  22.  seltner  wenn  die  wurzel  mit  d  endet,  z.  b» 
enistnd.  4  Mos.  5,  30.  ebenso  bei  dm  part.  praet.  der  schwachen  ce^fuga- 
tion:  meine  gebeine  sind  vemclimachi  ps.  3i,  H;  jr  blut  wird  Üiewr  geseilt 
werden.  T2, 14.  Bei  den  bildungen  mit el  ist  bald  dose  der  bitdungssiibe  (wie 
z.  b.  in  bettlen,  heuchlen,  aamlon,  strauchlen),  bald  das  der  endung  syncopierl 
'(z.  b.  betteln,  handeln,  wandeln),  bald  auch  die  vollere  fort»  gebraucht  (z.  b. 
straiiclielen.  ps.  119,  IIj.'j).  chensn  srhnanken  die  verba  auf  en  zivischen  voIUt 
und  sgneopicrti-r  form;  so  erscheint  bcf^refren  und  begegnen  neben  begegeneu, 
reehen  und  rechnen  neben  reehencii ,  rcf^^eii  und  reguca  neben  regenen,  segen 
Und  Hegnen  neben  segenen  u.  s.  w.  Das  praet.  langsilbiger  verbcn  erscheint 
bald  mit,  bald  ohne  rückumlaut;  es  kommt  z.  b.  vor  brandte,  kandte  (bekandtc, 
cr1candte)|  nantc,  sandtOi  wandte,  satate,  vereinzeU  aiueh  karete,  ^ch  steht  auch 
bekennetOi  erkenneie,  nennetey  setzte,  ebenso  das  part.  praet.,  z,  b»  belnnd 
und  bekennet y  erinmd  und  erkennet,  genant  und  genennet,  geaelunael^t  und 
geschmeckt  u.  s.  w.  Schon  oben  wurde  bemerkt,  dasz  die  votparOkel  ge, 
welche  man  jetzt  als  nothwendig  zur  fiexion  des  part.  praet.  geldmg  ansieht, 
bei  L.  anfangs  in  der  regel  fehlt,  und  erst  seit  1524  (z.  h.  in  dem  2.  teil 
des  ((.  fest.)  anfängt  häufiger  zu  werden,  aber  auch  spädr  verwendet  L. 
dieselbe  noch  nicht  so  regelmässig,  wie  diesz  heutzutage  der  fall  ist;  in  der 


uiyiiized  by  Googl 


VORWORT. 


&fM  V.  1545  erseheint  z.  b,  blieben  neben  geblieben,  bracht  neben  gebracht, 
finden  neben  geftmden,  geben  neben  gegeben,  gangen  neben  gegangen  ete, 

Die  frrfta  gleichen  Cvfrgleiclien),  preisen,  scheiden,  weisen  (abweisen,  beweisen, 
erweiÄcn)  hahen  bei  L.  noch  die  ifninr  nrspnnujlirh  zuhommende  schivache 
miju/jation.  dfiriegm  rrsn'hc'nit'n  neben  den  schivnclicn  p'ui.  prnel.  berewet, 
gcbawct,  ;:('bre\vct,  ;,'e^i)aniii't  "i/c/t  Horb  die  sf/trken  fnrinai  '^cr'  wrii,  probiiwcn, 
gebrcwi'u,  gebpamu'ii.  nehi'u  ^cwcsi'n  iirhrdiichl  /,.  mich  hmi/iti  ;^M'\vi'.st.  ein- 
zelne H'Örier,  die  heute  der  scluvaclien  conJuijaiiOH  folyen,  coHjmjieren  bei  L. 
noch  stark,  z.  b.  bellen.  IMe  Zeitwörter  der  ersten  ablautsrcihe  (goth.  [tUid.} 
prae*.  i;  prad.  sing,  a;  pl.  u;  pnrt,  praet.  u)  haben  bei  L,  in  äer  reget  im^ 
fl  des  praet,  noch  das  n,  z.  b,  hülfen,  banden,  fiinden,  drangen,  echwuugen, 
Kwmigen,  sanken  (versunken),  triuken,  wnrfen,  und  demgmtäsz  die  cofytmcUve 
liille,  blinde,  fllnde,  drflnge  etc.  <  einigemal  steht  o  /Iff  n,  z.  b.  holfen,  worfen, 
gewonnen.  Bei  den  rerbis  der  fünften  conjugation  {ahd,  fmhd.J  pracs.  i; 
priwt.  sing,  ei;  pL  i;  part.  praet.  i)  hält  L.  im  praet.  sing,  das  frühere  ei 
ffit;  er  ronjugiert  z.  h.  schreien  schrei,  ersehoinen  ersclii  in ,  bleiben  bleib, 
sohroibfii  schreib,  treiben  treib,  ergreifen  ei-reif,  streiten  stn-it,  kiden  leid, 
l)csclmeideii  beschm  it,  bciazon  beisz,  reiszen  reisz,  scinveijren  schweif'-,  ciitwc  irlicii 
entweich  u.  s.  w.  Den  vcrbis  der  vierten  ablautsrcihe  {goth.  pracs.  m ,  praet. 
sing,  ao,  pi.  u ;  part.  praet.  u)  gibt  L,  m  der  2.  und  3,  sing,  praes,  In^ 
und  der  2.  shig.  imperaiivi  fast  ohne  ausnähme  en;  die  in' der  bibel  vorkonh 
menden  beispiele  sind  bei  Frommann  vorsehläge  s,  76  ff*  »ollständig  gesatn- 
nett,  neben  that  begegnet  nicht  selten  auch  thet  für  den  fndieeUiv,  Als  nur 
anfangs  bei  L,  erscheinende  conjngationsformen  mögen  noch  ermähnt  werden 
gabn  gehen  und  stuu  stehen  mit  den  imper.  gang  und  stand. 

Endlich  noch  einige  ficmcrhnngcn  znr  n'o  r  t  h  f  fdutig.    Obgleich  L.  sehr 
gmeigt  mir  alte  oidmif/s-c  abzuwerfen,  so  bietdl  er  doch  hei  vielen  substan- 
tircn  nfirh  r»/7,    n  ie  d-;  .  mhd.,    ein  e  ain  ende ,  das  jc(:l  irc'jgetaszen  wird, 
z.  b.  der  hane,  der  narre,  der  öchmerze,  das*  bette,  da«  bilde,  duö  j^eöctze, 
das  gesiebte,  zttmat  bei  den  fem.  bildungai  mit  ung,  z.  b.  begnadunge,  den- 
toage,  hoflauDge,  memunge,  ordnunge  {auch  ordennnge),  theilungc,  thewruuge, 
▼ergebnnge  etc.;  seltener  bei  der  endung  in,  s.  b,  eselinne,  lewinne,  dienerfaine, 
iBsanlnne,  lacherinne,  widwiane,  meist  nur  im  anfang  erscheinend.  Belege  für 
fi'is  auslautende  e  bei  adjectiven  n  nrden  schon  oben  s.  XXI  gebracht,   auch  das 
(ulvcrbiale  e  hat  L.  noch  mehrfach  beibehalten,  wie  z.  b.  in  balde,  ofte,  abe 
iman  vgl.  besonders  die  Zusammensetzungen  mit  ab);  häufiger  ist  jedoch,  nie  nhd. 
iiherhmipt,  der  n-cf/pfff  desselben,  wodurch  der  in  der  f'iKcrcn  spräche  bestehende 
f'irmtUe  unierschicä  des  adj.  und  adv.,  was  hier  gleich  hcmerkt  werden  mag, 
verloren  gegangen  ist.    um  so  treuer  hat  er.,  bei  den  adverbien,  mit  der  hil- 
dun<jmlbe-V\Q)x  die  besondere  adverbiale  worlform  festgehalten;  eine  reichliche 
«tttaA/  von  beispielen  findet  sieh  bei  Wetzet  die  spräche  Luthers  s.  74,  75, 
^ti  einzelnen  adjectiven  ow/'-iflch  sehlieszt  L.  die  bildungssilbe  unmittelbar 
^  «fea  stamm  an,  während  in  der  jetzigen  spräche  die  bildungssilbe  des 
^eeUss  erst  an  die  schon  abgeleitete  substantivform  anschlieszt.  so  kommt 


L/iyiu<.Lu  üy  Google 


XXIV  VUllWDUT. 

2,  b.  vor  hnriseh  fiir  hiirerisehj  kriegisch  ßr  kriegerisob,  in^lrdisch  ßr  mdrderiBchy 
reubiBch  ßr  rcubcriscli,  verÄhiisch  för  verHUhreriscL.  ricr  vocal  vor  dem  sch 
ist  zu/veilm,  wie  rnkd-t  weggemrfen^  z.  b,  in  adelach,  lütvettebdi,  bettebch, 

chebrccherscli,  latiuscli  ?/.  $.  n\ 

In  bezug  nuf  die  art  vnci  weise  der  eo/nposition  begegnet  mnn  hei  L. 
iiDeh  weit  grosserer  mamgfnltigkcit  ais  in  der  heutigen  sc/iripsjiraehe ,  wie 
/lies  die  von  Mönckebcrg  beitrage  s.  83 — 8ß  zusrnnme/tgesfef/feu  beiapieie  ans 
der  bibclübersctzung  hinreichend  d(wlhun,  worauf  ich  hier  niw  verweisen 
darf;  nur  bemerke  kh  noch,  dasz  der  Mraneiekem^  gen.,  wdeher  heute  mit 
dem  folgenden  substanti»  zu  einer  uneigentHchen  zusammenselzung  verbunden 
ist,  beiL,  noch  oft  seine  freie  tteUmg  behauptet. 

Wohl  könnte  noch  gar  manche  bemerkenswerthe  eigenheit  der  spräche  L/s  zu- 
mal in  betreff  der  sgntax  angeßhrt  werden,  da  es  jedoch  meine  absieht  nicht 
sein  kann,  in  dem  engen  rahmen  eines  Vorwortes  eine  grammatik  der  Lutherschcn 
spräche  zu  geben,  so  glaube  ich  hier  abbrechen  und  mit  dem  wünsche  schtieszrn 
zu  dürfen,  dajiz  meine  nrbeit,  zu  der  sprurhliehes  nie  theidogisehes  interease 
vor  nun  fast  zehn  Jahren  führte  und  hei  weicher  ich  es  wenigstens  im  fleisz 
nicht  habe  fehlen  lassen,  bei  den  deutschen  philulogcn  wie  theologen  eine 
billige  beurtheilung  finden  und  von  ihnen  nicht  ganz  ohne  nutzen  bei  seile 
gelegt  »erden  möge» 

Mar  bürg,  itn  September  1860. 


Fb.  Dieti. 


Digrtized  by  Google 


QUELLENVERZEICHNIS.*) 


1516. 

1.  cyu  gcVlili*^^  «^^i*^^  InidHci^un.  j  r>on  rec^tev  iiiDirfc^ci^b  |  önb  mftanb,  luaö 
b€T  I  alt  nett)  menfci^c  Wa9  Sbame  |  r>n  \»<a  gottU  üitb  fcl^.  toff  tote 
a  I  Vnn  onö  fierBcn  1»itiib  (S^vifm^  [  crftccn  [aU.  (Oarmtisr  ein  groszer  Holz- 
schnitt: Christus  am  kreuz).  «Ue  rückseite  des  fiteWlattes  trägt  &ne  kurze 
Vorrede  mit  der  utitaschrifJ :  iKattinu«  Subcr  |  Su^fcti^jfit  am  ende:  ^iSscaiSt  2it 
SJittenkr^it  bitt(i^  3oanne  [  OtHunciibevöf.  Sinne,  nad^  (S^rift  ftcbutt  |  Xaitfcitt 
funffbiinbcTt  Dn  im  fw^tjcnbcn  ;  jar  am  tav3  iBarborc.  |  ©et?  fccn  'älufluftincrn. 

Ii  hl.**)  [siff.  91 -(5,  (5  '>  ^/rvf.s-  bnchfcw,  welches  die  cap.  7 — 2t 

und  23  —  2^)  der  später  unier  dem  tUel:  cyii  di  iitscli  theolo^'ia  etc.  herausge- 
gebenen sciu  iß  endtidt,  ist  das  erste  deutsche  product,  welches  L.  hcrausfjnh, 
und  gehört  deswegen  zu  den  vorzügUehen  Seltenheiten,  es  /ludet  steh  in  dir 
k.  bibi.  zu  Berlin,  mhin  es  aus  der  an  Seltenheiten  reichen  Meusebach'schen 
tibi,  gekommen  ist 


1517. 

2".  Tni  ©ttlien  pu^jijfalnt  mit  |  beiUjd^er  auöjleflunfl  nac^  |  bem  fc^tifftUc^eit  ' 
f^itne  I  tyi  (S^tifti  »nto  gotttd  gnobeit,  ne^n  |  fe^n«  fetben.   loate  erünttitif).  | 
gnmtlk^  flctk^  am  ende:  d^udt  t^u  Stttenbctg!  I^n  bet  d^^fitftttftlk^it 
ftab  i  btirt^  3oannem  ^nmcn&ery^f  ^oäf  (S^rift  |  flcturt  !3:auf«nb  ^in|f^unM  «nb 

im  fibentjen  jar.  |  Sluguftinern. 

//;  f>f.  isig.  91— hf/.  A  4  hl.,  hg.  Ii—H  je  H  hl.),  das  letzte  blatt  ist 
leer,  die  auf  der  rücksettc  des  titelhlattes  siehende  kurze  vorrede  ist  unter- 
zetchtiei:  f,  Martinas  Luder  Augustiner  \  izu  14^'ittmberg.  \  1Ö17, 

*\  Indem  ich  mich  /irischfrAt' ,  die  i-on  mir  lu  niit-iten  origi'ifildriickr  T.uthoi  scher 
Mfkriflen  tutamvtfmui teilen ^  fühle  ich  mich  verpflichtet ,  vor  allem  der  tiberatitäl,  mit 
iptlektr  mir  von  dm  jwteht«den$t»n  hibtioih^ktn  oß  die  sattmutm  nnd  tif«rtkvotl»ten 
äekMt*e  i-ur  benutzung  überlasten  wurden,  rühmend  und  dankbar  zu  gedenken. 

**)  Da*  formal  dieser  cimeldrucke  itt  itt  dtt  rpffvt  quart,  W9»hal6  doMttbt  nur  dann 
c7ig9g«h€H  üif  wenn  et  davon  abweicht 

Dan,  WMvteck.  D 


Digitized  by  Google 


XX¥I  OÜELLENV£lkZEicilins. 

in  tirr  /. .  hihi,  rw  StiKigtuu.  eine  andere,  nur  im  lUci  ela^m  abweichende 
originiUausf/of>f  hrsiizf  dir  k.  Mhl.  zu  Rerlin. 

2''.  t:io  hieben  i-niijpialm  mit  i  tnitiAcr  011^5(031'^         bcm  jd^riÜÜidKii  j 
l^nne  tju  ß^riftt  tn  aotti«  gnabcn,  neben  |  jei^nö  ielbiii.   n>ave  (tlentnifj.  fltüo* 
lid)  I  gerichtet.  |  1517. 

bogemoM  unä  signaiwr  der  bogm  me  nr,  2*. 


1518. 

3.  '(5l^nn  vScrmon  öon  bem  %h\o\\  \  »nnb  j\nabc,  birn^  bin  ujttbtflen  bcc^ 
tor«  I  ^JOZvirtimi  Vut^t  Slufluftincr  |  tju  Sitten6cr<^f .  om  en4c :  (^cbrudt  tju  ©It- 
tenberg burc^  Scanne  |  (^runcnberäf.  Jiac^  ^^ni'i  flcbuvt  jlau»  |  [cnt  funnff  ^un* 
bert  bnb  vnt  ac^tje^^enben  }  ^ar. 

4  hl,  letzte  eelte  leer,  in  der  herz,  tibi,  zu  GaihtL  dieser  serman 
scheint  nach  einer  stelle  in  einem  Briefe  L*s  an Spalatin,  den  de  Ivette  i,  70 
in  den  november  i5i7  setzt,  damals  schon  erschienen  gewesen  zu  sein,  dasz 
d&'selbe  b&'cHs  im  j.  iSil  ausgegangen  sei,  bczeuyt  L.  selbst  in  der  praefatio 
2U  dem  i.  theii  seiner  Int.  schripen.  dasselbe  gilt  nach  einer  hanerkung  in 
der  .Ich.  nusg.  der  deutschen  schritten  L.'s  1  {1555),  588^  nnch  von  der 
scfni/'l:  ,,em  frrihrii  7!rs  srmMns  bnpst/ichcn  iihlds:  nid  gnad  belangefid^'. 
da  mir  von  tlit^Li  schrifl  nur  nachdrücke  zu  yebutt  >h'iidvn,  so  benutzte  ich 
lieber  fidijcndc  sfiükre,  beide  scbri/'lot  vcrt'i)iigende  (lu.'^t/n/if: 

4.  (ii^n  Scrmen  cen  bem  'ilblaö  j  on  gnab.  burd^  bcii  iiHic^^e  j  I^'Octote 
SKattinn  ^ut^er  (  ^luguftincr  c^i  \  tcnbergt.  |  (^tfti  ^tt}i^\)t  M  ®entt9tt§  | 
Set»ftlt(^n  «Q>Ia6  gnab  Be>  |  taitfl^tib  2)oct  WlaxM  Sut^  ]  lotbber  tie  tou 
Icgufts.  fio  )utr  Idfmaäf  fein,  »nb  bcffcU  |  beit  ^txm  cttiö^  am  ende: 
bnuft  c}u  SMmnbetot.  |  na(^  iSfyt\\t  fl^itrt  a;attfeitb  gunff^iutbeit  |  »nb  Svtnt« 
ttgften  tat. 

.y  hf;.  (sif/.  ?(-(5K  M:tes  bhtt  leer.    her:,  bibl.  zu  Gotha. 

5.  (5^n  beutfc^  X^eoloAta.  baö  ift  |  cii;n  eble^  iBut^Ie^n,  ccn  rcd^tcm  tcr* 
ftanb,  loaö  |  3lbam  oub  ß^iiftiiö  ici),  m\\>  unc  ?lbam  t^n  |  i>nd  ficvbni,  rnb  (5^ri« 
ftud  cifteen  faU.  {darunter  ein  yroszer  Uoizsckniii :  Cbrislus  mil  der  sii  gisfa/ine 
ron  engein  und  mtlken  umgeben),  am  ende:  ^ctrucft  ilUttcnbuvg  burc^  3can= 
nem  |  (^rüncbctg.  92a(l^  (S^rtft  ge^ntt  Säufcnt  |  funff^unbert,  onb  t^m  Stc^qe^n« 
ben  3(it.  (hierunier  noch  ein  holzschnitt,  »eleher  einen  grünenden  berg  darstelli), 

iO  bg.  {sig.  % — $t},  letzte  seile  leer,  au f  der  rUckseite  des  tiielblattes 
und  AiJ*  steht  L.'s  vorrede;  den  übrigen  theil  des  bogens  A  ßllt  das  register, 

0.  3(uöjlc0üg  bcnt[(^  bfö  f  53attcr  bnnfcr  für  bie  |  {5i;nfcltiflcn  l'ei^en ,  Dcc- 
tcriö  I  'a)hrtini  Vutf^er ,  |  lui  t\\{  SittemNvg.  |  3iic^t  für  bk  fl^lmen. 

(m  ende  steht:  £cU  beo  ^cncv  et  i^lovi^u 

der  titef  diisrr  H  bogen  {.sig.  — 3,  letzte  seife  leer)  slark^u  schn/i  steht 
in  einer  etufui^ung  mit  der  um  das  Areuz  gvnundcnen  schlänge,  oben  das 
zwischen  znei  ihürmen  ruhende  sächsische  wappcn.    in  der  kurzen  vorrede, 


bigiiized  by  Google 


QUELLENVfiRZRICHNIS. 


XXVU 


Kelche  auf  der  rückscUc  tlci;  titelhlattes  steht,  henm  kl  L.,  äasz  diesz  pater 
noster  vorhin  durch  seine  guten  freunde  ausgegangen  sei.  gemeini  ist  damii 
fügende,  von  einem  seiner  schaler,  Johann  Sneiäer,  vermsiaUete  ausgäbe: 

»nnb  I  $oc^eIarten  f/em  iRasttii*8iii^,  ber  (eUigi  ft^ri^fft  I  !X)octorn,  etiifibtcv 
rcfonnttrt  (sich  Stufluftiner  x^rbc«,  in  fac^  |  fjoi  )6icatüt9,  ju  ^Bittcbcrgf.  3ni 
a)i.  3).  enb  ^mj,  jar  |  flc^Jtebiflct^,  in  bcr  faftcn,  t?nnb  fct^ncr  jc^ulcr  eignen,  tyi  j 
fawmfn  ^cfa^t.    am  ende:  (^cbrucft  t',u  i^d^l?'^       Xaufcntf;  funff  ^unbctt  uni> 
ad^tl^fhniDcn  3at.  ^  0  bl.,  ncvon  dn-s  li  lTic  rinoi  ijroszen  hoh.<rhuttt: 

Manu  md  üvm  Jesuskind  tragt),  die  auf  der  rück^eite  des  titeiblattes  stelicude 
«idmuny  ist  datirt:  Uuitehn-ge  idibus  ianuurijs.  1,'iiH. 

7.  Sufdleguiig  I  bcö  ^uui>evt  m\>  ncünb  |  ten  pfatmcn.  £)t|it  bo  |  nttnitö 
boDiino  meo,  |  ^Doctov  affattiiti  bt  |  t^er  Stuguftincr  j  IBUks^g,  ya  ^cnr 
(ic»n]^  I  ntttS  ®tier  |  Sofungcr  1  Wxa  \  krg.  am  ende:  40^<!t  tu  Kiiflf« 
puTd  bim^  @Uiianii  Ctntar ,  om  |  atent  tmfer  Itctai  fnuvcn  ociitit.  fbino 
Biinft}e<  |  ^n^untert  u^^  im  ac^tjefeitbot  jAlt. 

^1/3  («'j;^-  91 -D,  D  ff  6/.).  rÜekseite  des  tUeis  und  leitte  seile  unbe- 
ämckL   der  tiiel  steht  in  einer  einfassnng. 

der  herausgeber  dieser  nusf/nbe  der  aus/egunf/  des  10!»,  /If*  I  psalms  ist 
rächt  L..  sondern  Spaiatin,  n  eJrhn-  sie  lüeronymus  F.bner,  iosunycr  zu  Dürn- 
berg, widmete,  die  widmuny  ilaliert:  ^Iwqfpuv^  am  ^ontafl  bfni  ad^ten  bcr 
^melfatt  ber  ßcbencbc^ten  muttcr  ^cttcö  iMit^  ciui^cn  juncffvaiü  lütaric,  nad^  (ö^rifti 
Mleif  ^otlstoc^r«  gc6utt  Soufenb,  fünff^unbcrt,  i>tib  im  ad^t^fycnbcn  iar. 


1519. 

^\  l^cftrr  a>?artiuue  l*iitf;cr  ^u-  |  .ytftinerö  ^l^ntcrrtdit  ouff  ctlidi  |  "ärtidcU 
öie  Uli  ocii  jeöncii  ab'  j  ^\unncvn  aufjgcicgt  onb  511  flc=  |  mcjiou  "lauerten.  |  15i9. 

^  hl.,  letzte  seile  leer,  die  schrifi  beginnt  auf  der  rücAseUe  des  liüU- 
UtUles. 

diese  cmsgabe,  n  eJcke  sich  auf  der  k.  bibl.  zu  iierlin  findet,  scl^inl  mir 
efR  dmcit  Gronenbergs  zu  sein,  wogegen  folgende  amgabe  jeden faUs  ctte 
le^siger  drvek  ist: 

n  «ö  1  fdpiini  abflmiient  ouff  ge«  |  legt  Mb  t^v  gfnineit  |  Skcben.  |  1519. 

die  schrifi  erschien  ende  februar.    vgl.  de  ff  ette  br.  1,  235. 

9*.  6i?n  (Sermon  öon  ban  ölic^n  |  ftvinbt  t>or«nbcrt  »nb  corrigirct.  |  burc^ 

i^.  Dtartimi  Stvd^n  ?lu*  |  guftiner  5BtttcnbuT>";f.  darunter  noch  eine  kurze 
rorf'h-  i.'s,  norin  er  sagt  ,,es  ist  ci/n  sennon  voiit  elichen  slnndl  ausztfegtirigen 
eiLirr  iiu'ijnein  nntnni ,  das  mifr  viel  lieber  nit  geschehen  v  ere^*.  der  sernuHt 
idbst  beginnt  mif  der  rückseite  des  litels.  am  ende  findrt  sich  auch  folgende 
ngobe:  ^bvudt  4Bittenburgf  3iad^  ^\)xi\t  gcburt  |  laufcnt  funff  ^unbert  t)nb 
V I  StoH^ifetibcit  tor. 


xxnu 


QU£LL£MV£KZ£1CHN1S. 


4  bl.  diete,  in  der  lanäesbihl.  zu  Cfassel  sich  findende  Wiitenberger  tjriginal- 
mugabe,  tveiche  ich  ßr  einen  druck  Grünenbergt  halte,  sümnU  nicht  ganz 
mit  der  von  Panzer  zus,  155      932.  s,  verzeichneten. 

^  ohne  L.*s  vonvissen  veranetaltete  autgabe  dieses  sermons  ßhrt  den 

tiiel:  gilt  Sermon  bon  bcm  cfic^cn  [tanbt  j  J)ocloriö  SRatttm  8tttter  9tu*  j  fluftiner 
)tt  iDittenbuTgt  ge«  |  ^vct^igt  ün  taufciU  fünf  |  ^unbert  bQ  neun^  |  ^nbcn  3v-it. 

{(inrnnter         <^/irfLsr^<  //r  nuppnx).    am  ende:  i^f^ftÜlU  Sei^f jgt  tOtn^  j^Olff« 

gaiiA  I  '2tMü  tu  Der  i.^ni?mt)id>on  cs<x\kn  1519. 

bisweilen  U  Hrde  auch  /hlgemh'  a>/s;/(i/n-  r.  J.  J '>2(J  benutzt: 

9''.  (Jtjn  Seimon  öon  bem  (Slid)oii  I  [tabt  i^oreiiDtTt  öii  corrigiret  J  burc^ 

UJkiUiium  i  Sut^cr  ^ugufliiKV  \      iLiUiU  |  krgf.  {darunter  die  kurze  vorrede). 

am  ende:  (^bnuft  ^  SNttenBetfit  burc^  3o^anne  (S/tSanm^  \  krgl  dkc^  S^rift 
Saufentfiinff^nbett  |  vnnb  3n><^"^$idft€n  tat. 
4  bl.,  letzte  seile  leer. 

10'.  iEl^it  ©crmon  »on  bcm  gc^eet  |  »nb  ^>rocc)fion.  V"  '^^  I  njoc^m, 
^cbrutft  |u  IS^ittenfterdt  nad^  iSfyn\t  gcbiitt  |  ^unff^eitfätert 

On  im  ncunjc^cnben  3ar. 

4  bl.  der  sermon  beginnt  artf  di-r  ri/c/,sril<'  di-s  litelblaUes. 

in  der  k.  bibl.  zu  Berlin,  n  o  aich  auch  noch  /hh/ende  aus  Joan.  GrüneH- 
bergs  officin  hervorgegangene  ausgäbe  v.  j.  io'JO  /iudi  t: 

10''.  (iV"  ^«-'tMwn  ton  bcm  gcpcct  ,  oil  i)rocc]fion.   in  bev  ^rcu^j  |  lüocfwn. 
JDoctott«  Wtn  I  Äni  ^aUfytx  )(ugufti«  |  ncr  }u  Sitten:^  \  Bergt  am  ende: 
teudt  2tt  Sdittenkvflt  bitt^  3oan.  tSTünncn«  j  betgl,  naii^  4S^t  getwrt  Safcnt 
(«tcl)  fnnff  I  bnb  )ff)ettt»tgftm  dat. 

4  bl. 

11*.  ß^n  töcrmon  Don  bcm  ^cl^ttgcn  |  ^cc^unrbtgc«  «Sactn  |  mcnt  bcr  Xauffc.] 
2).  I  («w/*  der  rückseite  des  titelblattes  ein  gnt^zn-  hnl:sehni(f).  um 
ende  die  dntchrwigabe:  (^txndt  ju  SÖittcnbcvc^  tmd)  M\mnc  (shunciibcrg. 
Jfad)  ii^rift  .^cburt.  gunff^^cn  l^uubcvt,  bnb  |  im  -Jicunic^cntcn  iar^  i  %m  Mit^ 
msif  i^ot  iUiavtiuL 

a  bg.f  letzte  seile  leer*   k.  bibl.  zu  ßaiin. 

OMSzer  Meter  von  mir  benutzten  ausgäbe  finden  sich  in  der  k,  bibl.  zu 
Berlin  noch  folgende  späteren  drucke: 

ll^  Si^n  ©ctmon  bon  bem  |  ^lisitn  ftedfnM^n  \  ©ocnunit  ber  tX^attffe.; 

?Docto.  SDhrtini  i*u*  \  t^cr  Ktignftuut  c)U  ©itten*  j  bcrgf.  um  ende  c^\^brudt 
c|u  Wittenberg!  burd^  |  3oanncm  (S^nnenbetgf,  m6i  (^nft  ge^^it  |  ^oufent 
funff  ^unbcrt  »nb  tjttjcnfeigftcrt  |  lAR. 

2  bg.y  letzte  seile  leer,  die  lili  lcin/hssiiiiij  zviyl  auf  Jeder  seile  einen 
musicierenden  entjef,  oben  das  Icursäebslsche  n-ti/ijH'tt  mit  den  zn  ei  schti  erfern 
in  schwarze/n  latd  weiszem  fehle,  unten  ein  n  nppenschild  mit  zwei  ihitrmen 
und  dein  dazniacheti  ruhenden  sächsischen  wappen. 

1 1'.  6vh  ®ennon  Son  |  bem  ^cvligcn  vod^^  i  n>irbigcn  <gacta^  |  net  bet 
Xauffe.  1  ^.  'IRarti'  |  vxA  ^u«  i  t^r.  i  SUtembevg.  |  1523. 

2  bg.  in  Odas,  rüekseite  des  titelblattes  und  die  drei  letzten  seilen  leer* 


Digitized  by  Google 


QUELLENVERZEICHISIS. 


XXIX 


12*.  (Sifn  <S<mon  oon  bem  ^«  |  crameitt  ber  vufj  \t.  S.  am  ende: 
Mnutt  i»  SSttten^evfll  bun^  doanttcnt  |  Mitctikrgf  md)  (S^rift  gehurt  Zau\ini 
fmff  ^bctt,  »fi  im  [  neunbi^el^nbeit  |  jar. 

8  bL,  letzte  se'Ue  leer.  L.  widmete  diesen  sermon  der  durchlenehten  viul 
boebgepornen  lnntiiiii«ii  vnd  frawcn,  frawcn  Uargarothen  geporne  von  Ketli- 
bergc,  herzogin  bh  BranBwigk  vad  Lanoburgk.  die  tndmmg  auf  der  rHekseite 
des  titelhhties. 

m  der  k.  hibl.  zu  ßer/in,  wo  auch  itnrh  rhif  ander r  H  tttenherger  ausgäbe 
aus  detmelltm  jrihr,  nfxr  dhiir  anffubc  des  diuckers'  sich  /mdet. 

12  .  \i\)n  2cvüuu  liU  cciii  2vv  I  cramcnt  t»cr  pn\i  \  D.  3)?.  !  i'.  um  ende 
<8tM(t  ju  iöittcnbag,  nac^  ti^rift  ac|)urt  j  Xaufeut  fmiff  Rimbert,  tnb  jnt 

13'.  (stfM  Scrnten  t>ott  bm  f>Di!^iDttbt  |  gen  Sacramcnt,  bc^  ^ct^ltgen  mun 
dttfc^naml  (^rifti.  |  l^nb  ton  bcu  S3niberf(^ftcn.  |  5).  M,  2.  3C.  (^/"ru/^r^r 

monstranz).    ^üx  öic  ^ct^cn.  noch  f/rnszcre  mnns^frfftn  fiUU  die 

rücksede  des  tilelbUittes .  am  ende:  (^Ncbrucft  ju  iBiltcllbcrgt  burc^  3o^an^ 
nein  |  ^runcnberg  i)!ac^  (^rift  gebutt  S^aufeut  1  duuff^unbect  oub  ^tnnytfß^ 
m  I  3ar. 

^V*  by.  isiy.  a — c).  in  der  univ.  bibl.  zu  Gieszen,  auch  in  der  lundes- 
biU  zu  Casself  in  deren  exempkar  jedoch  das  rotkgedruckie  titelblait  fehit, 

befand  sich  am  29»  ww*  i5i9  unter  der  presse,  vgl.  de  Wette  kr.  1,3€8. 
im  feifienden  Jahre  erschien  eine  zmeite  „anderweyt  geeorrigirte"  ausgäbe 
äiete  termons: 

13  .  (itfn  Scnnon  öon  bcm  |)0<^tDir^  |  bigcii  ^acramct,  bc«  ^et^Iigcii  n>aren 
Vtn)ifnam§  (^^rifti.  (  iönb  tcii  bcn  ©rubcrfd^afftcii.  !D.  3)?.  21.  |  ^nbcrtpci^t 
jicccniiVTt.  (darunter  rine  kleine  monsfranz).  '^ux  bie  Vc^cn.  {auf  der  riick- 
Kfth'  (Jis  fi(r/hfaf/es.  fi  if  hri  rir.  I.V.  rine  bfaftf/roszr  w<»ns(ranz).  'im  riirfr' 
^txudt  ju  ih?itkubcvöt  tuxd)  3ol;auiicui  (SJrüncn  [  iKrgf,  9iac^  ^i)xi\i  gcpurt 
Jaui'cnt  funff^unbert  |  bnb  >iiücii^igftett  iar. 

3  hg.  {sig.  9— (S),  letzte  seile  leer,  der  sermen  schHeszt  auf  hl,  €i(f'; 
Ca^f  folgt  eine  kurze  nachschri/l  l:*s:  es  aeyn  ettlich  die  diasen  sennon  on 
tUe  Mt  forworffeu  heben  etc. 

kSnigl.  hihi,  zu  Berlin. 

W.  öfin  Sermon  ton  bot  I  33iTct)tf((\  yim  [  Sterben  1      1'.  j  %  am  ende: 
^^tudt     tL^ittenbcTgt  tm^  3ol^;  ^vuiieubeigt  j  uoc^  ii^^vift  gcpurt  1519. 
2  hg.  {xig.  a — bK 

herzogt,  hihi,  zn  Gotha,  der  hrief  (de  If  dte  i,  383)  ^  mit  welchem  L. 
diesen  sermon  Situ/aii)i  übryscndet,  »st  undatiert. 

l4^  öi^n  Sermon  »on  bcr  krcl^tung  (  cjum  «Sterben  ^J)oct.  a)iar  )  tini 
8«^«  »ugufti-  1  ncr  su  IBitteit  |  betgf.  1  Sittenbergf.  |  ANMf  |  M.  i>.  XJC.  um 
enäei  (Sebruift  tpt  SKtttnbergf  biird^  |  dpfanitcnt.  OMrOnenbeTgt  { tta(^  G^iift  gc 

8  hL  in  der  k.  hibl  zu  Berlin. 


XXX  QUELLENV'ERZCICIINIS. 

IS*.  (Sl^tt  ^kmen  Mit  toct  (ettoc^^  |  tung  bc^  ^*v^iä<'"  let^bcn^  |  ^^rifti 
tD.  SRofttttt  Suti^  I  tßtttcnbefQ.  (darunter  ein  ffroezer  holzsc/mitt:  Christvs 
ftm  kreuzi. 

6  hl  die_  ichrift  begmnf  auf  der  rSekteiie  des  HielhUülee  und  eehlieszi 

bL  A  5^   auf  dem  letzten  hlati  die  angäbe  des  drurkortes  und  Jahres:  <9c« 

jt^cn«  I  bcn  jar.  seife  leer. 

in  der  k.  hibL  zu  Berlin^  wo  auch  folgende  spätere  ausgäbe! 

15''.  (ii^n  Sermon  Don  bct  iöettac^  |  tunfl  bc«  ^lyltgm  ^ct^tcnö  (S^rifti 
I)cctcvt3  !  ^3)iaithti  l'itt^^cr  ^luiiiftincr  |  Sittcmbergf.  nm  ende:  C^ebrudt  ^ui 
^iHttomlHvc\  tuvcti  3ol^n.  ij^vuucnbetgl  j  silaü^  (5^ft  g^UYt  S^aujent  funff^unbfTt 

ünb  e^a  iMib  jiiHMiyif^ftcn  3at. 

4  bl.  auf  (h'in  tllrlhhilt  drrsr/hi'  hofzsrhmff  wie  nr,  lö*. 

16.  2cvmcii  wu  bcm  iliHidKV  |  T.  3}?.  |  V.  darunter  ein  yroszer 
hidrschnitt,  ivrlclicr  rinen  Juden  ilin  slelll .  nud  dtniehen  die  irorfe:  bc^aU, 
ObDcr  I  flib  ^iuü.  da-  sermon  Inujinnt  auf  der  rückseile  di  s  uleihlaUes  mit 
der  Überschrift:  JHESUS.  am  ende  eine  correctur  und  darunter:  (^ctaudi  yn 
SBtttenBcvD  nac^  (S^rift  gc^utt  1519. 

4  bl.  Ar.  bibl.  zu  Berlin. 

es  ist  dies  der  sog.  kleine  sermon  von  dem  mtcher.  vgl.  nr.  32. 

17.  (Sin  ®etmon  ^SfiM^  l»  ^Bfllt  |  i»ffiit  ^lot  oat  tag  ^ßctn  »Ü 
)>oi^  I  (t  t^m.  ifiitti^  3«,  burd^  ben  tvirbigcn  itaier  jDoctotem  |  SRtttttnH  Sut^ 

auguftincr  ju  SUtciiburgl,  mit  j  entjt^ülbigung  c^Iicfccr  articfot,  fjp  t^m  Wn  = 
tijltd)cn  feiner  alviiiiiftic^fn  ^Uvicmeffen  |  fet^ii,  in  ber  ^it  bcr  $)i6^utacion  ju  { 
^^'i^f^v^t  c\c^altcn.    (darunter  L.  's  ersfes-  htld  in  medfullonform  mit  der  um- 
sehrifl:  DtWTOfi.  MAHTINTIS.  LÜTTER.  AUGUSTINER:  W]TTEM:\ 
brucft  5U  ßci^^flf  burd?  iBolffgang  ©törfct  im  iav  1519. 

4  bl.  letzte  seile  leer,  ich  benutzte  diesen  Leipziger  druek^  da  mir  eine 
Wittenberger  ausgäbe  dieses  sermons  nicht  zur,  Iiand  war,  auch  dBr/le  dies- 
mal gerade  der  Leipziger  druck  das  original  sein, 

1520.* 

1  ^\  ^^ordening  ^t'octorid  ]  DiarHni  ^ttt^  c&Ofn  |  Kni<teU.  ^n  fetnem  , 
^crmö  »on  bcm  ]  küHy^Ö  facra  |  mont. 

4  bl.,  letzte  seile  leer,  der  titel  sieht  in  (triaienln  i  s  hliimenefiif>ismngj 
welche  oben  dus  särhsi.sche  Wappenschild  mit  den  znri  u  hirerlern  trägt,  in  der 
FYankenberger  kirchenbibliothek.  eine  andere  Originalausgabe  dieser  schrifl, 
Vielehe  im  Januar  i520  erschien  {unter  dem  26.  Jan.  sendet  sie  L.  an  Job. 
Lange,  vgl,  de  Wette  br.  i,  39$),  findet  sich  in  der  k.  bibl  zu  Berlin: 

18^  tSoicIeruns  !£)0€t^«  |  SRattint  8tt4ev  ettif  |  SlttideL  lyn  fd^ne  ^ 
©eniwn.  i»on  ton     |  ligoi  ^oanuiif nt 


Digitized  by  Google 


QUELLEffVEBZElCUKIS. 


XXXI 


4  bl.  der  tilci  sieht  in  Lothars  ein/assung  nUl  der  uia  das  kreuz  gewun- 
denen schlänge. 

19*.  X^cctor  iDJartinu«  Vut^ct«  <mt*  |  tuort  au[f  t>ic  feo  ontcr  |  bc0 

OffidaH  ^  8to^  I  pen  figel  ift  au^  1  gangen. 

i  6^.  ItYtf/  tfi  einfhmmg*  die  t^pen  weisen  auf  Lothers  dtuekerei.  foh 
sende,  bei  Panzer  fehlende  mtsgäbe  scheint  ein  Leipziger  druck  zu  sein: 

19'.  I)octor  'mramtd  $iit^  antkwTt  |  anff  bie  tcbcl,  §0  «ntet  bed  OffU 
*cialö  I  |}u  ©tolpcn  figcl  ift  auggangen. 

4  bl.  rückseite  des  titelhlattes  und  letzte  sehe  leer,  beide  ausgeben  finden 
sieh  in  der  k.  bibl.  zu  Berlin. 

l.  schrieb  diese  „(tntnorl''  tic.  den  7.  fcfnnar,  den  12,  februar  war  sie 
schon  im  druck,    vgl.  flc  H'rltc  hr.  1,  Uli  u.  i,  412. 

20.  I)octori«  ajiartini  vutl;er  \  Mim  obber  bcruffung  an  |  cl^n  G^^rift* 

frei^  viü*  1  cUiü  J?on  tciu  45apit  [  'vCO  diiD  jcvucui  |  Duvet^tciu  [iC'  j  ueli  \>ox* 
«ipe  I  <et      rcH  t^i^tiret  |  Sittemterg.  |  ^M.  ^.  | 

i  hl,,  letzte  seife  leer,   in  der  herz,  bibl.  zu  WolfenbiSUtel, 

i\\  (Sl^tt  hirc)  Bonn  )  bev  cae^  g()^tt  X).  |  SDtatttni  |  ^,  \  (S^it  htrQ  fotm 
bc§  I  (trauten«.  |  (5Vn  furcj  fom  beg  j  Gatter  »nfta«.  1  ^^^'^  ^  SAT.4U 
CHRISTI  Am  I  iV;  A  XX,  am  ende:  ®ebrucft  qu  ^^Bittcnkrg!  burd)  j  3o* 
^nciit  (^rnnenBcTfll,  ^)laäf  <^rift  geputt  SAufent  |  funff  ^uitbcTt  3  tn* 
ligfttn  iar. 

•?V2  ''^y  <  '-Jl  — CS,  (5  ^  ^'A),  letzte  scite  leer,  liki  in  Grünnfhrrgi!  ein- 
fansnng  mit  innker  und  pilgcr.  die  rückseite  des  titetblattes  enthüll  L.  a  n»r- 
rede.   in  der  Frankenberger  kirchenbibliothek. 

eine  wiederholte  ausgäbe  dieser  schrift  ersehen  im  j,  152i : 

21^  (Si^n  fufc)  form  bor  |  cjefen  ge)>ott  S).  |  MoxM  |  S.  |  ®^ti  bitca  fem 
fee|  I  ^UaibM,  |  (Si^n  futq  fomt  bc|  |  Sßattet  Dtigni«.  |  3)}.  ^.  am  encfe: 
Mmdt  tu  Sittcmbergf  biird^  3Q^nnem  <9tunenbcrg  |  Tia^i)  (S^rift  gc)>uTt  U  5*  21. 

bogenzuhl  und  iiteleitifassung  wie  nr.  2in.    königl.  bibl,  zu  Berlin, 

12',  33Dn  ben  ernten  1  Scrdcü ;  1  T*.  59?.  !  V.  iMntrcnKn\v  ^'m  ende:  (^c- 
tnidt  tu  Wittenberg  bei?  beul  langen  älkld^iot  1  tott^r,  3in  taufent  funfl^unbert 
pmtfc  mvc^iiiAigiften  iar. 

/#'  •»  hg.  (.v/</.  ?l  — C  /i'i?'.  0  f>  bl.).  (kr  liicl  aUlil  tu  Lolihers  einfu)>sHng 
mit  der  um  das  kreuz  gewundenen  schlänge,  die  vorletzte  seile  füllt  ein  holz- 
schnifl:  Christus  am  kreuz,   die  letzte  seite  ist  leer, 

in  der  kirchenbibl.  zu  Frankenherg,  eine  davon  verschiedene  original' 
tatsgobe  besitzt  die  k,  bibl,  zu  Berlin : 

22^.  3Son  bcrt  guten  |  tocrdenn:  [  T}.       V.  |  ^JutttniKvj].   (un  ende: 
truc!  iso!)  ju  Sittenberg  bei;  beut  iungcn  |  3ßet<^ioT  t^ott^  Om  ^^aufettt  funff« 
•      1  bcrt  tnnb  jKH'i)n|igi"ten  3ar. 

hogcHzahl  und  tilelein/hssutig  fi  ic  nr.  22'. 

/..  n  idtnclr  diese  schrift  dem  „dm  t  hli  uclitigen  liocli^eboruen  lurütcn 
viiii  lit  neii,  larren  JuLaiiscn  hertzog  tzu  Saclijs-icii.  Inndt^j-raff  ty,  '.  niiringen  ,inarg- 
graff  tzu  Mcißseu."  datiert  ist  die  Widmung:     :i3uutciilH'Vg  am  ^^i^.  tag  Dtavtij. 


XXXII 


QUELLENVfiRZBICUKIS. 


(lie  achrifi  seihst  wurde  aber  crsl  im  r/iai  /?r(if/,   denn  in  einem  hriefe  an 
Spatatin  v.  i3.  mai  {de  Wette  br.  1,  447}  wird  sie  als  bald  fcrlig  cnvahnt. 
23.  l^on  bcm  iöapftum      9?omc:  toib  |  ter  bcn  ^oc^bcrumptcn  9lo  |  ma* 

8  hg*  {Hg*  H— letztes  blatt  leer,  in  meiner  eignen  hibUothek*  der 
drueker  dieser  ausg*  ist  Lotther*  am  31.  mai  iÖ30  befimd  sieh  diese  gegen  Meki 

den  hochberühmten  romanisicn,  yerichtetc  schriß  L**s  unter  der  presse,  und 

den  IS.  aug.  war  sie  schon  in  4000  exemplnren  vergriffen. 

21*.  (5t?n  'Sermon  ivmi  tcm  |  nctvcn  ^^cftamciU.  fca«  |  ift  ton  bcr  bc^Itge  \ 
a)Jcffc  Dort,  i  iUfar.  1  V.  |  iHii^v  I  ^IHttcnbcryif.  am  mdv :  OActvitdt  ju  mitten- 
bergf  buTc^  3o^an.  (^ruucubcva  |  Müä)  ^xi\t  flcbun  taü\mt>  funfj  ^uitbevt  ))nb  i 

4  bg.  {sig.  21 -  !D),  letzte  seile  leer,  der  titet  in  derselben  einfassung  wie 
nr*  i^.  herzogt*  bibl*  zu  Wot/etUfüttel*  eine  davon  verschiedene,  gleichfalts 
aus  Cronenbergs  officm  l^rvorgegcMgene  ausgäbe  desselben  Jahres  findet  sich 
in  der  k.  bibl.  zu  Berlin: 

24''.  Qrfn  Sermon  oon  bcm  |  neiwn  Xeftamct.  baö  |  ift  wn  b*  ^cvligen  : 
.UJZeffe  Xoct.  |  'Max.  i*.  |  9lu0.  |  Sföittenberaf.  [  5Hnno.  m.  \      fj'.   am  ende:  i^^tc 
brucft  III  'W\tt\:mhcxf\l  burc^  3o^ancm  (ämnett^  |  bergt  Uwtf  ^^tift  flcbittt  taitfent 
funff  f^miccit  I  iMib  3*i>c"Wtcn  3ar. 

bogmznhl  n  ie  nr.  24*.    fitrleinfass'ienf/  mit  piltjcr  i/nd  irinker. 

eine  drille  U'iitcuhergcr  ausgäbe  bc^iizl  dtc  uiiiv.  hihi,  zu  Marburg: 

24".  &)n  v^eviuou  üo  bem  |  nctocn  Xcftamet.  baö  \  ift  t>on  ber  ^ei;Ugc 
üD^cffe  i:oct.  I  Wlw*  i*  I       1  ^UtenBergf.  am  ende:  (S^ebnuft  tpi  SMttenfeiKal 
^e((^ior  Sptti^  t  ber  mng,  SRod^  (S^rifti  gefrurt  Sau^  |  fent  ^infnunbevt,  »itttb 
im  1  ^tvcit^igfbtit  lax. 

5  bg.  (sig.  (5),  letzte  seife  leer,  titeleinfassufig  mit  der  um  das  kreu^ 
gennmdenen  sehlange,  dieser  druck  Lotfhers  ist  ein  nachdruck  von  nr.  24% 
wie  dies  die  beibehaltnng  eines  offenbaren  druekfehd  rs  jener  ausgebe  beweist. 

unter  dem  ü*  mg.  sendet  L*  diesen  sermm  m  J»h,  Voigt,   s.  de  IVette 
br*  1,  475. 

2ö\  2ln  teil  (5(;vi)tlid)on  ?lbel  {  bniiid^cv  ^Kation :  oou  bc^(  |  Ci^vifilid^n  [tau- 
be« I  beficrunfl:  r.  |  iliartiimö  j  Vutl^cr.  j  i)uiULUbaö. 

12  bg.  [sig.  letztes  blatt  leer,  in  der  kUrchenbibl*  zu  Franken-  ^ 

berg*  ^ 

gewinnet  Hai  L,  diese  sehriß  seinem  fremde  Jfieolaus  von  Amsdorfs  dam- 
herrn  zu  Wittaibng.  die  Widmung  ist  datiert:  3u  Sittenberg,  t^nt  SuflUftUteY 

Ciloftcr,  am  abent     ^ic^nm«  bfMttt^toe.       %m\tvtX  fnitff^unbert  Dnb  ymL* 
iifliten  3ai. 

noch  in  demselben  jnhre  erschien  riiw  n>  mehrte  ausg.  dieser  sehr  ift: 
25''.  2ln  bcn  (5§vi)t(idHMni  |  ^Itcl  bmitfd^cr  i)iattcn:  j  t>cii  tcö  CSbrif!ltdvon  | 
\umm  beijcrunö:  j  5).  ütavtinuö  i  ^^ut^er.  |  I^iiv*  \}i}n  iclbö  ^e^  1  mehret 
»nb  corrigirt.  I  !i3mttcmbcrg.    am  ende  nur:        ^nttcmbcrg,  3m  3ar.  3)^. 
2).  ff. 


Digitizea  by  Google 


QUELLENVERZEICHNIS. 


XXXlil 


i^i  s  bg.  iaig.  X— äR,  ^  6  hf\  letzte  seite  leer,  der  tifeittekt  in  Loitkers 
einfwmg  mit  der  tm  tttts  kreuz  gemmdeiitn  sfihftmge,  neu  zuge/Ugt  ist  der 

in  'Irr  her:,  hihi.  Zt/  Wutfeiihiiflrt. 

26.  ZiOitQX  "JU^arttiiud  Vut^^cv  |  ^aufluftiiievö  l^t*  |  bieten. 

'2  hl.,  li'tz/t'  sfiff  icn;  die  Si'hri/t  heginiU  auf  der  rückseile  des  iiielblaitei. 
hihi,  zu  yyoifi'iihülh'l. 

27.  (iöii  ieuBbrim  an  tcii  45apii  |  Vco  teti  Cäe^en^fII.  X".  !  iDiavtiuu^i  Yu- 
t^r  [  au$  rem  latev»  |  V'n>  ^i'nt|cl)  [  öomau^  |  tt*U.  ;  5h.niUinbcv8t  |  i5*io. 

3  (avV/.  ;ll  r//>'  riickseitr  des  titeUtk^es  und  das  letzte  blatt  sind 
leer,  dieser  sendhrieff  dessen  verdefdsch*mg  von  seihst  herr&hrly  ist  datiert : 
8ii  €$ttten(eri|f  Sfjrta  S^temStti».  tr>20. 

28.  "»Ott  tvii  itfiwn  (£<ftf(^nti  |  Fullen  t»nb  (uflen  X).  |  SDtoftini  ^itl^. 
^tttembcr(\.    '////  mflf:  '^l.  3^.  if. 

H  hl.  in  der  hihi,  zu  fl'ulfnihiUlcl. 

29.  Oöit'Kv  bio  ^Mkn  bc«  (inC*  )  d^rift«:  2)octor  'J)l<mi«  |  nii«  toX^x, ' 
4>uittcmber>if.  !       .\av.  l>i.  fy. 

2' j  hff.  {siff.  ^1— iö.  $J  6*  ///.I.  lelzic  seile  leer, 
in  der  hihi,  zu  Wolfen hiUtel. 

erschien  im  nnmnhrr  iS20;  nach  einem  hrief  v.  4  ww.  {de  Wette  br, 
/,  .52<>)  n*ar  sie  eben  ftnter  der  pressei 

30.  IBütum^  M  6a)>ft0      {ti^f  |  ntx  3ungrtil  biK^  i»0ti  (  ^oct  äRcnrltiio 
1  tifytx  Dorbrat  j  fet^nlL  |  ^at  au(^  anc^el^dt  im  te  \  mit.  nTarumb  fie  !D. 

Vtt*  1 1^«  bucbfT  üov;  I  ^)rciinot  l)a  |  ben.  |  Sittcinber>^f.  1  ÜW.  D.  |  {|.  ««  «irfr; 
(Sebrudt  ;;u  Sittemberflt  ^liad>  i  lit^rift  flepin  t,  I  r)20.  |  MiH. 

2  V/..  //-/r/^-y  h'rr.  srlwint  ein  dniel;  (irfmenherga  zu  sein,  in  der 
khrchenhihlinihf},  :ii  l'niiil.  rnhr)  »j. 

tembergoc.  (  Jlmie  i  cuuiu  (  152». 

d  bg.  <sig,  % — (S).  der  titel  ix  Grünenbergs  einfassung  mit  pilgei^  vnd 
irmker.  mf  der  rUckseite  des  titelhlattes  steht  die  dedieatim  m  Hierony- 
mus MülphArdty  sfadtvogt  zu  Zmickau. 

vielleiehi  dürfte  auch  mch  folgende  ausgäbe  als  Witlenherger  (LoUhersf) 
druck  gelten: 

31  \  '^on  Der  ftii^^et^t  |  el^ne«  (S^riften  |  menft^n.  |  ^OTttitud  l'ut^T.  |  Ü^u 

JÖmttenbft^f:  3iu  |  iar. 

4  ////.  isiff.  31 — D),  lefztf  si'i/r  Ircr. 

t'ou  spfHert'ft  fVif/enh.  nusifahen  l.rnne  ich  noch  /"i'ifu'lr  zwei: 

31'.  l^cnn  &i»v  ovei^l^'i^i  |  evniji  (il^iijteun  |  menidKii.  \  X.  JJivutiiiuo  l'utl^cr. , 

Stttembergf.  |  1521.   am  ende:  (^\>x\idi  %u  Sittembetftf  Wc^  \  do^lt.  (9rU' 

noibfXgt  1521.  ' 

9  bg,  {sig,  a — C),  letzte  seile  leer*  die  IHekinfasiung  nde  nr,  ii**. 
!8f»it  bcr  $Tei^t<»t  |  tUfm  «Soften  |  mcnf^.  [  iD.  affarttnii«  \^u(^. 

«irittmbetg  I  aüt  !D.  3EJfiü. 

Dim,  Wactattaalk  £ 


Digitized  by  Google 


3UCX1V 


^0'  (**ff'    — C  ^  f»l*)t   f^^^^^  ^  ^ 

sehuMTZf/ruadUrtm  emfassung,  unten  zwei  läwen  mit  m  ehtunder  venchhm' 
yenen  schwänzen. 

beide  mugaben  m  der  k\  hibl,  zu  BefHn. 

32*.  Sermon  t>oii  f&vuSfix.  \  X^DCtort«  ^torttni  Mvsü^  \  lu' 
guftiner  ju  ilUttenberöt.  domnter  ein  httlzschuift ,  einen  jnäeu  vwüiellenä, 
neben  ne/cfieni  die  iroriv:  iöejal  ottcr  .liib  |  jiiiij  |  TaMI  id)  t>c  \  c\crc  ^^cirinfj.  am 
en<i>- :  iSS  rnnft  jii  -iiUttiubctöf ,  iMiiM)  3oan.  t^rüiiciibergt  |  :)iad?  iS^^iifi  üqpurt 
laujeut  fuitu  buiiccvt  imI  i  jn>cn^tg|teii  3av. 

i  by.  {siy.  a  Di.  riickseite  des  titeibittHes  um/  ietzie  aeile  leer,  iu  der 
Mtivers.  bihl.  :n  (Hfszcn. 

dieser  suy.  grosze  sennirn  vim  dem  inuhi-i-  rrsfhir>t   ijlrich  th'in  A/n/ten 
nt  .  /6')  ha'eits  ifu  j.  l.'tlH,  doch  konnte  ieit  eine  ausyuOe  ans  diesem  jähre 
yUcht  erlangen. 

eine  .'spätere  nnsgiüte  fnsU::/  die  /..  /><///.  zu  Herlin: 

Scvmou  \>m  Coui  |  ^ii^iutev   Tai.  üJiav.  j  VuH>cr  ^ugufti*  ,  x\tv 
iiUtte-  I  bcvgt.  1  liöittcmbcrftt  ]  ilJi.  r.  to»  ende:  CAotrucft  ju  JliUtteup 

hetgf  bisfc^  ^l^an.  #rfiitatbcvgt  |  :}(adp  (it^rift  ^e^urtt  taufeiit  funfj  ifuntm  tonb 

4  bg,  (sig.  %—^),  letzte  neite  leer,  tiiel  m  ein  fastung;  unten  haHen  zwei 
engel  ein  teeret  wappentchUd. 


1521. 

Ü3.  (ihuuD  ciiiib  erfüll)  al  j  Im  vuiidcl  iD.  .üiaiti.  |  Vut|pcv:  Duvcb  |  Sif^ 
mifcl^c  ^uUe  »n^  |  ved?tUc^  oov  i  Mwi^t  |  jcijn.  |  iBiimcmbcrg. 

14  6^.  («f^.  0—0),  fetzte  teite  leer,  typen  untl  HteHufitttung  {mit  der 
um  das  kreuz  gewundenen  schlänge)  kennzeiehnen  diese  ausgäbe,  welche  sich 
in  der  bibl.  zu  Wolfenbüitel  findet,  alt  einen  druck  Lotihers. 

nach  Roter mund  rerzeichnisz  von  den  verschiedenen  iiKSi/nfien  der 
sämmliichen  Schriften  th\  Martin  Luthers  s.  24  nr.  übereinstimmend  mit  der 
Hltlenb.  ye.sammtausg.  der  deutschen  n'crkr  L.,  f/i.  7  t !.'/.')})  fJ.  lo.j  und  der 
Jen.  yes.  amg.  th.  t  il.'t.'t.'t)  fht.  3(17  .soll  dirsr  srhrifl  lö'AO  erschtcnm  sein,  rieh- 
tiytT  weis!  sir  jcilocfi  die  Jen.  au.sy.  I  il.'j'iO)  />»/.  i(J(J  dt^n  Jahre  i52i  zu, 
denn  unter  dem  21.  jan.  1321  übet  sendet  L.  Sjndntm  den  un/ang  dieser  schrift 
{.vgl.  de  Wette  br,  i,  044),  meldet  dann  unter  dem  29.  Jan.  (de  Wette  br.  i, 
569),  dasz  täglich  mehr  fertig  werde  und  erst  unier  dem  27.  febr.  und  6'. 
merz  übersendet  er  die  letzten  bogen  derselben  (de  Wette  br.  1,  661), 

34*.  iSxn  tntmu^t  btx  6et}(^  ]  Knbev:  »Mr  Die  wtpot  |  trn  bväftt  t>.  SK.  | 
)iiit^v.  I  ^^uittcmberg.  |  3m  3aT  äR.  Ib.  Je^i. 

4  bl.  Lotlher 

i*v«n  tntl^rTiAt  |  für  ric  bei^t  finlvr,  Pbir  lic  1  oc^Tpcttran  b«cbfr  I»,; 


^ed  by  doogie 


QL'ELLENVKRZEHJLNJS. 


xxw 


.Ü^itüit  Vut^cr.  {tktrunter  ein  hohscknitt:  ein  heichthärender  mäneh,)  ißuit« 
tnnbecgf.  |  1521. 

4  hl.,  ieizte  seifr  fcrr.    Gnmenherff  (?). 

k'hiii/f.  hihi.  T1I  fterlin. 

Uu'^c  scltri/i  sendet  ^L.  an  SpaitiUn  unter  ilem  17.  fehr,  iö2i  {de  Wette 
hr.  1,  569). 

35.  Än  Den  ^Öocf      l'c^p^cf  j  X)cctor  >J)fartinu6  |  vut^cr.  l  SJuittcmberg. 

*  bL,  letzte  wile  und  rückteite  des  fUelhlnttett  leer, 
in  der  WoifenÖ&Hekr  bibhothek. 

auf  diese  srhri/i  nntnmrtete  Hieronymm  Emser  mit  der  tehrift'.  ,,€M  den 
stier  :u  Wiftenberff-,  worauf  f..  nieder  folgert  liesz: 

:ttuff  De«  bL^tf«  ju  vct)^>qicf  ^tnt   mort     ü)?.  Viit(;a'.  ©ittembcrö.  1521. 

^  hl.  der  titel  sieht  in  fimr  uns  rrrsehiedenn/  fitfiiren  zusammcfigesffTteff 
''in/ussufif/ .  trrfrhe  in  ilin  ni  unirrcH  f heile  die  in  einander  rerschlungeneti 
hHchstaheu  JO  {Joh.  iirüneuhei  y}  trägt. 

gleich  falls  in  der  bihl.  zu  ffolfenhüttet. 

37.  Suff  9ttt«^nft  1  (ic^  obirget^ftUcb ,  i^nb'Dfrhflmf^  |  Uc^  biid^  ^odd 
^§et9  |u  I  V>d^t>(t(t  XntiDottt  |  ^.  SK.  |  sbovl^itn  aiid^  SDhintam  fe^n§  |  gc« 
feüit  flctoac^  rmxt.  ( VHelct  9od  fto|  vaSOf  ntt  am^ende:  <9e^<ltitt  StttenttetgT 
mdf  3c^ait.  (^Tunm^dt  |  "Sladf  iSfyA\k  (t^int,  ^ufeitt  ftmff  l^unbctt  |  bnb  d^n 

wb  ^mf^^?if^^tcln 

10  hg.  {sig  % — fti,  letzte  seitef  sowie  rückseitt  des  tiieiblitttes  teer,  hihi- 

ZH  Halfen  hütfei. 

dm  29.  tnerz  1021  von  L.  <m  Juh.  Lnui/r  i/csaudt  \dc  H  rt/c  In .  1^.580). 

.{8.  ^t»n  n)ibbcr»>r«(b  T).  V'u-  1  leJ^uiö  i^rrbm";  cv  |  c^UMin^uni  birrcb  Wn 
ttl»  i  IcT  l;üd>gclati)tcu  pvic|tev  gotti«  {  $)crrn  ^pietouviuo  ^inifev,  j  'i^uarien  ^ii 
Slft?f  1  fem  •  • 

ß  hi.,  letzte  seile  leer,  in  der  herz.  bibl.  zu  WdlfailMdtel,  bei  Panzer 
wmde»  2,  S2  nr.  1186  ungemiu  nach  Waidaus  naehricht  rom  leben  Em- 
sers, s.  45. 

39.  (^Xfu  ^rmcn  »on  j  bet  n>trDigfn  cmpfa^ung  bc«  ^ci^ligcnn  |  waren  ?eic^== 
b««  ruT(bicud)tigitcn  >:»cd!  [  gcfcoiiiü  ,vuvncn  omiD  iüiavggran  i  \\i  :6ranben- 

4  hl.,  letzte  seile  lar.  liteleinfassung  inii  iriui^er  und  pi/ger.  ,,ohne 
Zweifel  der  erste  e^^hte  druck  und  zwar  von  Johann  Gronenberg  zu  Witten- 
berg besorgt,  wie  ^  lettern  und  die  /udzsehmitmnfastimff  des  fitels  beweisen." 
P'  Meus^ach  in  seinem  exemptnr  dieses  senmns,  weichet  sich  Jetzt  in  der  k, 
bibl.  zu  Berlin  findet. 

40*.  Zaß  Wla^m^at.  bot« )  teutf<^  bnitb  ait|gt«  |  legt  huxdf  t^.  9]8avo  ( tt* 
Wim  Vut^  I  9lugufti. 

11  hg.  {sig.  a — Ii.  f/f  fetzte  .»/Vr  leer,  der  titel  steht  in  Metch,  Lot- 
ihas  eu^furnng  ȟt  der  lun  das  kreuz  ycimndenen  schttmge. 


XXXVI  OUELLENVBRZEIGHKIS. 

diese  in  der  Umdeshiltl.  zu  fossc/  ^n-h  fnnletidr.  tmsf}nhc ,  ncfchr  mit 
/tcinri  der  bei  Pnnzer  2,  //  nt\  iiis.'i  idh.^  i  crzeirhnt'ten  nxstj'ihnt  stimmt . 
nird  vonBindst'il  All'  pr,f/rn  rielerdtu  tu  tjelnanchlen  scitifiiitnisni,  in»' 
sie  in  originnidnu'/u'H  h.  selu-i  s»  hi  i/'ten  nicht  rorznk*ttMmrn  pfleyeu,  für  einen 
ntichdntck  gehatteuo  4n  jedoch  njn-ohl  die  lUetrmftmuny  uts  euch  die  lypni 
dicteibe  als  einm  druck  Lotthers  kemxeiehnen,  m  vermag  ich  «lietem  Urthal 
9inäseU$  ftichl  beizustimmen:  die  von  uwlem  origitudamgahen  ahufeichendm 
Sreihweiem  fassfH  sich  teicki  m»  dem  umstände  erklären,  dtvsz  der  grasttr 
AI  dieser  schrifi  trährend  L.'s  ohwesenheil  von  H'ithtthtTg  gedruckt  trunfc. 

in  der  herzoijl.  bihl.  zti  H'itlfeubüllel  und  der  könif/l.  hihi,  zu  Bertht 
findef  sich  rnn  h  folgende  u'isijnhe  ohne  titcteinfassung ,  die  ich  ebenfails  ßr 
einen  IVitteuherf/er  drncL  halle: 

10''.  INi^  iüfa<^iiificat  st5orteut|\^t  i  i>nt>  au^gclcflt  twrcl?  2).  J  O^jattinum  lut^ 

If  hg.  {siy.  a — l),  letzte  Seite  ieer. 

die  ersten  bogen  dieser  schrifi,  teeiefte  L'dem  herzog  Johmm  FHedrich 
von  Sachsen  widmete  {die  »idmung  ist  dtdiert:  SHttdllbetg,  om  2^^teil  tOfl 
ÜRacc^.  flnno.       ^.  3C|t)  nrurden  twch  vor  Ws  reise  nach  Worms  gedruckt 

iwder  dem  .V/,  merz  über  sende!  sie  h.  d&n  herio;/  Joh.  Friedrich,  s»  de  Wette 

hr.  1,  .'ist),  vo//endel  aber  wurde  dieselbe  ersi  an/  der  lynrihiirt/,  ron  wn  aus 
L»  das  manuarripl  den  10.  jinii  an  Sjt'tlitfni  s<-hiti,ie  [de  Helfe  hr.  2,  lö). 

41'.  IVutfd?  ^dif^ltaiia  mficbeii  |  im  jfdJtjiflite  iJfalmf  *  x^otm  !  rftcrta^  * 
.^i^mclfart  |  OUb  ^^^finftfUil  *  i  ^ÜiavtillM«  V  »  {dar unter  ein  hidzaehmlt:  iHu  ai 
tnit  der  har/e  . 

^^it  hg.  {sig.  A— (i,      2  b/h 

m  der  kSnigl,  bibh  zu  Bertin,  wo  noch  /olgende  spätere  ausgäbe: 
At\  {Dctt^d^  I  Hu^lcftung  bc«  fie«  i  beit  i»tib  fe<^)igften  |  Walmcn,  i»on  tctn 

XXIUl.  atn  ende:  O^brucfl    Stttmkrfl  a)teUi^iot  Öotter  |  bet  jünger.  3)1  T. 

^^h,bg.  {sig.  % — ^  6  hl.),  letztes  blatt  leer,  der  litel  in  einer  ein- 
fiissung:  links  ein  sad/r  mil  eselsohren,  rechts  eine  nackte  fr  an. 

diese  aiislegung  des  07.  {üH).  psutms  smulle  L.  den  2G.  mai  au  Mehmch- 
llwn  {de  Welle  hr.  2,  H). 

42.  5>v  (cd^d  ofi  fcmjf-  I  \uy\\{  vMalm  ramö  j  c^neu  el;viitlid>oii  l'/oiifi^en 
(ercn      triften  wibbcr  bio  j  UJiutlcvou  Per  bönonn  I  ^1111?  fvcucln  |  issioit^ncv.  f  3u\x 
tinuö  X.üi^a.  i  1521.    am  ende:  ^^Htiudt       itnuciuKiöf  1  lÜiciUüi^  iiad;  VauViii- 
tij.  I  1521. 

4  bg*  (sig,  Ü—^),  letzte  seile  leer,  titeleinfusstoig  wie  nr,  i9\  auf  der 
rückseile  des  tUeb  steht  ein  groszer  holzschnifl:  die  ßmgfruu  Maria  mit  dem 
Jesuskind. 

43'.  $on  bcT  i&c\^t  ob  !  bic  bcv  ^ttapft  ma«  |  dft  fftAt  )U  fle»  |  pttltn,  |  ^* 

in  3l)2artuiuö  !  Vutf^rr.  |  -Iniittembetg. 

•V'/t  hg.  {sig.  a— b.  f)  0  hl.),    fiinjehätuji  nuf  tlrri  nwiteren  hoiim  {sig. 
i— l),  wovon  die  letzte  seile  leer:  iDej  j^untcvt  mit  aä}V^ct}ci(ö  |  ^\nlm  mtdiidf 


Digitized  by  Google 


QÜElXErrVBRZElOHNIS. 


xxxvu 


JÖopft  Dil  I  menfdjcn  lere,  lunteutidn't  \  iuxd}  4  .  U)uuiiiin  |  Vutl^cr. 

(ikvc  ausgäbe ,  nclclu-  ohne  zu  ei  Je!  an  drud*  MeUhior  Lutlhcrs  ist  itkr 
iUtiitthl  tu  der  ewfimuuff  mt  Oer  tm  tias  kreuz  gewundenen  srManyi  ),  findet 
ikh  m  der  H'ulfenbüUeler  hihlintkek.  eine  rmdere,  Jedenfitfh  aus  Grünenbergs 
«giein  hervorgegaftgene  wtsguhe  besitzt  die  k.  hiM,  zu  If er/in: 

43^  ^on  bcr  ^ic^t  Db  |  bic  ^cr  )Ba|>ft  ma«  l  äft  IfaU  }u  |  aet)tet(ti. )  IDoc» 

dieser  litcl  sirht  in  Hrüncnlterys  eiHfUSsum/  ////'/  fiUyer  und  hinher.  die 
sehr i ff:  von  «Jcr  bricht  isl  in  dieser  itusy.  nitr  7  hy.  (siy.  "}[ — t>V  wovon  die 
li't:tc  .<eite  leer)  stark:  der  tl'i.  {ti:>.t  psahn  dayet/rtt  pilh  nie  hei  dei'  vor- 
herge/toidcu  nieder  -J  hy.    p-ili.  inunn  die  letzte  seite  »hen/h/Zs  leer  isl. 

L.  dedicierle  diese-  selni/l  ..dem  ^'«sfrfn^rcn  vmi  vll<■^u•ll  Framiseo  von 
äiekiiigeD'^  ^tnd  datierte  diese  zueiyunny.:  ^<c^<\u\  \)m\  mcvncr  "^atl^moö.  '^rtma 
dltlti|.  ^^  ^.  i.  dm  mmutscript  zu  der  in  rede  stehenden  sehrifl  {jedoch 
Ihne  die  fibersetzuug  des  iOf.  psu/msi  schickte  L.  am  iO.  ßmi  m  SpalattH^ 
Ktlcher  die  hermtsgabe  besorgte.  Üturr  den  druck  iiuszert  sich  L,  in  einem 
Mef  mm  tö.  my,  \de  Wette  ttr.  'J,  4i)  sehr  unzufrieden ^  tpeitthe  äuszerung 

die  nr.         hesr/iriehene  iiusyiihe  zu  passen  seheinI . 

JM.  Villip.  I  ^^i^ttauljerrt. 

//  htj.  ist;/,  "ii-  X'l  h-l:les  hiall  h-er.  der  lilel  hm  nur  hol :s(ltHil(cia- 
/(issuny  iitil  iHÜnvh  und  nonne.    den  tijfien  nach  etn  druck  M.  LnUhtrs. 

in  der  lundesbihi,  zu  Cussel.  eine  von  dieser  weniy  verschiedene  auS' 
gehe  befindet  sieh  tu  der  bibt.  zu  Wotfenb&Hel: 

ülor.  ärt^.  I  StttvmBcT0. 

Htekinfassmig  f  bogenzahf  und  Signatur  der  bogen  wie  bei  nr.  44%  nur 
die  Orthographie  »'eicht  hin  and  rrirder  yida'deutend  ah. 

eine  dritte,  sjditere  rmsy/hr  hat  die  k.  hihi,  zu  Berlin: 
4 V.  üuaiiäelium  |  U5oii  Den  je^n  au^^  |  (ewigen  Dorteutfd^t  [  t^nb  aiifuvlefli 
^Jikrti.  vutb.  I  !»<iiittiMnbtTft.   am  end.- :  isVfevudt      ÄÖUtfmbcva  beij  iUicld^ior 

hogenzahl  und  lileleinfnssuny  n  ie  die  beiden  lunheryehenden  ausgaben. 

gewidmet:  „dorn  ehro  Testen  viid  gestrengen  her  Haugold  von  Einsiedln» 
her  Hunien  von  Doltcsk  vond  Uernliard  von  HymfeldV^  datiert:  am  tag  JUwh 
perti  (i7.  sept.)  1D^  ccccc.  jp^  unier  feeiehem  dufum  meh  L.  das  manuscr^t  an 
Spaiatin  übersendet  (s.  de  Welle  hr  2,  :tS\. 

15.  (it^ii  ^Bvtcül  t'  X^cdiw»  !      %^t\x>  ^iH'r  t>ie  lere  rectov  |  Vut^erö.  ; 

felb  iJarifif*  ortevl  für  VutlHn'. 

hfl.  isiy  51 — tV,  $  0  bl.\,  letzte  seile  leer,  an/' der  rih  Lsrde  des  Ulelhlnttes 
fftf  kurze  vurrede  Luthers.  Mehmchthuns  .sehulzrede  beginnt  imf  hl.  liD  iij''. 
m  da-  Wulfcnbüttcler  bibl. 


Digitized  by  Google 


XXWUl 


Ol  EIXENVERZKICHMS. 


46.  i^afftonal  C^riftt  »nb  |  Äntic^riftt.    {in  einrr  einfouttwig.) 

14  hl.  Jede  seile  Irn/jl  einen  holzschnill  tmi  einer  wUemchrifl  ^  und  :wnr 
.Ko .  daxz  die  fignr  Christi  jedesf/ml  auf  folio  verso  nnd  die  mtsprfrhnxdr 
ftff'tr  des  anlichrisfs  mif  foliu  rerfn  des  fnlfjnide»  hin  lies  sieht,  dif  fujurrv 
sind  von  /.nrtfs  Vrttnoeh  zkiffn  n  hiri .  dir  intirrsrhriften  von  L.  tjesteUt  nordni. 
die  schrtfl  soll  lö'Ai  zu  H  lUenhn  y  otisyetjangen  sein.  vgl.  Eisl.  stippl.  i,  42'. 

in  der  ttniv.  hihi,  zti  Giefzen, 


1522. 

17.  tluFU'Aitnj'^  tct  I  (ipiftcU  onnt  [  (JiutnActt  I  i'cv^  |  \llDucntc*.  f  SOJartinu^ 
Vutl?cr.  I  ^UMncmbcrn-  !  'i?.  1^.  '  xrn-         '  "'i*  -  ^^V'M-ucft  \\\  ^iiMitcmbcrg  Mir* 
3ü^ann  dHmuiibcrg,  nad^  ^il?n|t  gepurt  Xau-  |  jcnt  funff^unt>crt  »>nnfc  ennt) 

2$  hg.  {sig,  fetzte  »eUe  feer,    die  i.  3,  5.  7.  und  9. 

zeite  den  /Hefe  *mä  rnth  gedruckt,  derselbe  steht  in  einer  holzschnitieinfiissmgi 
tporin  eng^,  blumen,  weiniaub,  imeeten  u.  a.  imd  zwei  wappen,  von  denen 
das  im  obem  thhiie  b^Smfficke  «ü«  zwei  schwerter  in  weiszem  und  schwwzem 
feld,  das  im  untern  theile  zwei  th&rme  mit  dazwischen  stehendem  sächs.  wap' 
pen  enthfiU. 

t*^.  iHuploAiiiiA  j  Der  ^i^JtftcUn  j  \>n  (suanflclicn  Die  iiarl^  [  bvoucb  Der  firdH-n 
I  Icßcn  n>crD€  oom  i  ^i^rifta^  bi^  |  auff  |  ton  Sonta^  nacb  j  (i*^>ip^inic.  ]  M<xx' 
Hnu^  I  Vut^)cr.    >nn  md»-:  (SSoMiidf  iMJ  ilPtth'mboTA  ^ltrd'  *v>c^Ttn  \  (S^nuicnbcrgf, 
luid^  'K>\)t\\x  y^epitvtt  iaujcut  |  fuufjl^uiiDevt  »uc  \j»uaj^  ml  aHx^n^  |  i^ftcn  ^Wü, 

66  by.  ^sig.  >l— 3,  Jla— ^  aoft— ttl,  die  hg.  II  wnd  ttt  je  6  bl,\  ieUtes 
hfatt  leer. 

Der  titel  sieht  in  einem  holzschnitt,  welcher  in  den  vier  ecken  die  vfm 
kreisen  umschhssenen  embleme  der  4  evangelisten  enthält,  zwischen  den  beiden 
nhemt  Lucas  und  Johatines,  ist  der  gekreuzigte  Christus^  zwischen  den  beiden 

'Odern,  )fiircfis  nnd  Maithäus,  das  säehs.  trappen  mit  den  zwei  h'euzweis  ge- 
pfeilten st'htrertern  in  n-eiszem  nnd  si  hnuirzem  feld .  nehsf  der  Jnhrzahl  1522 
nnd  dm  iti  i-iiniiidrr  rrrsehlHnocnrn  hnehslahen  fli.  iin  linken  seitrntheile  der 
nposfei  l'efrus,  im  rechien  Ihinlns.  htide  mit  hedujeiuicUein ,  ilunjeslellt.  auf 
der  rückseite  des  titeUdattes  beginnl  Lnthers  zusehrifl  an  Aibrecht  gra/en  zu 
JUttns/eld,  welche  bL  Aiif  schlieszt:  „y:,v^hm  ynn  der  wüsten  {d,  i.  auf  der 
Warthttrg)  am  tag«  iiaiict  BliMhcth.  1521.^'  hierauf  folgt  {Mif*  —  Äff'): 
ffiyn  kloyn  vntorrieht  wa«  man  ynn  dfn  «^uangems  snohen  nnd  gewartten  mII/* 
die  postille  selltst  beginnt  mit  bg.  S. 

diese  beiden  theile  der  kirehenposti/le ^  welche  sich  in  dir  bihl  zu  ff'ol 
fenbiiHel  befinden,  gehören  an/s  engste  znsatmnen^  wie  diesz  der  srhtnsz  der 
auszl<^g.  der  <*p.  vti<l  cvait^.  x  om  rliristnff  ele.  dentlieh  beweist,    hier  hciszt  es 
mimlich  hl.  tu  y:  hie  wollen  wyr  cyii  wcyle  (»tili  hallten^  das  nit  werde  dm 


OVFJ.LGNVRnZli;iCHMS. 


XXXIX 


buch  tzo  groHZ  vniid  vbi  iditjhoif;  uu  lt.s/.»n.  wir  wol  ich  buH",  fK  avy  yiiii  diszcii 
CZHc'lffen  rpistollu  viid  uaiigt* Ii r ii  »'vu  elirUtlicli  lehni  s/o  nichlicJi 
t'urgepildet,  da)>  eyiiein  ehrifttoii  menacheii  vbrig  giiug  K^'^^ot  ^«'J»  ylun  tonr 
xoüekeyit  nott  ist.  unter  den  swelf  Apiftteln  vnd  f'VAiigelieu  sinti  aber  die  der 
rier  näpenU^OHniage  utilbeffnffm.  die  dedictuhu  und  klein  unterriehf 
ele."'  hätten  demnach  schun  der  nuszle^.  der  ep.  viid  («u«ng.  (1<^b  nduento  vt/r- 
grdnickt  nerden  sollen,  nie  dmn  nueh  gleich  eitufnnijs  der  mistetj  <l('s  cfDitj. 
um  t.  advent  sielt  nuf  eine  stelle  fies  ,,unferriehts''  hrzuf/eu  n  irit.  tier  ih'nelx 
iler  mislet/.  </<r  e/t.  iühI  fntyuj.  drs  rtrlvents  selwinl  Jednrfi  hrn'tls  hfijiyunen 
zu  hnhen ,  als  /..  flie  iruimmuj  selu  tvh,  da  (t  selum  unttT  flnn  Ht.  juli 
i^2l  tmen  theil  des  inanuseriples  tiaeh  ff  'itfenherf/  selitekle  (s.  de  H  elle  hr.  2, 
'ii).  die  ausley.  der  ep.  und  euang.  vom  rhnsiiay  de.  yieny  mich  einer  be- 
merkuny  in  der  Jen,  gesammtausg.  i  {1572)  f\d.  Hi*'  den  iH,  febr.  iö22  mts, 
49*.  SSom  mi^  (  hxmSf  txt  \  muffen.  1  «Ißanituid  ^utfftx.  { ifiMtteiitfiietft.  ^. 
^  I  HQ*  ("^  «^tff^  ^nfagmnff,  worin  unim  2  n^ei  rin  ireres  Wappenschild 
halten.) 

13.  bg.  (siy.  % — letzte  seile  leer,  mtf  der  ruc}<seite  des  Htelbtatie» 
heyimtl  die  .3  seilen  inn/jr  rNsrlirifi  an  die  .iuf/xsliner  zu  H  itlenberg,  welche 
datierte:  viuf;  nioDiu'v  uniitcmt  am  t<i^\  .Sivit^arinc.         X).  ^"f  i. 

49'*.  iBcm  mit  i  biaiicl)  tot  |  ?0?cffcn.  !  ^Wuirtimii?  V'u.  |  il^ttcmbcrfl.  |  yji.  T. 
ff  ij.  hl  f tue/H  (irunenitenfs  em/nssniuj  imt  jniyer  und  f/ inier  nuehahmenden 
kolzichnift,  in  tvcichem  jedoch  das  obere  wappensehiUl  ymz  leer  isl  und  un- 
ten das  sonst  zwischen  den  zwei  thürmen  ruhende  sächs,  wappen  fehlt,  im 
46r^ai  siimmi  diese  ausgäbe  genau  mit  der  vorhergehenden. 

W,i&mW^  i  toaut^beräßeffen.  l  ^arttnu«  ( )<ut^.  |  Sittembeta.  |  1523. 
(die«r  tüel  steht  in  der  schwarz  grundierten  einfassung  mit  znei  Innen),  am 
nide  die  druekerangahe :  ^kbrucft     ^ttembftfl  ÜD?el(^tPt  »nb  SWi*  |  d^el  Vot« 

gcbrübcr,  3m  3ar  |  ^J)i.  D.  ^.^üj. 

/6*".  hg.  {sig  .  2t— C,  C  ^  bl.\.  das  lefzfe  htuti  leer. 

diese  drei  nusgnhen  finden  sieh  in  dn       hthl.  ^zu  H^'rlin.  * 

50.  ÖuUa  <5cnc  bomini:  rao  ifi;  Die  \  biiUa  i^om  ?lbciufri})\')i  rcö  [  allcr^ov- 
Ugitcii  ^ern  b€«  [  ii5ap] w ;  i>ovDcu  I  t|d?t  fcurd?  |  üJcavtin  |  Maii).  \  Tom  aller  bct?- 
liflftnt  9totittf(^  I  {tuet  ^unt  nctoen  3are.  |  ^et^n  maul  tft  i^oU  flutend,  trtr^cnB 
XftSb  ii^^  I  !6ntcr  feinet  jungen  tft  mu^  »nb  erbest  j  ^falmo.  |.  am  rmlr: 
^Sctnidl  %a  SBUtembcTg,  9l(i<i^  <S^ftt  \  burt  !3:auf(nt  ^nff^utibert  t>ttb  i^m  | 
»incl^nb^tixn^tgftcn  3aT. 

5' j  hf/.  Isig.  2t — (S  fi  hl.)^  wovon  das  letzte  hlnti  leer  Ist.  diese  aus- 
galte,  N  t'lrfi''  >ff  der  Uiudeshihl .       Cnssel  isf,  srhein/  ein  drnrf:  l.tiKhers  zu  seiu. 

51.  (i^ii  t'^'^ft'  DoruuitninA  ^JJiav^  |  tint  viitbov  i.mi  alle«  liljurif  |  teil.  3id) 
mbuteit  I  für  auffru^ir  iMuit  |  (Empörung.  |  4>uittoiubcv>^. 

2 1/2  ////.  isig.  21— 4Ö,       fi  hl.u  letzte  seite  lerr. 
in  der  If'olfenhütteier  hihi. 

52.  <S^n  mtffiue  oUcn  j  Den,  b»  von  WCfteit  be«  toort  gct  |  te^  terfDlAUu^^  leiben 
tröftUA,  von     9Rattkn  9iit^  |  an  ben  (Srnnitffirnn  I  ^rttmittt  Mntn  |  (Srenbrrft 


Digitized  by  Google 


XL  <,UELI,KNVKRZKU1IIMS. 
1522. 

21  i  ////.    flie  titeieht/assunf/  zcif/t  vrrsrhleilfntr  Ihierffruppm  tmd  unirn 

Uit  in  i'imuuler  rnsrhfinif/t'neii  hucltslnhcn  Id. 

i)oct.  I  lüiartiii  "tw  \  tl^cr««  mcu  |  iiun>v  |  *ilMtttMnl»crA  '  ''-'t  T.  .I.V.  ii 

/  ////.  f.v/V/.  'Jl — D),  /t'tztrs  htfUf  /rff.  /iU'/t'm/ussttni/  mii  ftUijet  uitä  tritif.tr. 
iliese  si  hrtft  hultr  A.  tien  -fo.  mrr:  unter  händen        Jf  rtfr  hr.  2,  ITh'u 

54".  !Öon  iiicii)cl?iMi  j  imn  ^ii  mei^tcii  |  D.^vtl  Vuttjcv.  j  -.äJitteiikrg.  1  iW. 
I>.  ;^  tu  n/»  ende:  (^ctnnft     Sittrabetji.  |  ^ttd^U  ^nt  |  (wd;  Dnt 

3'i  ft^.  {aig.  W.J.  *ins  letzle  Matt  teer,   der  liiet  steht  fi* 

ihwr  portiUeinfatsuuff  j  in  tfoni  ohcm  thvi/e  rechts  ein  cntjfl  die  flöte  bliisl. 
finks  ein  anderer  die  tronwtel  sehhitjt.  initerlnilh  der  irötUumj  xehweheu  2 
engelslJipfi'.  (ff>  rechten  seitenfhei/r  hält  ein  uackles  Littd  ein  n>ftpjfenschi/d 
mit  dem  l.in/ürstlirh  suehsisr/ir/i  /injtjx'N  t:irri  seh^rer/rr  in  ireiszem  und 
schtfffirzim  /eld),  im  Unken  ein  andires  dns  herzoglich  Hucit^iache.  irappen. 
im  untern  Iheilc  hängt  eine  kugcl,  nehm  n  e/cher  rechts  die  jahrzahl  1522  in 
dem  hotzschnitt  steht,  die  rüdtseite  de*  titefbfattes  enthält  eine  kurze  vorrede, 
noch  in  demethenjalw  erschien  folgende  vermehrte  ausgäbe  dieser  schrifi : 
54^  men«  |  fc^it  ler«  }u  |  me^brn.  |  i(nttu>Dttt  auff  |  f)»rüc^  |o  man 
ftttet  meii«  |  fd^cn  Im     ntel^beii.  tso  statt  ftevifen)  ( t>,  Watt,  ^iit^.  |  ©tttfm- 

H  hg.  isig.  51 — iS.t.  h'lzle,  seile  leer,    der  fite!  dieser  nusgahe  steht  in  der 
holzschnittcin/'asstnifj  mit  p/tf/rr  und  Irinker  und  den  t,eiden  sächsischen  n-ft/i 
pen,  oben  dm  km /Tnsilirh  sächsische ,  unten  dus  hcrzntiHch  sächsische,  die 
neu  hinzugcl.iunincnc  aiitwurt  auf  Hjiniclir  etc.  heginnt  ouf  hg. 

hcide  ttusgahcn  he/inden  sich  in  der  Inndeshihl.  zu  Cassel. 

55.  (ipiftcl  obber  ^ntxt^  \  ric^t  üon  ben  ^culi^cn ,  an  bie  |  firc^  |ju  (Irffurrt 
Villi  gctt  j  iMTV^amlet.  |  D..  ^JRatttit  ^ut^  {  (gccieftafted  ^  Sittenu  \  berg.  am 
ende  nur  die  angaffe:  d^fbnuft  ftu  SUtmbetd.  |  1522. 

4  hi,f  fetzte  Seite  teer,   diese  epistet  ist  datiert:  Sittembcir^  am 

tag  t>t^  ^mnonttf.  1**22,  der  titel  steht  in  Gr&nenhergs  einfitssung  mit  irinker 
und  pilger. 

in  der  herz.  lähl.  ??/  ('mthd. 

r>H.  '4Bibcv  t)eii  j  falfrt^  j^caaiiltc    «KVltlul^cn  iKiiiD  |  ocö  :ÖaL>it  rft  |  t>cr  biict)- 
offon  '  r.  '^Jfavt.  I  ViiKior  |  (^ccloiiai'tLii  i  t»u  SitUMllbcvg.    am  ende:  IJ^brucft  ^jü 

5  hg.  {sig.  ü — fetzte  seife  leer,   titeleinfassung  wie  nr,  W\ 

57.  fCtitiooltt .  bcutfd^  I  SRart.  l>u^  |  tfyti^  auff  |  Höitig  ^eitTit^  bon  { (^ngcl^ 
kinb  haäf,  \  tfügen  t^uit  ml^r  mä^t,  |  Sar^l  fdlidv  väf  mäftf  (in  derselben 
holzschmtteinfassung  wie  nr.  .v/  i.  am  ende  die  druckmgnhe:  @iebvuc(t  %VL 

a  hg,  {sig.      0),  letzte  seile  leer. 


Digitized  by  Google 


QVELLENVERZeiClINlS. 


XU 


58.  $om  (Sdtc^n  ]  Sieben.  |  üßattinu«  ^üut^r.  |  SUtembeva.  |  m,  'S).  {|  ij. 

{iilekin/'assung  wie  nr.  49  ). 

4  hg.  {sig.  31 — '5^).  letzte  Seite  leer, 
k.  bibi.  zu  Berlin. 

59.  'üMldw  ^.Tfcit  ivr^pten  1  fitib  i?'.t  cl^lict^en  >?nn  bei  ^ev^id«?""  i<^^in^  I  ^^'V^'^ 
Der  fivuiiDid^vant  i^iiD  |  üJi4>g)tVa[}i.  |  vcuu.  IS. 

nur  2  hl.,  wovon  die  erste  und  letzte  seite  leer  sind,  tm  ende  ttehi: 
3Rar.  iBut^.  i  %mi>  m     u  H> 
herz,  bibl  zu  Wolfenbüttel, 

60.  (Sl^n  fefmon  }  X).  9»aTtini  j  6nt^.  |  SSJUtembetfl.  |  3».  ^. 

emer  einfiissung  wie  tir.  il*/. 

Ol.  <5tin  ScriiKMi  Den  |  tcm  imrcd^tcu  [  lüuimiitpii  |  V'u.  pt.  ]  5)oct,  MarU 
Vfutt^cr.  I  ix>iltcmlHnA  '^Hniie.  |  ^iV.  T.  rjii.   {einfassung  wie  ttr.  Ö2). 

6  hl.  in  der  IVoIfcnhuiirlci  hihf. 

62*.  C2^n  bell  biidjUn.  |  %a  CaClpon  ^cpci.  j  Xcc*  vjiaiübciiö.  1  ^cö  üatcv  m\ixi. 

«tte  3Rartcit.  |  (5tlid^  tteTbcut|cl?tc  |  i^ialmcn.  |  Die  (ipiftcll  [aiict  |  i^aulö  ^ju 
Xito,  ei^n  ^riftlic^  leben  Qu  |  ontcmc^ten.  |  Ü).  SD^at.  £ut^.  i  O^bntdt  Sit» 
(cmbeigt  I  1522.  am  <^i</<f;  (gk^Twft     Stttembcrg  buri^  |  3o^ann  Okimcnberg  \ 

diese  nusg.  der  ersfen  eirwichlung  von  L.'s  betbüc/ilein  findef  sich  in  der 
k.  hiht.  ZU  Berlin  tm  auch  ein  originaldritck  der  zweiten  einrichlung  desselheii: 

02  .  criMi  ii^ctt*  j  bud^ltn  Ditt    Icpc  biutlin,  )  ^'}?ar.  l'ul(^.  |  ftcmetirct  iMit?  ^]c=^ 
bfffcrt.  1  luitU'UibcVyi  (///  einer  süulmein/'issKmj).    am  ende:  (^ctTUCtt  JU  sllHttem* 
bcvg  )  cuvd?  'Jiidcl  ii1;ulcuy  |       X).  Hüj  3ar. 

ociavt  9$  wovon  bg.  ^  Jedoch  mtr  4  bl.  zählte  letzte  seite  leer,  die 

rückseite  des  titelblattes  enthält  folgendes  inhaltsverzeichnis :  je^en  ge^cU. , 
ÜDec  slawbe.  |  S>a9  »attet  »nfer.  |      91ue  äRatta.  |  (Sttltc^  mbetitf^tc  ^folmen. } 

i>orT^cbc  yaa  9lomem.  j  IDie  dpiftel  jun  Ütomern.  |  !£)ie  (g)nfteCn  ^imo>' 
iSfcon.  \  Qp\)\d  in  Xiton.  |  Tic  iip'i]kUi  *^3ctti,  |  ünt»  3ube.  m  dieses  ver* 
zeichnis  ist  nicht  nnfgenommen  der  hl.  2it|''  beginnende  sennon  von  der  be- 
(rffchfung  des  heiligen  leidens  Christi,  tref ehern  Xij'  ftdgender  ftte!  roraufgeht : 
Cr^ii  Sermon  uen  l  tcr  betvacl^tuu^  |  ^cö  ^ct^U^cii  le^  |  benö  ii^rifti.  \  ^.  3)iatt. 
tvx^a  I  iBuUtcmbcrg. 

von  der  dritten  einrichlung  des  betbuchieins  benutzte  ich  folgende,  ebcn- 
faHs  in  der  Ar.  bibl.  zu  Berlin  sich  findende  ausgäbe: 

62*.  Ontt  I  Setbiu^lin  {  mit  etm  Miiber  imb  |  ^afftonal,  ^übfcb  |  m  ^exidfL 
X).  fSftütt  9uÜf.  I  1538   die  i,  2.  6.  und  7.  zeile  dieses  titels,  welcher  in  einer 
einfassung  sfeht,  sind  roth  gedruckt. 

kl.  octav,  32  bg.  {sig.  §1—3»  ^'-i\  fi*<f  ^'f-  i  6*'  steht  nur  die  drucker- 
mxgabe:  (^cbtudt  %\x  ^Mt^  |  tcmbera  tm^  |  fKind  ^Ufft.  1  £).  IUlXVIU.  die 
ütn'igen  6  seifen  .':ind  leer. 

IhBTX,  Wücteikttck  F 


XLn 


QUELlENVERZeiCHNIS. 


222  hl.  in  folio.    die  ffnmitcrc  hesciwcibimg  dieser  sog.  sepiemberaus- 
yahe  des  n.  iesL  s  bei  Bindscil  /F. 

1523. 

64.  Son  »etttti(^  |  er  bberfel^tt  |  Mie  tixt^  man  |  l^l^v  ge^orfam  |  f(^ulbift  fd^. 
aWart.  l^uf^nn-  f  i'iiittcmfccrA  |       T  XXm.   am  ende:  <^nt(ft  SBtttmbcvg 

^"2  fj{/.  isifj.  91—^%  ^  h/.),  h-tzlf  srifr  feer.  rfn  Ute!  steht  in  einer 
pur kil f  irm igrn  ei)i/<iss/ntf/ ,  worin  oben  rct  /ils  ein  nifjr/  ilic  flöte  bliist ,  eif) 
anderer  Zinks  rinc  Immnirl  schhifjt,  in  jedem  .•n-iientlieil  ein  fturkter  knube 
ein  leeres  tmppenschiid  Unit,  auf  der  rückseiie  des  lUelhiades  und  hl.  ülij* 
die  am  newen  iarstag  i523  datierte  niämung  anJohans  her  zog  zu  Sachsen^ 
in  angri/fnahm  Luther  diese  schrift  den  20.  dee.  1522  (vgl,  de  IVefle  br.  2,  258). 

in  der  bibl,  zu  Woifenb^iel,  auch  in  meiner  eigenen» 

65.  8n  He  ^emt  |  tDeutfd^  Ortocnd,  1  bad  fte  falfti^  Intfi^t  md^beit  «nb 
2itv  testen    liefen  leufc^cvt  |  ^'jtct^ff^'n  Grinau un^.  |  idanmter  eine  kleine  ver* 
zierung)  ü)iartinuö  ^ut^cr.  |  Sittcmkrö.  |  1523. 

hg.  (aJf/.  5t— (i,  2  bl.\,  fett f es  hiatt  feer.  der  lile/  steht  in  Grü- 
nenbergs blunieneinfdssftnff  mit  den  z/eet  ijiusieierenden  engein.  das  obere 
Wappenschild  ist  ganz  leer,  dim  untere  hat  nur  die  zwei  thiirme. 

66*.  S^DM  anbf*  |  tcn  bcö  Sacramctö  |  tcö  i^c^ügcn  |  Ic^djnauiö  (  ci^rijU. ; 
Ü)iart.  ^uXl^cv.  I  ilUttcmbcrg.  |  3lnno.  Dt.  I).  j  Xy.v\.    {tite/cinfossung  wie  nr,  H5*) 

Vit  bg.  (sig.  3t— 5),  ©  6  bL\  letzte  seite  leer, 

in  der  landesbibL  zu  Cassel,   eine  andere  ausg.  findet  sich  in  der  k. 
bibl  zu  Berlin: 

66".  95on  HnBeten  bcö  {  Sactam  tu^«  b^i^   fn-bliacii  lel^c^  |  namd  (5^*  I  ftl 

bogenzah/  si//nnfnr  der  hngen  und  titeleinptssmig  nie  r^r.  (Iii'. 

67.  33r|ad).  tub  aiUi-  1  iin^rtt.        iiiiiAf  |  fvame.  tloftcr.  got*  i  Uc^  »Uafien 
muflc.  1  T>t>cter  51}?arttn9  |  l'uti^cr.  |  ibittcmbcr^.  i  Di.  X).  üj. 

6'  bl.,  letzte  seile  leer,  der  titel  dieser,  von  B  iuäseil  4,  XÄX  sehr. 
♦ff.  1  als  ein  zuverlässig  echter  druck  bezeichneten  ausgäbe  steht  in  einem 
holzschnüt,  dessen  beide  seiterrtheile  Je  dne  kantige  säule  enthalten,  aus  deren 
oberem  rundem  theileje  drei  engel  hmrorsehen,  8  andere  oben  zwischen  beiden 
Säulen  stehende  halten  3  h^e  Schilde  vor  sieh. 

die  Zueignung  an  Leonhard  Koppeiii  bttrger  zu  Torg«w  ist  datiert:  SB^tt* 
temberg  am  t^tft^tafl  i?itn  bcr  äDftcrtDo^e.  %nnc.  1523. 

08.  ©ibbcr  bic  Ucrrc-  |  tcr  iMit  fclfd^cr  |  ^tcl^fcrlic^^  '  nuinbatö.  |  a)Jartinu«  . 
Qut^r.  '  Sittcmbcrg.  |  9W.  i>.  ^  iij.    (in  derselben  ein/assung  nie  nr.  07.) 

1 '  •  hg.  (sig.  91 — JÖ,  wovon  5i3  nur  2  bl.),  letzte  seile  leer,    befindet  sich 
tn  der  kirehenbibl.  zu  Ftankenberg. 

diese  sehr  iß  war  den  ii.  Juli  i523  vollendet  {de  Wette  br.  2,  .?.50). 

69*.  'S>bA  ^^vA  ^x\-  I  ftu^  et^n  ^cbor«  1  ner  ^bc  |  |cl^.  |  ^octor  SUdtti« 


Digrtized  by  Google 


QreLUENveRzeicifNis.  zliu 

nud  I  ^ut^T.  1  a3mttembeTg.  j  SDl.  2).  {|  tij.  (m  lotthert  Hielehifautmff  mit  nOnch 
und  nonne). 

4*h     («<V*  9—^»  ^  ^  hl.). 

ehenfaUs  in  der  Frankenberger  kirchenbibl,  ich  telM  besitze  folgende 

originnlansgnhe : 

00".  tviö  3^c)iiö  ^bx\'  I  ftu«  c^n  flcbcr*  !  not  3ubc  ]'cl^  I  X)octOY  SRartinu«  j 
\  iDittcmbn\i.  |  IV.  ttj,  ititelemfassung  tvie  nr,  67), 

4\ii  hg.  {süj.  x'l-iv,  ^  2  hl.). 

70.  Dad  taujf  buc^  |  lin  t>ertxutf(^t  l  \>ux<Si  Muxt.  \  tut^ct.  |  ^uittembetg  | 
m  X).  H 

hg.  (sig.  a,  b,  (5),  Icf^te  seile  leer,  der  fite/  dieser  ausgäbe,  welche 
sich  in  der  Inndeshihl.  zu  Casnel  findet,  slcUl  in  einem  hol z schnitt ,  dessen 
rechter  seiientheil  eine  nackte  frau  nebst  einem  nucktai  kinde,  der  linke  einen 
nackten  mann  mit  eselsohren  mit  einem  nackten  kinde  enthält 

71.  jDad  cvii  (5(;Tt)tltc^c  i'ct«  |  famlung  obbn*  ^cnut^ne  |  xt6^i  t>nb  mad^t  ^abe: 
al*  I  If  Im  )u  DTtc^lcn:  ttnb  \t*  \  ter  $u  bcniffcn:  ci^n  ont  |  ab^ufe|}(it:  <^nb  | 
wib  xffM  au«  b(v  )  f^tifft  9ßadl  |  Sut^er.  |  Sittmbeiar  dm  3av  |  SR.  !X>.  {]nti. 
[titelcinfassung  mit  mönch  und  wmneu  am  ende:  ^cbtuit  )U  ®UtembeC0  htS^ 
a»fld?ier  |  Votter  3ni  3ar  3^.  D.  j(  Uj. 

2  ^f/.  (sig.  31,  iÖI,  letztes  hlatt  leer,  diese,  in  der  kirchenbibl.  zu  Frnn- 
kenherg  sich  /hidende  itusgahe.  stimmt  mit  keiner  der  Panzer  2,  iöi,  162 
nr.  i711  —  i7i5  va'zriehneien  <uisij(ihcn. 

4  bl.  letzte  seite  leer,   die  titeleinfaseung  fPte  bei  nr.  $7, 

73.  OrlHjmiv]  c»;nö  gcnioi^'  j  neu  faficnö.  |  SRab|c^Ia}\  tuie  bic  gcl^*  |  ftl^cn 
fluttet  5U  ^an«  I  tc(n  fint.  |  ÜÄaTttnud  li<ttt^.  |  X>*  f(  iii.  (m  dner  weisz-^ 
grundierten  eif^atsung,  worin  unien  zwei  löwen  mit  verschlungenen  schwänzen), 

4  bg.  (sig.  % — %)U  f^'l^  «eiie  leer,  die  von  der  gememäe  zu  Leisnick 
aufgestellte,  von  L.  mit  einer  vorrede  herausgegebene  „ordmmg  eines  gemeinen 
kastens^*  beginnt  auf  bogen  IBj*.  L.*s  vorrede  fidlt  den  bg,  % 

1\\  (5i?n  ©cnbbriff  |  a^ar.  iSut^er^  »bcr  bie  (  frage.  Ob  au(^  t^cmant  on 
Alaiibcu  I  Dcvftevbcn  jclic^  [  wrbcn  mugc.  |  %\\  I5r  JpanBcn  »en  |  red^nbetg  }ut 
irqjtact:  j  ^membcvg.  |  Jliinc.       ^.  (in  ein/assung), 

4  hl.,  .letzte  seile  leer. 

74\  (j^n  <Scntbrtff  |  :lJ^ar.  l^ut^crö  |  t>bcr  bie  fTa^e.  |  Cb  aiut  |  tjciitaiirt  cn 
c^lau)*  I  Ben  i\nitcrb.ii  jeli;!  lüer*  I  bcn  mnc\c  jc.  |  2ln  (5r  pan)cii  |  boii  rcd^ciiberg 
iut  I  ftäfiaDt  Ii.  I  'iJuitlciubirö.  {in  ylciehcr  einfassung  wie  nr.  64,  wodurch 
sich  diese  ausgäbe  als  eine  von  Schyrlcntz  gedruckte  erweist). 

4  fr/.,  letzte  Seite  leer. 

in  der  k.  bibl.  zu  Berlin. 

75.  (Ein  fenbe^rieff  |  X).  fDlaxL  iSut  j  an  3^n  »on  |  f(^let^ni^  ^u— Oan^V^^u« 


Digitized  by  Google 


QIELLENVKUZEICIINIS. 


gen  I  t^nn  tf^at^  \  ^((eti.  |  Snlttemieva.  i^etelbe  portai/Örmiffe  einfimung 
wie  nr,  64). 

S  J'h'Uter. 

76.  (Sin  fcnbebricff  |  D.  3)iart.  ^3iit.  |  an  bic  brct^  (?off  |  3ungfratocn  bic  anfe 
bcm  I  flauten  '^tjmincr      fro^^  i  bcrg  mnb  be^  (Stian  t  ^cluim  »ilteit  »er  |  trieben 

fein.  I  iBuittiMUbcr^V    {eht/fiamnf;  rr/e  mr.). 

2  hl.,  die  letzte  seile  leer.  Oeiäe  sendbrie/e  sind  datiert:  am  dortistag 
nach  Vitt.  3».  5^.  H  iii. 

77.  (5J?n  bricff  an  bic  \  CS^viftcn  t?m  'Jiib^  |  bcrianc  i  vutl)cv. 

/  bg*,  das  letzte  blait  leer»  der  titel  hat  eine  einfatsung,  in  deren  unterm 
iheile  zwei  nackte  reitende  figuren  eine  seMUsel  mit  darauf  liegender  kugel 
emporhalten. 

die  nr,  75,  76.  77  befanden  sieh  in  Vilmars  bibl. 

78.  t>cn  Slußcrmrttcn  :  licfccn  ^teunben  |  gotti«,  aUcn  (^ttften  ju  9li  | 

9?oucU  Pitb  Iatbt(>o  |  t^iin  IMcfflanb,  mct?-  1  ncn  lieben  ^crrcn  j  tnb  brubcrn  t^nn 
(5^Tiftc.  I  3)kT.  l<ut^  I  (£ccU%  l  ^t^ttcnu  j      ^.  H  til  (m  derselben  einfatsung 

wie  nr.  77). 

4  hl.,  letzt"  seife  leer.    k.  hihi,  zu  Berlin, 
beide  .Sendschreiben  sind  zusammen f/edrurkt  in: 

79.  3>^f  fdicn  tro  |  \i['\d)  |ciibbricif  9)?arti  VHitl^cvo  \  (icclf|ia|icn  |  iuittcn* 
bciij.  I  iOi.       .Ii;  uj.  {schtvurzgrundierte  tifeleinfassung.] 

4    bl.,  letzte  seife  leer. 

80.  Qi)n  troft  bricfj  an  [  bic  c^riftcn  ju  j  ^ua!>uva  |  SRartimi«  8utl)cr  |  Sit* 
tcmBetg.  am  ende:  i^^miit  }tt  SStttemberg  bnrc^  |  $and  ^fft 

/  bg*,  letzte  seile  leer,  die  titeleinfassvng  zeigt  unten  eine  männliche  und 
eine  nfeibliehe  gestnlt  mit  fisch  leih. 

dieser  hrief  ist  datiert:  froyt.aj;  n;ich  Nicolai,  iö23, 

81.  e^n  33cbftUcO  4)rcuc  |  bcm  rabt  cju  ©am«  1  bcr^  ßcfanb  tmbbet  |  bcn 
l'nt^cT.  I  9)^r  tor^i^t  tol^rtt  ^berman  offinbar  |  i»ctbcn.  2.  Ximot^.  3.  tm  ende: 
3»»  D.  f5  iij. 

ß  hl.,  letzte  seife  hur.    dns  mn  L.  mit  (flössen  versehene  hiipstliche  brerv 
schlieszl  hl.  Aüij\  worauf  noch  eine  kurze  naclischrift  L.'s  folgt, 
in  der  k.  hihi,  zu  lierlin. 

82.  I^cuttiinci,  tcr  ^luc  .^vciuliiücn  ,  ("si^urcu  Aikvüof'l^  >u  ^Jiom  cuD  Dimiii>^ 
MH  I  5U  frci^bcvö  \\\  Mt\i\\m  funbcn  |  iJl^ili)>pud  aJiclancbt^cn  |  Dort.  Wortinn« 
lut^cr  l  IBittemberft  |     ^.  \\\ 

8  bl,  letzte  seile  leer,  auf  der  rückseite  des  tiletblnttes  steht  ein  grosser 
holzsehnitt:  der  bapstesel  zu  Rom;  ebenso  hl,  :  dm  munchkalb  zu  Fireiberg. 
h,*s  deuiung  des  munehkalbs  hef/mnt  hh  Bf. 

83.  ficbcb  Cabitd  |  5.  ToiiH  tcn  I  (E^erint^ctn  |  «uffldcgt  \  buvd>  j 
aWartinnm  mx^sx.  |  ilßittcmbctA.  1  'M.  ^.  n  "I- 

10  hfj.  {sifj.  51— fi),  dir  -7  fetzten  selten  leer,  der  titel  dieser  ffiis'f/ft>>/', 
welche  ich  selbst  besitzet  Ital  dieselbe  tilcleinfassung  wie  nr.  67-  die  rückseite 


Digitized  by  Google 


QUELLEXVXRZEICHNIS. 


des  titefs  ist  leer,  bi.  A  ij  enfhaJl  L/s  dedicntion  an  dm  ngeetrengMi  vnd 
vhesten  IlaiL-«  Lnszer  zn  PrctiMcli  crbniMrsiliakk  zu  Sacbsen." 

iJuituniibcrö.  l  üJi.  D.  H  iij.    {einfnssimif  trie  nr.  70). 

26*  hg.  (siff.  3( — ^,  na — cc),  fefzfe  .swffe  /cer.  auf  der  vnrlrizicn  sriie 
stehen  iO  correcinren  und  darunter  die  dnicLvrangabe :  (^riufi  ^tlstlcui* 
bcrij  burc^  Wiefel  |  Sdj^rlcnt}      t>rcJ?  tnb  jnjcnöiiiiten  iar. 

in  der  landetbibl.  zu  Cassel, 

S5.  <Stn  ®mm  auff  ba6  |  ihtanfterion  }  tag  na<i^  (5t»t))^'  |  nte.- 

ti.  I     tD^arttnu«  8itt^.  |  jßttittrm^d.  |  1523.  * 

^V»      >  -«^'^«^  öVf/  In  Jf.  Lotthtrt  schmwzgrundierter 

tmfmsung  mit  fhni  2  }<'>tr,'>< 

i^iiiltembcri^.  |  152;i.    u'infan.^ioi'i  >rh-  „r,  H')).    am  ende:  ^Vfcru.ft  ^HttCQl'^ 
berö  bci^  iü?clcf)ipr  |  Vottcr,  'Jiac^  <ii)xi\ii  ae|>urt,  |  iÜi.  J).  iij. 
i  ^^7-,  /etzle  .seite  feer. 

S7.  (5i;n  Sermon  |  auff  bcn  i^fiiif^«  1  \tac\  •  [  ^JDhrt  *  ^^ut^cr  *  |  JL^uittcm^ 
berg  ♦  I  '3)?.  3).  XX  iij  [ar.    {titeleinfassung  wie  nr.  70). 
3  bg.  isig.  31— ß),  die  3  letzten  seifen  teer, 

8S.  (itftt  Sermon  |  auff  M  dmn^  i  ^ciien  i>oii  bem  |  Stef^d^n  man  |  t>nb 
atmen  Safato.  |  $uct  am  pl  |  SRart  Vut^er.  |  S^uUtemberf).  {dieselbe  einfassung 
nk  w,  ß4).  am  ende:  @ebru<jft  ^tt  SBittcmberg  3)im^  %M  \  S(^idcn^  l^m  iar. 

^  t).  3E3e  ui 

^V«       ('<^-  ^ — ^>  ^  ^  ^^'^  f'l^f^  ^^1^  f^^'        ^  nickseit§  dieses 

sermns  steht  folgende  warnw^  L.*s  m  die  huehdrueker:  „ich  bitt  vmb 
Christus  willen  nllo  dio  do  mejne  Beimon  scliroyben  oder  faasen,  wollten  sicTi 

dpr  solbf'n  Tin  flrncknn  nind  ansz  7m  Ir\sf»«'n  ontliallton,  o«  8oy  denn,  das  dTin-li 
ineyiK  liaiid  gcfcrtigot  odder  liic  zii  Wittemberg  durch  meyn  bcfolli  zuuor  ge- 
druckt sind."' 

s*j.  ^Vfn  ©ermon  »bei-  |  Daß  (5jtaT!j\clium  |  3c^an.  4.  (Sö  wwx  ci^n  fonic^i^  | 
id)CT  bc^  fcn  Irtii  fmi!(f  I  (SaV»tniiainn  etc.  j  {darunter  eine  kleine  Verzierung) 
iDtaninuö  Vutl^er.  i  ?       XX  \\\.  ysn-^  j  ilii^ttcm.  (titcleinpissiing  wie  nr.  77). 

3  bg.,  letztes  blatt  feer. 

90.  Za^  M  I  tc  lefia  j  nicut   toutfd^.  i  a)t.  Vutf;cr.  1  23toitttmbcvö.   in  fol. 

der  titei  dieses  nur  die  5  bücker  Mösts  enthaftenden  ersten  theils  des 
allen  testaments  steht  in  einem  portafförmigen  holzsehnitt,  welchen  Panzer 
tnimarf  emer  vottstänidiffen  gesehiehte  der  deutschen  bibel&bersetzung.  Nümb, 
t7fi3  s.  i47  heseliriehen  hat.  auf  der  ruckseiie  des  titelb/attcs  sffht  ein 
rerzeichnis  der  bücher  des  alten  te.^taments.  dann  folgt  auf  pinf  fdättem 
(l'>f  vorrede,  am  ende  derselben  steht  Lotthers  trappen :  die  um  das  Irreitz 
inH  uudene  schlänge,  hierauf  beginnt  mit  fth  J.  das  erst  buch  jV/^av,  laid  flns 
fünfte  endet  fol.  CXXXX^'.  das  folgende  nicht  numerierle  blalt  ist  ganz  mit 
druckfehlern  gefüllt. 


XLTI 


QUELLBNVERZE1CRNIS. 


1524. 

91.  jCaö  'ilnbcr  \  tci/l  öcö  vUun  |  tifiauieiUö.     [darunter  ein  holzschnitt^ 
^nen  sitzenden  geharmtchten  krieyer,  vermuthüeh  Josm^  Geleitend).  foL 

auf  der  rOckseite  des  iUelbiattes  steht  ,,daB  regbter  vber  die  bndier 
diMseB  teylls."  mit  fol.  I  hetjinnt  fffis  buch  Josita,  und  d<us  buch  Esther 
»schUeszt  fol.  CCXVt"  mit  der  hemerhnng:  ende  des  Uuclis  Esther,  darunter: 
endo  des  aiulcr  teyls  dea  Allt^  n  tcstaments.  darauf  foUjcn  vier  {nichf  drei, 
wie  l'unzt-r  'i;>,t'i),t)  rorrrcli/rc/i  und  untej"  denseihni  sfehr/t  die  hridi'n  trup- 
pcn  Luthers:  (ins  in //im  tnil  der  .sir//rsf//trie  und  die  weisze  rose  mit  dem  kreuz 
im  herzen,  hieranler  nird  bemerkt:  dm  zeichen  8ey  zeuge,  da»  buiohe  bucher 
durch  meine  band  gangen  sind,  den  des  falsche  druukcs  vnd  bucber  vorderbons, 
vleyssigen  sieli  ytst  viel,  worauf  noch  folgt:  Gedraclit  su  Wittemberg.  die 
tetzte  Seite  ist  leer. 

92.  Dad  !t)ritte  |  tet}l  bcd  aUten  i  2;eftaiiteitt9.  {darunter  eine  kleine  ver- 
ziermtg)  tBittcmbcvfl.  ^JJt  X^.  üii. 

dieser  titel  steht  in  einem  bei  l'anzer  n.  a.  o.  s.  iöS  beschriebenen 
hotzsehniii.  auf  der  rürkseite  steht  das  regisler  vber  die  buclier  di.se.s  teyl», 
fte/rhes  tihrr  /lirht  bio.sz  die  in  diesem  fhcil  sich  /h/derfden  hilcher  (f/iob  — 
hohetied  .Sa/nmonis),  sondern  auch  wc/t  dir  /irnidic/i'n  otikült.  die  rrste  scite 
des  folgenden  blattes  enthüll  die  Vorrede  auf  das  buch  /Hob,  und  auf  der 
rückseite  steht  ein  die  ganze  seile  einnehmender  holzschnitt ,  n  elcher  die  ge- 
schichte  Hiohs  vorstellt,  mit  fol.  II  beginnt  das  buch  Hieb  selbst  und  endet 
auf  fol.  XX*^,  wovon  die  rückseite  leer  ist.  mit  fol.  XXI  beginnt  der  psalter^^ 
welche  in  gespaltenen  eohwmen  gedruckt  ist,  er  endet  auf  der  ersten  seife 
des  LXXI.  blattes  mit  €brei  eorrecturen.  auf  den  3  folgenden  Seiten  steht  die 
vorrede  auf  den  psalter  uml  die  rorrede  auf  die  Sprüche  üa/omo,  welche  fol, 
L.WV/II  beginitcn  und  vun  cajt.  10  an  ebenfalls  in  fjr.fpaltnien  rtilumnen  ge- 
druckt sind,  auf  dtr  ersten  seile  von  blatt  IC  endet  daa  hohe  lied  Salomo,  di^ 
letzte  seile  ist  leer. 

1)3.  (5i)u  vUKlnrf)t  mic  j  (^ot  ct;uer  (frbarn  |  floficr  ^ungfraioc  |  auSgol^olftcn 
i)ikL  1  üJ^it  ci;iuiu  3ciii>c^  |  bricff  Vutl^crö  |  au  tic  ^raffc«  1  aJittiißfctt.  , 
mtemkrg.  |  1524. 

2  bg.  letztes  blati  leer,  der  titel  steht  in  einer  einfassung,  worin  oben 
^  enget  ein  leeres  Wappenschild  halten,  unten  ruhen  zwei  hirsche.  rückseite 
des  titelblattes  leer.  hl.  Aij*  bis  Aii/'  enthalten  die  am  mitwuchen  nach  oculi» 
1521  datierte  ZUschrifl  nn  die  edeln  vnd  wolgebornen  licriii  herrn  Gunther, 
Krnst,  Hoyer,  Gebhard  vnd  Albi  i  i  !i(  i,^i;it.  u  zu  Manszfelt.  ///.  Aiiij*  hcgitiut  <lt*r 
mit  einif/en  glossen  L.'s  versehene  „viiterriclit  der  erbarn  vnd  tugentsamen  jung- 
Irnwcii  l'  lorentiiui  von  Oberiiweymarj  wie  di<^  aus  dem  kluster  durch  goUiü  kültt' 
kouien  ist'*,  weichem  L.  noch  eine  kurze  nuchschrifl  folgen  iaszi. 

k.  bihl.  zu  Berlin, 


uiyiiized  by  Google 


QLELLEiNVEKZElCUNIS. 


XLV« 


94  iSbriftlic^'  I  tft  ttojtbvicff  an  I  WUcv&tt^  '  gcr.  |  Sic  )ie  fiel?  an 
1^  fet^nben  !  tec^it  fallen,  ou«  bem  119.  |  ^falm.  {  ^oct.  Wart  |  Sut^cr  |  ^mU 
imUx%  I  ÜD  JOE  iti).  (steht  in  derselben  emfassung  wie  nr.  70u  am  ende: 
^xüdt  ivL  mtkmh(x^  toinn^  {WM  ^)ftUn%.  I  3m  3ftt<  1524. 

2  hg.  isig.  %  iÖ). 

95.  ^cr  t^uii&crt  rM!^  !  Sieben  iMib  ju>cn*  [  ^i^Ü  \^)a\m  aiiöflc^  |  legt  an  t'ic 
iihn  I  ftcn     Siigcn  |  ynn  ^iff'  |  lanb.  a)jaTtinud  l'u%r.  j  i^tttcmbetg.  i  M, 

AÄIJ/l. 

i  ^^g-  (•■^tg-    — (5,  ß  6'  />/.),  lelzU's  biaU  leer,    der  titel  sieht  in  einer 
lempehu  tigen  einf  issung,  in  welcher  unten  2  engel  L*s  Wappenschild  (die  tveisze 
rose  mit  dem  kreuz)  kalten,  neben  welchem  die  buchsiaben  ML  stehen, 
in  der  bibl  zu  fFoifenbOtfel. 

96.  anber  |  (Sptftd  ^.  |  Dnb  et^se  ®.  |  ^vM  gt«  |  l^ebtgt  |  ünb 
aii9{)c(igt  I  buTcb  'JJIart.  ^nt^er.  |  'Btttcmberg.  j  D.  XXIIIL  tun  ende:  <äebnuft 
^  k^ürmbcta  burd?  |  ^nä  ^ufft  1524. 

/2  /y//    sig.  a — ini,       drei  letzten  Seiten  leer.,   die  tileleinfassmg  siinmt 

mit  der  von  nr.  77  ühtrei?/. 

in  der  univcr.<ttiit<hilßl.  zu  Marhurg. 

97.  >ici^fcilid)e  »n  |  einic^e  iMit  n?^t)  (  bcwertiöc  gc  j  ^oii  bcn  j  t^r 
ictcc  I  ffenb.  [  3m  3ar  1521.   [einfiLssung  wie  nr*  93)* 

4*  2       (.v^//.      (S*  ^  S  ^Z-)/  blatt  leer,   auf  der  rückseite  des 

titelblaites  begimd  L.'»  drei  seilen  Imge  vorrede;  hierauf  folgt  f^3'  —  <S4^) 
dm  mit  glosun  versehene  warmser  ediei  v.  8*  mai  i52i,  und  i^V  —  (S^f*) 
der  nürnberger  reichstagsabsehied  v.  iS  april  1524;  bl.  (S3  steht  noch  eine 
kurze  nachschrift  L.'s. 

in  der  lirrhntfn'hf.  zu  Frankenhcrg. 

9%.  '^}itlor  irac  iHint  |  ^^b  toll  mtamitio  ber  fic  |  bon^ebcn  articfcl  t*on 
bfT  I  olcubcn  fdHMiMidH'ii  1  iMiiiiorfitet  jii  3«'  I  AL^fiat  ain"<-  I  ^vinAcn.  |  !ü)kvtinui3 
i'ütl>)cr.  j  3tcm  bux  Sienin:v  1  ^Urtidel  ttJtbbct  'j>aulum  |  S|)ciaimii  jan^jt  jc^^  \  nct 
anteort.   am  ende:  SBittcmbcrg.  15^4. 

^  bg-  {sig.  % — letzte  seife  leer.   Speratus  schrifl  beginnt  bl. 
der  titel  dieser  ausgäbe  steht  in  derselben  dnfassung  wie  nr.  93. 

99;  5Da«  (Slltern  Wc  |  ftnber  ^ur  Qf^  \  ntc^t  fingen  nodf  |  ^l^nbcm,  Snbbic  ) 
finbcT  on  ber  |  etttcrn  iinUen  |  ftc^  nicbt  |  lYtlobcn  |  foUcn.  |  fD^^tttnuft  ^ut^cr.  |  (Sr 
ft^uff  fic  ct^n  mcnitn  onb  frcrolin  [  ^Matt.  19.   Uiteleinfassung  wie  nr.  96). 

f)  hf.  in  tler  nniv.  hihi,  zu  Marhurg, 

Witter  I  ben  neiucn  ^Ib^ott  |  »iib  aUten  Xenffel  |  ber  Hfci^jien  |  fol 
a^abiii  I  Horben.  |  9.Vartinud  i'ut^er  |  SittcmbervV  |  M.  D.  .Wlflf.  {in  (t,r  hei 
nr.  77  heschriehenea  tUeleinfassung).  (Wi  mde:  (^cbrudt  p  tiJittembei^  Durd^  | 
fWttö  tu^U  1524. 

3  bg,  {sig.  a— c),  letzte  seile  leer, 
in  der  bibl.  zu  Wolfenbüttel. 

loO''.  ©tbber  bcn  nch)^  |  en  ^Ibgott,  bnb  j  aflten  Zm^d  ber  j  ju  aWe^ffcit 
jol  I  txfidbtn  I  loetben.  attartinu«  ^utfyn.  \  SUtemberfl.  |  M.  D.  XXiUI.  (m  der- 


XLVUl 


giiELLENVEllZKIClIMS. 


selben  einfamang  wie  nr,  95),   am  ende:  Oüe^udt    Stttcmberg  hird^  |  Qü\tpf^ 
1524. 

3  hg.  (sig.  ^ — 6),  letzte  seite  leer, 
in  der  k.  hihf.  zu  Berlin. 

101.  iiiifT  an  ttc  ^\iX'^  i  ftcii  ju  ©ac^ien  |  »on  bcm  (  aurftutiit^cn  gc^ft , 
aJiartituio  ViitlH'V.  t  4iMttcnU\n\v  |  1524. 

2  hg.  {sig.  %  iÖi,  letzte  seite  leer.    Itk/cin/assung  wie  tu.  U'^. 

102.  5(n  btc  ^Kab^>crrn  |  aller  ftctte  beiitfd^  j  cö  lanbö:  taö  fio  |  cil^riitUcbf 
[djutcii  i  auffiul^tcii  j  inib  J  l^vilUcu  foUcii.  j  ^Diavtimiö  ^utlper.  j  iiiMticmbciß.  SDi.  X. 

iiij.  I  Vai'jt  bte  finber     mir  fernen  |  bitb  tocret  ^^nm  itic^t  SRott  19.  (t'n 
dSer  tempelarüffen  einfimung  mit  L/s  moppen). 
&  hg.  letztes  blatt  leer. 

103.  $on  tauff^^attb'  |  (uttfl  t>nb  tvu«  |  äftt.  \  'Mmimt^  ^utftcx.  \  iBttittcnt' 
bcTg.  I  1524.    leinfassunff  wie  nr.  77).    am  ende:  ^brucft  }U  Sittcinberft 
tux6f  $)anö  Vufft. 

.9       (i-<^.  ^i— v!ij,  leizic  Si  tte  leer, 
in  der  herz.  hibl.  zu  Gotha. 

10 1*.  C^t^ii  Scrincn  ocn  bor  |  6in)rtM  iMib  bcm  |  Sactvimcnt.  |  3icm  tNom 
braud?  tub  bcfcnt^  |  niö  (5l^vi)HicViv  |ici;l;cit.  ;  lUavamiö  Vut^cv  |  l>bitlcmbcrg.  \ 
1524.  [dieser  titel  steht  in  derselben  einfussung  wie  nr.  80).  am  ende  die 
druekerangabe:  O^bTudt  burcü  ^an^S  It^ufft 

4V«  6^.  <Wjr.  tt— !0  6  bl.)t  letztes  blafi  leer. 

10  r  2  n  u  n  üon  bcr  ©cl^»  |  dft  Wb  bfm  @0CWi  |  itwtll  fS^Mtma  \  ÖU* 
tiftx.  I       5:'.  .\^\  f.  I  iBittcmbiTö- 

^  ////.  {sig.  %-^),  titel  tu  der  schwarzgrundiertnt  tiu/itssung  mit  den 
2  litwen. 


1525. 

« 

105.  "Die  jicbcn  |  i^ufe  VHidncii  i  mit  ccutjit  |  cv  auit>M  Ic  |  >tiuiI|,^  wr«  |  b.'ficvt 
biivd^)  I  aJ^artin  t'utl^cr.  i  ^m.  1525.  vkr        ende:  (^bructtju  ^Utcmbcv^i  buvcV 

m  oc/at^,  .'^V^  [sig,  9( — 3^  3  9  bl.).  der  iUel  steht  in  eifter  ein/assung, 
welche  auf  Jeder  seite  eine  säulet  oben  David  mit  der  harfe,  unten  L's  wappen 
nebst  den  buchstaben  ML  zeigt,  auf  der  rückseite  des  titelblattes  steht  L/s 
vorrede:  Vnler  moyiien  ersten  büchUo  Uea  icb  dazu  mal  auch  auBgehen  die  sie- 
ben bnfpsalmen  mit  einer  anslegnngo  etc.- 

lOö.  4^011       s^enrico  t?tin  |  Dicbmar  berbranb,  |  \ampi  bem  ^V<^*it'  |  bcu 

4  Ixj.  \sig.  % — 'D,  wovon  31  6'.  2  ///.  Jutt}.  der  fi/el  in  einer  cinfhs- 
sung,  deren  seilctUheile  je.  eine  emjach  verzier  te  säutt  enthalten,  der  obere 


Digitized  by  Google 


QUELLENVERZEICIIMS. 


XLIX 


(keil  links  eine  mäntUiche,  rechts  eine  n  eihliche  ßgur  mit  flägehl  tmd  in  em- 
ander  verschhmgenem  pschüknHch&n  hinterleib  zeigt. 

Wis  Vilmars  hihi. 

KU',  il^t^^cr  t^ic  ^^me^'  |  (ifAni  prcpbeten,  |  tcii  t>cn  bilhnii  |  i>ub  iSacva? 
mem  ic.  |  iiiaidniic^  viiti;cr.  1  )')bv  aul^ci^t  unr&  i^berman  ojiiu  j  bar  ipcrbcn.  2. 
limct^,  3.  I  ©CDiudt  ju  lüiuciiibirfl.  ^in  ^/tr  Icinpelurligen  cinfassuny  mit  L.'s 
Kappen), 

ii  bff,  {sig,  die  letzte  seite  leer*  die  schrifl  beginnt  auf  der  rück- 

tdte  des  HtelblaUet,   tan  ende  stehen  mehrere  correcturen, 

107''.  Da«  anber  tc^I  tt>it  |  tcr  bte  ^t^mliutcn  |  ^>rot)^tcn  |  üom  |  ©acra* 
ment  |  Ü)iartinu«  ?ut^ct.  |  3I)v  tot^cDt  mirb  J^bcrman  oniii  |  bar  Jocrbcn.  2.  SCimot^. 
3. 1  CVbrucf  {sie')  IM  S5>ittcmbovc^.    [m  tlerselhen  einfnsximfi  tvic  tir.  107*.) 

l'->  h(j.  {$ig.  % — UUle  seile  leer,  auf  der  vorletzten  nette  stehen  3 
corrertiirm. 

in  der  wolfenhütleler  bihl. 

unter  dem  Ii.  Jan.  1525  meldet  L,  dasz  er  wider  Carlstadt  sehreibe  und 
zmr  schon  am  2.  abschnitt,  tmd  unter  dem  2.  febr,  zeigt  er  M,  Hausmann 
at,  dasz  er  fertig  sei, 

108.  (SVn  (S^ftTtc^  f(^nfft  |  an  ^ctttt  Solffgang  |  92ct{fen(uf4  ber  ^Riäfti  j 
tmx  titb  ^h«ce|)toT  |  ju  l'ic(itcmbcr»^  |  5anct  ?liito*  |  niuö  |  Orbcnö,  |  fid?  ^nit 

(^^Uc^cn  fianb  ^aJM&ebttu  |  ^tottittud  l^ut^er.  |  SBittcmbcva.  (titelein/assung 
wie  nr.  73). 

4  bl.  der  hrit'f  ist  datiert:  zu  H'iHemherg  u/n  nionldt/  um  lt  Icfarr.  152^. 

109.  (Spti  bricff  D.  üJJar*  \  tmt  Vut^cr  §ln  |  bic  ^Iniftcu  !  ^ii  ^^liiti^rff.  \<i'i- 
rnntn  eine  kleine  Verzierung \  ffiittcmbcrg.  j  1525.  v^av.  {einptssung  wte  m .  y^). 

6  bl.,  wovon  die  3  letzten  seilen  leer  sind. 

110.  C^n  Hieff  an  bie  |  ^^riftcn  3u  |  Strasburg  |  mtbbeir  b«t  \S(MX»  \  mtt 
^  I  iDbiTttit  Sutfier.  |  t)a  ftnnct  ben  lorg  bcr  0C«  (  rechten,  aber  bcr 
Mlofen  iDcg  totsb  )  bm^fontmeii.  $fal  1. 1  Q^ittemicvg.  [einfassung  wie  nr, 
iOP), 

6  bl.,  die  letzte  seife  Ifer 

die  nr.  108.  lOH  und  IfO  finden  sich  in  der  her:,  hihi,  zu  (iothn. 

111.  iBcrtrag  ^n>ifc^cn  |  tcm  Icblid^cii  Öunb  ju  2dnra  |  bon,  mX)  bcti  gw^cn 

1  ffeit  tnb  DiTivimfunc^  |  bt'v  iöamrn  am  |  iöobcnfce  j  Ditb  %.{^  )  <^m.  \  9)?.  2). 
1306. )  iL-tuembti^.   «ijwj  ende-,  ©ct-vucft      ^nitcmbcrA  turc^  )  3o|'c))l^  iiiuß. 

2  (K,  &/<!//  /(efT.  die  rückseite  des  titelblattes  enthält  L:s 
vomie,  der  tifel  steht  in  einer  einfassung f  in  welcher  unten  mehrere  nackte 
«mf  b^ieidete  personen  zu  sehen  sind;  oben  unter  der  Wölbung  zerreissi 
Simsm  den  lömen. 

k.  hihi,  zu  Berlin. 

112*.  (^nnanun^e  jum  j  fribc  aiiff  ^ie  jjiDoIff  j  artlfel  ber  SÖaun*  |  fdmfft  i^un  I 
^(^üKibcn.  1  Diart.  l'ut^er    ©ittcmbcTA-  '  1525.    iiitefeinfnssnntj  nie  nr.  95], 

5  by.  {ug.  ^ — (&)  letzte  seile  leer,  um  ende  sieht :  coiiuertetur  dolor  eius 
n  e&pat  eloa  |  et  in  verticem  ipsiaa  iniquita»  eins  desceudat. 


L 


QOELLENVERZeiCHNlS. 


noch  in  demselben  jahi  i  fi-si-//!rh  ci/u-  vermelwle  ausgahf  fi/csir  sr/in'p: 

®cfcJiHil\ii.  I  ?luc^  tpifctcv  tii^  rcubifd^cn  (  \.n\t>  m^rbifdjcn  rcttcii  \  bcr  anfccrii  bam^ 
ICH.  I  iDtart.  i*ut^cr.  t  iiMttcmbcV;].  |  fialm.  7.  |  3cl^nc  tM  tPitbcn  bim  fclbc 
trcficn  j  uiic  )c\^n  mutiuiu,  ivuo  ebcv  J^^u  auo^il^cn.  |  1525.  [dicseWc  eui/nssuny 
wie  nr.  iiS*). 

B  hg.  (tig.  ^  ^^^^^ 

113.  (Bü^n  ^enbMeff  oon  1  tont  Ratten  buc^^  |  Vin  »ibb»  bie  |  Uaam,  \  Wlüt< 
(titu0  %ut^  i  SUtcmBetfl.  |  9ft  t>  XXV. 

4  6^.  (M|r.  a — b)>  letzte  Seite  ieet*  der  titel  in  Melchior  LoUhers  schwarz- 

grundierten  einfussung  mit  den  2  föfven. 
in  der  universitütsbifjl.  zu  Marburg. 

114.  (51)11  Sdjnnflid)  >v  1  \^n^t  mt>  gerieft  (l^otc^  »bcr  |  I^omaS  2)?uitfecr, 
bar^nn  |  #ott  offcntUd^  bejjcibi*  |  gen  flevi*  lüt^cnftrafft  |  üiib  »crbam»  |  nct.  {eintf 
kleine  ver:rierung)  SWciTt.  ^ut^Ct.  (m  dem  nr.  III  Iti-srhriefmtm  hnhsrhiiitl\. 

2  bg.  \sig.  %  SB),  letztes  blatt  teer,  diese  schri/i  cnihnli  hyu:fe  Th"- 
mos  Münzers  und  einen  hrief  der  cbmtUciicu  versamlunge  zu  i  raukonhauscii, 
w^he  L,  mit  einer  vorrede  und  einm  naehwori  herausgab. 

in  der  k.  Mbl,  zu  BerHn, 

115.  f$on  bem  STemd  j  ber  @tiame)jc,  fo  |  man  ben  |  non  itnt'  |  net. 
{darunter  eine  kleine  Verzierung)  SßaYtiitud  Sut^  |  SßUtembrrg.  |  SOI  ^.  to. 
{in  eifMT  portatßrmigen  einfassung;  auf  Jeder  seite  eine  runde  sätde). 

4  fjg.  isig.  die  schrift  schlieszt  hl.  bl'  'S^vCi^  enthält  nvr  die 

(inicktraugnbe :  (^^cbrucft  SittcmbcTfl  biird?  ^aiiö  I  SSk^ß  Xaufcnt  [unff  ^unbert 
iMib  I  fun[f  tnb  ^trcntjif^'  |  ficn  iar.  das  fetzte  blatt,  welches  aber  in  dem  ejcern- 
plw  der  k.  lütfl.  zu  Berlin  fehlt,  ist  leer. 

116.  ?tu^(cj]iiTt^"^c  bcr  I  t£|)i|tcln  iMib  ciikiii  |  gelten  mow  ber  ^el?'  |  Ugcii  i^rev 
töni*  I  flc  fc|t  bis  |  auff  |  Cftcrn  gcbcjicrt  |  burd>  SDiar.  Vut^cr.  |  (iVbrucff  jii  Hxx- 
tembcrg.  j  3)i.  ü).  jp.  (dieser  titel  steht  in  dm  tempelartigen  huizschniu,  i7i 
dessen  unterm  theile  2  engel  L**e  Wappen  halten» 

51  bg,  {sig.  % — ^3/  ^ — Ji  Äa— €c,  wovon  bg.  %  6  bL.  JDb  dagegen  nur ' 
2  bL  hat)*  bl  Wii  enthält  L/s  „vorrbede  ^nd  vermanunge  an  die  drueker'S 
woraus  sich  ergibt,  dasz  das  mamtscrlpt  zu  diesem  theile  der  postille  noch  vor 
Vollendung  des  druckes  {von  einem  setz  er  i  entwetidet  und  darnach  ohne  L*s 
wissoi  und  willen  „auszer  land"  iin  Mirnberg,  vgl.  de  llette  br.  6,  70)  tjedrnchl 
n'nrden  war.  atts  diesem  umstfindf  erklärt  sich  anrfi,  dasz  derselbe,  obgleich 
den  t4  merz  iö24  bereits  unter  der  presse  {vgl.  de  Wette  br,  2,  48^),  erst 
1Ö20  esschieti. 

diese  ausgäbe  Itefindci  sich  in  der  kirchmlnhl.  zu  Frankmberg. 

117.  jDaö  45cncbictu0  *,  obbcr  locVliaflung  |  bcö  ^ci^Ugen  3«^?*  I  ^"»vic,  vucc.  j, 
bUTd;  1 5D.  M<xxL  l^ut^cr  \  ßc^Mcbigt  iMib  |  aiiögclegt.  |  (^Vbrucft  ili>it'  \  tembcrg. 
1535.   am  ende:  (8ebvil(ft  )ö  ^ttembcvg  |  butd^  vUn\^  Jilpaa\  ,       ic  1525. 

5^lt  bg»  (tig*  H — (S  nur  2  bl,),  letzte  seile  leer,   deir  titel  dieser,  in 


Digitizea  by  Google 


LI 


der  Htuv,  biM^  zu  Halle  sieh  findenden  prcduji  steht  in  einem  holzschniit 
mekher  berge  und  bäume,  nebst  13  paamteise  geordneten  männam  darstellt. 

118.  (Slytte  t>iebtgt  am  |  funfftcn  Montage  |  nat^  Dfient  |  do^n.  |  |Dt.  |  ^D^<tr« 

tinm  \!ut^.  I  Stttcmbcrfl.  |  Di.  T).  ff  t).  {titch'hif'ismng  n  ie  nr.  115).  am  ni- 
<!■■:  (^Htrucft     Sittcmbctg  tutd^  |)an9        |  %m\m  gunff  ^uitbevt  Dttb  0ttitff 

2  hg,,  n'omn  fing  letzte  h!<iil  leer,    in  der  hih/.  zu  IVolfenhütfeK 

1 19.  (5^n  vveoivit  miD  1  mavurni^T,  ficf>  \\\  \  initiMi  für  fa(fd>en  ''Prcpbcton,  |  aitff 
trae  euangclimt.  |  9)?att^ci.  Vll.  |  \  ^luo  Lnfad;,  iravuiiib  öimt  rotten  |  unt:  fa-ti'n 
«nter  öiiö  fdjicfct.  |  2  5$cn  yin  vcrlci^  kriiffima  ym  prc'  |  bißam})t.  i  3  Sic  man 
bif  geölter  ouff  brcvcrict?  |  n>c»?fe,  ;>robiten  uitb  brüfon  [oU.  |  a»art  Öut^cr.  |  ®lt* 
tnnbcrg.  1525.  (etn/Hssrng  wie  nr.  117).  am  ende:  ^icbtftitt  )u  Sittembctg 
haxdf  {       9l^ti>.  Kn.  ».  1525. 

•:?''2  8— ^D,  6  n;/r  2  ft/.),  die  3  letzten  seifen  leer. 

(S\n  Scmoii  i>oii  I  /^iirifdH'n  reicfri?  t^nb  |  bcr  mit  enbc.  [  li??att^. 
•21.  t^Vcprcuigt  am  I.  t^toti  |  Sciuag  nad)  ;  ^^finöfteii.  |  aWar.  i^nt^.  |  ©Utemberg. 
WM  (TMrA'r  (%brurft      -ii^ttcmbcrft  burcb  ]  ^nö  V'ufft.  1525. 

2V'2  ''/i^.         ^ — (5  ^  einer  einfft.ssn/u/ ,  in  trelelu^r 

zwischen  sänlcn  2  personen  hervortreten ,  wovon  Jede  eine  andere  auf  der 
Schulter  trägt. 

121.  (Si^n  ^ttmx  i»pn  I  bnb  ^itncmeit  bee  gtat»  [  bcttd  »nb  bev  liebe. 
^  \  bcr  iSfiftel  ®.  |  )un  [  1S)>^  |  fctn.  |  9Ravttni]«  Sut^  •  |  Stttem<' 
brrg.  I  1.  5.  25.  (d'ie  /iteleinfassung  wie  nr.  85).  am  ende:  (§>ebmift  )U  ®tt^ 
tembcTfl  fcuT(^  $onö  |  ScJ^ß.    1.  5.  25. 

2'  :  ?(    (5.  33  2         /('/r^-  ,vn7r  /r^r. 

122.  KYX  SEK  |  mon  ihmi  ra'  s^n-  1  (ilnuufl  3cru'  |  falcm.  i  Daö  tmitfcf) 
lantt  I  aitcf)  alfo  jcrftßrt  ©er^,  iro  |  cö  öie  jcl^t  ieiiier  ^et>m=  |  fiic^iin^  nia-t  j  er* 
im.  1  Sas  &cr  tempcl  |  ©ottiö  \c\}.  |  ^J)iartinuÖ  Vut^.  |  Sittembcvß.  |  S^HiB. 
(//<  der  pttrtalformigni  einfassung  mif  fliitcnblmer  und  trommler). 

2^li  hg.  isig.  ®  2  OL),  letzte  seife  leer,   bl,  «ii*  sieht  der  text: 

123.  3mo  ))tcbt0t  auff  |  bte  <S|nfteI  ^.  ^iili  1.  S^.  |  4.  S).  gßavttnt  Su'* 
%r  ge«  1 bbct  ber  UW  bcd  (Ef^fit  |  furftcu  .Np.-rUcg  Bittberii^  ;  )u  ©at^fen. 

^tem  ej^nc  trfftunAC  an  |  (Sljürfurficn  fon  3ad))cn  fcli  |  ^cr  onb  G^riftUd^cv  ge- 
habt* I  nid,  gTotna^ö  narf)  ^ä^xl  \  antia  X^omini,  tcn  Ic^  |  ten  fc^nc«  leben« 
t?io  auf  er-  !  ton.  |  (^''CorjViiv?  2|MlatiiiU'8.  '  !f>2r»   'm  einfnssnng:  in  rfen  rrer 
eekeu  die  sm/ihnle  der  vier  erangelisleu ,  zinschen  den  beiden  untern  der  aposlel 
l'mdus,  Zivi  sehen  dm  hetden  ohcrn  Petrus). 

J'i  hg.  (sig.  % — (ä,  2)  nur  2  hl.},  letztes  hlatt  leer.  Spaluüns  iröstung 
hegimt  bl  (^'. 


UI 


QUELLCNVEUZLiGiLMS. 


1526. 

124.  Die  e^iftcl  I  be«  iJrc^j^tcn  |  3cfaia,  fo  mau  |  \)im  x^x  (S^rtftnuffc  lif^ 
fct,  I  au«<^etof\t  onb  öe^iebißt  i  burd^  |  SWart.  i'ut^ct  1  äJu.ttcmberft.  |  1520  {fUcsrr 
tilcl  steht  in  eine/n  holzschnill ,  welcher  die  yehuK  Jeau  durstelU).  am  ende: 
(^brudt  iVL  ©ittemBera  burc^  itttcotaum  |  5cl^irten|},  itac^  ß^tlfii  flcpurt,  Xau«  1  jcnt 
funff  ^uttbflrt,  t»itb  Vnt       I  »nü  jioenijtdften  dar. 

7  A^.  (#1^.  91- (9)}  A?«r.  bh  fAifinihäH  die  efiistel  {Jes.  9). 

125.  Vtx  '^xcpifct  3ona,  aii^  t  flftcgt  bim^  Äart  g«t^.  {dartmier  ein 
groszer,  die  geschickte  des  Jonas  dnrsteüetider  holzschmU),  am  ende:  d^ebtudt 
itt  aMttcmbftfl,  l  ^id^l  gottcru^t.   3m  |  lO?.  r.  XXVI.  tar. 

ii'/-2  ft^.  15/V7.  2t — ÜW,  wovon  SSfl  iii'r  2  hf.],  letzte  nette  leer. 

riO.  X)er  i?rc^^t  .fKtbocitc  '  au5,  clcjU  tiivd)  'JJiart.  l*ut(^.  /  /n/tr  cm  /f>/^- 
schnUt ,  der  den  f/rophcten  vor  einem  au/  einem  throne  sitzenden  kimige  und 
vor  einer  groszen  versamndung  redend  dtirstelU).    tun  ende:  (^brudt  JU  3Öit* 

tmux^  I  m<f)d  mtx,  I  m.    xxvi.  .  ' 

ii  bf/,  (siff.  a — Xi^,  die  letzte  seHe  leer, 

nr.  i%5  ti.  i2S  befinden  sich  in  der  bibL  zu  WolfenbMeL 

den  Propheten  Ilahacuc  hatte  L.  den  2.  Juni  lö2ti  In  arbeit  (vgl.  de  frette 
hr.  3,  tii);  den  14.  oct.  ist  er  nebst  dem  proph,  Jonas  fertig  {de  Wette  ör» 

3,  129). 

127.  ^wui  ®crmort  |  auff  baö.  yt>.  üiit.  n'i-  !  (Sapitcl  V»»  bcr  j  , 
[c^ic^te.  (  ^iiavtinud  Sut^r.  |  ^ittcmber^  {  1520.  fi/n  ende:  (^brudt  burc^  ^an«  . 

in  octav,  4  bg.  {sig.  21— X>»,  die  2  letzten  bldtter  leer,  der  Htel  sieht  in 
einer  einfitsswiff,  mrin  unten  2  enget  das  kurßrstlich  sächsische  wappen  halten, 

128.  tro  I  ftlid^  ^\almm  \  %n  bie  9&n\^  )u  $uii«  |  flerit  oit^ltgt 
bufi!^  I  ^attinum  iatfytt  ]  SttttniBoft.  |  !&•  26.  (in  einfitssunif:  auf  Jeder  seile 

eine  ruiule  säule,  worauf  die  wölhung  ruht,  unten  hält  ein  nigel  ein  Wappen- 
schild mit  kreuz  und  anker  vor  sich),  am  endei  %b(Udt  ifi  ^tttaJkt^  butd^  ! 
^n«  iöartf;.  1.  5.  26. 

octav,  7  />;/.  {sig,  % — (^V).  /ef:(e  seite  teer,  die  znsehr  iß  an  die  kmifjin 
Marin  von  f/ngarn  {hl.  %\\*  —  2iiij")  ist  daiieri:  iÜJittcmbcrg  am  iriteil  bid 
Mntev  monbö.  1.  5.  20. 

129.  8erttton  von  |  bet  ^eubtfum  |  ma  (^ottc0  0<t>otd,  |  bar^u  bom  ittidbtaucfy  l 
Dttb  ttSi\m  ibtaut^  |  bed  ^efc^d,  %vi»  beT  |  <i)>lftc(  I  1.  XvbmL  |  1. 1  SDlar. 
tüutf.  I  9QittemBe(B*  I.  5.  26. 

m  octax>»  5  bg,  (sig»  a — e),  die  drei  letzten  seilen  leer,  der  titet  dieses, 
bei  Panzer  fehlenden  sermnns  steht  in  einer  ein/iutsungt  in  deren  unterm  theil 
ein  engel  ein  Wappenschild  mit  den  in  einamler  versrhhmgenen  huchstaben 
IlW  {Hans  If^eisz)  hi'ilt.  hl  bS'  //.  enthalten:  ,,d»n-  spnich  sant  Pauli  ausge- 
lebt, (lot  wil,  diU)  alle  nimiDchcii  guni^n  viid  zu  crkontnis  der  warheit  komen, 
i.  Timo.  2." 


^ed  by  dooQle 


.QUELLENV£RZElCilMS. 


LllI 


130.  ®t!mm  I  fßon  bem  (Sa  |  aamctit  ha  MM  |  onb  UuM  (S$n«  |  ftt,  mtb« 
bct  toie  I  (^loanit^  |  gcifttt.  |  SDZwtmii^  ^uüfftt. )  ^ttembetfl.  t  1526.  (tf/e/ein- 
fatmmg:  auf  jeder  «eile  «ftfÄ/  n^fren  einer  nmdeu  säule  eine  dieselbe  tanfiU' 

eenäe  nackte  person).    am  ende:  ^brucft  biird?         |  Öufft. 
oc/ov,  4  hg.  (sif/.  i[—T)y  hizli's  blaff  leer. 

en  ijiprctij^n  |  Diird)  |  üJtvU.  Viit^.  ;  ilBittcmbcrg.  1.  5.  20.  am  ende.  (^'l)rudt 
^jjittcuibecd         j  Jp^»^  iBfi^B-  1.  5.  26. 

«K  06109,  ifi  {sig.  D,  wouMi  IC  9>  i>  ^  vnd  t>  2  bi. 
zählt},  letzte  seUe  leer»  der  tUel  in  einer  einfamung:  tmf  jeder  seUe  eine  ver- 
zierte iHule,  oben  halten  i  engel  ein  leeret  »appenMchild. 

1 32.  jÖeT  ^fang  {  v^imeoitt^  obber  |  92unc  bimit^  |  tid  ge^rc«  |  btgt  |  tottb 
0116^  I  ^-^elegt  burd^  |  9ttat.  Sut|.  |  fl^ttemtorg.  1.  5.  26.  {titekmfammg  wie 
w,  131). 

in  octnr.  H  hg.  (sig.  21 — (S,  (5      Z'/.  i,  fefzfe  .vr//<'  Avr. 

r/ir  wr.  127  his  132  befinden  sit  h  tn  ihr  hihi.  :u  If'al/hiim Ut  ! . 

!ä3.  2)eubic^c  i  'Mt\\t  oiib  orb*  i  imiig  ^üttid  |  bicm'tö.  \  ilBluciubci^.  '///♦ 
au/e;  (^btucft  ju  ^tttember^  j  SIL  D.  3^3£^i.  darunter  noch  eine  correctur. 

6  hg.  {sig.  3( — /eTzte  «dte  i^er.  der  titel  In  dnem  holzsehniilt  worin 
unten  4  hirsche  stehen*  auf  der  rüekteife  dee  titelblaitet  beginnt  die  „vorrhede 
lluünr  Luther.« 

134.  SD«  ^unWtt  |  üiib  jmclffte  pfalm  üDa  (  uib«,  »on  rcic^t^umb,  |  e^r  t>nb 
luft,  ©ic  bie  <\(^  \  redeten,  bcr  ©ol  ge»  |  braud^cu,  bnb  btc  gct^  |  lofeu  mi6braud)cii. 
c\c  I  ^religt  tiird)  |  'Slav.  l^ut^.  |  ©ittcmbcrg  1.  5.  20.  {einfassung  t>ie  w,  i29) 
am  ende:  <.sV'brüdt  yt  ©ittcinberg  |  burcb  ^ün€  ^Beif«  )  1526. 

in  ociai',  .5 '  »  />i/.  (a*/^.  a — f,  f  4  bi.),  die  J  letzten  seilen  leer. 

ff'ol/enbülleier  bihl. 


1527. 

135.  Ob  ftiegö  Iciittc  aud)  j  i^mi  feliaeiii  ftnn  I  fcl^ii  fün  [  bcn.  |  Ü)^ai*. 
l'ut^.  I  (j^cbrudt  ju  Sitkmb^rg.  |  3)?.  T^.  .liL>ij.  {äurunter  die  zwei  wappen  L.'s, 
rechts:  die  rose  mit  dem  kreuz  im  furzen,  links:  das  Itunm  mit  der  Sieges- 
fahne),  tun  ende:  ©ebrudt  ju  ^tUtkmbevg  |  burd?         iÜart.  1.  5,  27. 

^Vs  bg^  i^*!/-  ^—^^  ^  ^  bl.),  dat  letzte  bkUt  leer,  diese  sehri/t,  welche 
sich  schon  den  - 14.  od*  iÖ26  unter  der  presse  befand  (»gl,  de  fFette  br,  3,* 
i2S),  hat  L,  ,»deai  gestrengen  vnd  eni  ▼besten  Aeea  von  Kram  ritter''  zti^e- 
eiyiwt  ^  2  selten  lange  zueignmg  beginnt  auf  der  rückseiie  des  titelblaites 

in  meiner  eignen  bihl 

VM\.  }(uff  m  I  fönig«  jit  {ixi*  I  fleUanb  leftev  |  f(^rifft  |  titel,  |  ä)lait  i^u^ 
t^^«.  i  ilntWölt  1  M.  D.  XXVIL 


UV 


2  hg.  (K,  d),  wovon  die  leitte  seile  leer,   iüe  iiteleinftutung  wie  bei 

«r.  133. 

ht  (Irr  hihi.  ://  Golhu. 

V.M.        ^uMc  i  iDcrt  ^ihtiftt  r.v:^  '  tft  mein  leib  etc.)  j  ncct>  feft  [tf^>cn  trit- 
tie  ^c^tiHniu  '  aciftcr.  i  *Q}i\in.  vuiI^it,  j  M.  I).  XXV II.    {liit'lciiifngsunfj  me 
tir.  133).    am  aulc:  o)cDntctt  V«  ^h^ittcmbcrc^  |  lUitduicl  Vctt^'t       |  £>.  XXVll, 
lü^ß  hg.  {siij.  <X'  )i,  ö  6'  ///.),  das  letzte  hlatt  leer, 
in  der  khrchetibihl.  zu  F^emkenberg, 

diese  scärifi  wnr  den  2i,  mfirz  1527  fertig  {s.  de  Wette  //r.  3^  1H5), 
138.  StO' )  ftutii^e  an  bte  |  (S^ttften  }u  |       Dber  |  i£v  CAeotflen        |  (ntc 

bi^)crd  tot.  j  SD^arti.  Vut^cr.  |  Sittemberg.  |  äl^.      ijri^it.  aw  cni/cf:  <Se^<It  in 

^KttfiubcTA.  I  tiir*  ipxin«  vufft. 

.  //^.  X;,  D         2  hi.).    der  Ittel  Imt  eine  holzschntttein/as- 

.s-Hfifj.  firrnt  ^-rffct/fltrifr  jf  'J  pfrs-/>nrff,  einen  sitzenden  nackten  mann  und  einen 

dftruntvr  slcln'iiih  n  hnr'io  .  (■nthnlh'it. 

hefihili'i  sir/t  tti  'It  r  lit  i  z.  hthl.  :  f/  (to/Jot. 

Cb  mau  |  für  fccm  (tcr  [  bcii  fliegen  |  muflc,  |  l^iart.  Lutger  j  itvitcm- 
ber^].  j  ^.  XXVIL  (gleiche  einfassung  mit  w.  120).  am  ende:  i^ebrutft 
SU  SBtttemberg.  i  burc^  $>ait«  l^nfft 

H^k  hg.  (sig,  K— <l>,  t>  2  hl,),  letzte  seile  leer. 

140.  :BBeT  M  (srft  |  M  üDIofe,  pxt^  |  bigete  |  Wlwct  i^t^.  |  fampt  einer 
Miteni<i^t,  »ie  |  tlVefc?  yj  tcvcn  t|t.  |  OJetwfirft     ©ittemb.  1527. 

dieser  litel  steht  in  einer  einfns^inng.  welche  nnten  den  z/ri.when  den  hei- 
f/i'fi  xrhf'iehi'rv  f>ni  kreuz  h/h/f/rit^ffn  Christum  zi'if/f.  für  ^rifmtheile  heslehtn 
'(US  iuertu  ki<if  ii  mit  hmhit  ri  l;  rerzwrioi  s'ii//cn ,  welche  nhrn  durch  eine  tröl- 
hung  vcrhunden  .sind,  nchen  der  frhlhumj  .stehen  2  eth/c/^  /..'s  noppen  vor 
sich  hallend,  auf  dem  rechten  wappen  steht  das  lamm  mit  der  Siegesfahne, 
auf  dem  linken  die  rose  mit  dem  kreuz  im  herzen. 

CCCLXII  gezählte  und  14  ungezählte  {das  register  enthaltende)  biälter, 
trnvon  die  3  letzten  seilen  leer  situl  die  hogensignatur  läuft  durch  4  alphor 
bete  (Ä— 3/  «— 8r  tl«— BS»  «a— M)»  *V  rUckseite  des  titelblattes  enthält  L,'s 
vorrede,  die  antslegung  schlieszt  bl,  CCCLäII*  mit :  ^^ott  sey  ewig  lob.  da' 
runter  stehen  die  znei  runden  nuppen,  >his  lamm  und  die  rose,  und  hier  auf 
dir  druckeranf/'thr:  {SSm'mit  ]u  'ilMrtoinl'ovA  |  t^nrd^  C^'S^pt^i  ^^aiim  |  3W. 
.V.V^ij.         cf/i/r  <h-s  registrrs  s/r/im  noch  6  correcturou 

in  dir  U/UV.  hihi,  zu  Mar  hui  ij. 

I  II.  ein  cpiftel  auö  |  tcm  i^roi-^b^'tm  Mxt*  \  mivi,  i>en  el;ii|üiö  rcid)  |  tiib 
liJ^riftUc^r  frcv*  j  Veit,  jKpvetiöt  Mivd?  |  iWar.  l^tl>er,  |  Sittmbcvd  1  1.  5.  27. 
(porlttlfSrmige  tifeleinfassung  t  in  deren  unterem  f heile  2  enget  ein  wappen-' 
Schild  mit  einer  eine  bltme  httlf enden  hand  halten),   am  endet  (S©X>t  ^^52). 

in  octav,  4  bg.  (sig  9( — ^).  die  epistel:  Jeremie  am.  xxüj.  capitel  sieht 
auf  der  rüelcseite  des  titrihinttes. 

!  12.  '?(iK'*U\iinij\  I  tev  iSiianflelicn,  |  iH>rt  Oftern  biö  |  auffö  ^buent,  j  ^re* 
Digt  tw^  I  MiixL  tfu^  1       I  )ijt^ttteuibe¥g.  |  1.  ö.  2.  7.   (tn  einfassung). 


bigiiized  by  Google 


0UELLENVEBZE1CHNIS. 


LV 


kl.  octav,  58  htj.  (sig.  31- Jä»  — h  8la— ÜJiUi).  mif  der  rückseitr  des 
iitelhlalles  foffl  hl.  sWhf  L.'s  vorrede,  hierauf  fiilyl  die  vorrede  Stephan 
liodt's,  den  /tt-raxst/rJurs  dieser  evantfeltmnush'f/umf,  das  regislei'  über  die  pre- 
digten und  aidtich  auf  den  3  letzten  selten  »Ich  bogens  %  eine  „V(  riunnuji}^ 
md  kurtze  deutiuig  des  vater  vnaer«."  mit  by,  iB  beginnt  dann  die  postille  selbst, 
mrm  Jedesmal  zwischen  dm  text  und  die  auslegung  die  von  Rodt  verdeutsch' 
tm  fjsammn  Johann  -Bngenluigen  PomerB"  eingeschoben  sind, 

diese  ausgäbe  des  sOfmnertheHs,  welche  sich  in  dar  biil,  zu  Wolfenb^iel 
findet,  ist  jedenfalls^  gleich  dm  hernach  unter  w.  i4S  angefahrten  fesfiheil 
ein  druck  Schirl enfz. 

1 13.  "^luSICjUng  j  tix  i^-'-ura^i^dkn  |  an  bcn  füvncmiftcn  Avftcn  |  t)m  gativ^cu  iarc, 
^ipTc^  j  tigt  Durc^  |  ^lax.  l'utl;.  t  (Ji^cbrücft  ju  ti>ittcmbcrg.  |  1527  am  ende; 
fcnirft  lü  'ii^iUmhcx^  \  turd>  ^Vtcolaum  |  Sc^irlcii^.  |  1527 

kl.  octuv,  fjl  hg.  der  iilei  die.sir  ausgäbe^  welche  sich  glfu  hfalls  tu  der 
W6?.  zu  Wolfenbüttel  findet^  steht  in  einem  holzschnitt,  welcher  in  den  4  ecken 
die  syn^le  der  eoangeiisten  enthält,  zwischen  den  bdden  oberen  zeigt  sie 
Christus  mit  der  erdkugel,  im  rechten  seitentheil  Petrus  und  darunter  L,*s  wap^ 
pen  mit  der  rose,  im  linken  Pauhts  und  darunter  das  kmm  mit  der  fahne. 
mtcn  hält  ein  engel  2  Wappenschilder,  von  welchen  das  eine  die  buchstaben 
/.  A',  das  andere  zwei  steme  trägt,  die  rückseite  des  tiielbiatles  ist  h  rr.  mif  dem 
'2.  hlniie  des  ersten  mit  aa  signierten  tnujens  steht  die  „vorrliodt*  Martin  iiiitlM  i'', 
*pif  flcn  6*  folgenden  hhUtern  die  vorrede  des  herfn(sy;eh(Ts ,  Stephanus  Itodt^ 
i'iul  iliis  „iT^rigter  vbi  r  die  <ni.in^'^olien  von  den  lurneiiK  stni  lösten  yni  gantzen 
iar,  w;te  tnu  ygliclis  handelt  viul  wo  sie  zu  finden. ///.  aa  ^  ist  nicht  leer, 
me  Bind  seil  6,  XXJCIV  vermuthct,  sondern  enthält,  wie  nr.  139  eine  „vcr- 
nuuinng  und  knrtze  dentung  des  vater  vnaera."  die  folgenden  bogen  sind  mit 
^^B>  ^ — }i  ÜS-^-CC)  signiert,,  auf  bt.  %\  beginnt  die  postille  selbst  und  zu- 
gleich die  römischen  blattzahlen,  welche  von  I^CCCCL  VI  fortlaufen,  die  rück' 
sdte  dieses  letzten  bluties  ist  leer,  die  hiermf  folgenden  24  ungezählten  blätter 
nHhdten  das  alphabetische  Sachregister,  tmter  d<  ssen  ende  die  oben  verzeich- 
nete drnckerangabe  steht,  zwischen  te.vf  and  auslegung  stehen,  wie  bei  der 
süumerpostille,  die  sitmmarien  liagenhagens. 

144.  IHe  tDcifja*  j  ^^iino^c  v^cl;aiuiiö  Sl\6^  \  tnibcv^^cvc*  bcut>ic^,  I  jui^criAt  mit 
ölcj^.  I  ®amvt  einer  maui  |  cinn  t^orvebe  i>nb  iMiteniitt  j  D.  iDiartiu  vutl^cvö, 
©tt  1  man  tie  i'elfciäe  uiit  biv  i  ^icitbc  iucijjaöunge  \  mnemcn  jol.  |  iinilcmbcra. 
^  ^.  fpii.  {titeleinfassung  wie  nr.  138).  am  ende:  Derbeutfc^t  burc^  @te» 
lAomm  itobt  und  darunter 'die  drucker angäbe:  ®et¥Udt  31t  StttemBerft  btt¥<j^ 
trat«  Suftt )  3)^.  S).  |¥»ti. 

t9  bg.  {sig.  21— S). 
konigl.  hibl.  zu  Berlin, 

145.  ötüdH't  (^ottlo)en  1  t>nb  luibberd^riftt-  |  )d)cn  lere  t>cii  tcr  ^a^^ifti^c^>c^  | 
Ü)icficn,  fo  i>cr  i^arfuffcr      i^-  \  furt  T.  iionrab  Hliiiö  \yti}nn,  j  U>et:legunfl  Durd) 
Ouftum  I  üJiemum  am  Sontafl  \  9ieuüiiijcere  gc-  |  |>rebiöet  |  1527.  (rinfassung 
mc  nr.  77).    ain  etule:  (i^cbVUcJt      ißjittembcvg  tüXfS}  ^ail«  tü\\i,  \  1527. 


QUKLLBIWERZEIClfNIS, 


5  hg.  (siff.  %-^),  letzte  seite  leer»  äie  rückseUe  des  tUelbUUtea  mthält 
eine  vorrede  L's. 


1528. 

146.  *S>tx  fvo^^t  Scu^  3a,  aii^«' )  (egt  bwr^  9RaTt  Sittl^.  (darunier 

der  bei  Bindseil  4,  XÄI  beschriebene  /lolzschnitti.  am  ende:  ®Afiuft  JU 
«HttcOTberg.  |  WViä^d  «Otter,  |  XXVIU. 

bff.  isiff.  9la— Äf,  Srt     h/.,  wovon  dm  lelzle  hinti  her  ist). 

.Hij'— Ättij*  enthalten  flic  vorrede  L's.  ist  leer,         begiimt  die  über" 

seizung  des  propheteti,  ivelche  Xinj'  schlieszt. 

diese  (msgabe,  die  einzige  Originalausgabe  dieser  schriff,  besitze  ich 
selbst. 

obgleieh  sehen  den  iO,  Jan.  1527  unier  der  presse  {de  Wette  br>  3,  i54\ 
ist  der  prophet  Socharja  den  2.  sept.  doch  erst  zur  hälfie  fertig  (de  Wette 
br,  3f  i99);  den  28»  dec,  i527  sendet  L,  ihn  an  Spalatin  (de  Wette  br.  S, 
248). 

147V  23omaknbmaI  I  (5^rifti,i0efcnbm«  !  ü)iartA'ut^t't.  SBittcrabetg.  1528. 
3rf^lc(^t  mt>  recht  hc^mit  niicft.  |  "^falnt.  25.   {ein/assung  nie  nr.  ^ft).  am 
e/ule:  {^&xiidt  ju  iCnttcmbcrii  |  UJiid^cI  Vcttber.  |  T>.       XXVIU.  (siel). 

HO  Oy.  isig.  o — J,  Ü — letzte  seite  leer,  ^iii*  umi  ^iüj*  enlUiUlcn 
cotrccturen. 

neben  dieser  ersten  ausgäbe,  welche  L.  unter  dem  28,  märz  1528  an  Wen' 
ceslaus  lAnk  sendet  (de  Wette  hr,  3,  296 \,  wurde  zumeHen  auch  benutzt 

147^  nm  Wüb  I  mal  (Sl^ftt,  9t* )  kuMib  \  SRat.  |  (9ebni^  an  tott* 
tem«  I  Ut^  hwcdf  l^ata  Sßeiffen  )  1.  5.  34. 

35  bg.  {sig.  a— 91— der  titcl  Steht  In  einem  holzschnitti  Damder* 
sticht  den  riesen  Goliath. 

ein  czemplnr  der  ersten  ausgäbe  /hulel  sich  in  der  Jcirchenbibl,  zuDrofh 
kenberg,  letztere  in  dtr  i/nir.  hibl.  zu  Marburg. 

\  \^.  Gitic  bc*  t  rid^t  an  einen  1  pten  fronnb  I  t»on  iöeibcv  f^cftalt  bc^  |  ^a^- 
crauiciue  aufjö  iÜi*  |  fd^offd  ju  i'^ci)|cu  j  uiauCat.  \  iiiavt.  l'ut^.  am  ende:  (Sc&iudt 
SUtcmbcrg  |  burc^  3o[c)>^  j^Hug.  |  .1.  5.  28. 

8  bg.  {sig*  %—^\f  letzte  seite  leer,  pertalßrmige  titeleinfassungt  worin 
auf  Jeder  seite  2  krieger  stehen,  unten  2  enget  das  Wappenschild  mit  den  2 
sehwertem  halten. 

in  meiner  bibl, 

149.  ^iuMt  Ter  I  SBibbcrtauffc  |  an  -^twen  ^favt^erm,  |  ein  bricff  i  iüiart 
Lutger,  j  roittcmbtrc^.  |  9)?.  D.  XXVIU.  (in  der  hei  nr.  120  beschriebenen  ein- 
/assmg),   <im  ende:  (iVtvucft     tpittcmberq,  |  buvd?  ^an«  ^uf(t 

0  bg.  (sig.  %~^)j  die  drei  letzten  seilen  leer, 
in  der  bibl.  zu  IVolfenbüttel. 

150.  8oii  <Er  t  Lenfatb  leifcr  |  ^nn  ^^^m.  tmlb      liuam  ]  gclü  totUcn 


Digitized  by  Google 


QUfiLLENVERZElGUNlS.  I,V1I 

lW*Wiibt  (Kitc  I  feligc  gefc^it^t  |  SWott  Lutger.  (  ©tttfUtbctfl.  [  3».  1).  XXVIII. 
i^aelbe  emfastung  wie  »r.  i20\,  am  ende:  (SIcbTinft  »tttfmkrfl.  |  burd^ 
fttn«  ?ufft 

^  21— S),  ^//A?  letzte  hhitt  leer, 

151.  (5in  >i,cfi*tc  üöru^  (  ber  ^laufen  i^nn  5cI?tDCt^^  |  t>nb  feine  beu*  i  tuitflc 
(finn/Hf'-r  r/n  ho/zschnitl^  welcher  in  einetn  kreise  ein  haupt  mit  der  dreipicficn 
kipsUu  hrii  hriinc  flarütelff,  von  n^efchem  3  xrhivertspilzen  ausgehen  und  rhen 
so  viele  hnifinijrhn,.  diese/he  /if/rtr  kehrt  />/.  j''  n  ieder),  ^l^iiinfmbcrfl  MDXXVIU. 
am  ende:  O^trudt      iöJUteiubctg  buvcl)  i  Oiirfel  ^d^ivleiife,  \  152S. 

2  ög,  {$ig.  %       Mzie  seite  leer, 
hibl.  XU  WolfenbatteL 

152.  S)et  ^to|)^  3cfoia  |  X)fttbf(^.  |  SütanBetg.  1528.  darunter  sieht  ein 
grüner,' auf  Jes.  (f  ach  beziehender  holzsehnitt. 

iS^fi  6g,  {Bindseil  4,  ÄlJf  werden  irrthümlich  nur  iJ^ji  hg.nngegehm)^ 
letzte  hlatt  leer,    die  rückseite  des  titelhlattcs  und  die  3  folgenden  hlätter 

cnUhiltrn  rVir  vnrrede  Luthers,    auf  dem  .'>.  J/latte  ticijitDil  der  prophct  selbst, 
m  ende  sieht  eine  correciur  und  äarunier  die  druckcrangabc:  ^blPUCttt 
2Jittcmbk:rA  !  tuvc^  .^aiid  l*ufft 

den  26.  mni  iö2H  wtw  L.  noch  mit  der  Übersetzung  des  proph.  Jesuiu  he- 
ichäfiigt  ide  9Felte  br.  326),  und  den  20,  ocf,  »ar  diese  ausgäbe  sehm 
Hrgriffen. 

153.  9u«lcsiiii0  I  ber  gefeit  ge^ot,  ISycx  \  SDtoit.  Snl^  \  bigt  }|t 
fficttfinterfl,  |  bem.  i»nb.  |f^.  ]  (S(M>itet  be«  anbcrn  |  bud)d  9}?ofv  I X^'^ 
Hntt  taterrid^  |  tote  aKofc«  gu  |  fcten  ift.  j  SKart.  l'ut^er.  j  ©ittcmbcrö  1.  5.  28. 
(tiiekinfmsung  wie  nr.  129),  am  ende:  d^btudt  }U  StUembetg  j  bim^  J^it« 
fBtif«.  I      T.  mn. 

ocfav,  12^.1  hg.  {sifj.  ^Jl— lW.  1W  i  hf.). 
nr,  151 — iö'i  in  der  f»il>/.  zu  IVulfetihnttet. 

154.  ^xi  bell  furfäritiii  ju  ;  iöranbctibuiö  iJtavggvaue«  i  3oafi^iin,  (i^vifiltc^c 
iwinanung.  |  D.  aWartin  Uxi^x. 

i  bg,  der  brief^  welcher  vom  montag  nach  fVaneisei,  1528  datiert  ist,  be- 
ginnt auf  der  rückseite  des  titetbluttes  und  schHeszt  auf  der  vorletzten  seite, 
^  letzte  Seite  ist  /«er. 

befindet  sich  in  der  k.  bibl.  zu  Berlin. 

l.'f).  rcr.  I)urc^(eu(fctigcn    ^c(^gcbörnen  ^.  2?rfiilcn,  <f)er'  |  tjofltn  "iSlon- 
ftrrterg  tc.  (vrc^  |  fin  jii  iV>icg  etc.  S^rifiiic^  i  ovioc^  tce  berfaffen  flo  \  [totö 
^.^bcTf^.  um  ende:  (s^ctritcft  ju  aöittom(>a>i  |  burc^  ^<x\\i  Lufft  |  1.  5.  2.  8. 

^  bg.  {sig.  ^ — ö).  diese  „verjuiuvui  tiinjfc  der  hochgcborncn  F.  Vrsulen, 
heiUogin  zu  Mönsterberg"  eic,  wurde  von  L.  mtt  einer  nacltschri/'t,  welche  bt, 

t4s  {^itt|''  steht,  ausgeliusen, 

bibl,  zu  Woißnbüttel, 

156.  Soll  ^)tuflt(T  j  be«  tottbi»  |  gen  tenil  igtcenttoten  |  ^teffatt  fitmge* 
^t,  \  mit  einer  $Sov'  |  tcbe  |  Stait  8nt^.  |  Sttlem^.  (nr/)  |  1528.  [dieser 
Ut€i  hat  eine  einfastumg,  fporin  unten  die  gehurt  Jesu  dargestellt  is(),  am 

Ihm.  «tetcttadb  H 


I 


I 

*    LVili  QUELLENVERZKICHMS. 

ende:  ^^mOt  )u  StttraiBfig  bimi^  %M  ®<^r(rtt«,  |  Dm  3at.  ÜR.  X. 

6  hg,  (siff.  %   Q),  leizk- seile  leer.   1,'$  Porrede  steht       bis  Wiii^ 

in  (Irr  Frioil^cnhcrfjcr  kirchenhlhl. 

157.  ;*luölcyvin>\  bcr  Crpt*  |  ftcln  Mm  UriiaiiAcUni  i?cm  Vlt><  I  ucnt  viu  bi«  auff 
0|tcrri.  i  ^Il^e^•uvl^^  i^ortt^vvt  tiivd)  |  lUZartin  lUitbcr.  I  Bavukr  ein  \\m  \  JÄfjvftcT. 
M.  D.  xxviii.  (  Sittcmbii^i.  w/i  ende:  (^'briKft    ^Wittcmberg  j  üjac^acl  l'i>t!?ct. 
2».       XXVIII.  m  /olio. 

der  HIel  eBeser  ausgäbe,  weiche  ich  selbst  besitze,  sieht  in  einem  hohschnitt, 
in  dessen  mitte  oben  der  heil,  geist  in  taubengestalt  schwebt,  rechts  da»cn 
Christus  mit  der  domenkrone,  links  gott  der  vaier,  beide  wm  engeM  umgeben, 
unten  wird  ein  zug  gerüsteter  krieger  dargestellt,  die  rückseite  des  titcis  ist 
leer,  die  folgenden  12  hl.  enlUalteii  nutzer  der  zuscltrip  an  Alhreeht  grafen 
zu  ytansfeld,  und  „ein  kloin  viit«^rru5ht  rtr.^*  ein  nfpfiahrthrhes  Sachregister, 
hieran f  fnt gl  die  poslitle  seihst,  die  fiogni  ilrrsclhoi  siml  mit  $1-  3»  — 35» 
%^{(\  ^TcYkU  sifinicrl :  die  hfntter  tragen  die  mmisi  hfu  hiattzahlcn  l — CCCXLHII 
{druck fehler  für  CCCLiiU).    die  letzte  saie  ist  leer. 


1529. 

15S.  35on  ^eim  |  t»nb  geftctcn  1  bricffcn,  2amy>t  einem  |  ^fatm  ait^c^clegt,  | 
totofcer  ipcr^oö  I  ^corflcn  ju  5ad>ffn.  |  "iOlaxt.  Liitb.  [  'M.  D.  XXIX.  ( lueirin- 
fussung  wie  nr.  i'iOu   am  ende:  i^ebnictt      :!U)ittcuU>cTd ,  tut(^  |  >t\x^i, 

1.  5.  2.  y. 

5»  2  hfj.  isig.  31—^5),  letzte  seife  leer,  diese  schrift  erschien  jedenfalls 
gleich  im  anfange  des  Jahres  1^29,  da  L.  bereits  im  dec*  des  J,  i528  dtaran 
schrieb. 

159*.  {Deubjc^  |  (Sateij^tf«  |  mu«.  |  ^mxt  ^ntl^t.  (dieselbe  tUelemfassung  wie 
bei  nr.  140),   am  ende:  ^xMt  }u  ffitttem^  tmdf  { i^m^n  SR. 

xm. 

25»/«  f^ff-  (^'0-  B-  3  ^'  '^''•l'  die  :j  letzten  seilen  leer,  die  blätter  %\\~^ 
f)  hahrn  die  romischen  llatt zahlen  l  -XCII.    hl.  I—III  enthalten  die  rorrede, 

hl.   \\\V  XLVU''  die  nmirtpmij  der  10  gfhnfe.  hl.  XLVIir—lJ'It  dir  ans- 

legung  des  glnnhens,  hl.  Lt'JP'—LÄÄJ/I'  ron  dem  gebcte  und  die  auslegung 
des  vater  unsers,  hl.  LXXIIf'—LXAXli  ioh  dein  sacramait  der  taufe,  bl. 
LXXXUr—XCIP  von  äan  saaiunent  des  a/tars. 

diese  ausgäbe  findet  sich  in  der  univ,  bibl.  zu  Marburg,  noch  m  rfem- 
selben  Jahre  erschien  folgende^  in  der  bibl,  zu  JFolfenbUttel  sich  findende  nug- 
gäbe: 

ISQ*».  jDci^fd^  (Sft'  I  ted^ifmu«.  |  (^cmc^rct  mit  cinot  ittlwit  1  ontcrric^t  önb 
Dcvma^  I  nung  ju  ber  ©ric^t.  |  aWort.  m\).  \  1529.    am  ende:  Ocbtücft 


bigiiized  by  Google 


QUElXEiSVmElCILNiS. 


LIX 


i»  ocia»,  iö  hg.  {si{/.  % — letzte  seife  leer,  der  tUel,  dessen  i.  3.  Ö. 
und  $,  seile  roth  gedruckt  ist,  sieht  in  einer  parialförmigen  einfasstinff,  »orin 
tmAn  ein  o/ISmes  buch  Hegt,  die  Mütter  ha^  die  romischen  btaUzohlen  1— 

CXyill.    im  text  sind  24  thcih  gruszere  thei/s  kleinere  Holzschnitte  angebracht, 
159*.  2)cui>fc^  I  (Satec^if*  [  mu«.  |  ©ciwe^ret  mit  einer  nrt»  |  eit  wtt^cbf ,  »nb 
Der*  I  maniinöc  ju  bcr  |  S?cid)t.  \  iffiittomkra.    'chifans^mg  wie  nr.  i48J.  am 
ende:  ^Vtrüttt  ju  Sittcmkvjj  |  burc^  6H'cr^cti  Mifaw  |  ü)l.  2).  XXX. 

21  hij.  (sig.  % — jEj,  die  3  tetzten  seilen  leer,  die  neue  vorrede  slelu  bl, 
bis  Siüii". 

von  den  späteren  ausgaben  nmrde  noch  folgende  benutzt: 
159*.  X)eiibf(^  I  (Sotec^if^  1  mud.  |  8ut^.  [  ^luffd  itdo  (Sonifiitt  «nb  |  gc« 
leffnl  I  IBittemBcyfl.  1542.  {in  einer  einfassung,  welche  unten  m  der  mitte 
das  säehsisehe  mppen,  rechts  davon  ein  »€^pensehild  mit  der  um  das  kreuz 
gewundenen  schlänge^  links  L,'s  Wappen  [tUe  «eise  rose]  zagt.)  am  ende: 
(9(bTu(!t  yix  WiiXiWiUx^  burd^  |  (Georgen  W^iln*  in  octav. 

^Vt  bg,  (sig,  a,     wovon  h  nur  4  bl,  hat),  die  letzte  seite  ist 

ker. 

nr.  iöd"  u.  159^  finden  sich  in  der  k.  hibl.  zu  />rr/i)i. 

160.  33otn  $tricgc  n>ib*  I  ber  bie  Xür*  |  den,  !  Waitinuö  X'nthcr.  |  (SSi-briuft 
M\t'  I  terabcrg.  |  3K.  S).  XXIX.    a/n  ende:  (^iliudi     ibUiLiubtig  Duiü/  j  ^aiiö 
Seif«  9R.  Sb,  XXIX.  I  «m.  XVL  toA  bc9  WptXL 

8  bg.  {sig,  $)j  die  vorletzte  s^te  ist  leer,  auf  der  letzten  seite  stehm 
tße  beiden  wappen  L,'s,  Snks  das  lamm  mii  der  fahne,  rechts  die  rose  mit  dem 
kreuz  im  Gerzen,  der  titel  hat  eine  einfasstmg,  deren  seilentheile  durch  Je  eine 
runde  säule  gebildet  werden,  auf  weicher  neben  der  obeni  Wölbung  eine  nackte 
pfrmi  steht  (rech f. <  i'hie  weibliche,  links  eine  männliche),  im  untern  theile 
baitcn  znci  nackte  kinder  L.'s  wappen,  die  weisze  rose  mU  dem  kreuz, 

in  der  laudesf/ihl   rv  Cassel. 

diese  Schrift  n-idiictic  A.  ,,deni  dnrchleuelitigen  lioch^ebornen  fUrstcn  vnd 
herrn,  herni  riiilippä  laudgrauen  m  Hessen,  grauen  zu  Katzenelliugeii,  Zjgen* 
bm  vnd  NiddA**.   die  dedicaäon  ist  datiert:  am  neonden  oetobrii  IS28. 

1dl.  IGk  tvei«  I  ^kilomo  |  niö,  9bt  bte  SÜ^xan  \  nen,  IBefbeubfd^t  |  biirc^ 
Vi  8litl|.  I  fBlttcillcis.  I  1.  5.  2.  9.  (m  derselben  einfassung  wie  nr.  138),  am 
oide:  (Schfilft  )u  Sittemi&cra,  tmdf  j  ^n»  8itfft  l.  5.  %  9. 

^V>  ^9*  ("fH'  %  ^  bL),  letzte  seife  leer,   bl.  Kij*  bis  ^mi^  steht 

L,*s  vorrede. 

in  iler  nnir  >>ibl.  zu  Marburg. 

nach  einem  hrief  JL's  an  IV,  Link  den  2ö.  tnai  unter  der  presse  {s.  de 
fVette  ftr.  3.  4r>U). 

162.  Dtcfer  i^criuid;  !  mjvubnicn  9lrti^  |  fein,  ^bcii  fid^  t^ic  ^iv  \>\u  j  tcv 
befcfatiebcn,  ju  SKaT"  |  ^jurg  ccralic^cu,  %ix-  \  tia  OdoBri«  ic.  |  Ü)J  X)  XXIX.  I 
tMkttCiu«  M  I  fliaiiben«.  |  2).  SRoit  Lut^erd  |  ISNtlniiBerg.  |  Jüc!.  ^c^ivL 

d  bg,  {%       in  octav, 

k,  bibL  SU  BerHn, 

il' 


Digitized  by  Google 


I.X  QUELLENvenzEicinns. 

163'.  (ihic  ^tcx^  I  prebiflt  i»it>bcr  i  bcn  Xiirde«.  j  aWott'  Lut^.  (  ©ittcm* 

bnroi.  1  MDXXIX.  (dieser  titel  steht  in  cintr  rinfnssung,  in  deren  nhereni  tJieile 
die  heilige  dreieinigkeit  von  wölken  und  cnt/vtn  umgehen  dargcstrlli  ist.  im 
uniern  Iheile  stehen  zn-ei  grosze  trappenschilde^  wovon  das  rechts  stehende  die 
um  ein  freut  gminidoif  schlänge,  das  littks  stehende  Luthers  wappen  [die 
weisse  rose  mit  dem  kreuz]  trägt,    zwischen  beiden  wappenschilden  die  gehurt 

Jesu),  a$n  mde:  ^t^cicüät  ait  Sittemi^  bitt^  |  Wtd  ^\xim\i,  %mo  |  WH 
!£)  XXIX. 

7* Ii  bg,  (siff.  ^—fy  bei     nur  Ü  hl,),  des  UUte  blatt  leer, 
in  der  Umdabibl,  zu  Cassel. 

den  30.  oct.  1629  arheifcfc  L  noch  an  dieser,  schrip  {de  Welte  hr.  3, 

516)  und  den  3.  Jan.  1Ö30  sendet  er  schon  die  2.  aufi.  derselben  an  Aic- 

Uaxwnann  (de  Welle  hr.  3,  5 '18). 

neben  dieser  ersten  ist  liisueilen  noch  folgende  ansg.  ritiert: 

IGii''.  läinc  ipccv*  I  |>Tcbic\t,  iiUtor  |  Den  lüuicii.  1  lU^art.  ViUb.  |  ihJittcmberg.  j 

1542.   ojn  ende:  ©cbrüdt     ÜxJil»  1  tcmbcrö,  tutd^  |  9iutil  ^d^ir*  (  kntj.  Süino  j 

g»,  JD.  XLH. 

9  hg»  {sig.  ti~3),  letzte  seile  leer,  der  titel  hat  eine  holzsehnitteinfas- 
snng,  in  deren  unierm  theile  David  und  GoHaih  dargestellt  sind. 

164*.  ißon  ber  fun^  |  l>e  lotbber  (  bcn  f)ct%n  O^ft  |  <Stn  ©crmon.  |  ^axL 
V'ut^.  1  'M.  D.  XXIX.  (die  einfussung  wie  w\  U7J,  am  ende:  <^ru<fl  )n 
Mttcmbetfl,  |  bind)  {V^form  9?^n>.  I  "-U^-  XXIX. 

4"  2  hg.  \sig.       (i.  nuron  hg,  iö  nur  3  bL  hol),  letzte  seile  leer. 

in  der  Wolfenhiiiteler  hild. 

oft  tst  auch  fügende^  spätere  ausgäbe  dieses  sermons,  welche  sich  in  der 
univ.  bibL  zu  Marburg  findet,  bejiutzt  worden: 

164";  $3oii  ber  fun«  |  be  |  beii  ^eiligen  gcift,  dxn  \  ^mon.  I  Slott 

(Sit^tta  hxüUtn  »nt  ]  jc^tDeftenir  (Ein  an*  |  bet  ^vmon.  |  ^wtt,  HutSi,  \  H.  D. 
XXXiUI.  am  ende:  <SebTtntt  lu  ISMIlmfxvd  |  \mdt  diesen  |  9(^w.  |  9R. 
XXXlllI. 

hogcnzahl  und  titeleinfassung  wie  nr.  164*. 

Ceconomia  iil;ri  I  fttann,  boö  tft,  ton  (il^vifi=  :  lidjcv  l^auöl^aUuH^  |  3ufti  iüicuii. 
'Mt  ein«  fd^emii  i>orrcbc  |  X).  l^cartini  Vutlicv.  |  iiiJittembcra.  |  XXIX. 
[titeleinfassung  wie  nr.  77.)    um  aide:  ^bnirft  ^  Sittemberg  |  bUTC^  jpand 
VJufIt.  I       3are,  j  i)^  X).  XXIX. 

i^Vs  ^j^-  i^'^ff-  ^— C>  ^  2  fr/.),  letztes  blatt  leer,  Us  vorrede^  welche 
zugleich  znsehriß  an  „Hans  Metaeh  henbtmm  su  Wittembei^'  ist,  steht  bL 

bis  nitti". 

in  der  univ.  bibl.  zu  Marburg. 

160.  !lMe  (SpU  I  )tel  ®.  "^auU  juit  j  ^olofjern  burd^  ^^tti^  |  ^um  ä){clan(i^ 
ton  i^m  la*  |  tein  jum  anbern  mal  |  aii^^jideflt.  j  i>evbcubid}t  burd>  Ouftuni  |  3oiiüat 
mit  eiiMT  HtlMicn  ihh'  |  ibobc  iiliartiiu  vuttKV  j  an  bic  beubfc^ii  |  fejet  j  ötfbruCEt  l 
1529.  um  ende:        gcbrurft  aJüc^cl  l'ottcr.  1529. 


Digitizedby  Google 


QLCLLENVEKZfilCUNiS. 


25  hg,  {Hg.  % — die  3  hizten  mien  teer.  L,*s  vorrede  steht  auf 
irt|.  der  Utel  dieter  sekrift  steht  in  einhn  holzschiitt,  marin  unten  zwei  enget 
ein  n-appenschilfi  mit  der  um  dn^  fcreuz  geimmäenen  seMonge  lutlien, 

befindet  sich  in  iler  k.  bihl.  zu,  firrlin. 

'i67.  ©n  fur^  iMi  I  tcrridjt  bcii  5tet  |  benbcn  menfcöcn  !  gani«  treftlid)  iMib 
jeliä'  1  tic^  fiiTju^alten  an     [  vcin  leiUfii  ciiDc,  j  mit  einet  iBom  |  t>c  5).  iükrt.  \  ' 
Vut^.  I  liBittcmbcig.  I  1529.    {in  einfmmng).    am  ende:  (^t>xudt  burd^  3o* 

oeta»,  i3  bl*,  letzte  seite  leer,  L,'s  vmrede  bl.       bis  %\\^. 
in  der  k,  bibl,  zu  Berlin, 


1530. 

{einfussuny  n  ie  nr.  120).    nm  ende:  #obnicft  jii  iBitteinberyi,  J  butc^  Jpanß  Viifft. 

//  hy.  isiy.  ii — letzte  .seite  teet\  bl.  ^}\Ä\"  bis  ^litti'  enthalten  die  Wid- 
mung an  den  kur/Srsten  ,yJ<diaiiB  Fridrich  hertzogen  zu  Sachsen,  landgratteu 
yim  OnriDgen  yuA  marggrauen  in  Ifeiaaen"  bl,  ^y*  beginnt  „die  vcrrhede** 
welche  (Etnj*  sehHeszt.  i&i^^  ßdU  ein  auf  N^^ucadnezars  träum  (Dan,  S}  sich 
beziehender  holzschnitt,  welcher  ^tti*  noch  einmal  vorkommt,  ^*  /bigt  die 
Übersetzung  des  prophetm. 

\m.  !Da«  XXX ViU  I  önb  XXXIX  t  6a|>ito!  i  c^icl  i>om  |  ©oß.  |  35cr- 
bfubfd^t  buvd)  1  ^Tmt.  Liit^or.  Söittcmberg.  i  MüXXX.  um  ende:  ^xwü  ya. 
fijittcwbcrg  biir*  ^^^itfcl  |  Sc^irlcng.  ÜJ^t)m*. 

der  titfi  ätrst-i  2  hy.  (siff.  %  ÜÖ)  starketi  ,'ichn/t  steht  in  demselben  holz- 
schutii,  nie  nr.  lUJ.  die  rückscitc  des  iiielhlaltes  ist  leer,  die  /olgenden  3 
bl.  des  bogens  %  enthalten  die  vorrede  Luthers, 

nr,  168  u,  i69  in  der  bibl,  zu  fTolfenbüttel, 

170.  (Sine  Bcfonb  |  mb  (g^riftUc^er  le  |  xt  onb  gloiiBenf,  X)un(  |  SRart  ^u« 
t^,  I  ^nn  fteBctij^  j  ftrtilel  Der»  |  faffct.  |  SOt.  'S),  WL  (gleiche  einfassung 
mU  NT.  123).   (un  ende:  (^bTUdt  su  Stttembetg  bun^  3ofe))^  flUft. 

nur  4  bl.  wovon  die  letzte  seite  leer, 

k.  bibl.  zu  fit^lifi 

171.  (5in  I  ;I^iuif  au  j  ben  (Sarbiual  (irt^^  \  bifd^off  iüicn^.  iDJart.  Vut^. 
{einfassung  wie  nr.  140).    am  ende:  i^btudt      ©Uttflttberg  |  bUK^  C^OJgcn 

2  bg.  \sig.  %,  SJ),  die  3  letzten  seilen  sind  leer,  dieser  brief  ist  datiert : 
»  erano  (dL  I.  4ft>  /ivle  Coburg),  feria  4.  pont  visitationis,  anno  1530. 

172*.  ieernianüg  |  an  tote  gnftlUl^u  |  rserfamlet  auff  bem  |  iRetd^tog  $(ugd«  j 
Inno.  1530. 1  IKtttt.  8ui^er.  |  SNttemberg.  |  Psai.  2.  \  Et  nunc  Reges  tn- 
lelHffite,  |  fimdMi/  Judices  terrae,    {in  derselben  einfasstmg  nie  nr.  120). 

endci  <9(brinfl )»  föittembecgr  bim^  $an0  Lnfft  |  SR  X)  XXX. 


Lxn 


gi;  ELLEIS  VÜJIZEICHKIS. 


9  hg.  (siff.       3),  tiif  2  letzten  hlätter  leer. 

172''.  ^rmanöf^  !  an  bic  flciitlicbcn  !  öcrfamlct  auff  bcm  |  9?cid>«tafl  ju  Hugd*  | 
burfl,  ftnno.  1530.  |  4}^irt.  Lutger.  |  iiMttcmbfra.  i  Psaf.  2.  f  Et  nunc  Rerjes  m- 
li'lUyite,  I  Erudimini  Ja  dir  m  hrrar.  \lileleinfassun(j  wie  nr  i72*).  am  ende: 
(äcbrurft     ©tttcmberg,  |  tuxdf  3cic^?f;  Uug.  1  Sß.  5). 

7        (sig.  31 — /etzte  seile  leer. 

unler  dem  12.  mai  setidel  L.  das  mamisa'ipt  dieser  schrift  zum  druc/c 
nach  muenberg  {de  Wette  br.  4,  U), 

173.  f<^aiic  I  <Sottftlcmtiii,  an  I  bcr  sal  ber  I  GXVm  9fafm  |  «itfg^ 
bun^  l'gRatt  ^fftt.  \  ^al  'Jb  XXX.  f  SittnnBn^   {rtUleinfiusung  me  nr,  120}. 

14  hg,  (eiff.  ?l — £)),  wovon  das  letzte  hlaU  leer  ist.  hl.  Diü''  !^teht  mtr 
die  dntckerangahe:  C^i^cbrudt      Sittembetfl  |  burc^  ^"»aiiö  \?ufft.  |  3)2.  X;.  XXX. 

das  schöne  conptcmini  widmete  L.  „dem  orwirdi^'t  n  licrren  rridricheii  ab 
zu  sanct  Ilgen  zu  Nürmhcrg'',  und  dnlirrlr  ilicsc  tiidmuny:  ex  cn  mo,  prinin 
•Itilij.  1530.    versendet  wird  diese  schn/i  von  L.  den  22.  mg.  {s.  de  fVettc 
br.  4,  136.  137). 

nr.  171—173  befinden  sieh  in  der  bibL  xu  fFolfenbiUiel,  letztere  schrift 
auch  in  der  meinigen. 

174.  (Sine  fxtß  \  btgl,  SRavt  Ln*  1 M  man  ftn"  |  ber  pvc  ^^n*  |  (en 
^Itot  i  fofle.  I  9BittembcV0.  |  «D2!I)XXX.  (einßssung  wie  nr.  i69).  am  ende: 
<9ebnt(tt  jn  Stttcm^  |  bttin^  mM        \  ten^ 

SVi  hg.  {sig.  %—%  $  2  bl.),  die  S  letzten  seifen  leer,  hl  «i»  bis  WiY" 
steht  die  dedication  an  Lazarus  Spengler,  welchem  L.  die  schri/l  imfer  dem 
24.  nug.  zusendt  f  < fir  U'ciii'  hr.  4,  139):  hierauf  folgt  die  4  seilen  lange  Zu- 
schrift an  alle  „pfarlierni  vnd  predi^rf^r,  die  Ohriatom  mit  trewen  meine»'*. 
auf  hl.  JÖiii'  beginnt  der  sermnn  seihst. 

diese  misgabe  besitze  ich  seihst. 

1 75.  tf in  Sib*  I  bctruft  {  Dem  \  ^^qcux.  |  l'?art.  l^nt^r.  |  Sittcmberfl.  | 
1530.    {in  der  hei  nr.  148  hesehriehenen  einfasstmg).    am  ende:  (SkbtlMft 

6  hg.  (sig.  ^— t^),  das  letzte  bktit  leer,  auszer  dieser  ausgäbe  gibt  es 
auch  noch  eine  von  Hans  tufft  gedruckte ^  wovon  mir  aber  mir  der  letzte 
bogen  (bg.  %)  zu  gesieht  gekommen  ist 

diese  schrift  befand  sich  unter  der  presse  den  20.  Juli  1530  |  {vgl.  de 
IVette  br.  4,  104). 

176.  ®0Q  Uli  I  3<^tüffeln  |  Ü)?art.  Öut^cr.  |  «Bittcmberö-  |  aOtDXXX.  (*-m- 
fassung  wie  nr.  120).  am  ende:  (i$ebru(ft  iiS^ittembevg  |  £>ttrc^  ^ufft  j 
m  ü)  XXX. 

10  hg.  (sig.  "ä—U),  letzte  seife  leer. 

nr.  17.5  und  17G  in  der  univ.  hihi,  zu  Marburg. 

177'.  A)a  ^un-'  \  Wni  viiö  2tc-  |  bcn^c^cnb  |  "^falm.  |  ?liiv5^iclcgt  burt^  \  T>. 
Maxt.  ViU(i.  j  M.  Ü.  XXX.    [eifi/ftssu/ig  wie  ttr.  120).    am  ende,  iä^tüdt 
^it  I  tcmberg  but(^  )  Georgen  ( iütfm. 


bigiiizeo  by  <^OOg 


QUCLLENVERZEICUNIS. 


LXIU 


«Vs  f*d'  im-  9—0,  $  2  bL\  dU  3  letztm  seitm  teer.  M,  9ltl*  bU  Uni)« 
9tthi  die  „ans  der  wosten  am  aoonabent  naeh  Baitholomei.  15d0''  datierte  »id- 
nmg  an  den  „geBtrengen  md  ern  vhesten  Hans  von  Sternberg  ritter/'  ilie  /b/- 
pou/c        ist  leer. 

dieser  misgahc  des  117.  psnims,  fvelche  sich  in  der  bibl.  zu  IVolfenbiltlel, 
uuch  in  der  meiniijen.  ßndi-t.  iji^'riq  fnlarnde  2v  Cohurff,  wo  sich  L.  trährend 
des  reielisliujes  zu  AniishHr<j  (luflneii,  (icilnicL  l  voaus ,  t  on  welcher  L.  iu  der 
Zuschrift  HU  Harn  von  Sfernherg  sagt;  „ich  hab  lu^wlicb  eiu  bucUlin  vbor  den 
Oxry  psalm  laMim  .ausgehen,  aber  weil  da»  selbige  jnn  eil  unneraeheiiB  so 
gns  worden,  daso  mit  ebiesn  geringen  anseheii^  bloa  vod  naoket  ausgangen  ist, 
lud»  iehs  widerOmb  tob  newem  Jnn  die  eaie  geatosaen  vnd  (wie  wol  mcht  viel) 
gebessert,  damit  ee  ein  wenig  bas  bekleideti  angenemer  werden  vnd  mehr  frucht 
aebaffen  mOcht/' 

177".  rer  Rimbert  »nb  |  licbenje^enbc  |  "^falnu  |  «uegclcgt  burc^  |  D.  9)iart. 
ifut^.  I  ;5in  II?.  T).  i'3ti'.  3ar.  am  ende  stehen  z/eei  correcturen  vnd  darunter 
die  druck  er  nhiiabe:  @cbru(ft  ju  (SobuTgf  buTc^  |  ^an«  ©fern,   l^rn  1530.  oar. 

'5  bg.  {sig.  2t — (*),  ietzle  seife  leer,  der  tifel  hat  eine  einfasmng ,  worin 
Untat  zwei  aufrecht  siehende  löwen  ein  nappcmchild  hallen. 

178.  Qin  (gcnb*  |  bTieff,oon  X>o\mcU  |  \ä)cn,  onb  gttrbit*  |  tc  ber  4)ei*  |  Uflcn.  i 
S>.  ^att  8iit]^r.  I  SUtembcTg.  |  M.  D.  XXX.  (emf  issung  wie  nr,  96),  am 
emk:  (Scbr&tt         |  tmhn^  bimf  |  Vorfielt  9t^. 

4  bg,  (siff.  H—ÜD)«  letztes  blatt  teer,  mf  bh  i^f  nur  die  druckerangabe. 

diesen  von  L.  „ex  crcmo  octauA  septembris  1530"  geschriebenen  sendbrief 
hat  We  n  r  e  s  l  a  r(s  L  i  n  c  k  herausgegeben. 

179*.  iikrnivi  j  nung  jum  Sacra  |  mcnt  fcoe*  fcibo  enb  j  felutö  cnicvö  1 
^3?fH5?.  I  m<xxi.  l'iitf)fv.  (  3lMmmbci^j.  j  m.  Z.  iü.  {in  dersefhni  cmfastfung 
me  nr.  UH).   am  ende:  ^cbnidt      »ittcmbcra  |  buic^  3ofei5^  tlug.  j  ÜD. 

9  bg.  {sig.  %~^),  die  drei  letzten  seilen  leer. 

m  meiner  bibL  ztaveUen  wurde  auch  nach  der  folgenden,  in  der  uni», 
jwK  zu  Glessen  sich  findenden  ausgäbe  v.  j\  1537  citiert: 

179.  ^  Serpa  i  nunfl  gum  ©acta  )  ment  bcd  kibß  |  onb  blutd  onjerd  I 

«a  «Kfe:  (S^brucft     ^öittemberg  |  burc^  Oofep^  flug.  |      1}.  m*.  Vii. 

ft^r.  f5/V/.  % — 3>,  ^0*  /er/?/^'  blatt  leer    der  titel  in  einer  einfassung  mit 
der  dnhobmg  der  bundeslade  durch  David. 

'  ISO.  SXt  ^pini  I  bert  Pub  eilfftc  |  ^^falm  aii%''  '  (cc^t  biirA  T^.  |  OJtavtin 
^Ut^r.  I  SEßUtcuibiv^.  |  JJi.  X.  ^dieselbe  einfassung  nie  nr.  IGü).    mt  en- 

de: ©ebrudt  ya  mttmhcx^  \>üXiS)  \  5>anö  mi^  Slnno  ic  |  9)?.  2).  XXX. 
A  bg.  (sig»  %^^),  dße  letzte  seile  leer,  in  meiner  eignen  bibl, 
diese  auslegung  des  iU.  psaHms  dedicierte  Z.  „dem  gestrengen  vnd  vhesten 
Caspar  von  Kokeritz  zum  Sees.''   die  dedtcation,  welche  den  ersten  bogen  ßlUtt 
ist  datiert:  ju  SBittcmbcrg  ÜJJoiUag  nac^  «at^atine.        !D.  XXX. 

m\       tS^  I  fac^.  I  moxL  Lut^.  |  XBittembetg.  |  m,      XXX.  («in- 


LUV  QUELLENVEBZEICRNIS. 

fassutig  wie  nr,  138),  am  endei  (Üktnutt     fS^HUmbn%,  \  bun^  {Kin<  Lufft 

■  SW.  T^.  XXX. 

i(>  ////.  (,v//7.  ^^l— M»,  /('fzh's  hlatt  leer,    diese  (n/st/ahc  besitze  ich  sefhsf. 

diese  sehr  iß  L.'s  t-r  schien  später  nochmals  mü  einer  schrift  J  0  h.  B  u  g  c  a- 
hagens  zusmnmm  unter  dem  fifcl: 

18l^  35oii  cVi.iad^n.  |  X.  i^iaU.  j  ^uti?.  |  3tcnt.  |  ©om  (S^cbrud^  |  imid  i^ö' 
lauffen  |  3).  3o^an  ©u^en^a- 1  gen  ferner,  an  Königli(^e  |  ÜRaieftat  Dcnnc»=  \ 
wtttUn  tc  I  Pe  arbore  eensan- 1  gukdtaH»  et  affhUtati»,  tiue  de  gradi- 1  6m#.  f 
PM/t>»pi  Mekaühenit.  (eich  \  V^üaBübtx^  \  %,WM,  Wt.  t>.  XL.  am  ende;  Mmdl 
itt  SUtentberg,  burc^  3ofcp^  ftCug.  |  m.  ®.  XXXX. 

2/  bg,  isig,  tt^I/  Z.'«  dbhandlnng  reicht  bis  bi*  3RüiA  ^  der  mhf* 
bibl.  zu  Marburg. 

182.  l^oit  ct^o  I  iti't  At-'^i'd^tiflffit.  I  <5tn  Sermon.  1  JJtart.  Lut^.  |  ^ßittembevg.  i 
"Üi.  T).  XXX.  {einfassmg  wie  nr.  138).  am  enäe:  (^trutit  ^tt  Sittembecfl^  1 
burd?  |)aii0  t\i\\t 

3  bg.  (sig.  % — Ii),  k-lzte  seife  leer. 

183.  LXXXU.  1  ^falm,  Slud-  j  actcgt.  j  aRort.  Lut^r.  |  ffiittcmbcta.  , 
MOXXX.  {titekinfastutng  nne  nr.  i€S),  am  ende:  fScbtiKtt    Sittemfectg  bim^ 
Wkl  W^tiias^  I  a»  !D  XXX. 

8  bg.  {sig,  9^$),  leutes  biatt  leer. 

184.  I)ad  @ifbcn)e^  |  ^nb  (Sa^ttei  |  3o^nnid,  l  ton  bm  geBp-  |  te  (i^rifti.  I 
©eprcbigt  tnb  auögelcflt  |  burc^  t).ÜKaT.  mffcx  |  SiitembctA.  '  T>.  a»,  XXX. 

Ol»  m«/^':  Cftcbni(ft  ',u  '^Btttnnbcrc^  f  biirrf?  ^an«  ^Dcict.  ^litiio.  :c.  |  3J?.  T».  IIX". 

//y.  {sig.  "-ä  Z.  2  :^  ///-s  /elzle  seife  leer,  der  titel  steht  in  der- 
selben einfassung  nie  nr.  KU),  nuf  der  riuLseile  des  titels  L.'s  „vorrhed»*.'* 
woraus  sich  ergibt,  dmz  nicht  L.  seihst,  sondern  C.  Cr  eutziyer  der  herutia- 
geber  dieser  predigten  ist. 

die  nr.  183  und  184  sind  in  meiner  eignen  bibl. 

185.  !Der  Wiibrc*  \  loitffet  lere  »8  g^m^  |  iti0,  au«  $et%r  f^fft  tmbbct«*  [ 
legt,  mt  emev  f(^itnt  S$ombe,  |  aRavtim  Lutl^.  |  Psam.  LXin.  j  @te  ccttd^tm 
fi^Id^U. . .  I  »nb  alle  menf<^n  eif^taden.  |  Sittembcrg.  |  M  D  XXX  {tueiein- 
fassimg:  Johannes  eiithamptmg),  am  ende:  ^bnt(ft  Sittem^vg  butt^  |  9hfle( 
@(^irlenfe.  |  a)J!rxxx. 

2^V«  bg.  {fig.  leUtes  blali  letr.   Us  vorrede  steht  bl.  Äij*  bis 

186.  ettli(^c  offentUd^c  (  not  brieffe.  |  ÜRortini  Lut^r«  \  iln  btn  Äurfürften 

Öranbenburg  '  *• 
)tt  Omit  I  bcnlbuTg.  1  %n  bk  ^ifc^offc     ^auelbcrg    .  %n  bie  Stitterfd^fft  ber 

3Ra«t  I  Sil  ffat^vuta|>onittnfl€.  |  Sittemberg.  |  9R!3DXXX.  <im  «lul«:  iSebnuft 
In  föittembers,  |  9lt<te(  ®(^iT(en|. 
6  bl 

nr,  185  u.  186  in  der  k.  bibl.  zu  Berlin, 


QUfiLL£NVGRZElGUNlS. 


1531. 

187.  ^Okmiutge  f  !0.  SRortini  ^  |  t^cr,  feine  |  Mm  txtüt*  |  \ 
WMbtx%.  I  t53i.  {einfassnng  wie  nr.  120).  am  endet  (^cbnidtt  QMttent^ 
6ct0  I  JDutd^  fKin«  igufft  |  S)^.  !£>.  XXXL  {äanmier  noch  ehe  kleine  verzie- 
rmg). 

S  hg.  {sig.  §( — .Y)i,  ilk  letzte  seile  leer. 

in  flcr  miir.  })ihl.  zu  iiit'szm.  auch  m  der  mtir.  hihi,  zu  Martmrgf  deren 
cjcempiar  aber  unf  dein  titelhlatt  die  jähr  zahl  VJ'il  hat. 

ISS.  "^luf  taiJ  '-ba^  i  meint  ÄciffTltc^  (iWct,  |  Sluö.^aiivjcu  jin  1531  iarc,  nad?  Dem 
»fu^taöc  I  te«1530.iar«.  |  (SJlofa,  |  D.  aKart.  Lutger«.  |  ©ittembcTg.  |  DÜ}iXXXI. 
(tief),  am  ende:  ^^Mt  )U  fötttentBerg  burc^  |  Wkl  ®^trM}. 

7  bg.  (nff.  K— letzte  seite  leer,  die  titeleinfiissitnif  wie  w*  185. 

nr.  187  it.  188  mduen  vor  dem  16,  e^nil  1531  erschienen  sein  (vgl.  de 
ifette  hr.  4;  23H). 

ISO.  ^Btbtcr  I  ton  ^JJ?inid)lcr  |  '5U  X)re[en  [  c^ebrncft.  (  ".^J^art.  Vittficr.  f  Stttcm» 
betA.  {  1531.   am  aide:  (^Drudt      ^OiHttembecg  j  £ittid^  tufft.  \  ""M.  <D. 

'i^ji  l)*J'  K^ig'  'il— X)).  der  lUel  steht  in  einem  In  dz  schnitt,  worin  unten 
unter  einer  Wölbung  ein  löwe  liegt.  —  diese  scUrifl  musz  vor  dem  8.  mai  1531 
erschienen  sein  {vgl,  de  Welte  hr.  4,  252). 

nr.  188  u,  189  besitze  ich  selbst. 

190.  Cnse  |>0(l^  |  yat  i^iebigt^tBet  |  ben  f^mnl^  pm  |  ent  om.  ifiijl.  iSa«  | 
Ijilel.  I  (^^jrebtget  bttnl^  3).  |  2Rar.  Ünt^x.  \  ©ittcmbctg  |  l.  5.  3.  1.  (einfdssung 
wie  nr.  160).  am  ende:  O^Tttift  (tt  Stttcmbecg  \  :llkt«  ^.  Wl 
XXXI. 

.3  hg.  {sig.  a — c),  die  letzte  seile  leer, 
in  der  univ.  hibl.  zu  Gieszen. 

191'.  (Sin  ^rc  |  biflt  oon  bcn  |  ^Sngdn.  |  »Jart.  Vutf).  |  Sittcmbcr^v  |  1031. 
t  tilelein/ussung  wie  nr.  120).  (un  ende:  (S^biuitt  Ü3ittemberg  |  burc^  ^anÄ 
t'ufft.  1  M  *Jb  XXXL 

I91^  €iit  ^  I  btflt  »9tt  ben  |  (Sttgelit.  |  3Rait  8ut$.  |  8Htteinlc<a.  |  1535. 

{ehtftis.omg  ?rie  nr.  120).  am  ende:  ®ebnt^  |u  ilBitteinfietg  |  binni^l^n«  Sufft  | 

»  SD.  XXXV. 

2V-2  bg.  tffig.        (5.  i,f,), 

192.  (^n  »Sermon  |  i^bcv  taö  ciumgdion,  |  3o^nni«  am.  fj:.  5Scn  |  ^Jlatio 
üWagbalcna,  (  @p  man  lieiet  am  |  Cftermit*  |  md}.  \  7>.  '»Slaxt  Vut6.  |  ilMttem* 
bexp,.  I  XXXl.  {in  ein/assung).  <un  aide:  Ü^btucft  ju  Jföittcmbcrö  |  cuid)  ^eor* 
gtn 

3  hg.  {sig.  31—^),  ktzte  seite  leer. 

nr.  i9P  und  192  finden  sieh  in  der  herz,  bibl.  zu  Gotha. 

193.  CBn  @et»  |  mon  mx  (Eteul}  |  tmb  (eiben,  «i^  une  man  m  boveln  1 

"Dm  WMtriMk.  I 


Di^itized  by  Google 


UXVl 


gUELLEiNVEIlÄKlCHMS. 


fc^ideit  fot.  (      5IRort.  mi).  |  Sittcmbcrg.  |  1531.   ieinfnssung  wie  nr, 
nm  ende:  ©cbrürft  ju  ©ittembcrg  |  !£utc^  $)an«  $ufft )  SK.  3).  XXXL 

.?        (*/^.  31— G).  '■//V  '/'■''/■  telzti'ii  sei  ff»  fi'fr. 

194.  X)cr  !  -lliifcvove,  tcutidi  aue  |  gelegt,  i:urri)  3)?.  (Jaitt'i  [  um 
btum.  j  SDJit  emcr  i^cnctc  |  lluirt.  LiithcT.  |  iiMttnnl'era.  (  90^  X)  XXXl.  \iiielein- 
fnssimg  mit  ihr  mth'tuphi.x!  Johannes  des  taufen:),    am  ende:  ©Cbtudt 
iß>ittembcrg  i  t'md»  Oitcfcl  ^(l>u>  ,  lentj. 

il'ii  hg.  ist  ff.  'ä—m,  2  2  bl),  die  letzte  teite  leer,  hl.  Iii*  bis  m\* 
enthalten  (He  „yonho^e**  L**, 

nr.  m  u,  194  «nd  in  der  hibl  zu  fVolfenhmel. 

195.  iStn  Sermon  |  »oit  ber  (Sbrlft  |  ßc^cn  ^tc^,  bimi^  |  lüe^tum 
C^Yofner  i^on  |  (EoIt>i^  auff  bcm  6c^(od  ju  |  ^efben  jnn  Ü}2et)feit,  gf^nr^gt.  |  ü)ht 
einet  torrcbe  |  ^»Kirt.  ?ittf>cr.  |  SittembetiV  |  1531.  {emfassung  me  nr,  13%), 
am  ende:  (»ctrucft      SBittcinberA  burc!^  ipanö  Viifft. 

i.j  hg.  \sig.  %-~^},  /ffzfc  seile  leer,  die  rorrr//r  /,.  .<:  s/i'/ii  luif  thi/i  2 
und  3.  blatte  des  ersten  buyen.^  {%),  Slitij  ein  kert.s  hind.  üö'  mriintn  he- 
gbmt  auf  dem  5.  blatte  welches  nochmals  mit  %  sif/nitTt  ist. 

196.  €tit  Sermon  }  »wn  ^oAtoirb^en  |  t^eiligen  Socromcnt,  |  be«  leiM  onb 
Uui&  I  (E^riftu  nixö)  ^He|tunt  |  (^rofner  Don  (&»lti%  aitff  beut  ^  1  lod  jDrcfben 
tntt  SDZeiffen  |  gf^nrabiet  |  9Rtt  etnct  »ovr^e  |  SDtott.  ^hi^CT.  |  «Bttemk^  (  M.  D- 
XXXI.  {einpismng  wie  nr.  189),  am  endet  (&ehmät  )tt  ffiittmiBerg  |  hia6f 
$an«  Sitfft  I  J}^  t>.  XXXI. 

^        (sig.  St— |)). 
m  «fer  />/7*/.  zu  Gotha. 

197.  Si?to  l^ii  iSfe«  )  fa*cn,  tnb  jnn  Den  |  feilen,  h        ber*  |  ^►altfn 
trafen,  n.nl)  b\H  j  liefen  biUicben  iRecbten,  i  (Sbrtftcnltcb     i^an^  |  cdn  fe^.  |  Jct^an- 
iöventiuö.  |  l'Jiit  einer  üßorr^^ebc  j  lüton.  vut^Knd.     ieinfnssung  nie  nr.  ißO). 
am  ende:  <Se1>rS(ft  )U  l^SHttcnt)*  |  Berg  biirt^  Jorgen  |  d^^otv.  I  3)2.  T),  XXXi. 

^V*  i — 3f  &       ^       '^^^^  vorrede  bl,  %Sc( 

hie  Wi\ 

nr,  19$  u.  197  in  der  k.  bibL  zu  Berlin, 


1532. 

11>^.  X\t  'l^re^Jljieten  |  aüc  Ä::€iiM'cb.  |  T.  ^J^art.  9nt6.  |  3«ittcmborNV  |  iäi.  T^. 
XXXII.  am  emlei  ®cbrucft  ju  sSßittembcrg  bnrd?  \  ^an«  \!unt,  Jm  jar.  j  il)?. 
!D.  XXXII. 

die  genauere  bescHreibunff  dieter  au.<!gabe,  welche  ich  aus  der  Mbl.  des 
herm  pro  f.  Heppe  vor  mir  habe,  siehe  Panzer  eniwurf  mn/or  vollständigen 
geschichte  etc.  s,  239  f, 

diese  erste  ausgäbe  der  praphcten  befand  sieh  den  18.  nct,  1531  bereits 
unter  der  presse  {vgl,  de  Wette  br.  4,  311), 


uiyitized  by  Googli 


Ql'ELLEiNVEBZEICHNIS. 


^utvn 


199.  !S)ad  funf^  |  %  @(^te  tonb  |  ©irtenb,  (Sa)»tt«I  @.  |  Ütßott^i,  m^Ai^t  • 
tn^  ou^dcgt  I  biitc^  I  T>.  iKRott  V'ut^r.  |  Sittcmberq.  |  1532.    HHeieinfassung . 
wie  nr,  i48).   am  ende:  ^cbrudt  )U  iSMttembera  |  ;)ofe^^  fiiug.  |      S).  3PPgu 
(daninler  noch  fünf  correcturen  . 

60\i  hg.  {sig.  ?l— Bf  ft— Jr  öa— 00  2  bl.h  letzte  seite  leer,   Sliji'  bis 
iiij*  */<fÄ/  L.'s  „vorrhf'de". 

in  der  WolfeHhülieler  bibf.  * 

200.  Der  CXLVII.  |  'ßialm ,  t*auDa  3c  |  tuialeuu  ilud*  |  ö^^iv^t  Mird^  j  5:;. 
IMart  ^ut^cT.  |  IQMttem&crg.  j  ^.  XXXII.  {hu  denelben  einfaumg  wie  nr. 
160).  am  ende:  <SebtU(It  jtt  SBittmberg  |  tuscdf  $Nmd  iDCt«.  |  SR.  X).  XXXU. 

6  b(f.  {sig,  letzte»  hlatt  leer,   die  rückseife  des  lilelblaUes  enthält 

die  tvidmmg  an  Hans  Löser  erbmarschalok  za  SachaeD»  datiert:  „sonnabont  nach 
Lteie  obgleich  ende  des  Jahres  15'it  gesehrieben,  gieng  diese  psal- 

merümkffUing  doch  erst  im  Januar  iö32  durch  den  druck  am  {vgl,  Jen.  St 
46V' \. 

in  meiner  eignen  bibl. 

201.  Der  I  cien,  fo  man  iiait  |  tct  SWeffc  fvrtdüt  cbcv  i  bac<  i^clcf,  au^ 
fccm  1  ticrfccn  buti^c  iDioji,  |  am.  üj.  iSa^.  ^^u«k  j  gelegt  hlxö)  \  Z.  xKaxt.  Lut^.  i 
Qitttmbetg.  ]  MDXXXII.  (einfassung  wie  nr.  i63u  am  ende:  (Sebrtuft  WrU 

2  hg.  {%,  fb)  letzte  seite  leer. 

in  der  landesbibl.  zu  Cassel. 

202.  ßin  ©rieft  !  ^Slaxt.  Lut^cvä,  i^on  |  bcn  Sc&lciAern  öitb  2öin*  |  (tet* 
picttgern.  |  ©ittcmbeni.  |  '31  D  XXXII.  (m  rfm  holzsclmiii .  ur'rher  die  ent- 
hmpiung  Johannes  des  täufers  äarsielU).  am  ende:  i^tixüdl  Sittemberg . 
fcurd>  Stiefel  S  rf?iv*  1  lent. 

3  A^.         äl— t5  i,  die  o  ietzten  sciten  leer,    dieser  hrief  ist  Eberhard  von 
der  Tanneu  amptman  zu  Wartburg  zugeschrieben. 

in  meiner  bibL 

203.  Sin  bell  ^buxdf  I  ku(!^tigcit  ^oc^^cbor  ]  nen  dürften  Dnb  $»ernt,  fymt 
Kbml^tai,  iD{arfl0taffen  |u  |  ^anbctibutg,  inn  $tcii  |  flen  tc  ^er^jog^n  tc  i  (S\n 
Benbbrieff  ^oct  |  SRaTt  Lut^f.  SMb*  |  ber  fttluj^c  mtkn^  |  geifter.  |  ^eSUtemberg. ! 

I^?X)XXXII.    (in  derselben  einfassung  wie  nr.  202).   am  ende:  (Scbifidt  }U 
^k^toembcrg  |  burcb  ^ttfcl  «Scfair»  |  Icntj. 

2  hg.  (sig.  %  ^Ö),  /e/«/t?  Seite  leer,   auf  der  vorletzten  seile  steht  nur  die 

druckerini/jnbe. 

in  der  bibl.  zu  Wolf<  nl>iittel. 

■  204.  3»o  ^rcbtflt  i>bcr  £)cr  I  Lctcbc  iX'öi  iiniiui  ,  |icu  .v^cti^ug  v'^C-  \  .^ilOio 
ju  I  ^at^i'jcn.  I  D.  iDhrt  Lutger«  |  ©tttcmBcvö.  |  MDXXXII.  (dieselbe  einfas  _ 
Mtg  wie  nr.  202),  am  ende:  (Scbnicft     ^tttcmbcrg,  burc^  j  Wlti  ^öfitUnl^^ 

m  im  I  aiJDxxxn. 

^  bg.  (sig.  %—^),  dos  letzte  blatt  leer. 

landesbibl.  zu  Cassel. 

2o5.  Söic  baö  I  J?nb  iiua>-jcliiMi  rccbt  f^vüitb  |  lic^  juontcridboibcn  finb.  '< 

mvct.  ^ut^tö  1  {»rebigt.  i  3tein,       ^tfx.\m^  onb  |  fein  ^tfuigicid^  [c^,  M  ; 

r 


Digitized  by  Google 


Lzvm 


QUELLERVEBZ^CÜNIS. 


bei  ftr\  160  beschrichcitcn  i'ifi/'asmng).  tun  eiulei  Ü^bltuÜ  ^  j£i^ittemberg  |  burc^ 
5)anö  T':  XXXI I. 

SKt  by.  (sig.  %—X)f  ^  hi.),jUe  letzle  Seite  ker. 

univ.  bibl.  zu  Marbwy. 

206.  CHn  I  lU^  1)Xf!Hgt  oon  1  Der  juhiiifft  (E^rifti,  tMib  j  ben  borge^ntocn 
^eui^n  I  be«  3fitieftett  togf.  1 1b*  Wbsxt  Lut^.  |  fflitifmfectfl.  |  1532.  ißmfiutma 
wie  w.  iaOf,  am  ende:  UScbnuft  )u  Sittemberfl  |  butd^  f)an«  ^uffi,  |  fD^.  t). 

4  bg.  {sig.  ^—3)),  /e/z/e  «f<V<f  /eer, 
herx,  bibl.  zu  U^oifenbüttel, 


1533. 


207.  't)a5  Sed)[lc  1  i^ap'M  tov  Crptftel  |  *JJauli  an  Die  (jpl^c^  |  fcr,  ßcn  tcx 

berq.  I  M.  D.  XXXHl.   «/«  e«r/t';  (^ccriicft  ju  tiJittcmbfrs  burc^  |  Georgen  di^^to. 
1533. 

i<>  fr^.  (W^.  9—^.  <fi>  /e/zre  «e/fe  /«r.   der  titel  ttehi  in  einem  hoiz- 
schnitt:  Simson  zerreiszt  den  löwen. 
in  der  wm,  bibh  zu  ßieszen. 

in  der  Jen.  ausg.  der  deutschen  schriflen  L.*s  6,  ÖOS^  werden  diete  pre~ 
digtai  ins  Jahr  1532  gesetzt. 

20S.  i^crantivor  |  tuiui  bor  auffgetc^tcn  '  'Jliifftitr,  ihmi  Syx\^i'^^  '  (^Vorc\cn, 
(SanH)t  ei'  |  nem  Iroftbrioff  an  ric  (ibri  (  ften,  dou  ibin  VcivtuA  I  iMiic^ülci^ 
wrtac^t.  I  gWart.  Lutger  ;  JWittcmbetfl.  |  MDXXXllI.  i  nufrissung  u  ic  tir.  202). 
am  aidf.  (s^cbrürft  ju  ©ütcmbcTfl  |  burc^  ^Jiicfcl  (Sd;ir^  |  Icn^^. 

8  by.  {wovon  der  erste  bogen  mit  f,  die  sieben  folgenden  mit  (ä  sig- 
nierl  sind),  die  letzte  seite  ist  leer, 

in  der  k.  bibh  zu  Berlin,  auch  in  der  minigen, 

209.  T)k  Keine  |  Wmmt  auff  |  ^  i^mstn  |  ite^efM  iMf,  \  ^wtotiOlaxl  \ 

£ut^cr.  I  Sittcmbctrt.  (dieser  titel  in  derselben  einfass>rn<j  wie  nr.  i89u  am 
ende:  (iVbvucft     Sittcmbcrfl.  |  bur(^  ^wn«  Ifufft.  |       I).  XXXIU. 

7»  2  bg.  {sig.  (V»  nur  2  bl.),  das  letzte  blatt  ist  leer. 

ein  e.rrmplftr  ftieser  srbri/t  besitzt  die  univ.  bibl.  zu  Marhitrtj. 

210.  Summa  j  beö  librtftiicbeu  |  tebcn^5,  auö  S.  ^aulo.  |  1.  Ximot^.  1.  |  ^Im* 
lid^  gc|)rebigt  |  burd)  ]  T.  JJuut.  Vut^).  i  iinttcmbcrfl.  |  1533.  {einfassung  wie  nr, 
t48u  (tm  ende:  ©ebvudt    ÜiJittemberg  |  Duvd/         flug.  l  ANNO.  M.  D.  XXXin. 

€  bg.  [Sig.  Sl— g).    WolfenbOttOer  bibl. 

211.  «tlu^e  I  f(^9ne  ^rcbig^  |  tm,  9nd  ber  erftcn  |  (Sp\\iä  ®.  ^  |  ^niti«.  1 


Digitized  by  Google 


QIEIXENYERZEICUMS. 


LZfX 


Son  ber  Stcbe.  f  ^.  aßatt.  iBut^.  |  M.  D.  XXXUI.  {einfasswng  wie  nr.  148). 
am  ende*,  ^i&mät  )tt  93ttteinb««fl  |  buv^  Oofeip^  fidtg. 

ii  9(— 8).  die  prediiften  sehlieszm  auf  bl.  Sti^  bl,  en/Aä// 
w«r  flie  angäbe  des  druekortes  und  druckars,  die  übrigen  selten  sind  k'er. 
der  heruusgeber  dieser  predigten  ist  Caspar  Creutziger,  welcher  sie 
„dein  orbam  vnd  fnrsicli(i;j:('ii  rircj^on*»  Herndt  ratlierru  za  Uörlits"  widmete, 
die  prima  Mmj  1j:^:s  f/alirrtc  iiuliitunf/  sli'ht  hl. 

heßndt  l  sic/i  in  der  /(tndeabibl.  zu  Ciissei. 

212.  5i?cu         I  ü^rifto  eine  ^re^^  |  bi{\t,  D.  a)iart,  .  t'ut^rö,  ju  $>ofc 
Xoigm  ge))TC«  I  bigt.  |  SUtembetg.  i  MDXXXUI   (m  dem  nr,  lß3  beschriebenen 
hoizschnitth  am  ende  eine  ewreetur  und  darunter:  ®ebrudt  }tt  iE^itteintorg  | 
lam^  mü  Bäj^  \  lettl».  |  fDia)XZXm. 

iOt/s  bg.  {tig.  H— 2  M.)»  letzte  seite  leer, 

hibL  ZU  Gieszen. 

213*.  SScT!       U)in*  I  (felmeffe  onb  |  ^Jfaffen  ©ei^e.  |  S).  3)Javt.  Lutger.  ' 
©itterabcrg  |  DMXXXIII.    {einfaumyuj  nie  nr.  202),    am  ende:  (^Tiutt 
aßittcmbfTii  I  burd>  ^dü  ^c^ir»  |  leu^.  |  m  T  XXXUI. 

/y//.  (A///.  Ä— O),  /e/z/«  ^^<7^  /«?tr,  an/  der  vorletzten  seile  nur  die 
druckerangube.  • 

in  einem  briefe  9,  17,  dec.  1533  an  Hausmann  (de  Wette  br.  4,  494)  er^ 
mähni  L,  diese  sehrift  ai$  neu  erschienen, 

neben  diesar  ausgäbe,  welche  ich  selbst  besitze,  ist  noch  folgende 
benutzt: 

21 3''.  Sßon  ber  31Mn*  |  delmcffc  i>nb  |  pfaffcn  n>ci^  |  D.  Wart.  Lutger,  j 
^ittembetd.  |  MDXXXIUL  am  ende:  (^rfltft  £$ittrmk(0  I  bim^^Jütfel  B^ix*  \ 
len«.  I  m.  T.  xxxmi. 

boi/ftiziihl  und  titeleinfasstmg  (junz  nif  nr.  2f.H*. 

214.  ^iii  bricu  I  an  bie  ju  |  övandiovt  i  am  'JJicnn.  |  Watt  l'u*  |  tbcx. 
iLniumKrg.  \  M.  Li.  XX.XIll.    (die  einfassung  wie.nr.  138),  am  ende:  ^cbrucft 
lu  Mticnibcrg  |  burd^  |>aH«  Vufft.  j  Wi.  2).  XXXUII. 

4\i  bg.  {sig.  iD  ^  bl,),  die  letzte  seite  leer,  auf  der  vorletzten 

seife  nur  die  druekerangabe, 

dieser  brief  ist  datiert  i  zu  Weimar  am  sontag  assumpäoms  Marie  SDL 

in  der  hihi,  zu  Gotha. 

215.  (S'xm  %^xc^  I  bi^t,  5Bom  m*  |  tcrcn  ®dmf.  l^ucc.  jrö.  |  3).  SDiavt.  Vutl;. 
3u  :4^itiembcvc\,  für  |  bem  (i^urfurftcii  ju  |  ©ad^fcn,  ^rjog  3o*  |  tyribrid) 
2C.  I  geprebtgt.  |  M.  D.  XXXUI.   a/n  aide:  (^bvudt     Sitt<;mbcrg,  buvc^  :pau<> 
^fft  I  M.  D.  XXXllI. 

6  /^j^.  (sig.  K — letzte  seite  leer,  der  tit^  dieser  predigt  hat  eine  holz* 
sehnittehißssung,  in  deren  unterm  theile  Jesus,  ein  lamm  auf  den  schultern 
tragend,  UehL  auszerdem  enthält  dieser  hohschnitt  noch  5  von  kränzen  um- 
schloszene  wappen:  oben  links  die  weisze  rose  mit  dem  kreuz  im  herzen  und 
darüber  die  buchsfaben  ML  {Martin  Luther)^  rechts  die  um  das  kreuz  gewun- 


1 


LXX  '  Ol  KLl-KNVtHZEICHMS. 

dene  sehlange,  doHlber  PM  {Fhtfipp  Melanchthan),  im  rechten  seitentheile  eine 
harfe  und  darüber  die  huchsiaben  I.B  (.f<>hn,tn  niißenhagen\,  im  linken:  Jih 
tKis  wird  von  einem  fisch  versch/nngen,  darüber  \.\  {Justus  Jomis),  unteti  die 
taube  mit  dem  oelzweig  der  arche  zufliegend  und  darüber  C.C  {Caspar  Creu- 

ziger). 

in  fJrr  univ.  bibl.  zu  Gieszen. 

2lo.  :>icc^c)ci^iit  bc«  glau  |  htm:  Icr  t;icn|"t  ünt»  |  vScvcmcauu,  ber  45vuDeT 
}n  I  i^c^cmcn  oitt  3)2c^Ten,  ]  »dd^e  Don  ctltdbcn  ^id ar«  |  ten ,  onb  Mit  ettii^ 
Ü^tben jer  genant  |  toerbcn.  |  ®ain|)t  einer  nüt^Uc^n  t^en^cbc  |  !Doct.  9Ratt  Lut^.  \ 
!i)cn  seijpt  bem|>ffet  nid^t,  bte  »etffa^mg  |  toerad^tet  ittd^i,  prüfet  a^t  attc«,  Dnb  = 
toad  gute  (eiltet.  \.  X^falo-  |  Stttcmbcrg.  |  Wi,  ^.  Hatü).  am  ende:  ®ebTiictt 
}tt  SSittemkrg  I  burd?  .pan?  Viifft.  1  'JJi.  X^.  XHiii. 

i       {sig.  M     bl.),  letzte  Seite  leer,   l/s  vorrede  steht  öl 

Slij*  bin  Slüij*,  ffic  fnfficnffe  sfite  ist  leer. 

in  der  k.  bibl.  zu  Berlin. 

217.  i^ctt  ^Itmcteti  I  AJb:it,  (5^n  S:rinpit,  I        (Safpcrd  ^kx  iz.  mit 
D.  iUuiu.  Lutt^eiö  I  l^orrctc.  [  Sittcmkvg.  üJfi XXXIll.    \einfajisnng  nie  )ir» 
202h  om  ende:  (^brudt     ^Utemkrg  |  butc^         ^c^ir-  |  leii^. 

^  bg.  (sig,  9—%  ög.  %  6  bl,  3  i  bl),  die  leUte  seite  leer,  cüe  vorrede 
L,*s  Sieht  bl.  mi  und  «nj. 

218.  i^cn  biMU  falf*  1  en  blut  iMib  3l6gott  im  1  Zifum  ju  ®(^»erin.  |  iDKt 
einer  jc^ijncn  l'orrcbc  (  D.  >D?art.  Loit^.  |  X)»rc^  '^l.  (Sflibium  t5abntm.  |  Sittcm^ 
bctij.  I  IDijDiXl'iil.  i'firsrlhr  i'/iipis\<t)/nr/  trie  vorher  nr.  2i7\.  am  ende:  &e* 
örutft  lü  ^li^ittombcryi  \  oimt  Otufcl  2Ativ     loiin.  I  ^X^-XXXIII.  ixirl) 

7  bg.  {sig.  31 — C^S  .  /ri:fr  sriir  /rer.    L.s  vorrede  auf  hl.  "Kxy  bis  ^iii". 

219.  Sibbcr  baei  IC'  j  ftcv  iMib  liiocn  biiM'xn  !  '?l\iricoli"  ^i^lm  ii,  genant  Qftcoxc^ ' 
'Mt^cl  ilntmxi,  43aUl^a^  1  i\ax  :KaiDa  ^.iav^cvv  ju  i  Jpivöfao.  j  t^errebe  2).  iüfar* 
tini  I  Lut^cri.  )  iBittembetQ.  i))ttiXXXlII.  [titeleinfassteng  wie  vorher),  am  en- 
de: Gcbnnft  }u  98tttembevg  |  bjirc^  mdd  Bdjüt'  |  ten«. 

6  bg.  {sig.  %^^),  letzte  seite  leer.  L:s  vorrede  sieht  flti*  bis  W\\\ 

die  nr.  217 — 2i9  befin/len  sich  in  der  kirchenbibl.  zu  Frankenberg. 

220\  (5ataIo^  |  guö  ober  die^  |  gifter  aller  ©lieber  |  tonb  fc^rifftcn,  5).  |  üRart 
^ut^.  turc^  1  in  au^lanen,  öpiu  |  iar  M.  D.  XVUl.  bi«  \n^.  XXXlll.  ^^SIM  cinnr 
$or«  1  r^ebc.  |  Sittemberg.  im  einfassung).  am  ende:  <^V^bruc(t^  Sittemberg,  ^ 
bur(^>  ^vinc  viifjt.   M  D.  XXXilT. 

in  octav.  2  htj.  iÖ),  lefzfe  scifr  leer.  L.  s  vorrede  sieht  hl.  — 5lüi*» 
hierauf  folgen  SUiij*  -216"  <//t'  latemisehen  schri/ten,  mit  bl.  Üi*^'  beginnt  die 
Verzeichnung  der  y^dendsclten  bucher  d.  Martini  Luther^',  welche  m  folgende 
ntbriken  gebrachi  nnd:  i)  auslegungen,  2)  sermone,  S)  bucher  und  ver- 
mane  büeher^',  4)  vermanungen,  5)  verdeudschte  ffüeher  {der  h.  schrift\  6} 
vorreden  a»tff,/rembde  buchUn**,  7)  sireitbücher,  8)  sendbriefCy  9)  nachgeschrien 
bene  serman  und  auslegung  zu  Wittemberg  gedruckt. 

dieser  cataloy  ist  nichts  weiter  als  eine  erweiterung  des  bereits  1528  ge^ 
druckten  Verzeichnisses  der  bis  dahin  erschienenen  sehrißen  L.'s,  betitelt'. 


Digitized  by  Google 


Qt  ELLEN  VKKZEiGiINLS. 


LXXl 


I  bim^  1^  aii«g^(affcn  |  $3om  dar       ^.  itrit}.  Bt«  ^nS  ad^  Mb 

oc^iJ,  /elzte  seife  leer. 

nr.  220*  findet  sich  in  der  groszherz.  bihi,  zu  Wemar,  nr,  220^  m  der 
Wolfmlnuieier  bibl. 


1534. 

Iii.  crin  brieff  [  X.  JJiari.  >iüti).  |  l>cu  ftniicm  j  iöiuü  Dev  ::ü>indel  |  iue)jen, 
an  einen  ]  guten  freunt).  j  SKttemberg.  |  M.  D.  XXXIIII,  (einfassung  wie  nr. 
Siö).  am  ende:  O^brudt  )U  ^iUmhet^  tvtx6  ^pviitd  \>ufft.  |  ü)}.  X).  XXXlilL 

J  ft^.  (sig*  ^—4),  letzte  Seite  her. 

222.  "l^a  LXV  |  «ßfatm,  bim^  |  D.  ÜRart.  «ut^.  |  p  JDeffa»,  für  be«  |  Pr* 
fun  }u  ^ii^alt  I  gcpretiigt.  |  1.  5.  3.  1.  (tiieieinfimung  wie  nr.  tiO).  am  ende 
(Irtrucft  ju  2Bit'  I  tembcrg  tuvd?  1  (S^orgcn  |  ?R^anj. 

«Vi  9J    3,         ^Z),  /^^"/''  nette  leer,   auf  bL  tlij*  steht  L.'s 

kurze  „vorrhedc",  ^ij**  tmä  Vüiji'  der  pstihn. 

223.  Der  \  CI.  ^^jalin,  1  J)urc^  |  D.  iUfav.  ^'utt;.  |  ^2lue.^cU\^t.  (  Sirtembcv.^.  ; 
M.  D.  XX  XI  III.  {die  ein  fassang  wie  tu:  215).  am  ende:  ^cbnirft  ^Mittcm* 
trrs,  I  burc^  :pan^  l'ufft.  |  9ß.  XXXV. 

i9       («t^.  %--^)>  imte  seile  leer. 

nr.  222  u.  2dd  /fiutoi  sieh  in  der  landesbibl  zu  Cassel. 

224.  S)fl«  XV.  1  eq)itot  ber  |  ©Pften  Cpiftcf.  S  5tn  He  ^ovititb.r.  i 
3^on  ber  •^iuncrftc*  j  ^ung  ber  tobten,  j  ®c^rebigt  onb  audgetcgt  butd^  |  T).  4Äar. 
Vm^.  I  SBittemberg  I  M.  n.  XXXIIII.  {gleiche  einfnssunn  mit  nr.  2if>).  am 
nide:  ©ctnictt  yt  wittcwbctg  (  buvc^  OoK^)^  «lug.  |  M.  2).  Jb'3li3^;30i)^.  idarunUr 
weh  >  correcturen). 

S6  hg.  die  rvckseite  des  tUelbUmcs  und  die  nüchslfoigviidc  acite  eulhniien 
de»  herausgehers  {Caspar  Creutziyer)  dedication  an.  den  kur/iirslen  van 
Sachsen,  Johann  fi-ieärieh.  auf  dm  folgenden  5  selten  dieses  ersten  nicht 
signierten  bogens  sieht  die  übers^zmg  von  i  Cor.  15,  die  folgenden  mit  91 — 
a  m  ((  nur  2  hl.)  signierten  bogen  enthalten  die  auslegung  mit  vorange' 
stellter  vorrede,  die  auslegtmg  endigt  auf  bl.  mnji''. 
in  der  univ.  bihl.  zu  Mt/rburg. 

22.1.  (5in  ScTTTicn  I  ober  bciö  (5iiaiui:lton  '  5n?arci  am  lij.  Üa)).  ,ju  \  SBittcnt* 

2ad?*  \  jcn  H'.  I  X).  a)iart.  LutlHn-  |  ihJittcmbcr^v  t  1534.  \enifn.ssuiuj  nie  iu\ 
202).    nm  ende:  (^'ebrugt  [sie!)  jU  Sittcmbcrg  buvav  |  9ii(fel  5d?irlen^  l  1534. 

4  by.  {sig.       i)),  seile  leer. 

f^'ifenbmteler  bibi. 


Digitized  by  GoogI( 


yiiLLLLiNVEUZtiICUNIS. 


1535. 

226.  9$on  ber  ^fi«  |  seit  Zauffc:  [  prebigtcn.  |  9ßart  $iit$.  |  SBUtemkis. . 
"M*  ÜD.  X2LXV.  (m  einftusimg  wie  nr.  207),  am  ende:  <9ctoVuA  )U 
Wt^  I  temkrg  tmä^  |  (Seorgen  |  W^m, 

iV  1  hfj.  der  erste  mit  a  signierte  bogen  enihcUt  (tuf  dem  zweiten  bleute 
L.'s  vorrede,  auf  dem  dritten  den  text:  cuantjeHim  Matthei  tun  \\\  (r.  i3 — il); 
das  4.  ht.  fehlt  in  dem  von  mir  henutztm  ci  fm/fiar  der  landeshihl  zv  Cassel, 
die  ffdijenden  13^  i  hg.,  welche  die  predigten  enthaUeHt  sind  mit  wovon 
9J  nur  2  hl.  hat,  signiert. 

227.  Hin  3crmon  |  35on  bcui  ^eubtman  [  ju  Cojjernauui,  1  iUiauV-  inij.  |  T). 
MkL  ^ut^cr.  I  M.  D.  XXXV.  [einfauung  wie  nr.  207 \.  am  ende:  (^ebvuift 
}tt  SHt*  I  tanbng  burc^  |  (Georgen  9^^. 

S  bg.  (sig,  dat  letzte  blatt  leer, 

2->S'.  (Sin  3ermon  auff  |  IDtatt^  jf|ti.  8om  |  itn0groffc(>cn.  [  ^.  IDtavt 
t^.  I  StttembcTg.  i  M.  D.  XXXV.   am  ende:  ®^xudt  |tt  iS^itteitberg.  |  twtä^ 
^\tpi)  ^lug.  1  Sinne.  |  M.  D.  XXXV. 

4'/2  bg.  (sig.  "iH — (5  2  bi).    der  titfl  hat  keine  änfassmg, 

nr,  227  u.  tu  der  univ.  hihi,  zu  Cicszen. 

228''.  (5in  ^Scr  |  mon  iiuff  ajiat  |  ti^d  ^pj.  i^om  ^in«=  j  rtVoifAcn.  l  2).  ÜÄat* 
tini  i  ^utl^cr.  |  SöittcmbCTö.  I  M.  D.  XXXV.  {tuclänfusuny  wie  nr.  138),  am 
ende:  O^btuift  p  fölttenBcrg.  |  burd)  3o)>^  fing.  |  ^nno.  |  M.  D.  XXXV. 

S  bg,  {sig,  die  zwei  letzten  blätter  sind  teer, 

229.  3100  ipm*  I  bigt,  eine  oim  bef  |  l^rtgeti  ^Dvetfattiatnt,  |  iDie  mhet,  oon 
bem  )  grcffcn  abenb^  |  mal.  |  ^T).  3Rart.  Sut^.  |  1535.  (</^<;  einfassung  wie  nr, 
i79^).   am  ende:  ^cbnidt     aMttembctg  )  bttt«^  3of<)^        1^  )  1535. 

7  bg,  (si;/.  ?t— (^M,  frf:'rs-  }.hiti  Ifer. 

230.  tfin  CSlniflli  |  cl)cr  id^öua'  troü  iitn  1  aücvlei;  Icifcn  iMit  trübiat, 
Dem  I  ^äc^tcn  Ciap.  \\\\\  Oiömoiii,  )am^)t  |  ber  au^ilcgung  beö  üuaagclioii  auji  (  bcn 
IHctbcn  eoutaö  riacV  iiinitatiö,  ge^rcbigt  |  burd)  |      SDiort.  l'nt^.  !  Stnno.  1  '»35. ; 
^HHttembevg.    {die  einfassung  ist  ein  holzschuiu,  welcher  unten  den  kämpf  Da- 
vids und  Goliaths  darstelU),  am  ende:  @ebcudt    Sittcmberg  |  burc^  (Georgen 

9  bg,  (sig.  9C— 3),  die  drei  letzten  seifen  leer. 

nr.  229  x.  230  in  der  bibl.  zu  ffo Ifenbüttel. 

231.  ®n  cinfe^  |  %  »orife  |  35ctcn^  fwv  |  einen  fluten  freunb  |  a)Mrt. 
Vnt^cT.  I  \^y^'y  \chipissnng  wie  nr.  2iö).  am  ende:  i^tudt  i^SSUtembetg | 
burd;        viint.  i      X?.  XXXV. 

4  hg.  isif/.  ?I  D),  letzte  Seite  leer,  die  sr/irift  beginnt  mit  der  ijU^er- 
schri/l:  wie  man  beten  &ol  für  meister  Peter  Balbirer. 


bigiiizea  by  Google 


QUGLLfiNVmEiCUNlS.  LXXin 

23*2.  (Sine  ik^ai^afl*  |  tigc  ^ftoiHa  a^'jc^e*  |  \)in  ^^tasfait,  am  abciit  ' 
ferr  0im(^^Ti|ti,  jm  j  MDXXXnu  jove.  {  einet  Wntn  S3oTTebc,  |  iD^art. 
Lutger  1  i^emA      IStttemkrg,  |         @^iTltn|  j  1535  {emfasmng  wie  nr, 

2Vj  bff,  (tiff,  Ä-Mß,  4&  Ä  bL),  letzte  seitt  leer.  L.'s  vorrede  {widmi^  an 
UMms  von  An^sdorf  prediger  zu  Magdeburg)  steht  hl.  Slij*  bU 

2:^3.  SiL-borto-  1  gunn  tcr  'JRüiiftiTi  [  fd)cn  ncixH-'it  Salentinianer  iMtr  '  rcna>- 
ttftcri  bcfcnmu^i,  an  &tc  |  (i^riftcii  ju  £iiiabruc|f,  |  \\\v.  ^l'hM^^Un,  \  burd)  |  T.  iHv 
laniim  ^Xcgiiim  j  ^JJHt  einer  SJorrebe  Doctor  j  SDiartuii  \!ut|^cw.  j  Sittembcta.  Iä35. 
\in  derselbai  t'i)i/'iissH)tg  wie  nr.  230). 

17  hg.  {sig.  21 — di),  letzte  seite  leer,    die  vorrede  L.'s  bl.  Slij'  bis  Sliiij'", 

234.  ^ff«bte  92eiK  jqt*  i  tung  von  äRünftev  |  URaftuii  igut^er  ]  '3ot> 
r^f.  I  IBtanbcvfl.  |  H.  D.  XXXV. 

1  hl,  beffintu  mf  der  rückmte  des  Htelbtaites. 

235.  I5tli4ie  Ärtitfel  fo  |  t>on  ton  %\\>\)[cn  i^t  neto*  |  lic^  ivrforfitt  imb  bd^ 
lidj  I  öcr^ümet  U)it>bcr  »nd  |  J<itt^ri|ic^n.  |  ^am^t  einem  ^ticffe,  |  I).  üDkrt 
F  utb  ;  Ii^tttembeT9.  (  lö35.  am  ende:  O^bnictt  iu  ^ittembetg,  {  Dutc^  Elidel 
dc^iikn^,  I  1535. 

2  hg.  i%  iÖ),  /^-f?/^  seife  leer.    L.'s  hrirf  beginnt  hl.  ^\*. 

236.  gttliitc  !  i>ruc^e  J)üc.  j  iUi\utiiü  müKX,  mibcr  |  bad  ßonrilium  Cbftan* 
tifnje,  1  (u»oli  fagcu)  ^^onftantien*  |  ]e,  ©ittcmberg  gc*  |  fteUet  dud  d^^alten,  j 
tNib  tto  man  )  no(^  toit  i  SOI.  3EnS3.  (t»  einfiusung).  am  ende:  (Sebnidt 
p  Ott*  I  tembina  bnn^  |  (Kin«  Sufft 

ocHof,  3  bff'  {tagt,  %. — ^  die  drei  iettten  seilen  leer. 

die  nr.  231  bis  23S  finden  sich  in  der  k.  hihi,  zu  Berlin. 

2  57.  53cfenbni«  ^ia^axi  \  Bptn^icx  ton  ]  lanb  Ä^n^ici  I        8tat)t  ähmn» 
btrg.  I  iDiit  JBorr^be.  |  D.  OJJart.  i^iit^.  [  ^ilUttcmbejg.  |  M.  ü.  XXXV.   am  ende: 
«jterudt  |u  iiJittembcrfl  burcb  3eic;>l;  |  s^lug.  |  M.  D.  XXXV. 

21 1       (aV/;,  'il— (S,  iö  2  bL),  letzte  seite  leer. 

in  tia  l  irchenbihl.  zu  Franketiberg. 

238.  Z^x  CIX  "^^i'alm  |  Den«  laubcm.  |  Wm  ben  iBen^ter  |  3uba.  |  ilJnb 
tribet  ade,  bie  3ub(K  «rt  |  an  fic^  ^ben,  aU  ba  ftnb,  alte  j  ^krfolgev  onb  tRodnt, 
1»  I  bct  ^ftud  »ort  1  Sbtfgel^t  bnr^  |  SRatt.  ikjut^.  |  SittomBcig.  1535. 
{tiMeinfasstmg  wie  nr*  2Ü7),   am  ende:  (gktonNft  JU  fEiittemBecg  |  ^mdf  i&wt* 

ß  bg»  (ßig.  ü—^),  letztes  blati  leet\ 


239.  Ä)er  XXUI  ^\QXm,  \  ^u|f  an  obcnb  ober  |  Itfcb,  nacb  bem  (^ra=  1  tia«, 
«iM(9^  I  bttnb  i  X).  aOQturt.  Lut^.  {  ®itteihbetg.  |  MDXXXVI   (rin/itssung  wie 
am  ende:  <8cM<ft  su  SOBtttembctg  biird^  |  €M^itIen|}. 


Digitized  by  Google 


LXXlT  QUELLENV£RZ£1CÜMS. 

9  bff,  IHff,  S— d)r  Mite  t^te  teer, 

nr.  2S8  u.  239  in  4er  kmäesbibl.  zu  CaeeeL 

240.  iDer.  f(i|.$fatiii  !CamM  mi  \  bev  smtt  ter  ftinuiie  <8otl«9,  |  titit  toen 
lüfften^  fin  bie       9ie  |  gentni,  ^ant^t  etfid^n  f<!^«  |  li^en  «itgeiintlmt,  fo  ftd^ 

im  negft  Dor^^ano^nem  [  3avf  Inn  ter  SIefi«  |  en  Begeben  ^\Un,  auf^^c^  I  Icc^t 
onb  aejc^ricben.  I  Tnx^  35.  31mbrofium  SWoi»  |  banum  ^at^rx  '^u  I  öieilaiD.  |  3Wtt 
cir  r  i>nriotc  [  Z.  Ü)iartini  @itt^.  am  eiu/e:  (^cbtiutt  }U  Sittembc¥0  |  bim^ 
jpanö  ^ufft.  I  M.  D.  XXXVI. 

24  hff.,  das  2.  und  3.  blaff  des  ersten,  unstgn.  bogens  enthnftm  L  's  vor- 
rede, das  4.  hlaft  ist  leer,  die  übrigen  bogen  sind  mit  31 — 3  {f^ovoji  das  letzte 
bl.  leer)  signiert,    der  tilel  siehi  m  einem  hoUschnitl,  welcher  unteti  einen 
cia»ienpiekiiden  Juden  äaretettt. 
iibf.  zu  Berlin, 

24K  3100  t  ^ec^^eit  |  ^Kbtfllen  [  «Rar.  |  i  SStttembeig.  |  1536. 
{in  der  hei  nr,  216  beschriebenen  exnftmung).  am  ende:  (S^tndt  ^  QKttail' 
fet9  I  l»I«cl^  C)an«  Lufft.  |  m.  T^.  XXXVI. 

7»/i  bg.  (sig.  21— ®  2  bl.) ,  letztes  blatt  leer,  die  zweite,  auf  dem 
eehiosz  Eilenburg  gehaltene  predigt  beginnt  bl.      mit  einer  kleinen  vorrede. 

in  der  bibi.  zu  Gotha. 


1537. 


242.  ^  Sflgenb  »on  j  ®.  do^anne  <&ffx\f*  |  |oftomo,  att  bie  |)eiltaen      |  ter 
Inn  bcm  mmetnten  |  (Sondito  )tt  Sßontua,  j  burc!^  JD.  9RaTtL  |  Vitt^cT  gcfanb. 
ffitttembevg*  |  SR.     XXXVn.  am  ende:  Mcfiftt  }n      { tembet^  hmdf  ( |>aii« 
^  I  m.  2).  XXXVII. 

4  bf/.  {siff.  2t— <te»  toter«  bhut  leer. 

ffolfenbütteler  bibl. 

2i;i.  (Siner  auö  ben  |  ^o^cn  3lrtifclii  |  be«  lUer^etligeften  )  ©e^ftlic^cn  glau» 
bcitö,  I  genant,  I:onatio  |  Confiaiitini,  $)urc^  |  D.  üKarti.  l?u  |  %r  35erbcufci(^t,  ; 
irni  baö  auffgcjc^obcne  !  (ieiicilium  ton  |  ÜJiantua.  |  ©tttemberg.  i  \f>'M.  (einftis- 
suiKj :  flu f  jeder  sritc  cinf  nwlirfnch  zusammengescfzfe  säule).    atn  ende: 
brütfi  3u  ^iMtem  1  berg  buni^  ^pand  |  gufft  |  2K.      XXXV Ii. 

9  d^.  (a/^.  — j^);  au/*  (iter  fetzten  seite  steht  Lufis  drucker zeichen:  das 
mit  2  sehUmgen  ummtndene  schiert 

244.  m\äfe  I  Mciie  do^n*  |  m»  (ufd  be«  f^tflcit  |  3)Ieftem«,  oiK  bem 
ge»  I  fengntd^ufSoftenl,  |  Knbte  IDä^nnen  j  flefd^iutoi.  |  SVHt  einer  S3on^ebe  j  l^od. 
3Wart.  i<ut^e.  {einf(i!ismio  n-ie  nr.  148),   am  ende:  (^ebnuft  yn  SÖitttmbtx^  \ 

dof«^^  fiug.  t  ibtno.  I     'S>.  mm. 


Diglized  by  GoogL 


QU£LLfiNV£RZ£lCUKlS. 


ucxv 


j>/s  bff,  (sig.  1—$,  a  2  ÖL),  letztes  bkut  leer,  die  vwrede  l/t  steht  bl 
9q*  bis  itif ,  sein  naehmrt  beginnt  bf,  (Sf. 

-245.  (Sin  H(t  (E^Ük^  I  (SoitcUütm,  für  ^miff  ^ittu  |  bett  taten  }u  iSangta 

jnn  ^o^^Ia«  j  gonia  gehalten,  tDi&er  t>ie  t^oc^  |  genante  ^eitigtett  t>cT  | 
m  Si'  I  Dertcuffcr.  |  3tem  ein  alt  toun»  i  bctbarlic^c  (SVi'c^idjt  önt)  |  auffr^ur,  oon 
üfnen.  fcic  (S^rijium  j  viii  3ürcn  »nb  :pciben  recihon  1  moltcn.  Unc  t»cn  ticlcn  |  an« 
^erIl  ivod^en,  am  nfl^i)lcii  ^^lot  |  »erjcic^ent.  |  T^mö^  iüi.  3c^anncm  sipmeuui,  ^farr» 
l«r  I  iU  y)cmberg  imi  y)cffcn  ,  »er^  t^iHiDidu  i>nt  au^p;oU\^t.  |  lUht  einer  53er« 
r^te  1  Z.  ÜJiart.  «ut^eri.  am  ende:  t^cbructi  i:t>ittemberg  \  t>üxd)  y^i>\Gpi}  illug. 
m.  D.  XXXVII. 

91/3  f'ff-  i^iff'  d  ^  bL),  ktzte  Seite  teer.  l,*s  vorrede  steht  bL 

bis  iHj^  das  4,  blatt  dieses  ersten  bogens  ist  teer, 

246.  ^  ^lui^  I  aSZanbat  3^fu  |  iS^ttfti  m\tx»  fyvm  |  onb  ^lanbe« 
I  (^^et  ifQi  Inn  bic  |  gan^  tfxlt,  onb  )>Tebiflet  bad  (Suangelt«  i  um  etc.  ÜDlaxd 
p\.  Zmn  ju  einem  m-  \  terric&t,  \o  baö  ^rebigamt  »nb  bie  |  Sacramcnt  ß^rifti 
fiir  unnftig  |  jur  [eelen  t)itl  ad)ten  möllen,  |  ge^anbelt.  |  J5urc^  5lmbrofiuni  'Wo'i' 
banuoi  l^far^Tr  ju  iöreflaib,  |  SWit  einer  3Sorrc^:bc  |  Wtaxt.  ]  iilHttcnv 

bn%  'im  ende:  ©ebrudi  ju  iöittem«  j  bcrg  burc^  (Si*  |  otgcn  Öi^au).  j  'M.  A). 
XXXVII. 

dj^.  die  ersten  6  unstgnierten  blätier  enthalten  die  vorrede  L.'8  md 
Moibans  mdmung,  die  folgenden,  die  sehrift  selbst  enthaltenden  bogen  sind 
mit  X-Hi  signiert,  das  letzte  blatt  ist  leer,  der  titel  dieser  sehrift  steht  in 
mtm  holxschmttf  in  dessen  rechtem  seitentheil  Christus  am  kreuz  hängt,  im 
finkm  der  sündenftUl  dargestellt  ist.  unten  steht  in  der  mitte  ein  bäum,  links 
darunter  Moses  mit  den  gesetf tafeln,  rechts  Christus,  mit  dem  drachen  käm^ 
pfenf/. 

die  nr.  243  his  246  beftndi  n  sich  in  der  k.  hihf.  :i/  Berlin. 

247".  3n>of(^öne  |  trÖfttirfH^  free  igt  |  ju  Smalfaltcn  |  ^ctl^aii,  Mud?  |  D.  ÜJhrt. 
Lutt^CT.  1  ©ittemberg.  |  1537.    {emfassung  ivic  nr.  202).    out  ende:  ®cbruc£t 
Qitttmfcerg  |  burd^  WM  ©c^irlent  j  "M.  T).  XXX  Vii. 

^  bg.  (sig.  K— 1$),  letzte  säte  'leer. 

diese  ausgäbe  besitze  ich  selbst,  ein  anderer  originaldruck  findet  sich  in 

Ar  k.  bibl.  zu  Berlin: 

24  7^  3mo  I  fd^dne  tr&ft«  {  lic^  ^tiflt  )U  |  ^malfattoen  |  ^tXffan,  j  bun^  |  'S), 
2)?ar.  'M.  [  M.  1).  XXXVII.  {einfassung  wie  nr.  t48u  am  ende:  ®ebru(tt  )U 
«Httcnibcrg  |  burd?  3oiq>^)  Älug.  |  ÜK.  I).  XXXVIL 

6*  bg.  (sig.  1— g),  letzte  seite  leer. 


1538. 

248.  %xÄM,  I  fo  bft  ^tten  fol  |  (en  auff6  <SoncUtoii  )u  |  ^atitua,  ober  n>o 
<S  ivfttbe  I  fdn,  tt^ntivottiet  »eXben,  |  Mn  »nfer«  t^ild  ipegen.  I  $nb  »ir 
oncnm  |  obop  geben  Ittiiblen  { ober  n^t  tc  |  !{).  9R<urt.  i^.  \  Sittemberg. 


Digitized  by  Google 


LXXVI 


QUELLEN  VEHZeiCiiMS. 


M.  D.  X^Vm.  iin  der  bd  nr,  2iö  beschriebenen  einfoitung),  am  endev 
(grbrintt  \  temfens       fyai»  Sufft  |  Sät.  t>,  XXXVIII. 

8  bg,  {iig*  ^k-—^),  Mzie  seite  leer,  bogen  %  enthält  die  auf  der  rück' 
Seite  des  tHeiblaties  beginnende  „vomde  0.  Murtioi  Lather.*' 

249.  ^te  bret^  |  ^^itiBota  ober      |  fentntö  bcd  glau'  |  hcni  (S^rtfti  \nn  bcr 
Üti^n  etnm(^%  i  iu^8<^tau(^^  I  MuxtLutftnX).  |  QJtttembetfl  ^.  i  V.  XXVill. 
(in  ff  er  selben  einfttsmng  wie  nr,  24$),    am  ende:  (^txüdk  ||t  toUtcmbevg  burd^ ! 
3©^.  »ei«  9)?  T  XXXVIII. 

6*  hff.  {si(j.  ^l— ("51,  /t'lzlf  seile  Ictr.  dit'  rHcksfiff  flrs-  fil'  ls  ts/  nuhrdruekt. 
fite  3  folgnificn  sritrH  cHij'-  -^ui")  nilhallrtt  L.  s  „VürrluHli-'*,  /;/.  täüj''  das 
nposfo/ischc  tjhnihenisln  kenntma  ala  diu  erale^  hl.  und  das  atliun/msrhe 
als  diis  zu  fi/c  und  iBij  den  arnbros.  lobgesang  als  das  dritte  symbolum;  das 
nicäische  folgt  erst  am  ende  der  sehriß  als  mhang. 

nr.  348  und  349  in  der  herz,  bibh  zu  Gotha.  # 

250.  ?Rat^fc^lag  cinö  au«*  I  ic^u«J  etlicher  (Sarbiiicl,  Ji3ap)t  |  ^ttb  U9  nameit« 
bem  bittteit,  auff  \  feinen  befel^  gejc^riebeit  Dnb  |  xikianimtitL  |  SRit  einet  wttM 

Sßatt.  Sut^.  {darunter  ein  huizsehnitt,  das  innere  einer  kirehe  darsielleud), 
Sophiama  Chrymppi.  j  8i  raentim  ,  etiam  quod  vernm  dieis,  mentirb.  am  en- 
de: i^tudt  }it  Stt- 1  temtorfl  t^utc^  t^n«  (  Siifft.  |  9)2. 5D.  XXXVlil. 

5  bg.  (sig.  letztes  blatt  im-.    L's  rorrrdr  steht  hl.  «if— 

die  Übersetzung  des  l/".     riginals,  welches  den   titel  führt:         \S IL/ LM 
DKLECTORUM  CARDL\ÄL1UM  (  rt  afinnim  Praelutorum,  de  emen-  \  dandn 
Ecrfesin"  rührt  von  f..  setlist  her  und  nurde  von  ihm  mit  rnndf;f"!>sf'7>  versfhen. 

251.  C^n  iörieft  4?.  |  iWiart.  Vutl^er  |  ■^Bt^^crt^ic  Sabbat^'V  |  %\\  ctmni  vpitcn  ; 
jrcunb.  |  i^ittcmberß.  |  {tiic/cix/assunf/  /tif  nr.  '>0'2\.  atn  ende:  \k)(t>XüAt 
\VL  ^lUttembetg,  |  öurd)  >)acfel  ^ittvlonu  j  M  D  XXXVlil. 

Ä  bg.  isig.  3t — letztes  ttiutt  leer, 
in  meiner  hibl. 

unter  dem  37,  merz  1638  schickt  L,  diese  schrift  nebst  dem  ^^ratselilag 
eines  ansacbun*'  (nr,  3S0)  an  Nie.  Hantsmam  (s.  de  Wette  br,  i04), 

252.  Dad  I  Xm.  bitb  XV.  )  i^apM  ®.  Oo^an*»  |  ni«,  burd^  1 ÜKoTt 
^ut^.  I  ßcpTerigt  onb  |  viu(>geleflt  j  i^BittemKT^.  |  1538.  (einfassting  wie  nr,  3i6u 
fm  ende:  igkebcudt     XBittemterfl  |  tmdf  3of<t»$  $tLug.  1538. 

73  bg,  der  erste  bogen ,  welcher  die  iulersetzung  van  Joh,  14  und  eine 
vorrede  enthält,  ist  mit  \  die  folgenden  mit  Ä— 3r  ^^i~3^  "  Ihh  ^%  ®^ 
signiert,  die  ausleguHg  des  l5.  cap.  hegimtt  auf  hl.  i^ji*.  auf  hl.  stehen 
iif  correcfnren  und  darunter  die  änickerangabe.   die  letzte  seite  ist  leer. 

in  der  hihi,  zu  tf  'olfenhüttel. 

•253.  5DaS  XVI.  |  tiapitcl  2.  3c  1  6anni8  ;  (^V^v^cbigt  önb  auöfle-  |  leflt 
buvd>  1  r.  ^yian.  |  ^'lUl^cv.  |  M.  D.  XXX vi n.  |  Mttembeift.  am  ende:  iäkbtudt 

2b  hg.  \si(f.  Ül— 3/  ^« — Iffife  seile  leer,  der  tiiel  dieser  ausgäbe, 
welche  ich  seihst  besitze,  steht  in  einem  ludzschnift ,  in  dessen  unlnm  theile 


Üigiiized  by  Google 


QUELLENVm£iCUNlS. 


LXXYl  l 


ä»  fettHehar  aufzuff  von  kriegem  dargetUUi  mird,  der  obere  theU  enthälf 
eine  täiUenhaUe,  em  wdeher  zuechmter  hmaheehen. 

254'.  (^tne  ®c^5nc  |  Ofterprcbigt,  %\xt  \  bem  Ct^itrfjfacfieit  |  ^c^cn  (  ^ 
t^ii.  I  a)2art  Lutger  ,  Sittembetg  |  M  D  XXXVIII.  {ehtfassimff  wie  nr,  202), 
m  ende:  (^obrucft  }u  )2lMttemberg  buT(|  Mväei  (^trUnt}. 

4  bg.  (si<j.  3( — X)),  letzte'  seile  leer. 

in  (hr  univ.  bibl,  zu  Gieszen*   eine  andere  (tusgabe  beeint  die  herz,  hibl, 

zu  H  ulfmbülleL 

254^  ©ne  @(f)ßnc  |  Oftcrprcbiat ,  %\\x  \  bcm  ti^urfüvncn  j  «Sac^ffcn  1  ji?«' 
t^ii,  j  i$on  ber  iörucerid^fit.  j  D.  -Uüut.  Lutl^cv.  j  Sittcmbcrg  |  M  ü  XXX\  iii. 
am  e»de :  ^ebrucft  ju  iCßtttcmbctg  |  burc^  Midti  Sc^itlen^. 

Hteleinfaisimg,  bogenzahl  und  signtUur  der  bogen  wie  nr»  254\ 

255.  t>n  ^ptu  I  <^  €S.  ^ua.  i.  I  ((S^ttftud  ^at  fu^  felM  für  |  »nfet 
Sante  geben,  SDa«  ec  |  on«  emtttt  Don  Mefev  flcgen  |  iDctttfltn  otflot  Seit)  k. 
lib  I  len  betrübten  »nb  engftiden  j  gciDiffcn  ^cilfarn  onb  trOft«  |  lu^.  ^Durd^  X>. 
ülart.  j  ^:^iit^  aufgelegt.  |  ^ittemberg.  ü)^  X.  jr^^onj.  (der  titel  in  demselben 
huizsrhnilt  nie  nr,  24HJ.    am  ende:  Okbnuft      SittenbCTg  bllK^  | 

1.  5.  HS. 

256.  ^ftotta  I  (^aieaui  (SapeUc,  a>ic  |  bfr  ^x%^  \\x  SWetlanb,  |  ^anrifcuö, 
R?i^f^  oiii-  I  o,<:kMi  ift,  Pom  21.  |  iar  bi«5  jini  |  tvi«5  H(i.  |  35crbfubfcf)ct  burc^  ( 
iiMiulaum  mtea.  i  üJät  einer  ülhicDc  |  X.  iiavt  \jut^.  (  äöiiunibcrg-  |  15:i8. 
{änfiiisimg  wie  nr.  241)),   am  ende:  i^hxudt      Sit«  |  temberg  bur(^  |)and 

1 9».  xxxvni. 

iS  bg.  {sig.  1—3,  a—e)^  teMe  seite  her.  L's  vorrede  steht  9lif— 9[mt^ 

257.  ®ctf  oltff  I  bcm  jRet^ftog  3^  |  ißinanberg,  bon  oegen  |  0q>ftlu|er  ^ 
ligfeit,  an  ftctfer(t(^  |  aKaieftat  Gtat^llet  bnb  ©tenbe,  l^u»  |  t^erif(^  fac^ 
^Iben  belangt,  onb  |  barauff  geanttoort  motben  t[t,  |  'äud)  etlid^e  bing,  tvie  bie 
jolgcnbe  furtje  35or*  |  rcbe  onb  9iegtfter  |  anjeigt.  |  SDZit  einer  JBorreb  |  jD.  iÜiart. 
brtt.  I  2öittembcrg.  1538.  "/'T  /^Vc/  in  einetn  hohschnift ,  in  dessen  ohtrm 
(half  -i  engel  ein  leeres  n  appenschild  huiten,  unten  in  jeder  ecke  ein  hirsch, 
in  der  mitte  ein  engel  auf  einem  seil  sitzend.)  am  ende-,  (^bnidt  ^^ittent: 
berg,  bur*  (  ^anö  ^rifc^mut. 

18  bg.  {a'tg.  % — letztes  biatl  leer,  auf  der  rückseite  des  titelUluUes 
tiekt  ein  regitter,  die  folgenden  ö  seifen  mthattm  In't  vorrede,  bl,  14"  ist 
mbedruckt. 

258.  Wk  ein  t^fiäjex  |  ^^rtft  gegen  atterUl^  Ic»  |  te,  gut  unb  B5fe,  na^  |  Igotte« 
Mcl^ifi^grbfi«»  I  Ik^^n  foL  |  «KU  einer  Sonfcbe  |  2).  ÜRatt  Lut^.  |  3ufm< 
SNÜtf.  I  Sittemberg  |  MDXXXVllI  {einfassung  wie  7ir.  202).   am  ende: 
nndt  ju  SBittemberg  |  burc^  mdd  @<^r(enbr  |  SR  ^  XXXVIIl 

6  bg.  {sig.  31—3),  ^^f^^''  ^  '*'^''  ^-'^  vorrede  steht  auf  dem  2.  imd  S, 

bliut  des  ersten  bogens.    hl.  %\  ist  nnbedruckt. 

dte  nr.  255  bis  2'iM  finden  sich  in  dir  k.  hibl.  zu  iJerlin. 

259.  i^nter«  |  rid^t  ber  ^\\v  \  tatorn,  an  bie  ^far^rn  }  im  Iturfürjtejit^uni 


uiyiii^ed  by  Google 


J 


LXXyiU  QUELLEN  veaZEICHMS. 

SU  I  moäf^,  tdt  biml  j  muxL  |  cmiftfett.  |  OUtembcrft.  |  1538.  («H« 
Hlelemfaasung  wie  nr.  2i5).   am  ende:  iMmdt  }U  ®tt*  |  temktg  tnxtäf  \ 

I  üR.  X).  xxxvm. 

ftjjr-         Sl — /e/2/e  Seite  leer,    auf  der  rüekseite  des  tUeU  ein 
kurzes  vom'nrt  L.'s  ^  worin  er  die  vorgenommenen  änderuuffen  recktferdgL 
bi.  %\\*  ffis  ibi''  /(tffft  seine  vorrrde. 
in  der  univ.  bibl.  zu  Gieszeii, 


1539. 

260.Sim  brn  I  <SoilcUQ«  Otit  I  ftirc&en.  i  ^.  Matt,  mff.  |  Sittcmberg.  |  1539. 
{einfnssuny  wie  nr.  2tö),  am  ende:  (S^TitcCt  ^it»  |  tembctg  tvxdf  I  {Kin^ 
^fft.  I       D.  XXXIX. 

^5  {sig.  % — 3/  «—0«  ^^tzte  seile  etUhäit  nur  Lußi  drucket • 
zeichen. 

in  der  univ.  hihi,  zu  Git'szen  und  in  meiner  eignen. 

den  14.  merz  löjy  mfiäci  L.  Melanchthon,  dasz  er  diese  sehr  iß  ferliy 
habe  (de  IVette  br.  5,  i72). 

26i.  mozt  i  ten  ^^ifc^ejf  su  ]  a^agtH^burg  |  ^Ibtec^t  (Sar«  |  bitial.  |  "Slax. 
Liit^.  I  1539.  {einfassung  wie  nr.  189),  am  ende:  ^tltxüdt  }U  Sßit'  |  tembtrg 
tmxdf  I  ^11«  Sttfft  I  SDi  !Z>.  XXXIX. 

9  6^.  {ng,  %—^),  letzte  seite  leer,  auf  der  vorletzten  seile  nur  die 
druckerangabe. 

landesbihl.  zu  Cassel. 

2f->2  ^ibcr  bic  |  ^ittitiontCT  |  max,  l^tt^.  (  Sittentberg.  j  15^9.  {ein 
faisung  wie  nr.  123). 

V  hg.  {sig.  % — die  schrift  ist  Caspar  U  Uttel,  prediger  zu  Eis- 

leben,  yetvidmt't. 

herz.  hihi.  :u  ihitha. 

2Ü3.  iinc  mau  bie  1  eiiifduöcn,  onb  fon*  |  terlicU  bie  itrancfon,  im  j  (i^n|ien" 
t^umb  I  terrid^ten  [ol,  (  X)ut(i^  ^.  (  lyriberic^  aj^ecum.  }  :il$ittembeTg.  |  Anao 
XXXIX.   {einfassung  wie  nr.  am  ende:  <Mn«fl  |tt  Otttanbctg  |  bil^ 

d  untignierte  und  18  mit  V— <E  biälter  ^  wovon  das  letzte  blatt  leer 
ist.   L/s  vorrede  steht  auf  dem  zweiten  {tmsign.)  blatte. 

264.  ShiT^c  Dnb  ein«  |  fettige  ^«legung  bei  |  (^ftebi  onb  (Suan^elten ,  fo 
auff  bie  «Sonntage  önb  für*  i  ncraiften  Seftc  burd^«  |  gan^  \ax,  jnn  bcr  |  ÄtT(!^e« 

geleffii  t  ttJcrbcn.  ]  '^cr  bic  anne  ^far^  |  bnrrn  önb  ^au^bcter  gc«'  )  ftelt,  Tinxdif  ÜR. 

tlntoni»  (  Uin  ^oruinuin.  j  Non  nobis  homine  nuii  nobis.  secT  iioiuini  tn«>  du 
^[lorlam.  \  Witumbn^.  f  M.  D.  XXXIX.  uw  einfassung \.  am  ende:  (j^rudt 
^  ^lUiUibcrg  burcV  |  (Jorgen  ^f)m.  |  Wit.      XXX IX.   in  folio. 


üigitized  by  Google 


QUKiLE^iVeRZeiCUiNlS. 


LXXIX 


das  ganze  hueh  zerßttt  in  3  iheile,  wopon  der  erste  tkeil  ^  bogen,  dir 
j»HH  theii  fft  hg,  und  der  dritte  m  bogen  zühiu  jeder  theii  hat  eSnen  be- 
sondern  titel.   die  3  enten  seifen  des  ersten  theües  enthalten  2  vorreden  L/s. 

nr.  263  und  364  in  der  k.  biU.  zu  Berlin. 

265.  ENflllRIDlON  |  !3:cr  fteinc  (Sotn^mu«  fiK  |  X)ic  flcmetne  ^far^cr  [  »itb 
^letiflrr.  j  äRwct  \  MltlaaBbtt^,  ^  |  touft  mi.  ®dfa,  \  1539  in 
oelav. 

dieser  fite/,  wovon  rfU'  2.  3.  4.  5.  und  7.  reife  rofh  oedrnckf  sind,  steht 
1«  einer  einfassung.  die  rückseite  dts  titeiblattes  ist  leer,  die  fohjeuden  H 
Matter  enthalten  L.'x  varredr.  auf  bl.  §18*  folgt  ein  neuer .  ebenfalls  in  em- 
fammg  stehender  litel,  n  r/rher  wieder  mit  nn.snuhme  der  iahresz'ihl  rofh  ge- 
druckt  iai:  Die  ^c^u  1  gebet,  iKic  jie  |  ein  ^auö  üatct  |  jemcm  gejiiicc  ein  * 
feiti^  füt  I  galten  |  foL  |  1539.  bei  jedem  gebot  steht  ein  holzsehmtt,  ebenso 
bä  jedem  der  drei  artikel,  bei  jeder  der  7  bitten,  der  taufe  und  dem  abend- 
mal.  auszer  der  auf  bl.  Qi**  beginnenden  haustafel  enthält  diese  ausgäbe  des 
Id.  chatech.  noch  „em  trawbnchlm  fnr  die  emfeltigen  pfinrherr"«  bis  mSf") 
und  „dis  tonürbflelitiii  verdendaclif '  bis  auf  bl.  beginnt  das 
te  deum  laudanm.  'bl,  ^Iff.  fehlen  in  dem  von  mir  benutzten  exemplar  der  k. 
bibl.  zu  Berlin, 

2hrt.  Lutkr.  I  ^Mttcmbcrj^  |  1539.   {einfassung  wie  nr.  202).    am  ende:  Qk* 
biudl  äu  mu  j  temberg  burc^  |  mdti  <B6fiX'  |  kn\}.  ]  3)?.  T).  XXXIX. 

SO^ji  bg.  (sig.  % — 3>  ^ — ft-  ^  ^'•^»  letzte  seile  leer. 

landesbibl.  zu  Cassel. 

267.  ;Do«  LIII.  ^<t-  I  pitd  tes  i*rop^eten  |  3efäta,  ^Bon  bcm  Veiten  |  cnb  ber 
^niigfeit  |  ß^rifti,  ^uöge*  |  legt  burd^  !  t).  üKart.  Lut^r.  |  i^itteniberg.  I  1539. 
{titeleinfassung  mit  der  enthnuptung  Johannes  des  fäufers).  am  ende:  ®cbtu<ft 
iu  föittem  I  bctg,  tiixd^  i)iidcl  |  ^d^irlenft.  |  ÜJI  Z.  XXXIX. 

9Vs  bg.  {sig.  3  2  bl.),  letztes  blatt  leer. 

m  der  herz.  bibl.  zu  Gotha. 


1540. 

« 

26S*.  9n  bte  I  ißfavt^n,      \  bet  bot  SBiul^t }     fnccbiQ^.  |  tkratanuitfi , 

X).  a»art  ^ütff.  I  ©tttemberg.  !  ^"0?  D.  XI..  ieinfissunrf  wie  nr.  123).  am 
atde:  O^ebtudt     ^ittemberg,  |  Dutc^  3ofe))^  ftlug.  j  SA.  £)*  XL. 

il  bg.  (sig.  % — letzte  seife  leer. 

m\  an  fcic  I  i3farv^errn  m  \  ber  bcn  %^ü--  I  c^cr  ju  pxc'oi-  !  gen.  1  a^er 
manunci  D.  (  aWatttni  Vut^ev  |  IlHttemberg.  I  iSR.      XXXX.   am  ende:  (äcbrurft 


'  oiyui^uo  uy  Google 


LXXX  QUELLENVERZfinCHNIS. 

t2  hg,  iitiff,  ktztei  bkm  leer,  die  titekinfatsunff  wie  bei  fir. 

die  erste  nnsgahe  dieser  schrift  befindet  eich  in  der  umv.  bibL  tu  Giesten, 
die  zweite  besitze  ich  selbst» 


1541. 

209,  Jißicci-  ipaiiö  I  Sovft.  |  D.  'Müxi  \  Viui^cv.  |  2öittemberfl.  |  ajl  D.  XJil. 
.  am  ende:  f^txMt     Sit-  i  ttwSm^  bitrc^  |         ^ufft.  |  ^J)t  XLI. 

iß  bg.  tsiff,  ft— Q),  die  zwei  letzten  seilen  leer,  der  Htel  steht  in  einer 
einfassung,  welche  unten  Hnen  an  seiner  linken  hinierttUze  saugenden  hären 
darstellt, 

diese  schrift  musz  vor  dem  12.  april  154i  erschienen  sein  {vgl,  de  Weile 
br,  6j  34i),  wiewohl  L.  den  i3,  febr,  iwch  daran  sehrieb  (6,  28C), 
in  meiner  eignen  bibl. 

270.  ^ßcrmanunge  |  }um  iS^bct,  |  ©tbcr  bcn  |  Görden.  |  ^Katt.  Vutt).  [  Bit* 
tonibcrA.  |  MDXLI.    ieinfnssung  me  tir.  202).    (un  ende:  (^Midt  )U  fSäiU  |  Um* 

berg  Mird)  [  ^}Md  2rf)ir  |  imt}.  %nnc  \  'dl  i),  XLI. 
7  hg.  [siy.  letzten  blatt  teer, 

in  der  univ.  bibl.  zu  Gieszen. 

271.  ^Tcbigten,  !  T^.  "^Slart  X'ntf^cx  \  Ünw  Der  .^in^cvtauffc  teö  [  3un(^fn 
$frtletn  iöern^arb«,  ^ür»  1  \mi  Joban'on  ihmi  ünifüit  *S«Mt.  3n  j  A^fltnunntij^knt 
beffclben  iÖrübcrn,  \  »nb  be^«  iBifctipffö  wn  JÖranbcnbiir^.  I)ei{aiü,  rornfiavi;«! 
»nb  I  örcttagö  in  Cfiern  ^^l-  |  i'd^cl^cu.  |  ^\tciu,  (iiu  2'(ifö>  J  uc  iSermoii  am  folgen» 
^it  I  ©ontag,  Quasi  «odo  g«iiiti.  X) .  |  iSUatt.  i^mtf.  Hibtt  ben  ®pnic^  ^oif.  \  am 
20.  tak  mvdf  bet  iSater  |  gi  [anb  ^at.  @o  fenbe  tij^  |  ni<^  ic  |  Ottttm^ 
M.  D.  XL.  am  ende  stehen  4  eorrecluren  und  darunter:  i$^miiA  |ii  flKttm« 
berg  I        WiM  |  &äfvc\en^.  I  m,  XLI. 

/21/i  /yjf.  (sig.  nur  Sl  W.)»  'W«'* 

Wolfenmteler  bibL 

(Sin  Sermon  |  D.  ßafpar  #uttcl,  !  tluff  bcm  (5^ott«a  icr  |  ju  (Sidleubfn 
Uiü/J  get^on.  I  m\t  einer  SBorrcbe  ®.  |  SWart.  Öirt^.  |  ffiittemberg  |  MDXLI.  (der- 
selbe holzschnill  nfs  lUefeinfassrnu!  feie  hei  nr.  202).    am  ende:  ^t^BtXtdt  )U 

©ittem  j  bcrg  Duvcl?  'Jiicfd  |  ^Sc^irlcinj.  i      iüi,  XJJ. 

.5  hg.  isig.  21 — ßy,  letzte  seile  leer.  A,.',?  vorred»'  —%\\\\*\  'v/  <v>ie 
ztischrip  an  .fohann  Bttgenhnge n,  dein  er  diesen  sermun  (tutfe/s  zum  durch- 
lesen  zuschickt,  da  er  keine  zeit  habe  dtia  hüchlein  mit  musze  zu  lesen, 

in  der  k.  hihi,  zu  Berlin. 

©ibcr  bie  (^cttlofcn  |  btouifiiv^cii  5auliteu  ühc  i  Xivgiun  £;cki  ic^» 
ten  fcrlid^n  jcitcn,  Der.  lij.  |  ^)alm  aufge^  i  legt.  |  Durd^  D.  Urbanum  StRegium.  i 


QOGLLBNVERZEIGHNIS. 


aXit  fincT  iöorrcbc  X).  \  ÜJtoini  Viitbcri.  (  l^tttcmbcrg.  1  Slnno.  1.  5.  H.  fun  en- 
de: ©etriitft      SBittcm*  |  berg,  ßurd?  3o|cpI?  |  illitg.  |  Anno.  M.  D.  XLI. 

7  6^/.  {stg.  31—®),  ^/f«»/  letzten  hlätler  leer,  die  vorrede  L.'s  steht 
U  «ij*— 3liüj%-  bl.  mi"  ist  leer, 

in  der  biöL  zu  WoirenbOHel 

274.  SDer  JDmbfc^e  |  ^faltet  |  Wt  tcn  (Summatten.  |  ^.  9ß.  {da- 
nmter  ein  holzschnitt,  »elcher  den  könig  David  betend  darstelit).  3^ 
teinberg  |  <8etnicft  buvc^  (Jorgen  |  ^f^w.  ANNO.  |  M.  D.  XLI.  am  ende:  iS^Mdt 
in  ^Httent  |  berg  burc^  <^cot'  |  gen  9{^tü.  |  'ilnno  iD'{.  ^XLII. 

leer. 

m  der  herzogl,  bibl.  zu  Gotha. 


1542. 

275.  (Sienqse^  iSi«  |  tten  Sect^teit  (g^rti>  |  üc^n  SifcMf     I  I  ®e« 
)iiT  'JQemtiBitrfl,  |  «ttno  1542.  |  20.  3anuatti.  |      IDZaTt.  8ut^.  |  SEßU« 

tmÄerg.  ieinftLsmmg :  David  tind  Colint/i).  am  ende:  iSebtUift  )tt  Ö^it«  |  teot« 
beig,  bstd^       I  (fei  Sc^irlen^,  |  m.  T>.  XLII. 

5  ft^r.  {sig.  3( — 3),  '//V?  letzte  seite  teer. 
m        imiv.  hihi,  zu  (rieszc» 

276.  'JÖerleqinui  Dilcoran  [  ^öriiDer  ^Hicbarbi,  *^Jrc^  |  biger  Crbciio,  %\\'  \ 
no.  130(K  I  ;^5erDcu^ld^t  öurd?  I  T).  lükr.  ^u.  \  ^^öittembera.  |  M.  I>.  Xl.ll.  {der 
tilel  in  der  einfussunt/  mil  dem  rhu  iiTupielenden  Juden),  am  ende:  (^bvucft 
iu  Gittern*  I  bcr^i;  Duid^  :pauö  ^  tuift.  |  AI.  D.  XLü, 

2i       (5i<7.       X),  letzte  eeUe  leer. 

mit  dieter  »chrifl  war  L,  beschäßigi  den  26»  merz  1542  {s.  de  Wette  br, 
462), 

277.  3)ev  evtfu  |  fct  Watäft  (Sakn\^  (  gel  onb  Hlcoratt.  |  !D{it  einer  Sßoti* 

wbc  D.  I  SJ^artint  ^ut^.  |  Verstcu.  Franciscanorum.  \  Franciscus  est  in  coeto,  \ 
Hesponso.  |  Quis  dubiUU  de  Ülo?  \  Antipho.  \  Tolus  mundus.  |  M.  H.  XLII.  [ein- 
ffusung  wie  nr.  71),  am  ende:  <^mft  |u  ätBittembeifl,  'im^  |  ^tt^  ^fft  [ 
M.  ü.  XLII. 

20'  -.  fjg.  (die  '2  crstrit  ipg.  sind  mit  *  sign.,  die  fnUifudtm  ntil  :?!  —  X,  % 
hat  nur  2  bl.),  die  letzte  seite  ist  leer.    L.'s  rnrrcdr  stth(  auf  bl.        bis  4*. 

278.  X)eT  jryty.  |  *I?fviIrtt  aiids^e*  I  legt,  5)iiri-l)  j  Doctov  Jol^viti  JÖiiv^en^aqcn, 
^ßowerw.  I  Darinnen  vuid)  i  ueii  itinber  ivtujio.  |  3tcm  ucii  Den  imi  j  jv^born 
ftn^,  onb  I  oon  ben  tobern  bic  man  |  nic^t  teuffcn  fan.  |  (Sin  trojt  I).  |  üÄar* 
titit  $ii%rd  für  bic  |  XBeiietn,  tocliteti  cd  »ngetat  |  gegangen  ift  mit  jtinbet  |  ^ 
fem.  I  Anno  M.  D.  XLII.  am  ende:  <Sktou(tt  JU  ^ittemWlg,  |  bitnl^  3pfcp^ 
flnt.  I  tbiiio  I  ^  3>.  XLn. 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


9  hg.  {siy.  %—%  ietzie  teiie  leer.  Us  „frott"  9iehi  SJ"— 3i8J'. 
ftr.  276—276  befinden  sieh  m  der  Inbl  zu  Wolfenbmtl, 


1543. 

279.  ii?on  K-n       |  i)cn  onö  iren  |  l'ügen.  |  '5).  M.  ^uU^.  |  i^&rücft  gu  SU* 
tcmbiTg,  I  Durd;  ^aiie  l^ufft.  |  9)?.  55.  XLIU.    {einfnssntng  wie  m.  276). 

31}  hg.  [sig.  % — 3»    — ^^"^  Jetzte  hlatl  leer,    am  ende  stehen  zwei 
curreclwreti,    die  rücksetiv  des  tilelhlailcs  t-nthäli  eine  kurze  vorrede  L.'s,  wo- 
rin er  die  herausgäbe  dieser  sckrift  rechtferligt.    geschrieben  morde  dieselbe . 
noch  im  J.  1542,  wie  aus  mehreren  stellen  ^selben  hervorgeht  und  durch 
einen  brief  v.  2i.  dee,  1642  {de  Wette'  br,      517)  bestätigt  wird. 

280.  ^om  $)am>'  |  p^ettoü:  Snb  oom  |  <9ef(I^I(^  (S^tv*  |  ftt.  |  SD^at^ 
tt^ct  am  ).  i&oupM.  J  T).  iälaxt  mff.  \  StttcmBetg.  |  tVL  S>.  XLIII.  am  ende: 
<8cbrucft  jU  tBittcmbcTö,  |  burc^  borgen  9i^to. 

16'  bg.  (sig.  ^— G),  /elzie  seife  leer. 

281.  iHMt  bcn        I  ten  Sorten  |  rauitvi.  |  T-  'Maxt.  Vutl?cr.  5li>ittcmb€r>j 
.MIjXLUI,    (t'in/(Uisung :  Si/ftsoti  zerreiszi  den  lauen),    am  ende:  i^bviuft 
'Mttniv  I  bctA  bitrd?  i)acfcl  |  Sd^irlcn^j.  |  1«.  2).  XLIU. 

21  hg.  isig.  a — X),  fetzte  seife  teer, 
die  nr.  279 — '2fH  in  meiner  eignen  hibl. 

282.  SLudleguiti}  t>cr  j  (S)}tftclit  »nb  )  (Suangetten,  oom  SlbuctU  |  an  (tft  auff 
Cftetn.  I  üDurc^  ^Doctonm  aRap«  |  tbium  ^t^er.  i  ^uff^  nen>  cotriflitt  i»nb  etiDO 
0^  I  beffett  I  3RU  dttem  nüt^lttl^  S^efliftet.  |  S^tttembeig.  |  M.  D.  XLUl.  am  en- 
de: «Scbnutt  Sil  Stttembecft  bun^  |  {ian«  Igufft  |  9R.  2).  XL        t»  foHo, 

der  Ittel  dieser  wisgahe  steht  in  einem  holzschnilt,  welcher  im  rechten 
seitent  heile  die  Opferung  Isaaks,  im  Unken  )f"<n>  mit  den  ff  c  setz  tafeln  dar- 
stellt,  die  rückseite  des  titelblattes  ist  leer,  die  darauf  folgenden  -5  hl  «Itter 
enthalten  L.'s  dedication  an  den  yrafnt  von  Mansfeld  und  ,,nnteni(/it''  etc. 
donn  ffi/f/l  ein  ^  hl.  langes  regtsftT.  dir  foh/cuilcn  l/ogeii,  n  r/rhr  dir  /»redif/ 
ten  CHthulU'ii.  sind  sign.  ^ — ^  ü — ^  %A — Ji.  die  uheren  blailzahlen  laujen  von 
1  bis  CCCÄXXTL 

muv.  bibi.  zu  Gieszen. 


1544. 

'28;?.  ÄuöIcy^uuA  ^cr  |  ti^^iftcln  ent?  !  ($uan<^cltcn ,  üen  Cftcrii  bid  auff  Ki^ 

^auö  I  M.  U.  XLlIll.  atn  ende;  i^icDviidi  :h.Hucmbcrg  Durc^  ^anö  X}X\\if 
Anno  M.  D.  XLllU. 


Digitized  by  Google 


QUKLL£NVfiRZElGHN18. 


LXXXII 


fier  liiel  dieser  von  Creuziger  hcsorylm  poslii/e  steht  in  einem  holz- 
sekHittf  dessen  oberer  theil  goit  den  vater  von  wölken  und  engein  umgehen 
vmMU.  die  rüekseite  des  (itels  ist  leer,  die  drei  folgenden  seifen  bis 
liii')  enihnifen  die  dedieaHon  Creuziger s  an  Georg  först  zu  Anhalt,  welcher 
sich  auf  den  4  folgenden  seiten  (ä^^—fS^')  l/s  vorrede  ansehlieszt.  auf  bl. 
95^  stehen  mehrere  carrecturen,  bl,  86  ist  leer,  hierauf  folgen  iO  bl  register, 
die  predigten  enthaltenden  bogen  sind  sign,  mit  91—3,  <»— fc*       Sb»  ^ 

und  tragen  die  oberen  blatizahlen  I—CCCCLXJIIL 
Gieszen 

2S4.  (iinc  iUcrivV  L^bcr  bie  (it>i]tc(,  fo  I  man  Itejet  »on  beu  ^cilif^en  |  i:rnflclii 
:^cc.  I  Xli.  I  MqxL  ^ut^.  1  Momberg,  j  MUXLIill.  (in  derselben  einfassung 
wie  nr.  202). 

4  bg.  {sig.  31 -D),  letzte  seile  leer. 

in  der  landesbibl.  zu  Cassel, 

285.  Stax%  k&itt'  [  ni0  ^.  SRort  tnit^crd,  Mm  \  ^eiligen  ^cta««  |  ment  1 
%6abak  tu  ÜBBitMBerg, }  !C>im^  ^onx^  Vufft.  |  M.  D.  XLIUL  (einfassung  wie 
nr.  369),   am  ende  nur:  M.  D.  XLUII. 

7  bg,  (sig,  K— (S^),  letzte  seile  leer, 

Wolfenhütteier  hibl 

286.  SSon  bem  ®cift  |  bct  SBtberteiiffct,  '  ^iiftu«  SÖZentu«.  |  ü)Ht  einer  35or* 
tctc.  '      gWort.  Lut^.  I  5BittombctyV  I  M.  l).  XLUII.    {einfnssunr)       »r.  2021 
IM  ende  steht  eine  corrccfur  und  flnrvnter  die  druckerwigohe :  (^bruclt 
ötttcm  1  berg,  ^)ur(^  Oiicfct  5d^it(en0  j  m  T>  XLUII. 

19  /;j7.  {sig.        1).       5  torrc^fc  hl.        bis  Wif. 

m  der  k.  hihi,  zu  Berlin. 


1545. 

2S7.  iSm  ®dltf<^  I  Sägenf^vifft,  t»on  !t)octo«  ( tt«  maxtxni  ^ut^  { tc»bt, 

3lein  I  OUtgangen.  |  A///'/  f/uid  aegroto  sua  fata  precare  f.uthcro,  \  yn  melius, 
Hiuat  seu  morialur.  tiahrs.  j  /*•  tua  dum  uiuil,  peslis  te  ad/ligif  et  urit,  \  Mors 
*m  tmr  cerfc  aun  m  >rietia\  erit.  '  f>r'rn  Ines  pestis ,  sed  mors-  est  durior  il' 
'<t,  I  Eityt;  nunc  iUrum  perfide  Papa  uelis.  j  SBittcmberg,  [  (^Xüdt  bUTC^  JpOll^ 
vUfft  I  lö45.    {in  einfassung). 

4  bl.,  n  ovon  die  rückseiie  des  iitelhlaties  uiul  dfis  iiaiienische  original, 
W.  Ifäi*  bis  SUi^''    L.'s  Übersetzung  nebst  einer  naclischrifl  enthalten. 

herz.  bibl.  zu  Gotha. 

288.  Wmx  M  J^ftum     I  Boiit  Dom  Teuffei  geftifft,  [  WixL  8ittfer 
(darunter  ein  grosz&  holzschnitt:  der  b^st  wird  von  teufefn  in  den  höUen- 
raeksH  gestoszen),  Wi^Mbtt^  1545.  |  biird^  $an«  &tfft 

24  bg.  (sig.  «— ?la),  das  letzte  Matt  leer. 

m  der  univ.  bibl,  zu  Gieszen, 


uiyui^ed  by  Google 


LXXXIV  <,)ÜELLENVKKZEICUNIS. 

289.  smet  bie  |  XXXII.  «Ttilel  |  bet  ^(ofltften  wn  |  mtn,  \  SRatt  8ttft^. ; 
SBUtem^erg.  |  M.  D.  XLV.  (einfasmng  wie  nr.  281).  am  ende:  <^bnnft  Jit 
fflit*  I  tcmbcrA,  Dur*  |  mdd  ed^tr  1  len^.  |  M.  D.  XLV. 

iO  hl.  (siff.  (S  2  bl.),  letztes  blatt  leer. 

290.  3ln  Äurfurftcn  ju  1  ?acf)fcit  rrtr  ^'ant<  |  vjraucn  5U  ^cücii,      9J^irt  j 
^x'ittf»cr  l^cn  tcm  cnff.inc^cncn  y^.  [  \n  ilh-inniui>v  I  ^Öittcmbcrfl.    «//»  ende  2  i  nner- 
turtn  und  (ha unter:  oktvutlt  in  hcx  l^l^urfuijUi'  1  (^cn  '^tat  üt^Utcmberg  Durc^ 
3oi'cp^  Älufl.  I  Stitno  Ü)?.  $5.  XÄPß. 

^  ^i^.        21— (äj. 

nr.  299  tm<l  290  befinden  sich  in  der  herz.        zu  Cotha. 

291.  :^a)}ft  tsm  {Kibvtani  üt|.  |  onb  Kqcanber^  III.  gegen  jtct^jcr  |  t^bc» 
Ttd^n  i^tbavojfa  geübt.  bev  ^ift  |  orta  ^ufanten  gqog^n  nfi^Uc^  i  lefett.  [ 
Wi  einer  $onr^be  |  ü).  SD2ar.  Sutfwrd.  {danmier  ein  grcszer  holzsebmtt  den 

hupst  und  kniser  darstellend i.  am  ende:  (Slebnuft  yn  Wittm  \  bevg,  bunj^  3o« 

*  h{/.  (si{/.  51  ^//c  drei  letzten  seilen  leer.  L.'s  vorrede  steht  hl.  Sltj' 
his  5ütii''  enthalt  einni  tjms-zen  holzsehnitt  {der  hapsl  tritt  dm  huser 

auf  den  hals)  mit  der  üherschri/f :  historia  ron  hapst  Alexander  III.  n  n-  er 
den  Leiser  Friedrichen  B^u  hnrossa  detH  Türcken  verrhateti  hat.  hl  ein  fein 
exempel  der  nachaulycr  s.  I'etri. 

292.  tiia  i)iaIoviuö  1  bem  li^tanb  i\x  j  cl;i\n  gofci^vicbiii.  |  ruvd>  3)?.  3o^aii 
övcber,  5ln  ]  bic  X)uvc^leu(^tig|ie  ^oc^cbor  1  nc  Jütjun,  gratre  X)üioi^ia,  1  itonigin 
IVitKxito  I  mattfK.  I  iDht einet  9}inn;ebe^.|  ^attLnt^.  |  Sttlmbctg.  M.  D.XLV. 
[ein/asenng  wie  nr.  202).  am  ende:  (gcbruift  )U  Wb^  |  tembefg  Ibotdf  |  9ltdU 
®#r«  I  len«.  |  SO^.  fS>.  XLV. 

/^V«  ^—^f  O  2  H).         vorrede  ßilt  die  biätier  tli|*  bis 

»if. 

nr.  2,9i  w.  252  in  der  k.  bihl.  zu  Berlin. 

293.  .<>viufpD|"tiUa  I  »bcr  bti^  SoiitaAÖ  tut  [  bcv  fiirnfmcftm  Jvcftc  (5nan>-\c-  ! 
Ita,  I^urc^  ta€i  gait^e  iar.  j  ^.  JJt\\v.  V<utl^.  i  Jh^ittemberjü.  |  Mit  t^Wxü  aiiifö  neHJ 
t)bcT  i  fc^cn,  acbcffcTt,  mit  etlid^n  |  ^rebigten  gemc^ict.  |  (^cudt  butc^  |  ^ 
kx  Seife.  I  ^J)i.  (D.  XLV.  m 

(//CArr  fitel,  dessen  l.  2.  ö.  7.  8.  und  9.  zeile  roth  gedruckt  sind,  steht 
in  demselben  holzschnitl  wie  nr.  282.  bl.  2lii*  etUhält  X.V  vorrede,  welcher  bt. 
%Kf  hin  liiij*  de»  Herausgebers,  F.  Dietrichj  vorrede  folgt,  die  hantsposL 
zerf^H  in  3  theile:  wintertheii,  sommeriheil  und  feeUheii^  wovon  der  S.  tkeil 
einen  besonderen,  in  einem  Aotzschniit  stehenden  iitel  hat.  der-  erste  Iheil 
zählt  CXV,  der  zweite  CLIX  und  der  dritte  theil  iOi  foU  bUUier, 

WolfenSmel, 


uiyiii^ad  kDy  Google 


QIELLEI^VERZEICIIMS. 


LSXXV 


1546 

294.  SlMcr  '^rctifl»  |  tcn  beö  ö^rtDirbigen  ^rxn  1).  |  a)?artini  l'ut^cr«,  ju 

It'^  i  ben  t>cr  feinem  abfc^ieb  |  au^  btefem  leben  |  flet^aii.  |  Oi^ebrucft  jii  fjittim- 
berg  (  CHT*  pvin^  Vitfft,  !  1546.  (einfmsmig  wie  nr.  269).  am  ende:  (j^t>X\kdt 
iu  Sit'  j  tcmberg  Durd?  j  .pon«  ^"fft.  |  I54G. 

18  hg.  (siff.  21— S),  die  lei2t€  seile  leer,  au/  der  vorletzten  seile  sieht 
Hur  die  druckerangabe. 

in  meiner  eignen  hihi. 

295.  (Srflctung  |  !D.  SWart.  iut^m  |  oon  bet  fraae,  bie  ^fleU  \  mtfx  belon* 
(KXb. .  SRtt  Sorvetoen  $^iliv)}i  9)ltcton4oittd        |  Dnb  !Doct  3t»^.  ^u^^enl^a« 

M  ^an«  I  8ufft  ^  1547. 

20  6/.,  mowm  L,'s  erkiürung  die  4  letzten  bUUier  ßllt,   dieselbe  ist  von 

fi.  Rörer  an  lag  gegeben. 

in  der  bibl.  zu  fVolffnIinilel. 

'äu^U'flun«^ ,  e^lidjeT  |  Xrofif|)rn(*c ,  fe  ber  (5^ninrbiv-\c  i  «pcrr,  Doctor 
Üliarhnuö  §u»  !  t^cr,  jnn  feiner  lieben  i^crrn,  i>nb  |  ^wii^w  ivreunben  ibibeln  »nr 
iPeitiUen,  mit  eigener  |  ^anbt  (ju  feinem  ^t-  |  bccJ?tniöj  ge*  |  fc^rieben.  j  ^falm. 
ril.  I  Xu  wptteft  ....  beinc  (5^re. 

7  bg.  {iig.  letzte  seile  teer. 

diese  smnmhmg  wurde  vm  Aurifitber  »ermulattet,  eine  andere  sammhmg 
gith  G.  Rorarius  heraus  unter  dem  tUel: 

^96^  SKMelei;  f<4j^  |  nen  <S))tüc^  and  ^iS^n  \  €$(^ftfft  au^legung,  tmwXi  \ 
^  tnb  Xtoft  }it  ncstien  loeU  [  (|e  ber  e^nttttibi0e  fyn  \  ^oct.  ^avt.  Sut^ 

fftiger,  tielen  in  irc  |  ^iblien  gefd^tidbe.  j  ierflleicben  iB^>tüd^  bon  anbetn  |  f)erTn 
»iii^Ai'lL'At,  finb  aud)  mit  ein-  |  aomciuKt.  |  ^?it  t)leid  »iberumb  burc^  fe^^n,  |  »nb 
äCine^rct.  |  C^bvucft  ju  gittern*  j  berfl  burd^  ^anö  l^ufft.  |  1549.   in  octav. 
'Jf!  hfl.  isif/.  a-c/,  letzte  seile  leer,   die  i.  6*.  und  14,  zeile  des 

Uleh  si)itl  roth  gedritckl. 
in  der  hibl.  zu  Weimar . 

207.  ^auöpcftiU  (  »ber  bieSrnta  v^  t>nb  ber  für  !  ncmoftcn  ^oftc  <fitan<^etien, 
tiKdj  bod  gan^  Mx,  \  üon  5).  IWai  imc  i'ui^cvü  icii^oi  gcptcti^t,  auö  lUi.  (Otogen 
ÄJwrt  fefigen  aefc^riebfnen  ©liefern,  «>ic  er  bie  oon  jar  iar  aud  feinem  be« 
^odoi«  9Ruttb  auffgefafft  t>nb  Infanten  bracht,  Xteiv '  fi^  on  alle  (Snberung, 
^HiinH^r  Ober  3)if<tir  <^uff^  I  }P9f^^t  ^  tu  S)tu(!  geben,  (danmier  ein 
hohschtuU:  Christus  am  kreuz,  tmter  welchem  L.  und  kurförsi  Johann  Firied' , 
rirh  roH  Sachsen  knien).  II.  "^etri  I.  |  ©it  ^aben  ...  »on  bem  ^eil.  geift  | 
<^bru(ft  ju  3^€na,  burc^  ß^riftian  SRöbinger«  Grbcn.  |  Sinne  2).  LIX.  am 
eiuie:  (^fbrudt  ya  O^cna  burd^  |  (S^riftian  9?öbinöer«  (irben.  fol. 

f^ii'nc  von  Andreas  Poach  aus  'lern  h inier lassetien  manm-cripfe  Georg  Rörcr's 
uut  einer  vorrede  von  Mc.  v.  Amsdorf  besorgte  ausgäbe  der  hanspof^ltllc  ent- 
hält 4  bi.  vorstäche,  498  fol.  und  öi  unfol.  bUüter,    bl.  i8i  beginnt  der 


LXXXV1 


QUELLENVERZEICUNIS. 


„tummerteU  dtsr  hawposHUm*'  bl  437  der  festig.  dS^  5i  mfoL  bUtiter  ent- 
hallen  reffister  und  correcturen. 

298.  OOLI.OQUIA  I  Ober  I  Itfc^rcben  J£)o»  1  dor  ülKartini  i'ut^cri,  fo  tt 
in  üiclen  |  3arcn,  t)ie  ^cit  Kinc«  l^cbcnö,  gegen  (^le^tten  VJcut^en,  31u(j^  |  frembbcn 
(Ji^cftcn  iMiiit  foiiTivi  XifitvV'^t^t'n  c\cfü^rct.  T^vtrinn  Pcn  allen  Slrti*  j  (fein  »nfcr 
9?eUflii>n,  '2lud^  tiMi  beben  2tü(fon,  «vrciAcn  lmiiid  i'liinrort;  ^txm,  \  »iel  mercf liefen 
.^iftcrij^,  »nb  lonfi  üon  allcrloi)  Vobro,  Xrpfi,  ^Kat6,  |  föciffaftung,  Söarnung,  »nb 
ccrmauunfl,  söeric^t,  |  onnb  ontoniAt,  jh  finbt'n.  i  Änfcnfllic^«  »on  3)i.  Stnt^cnio 
tautcrba*  j^ufamcn  c^etraqen,  ^ciiiad?in  in  ^iXo\\\t  \  Locos  Commimcs  j)crfrtffet, 
au&  üil  aiiberer  (^Vcle^rur  Veutc  Collecinncis  j^eme^rct  |  $)urt^  3o^nncm  iliinia 
(ent.  I  ®<iinfot  bie  toBttgot  Sroto,  ba^  nic^t^  i>inl&totniite.  3o^ii.  6.  {darunter 
ein  hohiehrntty  eine  Usckgetellsehaß  von  S  personen  darsleilend).  f^ttmSt  ju 
Statidfurt  am  SRai^n,  im  3«  1574.  Fol. 

auf  der  rückseite  des  titelblattet  steht  ein  grosxer,  die  taufe  Jesu  darsteilender 
holzschnilt  mit  der  ühcrschrip :  diese  ist  mein  liobcr  »on  an  welchem  ich  ein 
wohlgefalleu  habe.  M.ittluM  3.  die  folgenden  9  bl.  enthalten  die  vom  7.  Juli  1569 
datierte  vorrede  Atirifabers  und  das  regisler.  hierauf  folgen  auf  446  foU  bl, 
((fie<«  bff.)  die  tuchreden. 

in  der  hiesiffen  yyttmasialbibliolhek. 


lull  dt'fi  his  Jetzt  cxUtiercnäen  gcsamtniemgaben  d&r  deutschen  sehr  t/Ken 
Luthers  wurften  benutzt: 

1)  die  Wittenbei'ger  ausgäbe  von  löJÜ — 1558.    12  foliobände. 

2)  die  Jenaer  ausgäbe,  und  zwar  th.  i  von  1555.  2,  1555,  3,  1556.  4, 
im.  5,  1575.  e,  1557.  7,  1558.  8,  1558. 

3)  die  Eisleber  ausgäbe  von  1564 — 1565.  2  foUobände,  welche  als  sup- 
filemenfbände  zu  den  zwei  vorhergehenden  ausgaben  anzusehen  und. 

4)  die  ffallesche  (Walch*sche)  ausgäbe  v.  1740—1753.  24  bdnde  in  quart. 

5)  die  ErlangtT  ausgäbe.  1826 — 1856  in  67  octavbänden  erschienen. 

Die  biblischen  belege  wurden  in  der  regel  liindseils  ausgäbe  von  Lu- 
thers bibeUibersetzung  entnommen,  nclche  den  text  von  1S45  zu  gründe  legt, 
öfters  sind  jedoch  auch  frnhcrr  drui-Lc ,  znmai  die  ersten  ausgaben  der  ei»- 
zclnen  Iheite  der  hihel  herungrziKjoi  nnrden. 

Luthers  briefe  nach  ilrr  rmt  dr  If'cfte  1825 — l82s  in  :'i  hmidm  her- 
ausgegebenen Sammlung,  iixlchcr  Seide  mann  1856  norh  ri/irn  sechsten  hin- 
zupigte,  und  D  urkhardt,  dr.  .Varlin  Luther  s  brie/mehsel.    Lcipz.  1866. 


Digitized  by  Googl 


Abkttrzimgen. 

es  ffenUgi  hier  nur  die  in  der  grammatik  ÜbHchen  zu  vtrzHchnen»  alfe 

übrigen  erkiärm  sich  leicht  von  selbst 


ace.  acct4sa.tio^ 

a^.  (uijectiv. 

adv.  fiffverb. 

ahti.  aithochdeutsch. 

comp.  compariUh*. 

eor^',  conjtsncHon^  an^funetip» 

d(it.  datir. 

f.  fern  in  hl  f/ ff i. 

gen.  gcmtir. 

goth,  gothisch* 

gr.  griechisch. 

imp.  imperttliv* 

irui.  inäieatitK 

inf.  Infinitiv. 

mir.  Mransiiiv,  intransHirum. 
tat,  lateinisch. 


m.  masadinnm. 
md,  mitleldetitsrh. 
mhd.  mittelhochdeutsch, 
n.  neutrurn. 
nd.  niederdeutsch, 
nhd.  neuhochdeutsch, 
nom.  nominaiiv. 
part.  participium. 
pl.  pluralis. 
praes.  praesens, 
praet.  praeteritvm. 
refl.  reflexiv^  reflexiimm. 
sing,  singuiaris. 
subst.  Substantiv, 
sup,  superlatio. 
tr,  transiOit,  transiiimm. 


A. 


k,  üt  edelstt^  und  ursprüngHchste  aller 
rocallaule,  stehl  in  den  ältpstm  nritpnnl- 
drucken  der  deulschen  aümjlen  LuUiers, 
«w  in  4HHn  »odk  vmhmnämen  eigadtän» 
diiji'n  hriefen  aus  den  Jahre»  1517  6»  1519 
hiiufiij  für  o.  so  begegnen  z.  h.  dem  wlid. 
iautsiand  enlsprecfuud  an  (d.  i.  aiio  )  für 
ohne,  angerehr  für  oinigcßilir,  argwahn  (arg- 
mi)  ßr  argwöhn,  ksl  für  koth,  stram 
iBeynslram,  wasserslrani ) /^iir  slrom ,  lachl 
pir  lochl;  daneben  erftchehien  aber  auch 
af»  für  ob,  adiler  (ädert  für  oder,  nach  ßir 
■ocli ,  sali  für  soll ,  welche  letztere  formen 
itr  »og.  mittetieuUdie»  mmiart  anj^«- 
hören.  mit  dem  Jt^n  1520  verschwinden 
die  den  mitield.  rocalismus  repräsentieren- 
den a  bei  Lulh.  gänzlich,  während  beispiele 
Wier  ort  sich  länger  erhalten  haben ;  arg- 
kommt  »ogar  »oeA  in  4er  hibel  t.  j. 
I"T45  neben  «rgwon  vor.*) 

V'/n  ilf'm  dehnzfichen  all  marht  Luth.  nur 
uli^R  gebrauch  u$iä  noch  sellener  erscheint 
«u  Mcsfc  hierfür  einige  beispiele ,  die  ror* 
migtmeite  moniwcr^lfifrerrMfcii  wnd  de»  die 
'^nhngraphie  L.s  am  treuesten  wiedergeben- 
df'n.  hix  zum  j<ihr  153ü  gednuiUen  auiogr. 
h^.  entnommen  sind.  • 

«)  Üe  ddmung  bleibt  wnbexei^et:  asz 
{ipiter  assl,  ban,  bare,  bewaren,  bexalen. 
«rfaren,  emianung,  fane,  far  gefahr), 
fareo,  han  (fianenschrri ,  wotlerhan),  har, 
j^r,  kal,  1dm,  inriing.  par.  rat,  ralen,  rat- 
Khiag,  schar,  tal,  vemanen,  verwaren,  wnl. 
war  terue  (warh«it,  fflrwar),  tal,  tan. 

f))  mit  dehnendem  h:  ahnen,  hahr  (baar). 
halir  ibahrp).  fahl  und  falh,  Talir,  knlin  und 
khan,  l.ihni.  rhaiu  sordes',  ihat,  \riiei-llian, 

die  bele^  für  diese  und  die  folfenden 
^tiipiete  eebe  mmn  tMt  den  die  betirenenden 
vOrt«r  behandelnden  srükelB. 

Dnn^  WMerbMk. 


vorrlialen  und  verralhcn.  \orfahr,  Wahl  mnd 
\valh,  wahn,  wahr  (=  waare). 

c)  die  dehnung  wird  durch  geminaium 
ausgedrOdtt :  aal  aiidula,  «aal,  »aat,  in  der 
bibel  V.  j.  1545  auch  einigemal  zaan  neben 
7rui.  hiemach  ist  Kehre  i  n  tjr.  d  <1.  spräche 
(its  Id.- — \l.jh.  \ ,  3  zu  benchdqi'n.  wo  be- 
itauplel  wird ,  L.  habe  kein  aa  und  aU  bei' 
Spiel  kOnigssal  1  Mas.  14,  17  dienen  mves, 
ein  worl  das  in  L.s  bibelübersetzung  gar 
nicht  vorkommt;  in  der  von  Mehrein  citierten 
stelle  sieht  könj};stal. 

In  seiner  eigenschaß  als  erster  bucli^iabe 
des  alj^betes  steht  »in  deroffenb.M,  1»  8 
u.  a.  a.  St.  vorkommenden  formet :  das  a  und 
das  0  der  ay^f'inq  viu!  d'is  rndt\  wie  auch 
erklärend  hinzuge/ugl  wird,  denn  a  {alplMi) 
ist  der  erste  und  das  lange  o  [ömega)  der 
letzte  bneh^abe  des  grieeMeehen  alphabetes. 

Einmal  dient  der  bu<^stahe  a  aneh  als 
abkürzung  für  das  obscene,  sonst  von  Luth. 
nicht  gemiedene  wort  arslnch :  mir  ist  wie 
dir,  mein  adelichs  a.  1«  imer  drahen,  du 
rindest  noch  wol  deinn  gleichen,  von  efte* 
Sachen.  (1530).  Ej\  so  wird  den  „mü  gm* 
tfn  gesellen"  davon  laufenden  treiberfi  von 
ihren  männem  nachgesungen,  die  verbin' 
dung  des  adj.  adelicb  mit  anloeh  Ml  tiodk 
heute  in  Hessen  unter  dem  volk  ganz  ge» 
wöhnlich. 

\,  den  Umlaut  des  langen  wie  kurzen  a, 
drückt  Luth.  steis  durch  e(eh,  ee)  aus.  bei- 
spiele kierßr  s,  unter  e. 

Aal  (al,  i^,9h])*m.anguiUa, einbekannter 
schlangenartiger  fisch  \  bei  Luth.  häufig  die 
von  der  Schlüpfrigkeit  dieses  thieres  herge- 
nommene sprüchwörtliche  redensart  „den 
aal  beim  sehwemz  haben**:  es  ist  nur  vmb 
eynen  bucbslaben  zu  thun ,  das  man  das  d 
JOS  b  and  das  b  p»  d  verwandele»  so  wird 

1 


AAS 

aus  dein  worl  leyd  »las  worl  leyb  und  wid- 
(Icriimli  (f!  i  umgekehrt}  su  li  i^in  f*-:  w'w 
den  at  hc\  dem  schwaiilz.  das  ander  lajl 
Widder  d.  hymlischen  propheten.  Willemb. 
(152&).  Gitj»;  es  ist  der  teulTel,  der  ako 
geuckelt  vnd  warfel  spielel  mit  derachriJlt 
und  sie  drchel  wie  er  wil,  das,  no  man  jn 
angreifet,  soll  man  den  ael  bey  dem  äcliwanlz 
geia.süi-l  haben,  das  14.  vnd  15.  cap.  Jo- 
kemnU.  WiUehb.  1538.  Xmj*>;  er(d«rcar- 
dinal  Cajetan)  dachte  er  helle  mich  in  der 
kliipfM'n,  so  hat  er  den  ahl  bey  dem  srJiwnn- 
Ue.  KUl.ausg.  1,3'';  ich  besorge,  ich  werde 
suleUl  den  ah!  bei  dem  sclnvaulze  niohl  hnl- 
ten.  Bnrkkardt  LulKen  knefw,  293. 
—  Für  den  pl.  von  aal ,  welcher  mhd,  aele 
lautet,  bietet  Luther  keinen  beleg. 

Die  eiymologie  des  wortes  aal  ist  norh 
«luieher;  GrimM  vermuthei  {wtb.  1,  5), 
dasx  aal  aus  ahal,  der  Verkleinerung  oder 
ableitung  einet  verlornen  aha  {tcMange} 
en^/»rti>(f/»'n  sft  und  glaubt  diese  rermu- 
Utung  durch  die  bei  Luth.  vorkommende 
«cArdfrNiiDi  ahl  iHiterrfilUen  su  können, 
wnn  wir  nun  aiicA  diese  kerteümtff  4m 
Wortes  aal  nicht  bestreiten  {in  der  von  J. 
Jonas  verdeutschten  schrift  Ls:  das  der 
freie  IVille  niciUs  sey.  Witlemb.  1526. 
begegnet  sogar  iUe  tehreibui^  ahel),  «o 
glauben  wir  doch,  datx  das  h  in  ahl  bei  L, 
nur  dehnteichi  n  /sf.  —  ahd.  und  mhd.  gilt 
nur  ;'l  (firaff  i.  224.   //-/(.  I.  1\) 

Aas  (iisz,  ass»,  'as^,  «.  cadaver,  todter 
körpevt  weichet  worl  Weigand  {wtb,  d. 
d.  aynon.  3,  11$7)  u.  a.  von  aa«x  esea, 
sppffp,  fhifrfrasz  als  unrertrandt  gänzlich 
(ji  s'  Uii-dvn  wissen  wollen  und  nur  letzleres 
von  eszen  ableiten,  während  Grimm  wtb. 
1«  6  (v^.  oiMsA  deMen  geseh.  d.  d.  spräche 
2.  aM/l.  701)  beiden  Wörtern  ¥un  als  Wur- 
zel suiceist.  (jpf) raucht  Luth.  «oiaoA/  für 
esca  als  auch  für  carlavci . 

1 )  ßir  esca :  du  wirst  aiiirs  land  Tallcn  \  n*i 
niehl  wider  ausgelesen  noch  genmlel  wer- 
den, sondern  den  tliieren  aulT dem  land  mhI 
den  vogeln  liiiiicK   znm  n<s  «»M-dcn. 

Ezech.  29,5  \hebr.         A  VA'  yruf'-imoiKt, 

t  VI 

ruiy.  ad  derorandum;  J.  F.  r.  Meyer  über- 
tust: frass,  efreiifo  Sthmieder  bei  Ger* 
lüch  die  heUige  Stihrißy 


2  AB 

2}  für  die  leiche  der  Ihiere .  und  das  ge- 
iiogel  liel  aiifT  die  ass.  t  V  /v  \  ',.  1  1  ;  und 
(SiimoH)  Iral  au.v  dt  iii  woge,  das  er  das  ass 
des  leweos  besehe,  sihe,  da  war  ein  bica- 
seh  warn  in  dem  ass  des  lewens.  ridtt»  1 4, 9 ; 
wo  aber  ein  as;>  {1*122:  asz i  ist,  da  sanileu 
sieli  die  adliT  (  I  522  :  n'lf  If  i  ).  Matth  21.  'iS. 

3)  für  die  menschliche  leiche:  ,i[^o  \v:inl 
das  ass  hebel  wie  kol  aufl*  dem  felde.  2  kön. 
9 »  37 ;  Itcin  «cheodlicher,  vnleidlicher  ass 
aolT  erden  isi,  denn  des  menschen,  zwo  pre* 
digt  vber  der  leiche  des  kürfurslen  herlzog 
Johans  zu  Sachssen.  Hlltemb.  1 532.  Fiij*. 
den  gebraudt  det  wories  aas  für  den  eada^ 
rer  det  menschen  vor  iMther  belegt  Ben. 
1,  61:  einen  beleg  aus  neueter  zeit  gibt 
Wei ga  n  d  wlb.  d.  d.  xj/nnn.  \  ,  2.  hier  slehi' 
noch  ein  solclter  aus  der  ersten  deuLuhen 
bibel;  1  Jlfos.50,  3  Aeistf  et  vondertatbung 
det  teuAnamt  Jaeobt:  dila  was  die  gewon* 
heil  der  bewarten  eser  (vutg. :  iste  qnippe 
mos  pr,il  cadaverum  conditorum), 

der  pl.  von  aas  lauiei  bei  Luüier  { 1  Mos. 
15,  Ii;  (He  ass  d,  i.  atte.  die  Nürnberger 
bibel  V.  14  S3  Aal  an  der  betreffenden  ttetk 
dy  osse,  während  sie  sonst  auch  <z.b.  I  Sa». 
l  7,  1  B  :  31,12  dir»  ii'is  bietet,  die  .«o//.  er^tf 
deutsche  bibel  dagegen  hat  auch  hier  wie 
Gen.  SO,  3  die  esser. 

Ah  (ahe),  mAd.  ab,  ahe^  ahd.  apa.  aba, 
goth.  af,  der  laulrerschiebung  und  der  be- 
di'utunff  nach  mit  gr.  n  tu.  Int.  alt  stimmend, 
ist  heute  fast  nur  als  udrerh  in  vielen 

tammentetiungen  uftri^,  «edArend  et  frtdur 
rege,  weitwaltende  praepotition  war.  v^. 

G  rimm  gr.3,  25;i.  wtb.  1,6.  für  den  prar- 
positionalen  gebrauch  des  ab  bietet  Luth. 
keine  belege,  wenn  auch  schriflsteller  des 
Iß.  ja  17.  jh.  wenigstens  in  bestimmte» 
fällen  bei  der  alten  praeposition  beharrlen; 
zahlreich  sind  dii(je<jcn  die  mit  dem  ndeerhin- 
{cH^h  ijeliildrleii  annpnsita.  von  denen  einige 
Luth.  wohl  selbst  erst  gebildet  haben  mag. 

fVat  die  bedeulung  dieter  partik^ 
()eht,  so  bexHdsnel  sie  im  allgemeinen  Iren- 
nung.  entfernung,  die  sofrnht  ein  denrsum 
als  seorsutn  sein  hunn;  an  und  ab,  n\  und 
ab,  auf  und  ali  bilden  miÜUn  gegen*älze  : 
die  feldmaus  woasle  nirgend  hin,  lief 
die  wand  auff  und  abe.  Jen.  5»  272^; 


Google 


ABARBEITEN 


ABBILDE]» 


ich  bin  ia  (leiiiülignii  getiorsain  bereit,  so 
ich  gnugsam  vmicJicrung  vnd  ein  frey  geleil 
avir  viid  abe  wider  in  mein  gewarum  erlang, 
ttf  aeclul  kllDinigein  rcichslag  zu  Wurinbs 

 211  komcn.  Jfn.  1,  480'  ;  auch  halte 

er  oiit  lii^er  sach  uichts  zu  ihun,  jnociiU> 
dertialb  tu  und  ab»  hin  widar  lieben, 
«debe  stund  er  wolt.  «üm.  1,  181*;  der 
il«D  hämisch  anlegt,  sol  sich  nicht  rhttmcn 
(fer  jn  liat  ahgelegl.  l  kön.  20,  1 1.  vgl. 
auch  ah-  und  zugehen,  ab-  und  zureilen» 
UqmP  «Md  faimbiilirMi  «.  a. 

iltlMtia  (aberbeiien),  kübwrando  coti- 
iwiier«,  in  mehrfacher  antoendung. 

1)  trerkzeuge  durch  arheit  abnützen:  die 
schueilea  an  den  senseu  vud  haweu  und  gaiteln 
fsdbeilen  waren  abgeerbeitet  1  Sam.  1 3.2 1 . 

2)  e(N«  tdkuld  rnitUl*  atimt  abtragen : 
«lie  andern  XX  (sc.  guidni)  soll  er  mir  ab- 
arheilen.  de  Welte  br.  ü.  327. 

3j  ende  bringen,  erledigen:  itzl  las^l 
tau  dme  worl  David  suuor  abarbeiten,  von 
dea  leisten  teorlen  Dauid,  (1543.)  Ci^j^ 
ktVrh<r  gehfirl  auch  wohl:  on  were  wol  fein, 
jiiili  Wü  hl  /II  ihuii  {neinUch  das  oslerfesl 
IN  alier  wrlt  zu  gleicher  seil  zu  feiern),  wo 
CS  die  hohen  naieateten  thun  woiten»  wcM 
es  bereu  alles  Fein  abgeerbeitel  (die  da$  otter- 
fett  betreffende  asirommisrhe  hcrechnung 
zu  ende  geführt)  ist  (hiroli  die  aslrononios, 
vad  aiJeiu  am  ausscbreiiten  oder  gebot  feilet. 
VM  df»  emeiUJe  vnd  MrcAe».  (1539).  Lij  . 

iUl,  pater,  am  aramdiidtei  worl  (ehald. 

tq»,  syr.  \^\,  wetehes  im  n.  lest,  an  drei 

HeUen  {Marc,  l  l.  30.  Hörn,  b,  l  5.  Gal.  1,  ü; 
tieti  wtü  beigefügter  Ubereebnmg  «nekeint. 

Wer  stehe  Luihers  eigne  erklärung  dieses 
Kdrtes,  icie  er  sie  in  der  ansU  gung  der  epi- 
*tel  am  S.  sonnliKj  nach  Iriniiatis  {ausle- 
fmg  der  episteiu  vnd  euangelien  von  ostem 
Miaiif  dM  adttmU  Wiitemb.  1544.  Aavj") 
gibt :  das  ebreiüchc  w  ort  (  abba  )  welches 
liei-s(  fwie  er  {der  apostel]  <'-\h-<  deutet)  lie- 
be« vjier,  isl  da:»  rUflcn,  wie  ein  junges  kind- 
fifi,  so  der  erbe  ist.  aus  einfelliger  kindlicher 
leoerMcht  mit  seinetn  valer  lallet  vnd  jm 
rtflet,  ät»,  ab ,  denn  es  i^l  das  leicbtosle 
*"or1,  so  ein  kind  kau  reden  lernen,  o  Ut  wie 
<iie  alle  dcuUcbe  Sprache  auch  schiei-  leich- 


ter geredl  liat,  etha,  elha  iyemeiut  ist  mit 
eUia  doa  ^o<A.  alla  Luc.  2.  48,  ahd.  allo 
Graff  I,  145,  mhd.  atte  Bm,  1,  67,  toel- 
ches  auch  bairisch,  schwdbiich  underkwei^ 
zerisch  den  umlaul  hat). 

AbbaiUiany  miHels  sirajandrohung  des 
bäumte  Mringen:  wie  wol  seine  kirche 
selbs  dmmb  tOroet  (daex  nemlieh  herxog 
Heinrich  von  Braunschweig  das  bisthum 
Uildesheitn  an  sich  iienommen  hatte)  vtuf 
geben jlzl  für,  mc  woHüiks jni  abbanncn.  uiäer 
BansWarei  ( 1 54 1 )  Nj*.  vgl.  bann  und  banaeo. 

AbbeiaM«)  davon  beisMen :  wenn  dn  weia- 
lieh  geloben  wilt,  so  gelobe  die  nasen  dir 
selb  nicht  abzubci^sen ,  das  kanstu  halten. 
Jen.  2|  153'';  dancke  du  goU,  das  ich  dir 
den  hals  nteht  abgebissen  lubB*  Jen.  5,272*; 
die  saw  aber  beisseta  von  der  wunel  abe. 

Uschi:  3fi\ 

Abbeteo,  durcA  beten  abwenden,  entzie- 
hen: es  ninst  ein  armer  tcuffel  sein,  dem  die 
(sc.  meszpfaffen)  sollen  eine  seda  abbelen 
{wühl:  durch  gebet  bewirken,  dass  ein» 
si'i-tf  aus  dem  frgfeuer  erlöst  und  so  der 
ijiwalt  de,«  (euffli  entzogen  werde),  ein 
n  tdderruff  vom  fegefeur.  (153ÜJ.  Fj''.  £«- 
Hier  fuhrt  diese  stelle  ate  ein  eprUehwort 
an,  mit  we/cAem  das  ^appergebet  der  mes- 
selescnden  priester  verspottet  irurde ,  die, 
wie  er  selbst  sn^f.  ,,(h'p  Heben  p.^almvn  dahin 
schnatterten,  wie  die  gäfise  das  liaberstroh.^' 

AbbcttclH  (abebelleln  ).  ein«m  dureh  an- 
haltendes bülen  (s.  betteln)  etwas  abzudrin- 
gen  suchen :  wo  e.  k.  f.  g.  denselbigen  iimb 
^iollt's  Wille»!  wollte  etwas  lassen  geben,  ei- 
ücii  gubien  oder  sechs,  wäre  gut,  wo  iiicbl, 
müssen  wir  sie  abfertigen,  vnd  geben  was 
wir  vcnnugen.  vnd  doch  am  andern  mal  e. 
k.  f.g.  widd.M-  alicbettpln.  delfeMe  6r.  3. 1 02. 

Abbilden^  •  <»  bild  von  etwas  eulirerfen  : 
darumb  isls  fein  lue  abgebddet.  der  prophei 
Sacharja.  (1528).  Sj'';  vnser  lieber  herrgolt 
sich  ao  schon,  bcrrlii  h  vnd  lieblich  in  dreien 
Personen  ald)d(l(!t  vnd  darslt-lb-t.  Jm.  S.  300''. 

Abbinden,  ligumen  solveie,  einen  haß 
lösen:  vud  wil  sie  (die  auf  dem  libanon 
g^tasmen  eedem)  in  fldasen  legen  lassen 
auir  dem  mecr,  bki  an  den  ort,  den  du  mir 
wirsl  ansagen  la<!«en,  vnd  wil  sie  dast  lbs  nb- 
bittden  {die  flösze  wieder  zerlegen).  1  kön. 


üigiiizeü  by  Google 


ABBITTEN 


4 


ABBfi£GU£N 


5,  9.  II»  <i«r  ersten,  vermuUUich  1524  er- 
«cAmimimii  tusgabe  de$  otidem  theUs  da 
oU.  tesU  übwi^U  LtUher  „wahrechlen" 

{später  waldrcchffji  d.)  atistatl  aliliiiulRn, 
welche  Übersetzung  erat  bei  der  grnszen  revi- 
sion  deryaiueti  bibel  1 54 1 )  geändert  wurde. 

iUlttni  (abebitt«o),  lUMft  LtOhert  eig- 
ner erklärung,  die  er  in  der  atulagmug  der 
sieben  busspsalmen  v.J.  1517  xu  ps.  f»  H» 
(,,!.'oU  hat  orliorl  mein  abbilten")  gibt,  ein 
t/ULen,  wodurch  altwendung,  wegschaffring 
in  hSttm  «rreidu  wetim  soll,  voähreni  er 
für  das  gebet  um  erlangung  des  gtUen  erbit- 
ten gebraucht  itis-^fn  ^n'll  ivgl.  Jen.  attsg. 
1,  IS*),  mit  dieser  erklärung,  die  in  der 
verbesserten  ausgäbe  der  sieben  busspsai' 
men  v.  /.  1535,  da  die  verdnderie  Acnef« 
xmagkeine  veranlas zung  bot,  wegfiel,  «Ijmni 
mm  auch  drr  (ji'iinmrh .  drn  Luüi.  von  ab- 
bitten in  folgenden  sleUen  macht:  darmub 
kommen  sie  zuuorn  mit  forcht  md  biltea  das 
•be  mil  demut  (te,  nidu  von  goUee  angesidu 
verworfen  zu  werden),  die  sieben puszpsalm. 
(1517).  Eij'';  raerck  eben,  da«  man  ilas  vbt-l 
am  aUerleizlen  abebitlel  vnud  abebitlen  soll. 
amstegung  deutsdideMvaUervnmer.  (1518) 
Jj*;  ich  wU  mich  rechen»  und  aol  mir  kein 
mensch  abbitten  ( mich  durch  bitten  bewegen 
von  der  ausführung  der  über  Babel  be- 
schlossenen strafe  absustehen).  Jes.  47,  3; 
doch  ist  neben  der  gemeinen  schuld  auch 
eine  sonderliche,  wo  einer  dnen  andern 
erzürnet  hat,  das  er  es  yhm  abebitle.  deutsch 
catechismus.  fl520).  verm.  ausg.  ;  da 
haslu  Ueiueiu  neciisten  oITeutUcli  sciiatlen  zu- 
gefügt, solchen  sdiaden  weder  «bgebeien 
noch  widerlegt,  hampost.  fH^Uenb.  1545. 
fesilheil  99".  Aber  auch  die  von  Grimm 
iwib.  l,  13)  oiw  den  briefen  Luthers  ange- 
luiirlen  zwei  stellen  stehen,  wie  der  Zusam- 
menhang zeigt,  nicht  gerade  im  vriderspruch 
WIÜ  obiger  erklärung,  da  es  neft  in  der  er- 
sten stelle  {de  )Velte  br.  3,  5)  um  die  wegschaf- 
fung einer  rotlerei,  und  in  der  andern  {de 
Wette  br.  1 , 382, 6«»  Gr. gedr.  82 J  um  die  nie- 
derlegung einet  sioiveAfn  dem  Hschof  von 
Begensburg  und  dem  ratli  ausgiAroehenen 
Streites  hnndell.  unziceifelhaß  aber  steht 
abbitten  für  crbiUen  in  folgender  stelle: 
kau  aber  die  melze  abbtUeo>  das  sie  bey 


dem  ersten  mOgc  bleiben,  so  sie  je  grosse  lusl 
tu  ihm  hat,  mag  sie  wol  thnn.  SM.  1, 

Abblatten  (abblaten) ,  blätter  aMrsdkM.* 
vnd  heisset  das  worl  hasaph.  (C|^n,  Jü.  29» 

9)  ahhlaten.  Eisl.  2,  96". 

AbbergeUf  u'tu  das  einfache  borgen,  $o 
fem  ee  auf  borg  nehmen  bcdeufel,  UHKumf, 
entlehnen:  wende  dich  nicht  von  dem,  der 
dir  abborgen  wil  (erste  ausg.  des  n.  test.  r. 
j.  1522:  der  von  dyr  borj^en  wdli  Matth, 
b,  42;  alsu  haben  wir  auch  ynii  deuUchen 
landen  den  namen,  das  eltUcfaeheissea  Krallt 
odder  KrtllUnann,  wUchs  dem  ebreischea 
nach  gemacht  odder  abgoborget  ist.  die  epi- 
siel  des  propheten  Jesaia.  (i52GK  Güij*; 
solche  weise  die  schriffi  zu  fureii  ht;t!»st  ka- 
taehresis,  abusiuns  modus  KMiuendi,  ein  mis- 
versland,  das  man  der  schrilfl  zu  weüen  ci- 
iMM!  xfiriK-b  abborgel  und  reissi't  tbnuf  »'inen 
bu5bcu.  ein  widderruff  vom  fegejeur, 
(1530)  Diij''. 

AbbfMhM  (abebrecben)»  ahd,  apap(b)re- 
chan  (Graff  3,  264),  Mtieammengehöriges 
oder  auch  nur  zusammenhängendes  (durrh 
brechen)  trennen;  die  abgezogneren  be- 
de*Uungen  ergeben  sieh  MdU  aus  der  sUm' 
Hdsen, 

I.  transitiver  gebrauch. 

\)  sinnlifhfs  nlthn^rhen.  a)  Früchte,  bläl- 
ler,  zweige  {vom  6aum}  abbrechen:  ich  wd 
Ihun  wie  ein  guter  bäum  wenn  man  die  rrttchte 
abbricht,  die  er  heur  getragen  hat.  hauS' 
post.  fVittemb.  1545,  sommerlheil  71";  vnd 
sihe  ein  oleldal  Iiaüe  si»«  fdie  l  onSodh  aus- 
geschickte (uu&tfjabgebrucheu.  1  Mos.  6, 11 ; 
wenn  sie  dyr  nu  eyn  Idatt  abbrechen,  «so 
wollen  sie  den  gansen  wallt  gewonnen  haben. 
von  beider  gestalt   (1 522)  Ciij'".  b)  glie- 
der  {vom  leibe)  abbrecf»»n:  vnd  sol  seine 
Hügel  spalten,  aber  nicht  abbrechen.  '^Mos. 
1,17;  vnd  jr  (der  op/arfatiAe)  den  kopfl 
kneipen  hinder  dem  genick,  vnd  nicht  aln 
brechen.  5,8.   c)  das   hebt  abbrechen» 
d.  i.  einen  butzen  vom  licht  brechen,  es 
putzen,  weshalb  die  lichtputse  früher  (s. 
b.  bei  Alberne  dicL  KKif)  aucAabbreche 
hiesz:  was  sind  die  zweige  der  Olebewmer 
wtdi'Iif  stehen  bey  den  zwo  giiblon  soliiieu- 
Izen  damit  man  abbricht?  der  prophet  Sa- 
charja.  (1528J  üiij''.  sputer  fügte  Luth.  an 


Digitized  by  Googb 


ABBBCCÜ£N 


5 


ABBRUCH 


ier  bHnffimdem  Stelle  {Saeh,  4,  12)  noch 
hinzu:  oben  von  den  giflden  ieucliler. 

d)  bildsaiileii.  mntiern,gebäucle  abbreclion 
«=  nipderreiszrji:  s\  as  ists  abrr,  gülzen  ciisser- 
bcii  üiiitreciteu  vuii  ynuorlicli  viel  gOlzen  yiu 
kcrtsea  aaflHchten?  der  prophet  Satharja. 
(1&28X  Bhiij'  ;  viul  (^.(i'i  brachen  abc  die 
fflaureo  zu  Jerusalem.  2  chron.  HC.  19; 
ich  wi!  meine  scliru  neu  {früher  ächcurcn) 
abbrechen.  Luc.  12,  18. 

2)  eiDe  rede  oder  schrift  abbrechen  d.  •'. 
plötzlich  inne  hatten,  ohne  dtese^  tu 
ende  yi'füJirl  zu  haben,  tcodurch  dann  der 
susamnu'tthang  zu  einander  gehüriger  theite 
geslörl  wird:  das  heyssl  nicht  leren,  bo  lui 
fftxeil,  tdclusdi  vnd  kartz  die  rede  ab- 
btfechcD  vnd  mversehens  vnd  vnuerwar- 
nel  auff  anders  fnllen.  das  ander 
leyl  tcidäer  die  hyml.  prophelen.  (I525i. 
Fj':  (las  bat  bisher  viel  yrrc  getuachl  ynn 
dea  prephete»,  das,  wenn  sie  vom  jadischen 
reich  reden,  kurlz  abbrechen  vnd  von  Chrislo 
Jsil  unter  reden,  der  prophet  Habarur. 
{152Cjl)j'';  ich  luus  abbrechen  und  da!> 
ktiU  slQck  Uaggai  andern  lassen,  von  den 
jUm  vnd  jrm  lügen.  (1543).  Viij*.  ein 
«Ortvordrai  muud  abbrechen:  wie  leicht 
kann  man  einen  v.-iler  überreden,  (iberlaiibeii, 
oder  eiti  wort  für  dem  maul  abbreclien  dureii 
Mieodigkeil  unzähUger  weise,  de  iVeite  br, 

617. 

3)  icenn  nbbrocben  die  bedeutung  von 
rerkürztn ,  enlziehen,  schaden,  abhnirh 
th»n  hal,  so  verbindet  es  Lulh.  gewöhnlich 
edr  dem  däHv  der  pereon  oder  «acAe;  La- 
ban auch  seynen  ej^enen  bindern  abebricht, 
rnd  das  yhre  Airlielt.  r&er  das  erst  buch 
Mme.  (1527).  Yyij';  s.  ßernhftrdus  ist  auc  h 
eyn  zeyiUng  ynn  solcher  lorheil  gewesen, 
wie  wol  er  sonst  eyn  heyliger  man  war.  das 
er  deni  leyb  so  viel  abbrach,  das  yhm  der 
oddem  »tyncken  wart,  epistel  sanct  Petri. 
(1523' Küj'  ;  h.ib  ich  nil dem bapsl,  bisschoF- 
fea,  jiUÜcu  vnnd  uiunciien  alUyn  mit  dem 
nend  an  allenn  svhwerdschlag  mehr  abbre- 
chen, denn  yhm  biazher  alle  kcyszer  vnnd 
konige  vnd  fursten  mit  alte  \br  j,'e\\ali  ha- 
b«n  abbriM-bef),  egn  Irew  rormanung  sieh 
M  torhuien  jur  auffruhr.  (I522j.  Bij'  ;  ich 
habe  (M  elbeneUentg  der  heik  «cftH/f )  ehe 


vrDtten  der  deutschen  spräche  abbrechen, 
denn  von  dem  worl  weichen,  ein  sendbrieff 
von  dolmetschen.  (1530).  Cj'';  ob  sie  jm 
nicht  alle  gcborciieii  nach  dem  euangeUp 
bricht  seiner  herrschaiU  vher  alle  crealuren 
nichts  abe.  von  den  lebten  warten  ikntidi, 
(1543).  Ciiij''. 

II.  intransitiv  steht  abbrechen  in  folgen- 
der stelle:  diszc  epistel  (am  2.  sonnlag 
nach  eyiph.j  Lrichl  um  ende  alzu  vuzeyllig 
abe.  mwl.  d.  ep,  end  evnn^.  von  der  hegl. 
dregisSnige  feei  Ine  auff  osiem.  { \  525).  Eij\ 

Abbrechen ,  n.,  der  inj.  abbrechen  sub- 
stantivisch: ich  hab  aiuli  mit  yhm  viid  an- 
dern heundlicbgercdt  des  abbreciieiis  au  der 
stadmaur halber.  Bnrkhardt  Mefw,  193. 

Ibbrcnnen,  abbrann,  (r.  brinneu).  vom 
fetter  verzehrt  werden:  wo  ein  haus  rtltliren- 
nel,  da  silzl  ahveg  ein  teiiniin  tiabey.  haus- 
posl.  Wittemb.  154C>.  (esilheil  7b  ;  nach 
solchem  ist  jm  (£eonA«rd  JTeifer)  hende 
vnd  Tuss  vnd  der  kopff  abgebmnnen.  Jen. 
3,  -151''. 

Abbrennen»  abbrannte,  (r.  brennen,  dem 
factÜiv  von  brinneu)  machent  dass  etwas 
eem  fever  vertUgi  wird:  lieber  bruder.  wilt 
du  nicht  ein  Christ  sein,  so  wollen  wir  dein 
haus  abbrennen.  Eisl.ausg.  1,317\  figür- 
lich: wen  nit  eyn  glaub  da  wcre,  sollen 
warlich  solch  feurig  spiesz  eynem  das  herlz 
abbroinen.  ai^  das  vhirehniÜU^  buch 
bocks  Emszers.   Wittemb.  1521.  Aüj". 

Abbringen»  wegschaffen,  entfernen,  auszer 
gebrauch  kommen  lassen:  vnd  (Manasse) 
bawet  die  Mhen,  die  sein  val^  Hiskta  hatte 
abgebracht.'  2  kön,  21,3;  gemeine  frawen- 
heuszer  sind  schwerlich  ahlzubringen.  VOn 
den  guten  tcercken  (1520)  Aiij''. 

.ibbrnch,  m.,  von  abbrechen,  steht  bei 
Imther  gewÖhnUch  fUr  verlutt,  schaden, 
naehtheil  (vgl.  abbrechen  3.) :  es  hat  wyder 
Silber,  goll,  edelgcstcin,  iiüch  kein  köstlich 
ding  szo  niauchfclligc  tzusetzc  vnd  abbruch, 
als  die  guten  weick.  ron  den  guten  wer- 
dten,  (1520)  Aij";  weyl  das  ablass  abgehet 
vnd  viel  mehr  abbruchs  geschieht  dem  aller 
bt'vlii^slcn  Sinei  zn  Rum.  ein  sendebrieff  an 
Jhan  von  Schleguilz.  {l'o'2'.i)  Aij'';  so  hl  nn 
das  mchl  allem  ein  diehstahl,  so  man  zu 
nachts  ynn  die  heusser  bricht  vnd  eynem 


oiy  ii^uo  uy  Google 


AUBUÜCUIG 


6 


ABüC.NKEL 


d«  sayne  heymlkh  bey  Mchi  nympt,  suii- 
de  D  ein  yglicher  abbruoh  oddnr  scliade,  liur 
da  ge^i'hirbl  deinem  ncbistcn  am  gut.  amley. 
der  Jiehen  gepoL  (152&i).  Mvj";  wen  {(Unn} 
diu  'ul  vnchrisüicli » ji  auch  vaiuilurlicii  ge- 
nieyos  nuts»  vod  schuUimge  genissen,  vnd 
doch  nicbl  aui:h  gomeino  l>ist  vnd  ;ilili(ii<-]i 
tragen,  vnterrichi  dem  ralh  zcu  allen  Stel- 
Im.  ( 152;<J.  Aij'.  (de  Welle  br.  2.  2US). 
—  ftierro»  gebildet  ist  das  folgende  adj. 

AMridiig  (abbrüchig),  emtrag  ihuend, 
nachtheilig,  ein  von  Adi  tuntj  [trfft.  1,11) 
getadelter  gebrauch  dieses  aüj.:  am  if^li«  lu  r 
dieszcr  dreyer  arlickel  isl  abbrucliig  den 
geysllidicn  Stenden,  eyn  vrleyl  der  theolO' 
gen  tsuPoritZ,  (1521 )  Aiiij'';  abhi  udn^'  dn- 
kirohnngewall.  ebend.  Bj" ;  abl»i  ucliig  der 
machl  der  sacrament.  ebd.  Itj'  ;  et  i  c/c;  ^a/js/) 
zureisset  au<$  voller  gcwall,  alle  gelübde. 
xusagiing,  friede,  eide  vnd  verbdodois,  die 
on  bepsUi(  liL'  geuall  vnd  bcsieUunge  ge- 
scbelien  sind  vnd  sonderlich  so  sie  seinen 
geislli!  Ih  m  beuchen,  jrer  frpiheil,  jren  Zin- 
sen vnd  renleu  vnd  hureiey  ui  nahe  vnd  ah- 
brttchig  sind.  Jen.  2,  —  wie  hier  ob- 
brüchi;^  gebrauchte  man  äller-nhd.  auch  ah- 
bruchlich :  fili  etlicher  »dM-ikeil  nil  ahbrufh- 
lirh  oder  nachlhedig.  Urkunde  v.j.  1  *>()U  im 
der  zeilichnfl  für  heu.  gesch.  und  landcs- 
Jtwtde  8.  255.  bei  Grimm  fehteni, 

Abe  (abece),  n.  l )  die  ecAon  mhd.  vor- 
handene {Ben.  1,  3l,  mn  den  ihf!  ersten 
buchslaben  entnommene  bem  nixtny  dvr  gan- 
zen reihe  derselben:  ein  frunier  sobul- 
meisler  wenn  jm  ein  jnnger  knabe  sol  das 
a  b  c  auffsagen,  iian  seer  wo!  gedtilt  haben. 
das  16.  cap.  s.  Jnhnnnis.  (1538).  Ddj  ;  wie 
man  die  kuuiei  jun  der  schulen  Icrel  die 
buchslaben  kciincn,  daü  sie  raQssen  das  a  b  c 
Air  sich  vnd  hinder  sich  sagen,  vom  acftem 
hamphwrae.  V'f  ;   diszer  romanisl 

das  alM-i  <'  >-i  li!r  k.inii  l)isz  atif  das  b.  von 
dem  bajinlum  zu  Hvme,  U52U).  Bij\  2)  so- 
dann beseiehnet  abc  auch  den  anfang,  die 
elemente  einer  eaehe  iUterhauft:  jenes  eus- 
seriwh  leiden  ist  noch  kinder  werck»  vnd 
nur  das  a  b  c  vom  elend  vml  leiden  dt  i 
irhrislen.  das  15.  cap.  der  [.  ep.  an  die 
Corinther.  (1534).  Kiiij';  vnd  da  wir  viel 
darinnen  (m  der  heil,  eehriß)  ktfnnen  vnd 


venUeben,  so  klinnen  wir  kanm  das  abc 

tischr.  2'-. 

Abcteufi'l,  »H  »v'n  If'ufel ,  der  noch  nii  fil 
über  die  aulangsyianäe  der  teufeiiicheh 
hünete  Hinauegelmmen  iet,  dem  die  Hti 
und  schtauheil  des  „rechtem  giderten  Im- 
/t'/i"  noch  abgehl:  ab  das  isl  enlwedcr  ein 
junger  a.  1».  c.  IciiIpI  oder  schiidlPiifTelin, 
eines,  das  noch  uiciii  i  ecbl  burlislabeu  kao. 
Hillen».  2»  4I6I'  (Jen,  6.341":  sehael  tca- 
felin,  der).  Grimm  meint  (wtb.  I,  18),  d(U2 
di'f  namP-  .ilicUMiff^  'rahrsihcinlirh  aas  ei' 
nrm  ^r'ff'r:  iiUcr  schul fcsle  zu  deiUvn  sfi. 

Abdecker  (abedecker;,  m.  tischr.  401'* 
name  de*  eekindere,  ron  abdecken,  den  fr- 
fitllnen  tieh  die  haut  (decke)  abziehen. 

Abdienen,  etwas  durch  dienslleislung  er- 
langen, bezahlen,  abverdienen :  irh  wil  für 
helOeu,  vnd  das  aus  lauter  gnaden,  daiUU 
ülirs  nicht  abdienen,  anafijfr.  der  sehen  gt- 
poi.  (I52S}.  Pv  ;  als  mOsse  er  jhm  sotchs 
(das  eirii/,'  leben}  ersl  aufls  new  durch  vnser 
vvf'K  k  all  dienen  lassen,  dus  I  7.  rap.  s. 
Johannis.  (1530).  Fij'  ;  {Christus  hat)  aoi 
creulae  Tur  dieselbigen  (unsere  «ümlenj  dnreb 
sein  tod  und  leiden  genug  gelban,  und  sie 
dein  \,(irr  iIiLM-ditMiel.  Eisl.  I.94\ 

Abdriugeu,  1)  einem  eltcas  abzwingen, 
abnöthigen:  wie  mir  Emszer  will  abdringen, 
mi(  gantaeni  slunn.  auff  dae  vhtrdtriitüdk 
buch  bocke  Bmezer,  (1521.  niiij";  die  zu 
Hl Miidenburg  haben  vns  einen  feinen  ruplan 
iiiiL  hoher  hille  ahgcdrungen.  Burcklturdt 
briefw.'d'h  ;  Simei  (ßand)  schuld  gab,  er 
iietle  Saul  das  kdnigrmch  mit  gewait  abgedran- 
gen.  derprophelHabacuc.  (1 7)20  )  nj'";  durch 
u  tu  lier  ahgedrungenc  giltor.  Jen.  3,  185". 

2)  einen  abdringen,  ron  eii%ei  stelle  weg- 
drängen: 31.  Holsleiu  nichl  bcgebrl  die  gil* 
kisch  Icction,  noch  H.  Veit  als  den  Sltem 
:iLzuilrii)i..'i'ii.  de  Welte  br.  5,  387. 

Abdrflrkrn .  tlm-rh  drncL  absondt  vf».  fupir- 
lich  in  der  l  eäeimirl  <l.»s  herz  abdritckm 
das  leben  nehmen:  der  stein  wil  jnen  das 
herts abdrucken  [daex  nemUeh  ein  eaneiHm 
über  den  bapst  sei),  wider  da»  baptiMmsa 
Rom.  (  I  f) }.")  !.  Aiiij'. 

Abdünkel  (abedunckel ),  m.  falscher  dun- 
kel: es  isl  eyu  abcgott  vnd  abeglauben  {Jen, 
3,  226 :  überglauben)  vnd  abedunckel,  der 


Digitized  by  Google 


ABEND 


7 


ABENDFRSSSülN 


weyi  ii;ylf  i  {tiemUch  Chmtum  /itr  einen  goU 
Ukmj  der  äen  pfatttn  und  kappe»  hotä 
uiy  wie  die  manche  gltmbemK  der  prvphel 

Jona    t  I  ?)2Gl.  f:j'  . 

Abend  «aUcnU,  m.  mhd.  Alma  ißen.  \  ,  \k 
akd.  a(>^ii)anl.  abunl  (Graff  \,  98,  99).  be- 
mdmH  t)  die  xeU  kun  vör  md  «oeA  tm- 
nenunlergang  t   aUwiUMts   des  tages  und 
ÜHbruch  der  nachl:  p«?  wil  alieiid  wvr- 
ian.  hic,  24,  20;  in  ilrr  (inniiuit iiiifr  am 
abcii<i.  spr.  7,  'J ;  am  abeiui  alier,  «Ui  die 
«Mm  untergegangen  war.  Marc.  1,  32; 
wenn  SAost  keyn  vngttchickeyi  t\a  ist,  werc 
es  kein  siiod,  wer  am  abeiUodor  miUernaclit 
neszliielt.  anltrrirH  dnit^rh  auff  könig  Hen- 
rieft*  von  Engeiland  buch.  (1522).  Ciij"; 
e.  k.  (.  g.  schrillt  vnd  gnedig»  bettencken  isl 
mir  zukoneil,  auff  freilas;  7.11  alieiul.  Jen. 
2,  »Ö*".    redOi^arlen :  heiligen  aboiid  ge- 
ben, feierabend  machen  lassen,  deutsch  ca- 
leeAitmiu.  ( i  529.1.  Dij'-;  es  isl  aber  dainil 
iMch  me bl  aller  läge  abeot»  die  eadte  Aal 
damit  noch  kern  ende,  der  Ml,  prai«. 
fi53f>i.  r.tj'. 

2)  die  gegend  des  sonnenKiüeiyangs  :  vnd 
(il6nUka«i)  ncblcl  seine  hilllen  aufT,  das>  er 
Bethel  gegen  abend  vnd  Ai  gegen  dem  mor- 
gen hatte.  Ilfaa.  t2.B:  vi(>I  \\r\;h^n  komen 
vom  m"ir?fn  villi  vom  nlx'iitl  vinl  iiiil  Alira- 
bam  vrnl  isaair  %imI  Jacoli  nn  himelrcicii  sil- 
aen.  Kauh.  S,  1 1 ;  gölte»  worl  isl  wie  ein 
pült»  der  ynn  einem  huy  von  morgen  gehet 
bis  zum  abend,  austeg.  d.  euang,v»n  oUem 
bis  auffs  aduenl.  f  l  ö27  1.  q  vij''. 

B'iftt  die  etymologie  des  icortes  abend  be- 
(rt|t,  sodeuiet  es  Grimm  itclb.  1,22)  aufi 
emem  verlornen  ^olA.  iban,  af,  4^huii  mi*(  der 
praetensbedeuiung  aeque  pendere  ttcoron 
ihn-i  nhd.  ('pan\  dessen  praet.  die  hedfu- 
tuag  ton  aus  äem  gieiciufewicht  kommen, 
m  He  neige  gemiken,  angenmnmen  {«o> 
herdie  jMrtütelaf»  aftd.  apa),  und  also  Apant 
die  neige,  Senkung  des  lages  wäre,  mö- 
gen diesir  rntijfrfutm  auch  noch  weitere  be- 
9nindu$tg  crloriUrn,  so  darf  doch  die  rer- 
i»andtsehaß  mit  ah  teoJU  kaum  hesweifell 
werden. 

thendbret  f  n. ,  ein  für  den  abend  be- 

ttimtnles  ieinfachex\  fs<tfn-  ♦■vii  morgen 
vnodabentlbrotii.  auszUy.  deuUcJtdes  vatter 


innser.  (1518).  Fj''.  vollständiger  s.  die 
stelle  unter  morgnnhrot. 

Abendhnlle,  f.  die  am  abend  ahgefasUe 

tnilli':^  niyr  isl  gnufi  das  mnyn  namr  tzu 
ildiii  .Ulli'  das'  fest  {der  grüne  donnerstag  ist 
yttmcini)  aio  hcrlich  auszgcrutfcn  wirt  mit 
den  armen  keltern  vnd  nu  in  der  well  Nrob- 
fnret  wir!  in  dcrtnincken  abentbnllcn.  buUa 
cnw  domini.  1  l'rüi.  Aiiij''.  ijfmrint  isl  mit 
(h'r  truneken  aliciitluillc  die  von  Luih.  in 
arger  Verhöhnung  bulle  vom  abenlfresseu 
(«.  d.)  des  allerlicyligsten  hem  des  bapMs 
genannte  bulle  in  eocna  dumini  vom  2S. 
mi'rz(quintohn!>'!t  iiprilis\di:s  juhn-^  1521, 
welche  Lulh.  utUvr  den  keliern  aufführt 
und  als  solchen  verdammt,  irunkcnc  abend" 
bulle  heiszt  sielMth.,  weil  er  annimmt,  dasx 
dieselbe  vom  papaf  in  trunkenem  zustande 
abgefas-i  <;ri. 

Abeude>seu,  n.  »i/»rf.  i\benie3;7,cn  (Ut^n. 
\,  759,  mysl.  J ,  1S9,  IU>,  abendmahUeit, 
rerwendei  Luther  m  der  übersetsung  des  «. 
tesi.  zweimal  {Joh.  t3.  2;  21,  2<>)  für  die 
rom  herrn  am  ro ruhend  seim^s  Iridfus  mit 
den  jungem  yekullene passahinahl wil,  »rä/i- 
rend  er  sonst  das  gr.  wort  dtinyor,  welches 
wie  das  lal.  eoena  die  gegen  abend  ge^ 
haltene  hauptmahlzeit  bezeichnet,  durdi 
abendtnahl  (ä.  d  )  ülirrscizif.  in  den  ror- 
luth.  bibeln  steht  überall,  auch  da,  wo 
iMth.  abendmabl  hat,  abenlessen.  dass 
abendesaen  wie  abendmabl  fttrdUtcA  aiieA 
das  sacrament  des  altars  beziichm',  liissi 
sich  »'•!>  Grimm  Ihui  aus  der  wtb.  1,2  3 
geführten  stelle  (J^n.  157,  tu  dem  enten 
Jenaerdruck  3,  16b'i  nicht  folgern;  nhme 
tweifel  bexeidimet  hier,  wie  auch  Jen.  \, 
479' ;  2,21''  u.a.a. st.  ahendessenjtnes  pas- 
xahmnhl  überhaupt,  wobei  das  heil,  afn-nd- 
inahl  eingesetzt  wurde,  evidentere  belege 
fUr  den  gebraudi  des  Wortes  abendessen  — 
heil,  abendmahl  sind  wUUtommen. 

Abendfrrssen ,  ».  üppiges  prassen  zu 
abend:  so  gibt  es  dir  kiiiisl  desabcndfressens. 
Jen.ausg.  2,83''.  häufig  in  der  von  LuUi.mit 
glossen,  vor'  undnaehwört  herausgegebenen 
«nfer  abendbulle  eniMiAnfeN  Nilfa  do- 
mini; die  hochbernmpte  vnd  liefT  bcfurcbte 
vnd  weyf  vorporgene  biilia  vom  abrntfressen 
deynes  Herrn.  buUa  cene  domini.  (i522). 


Üigiiizeü  by  <jüOgle 


8. 


ABEiXOS 


Aj'*:  bull«  tl«s  •beairnmeiM.  tibeni.Aiy. 
in  der  iMU  /(m.3. 187*  {M Grimm  3,95): 

(lio  lontp  zti  entitindcn  von  den  vorlieliallo- 
ncn  MWn  in  dcjn  ahcndfressen  des  aiierhei- 
ligHten  herrii  des  bapsls  bcgrilTeu  ist  nUl 
ftbendftvsven  tibm  wM  jene  hmUe  genuhu, 
Offenbmr  ^ieiv  ^EmIA.  mit  dieser  bezeich- 
nttng  der  mehr erxt ahnten  hulh  in  seiner 
verspoUunij  des  päbMÜichen  Stuhles  zu  writ, 
da  dieselbe  zugleich  eine  anspielung  auf 
den  namen  eaene  dmami  enthüi^  welcher 
bekamtUieh  Uesen  eoUeciiwerbannungsfor- 
mein  gegeben  war,  weil  ihre  Verkündigung 
mit  der  gro^zen  ahendmahUfeier  am  grü- 
nen donnerslage  verbunden  wurde,  vgl. 
Jen.  Z,  188  die  gheee  F. 

Abeiifrfuerjm.  beteichnung  des  pabtlea : 
eynem  truncken  man  sol  oin  fml  ii  i  [j  n>  nusz 
«lern  wcge  \veych«»n,  schweygc  dftin  Ülinslus 
und  s.  Pcler  dem  abcnlfresscr.  buUa  cene 
ilom^Mj.  (1522).  Bj\ 

Abcndnahl  (abendnial) ,  n.  co«tMi,  he- 
zeichnet  I  i  dem  griechischen  iunvftr^  lat^ 
coena  entsprechend  eine  am  abend  gehaltene 
moA/self,  besonders  gastmahl  {gemma  gern- 
manm  rij'*  obMnor*.  abeolmal  essen) :  nach 
dem  abondm.il  rurcten  sie  denjungon  Tubiam 
zu  der  jiingfrawen  in  die  l»nmi*r.  Tob.  8, 1  ; 
vod  es  kam  ein  gelegener  lag.  das  Herodes 
atlir  seinen  jartag  ein  abendmal  gab.  Marc. 
6.  21 ;  sechs  tage  vor  osletn  kam  Jbesns 
gen  Belbanicn.  daselbs  macblcn  sie  jm  ein 
abendinnl.  Joh.  12,  1.  2;  es  war  ein 
mensch,  der  machte  ein  gros  abendmal.  Luc. 
14,  16.  die  warte  „nach  dem  abendmal" 
^Ht.  22»  20  erklärt  Imlh,  telbet  Mmch  dem 
sie  zu  abend  gegessen  halten",  wie  er  auch 
in  den  erxten  ausgg.  de.<  n.  (est.  übersetzte. 

2)  das  sacramcnt  des  allars:  wenn  ilir 
nn  znsamen  koinct,  so  hell  man  da  nicht  des 
heim  abendmal.  I  Cor.  11,  20 ;  icli  lasse 
CS  Villi  Iiortzon  ^orne  zu.  das  dis  aliondmal 
ein  sacrainont  scy,  obs  wol  m<-}\\.  ynn  der 
iicbrifH  so  genennet  wird,  vom  abendmal 
Ghmtf.  (1528).  q  iiij";  nu  wollen  wir  jhn 
(den  Itl.ptatm)  widder  Turn  anfaben  vnd 
anfl  \Tispr  nslerf.  st,  das  ist,  aufls  abendmal 
odder  messe  ziIilmi.  der  III.  psalm.  Wit- 
lemb.  1530.  Cuj'';  so  sind  doch  die  andern 
abendmal  nach  der  himelfart  dawidder.  «om 


abendmal  ChrUU  baftenfnia.  (1534)  büj*. 

—  Nach  Grimm  {wtb.  1,  25)  u.  a.  $eU 
al)cndina]il  trü*  naclilinahl  als  bezeichnvtng 
des  sacramenls  erst  mit  der  reformaUm 
aufgekommen  sein,  jenes  bei  den  LiUhera' 
nem.  dieeee  bei  den  Reformierten;  iodh 
würde  man  irren,  wollte  man  hieraus  sfhlie- 
szen.  al)»Midinalil  sei  der  speeifvtch  lutheri- 
sche, narlilnialil  dagegen  der  aussrfilieszUch 
reformierte  ausdruck  für  cummunio,  da  Lu' 
fher  eelbH  des  toortee  nachUnahl  wieder^ 
holt  sich  bediente  vnd  umgekehrt  in  streng 
reformirten  hehenntnisschriften  abendOMU 
neben  nachlmaht  gebraucht  irird. 

Abendaablsteit,  m.,  die  einseizungsicorle 
des  heil.  abendmahU:  vnd  hab  die  oren  ge- 
wassehen,  das  ich  wol  htfre  wie  ym  abends^ 
mallexl  (sie)  das  folgende  sKlcke  (der  für 
euch  gcpolipn  ist)  soll»»  vork!oicri  das  u<irge- 
heude  stück  (das  ist  mein  leib),  vom  abendr 
mal  Gtristi,  bekentnii.  (1528).  ciij''. 

AbCBiopff  r,  n.,  dae  hei  den  judent  jeden 
abend  gebradile  brandopfer  {vgl.  2  Mos.  29, 

30  ff.):  ich  sas  einsam  bis  an  das  abend- 
opIVi  r.  Esra  9,  4 ;  um  die  seil  des  abeod- 
opIVors.  Dan.  9,  21. 

Abendpredigt  (abcolprcdig) .  f.  abends 
gebotene  predigt:  vnd  die  selbige  ganue 
abeniprodige  pl. )  vnd  valete  was  sind  es  anders 
denn  eilel  rodle  vnd  Irosl  wnrt  ym  leiden? 
die  episteld.prnphetenJesnia.  (1520).  Eiif'. 

Abcttdrcgcnj  m..  eigentlich  ein  abends  fal- 
lender, in  den  dreietellen  der  Luther'schen 
belübertete»ng{Hiob  20>23 ;  epr.  5al.  1 6, 1 5: 
Jac.  5,  7)  jedoch  Übersetzung  von  d^pbn 
und  vfTog  nt!'ifincund  steht  mithin  /lir  spiftre- 
gen  (s.d.f,  was  Luther uHch  sonst  verwandte. 

Abends,  vespere,  adverbialischer  gern- 
Htf}  abents  wem  es  fein»  das  man  drey  ves- 

pcr  psalinen  sOnge.  vnlerridu  d.  vieHaloren. 

I  153S)  Kij  ;  abnnls  wenn  die  kinder  zu  bans 
jjtt'hen.  ebend.  Mj'' ;  der  Phili<?tpr  iral  ertu 
Irüc  morgens  und  aheuds.   1  Sam.  17,  16. 

mil  «oraMtfefcend^r  praeposMon:  es  kan 
vor  abends  wol  anders  werden.  Sir.  1 8. 26 : 
(»in  j^'liriis  iifufnin  im  gantzcn  Israel  sols 
{das  passahiamm )  sclilaclitcn  zwischen 
abends.  2  Mos.  1 2,  6.  die  letztere  formel, 
welekelUbifi0wiederk^  (2  Mm.  29,39. 41 : 


Digitized  by  Google 


ABENDSWOLF 


9 


ABENT£(J£B 


30>  8. 8.  JTot.  28,  5  ti.  o.  «f.)  miigte  9ig$nt- 

lick  heiszen  zwischen  den  beiden  abenden, 
womit  nach  Ger  lach  (die  heil,  schrifl 
l,  146  SU  2  Mos.  12,  ö>  die  zeil  des 
mmtmmtargangs  gemeint  ist,  indem  nem- 
ikkä§riml0rgw^  der  tcmte  Jto  MtU, 
eke  man  unbestimmt  abmtä  lUimf,  m  Mwd 
kiUften  theill. 

äktniiW^itf  m.  die  erkim-ung  dieses  trorles 
jOl  iAUher  ieik$i  im  der  auslegung  des  j^o- 
fketen  Betbaaie  su  eap.  I,  8  »beiMigtr  denn 
dte  wolffe  des  abends" :  abcndswülflc  venlol- 
roelzen  elliche  wolfle  aus  der  wüsten,  denn 
«s  beydes  ym  ebreischcn  mag  aus  den  buch- 
sttben  genomen  Wflrden,  doeh  icb  halts,  das 
abeoikwiMfllB  teyen,  das  die  neyauiige  aey, 
der  Wiilir,  Weichs  von  nalur  ein  reyssend, 
raubwrh.  juonHscb  Ihier  isl,  aber  am  abend 
vwl  rtuliiicher  isl,  weil  er  den  tag  vi»er  niclil 
lehalfa,  md  also  auf  den  abend  hungerig 
tft,  das  ^eich  so  vjd  gesagt  s«,  abendswflUfe 
alsbiingerige  wölfTe,  die  lange  nicht  gessen 
haben,  dt-r  prophel  Habacur.  (1326).  diiij''. 

Alroitwaciiej  f.,  gegensatx  su  morgen- 
«iche.  der  mie  tluU  der  in  vier  ahechmiue 
gHkeilien  naeM.  Jen.  1.  88\ 

.Ufad^ärts,  adv.  gegen  abend,  toest- 
warts.  bei  Luth.  noch  gelrennt  ■  viid  hielten 
iH-isciien  Bethel  und  Ai  g^en  abend  werts 
aa  Ai.  /m.  8.  9 ;  der  für  den  Id  Bfenam 
Ugt  von  abend  werls.  Jos.  19, 1 1.  wirls 
{^rt.  vafrjti';,  vnfr|)s,  ahd.  \v?rlos ,  wartes, 
mhd.  wt-riisi  /.s(  die  adverbiale  genilivform 
von  dem  nur  noch  in  zusammemetsungen 
terkemdenen  adj.  wAi  (wart)  ^vMn  ge- 
richtei,  ije wendet,  vgl.  Grimm  gr,  8,  89  jf. 
Grnff'  1.  'HS  ff.  Ben.  3.  596.  597. 

A^endwerkf  n.  am  abend  verrichtete  ar- 
die  ersten  inugeu  hcyssen  die  abenl- 
wmk,  die  andemiidie  nioffen  werek.  mif«- 
^gwig  der  epiet. «.  musng,  vms  ehriektg  ele. 
n'>-2?   Onj».,  morgenwerk. 

ibenieier,  rebcnteur,  ebentheur),  ».  mhd. 
iwaliure  f.,  aus  dem  romanischen  adven- 
aveatan,  avenlnre,  eeaker  es  ediom  die 
«Ad.  dichter  enUeknlm  wnd  häufig  to  ver- 
tdnedenen  bedeuiunfjei}  rfncandten.  vgl. 

1,  67— 72.  mm /,/.  w/n.  1,84  ff. 
^  1,  27.  aud»  Luther  gebraucht 
^  wert  e^  Mir  iMdU  in  der  MM. 

Onm.  WAitertaolb 


i )  svmaflftil  beeeidmet  abcntcuer  seinem 
Ursprünge  gerndte  etwae  dae  nikeemt,  ge- 
schieht, ein  ereignis.  ein  Vorfall  überhaupt, 
in  diesem  sinne  steht  es  noch  bei  Luther  in 
folgender  stelle:  nicht  das  ich  sorge,  kei- 
seHiehe  maiesut  werde  solchen  gimblasero 
rolges,  vnd  solchen  uobUlicbeii  krieg  anfe* 
hon,  somlorii  dns  ich  das  meine  nicht  vei*- 
seuiiip,  vimI  nü^'niluilben  aufT  alle  ebenihour 
Jj=  au/  jeden  möglichen  fall)  mein  gewissen 
eBtsehOldigl  vnd  vnbeschweret  erhalten  wil. 
wamunge  an  seine  Hede»  dendidien.  WH- 
temk»  1531.  Dij«. 

2)  gewSknüeh  «erkn^i/lt  tteh  oder  mll 

abenteuer  die  Vorstellung  eines  ereignieee, 

wagnises ,  Unternehmens  mit  ungetrissem, 
unsicherm  ausgang,  und  so  ist  auch  bei 
Luih,  auf  abenteuer  «  tn  et  ^n^um.  auf  ge- 
ralhewohl,  auf  geA  fföele,  amf  eigne  gefakr: 
wer  din  t.mffe  aufl*  den  glauben  gründet  vnd 
leiiffl  auiT  ebentheur,  vnd  niclil  gfwis  ist, 
ob  glauhe  da  sey,  der  Ihut  nichts  besscrs, 
denn  der  on  glaube  teutTet.  Jen.  4,  323**; 
die  erzte  sol  man  loben,  die  da  wol  vnd  ge« 
wis  wissen,  was  die  seuche  sey,  so  können 
sie  dem  knnrkeii  deste  bas  hclflen,  sonst 
wenn  sie  aull  ebenlhewer  einhin  geben,  so 
gerets  auch  wie  es  kan.  ausUgung  d.  epist. 
und  euang.  von  oeiem  Mi  auff  dae  adnent, 
(1544).  DDj'-;  wer  da  zweilTclt  odder  auff 
cbentcür  bellet,  da  were  besser,  er  lies  es 
anstehen,  vom  kriege  widder  die  türcken. 
(1529).  Gj'' ;  das  heissel  das  gebele  ynn  die 
sehantz  geschlagen  vnd  aull  ebentheur  hyn 
gemurrel.    deudsch  catechismus.  (1529). 
Piiij*;   als  uii  aucli  on  e.  c.      rat  wis- 
sen vnd  willen  mich  ci-sllich  gen  VVittemberg 
aiitr  meyn  ebenteur  widderumb  gerügt  habe. 
Jen.  2,  265».  de  Welte  br.  2,  837.  wir 
geben  die  stelle  nach  dem  im  gesammtar^ 
■hiv  zu  Weimar  Reg.  üpag.  74  FF.  2  beßnd- 
Ucluin  original,  wovon  beide  drucke  abwei' 
chen, 

3)  vereinMelt  begegnet  aucA  abenleur  wa- 
gen «Nulabeoleor  stehen /Qr^/Ubr^rn^feiulte 

unternehmen,  bestehen:  er  wage  sein  eben- 
theur. Jen.  2.  SS**,  wenn  eyn  kaulTinan  den 
beuücl  vol  gellts  hat  vnd  nicht  mehr  will 
mil  soynen  gdtem  vber  land  odder  meer 


j        y  Google 


ABEKTEIEKÜCU 


10 


ABER 


ebenteur  lUhen.  von  kwffdumihmg  vmt 

Wucher.  (1524).  Dj\ 

Abentfierliehi  adj.  teundcrhnr,  gelUam 
gotl  ist  eliPiUewrlich  iii  den  hohen  (sprich i 
der  93  psalm).  Jen.  5,  2\  keine  der  psal- 
mtnSbeneUimgen  Lu^en  tief«!  «war  an 
der  betreffenden  stelle  (ps.  93,  4)  ebenleur- 
Itch,  die  vulg.  aber  hat:  inirabilis  in  allis 
dominus,  traf  die  Nümb.  bibel  von  1483 
übersetzt:  der  herr  ist  wunderlich  in  de% 
KOhen.  das  ist  eine  ebentenerliche  rede,  mn 
MtUUktrteMMr  IrotL  (1535).  Ej'';  es  hl 
ohn  Zweifel  mein  nl»<'nih(nier!ir|]  gcschrcy 
für  euch  koinen»  al.n  t>oUl  ich  ein  ehemann 
worden  sein.  d§  WeUt  kr,  Z,  U  ;  das  wil 
ein  wunderbarlicher  ebenlewerlicber  herr 
sein ,  der  seine  hcrrschafll  oben  aufT  seinem 
halse ltf^i,'t  hauspost.  Jhena.  J559.  &/.433\ 

ibcntetterllrlif  adv.  seltsam,  ungereimt: 
es  scheinet  ji  su  vnbHKeh  vnd  vngcrcimpi, 
das  gell  das  spiet  so  ebenlhenrlich  angreiflen, 
vnd  sich  so  lüriich  zur  sache  stellen  sol  inii 
seinem  porii  hi,  das  weil  Adam  jnn  einen 
apllei  hcissci.  sol  er  souiel  ausgerichlel  ha- 
ben ,  das  alle  menschen  nach  jm  bis  sn  end 
der  well  müssen  des  lods  sein,  das  1 5.  cap. 
der  erstert  ep.  s.  Pauli  an  die  CorinOter. 
fl534).  daraufT  fehcl  s.  Thomas  an  lu 
wundern  vnd  isl  jm  ebenihcurhch  geredl* 
das  er  (CMslnf )  sagl ,  sie  wissen  wo  er  hin 
wolle,  diu  11.  und  15.  cap.  s.  Johannis. 
(1538).  Fiij";  (Ircilalli^'kcil  laulel  ebenlewr- 
Ucb.  hausposi  Jhena.  1559.  bl  464\ 

Abentcnern;  »sohl  gleichviel  mit  gaukeln : 
was  ists  nu  wunder,  das  leichtferüge  schwer- 
mer  mit  (ien  Worten  des  ahendninls  nach 
yhrem  iliinckel  gaiickeln  vnd  ebcntheuren. 
das  die  worl  Chrisli  elc.  fl527).  h  iiij''. 

Abcntearer,  m.  mhd.  dcenliuraere  {Ben. 
U  72).  1)  isl  es  (Jacob)  nicht  ein  hOrischer 
^eniewrcr,  das  yhm  nicht  genügt  an  zwcycn 
(fC.  weibern),  sniirlpni  noch  zwo  da/u  Imhen 
mus?  vber  das  entle  buch  Mose.  (1527). 
Ssiij*.  2)  ein  mit  blendwerk  tmgehenderf 
Hn  gavMer:  das  der  Mahroet  sampl  seinen 
gesellen,  auch  ein  solcher  ehenlheurer  ge- 
west  sey,  wie  den  (denn)  bey  <l*'n  nri!>»Tii, 
i^eiueu  landsleulen,  solche  schwarUkunsl  alle 
zeit  gewest  vnd  noch  heutiges  lages  ist.  ver- 
figwfl^  49t  olcoron.  (t  542).  Ty». 


AkartMM.aber.  aver  (0en.  1,72),  oM.  aver, 

avar,  afar,  avur  (öra/f  1,  177  ff.),  goth.  afar. 
ilif'Sf  parfikf'l,  welche  ohne  zwei  fei  fort* 
bUäung  der  einfachen  partikel  ab  {»()  ist, 
und  nieht,  ide  Adelung  (wtb.  1 .  24.  27) 
meAil,  «Ml  ober  oder  aber  Aerkommf,  mardt 
im  goth.  stets  nur  als  praep.  mit  dtr  be- 
deutung  nach,  hinler  gebraucht;  im  ahd. 
avar  erlosch  die  natur  der  praep.,  es  ward 
Notset  «beerbt  Wt  endKcib  «itcft  Jfaeor  ai> 
verMofe  febratieft  oUmäMidk  tfuär  obft* 
zogenen  conjunction  weichen  muste.  vgl. 
Grimm  gr.  3,  259.  4,  787.  788.  Uftb.  l, 
29.  30. 

1)  aber  als  adv  erb  ßr  wieder,  wiede* 
mm  hegegoH  im  Lje  eekr^Ua  noch  oß: 

ich  armer  brudor  hab  aber  einn  new  fewT 
antzundl.  euangelium  von  den  izehen  ausz* 
selzigen.  (1521).  aij";  es  ist  aber  etwas  oews 
aoir  den  plan  kmumen.  vom  dem  b^elkmaMa 
Rome.  (1520).  Aij*;  erbeyle  ein  yglicher 
lies  taps,  den  er  lohi,  morgen  weys  er  nicht, 
oll  fr  k'he,  leliel  er  so  erlieiie  er  aher.  vber 
das  erste  buch  Mose.  (1527)  Niiij^;  Abram 
einen  altar  bawel  tu  Sichern ,  darnach  aber 
einen  als  er  gen  Bethel  kompL  ebend.  hiij*; 
^vcnn  f's  aber  offenbar  isl,  das  es  yederman 
wcys,  vnd  nicht  mehr  vertlerkl  hb^ih*  n  Knn. 
soUen  wir  es  aber  eins  hclfl'un  sciiuiucken 
vnd  besdiOnen,  biiij'';  mit  diesem  andern 
ttura  ist  aber  eins  die  bepslräche  messe  '~—> 
zu  Boden  pcstossen.  Jen.  2,  11'';  es  stund 
(Ii*'  i'hrislenliehe  warheyii  eyn  mall  alleyn 
au  II  saucl  Pauel,  aber  eyn  iiiil  aud'  s.  Alha- 
nasij.  mwNitcr.  der  bibHofbdi^  x«  Galka 
cod.  Chart.  379  pag.  9  {Erl.  aaeg.  24,  13); 
da  sehen  wir  aber  ein  mal  W3<:  gott  von 
uns  helf.  Jen.  1 ,  525".  gern  venrendel 
Lulh.  aber  bei  Wiederholungen:  nüszliQ 
beysz  royr  aulT  Heyntz  von  Engelland,  trots 
vnd  aber  trotz,  antwortt  deutsch  auff  könig 
Henrichs  von  Engelland  buch.  ( \  522).  Eiiij* ; 
0  weh  %'nd  aber  weh  eu(  h  verdamplen  fal- 
schen pruphcteo.  Jen.  3,  1Ü5';  amen  vnd 
aber  amen.  Jen.  6,  122*;  vnselig  vnd  aber 
vnselig  sind  die ,  so  diesen  schätz  {das  wort 
gottes)  reichlich  für  fi'T  (fntr  h:\hn]  vnd  jnen 
doch  verachten,  der  23.  psa(m.  (1536). 
Biij'' ;  es  tragen  sich  täglich  neuwe  vnnd  aber 
neuwe  jmbumb  in.  fitehredtn  da 


Ly  Google 


ABER 


11 


AB£&GUU0£ 


»HS  IM  tausent  vni  aber  Uosrat  cchckAe 
bescbeinen.  em  cAmtf.  «dUfiMr  Iroff.  ( 1 535). 

lliüj^ 

Sicht  minder  zahlreich  sind  die  beirrjp 
für  d(U  adterbiale  aber  in  Luthers  btb' 
Um^Mimg,  in  nmertn  HbetmugtAen  je- 
ioth  häMf^  mil  abermal  vertauscht :  vnd  ei- 
lel  vnd  tross  deu  knig  aus  in  die  troncko  mkI 
lieff  aber  {hebr.  liy,  LXX  nuhv)  zum  bruu 
iu  schepflen.  l  Mos.  24,  20 ;  und  sie  ward 
aber  (Mk*.        wdg.  vwnumque)  schwan- 
ger. 38,  4 ;  zum  andern  mal  gieng  er  aber 
liin.  MaUh.  26,  42  ;  pcn  Tlic!:>;il<jiiicli 
tel  jr  iw  meiner  nolduHIl  ein  mal  vml  d;ii- 
luch  aber  ein  mal.  Phil.  4 ,  IG.  u.  a.  st. 
efter  rnckf  ^eAörf  tUeiher  die  von  Grimm 
«16.  I,  29  angefiArte  {und  navh  ihm  auch 
ton  Jülling  biht.  tcörtrrh.  ciUerte)  Stelle 
Joh.  21.  I.  da  hier  Ludu  r  das  gr.  nuXiy 
{tvig.  iUrum)  durch  überuiai  übersetzte. 

i)firäe  bald  ffelindem  hold  stärliem 
gegemalz  bexeichntnde  c  o  n  j  u  nclion  aber 
hieltifast  jedes  blatt  der  schriften  L.s sowie 
jtdei  capilel  der  bibel  belege ;  es  erscheint 
4flAer  überßiusig  hierfür  stellen  auszuheben. 
M  stUnitken  fällen,  namentiieh  wo  '»her 
rerieuUchung  det  ffr.  di  itt,  tfeilf  es  trent- 
ger  dazu  einen  gegensalz  auszudrücken^  als 
vielmehr  den  forigang  der  erzählung  darzu- 
Ifgen,  vie  denn  auch  :.  b.  die  nl.  bibel  hier 
*Mlf  Jiaar,  sondern  ende  verwendet,  um 
den  gegensatz  stärker  auszudrücken,  rer- 
bindet  sieh  aber  mit  doch:   S.iimiel  ^ahe 
Sani  fUrder  nichl  mehr,  bis  an  den  sei- 
nes tod<$,  aber  doch  trug  Samuel  leide  vmb 
Seal.  I  Sem.  15,  35;  aber  doch  hiell  Jebu 
nicbt,  das  er  im  geseU  des  berm  des  gottes 
Israel  wandeile  von  ^ranlzem  hertzen.  2  kön. 
10,  31;  aber  doch  isi  was  guls  an  dir  fun- 
dee,  2  thron.  19,3.  häufig  ist  bei  Luth. 
tnuA  die  verMndmtg  oder  aber:  vnd  ob  ich 
bi«ber  zuweylen  yhres  bedunckens  zu  ernst- 
lich cxMor  si'himpflich  gps(  liri*'J»eii  hett,  0(l<lf^r 
aber  auch  hynfur  schreiben  wurdt,  {bitte  ich) 
aur  das  freuntlich  ttraorUeyhen,  Luthers 
trüetm.  ( 1 52 1 ).  bl.  ij" ;  ich  kome  entweder 
widenmb  zu  euch  vnvcrlcizt  vnd  vnabgeson- 
dert,  od^^r  aber  ich  wende  mich  an  ein  an- 
dern ort  verbannt.  Jen.  1,  137'. 
S)  eoM  de»  loorl  aber  tstgt  Luther:  es 


ist  aber  ein  wOrtlin,  das  heisst  aber»  das  hat 

den  bauch  vol  mancher  seltzamen  ^hMeD* 

sulclis  aber  mnclil  das  du  vnd  ich  müssen  zu 
weilen  niclil  glawben*  noch  wissen  .  dvis  wir 
iloih  f^lßwben  vnd  wissen,  von  hiimUchen 
vnd  gestoten  Meffen.  (1529).  nj\ 

Abcracbt,  f.  mitteldeuUche  form  für  oher- 
achll  =  überacfit^,  also  nichl  xciederhoUe  acht 
{von  alM  T  ~  wieder),  sondern  lu>rfi$ter  (iraU 
der  achLierkiarung ,  conscriptio  superior, 
wiewohl  Friath  (wfb.  i,  9)  «.  «.  aberachl 
und  oberachl  Irennen.  dieses,  gewöhnlich 
in  der  formet  acht  vnd  aberadit  gebrauchte 
wort  ist  uns  /trnr  in  den  von  Luther  selbst 
verfaszten  schrillen  nicht  begegnet,  gleicK- 
teoM  fuhren  wir  e$  Mer  auf,  daeein  dm 
von  Luther  mit  randgtossen  herauigegi^e-' 
nen  liaiserlirheu  edict  vom  8.  mag  1521 
wiederhotl  vurkomml.  zwei  keyserliche  tn- 
einige  tnä  wydderwerüge  gepvll.  (1524). 
Cj>';  Cij-;  GUü*.  die  bei  Grimm  wfb.  I,  32 
Mn(er  aberachl  angeplhrte  stelle  ist  der  1 520 
unter  dem  namen  des  hapsls  Leo  X.  wider 
LuUmr  ausgegangenen  bulle  entnommen,  uo 
jedoch  der  Jenaer  druck  v.  j.  1555  (1, 
352*»)  vberacht  hat. 

Aberichtfr,  m.  ein  mit  der  oberachl  öe- 
/e^(er:  verseil  riehen  en  cchteiti  viidaherech- 
lern.  in  dem  „vertrag  zwischen  dem  löb' 
liehen  band  zu  Schwaben  vnd  den  zweien 
hauffen  der  vereamiung  der  bawren  am 
Bodensee  vnd  Algew,"  dessen  naehdrudt 
Lutht  r  besorgte,  .h-n.  ,f  104''. 

AbergeUtlich,  jedcnfalU.  wie  aberachl, 
aberglaube  u.  a.  gebildet  un4  ultrageistUch 
amdrikkend:  auch  das  ich  nicht  der  niei- 
nung  bin ,  das  durchs  etiaogcliam  solteo  alle 
künsle  zu  boden  geschlagen  werden  vnd 
vergehen,  wie  etliche  ahergeistliche  (Eist. 
\,  187"  abcrgeisllichen)  furgeben,  Jen. 
8,  392*. 

AberglanbCj  m.  ein  erst  im  15.  jh.  auf- 
tretendes, dem  tat.  superstitio  nachgebilde- 
tes wort ,  in  welchem  aber  icie  in  aberachl, 
ahergeistlich  «tue  miibilduny  aui  ober, 
Ober  itt,  wie  auch  das  hoM.  overgdAf 
bestätigt,  und  es  kann  hein  zwei  fei  dar- 
über obwalten,  dasz  man  ursprünglich  mU 
demselben  einen  unchristlicheti,  widerchrist- 
Hehen  tnyimiften  hat  beMeichnen  woHen 


Digitized  by  Google 


ABEßOUliilÜ 


12 


ABERWITZ 


{v^dtm  mrÜM  abcrglauben  in  Wa  gener 's 
Haati'  und gesellschaßs -iexirnn  I  102  /f. 
vnd  Vilmar  pastoral  -  (heu  i.  biallvr  4, 
169  ff')  in  diesem  sinn  verwendet  auch 
lASlkw  dtu  «ort;  ich  hab  geschrieben  und 
gelerel  —  —  zu  ausrotlung  der  fchrttchen 
misbreach  vnd  aberglauben.  Jen.  1 ,  4SI; 
das  haben  die  arme  leulc  von  »ulchcii 
lerem,  das  sie  weg  gelrieben  werden  vnd 
surstrewet  wie  ene  herd.  yon  mniclier* 
ley  aberglauben  und  rollen,  der  prophet 
Saeharja.  (1528).  f><'i';  /.»leUl  haben 
auch  die  kriegsleulu  viel  aberglaubens  ym 
slreyl.  ob  kriegtleute  awh  in  sei,  stände 
MkikMm,  (1527).  0^^;  du  mm  keinen 
abeigtanbeo  draus  maeho,  vnd  halle  solche 
geistcritlr  menschen  *  I« n.  hauspost.  Jhena. 
1559.  bl.  197K  aposl.  yejich.  25,  19  ist 
aberglaube  übersetiung  von  6um9mt^ov(u 
(mig,  Bttpentilio),  wddki9  toorf  Mer  nach 
Zeller  bibl.  wtb.  I.  9  rettgion,  glau- 
ben überhattpl  hfZHirhnf»  so//,  da  Fcstus 
ja  sonst  seinen  gasly  den  judenkonig  Agnppa, 
miisst€  h^MdigH  hohen,  inian  §r  $§$ne 
rriigfym  aberglanhen  namnU*  da$9  Jedoch 
iMther  es  so  nicht  verstanden  hat,  be- 
tpeist  seine  randglosse  xu  dieser  stelle :  wie 
8|>dlüscli  vnd  vereciillicb  redcl  der  sloiUe 
beide  von  Gbristo  vnd  vnierni  glauben,  vor-' 
Mh.  kibeln  haben:  toq  seines  imeligcn 
gelnubens  wogen. 

ibcrgiäobig;  superstiliosus :  ich  sehe 
euch,  das  jr  lu  allen  slUcken  allzu  abergieu- 
big  seid.  Act.  22. 

Abcrgl&lbiseb^  was  abergUbMg:  ich  habe 
niii?Ii  nichb  anders  beulisscn  an  tag  zu  brin- 
gen, denn  die  euangclisclit'  warlioit,  wider 
die  abei^leubischen  opinion  oder  wahn 
menschlicher  tradition.  Jen,  t,  220^;  6r»- 
gorius  ist  ein  iieili;;er  man,  aber  an  viel  or- 
ten allzu  abergleiiluscli.  2,  32'  :  das  yhr  mir 
nidil  aberglcubisch  oclil<  i  fnlsclie  heuchler 
vnd  gleiüner  werdet,  der  prophel  Saeharja. 
(1528).  Ziij'. 

ibenMl ,  ade,  naeh  ein  mal,  tcieder  ein 

mal,  zusfimmt'nfetsung  des  adverbialrn  dhn 
tcieder)  mildemacc.  mal,  bei  Luüt.  noch 
getrennt:  ich  sage  aber  mal  gnade  vuiid  gluck 
von  gott  Unm  newen  hej^igthnm.  original- 
bnef  in  dem  geeamtuwihi»  m  Wemair 


Aey.  N.  108.  42;  hie  werdel  ybr  aber  mal 
sagen,  das  ist  warlich  beymlich  geballcn. 
vrsach  vnd  anlwort.  (1523).  Aij* ;  Adam 
crkandle  aber  uidi  sein  weib.  1  Mos.  4,  25 ; 
(iVM)  lies  aber  mal  eine  laube  Siegen.  8. 
10.  —  abwechselnd  mit  abemial«  docA  «eile- 
ner  gebraucht  Luth.  auch 

Abermais,  adv.  Verbindung  der  partikel 
aber  mi  dem  gen.  males:  da  hub  sich  aber- 
niab  ein  tnmuU  nnd  wurde  wider  wd  abeiw 
mab  Rf  r  den  Ecicen  erfcant  md  gesprochen,  /bn. 

t.  146";  damit  abermals  die  jfiden  gelrOstel 
werden,  der praphet  Saehaffja  {lb2S).  Tij'*. 

Aberraler,  m.  groszrater :  wenn  ichaulfer- 
stche,  so  stehet  ziif Ifirh  nipiri  woih  auch  aufT, 
meine  kiuder  auch,  ja  luciu  vaicr  viid  muUer, 
vnd  dessdben  vatcr  vnd  gm»vater  vnd  so 
Ton  an,  item»  mein  hei  r  odder  landsAlrst  vnd 
desselben  valer  vnd  aliervalcr.  das  15.  Cfltjl. 
der  ersten  epist.  an  die  Corinllier.  (1534). 
Iiiij'.  vgl.  Friich  wlb.  l,  4  abercnc, 
Sehmelter  w(h,  l»  1 0  aberuranherr. 

Abcnrlti,  f(?),  verttandloeigkeü,  ««rrfidU- 

heit,  icahntcili:  allhie  da  man  entweder  geh- 
\\n<i  hinstirbt,  oder  in  aberwilz  aus  schwach- 
heil feil,  hauspost.  Wittemb.  1545.  fest- 
theU  bl.  lor\  in  der  correspondierenden 
eleUe  bl,  tOO**  heitU  e$:  das  «Ueser  mensch 
gehling  hingaagen  oder  in  Wahnwitz  gefollen 
ist.  f!iT  t  on  fr  r  f  m  m  %ctb.  \,  35  flux  Luth. 
beigebrachte  beleg:  darumb  musz  der  apuslel 
zu  den  Uebrccm  sehr  in  die  aberwilz  gaugen 
sein  Ml  «na  troU  feMerhoUernaehfenehung 
nicht  aufgestossen.  dasx  die  redensart:  in 
die  aberwilz  gehen  zu  l^dher^  zeit  geläufig 
war,  xe^l  die  bei  Grmm  aHgejührte  stelle 
am  Pauli  eehimpf  10,  vaüäm  wir  sioeb 
folgende  au$  SieinhSwel  Reep  17*  {Fre^ 
burger  druck  v.  j.  1545)  xufügen:  Xan- 
tiis  w.ird  betrübet  von  den  Worten  vnd  ge- 
dacht von  erst  injm  selber  weder  (eit(u7ed«r) 
gond  die  In  die  d>arwfts  oder  ich* 

Naeh  Weigand  wtb,  l,Aiei  aberwiti  m* 

summensetzung  aus  aber  und  witz,  ahd.  die 

wizze,  mhd.  die  vvitze,  rersfand,  einsieht; 
Grimm  meint ,  dasz  aber  in  diesem  fall  sich 
am  dem  ä  des  ahd.  awizzi,  mhd.  iwiUe 
entfallet  habe,  — Dasypodin»  dieL  460^ 
alicrWiue»  wanwitie^ 


Google 


ABERWITZIG 


13 


1^%)wim§r»tändig ;  in  dem  kaiserlichen  edicl 
rom  8.  merx  1521  (:tct'i  key^ertiche  gepoU. 
Wütemh.  1524.  ßj**)  werden  Luthers  Schrif- 
ten aU  abei  wiuige  bezeichneL 

Ikmim,  voH  ttwat  kenmttr  euen,  einen 
iMOffl  abessen,  die  frOchte  dmWNn  ki$  auf 
He  lelxle  ver:f'hr''n:  du  wilt  'p.  c^^cn  vnd 
nasscben  von  ciucui  bauro,  ich  wii  dir  einen 
ToUen  zurichten,  den  du  niueroiehr  kaust 
ibesMit.  Jen,  5,  264^ 

Abfall,  m.  1 )  für  die  sintUiehe  Mkuiung 
d(*>  niffltT-  Hitd  wegfnllens  einer  sacke  wovon 
sklu  uru  aui  Luih.  kein  beleg  zugebvl,  desto 
käufiger  begegnet  die  abgezognere  iet  HtK^ 
imagens,  frennene  von  einer  penon  oder 
iodie,  an  die  man  gebunden  war:  diese  stad 
von  ahers  her  wider  die  königc  sich  cinpf^rel 
bat,  und  auflrhur  vnd  abfall  drinnen  geschieht. 
Bira  4,19;  er  kompl  nicht,  es  sey  denn, 
dastunor  der  abblle  (1522:  abbll)  kome. 
2  Thesi.  2,  3;  vnd  wollet  vnsenu  eiiangclio, 
das  goU  tob  jtzt  wideruuib  blühet ,  jn  kein 
vnefare  aufllhun  durch  ewcrn  abfall.  Jen. 
2.  t32-. 

2)  elbgang,  verfall,  veraehiung:  (der  kai- 

ser)  Sülle  den  bapst  vermögen.  d.T«  er  IvLin 
ablas  mehr  jnn  deudscliland  scliicken  wolle, 
aogeseheo  dass  er  jnn  abldli  vnd  Verachtung 
kmiea  wen.  von  dertoinekelmesse.  (1 534). 
Aq**;  ich  bin  in  so  grossen  abfiül  vnd  terach- 
tang  komen  durch  diese  meine  beirat.  Jen. 

ibfaiien  (alictaUen) ,  sich  wovon  ablösen 
mi  medef/tellen»  mhd.  abevallen  (Ben.  3. 

218). 

1 )  iinnltrhr^  abfallen,  blätter  und  früchtc 
fallen  (rom  bauai)  ab:  gleich  wie  die  grflnon 
blelter  aulT  einem  schonen  hawm  etliche  abfal- 
kaedicbeifider wachsen.  Sir,  14, 19;  durch 
ngcwiuer  alszo  viel  hluei  vortirbt,  Jhicht 
»bpfclt.  euangelium  vnn  rfrn  iz,lien  ausz- 
ttiügen.  (1521  I.  Fiij".  —  die  blunie  falll  .ib 
(com  Stengel f :  das  gra<»  ial  verdorret  und  die 
Uwe  abf ebilea.  l  Af.  I  >  24.  die  kröne 
^t  ab  (rom  haupt):  die  krön  vnsers  heubts 
»st  al)gef.dlif»ii.  klagt.  Jer.  5,  16.  —  der  kalk 
Cüll  Uort  der  mauer)  ab:  sprich  zu  den  liln- 
ebern,  die  luit  lo&eiu  kalck  tünchen,  das 
iMaOm  wird.  Jbceh.  13»  II.  —  in  key- 


serihunen  mdkOnigreichen  sihet  notn  nidits 

mehr,  denn  abfallen  vnd  auffsitzcn,  gerade 
als  sey  fif"  gantze  well  mit  ybrer  öberkeit, 
gotu  tuniyr  vnd  reulerey,  da  siebs  vnlcrnan- 
dcr  sticht  vnd  bricht,  der  prophet  Habacuc. 
(1526).  ciif. 

2  )  ßgiirUch.  seinem  irdischen  und  himm- 
lischen lierni  .ihrnllcn,  ihm  untreu  werden. 
Nimrod  hetsset  auH'  deudsch  ein  abtrünniger, 
als  wenn  einer  seinem  herrn,  dem  er  geschwo- 
ren vnd  gehuldet  bat,  abfeit,  vker  da»  erete 
buch  Mose.  ( 1 527 ).  c  iij'' ;  owr  veter  hatten 
niicli  vr?ac!ie  vnd  aiifecliliinpe  von  vhren 
nachbani,  das  mir  abtielen.  der  prophet 
Saeharja.  (1528).  Eüij\  einer  meinung  ab- 
fallen :  ja  wenn  gleich  alle  wellt  vnser  mei- 
nunge  abfiele,  das  ander  teyl  widder 
hyml.  Propheten.  (1  525).  .fiiij''.  das  gewis- 
sen l^lil  uns  ab ,  wenn  es  uns  anstatt  su 
enUd^digen  anklagt:  sihe,  hie  wttrde  dir 
die  weit  su  enge  werden,  sönderlicb»  wenn 
das  gewissen  dir  auch  abfiele.  Jen.  1,  IVO**. 

3)  abfallen  =  entfallen:  es  sind  ein  ar- 
tikel  oddcr  sechs  autt's  ander  examen  mir 
durch  sie  fürgc halten  worden,  wilche  nur 
mehres  teils  abgefallen,  von  er  Lenhard 
Keiser.  (1528).  Bj\  in  einem  dieser  eehriß 
L.'s  einverleibten  briefe  h'>'is>  r< 

Abfällige  adj,  bei  LuUi.  huu/u/  für  ab- 
trünnig, freu/oa:  aulT  wen  verlessesta  denn 
dich ,  das  du  mir  bisi  abfellig  worden  ?  Jei. 
30,  5;  der  tenfel  verfürel  sie  (Eva)  \iu\ 
luacbt  sie  zu  h\\ ,  das  >ie  von  golt  abfellii; 
ward,  zwo  hudiicil  predigten.  (153ö;.  Gij''; 
(  Judo»  an»  GaHlaea)  machet  viel  volcks  ab- 
fellig jm  nach,  apost.  gesch.  5,  37* 

Ahfeimeu ,  den  feim  {schäum,  obenauf 
sich  setzende  unreiniykeit)  abnehmen,  ab- 
schäumen, abklären:  diss  wort  (Tnjl  M( 
gemeint)  aber  heiaset  nicht  allein  lauter,  son- 
dern aucb  auserlesen,  das  abgefeimet  ist  anfl 
dn^  Inrterste,  Eist.  ausg.  2,  73';  widde- 
niuib  ists  tröstlich,  wenn  viel  einerlei  leiden, 
da  feilet  docii  nicht  su  eui  schrecklicher  ge- 
denken ein,  als  sey  er  allein  abgefeimet  vnd 
verworffeu.  das  schöne  conßlemini.  i  1  530). 
Uiij*.  f/rfs'  von  Luth.  h'iufu}  gebrauchte 
pari,  praei.  hat  die  bedeutuiig  von  ausge- 
zeidinel  böse:  die  verzweiuelle  vnd  abge- 
lieimete  rotten  der  sopbisten.  Jen.  6,  344* ; 


AUFEUTIGEN 


14 


ABGEBE» 


ein  ahfs'cfeirablcr  bube  vber  alle  buben.  G, 
522'';  die  losen  abtrünnigen,  .il)gefeinielen 
chrislen.  8,  133";  ein  retiiter  abgefeym- 
ler  sacrilcgus.  von  der  beycht,  (1521). 
eif ;  (David)  dtn  ncidliartvnd  schmeichl«r 
forn  an  setzl  als  den  abgefcimplen  schaick. 
der  im.  psalm.  M  r>M4 1.  Piiij*'.  Adelung, 
welcher  abn»uraen  schreibt,  erklärt  {wlb.  1, 
32)  (Ue  zulelzt  angeführt«  rgdeniort  „ein 
dbgeßimm»«r  «ofcott  d.  i*  der  au^midvon 
i^Un  Schälken ,  ein  listiger,  durchtriebener 
mensch,  der  zu  allen  schelmereyen  gMekiam 
verft'hifri  ist."  —  vgl.  ausfcimen. 

Abfertigeuj  1 )  zum  absenden  {zur  Jährt) 
btnit  «tacftm  iinil  «HHUiefc  enttenden:  wie 
Christus  seinen  Jüngern  die  lelze  gäbe  vnd 
sie  abffTlipol.  dcudsch  catechismus.  (1529). 
Aiij'','  tlasz  man  auf;?  rodderlichsi  bollschafl 
abfertiget,  de  Wette  br.  3,  336;  als  nu  iüsau 
Mhe,  ibs  Isiac  Jacob  gesegnet  hatte  vnd  ab- 
geferligel  in  Mesopotamien.  1  Mos.  28,  6 ;  da 
fcrtigeten  die  brdder  Paalttm  alao  balde  ab. 
apost,  gcfich.  17,  14. 

2j  weil  er  aber  von  iN.  mit  .\X  lloreii  ab- 
geferligel«  so  andere  100  lloreii  kriegen. 
Jm*  6,  540\ 

3)  SU  ende  hringen:  {ich)  ta  weilen  des 
Iicnht<!  3!MMpr«ichonen  mit  der  grossem  crbeil, 
die  propbelen  voilend  zuuerdeudscben,  rugon 
'  vnd  Teiren  nius, welche  ich  hofle  auci}  bald abzu - 
fertigen,  dat  s^ßne  eanßemini{l5Z0),  Aij\ 

AhMeB)  fiehenUi^  wm  einem  erbiUen: 

solche  vemiahnnng  nchnul  Tfir  gnl,  die  mir 
euer  ^iolin  mit  groszem  fleisz  abgeflehel  hat. 
de  HV'»f  br.  5,  279. 

Abf«rilern  (abfuddcrn).  t)  die  abgäbe 
wovon  veriamgen:  der  mich  vnd  dich  für 
da.ss  eine  nnspi  c(  hcn  vnd  aU  die  seinen  vom 
ICuiTcl  alifiMKIerii  wolio.  /uiutpoff.  WiUemb. 
1545.  uHHlcrth^il  bl.  20''. 

2)  einen  tun  einer  stelle  sui  iickrulen :  bei 
c.  k.  f.  g.  anxuregen  um  eine  scbrift,  darin- 
nen er  von  e*  k.  f.  g.  wieder  abgeTordert 
wQrde  sich  wieder  gen  Wittenberg  zu  TUgen. 
de  Wette  br.  3,  452;  wir  können  mit  gullcni 
gewissen,  aus  vnserro  beruif  nicht  tretteu, 
bis  so  lange  wir  tuit  gewalt  dauon  gedrun- 
gen, oder  von  gott  auffs  new  durch  prophe- 
ten  oder  wundeneicfaenabgefoddcn  werden. 


vermanunge  zum  gebet.  (1541).  Cji"*  ***** 
die  form  abfoddern  s.  fo(l(l»'rn. 

Abfressen,  von  ettnis  u  rg  fressen :  die 
hewschrecken  Werdens  [die  fruchi  tum  feld) 
abfressen,  i^eiif.  28»  88;  das  kdberda  selbs 
weiden  vnd  rügen  vnd  daselbst  reiser  (ron 
den  bäninen)  abfressen.  Jes.  27,  10;  es 
(da«  scha-eri}  wird  dich  abfressen  wie  die 
kefer.  Nah.  3,  15. 

AbfreUeUj  abweiden:  vnd  wenn  es  schon 
daher  wecbsl.  wie  bald  kund  es  mit  hitne» 
Wetter,  liagel verd eiltet  werden,  von  k' f  .m 
vnd  aiiilorn  thicrcn  abgefretzel  wordi  n  *  drr 
147.  psalm.  Willemb.  1532.  Ciig\  ^ —  ab- 
fretzcn  verhält  sich  zu  abfressen  wie  frelzea 
Mm  fressen,  «oelcM  man  <eAe. 

Abfibrai^  leovoii  weg  Mien:  sotcher 
dnnckcl  vns  abfurct  von  gott.  der  prophel 
Jona.  (152G).  Ej^;  weiter  vom  glauben  ge- 
gangen v^jiil  abgefUrel.  von  Jhesu  Christo, 
(1533).  Uiiij*;  dieiuchl,  die  da  abfflret  von 
vemflnflUger  lere,  tfr,  SaL  19.  27.  auch 
für  einfaches  fdren  :  der  wog  ist  breit,  der 
zur  verdamnis  abftircl*  Mauh.  7,  13.  f>§L 
V.  14. 

Abgang}  m.  nihd.  abeganc  (Ben.  1.  475). 
1)  entferwmg,  wegfaU:  ich  hab  gehört  wie 
dasz  e.  f.  g.  nach  abgang  dieszes  aufT^tses 

wolle  rvnc  andere  vnnd  villeiclif  ^r-hwerer 
antt'selzen.  de  Wette  br.  \  ,  TS.  hier  nach 
dem  original,  wovon  d.  W.  nur  in  der  Ortho- 
graphie abteeidtt, 

2)  für  tod  d,  i,  abgang  aus  diesem  lebw: 
es  hat  mich  ewer  son  N.  I  t  r  rhi  des  jnmers 
vnd  vnfalls.  so  eueli  zntfeslaiKien  durch  cwers 
lieben  lierru  aliganj.'.  Jen.  4,  384''. 

Abgankeln,  „einem  durch  blendweHt  enl- 
ziehem'*  (Grimm  wtb.  1 ,  44);  weuD  sie 

aber  dir  gleich  alle  euangclisten  abgegaockell 
haben,  vnd  den  kclch  allein  an  ff  siib  gezogen, 
so  werden  sie  dir  s.  Paulus  niolil  abgauckeln. 
eine  bericht  an  einen  guten  freund.  (1 528). 
Bij^ 

Abgeben,  von  sich  geben  ,  fahren  lassen, 
uie  mhd.  noch  mit  gen.  der  sache:  vnser 
lieublman  Hans  Met2sch  ist  viel  vnd  oftmals 
von  mir  gatlicb  vnd  enstlich  vermanei,  er 
soHle  der  bnrerey  vnd  buberef  mit  weibem 
abgeben.  Bmrkhardtbri^,  192. 


üiyiiizea  by  Google 


ABGEFEIMT 


15 


AB6UUBE 


\l>^efeimt  ^.  abfi>imeri. 

ikgetieii,  davon  gehn.  1)  von  lebendi- 
gen itt  gnngs  machligen  Wien:  jrer  war 
vid,  die  abe  vnd  xtt  giengen.  Marc,  6,  3 ! ; 

\nil  dl  LT  (der  prophet)  von  jin  abgieng 
Und  jn  ein  lewo  vnd  sclilnp»'  jn.  1  hön. 
20  ,  36.  mil  loil  abgehen .  aus  dem  leben 
'  gtbu,  lief  de»  («.  abgaiig  2):  sich  betrflben 
nitäDem  guten  freunde  der  mii  (od  abge- 
gangen isl.  ziro  predig!  vber  der  leiche  des 
kirfurslen  herliog  JoUans.  (1532).  Aiij»,- 
wom  ein  lieber  freuiui,  weib,  kind  elc.  mit 
ledUtalgangcu. /la Kaposi.  WtUemh»  1545. 
MmturUfL  H.  156*.  Grimm  denkt  bei  die' 
ser  schon  vor  l.uih.  nhlivfu^n  redensari  an 
eingehen  im  geUnie  des  abhoienden  todes. 

2)  von  «aclien,  die  $ich  ablösen:  wenn 
sidi  inenner  haddern  vod  verletzen  ein 
schwaagor  weib,  das  jr  die  fhicbl  abgehet. 
2  Mos.  21,  22;  o  der  mörderischen  slad,  die 
ein  solcli»'!  ioi>n*  i>.t,  da  das  angcbranle  drin- 
nen klt'l»!  \m\  nicht  abgehen  wil.  Ezech. 
24,  6;  daü  jm  alle  zccn,  nqgcl  vnd  har  des 
ganUen  leibes  abgiengen.  Jen.  6*  525\ 

3)  /8rbinabgeben,  «i'eft  nieäerw&rlt  he- 

wegen:  gehll  eyne  wage  schussel  aull  die 
.inikr  alte,  auslegung  der  episl.  vnd  euong. 
vomchiiidig  elc.  (1522).  Rrij''. 

4)  tou  stalten  gehn,  er  gehn,  hingehn: 
du  wint  «in  fein  vernflnflUg  mensch  werden, 
dem* alles  wol  anslehet  vnd  abgehet,  was  du 

angreiffe^t.  randgl.  zu  spr.  Sal.  3.  4  ;  solche 
predigt  L'chet  on  frilchle  iiiclil  abe.  zico predig- 
t€n  auff  derkinderlauffe  etc.  (154Ü).  Ciij'; 
wo  vid  wert  sind,  da  gelieta  on  sfinde  ntchl 

ab.  spr.  Sal.  10,  19;  es  sol  keinem  ge- 
schenckt  werden,  noch  vngestraiU  abgeben. 

deudtch  caiechismu<!.  (1  529).  Ciiij'. 

5)  abgehen,  mangeln,  aujhören,  ver- 
eeheinden  :  gelobt  sey  der  herr  der  dir  nicht 
tat  btaen  abgeben  einen  erben.  Ruth  4, 

14;  —  das  eyne  ^gliche  sladt  vnd  flegk  yhre 
arme  leul  selb  vorsori'ften ,  d;is  der  bet- 
te! gar  abe  ginge,  ton  kauffihandlung  vnd\ 
*eelk«r.  ( 1 524).  Fiiij* ;  nu  ist  abgangen  der 
praacb  speysee  vnd  gelt  insanmien  tragen 
io  der  mesz.  eyn  sermon  von  dem  n.  iest. 
(Gfüneherga  drurk  r.  j.  1520).   Cj*';  wenn 

soicbe  Ordnungen  abgeben.  Jer.  31  >  36. 


6)  hat  ibj^ehen  die  bedeutung  von  sich  ent- 
halten, soterMnielei  «tdk  mit  dem  gen. :  das 
ich  aber  scbarffer  md  hittiger  byn,  vber  die 
schriin  zuerhallen,  wen  {denn)  ctlich  ley^ten 
niugen,  sol  mir  niemand  billieb  vorw<>ysen, 
ich  Wils  auch  nil  abgab»,  von  dem  bapslum 
zu  Mme.  (1520).  iliij\  vnd  ward  ofll  ge- 
warnet von  aeincm  nachbar,  das  er  des  worts 
abgienge.  das  15.  cap.  d«rentenefi.an4ie 
Corinther.  (1534).  aif. 

AbgeilCD;  einem  durch  geiz  entziehen  :  da- 
mit zeigt  er  an,  wie  der  künig  zu  Babylon  sein 
gebew  nicht  gelban  habe  mit  rechtem  gut, 
sondern  hais  landen  vnd  leulen  abgegeilzt. 

der  prophet  Uabacuc.  (1520  :.  kiij";  dns 
man  diesem  reirliPtt  hecrn  tiii  lit  m?c  nlij^'eilzen 
^nd abwucheru.  an  die pjarrherm  iciderden 
wu^er  mt  predigen.  (1540).  Lij\ 

Abgcmesaei «.  abmessen. 
Abgesagt  s.  absagen. 

4b:;csr!iieden  v  .ibscbeidcu. 
Abgesondert  ä.  absondern. 
Abgesterben  s.  absterben. 

Abgewinen  (abcgewinnen)»  von  einem  (»ni 
JMmj)/*  im  boMlelf  verfcebr)  j^eielnnen,  erton> 

gen:  der  zuuor  nicht  menschen  kund  vber- 
winden,  ytzund  engcln  abegcwynnet.  vber 
das  erste  buch  Mose.  (1527).  bbj^;  die  well 
ynn  dem  wahn  stehet,  du  sie  mit  goll  wil 
kauff  sehlagen,  verdienen  vnd  abgewynnen. 
auslegung  der  euang.  an  den  fürnemisten 
festen.  W/K'-mh.  1527.  sij"**.  wie  diese  und 
andere  bei  Grimm  (wlb.  l,  4S)  angeführten 
Stetten  »eigen,  conitrwterte  Lvüh.,  dem  mkd. 
(erwAnde  im  abe  gewinnen.  Trist.  158,  10) 
entsprechend,  .ibgcwinnen  uocfi  ohne  acc.  der 
Sache,  doch  fehlt  es  bei  ihm  auch  nicht  an 
steilen,  in  äeneu  der  sächliche  acc.  zugefügt 
ist:  hendel,  dadurch  man  Aimimpt  dem 
nehistcn  etwas  abzugewinnen,  deudeeh  eale^ 
c^mi».  ( 1 529).  Liirj';  vnd  Dnvid  gewan  jm 
ab  tausent  wagen,  sieben  lauseiU  reuiot  vud 
zwenzig  tauscnt  man  zu  ru<ts.  1  chron.  tü,  4. 

Abglessen ,  durch  gitszen  über  einen  ge^ 
genetand  ein  büd  von  deme^ben  fMAmen: 

es  mag  conterfeit  seyn  oder  abgegossen,  de 

Wette  br.  4,  631. 

.Ibglaabe  (abeglanbei .  m.  vom  rech- 
ten glauben  sich  entfernender,  falscher 


Digitized  by  Google 


ABGUUBIG 


16 


ABGOTT£REI 


glaube ,  bei  ImIH.  gleidwM  mit  abcrglaubc ; 
«0  Obeneut  er  m.  h.  Colau.  2,  23  ii^  id't" 
Xo9g^iuia  xa)  ranuroqQoavvri  (vvlg.:  in 
saperslilione  el  humililalei  in  der  schriffl 
„auff  das  vbirchristUch  buch  bock^  Emzers": 
vnd  ist  doch  abergltuben  md  bbcbe  nermch 
demuih,  in  «br  „amiegung  der  efitL  vtmd 
euaug.  des  aduents"  dagegen :  yn  dcniul  vnd 
abglawben  (beide  Varianten  fehlen  bei  Bin  d- 
seil).  da  sihestu,  wo  ber  alle  abegoUcrey 
kompt  vnd  vrarumb  «•  bHlkdi  abegoU  vod 
«br^brnbe  vnd  abegoUerty  beiise»  on  xweyffd 
daruiub,  das  solcher  duiickel  vns  abruret  von 
goll  vnti  abwendet  von  rcchlcin  golls  dienst. 
der  prcphei  Jona.  (Iö26;.  £j\  s.  auch  die 
wOer  abdflnkel  gekrackte  steÜe. 

A^läHbig  (ahcglcubig),  irrgläubig:  nach 
der  hislory  weyi  icb  nichts  draus  zu  machen 
{aus  cap.  23  der  Genest.^),  denn  das 
CS  7U  Widder  den  ahcglcubigen  \nd  hollerli- 
gen  heiligen  {die  werkheiiiyen  sind  gemeint) 
geschriben  isL  pber  dae  ente  Audi  Iftwe. 
(1527).  Ddij^;  den  ketzerischen  ahgleubigen 
bflchern.  Jen.  1,  583". 

Abi^lRublsck,  was  ah'^IfinMg:  szo  ist  der 
grozz  man  {Gerson)  betrogen  worden  von 
der  abglewbischen ,  englischen  geysllickeiU 
omüeg^dw  epUUvmtA  «itang,  de*  aihtmU». 

(1522).  Cij' ;  abgöttisch,  ahglewbisch,  bep- 
stisrh,  liprodisrhor  poUesdienst.  auszleg.  d. 
episl.  Kud  evang.  vom  chrislag  etc.  ( 1 522). 
pppj'- 

A^dtea,  «.diireA  gleiten  vom  etwa»  ah' 

kommen"  (Adelung  Vbtb.  1  ,  42):  da  gleit 

(glitl)  die  hcllebnrt  vmi  der  leiteni  ab,  mkI  ' 
durchstach  den  heilri'fMi  marlerer  [Heinrich 
von  Diedmar)  uuiieu  durt-h.  Jen.  3,  41". 
daex  mit  henebart  die  bekannte  Me6-  «md 
Stichwaffe  gemeint  ist,  würde  iu  bemerken 
iiherßüssig  sein,  hätte  nicht  Grimm  fiellc- 
lorl  gelesen  und  dies:  twlb.  1,  50)  »»W^ 
gclmt  l  der  hOlle"  erklärt. 

Abgdnner  (abgunner),  m.  Widersacher: 
wtewm  nver  meine  bocher  von  meinen  ab- 
gOnnem  verbrennt,  de  Wette  br,  l,  599; 

ebenso  in  dem  tUel  ««er  151 9  erschienenen 
^rhrift  J.nihers:  vnleri'ifhl  ntiir  ctlirh  ar- 
iKkel  tlic  tai  von  scynen  abgunnern  auff  ge- 
legt vnd  ttu  gemessen  werden. 


Abgttt  (abegoil,  abtgoitj,  m.  /VüAtfr  n.» 
mM.  abgot,  apgot  nnd  die  oiidk  bei  Luther 

nochvortauchende  entstellte  nebenform  aplgot 
(Ben.  1,  557),  ahd.  ap(btkot,  abgot  {Graff 
\,  149.  150).  falscher  gott,  gölze.  —  der 
gewöhnliche  pt,  i»t  abgOller  (abgoiicrj.  doch 
begegnet  aneh  einmal  der  dat.  pL  abgotlca 
(1  Joh.  5,  21  in  der  septemberausg.  des 
n.  Ie<i  V  j.  1522i,  was  wohl  niehl  l'l»<tzer 
druckfeiUer  ist;  auch  die  erste  deutsche 
bibHhat  2  kön,  16:  nach  den  abgüiien  der 
beyden. 

Die  form  abtgott  bietenbis  zum  jähr  1 522 
erschienene  Schriften  Luth.s,  dochnichtmehr 
das  n.  lest. :  vuszer  schuieychlcr  habens  szo 
hoch  bracht  vnd  vns  einen  abtgoi  gemacbt. 
an  den  ehrittüchen  adel,  (1520).  Gj*;  nu 
litUe  was  gotl  mehr  von  deynem  abtgott  vnA 
meiisclieii  lei  eti  sagt,  auff  das  vbirchristUch 
buch  bovks  Emssers.  (1521).  Gj';  den  abl- 
gollcrn  geopflerl.  aoizlegung  der  epist.  vnnd 
euang.  des  aduaa*,  (1522).  B^j^  nun  fre- 
lege  ßr  aliegoU  und  ahpoll:  wo  die  Iieidcn 
ein  ahetjöt  hellen,  da  hatten  die  j'irl'  n  vlir 
uel  vnd  war  kein  dortl  nocii  {gedr.  nach) 
n  eckten  sie  betten  ein  abegott  darynne.  der 
112.  psalm.  (152C).  dij'';  {Gregorius)  her- 
berpel  liey  einem  heidnischen  kinhner.  df^r 
halte  ein  ahegolt,  der  antwortet  ihm  w.i<i  er 
fragcU  auslegung  der  euang.  von  ostem  etc, 
( 1 527).  cf**.  ».  aiieb  die  unter  abglaobe  an» 
dem  prog^teten  Jana  angeführte  »teile,  der 
hap«!  owr  altgott,  fehrel  srhier  mit  halbem 
karn.  von  er  Lenhard  h'eiser.  (1528j.  Fij"; 
der  sauir  hleihi  ein  ailinechtiger  abgoll  hei 
vns  deudscheo.  der  101.  jwnliii.  (1&84K 
Oiiij  :  dyr  grawelt  für  den  abgottem.  Rom. 
2,  22  in  den  ersten  ausg.  des  n.  lest.,  spä- 
ter gOtzcn ;  es  kriniell  vnd  wimelt  von  al>- 
göltern  allenthalben,  die  drey  sgmbola. 
(153S).  Giij*. 

Abgötter,  m.,  gölzendiener  {Frisch  wtb.  \, 
362):  wie  ein  erlzlesterlieher  geucklcr,  reo- 
berer vnd  ahgötter.  Je«.  8,  114".  Grimm 
tadeil  diese  form,  weil  sie  sich  mit  dem 
pl,  van  abgott  ndeeht,  und  tfeht  abgüttO" 
rer  vor. 

Abgötterei  ( abegötterei ,  ahtpmterei  )  f. 
götzendienst ,  falscher  gotlesdienst  über- 
haupt :  wir  lesen  nicht,  das  bey  den  Juden 


Digrtized  by  Google 


ABGUTT£U1^U1 


tehaft)  sey  abgiUterey  gewesen,  aber  an  slat 
der  vorigen  abgüUerey  koropl  liie  das  bucli 
die  kunst,  Weisheit  vod  lere,  welche  die 
rechte  •bgfflteMy  yv  herlioi  anrichtet ,  das 
ut,  den  «igen  dondtel  vnd  idmmcImii  gebot 
äer  prophel  Sacharja.  Qiiij'";  vber 

daii  alles  hat  diosor  irachenschwaiitzdic  messe, 
fiel  vnzifers  vnd  geschmeis  luanchorley  ah- 
gMterey  gezedgel.  avUdkel  io  da  htttm 
400(11  m/f«  eone.  mu  Manlua  vbermUwtrM 
•cmf^.  n538).  Biiij'';  solohor  abcgiUlnrcy 
isl  die  weit  vol  vol.  dasyliin  ein  yglirh^r trolt 
abmalet  oacb  seiucm  walm  vnd  giildüuckeu, 
nd  wil  yfan  ehren  milfelbserdachlem  dienst. 
tber  das  ernte  buch  Mote.  (1527).  Yyj''; 
ilaliLT  iili  flirclit,  <l;is  il/J  viin  der  clinsten- 
h«it  mehr  ablgotliTtn-  diircli  die  messen  ge- 
schehen, daii  ybe  gescliehcn  ist  vuler  den 
judei.  9mnrmon  von  dem  n»  te$i.  (1620. 
Grimebergs  liruck).  ßiij''.  —  abgüllerei  isl 
mitleUt  der  atlrifunggendung  -ei  (mhd.  -le, 
d.  i.  -i-e  atts  romanUtl^em  -ia ,  -i>.  vgl. 
Brim m  gr,  %  96)  com pl.  abgOUer  gebildet , 
«t«M  miUteUt  der  nbMlm^ibt  -ieeh  da$ 
folgende  adj.  abgölteriscb. 

il|öttfri«!rh  fnltgoUerisohl.  der  abfjötte- 
ret  ergeben,  a)  adj,:  e«  ist  keyn  zweylltil, 
du  alle  priesler  vnd  ninnich  disier  tieyt  mit 
hiKboflto  vnd  «Uen  ybren  vbrern  abgölte^ 
ri^ch  sind,  eyn  vrlay^  der  Iheohgen  txu 
Pari$:  ft52l).  Bj". 

lubHantivUch :  weii  aiic  aligulierische 
eben  ancii  also  sagen,  die  propheien  alle 
inueh.  (1532).  bl.  4**.  später  dafür  das 
r'/m  -tn/j  ::\t'_'nil  gebildete  nhgiUliscIi. 

Ak^öttin, /.,  iias  femininum  von  abgoll: 
da»  wir  sie  (Maria)  wöUen  machen  zu  einer 
abglHttB,  das  woHen  noeh  tollen  wir  nicht 
Ihnen,  ausleg.  der  euang.  an  den  fümemi- 
if^t.  fxien.  {  15271.  CCiiij'". 

.ihgöttlKrh  f  alicgiillisclil .  ndj.  von  yott 
ebgeteandt  und  den  göden  ergeben,  der  ab- 
§SUerei  dienend:  wer  geiing  ist  der  ist  abe- 
gdtiisch.  tber  das  erste  bueh  Mose  (.1527). 
^  Iii]'  ,  abtrdnnige  abegültissche  leute.  der 
pToithet  Saeharja.  (1528).  Eiiij'';  er  {Pau- 
bii)  sähe  die  slad  so  gar  abgöttisch,  apost. 
fMb.  17,  16  (JVärnbevyw  Mdel  «•  j.  1483 . 
<r  nb  die  ilat,  daa  sie  geben  was  der  abgilt* 

Ow*.  WarUrliicb. 


terey).  das  ist  ein  abgtKtisches  vnglcubigtf 
bertz,  das  mehr  einem  menschen  denn  gotl 
verlrawot.  Jen.  i,  465;  rechte  abgöHis ihr 
bilder.  teidder  die  hymelischen  prophe(en. 
(1525).  Cij",  ein  lauter  abgöttisch  fest,  ein 
predi§i  wm  den  engein.  (1S35).  Aij^;  ab- 
göltisolu:  gebellin,  das  5.  6.  vnd  7.  cap.  ». 
Matth.  (1532).  bbj\  subslaiiltiisvh  ge- 
braucht: Mabmel  aber  ist  ein  abgöttischer, 
ein  mOrder,  frawensebcnder,  renber  vnd  al- 
ler laster  vol  gewest.  verügung  dee  nieo» 
ran.  (1512*.  Rij";  Haussen  sind  die  hunde 
vnd  zenlx^rfr,  vnd  die  hurer,  vnd  todschle- 
ger,  vnd  dio  ahgöllischcn  {vorluUi.  bibelm 
diener  der  abgöiierj.  offenb.  Jeh,  22,  1 5. 

Abgittiacb,  udv.:  lur  könige  zeit  verlrt- 
tpn  die  pricster  ofTl  das  vnlrk  für  gott  gantz 
p-iHt!nli  vnd  ilofh  die  königc  das  vokk  re- 
guli  ii  gantz  aligoUisch,  vnd  widderumb. 
der  inophet  Satharja,  (1528).  Vij". 

Abgöttlein,  n.  äMiAiuttr  von  ahgott :  so 
wollen  wir  i f  -hi  nn»'  rm  lf^ haben,  vnd  den- 
noch auch  ein  eigen  abgölllin  mit  vns  füreu. 
Eist.  ausg.  \,  551''.  Jen.  4,  458". 

AbgnItabttÄ  n.,  gStMenhüd:  so  werden 
myr  auch  incync  bildsttlrmer  eyn  cmeifix 
(tddcr  marienbilde  las.«!<'n  mfisscn,  ianiirhpyn 
abgoitshildc.  tcidder  die  hgmelischen  pro- 
pheten.  ( I  525).  Biij»». 

AbgnIlCt  voff  obfofl.*  80  hiengendoeh 
Isniael  vnd  Esau  an  den  abgttlcen.  Eist, 
nusg.  2,  468"';  darumb  verbeut  er  so  hart 
die  abgützen.   1,  495**. 

Abgnbctt.  diireb  graben  ableüen:  dem 
nicer  vol  wasser  gleich,  welchs  niemand 
anstrorkcn  noch  abgraben  kan.  der  prapket 
Habaf-^ir.  '  1  5261,  1  üij". 

Abgrund,  m.  „zum  erschrecken  lief  ab- 
gehender grundt  emdÜMe  tiefe'*  (Weiga^d 
wtb.  \.  5):  vnd  sie  (die  scMjfer)  gen  himel 
füren  vnd  in  abgrund  fureu.  ps.  107,26; 
sein  sinn  ist  reirher  wfder  kein  nieer,  vnd 
sein  wort  lieilei'  denn  kein  abgrund.  Sir. 
24.  S9.  vorxugeweiee  urird  abgrund  leie 
auch  das '  ahd.  ahcninli ,  mhd.  abgründe 
abgrunde,  abgriTHfl  {sämilich  u.)  itm  der 
Unterwelt,  die  man  sich  in  der  tiefe  der 
erde  dachte,  gebraucht,  bald  mit  batd  ^ne 
beifngnng  ,«der  hellen«*:  ynn  a^;nind  der 
bellen  sich  sprengen,  gpnmd  wmd  «raadk 

3 


i 


uiyui^ed  by  Google 


ABGRUNDUCH, 


18 


aller  arUkel  (1520).  nj"*;  vber  einen  liauf- 
fen  üpen  im  abgrund  der  hellen,  an  kur- 
fursten  Sachsen  vnd  landgrauen  zu 
Heiten.  (1545).  Eiiij'';  vnd  hatten  vber  eich 
einen  kOnig»  einen  engel  aus  dem  abgrund. 
^wnJb.Joh.  9,  11;  vnd  ich  sähe  einen  en^^el 
vom  himel  faren,  der  halte  den  schUtssc! 
tum  abgrund.  20,  l.  —  figürlich:  wie  kan 
man  hie  enden  sagen,  denn  das  der  gott 
doch  nidito  sey,  denn  ein  abgrund  ewiger 
liebe.  Jen.  6,  50";  gott  hat  auflgelhaii  »leii 
tieffslen  abgrund  seines  veierlichen  herUens. 
^udsch  caiechismus,  (1529j.  Pi\ 

Ahgnildlick,  adj.  untmftlHUk  Utf,  ««- 
eryriiMHIdk;  gotl  sey  gelobt  vnd  gebene- 
dcvct,  der  nach  ah^rriindlichem  reychlumh 
seyner  barniherlzikeyii  tzu  dieszcn  Izeylten 
Widder  auli'richlel  seyu  lieyliges  euaagelion. 
episul  «n  die  ktrdt  In»  ErlfnitiL  (1522). 
jyi*;  (der  vaier  aller  bannh«rx^cil)  mich 
^evnf>ii  Jhesnni  Christum  ausr,  rth^^rnnfl- 
helieni  reychlKiiin  seyner  gnad  hat  erketiiien 
vnd  aiulercaucii  leren  lassen.  xoidtrdetkfaUch 
jitRanaen  ^afAieAen  «loiid.  (1522).  Aij*. 

iignnst  (abgonst),  f.,  ,.di§  vom  jemand 
nhgptcandie  fifundliche  gesinnung"  {Wei- 
ga  nd  u;ib.  1,  b):  der  legal  e.  k.  f.  durcb- 
ieuchtigkeil  —  ein  lehandfleek  gern  weit 
anhengen  vnd  in  ahgnnsl  bei  bepsüicher 
heilig,  bringen.  Jen.  1,  130'  ;  das  sie  die 
Schmach,  Verachtung,  hass  vml  abfrunsi  iiiclii 
erlragen  mUgen.  4,  460":  so  hai  ihn  der 
leidig  neid  und  abgonst  Widder  vertrieben 
unschttldlllich.  de  WeUe  br.  3.  33S;  (la> 
ers  thu,  wie  sichs  gchdrt  vnd  recht  ist,  nicht 
nach  eigener  gonst  udder  abgonst,  sün(h3rn 
nach  licm  recht,  das  isl,  nach  guUes  worl. 
der  82.  pmlm*  (1530).  Cijv — mM.  kmlete 
^  $u^U  abgflnste  f.  (Ben.  l,  34),  ahd. 
dagegen  ohne  das  praeßx  </  (d.  i.  ge) 
ap(b)unsl  m.  tdraff  1,  272).   rgl.  giiiist. 

Abgänatig,  adj.  miigUnsUg,  feindlich: 
hofferlige  lerer  sind  neydisch  vnd  abgdnsiig. 
MMl^iMlfe  der  epist.  vnd  euang.  von  der 
h.  dreykSnigefesl  elc  'l'i25).  hfj*;  abgOn- 
stigc,  mi$lrewige.  eygcnnutüige,  ehrgylUge, 
verechugeleule.  ebend.  ij*;  etliche  des  raths 
sn  Eisenacb  ihm  abgenatig.  de  WMe  hr. 
3,  162.  —  Luther  verwendet  abgünstig  auch 
tükiiantimeh  für  feind,  g^pker:  dasx  ihr 


k.  mai.  mich  durch  mein  abgtlnstigcn  nicht 
wöllc  vergewaltigen  lassen,  de  WV/f#  hr. 
l,  599.  —  abgünslig  erscheint  nach  H  «t- 
gandwIkA,  5«rfilMi  15./i^«n4ai0araiiersl 
(1482)  abgtuslig ;  früher  gaU  ab(p)«istie. 

Abgürtcn,  den  gurt  lösen:  nu  weyl  ich 
dir  das  (tchwerd  abgürltel  hah,  vnnd  deyner 
vurmessenbcil  den  köpf  abschlagen  \abge^ 
schlagen),  wOllen  wir  wider  avlT  deynen 
sfiiesz,  degen  vnd  gantzen  hämisch  kuronen. 
auff  das  vfiirchristUch  buch  bocks  Etnssers. 
(1521).  Fnij";  das  ich  den  küuigen  das 
schwerl  abgürle.  Jes.  45,  l. 

Ahhnben,  einer  penm  eder  a ocAe  etwas 
abhaben  gebrawhte  die  frühere  sprcu:heihm!' 
lieh  dem  hendgen  einem  etwas  nnhaben,  so 
auch  Luther:  wenn  dertctifel  d«T  lere  nichts 
kaunabhabeu,  so  legt  ersieh  wider  die  person. 
«on  denßOemvndjrenUigen.  (1543).  biq^ 

Abhag,  ein  wert»  welches  {wie  viele  an» 
di'rt')  in  f t  r  i mm  s  tr tb.  1,  53  Lulh.z^rnr  rr<- 
yeschrieben  wird,  demselben  aber  nicht  an- 
gehört,  dfe  bei  GHmm  angeführte  formet 
„spiess  abhag  absieben«*  für  den  n^si^  et- 
nu  heeres  von  der  feste  ist  einer  der  Jen, 
ausg.  der  Schriften  iMÜters  einrerleihien 
schriß  Mchs  entnommen.  diUi  original  die^ 
•er  eehriß  i$t  mm  nicht  su  gesichl  gekom- 
men»  doth  muh  dem  ertlen  Jen.  druck  <  1, 
IGT")  3u  urtheilen  sehrieb  Eck,  der  ein  ober' 
deutscher  war,  ah  hag.  tra.«  '/»  r  Kielle  aus 
Hedion  bei  Frisch  l,  394:  vom  hag  ab- 
sieben eolttvMMien  enUpiiehL 

Abhalten,  von  etmu  mrüMtMltett :  die 
selbigen  sollen  sie  abschrecken,  das  ist,  ab- 
hdllea  vml  abwenden,  vlas  euch  nichts  ge- 
schehe von  ybnen.  der  prophet  Sacharja. 
(1528).  Hij^ 

Abbild^,  «011  der  htmd  hemmend,  ver* 
loren  gegangen,  irie  abhag  von  f.uth.  <f'lh^t 
nirht  gebraucht,  sondern  in  di'tn  ,.vnt,-r- 
richt  der  erbarn  vnd  tugentsamen  jung- 
frawen  FtorenUna  von  ObemieeAMtr,  tele 
sie  aus  dem  klotter,  durch  gotlee  bfiljf  k»- 
tnen  i.st"  vorkommend,  ebendaher  auch  das 
wart  abredig  für  in  <U>rede  steilen.  Grimm 
wtb.  1,  87. 

AbhMfn  (ebhawen),  dnreb  JkMen  «eeveir 
sondern.  1)  «Amifci.  den  köpf  (k«la)  mm 
tnmpfe,  glieder  «eei  leibe  abbaoen:  wenn 


Digitized  by  Google 


ABHEBEN 


19 


ABKEHREN 


ich  s«he,  wie  ein  reuber  oder  mOrder  finotn 
deukojiT  alihawc(,  so  ist  daswerck  eben  dem 
gleich  du  xiuieheu,  üo  der  fürsl  oder  ricU- 
t«r  «Mm      ImI*  abiiaweii  lest  «m»  Ao«ft- 
M&U  fniSglen.  (1536).  Aiiij*;  vod  hieben 
juen  i^en  mördem  Isboselhs)  heiule  vnd 
füsAe  abe.  2  Sam^A,  12;  vod  iPelrm)  hieb 
jm  (ifaicAus)  sein  recht  obr  ab.  XpIic.  22. 
50.  —  gras,  hob,  Maint  (vom  Mm)  iIh 
Immmi:  (gras,  das)  des  ahends  abgehauen 
wird.  ps.  90.  0 ;  welcher  bawm  nicht  gute 
fruclu  bringet  winl  abgdiaweii  vnd  ins  fewr 
geworiTen.  MalfA.  3.  10. 

2)  fifMiik:  das  ich  die  vrsMbe  aliiiawa. 
2  Cor.  1 1 .  12  i&chon  m  der  Nümb.  bibel 
[1  iSl'll:  <la>  icli  abhawe  ir  vrsaeh).  den  alr 
ten  adjui  abhauen.  Jen.  1,  37''. 

ibklee  («beheben),  Mbmid  mUftmim! 
Jheras  »prteh,  hebl  den  stein  abe.  1 1, 
30  ,     hüben  sie  den  stein  a!).  1 1,  41. 

AbhrlffB,  wovon  hei  ff  n.  erledigen: 

a)  mU  dat.  der  persQn,  gen,  der  saehe: 
ImlftitafideriBsriarab.  de  IFelleftr.  187. 

I)  wUtderfraep,  too  slaU  des  gen. :  esdie» 
nel  d.izii,  (las  vns  von  dfingilTl  vnd  den  .Sün- 
den abgebulilen  werde.  hauspo*L  WiUwb. 
1545.  ioauMTiKeU  56\ 

c)  «II  def.  der  $aehe:  solch  vrleil  heb 
■eh  aussen  der  sachen  abzaheiren  s]ireche&. 
Burkhardt  briefw.  410. 

Abbrr,  ton  —  htr:  die  von  Jerusalem 
«bber  iiouicn  waren.  Marc.  3,  22.  nach 
Ofimm  (wtb.  1 .  56)  Ut  aMer  eine  Am  15. 
tmd  \B.  ßt.  übliche  Umstellung  von  herab, 
Vfie  abhin  nm  hinab  („vnd  manet  jn  er  soll 
»ie  abhin  nach  des  wasscrs  lauU'  suchen".  S. 
Brandt  bei  Sleinhöwel  Esop  {Freiburger 
dmek«./.  1545)  H  125"],  anhervmi heran, 
angliin  von  hinaus  U.  S.  W.  aber  warum  hal 
n»r  <in  fUesfr  f>in*'ft  <ilel!e  aliftiT  \niil 
9on»itUii iierab ?  undiwa^ HodiaujjaUender 
vC|  warum  tlellu  num  bei  der  revUion  der 
UMim  fahr  1 54 1  doe  «reprftn^Keb«  abher, 
wofür  in  den  ersle»  OMtgaben  der  gonstn 
hi><»i  I  cr.-th  gesetzt  »cur,  tri f der  her? 

ibjigeii,  I )  jaqend  itc/i  ablösen:  es  kan 
eiiSfia  ein  rad  abjagen  vom  wagen.  Bui.  2, 

i)  einem  etwas  abjagen,  jagend  neh- 
mn;  alsio  haben  wyr  die  tiween  namen 


[  ^^  itlder  abiagl  (a&j^e/U(;f)denkircben  revvbern, 
das  sie  nit  kirch  nocli  pnesler  siinl  inelir 
denn  «die  Christen,  tyn  widdenpruch  d. 
iMlhtm,  (1521).  bl.  vj";  wir  wollens  euch 
durch  goUes  worl  abgexwungen  wi  1  als  den 
leslerern,  vcrrolpcrn  v!)(!  niönlcru  abgeiagt 
haben.  vermanungantUegeistUchen,  (1530). 
Fj". 

AhhMftB  (abkenffen,  abeken0en),  durch 
kauf  von  einem  erlangem:  vnd  wSder  bapat 

keinen  lassen  Christen  sein,  er  sey  yhm  den 
voierworitcu,  vnnd  keuif  yhmbley  vnd  wachs 
abe.  «0»  dem  ba^tum  zu  Rome.  U520). 
Eüij* ;  sie  wollen  durch  den  freien  willen  so 
viel  Ibun,  das  sie  gotles  gnade  jhm  abver- 
dienen vnd  abkeußen  mfigen.  der  117.  ]*salm. 
(1530).  Fj";  gol  sein  huld  gleich  abkaullen 
ah  wer  er  dn  Iroedler  ader  tagloner,  der 
sein  gnad  vnd  hnld  nil  vmhsnwl  geben  wolu 
von  den  guten  wercken.  (1520).  Biij**;  dem 
allerheihgsten  vater ,  dem  papsl ,  solltet  ihr 
geld  gegeben  haben  vnd  demselben  fraueu- 
krlmer  solche  Draue  al^c kauft  vnd  beiahlec 
haben,  de  Wette  br,  3»  83.  —  «her  die 
furtii  keiifen  vyl.  kaufen. 

Abkehren,  1  j  wegfegen:  so  ist  v  ns  der  teufel 
feind,  er  wil  vns  rein  abkeren.  Jeu.  ö,  4^ 

2)  einem  abkehren,  Iftn  horl  «njlnehmen, 
übel  behandeln :  was  thut  nu  dieser  schriQt- 
gelerle  darzu,  die  weil  yfnii  (irr  herr  su  ab* 
gekeret  hat?  ausleg.  der  euang.  rou  oslem 
bis  auffs  aduent.  (1527).  rvij'';  gelerleleule, 
die  drai  bapst  Jobonni  redidi  abkereten. 
vorr.  vber den propheten Daniel.  Bindseil 
L.'s  bibetiifn'r:^ptzung  7,  f?S5.  Grimm  zieht 
auch  die  unter  1 )  angeführte  Stelle  hierher, 
aber  nUl  unrecht. 

Ahhehm^  «oerlere«  «refieenden. 

1 )  die  äugen,  das  gesiebt  (von  einem)  ab- 
irlirefi-  wo  «7o!t  zürnet  vnd  die  aiigen  ah- 
ki^rcL  auil.  der  episl.  vnd  euang.vonoilern 
9U.  (1544).  Lv^ 

2)  einen  abkehren,  ohteendei».'  Lucas  hie 
nicht  schreibt,  wie  die  priester  abgekoret 
haben  die  neune.  Eisl.  ausg.  l,  37*. 

3)  sich  abkehren:  so  isls  ein  Ireilliche uiK 
lige  predigt  gewest,  das  voldc  su  erhaltea, 
das  si^s  nicht  abkeret  von  gotl*  der  ^ro* 
phet  Sacharja.  (1528).  Eiif. 

4}  abkehren  •-•uifweAden,  zurücMtehrm; 

3* 


uiyiiizcü  üy  Google 


ABkMbll>Ei\  20  .  ABLASSEN 


•ietind  m  tielT  vml  zu  ferne  TOngoU.  in  das  jre 
ihVcTPliabgekeret)  vnd  ge^anppn.  Jen  4'' 

5)  suhstontiiisch  renrendeler  inf.:  abe- 
keren  gutlis  das  ist  ynnewendJg  enlsagcn, 
vorianen.  ü«  H^m  puiwp$ttlm.  (1517). 
Aiij**;  es  iüt  auch  keine  ander  vrsache  jrcs  ab- 
kerens  on  alk-in,  das  sie  der  ^arheit  vberdrüs- 
sig  worden,  der  psalm  miserere.  (1531).  AiJ''. 

Abkehren  rerrere  und  abkehren  atwUre 
HnA,  ohwiM  jeUt  inadM/il  wnd  fmufrotke 
völlig  ein»,  ganz  r erschieden,  indem  ersterem 
mhd.  ki^rou .  korn  nhd.  cherran  foherian), 
letzterem  dagegen  mhd.  k^ten,  ahd.  ch^rian 
2«  gründe  Hegt. 

AkkMipMy  ^wmUken,  abpfetten^müden 
fingemägeln  oder  einer  xange  absondern :  den 
kopflT  (der  opferiatUte)  abkneipen.  3  Jfo«.  1, 
15;  5,  8. 

Abkneipen  iet  nid.  aflnipen  (tofe  anek 
Bugenhagens  Übertragung  det  MbeL  Über- 
setzung Luthers  ins  niedi'rjeutsche  au  den 
betreffenden  stellen  hat),  daher  hochdeutscher 
abkneifen;  von  kncip  kurzes  gekrümmtes 
meeier),  weldtet  ndd.  kneif  Imilel,  abknei- 
pen völlig  verschieden.  —  Albernt  dkd» 
hl.  Oinj''   ni'iiilo,  ich  kncip  ab. 

AbkaniBieU;  1)  \xfeg-,  loskommen,  frei 
und  ledig  werden,  aj  ohne  object:  vnd  kan 
nicht  abkomen  (von  haue)  denn  sein  weib 
kranck  ligl.  Burkhardt  briefw.  124.  — 
h)  wie  mhd  '.,H<'s  stn'tps  nhf  kr»n>en")  mit 
gen.  statt  der  heule  üblichen  praep. :  danimb 
bittet  er  (JiHUi)abemial  vmb  den  lod,  das  er 
der  vnlntt  abkeme.  der  prophet  Jon«. 
fl526).  Kiiij";  damit  wir  aller  yrrung  ah- 
komen,  verdeiidsche  ich  den  lexl  Lm  o  lülfs 
deudliclisl  vnd  kUrtzesl  «ilso.  vom  abendmul 
ChtrieU,  (1528).  ziijS-  (manoftolMito) beken- 
nen vnrecht,  damit  sie  der  marter  abkomen. 
trider  den  hisrhoff  zu  Magdeburg.  (1539). 
Kj^ ;  h  Ii  wil  jr  hclfTcn .  <ins  ich  jr  abkome. 
hauspoat.  H''iHemb.  1545.  tcintertheil  78''. 

2)  weser  ge^rmuh  hemmen:  weil  des 
bapets  tand  ist  abkomen.  dewttdk  cate- 
chismus.  (1529).  Yiiij' ;  so  sol  man  die 
bcichl  oder  nhsoltitio  hei  leib  mrht  lassen 
abkomen  jn  der  kirciien.  artickel  so  da  hei- 
len eoüen  auffe  eeneUien  w  Memtun  vler- 
antwnrtci  werden.  (1538).  Giij". 

AUuatKii  davenknizen ;  wie  man  einen 


I  grynd  abkratzt,  auslegung  der  eudng.  wen 

fy^trrr}  ffr.   <1Ft27l  Zviij''. 

.ibkündlgenj  den  wegfall  einer  sache 
kund  thun:  (die  besoldung)  isl  im  allem 
auas  baii  des  heiligea  enangeyi  abgekündigt. 
0ttrkAa  r  df  briefw.  448 ;  der  selbige  reicbf* 

lag  stumpft,  schinipnirli  \f)<\  srliPiu^fich  ward  I 
abgekündigt,  vennanung  an  die  geislUchen. 
mttemb.  1530.  Aiiij'. 

khMmm,  Mtner  madten,  verminiem: 
solcher  band  ist  von  den  Juden  aiingehahen 
vnd  der  stecke  odder  slab  ahgekUrlzt.  der 
prophet  Sacharja.  (1528).  Ffiij*;  s.  Pau- 
los ans  Jesaia  10  von  dem  abgektinten  wort 
lerei ,  das  «s  an  die  joden  nicht  reaciit  nach 
T^ir  trifft,  ehend. ;  meine  tage  sind  abgefcOrttt. 
Uiob  17,  1. 

Ablassen  (abdassen).  m/Mi.  abe  iki<m,  zu- 
iommengex.  abelAn  (Ben,  1,  949)«  inen 
laeeen. 

1)  getrohnlicfi  ,,ron  der  fortsetzung  einer  \ 
thäUgkeit  sich  abwenden" :  sie  werden  nichi 
ablassen  von  allem  das  sie  furgenoineii  ha-  | 
ben  tu  tbun.  1  Mm.  11,  6;  ab  sie  nnsabe, 
das  sie  feste  im  sinn  war  mil  jr  zu  gehen, 
lies  sie  ah  mit  jr  tiauon  zn  reden.   Ruth  1, 

IS;  iSalomn)  lies  al»  von  knien  vnd  hende 
ausbreiten  gen  hunel.  1  Aon.  8 ,  54 ;  las  \ 
nieht  ab  den  knaben  su  sOcbtigcn.  spr.  23» 
1 3.  hänfig  auch  eliptisch :  ah  herr  herr  las 
ahn  tsc.  XU  strafenK  Amns  7,  5;  last  ab  lie-  j 
hen  herrn,  last  ab,  es  isl  euch  zu  starck  da:» 
trUncklin.  der  prophet  Sacharja.  ( 1 528). 
Ggij**;  da  stund  er  anlf  vnd  bedrawete  doi 
wind  vnd  die  woge  des  wassers  vnd  es  liei 
al).  Imc.  S,  24.  das  in  Luthers  bibelüber- 
Setzung  oft  vorkommende  von  einem  ablassen 
iHÜe  auf  ihngeHtMieteMHgheUeinil^: 
da  lie«  er  von  ihm  ab  (iicdk  der  w^Mege^  i 
nen  beschneidung  des  kinde^  hörte  der  herr 
auf  Mosen  zu  pia<fpn\  2  Mos.  4,  26;  Asahel 
wolt  nicht  von  iliui  ablassen  (trolle  die  Ver- 
folgung Jhn^renitiU  ekutellen},  2  ^om.  2. 
2  t ;  lasset  ab  von  diesen  menschen  («nicrlMsl 
sie  weiter  zu  verfolgen)  apost.  gesch.  5,  38. 

2)  erla.<isen,  nachlassen:  ablasz  heysset 
.szo  viel  alsz  abelassen  oder  nachlassen, 'es 
{dae  dhlatt)  lessit  ab  alles  gnt  vnd  lessit  sn 
alles  vngluck.  grund  vni  vnaeh  eMer  ar-  | 
Üekel,  (1520).  iiiij*;  gelt  veigibt  vnd  ab-  i 


üigiiizuü  by  Google 


ABuaz 


21 


ABLALFEN 


leisl  tllzcit  umb  sonst  die  «ttnde.  Jen.  \, 
577*  —  in  dieser  Mentmtg  «efcoA  goth. 

aniUn  {Maiih.  6,  l  2). 

AUass  (  ablas),  anjangi  wie  ahä.  und  mhä. 
tpüUr  «9oM  In  /bif  e  ml.  H»ßti$x9$  ».. 
MneMic/((>r  erla.fs,  nacMa$tm»g  der  genug- 
(huMrii'/  für  die  Sünde  (ums  oh  di»^ 

chrisLcnliche  kirch  noch  heut  besciilus?.  vnnd 
atm  ercleret,  dass  der  ablass  mehr  dann 
die  wefck  der  § enagthang  hyn  ndiine,  «so 
werc  es  dennocbt  tauszcnlmal  besser,  das 
koyti  cliristc?!  nxTiscli  (}«>n  ablas  loszett  addcr 
(o«ier)  begeret.  eynn  sermon  von  demablasx 
tmd  (fnade.  (1518).  Aij'*;  der  ablas  ist 
aiebl  geboten  auch  niebc  geraten,  suDdemn 
von  <]pr  (lifigcr  tzall,  die  tzu  gelaszen  Tod  er- 
leuhi  werden,  ebnid.  Aiij'';  von  dem  ablasz 
ist  gBug  einem  gemeynen  man  zu  wyssen, 
da»  idoM)  ebiM  sey  enlledigung  der  genug- 
thnttng  für  die  tuiide.  «nlerrjcAf  auff  etiieh 
arU'rkel.  (  1  f>  1 9.  Aij' ;  (cardinal  SancliSixti) 
furgab,  wenn  it  l>  nur  das  ablas  widderriefl", 
szo  bell  das  äuder  kein  nolt.  grund  vnd  vr- 
Mtk  «Her  arüdiel  (1530).  biiij" ;  der  sel- 
bige Detzet  Türet  (fSreU)  tto  das  al)las  vmb 
ber  vTiJ  vftrkaiifn  (e)  pnnde  vml)s  f^t-ll .  so 
Ihewr  oder  wul  veil  er  aus  allen  krefFleii  vcr- 
tnochU  loider  Harn  Worst.  ( 1 54 1 ).  Lj''. 

Abhrtiiitj  m.  mn  tMoiz  eriheiknd»r: 
ich  beb  grondtidi  beweyssel,  das  die  eblas- 

bepste  If ic-i  ?i''r  tro\vp>^7cn  siiul.  ntihrortt 
deudsch  auff  könig  Henrichs  von  Engeiland 
buch.  (1522).  Gj\ 

AMMibrIlf»  fcneve  fnM^enftomtn:  die 
eblen  briefTynn  der  bcyutzen  kirdian.  aiU- 
%rftrtt  d'-HfUch  etc.  Fij';  wie  die  ablas  bnuc 
zu  sLulien  vnd  (logen  sind,  von  der  winckel' 
messe.  (1534).  Aiij\ 

AUatibibCy  in.  mtOtg^ier  ep,  mieiuM^. 
«em  heyl.  dreyköm'ge  fest.  (1525).  Sf. 

AbliH7.ball«>,  f.  Urkunde,  in  welcher  ab- 
imz  ertheilt  wird:  sie  lassen  predigen  yon 
den  dihssbnlbni.  die  tni  Born  sejnd  eiua- 
gangen,  das  die  lentt  milgen  vnreeht  gntl 
fx'lialten ,  wo  sie  eyn  leyl  des  selbigen  ybn 
geben,  wider  den  falsch  getumUen  geifsl- 
Uchensiand.  (1522).  Üiiij*. 

Akhllbtlfery  OT.  4er  aMass  IftsI ;  solch  ver- 
legen soll  DieiiienCgeftllen,  denn  allein  den  ab- 
bnk«tftrp.asilfM»rtt4e«4lieftefe.(l  522).€ii*. 


Ablasskram,  m.  ablaszhandel :  damit  ha- 
ben sie  jren  jannarck  miiI  ablaskram  der 
Wen  k  Iiesielipen  wollen.  KisL  amg.1,  154*. 

Abliuixkräsier  j  m.  einer  der  mit  ablasz 
htmdeit:  vnnd  solls  lenger  wereb  itu  lettt 
auch  die  gensse  vttd  derkukuck  bullenUneger 
M!  1  ablaszkrcmcr  -  -  werden  niusten 
[miiizlen).  bulla  cene  dvnuni.  (1522).  Aj**. 

Ablatuniarkt,  m.  was  abla&zkraui :  du  bist 
ein  kelser  vnd  hast  diegeisUiehen  ordeoi  den 
ablas  -  vnd  messenroarckl  nider  gel^.  da9 
14.  vnd  15.  f-np  Johannis.  i  l538>.  auu]**. 

Ablnsipredigcr^  m.  ein  den  ablasz  rer- 
ktmäigender:  sie  geben  mir  selbs  allesampl 
getteugniss  darynn,  das  ieh  rocht  than  habe, 
das  ich  den  ablasz  predigern  widderstanden 
habe.  Widder  die  buUen  des  endchriHi* 
(1520).  Aiiif. 

Ablaaitenfelj  m.  t»  der  iäutß:  von  dsn 
eoneiüieeMlMreben.  (1539).  eij\  woi^nfb. 
mehrere  arten  von  leufeln  auffahrt. 

Ablnsiverfec hier,  «i.  der  den  ablasz  ver- 
ihcidigi:  die  sach  durch  etlich  ablas  vor- 
feebter  —  —  sso  weyl  eingeriseen.  tridder 
die  bullen  des  endeknsis.  (1520).  Af. 

Ablasirof t,  m.  eommiuariui  indutgenUa* 

ram.   Jm.  1,4**. 

Ablanfen  (abelaufeu),  decurrere,  mhd.  abe 
httfen  (J^en.  f ,  1045).  an«  iMth,  sfebl  mr 

der  Iransitire  gebrauch  zu  belegen: 

a)  das  sie  damit  vns  aulls  aller  höhisl  foddern 
rwm  hyroel  vnd  ybn  selbst  den  hals  aufls  eylen- 
desl  ablaufleu.  der prophet  Jona.  ( 1 5 2G>.  Aij'*. 

h)  sich  ablaufen ,  dnreb  tanfen  ermlMeM: 
hui  IxH-k  sey  Uomig md  stosz  mich  ein  mal, 
hol  al  pr  üii  zu  weyl  aus,  dz  {dasz)  du  dich 
nit  ablau rtist.  auff  das  vbirchrisUich  Imch 
boeki  Emtxers.  (1521).  Hiiij'';  was  haben 
sie  aber  ausgeriditY  on  das  sie  sich  alle 
haben  an  r]ins(o  abgelauffen.  der  t  lO.fWnbn. 
(1539).  Hüj''  •  wie  lue  der  leufel  mit  seinem 
Sturmwind  vnd  wellen  an  dem  herm  Christo 
sich  aMeulliet  vnd  stdaaet.  Jen,  8«  220*. 

e)  einem  etwas  ablaufen,  leefncbme», 
„durcA  hurlitjheit  oder  lisl  einem  zuuor 
kommen  vnd  das  begehrte  erlangen"  [  Frisch 
1.  586>;  also  kund  der  teufel  den  Christen 
yhre  walfen,  wehre  vod  burck  (das  ist  die 
schrillt)  aUanffen.  das  diese  wort  Christi 
noeb  fe$l  sieben.  (1527).  a^";  der  spmch 


Digitized  by  Google 


ABUCrriG  22  ABLESBIÜ 


ist  euch  abelauflen.  grundwmivnadnUler 
urtirh'l   I  !  5201.  kHij**. 

Ablau  fUg:  den  verschlossenen  bnef  bab 
kb  darumb  so  ablSuftig(?)  gestflUct.  obs  e. 
f.  gefiel  dttasdbigeD  lassen  lesoi  oder  «ich 
wegschicken .  dasz  die  drei  fUrslen  meine 
ineiniin(<  iiiciken  sollten,  de  WeHe  hr.  3, 
503.  die  von  Grimm  wlb.  \,  Oy  geye- 
kene,  «MilAMMMJidbe  erktärmg  JeUht 
darüber  hingl«it§ind"  Uri^ß  J«d9i»fßtt»  nSefu 
das  richtige. 

Ablänteru,  aH/ären: also  wird  uiau  der  ge- 
brcchligkeil  vergessen  vnd  wird  das  gute  abgc- 
leutert.  mm»  freüft  vbmr  darttiehe  d*i  cMr- 
furalen  heriKOg  Friederichs.  (1525l.  Biij\ 

Ableckeri(abe!cck(  I  II  i,  helrüglicherweis*' 
ablocken :  der  römisch  iNiiurod  vnnd  sundle- 
rer  aller  well  sund  vnd  helle  vorlieaft  vad 
olle  yhr  gell  vmb  solchen  mseglHdiea  «cha- 
deu  anszseugl  vnd  abeleokcrt.  grund  vnnd 
rrsach  (liier  arttchel.  (1520).  iiiij'',-  man 
sol  den  deulscbenn  narren  das  goll  ableckern 
wie  mm  kau  (tprü^teort  der  Börner),  «on 
dem  bapitwmMu  Rom»»  (1520).  «iüj*.— ob- 
IfckL'iii  ist  zusammengesetzt  aus  ab  und 
IcckfiM  {Jltentiaig  vncab.  lickeren, /o/ien 
mit  iisi)  von  lecker  betrüget . 

AUegea  (abelegen),  oiM.«be  legen  [Ben. 
1,  Ü9 1 1.  deponere,  nieder laeflffsn. 

1 )  ftinnlirh,  !;lei)Ier,  waflcn  elc.  (rom  leibe 
oder  von  ihaien  dei  leihes)  ahlegpii :  (Tlia- 
inui) legldeutuaulelab.  iMus.db,  Id;  {iuiti 
Pfarrer)  frageten  ybn  aus  was  vreacb  er  das 
heylige  Ueyd  abgidegl  bette,  von  b.  Hen- 
riro  fjfifi  Ihedmar  verbrand.  11525).  Ciiij''; 
ut'sl  or  diis  uiordmesscr  Uegl  viul  nicht  ab- 
legt, so  trawe  ich  ybm  nichU  teider  die 
h!/melü€hen  Propheten.  (1525).  Eitj^ 

2)  ßgiirlirh.  das  an  -  vndo/l^Uegende  von 
sich  ivcgschafftn,  beseitigen.  <>igenschaften, 
lasier  t^lc.  ablegen :  o.  t.  g.  szal  einen  frcyen 
freydigen  mulh  schopren  vnd  die  blodigkeyt 
ablegeno.  dat  mafftüfieat  vorleuiieM.  (1521). 
liij^;  l('|jft  diclilgenab  viiilrcdol die  warheil. 
Eph.  1,  25;  so  leget  nu  ab  alle  hofilieil  vnd 
allen  betrug  vnd  beucbeley  vnd  neid  vnd  alles 
aflUerreden.  1  Pel.  2»  1.  — eine  scbold  ab- 
legen, sie  abtragen:  dasEsie  die  schuld,  so  ich 
noch  schuldig  bin,  wo  ich  sie  nitbei  leben  ab- 
lege, aulsich  nehmen  soll,  de  ff  >lle  br,  5^  423. 


3)  ablegen  in  der  hedeutung  von  erlassen . 
nachlassen:  (das  ablaszi  vnsz  ein  naszen 
macht,  es  lege  das  drille  leil  {sc.  der  busxe) 
die  genugihuijg  abe.  ^fiii  iftmdvrtaek  ol- 
ler  artickel.  (1520).  eij'';  gollisworlmag 
niemandt  altleprcn  ( ililer  ^van(ie]n.  eyn  yer- 
mon  von  dem  ablas.  (1520).  Hj'';  die.se 
gütliche  gebut  durch  Gregonum  angezeigt, 
teucbl  er  mil  den  baren,  das  jm  die  scbwar- 
ten  krachen  zu  der  busse,  die  der  bapst^ab- 
legen  km.  Jen.  1,  I>1\  rr;/.  ablassen  2). 

4>  neben  diesen conslruclionen des  transi- 
Uven  ablegen  mit  acc.  erscheint  bei  Lmth. 
€meh  «odi  die'verbindemg  mit  dem  d&tht 
es  gerate  mit meioen spruchen  wie  es  wolle,, 
'-o  viel  sie  auch  dem  ablas  ablegen  (abbruch 
iViuft) ,  veriuane  ich  dich  doch ,  das  du  der 
mal  einsl  nioht  in  mmn  lorheil  geralesU 
Jen.  I,  lObi*. 

Ablegnngf  f.  in  verschiedenen  bedeulun- 
gen  des  ahlegens:  durch  ablegung  des  süntl- 
licheu  Icibes.  Co/.  2,  1 1 ;  nu  ist  niemant 
nerriach  (auszgenummen  derbapsi  vnd  seine 
sclinicichler)  der  do  halt,  das  ableguag  oder 
nachlaNsiing  ilerslran  yemand  bessere,  grund 
vnnd  vrsarh  aller  nrlickel.  (1520).  i  iiij*. 

Ablehuangj  /.  decUnaliu,  abwendang :  zu 
ablehnung  der  pein  (sc.  im  fegfeuer)  ■—  — 
—  ein  dmuscn  in  diekaslen,  so  in  s.  Peters 
nninstcr  stehen  einigen.  Jetu  3,  186*.  vgt. 

altleiiHing. 

Akleibicht ,  adj.  vom  leib  kovmenä,  ab- 
elerbeni  anno  38  den  15.  lag  Aug.  fiel  ein 
leiner,  geschickler  studenl  in  wabnwilz,  ar- 
beite vnd  machte  sich  ma((  vnd  ableibicht 
mit  stetem  wachen  vnd  reden,  tischr.  4 1 6". 

Ableinenj  ablehnen,  ablenken,  susanmen- 
gee,  au»  ab  «nd  leinen ,  mM.  leinen  (üen. 
1.  964).  ahd.  bleinan  {Gra/f  4,  1095): 
sie  rhümen  forn  an  jmcdiit,  wie  das  der  vn- 
sern  bekcntnis  so  zu  Augsburg  ist  vberaiil- 
worl,  sey  verlegt  vnd  abgeleynel  durch  die 
beiligMi  euangelia.  an^  dae  vermeint  keieer» 
lieh  edict.  (1531).  Aij''. 

Abiffniing,  f.  von  ableincn,  was  ahloh- 
nung :  so  in  die  rhUmliche  slad  Rom  i\x  ab- 
leinung  ihrer  sttnden  komen.  Jen.  3,  1S7^ 

Ableachea  e,  ablfisdien. 

Ablesen,  durch  lesen  t c oll igere)  abson- 
dern; X.  &.federu(vemJUetd);dumttsiest  laiige 


uiyiii^ed  by  Google 


ABLESEH 


23 


ABMESSEN 


die  schu  wisschen,  fedder  ab  leszcn  vnd  dich 

crausz  putzen,  das  »liit  in  (»^stament  erlangi<<t. 

eyn  termon  von  dem  netpen  teslament. 

(1520).  Bij^  beeren  («ottdd^«faiMto)ible80n*:> 
ich  bin  ein  knchirt,  der  maiilheer  ablieset. 
Amot  7,  11.  anstatt  tlio  irnuhcii  von  dem 
slork  heiszi  es  auch  den  Weinberg  ablesen: 
vnd  lasen  ab  jre  weiobergc.  rieht.  9,  27. 

lUeser»  m,derdatiMeieHder  weinberye 
wrrichtet :  die  iblMer  werden  sie  ablesen. 

Abli^^^en,  Jifßteri  s.  abldgen. 
Ablohnfii,  verdienten  lohti  zahlen,  bei 
MmAer  «Mo»  nill  pwiSidithem  aee,:  wie 
dan  got  die  knecht  ablöset»  md  nit  die  kin-' 
der.  auszlegvmg  ieuHek  de»  vaUer  wiuer. 
(15181.  AijK 

AblÖ!>rk«n ,  bei  Luth.  noch  die  alle  nc/t- 
f^e  ttkrd^mng  ablescben,  in  der  figürUehen 
ftedmiMif  »finde  abieschen ,  tilgen :  wilm 
genug  thnn  vnd  lU'vnp  srlml?  helralon,  deyne 
siindc  abieschen,  höre  nieinmi  radt.  ausle- 
gung  dMltdk  des  v.  u.  (1518).  Giij*';  ver- 
nnnffl  kan  es  nicht  hoher  brengen  denn  da- 
bin, das  sie  {^encket,  ich  habe  gesundiget 
mit  wercken,  so  mus  ich  widder  mit  wcrcken 
gnuglhuen«  die  sunde  ablescben  vnd  beza- 
len.  ausUg.  d.  eudng.  von  oHem  hu  aufft 
Qduent.  (1527).  MnijK 

ibiesen,  h»  machen:  vnd  als  bald  wenn 
jr  hin  ein  kompt,  werdet  jr  finden  ein  füllen 

angebunden  Idset  es  ab  vnd  füret  es 

her.  Mwt,  11,2'.  vnd  Itfsetens  ab.  11,  4 ; 
was  machet  jr,  das  jr  das  füllen  abltfsett  1 1«  5. 

Abligen ,  hei  Luth.  richtiger  aldicgen  («. 
lügen»,  ahlduffnen:  du  %virsl  mir  auch  nit 
abliegen  das  buch  Thome  Hadini,  lieber  kige- 
ner.  «njf  dta  hodtt  sw  Leypcxkh  antwort. 
0521).  aiiij*-. 

Abaihncn  falunnncn),  zur  herausgäbe 
♦fOrtrti  mahnen,  ubforflent :  ist  siarck 
gnug,  ders  jnen  wirU  aljiuaiieii  (daa  durch 
in  tbkus  unreMiiättig  erworbene  getd). 
leider  Hans  Warst.  (1541).  Mij". 

AbMalfo  (;»heinalcn )  ,  pingere.    1)  fhirrh 
umieu  ein  bild  tcovon  enlwerfen  :  weiche 
die  /eute  nicht  kundten  vnter  äugen  ehren, 
dinrAibdEas  sie  tu  ferne  woneten,  liesscn 
m  «09  /eme  landen  des  angcsieht  abmalen. 
wA.  14,  17. 


2 )  geistiges  abmalen ,  beschreiben ,  dar- 
stellen,  vorstellen:  gleych  wie  die  euaiif,'oIi 
Christum  abemalen.  awsslg.d.epist.  vnd  euang. 
wm  ehritlag-He.  (1522j.  Hiiij";  das  yhin 
ein  yglidher  gotl  abmalet  nach  seinem  walm 
vnd  gutdüncken.  t'6er  das  erste  bui  h  Mose. 
{ 1 527).  Yyj*";  sie  f</<> Juden)  Iiabeii  jren  messia 
bey  jnen  scibs  abgciualet.  von  den  Juden 
vnd  jren  lügen.  ( 1 543).  Bj'' ;  o  bapsl  wiebistn 
hie  mit  deynerkirchensowolabgemaletin  der 
parnholen  oder  gleychnis.  von  der  beyehL 
(1521).  biij»;  mich  dunckt  der  meisler  er  Just 
Nenius  hab  darynnen  ewres  hertzen  ein  gros 
stnck  wol  gcirolTen  vnd  ewer  nolturA  (wie 
wol  blintsUng)  fein  vnd  eben  abgemalet. 
rorr.  su  der  srhrifi .].  Menü  von  thrisUfcher 
hamhaltung.  |152*J).  Aij". 

3j  abgrenzen:  wie  die  adeler  yhn  kein  ort 
abmalen,  we  sie  hin  fliegen  wollen,  sondern  wo 
ein  ass  ist,  da  finden  sie  sich  hiu.^  ein  sermon 
von  'h's  judisclipit  reirhs  ende.  (  1  r>25).  Cij''. 

AbmeleHj  abmähen:  da  sprach  d.  M.  L. 
sie  meyen  aufl*  allen  enden  aulTs  reinste  ab» 
fisebredeti  6P;  der  faawren  arbeit  ist  am 
frölichsien  vnnd  voller  hoffirnng*  denn  aeren, 
pilügen,  siicn,  pn.inizen,  pfroplTon,  abmeyen, 
einscbneyden.  (iriisclien ,  holtzhauweu.  das 
hat  alles  grosse  hoirnuiig.  eftend.  389^  — 
«ebo»  mhd.  begegnet  meigen  »eften  macjen, 
mähen  [Ben.  2,  20).  vgl.  auch  grasmcider. 

Abmcrgeln  (,.ilf*Mn<<r'„'nln  nhmni-crpln  >  bis 
aufs  mark  entkrajten,  vom  mark  kommen 
iMeen**  (Grimm  wtb.  {,  IS) :  (der  Türke) 
macht  seine  Widersacher  vnd  feinde  also  matt 
vnd  müde  vnd  mergelt  sie  abe.  tischr.  127' ; 
aitff  das  sie  (rfie  kinder  Israel)  durch  «legel- 
stem  streichen  vnd  andere  frondteusle  an 
den  festnngen  abgcmorgdt  wurden.  JEtsl. 
ausg.  1,  281**.  —  vgl.  zermergeln. 

Abmessen  (nbinnessen  i.  1)  ein  bestimmtes 
masz  zutbeilen,  masz  und  ziel  stecken:  du 
stund  er  (gott)  zwischen  Israel  vnd  denEgyp> 
tem  vnd  mas  das  land  also  abe»  das  dieEgyp- 
ter  nicht  weiter  kundten,  denn  er  yhn  ab- 
gemessen halte,  der  prr>phet  Habacuc, 
(I526i.  niiij";  die  göttliche  gewall  aber 
mag  vnd  kan  nicht  also  beschlossen  vnd  ab- 
gemessen sein,  da«  di««e  werl  CkrieU  noch 
fest  tUhOk,  (1527).  riiij^;  die  weil  welt- 
lich gebot  keinen  nutz  ym  hyrael  scbaifen 


^  kj  i^uo  uy  Google 


ABNAOBN 


24 


ABQUETSCHEN 


so  ist  dennoch  sein  (goHes)  gebot  vnd  bcfeih 
da,  das  weltlich  gebot  also  abgemessen  <oin 
sol.  eine  befiehl  an  einen  guten  freund. 
(1528).  Fj'';  wie  kmsttt  teine  igottei) 
Weisheit  vnd  gcwalt  abmesseOp  diier  seinen 
leib  vikI  hliii  iiiclii  allem  im  sarr.imcnl  kiinil 
hahen,  das  deimocli  seine  seel  vinl  polllieil 
nicht  darinnen  were,  obgleich  seine  »eel  vnd 
goltheit  on  leib  vnd  Mut  nicht  sein  km? 
Jen.  3.  574'*;  wir  aber  rhttmen  vns  nicht 
vhf  1  ilts  7ifM,  somlern  nnr  nach  dem  ziel 
tler  tegei,  ilainil  vns  go(l  abgomessen  hat  das 
'  ziel  zu  gelangen  auch  bis  an  euch.  2  Cor. 
10,  13.  "  ««dfkmlfolfdl  jFedraiieftle 
jpcrf.  pnut.  hat  die  b§ieutung  von  zuge- 
messen: ein  jeder  vnler  dem  mroki^cluMi 
dienslgesiude  hat  sein  abgemesseoe»  an 
speise.  KM.  ausg.  1.  522".  , 

2)  naeJk  dem  verMtffiUe  «Aiee  OMlem 
dinges  beuriheilen:  auch  das  man  alte  an- 
dere böse  stuck  ans  diesem  erkennen  vnd 
abmessen  intigc.  von  kauffuhandlung  vnd 
lencAer.  (i524j.  Cij^ 

AliitgM)  noimd  ablösen:  so  hastu  mir 
aber  mein  wiesen  vnd  ccker  abgenaget  vnd 
verderbet.  Jen.  5,  270\ 

Abnehmen  (abnemen,  abcnemeuj,  mhd. 
abe  nKmen  (Heil.  2,  366),  oAd.  ai)(b)anünian 
(Graff  K  1062). 

/.  (ransidv.  l )  sinnliches  davon-,  henin- 
lernehmen:  wen  man  reisen  sol,  so  sollen 
die  ieuiten  die  wonung  abnemen.  4  Mos.  l, 
51 ;  zur  selbigen  aeit  wird  der  herr  den  bart 
abnemen.  Jes.  7,  20;  dic'jndcn  baten  Pila> 
tiTfii.  tb<  jre  (der  gekreuzigten)  gebeine  gc- 
bruilicn  vud  sie  abgenomen  wurden.  Joh. 
19,  31 ;  {Sauls  diener)  musten  wol  das  h(il- 
lin  fdr  yhm  (David)  abnemen,  da  er  bei  gna- 
den war.  vier  (rof llidke  jMaAnen.  (1526). 

cvj^ 

2)  die  Sünden  abnehmen;  zum  ersten 
aehretbt  er  (Eck)  ich  mackel  das  sacramenl 
der  laulT,  das  ich  sage,  es  neme  nii  alle  sund 
abe.  von  den  newenE^Ui^aHbidlm,  VmH- 
umb.  1520.  Aj^ 

3)  figürlich  i>i  abnehmen  wovon  ak  er- 
kemMu* xifhmt,  mOnthmen:  {Gorgias)  sähe 
denraneh,  dauon  konde  er  abnemen.  was 
geschehen  war.  l  Marc.  4.  20;  yhr  kund 
wol  abnehmen,  wie  ein  helle  grosse  slymm 


es  hat  miissen  seyn.  amUg.äaruketigfot. 

fl52S;.,  Hvj'. 

II.  miratutUves  abucluiicu  bezeidmei  ein 
aUmShli^es  «elMite,  verminilani,  eine 
bedeutung,  die  «mA  am  der  lra$uÜi»»H 
/ffV/if  i'rijifit ,  denn  wan  abgenommen  ist, 
fehll  und  gebricht:  vnd  das  gewesscr  ver— 
lieCr  sich  von  der  erden  Juier  hin  vnd  oaio 
abe.  l  Mm.  8,  3;  nach  dem  mond  recfaent 
man  die  feste,  es  ist  ein  liecht  das  abnimpL 
vnd  nieder  7fimni[)i.  Sir.  43,  7;  die  heili- 
gen haben  abgenomen.  ps.  12,  2;  (Abra- 
ham) nam  ab  vnd  starb.  1  Mos.  25,  8;  ein 
Irawrig  Ifaier  aboimpt  vnd  mager  wird.  vorr. 
auf  den  psa!(er.  Binätail  L.'sbtb^Sher^ 
Setzung  7,  322. 

Abnehmen)  n.  der  subsiantn  isch  gesetzte 
infitäUv:  das  dir  lu  hmlsen  gehe  aller 
Christen  vnd  der  ganUen  gemetii  abnemen 
oder  fall.  Jen.  I,  212^  Syllogismus  ist  ein 
nlmenimen  wie  man  spricht:  das  könnet  jr 
bcy  euch  selbs  wul  abuemmcn.  ituchr.  409''. 

Atoithigen,  MHngen,  abzwingen:  keui 
gcseizwerek  gehel  mit  liist  vnd  liebe  abe, 
es  ist  alles  erzwniigen  vnd  abgenriligel,  rorr. 
auf  das  a.  lest.  Ii  i  n  d  s  e  i  l  hil)elüben>etxnng 
7,  308. — gebildet  lon.nOlhig,  wie  ab- 
mdszigen  von  rottszig. 

Ab|Mllckc«>  mit  den  ßngerspitxen  (de* 
(laumens  und  zeigeßngers)  abbrechen:  es 
gebet  im  lande  \nd  nn  voick  eben  als  wenn 
ein  ulebawm  abge|dloi-kl  i^l.  Jes.  24,  13. 
abpflocken  carpere  «c9kon  in  der  eralon 
deutsch,  bibel.  pilockeii  ist  eine  nebenform 
von pl1(lcken(Da«j/p.  pflneken),  wie  mittelndd, 
plocken  von  phickcn  (vgl.  I}iut.  2,  204,  210). 

Abp«ehen|  eig.  losschlagen,  losklopfen 
(vgl.  pochen),  in  folgmuhr  statte  figMiek 
ßr  abtwbugen,  abnöthigen :  vnd  wollen  gott 
mit  solchnm  lesferlichem  Verdampfern  ofhci 
seine  gnade  abpochen,  von  den  jüden  vnd 
Jren  lügen.  (1543).  Biiij''. 

Abpoltcra«  was  obpochen:  als  da  leider 
sind  der  mehrteil  im  geistlichen  stand,  die  da 
golt  mit  jren  hiibscbet)  wtTckcn  wollen  den 
himel  abpollern.  Eist.  ausg.  l,  23*. 

Abqnetachra  (abe<iue{8ehen,  in  den  Jffdk- 
raden  und  der  Eist.  atug.  von  LtUh^  sttuif' 
len  auch  alxpietzseben),  eine  zwsammen- 
setsung  von  ab  und  dem^iMiMacAa^bmenden 


Digitized  by  Google 


ABRECBNSN 


25 


ABMCHTEN 


qnetsTbra,  gebraucht  Lulh.  von  den  an  das 
u[er  anschlagenden  vnd  wieder  zurückpral' 
IniM  wfllm;  gtneh  wie  die  mdea  «alT 
deiD  raeer  vber  den  fels  dahyn  TalleB  md 
^tschon  s'u  h  ihrtn  n!)  ausleg.  der  fiuang. 
4»  den  fürnevitslen  jesien.  (1527).  liij"; 
die  waftserwogcn  inass«D  sich  am  vfer  ab- 
^pMsdieii.  Uichr»  442^  «ff.  Brem»  «vlft. 
3,  398.  Vilmaridiol.  308. 

Abreckaes,  abr'M-fton,  abkürxung  für  ab- 
rcdtcDco.  l)  von  eUoait  abziehen :  so  man 
die  feiertage  vnd  andere  müssige  tage  ab 
ntheat  dbr  147.  fvaAn.  WÜlmtb.  1632. 
Küj*. 

2}  rechnend  vergleichen:  als  wolle  erjnen 
solch«  auITrOckeii  oddor  ruii  jiicn  ab  rechnen. 
ehu  tdOne  ptUrpredigt.  (L53S).  Cj*;  ich 
wü  eines  gegen  dem  endem  abgefeciinet, 
>!erge«sen  vnd  vergeben.  hau^o$L  WiUmb. 
1545.  sommertheil.  1  4  2'' 

i)m ende  rechnen,  ausrechnen:  (weiche) 
fielst  das  4ie  xdl  gewis  ebrecfaenl  vnd 
«tiniBMl,  wie  laoge  vnd  wie  viel  iar  dahin 
sein  sollen,  der  prophet  Daniel.  (1530). 
Eij'';  ah  das  sie  ((Ue  Juden)  doch  einen  guten 
asironomoQ  hellen  hie  gehabt,  der  es  ein 
weuig  ^enawer  liette  abgereciinet  {nemUA 
wie  viel  jähre  der  xieefte  leni^  feiger  ft- 
ftanden  als  dt^r  erste),  vom  dem  jSden  «nd 
Jreniugen.  0543).  Hij*. 

i^rcden  gebraitchl  Lulh.  /ur  das  steifer 
hümgende  verabreden,  ««re^ftoreii:  fifrder 
>^t  aiigcredt.  dasz  die  Häuser  so  jetzo  an 
kirchen  vnd  schulen  gebracht  worden,  sie 
gehilren  welchem  hcnn  si«  wollen,  forlhiii 
bey  den  schulen  vnd  Lirclien  bleiben  sollen. 
dt  Wetu  br,  796. 

Ibvedig,  vgl.  abhandig. 

Abrtibea,  durch  reiben  wovon  absondern, 
wegschaffen:  wolt  gern  seinen  bösen  grind 
▼nd  gnatz  an  mir  abreiben,  die  kleine  ant- 
WON  mff  Oeorgem  buch.  (1533.)  Gj«; 
mit  eim  Ziegelstein  die  liaul  abreiben.  All. 

i.  92^ 

Abrtlsxen  (ahrcissen,  abereisscn^,  mhd. 
abe  tl^en  {Ben,  2. 756).  UriU  im  swei  haupl- 
ktdememgem  auf:  1)  inrek  reUnem  dbtrem» 

nen,  intrantUie  und  transitiv,  a)  imtransi- 

<t« :  das  jr  jnen  «;>L"n,  wie  das  wasser  des 
Jorduis  aligerissen  sey  für  der  lade  des  bun- 

km,  W&rtorbach. 


des  des  herrn.  Jos.  4,  7.  b)  gewöhnlicher 
transitiv  und  zwar  sowohl  sinnlich:  reissei 
ab  die  gttlden  obrenringe.  2  Mos.  32,  2 ;  vnd 
die  heoblieute  Hessen  jnen  die  kleider  ab- 
reissen. a/)o'^^f  g>'^rh.  1 6, 22 ; ich  wil hingehen 
vnd  jm  deu  koj)!)  abreisscn.  2  Sam.  1 6, 9.  als 
auch  f^ürlich  entziehen,  hinwegreiszen: 
der  nam  (ee.  prtcs ler)  ist  mss  allen  gemein 
n)it  aller  seyner  gewaUt,  redit  vnd  zuhorung, 
wilcbs  vnsz  disze  rewber  vnd  goüsdiebe 
gemn  ahreyssen  wollten  vnd  yhn  selb  alleyn 
tzu  eygen.  eyn  widderspruch,  (1521).  bl. 
5^;  so  aob  doch  daran  nicht  mangeh  (ob 
goU  wil)  das  ich  die  warheit  hell  vnd  dürre 
gnug  wtl  Tur  yhre  äugen  stellen  vtul  «Mlit-he 
ybrer  schuler  abretssen.  das  diese  wort 
Ckrita  »Mk  feu  iMiem,  (1527).  hf. 

2)  eim  bäd  wnwm  {im  dem  Aai^Huiten) 
entwerfen:  das  etwa  ein  gelerler  ehrlicher 
man  solch  bild  h^t  angeben  vnd  abreisscn 
lassen,  vom  seinem  hamphoras.  (1543). 
Eüj* ;  vnd  mir  vMekht  Ibst  feind  shid,  das 
ich  sie  bisher  nicht  recht  vnd  gnug  gemalet 
habe,  sondern  allein  aulT  ein  piipier  schlecht 
abgerissen,  ein  widderruff  vom  fegefewr» 

ikniUm,  teegreilemi  da  ist  ein  solch  xn- 
vnd  abreiten.  Jem,  5,  21*. 

Abrennen,  sich,  vom  rosze  stürzen,  un- 
terliegen: das  wir  nur  dunste  mehr  yhien 
falschen  vnlucbligen  gruQii  ündcu  und  sehen 
sollen,  (io<e  sie)  sich  selb  vom  ross  abeenr' 
nen  mit  yhre m  vnstilrnigen  toben,  auff  das 
vbirchrisllich  burh  bocks  Emszers.  (1521). 
Hiij'';  alszo  tlauclil  nach  Emser  helle  sich 
selb  abgerandl  vnd  uiyr  gewonnen  geben,  ein 
mddersprueh.  (1521).  Aüj";  aihe  das  beist 
sich  sclbs  abgeronnen  mit  eigen  worlen. 
vom  abendmai  Chrisli.  '1528).  qij'  diys 
starke  part.  praet,  abgcrouaen,  welches  der 
im  ganzen  sich  treu  an  Luth.  manusc.  hal" 
temde  origimaldrudt  bietet  (die  Jen,  mmg. 
3»  518"  bot  abgerant)»  iii  eigemitteh  fan. 
von  abrinnen. 

Abrichten  tritt  bei  Luth.  nur  an  einer 
stelle  vor,  wo  es  die  bedeutung  von  abferti- 
gem,  abwettemhat:  du  bist  yhe  mein  son, 
wo  mil  habe  ich  das  verdienet,  das  du  mich 
so  abrichtest,  von  der  sunde  widder  den 
heil,  geist.  (1529).  Dij''.  ist  in  dieser  &«- 

4 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


1 


ARRLTFEN  26  ABSCHEIDEN 


deutung,  welche  auch  >tdd,  affrichten  hatte 
(he  riehtote  «e  Ond  ail  t  Sam,  25»  14  tM, 
W^el  v.J,  1561 ;  Xüllk. :  er  ichnaubele  sie 

an),  jetzt  frloschen.  —  vgl.  ausriclilen. 

AbrnpfVn,  durch  rttpfen absondern:  wenn 
ilu  in  (tic  saat  lieines  oeheslcn  ^eiieüt,  $o 
inagBltt  mit  der  band  ehren  abnipifeiu  5  Jfot. 
23.  25.  —  rupfen  wl  au»  iem  nd.  einge- 
drungene intensive  nehenform  von  raiifcn, 
vgl.  Weigand  tvtb.  der  d.  sgnon.  2,  517. 

Absagen  (n besagen),  mAd.  abcsagen  (Ben. 
2\  1 8).  in  mehrfacher  emweAdung. 

1)  fUtahwhiagmt  gegensalxvon  zusagen : 
(hizn  sagl  er  widrler  (tvcd'er]  nlir  nodi  tzu, 
oh  er  vnsz  avoIIo  loynigni.  euang.  ron  den 
Uehen  amzselsigen.  (1521).  Fiij'' ;  der  driUC 
enlschaldiget  sieh  gar  nichts,  saget  schlecht 
abe,  er  künnc  nicht  komen.  uro  predigt. 
(1585).  Eiij'-. 

2)  aufkündigen :  darauf  ich  yhm  abgesagt 
für  meiue  person  alle  gemeioschan.  Burk' 
hat 4t  hriefie,  192. 

3)  rer^aj^en,  im  stich  latten:  weil  men- 
schen IifllfTp  \Tt<  ,-il<vr>gi.  <;n  wird  ficwisl-rh 
4{0Ues  hQlH'e  Itcy  vns  sein,  die  Weisheit  Salo- 
«tOMM.  (1529).  Aij'';  wenn  ich  wei«.  das 
einem  sein  gewissen  absagt  md  widerstehet, 
so  kan  ich  mich  für  jni  nicht  furchten,  ein 
brief  ton  »,  buch  der  winekelmesee,  (1534). 
VA}'. 

4)  entsagen,  «teA  immmni  Uasagem  der 
nicht  absaget  afom  das  er  hat,  fcan  er  nicht 

mein  jünger  sein.  Luc.  14,  33;  darnach 
lasz  der  priesler  das  ktnd  durch  spvnf  yMcn 
dem  teullel  absagen,  das  tauffbuchlm 
(1523).  biij''. 

5)  Aernnaso^,  erlUiren :  so  ists  knrtsOmb 
abgesagt  mit  dem  spriirJi,  das  wir  allo  ster- 
ben müssen,  vber  das  erste  buch  Mose, 
1  1527^  Oj\ 

6)  das  part.  praet.  abgesagt  ^  öffentlich 
eH^Srt:  Syluester  meyn  abgesagter  widder- 
sachcr.  appellalion.  (1520).  \\y  i  hvriog 
(Jcor^  ist  mein  alif^esagler  Feind,  vun  heim- 
lichen vnd  geslolen  brieffen.  ^i529j.  Hiij'. 
doneift«  MAtfottliowcA;  als  «nen  (yrannen 
vnd  abgesagten  des  euaiifielii.  Jen.  3,  160^. 

Absägen  (abse,?en),  milleist  dersngewnvnn 
irennen:  wie  er  \der  arzt)  die  liand  nlj- 
hcwet  odder  d^s  bem  äbsegel.  ob  kriegs- 


leule  auch  ynn  seligem  stände  seyn  bänden. 

(1527)  .  Aiiij*. 

Absats,  m.  „lier  orl,  wo  eAie  ^emads  Urne 

oder  fläche  unterbrochen  icird"  (Campe 
irtb.  1,  45);  absalz  des  allars.  £seeA. 
43,  14. 

AbtchifcfB,  Abreiben:  vnd  so11«i  den  ab- 
geschabcnen  leimen  hin  aus  für  die  Stadt  an 

einen  tinreinen  ort  schdtten.  3  Mos.  t4,  41. 
späli  re  ousgg.  der  bibel  änderu^n  das  starke 
j>ar<.abgesohabeotn  abgeschabt,  schaben. 

AbaclMfei  (abescbairen),«0«^«cAa/fen,ba- 
seitigen:  hie  schaffet  er  stracks  abe  vnd 
wirlU  zurUcke  das  ganlze  alle  tcslament. 
Eist.  aM.<(^.  2,  22";  wir  haben  alliie  das  aittf- 
hebcn  des  »acrameiUs  abgeschalTl.  Jen.  8. 

Abschalen  (abschclen),  eig.  HeedmieW' 
von  ablösen,  figürlich  absondern,  (rennen'. 
also  kanslu  auch  mclil  die  goUhcil  von  der 
loenschheilabschelcn.  com  abendmal  ChrisU. 

(1528)  .  iij". 

AbschaCMtt^  alt  «letier  oder  Schätzung 
fregnehmen :  ein  gcitzwansl  dem  filrsten 
mehr  abschätzen,  denn  eine  ganlze  stad  ge- 
ben kan,  amleg.  der  episL  vnd  euang.  von 
ostemele,  (1544).  AaiQ*. 

.Ibschinmen  (abscheumen),  eig.  den 
schäum  wovon  tcegnehmm,  figürlieh  das 
beste  wovon  nehmen:  nun  scheumet  oben 
ab  von  den  bistamen,  klostem  wnd  lehnen, 
an  den  ehrtHl,  adet.  (verm.  weg.  1520). 
Ciij'-. 

Abscheid  s.  abschied. 

Abscheiden^  mhd.  absclieiiicn  (Ben.  2% 
98),  teotfon  IrauM».  absondern,  «oieoM  in- 
transitiv als  transitiv. 

\]  intransitiv  a)  für  vundannengehn :  ym 
absebeiden  saj^en  wir,  gehabt  eucii  \vo\,  habt 
gute  nacht,  lasis  euch  uol  gehen,  titer  Irosl- 
liehe  pealmen,  (1526).  Cij\  b)  für  out  die- 
sem  leben  eeheiden,  sterben:  ich  habe  tust 
abzuscheiden  \rii!  bei  Cfiti«lo  zu  sein.  Phil. 
1,  23.  ei  das  pari,  praet.  erscheint  schon  in 
der  form  abgeschieden :  abgeschiedene  See- 
len, sermon  tron  der  AettptaiMiiMi  gottae  ge- 
pols.  ( 1 526).  Avii]\ 

2)  transilirrs'  f rennen:  die  capcrnaitcn 
seheideten  aiuii  das  werck  vom  worl  vnd 
heleit  autr  das  leibheb  fleiscii  essen,  gleich 


Digitized  by  Google 


ABSCHEIDEN 


27 


ABSGUlNDfiN 


-wie  vn^er  schwermer  thun,  sch«'ideii  die 
W(M(  nh  vn<!  lassen  sie  farcn,  darynn  das 
geibllicli  es.<ci)  stehet,  das  diese  wort  ChrüU 
mock  fnl  «Mftm.  (1527).  Iiij\  im  pari. 
tdMQsäA  iMÜk.  swifcAfn  abgeseheiden  imd 
abgescheidet ;  so  steht  Matth,  b,  32  und  19, 
9  abgi>><-l).-iilotc  undiMC,  16,  18  abgesdiei- 
dene  jur  Utmüsa. 

3)  ioiE  iMh*  abidieidiin  wush  für  fertig 
werden,  «i  ciule  kwmmm  «eneMd«,  we 
Grimm  xctb.  1,  97  anffibt.  können  wir 
nicht  bfsfntigm.  die  von  Grimm  hierfür 
angefüiirte  stelle  gehört  aicA<  Luth^  sondern 
im  kurf,  V.  Sa^en  herxög  FtUäiiä^  an, 
vnd  hat  abscheiden  hier  wU  muh  J«n.  1, 
131'  und  \ ,  134"  die  bedeutung  von  schliesi- 
Udi  festsli'llen,  verabreden,  vfil.  abschied  4). 

Abcbciden,  n.  weggang  aus  diesem  leben, 
lad:  die  seil  meines  abscheidens  ist  Airban- 
den.  2  Tim.  4,  6.; 

ibifheren,  mhd.  .»be  schcni  (Ben.  2-, 
149),  mit  der  scfieere  abschneiden:  der  all 
hohe  pnester  tuusi  {durfte)  sein  bar  nil 
bssen  abscheren,  von  dem  hapttum  xu 
Rome.  TitiUenb.  (1520).  Eiij'';  und  am  sie- 
benden l.ipr  sni  fr  alle  seine  li.ir  .iIiscIktcu 
anCTdcm  heubt,  am  barl,  an  doii  aughi  uii«-i), 
da&  alle  liar  abgeschoren  si  ieii,  '^JUos.  14,  9 ; 
und  (Deiäa)  rieff  einem,  der  jm  {SimtM) 
die  sieben  locke  seines  heubls  abscMtre. 
richi.  IC,  19.  die  abgeschome  -wolle. 
Btndsfil  1,  492. 

Ab»cb<*H,  f.  gegenständ  vor  dem  man  su- 
HkketkretklL:  hdUcn  aoeh  vnsem  herren 
gelt  mir  ab  einen  sirobpotzen,  der  im  hanfT 
den  vogeln  zur  abscbew  gesteckt  wird.  £t<^. 
l,  498". 

ibschencbeii  davon-,  vpeg-,  fortscheu- 
eben:  »ie  werden  ibene  abscbeucben  tnd 

abhallcn,  ilas  der  baw  mus  fort  geben,  der 
prophet  Sacharja.  (152S).  Hij'';  vom  leben 
vnd  bimol  abgcsclieucht.  Eisl.  1,  261\ 

Abscbeuig,  adj.  von  abtcben:  gehässig 
vnd  abscbeuig  machen,  de  WeUe  br,  5,  28. 
Crimm  erklärt  ,,verabscheuenswerth'*. 

Abschied,  abscheid,  m.  leizlerci  die 
ältere,  rechte  geslalt,  ersteres  die  jüngere 
form  üeeeM  «eoHes.  in  laUh.  tduifien  laufen 
beide  formen  neben  einander  her;  doiM  da- 
«dt,  wie  Irr  »mm  vemuilAen  mSehfe,  ein 


mtlers chied  der  bedevlu ng  angedeutet  werde, 

müsien  wir  bezire^eln,  da  für  ein  und  die- 
selbe bedeutung  des  Wortes  bald  abscheid 
bald  absehied  veneandi  wird. 

1)  ßr  weg$angt  enifenamg,  namemHeh 

wie  auch  abscheiden  für  das  scheiden  aus 
diesem  leben,  den  ('kI:  ikuIi  meinem  ab- 
schied (A'ümb.  6(6  loh  I4b3:  uach  mei- 
ner abscheydung)  werden  vnler  euch  kernen 
grewliche  woUTe.  opoaf.  ge$eh,  20.  29 ;  ich 
wil  ab<T  \!('is  ihun  da»  jr  allenlballx  n  habt 
nach  meinem  ab.schiod  (erste  ausgg,:  Aus- 
gang) solches  in  gedechlnis  zu  halten.  2Pet. 
\,  15 ;  vnd  wenn  die  zeilkompu  gib  vns  ein 
gnediges  stdndlin  vnd  aeligen  abschied  (der 
Grimmas  wtb.  zu  gründe  liegende  druck 
hat:  abscheid)  von  diesem  jimierlii.il.  Jm. 
6,331'';  euch  tu  veruianeu  in  ewrem  vniall, 
so  euch  jlit  durch  abscheid  ewers  sons  als 
den  ellern  widerfaren.  Jen.  8,  228*. 

2)  die  beim  scheiden  staHß$ideHde  förm- 
liche heurlaubnny,  sowohl  d«*  nehmen  «/x 
geben  des  uriaubn:  er  \^Chriilus)  seiiieu  ab- 
scheid nimpt  vnd  die  leUe  lessl  mit  eilel  Irosl 
vnd  freudeü.  ausl.  der  epist.  vnd  euang,  ton 
oslem  ete.  (1544).  Fv'':  d.is  sol  nuin  ab- 
ürliifd  vnd  lelze  sein,  ebend.  biij''.  crlenbc 
mir  211  uor,  das  ich  einen  abscheid  mache  wil 
denen,  die  in  meinem  hause  sind.  £«c.9.6l ; 
darnach  macht  er  seinen  abschied  (1522:  ab- 
scheyd  i  Hill  <le»i  l'nifl.'rn.  apnst.gcsch.  18,  18. 

3)  diens(eniiaf':>ung:  welcher  ilJtl  gen  Tor- 
gau zum  eaplan  bei  ufen  wird  vnd  sein  abüchieil 
wird  nehmcif.  Bnrkhardt  briefte»  329. 

4)  enditdk  ist  abschied  auch  der  beim 
ausgang  einer  Verhandlung  gefaszte  6e» 
schlusii  den  abschied  zu  Augspurg  .  .  .  hat 
mir  mein  gn.  herr  hertiog  Emsl  von  Lüne- 
burg mündlich  vnd  scbrilllirh  oflenbarl. 
Burkhardt  briefw.  331;  der  slende  ab- 
srliif'd  vnd  bp«clilirs.  brief  an  churf  Frie^l- 
rich  V.  freitag  nach  Pfingsten  1  h  2  3 .  nach  dem 
orig.  im  ardUt»  *»  Weimar,  Opag.  74FF.2. 

AbscUcswM  («beschiessen ),  wegschietxen, 
losschiesxen :  als  wenn  ein  pfeii  .ibgcschossen 
wird  lum  ziel,  weish.  5.  12;  lieber,  wie  la- 
det man  diese  bUchse?  oddci  wiescheussl  man 
sieabeT^naacMneeon/ifemtni.  {I&3U).  (üj*. 

AbSfUldten labeschinden), mA(/.  iilic  t^chin- 
den  (J^en.  2*,  140),  die  haut  obMiehen:  jr 

4» 


^  kj  i^uo  uy  Google 


ABSGHU6EN 


ABSCHRECKSM 


scliindel  jnen  die  haut  ^\\<f.  Mirh.3,2.  dann 
ßgurlirh,  berauben:  alle  vnszer  gut  hat  er 
(der  pabsi)  abgei^cliuaden.  buUacenedomiwi. 
(1522j.  Eij*, 

IfcMUmfM  (aiitchlalieii ),  mhd.  abeslahcn, 
susammengezög.  ihe  slan  {Ben.  2-,  371), 
ahd.  a|>aslalian  (Graff  G.  7 6 Co,  davon  MchU' 
geUf  in  vielfacher  anicrndung. 

i)  den  köpf  VOM  nmpfe^  den  staub  vMi 
4Mi  Meiiem,  die  Mite  «wi  4er  ähre  schla- 
gen: da  nu  der  brautUg  ansz  w.ir,  Hrs?  rr 
dem  man  di'ii  kcipH*  ahschlaheu.  ton  irW/t- 
Ucher  vberkeyli.  (1323j.  Fv"*;  auch  den 
fliaob,  der  sieh  an  vns  gehenget  hat  vott  ewer 
sudt,  scfaltfaeii  wir  abe.  Imo,  10,  11:  wie 
die  erste  lilflet  an  don  eiiern  werden  sie  ab- 
gffsclihgen  werden.  Hwb  14,  24. 

2;  lui  krieg  abschlagen,  scMagettä  abneh- 
mm,  abgewimntni  der  könig  Jerabeam  so 
gluckselig  war  vnd  gewsn  slle^  widder,  was 
Ilasaol  der  KOnig  tu  Syrien  liailc  dLUi  kö- 
iiigreich  Israel  abgeschlagen .  der  prophet 
Jona.  (1526).  Bij'';  Jas  wir  dem  teuflel 
viel  leute  abschlagen  vnd  am  seim  rächen 
jcisspu.  die  epistel  des  propheten  Jesaia. 
(1^2*  K  Fj'';  (Pelrwi)  durch  eine  predigt 
dem  leulTcl  •ibschliig  drey  lausint  seelen. 
hausposUUe  Jhena.  (1559).  hl.  44 1^ 

3)  figMkk  iH  etwas  abschlagen  von  ncA 
weisen,  verweigern,  rtrsagen:  wilchs  yb» 
alles  abgesriilu'on  vnd  v^t'^d'jI  vmarh  vnd 
anltcorU  das  lunghlruicvn  hlo&ler  goUich 
verlauen  mugen.  (1523).  Aiij*;  die  bitte 
des  denden  Schlahe  nicht  ab.  Sir.  4»  4; 
das  e.  f.  g.  dem  elenden  man  yn  des  eyn 
gnodiuo  .inf\vr>r(  oder  Vertröstung  nicht  gar 
absciitalto.  Burk  Hardt  briefw.  99;  dasz 
wir  vns  selbe  nicht  im  licht  stehen  vnd  sol- 
chen (Heden  abschlagen,  de  WetU  hr.  4, 37 1. 

4 )  al«s(  hiagen  «  im  preise  fallen :  wenn 
das  korn  oder  der  wein  ab^chlegt.  hau^^post. 
WilUmb.  1545.  winUrtheil  92^;  «ias  der 
arm  mau  soigen  mns.  die  wahre  weDe  ab- 
schlagen. Jen.  2*  477^ 

5)  ans  der  art  abschlagen,  degenerare: 
wenn  die  Christen  ausz  der  art  absrblagcn 
vnnd  abrallcn,  so  sind  sie  viel  ürger  vnd  gott- 
loser denn  die  heyden.  Uitl».  393*.  in  die» 
sem  fall  settemiair heule  einfügt  schlagen. 

Abacbiagng  v'^^^^^^s)*  f'  terwäge- 


rung :  zu  di^m  fnHli,  rtril        geeilel  wor- 
den, em  gemetin  !   lM  >rlilus  der  sach  be- 
schehen  mil  abschiahuog  [Jen.  3,  450^  a}>- 
»><.-hlagung)  weiters  fUrbringets.  wm  er 
Lenhard  Meieer.  (152S).  Diij*. 

Abschneiden  fabscbneilon,  abesclineilen), 
mhd.  aho  Hutdeß  {Ben,  2*»  438),  davo» 
schneiden. 

1 )  etmnlMk:  den  hart  vom  Wn»,  die  haare 

vom  Haupt,  das  liaupt  vom  rümpfe,  glieder 
mm  leibe,  don  zi|»rel  vom  kleide,  die  rebe 
vom  ueiytstock  u  s.w.  abschneiden:  aller 
bat!  ist  ftbgescbntUeu.  Je*.  15,  2;  wU  sie 
sieh  nicht  bedecken»  so  schneite  man  jr  aucii 
das  bar  abe.  1  Cor.  II,  6;  darnach  srhnciL 
svhnill)  vio  jni  d«'n  k()[  tf  :i' Jud.  13»  9; 
(f//f  juden\  doni  kniddin  ilie  vorbaut  ab- 
schnellen, ton  den  Juden  und  ihren  lügen. 
(1548).  Diij*;  haslu  gnug  gesogen  md  bist 
slarck  worden,  willu  drumb  die  aitzen  ab- 
sclmfiten ,  das  die  andern  nicht  saugen 
können?  Jen.  2,  55';  da  er  (David)  den 
zipflel  Saul  halte  abgeschniltcn,  schlug  er 
in  sich.  1  Sam.  24,  6;  vnd  sie  kamen  bin 
an  den  bach  Escol  vnd  scIniiUtMi  daselbt  eine 
reben  ab.  4  Jlfos.  13,  24;  das  man  die 
Stengel  mus  mit  sicheln  abschneiden.  Jet, 
18.  5. 

2)  /lyftritcb:  4t)  mlf  blossem  «ce.  wo  mao 
aber  alle  werck  so  rein  abschneil,  da  mus  in 


die  meiniinjr  >^''in. 


allein  der  f,'laube  pe- 


recht  mat he.  einnendbrieff  tondoimeiscHen. 
(1530).  CiJ';  ich  berste  schier  für  zom  vud 
Widerwillen  vnd  bitte,  schnrit  die  sache  nur 
abe,  hdK  aufl  weiter  mit  jnen  zn  handeln. 
aus  einem  rerdeuischten  brirff  Lulh.  an  J. 
Jonas.  Jen.  3,  147.  6)  mit  acc.  der  sacHe 
und  persönHdkem  dativ :  das  ist  auch  secr 
ein  gemein  laster,  das  da  heisat  dem  nehe- 
slcn  sein  ehre  >iid  leumnod  abschneiden. 
auxL  d.  episl.  vnd  ennng.  von  osl^rn  r(r. 
(1544).  yiij*.  die  ere  abschneiden  begegnet 
adboN  In  der  iVümfr.  bibei.  2  Jfos.  22. 

Abacbifcb«i(abeschrecken),  ei^.absprtn- 
gen  inueben  {vgl.  schrecken). 

1)  einen  ahs(  lircrkcn,  ..einen  auffahren 
machen,  in  furcht  jagen  i  nd  von  etwa*  ab- 
halten** {Grimm  wlb.  1, 109) :  da  hinderte 
das  Volk  im  lande  die  hand  des  voiks  Jnda 
vnd  schfeckten  sie  ab  im  bawen.  JSsr«  4*  4  ^ 


uiyi 


ii^ed  by  Googl 


AfiSCllMlB£N 


29 


AbSEUFZEN 


so  sanA«  dem  Tebi«  brmMi  mich  abni- 
schrecken.  Üfdk.  6,  19;  du  drewiftt  aucli, 

vil  liucher  zu  rt^jili(  i<'ren  vnd  Irolzist  mit 
grossem  vorradl  deyncr  ktmsi,  dnmil  du  mich 
abescbreckeu  will,  auff  das  vbirchrüüich 
Weh  Mu  BmtMen.  (1521).  Jiüf;  noch 
vns  lassen  sein«  grosse  gewalt,  ehre,  eieg, 
gliiok  vnd  gut  angleissen  vnd  locken,  noch 
51  III  jrrcwlich  sehwert  vns  abschrecken,  ver- 
UguHf/ des  aUoran.  (I542j.  Bj*. 

2)  mm  etwM  abichrecken,  „dnrdt  dro- 
Im  wnd  emgeßStwie  fi»rcht  abnehmen" 
(Grimm  a.  a.  o.):  so  weis  ich  doch  auch 
»idertimh,  das  Christus  noch  lebet  vnd  re- 
girl,  vnd  Liii  det>.  gewis,  und  las  mirs  auch 
bkehiem  weg  ab9ebreckeii,.ea  sein  jm  vn- 
terworflen  alle  ding.  Jen,  I,  214''. 

Ab^rhrelbf  n,  Jescribere  :  mein  J^n«nlig^le^ 
berr  Uertiog  Fridericli  folch  liilrliliti  las  nb- 
sdireibeD.  vom  kriege  widder  die  Türcken. 
(1529).  Anj*-;  dasselbig  bttcMeia  mir  beim- 
lieh,  Ivcmer  rechten  weis,  abgelrogen  oder 
abf  r  ?  n  ben  Ul.  de  Welle  br.  3,  121. 

ib&rlirlfll,  f.  eopie:  daraiifT  !*rhicke  ich  c. 
L  t.  g.  hieujit  die  abschnfl  des  anl^^orls,  su 
idi  hermg  Georgen  gegeben,  de  Wttte  hr. 
ä,  404;  ich  meiner  bricfe  keiner  abschrifi 
behaltf-.  ebthd.  5,  4  11;  vnd  Lille  j^.iiili  de- 
mütig e.  l.  g.  wollen  mich  mit  suklien  ze- 
deb  odderabschrtfflen  vnuersuchl  lassen,  t-on 
kemUekemmdgestoUn  Mtffen.  ( 1 529).  kii^. 

kktAüfttm,  wovon  wegslotsen,  enlfer- 
nen:  (lunikl  >  da»lnrf  !i  man  furnimpl,  dem 
nekesleu  etwas  abzugewinnen  vnd  jn  von 
dem  seinen  abxuscbupffen.  d«uäteh  Cale- 
tMmtu,  (1 529).  tiiij".  tgl.  acbSpfen. 

IbscknttelB  (abeschatleln).  durch  schüt' 
tdn  absondern  :  vnd  schüttelt  (1522:  scliui- 
icU;  auch  ab  den  staub  von  ewern  russeii. 
^  9»  5. 

lli^witttB  (abachwetien),  imrt^  ge- 

sehwälz  enlnefken,  abnehmen :  sollen  sie  nu 
Wich  werden,  so  mfis'^en  ^i^  os  den  leulen 
mit  lu^^enpredigen  ah»*  iiwiuiMi  vndabstelen. 
irr  j>ropAef  Saeharja.  { 1 528).  Rij'*. 

Ahada  (abe  sein),  mkd,  ab«  sin,  abe  we- 
MQ.  ahd.  apa  wesan,  gebraui^t  Lulh.  »ehr oft 

1 1  in  d^^  bedeutung  von  abgethan ,  zu 
ende  sein,  auftwren:  wo  die  vom  geseU  er- 
ben and»  so  ist  der  glaitbe  .nichts,  vnd  die 


verbeissung  ist  abe.  Ahn.  4,  14;  die  gepul» 
dem  volck  brael  gegeben,  die  das  eusserlicbe 

wc??en  betrefTon,  las  iclifaren.  .  .  die  ;_'t'sctzc 
sind  lod  vnd  abe.  vber  das  ersle  buch  Mose. 
(1627j.  BJ";  es  sol  nicht  heimlich  noch  jiin 
einm  winckel  geMheben,  das  hie  einer  vnd 
dort  einer  aulTerslehe,  sondern  ein  oOeutlich 
wcscn  sein  für  .iller  weit,  da  beide  tod,  sUnd 
vnd  alle  vn^^lück  sh  soin  wird,  das  15.  cap. 
der  ersten  ep.  s.  i^auii,  an  die  Corinlher. 
( 1 534).  Pj**;  weil  das  geblUrh  regtmeol  des 
Worts  vnd  glaubens  auflhOren  s<d,  iO  mu5 
auch  des  keisers  vnd  meister  hansens  mit 
dem  sehwerd  abe  sein,  ebend.  Pjüj''. 

2 j  mit  gen.  verbunden  entspringt  die 
deMung  de»  lot  mnd  ledig  seinsi  wenn  dyn 
man  stirbt,  so  ist  die  fr^w  auch  ledig  vnd  ist 
also  eyns  des  andern  loss  vnd  abe.  rorr. 
auf  die  epist.  an  die  Hörn  er  (nach  der  sep- 
letnberausg.  des  n.  lest.  v.J.  1522;;  mc  uu 
aller  erst  recht  frey  ist,  einen  andern  tnne« 
men,  das  sie  vorhin  nicht  kumlle  ihun,  che 
sie  jf  n'  s  ?fKinnes  ab  wsr.  ebend.  Bindseil 

bibel  7,  4  43. 

.4bse4sem  (abesetzcn),  mhd.  abe  setzen 
(Bern.  2'.  350),  dtiten  aelMn,  abthun, 

1 )  sinnliehi  die  von  brüsten  abgesettt sind. 
Jes.  28,  n.  (ffgensalx  fff  ;nf^"t7en. 

2)  ßyurlich,  tomaml,  dii-n$l  enlselzcn:  er 
setzt  könige  abe  vnd  setzt  künigc  em.  Dan.  2, 
21;  ym  geistlichenn  recht  stet,  wen  der  bapel 
szo  schedlich  boss  were,  das  er  gleich  die 
seelenn  mit  grossen  haoffen  sum  leußel  füret, 
kund  man  yhn  dennocht  nit  absetzen,  anden 
ckritUieken  adel.  (1521).  Biij  ;  ein  abge» 
oelsler  firiester.  ehend.  B  l^ 

3)  «feAl  absetzen  auch  dem  zusetzen  eft(- 
/jf'fjen,  f^iru'rsnrhf  eiwas  entziehen:  cssihet, 
als  hab  der  3ialiaal  vielcichl  etwas  gestellel, 
darnach  seien  so  viel  meisler  dartlber  kö- 
rnen, da  einer  das,  der  ander  das,  dran  ge- 
zimmert ab  vnd  zu  gesetzt  nach  eines  jedem 
dünckel.  verlegmug  des  alcoram.  (1542). 
Vj". 

Abscttfiea«  äitnktenßer  Mü^ftm:  sie 
haben  noch  lange  an  schreien,  ehe  sie  das 

herwidder  schreien,  das  jhn  der  Luther  mit 
poltcs  gnaden  hat  ahgesiifitzet.  in  der  rorr. 
SU  Laz.  Spengler  $  bekendnis.  Wtiiemb. 
1535.  Ai^. 


uiyui^ed  by  Google 


ABSTECHEN 


AMitgil^  eiuem  absiegen,  durch  besiegen  j  dem  goUtchen  brauch,  autxleg.  deutsch  desi 

nhfjf'frinHen :  (Chrütus)  ^\i^r  k^cIiIp  siegman  |  r.  u.  MfilSi.  Biij';  der  bindesclildssel  isldie 


isl,  der  dem  teuffl  lu  semtui  reich  so  viel 
leule  ahsicget.  Uausposl.  Jhena.  (1559). 
bL  442.  daga§9m  ttl  «bsiegen  in  f(^geniMr 
iUlle  wohl  so  vie(  ais  obsiegen,  besiegen: 
nu  halte  er  (Anliochus  d.  gr.)  zttuür,  da  die 
RöDier  yhni  absiegtcn,  .seinen  son  Anliochus, 
geoanl  eddel,  den  geriogsten  vnd  vngeacb- 
tcslen  gen  Rom  zur  gisä  odder.pfaod  ge- 
«chickl.  der  prophet  Daniel.  (1530).  Diiij*. 

Absondern  «  il»»  sondern),  mhd,  ab  sundern. 
gctcvhnln  her  emjaches  sundern  {Ben.  2^* 
742.  743),  ablnrnnen,  abscheide»* 

1)  mit  traiuithem  ßecs  es  wird  schuldig 
vnd  vusehuldig  einer  mit  dem  andern  leyden 
mftsst'n,  wip  ps  denn  allwege  zugehet  miü 


macUl  oüder  auipl,  den  sUuder  {so  uichl  büs- 
sen  wü)  zu  slraflen  mil  einem  ofleullicbeu 
vrteil  sttm  ewigen  tod  doreh  ebsondenni^ 
von  der  chrislenheit.  von  den  schlüsseln. 
(1530).  Jiiif.  3  Mos.  10,  2'.  26  gebrauche 
Luth.  absonderung  für  das  UeUr.  n*^^»  die 
monatliche  reinigung  des  frauetusmmen; 
im  der  entern  amg,  der  ßasf  Mieter  Mem: 
bcylhun. 

AbapanneUj  eig.  ablocken,  vom  ahd.  spa- 
nan  (Graff  6.  339  ff.)  locken,  überreden, 
und  darum  auch  vorzugswetee  vom  abweii- 
digmaehen  detgesinde»  g^randU!  de  speel 

yhin  I  in  t  (  in  magd  ab,  der  ander  ein  knechl. 

der  1  12.  psalm.  (1526).  biij'';  das  isl  aber 


emcr  gemeinen  iandschallt,  das  mau  da  iiiclii  bey  vns  nichl  sellzani  da«  einer  dem  andern 
kau  die  mschuldtgen  eb^oiidem.  der  pro-  ]  sein  kneehl  oder  dienslmagd  abspannei  vnd 
fhet  Habüeue.  (1526).  ej*^;  (derJter)  von  enifritmbdet.  deudteh  eateehiemiu*  (1&29). 


alters  her  dazu  sondcrhch  isl  gebawel  vnd 
abgesondert,  das  man  daselbst  bat  dassacra- 
mcni  ^ehandi'U.  der  Iii.  psalm.  (1530). 

;  da«  nacht  alles  die  vnbescbeydenbeit, 
die  do  nicht  abszondert,  die  Itusetsung  des 
gesangos  oder  gebotles,  von  der  rechten  na- 
lurliiiif  II  iiiesz.  eyn  sermon  t  on  dem  n.  lest. 


Liiij''.  o6er  auch  von  Sachen:  hie  aber  iüt 
auch  gewehret  dem  nehisfen  nicht«  abzu- 
spannen, ob  man  gleich  mit  ehren  fuv  der 
weit  dasu  komen  kau.  ebend.  Liij'';  [die  loL 
übersetMung  dee  gr,  kateck.  im  coneordien- 
buch  hat  an  der  entsprechenden  stelle  :  hic 
vcru  ea  quoque  anmii  pravilas  etversufia  in- 


(1520).  htf  i  cxc(iu)iiiuuicare  licysl  von  der  leriiicla  est,  uc  ijuid  proximo  poräuasione 
gemeyn  thunvnd  eyn  glyd  von  di«eni  corper  aUqua  e  manibns auleramus). — mehtsuvef' 
ab»sondem.  tifmsermon  von  demhoehwir-  leechulnmitfhspumtn,  ^jmtgerewmoM. 

digen  sacrament.  (1510).  a  ij'".  pari.  ;il>gi'-  «spannan,  spien. 

somlert.  separalus :  ilie  ;ibgeso»iderle  lienl.  j  Abspei.sen,  .s«/<<</('«  :  <o  er  viel  leule  rail 
1  Mos.  30,  40;  neben  dem  abgesonderten  i  brot  in  den  wüsten  abspeisen  soll,  haus- 


plais  des  heil^hums.  Eieck.  45,  6.  dat* 
eetde  eubetamUnisch :  pbariseer  das  isl  die 

ah^^esnndorten.  autleg.  der  eusmg»wmoetem 
elf.  (1527).  fvij^. 

2)  sich  absondern:  zu  Christus  zeilen  sol 
kein  vnheiliger  nicht  in  der  ehristenfaeil 
aein.  sie  müssen  alle  eines  geists  vod  glau- 
ben«!  sein,  tt.i«  wi(bk'r  Itceder)  ketzer  noch 
sonst  fcibciie  chnsten  bey  yhn  bleiben ,  ja 
sie  sondern  sich  auch  selbsabcwic  diusprew. 
derpro^ettaeharja,  (152S>.  Kkv^;  darumb 
gehet  ati5  von  jncn  viul  sdiKlt  rl  euch  abc, 
spricht  der  licrr.  2  Cur  G.  17. 

Absonderung  (ali^underung), /*.,  (rennuit^, 
eeheidung :  sybe  nu  vorsleeslu  was  hcyligeuu 
beyst,  was  beilig  ist*  dan  es  ist  nit  anders 
dan  einabsundeniDg  von  dem  mbsprauch  tau 


potl.  Wiltemb,  (1545.)  vsmertheü  91*. 

Abspielen»  heimlich  verabreden,  was  dae 

heutige  abkarten  :  der  kaiser  gleichwohl  dem 
pap«tniif  die>t'iu  c,'»'s|ir;i<  lif  eiiu' LM  us/f  schilk- 
heit  lliul,  dtecr  im  iii^'eiu  liai  wäre  dcitu 
also  zuuor  abgespielei).  de  WetHe  dr.  5»  864. 

Absprechen,  mhd.  abe  sprechen  (Ben.  2*. 
52C),  ubjudicare,  ,,durch  entschiedene  er- 
klärung  entziehen"  (  W  eig  and  tcfb.  1 .  S  - 
habt  yhr  des  auth  bewcisung  aus  doj  ^^rhnÜU 
die  gotls  allmechtickeit  dis  stuck  abspreche? 
das  diese  wort  Christi  noch  fest  stehen.. 
(1527).  eiij*;  ich  Heber  die  metze  dem  ZuU- 
dorf ab-  denn  /.ii^esproi'hen  helle.  Murk~ 
hardt  briefw.  416. 

Abaifchcii  1)  dmth  stecken  absondern: 
wenn  ich  ein  Christen  were»  so  were  ich  ge-- 


Digitized  by  Google 


ABSTEHEN 


31 


ABSTlllMEir 


synnet,  das  mir  6iii€r  lieber  den  hels  «1>- 
•teche,  denn  solch  tfleklio  beweiset,  da  ich 

inil  meinem  biicli  rrnis  den  scelcu  ^ilTl  fiir 
tragen,  das  diesp  tcfirt  Christi  noch  fest 
4teheH.  (1527j.  s  my  -,  iicruües  luil  ralschein 
lierlxeB  sieb  voteniebel  Christiuii  insttbeten 
tnd  wil  jhni  doch  deo  hab  abetechcD.  EM, 
-awy.  1,  29V 

2i  durch  graben  ableiten:  ein  suKli  rlitl- 
tueii,  (las  nicht  eim  bach  vol  wassers  gleich 
nj,  welchen  man  aaatrockeo  odder  ab- 
j^tecbeii  (geär.:  abschrecken)  kan,  sondern 
mppr  vnl  wnss^r  gleich,  Weichs  niemand 
»iistrflrkeo  noch  .ilj^^rahen  k.in.  der  prophet 
äabacuc.  (I52ü>.  liiij'  {Jen.  3,  276''). 

JlelihM^  wotom  (aateit,  auf  eUoa$  ver- 

0»  mit  gen.:  «üsz  die  aller  ailcliohist  vnnd 
lewri^le  lugenl  des  glaubcns  isl,  das  er  in 
diszem  Tal  seyn  äugen  Izulhui  vnnd  eynrel- 
tielNcben  selicher  Porftchaog  abstehet  eyn 
iendbrieff'  ob  auch  yemanl  on  glauben  elc. 
M523i.  Alj'';  weil  sie  der  Sachen  nichl  ab- 
sieiieo.  de  i^'ette  br.  4,  142. 

I)  mlierpraep.  von:  stehe  ab  vom  zonit 
ft,  31»  8 ;  er  ntuste  von  seinem  freudn  Air- 
oemeii  abslehen.  2  Jfacc.  5,18;  d;«s  kan  die 
vemnnm  nichl  lassen  vmhjrflion.  iIt-;  <ln- 
uon  (tc.  für  die  Sünde  selbst  genug  zu  Ihun) 
abstaede.  amnon  an  d«m  23.  fontag  naeh 
ffmSHgu.  (1523).  Bij*.  —  mM.  abe  sieben. 
lusammengex.  abestan  (Ben.  2-,  575). 

iksicklen  f ;il>stelen),  Aeim/jV'  ^rf^qnehmen. 

1)  einem  absleblen:  vnd  wii  itioiric  hcnde 
fewascben  habeo  von  aller  bliit,  der  seelen 
«ie  {Jen,  3,  378*  ändert:  von  aller  bliil  der 
sfelen.  die  sie)  roil  solcher  gillt  Christo  ah- 
sidcn.  das  diese  wort  Christi  noch  fest 
iUken,  (1527).  bj'';  gleich  nis  wenn  ich 
vmm  seine  walbn  mit  lisiigeu  werten  ab- 
«me.  ^benA.  ciij* ;  die  Obrigkeit  solle  straiTe 
gehen  lassen  vh»'r  die,  so  einem  sein  kind 
bennhch  abslclen  mit  Verlöbnis,  von  ehe- 
4acAei».(t530).  Dj'';  es  were  allis  Ireglicher. 
WQ  sie  das  gnt  allein  vns  alsso  ahslolen  (ad- 
faMeMsii).  an  dm  ehrxsüiekemi  adel.  (1520. 
'frm.  ausg.)  Ciiij*;  vn-<  rf  wort  abgestolen. 
«OTT.  auf  den  psaller.  bind  seil  7,  327. 

2)  sich  absteiilen,  sich  heimlich  enlfer- 
mn:  dasi  ich  itxt  mit  gewalt  heb  mdssen 


mich  abstelen  von  den  Unten.  4«  Wut§ 

br.  5.  83.  (Jen.  6,  542'). 

Abstelgen  (ahesleigpn),  niederxteigen,  gc' 
gensalx  von  aufsteigen:  da  steig  (stieg)  er  ab 
{sc,  vom  wagen).  2  hon.  5,  1 4 ;  ihr  werdet 
noch  sehen  den  hymell  ofllen  slehn  vnd  die 
engell  aniT  vnd  absteygenn  vbtr  den  tnn  des 
menschen,  von  der  freyheyt  eines  ehristtn 
menschen.  (1620).  Ciiij''  (aulTstPvtjf'n  vnd  ah- 
steygen  auiTden  sun  des  mensciica  Joh.  1,51, 
In  der  Kfimd.  Mbel  v.  j.  1 483 :  erste  aiisy^. 
des  n.  lest. :  aulT  vnd  nydder  sleygen) ;  die 
leitor  hedLMitet  .mrh  CIiri<;fiim,  atif  würliPiu 
die  pro|»liL'ten  vnd  die  g.inUc  sclirilll  auff 
vnd  abc  sici^jot.  vber  das  erste  buch  Mose, 
(1527).  Qqiij'.  figiMtehr  ist  derhalb  kein 
wunder,  das  die  kranckheit  vom  heubt  in  die 
glicdfT,  vMfi  hr>|»sten  in  andere  niedere  preis* 
teil  abgi'sln'gt'ü  isl.  Jen.  2,  t?!**. 

Abstellen;  figürlich  für  aufheben:  das 
solch  vbel  vnd  ergernis  in  der  sliflikirehen 
abgestellet  werden.  Jen.  2,  276^;  o  Hebe 
kindtT  I  (>.f  vn'i  gott  ernstlich  bitten,  das  vns 
golt  wiiler  sein  l^endige  wort  zuschick,  vnd 
seinen  som  abstelle.  EisL  1,  29''. 

AhtlMhM,  \)  imrek  tod  oJbgthmn,  iakhs 
sterben:  das  allein Jnn  sirich Airslenthttm,  bey 
den  vicrtansenl golerlerpersonen  pcltnrpn,  der 
leghch  jnn  zehcn  jaren  wol  das  drille  led  ab- 
sterben, dos  man  Mnder  xw  tdiulen  hallen 
solle.  (1530).  Diiij^:  dasu  so  bin  ich  auch  alt 
vnd  schier  abgestorben,  de  Wette  br.  5,  8. 

2)  ßgürUrh  <'ini<m  dinge  ahstprl)pn.  für 
dasselbe  nicht  mehr  vorhanden  sein,  ihm 
enliogen:  nu  sind  wff  vom  gesets  los  vnd  jra 
abgestorben.  Affm.  7»  6 ;  der  sttnde  abgestor- 
ben. 1  Pet.  2,  24;  vnd  sterbest  dem  |allem 
abe,  was  dir  angeboren  ist.  vber  das  erste 
buch  Mose.  (1527).  bj*. 

Ahsterbei,  n..  inf.  des  vorigen,  to4:  nach 
absterben  keiser  Heinrichs,  rorr.  vber  den 
Propheten  Daniel  bei  Bindseil  7,  384; 
dazu  ilzt  dnr(  Ii  sein  absierben  seins  weibs  in 
Jamer  vnd  elend  steckt,  de  Wette  br,  5» 
403;  es  ist  alhie  er  Peter  Juterbocks  leben 
auf  e.  k.  r.  g.  still  durch  sein  absterben  los 
wurden,  fhtrkhardt  briefxr.  234. 
'  AbstimnicD,  tvomit  nicht  übereinstimmen: 
diszer  arlickel ...  isl  lalsch,  abstimmend  der 
heyligea  lerem  vnd  den  rechten  vorstand  der 


j        y  Google 


ABSTIMIilG 


32 


ABTHEILEN 


schrifft.  eyn  vrteyl  der  theologen  txu  ParUx. 
(I52IK  Miij''.  davon        fnlgcnde  ndj. 

AbsÜmaiig)  nicht  uberetnsUmmend,  eni~ 
ffegen:  (lisser  arlickel  ist  falsch,  ergerlich. 
Mm  goüiclieii  viid  natnriichem  reeht  «iMtyai- 
nig.  dmA.  Cij*. 

AbsUucij  inhd.  al»*«  »:lM/0Ti  (Ben.  1  PG  4 ). 
itoiiend  VDOVQH  tmifernm:  das  sciiiü  vooi 
lande,  die  blätier  vom  kmm,  den  rdter  vom 
p/lml  elc.  abvloaun.  voi  dannoi  slieMen 
wir  ab  vnd  schifflen  nit«r  Cypern  hin,  e^o» 
slelgesch.  27,  1;  eine  cirhe  vnd  linde, 
welche  den  Slam  haben,  ob  woi  jrc  bleller 
abgeslossen  werden.  J§s.  6»  13;  dm  er  mit 
eynem  lugen  tptest  vnd  kurtten  d^en 
drewei,  den  koriaser  (vvie  er  mich  aogaln 
ablzuslosspn.  eyn  widderspruch  (1521 J. 
Aij'' ;  Jason,  der  seinen  brudcr  von  ätiioein 
ampt  abgeetonen  halte.  2  JCmc.  4,  26 ; 
von  anbeghi  der  well  büher  sehen  wir,  wie 
er  <goU)  jmcr  einen  künig  durch  den  andern, 
einen  hcrrn  durch  den  andern  abstflsset  vnd 
audcre  auflsetzt.  Jen.  3,  254*. 

ANtldch««,  Aire*  itnkh§ii  «Ufemen, 
gegaualz  von  anstreichen :  ich  wil  yhm  den 
finievs  nbstroiohon  vnd  die  färbe  nonob.  4er 
prupUet  Siuharja.  (1528).  Riij*. 

Abstreifen  (abestredcn),  davon  streifen, 
enlsieften»  «Innüdk  tMul  HfßHUh :  hawet  den 
bawni  vmb  vnd  bchawot  jm  die  cslc  vn  I 
slrcHn  jin  «Lt^  I.itih  ahc.  Dan.  4,  II;  streif- 
fcic  <  r  Mups  seine  hosen  ab.  tiscfir.  21S''; 
jiir  habt  aber  noch  nicht  gesehen  wie  man 
eoeh  den  schdnen  baick  (balg)  abstruffen 
kan.  vermanuug  an  die  geislliehen,  (1&30 1. 
Giij'  ;  tl.irumi»  wir  solche  ahgOüi'iche  {ndio 
viul  loll  lexl  t'iitkleidcl  vnd  jnon  die  scliüiie 
uiusica  abgeslieiül  uid  dem  lebendigen  iiei- 
ligen  goltes  wort  angesogen,  vorr.  a»  dtn 
begräbnUgesängen  V.  j.  1543  hH  Wacker-' 
nagel  kirchenlied  S02.  —  mhd.  nbe  strei- 
fen und  ahe  siioiiren  {Ben.  2*.  6S9). 

Abatrickcn,  ßgürlich  ßr  wegnehmen, 
entsiefteii  (ng*  vom  «friefc  löitm),  «f«  1 6. 
jh.  häufig  angewandtes,  bei  Luth.  jedoch 
nur  in  den  tischr.  vorkommendes  irort:  sol 
nun  unser  lleiscb  vom  i(»de  erlüsci  vnd  dem 
teufel  widenunb  ahgeslricket  vnd  abgewon- 
nen werden,  titdw,  38";  damit  macht  er, 
daaz  uns  die  leut  feind  werdeRi  strickt  ai« 


uns  also  ab.  ebend.  259**.  ^  BaUaus 
hält  nh<:trickeD  für  das  nd,  afIrerfceDr  ^ 

ziehen  (Urem.  wtb.  5,  104}. 

Abstünen,  durch  einen  stürz  absondern : 
Mreten  jn  {Jesum)  aur  ilad  hinaus,  wollen 
jro  den  hals  den  Ms  hinunter  abaCOftaes,  ab 
cint'm  schedliehen  menschen.  /ei».  8»  141*. 

Abt,  m.  Vorsteher  einer  abtei,  mh.  abbct, 
abei,  abt.  .ipl  {Ben.  1,2),  ahd.  abbat  iGraff 
1 ,  i)2>,  von  dem  aus  dem  aramäischen  abba 
(s.  4.)  in  4i9  toi.  kireheiupraehe  amfgmm' 
.abbas.  iMiher  apneM  sieh  asiftal 
über  den  Ursprung  des  vrortes  aus:  abba 
Ik'vsI  auf  heljroisch  eyn  valler,  dalicr  kom- 
inou  ii>l,  da;»  elllicber  klosicr  prelalen  abt 
heyssen.  muxleg,  d^  epltl.  vnd  euang.  vom 
christag  etc.  (1522).  Kkiij'';  ein  kloster  ist 
ein  bellt',  tlaiinn  dtT  teulTel  abt  vnd  |>rior  ist, 
müuch  .vnd  nuiHicii  die  verdampitMi  si'i'len. 
die  kleine  anlworl.  (1533;.  Cj'  .  —  der  pl. 
lautet  getoßknlieh  ibLe(eble):  die  wird  er 
zu  grossen  reichen  cardincleu,  bisschouen.  eh- 
ten  .  .  .  machen,  rorr.  vber  den  propheten 
Daniel.  Bindseil  bibei  7,  383.  doch  be- 
gegnet auch  able  z.  b.  bulla  cene  domini. 
mttemb.  1522.  Aj^ 

Abtaaieil,  diircft  lawKe»  enfaicheii:  (Jo- 
hannes) von  einer  bübin  der  hals  abgetantzet 
ward,  ausleg.  der  ep.  vnd  eiwMf.  VOM  ad>» 

uenl  etc.  ( 1  543).  p  vj^ 

Abthäler  fabethcler).  m.  abrogalor^  von 
abthun,  oftseho^e»,  tilgm:  so  mutt  man  den 
bapsl  nennen  ein  vorstorer  der  chrtateBheit 

vnd  abnthpfer  potlis  dienst,  an  den  chriit» 

liehen  adef  M  r>2()).  rerm.  ausg.  niiijv 

Abtheilen  lalitcilenl  absondern,  ablren^ 
nen,  {)  Irans.:  dis  stück,  so  abgeleilet  ist, 
beugen  sie  an  das  vorige  stück,  von  «bis 
ßiden  und  jren  lügen.  (1 543).  ZiJ*;  wefl  na 
der  todalloin  die  »  ho ^r-hcidet  vnd  losm.-?' lif^i. 
so  ist  ein  eljcbrciclier  aucli  schon  gpschcidpn, 
nicht  durch  menschen,  sondern  von  gott 
s^lbs,  vnd  nicht  allein  von  seinem  gemaUp 
son  loin  von  diesem  leben  abgeleilet  Jota. 
5,  3S2''. 

2|  refi.:  es  sind  wol  viel  Christen,  dic  gern 
milerben  wnltcn  sein  vnd  Jnn  gcsamleten 
leben  mit  dem  herm  Christo  sitzen,  aber  sie 
wollen  nicht  mit  jm  leiden»  sondern  teilem 


33 


ABTAAG£M 


akk  ah  von  jm  joo  diesem  stddu  ein  dWitf- 
ücfcer  «c^ner  Irofl.  (153ü).  Aiij*. 

.Uiiiau  (iiliclhun) ,  m/k/.  abc  tuon  (£en. 
3,  140),  in  mehreren  bedeulungen. 

l)  zunächst  für  sinnliches  davon-,  weg- 
lh«ii»  «AfMlMm,  ablegen,  abn9hm:  man 
aittsz  «Jas  scbamhailin  ablhun.  hautposUUe. 
W'illemh.  1545.  winlertheil.  78*;  ilarumi) 
wolici!  wir  Cbrislo  die  ehre  gebei^  .  ,  jm  zuu 
fiLssen  iälka,  für  jm  das  parel  aülhua.  Jen. 
8, 288^;  md  wenn  er  (Moses)  hin  ein  gieng 
hr  den  lierrn  niil  jm  zu  reden,  Ihet  er  die 
decke  alie.  2  Mos.  34,  34 ;  der  küiiig  lliel  abo 
seinen  tingerreifr  Esih.  8,  2 ;  jr  nbcr  scnl 
jelrosl  vnd  ibul  ewre  heude  iiiclil  abe.  2 
cftrm.  15.  7;  thu  nicht  vnn  mir  die  hand 
ib,  gol  mein  heil.  ps.  27,  9. 

2;  fisr  beseitigen,  abschaffen :  die  gülzcn 
jrei  gouer  ihul  ob.  5  Mos.  12,  3;  wptmi 
das  lej*ltch  o|ifler  abgclbau  wird.  Dan.  l  'i, 
11 ;  CS  ist  wol  der  grosten  not  eine,  das  tlle 
Itetleley  ablhan  wurden  in  aller  cbrisU'iibeil. 
M  den  christlichen  adel.  verm.amg.  • 
ia]^;  «!ie  grey>ilicb  vnd  weUIich  vlirkeit  sol- 
len yu  ^reui  aoipl  nil  vnformUcb  haudeliiu, 
no  ne  alle  betteieeek  abtbeten,  eyn  «ermon 
Mn  iem  Mmcher.  (1520).  bj**;  o  woll  gol 
»em  hjoel,  das  »  vn  mril  rtuch  eyn  solch  re- 
gi'ment  wnnl  angefangen ,  die  gcmeynen 
fraweclieuser  abUulhuu.  von  den  guten 
wnkm.  (1520).  Hig*. 

3)  wird  abtbim  M      bedeutung  des  (il> 
gtriK  nif hören  machens  auf  lebendifj*'  \r>>- 
itn  angewandt,  so  steht  es  für  hinrichten, 
icMadÜen;  es  worden  aber  auch  hin  gefurl 
meen  ander  vbdtheler,  das  sie  mit  jm  ab< 
geiban  wurden.  Luc.  23 ,  32 ;  willlu  inich 
a'ii'h  ablhun»  wie  du  gistern  fb'n  El-viiKt 
ileilialist?  apost,  gesch.  1,  28  nach  der  er- 
ku  ausg.  des  n,  leiL  v.J.  1522;  die  armen 
Inte,  die  man  richtet  vnd  abthnt  vmb  jhrer 
mishethal  willen,  ein  widderruffvomfegefeur. 
(1530).  Ciij" ;  —       wirstu  sehen  was  die 
hochzeit  ist  da  j^oil  sein  ochsen  vnd  niasl- 
ihe  abeihan  hat ,  wie  ym  euangelio  siebet, 
im  lennan  «on  dem  AnebwMifen  foern* 
«««f.  (1519).  biij";  was  ist  yhqi  daran  ge- 
legen, das  ntan  keyn  zickleyn  soll  ab  (hun 
^«yl  es  noch  mdch  seugt?  epistel  sanct  Pe- 
iri  gepredigt.  (1523).  Jüj*. 
ton,  W«rt«ibMiu 


4)  sich  abtbun»  wie  mhd,  mit  gen.  der 
Sachs,  etwas  aufgeben,  sich  eines  dingst 

entäuszem:  diejenigen,  so  sich  der  lulhcri- 
sdicü  b  re  abUiun.  de  Wette  br.  2,  416. 

Grimm  scheint  alles le,  noch  ins  heiden- 
fbnm  reiehende  bedeutung  vom  «blbun  die 
des  schlachtens  der  epferlkiere  xusein;  fte- 
lege  hierfür  bieten  Jeioch  weder  oM.  HOek 

miid.  d^ythmälrr. 

ihihnu,  u.  substanUvtsch  gesetiter  inf. 
des  vorigen :  das  ablhun  des  unflats  am  fleisch« 

1  Pet.  3.21;  allein  sein  {des  sinskaufe)  ab- 
ibiin  das  einige  vnd  beste  niiilel  isl  jm  zu- 
T  tliUii.  Jen.  2,  275'';  ob  man  doch  mil 
ilie:>tiu  diensl  des  ablhuos  solcbs  unaus* 
sprechlichen  greweb  der  messen  mfldite  den 
zom  lindem.  Jen.  1,  35 1^ 

Abthnung,  f.  abschaffung :  die  kunige  in 
Jnda  gepreisel  werden  \on  ;tblliuitng  der  ido- 
lolaUie.  de  Helle  br.  Ü,  2iJ  (Jen.  7,391"). 

Abiilgen»  mhd,  abetilgen  «.  «be  lUigen 
(Ben.  3,  37),  wegtilgen:  tilge  d>  meyne  vn- 
fTorcchlickeil.  die  sieben  puszpsalmen  ffTl- 
lemb,  1517.  Diiij*;  vnd  tilgcte  die  allen  ehr- 
bcUen  geselz  ab.  2  Macc.  4,11. 

Abtfesin  (ebtissio),  f,  wntekerin  einte 
kloslers  oder  Stifts:  sonst  wird  der  tcuflel 
(sorge  icli)  abl  vnd  seine  multer  cbtissin 
werden,  vermaming  an  die  geistlichen. 
(1530j.  Füij'.  alid.  abalissa  {Graff  1,  'J2), 
mhd,  eppetisse,  mwb  epUschtn  (Ben.  1,  2), 
voe.  ex  qua:  eyn  ebtyn. 

AMrwf»,  m.  ])  ay»  viel  als  aiistrag,  ende, 
abschlusz:  äoichc:>  schreibe  ich  darum,  dasz 
ihr  wollet  dazu  ihun  vnd  diese  bitee  sache 
cum  ende  oder  gfltliehen  abtrage  filrdem. 
de  Wellä  frr.  4,  658. 

2}  genuglhuung :  so  hal  müssen  der  einige 
son  goltes  an  vnser  slat  Irelten,  für  vnser 
Sünde  ein  opffer  werden,  dadurch  gotles  roro 
versBnet  würde  vnd  abtrag  geschehe,  ans- 
leg.  der  ep.  vnd  euang.  von  ostern  etc, 
(lü4Ij.  Jiv\  —  in  dieser  letzten  bedeutung 
nüid.  abpirac  {Ben.  3,  76.  OberUn  Uj. 

Abtragtii,  mM.  ibe  tragen  {Ben.  3,  71), 
«eovon  Mmecffri^en,  enfsifAen»  gegemau 
zutragen :  es  mussl  nicht  klein  zutragen  die 
teil  dem,  «br  die  wahr  allzeit  vberkomen 
mag,  gleich  wie  sie  nicht  wenig  ablregl  dem, 
der  nicht  kan  der  wahr  los  werden  oder 

& 


Digitized  by  Google 


ABTREIBEN 


34 


ABTRLNNISCH 


vbcrkomen.  Jen.  1,  199*;  wo  die  messe  so 
viel  abliiJg  als  sie  riilregl,  sie  liaM  wer- 
den, w;is  der  licutH  nur  wolle.  Jen.  2,  143. 
—  /ur  die  diesem  enlziehen  ganz  eulgegen- 
guHMU  bedeuHmg  dt*  gutma^em,  enkUUn» 
(•009011  das  vorherige  uhlrd'^  2)  können  wir 
aus  Luth.'s  :^u'hriflenheinenbelt'g beibringen. 

Abtreibcu,  mhd.  abe  Irllion  iHen.  3,  87), 
treibend  wovon  entfernen,  a)  mit  acc.  der 
jpoMon:  Minden  vnd  lamen  werden  dich  ab- 
treiben. 2  Sam,  5»  6.  b)mil  iaUv  der 
person:  vnd  Ihun  aus  dem  geisl  ;iMes  frcy 
wtUig,  was  das  gcsclz  vns  ablreiben  vud  ab- 
xwingen  wolle,  die  epislel  des  propheten 

AblrfBuen,  n.  substantivisch  gesetzter 
inf.:  sie  judcnchrislen)  sin'l  ,i!»pr  be- 
richt  worden  wubler  dich,  das  du  eyn  ab- 
trennen lerisl  von  Mose,  opoal.  geteh.  21, 
21  {tuwh  dem  n.  tetL  «.  1522). 

Abtreten  fabelretlen),  wovon hinte^nlen, 
iinnlich  und  ßgiirlich  :  gleich  als  wenn  einer 
von  einem  hohen  berge  suirzct,  da  er  meioel, 
er  gienge  auff  einem  gulcn  wege  vnd  Irelle 
bey  seit  abe  in  die  lullt  vod  fiele  hhranler 
jns  lal  odder  meer.  wamunge  an  seine  lie- 
ben deudschen.  (1531).  Flij"*;  liieraufl  gc- 
scliaclis,  das  der  eine  bapsl ,  Gregorius  gc- 
.  nannl,  willigiicii  abtrat  vnd  sein  bapsium 
dem  concilio  vbergab..  toider  dM  haptlum 
zu  Rom.  (1545).  Bj";  werc  das  ^chwerd 
nii.iil  cyii  gulllichcr  >t.iiit1 ,  s<.!(  or  su^  (Jo- 
hannes d.  t.  die  ihn  fragenden  krugiUnechle) 
heysaen  abtretlen.  mm  weMleJker  vherkeit. 
(1523).  Aiiij*;  wer  alsso  wolt  leben  modus 
thun,  vn<l  wenn  er  wolt  wider  atdrellen. 
auff  das  vbirchristlii h  buch  bocMs  Emszers. 
(1521).  Üij".  —  mhd.  abo  Irclen  (ßen.3,ü7;. 

Afctriegen »  belrüglicher  weüe  enCijolkeit: 
dOMclbig  bücMein  mir  heimlich,  keiner  rech- 
ten weis  abgelrogcn  oder  abgesclirieben  ist. 
Je  Welle  br.  .3,  121.  —  wie  Luther  voch 
richtig  liejjen  /ur  lugen  schrieb,  so  auch 
Iriegnn  ßr  trügen. 

Abtrocknrn,  einem  gegenständ  die  feuch- 
liykeit  enlziehen,  daher  ßgiirlich  in  folgen- 
der stelle:  ich  bin  aus  de»  vnlors  liaiis  ge- 
schüpfil,  habe  kein  crbleyl,  rcyn  abgelruck- 
nct  vnd  veraigeo.  vber  dat  enU  ftudb  Mose. 
it527).  onij'. 


Abtr&BBif  (abüninnig),  abirinaig,  Wm  var- 

bindung  auffj>'hend,  abgefallen,  untreu. 

1)  adj.:  Seruhabcl  bat  n)iissen  auch  mit 
seiiu  eigen  volck  fecblen,  das  sie  nicht  durch 
vnnolze. monier  verzagt,  ablrannig,  vnd  lata 
ztuu  bawen  wnrden.  der  prophet  Sachorfü, 
(152S).  Piiij'';  Pelms  hntle  den  herm  vor- 
letiyiiel  viitl  \ cr^ehworcn  mhI  >it;li  selbs  ver- 
üucbl  vud  diu  andern  w<iren  alle  llüchlig  vnd 
abtranig  an  jro  worden,  «ine  tchöne  oiter^ 
predigt.  (I53S).  Aiiij'';  werdcl  nicht abtrfln- 
nig  von  dem  herrn.  Jos.  22,  !0  ;  dn^M  w  ^d 
er  (Hiikia)  abtrünnig  vom  köiiige  zu  Assyneu. 
2  kön.  1 8,  7.  —  die  losen  ablrUnnigcn,  ab- 
gereimten christon.  rom  ackern  AornjiHoraa. 
( I  543).  Iliiij'' ;  abtrünnige  abegüttische  leule. 
der  prophet  Sacharja.  Eiiij'' ;  das  snlek  hat  ein 
abtrünnige.«,  vngchorsames  hcrlz.  Jer.  5,  23. 

2)  belege  für  die  substanUvische  verwen" 
durng:  nu  ials  klar,  das  die  eusserliebe  ei- 
nickeil  römischer  \ersamlung  macht  nit  Chri- 
sten, szo  machl  yhr  cuszernung(£ic)  gewisz- 
lieh  auch  kein  keUer  od<lcr  abtrünniger. 
MHI  dem  bapgiim  an  Jlom.  (1 520).  i.f ;  der 
bapst  apricht,  wer  my  ein  heiler  nympl,  der 
sey  des  leuilels  mit  leyp  vnd  seel,  ein  kelzer, 
ein  ablrinniger  vnd  alles  vnglück  besiehe 
ybn.  buHa  cene  domini.  {Ih22j.  (Mj^;  die 
abtrinnigen  werden  sich  nidit  erliöhen  ban- 
nen, ps.  66,  7;  die  abtrttonigen  blnben 
in  der  dürre,  ps.  68,  7 ;  deine  fUrsten  sind 
abtrünnige  vnd  di<d>s       -Hcti.  Jen.  1,  23. 

ablrünnig,  tnhä.  abuunnig,  abtrünnig, 
abetrOnnec  (Ben.  8,  96).  M.  ablniiinig 
(  6'ra/f  5,  533)  ist  von  der  praelaHuUform 
eines  verlornen  ahd.  rerhums  Irinnan  (praet. 
sing.  Iran,  pl,  trunnuo^  henmUiten,  tgL 
trennen. 

Abtrinnlghelt  (abtrinnigkeit) .  f.  ahfaU, 

Irenloiighcii:  die  bliadenfreuel  richter solch» 
aulT  erden  für  kelzcrey  vnd  abtrinnigkeit 
sdiellen.  vrsach  vnd  antwort  etc.  (1523/. 
Aij';  Talsclie  lerer  vnd  roltengeister  müssen 
durch  jie  abtrttnnigkeit  auch  erkennet  wer- 
den, yvi.f/.  2,  2 1  r.\ 

Abtrünnlsch,  adj.  was  abtrünnig:  solchs 
sage  ich  iinlsscn  die  prcdi^'cr  vnd  pfarhpr 
bey  solchen  ablrunniscben  leulen  ihun.  vom 
kriege  mdäer  die  TSreken.  (1529;.  Gj\ 

AblrSiBlich,  Ado.  «oeft  dar  laoiae  aft- 


iJigiiizeü  by  Google 


ABTRÜfiMMG 


35 


ABW£1$£N 


MmHiger:  aber  da  feret  «wer  bitchoff  aller 
erst  redit  erans,  da  er  vennanet  vod  gebeat. 

da*  man  das  sacranient  nirlit  solle  von  yrri- 
geu  villi  al)irilnnin;en  prifsipm  noch  ahlrUn- 
niscli  reichen  tasseu.  eine  beridU  an  einen 
gulen  frtftnä.  n&28).  Gij'*. 

AMrdBBong  (abtrinnung).  f,  abfoü:  {der 
tapsl)  allein  isl  aller  abliiiiniing  vnd  pnr- 
leyeii  heupt  vrs.ich  vnd  aiilioher.  grund  vnnd 
trsach  aUer  ariickei.  (1530). 

AlvlhellcBj  eht  endgUliffn  miktU  spre- 
ehen:  dieser  sprinh  giili  nicht  alleyn  dem 
leiiffel,  sondern  auch  «Ion  leslerern,  wildio 
er  hie  mtl  ahvrloylpt  vnd  vcrdnmpl.  ausleg. 
der  ep.  vnd  euang.  von  der  heyl.  dreykö- 
nige  feei  ele.  (1525).  sij*. 

IbffffdlcMl  (ab«nrerdietteii),  durch  dienst 
ro»  jemand  crrrrrb^n :  so  ('rl)eilpn  sie  (die 
Juden  nitlit.  v iTiiiotieri  vns  tiii'lits  aht'  .  .  . 
noch  liabeu  sie  vnser  geltl  vud  gut.  von  den 
jßäen  vnd  jren  lügen.  (1 543).  Sij' ;  goit  hal 
nicbt  gedacht,  das  solche  grosse  heiUgen 
komen  '^Mtrf!<>n,  die  jm  den  mcssia  würden 
abverdicueii.  ebend.  Viij*;  das  is!  prsl  citi 
rechl  heilig  werck,  damit  sie  uieiaeii,  guU 
den  himel  abverdienet  zu  haben,  das  td.eop. 
«.  Jo^aimü.  (153S).  Diiij*.— vgf/. abdienen. 

ibwägea  (ab wegen'»,  ,,tcogegen  nach 
schwere u.  [bildi. ) geholt prüfen"{  IV ei g and 
Wl^.  1,  11):  alles  zelcn  vnd  abwegen.  Sir. 
42»  7;  dis  ül  der  brOffsleyn,  das  ricfatscheyd 
vnd  die  wage,  damit  yhr  alle  lere  soU  ab  w<  - 
gen.  eyn  predigt  vnd  tcamttng.  (1525. 
Biiij'';  da  oauicu  wir  eine  gold  wage^  das 
wir»  ia  gewit  treffen  vnd  gnaw  abwegeten. 
diu  Mut  »oH  ChruU  noch  fnt  $lehen, 
(1527)  eiif. 

wffgen  hl  das  .iturkbiegfinde  mlid.  wijgen, 
«Ad.  w^^an  und  wird  daher  richtiger  wägen, 
wiegst,  wiegt,  praet.  wog  sUM  wagen, 
«<gst.  wägt,  prael.  wagte  eonfugieri, 

Abwilien,  schon  aM.  abewelzan  (Graff 
I.  79f  ).  mhd.  abe  wehen  {Ben.  3,  HS), 
voron  wegwälsen :  vnd  wurden  gewar ,  da.s 
der  stein  abgewellset  war.  Jfarc.  16,  4; 
aie  fiiodea  aber  den  stein  abgewclliet  von 
dem  grabe.  Luc.  24,  5. 

ibirRrf{gk<*lt ,  f.  was  ahwesenhcil:  ynn 
^bwertickt'yl  des  bisscbofi's.  außzleg.  der  ep. 
inU  euang.  deä  oAiMli.  (1522).  BBj^ 


AbwasclMy  «ftsof  4wth  wueken  eiU* 
ferne»:  vnd  wusch  jnen  die  strimen  abe. 

apost.  gesch.  16.  33;  las  dich  leuflen  vnd 
abwaschen  deine  sdnde.  apost.  gesch.  22, 
16;  vnd  myr  der  bestien  character  mit  szo 
viel  bttUen  ist  abgewaschen.  Merdenfahtk 
genanUen  gegitUchen  stand.  (1522).  Aj**; 
{die  taufe)  wfsclil  ali  zwi  yi'rloy  vnflat.  der 
prophei  Sarharja.  (I."i28).  llliiij'. 

Abwaschung,  f.  die  han«Uung  des  ab' 
wuichens:  ilieae  abwa^chuug  ge!»chic'hl  allein 
durch  goUes  willen.  artidBd,  $o  da  hdUen 
etc.  (153Si.  Gj'';  lieber  warumb  heisl  denn 
Paulus  die  laulTc  ein  abwaschung  dersflnde? 
vom  abendmal  Christi.  (1528).  eiij''. 

Abwechseln,  vertauschen:  die  collecleu 
vnd  suffragieu  gesenge,  so  aulT  der  heiligen 
hOlir  lauten,  {soUen)  vmb  collect cn  vnd  ge- 
scn^^e  von  der  zeit  geendert  vnd  abgewech« 
worden.  Eisl.  ausg.  1,  178''. 

Abwegj  Ml.  ein  vom  rechten  weg  abfüh^ 
render:  welche  jren  weg  verkeren  vnd  fol- 
gen jrem  abwege.  apr.  2,  15.  *—  «folt  die- 
ser Zusammensetzung  aus  ab  und  weg  ge- 
brauchte die  ältere  spräche  äwicki,  awiggi 
n.  {Graff  1,  t)7  1^,  mhd.  awicke  ii.  {Ben.  3, 
639),  abweg  ht  uns  sueral  In  derer^en 
deuud^.  Kbel  begegnet:  vnd  betreugst  sy 
dl  sy  gend  vppi^lich  durch  den  abw«^  (vitl|r. 

>nrutm>.  llinb  1 2,  21. 

Abweichen,  sich  wovon  entfernen :  »o  ich 
ducit  aiiü'  *«eyner  ban  meynea  fuss  setzt;  vnd 
seynen  weg  halHe  vnd  nicht  abweychcifjob 
23.  II  nach  der  Übersetzung  v.  j.  1524; 
»las  einer  empfahc  diesen  dienst  vnd  a[)'i\i(  I- 
ainpf,  dniion  .ludas  abgewichen  ist.  apost. 
gesch.  i,  25  {die  ersten  ausgg.  des  n.  test. 
haben  abtretten);  er  (Hitkia)  hieng  dem 
herrn  an,  vnd  weich  (wich)  nicht  binden 
von  jm  al  f-  '2  hUn.  18.  6;  sie  sind  alle  ab- 
gewichen, lioiii.  'A.  1  '2. 

Abweichen,  n.  subslanuiisch  gesetzter 
inf.  de$  torigen  verbtuns;  was  sol  man  wei- 
ter an  euch  schbhen,  so  jr  des  abweichens 

nur  dcsle  mehr  machet.  Jet.  1.  5. 

Abweisen  faficwcison) ,  mhd.  nlic  wiseii 
{Ben.  3,  750),  wvg~ ,  zurücluet'isen :  wer 
also  den  tcullel  kan  abweisen  aiiü  den  lierrii 
Chrislnm,  an  welchem  er  das  maul  verbren- 

5* 


uiLjiiizuü  Dy  Google 


ABW'ENDEiN 


36 


ABWESENDS 


nei  hat,  der  nt  genesen,  kamtpo^  Wil- 

lemb.  1  545.  ."SoTOi7if'rf^r?7  r." ;  Till  w^i«i>t  er 
s«ie  jhe  vefreuiullich  al)e,  von  der  sunde  md- 
der  den  heil.  geül.  (1534).  Oj'';  hiemil  will 
ich  karttUch  abgeweyset  vnd  vnlerriclit  ge- 
ben haben  yderman.  von  kauffskandlung 
vnd  icucher.  fl521).  Cij" ;  ila  iM--  kindcr 
nirht  rechte  erhen  waren,  s(»nd*  r  n  wiinlon 
uul  eiin  genannten  {^iner  hestimnüen  aumme} 
abgeweiset.  fiieM*.  313'*.—'  das  part.  ab- 
gereist enUpricht  der  oAd.  und  mhd.  allein 
geltenden  sch¥MU!h§m  eonj.  4$t  verbums 
weisen  d.). 

Abweadeu  (abewemleu),  wovon  tcegwen- 
äeHj  aitpbaileiH  verkMern,  «ie  wenden  mii 
kehren,  OMCh  gleichviel  mit  abkehren ,  wes- 
halb es  dem  zukelirr>n  migegenslehen  liann. 

\)  Irans,  äj  {Jerobeam)  wand  Israel  bin- 
den ab  vom  hcrrn.  2  hon.  17»  21 ;  solcher 
dottckel  vns  abforet  von  goU  vnd  abwendet 
von  rechtem  gottsdicnsl.  der  pr9fhH  Jona. 
(lö'^r,)  Fjv  6)  inf.  mit  zu:  wer  sein  obre 
abwendet  zu  iiören  d;i8  gcsctz,  des  gebet  ist 
ein  grewel.  spr.  28,  9.  c)  das ,  wovon  ah- 
gewndM  wifd»  tMH  oß  ovch  mMvt$g«- 
driichl,  kann  aber  leicht  ergänzt  werden: 
er  {der  känig)  sol  auch  nicht  viel  weiber  iic- 
inen,  das  sein  hertz  nicht  abgewand  werde. 
5  Mm,  17,  17;  diesen  finden  wir  das  er 
das  votck  abwendeL  Luc»  23»  2;  ich  wireke» 
wer  Wils  abwenden.  Jes.  43,  13;  anllilz 
ahwcn«?<»n  ist  oin  i/oiclifn  ilos  /nrns,  zuke- 
renii  aber  ein  ucichcn  der  gnade,  die  sieben 
jpuszpsa^m.  (t5t7).  Evj'-. 

2)  r^, :  da  die  Obersten  renter  sahen»  das 
er  nicht  der  künig  Israel  war,  wandten  sie 
sich  von  jm  abe.  2  chron.  IS,  35;  welche 
sich  von  der  warheil  abwenden.  Tit.  1,  14; 
lassen  sich  auch  von  solcher  jbrerlrendlerey 
durch  kdncricy  vcrmanungvnnd  schrifll  nicht 
abwfn'l.-n.  ti'ichr.  20  1''. 

Abwendig;  nbwomlig  machen,  entfremden, 
abspenstig,  abtrünnig  machen :  hcisscts  nicht 
geslolen  noch  betrogen,  so  heisset  es  den- 
noch des  neheslen  ^rtils  bcgeret,  das  ist,  dar- 
nnch  gestanden  vn(!  jm  nl)wpiidig  gemacht. 
Jen.  i,  107*';  wir  «.oüen  gotl  fürchten  vnd 
lieben,  das  wir  vnscrm  neheslen  nicht  sein 
weih,  gesinde  oder  vihe  abspannen,  abdrin- 
gen  oder  abwendig  machen.  Jen.  8»  383^ 


Abwendung,  f.  aversio :  vetbergui^  odcp 

n))w»^ni!nTip  Ir :?  nnllitzs  ist,  wenn  das  wort 
der  verheiHsiin^^  lilnwotr  ist.  Eist.  2.  53". 

Abwerfen^  uüid.  abe  werfen  ( /ien.  3,735), 
ahd.  abt  werfen  (Notker  ps.  2,  3),  werfend 
absondern:  wie  ein  olebawni  seine  blflet  ab- 
wirfTl.  Hiob  15,  33;  da  sie  abrr  ^rtirien  vnd 
jre  kletder  ahworlfen.  npost.  gesch.  22,23; 
.«zo  last  vns  abwerffeu  dte  werck  der  fiosler- 
niss  vnd  an  legen  die  wapen  des  lio^ls. 
Aöm.  t3,  12  in  der  auszleg.  der  tf.  vimi 
e>ifin<f.  dfs  aduents.  {\b2'2\.  Aij\  —  <ieh 
abwerfen  für  sich  empören,  abfallen  ge- 
braucht Luther  in  seinen  Schriften  nicht; 
die  M  Orimm  wlft.  1*  152  angt^OsrlB 
stelle  gehört  dem  1525  geschlossenen  ver- 
Irnrj  zu-isrhen  dem  hund  zu  Schicaben  und 
der  bauerschaß  am  Bodensee  an,  welchen 
Luthw  nur  nocAdnidkeii  liesx. 

AbwescSf  n.  a^fsnbeil:  was  solt  der 
fleischlich  mensch  thun  ym  abwesen  den 
geistes  odder  der  prnaden  widder  die  szund, 
S20  er  yni  heiweszen  des  gcistcs  streiltet 
Widder  golt  für  die  tund?  grund  vnd  vrsach 
alUr  arMeftel.  (1520V.  eitij^;  tfä  kqecht 
im  aliweszen  seyncs  herrn  grosser,  wirdigo 
vnd  ehrlicher  gehalten  ist,  denn  ym  bey  w«'- 
szen.  auszleg.  der  ep.  vnnd  euang.  des  ad- 
wnti,  (1522).  BBj*' ;  wie  e«  vmb  eine  herd 
schaffe  »lebet,  wenn  der  woUT  yn  des  hirlen 
abwesen  vnter  sie  kompn  ist.  der  prophel 
Sacharja.  (1528).  Kj';  zu  Wittenberg  dnreh 
mein  abwesen  der  salan  in  mein  bürden  ge- 
fiiUen  ist.  de  Wette  hr.  2,  48.  Aenfe  ist  die- 
ser milUtantMteh  gebrandM  ktf.  des  eer* 
6um  abwesen  {ahd.  abawesan,  mhd.  abe 
weseni  durch  nbwesenheit  verdrängt. 

Al»we8cnd,  nicht  gegenwärtig,  part,prae$. 
von  abwesen:  derbalben  ich  aneh  solehs  ab- 
wesend schreibe.  2  Cor.  13,  tO;  abwesend 
von  euch  höre.  Phil.  \ ,  27.  die  ersten 
ausgg.  der  Lulh.' sehen  Übersetzung  hatten 
in  der  letzten  stelle  wie  cap.  2, 1 2  ynn  mey- 
nem  abwesen.  tubHanÜvUd^  ttdU  abwesenl 
weish.  14,  17:  anlf  das  sie  mit  vleis  houch* 
len  iniklilen  dem  nbwosenden. 

Abwesend»,  genilivisrhe  uebenform  rmt 
abicesend:  fUr  lügen  vnd  falscher  dcutung 
(sonderlich  abwesends)  kan  ich  nkhta.  /m. 
6,  3\ 


iJigiiizea  by 


ABWESENS  37  ABZIEHEN 


IWtMBi»  «Uhr.  in  obfimekM:  wir  mI- 
tCB  eiaem  Ktficfaen  cardiD«!  glmiben,  der  vom 

wider  goll  zum  Iflgcner  viTonlonl  ist, 
weun  er  sich  selbs  rhatnct  vnd  altwesens 
«ises  gegeD  parts  eines  mans  rede  füret. 
«Mir  im  litd^M  Magdehwrg.  (1539). 
Dj";  ibwesens  M.  Philipp!  hahich  euer  sclirilt 
DiüsseD  hrpchrn.  ff'*  Wette  br.  5,  27  ;  das 
voDsislorium  abwc»«fns  tierperson  auch  nichts 
tlwflfciiiHl.  Burhhurdt  hritfw,  419, — 
4m  ibwesens,  tp«ldkM  $dum  fiiUueitig  er- 
imk,  iH  der  gm,  du  obigen  fiift«!.  ebwe- 
jen. 

AbweUCD,  etwas  durch  uelzen  icegscha/' 
fen:  mein  kopfl'  isl  wie  ein  mcsser,  denn  der 
Stahl  ist  gsots  vnd  gar  abgewetzt  rad  eyul 
«fMtt  wordea.  Uedtr,  354^ 

liwIdelB)  wickelnd  icovon  entfernen :  d4 
ist  es  gar  yno  einem  h.iiiiri  ii,  anITuinctuknaul, 
%venn  dii  fjleich  lang  ulj\vit  k<,'I>l,  so  ftndcslu 
«iuc/i  iiiclib  auiiers.  vondersundewidderden 
MUgeH  gebt,  (i529XAiif .  vgL  wickela, 

Ibwlade«,  ^cheiel  ndl  abwickeln,  mhd. 

ab  winden  {Ben.  9«  678):  was  man  nicht 
schlKlitm  Linn  ohne  verstörung  des  fric- 
•dens,  &oU  man  es  auf  ein  knebel  winden,  bis 
«s  geU  selbst  einmal  abwinde,  de  fVetU  br. 

&,  im. 

iMscfcea  (abwflsehenK  durch  weehen 

entfernfn:  w^nn  mnn  jnen  ein  ptirpiirkleid 
anzeticlit,  so  raus  man  jnen  den  staub  ab- 
wisclten.  bar.  6,  12;  (das  gohl)  gleisset 
niebt,  wenn  man  den  rost  nicbt  abwflschei. 
6,  28;  gott  wird  abwischen  alle  threncn 
von  jrpn  anpen.  offenh.  Jnh.  21,4;  die  rol- 
t<'tigpi<ier  haben  die  liawrrn  ynn  ein  schweys 
^eftiH,  den  sie  nicht  bald  werden  abwischen. 
«t«r  iM  enie  hueh  Moee.  (1 527).  Bii]**.  — 
WOsKrhen  iii  eme  $chon  mhd.  vorkommende 
Mebenform  von  wischen.  {Ben,  Z,  764). 
ftgl.  aurh  auf«"i«ejicn. 

AkvBchcrn  (abe wuchern),  durch  icurher 
entziehen:  er  wird  auch  seinem  nebeslen 
aidits  abwochem.  swo  predigten  auff  der 
MMderttinffe,  (1S40).  Bj*;  vnd  mil  jnen 
rechen,  was  sie  vn«;  abgownrlier!  mi  I  dar- 
nach gfitlich  geteilcl.  von  d«n  Juden  vnd 
Jren  lügen.  (1543).  fij'';  abgeilzcn  vnd  ab- 
wachem,  t,  abgeiaen. 


Ibwirgett>  dnreh  würgen  eÜnSädgen: 

er  wurde  es  nicht  leiden  in  gleichem  fidl, 
das  man  jm  snlt  vnuerhorl  durch  marter  eiae 
vrgichl  abwürgen,  tcider  den  bischoff  su 
Magdeburg.  (1539j.  Diiij*. 

AhllhlcB  (abcelen\  löMend  aheondem: 
vnd  iSalomo)  lelet  ab  siebcnzig  tausent  man 
zur  1  2  thron.  2,  2  imUj.  inini*'ravil 
sepluaginla  millia  virorum  porlaHUum  hu- 
merie,  woneu^  die  Nümb.  hCbel  v.  1483: 
vnd  xalt  sibenlzigtaus4»t  mann  auf  den  ach- 
scln  tragende);  zele  es  ab,  was  du  zu  geben 
gedenrkesl,  vom  nndern  gut,  wi«' Miim'»;  leret 
die  sehenden  beylegen  vnd  Mbsundern.  randgi, 
suSiraeh  29,  15. 

AbiiaaieBy  den  zatm  abnehmen:  also 
fillircl  er  den  m.m  ins  haus  vnd  zeumet  die 
kamel  ab.  I  Mos.  24,  32;  <?ie  haben  meine 
saelen  ausgespaniien,  vnd  mich  zu  nicht  ge> 
macht,  vnd  das  meine  abgeieumeU  Sßch  30, 
1 1 ,  wozu  Luih.  in  einer  rand^oeee  6e- 
merht :  id  e<l,  deposuernnl,  prinarunl  curru 
et  aurigatu,  id  est,  doniinio  m*'t>f  Bindseir s 
bibelhat:  domino,  was  wohl äruckfehler isl). 

Alllahm,  abaihen,  abezihen»  mhd,  abe 
ziehen  (Jten.  3»  926),  ahd,  abaziahan  {Gr^ 
5,  60 G\  wovon  wegziehen. 

I.  iramilive  hedeutungen. 

1)  angelegte  kleidungsstücke,  waffen  etc. 
«jeh  «elAtI  iNitfr  einem  anibm  abziehen :  es 
were  eine  kleine  ehre,  wenn  ich  den  huel 
für  meinen  ehern  abzugc  vnd  licsse  sie  gleich 
wol  darneben  hnnjrer  leiden,  auszleg.  der 
zehen  gepot.  {\i>2S).  Kvij'';  damit  dem 
sehalck  seine  laruen  abgezogen  werden,  an 
die  pfarrherm  wider  den  vmeher  zu  predi' 
gen.(\hi\).  Aij'';  nn  mm  hie  ein  fleisch- 
licher mensch  seine  schuhe  uiizihen.  vber 
das  erste  buch  Mose.  (1527).  Dij^;  vnd  lies 
jm  das  purpuriileid,  sampt  dem  andern 
sehmnck  abziehen.  2  Mace.  4,  3S  ;  \ n  l  so- 
gen jm  seine  warten  ab.  1  Sam.  31,9. 

2)  die  haut  abziehen,  schinden:  m.m  sol 
dem  brandopOer  die  baut  abziehen.  3  Mos. 
1,  6;  vnd  sogen  jm  baat  md  bar  ab.  2 
Macc.  7,  7. 

3"!  die  band  wo\  on  al)ziehen,  zurückziehen: 
Josua  aber  zoch  nicht  wider  ab  seine  band, 
damit  er  die  lantze  ausreckL  Jet,  8,  26; 
vnd  Sani  sprach  som  priester,  sench  deine 


ABZiBkELN 


3b 


ACU 


hand  abe.  1  Sani.  14,  19:  das  jr  innen  I 
werdet,  was  scy,  wenn  ich  die  haiid  abziehe,  i 
4  Mm.  14,  34;  das  wir  greilTcn  hei  ««o] 
eben  groben  stUcken.  wie  from  die  nalur  isl,  ^ 
wenn  goU  die  hand  abzeucht  von  seinen 
groaseo  lieben  beiltgen.  «fter  das  ervfe  hueh 
Mose,  (1527).  iij*. 

4)  eine  nnszipkeil  ahzielicn.  nhznpft'ti: 
vnd  den  wein  sol  er  auch  zur  zeit  abzihen. 
Surkhardl  briefw.  358. 

5)  figSrUeh  für  enlsiflken,  tee^neAmen: 
er  {ffoft)  wil  sie  (die  obrigkeil)  absetzen  vnd 
die  gotlheit  abzihen.  der  ^1.  psalm.(  \  "  "^O  i  j 
Hij";  das  ist  aber  bey  vns  niclil  seilzaiu,  das 
dner  dem  andern  sein  knecht  oder  diensl- 
inagd  abspannet  vnd  enirrdmbdecodder  sonst 
mit  guten  worlen  abzeucht,  dmidseh  cate- 
chismus.  fl529).  Liiij'';  abziehen  (Wo  sprisc, 
die  galt  geben  hat  den  gleubigen  zu  geuic- 
sen.  /an.  1.  4 ;  da  er  cni  Hoch  vber  sie  gibt, 
seucbt  er  das  wort  ab»  vnd  lessl  sie  in  jrcr 
nalur.  Jen.  4,  7^ 

//.  intransitiv  steht  nbziphfn,  trr>  das 
einjache  zieben  für  davon  gehn,  abgehn. 
tieh  wm  mnem  ort  entftrnm:  da  lodi  er 
(Basael)  ahe  von  Jerusalem.  2  hSn,  12, 
IS;  die  ('haliJpin*.  so  für  Jerii-ialnm  gplogcii, 
da  sie  solch  gericht  gehört  hnilcii,  \v;ir<Mi 
von  Jerusalem  abgezogen.  Jer.  .37,  5;  Jutlas 
sog  ab  von  der  barg  Sion.  1  Maee.  6,  32 ; 
so  zeucht  der  Vierde  auch  ahc.  Burkhardt 
briffw.  375;  was  nu  e.  k.f.  !j.  sclinllt  hpyHo 
niil  «iem  vorigen  pfarrer  abzuzit  h»  n,  uinl  mit 
diesem  genannten  aufzuziehen,  la^z  tdi  gott 
wallen,  de  Wette  br.  3»  49.  —  über  die 
amjuff,  dieeee  terbmu  «fl.  dat  eimßdte 
sieben. 

AblieicH)  ein  ziel  abstecken:  also  Iheten 
die  Juden,  versuchten  viid  plagten  gott  wol 
in  der  wOsten,  mnrreten  wider  goU,  was  sie 
nur  wol'cn,  mus'.  er  schier  tbun  aulT  einen 
gc-tratktcn  tennin,  als  was-^'^r,  \v,ichtclii  vnd 
hiinelbrut  etc.  geben,  ziellcus  jui  ab  mit  mas 
vnd  zeit,  wenn  crs  jncn  geben  seit.  Eisl. 
tttug.  1,  525". 

AblirkffiB  (abecirbeln) ,  mit  dem  zirkel 
ahmfs^en,  abgrenzen:  der  ander  ziniert  holz, 
vnd  mtssets  mit  der  schnür  vnd  zeiclieis  mit 
rdtelstein,  vnd  bchcwct  es  vnd  cirkelts  abe. 
Jee,  44.  13;  Paulus  sagl  ynn  den  geschieh- 


tettt  das  er  einem  ygltcben  biraehaffl  ab> 

zirckelt.  r&er  das  ersle  buch  Mose.  (1527), 
n  iiij^'.  daher  bildlich,  genau  erforschen,  be- 
summen:  daruinb  lasse  die  klüger  solches 
abe  sirkeln  vnd  messen,  wir  aber  woUen  jan 
der  einfalt  des  glaubens  bleiben,  «on  Jhetu 
Christo  eine  predigt.  (1533).  Fij^ 

Abznrht,  f.  abzvg,  weggang:  u:\rh  li^r 
aiizuciit  der  magi.  auszleg.  d,ep.  vnd  euang. 
tem  ekrittag  el«,  (1522).  QqiiiJ*.  —  nM. 
abezucht  (Ben.  3,  939). 

Abtwarken  (abezwacken),  bei  Luth.  nur 
bildUrh.  enfzifh'-n,  nhdringen:  zwackt  >Tld 
reissel  er  (der  inrke)  cUvas  den  grentzeu 
vnd  nachtbam  (sie)  abe.  efne  heer^edigt 
Widder  den  türcken.  (1529).  Cij*;  haben 
sie  ietzi  liei  ircii  |)rnrro[i  ein  fleck  hell»  SO 
zwackt  man  es  mich  iih.  lischr.  1  I*". 

AbswageUj  abwaschen  ^  wegspülen:  ich 
wil  jhm  die  bnien,  srbmindt  vnd  nanc« 
oder  schein,  abziehen  vnd  abzw.igcn.  lischr» 
282".  —  abzw.igcn  ist  das  mhd.  al)p  tw.ilicn 
(£^«71.  n,  l')?)  ron  twaheii,  ahd.  llifd;\valian 
(Graff  b.  267),  goth.  Jjvahan  {Joh.  13,  I4,i 
wasdien. 

Abiwingen  (abeswingen),  einemmitgewaU 

fit(ca.^  abnehmen:  vermisset  sich  gott  den 
liinii'I  ahe  zn  zwingen,  deudsch  catechismus. 
(1529).  Uiij';  wir  Wullens  euch  durch  gel- 
tes worl  abgezwangen  vnd  als  den  lesterem, 
Verfolgern  vnd  raördem  abgeiagl  Ii  i!  > n.  rer- 
inn'nififf  nn  dif  geistlichen    i  !  530).  Fj**. 

Ach,  in  späteren  drucken,  nament(i( h  in 
der  bibel  fast  nur  ah,  ahd.  ah  [Graff  1, 
1 05),  mM.ach  (Ben.  I,  5),  <nfer/.a)  äuese- 
rung  dee  eehmerzes ,  der  klage  und  t>er- 
wandfer  empßndungen ,  aber  nicht  ist  es 
uns  als  ausruf  der  freuäe  bei  Luth.  begeg- 
net: ah,  au,  vsch,  das  slücklin  schmertxl  sie. 
ipuier  das  bapstum  m  Rom,  (1545).  Aiiij*; 
ah,  ich  hab  viel  ein  erg^rs  gcthan.  ebend. 
Pj'';  ach  es  ist  buberey  vfnl  di-s  icuffcls  nml- 
wille  mit  vns.  trostunge  an  die  Christen  zu 
Halle.  (1 527).  Biiij^  vnd  er  legt  den  leich- 
nam  in  sein  grab  vnd  klagten  jn,  ah  brader. 
1  kön.  13t  80;  ich  httre  ein  gcschrcy  der 
(oiJit^T  Zion,  die  da  klagt,  vnd  «lic  luntlc 
auswirUl,  ah  web  mir.  Jer.  i,  31.  einmal 
auch  wie  M,  «.  mhd,  mit  gen.:  ah  mei- 
nes jamers  vnd  herUenleids.  Jer,  10,  19. 


üiyiiizea  by  Google 


ACH 


39 


ACUT 


\)  MvfSycff-  auMärudt  iet  ßthentlUhm  hit- 
leM,  wofttr  Luih.  es  selbst  erklärii  so  heisi.i 
t»i  hospa  InVflT  oder  thti  hflllTe,  das  na  Iiinilen 
t\nn  lauiel  tlehlich  vnd  bedeul  ein  herzlich 
b«gkr,  wie  wir  zu  deudscli  sagen :  ach  hilQ, 
X/in  httir,  hOir  «loch,  gleich  wie  wir  mit 
Idittdibigeii  ach  odder  doch  «aieigt^^n  vn^er 
flelüich  herlz.  das  schötw  rnnfilemmi. 
(1530).  Nij";  ach  goll  lasz  lurtiu  ti  priniz 
gesujid.  de  Welle  br.  t>,  149  ;  ah  ht-i  i  slradc 
nieh  nicht  in  deinem  torn.  ps.  ü,  2;  ach 
Chrisle  mein  her  sich  hend»,  lasz  her  bre- 
cbennd  einen  iiingsien  lag.  an  den  chrisl- 
tichen  adel.  renn,  ausfj.  (1520).  Kj'";  ah 
lieben  brUder  Ihul  iiichl  »o  vLel.  1  üoji.  1  Ü, 
7;  ah  mein  herr  gebet  jr  das  kind  lebciuhg. 
1  kön.  3,  26.  c)  als  ausdruck  des  unwilligen 
abfceisens  steht  ach  in  folgender  stelle:  «ih 
was  r.hnstiis?  Christus?  das  sind  hitheriürh«» 
bosseo.  xvn  den  schlüsseln.  (1530).  Cij  . 
dieser  letOe  von  Grimm  nlcAl  oti^emenfcie 
gehrMsek  üt  noch  volksüblich. 

Ach;  n.  (fie  substantivisch  gesetzte  intev' 
jeelion  \  odergieng  dassubst.  der  inier j.  vor- 
aus?)  :  vnd  sluud  drinnen gtschnehtii,  klage, 
ah  vnd  webe.  Ezeek.  2»  10;  vnd  gehen  eitel  eh 
vnd  weh  vnd  schrecken  vhcrjn.  etliche  schöne 
prediglm  nm  der  1.  ep.  Joh.  (t533j.  Jüj'  ; 
»o  ciatza  mai  nichts  denn  ach  vnd  awe  singen 
kundten.  das  schöne  confitemini.[  1 530 J.Biiij' . 

icfcie,  /.  die  elan^  (finie),  um  die  $kh 
eitcas  im  kfei$9  bewe^  so  am  wagen  das 
querholz,  um  welches  sich  die  rüder  bena- 
gen: vnd  war£n  reder  wie  die  vviigeiireder, 
vnd  jr  achsen.  nahen,  Speichen  und  Teigen 
(vulg.  et  «res  earwn,  ei  radit,  et  cantki, 
et  modioli)  war  aHes  gegossen,  l  Arm.  7, 
33.  die  erste  deutsche  bibel  (  1  1  Ci ■  nud 
ebenso  die  Nümb.  bibel  v.  14ä3  haben  luer 
itid eemsldenpt.  echten  vem  sing,  echi,  wie  er 
^  im  der  enlen  .deuUeh,  bibet  Sir.  33, 
5  fwbemmt. 

Mhd.  ahsc  {Ben.  1.  14),  ahd.  ;ihsa 
(Graff  1,  ist  ohne  iweifel  eins  mit 

Int.  «Iis,  gr.  aiiüv,  melehe  a«/  «b'e  loiirsel 
*^  imleL  agere,  fir,^yu»leviesefL,  mriickp 
gehen,  vgl.  Weigand  wid.  1,  13.  Grimm 
i,  1Ö3. 

Jlekscl,  /.  schuUer,  mhd.  absei  stall  ah^clc 
(Ben.  1,  14;,  ahd,  ahaala  {Graff  {,  I39j, 


wie  axilla  fortbüdtmg  von  «xis,  so  aclisel 
von  achse:  Rebeca  trug  einen  krog  aulTjrer 
achselii.  l  Mos.  24,  lo;  vnd  wenn  ers  fuu- 
den  hal,  so  leget  ers  aud'  seine  achsrlt?  üiit 
Treuden.  Luc.  15,  5 ;  so  falle  meine  »chulter 
von  der  achseln.  Biob  31,  32.  «edMrend 
Luther  sonsl  sdiuller  mit  achsel  jrleicMe^ 
deutend  gebraucht,  unterscheidet  er  es  hier, 
zwar  kann  nicht  mit  Sicherheit  ungegeben 
werden,  wie  Luth.  diese  Unterscheidung 
meittl,  doch  läiet  Jtefc  «ermnlft«»,  daeM 
achsel  hier  in  seiner  eig.  bedeniwitg  („die 
sti-ll",  wo  sich  der  oberarm  an  der  schütter 
dreht,  "  Grimm  \r(b.  1,  103)  gebraucht 
sei.  ebenso  auch  m  julgender  stelle:  lege 
diese  luriasen  vertragene  alle  lumpen  vnter 
deine  uchsci.  Jer.  3S.  12.  —  vgl.  schuller. 

Eine  bei  Luth.  u^iederholt  vorkommende 
sprüchwörtliche  redensart  ist  .iiif  beiden  ach- 
teln tragen,  den  bäum  aurbeiden  achsein  tragen 

aid^  sweideuUg  benehmen,  nm  et  mal  ket* 
nemzu  verderben (Weigandwtb.  1,13):  ea 
h>  >^tr'!i  THilit  also  vermrntcln.verploichcn  vnd 
aull  Iteidea  achseln  Ira^cn,  ik-s  I)a|islsk»re  vnil 
das  cuangehum  Christi  zugleich  vud  mit  ein- 
ander wollen  haben  vnd  beide  su  frenn- 
den  behalten.  Jen.  3,  189";  aber  christlich 
leben  ist  nicht  priscillianisch,  das  den  bäum 
also  auil  beitieU'achsseln  trage,  sondern  ein- 
fellig,  schlecht  vud  recht,  wie  es  im  herlzeu 
glaubt,  so  redet  es  mit  dem  munde  vnd  lebt 
rail  dem  leibe.  Jen.  3,  434*";  ich  achte  aber, 
cwcr  rrUchlUn  vnd  kreutlin  zu  Halle  hal  nu 
ausgclieuchelt  vnd  lange  gnug  den  bäum  auflT 
beiden  achseln  getragen,  wird  nu  seiner  nes- 
setart  sich  vieissigen  das  frOmichen.  £S^I, 
ausg.  2.  328*. 

Arft! ,  die  cardinalsahl.  in  der  altem 
spräche  wesentlich  sweisilbig,  goth.  ahlau, 
ahd,  ahlbt  mM.  ahie,  laui  w^kreehektHeh 
dnai/brm,  so  daes  acht  Messe  gteeimal  vier 
{SC.  finger).  die  xweirilbige  form  begegnet 
bei  Luth.  nur  noch  vereinzelt:  wenn  er 
igott)  oben  crab  sagte,  nein,  es  (sc.  2  u.  5) 
sind  achte,  so  solle  ichs  gleuben.  Jen.  6, 
68^  gewöhnlich  nUl  abgelegtem  e:  diese 
acht  gebar  Milca  dem  Nahor.  1  Mos.  22, 
23;  Josia  war  acht  jar  all  2  Aön  '22.  I  ; 
inwendig  acht  lagen,  von  den  judtin  cnd 
jren  lügen.  (1543).  kj\ 


Digitized  by  Google 


ACHT 


40 


ACaT£N 


AcU,  aclilc,  f,  lU^^Wßg,  wfmerUamkeil, 
beachlung,  mhd.  alite,  ahl  [Ben.  1,  15i: 
a/irf.  nlita  (Graffl,  lOS»,  irohl  an^  riner 
wurzei  nut  goth.  alia  ventand,  und  älijau 
MIaH»  maiwH:  •)  das  gebet  ym  wheyne 
vod  leyplich  ist  das  ousserlich  mummeln  vnd 
plt'lipern  inil  dom  imitnlc,  on  alle  .irht.  ausz- 
leg.  deudsch  des  v.  u.  l  Ti !  S  i  Aij' ;  viul  wic- 
wol  dis  buch  (die  Offenbarung  Joiutnnü) 
niclit  solcher  acht  isl,  das  es  sttm  sireil  die- 
nel«  hab  ich  doch  dem  widerteil  etliche  riMig- 
nis  liaratis  wiJlIcn  ffirlialtcu.  Jen.  2,  12*'; 
icli  hiü  nicht  enbchlairon  vnd  an  nipin  selbs 
acht  gegangen.  Jen.  3,  21.  —  bj  häufiger 
im  den  no^  jeizi  gangbaren  rtdtntaH$n: 
acht  haben,  acht  geben,  acht  nehmen,  ans 
der  acht  lassen,  ans  der  achl  stillagen,  aa) 
d;i  sie  lanf^e  Ik'IcI  für  dorn  licrrn  halle  Ell 
äolil  duU  jlircn  muiid.  1  Sam.  1.  12;  ha^u 
nicht  acht  gehabt  auff  meinen  knecht  Hiob. 
Hiob  I,  8;  habt  acht  auff  cwor  almnsen. 
Matth.  6,  I  ;  ein  iglicher  sol  d  u rnff  .m  lile 
hahenn,  was  goU  mit  \  Inn  wirekl.  (/«i  ma^ju- 
fieat  vordeulschl.  (1521).  ilinj''.  auch  mit 
dem  gm.  sfaM  der  praep.  avh  gteichwol 
woU  ich  dennucli,  das  sein  adel  vnd  laml- 
schafl  dos  Spiels  ein  acht  hellen.  Jen.  6,  S**; 
bb)  niust  achi  drauff  gehen  vnd  von  hcrlzeti 
vleissig  sein,  randgl.  zu  spr.  2,  2.  —  cc) 
acht  nehmen  hat  in  der  regel  den  gen.  bei 
sich:  nii  gehen  sie  hin  sicher  vnd  nenien 
derselben  l'nl.h  niehl  aelit.  Jen.  1,  24"; 
das  man  für  allen  dingen  der  sunden  achl 
ncme.  der  prophel  Jona,  (1526).  Fij*.  doch 
ameh  einmal  mit  der  praep.  auf:  ach  das 
deine  oren  achl  nehmen  wollten  auff  das  ge- 
schrey  meines  lM((f>ns.  ps.  130,  2  nach  den 
iieben  pwizpsalmen  ».  j.  1517.  —  dd)  dar- 
umb  wU  ichs  nicht  aus  der  acht  lassen,  euch 
alleseil  solches  zu  erinnern.  2  Peir,  1,  12 
nach  der  ersten  ausg.  des  n.  test.  —  ee)  das 
wort  poii.  'v  fclli  licy  \vctlen  aiifl*  die,  die  es 
nicht  auuonien  vnd  gar  aus  der  acht  schlagen. 
Jen.  3,  172\ 

icUi  „ouiUtkHeexmg  *n  SffentHcher 
Verfolgung  und  ludtung":  wiewol  ich  nu 
wol  drcy  jar  verbannei  vml  in  die  acht  gc- 
tltan.  Jen.  2,  459'*;  vher  das  acht  ich,  das 
lentis  dies  ntndatts  ich  Martinus  Lnther 
solle  hillicb  aus  bepstlicheoi  vnd  keyserlicheni 


bann  vnd  acht  seyn  bis  auffs  kOnAtig  eoa<- 

eilinm.  widder  die  verhehrer  vnd  feischer 
keyserlicfis  mandais.  ilö23).  Dj^;  ein  auff- 
rhünscher  mensch,  den  man  des  bezeugen 
kan,  sdion  in  gotles  vnd  keiserlicher  acht 
ist,  das,  wer  am  ersten  kan  vnd  mag  densel-^ 
l)en  er\vOrg:en,  recht  und  wul  ihat.  Jen.  3^ 
129'";  es  sfv  zum  lüde  oder  in  die  acht.. 
{t'uig,  »ive  in  mortem,  sive  inexihum,  ^'ürnb.. 
6Ael.*  es  sey  su  dem  lod  oder  tu  dem  eilend^ 
Esra  7,  26. 

Mhd.  hhlp,  arli[--  liffn  1,  IS),  ahd.  idila 
[Graff  1,  t'i'M  jn-ii<i rijiitu  untl  persectilio^ 

Acittiiirj  adj.  nUid.  aiilbaerc,  ahteliaere 
{Ben.  I,  16)»  «ehlwif  verdienend:  dbcr 
hodigelert»  Ihener  achihar.  ausl.  der  ep^ 
vnd  euang.  vom  heil.  (!reyl;iiniye  tag  etc. 
(1525).  Jiij*.  —  häufig  in  mein  gebraucht z 
aclabai,  hochgclarlcr,  lieber  herr  doclor. 
Bnrkkardt  briefw.  22Z,  teo  mehr  hei- 
spiele  in  br.  an  Luth.  i,  122.  120.344; 
auch  gl ()>z;ichtparer  2S2. 

Aehtbarkcit,  f.  würde,  amehen,  t  un  dtm 
vorigen  undebenfaUs  als  anrede :  »oklies  ums 
ich  mit  cwer  acblbarkeit  freundlicher  weise 
schertzcD.  Jen.  5.  120';  ewr  acbtbarkeit 
halle  mir  mein  .'e«  liwelze  tu  gut.  5,  120". 

.trMe,  die  Ordinalzahl,  lautete  goih.  ah- 
ludd  {Luc.  I,59j, o/id. ahtodo(6ra/f  1,  138), 
mM.  ablode,  able  {Ben,  1, 14),  etdu  mOkiw 
für  achl'tc,  achtete.-  der  achte  tag  SOl  aueh 
heilig  hcissrn.  3  Mvs.  23,  36;  am  aehlen 
tage  kaiiieu  mc  zu  beschneiten  |tias  kindtm. 
Lim.  i,  59 ;  bul  das  ist  der  achl  mund.  1  kön. 

6,as. 

Acktckalh  (achlhalb),  «teAe»  wed  ein  Aol- 

bes:  gerade  als  werc  der  engcl  sogar  ein 
narr  oderkind,  der  nicht?,  zclen  künde,  vn^l 
spreche  sieben,  da  er  achlehalbe  sprecheu 
soll,  von  denfdden  vnd  jren  lügen,  (1543)* 
aj''.  achthalb  wochen.  ebend. 

Achtm^  mhd.  ahtcn  {Den  1,  \(\\.  ahd. 
ahton  {Graff  1,  106;,  von  dem  subst.  achl, 
wefcftet  maii  aehe*  die  vnprünglid^e  be^ 
deakusg  d»$  teoriea  achten  iai  vfohl  »einem 
Ursprünge  gemäss  den  geist,  die  sinne  teo- 
rauf  rirhien ,  ttoraui  dnnn  emersfjf?  die 

Ibedeuiungen  des  aufmerkens,  wahrnehmem, 
beaehletu,  beobaehtens,  sorgelragens  vpofmr, 
andereneHe  He  de»  eraehleiia,  «eiMnf^ 


Digiiizuü  Dy  Google 


ACHTEN 


41 


ACHTEN 


4la/Sr  luMent,  iehaUem  mUfrangen.  doeA 
teM/Sm  Mde  Iuui^eieiii»ng9n  in  eüuMitr 

über,  teeu  man  nichl  beadtiel^  hMM  «M» 
üuck  nicht  und  umgekehrt. 

\)  ichlen,  putafe,  opinari.  ai  imi  in^n.: 
du  adil  ich  nicht  geschebeii  au»i  vnwitseo. 
M7a  cra«  dbmnrf.  (1S22).  Ay^;  ich  achte 
«  billicii  s<?in.  2  Petr.  1  ,  1 3 ;  sie  zürnen, 
das  ich  den  teiifol  durch  sie  reden  achte 
{glaube,  dass  der  teufel  durch  sie  redet), 
Jen,  3,  484*.  b)  *tQU  in»  inf,  «in  abhän- 
^fv  iült:  ettich  achteo,  es  sein  vmbs  bapst 
willen  zu  Rom  teglirli  mehr  dan  zwontzi^' 
taiiüciit  niaiilpferd.  von  den  n&icen  Eckt- 
tckeubuUen.  (1520).  Ai]^;  ich  adile  aher, 
«SMllt  bitlicber  seyn,  das  von  der  Christen* 
fceftyoi  newen  lestament  keyn  bclleley  were. 
ron  knnffshandlung  rnd  loucher.  (1521). 
Fj";  i'  li  3(iit,  du  lessesl  dirh  IiltlhIcii.  Jes. 
30,  5 ;  ich  achte ,  dem  er  nin  iiicisien  ge- 
«rheoefci  hat.  Luc,  7,  43:  achte  ich,  die 
well  würde  die  bttcher  Dicht  begreiffeo.  Joh. 
21.  25;  ich  achte,  das  allp  ppsiilontz  »liiicli 
die  liö-sen  feister  wcnloii  viiUt  die  leulf  fjo- 
bracht.  ob  man  für  dem  sterben  fliehen  muye. 
(iS'27).  Biij* ;  nu  aber  acht  ich  nicht,  das 
solchs  gesetxet  vnd  geonlouiM  seyvougrnben 
hetichlera.  thträas  enU  buch  MÖte.  (1527). 

2)  achten ,  aealimare,  ycndere.  ai  mit 
MC;  die  solch  yre  gepreslen  gering  achten, 
ia  den  wind  schiahn.  auszleg.  deutsch,  des 
t.  n.  151Si.  Cij'- ;  ijls  sii'  \  Hagar)  nu  sähe, 
das  sie  schwanger  w.u-,  achtet  sie  jr  frawen 
geringe  gegen  sich.  1  Mos.  1 U.  4  ;  der  die 
hcfügen  gtAü»  worl  ntt  hoher  acht  vnd  hand- 
let, dan  als  het  sie  einn  stock  odder  gelt  narr 
in  <ler  r,i>lti,ir!ii  fnr  ein  mclirliii  ertichtel. 
ron  deta  bapstum  zu  Uume.  il52Ü).  Aij**; 
CSam  funfllca  soll  man  yhe  zu  sehen  mit 
*ö«n  erasl  vnd  vleysa,  das  man  die  heyligen 
**craflBent  gtoai  acht,  eyn  sermon  von  der 
bereylung  zum  si^^rffu.  M  rSl9).  aij";  ah  (ob) 
^  yre  gcrethlJtkeil  luclits  achtenn.  die 
^ifben  putspaUm.  (1517).  Hv  ;  nun  aeynd 
clüch  den  disse  wort  der  gnaden  alsso  leycht 
geachtet  *eyo.  ebend.;  jr  hliil  wini  thewr 
geadii  werden  für  jm.  ps.  72,  14;  vnd  soll 
M  TareiQ  aebleu.  3  Mos.  11,  24  ,  zum  an- 
^era  «chreybl  doctor  Eck  mehr,  das  ich  die 


rew  vomiehte  vnnd  vnnottig  achte,  von  den 
n»w9n  BMekmi  butUn.  (1520).  Af :  nmb 

der  werck  willen,  die  man  sUnde  achtet,  toid- 
der  die  verkerer  vnd  feischer  keyxerlichs 
mandats.  ( 1 523).  Aiiij'* ;  das  goit  soll  lUriun 
sein  volck  achten,  «oh  denjüden  vndjren  lü- 
gen.  (1543).  Hj^. 

b)  mit  der  praep. Ulr:  wan  ciichvHanfecli- 
tting  ansiosscn  soll  yrd  isKclh  Tiir  prosz  freud 
achten,  ausxleg.  deutsch  des  v.  u.  (1518). 
üiiij'';  dammb  acht  es  ntchtfur  eyn  schywpiT 
lediog.  ej/n  preügt  vnd  tpamiMf.  (1525). 
Bj";  er  achtet  mich  für  seinen  feiud.  Hiob 

1 !  ;  der  lempel  der  fjros<ion  gütlin  Diana 
wild  für  nichts  geachtet,  apost.gesch,  19,27. 

c)  skM  der  praep.  (ür  wl  die  parÜM 
wie  oder  als  dem  casus  vorgeschoben:  du 
wollest  doine  m.igd  nichl  achten  wie  ein  lose 
w(mI).  1  Sam.  I,  16;  vnd  sind  geaclit»'!  wie 
schlachtschare,  ps.  44,  23  (in  der  parallel- 
«(eile  Affin.  8»  36:  für  sehlachlschafe);  er 
achtel  blulvergiesscn  wie  nichts.  Sir.  S,  1 9 ; 
sie  werden  —  —  jr  gold  als  einen  vnflat 
ar Ilten.  Ezerh.  7.  10. 

d)  sich  achten:  da^  ist  cm  jenierlichu 
schwere  blindheit,  dass  sie  sich  yn  dem  hohen 
grade  der  volknmmcnheil  achten,  dte  «te6en 
piiszpsatin.  (  l  f)  I  7 '.  Ilv*  :  irli  aclito  mich, 
lieber  Agii|i|>a.  seiig,  so  ii  li  iiiich  lieiUte  fnr 
dyr  verautwortlen  soll,  apoit.  yeach.  26, 
2  im  n.  te$t.  9.J.  1522;  darumb  ich  auch 
mich  selbs  nicht  wirdig  geachtet  heb,  das 
ich  zu  dir  kemc.  Luc.  1.  7  ;  mvI  m  luet  euch 
HPlbs  niehf  werd  des  ewigen  leheus.  apost. 
yesdi.  l.i,  4G ;  vnd  sich  doch  (rome  leul  ach- 
ten vnd  achten  lassen.  Jen,  1,259^. 

.3 )  achten,  worauf  merken,bea(  hleit.  .sorge 
wofür  tragen,  a)  mit  dem  gf'n  :  sIs  r  üsse 
geyster,  die  die  hymiische  stymme  alleyiie 
haben,  achten  Treylich  meyuer  dolmetschuiig 
nichts  {beatMen  He  nicM).  widäer  üe  Ay- 
mefürAen  propAele».  (1525).  Ilj' ;  sie  ach- 
ten keines  reelileti,  spricht  der  heir.  Arnos 
3.  10;  der  miedlitig  achtel  der  schafe  nicht. 
Joh.  10,  13;  wo  kein  geset»  ist,  da  achtet 
man  der  stinde  nicht.  Röm,  5, 1 3 ;  gros  sind 
die  werck  des  herrn,  wer  jr  achtet,  der  hal 
eitel  Inst  dran.  p«.  1 1 1,  2;  was  solider  hö- 
hest jr  achten?  ps.  73,  II. 

6j  mt(  acc.i  du  achtest  nicht  das  ansehen 


i^iyui^uo  uy  Google 


ACHTEN 


42  ACÜER 


der  mcDscben.  Matlh.  22,  16;  goll  achtet 
das  ansehen  der  menschen  nicht.  GaL  2, 6 ; 

vnd  achten  das  anseiien  der  person  vrabe 

niiiz  willen.  Judä  16. 

c)  mtL  der  praep.  auf:  jr  soll  niclil  auf 
TOgel  gcschrey  achleo.  3  Mos.  19,  26;  ich 
habe  einen  bund  gemacht  mit  meinen  äugen, 
das  ich  nicht  achtet  auff  eine  Jungfrau.  Hiob 
31,  1  ;  wer  .iiiff  den  wind  achtel,  der  scet 
nicht,  pred.  11,4;  cm  böser  aciitct  aufr  hüsc 
mettler.  spr.  17,  4;  aber  sie  gehorchten 
Bidit  vnd  achten  nicht  auS*  mich»  spricht  der 
herr.  Sach.  1 ,  4  (in  der  ausig.  dieses  pro- 
pheten:  vnd  metklPti  nicht  aufT  mich.  h!. 
Emj');  daran  lernen  die  nachkomuien,  dns 
nichts  besser  sey,  denn  goit  furchten,  vnd 
nichts  sussers,  denn  auffgottes  gd)Oi  aditen. 
Sir.  23,  37. 

AflifPH,  n.  das  subslantirisrh  verwandle 
verbuin,  auwoM  im  sinne  von  beachten :  weil 
ich  solches  Standes  (das  maniMcr.  slands) 
und  achten«  bin.  de  Welte  br.  3,  98;  als 
von  erachten  :  er  redet  nicht  (mcins  achtens) 
vom  gcwürm  auti  dem  l.niile.  Jen.  3,  263; 
das  ist  meines  achtens,  d.is  der  tcxt  spricht. 
randgl.  su  1  kSn.  6,  4. 

iffbtigcn )  ächten .  in  die  acht  erkiärtm 
den  cxbunnitis  vnd  pe.f rliliplen  ist  schon  ;re- 
rionimcn  ihr  sland  und  würdi'.  <(r  dneh  nicht 
alle  feinde  für  geaeiiUgel  m  liallea.  dcWetle 
hr,  6,  224. 

Achtaanif  adj,  aitenlus :  wo  das  herlz  also 
achtsam  der  sr«eh  jrewisz,  beslendig  vnd 
auszgefcget  ist,  das  ist  ein  rein  fein  herlz. 
haiuposl.  Willemb.  1545.  winlertheil  67". 

AcMnig,  f  M.  achtunga  {Graf  1.108), 
hei  LuÜter  wie  acht  nur  in  der  bedeuluny 
von  anfmerksamkeit ,  beachlung,  obnchi: 
das  wcyttleudtige  lasier  der  afllcrrcde  vnd 
achluug  Trcmder  siiiitie  ist  fast  die  vnscligst 
snndt  aull  erden,  amüeg.  deiMeeh  de»  v. 
u.  (1518).  llj*';  solche  achtung  vnd  auITwar- 
len  1i«M«<[  hie  die  htri  des  herrn.  der  prophel 
üachuija.  (1528).  Niij'';  vuler  andern  sagt 
er  zu  jhoen  {PaiUus  zu  den  ältetlen  von 
Bfhetu»)  habt  achtung  aulT  euch  vnd  aoffs 
volck  {apost.  pesch.  20,  28:  so  habt  nn  acht 
aufTcueli  selt)s).  Jt'n.  2.  17'';  soll  sich  golt 
die  hohe  maiestet  also  herunter  lassen,  das 
er  aull  midi  armen  madensack  solt  achtung 


haben,  auszleg.  der  zehen  gepotl.  ( 1 528). 
Evij*;  vnd  hatte  hertsog  Friederieh  mich  an 

nth  alda  (zu  Augsburg)  verschrieben,  das 
sie  gilt  aclitiaig  aulT  micli  li.ilK-n -oImm!.  Eisi 
1,2'';  wenn  Christus  redet,  so  i>ul  man  heyde 
obren  fegen  vnd  mit  hohem  flei&z  daraof 
achtung  haben  was  er  redet.  Heehrl  ST*"* 

Aehtiehcn ,  zmammenaelsvmg  von  adit 
und  '/.eben,  die  nicht  tn  h-  achthundert  acfcl- 
mal  hundert,  achtlau>eud  achlnuil  tausend} 
achtmal  zehn  bedeutet ,  sondern  acht  pliis 
zehn ;  bei  Lnlher  ttocft  «rie  mM.  adnehao: 
die  kinder  Israel  dienelen  EgUm*  der  Ncsbi^ 
l<T  koiiit:,  .ifli/.clieii  jar.  rieht.  3,  14. 

Achlsehnle,  die  ordinalsahl^  wieder  mit 
dem  mhd.  etimmend  bei  Lnth.  aidiieheBde. 
Jen.  1,  59^  68\  185*;  im  achtehendeo  jar 
des  l,rmi;,^s  Josia.  2  kön.  22,  3. 

Achtlig,  d.  i.  (irhtmtt!  '/ig  igofh.  ti?us, 
ahd.  zur,  mhd.  zic  =  zetinj.  gleici^lails  der 
ausspräche  gemäe*  oAne  t.  wie  lUieft  Ten 
schrieb:  vnd  Mose  war  acbzig  jar  alt.  21fst« 
7.  7.  goth.  lautete  jedoch  ichlzig  nirhl  ettra 
iilitniiligus.  sondf'rn  aiitaittehund.  tceUhem 
das  ältere  ahd.  iihlozö  eiUspricitt. 

Aditilgstc,  octngeshnue:  im  vier  hundert 
vnd  achzigsten  jar  nach  dem  ausgang.  1 

/.•n?l.  C),  1  . 

AcllICn,  Hflc/j  iVi'itjtind  trlh.  l,  14  tJOl» 
ach       ach  ichreitn,  lief  auti  der  brüst  ge- 

prestle  sehmerxenslavte  ausslaeten :  das  ist 

jr  leiden  vnd  creiilze,  darüber  sie  seultssl 
vnd  ächzet,  auszleg.  der  ep.  vnd  eunnq.  von 
ostem  etc.  (1544).  qiij":  darüber  vus  aU 
einem  weih  iu  kindsiiolen  bang  ist,  kreisten 
vnd  ächzen  mossen.  hauepotL  H^itteint. 
1545.  wintertheit  &%K —  hemU  M  ner 
hvh/.rn  iihtich. 

AcbieUj  n.  substantivische  eerwendui^ 
des  verbums:  solclis  seufllsen  vnd  ächzen 
der  creaturliabe  ich  nicht  gehört,  ein  diriH' 
Ucher  eehöner  trosl.  (1535).  Biiij''. 

Afkfr,  m.  pt.  hcker  (erkerK  mh4.  acker 
(Ben.  \  .  6),  aM.acchar  {Graff  \,  133)1,  golh. 
akrs  (MaUh.  27,  7.  8.  10)  wui  m»<  iol.  ager. 
gr.  dypoe  stimmend,  wohl  aue  der  vtnrsel, 
dir  sirh  in  agere  treiben,  thun  zeigt ,  daher 
tvahrsi-li.'infirh  zunächst  Weideland,  iriß, 
wohin  duii  Vieh  getrieben  wird,  und  dann 
erei  den  angebiwte  pflugland.  vgl,  Grime^ 


Üigiiizeü  by  ^.jOOgle 


ACkEfiBAÜ 


43 


ACK£RWl!JlK 


«A.  1,  172.  Weigandw4b,  l,  14.  Lmh. 

gebraucht  es  in  der  bibel  sowohl  für  land, 
feld  überhaupt,  als  für  dns  einem  eigen- 
thumer  zugehörige,  abyeijn  nzle  stück  pßug- 
landi  Avenu  du  den  acker  haweii  wii>l  sul 
«r  ilir  fori  seio  TennOgen  nicht  geben  (nL 
hibd :  als  gij  den  aardbodeni  bouwen  i nlt, 
hij       u  zijn  vonnngeii  niel  mecr  geven). 
\  üüJt.  4 .  12;  dein  acker  sol  durch  die 
schaur  ausgetcilel  werden  {rU.  bibel:  uw 
fand  zd  door  bet  snoer  oitgedeeld  worden). 
Jmot  7,17;  bittet  fitr  mich  gegen  Ephron 
son  Zolinr,  d.i^  er  mir  gebe  seine  7.\vi- 
facfae  hüle.  die  er  hat  am  ende  seines  ackcrs. 

1  Jini.  23.  Ü  ;  ich  schencke  dir  den  acker. 
e.  1 1 ;  vod  basi  vns  ecker  vnd  Weinberge  zu 
erbieil  gegeben.  4  Mos.  16,  14;  aulF  hilgehi 
^Tid  aufT  o(4:'M  r(.  Jt-r.  13,  27.  sprürhirnrt : 
des  lierru  lu.>lajip(  ii  tiirigen  den  acker  wol. 
dat  14.«.  15.  cap.Johannis.iibiS). Qqiiij'*. 

icfccrbn,  m.  feUbau,  tamUat»:  weil  das 
volck  weg  gefurt  ist,  so  ist  das  land  wfistc 
vriti  '\%\  fcr'iri  rt'fliitT  ;ickorba\v  noch  vich- 
mlit.  der  propl^el  Habacuc,  «1526).  oiij''; 
die  jdden  aber  warteten  jres  ackerbawes. 

2  Jfoce.  12,  1.  —  in  der  älierm  spräche 
kommt  acVerhau  kaum  vor;  mhd.  ist  dafür 
aiktr;  iiiL  (ß^n  I,  457)  üblich,  tcas  in 
/JeistH  Hurh  \f  tlmar  idioticon  s.  7  bis 
tumsrnsgange  de$  16. /A.  m  gehraueh  ge- 
veten  ist.  Grimm  hat  dot  worf  meAf,  ob- 
gleich noch  bri  Atberui  A'el.  Lij^  acker- 

gang  treilicM  r/trkt>niinl . 

irkerliMueu,  zujuiuuncnluguity  des  inj. 
mII  dtm  object :  meinstu,  das  daruitib  ange- 
fangen scy,  wie  tnandichawero  swinge.  land 
vnd  Icut  regirc,  Ii.iijsli.ilten  und  ackerhnuen 
lerne?  das  15.  cap.  dt  r  ersten  ep,  s,  J*auii 
•n  die  Corinther  (1534).  Kj' . 

iderbibe«  m.  aekerjunge,  adkerineebt: 
der  bapst  {säU)  seyneg  stand  auch  vnler^ 
werfleri  firni  ackt-rfmlien.  amzleg.  ihr  ep. 
twleuang.  des  nduents.  (1522».  Sirj'';  vvaj> 
were  es  für  ein  rhuin ,  wenn  er  einen  stal- 
bnecbl  oder  ackerbnben  bette  vertilget?  der 
iOl.psalm.  (1534).  Oiiij". 

itkrri^rUi,  n.  ackerlohn:  die  böck  gehen 
dir  (I  is  ackf'rt,'»rld  {vulg.  agri  pretium).  spr. 
27,2G.  in  der  schrifivonder  beicht :  das  lohn- 
frfb  snm  ackerbau.  Binäteit  M6«l3,d87. 


Adccrhnfcbf,  m.  wo*  ackeri>ube:  mus  ' 

docb  eyn  ackerknecht  fntter  vnd  lohn  von 
,  M'yner  rrlicyt  haben,    von  kauff.shandtung 
\^  vtid  u  tirher.  (1  524 ).  Aiiij^ ;  der  geringste 
aokeikneclit  kan  für  dir  besser  sein,  denn 
ich.  /m.  8.  221*. 

Acktrlenfc  (</i/f7i  ockcrleut).  di  r  pl.  von 
ackermann:  aiill"  (liirtlVii  sin»!  ackerleut  vnd 
viehe  vnd  was  zur  aarunge  dienet,  der  pro- 
phetSacharja.  {lb2S).  h}^' ;  ewre  söne  wird 
er  (der  kSnig)  nemen  au  ackerleuten,  die  jm 
<citi(>n  acker  bawen.  1  Sam.  8»  12. 

Arkermann,  m.  ackerbauer,  mhd.  nt  I  t  r- 
nian  (Ben.  2,  34).  ahd.  accharman  {Uraff 
2,  73^):  Kaio  aber  ward  ein  ackcrman.  1 
Jloa.  4p  2 ;  Noah  ward  ein  aekemian.  9,20 ; 
pflüget  oder  brächet  oder  erbeitet  auch  ein 
!  .»ckcrman  seinon  arker  jnimlar  zur  .saal? 
Jes.  28.  24 ;  ich  bin  kein  |M-ophct,  sondern 
ein  ackerman.  Sach,  1 3,  4 ,  teelcheg  lAtlh* 
in  der  amteg.  diese»  ftoj^eten  erklärt:  ein 
ackerman ,  das  ist  ein  schlechter  mensch 
gleich  den  andern,  der  prophel  Sacharja» 
(1528).  Jij\  . 

Ackern,  von  acker,  nath  H^eigand  lelb. 
I»  15  eni  mtf  1400  außommend  (im  Uber 
ordinis  rerum  v.J.  1429  bl.  20*^:  akt  lnTen 
==  lat.  ararc  und  colere).  unsere  ältere 
spräche  gebrauchte  dafür  cren  {s.  d.),  wel- 
ches noar  nocfc  bei  Lulh.  «oHkoimnl,  aber 
nirjii  in  der  bibei.  hier  nur  ackern  und  mehr 
noch  gleichbedeutend  damit  pflflj:pn,  wiewohl 
er  beide  undenrUrts  uiedir  unterscheidet: 
wir  sollen  ackern,  pdiigen,  seen,  erndlen. 
hauspost.  Jhena.  1559.  bt.  138'*;  wie  kan 

der  der  lere  warh-ii.  der  ]inilgcri  ums  

er  mns  denrkt'ii,  \\\e  w  ackoni  sul.  Sir.  38, 
26.  27;  es  ki)iii|ii  dii'  zcii,  spnclii  der  herr. 
das  man  zogieieh  ackern  vnd  erndten  winl. 
.^oa  9.  1 3 ;  die  pfidger  haben  aulT  meinem 
rocken  geackert  (derpsaller  deutsch.  Hlttemh, 
1 52  t :  gepfl(lget)  ps.  1 29,  3.  —  vgl.  pddgen. 

Ackffwf rk,  n.  l)  acfcerftau:  das  weysz 
ich  wol,  das  viel  göttlicher  wecrc  ackerwerck 
mehren,  vnd  kaoOmanschallt  myndem.  an 
den  ckrUtlkhen  adel.  verm.  ausg.  { I  520), 
Miiij'';  was  sol  ich  mit  der  vnldstipeti  liaus- 
crlit  ii  oder  ackerwerck  vnd  schweren  diensl 
mich  zu  plagen  ?  ausleg.  der  ep.  vnd  euattg» 
«Ott  of«m.  (1544).  Nvj";  darorob  haben 

6* 


.  j     .  >  y  Google 


ADAM 


44 


die  weisen  aller  menscbeo  werek  gefimet 
vtlil  geteilt  in  zwcy  stildl,  j^ciilluinin  mmI 
militiam,  das  ist,  in  ackerwerck  >n(l  knegs- 
werck,  wie  sichs  dcDU  selbs  ualiliin  li  aUu 
teilet,  ackerwerck  solneeren,  kricgswcrcksal 
wehreo.  Jen.  3,  356* ;  jr  seid  gotte»  ecker- 
werrk  f  ru/^.  (Iciagriculluraeslis).  I  Cor.  3,9. 

'2  \  f/'i.v  besilzlhum  an  ärker:  ticnn  or  sein 
ackerwerk  und  vieite  so  etlciid  tiiclil  ver- 
ItuRMi  kau.  ie  WiMe  »r.  4. 209.  —  in  bei- 
den beieiUungen  m  Beaen  ilAUeh. 

Adam ,  der  alle  adam .  gebraucht  Luth. 
oft  für  die  nns  ron  Adam  aufgeerbte  siind- 
Uche  tialuri  der  t'aiilculzcr  aller  adani,  <ier 
nicht  gerne  erbeTtel  mh  seyn  brod  la  er- 
werben, wm  kauffthatMimg  vnd  wud^er. 
(1524).  Jij" ;  der  adam  isl  zu  scliweer  vnd 
hell  zu  hart  widder.  der  prophel  Sücharja. 
(152Sj.  Kj**;  halleu  yuicr  an  mil  dcrsclltigeii 
ersten  lere  widder  den  faulen  adam.  ebend» 
Qfi*;  das  wir  mllrb  vnd  gar  werden  nach 
dem  nitcn  stindlichcn  adnui.  das  sciuine  con- 
fUeviini.  (1530).  Liiij*;  was  bcdculel  denn 
soicii  wa^äerlcuflcn  ?  es  bcdejil  das  der  alle 
adam  in  uns  diireh  tegliche  rew  vnd  busse 
sol  enenfl\  werden  vnd  steriten  mit  allen 
Bünden  vnd  lM)>en  lilslei)  .h-n.  8,  i^SU, 

4damant,  m.  mhd.  und  aitü.  ebenio,  von 
ätm  Lal.'gr.  adauias  (gen.  adauiaitlKS),  ein 
edelslelii  (denuml?):  die  sluck,  die  den  hcy- 
Kgen  römischen  stuel  halten,  die  sind  alleyn 
yn  adamant  gegraben,  von  der  begeht.  ( 1 521  j. 
cj' .  davon  d<u  folgende  adjeetiv. 

AdawMUtischf  adamantiniu:  da^  hcisL 
dflrre  den  hiinel  mit  adamaatischen  steinen 
zugemauiTl  vnd  zugesefabssen.  2, 243''. 
figürlich,  hart,  unbeugsam:  so  haben  sie  doch 
ein  adaiuanliü^clien  kopfl  vnd  trotzigen  geist, 
derda  niemand  weichen  will.  Eisl.  1.  403'. 

ide  (adeh),  mit  ftelontan  autlaia,  mhd. 
ad£  (Ben.  1,7).  verkürzt  aus  franz.  adieu 
(=  üdieu  zugottl  gottbefohlen !),  (tlf'thifds- 
grusz,  leb'  wohll  adeb  hehs  Rom  Nüuck  iiu  l 
an  was  da  stincfct.  el»  utidbrieff  an  den 
kafwl  Leo  X.  (1520).  Aiiij^;  ade  gasetz. 
wie  das  gesetz  vnd  euangelion  tu  vtUer- 
scheiden  sind.  Wittemb.  15;^i>.  Rij'-.  sub- 
stantivisch: vod  geben  vns  dauiil  ade  zu 
gntler  nacht.  vomabendmatCkriitL  (1528). 
Diij' ;  tnr  leite  vnd  ade.  Jen,  t58^  —  heute 


durch  wiederhenteUung  de$  vollen  frau, 

iilieu  verdrängt. 

Adel,  m.  mhd.  adcl  n.  selten  m.  Ben.  I. 
7).  a/td.  adal  n.  {Graff  1,  142j.  l)  pmo- 
neu  hevorsugten  getdUedUt  und  ifendw: 
vnsere  junker  vom  adcl  haben  bisher  gaug 
gebrassel.  eine  heerpredigt  wider  den  lür- 
cken.  (1542).  Fj";  es  wirls  doch  die  len(;e 
nicht  Iragen  cyllel  adcl  nul  adel  heyraUen. 
leider  «Itn  fited^  ^«noimfeii  yc^^f/icA«» 
staud.  ( 1 522).  Hiij** ;  auch  voniunlllige  er- 
f;ii»'n«lc  rarsten,  adel  vnd  leyen  mocblen  uiit 
•  tu  r,ul  >ilzcn.  ron  den  neicnt  Eckischen 
üuUen.  (1520).  liij';  der  deutsche  adel. 
ebend.  AiJ";  der frenekisch adel.  /eii,3,S52*; 
der  adel  gcmeynigUch  lewen,  bercn,  wolfTe 
vnd  andere  wible  thier  yin  sclidilc  furel* 
der  prnphet  Uabacuc.  ( l  r)2t>  i  d  liij'. 

2)  dann  würde  und  hohen  uüerlMupl: 
sie  ist  herlichs  adels.  weieh,  8,  3 ;  gefaersaoi 
ist  aller  werck  adcl  vnd  gflle.  vorr.  auf  dat 
a.  tes(.  bei  Uiiidst-il  7,  HOG;  Abraham  .im 
.idtd  des  i,M'l)lills  odi  !■  _  i  Iturl  nie  Iiis  gefcüfl  iial. 
tun  den  jüden  vnd  jren  lügen.  ( 1 543).Bitii''- 

Die  aMeUung  des  viortet  adel  isf  neck 
nichi  skher  feetgeeleiU;  die  endsilbe  el  iH 
ableitungssilbf  f Grimm  gr.  2,  101),  der 
stamm  dürfle  tcuhl  mit  dem  alls  part.  odaa 
geboren  und  aiid.  uodal  valerianü,  trbgtU,  eir 
nem  wurssJeerfrumadan»  nod  an^eftfran. 
Grimm  wth*  1,177.  Weigand  wih,  1. 15. 

Adfirr  s.  ndlrr. 

Adclichj  adj.  nobilis,  dem  adcl  gemäsz: 
er  weysz,  das  cbcnn  disz  die  aller  adelicbist 
vnnd  tewrste  tugent  des  glaubens  ist.  ek 
auch  yemaui  on  glauben  veretorben  selig 
trerden  muge.  fl.'')23).  Aij'';  sew  vnd  wililc 
Uucre  sind  docii  wir  deulschen,  da:»  j^o  gar 
kein  adehche  gcdancken  oder  mul  in  vns  isl. 
Jen,  3,  327 ;  Tur  welchen  sie  sich  rhnmettr 
jrcr  fleischlichen  gehurt  vnd  adelichcni  ge- 
der  vet«»r.  von  deu  jüden  vnd  jren  lür- 
(jt'n.  (1543).  l^iiij^  —  die  Schreibung»^ 
lieh  (fl.  adeilich),  nichi  adelig  teie  bei  de 
Weiu  br,  2,  454.  wl  die  der  bOdmg  de$ 
Wortes  allein  entsprechende,  da  es  nicht 
von  adel  durch  ig  abgeleitet,  sondern  :u- 
sammenselÄung  von  adel  und  lieh  ist.  mhd. 
adellich  (Ben.  \,S),ahd.  adalUb  (Graff  IJ  4  3). 

Ideliich)  «erlNinl  adelsch,  nach  an  der 


uiyili^Cü  üy  Google 


Al»ELN 


45 


AFFE 


MbU:  E.  von  S.  treibet  alle  bendel  vnd  kre- 
merev  mit  ander  leiite  schaden,  iist  das  auch 
aJelischt  Uschr.  394'*;  das  ich  aufl'adclsch 
dauDO  rede,  ob  kriegsleuUe  auch  ynn  seli- 
fm  ttande  «eyn  kündm,  [  1 527).  Dij'*. 

Adeln,  adel  erlheilen:  mit  ilcin  Idiil 
Glun»ii  geadelt  seyn.  de  WeUe  br.  5,  417. 

MeUch  s.  adeliäch. 

kitm  9.  alheni  und  odem. 

licr  (sdtler),Md./bm/tir  oder  aHl,  wie  ab 
f«r  ob,  nD(  i)  für  iiOv)i,begegmel  bis  zum  jähr 
nichl  allein  iu  li^n  originaldrucken  der 
i(hn[Un  huUiers,    aunäern  auch  iu  seimu 
ägeüh&nügtn  briefen.  btlege  unter  oder. 

Aicr,  «mdi  mU  ver4mJUwng  de»  a  in  o 
odder,  vie  noch  landschaftlich  gesprochen 
wird,  istbeiLuUi..  wie  in  der  alleren  spräche 
übtthaupl,  sowohl  nervus  als  vena. 

Ij  die  kedeulmtg  wm  netvui  hat  ader 
dmgm^ste  (y*i)9tmasM  in  »UmMtHehen 
sltUen  der  bibel:  mit  beincii  vnd  aderii 
ba*lii  mirli  ziisanimeii  ^'offlget  {LXX:  6att'~ 
<jig  dt  xut  rttfft/ig  fii  tfHQug;  vulg.:  ossi- 
bos  cl  nervts  compegisU  mc).  Biob.  1 0, 1 1  : 
die  adcm  »einer  sciiam  slarren  wie  ein  as( 
(Gcrlach:  die  bänder  seiner  leiideii  sind 
f«'>i  ^erschlungen|.  Uiob  In,  \2.  t-inmai 
auch  von  der  sehne  der  annürun  gebraucht : 
der  huugcr  {bei  der  belagetung  wm  Jeru- 
iülem  durch  Titus)  so  gros  war,  das  sie  die 
offrlcrn  von  annhnislbogen  rr.isscn.  ein  ser- 
m(>n  lon  jmli.frhen  reidui  vnd  der  weit 
ende.  { 1  525j.  Aiiij''. 

2)ßurvma:  da  jm  [Uakomet)  etuc  ju- 
dmne  die  ader  hat  gelassen.  Verlegung  des 
alroran.  f  1  5  12).  Ilij".  auf  das  innere  Uber- 
haupt  angewandt:  werc  andtrs  v\\\  ^ulK^ 
oddcr  ynu  dyr.  tcider  den  falsch  genaHlleu 
gtttmehen  ttand,  WiUetitb,  1522.  HiJ\  — 
ider  {Ben.  1.0),  ahd.  ädera  (Graff  1. 
1'  '  "  pt  dunkler  herkunft. 

Aderu  «edertil .  entnerven,  der  ädern  be- 
nuben:  mil  der  oder  jener  sundc  haslus  ver- 
dint,  das  man  dich  soll  redern  vnd  edem. 
d«  14.  IMUI  15.  Clip.  $,  JoAaiuitf.  (1538). 
AAj';  wenn  ich  ricliter  were,  so  wolt  ich 
«oe  soklit'  frantiöiichte  (lischr.  325"  Iran- 
ttöiisclitj  giUU^c  hure  rcdcm  vud  edera  las- 
m.Jtn,  8,  liS^ 

Idler  (adeler/  m. einbtkannUr nmbttogel. 


aquUm,  mM.  adeUr,  adlar  (Ben.  \,  40),  2M- 
sammengeselzt  aus  ahd.  edel  uut!  iro 
aar,  also  ~  edier  aar.  die  bei  LuUi.  m  btn 
adler  vorkommende  form  adeler,  welclie  sich 
in  der  bibel  bis  int  n.jh.  eHUeU,  begegnet 
später  nur  noch  dichterisch  (z.b.  „Ii>1m'  den 
horrf'ii  'I*'!-  ;tlk's  so  herrlich  regieret,  der<ln  li 
auf  adelet:»  üuigeu  sicher  gefilhrcl").  in  der 
heil.  Schrift  wird  von  den  eigenschaften  des 
ium  köni§  der  vSgel  erhobenen  adters  vt«<- 
fiiliiijer  gebrauch  gemacht:  wie  ich  euch 
getragen  habe  auf  adeler  lliigcln.  2  Mos. 
19,  4.  vgl.  ö  Mos.  32.  II;  vnd  du  wider 
jung  wirst  wie  ein  adeler.  |)«.  103,  5-  die 
auir  den  herm  hirren  kriegen  newe  kralR» 
it.is  >ii>  aulfaren  mit  fflflgeln  w  ie  udelcr.  Jes. 
40,  31  ;  wo  aber  ein  ass  ist,  da  sanilen  sich 
die  adler.  MaUh.  24,  hierzu  bemerkt 
Luther  in  der  randgtoue :  das  bt  ein  sprich- 
worl  vnd  wU  sagen  so  viel,  wir  werden  vns  wol 
züsamen  finden. wo  ich  bin,wordct  jr  auch  sein. 
j;lcicli  wie  ass  vnd  adler  siclMVolzvisamen  fin- 
den, vud  darir  kein  ur(  sonderlich  anzeigen. 

ilim  (eucrni  begegnet  bei  iMh.  nur 
epr.  17,  9:  wer  sUnde  suileckl,  der  nuicfat 
ft  iMindschaiR.  wer  aber  die  sache  cucrt  (in 
früheren  nusfiy.  iibi-r  vnd  abertii.il  meldet) 
der  üiachl  rursicu  uueins  {vvdg.  qui  altero 
sermone  repelit,  separal  loederatos).  wie 
Luth.  äfern  verslanden  wissen  will,  sa^  er 
selbst  in  der  zu  dieser  stelle  gegebenen  rand- 
ijlos.M' :  K.'uern)  witlerhojpii,  w  ider  nnzirfien, 
wulcr  regen  etc.,  woraus  iuyieieJt  ersicht- 
lich ist,  dasx  er  et  nichts  me  Grimm  meint, 
mit  eifern  zelare  mengte,  wat  allerdings 
später  geschah  ,  u  ie  nicht  allein  dir  nnch 
J  nli  i  n  tj  hibl.  wtb.  schon  I  575  corfco/zuneiuie 
cerballhornisieruug  des  Wortes  «iferu  in  ei- 
fern zeigt,  «4Mid^  auch  Stiel  er  teulteher 
Sprachschatz  s.  4  beweist.  —  mhd.  afern 
lUen.  1.  73 1,  ahd.  iivaion  iGraff  l,  ISO) 
von  aviir    -  wieder,  wie  ilerare  von  iieruni. 

Affe,  m.  simius:  der  aflc  wil  alle  ding  nach 
thun.  der  101.  ptalm.  (1434);  also  wil  der 
teufel  yraerdar  golles  äffe  sein,  vber  da» 
erste  buch  Mose.  { 1  527).  Zz  j" ;  wo  etwa  ein 
geugler  kompl.  der  aulT  dem  scylu  gehet  od> 
der  ailcQ  veyl  hat,  des  kan  man  sich  vwwun- 
dem.  der  1 1  Upsakn.  (1530).Dtij*.'-  mhd. 
äffe  {Ben.  1,  10),  ahd.  affb  {Graff  U  159), 


Digi 


by  Google 


ArFEN 


46 


AMhUBÜRDE 


toie  es  scIteiiU  mit  verlornem  hl  In  nie  su 
anfange  des  worles  dasgleicMeä.gr.xrjnog, 
xtüiog,  skr.  kapi.  t'^f^.  Grimm  u4b.  1,182. 
Weiganü  iclb.  l,  17. 

iffci  ieffen),  mhd.  effen  (Ben,  I.  11). 
von  «flep  Mum  äffen  machen,  zum  besten  ha- 
ben, vempiittf  n  in'hu'ijt'n  [vocab,  incipiens 
leut.  ante  laiinum  bl.  aä'':  allen,  vexare.  i. 
Iribulare);  bei  Luther  häufig:  vnd  circlen 
seine  prophelen  {iUuikbmUfiiM  profhHU), 
2  chron.  30, 16;  dor  eaiiliiial  mit  {;cnso|ire- 
tliu't  well  dlfl.  wider  den  hisrhdff  tti 
Magdeburg.  (153S).  Eiiij'':  also  gclietü  de- 
nen, die  da  vvullcn  goli  tcusclien  vad  eflbn, 
dn  sie  sich  selbs  effen  vnd  nerrcn.  efn  ter- 
moH  auff  MaUkHxia}.  (1535).  Bj^;  vnd 
vd'  t  inrm  selion,  vviV  sie  die  well  mit  falscliem 
lieucitlischcu  äclicin  der  iieilickcit  eilen  vnd 
verlureo.  deudick  ßolechumm,  (1529). 
Hij* ;  vnd  isl  mir  schwer,  dasi  mein  Uscli- 
ginger  sollt  vnsre  bttrgcrtochler  Xffeii.  de 
Wetle  br.  5. 

AilenburbiciUj  n.  airenbuclilenemUJLu(/t. 
m  «etiler  «cArtyi :  von  dem  hapstwn  mu  Borne 
undder  den  hochberumpten  romaHUten  xu 
Leiptzi!,.  Viiiltenb.  (Id20|.  lliij"  eine  zu 
Leipzig  er.si  liifnt^nc  anoni/nw schrift^  welche 
die  ebengenannte  hervorrief. 

UMnttmwn,  n.  betriigerei:  (bapst,  cardi- 
nal)  SSO  vnvorst'hampt  sind,  das  sie  solche 
yliren  Inmrkcn  peyfler  vnil  nflViirrnizcti 
diirflen  dfin  du isllichen  \iil<k  furgeben. 
buUa  cene  domini.  Witlemb.  1522.  Cij'.  — 
vgl,  alfUntten  «.  flHeßlnxen. 

Affengesell,  n.  albernes  geselt:  vnd  las- 
.scn  sich  dieweil  des  bapst  affengesetz  nicht 
jrrcii.  .Jeu.  I ,  r>3  l". 

AUcuhaute,  m.  vnd  isl  eyn  rechter  afleu- 
ha%vtre,  der  da  alles  naeh  IhuU  was  er  sihel. 
auszleg.  der  ep.rnd  euang.von  dni$tagetc. 
Willem  b.  1  Vvüj'. 

Affenmaul,  m.  was  maulalTe  (s.d.):  die 
falschen  prophelen  %verden  euch  zu  afleu- 
meulem  machen.  Aaattji.  IK»Uemd.  1545« 
sommertheU  BT"* 

Affensfhwani)  m.  in  der  redensart:  nnf 
einen  allenschwanlz  führen  =^  läuschen,  be- 
trügen: das  heysl  roeyn  icii  recht  aufl'  eynen 
auffienschwaiitt  gefürt,  wie  fraw  putst  die 
naiur  pflegt  iiu  ihiin.  amüeg.  der  €p,  vnd 


euatuj.  von  chrisuuj  etc.  (1522).  hhhiij'', 
vud  habe  {sc  r/iW.s/uv)  seine  braut,  die 
chrislenbeil,  aull  einen  affenschwanlz  geni- 
rei,  als  ein  leuscher  odder  blaslUcker.  ton 
den  aeMüMebi.  (1530).  Kj\ 

Affeaaplet«  n.  potsen,  gaukelspiel,  fMu^ 
seherni :  was  nieynstn  sollen  solch  leuU  von 
dir  bock  Emser  ballen,  der  du  eyttcll  lugen 
vnnd  das  aller  vngeschickislalTenspiellfurlre- 
gist  ausz  deynem  «ygen  kopIT  ertrewnel?  , 
auff  das  rberchrlstVah  buch  bocks  Emtten*  i 
f  1  52 1 ).  Kiij'' ;  on  dz  {dasz  i  künig  Hcyntz  sevTi  I 
alfenlzen  vud  ail'enspiel  (reiben  mnsz.  antuiort 
deuttch.  (1522).  Eiij";  der  teulFel  slimetalle 
winekel  vol  kirchen,  da  man  tag  vnd  nacht  pler« 
ret  vud  lit  iil'  i.  vnd  des afl'enspielsvnselich  viel 
mehr,  rhrr  dax  4'rste  fntch  Mose.  (  I527>. 
mmj  ;  em  reclit  aüVnspiel  vnd  nnrrenwirck. 
der  prophel  Saeharja.  (1528).  Yiij  ;  das 
iüt  nichts  denn  des  teiiffeh  affenspiel  vnd  be> 
Ibiirung.  das  14.  tt.  15.  vap.  Johmtnis. 
(I5HS).  Rj'-;  das  bild  so  des  Uufeh  affea» 
spiel  gewescu.  tischr.  92". 

\Wtniff,w»$  affenspiel :  haben  nurlustnid  i 
gefallen  zu  dem  narrenwerckvndeffimiendes 
verdnniptt  n  cardinuls.  Jen.  ^,211^  bei  Grimm.  ! 

Aflisch.  iiärnsrh  oder  betriigtirh'f  vn»! 
belreugl  nur  christtu  ii  gewissen  mit  scyuon  ] 
nichtigen,  effischen  gepoiien.  vonderh^fdd..  \ 
(1521).  f  iiij".  I 

Affer,  fortbilduiig  der  iKirfihel  :ilt  fgotb. 
afi,  crsiluint  zuur   hei  Luth.    nirhl  m>'f\r 
tcie  ahd.  ailar  ifirafj'  \,  185),  mhä.  aUcr  | 
(Jten.  1,  l\)  als  praep. ,  leoM  ober  td$  ad- 
t?er6  in  mehreren  inuammenselxungen,  in  ^ 
denen  es  die  lii  diudmgrnnnarh.  hinlerhat,  \ 
—  das  goth.  1  rrhii-li  .sirh  auth  im  hoch-  ' 
deutschen  in  folge  des  nachlretenden  I. 

Aflerbirde  (alterbnrt).  f.  a/ti-rgebwU 
nachgeburt :  gleich  wie  «las  kiudlein  in  uMJl- 
lerleibe  \nil>pt  ben  vud  gevvickcll  isl  mit  ci-  • 
nem  ddnneii  lit  iillin,  d;«s  di«»  (iriei  ben  cii»- 
rion  nennen,  wir  Tciii.scben  heisscns  die 
afllerkarde.  iVfcAr.  172";  die  aflkerbnrt,  die 
zwischen  jr  eigen  bcinen  sind  ausgiin^uMi. 

5  Mos.  '2H,  T)?.  sptilerc  nnxgg.  setzen  afliT- 
geburl.  —  häufiger  als  alterbürde  ist  aller- 
tütd,  einfacl%es  bürde,  bürd  {Alberus  diel. 
Rriilj*)  für  eeemtdae;  das  dkmn.  burdlin 
»ehon  in  der  ersten  denlaefcen  bibel. 


AFXfiRGLAUfiE 


47 


AGTSTEIN 


Allifglube,  Kl.  «0M  Aberglaube,  irrgtwtbe, 
fakdier  fUnhe:  es  ist  gar  ein  klep  ding 
vmb  Löse  silten  viid  werck  Riegen  falschen 
leren  vun«l  alUpr^^faiihen.  auff  doHrbirrhriftt' 
Uck  buch  bocks  Enuizers.  (152t).  Jiij ' ;  l'au- 
Iw  Gal.  S.  den  «lllerglaaben  vpd  kelzerey 
mrek  des  fleyschs  ncnneL  aM$leg.  der  ep. 
tnd  euatig,  von  der  heyi  dreykönige  fest 
tW  fl5*i5i.  Ar»''.  —  davon  tii-hihlet  ist  das 
adj.  aUoi  gia  II  bisch,  das  u;u  ncar  mchl  bei 
IsA,  tetiM  vorgekommen  t«l,  aber  in  den 
MM  Rodi  verdeulschlen  tummarien  Joh» 
Bugenhaffenx,  wrU  he  dem  festlheil  dt-r  kir- 
chenpusdilr  Luthers  b^igerf^bm  wurden, 
begtgacl:  alles  li^l  WKidiT  liie  nuiriiche 
tmi  aStergloiibischen  leyhenbrUder.  austeg. 
inemang.  andenßmemislenfe9len.{\^21 }. 
Riij'.  da  dieses  wnrt  bei  firimm  trth.  1, 
IbÖ  nicht  l  erzt  it'hnt't  ixt,  sogt  hni  wirnoch 
emen  beleg  atm  der  rejormaUoHSieil :  die 

«Ites  keisertseh  aAergkiubMche  weis.  Bai' 
tatar  Siranberger  ein  dieUagnt  das 

tcori  ti„fi,'s  hidangt't.  n.  j.  Aiij''. 

Aflerko^eB.  n.  a/lerreäen ,  verleumden : 
fcie  soll  ich  auch  sagen  von  dem  grossen  vnd 
•diedlwlieii  lasier  des  afllerkosens,  so  einer  | 
den  andern  verleilinpl,  richl  yhn  aus  vnd  re- 
det yliiM  vbel  nach,  ausleg.  der  eiaamg,  ton 
ostem  etc.  (1527).  p  viij'*. 

Koseo,  mhd.  kosen  {Ben.  1,  863h  ahd. 
^tMo  {Graft  4,  501),  spree^,  piandem 
tiC  enüehnt  aus  lal.  caiisan  eine  rechts- 
iarhe  oder  cirt-n  rechilhandel  (uhrfa  .  vor 
gerichi  tpredn-nü  verlheidigen.  vgl,  iVei- 
iondwtb.  1.626. 

AfkeuMpatag.  m.  wie  tmth.  selbst  erklärt 
äer  dinstag:  gleich  wie  wir  den  dinslag  nen- 
nen den  airiermonlag,  also  nennelen  die  jfl- 
<i«n  den  andcro  lag  nach  dem  hohen  sabballi 
aflier  sabbalh»  wie  das  aus  Hallb.  xxvüj. 
wol  ZQ  neoicn  ist.  randgtoese  mu  Imc  0,  1. 
iindseil  bibel  7.  5  IB. 

Aflerred*',  f.  üble  nachrede:  das  wpvU- 
leuliiige  lasier  der  allkrrede.  aus zleg.  deutsch 
datt.li.  (1518).  Ilj^ 

Ukmäatf  Ubel  nad^reden.  verleumden: 
*er  do  gerne  claflcl  vnnd  afllcrrcdl,  der  ist 
Uynein  menschen  holdl.  aussleg.  deutsch 
Au  «.  lt.  ( 1 5  i  Hij' ;  aOterredel  nicht  vn- 
iMBUder,  Ucbtn  brflder.  Joe  4,  1 1 :  daber 


gchdrei  sonderlich  das  leidige  scbendltche 
lasteraffterredenodderTerleymbden.  deadtd^ 

ralechismus.  (1529).  Kiij*;  beliegen,  verra- 
tlu'n,  nn^ori  '"'l<'n  ikIci-  büscn  ! (>i im tind machen. 
in  der  erklaruug  des  h.gebots.  ./en.  8. 383**. 

Aftcrrtier,  m.  Verleumder,  eaiumnittlor: 
das  heissen  du  aflterreder,  die  es  nicbt  bey 
dem  wissen  bleiben  lassen,  sondern  fori  fa- 
rfti,  vnd  yns  porirhl  greilTen,  vnd  wfnn  «ie 
eiü  ^.lücklin  von  einem  andern  wissen,  tra- 
gen sie  es  ynn  alle  wincbel,  bulzeln  vnd  krawea 
sich,  das  sie  mflgen  eins  andern  vnhisl  rügen. 
drudsrli  tatrrh.  fl5'29).  Kiij'";  hi»'  i^t  .ibor 
eint'  \ nlcrsi  liey  !,  /wisi  lioti  den  alllerredcm 
vnd  Iromen,  denn  der  fruuui  Joseph  hat  sie 
(«et'na  brdder)  nicht  ausgetraf;en  noch  ein 
bOae  geschrey  von  yhn  gemacht,  sondern 
wpiin  er  von  andern  ein  böse  gpscluov  lifl- 
rete,  sagt  eis  iloni  vnter  boyndicli \ihI  bnnfits 
nicht  weiter  aus.  vber  das  erste  buch  :Vose. 

(1&27).  hhjK 

Aftcrsabbatb ,  m,  nach  Luthers  eigner 

rrhfär^tng  ts.  unter  rincrinonJairi  der  tag 
nach  dem  hohen  sabbath :  es  be^;ab  sich  auff 
einen  aiTersabbalh.  Luc.  0,  1. 

Aglatlcr*  f.  dte  efoler,  ein  bdtamUer 
schwarxundweiezgeßt'di'rter.  langeschwänz- 
ler,  zum  rabengeschlecht  gehöriger  mgt'l: 
also  reden  sie  die  woi  l,  gleich  wie  der  pa- 
pagoy  oder  die  agiasler,  die  sie  nicht  ver^ 
slehen.  der  130.  paoAn.  (1539).  Dij^  fver- 
deulschung  der  tat*  auslegung.  Luth.'s  durdi 
(ji.  Major);  wie  es  vnmdplieh  ist,  ilnsz  die 
agiastcr  jr  hdplTen  vnd  geizen  lässet,  die 
schlänge  ihr  siechen,  so  wenig  läsil  derjflde 
von  seinem  sinn  ebristen  vuihzubringen. 
tischr.  423K 

Apliislrr.  mhd.  agelsler  {Ben.  1, 12),  ahd. 
agabstra  {Uraffl,  131),  ist  nach  Wacker- 
nagel wlfr.  6  md  Weigand  «ald.  t,  288 
gusammemeUung  dee  ahd.  A  ^  oAne 
und  i,':i!siar  (r.  galan  singen)  gesaug. 

Agtstein,  m.  sucrinum,  in  der  rnndgl.  zu 
£sech,  1,  4:  (licchl  licile)  in  ebroo  siebet, 
wie  die  gestalt  hasmal  (VsatdrA,  das  wil  nie- 
mand wissen,  was  es  aey.  '  wir  laasens  sein 
d.i<?  allerhellest  im  fewer  oder  blitzen,  das 
etlu  iie  spfM'iem  eiecth,  dem  weissen  agl^item 
gleicli  tialleu. 

Agislein  tat  mhd,  agelslein  bemaleiii  und 


^  kj  .1^ uy  Google 


A11£R 


4ä 


AUN£ 


magnet  (Ben.  3.  613),  oM.  agalstein  lapis 

nigellus  ( fir ra/f  0.  OS 7),  in  welchen  das 
erfite  ttort der  zusatnmensetzuiK)  irahrschet'n- 
Uch  aus  rtman,  agaU  {aciuil)  H.  gagale 
kervorgieng,  wi9  4enn  im  mitiHattBr  adkat, 
gtifoi,  moffttet  mni  IwrtMein  von  iinJktnuii- 
gen  ofi  verwechselt  wurden,  vgl.  Weigand 
wlü.  1,  19.  neben  ii^rlstfin  begegnet  auch 
agslciu(z.  6.  bei  Dasyp.dicl.2^Ü^,  touauch 
300"  augslein),  vfh  «dbo«  mhä.  ngcstein, 
ohd.  agislein. 

ihfr  (plicr),  f.  die  ahre.  goth.  lautete 
dies  alle  wort  (ff'n .  :\\\-.i< ,  ahd.  mit  wand' 
iung  des  &  in  i  aliii ,  später  chir  (Graff  I, 
134).  wM,  eher,  Slier  (Ben.  1,  411);  doch 
bieli'u  roc.ex  quo  undgemma  gemmarum  noch 
aber,  die  trurzel  i.st  all,  jn'lrhi'  dfn  htujnff 
des  spitzen,  starhelichli-n  iti  sich  (räffi  Wf/I. 
tat.  »cMi,,acies  etc.).  das genm  war  bis  ins  10. 
Jh.  n»utnm  {Dasyp.  diet.  13"  das  spilzlin 
an  dem  alier;  230'' eyn  .'ilici  :  l  he  rus  dict. 
ttj'':  spii  M,  (l;is  hei  Luih.  ist  jed<i<h 

das  /.  kliri  mit  drm  pl.  alioni  srhon  durch' 
gedrungen,  tote  die  folgenden  stellen  zeigen: 
wie  gehet  das  tit,  das  der  lialm  aus  der  er- 
den wcriisl,  aus  oinoin  einigen  korn  vnil  so 
\iel  k((rnlin  aufl' licr  flnn  (sir)  in-gt  vnd  ei- 
nem igliclien  seine  gtsUiU  gibl?  sermon  von 
dem  sacrament  des  leihs  vnd  bluts  Christi. 
(1526).  Avj*;  jnn  dem  faulen  vnd  verwesm 
(«c.  thi  Saatkorns) ,  wenn  c<;  niclits  mehr 
faiip  noch  hleihl,  kriegt  es  ersUich  eine  wur- 
Uel  vnler  sich,  vnd  ein  slenghn  oddet  li.iliii 
vber  sich  vnd  eine  schOne  clircn  iVen.  6,274': 
ehern)  vol  newer  kOrner.  da«  1 5.  eap.  <ler 
mfen  epislel  »,  PouH  OH  tfie  Corinther. 
(1531).  cij'',  zweifelhaft  ist  es  jednrh  in 
folgenderstelle:  srhiiiolelh  heissl  ein  eher 
am  korn.  randgl.  zu  ricAf.  1 2,  6.  /lir  den 
pt,  bietet  die  bibetübenetxumg  b^ge  1» 
überflusz:  die  sifVioii  ililriiif  ehern  verschlun- 
gen die  sieben  dicke  ehren,  l  Mos.  41,  24: 
die  sieben  magere  vnd  versengele  ehren  sind 
sieben  jar  thewreseit.  41,  27. 

Ahto  (aid),  f,  «nbtifo,  ein  werkzeug  der 
lederarbeiter,  welches  beim  nähen  zum  vor- 
stechen gebraucht  wird:  wie  ein  schusler 
»einer  nadel,  aal  vnd  drat  hrauehel  zur  er- 
beiu  deudsch  eateekkmm.  ( 1 539).  Cij^  — 
die  wunel  dieees  «eoriM»  ahd.  «la  {Qraff 


I,  224),  mhd.  al  iiroJ.kr.  1 17),  «oc.  e«  qw> 

Tv'' :  subula.  eyn  scüel  oder  ael,  ist  dunkel; 
mit  lat.  aeus  und  aculens  ist  et  unver- 
wandt, denn  das  h  im  hetUigen  able  ist  nur 
dehnseiehen  (bei  Dasyp.  235*.  295*  wie  bei 
Luih.  die  eekreibmg  aal). 

Ahmen/  obmen,  oinen.  nnicn.  Hn  tms 
heute  nur  noch  in  drr  zusnmmensefzung 
nnchahmen  „nach  maszgabe  ähnlich 
sich  mudrOdsen  oder  daret^iend  wieder^ 
geben"  Weigand  tefft.  2,  226;  „eonor 
exprimere  alinrnm  fartn  seu  rnnren ,  irh 
om  nach"  Alber  u  n  dict.  VjC]^'),  taurkt  bei 
Luth.  einigemal  als  einfaches  verbuiu  auf: 
hnie  dich  Air  ohmen  vnd  nacliapieleir.  vier 
das  erste  buch  Mose.  (1527).  inmj*;  das  i«t 
-oUes  bilde,  das  eben  .ilso  gesynnel  ist,  sol- 
cln  ri  vfrsland  vnd  liechl  hal  vnd  solche  werrk 
(biil  wie  gou  vnd  sich  yuicr  nach  yhm  omet. 
ebd.  Hj^  i  die  lieben  veter,  weyl  sie  on  sprachen 
gewesen  sind,  haben  sie  zuweilen  mit  vielen 
wnrlen  an  cynem  spnirh  prei  licilot  vnd  den- 
iiiii'l]  iturkaiiin  bytinni  li  t^comtM  vml  lialbgera- 
li'ii,  halb  gcfeylcl.  an  die  radher  maller  sledie 
denfscftea  laiids,  da$  «le  ^ritUid*e  admlen 
auffrichten  vnd  halten  «<»fleii.(l  524 ).  Ciiij^; 
im  t'hri'isclit'n  Inutcn  lüc  zwry  wort  fkorl»  vtid 
ende)  fast  gleich  knil/  vii<lkelz.  also  (hnel  er 
von  einem  zum  andern,  vnd  s|irichl,  der  korb,  ja 
das  ende  ist  komen,  wie  wir  sagen  mochten, 
ich  wil  mit  dir  reden,  ja  ich  wil  dich  redem 
rtr.  rnndijl.  zu  .(//los'  S,  I.  (frts  im  anfange 
des  \l.jh.  in  den  iVilienb.  bibeln  noch  er- 
scheinende ömen  änderten  spätere  ausgg, 
in  kommen,  «et'e  schon  die  nd,  bibel  e.  1 56 1 
also  (Sinei  er  übersetzt:  also  valt  he. 

\ach  iVe  i  n  <i  n  d  wtb.  1 , 20  ein« mir  mhd. 
amen  ein  gefasz  messen  von  äine  name  ei- 
ne« mMses  (vgl.  Ben,  1 .  28.  29),  welcKe 
herleitnng  des  wtries  fedoeh  Grimm  (wtb, 
1 .  19t)  ebenso  bedenklich  erscheint  als  die 
ableitung  aus  den  lat.  wortem.  vgl.  dage- 
gen Weigand  wtb.  d.  d.  sgnon.  3.  120^. 

AbM  (ayn,  ain),  f.  /fadw-  {hanf-)  und 
ähre»'  (namenlltdk  gersteni^Ten^)  spUUer: 
denn  er  doch  nicht  einer  ayn  gros  gletchnis 
an  sich  h.i!.  vom  abendmal  (  hri.Hi.  i  \h^A). 
s  iij' ;  da  er  nach  stein  vmi  kaick  greifl'  {griff )^ 
ergreiA  er  spynweb  vnd  ajnen.  das  tmder 
Myl  Widder  diekgmLprophelen.  ( 1 525).  G  y*. 


Google 


49 


Ahnt,  coe.  me,  lem.  ddvij*'  ane  (j»  einer 
Marburger  hatten rechnuitg  v.J.  1532  eyn. 

AIhrrus  aiin)  <.!><  rf/c  zminrnmengezogenc 
form  /nr  afs'fii,  //i/ui.  ii^jeti»;  (ßeM.  I,  13),  alut. 
ü^jiM  ( (f fü//"  l,  1 32 1,  yü(/i.  ahaua  (X.uc.  3,  l  7  j 
mdAaCoJbnejrwei/'d  mil  alter  (ühre)  ei'ii«  und 
äettlbe  umrsel. 

Ahnen,  „dunkel  vortinpßiulfn"  lAlbc- 
ruir  did.  Vij'  prafsnj^io.  uli  imTck  ziiuor. 
esanelmirj:  ps  isl  w<u,  vr  iiat  yhu  iiicla 
crlenoel  vor  iler  tittff,  es  wird  ybm  aber  gc- 
ihnl  Ii;ihen.  aiw/.  der  etianjr.  an  den  /ur- 
»wm«««» /"«Itf«.  ( 1527).  Z\j  ;  CS  hat  yliiii 
litealinel  oddcr  villeirhl  Sf»  vrI  fipsehrn  vn«l 
gebort  bey  seineu  iiicuL-heiiiiünlern,  das  er 
Brtlsie  herhalten  vnd  Christus  merterer  wer^ 
üeo.  troslunge  an  üe  Christen  jM  Balle. 
i  t"i2Tt.  Bj»;  denn  es  mir  selbs  anl,  golf 
werüi'  mir  einnml  zu  seiner  gnade  hplffen. 
•Int.  3,  158'';  iial  luich  dti»  UK-hlgeanl?  hal 
et  mir  ttHihl  das  herlz  gesaget?  EieL  2/397'. 
die  comtruclion  mil  dem  acc.  der  pcrson, 
Kfkh"  th-r  h-izU'  hi'ft-ij  bietet,  gehört  wohl 
nulu  LulU.,  sondern  dem  aufzeichner  oder 
herautgeber  der  predigten,  denen  die  stelle 
«iKWMiai  ist,  an. 

^'h/.  felM  diet  merkwürdige,  in  seiner 
( l'^m-ilof^fV  norh  nicht  fffin:  ntifgchcllte  wart; 
mhd.  dagegen  encheml  sowohl  mich  anel 
ßlteueh  mir  ani  l  (Ben.  \,  31).  und /teufe 
Ml  n§mtxgeUiufig.  nach  SehmeUer  vHb. 
3,  537  und  Grimm  gr.  4,  241  gilt  dane- 
ben rolk.  mundartlich  auch :  es  stliu  atit  mir, 

Jedoch  nach  meiner  beobachlung  mvhr 
dw  ihmUe  rmckerinnertmg  alt  Vorahnung 
bneiehneU 

AbMiierr  (anhcrr).  tn.  mhd.  anh^rre  (Bett. 
l.  Cfiß;  teie  das  einfache  an,  anc,  ahd.  ano 
H«r  grosstater,  bei  Lulh,  auch  vorfahre 
Uerhaupt .-  so  vbel  lon^  er  dem  ^eH  man 
aeiatiB  anherren,  der  ny  das  seehsie  gelied 
erreycliel  hat.  vber  das  erste  buch  Mose. 
M527*.  ISij';  Ik-rndes  Agrippa,  der  ftdgeh' 
»«»nes  anberra  vnd  Vellern  eiempel.  haus- 
ffM.  WUte^A.  1545.  fetUhnl.  A%K 

ibolieh  (dinlich),  «4/.  «nd  a4v.Hgent' 
iiif*  an  das  gleiche  rührend,  nicht  völlig 
ffUuh^  sondern  der  Hhereinstimmung  sich 
nnalternü,  wiewohi  im  gemeinen  leben  mil 
#(ich  vtfmengt.  tfhnlich,  riduiffer  Iniich, 

Onn,  Wftctartaeh.. 


itt  nämUeh  xutammengetettt  aut  an  (mhd. 
ano.  ahd.  und  goth.  »a»)  und  Ucli  (mM.  Und 

uhd.  lii  li.  fjolfi.  Iciks),  dessen  i  den  umluut 
;i,  doch  erst  nhä.,  bewirf,!'-,  denn  mhd.  n<irh 
ancUch  ißen.  l,  U71j,  ahä.  auagaiicii  {(Mrafj 
2,  114»,  golh.  analeiks. 

1 )  belege  für  das  adj. :  elliclie  sprachen, 
er  isls.  (•[Iii  Iie  .ilier  er  isl  jui  eimlich.  Joh. 
9,  9 ;  hal  jemand  Weissagung,  »o  sey  sie  dem 

glauben  ebniicli.  Rom.  12,  7. 

2)  fardat  oder,  (der  haptt)  siliet  dem 
Mahomelh  ans  der  massen  ehnlich.  vom 
krif(jf'  xridder  die  tiircken.  { 1 529).  Gij' ; 
vikI  siiir-L  eins  dem  andern  so  fast  ehnlich, 
duü  des  buywc'üens  oder  beywoucns  halben 
kein  vnlerseheid  isl.  xwo  hoehseit  predig- 
ten, t  l  r)3(>).  Aiij\ 

Ähnlichen,  ähneln,  eben  so  von  gleichen 
verschieden  wti'  ähnlich  von  j^lcali ;  \ii.ser 
(ifarhcr  er  Johann  l'omer  nieyuel,  {vvm 
kikajon  Jonat  itt  die  rede)  htfysse  bei  sey» 
uen  Pomtm  lieyli^e  wurizel»  vnd  wachse  so 
gros,  das  vlier  ein  haus  fiin  gehe,  wilch  der 
nacht  sciiaüeii  chnUihl.  der  propheiJona. 
(1526).  Kiiij''. 

Hkum,  m.  de»  harten  loMSUem  ange^ 
höriger  bäum,  den  man  an  dem  weinblältern 
ähnlichen  laub  und  seinen  ßiii/rlfi  itrhten 
kennt  \  Linne  acer):  icii  bni  auirgewachscn 
wie  ahürucn.  Sir.  24,  19. 

ihn,  epiea  e.  iher. 
•  ihm  (ärcn,  ehren),  arare,  ackern,  pflü- 
g*'n  :  es  isl  iim  li  \  icl  l.imull,  (l.iHnilvmblrieben 
vnd  geclircl  isl.  an  den  christlichen  adel. 
WiUemb.  1520.  Uij".  vermehrU  aatgake 
Miiiji-  (die  ertte  Jen.  autg.  hat  l,  Z41^  ge- 
herei anstatt  geehrel,  was  u  ohl  hlos  druck- 
fehler  ist);  der  bawren  arbeil  ist  am  frö- 
helislen,  vnnd  voller  hoflnung,  denn  aeren, 
pllugcn  (also  Iren  and  ptltigen  «ftlerteftt'«- 
den).  Sien,  pflantien,  pfroplTen,  abmeyen. 
einschneyden,  drüschen,  hollzhaiien,  das  hal 
iilles  grosse  hoflnung.  f<AcAref/eri  '539  '. —  diC' 
ses  alle,  goth.  arjan  (Ltic.  17,7),  ahd.  aran 
and  erran  (Gra/f  l,  402.  403)*  mhd.  aren 
und  eres  (Jlen.  1 ,  49)  lautende  and  dem 
lat.  arare  </ewau  entsprechende  tcorl  isl  heul' 
zutage  in  der  schrilf  prarke  durch  das  jün- 
gere  ackern  (s.d.)  terärungi (schon  Frisch 
fShH  ei  wihk  1,  33  «if  o«m  tehreiben  nicht 


I 


AI 


50 


ALBER 


mefcr  ^»ftrAielUleA  wf)  imtf  niif  noth  in 

voUtsdialecten  erhalten,  vgl.  Schmeller 
wlb.  I  .  95  (gedr.  97),  und  Schmid  tc(h. 
17Ü.  awh  in  Oberhessen  lebt  das  irorl 
Iren  noch  und  zwar  nicht  aUein  im  pari., 
wie  Vilmar  UM.  16  amtimmt,  sondern 
amh  im  prae§,  und  inf.  das  pmei.  lautet 
wohl  überall .  wo  orpn  gebraucht  urird,  ur 
statt  icr,  wie  Tul  statt  tii>l,  blus  staU  blies. 
guQg  statt  gicDg  u.  a. 

«ekr  wtjwt  w^rfmiy  irt'e     «cAetnl,  «m 

«Oft  andern  miC  ei  zu  unterscheiden,  z.b. 
ain  (ahne),  linin,  laib  ipanis},  waibel,  waisc; 
dagegen  schreibt  er  kciser,  Icic ,  roei »  seile 
(dborAi),  seitenspiel,  weiien.  «ini^e  tMn^ff 
ai,  die  auszer  den  oben  aufgeführten  in  den 
ältesten  drucken  der  srhriften  Luth.  begegnen, 
sind  wohl  auf  rechnung  süddeutscher  setzer 
XU  schreiben. 

aSktf  fo  das  ufeiixe  dkotAemit  der  gn$t' 
liehen:  nu  isl  aiiflhobcn  des  sarr.imcDl»,  pla- 
ten  tragen,  kasel  vnil  aUton  anlrgi^n  elc.  ein 
thun,  «la  goU  nit  Iiis  von  geboton  noch  ver- 
boten hal.  Jen*  3.  62\  io  der  pbnr  haben 
wir  nAcb  kaKoU  »Iben»  altar.  ehend,  62^ 

mhd.  albe  'Ben.  1,  22)  von  tat.  alba. 

Alber,  ein  nnrh  fitrm  und  bedeutung  gro- 
sxem  Wechsel  unterlegenes  wort,  gebraucht 
Imäter  noch  im  ekate  wn  selUicht,  einfach, 
WMrfahren.  unkvndig,  dumm  und  stellt  es 
dem  witzig  f-=^  ventSnüg),  weise»  klu^, 
listig  entgegen. 

l)  belege  für  den  adj.  gebrauch:  ciufciiig 
vnd  alber  sind  die  wort,  das  machet  aiicii 
das  die  klugen  gcister  ilarüber  ranschen  vnd 
vrrnflilon,  als  hedoti  sie  os  I.mgc  nti  kindcr 
scliiiln'ii  zulnUlen.  das  \1.  cap.  s.  Johan- 
nis. Wittemb.  1530.  Itij'';  das  ist  uicia  ein 
schleeht  alber  aehlengelin  das  froschlin  Ma- 
sel, sondern  die  ganlzcn  writ  verschlinget, 

i<l  (kr  It'irlif^e  totin'  l  in  der  srlil  tn  M-ti. 
von  den  letzten  trarten  l^nuid.'i.  \ytHemb. 
1543.  iNij  wir  smd  gt-yt-u  i>tfl(lic  lisligo 
ntd  vnergrttndliche,  wolffische  klugheil  fnr 
war  schlechte,  albere  srlicflin.  Jen,  S,  1*"  ; 
wer  albcr  isl,  der  mache  sich  hiidier.  spr. 
9,  4;  verlasset  das  alber  wesen,  so  werdi  i 
jr  leben  (ndd.  bibel  v.  j.  1561 :  vorlalel  dal 
altteme  wesent).  apr.  9,  6 ;  ob  ich  alber  bin 


mit  reden,  so  bin  ich  doch  nicht  alber  in 
dem  erltentnis  indd.  bibel:  wowol yck aluem 
liyn  myt  redende,  so  byn  yck  doch  nicht  al- 
iit-rn  vn  der  erkentenisse).  2  Cor.  11,6. 
es  mocht  viUtMcbleyn  albcr  mensch  solch  (l 
jtfD«.  49, 1 1 )  verstehen,  als  sott diser Silo  «nao 
reicher  konig  werden,  das  der  weyn  liu  sei* 
ner  tzeit  so  woifcyl  als  wasser  seyn  Mnirde. 
das  Jhesus  Christus  eyn  gebomer  Jude  sey» 
Vuittemb.  1523.  Ciiij*';  os  ist  niemand  so 
alber,  der  nicht  fcttnde  gottes  worl  jnn  nraid 
n«nen  aa  einer  creatnr  vnd  etwas  diaiit 
tnarlipn.  wir  die  zciiberer  vnd  leulTelshuren. 
von  der  heiligen  tauffe.  Wittemb.  1  535.  Ciij"; 
OS  sind  fiirwahr  nicht  alber  Icute,  sondert 
greifeos  sehr  weislich  an.  de  IKeffebr.4,240. 

2)  für  die  snbtUKnUeiadie  verwendest 
ein  nihor  ^'l(Mil»f  alles,  aber  ein  witziger  mcrckl 
auU' seinen  gang.  spr.  14,  15;  der  willige 
sihel  das  vnglUck  vnd  verbirgt  sich,  die  al- 
bern geben  durch  bin  vnd  werden  beschedigU 
spr.  22,  3 ;  ilas  zengn»  des  herm  ist  gewis 
vnd  macht  die  albern  weise,  ps.  19.  8;  fli^ 
ist  die  sehrifll.  die  alle  weisen  vnd  klugen 
TO  narren  macht,  vnd  allein  den  kleinen  vnd 
albern  olTen  stehet,  «orr.  enf  dee  o.  teaf. 
Bindseil  bibel  7.  304. 

3)  alher  ah  ndverb:  ach  kindisch  vnd  al- 
bcr reden  sie  vom  himcl.  vom  abendmal 
OiritL  Wittemt.  1&34.  viiij\  solchs  hab 
ich  so  grob  md  alber  daher  müssen  sagen 
vmb  der  groben,  faulen  Christen  willen,  ter- 
manung  zumsarrament.  Wittemb.  1  537.Hj''. 

Was  die  etymotogie  dieses  Wortes  betrifft, 
so  gicng  ddjfiM.  alher  {eeU  dem  ende  des  \  7. 
jk.  der  fedenfaüs  ans  dm  ndd.  eingedrun- 
gene nom.  aing.  ;ilf>crn ,  den  jedorh  noch 
Frisch  ictb.  1  ,  17  verwirft)  ntil  icrs^r^r- 
Uuny  des  w  zu  b  aitifnAii.  alewaere,  dlwacrö, 
alwftre  >'/nip/cjT  (Ben.  1,  27;  3,  52t)  to^ 
vor,  fottehem  ahd.  alawAri  (einmal  in  der 
bedeutung  benignus  emelwinend  ,  ala\>Sr 
i zusammengesetzt  aus  dem  den  begriff  ver- 
stärkenden ala  und  wür,  vertu  ^  ganz  wahr) 
zu  gmnde  Hegt.  vgl.  Waeksrn agel  laib. 
s.  9.  Grimm  wtb.  I,  20t.  die  Aedenfmi^ 
(/■v  irortes  gieng  hiernach  von  der  des 
irahren,  offenen  iit  die  des  einf<ichen,  ein- 
fäUigen  erst  in  gutem,  dann  in  üblem  rer- 
flaiide  Mer. 


I 


üigitize^  by  Google 


ALFÄNKEiX 


51 


ALL 


ilfauitu  (alfeulzen,  allfcnlzeu>,  narren, 
fnktHnt  etwas  iwrhringen,  vorspiegeln,  um 
:v  läuschen,  zu  betriegen,  gebraucht  Lulh. 
sehr  häuf'Kj.  doch  nicht  in  der  bibel:  icli 
mikhl  auch  ^omc  hören  eyncn  lexl  aus  den 
propheleu,  die  vuu  eyui  leyhe  vud  hlut  vcr- 
Undigen,  das  fitrdie  sOnde  soll«  geben  wer- 
den, wie  <licser  Idgeii  geysl  alfentzl.  das 
ander  liyl  widder  die  hymL  prttjthi'tcn. 
(1525).  Kiij'  ;  iiie  soll  tter  trulzige  hell  aul- 
worleu,  so  flallerl  er  für  vbcr  vud  alfeulzl 
die  weU  ein  aade».  vom  t^endmal  OtrüU. 
(1534).  piiij';  wenn  kOnigHeynlz  auch  sty- 
ne5  kOntgrcH  I)-  hell  gewarlel,  oddcr  hasz 
van  der  achnllläludierel,  wurde  er  oichl^^zu 
lolpisck  alfentzCD  mil  jjollis  worlleo.  ant' 
«ortt  deuUeh.  (1522;.  Düf ;  sie  (der  hipü 
mit  den  «eine»)  mögen  9i(geo>  luUCen  vnnd 
aUenl?»*n.  was  sie  wollen,  soll  nie  nifiiianl 
richleu.  auszleg.  d.  episi.  vnd  euang.  com 
«ftniftoj/  etc.  (1522).  MiiJ";  wen  sie  ihainar- 
lea  md  alüenlxen  widten,  theUen  das  ynn 
yhreu  gfillem  vnd  lieasen  goUis  werek  vnd 
der  Seelen  gcscheffl  mil  friden.  i'on  heyder 
jKiteil  des  sacramenls.  (1522).  B/;  ein 
Sutydies  mtfcht  alfenizcn ,  nein  Petrus  isl 
nicht  gelert»  sondern  seine  sede.  twnden 
concilijt  cnd  kirchen.  (1539J,  Vüj«;  ja  es 
hl  ^nt  Mückeln  mit  roncilrjs  vml  velern, 
wenn  man  mil  den  bucbslaben  alfenlzcl. 
«*«Mt  Bij».  suManÜmMeh:  atfenUen  vnd 
ganckelwerck»  da  nichts  binden  isl.  wuUg. 
4er  ep,  vnd  euang.  von  der  heyl.  dreykSnige 
fest  etc.  [  1525  ).  Oiij'';  ich  htin?  lejrlich  solch s 
alUaalzen,  das  der  Icuird  hyu  vnd  her  gc- 
«rieiwft  bat  vnd  noch  treybi.  tsMUer  den 
netcen  abgott,  (1524).  bij'*;  wissen  sie  selbs 
lic  s.  liclcke  gar  wol,  das  es  ein  laulcr  al- 
ffolztii  jvt ,  die  vngelerlen  jnn  cLreischcn 
sprachen  zu  cITcn.  ein  brieff  wider  die  sab- 
^oAer.  (tS38).  Uiiij" ;  wer  nu  ein  Christen 
iii,  der  mache  nur  solches  allfenlzen  nichl 
•i'  l.  ich  bin  ficy  vom  grselz,  darumh  mag 
ich  tluin,  was  tnioh  grlüsiel.   ausley.  d.  ep. 
cnä  euauy.  von  os lern  etc.  (1511;.  Aaiiij  : 
daniinb  sey  den  alfenlsens  dis  mal  ^uw^  zum 
enien  teil  Jen.  2.  154*-. 

Ein  anscheinend  undeutsches,  gleichwohl 
aber  in  unsrer  alten  spräche  begi  und*  le^ 
uort.  zwar  kann  au*  den  aUd.  und  niiid.  ] 


denkmttlem  weder  das  einfache  feuzen,  itoc4 
das  mit  al«omjMH<nealfensen  na^gewieien 

werden,  wohl  aber  begegnet  ein  ahd.  gana- 
vcnzon  (Graff  3,  548),  d.  i.  gi-ana-fcnzrui, 
spotten,  und  dies  ahd.  fenzoii  musz  mit  dem 
nhd.  lenzen  in  alfenzen,  wie  auch  in  dem 
Lulher*t^en  affenfenten  und  firlefenaen  (ao 
hat  n&mlich  der  originaldruch ,  nicht  firie-> 
ranzen  i  einerlei  sein.  ffT/'n  aber  entspringt 
aus  fauzjun ,  dus  ein  ahd.  iaii/.  voraussetzt, 
welchem  das  alln.  fanlr  schalk  entsprechen 
würde,  wnd  woran«  das  »hd.  aUun,  aiefiuu, 
alenraiiz  {die  fünfzehn  Vmi^enoszen.  9. 
hundtynosz  aiij')  hervorgegangen  ist,  vgl. 
Orimm  icib.  l,  203.  204. 

Alfnnierei  i  alfenlzcrey) ,  f.  gaukelei,  be- 
Iriegerei:  das  isl  die  hObscbe  enlgrobung, 
sludirung,  Verwunderung,  llDgweyl  vnd  des 
yl'^M  Immi  tf  uflels  allfenlzcrey.  widder  die  hy- 
meUschen  prophelen.  (1525).  Giij  ;  daruiub 
isls  eitel  alfenlxerey  vnd  lose  teding  mit  jbren 
gedancken.  <taal7.oaj}.a./oJbamil«.  (1530). 
Lij' ;  luii  alfanzerey  vinbgehen  vnd  die  leiitn 
belriegen.  tischr.  12  V. 

Alfeniiscb,  adj.  nugas:  was  isl  alfeuizis- 
scher,  denn  der  Versor  Tartarol  vnd  der  glei- 
chen achreyber.  qF»  vrtegt  der  Ifteolo^e»  lau 
Parisz.  (1521).  Dii^^ 

All,  adj.  integer,  totus,  omni^.  u>tiversus, 
cunctus^  quilibeli  mlid.  und  ahd.  al,  golh. 
a\U,  nach  Grimm  wlb.  1 .  206  aus  frOhe-^ 
rem  sali,  salv,  aarv  eniSfnmgen. 

1 )  die  formen  mit  den  gescfUechtsendun' 
gen  (m.  aller,  f.  alle,  n.  alles  [im  an  fang  bei 
Lulh.  noch  die  md.  form  allisz,  allisj,  mhd. 
aller,  alliu  [elliu].  allez,  iiAd.aUlr,  aUiu  [elliu, 
ellu],  allaz),  dulden  einen  bestimmenden  ar- 
tikel  nichl  vor  sich,  auch  entziehen  sie  sich 
der  schwachen  flexion.  vfj!.  Grimm  (jr. 
4f  301.  516.  es  ist  daher  tudt  ihaji,  wenn 
s.  b.  Stau  „mit  diesem  altem"  (jesagt  wird 
„mü  diesem  alten",  wiewohl  bei  Xutik.  in 
diesem  fall  die  schtcache  flexion  schon  gen 
läufig  ist:  wie  dem  allen,  es  isi  viel  guls 
ilingcs  drinnen,  die  weisheU  6alomonis. 
( 1529j.  Aiij^;  in  diesem  allen  sttndigelHiob 
nicht.  Hiob  l,  22;  in  dem  allen  lesscl  sein 
zorn  nicht  ahe.  Jes.  5 ,  2  ") ;  9  ,  12.  1 und 
öfter;  vor  tiiosein  allen  werden  sie  die  heude 
lan  euch  le^jen.  Luc.  21,  12;  nach  solchem 

7* 


Digitized  by  Google 


ALL 


52 


ALL 


allen  tmcblen  die  beiden.  Mafffc.  6, 32.  Inr. 
12»  SO.  der  g«n.  kiegi  jt  doch  auch  bei  L. 
nur  slarh:  auffs  erst,  daiickc  ich  meinotn 
golt  durch  Jhcsimi  Chrisl  cwer  aller  halben. 
Rom.  1,  8j  welcher  ist  unser  aller  valer. 
4,  16;  die  ist  unser  aller  matter.  <7al.  4. 
2t) ;  ein  goU  vnd  valer  vnser  aller.  4, 
(i ;  die  rrgcslf  feinde  virtfr«:  li^-rrn  \ndvnspr 
aller,  von  denjüdenvndjren  lügen.  (1543). 

2)  iiaUdeinod^heute  wlernJULvoraidikel 

und  possessiva  tretenden  flexionslosen ge- 
braucht Luth.  in  der  rerjcl  unveränderlirfws 
title:  linde  ich  riindkig  gerechten  zu  Sodont  in 
der  stad,  so  >vil  ich  vuih  jrer  willen  alle  den  orlen 
vergeben.  1  Mo$.  1 8, 26 ;  nlle  liasland.  das  du 
siliol.  wil  ich  dir  geben*  13.  15;  alle  das 
ßer*»rf>ie  hinl,  das  vergossen  is!  null  erden. 
Matth.  23.  35;  du  hasl  alle  mein  hausral 
hclaslct.  1  Mos.  31,  37  ;  goU  hat  mich  las- 
sen vergessen  alle  meines  vaiers  hauset.  41, 
51  ;  der  du  vormals  hasl  nlle  deinen  zorn 
.•infrL'fliahcn.  85,  4  ;  alle  sein  tlmn  isl 
waHunt.  Dan.  1,  34 ;  so  sol  alle  seiner  li  oai- 
keil  nichi  gedacht  werden.  Euch,  33, 1 8 ; 
da  gebot  Pharao  alle  seinem  volek.  2  Jfo«. 
1»  22.  doch  fehlt  es  auch  nicht  an  beispie- 
len  fiir  d^n  g^'hraurh  des  all :  fler  liimfl  h{ 
durchs  wori  des  licrrn  gemacht  vnd  all  sein 
lieer  durch  den  geisl  seines  mnndes.  jm.  38, 
0;  darumb  szo  ist  den  wercken  der  kopff 
ab,  vnd  all  yr  leben  vnd  gute  nichts,  von 
den  guten  tcercken.  (1520).  Aiij'';  vnange- 
sehcn  ob  der  bapsl  vnd  all  sein  recht  odder 
vnrecht  dawidder  sey.  an  den  cAmlltcften 
aäet.  (1520). 

3)  nach  den  praepositionen  auf,  für,  in 
mit,  samt,  (Iber,  xii  ti.  n.  scheint  alle  vor 
arlikel  oder  possessiv  Überrest  des  allen  in- 
strumentaK»  (oAd.  allu,  mJM.  alle)  Sit  sein 
«md  es  ist  möglich,  dofx  aus  äiesem  von  der 
praep.  abhängigen  nllo  jpnfx  unorganische 
alle  statt  all  herrorgimg:  er  hat  spinca  cn- 
geln  befohlen  vher  dir,  das  sie  dich  hchiUcn 
auffalle  deinen  wegen,  pt.  9.1,  11;  ich  wil 
einen  bund  machen  für  alle  deinem  voick. 
2  Mos.  rU,  10;  auch  sollen  sie  rteiln'ii  ha- 
ben in  olle  mcitiom  ktMiigreicrh.  1  Marc,  in, 
34;  was  vviiiunul  alle  dem  beere.  1  i/u$.  33, 
8 ;  also  kam  Jacob  gen  Lus  sampl  alle  dem 


voIck,  das  mit  jm  war.  I  Ifos.  85,  6;  die 

heuhtleute  vher  alle  sein  beer.  2Jfof.  14»  7; 

zu  alle  seinem  diniivt.  ?,'■},  21. 

4)  doch  erscheinl  tn  den  unter  2.  3  auf- 
geführten fällen  nicht  selten  auch  fiecüerte* 
all :  sihestu  wol  allen  diesen  grossen  baw? 
Jfarc.  13,  2 ;  alles  sein  feit  aber  sol  er  ha- 
ben. ;^  Mns.  4,  19;  ebenso  r.  20,  dagegen: 
alle  sein  fett.  r.  31  ;  sonst  wunien  alle  blas- 
beige vnd  alles  vnser  bauchen  kcineu  scbuee 
snrsehmeltaen.  der  147.  psabm.  (1532). 
Eij** ;  auch  Salonion  in  aller  seiner  berrlig- 
keil  iiii  lii  !'eU»M()(>i  gewesen  ist,  als  dersel- 
bigen  eins.  Matth,  29;  der  nam  (priesler) 
ist  vnss  allen  gemein,  mit  aller  scyner  gewallt, 
recht  vnd  zuhorung.  «yn  wUienfnuÄ» 
(1521).  Av'';  errette  mich  von  aller  nieiDer 
Sünde,  ps.  39.  9. 

5)  namentlich  siehl  volle  (lexion,  tcenn 
all  gani  ((oliw)  auadrilekl;  solcher  vnrat 
flenssl  aller  daher*  das  man  Christum  ver> 
leugnet  hat.  von  den  schlUssetn,  (1530). 
Üiyi  snlrher  jaiiH'i-  aller  aus  diesem  ahoT- 
glaubeu  erstanden,  hauapost.  fViUemb,  1 545* 
sommerfeit  8^;  das  er  seynen  son  ChrisUiai 
hat  sein  blut  alles  vergtossen  lassen.  efistH 
sancl  Petri.  (1523).  Gij";  bett  man  meyn 
sclireihrn  laszen  frey  gehn ,  c«  we«»r  langst 
alis  geschwigen  vnnd  auszgcsUngen.  de  ^''eUe 
dr.  I,  207  (Ater  nocA  ImA:s  kasidsehrifl); 
vnd  dis  geschieht  ward  alles  rttchtbar.  Imc. 
\,  65. 

0)  während  in  der  alten  .tprarhi^  dn<  anf 
all  oder  aWe /algende  aäj.  überwiegend  starke 
form  kekani,  neigt  die  hnUigs  mehr  xut 
sehwaehen  fteadon;  Luth.  zieht  Üe  starke 
form  vor:  alle  fleckete  vnd  bundte  ziegen. 

1  Moa.'?,^,  3n  ;  da  p;ibf>n  <;ie  jm  alle  frembdc 
gOtter.  35,  4 ;  dem  werden  alle  frome  herl- 
sen  tnfbllen.  jw.  94,  15;  da  regen  sich  all« 
wilde  Ihicr.  104,  20;  alle  heilige  engcl  mil 
jm,  Matth.  25.  31  ;  diese  rode  von  jin  er— 
seliall  III  nlle  vmhhegende  lemler.   Luc.  7, 

17.  auch  oblique  stark:  seid  unlcrlhan  al- 
ler menschlicher  Ordnung.  1  Ptt.  2,  1 3 ;  ciii 
hehellnis  aller  unreiner  geister,  vnd  ein  be-* 
Iiellnis  aller  vnreiner  feindseliger  vngcl . 
offcnb.  Joh,  18,  2.  doch  auch  schwach: 
zu  allemgulen  wcrckgesctuekt.  2  Tim. 3, 17. 
dbt  aiMn  au/hvlemie  oäj,  dagegen  sekeinl 


Digitized  by  Google 


ALL 


53 


ALLULUEIT 


<r  tttb  tekwaeh  m  dttUnUfm:  alle  felleo  | 

auff  erden,  ps.  22«  30;  daFUr  wrrilen  dich 
alle  heiligen  lullen.  32.  C;  du  wirlTsl  alle 
^olüosen  auff  erden  \v(>g.  119«  119. 

1)  att  dHldlil  fowo/W  ganzheit  wi«  aUfcfil 
«M.  tMlclbe  feistere  btägutung,  ^  4m  ßt»- 
gen,  sich  aus  der  ersleren  entfallet  haben 
mag;  dat.  unversehrte,  unserstückle  ist,  tceil 
«tn  gamei,  iugleich  ein  all.  der  allheii  ist 
9m*pL  aHfmiWMii.  der  ganiheU  vorzuys- 
«fftw  $g.  d«m  pt.  aXiestehi  tintg,  jeder  lur 
teite,  doch  verwendet  LuUi.  auch  den  sing, 
ton  all  im  sinne  von  jeder;  so  in  folgenden 
stellen:  du  suchest  jn  legltch  heim,  vnd  ver- 
fiMliesl  jn  alle  alund.  Biob  7*  18;  meine 
siralTe  ist  alle  morgen  da.  fw.  73»  Ii;  seine 
1  inithcrlzigkeil  hat  norh  kein  ende,  sondern 
MC  Ist  alle  niDiLM  H  r;<nv.  klagl.  Jer.  3,  23; 
4iete  venBendung  von  all  für  jeder  ist  zu- 
mal «Nfer  dem  tolk  geMlueMidi,  —  die 
ledeutung  der  ganzheU  behauptet  eieh  bei 
Lulk.  noch  oft  im  aing.  ron  all:  aller  slanb 
des  laoils  w.inl  lousc.  2  Mos.  8.  17;  alle 
w«Jl  fürdile  den  herni.  ps.  33,  b ;  alles  voick 
spredie  amea.  t06,  4S ;  stehet  dir  nicht  al- 
les land  offen?  (vul^.  ecce  univcrsa  lerra  cü- 
rara  Ic  e«l'.  l  Mos.  \'.),  9.    doch  ziehl  er 
schnn  häufiij  ^niu  vor:  da  hub  Lol  seino 
jDjteü  auil  \m\  besähe  die  ganlze  gegend  am 
Jontao.  IJfo«.  13,  10;  das  ganli  voick 
aber,  das  im  lager  war,  erschrack.  2  Mus. 
19,  If..  die  alle  spriuhe  bediente  sich  dts 
M  fur  tjiiuz  noch  ungU-icli  häufiger;  tvenn 
iMÜt.  Matth.  22,  37  vetdeulicht:  du  soll 
lieben  ^li  deinen  herra  von  gantxem  her- 
izvn,  von  ganizer  seden,  von  ganUein  gc- 
mülc  hifsz      ahd.  fon  allcmo  thtnomn  lier- 
2en,  Ion  allero  ihiDoro  siMii,  foii  ollomo  t Iii- 
Demo  muole.  Oei  Lulh.  Marc.  12,  30;  von 
fanUem  hertzen,  von  gantaem  gemflie,  von 
gaatter  seele  vnd  von  allen  kreülen  ist  goth. 
'««  allimr»  liairliii  {ti^inamma  jaii  us     'i  "i- 
valai  j>eiDai  jali  lis  nlfai  gahugdai  J>cinai  jali 
US  aihi  mabtai  jiciuai. 

8)  olf  meiiswUrdige  eigeiAeU  vnterer 
spräche,  «coro»  otic^  Luth.  häufigen  ge- 
brauch macht,  ist  endlich  noch  hervorzuhe- ' 
Itfit  ein  pra'dicaiii  er  gebrauch  des  all  im 
iinae  ton  erschöpft,  beendigt,  vernichtet: 
die  aisielhal  der  Amoritcr  ist  noch  nicht 


I  alle.  1  Mos,  1 5. 16;  nu  die  gesichte  alle  sind 

vnd  ein  ende  haben,  der  prophet  Sochujo, 
Witlemb  1 '>2S.  Tiij'';  ih  lassen  wyr  die 
messegewaiul,  allar,  liechler  noch  bleyben  bis 
sie  alle  werden,  dewitefte  mMae.  WUten^, 
1526.  Biij*;  bis  das  ewre  leibe  alle  werden 
in  der  wüsten  [ndd.  bibel:  belli  dalh  yawe 
lyue  Iho  nichte  werden  yn  der  wti'ilfuyc). 
4  Mos.  14,33;  es  sol  das  drille  leU  von  dir 
.III  der  peslilents  sterben  vnd  dur^  faunger 
all  werden  {ndd.  bibet:  dorch  hunger  tha 
nichic  werden).  Ezech.  5,  1 2 ;  dennoch  müs- 
sen sie  nntpfpohen ,  ja  vergehen  vnd  alle 
werden,  de  Wette  br.  2,  72;  hie  mil  wirsiu 
die  Syrer  stossen ,  bis  du  sie  alle  machest, 
t  Jkön.  22.  U  tn  der  bibel  v,j,  1534 ;  zwar 
goll  selbs  betihk'ts,  d.is  si»^  sich  nislen  sol- 
len TAun  slroit  vnJ  also  stellen,  pleieh  nis 
wollen  sie  Amalok  mil  dem  .schwerl  gar  til- 
gen vod  schlagen,  vnd  sie  sollen  jn  doch 
nicht  mit  dem  schwerl  allinachen.  Eisl,  1, 
3Sl'':  •illi';  allmai'hf'ns  liab  ich  ein  cikI  ^q- 
sphf'u.  Übersetzung  von  ps.  l  19,  in  d>'r 
Schrift:  von  derbeidU.  VuiUemb.  1521.  kiij'. 
Adelung  erkiäri  {teib,  1,  178j  diee  alters 
dings  selisufuf,  ahd.  und  mhd.  noch  nicht 
aufzuivi'isi'iiiU'  all  für  gemein  und  ein  adrtrb 
'  nebenicurl ),  dc.^s  en  man  sich  in  der  (utsiiindi' 
gern  schreib'  und  sprechart  lieber  enihaite. 
dodi  aioerb  kann  et  nickt  eein,  da  der  begriff 
all  das  adverh  ausschlieszt,  auch  die  Verbin- 
dung init  sein,  werden,  iii.ilIicii  noihwendig 
ein  adj.  fordert,  über  den  Ursprung  dieses 
praedicalivtn  all  vgl.  Grimm  tcib.  1,211. 

9j  seine  tteUung  kann  ßectiertee  wie  «m» 
ßectiertes  all  Mvoohl  hinter  ah  vor  dem  no- 
Hirn  einnehmen,  wie  die  <ihii;e)i  heispiele  XUr 
ijeniuje  zeigen,  hier  noch  einige  stellen,  in 
denen  es  nachfolgt:  da  er  bcy  myr  war, 
leucket  er  diese  artikel  alle,  egn  brief  an 
die  Aoristen  zu  Anto^,  (1525).  Aiiij*;  also 
mtis  ninii  die  Mliler  all  abbrechen,  widdcr 
dte  hyml.  Propheten.  (1525).  Uitij';  Üaniel 
der  vbcrlrair  die  fursien  vnd  landuüglu  alle. 
Dan.  6»  3 ;  das  Vierde  Ihier,  welchs  gar  än- 
derst war,  denn  die  andern  alle.  7,  19; 
'  \\\r-^f  mnchl  wil  ifli  dir  alle  gehen.  />wr.  4,6. 

Allbereit,  durch  all  verstärktes  bereit: 
wie  denn  allbcrcil  etlichen  geschehen  ist. 
4er  dardUenehUgen  hedtgebwmen  f*  Urtu- 


^  kj  .1^ uy  Google 


AULÜA 


54 


ALLLU 


hn  vnaeh  eic.  WUlemb.  1528.  Fig**;  denn 
sie  allifi<  ;i  L«?Mnitl'ii  <^irid.  zwo  predigten 
auff  der  kinät'riaulJi'.  Willemb.  1540.  Iliiij*; 
wer  an  Cbnülum  gleubel  (sagten  sie)  der 
were  allbereit  auffenUndeii.  omI^.  der 
epist.  vnd  euang.  von  Ottern  e<c.  Wittmb* 
154  4.  Cj\  -  wie  späi^^r  bereits  vofyexof«» 
tpurdf,  so  auch  allljereil:>. 

AlUa  (alda),  anfangs  auch  milunler  mit 
wrdnudt^tem  a  aldo»  den  durdi  da  auege- 
drüekten  orUbegriff  verttärimä,  daselbst: 
vnd  er  predigt  alda  den  n;(MM  n  ilt  s  lurrn. 
1  Mos.  1 3,  4 ;  vnd  bleib  (hltt-Oj  vbcr  »atlil 
alda.  24,  54;  vnd  legi  jn  ins  gefcngnis,  da 
des  königs  uefimgene  inne  lagen,  vnd  er  lag 
alda  im  gerengnis.  39>  21 ;  vnnd  wenn  sie 
hyri  cynkoinfn  wnncn  siealdo.  Matth.  12/15 
in  der  ersten  ausg.  des  n.  test.  v.j.  1 522 ;  es 
Ist  auch  gleiehwol  die  not  alda,  sieben  kin- 
der  vnd  keine  inuUer  dazu.  Burkhardt 
briefw.  269;  vnd  Hatto  ht  rlzog  Friederieh 
micli  an  ralh  alda  versebnehen  A'/  /.  1.  2''. 
—  heule  wird  diese  wohliaulenäe  ^artikel 
aii  tteif  gemeden. 

AUeia  (alleiae).  04/.  eolut,  für  sieh  abge- 
sondert, ohne  ein  anderes,  Verstärkung  von 
ein,  eine,  das  schon  dasselbe  attsdrückt; 
bei  Lulh.  häußg  noch  die  schwache  form  al- 
Icine,  welche  mAtf.  «o^ar  vorfterraefteiHi  lear 
{Ben.  ].  420):  WQ  ein  solcher  (ein  vertag" 
ter)  in  ist  in  oitier  kaincr.  zivo  predigten 
auff  der  kinderlau ffe.  (1540).  Mj";  rs  h\ 
nicht  gut,  das  der  mensch  allein  sey.  1  Mm. 
2»  18;  vnd  (Jaco5)  hieib  atlHn.  32,  24; 
warumb  silsest  du  allein?  2  Mos.  18,  14  ; 
so  1.1111(0  das  mal  an  jin  ist,  sol  er  vnrein 
sein,  alleine  wom  n.  3  . !/><>,  13,46;  (Petrus) 
»ahc  die  leinen  tUclior  alkme  ligcn.  Luc.  24, 
12;  fJhesus)  weidi  von  dannen  aulT  einem 
scbilTin  eine  wüsten  alieine.  Matth.  14,  13; 
viid  ffliol  sio  ;iulT  finon  liolicii  bory  beson- 
ders olli'iiie.  il/^rc.  y,  2;  i<  ii  UiMiii  euch  nicht 
allein  ertragen,  b  Mos.  \,  9;  wie  kau  leti 
allein  solche  mdhe  vnd  last  vnd  badder  von 
euch  ertragen?  v.  12;  als  weren  sie  alleine 
eitel  hehlen  und  risen.  eine  heerprcdUß  wi- 
der den  türchen.  Wittemb.  1512.  Ihj  ;  vrnl 
wülle  allcvne  klug  scynn.  anlioorll  deutsch. 
(1522).  Bij^ 

Allel*  y  ad»,  und  eanj,  aussehüetdi^. 


nur:  (der  satanjbat  biszber  mitl  myralleyne 
gernngfn  durch  cytlcl  grolni  l<ilpi.sclu'  kOjifT. 
von  beyder  geslalt  des  sacraments.  (1522). 
Aj'* ;  das  niemand  aulT  sich  selb  sich  vorlasse, 
sundemu  allejne  auff  gotu  de  Wetts  kr.  1, 
78  {hier  nacA  dem  original);  mchl  allein 
aber  das,  sondern  wir  rhüuien  vns  aticli  gni- 
tes.  Rom.  5,  11;  nicht  alleine  da^  ihuu, 
sondern  auch  das  wollen.  2  Cor.  8,  10;  al- 
lein, das  du  der  stim  des  herru  deines  gölte» 
gehorchest.  5  Mos.  15,  5;  allein  das  du  sei* 
nes  hluls  nicht  essest,  r.  23;  so  aber  das 
wuib  dir  nicht  folgen  wii,  so  bistu  dte»eä 
eides  quit,  alleine  bringe  meinen  son  nicht 
wider  dortbin.  t  lfo«.24»8;  jr  aber  lieben 
brilder  seid  zur  freibeit  beruflen,  allein  sehet 
TU,  das  jr  durch  die  freiheit  dem  fleisch  nicht 
räum  gebet.  Gal.  5,  13. 

Allenthalben,  ad^.  aufatUnssilan,  nodb 
jeder  ncAlun^  Mn,  in  Jeder  besS^ung:  vnd 
der  berr  halte  jn  (Abraham)  gesegnet  allenl- 
biilheti.  1  Mos.  24,  1 :  Joseph  tbet  allcnl- 
iialbeu  korubeuscr  auff.  41,  56;  darautf 
waren  gcuge  allenthalben  herumb.  Bsach, 
41,  5;  wir  haben  atcbl  einen  hölienpriester, 
der  nicht  künde  mitleidon  haben  mit  vnser 
scbwacbeil.  ^sondern  der  versucht  ist  allent- 
halben. Heb.  4,  15;  wie  in  der  heiligen 
schrillt  alleulhalhen  zu  sehen  ist.  9W0  pre^ 
digien  auff  der  kinderlau  ff e.  fffllemk.  1540« 
Liiij\  einigemal  die  weniger  gute  form  al- 
lonlhaU):  ein  j<?lirhf'r  den  ehestund  an  jm 
villi  andern  allenllialb  also  ansehe,  das  es 
\  (ni  güll  also  gescbalTen.  geordnet,  gescbidtt 
vnd  (wie  man  sagt)  beschert  werde,  xwo 
hochzfitpredigten.  iVittemb.  1536.  Aiij"; 
wie  er  ilt  iiii  itllenlhalb  im  euangeho  genialel 
wird. das  16.  cap. s.Johannis.  {ib'iS).  CciUy, 

mhd,  allenlhalben  ( Jlen.  1,6 IS),  anMnait- 
dergerückte  dal.pl.  («dkd.  all6n  halbön;«M. 
h.ilhä,  mhd.  Iialhe  =  spite,  richluug  mit 
unoryaniscfifin  eingeschobenen,  aber  mehr 
adierbiuliiches  ansehen  gebenden  t.  vgl, 
Grimm  gr.  3,  217.  US. 

Aller^  gen.  pl.  von  all,  gevoöhnlieh  Super- 
lativen zur  Verstärkung  vorgesetzt,  kommt 
Pinmal  alleinslehcnd  als  adeerb  mit  derbe' 
deutung  ganz  und  gar,  omnino  in  Luüh.'s 
bibelUbertetsung  vor:  er  war  so  gar  er- 
schrocken, dai  er  aller  sittwte.  2  Afac«.  3* 


/ 


AILERACUTBARST  55  ALL£A£lNFÄLTiGST 


17.  so  noch  in  ausgg.  ausderztceitentMlße 
iet  n.ß.f  $fSt€r  in  all  milterte  f dte4erl. 

analoge  beispiele  bti  Grimm  wift.  1,  220 
und  Vilmar  idinl.  s.  S,  denen  wir  noch 
folgende  zuliujen  :  vi  isl  aller  rein  yrulg.  est 
mtiDdus  lolus)  Joh.  13,10  in  der  Sümb.  bibel 
9.J.  1483;  die  obgesehrebra  flomme  bai 
WtUl.  Wollensdileier  «Her  vor  teil,  register 
aher  rinnahmf  m.  ausgäbe  der  Capelle  zu 
Wehrshausen  v.  j,  1520.  Vilmar  eermu- 
ÜM  m  aller  eliptüdut*  aller  dinge ;  Bugen- 

Lnth:$  tfu  ndd.  hat  auch  2  Maee.  3.17: 
be  was  so  ganls  rorschrocken,  datb  ho  aller- 
diafte  Uctorle. 

illerecbibantt  vcrbrtnne  nur,  s»  bi^ii 
leba«  der  allerachlbarest,  hochgelcrtest  do- 
«or.  Jen.  I,  220". 

Alleril(e«t:  Terlullianiis,  der  .illor  elleslc 
lerer,  so  luao  liaL  sitit  tler  apusU'l  zeit,  das 
iUifioH€hri4Hno€hfeHMen.{[b21).  n  iij\ 

ülcmd&dltlgtt:  eine  widwe  betel(e)  Rlr 
jren  lyranuen  auifs  alleranJeclitigst,  «las  jn 
golt  Wolle  j.i  hng(T  lassen  leben.  Jen.3,340\ 

illcriirgest:^ais  helle  ich  hcrtzog  Georgen 
«als  aller  ergeale  geflucht,  von  hemtiddhtn 
md  gestolen  brieffen.  WiUemb.  1 529.  Diij\ 

Allerbcheudest :  <iie  Weisheit  ist  das  aller  - 
behcndcsi.  trei^h.  7,  24. 

illcriiercd&t :  Uic  weyszhcyt  gols  maclii 
die  «ragen  der  vnberedlen  anffdas  allerbe- 

ledtist.  egn  deuUch  iheologia.  (1518).  Aj''. 

Allerbest:  seiner  snckpffifTiMi  Iioll,  i>t  der 
sller  hesle  srhnll.  einbrieflan  die  zu  Franck- 
{ori  am  Meyn.  Cj'*;  viid  gibl  yhui 

die  aller  besten  wort.  derjiropAel  Satharja. 
(1528).  Giij*;  das  allerbeste  scheadei  er 
mfls  IhHio^I.  Sir.  11,  32. 

Allrrrbri.sllirh^t :  dennoch  sind  es  die  al- 
leitlifisihchi^ten  leult.  das  Jhesus  Chrislus 
«iaieftomer  juäe  $ey.  (1&23).  Aiij". 

lilflVdMIflligtt :  die  kiiider  ziiuom  seihs 
ybr  fldern  vnd  fi  eiindseliafll  aiilTs  allor  de- 
BiMfistt  (  t^ik  IiI  vrid  ^elioleii  hnhf»  voib  liliiH' 
mm  Uu  kuiiieu.  vrsach  md  antwortl  etc. 
(tS23).  AHj*;  das  will  ich.  wie  gesagt  e.  f. 
9«(gollgdbe  nit  zur  letae)  aufs  »llcrdeniii- 
iht?(>stn  v\v]  treulichst  geschriebeobabco.  de 
Weue  br.  3,  57. 

AUfrdcitlicbst :  >vill  ich  elUich  worl  lue 


kUrlzheh  aulTs  aller  deuUichsl  ich  mag,  aiis> 
streichen,  vorr.  auff  dl«  Sprüche  So/oaio. 

Bindseil  7,  333. 

(Ilcnllngc,  adr.  in  allen  shh-l.i'n,  ganz 
und  gar,  gewisztirh,  bei  LulU.  noch  uneer- 
knüpfl  aller  dinge :  wo  warhalllige  Christen 
sind  die  sind  aller  di^gn  eintrechlig.  vbtr 
das  erste  buch  Mose.  (1527)*  eüj";  oh  sie 
{•li'M  !i  jt  'S  H  lie  dlor  dinge  gcwiiunen  lietten. 
vom  aOcndmal  Christi.  (1534).  bij'';  so  sol- 
len wir  seine  wort  nicht  ehe  leuckeo»  wir 
wissen  denn  lu  beweinen  gewts,  das  Chrislns 
leih  aller  dinge  nieht  mügc  sein  wo  goli  ist. 
ebend.  lij'';  es  sol  aller  dinge  kein  beider 
vnler  euch  sein.  öMos.  15,4;  vnd  cc{Ahab) 
macht  sich  aun  grossen  grcwel ,  (bs  er  den 
gOtaen  nacbwandelt  aller  dinge,  wie  die  Arno- 
riler  gclhan  hatten.  1  kön.  21,  26;  vnd  ge- 
boten jnen,  das  sie  sieh  .dlcr  din^-e  tiiclil  InV 
ren  liessen.  apost.  geah.  14,  i>;  es  war  idier 
dinge  sein  wille  nicht,  das  er  jlzt  kerne.  1 
Cor.  16*  12.  Qß  ancft  «lil  a^eiegtem  e: 
das  sichs  aller  ding  stellen  wird  als  werde 
nichts  draus,  rber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  niiij'*;  da  machet  er  ilie,  den  er 
solchen  befelh  gilii  jm  aller  ding  gleich  in  der 
Sendung,  sieo  predigten  auff  der  JUnder- 
tauffe.  (1540).  Jij";  sei  nur  gelrosl  vnd  seer 
fn  iditr,  das  du  hallest  vnd  ihusl  allrr  ding 
lucli  dem  gcsetz.  Jos.  1,  7;  also  naoi  Josua 
alles  land  ein ,  aller  ding  wie  der  berr  an 
Mose  geredt  halte.  11,  23;  ich  aber  sage 
euch,  das  jr  aller  ding  nii  ht  scinveren  solt. 
}fat(h.  5,  31 :  ich  nms  nller  ding  das  kilniUig 
Icsl  m  Jerü!ialem  hallen,  apost,  gesch.  18, 
21 ;  daher  mnst  er  aller  ding  seinen  brttdem 
gleich  werden.  Hebr.  2,  17.  —  heutzutage 
durch  die  form  allerdings  verdrängt,  welche 
den  schon  im  gen.  pl.  ausgedrückten  adver- 
bialbegriff  nochmals  durch  das  s  des  gen, 
sg.  hervorsuheben  tncM* 

Alirrcdrist:  gleich  dem  alleredleslen  stein 
einem  hellen  ja>i|)is.  offenb.  Juh.  21,  1 1  ;  die 
;dler  edlisle  vnd  niiesle  lierey  hing  zur  messe. 
eyn  sermon  von  dtm  n.  teal.  ( 1 520).  Bij" ; 
das  erste  vnnd  höchste  aller  edelsl  gut  werck 
ist  der  glaube  in  ChrisloiD.  ron  den  guten 
werclien.  (1520).  Aiij». 

Allereittfülligst:  der  hcyhg  geysl  ist  der 
dller  eynfelligst  schrcyber  vnd  reiher.  auff 


uiyui^ed  by  Google 


ALLLUEIMGST 


56 


4m  vbirdirülUeh  buch  ftociw  Bmxers. 
(1521).  Bij^;  'das  schaf)  ein  fasl  nerrisch 
viul  das  üIKt  fMiTrliiuicsi  ihicr  isl.  ausl.  der 
enaiui  rmi  usinrn  elc.  (1527).  Hviij\ 

ill(Tciuig!>t :  ilas  giuilich  wescn  isl  «las  alkr 
eiDfgslweseu.  diedreyiymbola.  (153S). 

Allerrlea^Mt:  vn<l  limlot  sich  also  den 
n\l'r  t-l  ndeslen  menschen.  4er prophet  Jona. 
(I52l>).  Eij'-. 

AllcrerusUiarUg:  wenn  wollen  wir  doch 
ein  mal  des  teulTeis  alier  enulhaflligs  äffen" 
spiel  yni  hapsi  erkeoueiiT  ^imI  mmdwwdk 
(1520).  niij\ 

Allf  rerst :  adj.  umnmin  primut:  vnd  diese 
schai£iJii2{  war  die  allererslc.  tue,  2,  2. 

AUert rs(»  a4»,  tnM.  alfer  dresi,  allererst, 
alr^rste»  air^^rsl,  alreste,  alre$l.a]rest(Aeil.  I, 
438\  vt^r>liirl;h'>f,  niihfr  hf-dmind'X  flrsi,  dn 
erst,  dann  ersi,  eben  erjit,  gerade  ersl,  jelzl 
erst:  ich  halle  mich  schier  zu  rüge  geslellel 
md  meynet  es  were  ausgestrillen,  so  hehl 
Miclis  aller  crsl.  wi449r  die  hymt.  prophelen, 
(lö?.')!.  Aij  ;  mi  Ihiin  sii  h  riUer  ersl  die 
tapfteii)  iieile  erfur  zu  Leyjilzck  aufT  dem 
roarcki.  von  dem  bapstum  »uRome,  (1520J. 
Aij* ;  dieser  lölpc  geysl  will  noch  aller  erst 
alle  Krii'chon  zur  schulen  Airen.  das  ander 
teyl  Widder  die  hyml.  prophelen.  (1525). 
Diiij";  o  wie  sollen  sie  aller  ersl  rechlschwer- 
mcn,  dattmeln  vnil  pollern,  wenn  sie  bie  her 
koment  kunx  bdtennUidt  vom  heü*  «ocns- 
ment.  (1544).  Ej'';  di  wird  sich  allererst 
die  not  anheben.  Matth.  2  1,  S. 

Alierfeilidsclig&t :  dazu  ehren  sie  auch 
die  dierreindseligslen  Ihier.  «e^Jk.  15,  18. 

Allerfielut:  die  dich  die  aller  feynest  ge- 
dauchl  hall,  auff  das  rbirchristlich  buch 
borhs  Emszft  >;.  (  1521).  Jiiij'';  vnd  vorsorijol 
also  seui  vokk  i>eide  mit  geseUen  vnd  Iculeu 
auffs  allerfeinesU  vorr.  anjf  4a»  aU»  U$t. 
Bind  seil  7,  305. 

Allerfcstrfit :  vnd  wird  nach  den  aller 
feslen  stedlcn  Irachlrn.  Dmt.  1  1,  24. 

Allerfreindllchst:  man  lind  wol  die  sich 
gegen  frembde  avffs  aller  freundlichsl  vnd 
gelindisl  hallten,  auszleg.  der  eptil.  tmnd 
euanf}.  f/'»:  nrlnruts.  {  ir)22(.  Zj  . 

AUvrfrömnist :  fliTuhard  der  allcrfri)- 
rocsl  münch.  Jen.  H,  24. 

AlkrIIrttlichit:  die  am  aller  Airsüichstenl 


geberden  wollen,  der  prophHDameL  ( 1 530). 

Aiii]". 

Allerf;riitlirhot :  welche  mich  ynu  r  fiabeo 
Wüllen  hohe  dinj;  vnd  den  alb  r  geistlichsten 
geisl  leren,  d. proph.Sacliarja.  (Ihl^j.Xiiy, 

Allergclehrtett:  weil  er  der  alleigelebi^ 
tisi,  IIlmv/.i^'I,  rriimmest,  Irewste  ebrUisl  ist. 
dt'  W'riti'  br  :i,  1S4. 

Allergemcinsi ;  wildior  loufTt  l  hat  ylm //A- 
mnj  doch  gesagt,  das  die  wui  l  die  die  aller- 
gemeynslen,  aller  öffentlichsten  sein  sollen  . . 
sollen  aller  heymlichst  vorporgeu  sein?  ey» 
sermnn  von  'h-m  n.  (i'st.  i  l52(M.  Rüj". 

Allergcriag.st :  ich  li:tl(p  ;)lM'r.  -«-ii  habe 
vns  aposlel  fUr  ilie  allciycnngsltu  daijj'cslel- 
lel.  t  Cor.  4,  9. 

AllergewisiCBt:  vnd  wüste  aulTs  allerge- 
wi<;si>si.  da<«  was  goU  verhetssel,  das  kan  er 
auch  ihun.  Rom.  4.  21. 

AUergifligst :  ja  wenn  alles  lauh  vnd  gra» 
Widder  uns  auffs  altergifUgesl  und  bitterst 
schündliclisi  und  liigenhafUgst  schrieben,  de 
WVf/e  br.  \,  210. 

AUerguÄUigüt:  wie  denn  zu  hochgenan- 
ler  kay.  may.  vnd  e.  k.  f.  g.  ich  mich  dieser 
vnd  aller  andern  chrisllichen ,  kay.  vnd  l&r. 
lugenl  vnd  gnaden,  als  zu  meinen  allergne- 
digsten  vnd  gnedigslen  herm  Irüstlich  ver- 
sehe. Jen,  1,  4bü'-. 

Allergränlichst :  der  aller  grewiichst  Audi 
so  ynn  deudseher  sprach  isl.  von  heUUidun 
vnd  gestoten  brieffen.  (1529).  Dij''. 

AllersifrSsicst :  «lic  tewre  vnd  aller  gr<is- 
seslcn  verheissuii;^((  II).  2  Pelr.  t»  4;  das  isl 
doch  ja  die  aller  gi  össest  bescheisserey  die 
auff  erden  komen  isU  4io  l%wnd  von. «.  Jo- 
hanne Chrysostomo.  (1537).  Oiij*. 

Allrrhnnd,  aus  dem  zusamMeHrücken  der 
tji'u.  p^.  aller  hande.  aller  hendc(0eii«  1,0^0) 
^  jeder  arl*  enlq^run^cn,  bei  iAith.  MoUen, 
gewöhnlicher  allerlei :  aller  hand  mfthe  wird 
vher  jn  komeri.  Iliob  20,  22;  das  wir  das 
sichende  jar  aller  hand  heschwerung  frey 
las^icn  wollen.  Neh.  10,  31.  die  ndd.  über- 
ietMwng  hat  a%  beiden  ttellen  aller  hande. 

.Alleifccffligal :  vnd  alles,  wie  eincdulvber- 
scliwommct  h;il>pn  aiifls  .illorln  IHigsl.  rorr. 
vber  d.  Propheten  Daniel,  liiiidseil  7,3S7. 

AUerhriligst :  wenn  im  hapslum  kein  ]r« 
ihum  were  denn  das  der  bapst  der  allerhoi- 


Digitized  by  Google 


ALUtHBlUGSTE  57  AIXERMAfflnOLICH 


ii(:i>si  hiess^,  so  wolt  i'-li  jn  lireiroal  den 
allerlieiligslen  heissen.  em  bneff  an  die  lu 
VnmtikfoH  am  M^.  f1533).  Cj*;  den 
Ifrtit'iligstcn  vaier  doin  pap^t  solllel  jhr  gcld 
gegeben  haben.  <te  Welte  br.  3,  83 ;  aller 
lK)'ligste  btiMa  <)e$  ahenlfressens.  bulla  cene 
damni.  (Id22^  ^ij**  u,  öfter;  dem  alleriiey- 
Hpt«ii  sind  n  Rom.  ebenä.  Aj'»;  «nd  solleii 
<lie  allerheiligslen  uplTcr,  iienilioh  speisopfTer, 
sandnpfler  vnd  schuidopQ'er  daselbst  hinein 
legen.  Ezech.  42,  13;  erhawet  euch  auff* 
cnm  allerheilig&leD  glauben,  br.  Jud,  20. 

Illflrteillptey  II.  4er  HmenU  ramn  du 
lempeU,  in  welchem  die  bundestaie  stand: 
rni(SaIomo]  hawcl  hindfin  im  hause  jswpti- 
ti%  dien  lang  f.in  cedern  wand  vom  boden 
m  bit  an  die  dedte  vnd  litwet  daeelbet  in- 
«endii  den  cbor  vnd  das  allerheil^iat.  1  kSn. 
6.  16;  also  brachten  dip  pripstor  ilie  lade 
des  liuriiies  de>  herrn  an  jren  ort  in  den  chor 
de«  ii.iuses,  m  das  allerheil igsU  S.  6. 

AllerlellaunI :  ob  wol  solch  peidit  ds 
(das)  aller  heilsamst  dinck  ist.  em  vnUrri^t 
der  ftr-i/rhfkindfr.  f  1  521).  aiiij'. 

illerkeialicilät :  wir  halten  ein  laierne 
vnd  einen  dielhch  mit  vns,  brachen  yhm  yon 
das  aller  Hejwliclisl  kemerlia  vnd  schlosaen 
alle  Listen  vnd  laden  auflT.  das  di€»e  wort 
Chrnf!  noch  fest  st^hfu   '  1  527  ).  0  iij'". 

AiJf riieJliit :  jr  (der  sonne)  liechl  ist  das 
«Uerfaellest  liechl.  Sir.  42,  16. 

AUoieiilicktt:  so  danke  ichvoserm  allere 
hfrzliebsien  viter  im  himel.  Ja».  3,  389'' 

bei  Grimm 

illfrhoehfelebrtest :  dem  aller  hochge- 
tertislen  trefliicben  gnUis  pnesler.  eyn  wid- 
ienprueh,  (1521).  Aij*. 

AllerborliMHthisst :  was  sollen  die  aller- 

hfldrmftligslt'n  ffpi^itPf  df»m  arnipn  Luther 
nicht  ihno  ?  kurU  ttekentnis  vom  keil,  sacra' 
«mt  fl544).  Diij'-. 

Alletliiint:  aber  woh  gott,  das  wirdeut- 
sHien  mesz  zu  d»^iitsrh  leszen  vn<l  Hip  li^vm- 
lich$len  wort  anff^  aller  liohist  sungeii.  eyn 
»ermon  vom  dem  n.  test.  Wtttemb.  1520. 
Boj*^ ;  halte  von  dieser  achrifll  als  von  dem 
>llerbdbestett  cdiicUtcn  heiligtlmtn.  oorr. 
*»f  das  a.  lest,  ttindseil  7,  H'M. 

MlfrbÖcllste.  w».  •»»  f^äußge  be- 

i*ickHung  gottes :  da  der  allerhoheäl  die  vul- 


cker  zerteilet.  5  Mos.  32.  8;  vnd  1«>Kp  «l'^inen 
namen  du  allerhdhester.  p$.  0.  3  mit  bei- 
stand des  allerhdhesten.  wtrlfgun<j  dst  «U* 
coran.  ( 1  542).  Biij". 

Allt  rhölllschf :  dis  ist  der  dritte  ergcsle 
grcwel  in  fwer  allcrheiligsten ,  ja  allerhei- 
iischlen  newen  kirclien.  Jen.  7,  424^ 

AUerkllrlichnt:  kennen  doeb  die  poeten 
auff  das  allerfeinest  mit  den  allerkllriiebates 
Worte»  reden.  Jen.  3,  477. 

Allrrfcostiichiit :  ausz  der  aller  köstlichsten 
vnd  reichsten  Tundgrube.  tischr.  80''. 

Allcffiralent:  das  allerliuterst  gold.  1 
chron.  29,  18. 

Allerlei,  tcas  alicrlKtinf,  und  nurh  teie 
dieses  durcA  aneinanderrücken  der  gen.  pl. 
aller  wn4  lei  (leige  mmA  Grimm  gr.  3,  79 
rom. renuMMMAeii  ley,  loi,  wHve,  orl)  ^aMI- 
(lel,  verwendet  Lulh.  äuszerst  häu^:  goll 
scinill  grosze  walfische  vnd  allerley  thier. 
1  Mos.  1,  21 ;  soll  golt  gesagt  haben,  jr  soll 
nicht  essen  von  allerley  bewme  im  garten? 
3,  1 ;  vnd  machten  jnen  jr  leben  saur  .• .  . 
mit  allerley  frünen  aulT  dem  felde.  2  }fos. 
1,  14;  vnd  namen  hptiser  ein  vol  allerley 
giilei'.  Neh.  9,  25.  einigetnal  Irin  ps  auch 
aiM  f «iner  oMifiwn  tMU  in  dU  üfttU  tnid 
macAl  dann  einen  gen.  von  sich  abhängig: 
vnd  sich  nicht  mehr  verunreinigen  in  allerley 
jrer  vbertrelliinp.  Ezech.  14,  i  1 ;  nach  dem 
allerley  seiner  goiilicbeu  krafll  vnsgesclienckl 
isU  2  Pelr,  I,  3. 

Allerleidest:  myr  ist  das  am  aller  leyde- 
sten  vnd  hoch  zu  erliarmen.  ermanunge  tum 
fride  auff  die  xwetff  arlikel  der  bawrsckaffi. 
(1525).  Eiij'. 

AlMeM :  bis  du  den  aller  letalen  acberff 
bczales!.  Lnc.  12,  59. 

Allerlieblicbst  r  vnser  allerliepliclislor  se- 
ligmacber.  ein  trosttichs  buchiein  in  aller 
vriderwertidteiß,  A(j*.  * 

Alifrliebal:  darombwil  ich  mich  am  aller- 
liebsten rhamen  meiner  schwacbeiu  2  Cor. 
12,  9. 

AÜcrmächtigat :  dbcr  der  aller  meciiligesl, 
diser  der  aller  christlichst  . . .  gebom  vnd 

her  komen  ist.  aust.  der  ep.  vnd  euang.  vo» 

d.  heyl.  (Irnjhiinfijf         f  1  525).  iiij". 

Allermänniglirii >  ein  jeder,  jedermann: 
tuyr  solle  auch  vuucrboUen  vnd  vnoerweysz- 

8 


;d  by  Google 


ALLERNASZE 


58 


ALLBS 


lieh  seyn  gegen  üUcrmcnuigUcii.  so  in  dem 
Jen.  2,  264  ff.  zum  iheil  abgedrudUen  ori- 
ghu^tderJm.  4nidthtajwa  aUermeniglich. 
ein  altes  gutes  tcort,  das  jedoch  heute  wie 
mäoniglich  steif  und  kan:;l*'fmä^zig  klingt, 
ahd,  allero  inanno  gallh  (e&liorlaUo  ad  |>le- 
bezQ  christianaiu). 

AUerwune,  i»  Jeder  weii§:  das  ich  das 
kinülin  sehe  in  der  mutier  schos ,  das  ^^iclt 
lessl  hanJIoii,  sotigen  ,  Iic^t'd  \nd  warten, 
aller  iiiasse  wie  ein  ander  kiiid.  Jen.  6,  7 OK 

kUmmM,  M»  all«ro  meist  (Graff  2. 
884) :  so  lasset  vns  gutes  than  an  jedennan, 
allermcisl  ahcr  an  des  glaubcns  genossen. 
Oal.  6,  1 0 ;  die  fürsten  vnd  herrcn ,  so  das 
worl  golles  sollen  iordeni,  die  weren,  ver- 
bieten vnd  rerfolgens  am  aller  meisten,  der 
82.  ptalm.  (1530).  Ej\ 

Allermat willigst:  ein  aller  inutwdlig.-iler 
bube.  Wider d.  bapslum  suRomeJ  1  545).Oiiij'. 

Allcra&rriacht :  ich  bin  der  aller  neüisclil. 
tfr.  30»  2. 

AUeniltMst:  welche  das  aller  nützest 
sind  im  meris'^li'Mi  fn-ish.  S,  7. 

Allcrnätslicbst :  dis  weick  (leren)  aehest 
dem  predig  atnpt  das  aller  nfllzlichst,  grOssesl 
vn4  beste  isU  «tot  wum  fciiuler  iwr  acJMn 
halten  soll.  (1530).  Ilj'-. 

Allcr6iestUcbst>  beleg  i.  unter  allerge- 
meiost. 

AUemichliehit:  das  gihi  vns  der  psalter 

aufls  aller  reichlichst,  vorr.  üuff  den  ptaUer. 

Bindseil  7,  319. 

Allem» fehst :  ein  aller  reyclnsl  ewiges  gul- 
les  Icstauient.  egn  semwn  t  on  dem  n.  test. 
(1520).  Bij*;  von  dw  allerrcichstett  fnnd- 
gruben,  vorr.  tn^  iat  o*  tett.  Bindeeil 
bibel  7,  ;?0  1. 

Alierrein&t:  das  allerreinest  lauter  üle, 
2  Mos.  21,  20. 

Ulemlalget  na«b  (MflunpromKaalimif  : 
ich  meine»  dus  .sey  ein  recht  erlztücklin  vnd  das 
al!erreys««igfNl  >tiff  k!in,  (h";  mir  Hfr leidige  leii- 
lel  beweiseu  könne,  auff  des  hünigs  zu  Engel- 
lanä.lesterschrifft.  (1527).  Biij*.  vgl.  reisig. 

AllcncUldlidnl:  die  Juden  aufb  atter 
schendliehsl  wurden  mit  lasterschHRlen  \nd 
schmadirotlen  jjeselipnHt'f,  rorr.  auff  die 
Weisheit  Saiomoms.  Uindseil  1,  414. 

Allcrsrbinsl:  gou  liehen,  du  ist  die  iI- 


lerschOnste  weisheil.  Sir.  1, 14;  deine  baw- 
leut  haben  dich  aufls  aUersehönsle  zugerichl. 
Eiedh,  27, 4;  idi  bin  die  WenchOnsle.  «.3. 

Allersleherst:  darumb  isl  dis  das  aller 
sicherste,  von  Jhesn  Christo.  (1533).  Hiiij'. 

AUen|öttiHchst :  aufla  aller  spölUschst 
ausstreicheD.  Aw  15.  eap.  .der%enl9%  «f.  «. 
Pauli  an  die  Corinther.  (1534).  ZiijK 

Allerstoliest :  die  knnsl  kan  er  (der  tod) 
das  er  die  alier  stollzeslen  vnd  freidigslen 
verzagt  vnd  feig  machet,  ebend.  Yüjj'*. 

Allfniiieal:  die  biene  ist  ein  Ueins  vö- 
gelin vnd  gibt  doch  die  allersüsseste  ihicht. 

Sir.  11.3. 

Alierthenerst :  ich  setze  gleich,  da»  s. 
Augiistin,  der  aller  levvrest  lerer,  ein  solcher 
escl  gewesen  were»  wie  sie  sind.  Jen.  3.51 1 ; 
aller  tewerster  Felix,  apost.  gesch.  24,  3. 

Allertlefst:  die  geistliche  hoOart  ist  ds^ 
leUie  vtind  üllertyfleste  laszier,  die  sieben 
pusspsalm.  (1517j.  Hv". 

Allertiefllcbst:  in  der  allertreHicbsten 
Sachen,  vorr.  auf  d.psalt.  BindseilT.Zl^. 

Allernn^flehrf^'st :  «1er  aller  vngeler»t<t" 
leyh.  ausleg.  der  euang.  an  den  fumevUslen 
festen.  (1527).  kvj'». 

AUf  mtent :  aUeriey  stende  vom  hoheslen 
an  bis  zum  alleriinlersten.  vorr.  auf  die  bm- 
cher  Sttl'>mnni^.  Bindseil  bibel  7,  3"^! 

.Allere ntertbänigst:  dank  ich  e.  k.  1.  g. 
aufs  atteninterthänigst.  de  Weite  ftr.  5, 348. 

AllmcnMeUnet:  er  war  der  aller  verach- 
test. Jes.  53,  3. 

Allerferächtl5«*t :  Jio  juden  wurden  fiir 
das  aller  vcreciuigsie  vulck  gehalten,  ausleg. 
der  emmg.  von  otlem  efe.  (1527).  oij^ 

Allerireis,  wae  allermasze  und  auch  wie 
dieses  gebildet:  sonst  sind  sie  aller  weis 
gleich  den  vcrdani|)ten.  Jen.  I,  16'  , 

Allerwenigst :  die  am  allerwenigsten  belen, 
die  da  scheinen  am  aHerroeisten  beten,  /et». 
1,  7l\ 

Allerwnnderüchst:  das  war  das  allerwtin- 
derlichsie,  das  fewr  am  meisten  im  vmaer 
hrand.  weish.  t6,  17. 

Alleiiimlicbat:  vnd  der  selben  seiner 

artickel  viel  meltr,  dye  aufls  aller  zymUchst 
wol  an'«te1ien  der  l)G|)s{lichen  kirchen.  ^miMi 
vnd  vrsach  aller  arUkel.  { 1 520).  1  liij*'. 
Alles,  mhd.  alle;  (Ben.  i,  20),  MloerMo* 


Digitized  by  Google 


ALLESAHNT 


59 


ALLMÄCHTIG 


kr  arcusatir,  in  der  bedeuiung  von  aUezeit, 
^Händig,  immer,  erscheint  auch  bei  Lulh.. 
doch  SU  eimilbigem  ab  gekürzt:  nieiti  lieber 
<oelor  Siaupiu  pfleg^(e)  als  m  cagen.  wenn 
gou  einen  straffen  wil,  so  macht  er  jn  zuuor 
Wind,  der  101.  pmim  (1534).  Slj''. 
Betsen,  tro  dieser  gebrauch  des  als  noch 
heule  ganz  getDÖhnUch  ist  {vgl.  Vilmar 
iäM.  i.  9),  kSfi  mmi  Mm  und  wIedtr  oudi 
akt  ttalt  als.  ein  solches  alsl  begegnet  ein- 
mal auch  in  Lulh.'s  Mbelübersetzung:  vnrl 
Ai>$alom  macbl  sieb  alst  des  morgens  frUe 
auf  att  i§t  weg  bey  den  thor.  2  Sem.  1 5, 
3miA  ätr  wag.  von  tö45;  spätere  aus- 
gaben setzen  al<  oder  also ,  velches  letztere 
schon  in  einigen  bei  Lulh.'s  lebzeiten  er- 
$chenenen  ausgg.  steht,  die  ndd.  bibel  t\  j. 
1561  ubeneM  alit  dmnh  alle  tydt. 

Allesuiat  (aUeaampt),  aUe  gmammm, 
tämmilirh:  sie  scyn  alle  sampt  schriflfl- 
Josie,  nacketc.  vugelcretc  schreyber.  der 
36.  psalm.  (l&21j.  DiiiJ":  die  machen 
aOcaaDpt  mit  sdiien  md  töehleni  drey  vnd 
drassig  seelcn.  1  Moi,  46,  1 5 ;  sie  sind  alle 
abgewichen  vnd  alle  sampt  vntUchlig.  ps. 
14,  3  -,  die  rechte  des  herrn  sind  warhafTlig, 
aUesampl  gerecht.  19,  3;  alle  sampt  seid 
vitenandeir  voterthan.  1  PHr.  5. 5.  mM. 
alle  samt,  .ille  samet,  alle  samenl  (Ben.  2^ 
47  L  nhd.  aJ  samcnt,      snmaul  f  6'rH/f  G,  4.3 1. 

Allewege,  an  allen  orten,  überall,  alle- 
Stil:  ml  trage  das  ampl  di^  kinder  larael 
anir  »eiaeiii  hertsen  Air  dem  herrn  alle  wege. 
2  Mos.  28,  30  ;  es  sol  alle  weg  an  seiner 
«lirn  sfm.  v.  38;  herr  gib  vns  allewege ;«olch 
brot.  Joh.  6,  34 ;  mgae  zeit  ist  noch  nicht 
Ue,  ewcr  seit  aber  ist  alle  wege.  7,  6.  — 
sMaDew^e.  alwege.  allcwec  (aOiwec), 
Hen.  3,  P)31).  rg!.  nI1wt<-. 

illeseity  zu  jeder  zett ,  immer,  ahd.  allo 
ziÜ  {Graff  b,  634).  tnhd.  aUu  dl  {Trüt.  32. 
I):  das  ne  das  volek  alleieit  richten.  2  Mos. 
18,  22 :  ich  wil  den  herrn  loben  aUe  seit. 
J»*  34.  2  :  jr  hiht  alle  zeit  armen  bcy  euch, 
iutch  aber  habt  jr  uichl  alle  zeit.  Matth.  20, 
11.  aucft  ««rftüril  allzeit  (altzeit) :  sund  ist 
dii  beise  der  natur  das  de  blcTben  iat  md 
allzeit  bleybl.  die  sieben  puszpsaltn.  Wit- 
lemb.  1517.  Rinj'';  alszo  ist  an  viel«^n  ortten 
ieatiches  Uadla  noch  allzeit  blieben  das 


iDummrli!  von  TA^ian  llusz.  von  den  neu;en 
Eckischenn  bullen.  Vmttemb.  1520.  Biij*; 
die  golloszcD  fallen  vnd  scblipOern  allzeyt  hyn 
vnd  her.  dtrZ%.piQlm.  WUlemk,  t52I.Güj". 

.illeinma!  (alle  zumal,  alle  zu  mal),  mÜ. 
;»!!»'  7  0  raSle  (Ben.  2',  22),  all  zusammen: 
aliezuuia)  heibg  vnd  rein,  der  prophei 
Sßehßfja.  (152S).  Kkij*;  damit  heben  wir 
nn  des  bapats  tyranney,  gepol  vnd  swang 
allezumal  aiifT.  deudsch  catechismus.  verm, 
ausfl.  n  ri!>9  I'ij";  wenn  wir  sollen  alle 
zuiual  so  jtic  gcbora  sind,  widder  auffeilte- 
ben.  das  15*  e«p.  der  erHi»  sp.  a.  PamU  an 
die  Corinthor,  (1534).  Aj'';  jr  seid  alle  sn- 
mal  leidij^c  IrHster.  Hiob  10,  2;  sondern 
üttisien  alle  lu  mal  -«o  viel  jhc  auff  erden 
icoiuen  sind,  ewiglich  doriune  |m  der  höUe) 
bleiben,  von  Jkuu  Christo.  (1 533).  Jiiij'. 

Allgfbef,  adv.  immer,  sM$:  wer  da  spielt, 
der  kans  nicht ,  aber  wer  zusihet ,   N  r  kans 
allgebot  besser.  Eist.  2.  163''.  vgl.  Schmel'' 
ler  wtb.  \,  223.  Grimm  wlb.  l,  215. 

Allhfr  (alher),  wntMtte»  her,  Mtrfter: 
sie  wollen  etwa  den  Dohken  oder  sonst  je- 
mand allher  lassen  komm<'n  Wette  br. 
3,  29 :  da  er  seine  secte  zu  Lisleben  gestilT- 
let  vnd  vergifltet,  kompt  er  alher  gen  Wii- 
temberg.  6,  248.  in  4er  vorrede  xnr  deiif- 
schen  theologie  Witlemb.  1518.  Aij*  auch  alt 
seitadrerb  :  ich  danck  golt,  das  ich  yn  deut- 
scher Zungen  meynen  gott  alszo  höre  vnd 
finde,  alss  ick  vndsiemitmyralhcrnilfnnden 
haben,  oder  ist  eidruätfe^erßr  anher,  wie 
die  Eisl.  ausg.  \,  r  hat? 

Allhie  (alhie),  verstärktes  lue  (hieri,  ^ler- 
selbst:  dazu  hab  ich  auch  allhie  nichts  ge- 
ihan,  das  sie  mich  eingesetst  haben.  1  Jfoa.* 
40,  15;  sind  nicht  auch  seine  Schwestern 
alliie  bey  vns?  Mnrr  H,  3;  ja  wenn  wir 
solchs  kündten,  so  weren  wir  Ixreit  alhie 
selig,  eine  schöne  osterpredigt.  ( 1 538). 
Aiiij'' ;  wir  hdien  euer  Uebe  nilkel  und  kinder 
allhier  angenommen,  de  Wette  br.  5,  674; 
weil  «ler  selli  hv'  Mpütt,  kin  ich  nirhl  gleu- 
beu,  das  ciDc  pcsUientz  alhic  scy.  Qriginal- 
brief  im  archiv  zu  Weimar.  N.  pag,  109.H, 

Ail«lebtfg(almechtig),  onmljMlen«,  ahd, 
alamahllc  {Graffl,  618),  mhd.  almehlec 
f//en.  2,  9):  ich  bin  der  allmer!i!!i7P  goii. 
1  Mos.  n,  1 ;  ich  gleube  an  goU  vaicr  all- 


j        y  Google 


ALLNACHTIGKEIT  60 


ALMOSEN 


Ttircliiigeri,  höpfTer  hymels  vnd  der  erden. 
äeud^ch  calerhti>mus.  ( 1 529).  Aiij* ;  »ler  mani- 
luoit  lül  ein  allinechliger  goU.  «in  widder' 
rmff  wm  ftgefmtr.  ( 1 580).  Oj'* ;  itU  oA  Bichl 
eyn  allmechtig  vnaussprechUcfi  diigirmb  den 
glanlfon?  nusl'^'fj.  drr  ep  >nd  euang.  rutn 
heiligen  dreykOnige  {esl  etc.  {Ib2b).  Tij". 
tubstantivisch,  eine getcöhtUidte  bezeichnung 
foNi«:  der  ■llmechlige  bat  mich  seer  be- 
tfHbt.  Ruth  l.  20  ;  weger  dich  der  zücbti- 
^•ung  de<?  allmecliligen  nichl.  Hiob  5,17; 
meiustu  das  dem  aUmechligen  gefalle,  das  du 
dich  so  fron  nttehMlY  22,  3 ;  den  dkuech- 
ligea  aber  mageo  sie  nicht  begreifleo.  37,28. 

AUnarhtigkfit,  f.  bei  Luih.  nur  dieses, 
nicht  das  gleichbffl  nllrtKicla  :  alle  well  weis 
von  gtiUlicher  aliuechlickcyt  zu  sagen,  der 
^ro^t  Jona.  ( 1526).  Gj*;  alles  sciaem  wil- 
len, Weisheit  vnd  almeditigkeit  heim  geben. 
amleg.  di  r  runnr}  t  on  ostem  etc.  (1527|. 
Ovii]**;  goll  zt'igl  (iainit  abcrinal  an  seine  all- 
nicchtickeit.  der  prophei  Sacharja.  (1528). 
Pij^ ;  wo  gotlea  allmecfaUglteil  vns  veriessi, 
so  islderleuflel  an  seine  stalalttntvliiig.  Lulh. 
in  der  vorrcdp  zu  dtr  srhrift  E.  Alberne: 
der  barfmer  manche  eiUenspteytl.  HUlemb. 
1542  mhd.  aluiehlekeit  (Ben.  %  10). 

AltaMlii^ieMial:  sollt  er  {OvriOm)  all- 
inal  erab  vom  hymel  konien  vnd  selbs  »egc- 
nen?  aniworl  deutsch.  (1522).  Eij'*. 

Aiiwcg.  was  allewege,  deuen  verkOnung 
H  Üt:  neyn  zeytt  ist  noch  nicht  hie,  ewer; 
leytl  aber  ist  dweg.  Jck,'7,  6  Moft  4er  er- 
sten ausg.  des  n.test.v.j.  1522,  spätere  ha- 
ben allewege;  es  ist  im  aber  das  uttszlin  all- 
weg  zu  hart  gewesen,  de  Wette  br.  1,  315; 
dastt  so  bin  ich  auch  alt  and  schier  abgestorben 
nnd  all  weg  kaum  den  halben  lag  tauglich. 
5,  28.  daneben  auch  noch  allwcge  und  all- 
wegen:  frew  ct  euch  in  dem  herrn  allwegp. 
Phil.  4,4;  ein  zerbrochener  böge  bebell 
doch  allwege  ein  naibe.  kmupott,  Jhema. 
1 559.  bl.  306' ;  wo  goll  dieordenliche  weise 
wil  endern,  so  Ihut  nlhvegen  wnndcr^ei- 
chendabey.  derprophetJcsaia.(\  52Ö).  £iij''. 

Allin  (alzüu,  allzu),  verstärktes  zu ,  heut- 
«nftift  gnoShsMk,  a^ohmenoth,  mU dem 
folgenden  adj.  oder  adv.  zusammengerUekt, 
bei  Lutit.  noch  getrennt  <j  es  eh  rieben:  altsu 
bepsUsoii.  V9n  beider  gestalt.  (1522).  Aj**; 


»ItzM  euaageUsch.  ebend. ;  allzu gnugsam. 
bericht.  (1 528).Hnj^;  alzcu  hilzig.  in  einem 
briefv.j.  1519.  de  WeUe  br.  I,  208;  al- 
tsu vngescluekl.  appetl^Hmt.  (1320).  Aq*; 
allzu  weil,  dus  sehSne  ooM^emtm.  (I53n}. 

ffif  Schreibung  alknwahr  br.  5,72  gf- 
hört  ohne  xweifel  nicht  dem  originat,  foa- 
i»m4§  IFefMmi. 

AUlunnt  gHiuiummew;  es  sind  aHsasHl 
buflcn  {buben)  vnd  lügncr  ynn  derhauL  der 
prophet  Jona.  ( 1 52G).  b  ij'' ;  die  janger  all- 
zumal babea  aus  diesem  becher  gelruncken. 
von  dm  abmiimtd  CkiülL  (1528).  yj'; 
vaser  veCer  vnd  wir  sollen  alltucial  narren 
gewesl  sein,  der  1  ll.psalm.  (1530).  Cüi/; 
jr  seid  gOller  vud  all  zuiual  kinder  des  hu- 
hesten,  ps,  82,  6 ;  sie  sind  allzumal  süoder. 
RSm.  8,  23.  «jjfl.  alleimnal. 

Almosen  (almusen),  n.  m/td.  altnuoseo  ( Ben. 
1 ,  2  1 1,  M.  alamuo^.iii  i  (Jraf)'  i ,  2:^^>i.  über 
herleittmg,  bedeulnny  mni  iji'iirnuch  detvcQt' 
tes  spricht  »ich  Lulh.  seiOsl  uui :  MaUk.  6. 
spricht  Christus  habt  acht  auffewer  wolihat 
etc.  welch  wirnach  der  allen  gewonheilaln><>- 
seii  n*'nnenaus  dem  griccliisclu  n  eleeraosyne 
{t/.tr^^iavytj),  wie  wol  das  wotl  aluio:»eii aucli 
mil  der  zeit  jnn  den  misbrauch  kcNBcnislf 
das  man  almosen  nicht  anders  betssltdoia 
ein  slUcfc  brods,  dem  bettlor  für  der  lliflr ge- 
geben, so  es  doch  eigentlich  eleemosyne, 
beseü  (non).  wollliat  oder  guuiial  UäsaL 
ia$  »chSiU  MtfilmüiL  (1530J.  Bij*\  ia» 
genm  «rg^m  dMMekfoIgmä^  afcUsn;  wie 
das  Wassel  ein  brennend  fcwr  lesschl.also 
lüget  das  almosen  die  sdnde.  Sir.  3,  33;  er 
beltclle  das  almoseu  von  denen,  die  in  den 
tempel  giengen.  apost.  gesch.  3, 2 ;  der  and» 
das  almosen  gesessen  hatte.  «.  1 0.  nur  ein- 
mal (apost.  gesch.  24,  17)  erscheint  cku  f' 
•'iiH'  ahnoscn,  an  welcher  stelle  die  ersten 
ausgg.  des  n.  lest,  ein  almosen  {sept.  ausg. 
v.J.  1522:  almossen)  Anden,  fatf  Ifnnfe 
Aier  ein  druckfehler  angenmnmen  xoerden, 
doch  begegnet  das  f.  auch  in  der  älteren 
spräche  (eyne  alninse.  urk.  v.j.  1370;  vwl» 
solicher  almusze  wilu.  urk.  v.  j.  1 467)> ' — 
die  «eftreidnnf  abnusen  (almusBnn)M«<snnur 
die  ältesten  IViltenb.  dmdte  fMih.'scher 
sehrifflen:  die  gnitjjthuung  wir(  \veytcr  f?»'- 
leylel  yuo  drey  leyl,  das  ist,  beeien,  \As{tu, 


uiyiii^ed  by  Googt 


ALP 


61 


ALS 


J««i<e.  (151  S  i.  Aj^ 

Alp,  m,  böser  dämoH:  vnd  wUrdcn  jlsl  zu 
4iei«r  seit  tiis  g»r  fast  wundern  was  diese 
umenbniMt«  cardinal,  bisscbulT,  inesscpraflen 

fk'.  .ts  dir  (liier«',  obs  kobold,  kil- 

kroU,  luien  oder  aljieii  jjewcsl  vveren.  ein 
kfieff  von  seinem  buch  der  winckelmesse. 
(1&34).  Cj^.  —  Hkärnr  älteren  tpraehe  galt 
alp  {pl.  elbe)  atieA  für  die  guten  HcMgeiHer, 
die  nhd.  eU>c,  unridmig  eibeo,  itooA  mntich- 
liger  clfen  heiszen* 

Aifkahtt,  n.  ätrvmtdmbeidmentengrie' 
ekiteke»  ^uchttaben  hergenommene  name 
ßr  das  abece:  im  cbreiscbcn  alpliabrtli.  I  i 
all«-  biM-li>i.ilH>()  ziplireii  odur  zahliiuciis(.ilien 
suiii.  vom  «c/Hfüt  hamphoras,  (i54ii}.  Uij^'. 

Atplw>cttcMter>  m,  4er  noch  mU  eiier- 
MN^  4e$  a6aee  4«  ihm  hat :  gegen  jn  (den 
teufd\  7.(1  rechnen  sind  wir alphabetschfller. 
Hahr.  2lü\ 

Alrann  lallnini,  /.  name  einer  pflanze 
wtÜrMfgarHgert  infarmwndMlnkUrbeine 
ftepmllener  wurset,  WUmdragora  ,  ahd.  al- 
ruoa  [Groff  2,  523),  mhd.  alrüne  {lien.  1. 
25).  von  Luih.  in  den  1523  -1528  er- 
scktenenen  amgg.  des  erslen  Iheiles  des  aii. 
lest,  nb  Übersetzung  des  I  Moe.  30,  14  ff. 
^oeekemmenden  dunklen  toartee  fe- 
hraucMl ,  mit  welcher  Übersetzung  er  frühe- 
ren d*>imeUchern  jolgle  {vultj.  mandragora, 
wus  die  Nümb.  bibel  v.J.  14i>3  beibehält, 
die  $og.  ente  deulsehe  Wdel  aher  ältreA  al- 
rujo,  pl.  alruinen.  und  die  ndd.  v.  j.  1522 
dtircA  aJruDcn  überfmfffu).   f.uth.  hielt  je- 
doch ipüler  diene  ubeiselzung  für  falsch, 
«NtkoJfr  er  AHcA  in  der  amgabe  der  ganzen 
Miel  e.  J.  1S34  Ulic  venlenfscAle  und  end^ 
lieh  gar  das  hebr.  worl  wieder  herstellte. 
*cAon  in  Jen  predigten  über  das  erste  buch 
Mose  sagt  er:  die  aliiuii,  vvilcbeaulTebrei&cb 
h»ma  dudaän,  hallen  eüiche  es  aeyen  vio- 
leagewest,  aber  es  mdgen  nichl  die  bbw 
odtler  gelc  violen  sein,  denn  hie  sagt  der 
Iwt,  Rüben    habe  sie   ynn   «ler  wcitzpn 
ersdie  gefunden,  wie  auch  Salomen  ynn  sei- 
nem iiehenlied  (c.  7,  13j  spricht,  dudatm  die 
geben  yhren  ruch.  ans  dein  schänel  es,  das 
e»  sind  feine  blumen  gewcst,  die  vmh  die 
seit  der  erndte  vrol  riechen,  als  bey  vns  die 


neylichen,  bbcn  vnd  ros(>n.  aber  was  für  blu- 
men sind,  wpys  lu.ui  nirhl  k^^^^'^*'  '^«'"^  ain  r 
alle  duluiel£scber  haben  allruii  Urau:*  ge- 
macht» wilchen  ieh  gefolget  habe,  weil  sonst 
kein  gewisse  binnen  zu  nennen  war,  halt 
ich  für  nichls,  was  soll  allrun  riechen  vnd 
so  wol  gefallen  den  weiborn  ?  ich  nenie  ney- 
bchea  odder  weisse  lilien  dafür,  es  scheinet, 
weil  ni«nand  gewis  gewnst  hat,  was  dudaim 
bcist,  das  elwa  ein  jilde  lialie  vnser  gespoll, 

hcisse  allrun.  vber  das  erste  buch  Mose, 
Wiltemb.  1527.  Tlij'' — iij". 

Ueberden  aberglävUiitchen gebrauch^  den 
man  von  dieser  ffImtMB  nmoAle,  «eoAer  nncA 
ihr  name,  vgi.  Orimm  mglk,  3.  amtg,  t* 
376.  1153  /T. 

AUi  vergleichende  j  demonstrative  und 
conse&OiM  parükel,  leeiehe  an«  dtd»  «IkA 
(d.  t.  s6  mü  ventäiritendem  al),  «Ad.  alse, 
als  herxorgieng.  die  kraft  von  .iIm)  ruhte 
mithin  im  so,  nicht  im  al .  gleichwohl  aber  ist 
unserm  als  von  dem  so  nur  das  s  geblieben. 

/.  ver^lejfAendeialsvfnMttdef /«lA.  nocA 
oft  da,  u  o  für  das  heulig»  «prnc^f e/üM  «i«r 
wie  stehen  darf,  und  ticar 

1 1  neben  d«m  verhum  •  Adrnn  i>l  worden 
als  Vilser  einer.  1  Mus.  S,  Ii ;  hal  es  vns 
doch  gehalten  ab  die  frembden.  91,  15 ;  du 
soll  deinen  nehesteo  lieben  als  dich  selbs. 
Matth.  22,  3y  ;  wer  d.is  hmcIi  {jotles  nichl 
enipfebet  als  ein  ktudlin,  der  wird  uidil  hm 
ein  konien.  Marc.  10,  15;  vud  haben  jn 
nicht  gepreiset  als  einen  gott.  Bffm.  I.  21 ; 
ermanejn  als  einen  vaier.  1  Tifll.  5,1;  zubeieil 
als  eine  fresrliiutw-kte  braut.  offmb.Joh.  2 1.2. 

2)  neben  dem  subsl.:  ich  sehe  des  ersten 
lauflt,  als  den  laulf  Ahimaas.  1  Snm.  lb.27  ; 
ein  geschrey  als  eins  getttmels.  Jes.  13,  4; 
glauben  als  ein  senflkorn.  Matth.  17,  20. 

3)  neben  dem  positiv  des  »djeetivs :  ehe 
der  herr  budoiua  vnd  (joiuuiia  verderiieL 
war  sie  wasserreich  als  ein  Garten  des  herrn. 
1  JÜM.  13,  10;  weis  als  der  schnee.  JfaflA. 
28,  3;  weis  als  ein  liechl.  17,  2;  so  dürr 
,-il<  ein  scluMt.  klag.  Jer.  4,  8;  so  sttase  aU 
honig.  £zech.  3,  3. 

4)  Atdetaen  ^6raveAl  «noA  «cAon  £«lA. 
in  allen  diesen  lagen  fast  überwiegend  das 
nr<;prvnfj(irh  nur  fragende  wie:  es  ii»nn 
junger  gnug,  das  er  sey  wie  sein  uieisier 


ALS 


62 


ALSBALD 


vnd  <ler  kncclit  wie  seinlierr.  Matth.  t0,25; 
?i!je<5!n  wie  ein  mensch  sitielt  Hiob  10,  4; 
haslu  mich  nichl  wie  milch  gemoicken.  c.  10; 
seine  geslalt  war  wie  derbiiU.  Maith,2Bt9; 
ittgen  wie  rewerflamineii.  offenb,  Joh,  2, 1 8 ; 
seine  liende  waren  rauch,  wie  Esaii?«  seines 
hnidors  honde.  1  JIIo#.  27,23;  rot  wie  ItliU. 
2  kön.  3,  22;  schün  wie  der  uiond,  auss- 
erwelet  wie  die  sonne,  sehreeUich  wie  die 
beerspilzen.  hohelied  6,  9. 

f))  rjrfrhsßff  fvf  noch  bei  f.rilh.  iPi'e  im  16. 
jh.  überhaupt  dus  correlative  als  —  als : 
der  bapsl  solch«  nit  macht  hat  zu  pietlen, 
als  wenig  als  er  macht  hat  suuorpieien  es- 
sen, triti(-ken  vnd  den  natürlichen  auszgang. 
an  di'n  (  hrislUchen  adel.  (i  r>2! )  Hij";  das 
wirl  er  bey  keynem  ding  alsz  woll  erkennen, 
alsz  bey  /len  werckenn  der  Mehe.  euange- 
iUm  wm  den  Isefte»  aMsaefsjjfäi.  (1521). 
Eij'';  als  o(l  als  eine  ehesache  vorfallen  winl. 
de  Wette  br.  5,  795.  rerHnzelt  nogarnoch 
also  —  als ;  ich  wil  auch  biscboue  vnd  jirc- 
diger  vnler  yhn  erw^en»  also  wol  als  ynn 
iuda.  der  proffAel  SoAarfa.iX  528).  Aa  iiij\ 
doch  fehlt  es  auch  nicht  an  beispielen  für 
so  —  als  :  es  war  aber  in  iiaiü/.  hracl  kein 
man  so  acliün  al^»  Absalom.  2  Sam.  14,  25; 
ich  bin  gotles  eben  so  wol ,  als  dn.  Biob 
33»  6;  er  war  so  schön  als  kein  bawnt  un 
garten  p'n(tf<.  Ezech.  31,  8:  rinrn  ^tlun^ii 
7,11  reellen  last  so  lang  als  ein  ulbogeti.  der 
prophel  Uabacuc.  (1526).  kij". 

6)  neben  den  adv,  fem,  oft,  viel  lätat  L, 
die  eine  der  beiden  ewrektUofartUs^  a«»- 
fnllpn:  iMos-ps)  vns  nlchl  weiter  angehet, 
denn  als  lern  er  mit  dem  natürlichen  geselz 
vbereiu  kompt.  auszleg.  der  sehen  gepott. 
t528.  BHij^;  alst  olft  idi  weniger  yn  der 
schrifTl  dan  Christum  Funden  Ii.il) ,  bin  ich 
TT.ieh  {noch)  nie  sat  wurden,  die  nieben  pusz- 
psalm.  (15l7j.  Uv;  das  ist  die  rechte  weise 
tu  trOslen,  du  man  den  tod,  den  wir  leiden, 
aus  den  angen  reissen,  als  viel  es  janmer 
müglich  ist.  zwo  predigt  vberderMehedes 
kiirfurslen.  (1532).  Aiiif. 

7)  vergleichendes  als  in  einem  zwischen- 
aaff:  ab  ich  achte,  als  ich  sorge,  als  ich 
sage,  als  vor  gesagt  ist  sind  bei  Luth.  häufig 
vorkommende  formein.  als  gesehriehcn  ste- 
het in  den  prophelea.  Marc,  l,  2 ;  Ephraim, 


als  ich  es  aiivrh«',  isl  gepflanzt  vnd  hubscb. 
Ho.s.  9,         auch  hei  die-^er  consümcHon; 
brach  später  wie  stall  als  durcA. 
/I.  ßewumetratwei  als. 

1 )  das  im  nom.  »td^ende  prädicat  toini 
durch  ein  als  hervorgehoben  :  wir  sind  stets 
als  ein  fluch  der  weit.  1  Cor.  4.  13.  doch 
atieA  taie  ahd.  und  mhd.  noch  ohne  als :  bistu 
ein  knechl  bemflhn,  sor^«  dir  nichL  7,  21 ; 
darumb  müssen  alle  heiligen  vnd  cfafisicn 
sich  Sünder  erkenix'fi.  Jen.  1,  1  5**. 

2)  ebenso  der  acc:  hall  jij  als  einen  bei- 
den vnd  zOlncr.  Matth,  1  b,  1 7 ;  mit  solchem 
vnglauben  macheslu  deinen  goU  als  einen 
Ifigner.  Jen,  1,  66*. 

bei  nnführvnrjen  ,  nvfzählungen  steht 
als  im  sinne  von  nemiich:  kom\>\  aher  das 
yhn  hart  bcytsel  odder  sUchl.  aU  ein  bömis 
odder  wnrm ,  so  wisscbl  er  aus  dem  schlsff. 
der  prophel  Uabacuc.  { 1 526).  i  iiij\ 

4)  dem  relativ pronomen  tritt  als  hervor^ 
hebend  bei:  ich  wil  des  meoscbefi  leben  re- 
chen an  einem  jglichen  menaehei,  als  der 
sein  bnider  isl.  1  Mos.  9,  5 ;  der  sol  deablnls 
schuldig  sein .  als  der  hltii  vergossen  hat.  3 
Mos.  17,  4  ;  jr  habt  diesen  menschen  zu  mir 
braelii,  als  der  das  volck  abwende.  Imc.  23, 14. 

5)  eben  so  tHU  als  in  der  bedentnng  von 
nemiich  auch  vor  die  conjunction  ^asi:  solch 
vcrbunlnis  ninsz  sich  gründen  vnd  sieben  auff 
dem  gewis.seu  dtre.  sn  sieh  verbunden,  ah 
dasz  sie  alle  wollen  eiuli  üdiUglicb  gifluben. 
de  Welte  br,  3.  465. 

(i)  endlich  steht  demonslraUvee  als  mtdk 
in  der  bedeutung  dc.^  heutigen  sn,  trenn  ifirh 
ein  folgendes  da.*>z  darauf  bezieht:  welelis 
ab  öffentlich  am  läge  Jedermann  bewust  ist, 
dass  nit  wol  tu  denken  isL  de  Wettet,  1, 508. 

///.  Consecutives  als. 

Wie  hinler  comp,  vergleichendes  als  on 
die  stelle  des  dann  (denn;  getreten,  so  con- 
secutives als  öfi  ^  de*  da :  ab»  DU  Noah  er^ 
wacht  v<Ni  seinem  wein.  1  Jfos.  9,  24 ;  ab 
nu  die  sonne  vnlergegangen.  1 5,  1 7  u.  o. 
st.  doch  gebraucht  Luth.  nurh  «la  («  d  ) 

Alübald,  <idv.  und  conj.  gUich  nach  dem 
augenbtiek,  sogleich:  abbald  ward  er  von 
seinem  aussalz  rein.  JfatlA.  8,  3;  ab  baM 
treib  Jhesns  seine  jflnper,  das  sie  in  das  schilT 
trallen.  14,  22;  vnd  der  feigenbawm  ver-^ 


üigitized  by  Googb 


ALSaANN 


63 


ALT 


dorrel  als  balJe.  21.  19.  soll  der  conjunc- 
Imsbegriff  erscheinen,  so  fügt  Luth.  in 
4»  Hbel  erst  ein  wenn,  da  tunsu :  als  bald 

wenn  jr  hin  ein  kompl,  wcnlet  jr  finden  oin 
füllen  angebunden.  Marc.  11,2;  als  bald  da 
alles  volck  jii  sähe,  entsalzten  sie  sielt.  9, 15. 
wdeii  ttdrtyeit  sehrifte»audiMtrHm99*mj.: 
du  auch  als  balde  trOstest  vnd  erbebest, 
akbald  der  mensch  Tflrnimpt  sich  zu  demfl- 
tifen.  J'Ti.  !  ,  20'';  -ilsbald  er  (der  mensch) 
skcb  eu)  süiiüer  «ukenncl,  vnd  djrs  klaget, 
ab  bald  ist  er  gereebU  ümi,  «b  bald  teiii 
ieib  ins  begrebnis  ist  geleget  worden,  ist  als 
bald  ein  erschrecklicli  rumor  vnd  gothilmol 
gehört  worden,  ein  wellische  lügenschrifft. 
(1515).  Aiij'';  aUbald  sie  von  den  schlangen 
aigehaacbet  wurden,  ward  jnen  die  baut 
(ewerrot.  huusposl.  Jhena.  1559.  bl.  2G6''. 
mhd.  iIm*,  ..Iso  (Ben.  1  .  S!,  2-,  162). 

AUiUDD  ( ah(ieiiii I,  adi'.  verslurkles  dann, 
gekürzt  aus  aUudaun :  deua  vvil  ich  ge- 
deneken  an  meinen  bund.  I  Jfof.  9.  15;  alt 
denn  soltu  meines  oides  quit  sein.  24.  41  ; 
ili  denn  k<Mii  vnd  opirer  dcitic  gäbe.  Matth, 
h,  24 ;  dcaa  Vierden  sie  lasteu.  9.15; 
so  stunde  es  yhn  als  denn  wol  aji,  das  sie  andern 
deasptiller  ans  den  äugen  zttgen.  eme  (erteAl 
an  einen  guten  freund.  ( 1 528).  Alj**. 

41%«^  durch  al  verstärktes  so,  mhd.  a!s6 
{ßcn  t\  461  if),  oAd.  als6  (öroif  6,  15. 
16),  voird  gebraucht 

1)  ßr  ÜOt  Jo,  fims  90,  ^en  io,  auf  dUu 
art:  also  vnd  ;iho  hat  Luther  wider  gollcs 
wort  geredt.  J»'rt.  2,  17'>'  ;  i-u  nii'hl  also? 
1  Mos.  i,  1  i  vvaruiuh  Uiusiu  Anot   l  kön. 

I,  6;  tbnn  nicht  die zOlner  auch  also?  JfallA. 
5.  47;  rnd  es  geschach  also.  1  ifo«.  1,  9. 

II.  15.  24.  30;  t's  ist  nicht  uUo ,  du  hast 
pebrlii.  IS,  15;  \vi>lt  jr  leben,  so  Ihut  also. 
ii,  LS;  vnd  mache  ja  {den  kasleni  also.  6, 
15;  dammb'solt  jr  also  beten.  Mailh,  6,  9; 
der  phariseer  beloi  bey  sich  selbs  also.  Luc. 
IS,  II;  ^dte  kund.fch(ifi''r)  fucssen  also.  4 
Mos.  13,  5:  .ilso  sollu  zu  den  kindcrn  Israel 
sagen.  2  üoü  .3,  14;  daucke^lu  also  dem 
berm  detnem  golt  5M(M.S2,6;  diescblang 
betrog  midi  also,  das  ich  ass.  1  Mos.  3,  1 3  ; 
^  gpliel  auch  pfmpyMij^üch  mit  allen  strafung 
gutls  ah»o,  das  die  uberkcil  am  meysten  ge- 
sMaft,  vird.  der  prophet  Habacuc.  ( 1 526j. 


ciij";  nu  hah  ich  dysseu  arlickel  niit  aiszo 
gesetzt,  das  wydder  den  Turcken  nit  zu  streit- 
ten  sey.  ^niiMl  whI  vr««eA.  (1520).  nitj^; 
also  hat  golt  die  weit  geliebet,  das  er  seinen 
eingeboren  s<»n  <j,A>.  Joh.  3,  IG. 

2l  als  folgernde  conjunction  für  itaque 

gue  Üa:  also  ward  voleodel  himel  vnd 
erden.  1  Jfoa .  2, 1 ;  also  gieiig  Xaia  von  dem 
angesichl  des  herm.  4.  16;  also  ward  w- 
tdget  alles  was  aulTdem  erdboden  wnr  7, 
23 ;  wie  der  weise  stirbt,  also  auch  der  narr. 
pred.  2.  16 ;  wie  hycna  mit  dem  bunde  sieh 
gesellet,  also  auch  der  reiche  mit  dem  armen. 
Sir.  13,  22 :  yleicb  wie  n)an  an  dem  beer- 
panier erkennet,  als  bey  eyui  gewissen  zei- 
chen ,  was  für  eyn  herr  vnd  heer  zu  felde 
ligt,  also  erkennet  man  auch  gewiss  an  dem 
euangelio  wo  Christus  vnd  seyn  beere  ligt. 
das  eyn  christliche  versamlung  maehi  hahe 
all''  h'Tc  zu  vrleyleti.  i  15231.  a  ij". 

Aisubnid  (alno  bald ,  abo  bahlej,  vollere 
form  fibr  akbald;  also  balde  stunden  seine 
sebeiickel  vnd knöchel feste,  apost.gesch.  3,7; 
vnd  also  bald  schied  der  cn;j:el  vonjm.  12, 10  ; 
also  bald  für  ich  zu  vnd  besprach  mich  nicht 
darüber  mit  fleisch  vnd  blut.  Gal.  1, 1 6 ;  da  zer> 
berste  also  bald  der  basiUseus  vndtersprang. 
ausleg.  der  euang,  vo»  oüem.  (1527).  Rvj". 

Alst  s.  alle.s. 

Alt,  velus.  wie  wir  noch  heute  jung  und 
neu  «nlertcAel^,  so  «liltradhi'etf  dfe  «A« 
tpraeke  oncA  Mwittkem  alt  mtd  Arne  vmd 

setzte  alt  dem  jung,  ßrne  dem  neu  entgegen, 
allmählich  aber  wurde  der  gebrauch  des 
Wortes  firne  {s.  d.)  immer  besctn-änkter  und 
all«  am  »eht»  ttelte  tretend,  dieMe  tntnmsAr 
ßr  bddo  bedeutungen. 

1)  alt  sowohl  in  hin-irht  auf  lebenszeit 
überhaupt,  als  besonders  im  yegensatz  zu 
jung:  eiu  jglich  kneblin  wens  acht  lag  alt 
ist,  soll  jr  beschneiden.  1  Ifo«.  17,  12;  ein 
kind  eins  vierteil  oder  halben  jars  all.  von 
den  jüdeti  vnd  jren  lügen.  f!543).  Qij";  ei- 
nes jars  all.  3  .}Ios.  9.  3;  ich  bin  jung  ge- 
wesen vnd  all  worden,  ps.  37,  25;  sorge 
macht  alt  vor  der  zeit.  Sir.  60,  26;  von 
groszem  äugest  deynes  gerichts  bin  ich  alt 
vnnd  graw  worden,  die  sieben  pusxpsalm. 
( 1 5 1 7).  Bv^ ;  dazu  so  bin  ich  auch  alt  und 
schier  abgestorben,  de  Wette  ^.  5,  28;  je 


uiyui^ed  by  Google 


ALTAR 


94 


ALm 


eher,  je  kerger  (sprüchu!.).haiuposl.Jken4i. 
IW,  M.  1$^;  »ihn  hau«  geharret,  bis  das 
sie  mit  Hieb  geredt  hatten,  weil  sie  oller 
waren  denn  or.  Hiob  32,  4  ;  da  roildort  Si- 
mon seine  zween  elteslen  süne  für  sich.  I 
Jfaee.  IK,  2.  alt  und  jung  >»alle;  vnd  umh- 
gabes  dashaofl,  jung  vnd  all,  dasganlietidcfc. 

1  iUos.  19,  4;  wir  wollen  ziehen  inil  jung 
vnd  all.  2  Mos.  Iti.  Ij ;  vnd  verhanlen  alles 
was  in  der  »lad  war  beide  man  vnd  weib,  jung 
vnd  alt.  Joi,  6,  2 1 ;  da  kam  weib  vnd  man, 
juDg  vnd  alt  SU  Osia.  Jmd*  7,  13. 

2)  all  im  gegennatze  zu  noti:  wor  Imt 
daran  gezwcillell,  das  das  nll  ßcsctz  vnd  seine 
figuren  müssen  yra  newen  erfüllet  werden, 
von  4leai  bapiUm  x«  Ihme.  (1520).  Ej*; 
alles  was  ym  alten  hohen  priestcr  ist  figurirt. 
musz  im  newen  erfullel  werden,  ebend.;  szo 
folgen  wirdcm  allen  vnd  prewonÜchera  brauch. 
buUa  cene  domini.  (1522).  Aug*;  vnd  sich 
erfindet,  das  sie  die  altekirche  vnd  jren  alten 
breutgam  als  ein  erlzteufelshiirc  verlassen. 
wider  Hans  Wor^t.  (1541).  Kiij'' ;  ziehet  den 
allen  oienschen  mit  seinen  wercken  aus  vnd 
xiehet  den  newen  an.  Col.  3,9.  10;  niemand 
flickt  ein  alt  kleid  mit  einem  läppen  von 
newem  luch.  lUalth.  9,  10;  man  fasset  audi 
nicht  roosl  in  alle  schleuche.  v.  17;  d.is  alle 
ist  vergangen ,  sihe  es  ist  alles  new  worden. 

2  Cor.  5,  1 7 ;  der  aus  seinem  sehals  newes 
vnd  alles  erfttr  tregl.  Mailh,  13,  52. 

Nach  Grimm  igr.  2.  8.  \clb.  \,  262) 
s^lammt  all,  mhd.  u.  ahd.  nll  <f  :»lii,  goth. 
äi|>i.is,  von  alan,  -iljan,  laL  alerc  nähren,  des- 
sen pari/  alttts  AoeA  (4,  i,  m^g«ni^)  int 
bnUverschiebungnaehgAh.  al))eiaeiilipHcAl. 
rgl.  aurh  W'eigand  trth.  1,  32. 

Altar,  m.  opfertisch,  ron  tat.  ahiu  p :  Xnoli 
aber  bawet  dem  hcrrn  einen  allar.  i  /I/o«. 
9.  20;  (Abraham)  bawet  daselbs  dem  herrn 
einen  altar.  12,7;  das  creulz  isi  vosers 
hohenprieslers  vnd  bischofls  altar.  hausposl. 
Jhena.  1559.  6/.  159''.  der  pl.  von  altar 
isl  nllar  (d.  i.  allare):  Assa  Ibei  weg  die 
Trembden  altar.  2  cAron.  14.  S ;  vnd  lies  Air 
jm  abhreehen  die  altar  baalim.  34.  4  ;  ich 
woll  es  wpren  kt-yiu;  (bilder)  auffdon  altaren. 
von  beider  gesiall.  (1522).  Ciij'  .^ —  mhd. 
sajrfe  man  deuucher  alter  (Ben.  1,  26),  icas 
einigemal  ameh  bei  I«(A.  tiocA  encÄeinl; 


dan  saltu  geben,  szo  du  will,  zu  der  kirchen, 
altem,  schmück,  kilch.  vonabUusvndpnaie. 

(1518).  Aiij*'.  v  ir  haben  mit  der  lal.  fofm 
aurh  (Up  uns  fremdarUg«  b^MMmg  aUär  fw- 
rückgalührt. 

Allarbnie»  m.:  eapellenboten,  alter  boten, 
gioeken  holen,  lom  boten.  buUa  cene  do- 
mini. (1522).  Aj^ 

Allnrlieht.  «  •  messegew.itxl ,  kirclien- 
schmück ,  allcrliechl  vnd  der  gleichen,  vom 
abendmat  ChrisU.  (1528).  Giij-. 

Altnrlin,  n.  arula :  nach  dem  dureb  Kains 
lioslH'it  der  gollesdionsl  gefallpn  wnr,  ward 
er  mal  wider  aiiffgmrhl,  vnd  jrgend 

ein  aluriin  gebawel,  dabin  sie  sich  versam- 
leten.  das  gottes  wort  suliOren  vnd  subelen. 
randgt.  zu  1  Mos.  4,  26. 

Altarstein,  m.  Jen  (1, 

Altartneb ,  n.  die  decke  des  altars  :  man 
findet  auch  elbob  die  vntcr  dem  altertoch 
lassen  mess  halten,  ein  sertnon  von  dem  n. 
lest.  (1520).  Dij^ 

Alte,  m.  senex,  die  xchiearhe  form  des 
adj.:  ein  frech  volck,  das  nicht  ansiliel  die 
person  des  alten.  5  Jlfo<.  28.  50 ;  gehet  es 
ewram  vater  dem  alten  woL  t  Ifot.  43,  27 ; 
einen  alten  schelte  nicht.  1  Tim.  5,  I  ;  für 
i'im  grawpn  heubl  sollu  auflstehen  vnd  die 
alten  ehren.  3  Mos.  19,  32  ;  wiewol  gol  tu 
seilen  wunderlich  eisem  iungcn  mehr  wiu 
vnd  verstand  gibt  denn  eim  alten,  ab  Timo- 
tlico  \  n(I  Sainmon,  so  ist  dorh  dir?  natürlich 
onleiiiiriir ,  das  die  witz  bey  den  alten  ist. 
ausleg.  der  sehen  gepot.  (152S).  Cv**.  Dan. 
7,  9  deselebnef  der  alte  goU  alt  dm  emgen 
(antiquus  dieromi. 

Alter,  n.  mhd.  alter  (Ben.  !,  26).  ahd. 
allar  {Graff  l,  19SI  ist  1  i  aevum,  zei(alt''r. 
in  welcher  bedeutung  es  sich  jedoch  nur  m 
den  adeerbiea  vor  alters,  von  allers  eln/aeA 
erAaflen  Aal,  wirrend  man  «on«l  die  s«- 
sammensetzungen  7fMf:ilter,  wp|l.ilfpr  vor- 
zieht; so  auch  bei  Luth. :  darnüch  sollu  be- 
wonct  werden  wie  vor  allers.  Jer.  46.  26; 
vemewe  vnser  tage,  wie  vor  allers.  Ateff . 
Jer.  5,  21;  wed  es  von  alter  her  also  ^m-- 
werel  hat.  epiatel  sanct  Petri  gepredigt. 
(1523).  Gij';  d.i»  war  aber  von  alter  her 
gewonheyl  ynn  Israel.  Ruth.  4,  7  nocA  der 
erefen  amg.  dee  andern  tkeilu  det  a.  tetL 


iJiyiiizea  by  Google 


ÄLTESTE 


65 


AMBOSZ 


(1524?)  später  hier      # oiuf  von  alters  her ; 

ime  waren  »lie  einAvoner  von  <  )i  er  die- 
ses lands.  t  Sam.  27,  8;  goU  i>L  mein  koöig 
von  allen  her.  jis.  74,  12.  Älberus  dict. 
ttttij^:  vor  allen,  aber  von  aller  her. 

2)  aetas,  lebensaller,  auf  jeder  stufe,  zu- 
mal aber  das  höhere  aller:  (Ailams)  gatilzes 
aller  wartl  neunhundert  vnd  dreissig  jar.  1 
JIm.  5,  5 ;  Jesus  nam  zu  au  webbeil,  aller 
viid  gnade  liey  gott  vnd  den  menschen.  Luc, 
2.  .')2;  Sara  j:e!  rir  Altrahara  einen  son  in 
»eineiu  aller,  1  Mos.  21,  2;  in  f^'iiirm  nllcr 
begraben  wertlen.  15,  15;  Ai>ral»aui  starb 
m  einem  rogigem  alUr.  25, 8;  da»  alller  ein 
Kinvrer  \ii selig  wesen  vnd  leben  ist.  der 
frophet  Habacuc.  f  I  '  2^  i.  cj'' ;  das  aller  ist 
vergessen  vnd  wesscliichl.  tcider  das  baps- 
iMmjtt  Rome.  (1545).  Vi^^ 

iUctfc^  «t.  #.  eliesie. 

Altkcfgchnichl,  von  allers  hergebracht: 
»nw  althorgcliraclile  religio.  Jen.  8,  292''; 
der  altliergol.raclile  glauhe.  B,  295^ 

.UliierktaiMendj  von  allen  zeilen  her 
'Hurnmi:  ihr  voriges  altherkommend  un- 
Clirisüieh  wesen.  de  Welte  br.  3,  1 6. 

AlUlfb,  ;>frf  Sltlicli ,  adv.  senililer :  der 
^elen  angsi  vnd  leiden  eislrcckcl  ^ich  vnd 
greifiel  auch  an  den  leib,  das  daä  anililz  ver- 
blasset, die  äugen  stnmplTvnd  inncltel  wer- 
«len,  die  stirn  verruntzelt,  vnd  alles  was  am 
geberde  ist,  alllich  gestall(el)  wird.  Eis(.  1. 
36".  —  früher  allig  (gemma  gemmarum 
flSlSJ  bl.  zij^),  allledilig  {Dasyp.  diel. 
221%  259^  297-)»  aitefc  alteehtig  [ehend. 

S6%-  2«7'). 

Ahrater,  m.  \  )  palriarch,  erzvnler:  der 
Allaaier  Jacob.  J(?n.4,2 1 4' ;  die  altuplt  r  Adaiu, 
Kosh,  Scn  au0  demieihen  berge  (iJorija) 
fall  geebret,  gefnrehl,  gedienel  haben. 
nndgl.  zu  l  Jlfo*.  22,  2. 

2/  bezeichnung  der  ersten  christlichen 
eüuiedler:  also  hal  ein  .illvaterin  der  wüsten 
5«  guten  Spruch  gesagt.  Jen,  3,  175";  es 
ist  ancb  voraeilen  ein  fromer  altvater  gewe- 
^n,  An  gfrailicn  hat,  sich  des  aacraneuis 
w»:hl  zu  entli?!!f  II  Eis{.  1,  7'. 

Altretteli&cli  (aiiveltclsch,  wte  adelsch  ßr 
«ddisck),  oUweibUtk,  onittt:  der  vngeislli- 
cfien  aber  vnd  altuetlclschen  fabeln  enlsclilahc 
dtch.  1  Tim.  4.  7 ;  der  vngeweyheten  aber 


vnd  allveltliscIicCii)  fabeln  enlscltlahe  dich. 
von  menschen  leren  (zu  meydcn.  il522). 
Aiiij",  bei  Ii ind seil  fehlende  varianle  zu 
1  Jim.  4, 7 ;  aUtvcllelsche  merlin.  ebend.  Bj^ ; 
altveltelsch  geachweta.  ebeiul.  hei  ikuifp. 
allvetlisch,  alluettlisch ;  Aiberus:  alt  vcle- 
lisch ;  von  vetlel  und  dieaea  eom  laL  vetula, 
alles  frauenummer. 

.  Ani|  venehm^ung  derpraep.  an  mt  dem 
dat.  eg.  dee  mAtmliefteii  imtf  netOn^en  or» 

likels,  mhd.  anme,  ame,  weil  an  deme :  da  am 
ersten  seine  hüllen  war.  1  Jfos.  13,  3 ;  da  df-r 
lag  am  beisseslen  war.  18,1;  vnd  hub  am  grüs- 
seslen  an  bis  aolT  den  jüngsten.  44, 12 ;  anff 
der  straase  durch  der  philiater  land,  die  am 
neheslen  war.  2  Mos.  1 3. 1 7  ;  ara  letzten  tage 
des  Tesles  der  am  herrlichsten  war.  Joh.  1,  37. 

AaiücbUg,  schwach,  kraftlos,  ahd.  ämah- 
tig  (Graff  2,6\S),  mhd.  «mehtec  (0eii.2,9): 
gedachten  o  der  bapst  hat  kdnige,  fiirslen 
vnd  hisrliofl  gedempni,  sollt  er  nirhl  aucli 
eynen  anicchligen  nulnch  dempilen  ?  anlworl 
d^uU(^.  {1022}.  Anij*';  vmb  eines amcchligen 
mflnchs  willoi.  taldder  den  meudUer  tu 
Dresen.  (1531).  Biij";  aitf  derselben  seile 
aber  auch  ein  ammerltliger  müneh  ;  vndfris- 
set  dicii  ein  arneelitif^o  ihu$  oder  |tesldpntz 
dahin,  eine  heerpredigl  widäer  den  Türchen, 
(1529).  Dj*;  ein  amechiige  peaUIenls.  ob 
man  für  dem  sterben  fliehen  muge.  (  \  527). 
Biij'';  du  amcchtiger  toller  Luther  soll  ich 
dir  antworten  vnd  deine  sprtlche  verlegen? 
vom  abendmal  Christi,  (1534).  niij*;  der 
amechiige  geist  ebend.  f  i^*.  hät^iger^iioeh 
und  in  der  bibel  ausschUesxUch  die  «cArit- 
bung  ammechti^'  ^ür  anmlfrliiit'  (s.  d  ). 

AmboitZ  (am hos,  anfangs  auch  noch  an- 
hosz,  anUosi,  m.  «lar  eiaeme  Mimaierblocfc 
der  eehmiede:  sie  fuleusz  weniger  den  der 
anbosz  des  Schmidts  die  li<  rninersrhlef,'  rnlot. 
{\n%  magniftrat.  f  152 I  i.  pij''.  auf  dem  fol- 
genden blall  nmbosz;  eyn  hertz  wir  cyn  an- 
bos  haben.  auUeg,  der  ep.  vnd  euai^,  v.  d, 
heyl.  dreyftö'n^e/ealele.(1525).qig^;  (goU) 
darir  Keiner  essen,  hamcr,  amhos  noch  zan- 
geii.  der  147.  psalm.  (1532).  Dj  ;  ein 
schmid,  der  mus  bei  seinem  ambos  sein. 
Sir.  38, 29.  den  pl  bieUt  folg.  siettes  es  ahul 
grobe  verstockte  herlzen,  die  widd^(WMbr) 
selbs  fulen  noch  yhn  von  aadem  sagen  las- 

9 


I 


iJigiiizeü  by  Google 


AMEISE 


66 


AMT 


sen.  wie  der  schmid  amliossc.  an  die  herm 
deutsch^  Ordens.  \]  ititmb.  1023.  Cij". 
Grimm  jueltt  {vieUeichl  durch  den  gen,  pl. 
der  adunid  «f.  sekmtde  img^M)  in  iKe- 
$em  ambosse  ein  ver^m  mII  dw  beieiUmg 
eudere. 

Ambosz.  mhd.  .ineho^  {Ben.  1,191),  ahd. 
anapo^  ((t raff  ^,232),  ist  zusammensetzy.  aus 
MB  wid  Ml  schlag  l  ön^^i^n,  bd2;cn  schlagen, 
klopfen,  wobei  das  n  vor  b  in  m  übergieng. 
obgleich  die  form  anbosz  {bei  Alber  u  s  diel. 
11  ij''  aiihii«7  neben  ambosz)  noch  öfter  im 
jh.  rorkommi,  so  begegnet  aiulios;$  doch 
«dkon  tm  15.  jh.  {t.  b,  in  dir  ersten  äeut- 
sehen  bibel  Hiob  40,  15). 

Aaicise;  f  „das  als  mnster  des  fleis:ies 
hekannle  insect",  mhd.  atitei^e  (Ben.  1,2^*, 
ahd.  aiuc'i^ä  {Graff  1  ,  254),  höchsltcahr- 
«eft€tnlieA  vtm  der  vmrst^  am,  tum  der  eiueh 
aUn.  ami  arbeil,  mülie  und  ahd.  emA7,k  (un- 
ier em^^iv:)  abtji'leilel  sind.  vgl.  Grimm  wib. 
l,2Sl.  iVeigandwtb.  1,35.  die  äller-nhä. 
formen  dieses  toortes  sind  auszerordentlich 
mannigfaUig;  voe,  ex  quo :  amesz»  ooe.  I»- 
dp.  leul.  ante  laL:  amais,  Keisertberg 
onieis ,  Afherus  diel  omo-s,  <mh<'<7  und 
eoieysz,  in  der  barfüser  inuncUe  eultinapifgel 
ebmes,  beilMth,  «inneM,  eimmei»  m.  eimines : 
gebe  hin  tur  eminei»seti  du  fauler,  ipr,  6,6 ; 
ermachl  ein  l  iuron  ( ^pilcl  von  der  emmcissen. 
Verlegung  des  ttlcoran.  (1542|.  Hj'';  die 
eiminei$en  ein  »elnvach  volck.  spr.  30, 25 ;  die 
grillen  kamen  im  winler,  da  sie  nieht  mehr 
xtt  essen  fanden  zu  den  eimmessen.  ausleg. 
der  ep.  vnd  evfing.  von  ostern  He*  (1544 1 

Auen,  gewöhnlicher  gebetsschlusz ,  vom 
hebr*  u^ahrlieh,  pewis.  so  sei  es,  wie  es 
auch  jLuIA.  selbst  wiederholt  erklärt:  das 
worllein  amen  isl  bebrcischer  oder  iiidi'srilpr 
sprach  vnd  heysl  auff  deulscb  vorwar  oder 
wcilich  vnd  isL  iasl  wol  tzu  bedcnckeo,  dz 
es  druckt  aus  den  glauben,  den  man  haben 
soll  in  allen  bitten,  ausleg.  deuUth  des  v.  u. 
(1518).  Jj' ;  amon  das  isl  gcwis  vnd  war- 
hattltjj.  randgl,  zu  2  Cor.  1,20;  und  in  der 
b^saimtt»  flejis  des  ki*  eatedUstnus:  amen, 
amen,  dash«st,  ja,  ja,  es  soUalso  geschehen. 

Amme,  f.  mhd.  ainme  (Ben.  1,  30),  oAd. 
ammi  (Graff  i»  251),  ursprünglich,  wie  im 


siuUichen  Deutschland  noch  jetzt  (vgl. 
Srh  m  e  Her  ictb.  1 ,  5 1 1,  die  mutter bezeich' 
nend,  bei  Luth.  ij  {säugende)  aufni^rerin 
immI  Wärterin,  einet  Jklmfef ,  nutrix:  abo  lies* 
sen  sie  Aebeea  jre  •chwesicr  ziehen  mit  jrer 
ammon.  1  Jlfo«.  24,  59 ;  wie  eine  amrae  ein 
kiini  Iregl.  4  Mo«.  M,  12;  Naemi  nani  djs 
kind,  und  legt»  aull  jren  schos,  vud  ward 
seine  amme.  XiKft.  4, 1 6  In  denersten ausgg, 
der  bibel,  spdler  Wärterin. 

2  )  hebamme :  Moses  schrcvbf,  das  gnit 
ilen  zwo  ammni  wol  llial  viid  htniscr  hawoto. 
der  127.pja/m.  Wiilemb.  1524.  Aiiij  ';  so 
auch  die  erale  deutsche  bibel  2  if«r.  1, 
1 7 :  die  ammen  Torehten  golL 

Ammer,  f.  unter  der  n^rh,'  erhaltener 
funke:  wir  nb»'r  «ind  vberbliubeu  wie  die 
kolen  vnd  aiimieiii.  der  prophet  Sacharja. 
(1528).  Nj^;  wird  man  die  ammem  Widder 
auff  scharren  vnd  viel  dreyn  blasen,  so  mflgen 
sie  {»owarlen,  wem  diefuiirkcn  jnn  die  aupen 
stieben  werden.  Luth.  in  der  vorr.  zu  H. 
Raid's  Schrift :  ufidder  das  lesier  end  <«- 
genbüeMin  Agrieota  PhagL  mtlemb.  1633. 
Aiij*;  die  amern  so  ein  zeil  lang  vnter  der 
;i-<oben  gelegen,  dennoch  wnli  r  fewr  geben 
vitd  aazUnden,  so  uian  sie  rürel  vnd  aulT 
blesel.  mul,  d.  ep.  vnd  euang.  von  ostem  ele. 
(1544).biij*.—  aM.eimurii  (ffrojf  t,25S),  . 
im  vor.  (heut,  noch  eymeron  heysse  asclie. 

AmprI.  f.  lampe,  soll  unrh  einem  von 
(jrimm  wtb.  1,  279  gebrachten  beleg  bei 
Luther  in  der  anel^.  d^a  v.  u.  vwkommen, 
ein  originuldruek  dSeser  schrift  ist  uns  zwar 
eben  nicht  mehr  zur  hand,  wir  haben  abt*r 
einen  solchen  seiner  zeit  sorgfältig  exrerpiert 
und  es  würde  uns  ein  woH  wie  diii{R'l  geiris 
nicht  entgangen  sHn.  oAne  xweifel  liegt 
Grimms  citatein  süddeutscher  nachdruck  zu 
grundf',  der  das  wort  lam|M'  des  Originals  mit 
dem  mehr  oberdeutschen  atn|i(^l  verfauschte. 

Amt  (am|il),  n.  \ )  dienst,  inbegriff übertra- 
gener oderi^emommener  oHiej^enAetle»,  mi" 
nisterium,  officium:  vbcr  drey  läge  wird  Pha- 
rao d' in  lu  ubl  erheben  vnd  dich  wider  an  dein 
ampl  slc'Ilcn.  (  Mos.  40,  13;  ich  bin  wider 
an  mein  ampl  (erste  deutsche  bibel:  aabech- 
tnnge,  «ona<  ambechlnngi  gesetzt.  41. 13; 
jr  ampl  $ol  sein  zu  warten  der  bret  vnd  ri- 
gel  undseulen  vndfttsseUer  wonnng.  4ilfo«» 


Digltized  by  Google 


AMT 


67 


AUTMANN 


3»  86;  da  die  seil  seiii«t  ampl«  war, 
gieag  er  heim  in  aeiA  bau«.  Lue.  1,  23;  ha! 

jpfitanH  ein  arapt,  so  warte  er  des  anipt*;. 
Möm.  1 2,  7 ;  etil  arapt  heisset  ein  geordnet 
ding,  so  in  einem  jeden  regimenl  sein  mus, 
das  es  nancberiey  beslellete  vnd  befolhene 
werck  habe  von  wegen  def»derdieherrscl)alTt 
hat,  oder  einer  gjniten  gemeine,  iKis  damit 
den  andern  gedieoel  wenie.  ausleg,  der  ep. 
ni  ewi^.  von  Mlem  «Ic.  (1544).  Ffij"; 
der  vame  Ibnl  i«t  nieht  ein  nane  der  natur 
odder  des  wcseoSt  sondern  des  ainpls.  ein 
predigt  ton  den  engein.  (1531).  Cij';  epi- 
•copus  odder  bi:^sciion'  heysl  eygeuliicii  nicht 
aadefsdefloeinaniptman  vndbistumb  einanipt. 
«wr  trottiichs  pt€dmmu  ( 1 526).  Füij* ;  thue 
was  dein  nnipl  oder  sl,ind  forden,  das  li.vnd 
\b.cap.  S.Johannis.  (I53S}.  l'iij'  ;  ich  komc 
Bicbl  gelroU  aus  eigenem  furnehiuen  vndgut- 
daadiea,  sondern  mns  estbiinvoDainpts  we- 
ges.  da«  5. 6.  «nd  7 .  eap.  s.  Mattk,  ( 1 532).Bj*. 

2)  die  messe,  das  hnchamlimgoUesdiensl : 
der  (rnfTcl  einest  in  dpr  kirchen  vnler  dem 
bauiVeti  l)ey  dem  aiiipl  der  messe  gewesen. 
me  predigt  «der  üe  9p,  «on  d.  heil.  en§etn, 
(1544).  Aiüj" ;  darnach  folget  das  ampl  vnd 
dermnnge.  deudsche  messe.  (1526).  Diiij\ 

6)beärk:  dieser  pfarher  sol  superatlen- 
deos  sein  aufl  alle  andern  priesler,  so  im 
anpt  «der  refier  des  orls  sitsen.  tmterrieht 
der  visitalum.  (1538).  Lij\ 

f-iirdinpl.  bieten  Lulh.'s Schriften  die  for^ 
Bien  aiupie u.  ampter,  eropte  u.  empler :  nu  sind 
da  jüdische  nienncr,  welche  du  vberdieaiopl 
(d.  •*.  anpie)  im  lande  in  babel  gesetzl  hasl. 
iten.  3,  12;  sie  können  der  ampt  auch  nicht 
^''warten.  Sir.  HS,  37  ;  der  konig  hat  ynn 
den  dreyeu  anipliii  mit  den  seinen  ru  schal- 
feB.djeep.  des  prophetenJuaia.  ( 1 526).  Fj" ; 
er  stdt  sich  als  wolt  er  knnige  vnd  lürsteo 
Dil  leslcrn,  beysl  aber  yhre  gewerhen  vnd 
aTnptt'r.  bulla  cene  domini.  (1522).  Büj'"; 
Wie  sollten  disze  ynn  geistlichen  emptcn 
^d  gfliem  eynea  synnes  seyn.  nntlef.  4er 
fp-  rnd  emanff,  von  d,  heil.  dreikSnige  feM. 
U525).  Jiij";  die  andern  al)t'r  halten ,  tnan 
inOirp  wol  fliehen,  soiidprlirli  die,  so  nirhtmil 
eoipieii  verhafTlct  sind,  üb  mau  für  dem  uler- 
dw  Rieften  ttiuge.  (1527).  Aiji';  es  komen 
die  grOMeston  sehnlehe  vnd  bosewicbter  jns 


regiment  vnd  jnn  die  empler.  warmmi§e  an 

seine  /.  deudsch^n.  (1531).  vnd  sind 
willig  vnd  weise  zu  allen  emptern.  1  rhron. 
2y,  21  ;  viiterschicd  der  werek.  ^ahon  '  nd 
empler  sein  müssen  in  dcrkin  hen.  vorr.auf 
ienpeaUer,  Bindseil  1,  324. 

mhd.  ambel,  auipehte,  anibahte  {Ben.  1. 
27),  ahd.  ampaht  u.  rmipahli  iGraff  3,  25), 
goih.  andbaliti  van  dem  persönlichen  and- 
bahla  {ohd.  ampaht ,  später  erloschen ,  wo- 
gegen da»  bei  N.  102»  21 ;  103,  4  ersehei- 
nende ambahtari  noch  im  15.  ftt.  in  der 
form  .'Mnlifv-fitiM-  begegnet:  Moyses  vnd  .fo<;iie 
sein  aiiibuiiiiei  die  sliinden  auf.  erste  deut- 
sche hibel.  2  Mos,  24 ;  die  ambecbter  schlu- 
gen in  mitbackenscMegen.  ebend, Marc,  ti)» 
einer  zmnmmensetzung  der  parHkelinA  (un- 
ser lieudges  cnt)  -■=  fp'^fi'tt  mit  <t>'m  Imgoth. 
fehlenden,  aber  altn. ,  all^.  und  angeU.  tr- 
haiUnMn  bah  *  rOcIwn,  won««Jk  andbahls  «r- 
sprüngt.  den  im  rücken,  hinter  einem  ttehen" 

drft  li  'Z'irhnel.  vgl.  Grimm  wtb.  1,  2S0. 

Amtbaiis,  n.  uiohnung  des  amtmanns :  \nn 
süleliem  sein  die  schergcn  lur  das  amblbaus 
gerilten  vnd  die  swen  heoger  vndybrknecht 
ynn  das  ambihaus  gegangen,  von  erLenhart 
A'eiser.  f  1  '>'2s  Oiiij'. 

Imtli'in  leuip(ltn),  n.  diminutiv  von  in>( 
jtzt  ist  ktiia  empllin  so  klein,  da  nicht  ein  jgli- 
cberwil  recht  vnd  macbl  haben,  xulhun  vnd  an 
heissen  wasjn  gelüstet,  ein  serrn.  auff  MatthH 
SXij.  { 1  5^rj).  Diiij' ;  (Ins/.  >ie  m  Zwii  kau  volllcn 
hckouifii  eui  auiptliii.   de  Heile  br.  4,  -175. 

Antlcnte>  pL  ton  aiutmanu,  beamte,  vor^ 
eldttr:  wir  haben  sio  einen  fntmen  redli- 
chen landtafiirsten  vnd  ampticut.  das  die 
entschuldigunp  kein  I  <  I  r  ItV  m.i;,'  haben,  von 
den  uetßeu  Eckischenn  (juiUn.  ( 1 52U).  Biiii** ; 
ich  sol  vnd  wil  nicht  mich  des  weltKchen  re- 
giments  annemen,  noch  e.  k.  f.  g.  amptlenle 
veninglimpfen.  Burkhardt  briefw.  192; 
die  amptleittp  vrsarhen  nemen  aus  dieser 
schwinden  zeit,  selbst  fursten  zu  Sachsen  zu 
sein,  efrend. ;  schaffe,  das  er  amptlente  ver- 
ordne im  lande.  1  üfos.  41.  3 1 ;  richter  vnd 
an)i>(lnitr  V  dm  dir  setzen.  5  Mos.  IC,  IS. 

Anitiiiiiiiii,  m.  mfkd.  ainlieiTiiaiiri  f//en.  2, 
34 j,  akd.  aiiipahtmaii  {Graff '6,  26):  das 
were  mir  ein  w^Vneramptman»  der  da  weite 
im  lorstenUium  sitsen  vnd  sagen,  ich  bin  des 

9» 


Digitized  by  Google 


AMTSCHlLDLEIN 


68 


ANBETEN 


fürülen  votcrthan,  vnd  halte  jn  für  meinen 
hcrni)  aber  was  er  mich  heisset,  das  wil  idi 

lassen,  das  14.  vnd  15.  cap.  t,  JohamUs, 
(1538).  Ecilij"*;  der  amplman  vbcr  das  ge- 
fengnis.  1  Mot.  39»  23 ;  amplman  vber  die 

schencken  amplman  vber  die  Becker. 

40,  2. 

Amtscbildlein,  n.  eine  vom  aUtfStament- 
Uchen  hohenpriesler  auf  derbrmlgi  lrafj^nt- 
vWTeckige  lasche,  in  weldur  sich  das  urim 
«ml  AüNMiiMi  de/M.  viß»  2  Mo».  2, 15  tf- 

iHtiUcli«  ».  einvmibtamtelen  zur  aus- 
Zeichnung  getragenes:  die  anilskleidcr  vnd 
die  heiligen  kloidcr  des  pricslers  Aaron.  2 
Mos.  31,  10.  mil  Wegfall  des  gemlivischen 
f.*  machten  sie  Aaron  amplUeider.  89, 1. 4 1 . 

itttaergi  (mefti  ants^orge),  f.  die  milder 
venraltung  eines  amls  verbundene :  von  die- 
ser sorge  rede!  hie  i3fatlh.  G  i  (lliri.stiis  nu  ljl, 
denn  es  ist  eine  auiplsorge.  das  5.  ti.  vnd  7. 
e^.  a.  JfolAci.  (1532).  rüij«. 

AnUverwaUer,  m.  administrator  prae- 
fecturae:  die  well  ist  sonsl  nichl  wert,  das 
sie  soleiie  amUuerwaller  haben  solle.  Eist. 
1,  391''. 

im,  waUe  porlftei»  goA.  ioa,  «M.  ana 

{Graffl,21Zff.),mhd.  ane  {Ben.  l,38if.),  nach 
Grimm  wlb.  1 ,  2^'\  d"m  auch  Weiga  n  <1 
wtb.  l,  37  betxiiimnt,  einer  wurxel  mit  dem 
in  dtr  bedeulung  verwandten  in  angehörig. 
4i«nt 

1)  ah  praeposition  mit  dat.  oder 
occ,  je  nachdem  ruhe  oder  b  a  egung  be- 
zeichnet werden  soU.  mil  dem  fulgenden  dal. 
de»  männUeKen  mi  neutralen  artikel»  hmn 
an  zu  am  {s.  d.),  mildem  ace.  des  neutralen 
tWlikets  zu  nns  (s.  d.)  rerschniofzf^n  werden, 
belege  für  die  einzelnen  (uyiunji-ii  hier  «n- 
zufiUiren,  dürfle  wol  überfluiztg  sein. 

2)  als  adverb  eneheint  an  hanplsädk- 
Ud^  in  Musammenselxungen,  dann  auch  Ptn- 
selnen  suhsianliven  oder parlikf!n  »nmifff/ 
bar  nachlretend  und  zu  adverbialen  redens- 
arten  sich  m«l  denselben  verbindend,  dieses 
nadifotgende  an  ietjedoeh  bwÜMther  inder 
re§et  tiodb  ^renn(  gesckiieben. 

fff'her  den  verhalt  der  partikel  an  zu  den 
verwandlen  parlikeln  in,  bei,  zu  u.  a.  vgl, 
Grimm  gr.  4,  771  if. 

Ailegln,  m.  unfmtg,  der  &nte  ht^mt: 


habt  jrs  nicht  veraiaaden  von  «nbegin  der 
erden?  Jes.  40,  21;  von  anbegtn  aber  ist» 

nichl  also  gewesen.  Matth.  19,  8;  nadidem 
ichs  alles  von  anltepinne  erkundet  liabc.  Lue. 
1,3.  —  ahd.  sagte  man  dafür  anakin,  ana- 
ginni  und  bigin  {Graff  4,215),  mhd.  anegis 
und  begin  (Ben»  1,  529),  ous  welelbeii  bei- 
den zusammen  anln-giini  entsprang,  doch 
nichl  erst  im  l(\.jh.;  schon  in  der  ersten 
deutschen  btbel:  herre  bistu  denn  nit  von  an- 
begin  mein  heyligergott.  Jla^.  1, 12;  von  dem 
anbegind.  ebend.  Zach.  12,  7*  mhd.  anbe> 
ginne  7!.  !  Ben.  1 ,  529 

Anbehalten:  nicht  das  er  nacket  gewesen 
sey,  sondern  hat  «he  kuoigliclie  kleider  abge- 
legt vnd  nur  gemeine  kieider  an  beballen. 
randgl.  zu  1  Stun.  19,  24. 

Anbeisfcn,  an,  in  elttas  beiszen,  um  es 
zu  kosten:  vnd  als  er(Pt?lrM4)  hungerig  ward, 
woUe  er  anbetssen  (yitaaad^at,  vutg.  gu- 
stare).  ajMWC  ^etcA.  10, 1 0;  brach  das  brod 
vndbeis  {bisx)  an.  20, 1 1 ;  wir  haben  vnshart 
verbannet  niolils  an  zu  heissen.  23,  14.  — 
ahd.  sagte  man  für  f^'ustare  nicht  anapi^an, 
sondern  anlpb^an,  in^l^an,  fnAd.enbt:(eni  wo» 
ton  umor  imbiaa  noch  OiMg  itf . 

Anbebicben,  ums  ankleben:  meyne  gc- 
Itcyne  seyn  anlifclebet  meiner  bauU  die  w- 
t)en  puszpsalm.  ( i  5 1 7j.  Byj**. 

Anbellen,  aUatrare»  beilwUk.  «oeA  etaek 
cwjugierti  vnd  vnrd  nicht  ein  hund  dich 
llidren  anbellen.  Jud.  11,  13;  silien  auf 
unser  misl  vnd  uns  anbellen  ist  ein  fsrblech- 
Icr  geisl.  de  Wette  br.  2,  521;  da  sie  nu 
das  trew  htindlin  der  kirchen,  Johannes  Hu«, 
in  solcbcm  dicbstal  crrand,  anbalh  nd  vorrlol, 
fnren  sie  zu  vnd  niadilen  aus  dem  diebslal 
einen  oflenberlichcn  raub.  Jen.  6,  348";  als 
er  nu  aus  dem  lempel  gieng,  bullen  die  eherne 
bände jhn  an«  vomseAemAamp/ioro«.  (1543). 
Aiiij". 

Anbeten  (anbetten),  adorare,  die  ho(h.<le 
(göitiirhe)  vprehrtmg  erweisen,  a)  der  ge- 
genständ des  anbetens  bleibt  unausgedrüdit: 
wenn  wir  angebetet  haben,  wollen  wir  wi> 
der  zu  euch  komen.  1  Mos.  22,  4  ;  ^-nsor 
veler  haben  aufl*  diesem  berge  angi  held  vnd 
jr  saget  zu  Jerusalem  sey  die  siele,  da  man 
anbeten  solle.  Joh.  4,  20. 

b)  md  dem  «ee.  derjierfMi  pderaacAc: 


uiLjiiizuü  Dy  Google 


ANBETEN 


69 


ANBILDEN 


du  soll  anLelen  gott  tlciiKii  lierrn.  Mallh. 
4, 10;  vnd  {Manasse jheliei  an  allcrley  hcer 
an  hhori.  2  ehron,  «^3,  3;  BaÜneba  neiget 
$ich  riut  hellet  den  kttnig  an.  1  ^*6'fi.  1.16; 
ili«  IciiU'  III  Kj^'yptcn  holen  hoidft  thior,  lUni 
rrocodil  vnud  deu  igoeumoa  für  güUer  an. 
tuchr.  92^ 

t)  du  objeet  m  einem  oMiäitgifen  fa(f : 
sie  meinen,  was  sie  lesen  vnd  jmaginiren, 

•  ffas  mfi'i'ip  ilso  sein  vnd  alle  wrlt  anbeten 
ton  diu  conrilfjn  rndkirchen.  ( 1  ; 
im  bapsiuiii  da  haben  wir  den  leufel  hüren 
Bttasn»  vnd  Khi«r  angebetet«  was  tün  jeder 
mOoch,  mit  vriaiib,  g<-n>teii  vrnl  geraiixethaL 
hauspost.  Jh*>nn    T  ').')!.).  bl.  31-1''. 

d)  mit  praepostlionen:  du  soll  aiibelen 
(ordern  herrn  deinem  goit.  5  Mos.  26.  10; 
Abiaaai  betet  an  für  dem  kOnige.  2  San». 
18»  28;  ich  wil  anbelen  gegen  deinem  hei> 
ligen  lempol.  ps.  5,  8 ;  da  fiel  sif  f  Ruth)  auff 
jr  angesiclil  vnd  betet  an  zur  erdeo.  RuÜi 
2, 10;  sie  (Abigail)  stand  «ull  md  bettet  an 
«Uli  jr  angesiebl  xnr  erden.  1  Sam.  25, 41. 

Ueber  die  bedeulung  des  tcories  anbeten 
o»  und  für  sich  erklärt  sich  Luther  selbst 
in  der  sehrifl:  von  anbeten  des  sacramenls. 
WtUtmb.  1523.  Ci^j^  teelehe  erlsiärung  hier 
toUiiäMig  wttigelheilt  su  «eerden  verdient: 
anbellen  ist  nicht  mundwerck,  szomti  rn  des 
^aofzeo  loih<  werrk,  ncmlich  niii  dfiii  lifulii 
neygen,  sich  Inirlien  rail  dem  leybc,  auü'  die 
iioye  fallen,  aulT  die  erden  lallen  etc*  vnd 
Uiun  izuro  tzeycben  vnd  bekentnis  der 
Uitrkeyt  vtid  gcw.dl ,  glt-irli  wie  man  den 
weltlichen  lursien  vnd  heim    .nah  sliü- 
ichweygendt  sich  neygel  vnd  wie  die  bepsl, 
binetio^,  ept  vnd  das  voick  sich  lassen  eh- 
ren vnnd  ebrbietcii  mit  bücken  vnd  knyen 
elc.  solclie  cnsfr liehe  ehrbieliingo  lipyst  ey- 
genüich  ynn  der  sehrifll  anbeieii  vad  ist  ausz 
lauiter  vnverslandt  das  wortlin  adorarc  ver- 
iMlschl  aaff  anbeten,  wilchs  von  betten  des 
BDads  iiu  atnrck  lault,  vnd  weni  nicht  szo 
gar  were  geraeyn  worden,  wereesnocbgutt, 

man  nicht  spreche  anbeten,  szonderii 
dubieten,  oddcr  wie  das  ebreisch  gibt  ney- 
ge»  f^emiuu  tat  ia»  hithp.  von  rrnö .  tcel- 

die  LXX  Siefs  durch  n^wntvvth^iibsr- 

ttUt}. 

nbeleo  erscheint  zwar  schon  ahd.  {Graff 


3,  60  anapelön).  weit  häufiger  aber  sieht 
für  adorare  das  einfache  mil  dem  acc.  der 
perscn  instruierte  pet6n»  wiktthA  mM. 
beten  Im  siuM  von  adorare  stets  mit  der 
praep  m  verbunden  wird. 

Anbeten,  n.  der  in  f.  des  vurifjen  verbums 
substantivisch'^  solch  vertrawen  vnd  beifallen 
ist  das  recht  anbeten.  Jen.  1, 501)'' ;  es  macht 
siedaseusserliLli  anbeten  jrre.  2,278*«  diszes 
riTihoUens  ist  jtzl  h^dor  alle  wpllf,  ynn  allen 
\v  Mick  ein  voll,  von  anbeten  des  sacraments. 
(1523).  Clj^ 

Anbcitr»  n».  adoratar:  es  kompt  die  zeit 
vnd  ist  schon  jtzt,  das  die  warhaiTtigen  an- 
Ix  ti  r  werden  den  valer  anbeten  ira  geisl  vnd 
111  der  Wahrheit.  Joh.  4,23;  eine  ton  Bind- 
seil nicht  angegebene  var.  dieser  stelle: 
es  kompt  aber  die  Iseytt,  vnnd  ist  schon  iltt» 
das  rechtscbalTene  anbeter  den  vatler  anbe« 
ton  werden  geystlich  vnd  rechtschafTcn.  ron 
anbeten  des  sacraments.  ( 1 523).  Cy" ;  mau 
wird  mir  meine  anheter . . .  h«4>ringen  zum 
gesehenck.  ZepA.  3,  1 0.  —  das  ahd.  ana- 
pelari  {.Graft  3,  60)  hat  die  bedeutung  vm 
liariolus. 

Anbetiscb:  das  sage  ich  nicht  darumb, 
das  ich  die  hflder  verleydingen  wttUe  odder 
dievrteylen,  so  sie  zubrechen,  sonderlich  die, 

die  goltes  vnd  anbettiscbe  liiltler'  [hilder, 
dii'  angebetet  werden]  hrerhcii.  widder  d, 
hgml.  Propheten.  (I525j.  Cij*. 

AiUetf ■ ,  offerre»  mhd,  ane  biulen  {Ben. 
t ,  1 82) :  wenn  du  für  eine  Stadt  zeuchst  sie 
zu  I)eslreilen,  SO  soitu  jr  den  friede  ;uibie- 
teii.  :>  Mos.  20,  10;  wenn  die  füislen  recht 
anbieten,  so  isls  fast  an  dem  kucufllin,  da 
das  bembd  anhenget.  der  1 0 1 .  p«ahn.  ( 1 534). 
Biiij";  das  ist  das  gedingvnd  der  vertrag,  den 
gr)ii  seinem  voick  anbeut,  ausleg.  der  zehi'n 
gepot.  (1528).  Cv;  da  aber  Simon  sähe,  das 
der  heilige  geisl  gegeben  ward,  wenn  die 
apostel  die  hende  aufDegten,  boter  jnen  gdt 
an.  apost.  gesch.  8,  ISj  ybr  habt  die  grosse 
;nnd  nicht  verdienet,  «nnilern  is!  eiu  Ii  lautier 
viiiiisonvl  angepollen.  epistels.  i*elri. {Ib2'd). 
Eiiij^.  vgl.  bieten, 

AaUMeiy  in  einem  büd  vorstellen:  die 
juden  gott  schuld  geben,  er  habe  Dauid  nicht 
trcw  noch  glauben  f^'ohalten,  weil  er  den 
messias  nicht  geschickt  hat,  welcherlcy  weise 


oiy  ii^uo  uy  Google 


ANBINDEN 


70  ANBRECRGN 


sie  CS  gerne  helten,  vnd  wie  sie  es  jm  für 
malen  vnd  anbilden,  ein  brieff  wider  die 
MaUur.  (t538).  Dij*. 

Alktaieif  durch  binden  an  eticas  be- 
festigen, mhd.  ane  biiMleii  iBen.  \,  130). 

\}  sinnlieh:  halde  wenU't  jr  eiue  osdin 
finden  angebunden.  AfaUA. 21,2;  den  {kahn) 
hiiben  wir  aulT  vn«!  bnuchten  der  boKTe  vnd 
banden  jn  vnlea  an  das  schiif.  aposl.  yesi-h. 
27,  17:  fla  wil  keiner  da?  maul  aullllnin 
Oi\"v  iHii'  in.m  sagti  der  Katzen  die  scht-llen 
aiii'iiiilcn.  das  14.  vnd  [b.  cap.  s.  Johannis. 
(1538). 

2)  figürlich ;  wenn  man  yhn  (gott)  so  wil 
hellten  vnd  anbinden  an  leit,  persnn  vnd 
stelo  ...  so  hat  man  sein  gefeylel.  rber  das 
ersle  buch  Mose.  (1527).  Uiij'';  darumb  Ha- 
bens die  apostel  auch  selb«  für  nOlig  ange- 
sehen, das  sie  das  newe  testament  in  die 
griprhisrhe  spr.T*  Ii  Tasselon  vnd  anbundvn. 
Jen.  2,  464".  iwnmm  meint,  Lalher  ver- 
wende hier  anbinden  ßr  Hbmrtßfim,  ioeh 
ku»n  «fol  VW  einer  überulMmg  it*  %.  tett. 
in  die  griechische  tprüche  dmth  Me  apMtel 
keine  rede  sein. 

'6)  sich  anbinden:  es  sey denn, das  ersieh 
dir  anbinde  vnd  beseheide  dich  zu  einem  son- 
derlichen  lissch  durrh  sein  wurl.  das  diese 
icorl  Christi  noch  fest  stehen.  i  l527).  liij''. 

Anbisi)  'f'f'A  iiiiliisz  :  ktniler  liiilil  ylir 
cyu  anbisz?  Juh.  21,  nach  der  stpi.auay. 
des  n»  fe«l.v.y.  1522 ;  später:  habt  jr  nichts 
KU  essen?  —  voc.  v.  1429  bei  Schmeller 
u  th.  1,201*:  jfiit.H  nlitni,  morgenprnt.  anpis ; 
voc.  yemma  gcmmarum  (1513).  bl.  Üiij'': 
vcsca.  ein  spysz  oder  ein  arabysz. 

ABblibea  (anblehen) »  «mbtörren,  anbtS' 
cken:  wo  dis  (sc.  da»  amlegen)  nichl  gc- 
scliiclit,  >o  ist  ilieppmeyn«»  der  leclion  nichts 
gebcssort,  wie  ins  her  ynn  kluslefh  vnd  still- 
ten geschehen ,  da  sie  nur  die  wende  ha- 
ben angeblebet,  von  ordennnj^  goftU  dienst, 
( 1 523).Aij^  -  von  m/td.blachen  {Ben.  1 , 1 9G ). 

AnblasfUf  an  etwas  lilnst-n,  ahd.  anaplä- 
san  {OraffZ,  236):  wiud  koni  herzu  aus 
den  winden  vnd  blase  diese  gelödlen  an. 
Jbecfc.  37,  9;  vnd  da  er  das  saget»  blies  er 
sie  an.  Joh.  20,  22;  mit  einem  bPsen  odeiu 
anblasen,  ob  man  für  (fem  xfrrhrn  f^ithen 
muge.  (1527).  Biij'';  mau  mus  vn:>  ansingen 


vnd  anblasen,  da^  wir  <len  herrn  sollen  prei- 
sen, der  147.  psaim.  (1532).  Aiij^ 

Aibfartira  f.  anplalscD. 

Anblick,  m.  einmuA  audk  n.,  mh±  anblic 

{Ben.  1,  207). 

1)  (las  icas  sich  unserm  bück  zeigt: 
der  glaub  uius  ein  geistlichen  anblick  habe», 
daran  er  haflle,  aber  brod  ist  ein  leibUeb  an- 
Idick.  wm  aben>:!'n>i!  Christi.  (1&26).  liij'; 
der  glatih  knn  nichts  leihlich«!  znni  .inhlirk 
haben,  ebend.;  vber  der  tnnll'e  Christi  i^lntcbt 
ein  solcher  schrcckliciier  anblick  m  sehen  gc- 
west,  wie  am  berge  Sinay.  meo  predtgten 
anff  der  hindertauffe.  (1540).  Eiitj*^;  wie 
lang  s>dl  ;inbli(k  {das  uns  vor  augfn 
Stehende  göttliche  gericiu  i«<yeMifj«()  leuch- 
ten, die  sieben  puszpsalm.  ( 1 5 1 7).  Bv ;  wie 
finster  vnd  tunckel  ists  dl,  von  aUeriey  be- 
Irflbtrm  anblick  des  zorns  gotles.  votr.  an/' 
den  psalter.  H  i  n  d  sei  l  7  ?>'}f^ 

2)  der  auf  ettcas gerichtete  blick :  li  euiid- 
licfaer  anblick  erfrewet  das  herts.  spr.  15, 
30 ;  nu  isla ia  einerley  kimllin,  einerley  beilAnd» 
vnd  wird  doch  zweierley  weise  angesehen, 
gpi«lhrh  durchs  worl,  leiblicli  durch  den  an- 
blick. das  diese  UH^rl  Christi  noch  fest  stehen. 
(lS27j.  lj^ 

3)  einmal  aneh  «eie  das  einfache  blUk 
für  momenlum:  das  wir  plülzlicli  \ii<l  jnn 
cineni  anbbek  dieses  trntts  ver£;»'«sen  liaben. 
<iuA  IG.  cap.  s.  Johannis.  (1538).  Bbiij^. 
vgl.  augenblicb. 

Anblicbciy  den  blick  worauf  richten: 
bette  aller  infyn  Tfeyntz  vnszer  biblien  nur 
eyn  wenii:  aiif:ehlickl.  antteort  d putsch.  UVl- 
lemb.  1522.  Eiiij''. —  mhd.  Miiehlu  keu  (i^c^n. 
l,  206),       anaplicchin  (GraffB,  244). 

Anbrechen  gebraucht  Luth.  \  }  intransitiv 
vom  eintreten  des  lichtes,  der  morgevrothe, 
destages  imgegensatz  zur  nacht,  dann  auch 
eines  lagesübeH^aupl :  Joäh  mit  seinen  men- 
nem  giengen  die  ganise  nacht  das  jnen  das 
liechl  an  brach  zu  Hebron.  2  Sam.  2,  3  1  ; 
da  rAx\<^  ein  nm\  mit  jm  bis  die  morfcnröle 
anbrach.  1  JUos.  32,  24;  wenn  der  tag  an- 
bricht Stehet  avITder  mtfrder.  Hiob  24. 1 4  ; 
vnd  der  stbbatb  brach  an.  Lvc.  23,  54.  — 
da  es  mhd.  hiesz  der  tac  bricitet  Ar  {Ben, 
1,  240),  so  ist  auch  tpohl  %inser  nnlireehen 
in  der  tag  (morgen)  bricht  an  zusammen^ 


Digitized  by  Googb 


ANfiRBNIfEN 


71 


ANDXCBTIG 


sftiuuij  mil  brt'clioii  vmd  nicht  mit  brilien 
ieuchien,  strahlen. 
2)*igeniMmH^  ßr  feinäHehsi  embre- 

cheii  sit  hi  anbrechen  in  folgender  slelle: 

der  Tunk  liieserzcitfn  an  vioJ orten »inliriflil 
vnd  dt!r  chri'<tenlieit  grosseD  ubbruch  ibul. 
Jen.  2, 

IsIkmmi,  m  4oppeUer  anwendung, 

1)  XU  breimen  dtf^imien;  wenn  ein  lieclil 
otMer  sirohnIrTi  «.'r^r  niispflirand,  il/.l  verles- 
sciien  wil,  SU  ^ibis  eine  flaniaic  von  sicli, 

Wölls  aller  erst  recht  anbrennen,  der  pro- 
'  fkelDanSH.(\bnO).  Aij*;  sein  zora  wird 
Md  anbrennen,  pf.  2,  12;  mein  zorn  vnd 
mein grimm  isl  ausgestlifU  shor  diesen  ort . . . 
vn<l  der  sol  anbrennen  das  niemand  Icsschen 
möge,  /er.  7,  20. 

2\  heim  kodtem  «mlen  o»  den  topf  fe$t- 
brennfn:  das  dio  marcksttlckc  anbrennen. 
Exeeh.  24,  10  ;  das  ängebrdnlc  wil  nicht  ab- 
^ehea,  denn  es  islzu  sehr  angebrand.  v.  12. 

iiirfngcn,  1 )  an  eine perMvm  hringen,  mt- 
theilen:  sAlchs  (dotM  nemUeh  der  heU,  geist 
den  heidfn  gegeben  wäre  ohne  das  gesetz 
Mmis\  bcsiPttigt  nu  Felms  ym  runeilio  zu 
Jerusalem,  da  Paulus  vnd  Uarnabas  sdlchs 
an»  Anliodiia  an  brachten,  «in«  berieht  an 
einen  guten  frewtd.  (1528|.  Cnj".  2)  in  der 
bihelülur.^elzung  rcncenth'l  Lulh.  anl»riiif?('ii 
aucit  einmal  in  der  der  alleren  spräche  an- 
gehörigen,  heule  erloschenen  bedeuiung  von 
enrtiten»  aufbringen:  der  kOnig  lies  die 
«iephanten  mit  roten  wein  vnd  manlbeersafll 
besprUizen,  sie  an  zn  bringen  vnd  SU  ersdr- 
nen.  |  Marc.  6,  34. 

iabricii,  m.  1 )  da$  was  zuerst  von  einer 
tetihevetweggemtmmenwird:  istderanbrueh 
beiig,  so  ist  auch  der  teig  heilig  di  rj 
^^tto/ji  uytu,  xai  ro  tpvgaua,  vuitj.  si  d» - 
hhiUo  sancta  est,  et  massa)  Rom.  11,10;  er 
iOmslus)  isl  der  erslling,  anbrucb  vnd  pn- 
■agenituni  (wie  Paului  tagt)  des  geystlichen 
lebfüs.  epislel  s.Pelri.  Wiitemb.  1523.  Viiij. 

2\eintrin,  anfnng.  beginn:  anbruch  des 
mten  feyrtagü.  ranägi.  zu  Matth.  2S,  1.  vgl. 
«brechen  1. 

MMht,  f.  ^efrTMebl  iAtth. 

l)noc^  IM  der  älteren,  tceiteren  hedea- 
(«ng  von  andenken  überhaupt :  das  sind  mir 
^le  aiierbeslen  gesellen,  die  sich  (ür  der 


schlacbl  ermanen  vnd  erni.mcn  I.issimi  duioh 
die  löbliche  andachl  jrer  bulschalU  vnd  lassen 
jnen  sagen,  hni  nu,  denckt  ein  jglicfaer  an  sei- 
nen liebsten  bulcn.  Jen.  3,  S58*^  M^rm  vgt, 
Grimm  mylh.  s.  370. 

"2 )  häufiger  jedoch  gchon  mil  Verengerung 
des  begriff's  von  der  nchiung  der  gedanken 
auf  gStUiehet,  heSUget:  firey,  trey  »oHs  seyn 
nachdem  du  andaehl  ynd  gelcgenheyt  hast. 
roM  anbeten  des  sacraments.  (1523K  Ciüj''; 
die  andern  aber  die  nur  büfPel  erbeit  draus 
machflQ,  können  nimer  mit  last  noch  andachl 
beten.  dOt  5.6,«n«l7.eaji.<.JiraMi^.  (1532). 
g  iij* ;  zu  dem  wslen  lempel,  den  Sainmo  ba- 
wct,  lieset  man  nicht,  das  so  vif-l  li^idon  vnd 
könige  dahin  komen  sind  vnd  .so  viel  andachl 
dazu  gehabt  haben,  als  zu  diesem  letzten,  der 
propkH  Saeharja.  (1528).  Ziiij";  zu  seilen 
kaum  in  einem  halben  jar  einmal,  kömet  mich 
oiri  Mtd  H'ht  an,  das  ich  hinzu  gehe  (sc.  zwn 
abenümai).  EisL  1,  95". 

3i  oft  steht  andachl  auch  tm  «tnne  von 
meinnng,  dunkel,  gutdünken:  etliche  als 
Bonaventura  lialit-n  liio  jr  nndaclit,  docji  mit 
freiem  gewissen,  dasJoliamies  euangclist  vnd 
Maria  .Magdalena  seien  breutgam  vnd  braut 
gewest  in  der  liochzeit  zu  Cana  . .  .  dagegen 
mag  ein  ander  sein)-  idoch  frev)  andachl  ha- 
ben, CS  sei  Simon  oder  Juda  der  breulgnm. 
Jen.  8.  140";  vnd  doch  nichts  isl,  denn  dein 
dunckel  oder  aadarlil.  5,  510  ;  lui  isis  vor- 
mals oIR  beweinet,  das  mllncherey  on  gottes 
befehl  vnd  Avori .  II  in  durch  menschen  an- 
dachl vnd  guldflnekel  anlV  knmen  isl.  Jen.  6, 
22'';  Gedeon  nchlel  .tus  eigner  andachl  ein 
ephod  an.  ein  widderruff  vom  fegefeur. 
(1530).  Bij". 

mhd.  andalit  {Ben*  1,360),  oM.  anadibl 
iGriiff  ;'),  103)  ist  zttsammengesefst  aus  ana 
im  und  dähl  denken,  gedanke.  das  urspr. 
lange  a  ror  ch  nocA  dialektisch  z.  b.  in 
Beeten, 

Andachtig  (andecfaUg),  pius.  devotus:  die 
andeehligen  vnd  erbarn  weiber  (vulg.  mu- 
lieres  religiosas  et  lionc^las),  apost.  ge»dk. 
13,  50;  wenn  Christus  selbe  odder  seine 
mutier  itsl  etwa  kranck  lege,  da  were  ein 
iglicher  so  andechlig.  Jas  er  gerne  diener 
vnd  heHTer  wolt  sein,  ob  man  für  dem  ster^ 
ben  fliehen  mi^e.  (1527).Cj';  daselbst  vnib- 


j        y  Google 


ANDiCHTIGLICfl  72 


ANDER 


licr  an  den  weodeu  kuu<i  man  solche  au- 
dediUg  (wr  «nddwftl  dj«iwii^)  büder  Tod 
gemcld«  lasun  malen,  ebmd.  Cvi**.  —  mhd. 
«ndaelilic  {Ben.  1 ,350),  aM.aiiadihÜci(rraif 

5»  163).  von  andnclil. 

Aadächtiglick  (andechliglicben)»  adv. 
dmott:  als  nun  diese  wert  im  patreni  ge- 
sangen  halle  vnd  gcbclcl  andeclitiglich.  Eisl. 
2t  431 ;  so  hilto  ich  ^'ar  andecliliglichcn  e. 
c.  h.  wollen  Hill-  niciiioti  tisrh-  vnrt  hausge- 
nosscn  vngemeisicri  vnd  vtigeliciel  lassen. 
*  Jen.  %,  327*.  da  «b'ete«  von  andlchtig  miU«U 
lieh  gebildete  adv.  bei  Grimm  fäUt.  so 
ertnubf  ich  mir,  den  belegen  aus  Lulh. 
nvch  t'itiige  and^ri'  heizußujen :  drey  gesel- 
len, zwcn  hurger  vnii  ein  Uawr  gieiigeiil  mil 
einander  kirchrerlen  andeehligklich  in  die  slal 
Mecha.  SieinhÖwel,  Esop.  Freib.  lölTi. 
blt  97'';  vnd  nntn  <!i»^  hruoh  arnipchliglicli 
mil  jra  als  wer  os  licilluaih.  ebend.  127*. 
voc.  incip.  ieul.  ante  lat.  bl.  hj':  andech« 
tigclidi  deuole  altenle  suppliciter  und:  an' 
derliligclichen  bellen  siipplicare. 

Ander,  mhd.  ander  (Ben.  1 .  3'>  i,  ahd.  an- 
dar  {Graff  I,  370),  goth.  an|>ar,  comparativ 
von  einem  poiUiv,  welcher  »kr,  anja  labtet 
und  mü  9ker$nng  de«  n  tu  I  lat  alius,  ^flV. 
alis,  a/»d. all, olilCra//' 1,223).  vgl.  Grimm 
gr.  3,  635.  636.  trth.  1,  305.  bei  Luther 
begegnet  statt  der  mit  den  geschlechtsen- 
^Mgen  vendtenfn  formen  im  nom.  sing,  bei- 
«ohe  wuner  im/lec(ier((;t  ander;  wir  ertau- 
ben uns  kaum  noch  zu  sagen  nndcr 
i'Hi  ander  herz,  Luth.  unterdrückt  auch  die 
männliche  flexion  :  ein  ander  weihe  es  ein. 
5  Jfof.  20, 4 ;  kein  ander  boI  von  dem  heil  igen 
essen.  3  Jlfo«.  2^,1 0 ;  bis  da.s  ein  ander  kOnig 
aiifri::nii.  apost.  gcsch.  7,  18;  Lullier  i^l  fin 
ander  llus.  Zsviugcl  ist  (.'in  amlcr  (^liure.  vom 
abendmal  Christi.  i  \  b2b).  biiij'  .  nochhäuß- 
ger  ist  dieses  unßectierte  ander  imarttkuHer>- 
len  nom.  sing,  aller  gescMechter ,  wie  über' 
haupt  Luth.  das  ,,üher!cngc  e"  gern  ausfallen 
Uesz.  die  obliquen  casus  fordern  selbstver- 
ständlich auch  bei  iMth.  diefiesUm.  Stander 
wMeren  form  anderes  (ahd.  andarai;«  «nM.  an- 
dere^) bedient  sich  Luth.  der  gekürzten  an- 
ders {mhd.  andere;):  ellicbc  »cbrien  sonst, 
etliche  ein  anders,  apost.  gesch.  1 9, 32 ;  viel 
anders  mehr  vermanet  vnd  verkUndigei  er 


dem  volck.  Luc,  3^  18;  Helen  sie  auCT  ein 
anders  IhOilich  ftraemcn.  «peMk.  19.  3. 
Was  die  bedeutung  wm  ander  betrifft,  so 

ist  es 

1)  zunächst  das  ordnungszahlwort  der 
zweizahl.  Luther  zahlt  stets  der  crsle,  der 
andere»  zum  ersten»  tum  andern  und  nüht 
der  zweite«  zum  zweiten :  da  wnrd  aus  abend 

vnd  morgen  der  andor  lag.  1  Mos.  l,  8;  so 
er  kom|U  in  der  aiulrrn  wache  vnd  in  der 
drillen  wache.  Luc.  12,  38;  das  ander  weh. 
ist  dahin,  sihe  das  dritte  weh  kompt  sclinel. 
offenbtJeh,  lt.  14;  vnd  der  hahn  krehet  • 
/imi  nnd»>rn  naal.  Marc.  14,72;  e6eii«o:  da-? 
ander  buch  Mose,  das  ander  buch  Samuelis, 
die  ander  cpislel  an  die  Corinther.  hsMB 
xiehsn  wir  zweile  dem  ander  vor,  doeh  vor- 
i'inzell  haftet  es  noch.  vgl.  anderlhalb. 

2)  die  bedeutung  von  aller  behauptet  an- 
der in  allen  sätzen,  wo  eins  daneben  steht: 
darein  bewUligl  sie ,  docli  mil  dem  bedinge, 
das  der  eine  sie  terel  in  den  himel  faren.  der 
ander,  das  sie  wider  herab  farcn  künde.  Ver- 
legung des  nkoran.  (1542).  Kj" :  ein  nach- 
bar  {gedruckt  nachlbar)  isl  dem  andern  einen 
brand  sdiüldig.  der  147.  jmoIni.  (1532). 
Biiij!*;  ein  woUT  beschreyl  den  andern  niu 
die  sieben  puszpsalm.  Willemb.  1517.  Cliij''; 
t'S  wird  srhiildifj  vnd  \  nsehiildifr  einer  mil 
dem  andern  leydüu  müssen,  der prophet  Ha- 
baeue,  (152ü).  ej''. 

3)  ander  =  alius:  ob  sie  \  die  irunden- 
male  Christi}  nncli  frisvii.  nlVi  !)  mk)  roll  sol- 
len gewesl  sein,  wie  die  malcr  m  iVi  n,  l.i<sc 
ich  andere  orlcrn.  zwo  predigt  au/j  der  Aiti- 
dertauffe.  (1540).  Nj**;  Lneas  sdireibt  von 
Paulo,  Apollo  vnd  andern,  das  sie  freidiglich 
handelten,  der  prophet  Habacuc.  (1526:. 
h  ij'  ;  wenn  ich  ntir  da?  abla«!  widderrieff, 
szo  hell  das  ander  kein  null,  auff  des  bocks 
SU  Leypesiek  «lUioorl.  (1621).  biiij";  (die 
taufe)  isl  ein  ander  bad  vnd  waschen ,  denn 
durch  naUirlich  wasser.  zwo  predigt  auff  d. 
kindertauffe.  { 1 540).  Fj'' ;  er  wil  niclil  sagen, 
das  man  die  har  nichl  könne  puluern,  das  sie 
sehwartz  odder  ander  färbe  kriegen,  das  5. 
6.  vnd  7.  cop.  s.  Matthei.  (1532).  Yiiij*; 
der  rulel  gem<»yniglit"li  lewen,  beren,  wolffe 
vnd  andere  wilde  tlaer  im  Schilde  furel.  der 
pr.  Habacuc.  diiij'. 


Digitized  by  Google 


ANDBRUALB 


73 


ANDERSWOHIN 


Alderhalb,  die  organische  form  für  ari- 
^erlbalb  — >  I  \2,  mhd.  andcrhalp  (Ben.  1 , 
614):  Mdster  d«  etwa  anderhtib  hundert 

personcD  jnnen  g<»lcl)l.  auff  das  vermeint 
keherfifh  edict.  (1531).  Fiiij";  ein  jglich 
rad  war  anderhalb  eilen  hoch.  1  Aon.  1,  32 ; 
mMalbe  eilen  lan^  und  breit.  Eweeh.  40, 
42 ;  vnd  ich  ward  mit  jr  eins  ymh  funflsehen 
$ilberlinge  vnd  anderhalben  Iiomer  gcrslen. 
Hos,  3, 2.  in  der  bibel  kommf  Jedoch  auch  diff 
dtm  ilritiiiaib,  vierllialli  nachgeahmte  form 
aadertban»  vor:  anderthalb  eilen  die  breite 
Will  milerlialb  eilen  diehfthe.  2Jfo«.2&,  10. 

inderleij  anderer  nvi.  verschieden :  das 
du  dein  vich  nicitl  iassosl  mii  andcriey  [vulg. 
alierias  generis)  Ihier  tu  achalTeo  haben.  3 
tfttf.  19»  19;  ich  naeyn  yhe  das  sey  klar 
pnii^  hfweysscl ,  d.ii  wir  alle  priesler  sein 
vnd  diese  priesler  nU  anderley  priesler,  son- 
der koechl  vnd  nrapl  leult  sein,  oujf  das 
tHinAritlHeh  buch  »odU  BauMW.  (1521). 
€]*;  erstlich  isl  das'gewis,  das  Zwingel  vnd 
Frolimpad  ym  verstand  eiiilrc(  lilig  sind,  wio 
wol  die  worl  anderley  sind,  das  diese  wort 
CkrUü  noth  fetf  «feAen.  (1527;.  ciiij*';  c!« 

were  doch  die  Ittgen  nicht  so  gros  vnd  die 
«<linin\t  nicht  550  gros,  wenn  sie  einerley 
Wfirt  an  .mdcrley  orten  vn^-itiit^li«  1)  vm]  vn- 

gloicii  'If  iiteit  n.  von  detn  abenämat  Christi. 

( 1  $2S ).  3  uiy.  vgl.  allerlei. 
Inden  (endern),  mtOare,  bei  Luth. 
\  )  transitiv :    roiniget  euch  vnd  cnderl 

ewre  klcider.  1  Mos.  'Aö,  2;  vmj  cndprlon 

die  oamen.  4  Mos.  32,  3b;  die  reclile  haiul 

des  htf besten  kan  alles  endera.  p«.  77,  11; 

«r  endert  zeit  vnd  stunde.  Dan.  2,  2 1 . 
2f  refl. :  wie  die  zeit  des  jars  sich  cnderl. 

wish.  7,  18;  weil  gott  loh  Uzt  die  scliropfc 

tm  wenig  sich  geändert,  de  Wette  br.  4/2 1 8 ; 

die  crfaning  wirds  geben,  das  dieser  ordnupg 

viel  stuck  wurden  sich  andern  mUssen.  6,81» 
^nderS)  n. ;  das  endern  vnd  bessern  sind 

zweierlcy.  der  1 0 1 .  psalm.  ( 1 534 ).  Hj''. 
Mkn,mhd.  anders  (Ben.  1,  36),  ahd. 

anderes  {Gn^  1,  377)»  odverbuifor  §9mtiv 

ton  ;inder. 

1 )  atiler,  auf  andere  irflse  .■  vnd  iiioclil 

Wol  gerne  hören  wer  das  ander»  heweeren 

«OH«  cyim  tsnnoii  von  dm  oWa«.  (1518). 


Aij';  so  ers  wol  kund  andors  zu  wr^'cn  brin- 
gen, wider  den  bischoff  zu  Magdeburg 
(1539).  Giij*»;  er  treibt  die  teufel  nicht  an- 
ders aus,  denn  durch  Beelzebub.  J)/a((A.  1 2,24. 

2)  alioqtiin ,  ftnnxt,  übrigens:  las  in  .'in 
voick  das  mns  diene,  ich  wil  andere  dis  mal 
afle  meine  plage  über  dich  selbs  senden. 
2  Mob.  9,  14;  man  fistet  auch  nicht  most 
in  alte  schleuche,  anders  die  scbleuche  zu- 
reisscn.  Matth.  9,  17  ;  Tiifriinnd  fasset  most 
in  alle  schleuche,  wo  andere,  so  zureissel 
der  most  die  scbleuche.  Imc.  5,  37 ;  habe 
ich  anders  gnade  für  deinen  äugen  fnnden. 
4  Mos.  11,  15;  so  anders  goltes  geist  in 
euch  wohnet.  Röm.  8,  9. 

Änderst^  adv.  erscheint  bei  Luth.,  wie  im 
16.  jh.  #berAaiijpf,  häufig  f&r  anders:  ich 
würde  ybm  die  sporen  änderst  geriin  kl  lia- 
bcn.  VOM  heimlichen  vnd  geslolen  brieffen. 
(1529).  Ciij';  scyl  yhr  niclit  aiicb  hencker 
vnd  mörder  Christi,  ob  yhr  wol  mit  der  fed- 
der  änderst  kirret?  «ndder  die  k^9U.prophe' 
ten.  (1525).  Iliiij'';  nu  aber  Ihun  die  ketxer 
nicht  änderst  mit  poltrs  wnrl  ,  fl"nn  tl^  >vpr 
es  menschen  wort,  kurtz  bekenlna  vom  heil. 
«acrameHf.  (1544).  FiJ'';  das  vierde  thier, 
Weichs  gar  änderst  war,  denn  die  andern 
alle.  Dan.  7.  19. 

Anderiswo,  adv.  an  einem  andern  ort, 
zusammengeschobenes  anders  wo:  kan  er 
dich  do  auch  nicht  stOrtzcn,  so  greyill  er 
dich  aber  anderswo  an.  epti^l  t.  PMri. 
(15231.  crj";  dnrli  liab  ichs  sonst  anderswo 
sidii  fide  f:;ol)raiirlil.  ein  sendbrieff  lou  dol- 
metschen. (1530).  Bij  ;  das  icli  wol  geneigt, 
jn  anderswo  hellTen  au  verbitten.  Jen.  8, 
425' ;  sondern  steiget  anderswo  hin  ein. 
Joh.  U\  1. 

Ander!»Hoher^  adv.  von  einem  andern  ort 
her:  vnd  es  gewis  dafttrhieUeD,  er  warde 
nirgend  anders  woher  komeo,  denn  von  dem 
stamme  Dauid.  Jen.  3,  462'*;  ein  fremdlmg 
heissl  ein  einkömling  oder  nnsicnder,  der  an 
dem  ort  da  er  wonel  nicht  bUrger  ist  von 
ankunlit  vnd  gehurt,  sondern  anderswoher 
sein  aoknnin  hau  BM.  2,  137*'. 

Anderswobin,  ndv.  an  einen  andern  ort 
hin:  yliren  kindeni  vii<i  erlien  das  hroll  aus 
dem  maul  nemeu  vnd  andeiszwo  hyn  wen- 
den. onieiiiinj)f  eyns  gemeynen  Aaalena. 

10 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


A>'DtftTUALB 


74 


ANEINANDER 


"(1523).  Anj'*;  ehe  denn  wir  genannlea  do- 

clorcm  ander$«woliiu  ordnen.  Burkhardl 
hrt>'fu\  300;  wo  solt  dis  bilde  andcr<\M>  Iiin 
gehüreu,  denn  voier  dielhierc  in  apücdl)|>äi? 
Jen.  3,  34  f. 
Jüiderihalli «.  anderhalb. 

Xnderiing,  f.  mulalio:  \mh  des  lands 
sunde  willr-n  werden  viel  cndminpr»  der 
farslCQlliUme.  «|>r.  28,  2 ;  bcy  jnen  isi  kein 
vntersefaeid  der  seit,  siete,  werk  oder  der 
eoderungen.  rani^  ««  S»»d^  26,  20. 
Bind  seil  bibel  1,  527. 

Audrrwcit,  adv.  hal  bei  Lulh,  noch  du- 
bedeuiuny  von  ilerum,  zum  ztceilen  male: 
darumb  hall  Christus  wollen  geporn  werden, 
auir  das  wyr  durch  yhn  anderweylt  gepornn 
wurden,  auszleg.  d.  ep.  vnd  enang.  von 
chrislag  etc.  (1522).  Fiij";  der  alhneclilige 
gol  vud  vallcr  vuszcrs  licrrn  Jhcsu  CUrisli, 
der  dich  ander  weyt  gepom  halt  durdis 
wasKcr  vnd  den  iieyligen  geysL  das  tauff- 
huchlin  verdeutscht.  (I523L  h  lüj'".  im  n. 
tesl,  übersetzt  Luth.  yt^yr^t/f^ytu  uvut&ty 
„von  nmum  geboren  weräem/'  üb  ttaUe 
Gal.  4, 19:  meine  lieben  kind«r,  wdebe  ich 
abonnnl  mit  engsten  gcberc,  wird  in  der 
nualcij.  des  propheten  Sacharja  Cciij''  ci- 
iierl:  weiclie  ich  auderweyl  gcporc.  — 
mhd,  anderweil,  anderweide  {Ben»  3,  552), 
gtei^viel  mU  anderweit,  anderweide  ist  an- 
dcrwcrhe  (toe.  «X  quo  vgl. Grimm 

gr.  3.  232. 

.iudcrwoj  wa*  anderswo :  dann  aller  erst, 
sxo  du  will,  niagslu  geben  tn  dem  gebewde 
s.  Pein  s  addor  anderwo.  sermon  «Oü  dem 
abltm  vnd  gnade.  fl5lSi.  Aiij''. 

Andrehen,  drehend  anlügen,  in  der  figür- 
lichen redensart:  den  rechten  eine  wcchs- 
serne  naseu  andrehen.  Biet»  l,  392*. 

Ane  (an),  nhne,  praep.  mit  acc,  ahd.  Ann, 
Aiio  (Grafl  1.  2S:)),  mhd.  Ane,  an  {Ben.  1, 
40j:  an  forchl  vnd  dcmul  mag  goll  nieinanl 
behagen,  dl«  at'e^en  j^spseUm.  WUtenb. 
1517.  Bij'* ;  es  wirl  wol  mebrdingaan grundl 
vnnd  bcwerung  gesagt,  eyn  sermon  von  dem 
abla^z.  (151S).  Aiij  ;  das  nu  wcni^  muglich, 
vnd  an  suiid»Te  güUis  gnaden  vniiiuglicli  ist 
(nem/ieA  keutchheil  tu  halten),  eyn  termon 
von  dem  ehelichen  eland,  (1519).  Aij** ;  Ge- 
deon  an  all  »cliwertschlag  die  feynd  verjagt. 


eyii  «ermoA  von  der  hereiflung  xmn  alerten. 

(1519).  bj";  das  ist  nit  an  sonderliche  orde- 
nung  gottis  gcschehfii.  eyn  kttrcz  form  der 
ezehen  gepoU.  Hb'Iii).  Aj'';  alsto  niagk  ein 
ylzlicher  dewten  an  aHe  ferligkeil.  euang. 
VOM  d.  tsthen  auszsetzigen.  (1521).  Kj^;  da 
hat  er  :m  tzweylTel  gcwoUel,  das  man  nit 
srhiechl  hyn  glewbe  den  singentenJ/.ernn. 
der  '66,  psalm.  (1521;.  Dnj''.  später on{d.i. 
one),  e.  ohne. 

Ane  (am,  erseheint  wie  mhd.  (Ben.  1,40) 
]nifl  ahd.  \  Graff'\,2%^'  amh  noch  bei  Lulh. 
m  Verbindung  mit  sriii  luid  werden  im  iinne 
ton  los,  ledig,  frei,  der  ton  ane  abhängige 
gen.  geht  aleli  voran«. 

a)  iiitl  sein:  die  bOsce  fleyscUiche  Inst, 
der  nicmaiil  an  ist.  eyn  sermon  von  rfwi  eli' 
liehen  siandl.  (1519).  AiJ'';  die  Schmeichler 
der  kein  herr  magk  an  sein  {ohne  die  kein 
herr  sein  kann),  dai  wtagnifkaL  (1521). 
I  ij''.  in  der  septemiberauig,  die  n.  ie«l.  v.  jf. 
1522  statt  an  sein  schon  on  sein:  der  Bun- 
den on  üeyn.  1  Pelr.  2,  24. 

b)  nut  werden :  ao  man  ansicbl  acheynet 
es  wol,  das  ybre  tichler  lo  vR  iseyt  vnd  pai- 
pyr  gehabt,  derselben  nit  batt  wiszt  pasz  an 
zu  w'crdpn,  d.inn  das  er  mit  vnsawcren  Wor- 
ten die  warheyt  angrißeu.  egn  sermon  von 
dem  afrte«  vnd  ^nod.  (1520).  Aiiy'';  alle» 
bringen  wir  also  vmh  vnd  werdens  vnnttts 
an.  (iüchr.  429";  alle  jr  gut  niii  f  m  orlztpn 
w.ir  .inworden,  lischr.  31*>'.  m  der  verbind 
dung  mit  werden  erhielt  «ich  aUo  alleres  an 
längevt  wiewekl  bei  ff.  Snefts  auch  on  wer- 
den  begegnet:  man  fmdt  aber  .  .  .  vil  irun- 
ckener  pöltz,  spieler,  hürer,  dif  il  i  I.v;  jr 
vnniitz  on  wenlen.  ein  dialogus . . .  den  geyU 
auch  ander  offenlich  laster  etc.  betreffend. 
(1524).  Bij^  «l«0o  seit  dem  19.  jh.  erheeh 
anwcrden  in  der  schrißeprache. 

Anelnandrr,  contimtm.  jugiler,  znsam- 
menschiebungder  vorgesetzten  praep.  an  mit 
einander:  wiiche  spräche  hal  solche  weyse 
odder  art  in  reden,  das  sie  awisschcn  aweyeii 
werten  die  aneynander  gehOren  eynen  sol* 
eben  baufTen  wort  vn<l  solche  eyne  predigt 
eynwerfTe?  das  ander  legi  widder  d,  hyml, 
Propheten.  (1525).  Piiij^;  wenn«  andl  eitel 
türkische,  taiieriache  heiser  vnd  eilel  tom^e 
kttniga  vnd  fürslen  regnete  vnd  schneiete 


Üigitized  by  Google 


AKERERBT 


75 


AiN>AUR£N 


ueoBtar  aneioander.  vferirot^ehep$ttlmen. 

(1526).  Cv^.  in  der  bibel  die  praep.  auch 
gesondert:  fünfle  (teppiche)  sollu  an  cinan- 
aader  fügen.  2  Mos.  26,  9 ;  &ie  (die  gotUo- 
MR)  hengen  sieh  an  anandw.  ps,  10,  2; 
Tnd  sind  an  einander  erhitzet  In  jren  ltl»ten. 
Rüm.  1,  27.   f^L  aufeinander. 

Aiirrcrbt,  durch  erb ^rhafl  überkommen : 
da  sie  inil  einander  sitzen  in  der  ordenllKlien 
laererblen  gewalL  üusieg.  d.ep.vnd  euang. 
ton  ostern  etc.  (1544).  Mij*'.  vgt.  ererben. 

Anfafaen ,  anheben,  beginnrn,  rnhd.  an 
valit  ti,  zmaiinnengt'z.  ane  Ni'in  i  Ben.  3,  203), 
ahd.  aitafärliaii  {Oraff  394.  3ü5j.  da» 
hatte  Muh  hu  prau,  vofgedfw»gen»  anfan- 
gen Aal  Lnth.  nach  nicht,  doch  iogt  er  An 

praet.  nur  .inrieni,'  ttnd  im  part.  prttHw  MÜ- 
gefaug^n,  nie  antic  und  angefallen. 

t)  transitiv,  a)  mit  acc:  die  Römer  fahen 
das  jar  an  ealendis  Januarij.  hauspoit,  Jhena. 
1559.  67*;  so  wUsen  wir  das  ale  sol- 
chen krieg  niclu  luiij^'*  n  jnu  L'Olies  naoicn 
anfallen,  uarnunge  am.l.  ütuduchen.  (1531). 
Bij*;  wer  sol  für  uns  hin  auff  ziehen  den 
airat  aozafahen  mit  den  kindern  AeDjamin. 
rieht.  20,  IS;  Judas  fieng  einen  gesang  an. 
2  Jtfacc.  12.  37  :  Jlicsus  Heng  an  eine  lange 
predigt.  Marc.  t>,  34 ;  das  ding  iii  nit  yn 
goUis  aamen  angefangen,  auff  des  hocke  tu 
Leypcxick  anlteorl.  ( 1 52 1 ).  a  ij*. 

b  mit  praepositionalem  infin. :  licxite  wil 
ich  anfaiicu  dich  gros  zu  machen.  Jos.  3,  7  ; 
er  wird  aoEahcn  Israel  zu  erlüsen.  ricA(.  1 3, 
5 ;  ui  den  ich  aber  anfieng  su  reden,  fiel  der 
liciUge  gList  auir  sie.  apost.  gesch.  11,  15; 
fieng  an  Toriulhis  zu  verklagen,  24.  2;  vnd 
Sengen  an  zu  piedi^'iii  mit  aiuicrn  zungcn. 
2,  4;  als  wen  mau  anlicngu  Izuleren  es 
wcre  «ind  des  kflohs  fnller  antzururen. 
roa  Mder  gestalt.  (1522).  Rj^:  ich  Hab 
angef.ir^en  ni  geben  für  dir  den  Sihoti  niil 
«einem  laude.  5  Bios.  2,  31  j  es  haben  viele 
adch  ding  zuslralTen  angefangen.  buUa  cene 
iemM.  (1522).  Kiij^  den  biotJten  inf,  ohne 
zo  gebrauehi  Luth,  bei  anfkogen  nidU,  käu- 
fiff  Heht  aber 

cj  statt  des  inf.  ein  angereihtes  und: 
Keafa  aber  fieng  an  vnd  ward  ein  ackennan. 
1  Moe,  9,  20  ;  Beltsazer  fieng  an  vnd  sprach. 
^nt,  d,  16  r  vnd  sie  fiengen  an  vnd  haten  jn 


(tml  ^QjßatfTO  netgeatttXtt^  ewi6y),  Maro. 
5.  1 7  ;  da  ßeng  er  an  vnd  saget  (^^loTO  AA 
yuy).  Luc.  1 1,  29. 

d)  bei  anfangen  finden  sich  die  praep.  an, 
mit.  von:  fahel  aber  an  an  meinem  heilig- 
ihurn.  vnd  sie  fiengen  an  an  den  alten  leaten. 
Ezech.9,  6;  wenn  man  anfehel  mit  der 
■«irhel  in  der  saat.  5  üfo«.  16,  9;  vnd  (Jhe- 
sus)  fieng  an  von  Mose  vnd  allen  prophclcn. 
Lue.  24,  27. 

e)  part.  praet. :  ich  ttbenchicke  e.  f.  g. 
Iiicrrnit  das  nTigefangenc  magnifical.  de  Wette 
br.  1,  582;  gott  stfirkc  puch  im  festen  glau- 
ben vnd  verbring  iii  euch  scm  angefangen 
werck  seligltcb.  ebend,  4»  532. 

2}  intransitives  anfangen:  von  der  tzeyt 
an,  da  die  sLluiIilieuloiiiL' ,  das  ist  die  trie- 
^isi  lie  thcolugic  hatt  angefangen,  ist  die  theo- 
iugie  des  crcutzis  ausgelcdigt.  ein  vrteyl 
der  lAeo^en  txu  Paries,  (1521).  Ciüi*'; 
arme  fibelisten  vnd  anfohende  schdlcr.  vo» 
den  concilijs  tnd  kirrhni.  (1539).  Cj". 

3)  sich  anfabcn :  wie  dasz  rotten  vnd 
zweiuiig  sich  suilen  auch  unter  euch  anfabcn. 
de  WeUe  br,  Z,  4.  vgl.  fahen. 

Anfahen,  n. :  das  anfahcn  haben  sie  wv- 
schen,  das  liaboii  dir»  [»apisten  zuuor.  Jen. 
5,  307";  es  ist  noch  alles  das  aufahen.  de 
Wette  br.  2,  136. 

Anlhhif  ■  (anfareo),  inlraneitiv  und  traii' 
sitiv. 

1)  intramilif .  faliiciiff  rr»  einen  ort  /ur- 
ankomment  mit  dem  sclulj  a;u  land  fahren, 
ianden:  wir  mflssen  aber  anfaren  an  eine 
insulcn.  apost,  gw^  27.  26;  sie  kamen  in 
das  land  Genesaretb  vnd  furcn  an.  .Ware.  C, 
53;  Japbo  i^t  die  stad  Joppe  da  man  ilzt 
anlt'i'cl,  wenn  man  zu  Jerusalem  fercl.  der 
prophet  Jena.  (1526).  Cij*. 

2)  transiHt,  einen  anfahren,  a)  jeman- 
den :u<itnafipn :  die<e  sclirifl  Iiab  irli  eilend 
abgeicrligt ,  das  nicht  e.  k.  1.  g.  bctrUbnis 
aofüre  von  dem  gehöre  meiner  zukunflt.  Jen. 
2,  58*. 

b)  häufyer  einen  mit  heftigen  warten 
anreden:  vnd  Petrus  nam  jn  zti  sich,  fitr  jn 
an,  vnd  sprach  hcrr  schone  dein  selbs.  Matth. 
1 6, 22 ;  die  jünger  aber  füren  siean.  19,1 3 ; 
sondern  {der  heiHge  geist)  mm  sie  schelten 
vnd  vbel  anfaroi.  das  5.  6.  tnd  7.  cop.  «. 

10* 


^  kj  .1^ uy  Google 


AKFALL 


76 


ANFECHTER 


MaUhei.  (1532).biiij';  die  gesellen,  so  yhm 
(fx'rzog  Georg}  diesen  meinen  liricfTlirarhlen 
vihi  lettzleu  Widder  mich  soll  er  mii  fürsl- 
lichem  ernst  angebren  haben,  von  hemli' 
ehen  vnd  geitalen  hrieffen.  { 1 529).  Bij". 

Anfall,  m.  mhd.  anc\ <i1  (Ben.  3»  222), 
bei  Lulh.  in  doppelter  Anwendung. 

tj  das,  tcaa  uns  plüizUch  bejaltl,  wie 
h,  eine  krwMieU,  ein  $ehrteken :  vnd  ist  hie 
KU  nicrcLen>  dass  die»ser  psaloi  vod  seyns 
gleychen  nymer  mehr  wir!  pnintllirlt  vfir- 
sundcn  adcr  gebctt,  »•^^  ^^c  lio  d.iri  dem  men- 
schen der  anfal  vnder  die  äugen  (es  ist  von 
dem  gehrecken  vor  der  göUUehen  strafe  «tt'e 
rede),  die  sieben  puszpsalm.  (lol7j.  Aiij'; 
vrrd  |.Mjll  sich  mit  :Mi]rIii'ii  lu.iiicherloy 

husta  aiiiellen  als  wull  er  die  leul  schlechls 
Ireihcu  vonderhureroy  zum  ehelichen  leben. 
Jen,  2.  159^ 

2)  für  heimfuU  eines  lehens:  es  hat  auch 
der  liclte  t  ninholie  geyir,  »Ion  |»raucli  crdarhl, 
das  mau  die  (»freunden  vnd  lehcu  vurkculU 
\nd  leyhet  auf  solchen  vorteil,  das  der  vor^ 
keuITer  odder  hanüthierer  draufl  IrhAi  den 
anfal  vnd  Zuspruch,  das  szo  der  hesilzcr 
slirbl  das  lehon  frcy  witlilcr  hovn«  slerhe 
dem  der  es  vorhyn  vorkanlii,  vorhiien  odder 
vorlassen  hat.  an  den  dmsttichenn  adeL 
i  1520).  venn.  ausg.  Diiij''. 

;?  I  im  n.  lest.  itb>  rsrtz(  T.idh.  x/.r^ndg  <  ru!g. 
sors)  durch  anfall :  du  w  irsl  weder  lud  noch 
anfal  haben  an  diesem  wort,  apost.  getch. 
8*  21 ;  vnd  {Judas  Iseharioih)  hatte  vbir^ 
komen  den  anfal  di»v  .iiii|iis.  1,  17  iMieft 

der  er.*(ett  ausg.  dts  ti.  1522. 

Anfangi  m.  das  crsd  uovon,  gegensatz 
ron  ende:  am  anl.nii;  ^Lilu^' goU  himel  vnd 
erden.  1  Jtfo«.  1, 1 ;  im  anfang  war  dasworl. 
Joh.  1 ,  1 ;  ynn  yhcnent  leben  ist  anfang, 
mitlel  vnd  viulv  (Irr  wrili  ganlz  aufl'  eynem 
klumpeu.  epistcl  s.  Petri.  (1523).  Xy'i  vn- 
geschaffen,  des  wescn  kein  anfang  noch  ende 
hal.  d/e  <lrey  «yml>oto.(1538).Aiiij'' ;  eshiini 
ijit  (I.is  ni.iM  wil  .Tiiflitlaszen  es  hab  ein  gullen 
aiil.iiig  \  1111(1 -l  y  ein  gut  werck,  anden  christl. 
atlvi.  \  iö20i.  venn. ausg. llmi^ ;  ym  anfange, 
ehe  die  kranckeit  vbcrhand  nympt.  ob  man 
für  dem  sterben  fliehen  mii9e.(1527).  CiiiJ\ 

nnfanjr  pß'  gl  »  «>  »'ndc  gern  drm  abhän- 
gigen gen,  nachzufolgen:  die  furchl  des 


herrn  isl  der  Weisheit  anfang.  ps.  III,  10; 
den  sthcndlichen  götzen  dienen  ist  alles  liu- 
sen  anfaug.  weish.  14,  27;  das  ist  der  uul 
anfang.  Jlfarc.  19,  8. 

mhd.  anevanc  (Ben,  3.  210),  oM.  «Da- 
fanc  {druff  3,  41  Ij. 

Anfnn;;en  s.  nnfabpn. 

Anfänger j  m.  auclur,  Urheber:  auQsehen 
auff  Jhesum  den  anfeoger  vnd  volender  des 
glauben«.  Hebr.  12,2;  wcd  er  solchs  spicis 

aiifcnpor  vnd  meister  ist  tcidfr  di''  anfino- 
mer.  il53ü).  Aij^;  aoleuger  vnd  vrsacher. 
Je».  1.  144^ 

Alfllglidi  für  anfangend  iai  uns  nur  in 
den  ersten  ausg  ahm  des  n.  test.  begegnet; 
nposl.  gtich.  1,  22  uht-rs^  tzt  Ln(h.  an  das 
griechische  genau  sich  anschlieszend :  an- 
fenglich  von  der  tauffe  Johann»  {dgiöfti^ 
¥oq  &nh  tev  ßaniiafmsos'Jwäww),  itp«> 
ter  :  yon  itor  laulle  Johannis  an. 

Anfeehten,  mhd.  ane  vehlcm//'»  Ii, 310), 
ahd.  anaiebtan  [Graff  3,  444j,  t<</.  an  einea 
fechten,  bekämpfen,  bestreiten ^  versuehen, 
beunruhigen:  tcgbch  fechlcn  sie  meine  worl 
an.  ps.  56,  0;  der  neidbart  inair  die  wnrliril 
aiiiochlen,  aber  er  ma^'  nytmiu  r  inclu'  oblie- 
gen, ausleg.  d.  euang.  an  den  j urnemisten 
festen,  (1527).  tv**:  weyller  sage  ich,  das 
ich  auch  ynn  dem  bAch ,  das  der  IdgenkÖ- 
nig  aiiiichl,  zu  wenig  than  habe.  oi>('rn,t 
deutsch.  (1522).  Hj»;  besorge  auch,  »o  die- 
sem mittel  nicht  folge  geschieht,  vnd  weiter 
werde  angefochten  mit  gewalt  odder  Worten*  • 
so  wird  das  ding  allererst  re<  hi  «  raus  fahren, 
vnd  aus  dem  srhmiprein  ernsl  w  ei  den.  de  Wette 
br.  1,20S;  vud  ob  wir  damit  angefothleo  w  ür- 
den, das  wir  doch  endlich  gewinnen  vnd  den 
sieg  behalten.  Jen.%,'d^h^ ;  es  fleht  mich  nichts 
an,  das  cllich  inyr  schuil  gebenn,  ich  wolt 
inicl)  anmaszen  gröszer  ktinst,  dfiiti  alle  welll 
halt,  manuscr.  d.  bibliothek  zu  Gotha  cod. 
Chart.  379  pag.  9  {Erl  24,  13).  das  praei. 
lautet  bei  Lulh.  Mch  anfacht :  das  der  satan 
zu  seiner  rechten  stund  vnd  facht  yhn  an.  der 
prnphet  Sncharja.  { 1  528).  Mlj';  dieses  facht 
luicli  auch  au,  das  ablas  gering  zu  achten» 
Jen,  1,  115''.  oder  ist  es  hier  anfacbea 
impellarc,  incetidere? 

InferbttT,  m.  In  zeichiittng  des  Knifels  als 
Versucher:  dazu  wund^ch  vnd  biete  ich  e.  f. 


üigitized  by  Google 


AIiFECHTL£ili 


77 


ANGEBEI« 


g.  glack  vnd  heil,  das  es  zur  gesundheit 
4ia€  nid  zur  veriechungdes  anfechlen.  «len. 

6. 179".  —  mhd.  anevöhlaere  (Ben.  3,  312). 

Aaferbtleio  j  n.  eine  leichte  anfechlung: 
er  Uii-hel  hat  eio  kleines  auieclitlein  bekoiu- 
■wi.  it  WtlU  br,  4,  490. 

Alüechtllg,  f,  v&nudiunff,  mhd,  anvi^h- 
tonge  (fien.  3.  312.1:  die  anfeehliing  lerel 
auff?  wnrf  nicrckcn.  Je.?.  28,  19;  wacliel 
vud  htM,  das  jr  iiiciil  in  aoTecblung  fallel. 
MatA,  26,  4 1 ;  zu  der  zeit  der  aoreebtung 
falkn  sie  abc.  Luc.  8»  13;  wiiMei iliiil'  hal 
Lm  andi  tiiiL'  wtiliischc  aiirechlung.  vber 
das  ente  buch  Mose.  (1527).  Tlj";  ich  bab 
wul  50  harllc  anrechluugc  da  erUUcn  vnd 
■ich  geroDgen  vnd  gewuodeo,  das  ich  gerne 
eraus  gewesen  wcre.  eyn  brieff  an  die  chri- 
tkn  zu  Struspurg.  (I52r)i.  Aiiij'  ;  ilio 
dem  anfi'ctUungen  vndleyctcn  i»ind  alles  nucii 
üidisiehweou  dar  gegen,  amil^.  der  ep. 
«ad  mutg.  vcn  der  heit,  drey  könige  tag. 
(J525).  Ciij"«. 

.iafeiaden,  hassen:  was  km  <!ii^  schaden, 
ob  üicb  gleich  alle  weit  aulis  bOcbüle  au- 
feiadel.  dos  14.  «ml  15.  eop.  s.  JoAannM. 
(1S3S).  Ooiiij*;  wie  isla  mflglleh,  weil  die 
Egypier  die  Hebreer  also  anreiudclcn ,  das 
sie  jncu  jr  Silbergeschirr  borgen  vnd  Ipilicn 
sqIIcüI  Etil.  1,  332'' ;  es  sein  dennoch  goU 
«rbana  es,  sonst  aUzuuiel,  die  es  {d.tccrtgotUs ) 
anrcindon,  verfolgeii  vndieslem.  Jen.  8, 307". 

Aafährea,  anleiten^  unt^ricfisen :  also  lilrel 
er  (der  teufeli  tias  wojb  an.  da^  sie  denckct, 
Adam  wird  es  nicht  rechl  verstunden  haben. 
«Aar  d^  mfe  buch  Mo*e>  (1527|.  KüJ  - ;  sie 
trcden  aufi  der  vernunltl  duackd»  der  solsie 
wo!  rf  Olli  anfiiren.  das  diese  vfWi  Chrüli 
Hoch  fest  stehen.  ( 1  52 7 J.  fij". 

Aafart,  wie  das  einfache  furl  bald  m. 
Md /*.,  ort  xwn  anlanden»  Hafen:  Sebulon 
wird  am  ainfttrt  des  mh  eis  wooen  vnd  am 
»nfurl  der  st  hifTr.  1  Mos.  i\) ,  13;  gegen 
d«u  aafurl  des  nieers.  5  Alos,  1,  7;  eines 
Mfnrts  aber  wurden  sicgewar.  apost.gesch. 
27,  39;  da  ist  der  anfurt  an  das  jttdisehe 
Und.  der  prophet  Jona.  ( 1 526).  Cij".  iceib- 
lich:  Asser  sass  an  der  anftirt  des  ineers. 
ritht,  5,  17;  {Simon)  erobcri  die  sladJopiJe 
md  die  anftirt  dabey.  1  Maee»  1 4, 5 ;  da  die 
aalort  «gelegen  war  zu  wintern,  opotf. 


gesch.  27,  12*  j»!.:  6as  auch  die  anfurt  er- 
beben werden.  Exeeh,  21 1  28i  au  alten  an- 

furlen  des  grossen  meers.  Jos.  9, 1 .  die  ndd. 
Übersetzung  Bugenhagen's  hat  mit  aus- 
nähme von  1  JUos.  49,  13.  wo  anfarl  stellt 
have,  u>ae  £«th.  nur  an  einer  stelle  {E*. 
25.  16)  braucht,  in  den  meieten  dieser 
stellen  ist  jedoch  nach  dem  hebt,  (qin)  dat 
gestade,  die  mpcrp.vfrti-ffp  gemeint. 

weder  ahd.  anafurt  noch  m/id.  anevurt  bß' 
gegnetp  aucJk  m  den  «ocad.  dee  anegehenden 
15.  und  angehenden  16.jA.  habe  ich  anfurt 
nicht  finden  können ;  erst  AI  he  nix  fhrt.Zij': 
jiorliis,  n,m;il<'.  slalio.  srliiniiMid,  ^iiiluil. 

Augalfeü}  mit  yeöjlnelem  munde  und  ueil 

aufgeritsenen  äugen  beumndemd  anttarren, 

mhd.  anekafTen,  an  kaphen,  an  kaprcn  (Ben. 
1,  TSfl):  die  scheinenden  heiligen  aber  gaf- 
Icl  cm  jeder  an.  Jen.  3,  28'*.  vgl.  gaffen. 
Angeben^  in  mehrfacher  anwendung, 

1)  andeiilefi,  anteigen:  dammb  ich  auch 
yin  vorigen  capitel  die  allegorieu  odderbeyin- 
lidi'  II  (ti'iitiingen  hieber  gespart  baln«,  weil  sie 
derpi  uphel  hie  üelbsleiTur  zeucht  vnd  angibt. 
der  prophet  Stt^rja.  (152S).  llüj'. 

2)  ftexeiefenen,  nennen,  wofür  autgeben: 
den  kurisser  wie  er  mich  angab,  eyn  widder- 
spnirh.  (1521).  was  gotl  für  wunder 
ihet,  das  waren  keine  wunder  bey  jnen  (den 
pharisäem) ,  was  sie  aber  lUr  wunder  an- 
gaben vnd  slimpten,  das  solten  wunder  sein. 
Jen.  2,  37S^ 

3)  besehuldtiien ,  anklagen:  das  erden- 
ckistu,  nnch  anlzugeben,  wie  du  scbreybisl, 
e  ynen  hochtragenden,hochmfliigen  menschen. 
auffdes  borks  zu  Leypczick  anttcort.  (1521). 
aiij'*  ;  tlaniiiil)  li.il  der  leiill't  l  viitteinbube  zu 
samen  gethan.rnicii  für  dt^r  well  an  zugeben,  als 
belle  ich  bcrlzog  Georgen  auU's  aller  ergeste 
gtQuchl.  von  heimlidten  vnd  geelolen  Mef' 
fen*  (J529).  Uiij^;  da  zu  bat  erdeinen  knecbt 
.Tfif^eprben  (vulg.  accusaviti  für  meinem  berru 
kuiiige.  2  Sam.  19,  27;  für  dem  keiser  aulls 
allergill\igsl  angegeben  vnd  verklagt,  l  orr.  auff 
die  weitheit  SaUmonie,  Bindseil  7,  414. 

4)  sich  angeben,  sich  wofür  ausgeben :  er 
(der  {eufeO  knn  aiioh  die  ktitt«t.  ikis  or  sich  iii 
deruiaiestet  für  golt  angibt,  ausl.  der  ep.  rnd 
euang.  von  ostem  ete.  (tS44).  bij*. 

ABgfb«i|  n.  Ij  vorseMag,  raih:  zum 


Digitized  by  Google 


ÄiNGEBER 


78 


Ai\G£U£N 


vierten  hal  roagister  SpalatiDUt  durch  an* 
geben  herr  Fabian  von  Feililz  das  voi^e> 
schlagen,  de  Welte  br.  1  ,  203 ;  man  halle 
auch  aus  des  Plolemei  angehen  ein  gebol 
lassen  aüigehen.  %  M^cc.  6i  8;  hatte 
mir  fttrgenomen,  durch  framer  laute  ange- 
ben, e.  k.  m.  diese  vier  psalmen  zu  zuschrei- 
ben, vier  Iroslliche  psalmen.  (1526).  Aij'. 

2)  anzeige,  beschuldigung :  die  lugen  vnd 
falsch  angehen  der  boszwlchl.  auffdasifbir- 
ehrisUich  Imek  bcekt  Bm»er$.  (1521).  Aij'*. 

Angrber,  m.  anzeiger:  sif  ist  der  heim- 
lichtr  Till  im  erkenlni'?  troUos  vud  ein  angc- 
bcr  hoiiier  wcrck.  iceUh.  S,  1. 

Angebarea  (augcporn,  angebom),  mhd, 
an  geborn  (Ben.  1,  157)»  durch  gehurt  tnil- 
getheilt:  es  niusz  allis  auszgefegl  werden«, 
was  vnsz  angeporn  isl  von  Adam,  tcidder 
die  bullen  des  endchrists.  (1520).  fiij'';  ich 
mus  wol  ein  sunder  sein ,  es  isl  mir  ange- 
boren* termon  von  dem  ȟerament.  (152C). 
Cviij'';  das  sie  böser  art  waren  vttd  jr  lios- 
heil  Jücu  angeborn.  weish.  12,  10;  das  erb- 
lich angeborn  vbel.  aHideet  to  da  heUen 
9oUen  ete,  (1538).  Fij**;  es  kOmpt  aber  alles 
von  (Irr  leidigen  angebornen  |dage  vnd  vbcl, 
das  da  lit'i^Nl  die  eibsünde.  ausleg.  d.  ep. 
vnd  tuaug.  cuii  oslem  etc.  (1544|.  Rrv''. 

Angefähr  (angcfchr,  angefer),  adv.  für 
ohngeDihr  is.  d.}  begegnet  nur  noch  in  den 
ältpsten  dnirl.vn  Lulh.'srher  Schriften:  das 
er  (Eck)  mirh  vnvorseheiis  rysse  ynn  eyn 
dispuUlion  vnd  ergriffe  bey  eynem  wurlie 
von  dem  hapstum  gesagl,  das  myr  angefehr 
empfallen  war.  egn  scndbrieff  an  den  bapst 
Leo  X.  (1520).  Aiiij'';  es  hognb  sii  li  nlit  r 
angefer.  Luc.  10,  3t  t»  der  ersten  ausg. 
äet  n,  lest.  v.j.  1522. 

AigeMei»  gleid^bedwlend  mtl  anheben» 
do^  förmlich  davon  verschieden  und  nach 
Grimm  tttb.  1,  339  rondem  subst.  anhab, 
angchab  anfang  ab  zuteilen:  deraiigehahende 
getst  vnd  das  erste  stuck  der  gnaden  hai  al- 
lein die  arl,  das  es  Widder  die  vbrigen  sunde 
crbcitlol  grund  vnd  vrsach.  (1520).  ciiij'. 

Angehahen,/Hjr/.prf?("f.  nm  anheben  (s.d.). 

Angehen ;  mhd.  ane  gCu.  ane  g;1n  (Ben. 
1,467),  oM.  ana-gin,  anagen  (Graff 
mit  trans.  und  intrans.  bedeutungenj  die 
jedoch  ßrimm  wl6. 1»  3U— 343  dadurch 


QUizm^ehen  $ueht,  dau  er  für  die  füüe 
anecheimi^er  inlranailtoii  emem  weg^euH' 

neu  acc.  annimmt. 

i.  transitive  beät  niuagen, 

1}  einen  angehn,  an  einen  herankommen, 
heianwümehnngen  towoM  von  heil  aU  ameh 
von  Unheil:  so  müsse  dich  auch  ein  gul  jar 
aiiy*  heil.  Jen.  2,  iri"";  pfu  ilas  euch  dis  oder 
itii  ni's  angehe,  aiwi.  der  zehen  gepol.  (152%}». 
Fiiij'.  öhkHt^  verwfknsehvmgen  hei  Agri- 
cola  tprichw.:  das  dich  ein  bös  jar  an- 
gehe, rr  172;  «las  Falbel  {fallend  ubvh  gi  ho 
dich  an.  n.  475;  die  dnis  gclic  tluh  an.  n. 
4ä2.  ohne  xweifel  reiilten  diete  fortneln  m 
höhet  alterthm  surficfc,  wo  man  eidt  w»- 
heil,  Seuchen»  krankheiten  noch  als  leben- 
dige, den  menschen  feindlich  anfallende 
Wesen  dachte,  vgl.  Grimm  miglh,  3.  autg. 
s.  1106.  . 

2)  eine  ^leCeft  uMe  pJkraae  üt  QOth  geht 
einen  an,  welche  bei  Luth.  einen  wom  «o- 
ihigen,  bestimmen  ausdrückl:  \\n<  utrc 
Uin&lum  not  angaogen,  das  er  solciic  woi  l 
so  eben  soHt  vber  dem  darreichen  vnd  da  er 
heysst  essen,  sagen,  so  er  wol  ander  seyt 
dazu  halle,  das  ander  teyl  tcidder  d.  hyml. 
Propheten.  (1525).  Fj*;  was  wol 
den  euangeUslen  not  angehen,  das  er  eben 
hieher  setzet,  wie  des  herrn  Christi  mntter 
vnd  brdder  draussen  gestanden  sind  vnd  mii 
jui  haben  wollt  n  rt-tlcii.  Jen.  1,  151'';  vnd 
wMs  gicnpc  IHM  Ii  no(h  an  in  eins  andern 
Sachen  ?  de  YVeUe  br.  4,  IS6. 

3 )  häufiger  isi  angrhn  mit  ettea*  tu  ithaffen 
hab<  II,  ddinitin  Verbindung  stehen,  betreffen  : 
was  ürlici  dich  der  fried  an?  2  kön.  9,  18; 
was  gcliel  VHS  das  an?  Matth.  27,  5;  was 
gehen  mich  die  drayssen  an?  1  Cor.  5.  12; 
er  (JVoses)  vns  nichl  weiter  angehet,  denn 
als  fern  er  mil  dem  natürlichen  geselz  vber- 
ein  kompl.  ausl.  der  zehen  gepott.  fI528) 
Biiij'';  ellwas  das  göUerey  odder  golles  dtensl 
nicht  angehet,  toidder  d.  hyml.  propheten. 
(1 52b)  Bij'* ;  was  angehet  dis  xeiüich  leben. 
ztco  predigt  auff  der  Hindertauff,  (1540)IIij*. 

//.  intransitive  bedeulungen. 

1)  beginnen,  anheben,  das  Icuer  geht  an. 
beginnt  m»  brennen:  man  sola  fceinenf  fiBrstm 
verargen,  wo  er  merckt  bey  seynem  naehlMir» 
das  es  rancben  wU,  ob  er  friede  vnd  sidiefw- 


ANGEUÖKEM  79  ANGEL 


lieil  begerd»  ehe  das  fear  ansehe.  M»  Meine 

antwort.  ( !  533)  Hij'' ;  d.is  fcwr  isl  angangen 
durch  meinen  forn.  5  Mos.  32,  22.  füur 
^ieog  aa  io  Jacob,  ps.  78,  21;  wenn  das 
hans  der  hultxera.  vergUlüelen  md  vbcrsil- 
lerten  gjilien  vom  fewr  angehet,  ao  lauJIen 
«lie  pfaffen  dauon.  Bar,  6,  54 ;  dasz  der  wald 
Lei  VWnl.T  rnicli  .uiLvni^rii'n  sei  vml  vii-l  orten 
mehr,  Inlfi  kein  iusi  hen.  de  WeUe  br.  5. 200. 
jWek  im  ßwr  enihrmmi  amd^  der  grimm 
wiiurn:  dammb  giengauch  meinsom  vnd 
frimni  nn.  Jer,  44,6.  der  zoni  gieng  an  vber 
tlie  %ngleubigen.  Sir.  16,  7.  vom  einirelen 
er$chr eckender  wie  froher  ereignisse:  die 
pbge  «arangangeii  vnler  dem  vokk.  4  Jfoi. 
16,  47;  wo  iler  recht  hewbtstreytt  angehet 
mit  Afm  tfiiffrl  vntrr  vns  splhs,  miisscn  wvr 
gewarten.  d.is  auch  die  fallen,  dio  ilzl  ilic 
«pUxen  rureri.  ro«  6etder  getlalt.  (1522). 
J^i  bnüger  noasen  wyr  tau  erst  werden, 
vnd  new  fasz  machen,  ehe  die  weyo  emd  an- 
gelicl.  elend.  Biiij'';  vnd  storhen  zur  zoil  der 
«*len  enidlen  wenn  die  gerslenerndle  an- 
2  Sam.  21.0;  Christus  reich  gieng 
an,  dl  Josna  al«m  vod  prieaierllium  noch  atund. 
der  profribei  Saeharja.  (1 528)  Oq'>. 

2t  glnrke^n,  iflhiqtn:  Iriegen  ist,  wen  die 
lu^tu  •ifraieo  viul  angehen,  wie  den  bapsls- 
Jo^en  gesehehen  ist.  Mto  cene  domtm. 
<1522).  Eij*;  (JnuMl)  wird  ein  gewaltiger 
meclitiger  herr,  gehet  yhm  glücklich  an  nach 
»fineni  rurncmen.  vber  das  erste  buch  Mose, 
il527).  HUj"». 

3)  «ndüdkfrroiicMZMlAw  angehn  imgegen- 
Mz  SU  abgehn  auch  ßr  da»  mUrtlMi  eines 
amlei!,  (Ueitstes  :  vnil  die  nliorsten  vber  hun- 
«l«rl  Uiele»  alles,  wie  jricii  Joinda  ilcr  prifstcr 
ße^ten  balle  vnd  naoien  zu  sich  jrc  iiienner, 
die  des  aabbaths  angiengen  mit  deneo  sie  des 
'sbhaths  abgiengen.  2  kön.  11,9;  wenn  ein 
teji  ilijncng,  so  j^iong  d.is  ;inder  an.  randg. 

2  knn.  II,  5.  //  /  n  äs  e  i  l  bibel  7,  497. 

Angeboren,  an  einen  gehören^  zugeMren, 
hemmen,  bei  LtUk.  tete  mhd.  (vgL  Ben. 
h  713  )  und  äUer-nhd.  slets  mit  acc:  wer 
angehöret  in  der  stad,  den  füre  aus 
Wiener  «lel.  l  ifo*.  19,  12;  meine  toehler. 
Wen  gehürcsl  du  an?  24,  23;  wer  ledig  ist, 
der  sofget,  ffkt  den  herm  angehöret»  wie  er 
den  herfn  gefalle,  wer  aber  freiet,  der  aoi^ 


get,  was  die  well  angehttret  1  Cor.  7,  32. 

33.  ebenso  v.  34.;  welche  aber  Chri&tom 
aii;^fli(iron,  die  crci!t7ii''Mi  jr  fleisch  sampt 
den  lUsten  vnd  hegirdcn.  Gal.  5,  24 ;  wenn 
es  zeit  sein  wird,  sol  er  aulT  einen  lag  alle 
die  jn  angeboren  widdererfur  heissen  komen, 
das  cap.  der  ersien  ep.  s.  Pauli  an  die 
Cnrinther.  (1531).  Pj\  im  17  jh.  trai  an 
stelle  des  acc.  der  heule  allgemein  giltige 
daliv  ;  eine  WtUen^,  bib^mug.  t.  j.  1664 
heU  noch  beide  caens  «eben  eiiMiiidef,  s.  b» 
1  Mos.  19,  12:  wer  dich  angchnrel,  da- 
gegen 24,  23;  wem  gehörest  du  an?  1  Cor. 
7,  32 :  was  dem  herrn  angehöret,  und  v.  33 : 
was  die  weit  angehöret. 

Angel  gebraucht  Lullt.  1)  als  masc.  in 
der  bedeulung  von  hamus.  fischangel: 
yderman  hels  gerne  verschlungen,  aber  der 
ist  yhii  i/u  hart  vnd  tzu  scharirj,'ewr«t. 
uniwart  deutsch.  (1522).  Aj**;  gehe  Inn  an 
das  meer  vnd  wirfl*  deu  angel.  Malllt.  17, 
27 ;  wer  nun  nicht  tust  hat  xur  klaren,  ge> 
wissen  wahrheil,  kann  skli  loiclit  verdrehen 
tind  idiswirckcn,  ob  er  gleich  das  maul  clwa 
reiszen  musz  wie  der  hechl,  wenn  er  sich 
vom  angel  rciszt.  de  Welle  br.  5,  2 1 5 ; 
da  hat  der  mensch  angd,  nette,  garn, 
körbe,  reuscn  vnd  allerluy  gerüst,  das  man 
sicfehet.  derprophel  Iluhncuc  { t  ')2Ct).  f  iiij*' ; 
alle  die,  so  angel  ins  wasser  wcrllen.  Jes. 
19,  8 ;  das  man  euch  wird  eraus  rücken  mit 
angeln,  ilmoa  4,  2. 

2)  als  f.  in  der  bedeulung  von  eardo» 
Ihüranget:  ein  fauler  wendet  sich  im  hettc. 

wie  die  itiür  in  der  .iiigid.  npr.  2'».  I  J.  auch 
in  dieser  Bedeutung  slt'ht  In-i  JaUH.  der 
starke  pL  angel,  tcofür  jedoch  schon  bibel- 
ausgg.  desM.jh.  angeln  eetxem  auch  waren 
die  angel  an  der  thür  am  banse  .  .  .  gfllden. 
I  ki'in.  7.  50;  das  ein  jgliche  Ihör  zwey  blal 
hatte  an  einander  hangen  in  jren  angeln.  6, 

34.  —  eine  bei  Lutit.  häufig  begegnende 
sprUehwörtHche  redenwrt  ist :  swisehen  thOr 
und  angel  kommen ,  stecken  in  die  klemme 
gerafheu,  bedrängt  sein:  danimh  wnrdnn 
die  jüden,  weil  sie  so  zwischen  tlnii  vml 
angel  steckten,  zu  beiden  seilen  wol  geplagU 
der  ^phei  DanieL  (1330).  Cij*;  die  Pro- 
pheten haben  allielt  «wyiichen  thOr  vnd  angel 


i^iyui^uo  uy  Google 


AXGELANGEX 


80 


AXGESICUT 


stehen  müssen  vnd  sich  klemmen  lassen. 
Uschr.  34S''.  rj^^  ihUraiigehi. 

Nach  Grimm  wUt.  1,  344  i<(  angel, 
mhd.  angel  {Ben.  l.  ib)  ahd,  angul  (Gra ff 
1»  345)  forttiUhmg  ie$  giHeMedeutendm 
ahd.  ango,  mtid.  anj^e,  was  vielleicht  mit  lal. 
iiiinis  haken  tpurzelverttandt  ist,  vgl,  da- 
geyvn  Adelung  wlb.  \,  2üS. 

AngclangeB  s,  anlangen. 

Angelegen  «.  anliegen. 

Angeleben;  versprechen:  vnd  Horodi  an- 
gelobt hellen  wider  zu  jm  zukoincD.  haus- 
poiL  WiUenb.  feslUieil  19^ 

AngeliMe,  n . liieriiehe§ versprechen :vni 
wird  c.  f.  g.  nichts  helFun,  dasz  er  aus  seinem 
angf  liilMl  pcschrillen  isl.  de  Wette  br.  5,  31. 

Angeuehni  (angcncm,  angenheni),  adj. 
acceptus,  gralus,  tco*  gern  angenommen  wird, 
wohlgefällig,  bei  Lulh.  KSufi0t  nieht  selten 
noch  in  der  vollen  geUeM  angeneine :  wenn 
du  fron)  bisi,  so  bistii  angencnie.  1  Mus.  1, 
7|  keinjirophel  isiangenem  in  seinem  v<)ter- 
lande.  Luc.  4,24;  Sarauel  war  angeoeme 
bey  dem  lieirn  vnd  bey  den  menschen.  1  5am. 
2,  2G;  alles  was  einen  feil  ha(,  soll  jr  nichl 
oplTern,  denn  es  wird  für  eiirh  iriolit  nngc- 
iieme  scm.  'dlUos.  22,20;  cwer  brando|)irt>r 
sind  mir  nicht  angeneroe.  Jer,  6t  20 ;  das 
gftbei  der  rromen  ist  jm  angeneme.  spr.  15, 
8;  auffridilipkoil  ist  dir  anpcnrm.  1  rhron. 
30,  1 7 ;  zu  lobe  seiner  herrlichen  gnade, 
durch  welche  er  vns  hat  angcnciu  gemacht 
in  dem  gelieblen.  £pA«t.  1,6;  (der  glaube) 
alle  andere  werck  vorgnllet,  angenem  vnd 
wirdig  macht,  von  den  guten  wercken.  (1520). 
Aiii]**;  aulV  das  m\  (Iii i  ist u-»  yhm  hereyUei 
eyn  angenbeiu  liebes  vulok.  eyn  sermon  von 
dem  n,  leit  (1&20).  Aij**;  er  sucht,  das  er 
fünde angeneme  wori.  pred.  1 2, 1  ü ;  zu  predi- 
pen  di»s  angeneme  jar  des  herni  l.ur.  1,  19; 
ich  habe  dich  in  der  angeuemen  zeil  erhüret. 
2e<»r.6,2.  —  ahd.  $agl«wtttn  ohne  an  n4mi, 
groAmi  {Grüff  2.  1073),  mki,  genaeme  (nM. 
genehm)  und  annaeme  (Uen.  2,  370). 

Anger,  m.  mhd.  anger  ( Ifen.  1 ,4  5)aAd.angnr 
(Graff  \,'Sb{)),giasplaiz,  „wisenfleck"  (foc. 
ineip.  teuf.  bl.  hj'') ,  „pratum ,  viridarimn*' 
(Alb  er  US  dict.  Vuj''):  die  anger  sind  vol 
scfiäfen,  vnd  die  awon  stoben  di(  k  mit  Vorn. 
1».  .65,  14;  Ifebucad  Keiar  lies  eia  gülden 


hild  machen  .  .  « vnd  lies  es  setsen  im  lande 

zu  habe!  aulT  einen  srbnnrn  anger.  Dan.  3, 
1.  —  die  herkunfl  des  wories  isl  dunkel; 
Frisch  1,  28  leAel  et  von  eng  ab. 
Angfsthca,  adie.  in  belraehlrnng. 

a)  mitdemacc  :  habdoch,  mein  vorrougen 
aiif-isoben,  mief»  alle  tzeil  tzu  geringe  er- 
funden, elwa&  für  izuncmen,  das  wirdig  sey 

e.  r.  g.  tsu  erbieten,  vom  den  guten  wercken. 
(1520).  Aj^;  also  wird  ftir^goll  das  herU 
rein  vnd  das  gewissen  gut  vnd  sicher,  im  ht 
angesohen  mein  eigfn  reintpkeit  oder  leben 
für  der  well,  sondern  angesehen  den  lieben 
schätz,  den  mein  herlceergreilTet./efi.  6,  A2\ 

b)  mit  nachfolgendem  dasz:  angesehen, 
das  sie  mich  darüber  für  einen  kflzer  .  .  . 
sciieldcn.  Luthers  erbieten  (1521 ).  bL  ly  ;  c. 
w.  wird  sich  hierin  christlich  vnd  ehrbarlich 
wissen  su  halten,  angesehen,  dass  sie 
brüflerhäuser)  weder  dem  pfarrherr,  noch 
ili'iii  kiidispiel  schüdlitli.  snndt'rn  fast  nützlich 
vnd  bes.scrhch  sind,  de  Wette  br.  4,  334. 

Angesicht,  n.  mhd.  angesihle  n.  angesihl 

f.  {Ben,  2\  288.  284) ,  ahi.  ohne  ge  «na^ 
sibt  [Graff  6,  124)  vorMugsweise  mit  der 
bedeututig  von  ansehen,  anschauen,  anbUck, 
während  nhd.  die  von  facies,  anlliu  vor- 
herrsehi  und  angesicht  nur  fUrisdIer  flll  als 
das  einfache  gesichU 

1)  im  sittnp  von  axpectu.i,  ronspertus, 
blick,  gegenu  arl  des  sehenden,  gegenvart, 
steht  angesiclii  in  folgenden  stellen:  sie  {die 
aposteh  giengen  aber  frOlich  von  des  raU 
angesicble  (vulg.a  conspeclu  coneilii).  oposl. 
yt'nrh.  j,  41  ;  nai-h  defii  wir  ewer  eine  weil 
lierauiicl  gewesen  siml,  naoli  lioiii  aiigesiclile, 
nicht  nach  dem  herizen  {t  ulg.  aspeclu,  non 
corde).  I  7%ess.2,  17;  stellen  Air  das  anfre- 
sichte  seiner  herrligkeit  iconstitiiti c  ante 
conspecltiin  gloriae  suae),  br.  Jud.  24  ;  e-^  i<t 
kein  gesundbeit  yn  all  meym  fleysch  vor  <!  •  m 
angesicht  deines  (zurnes.  es  ist  keine  mge 
alle  mcynem  gd»eyne  vor  dem  angesicht  mei- 
ner sunde.  ps,  3S,  4  nach  der  übersettus^ 
in  der  ersten  ausg.  der  sieben  bmipsatmen 
(1517).  in  der  ausleg.  hierzu  sagt  LutK,^ 
ielbstf  dass  angesicht  in  deridtrift  oft  ,,die 
gegenwärtigkeil  oder  die  empfindUchkeit 
eines  dinges"  bedeute,   eben^d  trklärt  er 
auch  das  angesicht  golles:  gollis  angosichl 


uiyiii^ed  by  Google 


AK6BSICHTS 


81 


ANGUNZEN 


heimi,  das  sirh  gotf  oflcnharl  vnd  sich  kund- 
Itdli  kegeowerlig  macht,  wilc^is  geschichl 
dorch  seyno  wort  vnnd  wcrck  vnd  das  isl 
dea  Uuea  schrecklich  den  fttunineii  trosüich. 
itutiA  9UixteguHff  ie$  67.  fwolmm.  ( 1 52 1 ). 
Aij«. 

2  \  facies,  antlitz:  im  «ichweis  Heines  an- 
gesidils  sollu  dein  hroi  essen.  1  Mos.  3,  19; 

fi«l  Abram  aaff  sein  ingeticht.  17,  3 ;  im 
aiigMicht  des  memehcn  hal  er  das  lehineisz- 

hausz,  die  rinnen,  in  dio  mitten  gesetzt. 
tUrhr.  42".  mit  angestellt  der  erden  4  Mos. 
22,  3  in  die  Oberfläche  derselben,  wie  sie 

der  p/.  iit  beilMh.  nur  «Dgesiehle,  tiicht 
aDgesichior:  elfnn  ist  eine  alle  gewonluii 

gewesen,  dasz  man  die  lodten  also  hegtalun 
Tod  gde^l  hal,  dasz  die  angesichtc  gegen 
nnigea  vnd  der  sonnen  auflgaug  gewand 
sind,  tiidur.  145";  ein  jglichf  (lAter)  hatte 
vier  nn^fsichle.  Ezech.  1,6;  der  herr  wird 
die  Ihrenen  von  allen  angcsichton  ah  wischen. 
Je4.  25,  8;  mit  gesrhmincklen  angesichten. 
3, 10;  9iir  mit  abgelegtem  e:  fewrroi  wer- 
de« jr  angesicbt  sein.  Je*.  13.  8;  aller  an- 
gesicht  sind  SO  bleich  wie  die  UfpOen.  Joel 
2,  6. 

.io^fjiicliU,  genitivisches  adv.  im  anlßlirk  : 
Eck  dahin  arbeitet,  wie  er  c.  k.  f.  g.  <lurcli 
«eta  gewAnlich  lose  geschwetx  bewege, 
^ns  nur  angesichts  seines  Schreibens  vnd 
■^chwintTs  vrlfils  zum  land  ausjagcn.  Jen.  1, 
151':  er  {Itenog  Georg)  vcrhoflH,  mein 
gnedigsier  hcrr  der  kurfilrst  würde  mir  an- 
gcsicbls  seiner  sehrifll  flugs  alles  ihuü,  was 
«rwol  gern  sehe.  S,  3". 

An«(winneB>  an  odereonemem  jrewinnen, 

ohgeu  innen. 

0/  titil  dat.  der  person,  acc.  der  sncitc  : 
Aiwa  jaget  Jerolieam  nach  vnd  gewan  jm 
stedtean  (nd.  Mbelt  vnede  gewan  ein  siede 
ifi).  2  chron.  13,  19;  Sihoo  hatte  zuuor 
am  il<  II)  kuntge  der  Moahiter  gestrillen  vnd 
jtn  alle  .sein  land  angewonnen  (nd.  bibel: 
%ewunnen).  4  Mos.  21,  26;  solche  worl 
loben  den  fromen  bind  ein  rOte  angewonnen. 
WpMf.  IfMemb.  l^ib.fesllheil.  32'';  die 
wil  vnscrm  herrn  gotl  mil  redii  den 
iitmel  angewinnen.         1,  5Uü^;  em  weiser 

Dorn,  WirtctkucU. 


gewynnel  eym  <lns  herlz  an.  spr.  11,  3<>. 
nach  der  ausg.  des  driUen  theils  des  a.  lest, 
v.j,  1524. 

fr)  flau  des  aee.  ein  anhängiger  eatxi  wo 
er  {der  ieufel)  mir  das  angewönnc,  das  ich 
Christum  ah  einen  lautern  mensclien  fiir  mich 
gekreuuiget  vnd  gestorben  ansciie,  so  were 
ich  verloren,  dat  1 4.  vnd  1 5.  cap.  s.  Jo- 
*a«inia.  (1538).  Bbiy*. 

c)  mit  blossem  dat.  drückt  angewinncn 
besiegen,  iibertcindm  aus:  die  kncehip  des 
künigs  zu  Syrien  sprachen  zu  jm,  jre  güller 
sind  berge  göiicr,  danjmb  haben  sie  vna  an-> 
gewannen,  o  das  wirmitjnen  auflT  der  ebene 
.streillen  mflsten,  wn>  gills  wir  wollen  jnen 
angewinncn?  1  kün.  20,  23;  wie  isi  es  denn 
inUglich  das  man  gol  kuune  angewynncn? 
vber  dat  erste  hueh  Mose.  (1527).  hbj<-; 
Jacob  ist  genennel  ein  man  der  goi  ange- 
wonnen Imt.  rnn  der  heicht.  (]\>2\).  h  ij''. 

.di  ohne  jegtirheu  ca^us:  Israel  iheiszt) 
ein  ffirsl  oder  kenipller  gollcs,  das  isl  der 
mit  gott  ringet  vnd  angewinnet  {nd.  übel : 
aiierwinl).  rondgl.  im  1  Mos.  32,  2S.  — 
mhd.  an(e)  gewinnen  (Iteu.  3,  712),  ahd. 
anagawinnan  (Graff  1,  SSO),  später  wurde 
dies  von  L.  noch  häufig  verwendete  „gute, 
kräftige"  teoH  teUener;  Frieeh  führt  e» 
nicht  auf. 

inghszen,  gieszend  v^n-an  be festigen. - 
vnd  CS  waren  zwo  rigeii  kiiolcn  vmb  das 
meer  her  die  mit  angegossen  waren,  lehren, 
4,  3. 

Angifl,  f.  anijdil.  angäbe,  arrha:  anno 
1536  halff  ich  (Iregi  r  Tyselien  sein  heUslin 
keilH'en  vmb  huiulerl  gtildeii,  die  cr^le  an- 
giin  gab  ich  fiir  yhn.  de  Wettehr*  6,  336* 
—  «cAon  ahd.  erscheint  anagifl  {Groff  4» 
125),  aber  in  allgemeinerem  sinn. 

Grimm  trtb.  1,  351  wird  auch  nngift, 
m.  für  venettum,  veneftcium  aufgestellt  und 
eine  eteUe  aus  L,'s  sehriflendafUr  tUs  beleg 
an<je:ogcu ;  die  betreffende  stelle  ist  aber 
nicht  einer  schrifl  Luthers,  sondern  dem 
ausschreiben  des  bischofs  zu  Meissen  vom 
24.  Jan.  1520  entnommen. 

Av^aHieB,  glans  woran  werfen  i  wen 
nur  das  gcjtrhiagene  silber  einen  frolichen 
Iduk  gab  vihI  ylirc  inschfn  freuntlich  an- 
glcnlzcU  bulla  cene  ävmini.  (1522;.  Aij*. 

11 


iJigiiizeü  by  Google 


AN6LEISZEK 


83 


ANGST 


« 


Angleisicn,  »ra«  ^indänzoti :  (Kimil  wirnirhl 
mtl  dem  Malimel  veriiainpl  wenleii,  noclt 
vns  lassen  seine  grosse  gew«lt,  ehre,  sieg, 
gladi  vnd  gut  angleissen  vnd  locken,  ver- 
legunfj  des  alcoran.  (1542) 

Angletl^n,  atarr  ansehen,  anstieren,  cig. 
mit  weil  aufyespernen  äugen  ansehen  :  wie 
die  narren  cym  yns  maul  sehen  vnd  mit  den 
angen  angloUcn.  das  diese  «««rf  QuiiU  noch 
feUMt^M,  (1527).  liij*. 

p!ol7nii,  r-fsf  ende  des  t5.jA.  vorkommend, 
steht  nach  H'eiganä  wtb.  I,  447  für 
kloUcn  V.  mhd.  klie:;cn,  ahd.  chlio;{an  » 
awHnonderreitseH,  tpalUn. 

AigrelfeB,  prueL  angreif»  an  «Iiom  grei- 
fen, in  vielfacher  antcendung. 

1)  siniiUch,  intl  der  fmiid  etwas  anfassen : 
da  greitr  er  jre  liaml  ;uj  vnd  das  lieber  ver- 
lies sie.  UaUh.  8,  15;  wer  pecli  aogreim, 
der  besudelt  sich  damit.  Sir,  13,  1 ;  wenn 
du  ein  eisen  angrcilTcsl,  das  jnn  der  essen 
ligt  umI  tia  grciffislu  nicht  schleclil 
eisen,  sundern  fevvr  au,  das  da  brennet,  von 
der  heil,  tau/fe.  (1535J  Ej'';  sulchc  leutc  soll 
man  dazumilbaumwollettaDgreifen.  de  Wette 
br.  4,  241. 

2)  eine  arbeit,  ein  werk  angreifen,  hand 
daran  legen,  damit  heginnen :  man  musz  hie 
mit  einem  vurtzog  Icyplicher  gcwall  in  de- 
mütigem vortrawcn  gottis  dierachangreyffen. 
an  den  dunstlichen  adel.  i  i  520|.  Aiij'';  das 
bilde  slflrmcn  habe  ieli  .ilsi»  angrylTen,  das 
ich  sie  zu  erst  ditrrhs  wori  i^dllcs  ;iiis  den 
hertzen  rysse.  widäer  d.  hyml.  propheien. 
(1525).  Bj^;  auffdas,  ob  sie  ja  mllsten  oder 
auch  wollen  golt  jrgcnd  einen  eusserlichcn 
dipnst  thun,  das  sie  dieser  einen  angrillen. 
vorr.  auf  das  n.  tesl.  ßindseil  bibel  7, 
307 ;  es  sind  furwabr  nicht  alber  leute,  son- 
dern greifens  sehr  weislich  an.  d«  IKeMe  hr. 
4>  240. 

3^  feindlich  nnpreifen,  bestreiten,  be- 
kämpfen .  (Ins  er  rail  vnsaweren  worlen  die 
warheyl  angi  iüen.  cyn  sermon  von  dem  ab' 
laes,  (1518).  Aiuj' das  ich  bepstlichen 
pracht  hab  angriffenn  tbut  meynem  hem 
dorior  wehe,  ron  den  ne^ren  Erkisrhenn 
bullen.  I  15)20  !.  Aij'";  wer  luicli  fcyp  iiiai-lir'ii 
Vr'il,  nmsz  nil  mit  lugen  niicii  aiigreillen.  au// 


des  bocks  zu  Leyprzick  antwort.  (1521). 
a  lij' ;  der  heisst  ein  auH'rarer,  der  die  obcr- 
keit  vnd  redilnicht  leiden  wU,  sondern  greift 
sie  an  vnd  streit  Widder  sie.  wamunge  an  e. 
l.  deudschen.  (1531).  Biiij*;  also  li.il  der 
leiiilel  zu  thun  vfi«!  fi'rpKTl  rhri«;lain  an  iiiil 
drey  beer  spiucn.  die  ärey  symbola.  ( I53bj. 
Cj*;  das  sind  nu  solche  »nieuflte,  damit  er 
ider  teufel)  die^an'/i  ■  In  istenheil  anpreiffet. 
das  6.  cap.  der  episiel  Pauli  an  d.  Epheser. 
(l533).  Diij^;  da  er  also  ausgeredt  hatte, 
greitr  er  die  feinde  an,  ehe  sie  sichs  ver- 
sahen. 1  Ifaee.  3,  23. 

1)  geld,  schätze  angreiren,  davon  nehmen: 
AiiliiK  iiiH  prcifT  seine  srhelzc  an  vnd  ordnet 
soUl  i»uU"  ein  jar.  l  Macc.  3,  28. 

5)  sich  angreifen,  alle  kräfte  aufbielen, 
sein  dmxeretei  thuni  es  ihuls  nicht  lieber 
mensch,  das  du  gedenckcsl,  du  wollest  dich 
hart  angreiJTen  ...  so  werde  golt  solche 
harte  busse  vnd  blulpeilzsehen  ansehen,  zwo 
predigt  au  ff  der  Umäertauffe.  (1540).  Biij*; 
wo  er  sich  würde  angreifen  mit  betalunge. 
Burkhardl  briefw.  200, 

Angst  i.ingest,  angist),  zuersi  m.,  dann  f., 
sowohl  das  beengende  {bedrangnis,  nolh, 
gefahr),  alt  OMch  den  durcA  dfe  beengung 
hervorgen^enen  eeelenzustand  (beklommen- 
heit,  bange  erwartuni},  furchl)  awidriickrnd : 
vor  groszem  anpesl  deynes  gerii  lils  Ityn  ich 
alt  vnd  graw  wurden,  die  sieben  puszpsalm. 
1 1 5 1 7).  Bv* ;  dcrhalben  geschichls  such,  das 
denen,  die  nit  vnfidl  haben  odder  an  (ohne) 
anfrist  seyn,  odder       \ ii^IHi  k  iiil  fillrii.  <]}<? 
heylig.  sacranicnl  nit  nütz  i^l.  eyn  sermon 
von  dem  hochwirdigen  sacrameni.  (151 9). 
aiiij'';  vnd  kOropt  in  solch  angst  vnd  sagen 
das  jn  niemand  lioston  norli  aulfrioliien  kan. 
zxro  predigt  auff  der  kindertauffe.  (l  't  lO). 
Mj';  wir  sahen  die  angst  seiner  seeleii.  1  Mos. 
42,  21;  angst  kim  die  Philister  an.-  2  Mö*. 

15,  14;  die  angst  meines  hertsen  ist  gros. 
pr,  25,  17;  in  der  weit  habet  jr  angst.  Joh, 

16,  33;  vnd  hab  auch  d.irn i  o>.f«li«>n  jrnni;st. 
wie  sie  die  Egypter  engsten  {in  den  ersten 
ausgg.  der  fünf  büdurmoeit:  ylir  besebwe- 
rung  da  mit  sie  die  Egypter  beschwereo).  2 
^fos,  3.  9;  der  berr  sähe  vnser  elend.  nnp'<:i 
vnil  !iot.  5  Mos.  26.  7.  einigemal  begegnet  6,'i 
Luih.  jar  angst  schatYen,  inacheD  auch  angst 


üigitized  by  Googl 


A.NGST£R 


Uwn,  «gie  «dboii  Otfried  {IV,  %,  29;  18. 
I9)ja^:  es  wird  wol  ein  ander  mflde  {mhd» 
müede  «=  miiäigkeitj  sein,  die  jnen  angst 
ihul.  Jes.  9,  1 ;  diese  (liegen  waren  schier 
Mä  vnd  sal,  das  sie  mir  uickl  mehr  so  angst 
ihelCB.  /m.  3,  340*.  der  pl.  ffo»  «igst  to«- 
kte  da.  angusti,  fi^^kk  «Ad.  mil  um/auf 
Snjrsle.  ai»er  «/cÄI  Ungstea;  Luther  scheint 
togar  nocU  den  pl.  angst  (rf.  i,  angsle)  ge- 
brüHchl  zu  haben :  augsl  (l«.>r  liellcu  i*^*;)^!^ 
b^t,  tulg.  periemla  infenU)  hatten  nucli 
IroOen.  ps.  116,  3.  später  nahm  man  angsl 
für  den  ag.  und  änderte  deshalb  den  pl.  des 
rerltums.  Jonas  in  der  Übersetzung  der  apo- 
logie:  die  cngslc  der  hellen,  sonst  kommt 
oiKfc  M  iMtik,  dff  WMfoitfmde  pl,  vor: 
wenn  mein  berU  in  engsten  ist,  so  rede  ich. 
pi.  77,  4;  er  sie  errettet  aus  jreit  engsten. 
107.  6;  uicine  heben  kinder,  welche  ich 
abcfiuliuil  engsten  gcbcre,  Gal,  A,  19. 

Aagsi,  fshd.  angest  (Bm.  1,  43),  ahd. 
aogust  {Graff  1,  342)  mI  mitteUt  der  ab- 
leUxtngnsilbc  ust  von  ahd.  aiigi  fun^erm  enge) 
gebüdet.  diese  herleitung  von  enge  nimmt 
idm  IiHlA,  «»:  aiigtl  im  direiscben  laui 

das  eogtt  ist«  wie  ich  aeht,  das  ini  deud- 
scb«n  auch  angst  daher  konie,  das  enge  sey, 
darin  einem  bange  vnd  welie  wird,  vnd  gleicli 
geJüeouDet,  gcdruclit  vud  gepresset  wird,  wie 
dem  die  anfechtitogea  vnd  vnglttcft  than, 
saeh  dem  sprich wort»  es  war  mir  die  weite 
wdt  tu  enge.  4a»  *ehSne  confilmm,  (1 530 ). 

Aagst,  adjectivische  vertcendung  des 
Mtol.:  David  sprach  zv  Gad,  es  bt  mir  fast 
angst.  2  Sam»  24»  14;  es  wird  vns  augsl 
vnd  weh  won?«'!!,  wie  einer  geliereiia.  Jer. 
6.  24:  Sm  sol  jng^t  vnd  hange  werden. 
Ezech.  30,  lü;  also  viel  engster  sul  dir 
werden,  wenn  du  Christus  leiden  hedenckest. 
Jen.  1,  ITO''.  —  über  den  übergong  aus 
dem  mbu.  in  das  o^,  vgl,  Grimm  gr.  4, 
24^.  244. 

ingsthadj  n.;  vud  ich  dersclbigcn  einer 
geweal,  der  in  diesem  schwets  ja  angstbade 
wol  gebadet  habe.  ausl.  d,  ep.  vnd  euang. 
ton  oxtern.  (1544).  Tliiij'. 

Ai^lbeiclite,  in  der  angst  geschehene 
Mehle.*  die  grosse  plage,  marter  vnd  gewalt, 
die  sie  aller  weit  haben  angethan  mit  jrer 


angst  beichl.  loormm^e  an  «.  I.  deudsehen. 

(1531).  G.ij  . 

Angstbösewirht,  erzbösexticht :  da  weiser 
selbs  wol,  der  ongstbOsewicht,  wa?;  der  Lu- 
ther vom  gehorsam  schreibt.  Jen.  b,  303''; 
der  angslbteewicht  vnd  meuehebnordbrett'- 
ner,  der  zu  Wolllenhüttel  den  mordbraud  habe 
angericiit.  u  ider  Hans  Worsl.  ( 1  511).  Oiiij'. 
Alberus  dict.  iiiiij'':  rnioxuiuTJTiaoi.  1. 
tribus  morlibus  diguus,  ein  angslhoszwichl. 
vgl.  angsterahure. 

Ängsten  (engsten j,  1)  kedrängvn,  bekhn^ 
men  machen,  in  angst  versetzen,  ahd.  an- 
guslau  [Graff  l,  343):  liab  auch  dazu  ge- 
scheu jr  angst,  wie  sie  die  Egypler  engsten. 
2  Mo».  8, 9 ;  dammh  gabestu  sie  in  die  hand 
jrer  Teinde,  die  sie  engslelcn.  Neh.  9.  27; 
ich  allenthalben  geengslet  werde,  ps.  6,  8 ; 
mein  geisl  ist  in  mir  geengstet.  143,  4  ;  ich 
wil  dich  engsten  mit  bolwerg.  Jes.  29,  3 ; 
die,  so  durch  satsungen  geengstet  waren. 
Zeph.  3.  18. 

2)  auch  intr.  /Urängsten,  angi,  ahd.  an- 
gusteu  (Graff  1,  343):  vnd  heng  an  zu  er- 
izittem  vnd  au  engsten.  Afare.  14>  33  naeh 
dem  n.  feal.  v*J,  1522  (septemberamg.), 

3)  sich  engsten :  da  wir  haben  müst  schwit- 
zen vi\d  vns  engsten,  ein  sendhrieff  von  dol- 
metschen. { 1 530 ).  liij" ;  Wir haheu  alieiilhalhcn 
trubsal,  aber  wir  engsten  vns  nicht.  2  Cor.  4,8; 
mein  hertz  engstet  sich  in  meinem  leihe. pi.  55, 
5  ;  allecreatursehnol  sich  mit  vns  vnd  cngstel 
«ich  noch  jmer  dar.  Itöm.  S,  22.  zu  dieser  sit  ile 
Lulh.  in  der  predigt  über  die  ep.  am  i. 
Sonntag  nach  trmitaHs  {ausl.  d.  ep.  vnd 
euang.  von  ostem  etc.  Wittemb.  1544.  rj"): 
CS  hrauoiiet  aber  hie  Paiihis  ein  sonderlich 
wort,  welches  wir  nicht  anders  haben  geben 
künnen,  denn  engsten,  es  heissei  aber  eigent- 
liche sohslM  schmertzen  vnd  wehe»  wie  sie 
ein  weih  in  kiudsnöten  hat.  —  ängstcn  g«' 
'{'üt^'H  sich  jetzt  nur  nnrh  dickter,  in  der 
prosa  ist  ängstigen  gebrauchlicher,  welches 
spätere  Ubelausgaben  hin  und  wieder  auch 
in  Luth.'i  Obertetxung  einiekwäntten, 

.lngster>  m.  treiber,  bedränger:  spitsen» 
spicsse,  slreilbogen  vnd  alle  engster  sollen 
von  ybn  geuomcn  werden,  das  ist,  es  sol 
nicht  leiblich  zugehen,  da  sol  kein  heerspit- 
len«  kein  preil  noch  apies,  kein  bogen  sein, 

11* 


JlNGSTEliZUüAE 


84 


AiNÜANG 


auch  kein  feidhenbunm  der  sie  treibe  xu 
streiten,  der  frvp9M  Saeharj^,  Wütemb. 

1528.  Üdj'-. 

An^tenhiirej  f.  wag  erzhure :  die  kunst 
ktn  «uch  ein  angsl  erUhnre  aoff  der  gasten. 
Mer  Hang  WonL  (1541).  Bj*.  vgl.  aogil- 

liure  tt.  anjrstbösewicht. 

Angstglosse,  /.  srh(prhlt'  (jhsse,  wozu  in 
der  atigsl  gegriffen  tcird:  müssen  hicIi  iiiil 
solchen  angst  glosieo  vnd  nodreden  so  lansx- 
sich  vnd  bettclisch  hchelOcn.  von  der  beychl. 
(1521).  diij'.  Grimm  las  durch  einen 
druck-  oder  schrt^ibfehler  veranl(uzt  angst- 
lu^eu  und  stellte  wib.  i,  303  das  unerfyid' 
üeAe  worl  angsllose  «  auntde  auf. 

Aagdkeit»      Caynss  ding  ist  enge  ding 
vnd    in.iclit   eyteil  verlra^tc  anf^slln'ii/fn 
auszleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  chruitay 
efc.  (1522).  Ekij''. 

Aaptkiief  f.  erdwn:  einer tolcben  angst- 
buren  solls  nicht  sawr  werden,  ein  solcli 
buch  zu  reden,  wie  ll;ins  Worsl  hie  von 
Woin'enbüllel  geschnebcii  hat.  Jen.  7.  410". 

ingstigj  adj.  angst  empfindend,  mit  angst 
erßUUi,  ahd,  aagosüe  {Graff  1 .  342):  der 
bobepriester  su  engstig  war.  2  Macc.  3,21 ; 
soiHcni  nphc<;t<'ii ,  dor  cnp'stig  ist  vnd  trost 
begeil.  zwo  predigt  auff  der  Kinder  tau  ffe. 
(1540).  Kij*.  Aenl«  fo^l  man  Heber  ängst- 
licb. 

In^stiglirh,  mittch(  Wdi  von  Jingslij.' 
gi-bil(lflc:i  luli:.  und  niclil  unuölhige  icrlun- 
gerung  für  ängstlich,  wie  Campe  {wlb.  i, 
147)  meint:  wenn  du  sie  attchtigest,  so  ruf- 
fen  sie  engstiglich.  Je$,  26«  16* 

Ingstlicfa,  dasselbe  was  ang«;!!^,  ahd. 
anguslh'li  (Uraff  1,  3121:  d.is  cngsiliche 
harren  der  crealur.  Rom.  b,  11) ;  ylu  iiiacbl 
euch  ewr  brod  vnd  nsrung  hart  vnd  aaur 
vnd  ist  docbnichtder  crbeyt  schuld,  sondern 
ewers  enf^sllieben  vngicubigen  herlaen.  der 
.127.  psaim.  (1524).  Gij''. 

Anhaben,  in  zweifacher  bedeutang. 

1)  an  sich  haben»  an  sich  trafen:  ab  nu 
Joseph  zu  seinen  briidem  kam,  sogen  sie  jm 
seinen  rook  mit  dem  bundtenrock  ;n)<,  donpr 
aubalte.  1  üo«.  37,  23 ;  lange  her  den  uiauiei, 
den  duanbast.  Biaih.  3, 1 5 ;  Golialh  halle  ein 
schappicht  panlter  an.  1  Sam.  17»  5;  so 
.werde  er  jm,  wie  ein  kleid,  des  er  anhabe. 


p$.  109,  19;  naneheriey  vnjg^cfc  ist  mir 

angt  tliati  gewnitiglicb  .  .  .  vnd  mus  es  an- 
hnlu'ii,  wie  einen  rock  am  halse,  randgl.  la 
Uiub  30,  18. 

2)  einem  etwas  anhaben »  an  tfcm  erfam- 
gen :  ob  sie  wider  dich  streiten,  sollen  sie 
dir  doch  nichts  tniliaben.  Jer.  15,  20;  er 
{der  tettfel)  kan  ylmi  nu  nichts-  mehr  an- 
haben, traslunge  an  die  chrialen  zu  Halle, 
(1527).  Ciiij'. 

iBbrite^t  an  etwa«  hallen  »  nicht  davon 
lassen,  andauern,  fortwähren:  Iiall«*t  an  am 
gehet.  liiim.  12,  12;  aull'  das  sie  küiullfa 
deslc  herler  anhalten  au  gcselz  des  htm. 
2  d^nm.  31,4;  halt  an  mit  lesen,  mit  cr- 
manen,  mit  leren,  bis  ichkoiue.  1  rmi.  4,13; 
liiilict  an  mit  dem  streit  wi«ler  die  slad.  2 
Harn.  11,  25;  ballet  aber  nur  an  mit  viei$, 
das  jr  thut  nach  dem  gebot  vuJ  geselxe» 
Joe.  22,  5;  sur  vermanung,'  das  e.  k.  oi* 
solle  friscii  vnd  rrdlicb  aohallcn,  das  heilige 
gottes  worl  in  Hungertrland  ?.u  fiinlorn.  Jen. 
3,  304' i  ab  sie  uu  anhieUen  jn  zu  fragen, 
richtet  er  sich  auffl  Joh.  S,  7  ;  eins  gerech- 
im  gebet  vermag  viel  wenn  es  anhelL  rem 
kriege  widder  die  türcken.  ( 1529).  Cij"  {bei 
Bindseil  fehlende  var.  zu  Jac.  5, 1 G >;  h»'r- 
renbufe  haben  viel  zu  Ihun  vnd  islnolb,  da- 
sclhfl  anhalten,  wie  man  sagt,  de  Wette  br. 
3,  38;  vnser  lioi  r  i:oii  hat  sotebegeÜer  gern, 
die  gnlrost  aiihallni.    AaMJNWf.  Wtttemb, 
l.')4  5,  wintert  heil  TS'. 

2j  einen  wozu  anhalten,  wozu  nothigen, 
dringen:  auflbeher,  die  das  voick  sum  dienst 
anhielten.  2  eftron.  2,  18. 

Anhalten,  n.  anJauer,  sliitifjkeit,  dringen^ 
des  bitten:  wachet  dazu  mit  allem  anhalten 
vnd  flehen.  Eph.  i>,  li>;  nu  bitten  wir  dar- 
nmb,  klagen  vnd  foddern  mit  allem  anhaliett. 
wamunge  an  s.  l.  deadi^en.  (1531 ).  Cj\ 

Anhalter,  m.  der  wozu  anhaltende,  trei- 
bende {tgl.  anhalten  2;:  so  hat  er  auch  dar- 
neben eingesetzt  slockmeysler,  treybcr  vnd 
anhalter.  dergeeangSimeonit.  ( 1 526).  Aviij^ 

Anhang ,  m.  was  anhängt,  mhd.  anebaae 
(«t'/i.  l,  611). 

1 )  von  pertmen :  weil  der  hauO'e  vnd  an- 
bang  gros  ...  das  machet  sie  kedce.  der 
110.  fiokn,  (1539).  Piy'';  wenn  der  bapst 
nit  810  grosaenn  tnhang  vnnd  scheyo  heitcw 


Digitized  by  Googb 


Amil6£H 


ANHEBEN 


szo  kuuii  er  uyoier  eadcbrisl  seyn.  auff  das 
cMrdfirtlfdb  buch  bwki  EmtMen.  (1521). 
Gij^;  da  es  morgen  ward  .  .  .  findet  sich 
Ariijs  zeitlic  h  f=  heilig)  mil  seirifiin  anhang. 
Zic't  jiredujt.  (  1535).  Ciiij" ;  vrul  lies  allent- 
kalLeiidcb  JuUu  auliang  suchen.  1  Macc.  9,20. 
.  2) /ür  angehängte  bedingung,  datuel: 
4u  lim  ich  wol  verba  de  riiluro  heissen. 
wenn  ein  conditio,  aniiaiig  oddor  aiiszug  da 
bey  gesellt  würde,  von  ehe'^nrhcyh  (1530). 
fiuij';  das  Stipendium  nocii  ein  Jahr  zu  las- 
tet, doch  mit  den  anhing,  wo  er  bey  der 
tlieologie  wolt  bleiben,  de  Wette  br,  5,  27. 

Anhaigcn ,  praH.  anhieng,  icoran  han- 
gen: teil  hange  an  deinen  zeugnisst^ti.  ps. 
119,  31 ;  meine  seele  hanget  dir  an.  ü3,ü  , 
M  finde  ich  mir  na  ein  gesetx,  der  ich  wil 
das  gule  (hun,  das  mir  das  hOse  alkhanget. 
Böm,  7,  21  ;  ein  jglicher  hange  an  seinem 
erbe.  4  Mos.  30,  9 ;  hanget  dem  guten  au. 
tAn.  12,  9 ;  er  wird  einem  (Aerm)  anhan- 
gen vnd  den  andern  veraehien.  Matth,  6,24 ; 
bis  das  der  helt  kome,  vnd  demselben  wer- 
den die  vüickcr  anhangen.  1  Mos. 4*^,  10;  ila 
j(^rli<;h  der  oslerlag  mil  seinen  anlLincontl*  !! 
testen  lich  endert.  von  den  concilijs  ind 
ktfcMn.  (1539).  Lij*;  (Hiskia)  hicng  dem 
hcrrn  an.  2  kö'n.  18,  6  ;  alles  voick  liieDi: 
jm  f/r*«)  an.  Luc.  19,  4S:  ctüclic  iinMiiit  r 
aber  üiengen  jm  {Paulo)  an.  aposL  yentU. 
17,  34;  alle  sein«  fillchtigen,  die  jm  an- 
hiengen,  sollen  durchs  schwerlfallen.  Ezech. 
17,  21.  dnm/brn  auch  niihütipcn  /tir  anlian- 
gca:  der  alle  sciiljni  iRiigcl  mir  so  scfiwcr 
an.  run  Jht»u  Chrulo.  (1533).  Üij  ;  kueiilt- 
lia,  da  das  hembd  anbenget.  der  101.  ^ahn. 
(1534)1  fiuij«. 

4ahän;i;f n ,  prnff.  anhüngtc,  anhaitijtnt 
machen,  Iram.  und  nßexiv:  gnade  vnd  irew 
werden  dich  nicht  lassen,  hengc  sie  an  dei- 
aen  hals  vnd  schreib«  sie  in  die  lafel  deines 
bertzen.  spr.  3,  3 ;  am  ende  mus  ich  auch 
da-  3!'heiigL'n.  kurtz  belientnis  vom  keil,  sa- 
crament.  Fiij";  vnd  schlug  seme 

feinde  im  bindern  vnd  henget(e)  jnen  eine 
ewige  sdiande  an.  |W.  78  >  60.  neben 
diesem  richtigen  praet.  hängte  auch  das 
praet.  von  hangen  ,  mit  tcelrhcm  liünproii  im 
gebrauch  sich  mischt:  dein  hertz  hicng  sich 
an  die  weiter  vnd  üessett  dich  sie  bethOren 


vad  hiengest  deiner  ehre  ein  schandllecken 
an.  Sir.  47,  21 ;  sie  hiengen  sich  an  Baal 
Peor.  p«.  106,  28.  da«  pari*  von  anhängeiw 

»st  angeliSngt:  darifmf)  hnt  poU  diesem  gepot 
ancli  Olli  enisllicli  (Irciiwort  angehenget. 
deudiich  caiechisniua.  (U52i)j.  Ciiij";  mit  au- 
gehcngter  bitu  w^ine^Mef  im  arehiv  tu 
W't'imar.  Opag.lA.FF2.  doch  daneben  auch 
aiii;tlian<,'pn  sfaff  angehängt :  vnd  den rcisi^jeu 
zeug  m  bcidt  u  seilen  angehanj^'cii  hatten.  2 
Macc.  1 5,  20.  neuere  ausgaben  änderten 
idieama^  rÜMg)  angebSnget. 

Anbängefj  nt.  der  einer  person  zu;/e(hone: 
(Inrnit  ftirkontfn  worde ,  das  idi  >n(l  moyn 
aitlieuger  nichts  ncwcs,  bis  aull'  das  kunütig 
concilium,  schreybeo  odder  drucken  lassen. 
de  Weite  tr,  2,  336  (Mer  nach  dem  im 
Weimarer  archiv  befindlichen  oriyinalj; 
diesen  psalm  wil  ich  widder  herlzog  Georgen 
gebettet  vnd  gesetzt  haben,  sampt  allen  sei- 
nen brieOs  dieben  vnd  anhengem.  von  heim* 
liehen  vnd  gestolen  brieffen.  (1529).  Fiiij*. 

.4nhüngig,  adj.  zugelhan,  beistimmend: 
lip  Irpfllirhc  hocJigolarle  loulc  in  fremh- 
dm  nntiun,  die  keinem  teil  anhengig  sind, 
ein  gefallen  dran  haben  vnd  sich  fast  vber 
mir  frewen.  Jen.  1.  225'';  wie  es  die  erfa<- 
riinp  zetiprt ,  das  jr  Icidoi-  allzuuiel  an  gotl 
IriMilds,  viid  dtMii  It'idi^Hii  Irnfel  nur  des  gar- 
stigen wansls  iiaiben  anhengig  werden.  Eisl. 
1,  372^;  weil  sie  dem  euangelto  anhengig 
sind,  de  Welte  br,  4,  561.  eine  anhängige 
sac'lic  ist  eine  vor  grrirht  schwi  hrnde : 
iiunlil  alszo  villeiclit  die  sach  anhengig  wer- 
denii  vitnd  ynn  yhr  selbs  vorgehu.  de  Welle 
br.  1,  208  {hier  nad^  dem  In  Gotha  sieh 
findenden  original). 

Anhan*nns;, .*  die  hpilip-cn  drfv  knnr^ 
auü  die  verlrawung  golies  vnd  anhanguug 
der  prophecey  Micheac  5.  des  heiligen  w  orls 
gottes  gen  Bethlehem  sihen.  EUl.  I»  28*. 

Anhaocheni  den  aus  dem  mund  kommen- 
den athem  woran  sfHmen  lassen :  nlsbald 
sie  von  den  schlangen  angehauchet  wurden, 
ward  jnen  die  haut  fewerrot.  Ikittfpoal.  JheiM, 
1559.  bl.  266^  bildlieh:  on  das  ich  sie  sa 
weilen  auch  ein  wenig  angehaucht,  wider 
die  anliuotner.  (1  530).  Cj". 

Anheben,  prael.  anhub,  pari,  angehaben, 
vereku^  auch  angehebt  (s.  b,  Jfn,  3, 448'' : 


Digitized  by  Google 


ANUEB£N 


86 


AMH£UI£N 


angehebt  md  g«Mgl)>  (hi/Sm^wn,  begiimem, 

^ansitiv  und  intransitiv. 

1)  Irans  fli  mit  acc:  die  Juden  heben 
den  lag  wii  der  nachl  an  vnd  ist  jacn  nachl 
vnd  tag  ein  gantier  tag.  htmpoiL  Wittemh, 
1545.  sommerÜ^eü  1'*;  da  luib  er  {BUeam} 
an  seinen  sprach.  4  Mos.  23,  7 ;  darüber 
haben  die  Meinlzischen  tcmpelknechl  vnd 
secUeger  (seeljäger)  den  slreyl  vber  euch 
angehabcn.  ej/n ekriiUitherfroitMeff nn  die 
JKIteii^er^r.  (t524).  Büj*;  «lanuni)  hab  ich 
an  7,11  hoben  vnszer  kiindschafll  vnd  freunl- 
sch.ilU,  ilisz  traftaicll  vmid  sernion  euch  wol- 
len zuftclireybcu.  tun  <kr  freyheyt  eynisz 
ehritten  menschen.  (1520).  Aij'*. 

b)  mit  imf.:  nu  hebt  golt  an  yhn  Izu  bc- 
Izalen.  exfn  vrleyl  der  Iheotogen  Izu  Paris:. 
(1521).  Diij" ;  wenn  vns  nur  ein  rauhes 
wiadlin  vaier  augeu  wehet  oder  ein  klein  vn- 
glack  vbergehet,  heben  wir  an  zu  achreien  vnd 
heulen,  ein  christlicher scMner  trost.  ( 1 535). 
Biij":  das  voick  hiih  an  zu  huren  mit  der 
Uoabilcr  lOchler.  4  Mos.  25«  1 ;  da  sit;  aljer 
anhoben  daselba  su  wonen.  2  kSn.  17,  25 ; 
Am»  dem  du  lufiineD  ang^aben  hast.  Esth. 

6,  13";  szo  gar  zfyHlich  {zeilig)  li.dien  die 
paj)i>«ien  angehabcn  zu  lu  f^en.  auff  das  rbir- 
chriitlich  buch  bocksEmszers.  ( 1 52 1 ).  Hij' . 

e)  tiaU  def  inßn*  eieht  wie  bei  anfangen 
oueh  ein  anreihendes  und :  so  liebe  nu  an 
vnd  segcne  das  Iiaiis  deines  Kulm  IiIs.  2  Sam. 

7,  20;  vnd  dur  biisewiclil  liiib  an  Mid  Lflet 
zu  dem  heiin.  2  Mate.  [),  13;  Pelius  abei 
hub  an  vnd  erzdets  joen.  «|N)tl.  gee^  1 1,4 ; 
da»  nil  der  mensch  anfaeb  vnd  den  ersten 
sleyn  lege,  «yn  termo»  von  dem  n,  tett. 
(1520).  Aiij'-. 

2)  die  intransilion  wird  gewöhnlidt  durch 
Bich  hetwrgeho^:  die  kircfaenfest  sich  am 
abend  zuuor  anheben,  hauspost.  Wiltemb. 
1545.  sommertheil.  da  wirl  sit  li  aller- 
erst die  not  anheben.  Matth.  24,  8 ;  da  alles 
bereit  ist,  wai  lum  volck  gotles  gehöret, 
hebt  sich  das  werde  vnd  vbong  an.  vorr. 
auf  das  a.  lest.  Bindseil  bibel  7,  305; 
lani  dieses  ersten  frebots»  das  sich  anhebet 
ouHii:».  Jen.  I,  525^ 

3)  jNirC ;  siha  so  war  isla,  das  ich  Air  dir 
«in  sttnder  bin,  das  auch  sflnUe  mein  nalur, 
mein  anhebendes  wesen,  mein  empfengnis 


ist.  Jen.  t,  2d";  disem  göitlicbeo,  aogehir 

benen  wi'ik  zu  folgen,  de  Welle  br.  2,  498. 

Anheben,  n.  an/ang,  beginn:  furcht  ist 
nicht  anders,  denn  ein  anheben  des  verzwei- 
uebi,  vnd  boflnunge  ein  anheben  des  genesen. 
Jen.  3,  25". 

Anbeber,  m.  anßnger,  urheber:  es  ligl 
(sj»riclit  man)  an  eyin  fjuien  anheher,  vnd 
ein  guter  aiilieber  ist  aller  chieu  werd.  der 
pn^het  Stu^rjü,  (1528).  (4er  tepsl) 
der  erst  vnd  allein  ist  aller  ablriunung  vnd 
parleyen  heupt  vrsach  vnd  anbeber«  gnmd 
vnd  x'raaeh.  ( 1 520).  i  ij*. 

Anheften,  tcoran  befestigen:  vnd  soliden 
furhang  mit  beOlen  anhefllen.  2  JVe«.  26»38 ; 
dieses  Hessen  sie  aull*  mcssinge  tafel  schrei- 
ben, das  maus  an  die  pfeiler  .luflT  dem  lH  r_'»» 
Siou  anheiHeu  solt.  1  Macc.  14,20;  {Jcjiuin) 
habt  jr  genomen  durch  die  bende  der  vnge- 
rechten  vnd  jn  angehefltet  vnd  erwürget. 
apost.  gesch.  2, 23 ;  vnd  ist  nit  eynangeheff- 
tersternn  gewes/4>ti,  wie  astronomi  die  «ternn 
nennen,  szuudermi  cyu  freyer  slcro,  der  sich 
beben  vnd  seocken  ynn  alle  ortt  wencken 
hatt  mugenn.  auuUeg.  d.  ep.  vnd  euang.  «o» 
christag.  ( 1 522).  iilili  ij'.  das  pari,  hat  auch 
die  bedeutung  von  angehürigi :  mit  aller  de- 
ami  vnd  ehrerbietuug  vnib  vcrgebuog  vnd 
giiad  bäte,  so  ich  etwas  Avnelidb  gehanddl 
oder  gcredt  bette,  mit  angeheilter  antttgUdg, 
das  ich  j^antr  willig  \nd  bereit  werc,  mich 
zti  weisen  vnd  It'reii  lassen.  Jen.  1,  124''; 
luil  augehcüier  bill.  brief  v.  freitag  nach 
pfingeien  1523. 

Anhelm,  accusativisches  aiv^nadikaiue  z 
naclideni  ieh  du  ein  zeillang  albic  gewesen 
vnd  eucli  gepredigt  habe,  auch  nu  anheim 
inus.  Jen.  8,  340";  {Zipora)  kerel  wider 
zurücke  anheim  mit  den  ktndera.  BiH.  1* 
310\  gewöhnlicher  ist  das  einfache  \innk 
(s.  rf.).  —  im  16.  jA.  begegnet  auch  anheim 
(ür  daheim  (Petrus  ist  vber  feit,  Paulus 
ist  nil  auheym.  Bodenstein  appellation. 
VuiUemb.  t520.aiyi*),  dach  nSOa  bei  Imh,  f' 
die  bei  Grimm  wlb.  1 ,  372  dafür  ange» 
ßihrte  aleUe  ist  einem  bricf  leorhart  ATet— 
sers  etUnommen.  — ■  Albe  ras  dut.  Uj**s 
domum,  heym,  anheym,  ad  locum. 

ABheInci  >  wae  anhdm :  wir  hoflßnt  imd 
bitten,  dass  golt  vns  vnsem  lieben  tandcsv»^ 


uiyiii^ed  by  Google 


ANHCilUSCH 


87 


ANKER 


ter  \nd  gnäiiigslcn  herni  aufls  schierst  froli- 
tich  wieder  «nheimen  bellTe.  de  Wette  ftr. 
5,  64S«  wex«  Gritnm  irlb.  1.372  bemerkt: 
..venrt  rffirhf  form,  falls  rich(i(/ yole.sen  ist." 
doch  hat  auch  Ai  berus  dict. .  ich  ker  Diich 
beymen  zu.  vgl.  auch  daheniieii. 

ilbelBlscb«  2«  hauie  anwtend,  daheim  : 
die  teale  ntchl  eoheymisch  gcwcsl.  origi- 
natbr.  v,  2.  aug.  \  513  auf  derlandesbibl.  zu 
Cauel;  solch  vrtcil  hab  ich  müssen  der  sa- 
cken ebiuhelfen  sprechen,  weil  vnser  pfarr- 
licr  nirhl  anheymisch  vnd  das  consistorium 
.il)Uf'sf<n>  der  person  atteh  nichts  Ihun  kund. 
liurkhardi  hriefw.  419.  Grimm  crkliiri 
^ib.  1,  373  anheiniisch  wie  anheimscli  /ur 
enMdltet  anbeims. 

imker,  ad».  hieHker:  ewr  frage ,  ao  yhr 
anhfr  gen  WitloiiiI)^ zu  vns  geschickt 
li.ilu't.  ob  man  für  dem  sterben  fliehen  muge. 
(I527  i.  Aij-;  CS  hat  nur  herr  Johann  Poni- 
tter,  «nser  pfarrer.  gesdirieben  aus  HaifH* 
kiirg,  wie  er  sich  gcriistet,  wieder  SDher  su 
lommcn.  de  HVfff  hr.  ^,  452.  auch  aU 
ztiladverb :  jr  soll  dein  vulck  nicht  mehr 
Stro  .säoilen  vnd  geiieii ,  das  sie  ziegcl  brcn- 
MB«  wie  bb  anber.  2  Mo».  5>  7 ;  es  sol  auch 
keinen  kein  leid  widerfaren,  vmb  des  wil- 
len, so  l)is  an  her  \\'u\"r  vns  gelhan  ist.  2 
Macc.  II,  31.  —  erst  nlul.  eoManden  und 
keMe  weiäg  mehr  üblich. 

ialUnkmtSt,  f.:  dass  es  mücbie  aufge- 
scliobcn  werden  bis  zu  der  anherokunft  ihro 
rurstl.  gnaden,  de  W*-Up  br.  C.  288.  —  zu- 
MmmenseUung  des  subst.  kunfl  mit  dem 
wndtetem  ai».  anbcro  statt  anher.  o  tR  an- 
bero»  ibro  iei  noeMkalf  eines  iUteren  a,  denn 
ber  lautet  ahd.  hera. 

tnhrtifn,  anreizen,  antreiben  irnzu:  das 
jiui  (lif  frawym  hause  des  koiiigs  horemeislcrs, 
heb  gewinnet  vnd  anhetael  beyylir  tu  scblar- 
Ten.  vber  das  erste  buch  Mose.  (15271. 
ikü!]'    (hn'iin  das  foUjmde  subüt. 

Aohfixfr,  m.  an ri  fz  i,antreiber, wofür unr 
ober  aiM  Lulh.  's  Schriften  keinen  beleg  bei- 
bfingea  kSnnen,  denn  die  bei  Grimm  wtb. 
1.  375  aus  Jen.  5«  17*  angeführte  StMe 
(vil  biJser  Ihaten,  der  er  nllor  anhelzcr,  7.n- 
schürer  vnd  vrsachcr  gewesl)  gehört  Luth. 

taUt»  «ertlMifclef  bis  od»  nmgMtrte» 


hinan:  tohelt  ymer  anhinn  man  soll  frnm 
Royn.  auszleg.  d.  ep.  vnd  euang.  ton  chris- 
tag ele.  f  1522).  Sij";  (Noah)  lest  sich  aber 
nicht  erschrecken,  [»roilifjel  ymoranhyn.  rfter 
das  erstr  buch  Mose.  (152  7).  Vij\ 

Ankören,  wil  ich  nu  zum  drilten  mnl 
sie  in  ewer  gegenwart  vnd  anhören  ermaneu. 
Jen.  2,  279% 

Ankörrndj  angehörig,  part.  von  anhören 
/ttranpohnrcn :  vnd  nifin  .'in  hörende  sind  ferne 
von  mir  gestanden.  Jen.  1,  25". 

kmhf  m.  efne  fteJbawUe  gewürzpflanze  : 
die  yhr  vcrzehendel  die  mynts,  anys  vnd  ky- 
nicl.  Ufa  Ith.  23,  2^  nach  der  septemberausg. 
des  n.test.  v.j.  1522.  später  {mehr  dem  gr, 
uyifi/^oy  entsprechend)  tili. 

neben  anis,  anisz,  W«/.  anl?,  ».  (Ben.  1, 
46)  aus  lat.  anisnm,  welkes  aus  gr.  Syttro^, 

galt  früher  auch  enis  (erste  d.  bibcl  Matth. 
23.  23).  cnisz  (Dasyp.  lOS  320%  Albe- 

rus  dict.  CCiij»), 

Ankckren>  anwenden,  bei  Luth.  stets  mit 
Heiss  verftwulai;  nu  musz  man  yn  diszcm 
handell  allen  vleisi  ankebren,  das  man  dysier 

dreyer  bild  keyns  zu  hausz  lade,  eyn  sermon 
von  der  bereytung  zum  sterben,  f  1 5 1 9).  a  iij" ; 
lieber  keret  vieisz  an  vnd  suchet  , . .  das  yhr 
das  schwerd  ia  findet,  auffdasvbirchristiich 
buch  bodss  Emsxers,  (1521).  Gj^;  doctor 
F.vk  ytin  soyner  disputation  allen  vleyss  an*- 
kerel  liKt  mich  vnnd  meyn  matery  besssig 
zcu  maclien.  de  Wette  br.  6,  1 S ;  ich  solle 
vleys  ankeren,  e.  c.  f.  g.  einen  predigcr  gen 
der Ncwstad anzuzeigen.  Burkardt briefw. 
12  } ;  (Simon)  in  alle  wop'  vicis  ankeret,  sei- 
nem \ol(  k  f,MiIs  ziillinii.  1  }lftrr.   ! -J .  35. 

Anker,  »».  ein  eisernes,  mtt  uuderhaken 
vers^enes  Werkzeug,  welches  ausgeworfen 
wird^  wenn  das  schiff  stiU  halten  sollt  vnd 
worfTen  binden  vom  schüre  vier  anckcr. 
apost.  gesch.  27,  29;  da  sie  die  .mcker 
auO'gehubcn,  Hessen  sie  sich  dem  iiieor.  40. 
bmUeh:  vnd  hallen  an  der  angeboten  hoil- 
nung,  welche  wir  beben  als  einen  sichern 
vnd  festen  ancker  vnser  seele.  Bebr.  0,  19.« 

nnVrr.  vor.  ex  quo  encker,  Dasyp.  Hn- 
cki'i.  mhd.  anker,  enkcr  I lietr  1,  l(i>.  /ihd 
anchcr  {Graff  1,  350j,  ist  enilehni  aus  lal. 
ancora  und  diese  aus  gr.  ayxvQu,  dessen 


uiyui^ed  by  Google 


ANKLAGE 


88 


ANKOMMEN 


grundbegrif^  das  giMmmie  (äytt^Xoi,  ge- 
krümmt) isL  vgl.  Weigand  u>tb.  1,  43. 

Anklage,  f.  accu.safio,  besrhuldiyung : 
du  soll  talscher  anklage  nicht  gleuben.  2  Mos. 
23,  1 ;  iu)  aufaiif;  seines  künigreiclis  schrieben 
sie  eine  anklage  %vider  die  von  Jude  vad  Je- 
rusalem. Egra  4*  6 ;  vnd  raom  empfahe,  sich 
der  anklage  211  veratilwortcn.  aposl.  ffpsch. 
25,  16;  wo  solch  anklag  nur  fclschlich  auü- 
gclcgU  würden  e.  k.  f.  g.  nicht  eben  in  so 
grosser  Talir  stehen  als  ich,  der  ich  nichls 
bin?  Jen.  \.  22iK 

Anklagen,  (iccu«are,  beschfilüirjfn  1  Macca- 
bcus)  brachiedie  heuhtleutezusaiiicu  vnd  klag- 
te siean,  das  siejrcbrüdervmbsgeld  verkauffl 
vnd  die  feinde  danon  hellen  komen  lassen. 
2Macc.  10,  21  ;  ich  werde  angeklagel  vuihdcr 
hofrntinp  vnd  anfTerslolHnig  willen  dcrlodlen. 
apost.  gesch  23,  6;  vnd  werdo  angeklagt 
vberderhoflTnnng  an  die  verheissnn^o.  20,  ti. 

AlUageF)  aecusator,  rerkläger:  stille  den 
gransamm  nfncrrodfr,  .inclager  vnd  frntsz- 
mafhrr  viisz*  r  sunde  den  höszen  gcysl.  eyn 
kunz  furin  der  czehm  gepoU.  ( 1 520).  Cv" ; 
ich  wil  herltog  Georgen  Widder  zum  richler» 
rechlsprecher,  mt  isier  noch  herm  haben, 
sondern  zum  fcniili',  ankln;2rpr  vni!  w-  lfloi- 
saoher.  von  heimlichen  vnd  gesloien  bne/en. 
(1529j.  Diiij'.  —  heule  gilt  nur  anklüger; 
Grimm  sUlU  die  «imfauftos«  form  gar  nidU 
avf. 

Ankleben;  eig.  mitle!iil  p?np,?  klebrigt'n 
Stoffes  woran  haften,  meist  aber  figikrlich, 
anhangen:  allerley  hOse  laste,  so  vns 
von  natur  ankleben,  deuäsdi  eatadrimus. 

( 1  521>  1.  Siij'*;  er  klebl  an,  wiekot  am  rad.  das 
1-1.  vikI  !  5.  rap.  s.  Johannis.  (15381. 
bbbiiij  ;  lasset  vns  ablegen  die  sündc,  so  vns 
jmer  anklebt.  Hebr.  12,  1 .  —  «cfton  ahd, 
anaclilepßn  (Graff  4,  545). 

Auklebig,  anklebend,  fest  anhaftend : 
zum  andern  ist  der  au«!zsal7.  ein  surhlipro, 
ankicbige  plage,  euangelium  von  den  tzehen 
aiuztetHgeH.  (1521).  Lij*.  —  M  Grimm 

nicht  verzeichnet. 

Anklebisrh,  d'taxelbe  was  anklehig:  noch 
fule  ich  jinerdar  den  alten  anklehischen  vnllat. 
iumma  4e$  ehrisüiehen  iebens.  (1533).  Fij'; 
die  anklehische  sunde.  Helfr.  12,  In.  letl. 
«.i.  1522. 


Aaklchnng;  f,  a^eiio,  anhaiujung: 
also  auch  wcre  es  vnDui^'licli,  wyr  moch- 
ten reyn  werden  von  der  .inlsIrlMin-  i]t'v  zni- 
lichcn  guter,  von  kauffshandlung  vnd  wucher. 
(1524).  Eiiif. 

AihJdh«!,  anMefren:  sie  haben  auch 
frembde  feddem  (das  ist  spräche  der  scbrilR) 
^rostnlen  vnd  mit  wachse  anfrekleibt.  vom 
abendmal  Christi.  (1534).  kiiij''.  —  ahd. 
anakleibcn  {G raff  4,  544). 

AaliUpfcn,  woron  JUop/en:  ich  stehe  für 
der  thdr  vnd  klopflfe  an.  off!enb,  Joh.  3,  20; 
ih  :  I  iln'  st  im  meines  frcHndes,  der  an- 
klufdlcl.  hoheUeä  5,  2;  klopnet  an,  so  wird 
euch  aufTgetbao*  Jfolli.  7,  7 ;  man  Ihurste 
nicht  anklopffen  oder  hinein  geben  in  des 
nirsItMi  zu  Assyrien  kamer.  Jud.  14,  9.  /i- 
gürlich:  waruiiih  itli  ge^chriobon  vnd  ange- 
klupfll,  vnd  jtzl  ütl'entlich  anklupH'e  vnd 
schreibe.  Jen,  4»  47 1 ;  sie  wollten  aach 
solt^hes  anklopfTen  unser  gottes  unslnvitg 
auriielimt'M.  de  Wette  br.  3,  336. 

Anknüpfen^  knüpfend  woran  befestigen: 
CS  gilt  aber,  wer  dem  andern  die  schellen 
ankuupfli.  an  den  ^iHlieHen  add,  «erm. 
ausg.  ( 1 520).  Aij" ;  sie  werden  Wdl  gehengt 
werden,  vnd  schcndllrluT,  denn  wenn  ^ic 
vom  henger  angeknliplFl  würden,  ausl.  der 
zehen  gepol.  (152S).  Miiij%'  kauslu  Jm  {dem 
Hnhom)  dein  joch  anknUplTea  die  furchen 
zu  machen.  Hiob  39,  10.  ahd,  anng*> 
chntiph.in  fGraff  A,  582). 

Anköken^  anspeim:  sie  {die  fatscJ^nhei^ 
ligen)  sind  der  gerechligkeit  so  vol,  das  sie 
die  andern  armen  sunder  an  koken,  dat  5. 
6  vnd  7.  cap.  «.  MaUhH,  (1532).  Fiy*.  v^l. 
koken. 

Aukommenj  intransitiv  und  Iran^tiv,  in 
mehrfacher  bedeutung. 

I.  intransitiv,  wohin  kommen,  wafur  die 
älteresprache  einfai  heftVommon  gebraurhtp  : 
wirkruiicn  an  zu  Jyroivuig.  veniutus  Tyrum, 
erste  d.  bibel:  kamen  zu  ihyri).  apvsl.  gesch. 
21.  3;  vnd  kamen  des  andern  tages  an  tu 
Sidon.  27«  3»  Judas  vernam,  das  Oemeiiius 
Srleuci  «;on  /m  Tripoli  mit  grossem  volck  vnd 
viel  schiiren  ankörnen.  2  Macc.  14,  1.  in 
folgender  stelle  seheint  ankommen  die  6e<- 
ileufun;  von  antXromiRen,  ansreiehent  fori' 
kommen  sn  Aaden:  d^st  arme  gesellen  in 


Digitized  by  Google 


89  ANLAUF 


^mte  idiwcren  zeit  mit  solcher  besoldung, 

711  Rratinschweig  nichim^geiiaiikonuneii. 
<k  neue  &r.  4,  205. 

Ii.  trunsitivbedeutungen. 

t)  «0fe  Mdton  ohd,  MiaquSnan  mit  acc. 
ierptnon  in  der  bedeulmg  „ibw  jemand 
kommen",  ihn  befaden,  ergreifen,  a)  mil 
UHpertönlichem  es :  viid  es  kau  sie  hart  an 
vb«r  der  gebart.  I  Jfo«.  3&»  17.  b)  häufiger 
mittbtmimmom*  rt<fcgiMleimi><l.«'wg$tkani 
die  Philister  an.  2  Mos.  15,14;  es  kam  auch  alle 
Seelen  furcht  an.  apo»t.  getch.2,  43;  zittern 
lad  schrecken  kam  sie  an.  Jud.  4,  2;  es  kam 
«ie  jre  webe  an.  1  Stm,  4,  19;  ea  mitcht 
mieb  ein  vnral  ankomeo.  1  Moi,  19,  19; 
mirh  wil  aliiT  sriiier  ein  schwin<It'l  ankoiricn. 
ton  den  concilij^  viu!  kiri  h*'n.  (  i  f)39).  üij  '; 
iuerauff  ist  mich  lusl  aiikumcii  m  antworten. 
wUeriat  haptUan  im  Jtom.  (1545).  Aij*. 
teil  dem  vorign  jh.  isl  an  du  iMle  des 
allen.  rkUtigen  acc.  der dativ  getreten ;  schon 
Denisler  hat  neben  es  koinpl  mich  schwär 
an,  auch :  das  isl  mir  ^mv  üiikoinmcn.  Frisch 
frtft.  1, 534 :  es  i»l  ihm  oder  ihn  die  Inst  an> 
fekommen. 

2"!  «■inen  ankommen  ,.an  ji'nmnd  heran 
kummtn",  auf  ihn  &tüsztn.  ihn  anireffen: 
irnd  «rvrorgelen  alles,  was  sich  aufl*  den 
mamieD  tor  gegen  wehr  stellet  vnd  was  hie 
sonst  ankamen.  2  Macc.  \%  \1\  wenn  mich 
ein  mOrder  auff  der  stmsscn  aukeme.  Jen. 
6,  12'.  dieter  gebrauch  von  ankommen  im 

AnkBifly  f.  1)  origo,  wprm»§,  aMsunß. 

afijitammung :  dcrgottisdienst,  der  itzl  allont- 
hdJii'i)  j^clitM,  (i.ui  cvn  (  hnstlichc  ft'vne  nn- 
kunfn.  tun  ordenuny  gouu  dienst.  (Iö2l^). 
Atj* ;  was  sein  anknidlt  aos  der  schrifll  nicht 
hrti.  das  ist  gewislich  vom  leufTcl  scibs.  Jen. 
2,  IS**;  warurob  soIten  wir  nicht  Tragen 
Bach  ankunin  v.iMier  gewonhcil.  2,  175'': 
di^es  namens,  du  er  Jchouah  genaudl  wird 
(apredieo  die  jaden  selbs)  weis  man  keine 
^nach  aoch  ankimft  anzuzeigen.  3»  470". 

2l  atfvftitii"? :  nach  dem  alicr  myr  auf 
n*eyn  aiiknnn  j4cstern  zrwfiv  slilck  seyn  für 
gebaUeti.  Burkhardt  briefw.  39. 

Aalackdny  iiU^M  «nuthen:  wenn  er 
^ein  ledarfl,  kan  er  (Im  Ii  H  in  eflcn  vnd  lechell 
4bch  an.  Sir.  13,7;  doch  bub  er  ybren  Schleyer 


auflT  vnnd  IcchcIl  sie  freunllieh  an.  4m$  mo- 

gnifxcai.  '  1  r>"2 !     <  ij''. 

Anlarbeu,  gegen,  an  einen  lachen :  weil 
man  dich  frcuntlich  anlachet  vod  dich  lieber 
freund  beyssel»  so  bistu  wol  tum.  mui.  dar 
zehen  gepot.  (1528).  Lviij'.  tropisch:  alle 
creaturn  vns  frölich  anlachen.  au.<il.  der  ep, 
vnd  euang.  von  oslem  etc.  (1544J.  cüij''. 

Aibngen,  a»  «teen  tonnen,  rsid^ 

1)  elneii  nm  Hma§  üMgtken,  hittm:  da 
sehet  jr  den,  vmb  welche  mich  die  gantze 
menge  der  joden  angelanget  hal.  apost.gesch. 
25,  24 ;  nu  hat  mich  gedachte  l^A&e  mit  wei- 
nen und  klagen  angelangt,  de  IfeMe  dr.  4, 
273;  da  haben  wir  . . .  demutiglich  mit 
bitten  angclangct  den durchleucliligslen  linrh- 
gebornen  fUrslen.  Jen.  4.  334  :  aber  mein 
lieber  bapsl  vnd  der  heylige  römische  »tul 
stost  zu  poden  vnd  vordampt  solch  heylige, 
geysüich  Ordnung  gants  mit  einander  dnrcii 
anlanpenn  (auf  anregen,  bitten)  der  priester^ 
scIialVi.  an  den  chri^Uichen  adel.  (1520). 
verm.  ausg.  Dtij'.  statt  anlangen  begegnet 
auch  augelangen,  «ioelk  nkht  bei  LiUh. ;  der 
Grimm  wtb.  \,  345  vorkommende  beleg 
aus  Luth.'s  Schriften  itt  einem  brief  L. 
heisers  entnommen. 

2)  einen  angehen,  betreffen:  du  Emser 
hast  dich  diesier  saehen  muttwillig  ange- 
raassel,  die  dich  nichts  anbn^cl.  auff  des 
bncjix  zu  Let/pr:irt!  nnhcnrt.  fl'i'il).  h  üij''. 

Anla»»€Hj  sitli,  *e  gerere,  sich  gehalten, 
den  mtidkelmkalbenx  wie  sichs  m  gar  nichts 
da  zu  reymet  vnd  gar  vnglcich  anlasset,  dmt 
proptiet  Sacharja.  fl528).  Yiij\  wcnns  ge- 
schieht, wie  si.ltx  anl!(<Jzt.  de  Wette  br.  2,  , 
597;  vielleichl  wird  Wiiiemlierg,  wie  siclis 
anixstt  mil  seinem  regimenl  nicht  s.  Veits 
ImZf  noch  s.  Johannis  tanz,  sondern  den 
heliU  r  tnnz  oder  beUebubs  tau  kriegen.  5» 
753,  vgl.  lassen. 

Anlassbrief,  m.:  notdürftig  conipromiss 
und  anlasxbrier.  bei  Grimm  wtb.  1.  398. 

Anlaaf,  m.  „ausholende  ^ehwinde  (na* 
menilirh  fririfUirhe)  bewegung  worauf  h>ff^' 
{  Weigand  wlü.  1,  43):  er  {Paulus}  htMisel 
aber  sein  slrcilten  vnd  kriegakunst  einea 
listigen  anlanlT.  dat  6.  eap.  der  q^,  a.  d. 
Epheser.  (1533).  Ciiij";  das  ich  im  ersten 
anlaulT  schier  aomig  ward  vber  s.  Hilahuou 

12 


Digitized  by  Google 


ANUVPEN 


90 


ANLEGEN 


von  den  concilijs  rnd  kirchen.  (1539).  Oiij**. 
pl.  mU  und  ohne  umlaut:  was  aber  und  wie 
mancheriey  »eine  Uslige  ankufle  siod,  wer- 
den wir  nicht  enden  noch  erdenken  kttnnen. 
Jen.  5,  515';  das  jr  hestetien  künd  gegen 
die  lUligen  anlauff  des  teufels.  Eph.  6,  II. 
—  o^.  analouf  (Graff  4,  1120)»  mhd.  an- 
lonf  (Ben.  1,  1046). 

AnlMfMi»  mhd.  ane  loufen  (Ben.  1, 1045), 
ahd.  anahlaurau  {Graff  i,  1117),  an  einen, 
an  etwas  laufen. 

1)  eioen  anlaufen,  „um  Uuije  und  beisianä 
bei  einem  anhalten":  welche  jn  ansehen 
vnd  anlauffen,  der  angesicht  wird  nichl  zu 
sclinndon.  ps.  34,  6.  dazu  die  randiß.  :  die 
j.icli  zu  ihm  (Iringpii  viid  gicicii  vberfallen, 
wie  die  geilende  IVaw  den  richtcr.  Luc.  1 8. 
.  . .  denn  er  bals  gern,  das  man  sudie,  klopITe 
vnd  pollcii;  inii  beten  on  ablassen.  Bind- 
geil bibel  7,  504;  <h  iin  der  könig  w  idi  r 
heiitt  reisele,  licflea  ju  die  jilden  in  allen 
Stedten  an  und  klagten  jm,  das  Ouias  vu- 
sehflldiglich  ermordet  were.  2  4faee,  4,  36 ; 
das  ich  teglich  werde  angelauffett.  3  Cor. 
II,  28. 

2)  an  etwas  laufen,  xicoran  an^lossen, 
wiäerrennen:  so  die  bflsen.au  mich  wollen, 
müssen,  sie  anlauffen  und  faUen.  p*.  27,  2; 

sind  sie  darum  angclauflen,  das  sie  fallen 
.«ioltcn?  Hörn.  II,  II;  Iiiemit  wil  ich  ydor- 
jnau  verwarnet  liaben,  das  er  nil  durcli  rö- 
mischen bandet  vnd  docior  Ecken  beschissen 
an  mir  anlaulT.  von  den  newen  Eckischen 
bullen.  (1520).  Biiij"';  woil  nii  ylione  das 
nicht  sehen  lault'en  sio  an  luil  ylneni  iiicn- 
,  sehen  duuckel.  sermon  tun  dem  sacrameiU 
äee  ieibs  «nd  bim  ChrUti.  (1526).  Biij  ; 
darunib  ist  dis  das  aller  sicherste,  wer  da  wil 
recht  farcn  vnd  riictit  nnlauf[i'ii,  das  er  nur 
bleibe  bei  den  worter»,  con  Jhesu  Chrislo 
eine  predigt.  (1 533).  Jiiij\  mehr  belege  s. 
bei  Grimm  vib,  1,  304. 

3)  den  stürm  anlaufen,  einen  thamUauf 
beginnen:  da  lies  Judas  atisrufTon  im  p-antzcn 
hecr,  das  da.<«  kriegsuolck  eine  Ordnung 
machen  solt»  und  den  stürm  aulauOcn.  1 
Jfacr.  5.  51. 

Aulanfen,  n.  anstossen:  sie  haben  sich 
geslos«:(Mi  nn  den  stein  des-  niilnufffns  (Vulg. 
olTenderunt  cuim  in  lapidem  oüensiunis,  erste 


d.  bibel:  sy  schatten  an  dem  steine  derscha- 
dünge)  Rom.  9,  32 ;  iclt  lege  in  Zion  einen 
stein  des  anlauffens.  v.  33.  dagegen  Jes.  8» 
14 :  ein  stein  des  anslossens. 

Anlauft,  m.  ahd,  analaufl  {Graff  1 120), 
was  aulaiif:  nach  diesen  ni  knmen  ein  ander 
aulaufli  des  schalckbaflligeu  leutrck.  da*  6. 
cap.  der  ep.  an  die  Bpheeer  (1533).  Dij^; 
das  yhr  bestehen  kundt  gegen  den  lisügen 
anlaufll  des  teuITels.  Eph.  G,  11.«.  test.  v. 
j.  1522;  ist  vns  wot  von  tiületi,  da>  wyr 
:>eyues  listigen  ^nd  schalckiiaÜ\igcu  aiilnulUs 
warnemen.  der  prophet  Jona.  (1526).  Aij*. 
pl.:  das  sind  nn  solche  anleufTle,  damit  er  die 
,t:anlze  clirislcnlirit  anjirt.iÜVt.  das  6*  eap» 
der  ep.  an  die  Kph*'-^er.  I>iij''. 

Anlegen^  nütä.  anlegen  {Ben.  1,  d^l), 
ahd.  analeckan  (Graff  2,  91),  golh.  uot- 
lagjan. 

1  )  iinnlich,  h!  iduni/ssliicke,  tcaffen  etc. 
an  den  leib  oder  iheile  des  leibes  legen: 
vnd  legt  jm  den  leiuenrocL  an.  3  Mos.  8, 
7;  lege  dein  Ueid  an.  Ruth  3,  3;  vnd 
legten  jm  einen  purpur  nianUd  an.  Matth. 
27.  2S;  wer  xhiTwindet,  d<  t  il  mit  weissen 
kieidern  ungelegt  w  crdeu.  olßnb.  Joh.  3,  5 ; 
(Abab)  legt  einen  sack  an  seinen  leib.  1  Jbo». 
21,  27;  du  soit  deinen  schmuck  anlegen. 
Ezech.  24, 17  ;  man  wird  dir  stricke  nnlogcn. 
3, 25 ;  vn<l  legt  jm  ein  panlzcr  an.  1  Sam.  1  7, 
38 ;  lasset  vus  anlegen  die  wallen  des  licchis. 
Jloai.  13,  12.  6lo«se«  anlegen  isianlUeiden: 
sorget  nicht  was  jr  essen,  trincken  vnd  an- 
legen soll.  Jen.  2,  1G1". 

2)  ßf/iiiUch,  oiiuMu  leid,  trfihs.il.  ungUlck, 
plage  anlegen,  wülur  wir  heute  lieber  ^uLhuu 
sagen:  der  du  den  jaden  alles  leid  anlegest. 
2  Ifaee.  7,  31 ;  nach  dem  es  recht  ist  bcy 
j,'ntl  zuucrgelten  trilbsal,  denen  die  euch  trtib« 
sal  ankyen.  2  Thess.  1.0:  ich  gedachte  euch 
vnglück  auziilegcn.  Such,  b,  14  nacft  der 
Obenetmng  in:  der  prophet  Saeharja.  IKtl- 
lemb.  152S.Cij'  ;  bisher  haben  sie  Rlr  keUer. 
lüi«        tM-fnlget  snd  alle  |d!Jgp  anj;el''i,'f .  so 
beider  yeslalt  geuusscn  habcu.  warnujkye 
an  s.  L  deudschen  (1531).  Dij.  ebenso  ehre, 
Schmach,  schände  anlegen :  (äie  glieder)  die 
vns  düucken  die  vnehrUcbstai  Min,  denscl- 
bigen  legen  wir  am  meisten  ehre  an.  1  Cor. 
12,  23 ;  vnd  jm  viel  schmach  anlegen.  klu^L 


^kj-.i^uo  uy  Google 


AKLEITEN 


91  AMMACHTIG 


Jfer,  8,  30 ;  die  vns  aUe  sch.iiide  anlegen. 
tlkt»,  \,  28, 

Z)- anlegen  amoMden:  es  gibt  ofll 
einer  etwas,  da  ers  vbel  anlegt,  ilagpppn, 
gibl  einer,  da  ers  seer  ttoI  anlogt.  Sir.  20, 
10;  dais  man  solche  leier  anlege  gollcs  wort 
nkmea.  demiieheaiM§ii$mtu,  (1529).  DJ'* ; 
hat  6a  nicht  ein  schöner  marterer  vnd  h»t 
dein  blnl  vnd  put  fast  wol  angelegt,  trnr- 
wt^e  an  s.  l.  dettdschen.  (1531).  Diiij'*;  es 
iat  doch  ein  vergeben  dienst,  der  an  jnen 
»eilt  angelegt  tsU  cfn  ^iritüieher  tdtöMür 
Iroit.  (1535).  Ciij* ;  weil  er  alhie  stndirt  vnd 
leine  zeit  ym  slndio  angclr-gf.  nriffinatbr. 
um  2.  Aug»  1513  auf  der  landesbibL  zu 
GmmI;  d«n  er  solche  gäbe  gottes  vtSä  gro- 
»en  Tcrstand  in  der  schrift  schuldig  sei  an- 
xnle^pn.  de  Welle  br.  5,  511. 

Aslcften,  an,  zu  elicas  leiten,  anweisen : 
versleheslu  auch  was  Hu  liesest?*  wie  kan 
ich,  so  mich  nicht  jemand  anleitet.  t^wL 
gesch.  S.  30.  31. —  M.  analeitan  {Graff 
2  ]^.\.  IST). 

iiileiluns,  f.  anweisung :  Jo^aias  auch 
selbs  gleich  mit  fingern  seine  hiser  dahin 
weiset  ds  zu  einer  anlcylunge  vnd  grund 
seines  bnchs.  der  prophet  Jesma  äeudsch. 
(l  528).Mj*  ;  flas  aber  di'^  j'Mii'jcn,  <tn  r<  nicht 
besser  wissen,  ein  anlcilung  vnd  vnlerrichl 
haben,  roir.  auff  das  a.  lest,  Bindseil 
h<he<  7,  303;  der  beide  Jcthro  greifft  Mosi 
fflr,  gibl  jme  rat  vnd  anleitung.  wie  er  re- 
gieren vad  es  recht  treffen  solle.  Ei$l.  1. 
389«. 

fliegen,  bei  Luik.  noch  rU^ig  anligen, 
ohd.  analigan,  woran  liegen^  iUht  tooran 

9ehHe$sen. 

1)  sinnlich:  das  es  (das  srhiUUein\  anfl' 
dem  künstlich  gemachten  ieibrock  hart  an- 
fige.  2  Mos.  28,  28;  das  es  anffdeni  leib- 
ro.  k  li.irl  anlag.  39,  21. 

2)  ßgnrlich  ,  iroron  hedräufjl  werden:  es 
Ügt  mir  heidps  liart  an.  Phil.  1.  23,  in  den 
Wien  ausfjy.  des  n.  Usl.:  denn  icli  werde 
niit  sweyerley  gedrungen  (errto  d.  hi6el: 
jcl)  wird  bezwungen  voniwaien.);  darumb 
Ihht-n  hf-rrn.  la<?sl  eurh  das  wcrck  anligen, 
da^  gott  so  hoch  von  euch  Toddert.  Jen.  2, 
467'';  wenn  den  leuten  etwas  angelegen  war. 
^MMk  14,  21 ;  ein  wacker,  fleissig  mensch. 


der  des  seinen  mit  vleis  wartet,  vnd  icssls 
jm  angelegen  sein.  Jen.  6,  149^;  crom 
Vierden  sol  man  beten  nit  ht  wie  gewonheit 
ist,  viel  l)Ielter  oder  kornle  tzclcii,  soiuler 
rthrhe  anlijppnde  nodt  fnrnonicn.  von  üen 
guten  wercken.  (1520).  Fiiij''.  ton  personen 
gebran^  keitxl  et  mü  bitten  drängen:  sie 
lagen  jm  i  P<7aio)  an  mit  grossem  geschrey. 
r^ir  2;r  2?,. 

.tnliegeB;  n.  das,  was  engl,  bedrängt: 
wirfl*  dein  anligen  anfl  den  hcrrn.  ps.  55, 
23;  betet  stets  in  allem  anligen.  Eph.  6, 
18;  mit  mser  not  vnd  anligen.  der  prophet  * 
Sacharja.  Oij'':  also  llnin  .Tirli  rtlle  heilige 
gleissner,  wenn  sie  etwas  an.«ilüs.set,  das  sie 
Dicht  zu  gottlanffen,  sondern  von  vnd  fdr 
jm  fliehen,  nurgedencken  wie  sie  durch  sich 
sclhs,  oder  menschliche  büKTe,  jres  anligcns 
Ifdig  werden.  Jen.  1,  259*.  —  hei  Albe- 
rus:  ci»  anljgens,  undso  noch  in  Oberhessen. 

Aalägen^  bei  Lnth.  wie  whd.  anliegen 
(Ben.  1.  102.'^),  ahd.  anaSngan  {Gr äff  2, 
131).  n>tf  einen  lügen:  wa«;  ists  wunder  das 
dw  mich  anlongist  vnd  si  limehiüt.  von  den 
newen  Eckischen  bullen.  (1520).  Aiiij";  das 
er  flugs  forn  an  im  titd  vnd  im  anfang  mich 
vnd  mein  hu(hschendlich  anleitet  vnd  lasiert. 
Widder  den  meuchler  zu  Dresen.  (1531). 
Ai]**;  wir  machen  auch  seinen  leih  nicht  aus 
dem  brod,  wie  vos  der  geist  anlcugl.  vom 
aftenAnarCiMsfj.  (1534).  eiij";  sie  stehen 
alita  \  nd  liegen  gott  an.  ron  den  Juden  vnd 
jren  lilgen.  (1543).  Dj";  sie  fhiin  vns  gewall 
vnd  liegen  vns  an.  zwo  predigt.  { I  535),  Aiiij' ; 
jizt  mus  ich  abbrechen  vnd  aulTs  ooncilium» 
so  der  bapsl  mit  den  seinen  angelogen  vnd 
villeirht  auch  ausgelogen  hat.  die  drey  sum- 
bola.  (I53S).  Fj". 

Anmacht^  Luth.  assimilierend  ammaeiit  /. 
deliquium:  da  er  mit  mir  redet,  sanck  ich 
in  eine  aromacht.  Dan.  8.  IS;  noch  muszlen 
sie  leben  vnd  solchen  vberdnisz  mit  aller 
macht  vn«!  ammacbt  tran-en.  de  Welle  br.  4, 
415.  sonst  auch  anmacht:  funllzcdin  mal  in 
anmacht  fiel.  fiscAr.  2^0^  und  onmacht  a* 
Ohnmacht.  —  mhd.  /kmabt  (Ben.  2, 9),  ebenio  . 
Alheru.i  diel.  rrij''. 

Anmärhtig,  ebenfalls  gewöhnlich  am- 
machtig  geschrieben,  kraßlos,  s<^wa^:  so 
mechtig  als  yhr  gewesen  seyt,  so  anmechtig 

12* 


^  kj  .1^ uy  Google 


ANMALEN         *  92 


ANMUTEN 


«eit  yhr  an.  4fo  «p.  der  fr^phefm  JtMia. 

(1S26).  Cij'';  der  alber  ammcchli^e  leiiHel 
ineyncl,  mnn  «nllf  vlin  nicht  sehen,  da«  an- 
der Iheyl  Widder  ü.  hyml,  propheten.  ( I525j. 
Jij*;  ewr  glaube  steht  aaffeym^mechligen, 
vngewissen  piincl  vnd  btichsuben.  ebend. 
Dj**;  CS  i&l  ylie  fin  sclilocliie  ammcchtige 
krain  vn<er<!  leibs  gegen  citicra  geist.  rber 
das  erste  buch  Mose.  (1527).  aaiiij'';  iler 
ammechligG  elende  meyssenkopr.  de  IKefle 
kr.  C,  247. 

Anmalen,  daran  malen:  vnd  yhu)  {goU) 
eine  J.uhc  anmalen,  das  er  so  vnd  so  ge- 
syunct  sey.  vber  daa  erste  buch  Mose.  (1527). 
Uiij^;  (d/e  heUien)  yhrem  Nercurio,  der  da* 
reden  ftlret»  lillicbe  engemalei  haben,  ebend. 
Oijv 

Anmasii'u,  refi.,  sich  aneignen,  sich 
unleriatigen,  utUerwinien,  tihi  arrogare, 
Mturpmret  itadk  Orimm  tpfft.  1,  405  ahd. 
und  mkd.  utworhanden ,  aitcA  bei  Lulher 

nirhl  erscheine  ml.  kommt  gleich  frf>hl  in 
Luthers  schrillen  häufig  vor.  aua  den  zalU- 
reieh  wrU^ende»  belegen  nur  folgende: 

a)  mit  dal.  der  person  und  acc  der  sache : 
tvöllvn  Sodoina  vnd  Guinorrlia  vns  nnrh  be- 
schuldigen, »las  wir  uns  den  umm  huI  der 
schrilU  aUetu  aumassua?  Jen.  2,  2  mit 
dat,  der  pereon  aiw/k  det  Alberue  diel, 
eeij**:  arrogo  mihi,  ich  inas  mir  en. 

b}  häufiger  mit  acc.  drr  perxon  und  gen. 
der  Sache:  seine (C^mUigerechückcil,  Weis- 
heit, Icbcu  und  alle  tagend  die  sind  wein, 
der  meg  ich  mich  vntenieben  und  anmessen 
wie  meins  eygcnen  gute,  austeg.  der  euan- 
geUen  an  den  fumemtslen  festen.  Wittemb. 
1527.  oij";  es  ücht  mich  uiclil«  an,  das  ell- 
lich rayr  lehnlt  gebenn  ich  well  mich  an- 
messen grosser  kuna  denn  alle  weUt  halt. 
manuxc.  der  bibtiothek  zu  Gotha  cod.  chart. 
370  pag.  9  (Erl.  ausg.  2  1.  13);  du  Eniser 
hast  dich  dieser  machen  niuttwüligaDgemasset, 
die  dich  nichtn  anhinget,  auff  de»  boeiks  m 
LeypesU^  antworl.  }Vitlemb.  1521.  biiij'*; 
so  man  gcyslliclie  freyheyl  lerel,  mnst  sich 
das  lley^ch  der  ftfvlu'vl  an  zu  seyiiem  imiit- 
wUlcn.  raitüyluise  zu  Matth.  9,  IG  nach 
der eeptew^eroMtg,  des  n,  letC  v.J.  1522; 
wenn  ichs  merckt  oder  htfret*  das  sie  sich 
meiner  gemeinschafll  anmassclen.  Ipitrls  6e« 


kentnis  rem  heUigm  eaermmeni,  (1544). 

niitj\ 

c)  einigemal  stall  des  gen.  der  sache  ein 
inf.  mit  zu:  wo  seyt  yhr  lunckem  die  yhr 
euch  anmaeset  die  scbrifll  ansssnlegen. 

das  vbirchristUch  buch  bodis  Emszen. 
ttlttemh.  iri2l.  Kij';  der  sich  mit  Lucifcr 
anniast  vl)(}r  st-yti  «Iruirl  vnd  nmpl  yiin  potles 
gerichl  zu  faHeu.  ein  tnlctTicht  der  beycM- 
jUnder.  Fujlleai*.  1521.  aijK 

d)  dM  pari,  prael.  hat  die  bedeutunf 
von  usurpiert:  hieraus  frilj^'t'i,  das  alle  das- 
jenige, so  der  bapsl  aus  sutciier  falscher, 
Treueler,  lesterlichcr,  angemaster  gewali  ge- 
than  nnd  Aiiigenoronien  bat»  eitel  tenfdiseh 
geschieht  und  gcschefllgewestund  noch  scL 
Jen.  ausg.  6,  549''. 

Sich  anmaszen  ist  nach  ti  rimm  tetb.  1» 
406  ein  an  sich  messen,  aioft  siMitff em  bei- 
iegen,  erti  w  gvOem»  nlhndüdi  üs  mketm 
sinn;  auch  Weigand  hält  (tr(&.  1,  44)  die 
bedeutung:  ,,über  das  ma.tz  des  xustehemdem 
in  anspruch  nehmen"  f  ür  die  jüngere, 

AaiiftiÜeM.  efuMM  die  tShne  weitem:  nicht 
das  ich  den  schwermcrn  diese  sfirtlche  for 
lege,  denn  sie  soUlmi  die  selhigon  wol  an 
nuMiIeii  vnd  (lux  vber  huptfcn.  da.s  diae 
wort  Chi  uU  noch  fest  stehen.  (1527 J.  mij"; 
die  biMer  haben  sie  {die  eehwermer)  ein  we- 
nig angemeulet,  aber  doch  nicht  gcbisaen* 
vom  ahf}uhnnl  Christi.  (1534).  liiij'';  rrn- 
meulcu  viul  {ilaudern  heisse  ich  nicht  beisseu. 
e&end.  viüj*. —  Campe  wlb.  1,  162  Aal 
einen anmanlentaa.  mU  jJ^^Uen»  fegenüm 
das  maul  hängen  kueen*  awsk,  gegen,  th» 
das  maul  verziehen. 

Annnten,  an  einem  begehren,  iiUMUenp 
onsttmen:  vnd  ihOren  vm  anmntea»  ja  intt 
drewen  vnd  gewall  daraulT  treiben,  das  wir 
jren  menschen  land  für  iin(i^  halten,  das  5. 
6.  rnd  7.  cap.  s.  Mailhei.  (1532).  Piüj*': 
sonst  sollen  sie  vnser  hiüich  auch  verschonen 
vnd  solche  torbeil  oder  hindbeit  niclit  an- 
muten. «ottdencoitm(i)[t«ndMrclteii.  ( l  S39). 
Jj**;  er  i der  leuft  l^  miisz  ein  bos/haflliger, 
gin\if?er,  dUrsliger  ^oist  seyn,  dasz  er  dem 
son  goUcs  darll  anmuten,  dasz  er  für  jm  sol 
niderfallen  vnd  jn  anbetlen.  titehr*  200**. 

Anrnntcn^  n.  ttsbttanlivisch  gebrauchter 
inf.  det  vorigen:  es  isl  nicht  ein  vni^ck 


ANNAUEN 


93 


ANNEHMEN 


uaum       anwerbeo.  tiidkr.  370^: 

des  Miiltrisilichen  wesens  vnd  amnuten*. 

Bu^l:  h  a  rdl  hrifftr  •»<♦. 

Anulien,  für  herannahm:  auch  mich 
Bunmehr  mil  goU  resolvirel,  aniuheuden 
hdL  chriBlabend  bey  euch  ta  seyi.  <b  WeUe 
kr.  5,  231. 

Annainc,  m.  heiname,  zuname  in  üblem 
«)NM,  unname,  mkd,  ÄiMine  {Ben.  2,  307): 
iaher  komen  die  epMIiscben»  bOsiecben  an- 
aiOMtt.  hmupoit,  WUtemb.  1545.  vinter- 

ikeil  SS*",  in  einem  brief  herzogs  Georg 
zu  Sachsen  an  Lulh.  auch  das  verb.  an- 
uaaieu:  so  hastu  doch  aus  deinem  grimme 
. . .  vos  «ach  mit  mehrer  vnwarbeil  weiler 
«gegriffen  vnd  als  deinen  vnfpiedigen  herrn 

«»^•T'.nnrt,  Jt-n.  3,  2  l  ü''. 

^iifH'hiiirn,  Ol  mehrfacher  anwendung, 
acciytrtj  recipere,  stucipere,  sumere,  assu- 
aMfii 

I)  fretMÜteer  gebrauch. 

a)  mUpersöntirhfm  nhjfct:  vnddcrknechl 
oamRebeca  an  vad  zucli  luu.  1  Mos.  24,61 ; 
thU  nau  die  leviien  au  für  alle  erslcgeburt. 
4  Jfot.  S,  18;  öaau  nam  er  an  an»  Israel 
hunderl  Uuscnl  slarcke  kriegsicnte.  2  chron. 
25,  6;  vnd  nam  Maci  nl-fii".  ;ui  zuiii  frcitml. 
2  Mau.  13,  24;  dtt^ser  uuu|U  die  süuder 
an.  Lac  1 5,  2 ;  als  aber  der  heubiman  nahe 
her  ZQ  kam,  nam  er  jn  (PnnliMi)  an,  vml 
bies  jn  binden.  apo»t.  gesrh.  21 ,  '''.i ;  dt  in 
»oll  Hans  Srhaiiz  aiin"  (l(»r  ^torubiii'^'  f;or.iiig- 
bch  angeiiuiuiu«:n  sein,  de  Wette  br.  4,  07  7  ; 
irir  haben  euer  liebe  niftfl  vnil  kinder  all- 
Uff  angenommen.  6,  674;  die  leer  jungen. 
'he  TW  solcln-r  viilcrrirhl  anfrcnonien  >vnr(>n. 
(kmtkcii^  m«s$e.  nö2(i).  Aiiij";  vicli'ii  Iii 
wird  er  mich  anncmcu.  )  Mus.  '62,  20;  viul 
«9  each  annemen  aum  votek.  2  Jfot.  6,  7  ; 

werden  iwecn  aulT  dem  Tclde  sein, 
einer  wird  angcnomen,  vnil  der  ander  wird 
verlas<(eii  werden,  zwo  werden  malen  auU 
der  nUile,  eine  wird  aogenomen,  vnd  die 
ander  wird  verlaaacii  werden.  Jf aUA.  24. 
41.  42. 

bl  das  ohjert  ixt  eine  sache:  nim  docli 
den  segeu  von  mir  an.  l  Mos.  33,  II;  da 
aaBea  die  heublknle  jre  speiae  an.  Ja»  9, 
14;  nemei  an  meine  gnade.  2  Jfcffn.  18,  31 ; 
g<l>el  ntmpl  der  harr  an.  jm.  6»  10; 


daromb  fug  ich  e.  f.  g.  au  wissen,  das  mein 

gnediger  berr  ineh  vher  lisch  mein  bitte 
ffneditrlK  Ii  angenomen.  de  Welle  br.  6,  209; 
Ulm  au  weisheil,  mm  an  verstand,  spr.  4,5; 
wer  ahm'  straOe  anniai|)l,  der  wird  klug  wer- 
den. 16,  5;  (Onsaa)  nam  die  Dreundtchaffl 
vnd  den  bund  an.  1  Macc.  12,  8;  wenn  sie 
es  hitren,  nemen  sie  das  wort  mil  freudeu 
au.  Luc.  8,  13;  sein  zeugui»  nimpl  niemand 
an.  JoA.  3, 82;  niemand  wird  niichs  bereden, 
das  ein  vemuniriig  mensch  solch  buch  emsU 
Hell  annemen  vnd  filciibon  künne.  Verlegung 
des  aUoran.  { 1542).  Tj*;  er  natu  die  erma- 
nung  au.  2  Cor.  8,  17;  darin  er  grosse 
griimpen  Tilrgibt,  er  habe  die  walh  angeno» 
men.  ejrenipei  ^nen  rechten  christtiehen  M* 
schaff  zu  weihen.  (1542).  Ej";  vnd  ylin  vor- 
inancl  solchs  ampl  anzunehmen,  de  Wette 
br.  6,  101. 

2)  sich  eitiea  dinges,  einer  person  anneh* 
men,  a<cA  dämm  dekümmem»  iorge  daßr 
tragen,  zu  hergen  gdten  Inaien*  v§L  Bm» 

2.  366.  367. 

(i)  mit  gen.  der  pt'rson  oder  sache:  vnd 
er  iiani  sich  kcius  diugs  an,  weil  er  jn  hatle, 
dcun  das  er  ass  vnd  Irauck.  l  Mos.  39,  C ; 
.  was  ist  der  mensch,  das  dn  sein  gedenckest 
vnd  des  menschen  kind.  das  du  dich  sein  an- 
ninipsl?  ps.  8,  5  {in  den  ersten  ausgg.  des 
psaUers:  das  du  auü yhn  sihcsltj ;  wol  »lern, 
der  sich  des  dttrOligen  annimpt  41,  2;  nie- 
mand nimpi  sich  meiner  seelen  an.  142,  5; 
ein  v  i  I  nimpt  sich  der  leulc  bertzlirh  an. 
spr.  11,  30 ;  ich  wil  mich  meiner  lirrdc 
selbs  annemen.  Esech.  34,  11;  vnd  nenien 
sich  keins  rcgierens  noch  straffens  an.  ffa- 
nteA  6,  53;  sich  allein  des  armen  ratlen 
ncstcs  zu  Wittemberg  aunffnrn.  zmopredigt. 
fir)3'>l.  Fij'*;  ich  sol  vnd  \vd  nidil  niirli  i\ps 
well  Iii  Iteu  l  egimcnls  annemen.  Burkhardt 
^  >  /<  /(/>.  192;  solche  leute,  die  so  gar  nichts 
fulen  noch  sich  annemen,  die  heyssen  rechte 
bogdim  vnd  npllgicolcs.  der  j»ropAe<  fla^o- 
cuc.  (1526j.  fiij". 

b)  das  ohject  ist  durch  um  (umh,  m/wi. 
umbej  angeknüpft :  das  jr  euch  vmb  diti  r«>- 
deknnst  so  ernstlich  annemeL  Je».  4,  877"; 
mit  ernst  vmb  golt  vnd  sein  worl  annemen. 
6,  146^ 


j        y  Google 


ANNEHMEN 


94 


ANBEGEN 


AlMliMay  bey  dem  hmm  niMenn 
gott  ist  kein  vnrecht,  noch  ansehen  der  per- 
son,  noch  aDnebmeadesgescbeDclu.  2«ftnm. 

19,  7. 

AiBchMvig,  f.  annähme:  di««r  aidiMiiI 
ven  s«gt  voD  üer  anncmiing  «Itr  beiden. 

Jen.  1,99*;  annemung  »ler  schweren,  vn- 
tropliclien  menschon  hilrdcn.  2,  52";  on- 
nemung  sonderlicher  kleidung  oder  orden. 

ma.  u  101*. 

AapfcNin,  «fditare,  auHniare:  wenn  man 

jncn  (l.ivnn  snpet,  sn  ist  jnen  als  wenn  sie 
eine  gans  aniififle.  Eisi.  2,  2ü'':  wie  kl.ir, 
hell  vnd  gewaUig  sie  golts  wori  wulder  sich 
bOren,  ao  hilflis  nicbt ,  es  ist  als  pfiffe  sie 
eine  gans  an.  der  proph^i  Sacharja.  ( 1 528). 
Yj"  (;^>>rfihtilirft  ,,»n/<  pffifcn  ttud  zischen 
Schimpjcn"  iFriich  wib.  2,  50  >,  pfeifend 
spotlen,  verhöhnen:  vnd  hat  sie  gegeben  in 
turslrewung  vnd  verwttttODg»  das  man  sie 
anpfeiflt.  2  chron.  29,  8 ;  alle  die  für  vber 
{j>'hou,  klappen  mit  hcnden ,  pfeiffen  dich  nn 
^vulg.  sibilaverunt,  erste  d.  bibei:  wispelienj 
fnd  scbflUeln  den  kopffvber  der  toebier  Je- 
rusalem. JUapl.  Jer.  2.  15;  sie  werden  an 
dir  komcn  .  .  .  vnd  werden  deine  worle  h<V 
rcn,  aher  nichts  darnach  ihun.  sondern  wer- 
den dich  anpleiffen.  Ezech.  33,  31;  die  jü- 
den  kamen  lur  predigt,  ntrht  das  sie  gleu- 
beten  oder  sich  bessern  wollen»  sondern 
das  sie  den  nnnen  i'rnj.helen  anpfinen  vjid 
>;])o(teii.  randgi.  zu  Ezech.  33,  32.  Bind- 
seil  7,  527. 

imfMaf  daiselbe  was  anpreilTen:  wenn 
ich  hic  widemmb  spreche ,  ich  las  mir  den 
leib  Christi  vom  wort  nicht  st  heiden,  so  sol- 
len sie  mich  wol  anpleiden  vnd  pfisten.  das 
diese  wwrt  ChrüU  noch  fest  siehst  (1527). 
q  tiij*'.  pßsten  von  einem  verlomenafarken 
pfisen.  pleis  {voc.  gemma  gemmatim  liiij": 
sibilare  :  pfysen.  l>axyp.  pfeisen). 

Anplatien  lanhiatzcn),  anreden:  da  sie 
{Maria  Magdalena)  des  berm  Cbrisli  ab 
des  gertners  gewar  wird,  denckt  sie  nicht 
weiter,  hiatzt  jhn  an  vnd  meinet  a!te  vvctl 
sey  iml  jhr  f:l»'irh  pr-sinnel.  t-in  sermon  rber 
das  euang.  Juh.  elc.  (1531 ).  Aiij '.  —  von 
platten  plaudern  (Alberue  dict,  HBiij": 
ich  blatz,  blalero). 

Aaredc,  f*  aUoaUio:  kei.  mai.  bat  ver^ 


heissen,  s.  e.  f.  g.  gn«diger  benr  in  Min  vnd 

nichts  wider  s.  c.  1.  g.  ftlrznnemetl  on  vor- 
gehende anrede.  Jen.  7,  3S4''. 

Anreden,  an  einen  reden,  einen  an- 
tpreehen,  angehen  wm  efwwi.*  als  Tinnasv 
ich  michsnhoeb,  das  Ich  vorachter,  begebner 
mensch,  solche  hohe  vnnd  grosze  slende  Ihar 
anreden,  an  den  chriAdichen  adpl.  (1520(. 
Aij* ;  sie  waren  nider  geschlagen  vnd  lagen 
auff  der  erden,  vnd  wenn  sie  Christus  nidrt 
widertlmb  angeredt  hette.  legen  sie  noch  miir 
den  heutigen  lag.  Eist,  l,  135'';  der  nn- 
meehlif?c  vnd  elende  meiskopü'aliein  dawider 
{wider  Lulhers  iehrc)  leslert  vnd  sie  vnrcin 
schendet,  mevchlings  vnd  hinterlistig,  ehe  er 
vns  darumh  angeredet  oder  ^>>r^v.1rnet.  Jen. 
7,  .378*^;  es  Ii.ilien  e.  g.  zu  Torgaw  mich 
angeredt  vuib  ein  schrillt.  3,  433";  vn- 
ser  Schwester  ist  klein  vnd  hat  keine  brüste, 
was  sollen  wir  vnser  Schwester  thnn,  wen» 
nian  sie  nu  soll  anreden  (wn  sie  wtrbam)f 
hdht'l.  s,  K  ivii!(j.  ijuid  TaciemtK  sorori  nostn-^e 
in  die,  ^uaiiilu  alloqucnda  est?  und  darnach 
die  erste  d,  tibel :  an  dem  tag  so  sie  ist  an^ 
reredeo). 

Anregen,  l)  nn  etwas  regen,  rühren,  be- 
wegen, wozu  antreiben,  reisen,  veranlassen: 
auffrur  vnd  vngeliorsam,  so  ynn  aller  men- 
schen herlten  steckt  vnd  dnrcb  den  teoffel 
angeregt  wird,  der  pniphet  Sacharja.  ( 1 52S). 
Niiij'';  ich  hin  dem  hadder  feynd  wij  nien)ant<t 
anregenn  nocfi  reyt/en.  ei/n  sendbrieff  an  dm 
bap&i  Leo  X.  (I52üj.  Bij'  ;  ich  wil  nur  an- 
geregt vnd  vrsach  sugedencken  geben  haben. 
an  den  ehristüchen  adel.  (1520).  rerm. 
ausg.  F|" :  erstlich  gnedigster  herr  entschul- 
dige ich  mich,  das  ich  so  hart  habe  angeregt, 
die  vQiUersitel  zu  ordiniren.  originaibrief  des 
arekivi  sn  Weimar.  Reff.  Ofog.  124.  ESK 
n.  4;  darauf  er  nun  wieder  geschrieben  vnd 
•.'ehelen ,  Itey  e.  k.  f.  anzuregen  WH  ciae 
schnft.  de  Wette  br.  3,  452. 

2)  erwähnen ,  anführen ,  <n  erimienM^ 
bringen:  das  sie  gerne  halten,  so  man  ^ffore 
hctnsche  inpent  \niier  widdcr  anrege  vnd 
rhumc.  eine  bericht  an  einen  guten  freund, 
(1528).  Aij'*. 

Anregen,  n.  tncilafio.*  wo  das,  so  hett* 
it'ii  ans  zweyfTidn  mein  anregen  lassen  an- 
stehen. Originalbrief  de*  ardtivt  tu  Weimar* 


95 


Reg.O.pag.  124;  das  ucnmenl  sollt  yli«  nur 

darchanregen  vnd  bitte  der  hungerigen  seelen 
geliaiuiilt  worden,  von  beyder  gestalt  des  sa- 
aments.  [  1  j22f.  Cij'';  (.Simeon)  kam  aus  ao- 
Kgen  (leü  gtiiüt^ä  iu  den  lempel.  Luc.  2»  27. 

iutgcr,  m.  ineiUttor:  daher  auch  der 
Ae]f%g«ysl  heyst  paracleius,  eyn  anreger 
dcribrertzt  vnnd  anlicUt  Izumgutlen.  atuz- 
Uf.  der  ep.  i:imä  euang,  des  aduenls,  (1 522). 
ftj'  ;  ein  lieubt  vnd  anreger  der  ««flrhOri- 
«hcQ.  im.  3,  tO&\ 

iircf nug,  f.  incUatio :  solchs  alles  wollte 
«.c.f.g.  7iir  vnlerlhenigenanregungc  vonmyr 
gnediglichaoneuien.  originaHfi  ief  imges.'ar- 
€kt9M  Weimer.  Reg.  Opag.  124.BCE.».4. 

Ittfimg,  /.  iuitigoüo:  reichtumb,  ehre 
^ud  gewall  slarckc  anrcilziing;  vnd  vrsach 
geben  zu  dein  hosen,  das  magmficat.  (1521). 
Ci^Sdaninib  sind  solcboiUndlich  gebet  nicht 
wätermaDemen^dennab  einanreiUuog  vnd 
heweguage  derseclcn,  das  sie  dem  sinne  vnd 
den  begirden  nachdenckep  die  die  wori  an- 
acigen.  Jen.  !,  70. 

Aarenaen;  wogegen  rennen,  kriegerisch 
tusreifen:  md  rennet  die  feinde  widerumb 
vnd  schlug  sie  in  die  flucht.  1  ilacc.  1 1, 
11.  —  mhil.  an  rennen  {Ben»  2,  719)«  tthd. 
anareuiwn  {Graff  2,  50  S). 

Airicbtca,  nthd,  auriliten  (von  guter  speise 
M  Grimm  wtb,  I»  427). 

1 1  fertige  speisen  zum  auftragen  zurich- 
ten Idiiiwr  (Ut  hücheuttsch ,  auf  welchem 
ätesgeidüehl,  die  anrichte):  wir  essen  gleicli 
das,  dasz  die  sawen  vnnd  andere  vnuernanfl- 
lisc  Ütier  essen,  allein  dass  wir»  gdLOcht  in 
die  ^chUssel  legen  vnnd  anrichten,  tischr. 
36*;  liehes  volck,  Iiisher  '^ciil  jr  pcladen.  ilzl 
i>t  es  zeit,  kom|iL,  ilzl  wird  man  anricliteii. 
sm  predigt.  (1535).  Eij^  dann  aueft  das 
awM  aarieblen,  anordnMi:  gleich  als  hcite 
dieser  hausuater  ein  tnpiif^n  mal  angerichtet 
VDÜ  allein  zu  e^siii,  aber  nichts  zu  Iriucken 
gcjcLcn.  ebend.  Üiij*. 

2)  vonpersoiMn,  «KetDOZu  inflnrferl  wer- 
den :  bis  er  {der  teufet)  zu  letzt  eine  alte  wet- 
t'irfiiire  .Mincliii-t.  das  14.  vnd  15.  cap.  s. 
Jokumu».  W'ittt'mb.  1538.  nimniiiij''. 

3)  einrichien,  herrichten:  wo  die  eitern 
9kr  Verweser  der  tugent  diese  muhe  durch 
sich  selhs  odder  andere  nicht  wollen  mit  yhn 


haben,  so  wird  nymer  mehr  keya  catechis- 
uius  angerichtet  werden,  deudsche  messe. 

(1:'"2')).  Aiiij'';  das  er  die  schulen  ^^  'I  l  an 
iniL  lesen  vnd  singen  hellTen  aniichleii  und 
erhalten,  de  Wette  br.  G,  b2;  das  er 
midi  audi  auffii  lungsl  gericht  lad,  vber  der 
Schweriner  messe,  die  er  (Cardfadf)  daiu 
mal  (hilfl*  gül)  wie  mit  grossem  hoyligen 
geyst  hatte  angerichlt.  widder  die  hyml. 
Propheten.  (1525).  Eiij*';  derhalbeu  lies  ich 
dich  in  Greta,  das  du  sottest  voUend  anridi* 
ten,  da  ichs  gelassen  habe.  Tit.  2.  5;  {Sa* 
muel)  richtet  ein  königreich  an.  Sir.  46,16; 
da  richten  sie  zu  Jerusalem  heidaij>cke  spielr 
heuser  an.  1  Ifaee.  1,  15 ;  vnd  richten  den 
lempel  gaotx  wider  an.  4,  51;  vnd  ward 
dieses  opfler  wider  angerichtet,  v.  54. 

4)  anstellen,  anstiften:  die  nichts  thun, 
denn  alle  vnglUck  anriuhleu,  gibt  man  vherig 
genug,  vber  das  erste  kudi  Mos«.  ( 1 527). 
rriiij*;  der  teuilcl  versucht  allerlcy  volust 
vnd  vneinigkeit  jnn  dein  Ausland  anzurich- 
ten, zwo  hochzeilprediijd'ii.  (1536).  Biiij"' ; 
haben  also  viel  ein  gr«iwlicheru  wüst  iu  der 
Christenheit  angericht,  denn  die  pbariseer 
vnd  schrliHgelcrten.  zwo  jiredüEyl  auff  der 
kindtrlauffe.  (1540).  Cj'";  sein  Zungen  rieht 
mühe  vnd  erheil  an.  ps.  1 0,  7  ;  der  badder 
zwischen  brüdern  anrieht,  spr,  6,  19;  ein 
hart  wort  richtet  grim  an.  1 5,  1 ;  das  ge- 
setz  richtet  nur  zom  an.  Rom.  A,  15;  vnd 
richteten  eine  aufTrhiir  in  der  >lad  an.  apost. 
gesrh.  17,  5 j  vnd  nclilen  ruUeu  an.  der 
praphet  Ikteharja.  (1528).  aiij". 

Anriechen,  1  j  an  einm  rieben:  im  Ni- 
derlandc  ist  ein  sellzain  prowlich  vngehewr 
vrabpfpl.tiiircn  ,  so  hocli  ;ils  ein  nion^rh  vnnd 
IU  gestail  eines  iiundes,  das  hat  die  leule  an- 
gerochen» die  da  haben  sollen  sterben.  Hsehr* 
217". 

2)  daurhi'n  auch  passiv,  otlnre  in  faire: 
der  eine  |>iitikl,  welcher  iincU  WilzeJiäcU  an- 
reucht.  de  Welte  br.  5,  233. 

Airichtig»  in  üblem  r«f{gerwih)  »tehenä: 
da  sind  sieben  kinder  mit  valer  vnd  mutier 
vprsioszen  fdas  aclit  isl  in  (ksz  gestorben) 
vnd  müssen  dazu  anrüciiiig  vnd  vnlüchtig 
vor  icdermau  seyn.  de  Wette  br,  5,  30. 

Annifen,  das  rufen  an  einen  richten,  um 
hälfe  anipred^en:  rufle  mich  an  in  der  not. 


uiLjiiizcü  üy  Google 


( 


ANRUFEN 


96 


ANSAGER 


so  wU  ich  dich  erretten,  pi .  50,  15;  da  du 

mich  in  der  nol  anrießcsl,  halir  ich  dir  :uis. 
81,  8;  der  herr  ist  nahe  allen,  die  jn  annif- 
fcn,  allen  die  jii  mit  crnsl  anrufTen.  115,  1  R  : 
der  dem  vich  !»eiü  fuilergibt,  den  Jungen  l  a- 
IwD  die  jn  anruffen.  t47,  9:  ich  niffiB  aber 
gotl  an  zum  zeugen.  2  Cor.  1,  23;  Muriam 
zur  furliittprin  anrilflen.  da*  14.  vud  Ij. 
cap.  s,  Johannis.  (1538).  Oj* ;  rullVt  der- 
halb  die  jungfraw  Maria  an,  das  sie  . . .  mein 
rllekhallerin  wolte  sein.  hoMtport.  WiUemb. 
1545.  mnfarfell,  3^;  da  man  die  liehe  mut- 
ier Maria  an  *eine  slal  gesetxt ,  vnd  als  eine 
millierin  angeruOl.  Jen.  6,  74'* ;  die  heiligen 
aoUca  für  sich  selbs  nicht  angemlli  wwden. 
6,354'*.  aHcAvottfocftei»:  ich werd  soll  lieyn 
Christen  für  sich  vnd  seyne  sache  füren  noch 
anruflen.  von  tceltlirher  rberkeü.  (1523)- 
Ciiij" ;  rUlU  holtz  vnd  stein  an ,  bawet  vnd 
festet  sich  mit  den  selbigen,  die  sollen  ylni 
behflten.  derprapket  Habaeuc.  ( 1 526).  kiij'*. 

Anrnfen ,  n.invocatin:  daniiul)  kiiimen 
Avir  aus  dem  nue  Maria  weiler  ein  gebet  Doch 
anruflcn  machen.  Jen.  2,  510'*. 

Annifcr,  m.  inweaUtr:  danimb  hetasi  er 
noch  heutes  tags  des  anrUir*  i-s  i  frühere  ausgg. 
anruirers)  brun,  der  im  kinbacken  ward. 
rtV/tl.  15.  19. 

Anruf iiug,  f.  invocalio:  vnd  damit  den 
kaiser  aller  erst  recht  enOrnel  vnd  gleich 
alle  hohe  ursach  gegeben,  siel)  zur  nolrache 
zu  begeben  fnilanrufTungdesreicbs.  de  Welle 
br.  G,  107. 

Anrühren  y  an  efioa«,  em  einen  rühren, 
herühreHr  tsomn  heranreichen:  euet  nksht 
da  von,  nirets  auch  nicht  an.  1  JI/05.  3,3; 
VfuI  d.1  er  sähe,  das  v.v  jn  nicht  vhcrmochl, 
rUrct  er  das  gelenck  seiner  liiilllau.  32,25; 
wer  den  berg  anrflret*  sol  des  tods  sterben. 
2  Hot.  19,  12;  wer  nu  jrgend  einen  lodteo 
mpiischcn  anrtlret,  der  wird  siilion  tage  vn- 
reni  si-in.  4  Mo$.  19,  11;  da  tr.ii  E^^lhor 
erzu  vnd  nirul  die  spitzen  des  seoplers  an. 
E$lh.  5,  2;  einer  gleich  dnem  menschen 
rOret  meine  lippen  an.  Don.  10,10;  vnd  rü- 
ret  seines  kleidcs  sawm  an.  Matth.  H,  20; 
da  rilrete  er  jrc  augcn  an.  v.  29 ;  es  hat 
mich  jemand  angerUret.  Luc.  8,  46;  vnd  sie 
brachten  kindlin  zu  jm,  das  er  sie  anrarete. 
Jfare.  10, 13 ;  kein  quäl  rUret  sie  an.  «eelth. 


3,  1 ;  jr  bdadet  die  menschen  mit  «ntreg 
lieben  laslenf  vnd  jr  rüret  sie  nicht  mit  einem 

lincror  rtn  Lur.  ]  t,  46.  früher  auch  ohne 
umiaui  :  iilt  mein  lieber  IMiili[)|ius  yhn  woU 
lueisterltch  lial  geantworllet,  hat  er  sie  doch 
tsn  senllle  angerurt.  esrn  wteU  der  IkeobfMi 
tzu  Pariss.  (1521).  Dij";  vnnd  ruret  den 
<  \w\i.  an.  Luc.  1,  14  nach  der  st-pi,  ausg. 
des  n.  iest.  v.  j.  I  522.  —  mhd.  anniorea 
(Ben.  2,  814j.  vgL  auch  rtthren. 

Aafikrllchy  adb.ai^lOa(harewe<ie:da  jr 
UM  Ii  nicht  mehr  anrfihrlich  noch  grdlflMh» 
sondern  mit  dem  glauhfn  erkennen  vnd  hi- 
ben  sollet.  ausL  der  ep.  vnd  euang.  von 
Ottern  ete.  (1544).  .\vj^ 

kae,  jnuammewtfekimg  ier  praep,  an  wM 
dem  artikel  das,  mhd.  ani;  (Ben.  1,  313') 
wenn  ich  vom  land  ans  wasser  kome.  das 
14.  vnd  15.  cap.  s.  Johannis.  (1538).  Jüj*; 
vnd  rhomet  steh  hie»  er  habe  mit  dem  suid 
den  bapst  ans  ore  geschlagen,  dat  ander 
teyt  uiddfr  die  hymt.  propheten.  (1525). 
Mj*';  den  stiiuh  ah^jewischet,  f,'efef;et  viui  ans 
liccht  bracht,  das  16.  cap.  s.  Johannu. 
(1 538).  Rij\ 

Ansagen,  1)  sagen,  hersagen:  sage  an, 
was  sol  dein  lohn  sein?  1  Mo.^.  20,  U>:  m>n 
sage  an,  vnler  welchem  bauni  iiaslu  sie  bey 
einander  ergrilFcn?  Sus.  58 ;  Simoo,  ick  habe 
dir  etwas  tu  sagen,  er  aber  sprach,  meister, 
sage  an.  Luc.  7,  40;  lieben  brfldcr,  woltjr 
etwas  reden  vnd  das  voick  ermanen,  SO  saget 
an.  apost.  gesch.  13,  15. 

2)  nMen,WfkHndigen,  anzeigen : ätkm 
einer  der  enirunnen  war,  vnd  aagets  Ahm 
an.  1  Mos.  14,  13;  da  wurden  Rebeca  an- 
gesagt dise  Worte  jrcs  gr«5s<;ern  sons  Esau. 
27,  42;  am  dritten  tage  waids  Laban  ange- 
sagt, das  Jacob  flOhe,  31.  22;   wer  b9ret 
nuchcn  vnd  saget»  nicht  an,  der  hasset  sein 
leiten,  spr.  29,  24  ;  wenn  man  tihcr  ia  der 
eaplan  odder  Seelsorger  begerd  das  man  sie 
foddere  odder  lasse  die  kranckcn  ansagen  bcy 
zeit,  e/b  man  fmr  dem  sterben  ßi^ten  mi^i. 
(1527).  Ciiij\  —  ahd.  anasag^n  {GraffS» 
lüO).  mhd.  .insagcii  (Ben.  2',  IS). 

Ansagen;  n.-.  dis/es  Idal  vnsers  l>annc<. 
maledeyung,  nblltunsz,  ansageus.  bulla  cene 
domwi.  (1522).  Cij*. 

AiMgWi  m.  nuntint,  verkikidiger:  diese 


I 

Üigiiizeü  by  <JOü^^ 


AH8CHAPFEN  .  97  AKSCtlLAiiEN 


nvKC  mher  vnd  der  ansaget  haben  mich  seer 
hfifhiich  erfrewel.  Jen.  I,  120'';  da 
minJestu  dem  ansager  antworten,  bislu  Ihü- 
ikbt  oder  scherttesln?  vom  «dWin  ham- 
f Horas.  (1543).  »inj*. 

lisckaifen,  insiituere,  anstifpen :  j.i 
kfin  ?cheij)  liä(i<',  als  durch  euch  aiigeschatlH. 
de  Helle  br.  4,  523.  —  in  dieser  bedeu- 
tm§  itocA  hei  Lofftm,  vgl,  Grimm  ie(6. 
1.  431. 

iisrbftiei,  (betrachtend)  ansehrn  :  vnd 
das  wcib  schawcl  an,  das  von  ileni  bawni 
gut  zu  essen  were.  1  Mos.  3,  G;  {Moses} 
hrehl«  sich  galt  «n  lu  schawen.  2  Mot,  3, 
6;  vnd  da  sie  sähe  Pelnim  sich  wermen, 
sfhawct  «:ic  jn  an.  Marc.  14,  67;  gedenckel 
an  ewer  lerer,  die  euch  das  worl  gotles  ge- 
sagt babeo,  -welcher  ende  scbawet  an,  vnd 
folget  jrtDi  glauben  nach,  fleftr.  13, 7 ;  die- 
sen sprach,  Marci  x.  mUssen  wir  nicht  mit 
kalhsaugcn  nnosrliawpn,  oder  ansehen  wie 
eioe  kuhc  ein  new  Ihor  ansihet.  l»cAr.  155' ; 
m  chriit  sdll  dis  teitliche  leben  nur  mit  zu- 
gelhanen  aagen  vnd  blindslich  anschawen, 
ab(r  das  ziikiinfnif^c ,  ewige  loben  solt  er 
niil  pn\7  ,inirgellianen  äugen,  vnti  mit  klaren» 
belleu  liecht  aosehen.  Eüi.  2»  136'*. — 
uihd.  sMwbouwen  (Be*.  S*.  19B),  ahd. 
«nsceitwAn  (Graff  6»  554).  tgl.  auch 
schaner, 

iasrhaiifo,  n. :  gnug  haben  allein  an  dem 
biiek  vnd  dii>eliaweD.  das  \  5.  cap.  d.  ersten 
«f.  t.  PomH  an  üt  Cerfnffter.  (1534).Tiij\ 

iisebaicr^  m.  mM.  ansrbouwaere  {Ben. 
2*,  ?Ot)  i:  wyr  sind  anschancr  gewesen  sey- 
oer  maiesteu  2  Petr.  1,  16  nach  ^  ersten 
Mff.  de«  ».  lerl.  v.  /.  1522. 

ImckriacBt  aj»por«rt;  das  niiebs  otlt 
ändert  hat,  wie  ein  mensch  niöcht  solchen 
hass  tragen  vnd  leben,  wiewol  es  deinem 
Uibe  nicht  wenig  aDi»cheinet.  Jen.  1,  360^ 

Aasehlagy  m.  mhd.  anslac  (ff«n.  2*,  382). 

^  ^  '  fjrhahen,  absieht,  plan  in  gxtlem  und 
t^fjitm  tinn:  es  ist  goU  kein  sclicrtz  uocl»  ver- 
geblicher anschlag  gewesl,  das  er  vn.s  incn- 
aeben  dis  sacrament  gestifliel  vnd  eingesetzt 
bat.  vemanung  zum  sacrnmtnt.  (1537). 
fciij';  da  aber  Paulus  Schwester  son  den  an- 
stblag  höret,  kam  er  dar.  apost.  gesch.  23, 


1 6 ;  da  ich  ein  kind  war,  da  redet  ich  wie 
ein  kind,  vnd  war  klug  wie  ein  kind  vnd  halle 
kindische  anschlege.  1  Cor.  13,  11;  solch 
rotlische  vnd  Uuge  aosvhlcgc  denckt  der 
geyst  nicht,  dasgoitsehe  odderwercnktfade. 
iridder  die  hyml.  propheten.  (1525).  Gij'j 
(Jes  teuTels  list,  anschlege  vnd  titig.  etil  ter^ 
mon  vom  creuts.  (1531).  Cj% 

2)  eonet<i«m,  ml,  vorsdUag:  vnd  wird 
anschlag  des  friedcs  sein  zwischen  den 
zweien.  S<trhnrja  C,  13  in  der  attsl.  des 
propheten  Sacharja.  ( 1  52S  i.Tiiij^;  er  spricht, 
cü  solle  ein  anschlag  odder  rat  des  fridcs 
zwisehen  den  tweien  sein,  ebend.  \]*;  denn 
also  bin  ich  horicht,  das  er  sey  ausil«  r  ttieu« 
chelraörder  thvi  lilag  durch  hischofniclie  lirie- 
ue  aus  Halle  gen  AsschafTenburg  gefoddert. 
trostunge  an  die  Christen  zu  Halle.  (1527). 
nj*;  vnd  were  vnrechl,  wo  nirs  anders 
giengc  (wenn  ich  mcnscblichen  anschlegen 
folge)  denn  den  krebs  gang  nach,  auff  des 
ki'iiiifjs  zu  England  lesterschrifft.  (1527). 
Aiiij". 

Anschlagen»  tm  prae»,  beilMth.  nocA  an- 

selilahen ,  nihd.  an  slahen  (Ben»  2*,  371), 
ahd.  anaslahan  '  fi'raff  6,  766). 

1)  sinnlich,  u)  schlagen  an  etwas  :  sdiia- 
het  die  sicheln  an  (den  Kahn),  denn  die  emd 
ist  rein".  Joel  3,  18;  schlag  an  niii  deiner 
sicheln  vnd  emdte.  offenb.  Joh.  14,  15;  vnd 
der  auir  der  woicken  sass,  schlug  an  luii 
seiner  sicheln  an  die  erde,  vnd  die  erde  ward 
geemdtel.  v.  1 6. 

b)  durch  ansdUog  bekannt  macheni 
vnd  zu  selilos  Susan  ward  angeschlagen  ein 
gebot.  Eslh.  3,  15;  niitier  weile  ein  roandat 
wider  mich  vnd  meine  büchlin  ausgangen 
vnd  an  vielen  orten  angeschlagen  ist  worden. 

Jen.  ],  ^ys^ 

c)  einen  kauf  an»;f  lib'^'pn  *  f  ihn  abschUe- 
szen,  was  durch  handanadilag geschah:  wir 
wollen  nun  siifahren  vnd  mit  vnserm  herr^ 
gott  einen  kauf  anschlagen  vnd  im  vnser 
werck  verlieulTen.  lisehr,  352*.  vgl*  kanf- 
srhlagen. 

2)  figürlich:  a)  schätzen,  taxieren:  lUr- 
umb  ist  mein  rat,  das  man  die  rOstung  nicht 

so  geringe  an  Schlahe.  tamhHege  wiMer  He 

Türckcn.  (1  520).  11  j* 

b)  aussinnen,  beichUesze»,  sich  vormh- 

13 


Digitized  by  Google 


ahsghlägig 


98 


AHSBHBtr 


men:  was  liillUs  denn  viel  sorgen  vnd  an- 
gclilalifn  WIR  OS  mit  vn^  werden  soH.  de 
Weile  Ur.  2 ,  G09 ;  des  menschen  liertz 
leMehet  seinen  weg  an.  §pr,  16,  9;  ehe 
denn  er  nahe  bey  sie  kam,  «  hingen  sie  wn, 
das  sie  jn  tiiiltcTi.  1  Mos.  37,  18. 

Anscklügig,  aäj.klug,  j.gewandi  zur  am- 
fiUirHng" :  man  wird  von  lag  zu  lag  .  . .  ge- 
ichwuMler  vnd  anseiilc^er  anff  den  sehend* 
liehen  verfluchten  geitz  vnd  wucher.  htuup. 
Wittemb.  154r>.  tcinterteil.  90'. 

Anschnauben^  heßig  anfahren,  schnau- 
hmi  amtimi:  Oauki  halt  boten  gcsand  aus 
der  wflslen  vnsern  herrn  cusegenen,  er  aber 
schnauhol  sie  an,  t  Sam.  25,  11;  die  iuii- 
per  ah»^r  sclinauhlen  sio  an.  SlatUi.  19,  13. 
ausg.  des  n.  teni.  v.J.  1522;  one  has  zu 
sein,  nicht  zornig  zu  sein«  freundlich  gebcrd 
geben«  nteht  an  zu  schnawben,  der  ist  kei* 
ner  nichl.  aust.  der  euang.  von  osfem  etc. 
(1527).  gj*.  —  mhd.  an  snonwen  (Ben.  2^ 
450). 

Aiechiamn»  eine  hei  Keiienberg  (pe$L 

1,  31)  vorkommende  nebenform  von  an- 
schnatilcti,  ersrheinl  t'inmal  auch  bei  Luth.: 
er  aber  scimauel  sie  an.  1  Harn.  25,  14  in 
den  beiden  oekivatugg,  «Ist  andern  IheiU 
4e»ü,  te$L  f>,j.  1524«.  1527;  die  ersfe 
(folio)nusg.  hat  :insrlinauben. 

An«irhnttnfiCB,  tca:^  anschnauben  :  dysze 
Wort  [Jüh.  2,  4)  handeil  Johannes  Crisosto- 
mus  faeflUg  warumb  Christus  seyn  muuer 
also  angesehnautxt  hab.  ein  sermon  von  dem 
elichen  slnndt.  Lei/pszyk.  1519.  Aiiil"*. — 
frequenlativum  von  anscbnaulicn  fan- 
schnauen),  und  nichi  auf  sciinaulze  zurück" 
MvifSSuren,  vgL  Grimm  tellb,  t,  447. 

Aiscivfilici,  1)  an  (in)  ettoat  tehreiben. 
anmerken,  nolieren:  wul  da«;  paniz  Israol 
ward  gerechnet,  vnd  sihe,  sie  sind  au  ge- 
schrieben im  buch  der  kOnige.,  1  chron.  10, 
I ;  schreibet  an  diesen  man  flir  einen  ver- 
dorben. Jcr.  22,  30;  schreib  diesen  lag  an. 
Bieih.  24,  2;  zu  dergemoin*' 'l^^r  fMsffM'lior- 
nen,  die  im  hiroel  angeschrieben  sind.  Uebr. 
12.  23;  alle  eingäbe  vnd  etnname  anschrei- 
ben. Sfr.  47..  8;  ich  weis,  das  du  sie  (die 
thränen)  alle  in  deinem  r^ster anschreibest. 
Jen.  6.  122". 

2)  einen  anschreiben  «  einen  schriftlich 


angehen:  lieb  wXre  m?r«;  gewesen,  dasr 
hochgenannier  fursi  micti  selbs  hatte  vmh 
solche  rede  lassen  «men  geringem,  denndeu 
knrfllrsten  an^Nrecben  oder  ansdtreiben.  de 
Weite  br.  4,  577. 

Ansfhrflon.  praeL  ansoltiri,  dai^  schreien 
icoran  rictUen:  gleich  wie  wir  iilcrde  vnd 
ochsen  anschreien.  Jen,  3,  440*;  eine  uw 
kennet  doch  die  fraw  odder  magd  von  vrel- 
eher  sie  die  Irester.  kleyen  vnd  gestfod  zu 
frosson  krigl,  leufft  jr  narh  vtid  schreiel  sie 
an.  der  147.  pialm.  (1d32j.  Aüj''.  i$t  das 
tchreieHangSUer  oder  wientehen  gerichtet,  »9 
hexeiehnet  es  getcöhntich  das  ßehentOehe 
anrufen  um  hülfe:  gehet  hin  vnd  schreiet 
die  güdor  an  <li<;  jr  prwclet  habt,  last  enrh 
dieselben  iicUlen.  rieht.  10,  14;  ich  schrey 
ench  an,  aber  jr  haUt  mir  nicht.  13,  8;  vnd 
sie  gieng  aus,  den  kanig  an  zu  schreien  vab 
jr  hnii<=  \  Tif!  nrker.  2  kon.  8,  3. 

Ansrhürrn,  anregen,  antreiben:  wo  man 
da  nichl  jiner  wider  anschüret  durch  dis 
Wort.  hmup.  W^llemb.  1545.  teinferfesi. 
1 07*.  —  von  mAd.  schtim  tloeeen,  svhiebwm 
{Ben.  2\  196). 

AnschAnen^  anknüpfen,  anbinden:  ich 
musz  yhn  die  schellen  voUeiid  «nschOitsnn 
vnnd  den  tenflel  noch  bess  ertniraen.  Mf- 
worl  deutsch.  ( 1 522).  Diiij\  —  das  wort 
fehlt  in  Grimm's  wlb.  schürzen  ^binden 
schon  im  pass.  218,  94  (ein  seil  man  oucb 
d6  schurste  vrobe  einen  hals). 

Ansehen^  mhd.  ansehen  (Ben.  2*,  S74)» 
O^y.  anasehan  (Graff  fi,  1171. 

1 )  sinnlich,  die  augeri,  den  hiick  auf  ei- 
nen gegenständ  richten,  a)  das  objeci  ist 
eine  peraon:  kflnd  er  mich  mit  besilukeo 
äugen  ansehen,  so  thet  ers  gewis.  von  den 
jiiden  vnd  jren  lügen.  (1513).  Riiij'*;  vnd 
Saul  sähe  Dauid  saur  an.  1  Sam.  1 S,  9 ;  vnd 
er  (Jesus)  sähe  sie  vmbher  an  mit  zom. 
Jfare.  3,  5:  vnd  der  herr  wandte  ufk  vnd 
sähe  Pctrura  an.  Luc.  22,  61 ;  Pelms  aber 
sähe  jn  iden  lahmen)  an  niil  Joli.inne  md 
sprach,  sihe  vns  an.  aposl.  gesd^.  3,  4 ;  wer 
ein  weih  ansihel  jr  zu  hegeren,  der  hatscfaon  * 
mit  jr  die  ehe  gebrochen  tn  aemem  hertBen« 
Matth.  5.  28.  —  sich  ansehen  ist  sich 
wechseis  IC  eif^f  ansehen:  da  sahen  sich  die 
junger  vnlcraauder  an.  Joh.  13,  22.  — 


^kj  i^uo  i  y  GüOgl 


99 


AKS£U£N 


1)  4at  objed  Iff  mm  wehe:  weiiu  je- 
uiaod  eine  schlänge  beis  ( praeU),  «o  uhe  er 

4ie  eherof  sdiLmgc  an.  4  Mos.  21,  9;  sthe 
den  rpjreiiluipi-n  an.  dir.  43,  12;  vnd  als 
«rnaiie  liiuzu  kaui,  sähe  er  die  sUd  »a,£Atc. 
19, 4t ;  sehet  an  den  Mgenbawni  md  «He 
bemne.  21. 39;  wie  gar  acbarpff  vnd  genaw 
telder  r!i:in  gottps  werck  angesehen,  der 
Hl.psabn.  I  1532).  f^^i^j^ 

c)  iHf.  fflilzu  nach  aüj.:  vud  golt  der  hcrr 
ist  snlVracbsenaiia  derenlen  allerie^bewme, 
iflstig  an  zusehen  v&d  gut  zu  essen.  1  Mos. 
2,  9:  lieblich  anzusehen.  3,  t> ;  ein  seer  gros 
vnd  hoch  bilde  stund  gegen  dir,  das  war 
scfarsdtheb  «azuseheo.  Dmn.  2. 3 1 ;  thier»  die 
Ml  aniasehen  sind,  ueitk,  14*  19;  vnd  war 
schrecklich  anzusehen,  stüdse  inEttheri.B. 

d)  dieselbe  fiigung  mit  wie  :  e«  war  aber 
iuan  wie  coriander  samen  vnd  anzusebeo  wie 
iMddfioi.  4  Mo*.  1 1,  7 ;  seine  geslalt  war 
anzusehen  wie  ein  enget  goltM.  riehL  13,6; 
die  thiere  waren  anzusehen  wie  feurige  ho- 
fcn.  Ezech.  1,13. 

2)  M(  golt  der  amcKauetide^  so  verbindet 
sM  auf  ansehen  häufig  d§r  begriff  des  er- 
huwuHS,  gnädigseins:  du  wolUisl  dieszen 
5.  fTTiediiiliLli  ansehen,  das  lauff  buchlin 
terd^ulsrht.  flf)23i.  aiij'';  der  herr  sähe 
gnedi^iicii  au  Habel  vnd  sein  optfer,  aber 
Ssia  vad  sein  opITer  sähe  nicht  gnediglich 
an.  1  Mos.  4,  4.  5 ;  vnd  der  herr  sähe  an 
Hiob.  Hiob.  4  2,  9;  ich  hah  mein  volrk  an- 
gesehen vnd  sein  ge:$chrey  ist  für  mich  komen. 
1  Soa».  9,  1 6 ;  der  herr  hat  angesehen  mein 
ikmdit.  1  JTo«.  29»82;  loahas  bat  de»  herm 
•'^HL-esicht.  viul  der  Iierr  crhörel  jn,  denn  er 
sähe  den  j.nner  Israel  an.  2  kön.  13,  4;  vnd 
ersähe  jre  not  an.  ps.  106,  44;  gedenck 
bor,  wie  es  vns  gehet,  sdiaw  vnd  sibe  an 
«ner  schoiaeli.  klagt,  6,  1. 

3)  einem  etwas  ansehen:  was  einer  im 
Hiin  hat  das  sihet  man  jm  an  den  äugen  an. 
•^r.  13.  31 :  man  sibels  einem  wol  an.  Id, 
2S;  oian  sabe  es  jm  an.  weil  er  sich  so  jm 
sag^webt  entferiiei  hatte,  das  erio  grossen 
«sgHten  war.  2  Macc.  3,  16. 

4)  einen,  etwas  tro/ur  ansehen,  hailen: 
<»■  »olt  bald  sprechen,  wo  für  sihcslu  mich 
^  hdtcstu  micfa  Rir  einen  solchen?  onafiy. 
der  Mim  (1538).  Mij-,  habe  icfas 


auch  Air  gut  angesehen»  nach  dem  icbs  alles 
von  anbeginne  erbuidet  habe,  das  idis  tu 

dir,  mein  guter  Theophile,  mit  vleis  ordent- 
lichen schriebe.  Luc.  1,  3;  die  diesz  wesen 
für  teuUiseh  ding  ansehen,  de  Welle  br.  2. 
148;  ja  meine  schrift  kann  man  fUr  scharf 
vnd  heilig  ansehen.  4,  239 ;  du  sihest  die 
sr)i,Tj(pn  fler  lierpe  für  !eu(e  .iii.  rieht.  9,36. 
doch  auch  noch  ohne  ztcischenyeschobenes 
für :  seine  liebcu  chriiilen  lauter  kiuder,  nar- 
ren wid  bettler  gegen  sie  ansnsehen  sind. 
Jen.  6.  159''. 

5)  beachten,  berücksichtigen:  e<t  i<it  hie 
vielmehr  antzusehen,  was  gemeynem  haull'en 
zur  Seligkeit  not  isU  an  den  christlichen 
odal.  ( 1 520).  verm.  wsg.  Gy*' ;  die  fromen 
Christen  baten  jn,  er  woll  hey  jnen  bleiben 
vnd  ansehen,  wie  das  euangehuni  noch  fast 
schwach  in  dem  volck  were,  sonderlich  in 
den  vmbUgenden  Stedten  . . .  auch  ansehen, 
das  er  von  jnen  berulTen  were  goUes  wurt 
zu  predigen.  Jen.  3,  38";  die  pafiislen  aber 
hitl  ich  wollten  au!»clien,  dasz  ich  in  kein 
vnrechl  thue,  de  Welte  br.  2,  5ö.  hierher 
gehört  auch  die  hibUteh^  redentart  die  per- 
son  ansehen. 

f"  I  häufig  ist  endlich  bei  Luth.  die  rt  denS' 
an  es  siliel  mich  an  für  es  scheint  tu'.'  so, 
kommt  mir  so  vor,  diinkt  midi:  uitcli  dieser 
psalra  ansihet»  als  sey  er  aufi  solch  osterfeat 
gemacht.  Jen.  b.  203'';  diese  hblorien  sihet 
mich  an.  als  wollt  sie  ein  exempel  werden. 
de  Wette  br.  2,  1 4 ;  vnd  glcubcu.  das  gotlea 
wiUe  allzeil  besser  sey ,  weder  vnser  wille 
ist,  ob  vns  nach  fleiachlichem  dunckel  viel 
anders  ansihet.  ein  trost  D.  M.^Lulhers  für 
die  tteiber,  (1542i.  Jij';  vnd  sihet  sich  an  im 
capitel  vacca  (das  ist  kue)  als  crieube  er. 
beide  mannen  vnd  weibem  die  stummen 
Sünden.  Verlegung  des  oleoran.  (1542).  Cj*; 
weil  sirlis  iinsihel,  dasz  euch  gott  hiermit 
versuchen  will,  de  Wette  br.  5, 9S :  tia  sirhs  an- 
sehen lies,  als  wolt  er  keine  giiade  luelu  cr- 
xeigen.  vberdas  enU  budtMae,  ( 1 527 ).  aj*. 

AMrhfUj  n.  nadi  den  oerscAtadenen  be* 
deiUungen  des  ansehetis. 

1 )  aspecluji,  anblick,  a)activ:  dabist  nicht 
ein  freundlicher  bhck  oder  gncdig  gesiebt, 
aondam  ein  aawr  sonig  ansehen,  ^aml.  der 
ep,  vnd  ndng.  wm  oalant  etc.  (1544).  t^*. 

13* 


Digitized  by  Google 


A2«S£ilMiCU 


100 


b)  passiv:  jr  aosebeo  ist  wie  fackeln.  iVaA. 
2.  5  I»  dm  entern  wtf§,  äer  iprojifcefen 

und  der  ganzen  bibel;  weil  seine  gcslalt 
lipslicher  isl,  (icnn  amior  l«*nto,  vnd  sein  an- 
sehen, denn  der  mensciicokmder.  Je«.  52, 14 ; 
das  er  aber  von  dem  angesicht  <lea  vibea  re- 
det, meinet  er  das  ansehen  vnd  gesUU  des 
tihcs.  Jen.  1,  520". 

2)  rücksicht,  beachlung  :  Iiov  dem  herrn 
VQseringotl  isl  kein  vnrechl  nucli  ansehen  der 
person.  2  ehren,  19.  7;  der  on  ansehen  der 
person  richtet.  1  Petr,  UM, 

3)  achlung,  ehre,  auciorilnii :  (die  phari« 
säer  und  sadiicücr)  fin  gros  nnsehcn  hallen, 
weil  sie  die  obeislen  vü<1  regenleu  im  votck 
traren.  «wo  predigt  auff  der  kmderkn^e, 
(1540).  AUg^;  einer  von  den  grossen  ban- 
sen, vom  hohen  adcl,  der  grossen  anhang  im 
voick  vnd  cm  ansehen  oder  nanien  halle,  wie 
Caiiliua  zo  Rom.  randgl  xu  2  Sern.  20,  1 ; 
du  soU  niemand  rhflmen  vmb  seines  grossen 
ansehcns  willen,  noch  jemand  verachten  vmb 
seines  geriiipfti  nn«ohens  wiHen.  Sir.  11,2; 
vnd  hespracli  auch  mit  jncn  vber  dcui  euaii- 
gelio,  das  ich  predige  vnler  den  beiden,  be- 
sonder» aber  mit  denen,  die  das  ansehen 
hallen.  Gal.  2.  2. 

Ani^ebnlirb  ( ansiilielich  ,  aiisehlich  i,  an- 
sehen habend,  hervoiruyend,  bedeutend: 
der  bock  hatte  ein  ansehdich  hom  (mttg* 
cornu  insigne)  zwischen  seinen  äugen.  Dan, 
8,  5;  dazu  (xtar  Paulus)  nicht  ein  ansehe- 
liche  person,  gering  vnd  mager  von  leibe. 
das  1 5.  cap,  der  1 .  epistel  s.  Paidi  an  die 
Corinther.  ri5d4).Fiiij".  «lall  ansehelich  er* 
scheint  in  aen  tisehreden  87^  anschlich :  an- 
schliche hdlflV,  die  mnn  sehen,  prcifen  vnd, 
fühlen  kann,  beide  formen,  anseiielich  und 
ansehlich,  Hnd  (wie  audi  unter  ansehnlich) 
aus  ansehenlich  Aerooti^efaiifsii,  i0aa  Jen, 
1,  390  verwandt  \cird  (da  riclilc  ein  an- 
sclienliclicr  magislcr  die  braiidsipii;  am  und 
auch  in  den  bibeln  des  10.  ti'i<i  angehenden 
%  7.  jh.  an  die  itelie  von  ansehelich  fra(.  je- 
docfc  schon  gegen  mille  des  \l.jh.  in  an- 
sehnlich verkürzt  uurde.  da  mhd.  schaniili 
und  sehantllli  (jalt^n,  so  diirfle  nhd.  auch 
anschenthcii  Uallhaft  sein;  die  nd.  bibel  v. 
j,  1561  gebraucht  letttere  form  Dan.  8, 5. 8. 

Aiaehaigi  f,  gehraneht  wie  ansehen:  lie- 


ben bfüder,  halts  nicht  da  für,  das  der  glaube 
an  Jhesnm  Christ  inschnng  der  person  leide. 

Jac.  2,  1 .  unsere  bibeln  setzen  auch  hier 
ansehon  der  person ;  mir  das  Ireuntlich  zu- 
uorUeyhen,  yn  ansehung,  das  es  alles  allein 
der  christlichen  warheyt  vnd  nil  meynem 
loh  oder  geniesz  zu  gutt  gescheen  ist.  La* 
thers  erbieten.  (1521).  Bij\ 

Ansctscn,  mhd.  au  'ioiyi^n  [Ben,  2\  3&1)* 
ahd.  anasezan  (Graff  6,  2J7). 

1 )  woran  eitten  «ocfeen,  gegeneaU  von 
absetzen:  der  icurcl  weis  seine  aigmnent 
wol  anznset^on.  7fri.  (\,  !03*. 

2)  bestimmen,  anberaumen:  der  bapsl 
nennet  vnd  setzt  an  {als  orte,  wo  das  con- 
eüinim  gdudten  werden  coli)  die  aller  vnbe- 
qiK  III  len  vnd  vngelegenstcii  ort  vnnd  mal • 
siele,  lischr.  36S^;  es  gebUre  nicht  einem 
keiaer  noch  jemand  ein  concilium  anzusetzen. 
wider  das  bapstam  sn  Rom.  (1545).  Aij'; 
(wir)  diszer  zeyt  keyn  trostlicher  hofliicber 
mittel  haben  erlrachlen  künden,  denn  das 
diT  hapst  mit  verwilli^ung  Ro.  key.  Mayst« 
eyn  Irey  chrisll.  conciiium  an  gelegen  mal* 
siat  deutscher  nation  ausinschreybea  vtA 
mlh  lengcst  ynn  jars  Trist  anlzusalsen  TW* 
schaffe.  Originalbrief  ün  areh,  mu  Weimar, 
0  pag.  74  VF 2 

Ansicbtigi  adj.  nur  noch  in  Verbindung 
mü  werden,  jn»  geeicht  bdtoemen,  erbUehenp 
gewahr  werden, 

a)  mit  gen. :  wenn  er  sein  ansichtig  wird, 
schwinget  ersieh  da  hin.  Jiiob  40,  28. 

b)  häufiger  wie  mhd.  mit  ace.:  ah  er  aber 
den  ersten  bauffen  des  Maccahet  ansichtig 
ward.  2  Macc.  1 2, 22 ;  als  wir  aber  Cypern  an- 

1  siclilig  wurden,  apmt.  ge<rh.  2!.  {frühere 
ausgg.:  yns  gesiclil Ivauienj ;  su  baidjrevveru 
Widersacher  ansichtig  werdet,  oder  an  ju 
gedenckt,  so  lenlll  mch  die  gaU  vber.  kaua^ 
püst.  Wittemb.  Ibih.  sommerteil.  Ti* ;  >vie 
er  den  Connliium  vnd  seinen  hauflen  isl  an> 
sichüg  worden,  hat  er  «ich  iiiii  den  seinen 
bald  danon  gemacht.  ebetUL  &2*. 
mhd.  aiisilaic  {Ben.  2\  285),  ahd.  ana* 

sihli  -    (»raff  f3,  t  23). 

Ansingen^  an  einen  singen:  nun  miis  vns 
ansingen  viid  anblaaen,  das  wir  den  herrn 
adlen preisen,  der  147.  jMatei.{1582).  Aüj<>  • 
muss  mir  zu  mttla  seyn,  ab  wen  »ich  eja 


Digitized  by  Google 


101 


ANSPfi£CH£;K 


nttQers  tbier  ange^ungeo  bell,  serwuni  von 
4m  Mßu  vnd  gttade.  (1&18).  Cg*. 

Aisiiien,  anmuten,  zumuten,  gebildet 
nach  mkd.  an  cinon  sinnen,  «inen  um  etwas 
angehen  [ohd.  sinnan  ^  gehen),  doch  statt 
4e*  persönlUhen  aee.  mit  daUv  inr  penwn: 
sind  es  papisien,  die  euch  solcbs  aasinaca. 
Me^ von  seinem  buch  der  icinckelmessen. 
0534(.  Aij'";  es  hat  mir  Cuspar  Milllt-r  aus 
'C.  g.  befelh  aull'  zwey  siUck  aniwort  ange- 
iimt«a,Jen,  3,  165":  es  htt  mein  lieber 
Iwrr  ni  ffeund,  duclor  Brück  an  mir  gti- 
sonaen,  das  Ich  mich  liiiifiiri  des  scharfleo 
schreihrns  tMiUialtcii  wolt.  5,  332\ 

AatijMiuueU;  mhd.  aae  spauneu  (lien.  2', 
481).  wtn  spannen,  spien,  bei  Lulk,  nur 
tm  spannen  des  xugvMue  am  dm  wagen 
gebraucht:  spannet  rosse  an.  Jer.  -IG,  4; 
du  stad  Lachiü  spaii  leuUer  an  vnd  iare  da 
von.  Mkka  1,  13.  aber  auch  den  wa^^eii 
aupaanen:  da  spannet  Joseph  seinen  wagen 
sn.  1  Mos.  46,  29;  vnd  er  (Pharao)  span- 
net seinen  wagen  an.  2  Mos.  14,  G.  <i>-ihsi 
^se  einen  acc.:  sage  Aliali,  6|»an  an  vnd 
ttre  bin  ab.  l  kSn,  18,  44  ;  da  sprach  Jo- 
tan,  spannet  an.  2  Mn.  9,  2t. 

Ansppirn^  mhd.  an  sptwen  (Ben.  2",  5 1  3  u 
an einm,an etwas  {zum zeichen  d.verachlung) 
speien :  so  soi  setue  schwegcnn  zu  jui  trcl- 
len  für  den  eltestcn  vnd  Jm  einen  schuch 
ausziehen  von  seinen  fUssen  vnd  jn  anspeien, 
d  Mos.  25,  9 ;  vnd  speielen  jn  an.  Matth. 
27,  30;  vnd  ein  solch  arm  crealur  seynen 
goU  schüpüer  ttio  erschrecklich»  grewhch 
anape^et  vnd  sprflet»  dns  «nch  ontsetslicb  ist 
danon  zu  Iiiii  eii  vnnd  reden*  au(f  das  rbir- 
fhrisüicU  buch  bocksEmszers  M  .'»2  l ).  Ginj'' ; 
0  ddi  wäre  ein  küner  heill,  dci>  man  soll 
^aspeyeu  vnd  mit  lungen  lum  dorQ  auswcrf- 
len,  da»  diese  wwrt  QwisH  noch  fest  sUAen. 
{lS»27f.  cüj\ 

4tt<ipiuii(pn,  dg.  spinnend  verbinden,  (i- 
gurlict%,  anknüpfen  überiiaupti  au£  diesem 
trosl  nn  welchen  dn  hast,  d«s  du  weist,  das 
fou  seynen  son  fUr  dich  in  den  lod  ^'eben 
vnd  dir  gc^chcnckl  hat,  da  soll  du  andere 
lud  m  -lir  arguaieiil  auüpuineu.        2,  332'*. 

Ans^racbei  f.  wie  mhd.  anspräche  (Ben.  2 
5S6|     oM^MUcft:  wer  gettfdiet  vrird,  der 
tlmi  gnug  durch  den  selben  lod,  hie  aofl  er> 


den  vnd  nach  dem  jrdischeu  regimenl  gegen 
denen,  Widder  die  er  gesundiget  hat,  das  «r 

da  mit  bezalet  md  niemand  kein  anspräche 
mehr  su  jm  hat.  von  Jhesu  Christo.  1 1  f  :l3). 
GiijK  was  bexeichnet  aber  der  pl.  anspra- 
chen in  folgender  ttdlet  einlagen,  zunfTige- 
rechligkeitten,  ansprtehen,  bussen,  straften, 
vnd  koren  .  .  .  sollen  allenihalh  ynu  gemei- 
nen kaslon  gesciilagon  vnd  mit  einirid>raohl 
wertlen.  ordenung  eyns  gemeynen  kaslens, 
(1623).  Biij». 

Ansprechen,  mhd.  an  sprechen  (Bm.  2, 
526),  ahd.  anasprcdilian  {Graff  fS,  376). 

1)  v>orU'  an  jemand  richten,  anreden,  be- 
yriissen:  vud  spracii  sie  freundheh  an.  st.  in 
Esther  4,  S;  du  hast  mich  getröstet  vnd 
deine  magd  AreandUch  angesprochen.  Ruth 
2,  13;  we  wo!  er  sie  anrh  sonst  mehr  niii 
harten  worlen  angesprochen  hat.  von  der 
aunde  wider  den  Keit.  geist.  (1529).  Dj''; 
wer  bat  vngewdnücher,  vngeschickter  ding 
jemals  gesehen  oder  gehört,  denn  das  der 
küniff  der  königen  vnd  herr  der  herrn  auff 
erden  sol  von  |dem  geringsten,  verachlesleu 
mensdion  angesprochen  werden,  ^e».  1, 
220^ ;  darttmb  fehet  nu  an ,  mit  eitel  sol- 
chen Worten,  damit  man  pQegt  kr'egsleute 
anzusprechen  vnd  zuermauen,  das  sie  ritter- 
lich stehen  vnd  kempllen.  das  6.cap.  Ephes. 
( 1 533).  Aiij'' ;  also  kam  Nicaaor  su  Juda  vnd 
sie  empfiengen  vnd  sprachen  einander  fried* 
hch  an  (vulg.  salutavcnint  se).  1  Macc.  7, 
29;  da  sprachen  sie  einander  an.  11,  6.  auch 
figürlich :  ich  mus  hic  yhr  gewissen  ein  we- 
nig ansprechen,  das  diese  umrt  ChrisU  noch 
feM  Stehen.  (1527).  nij'. 

2)  um  elicasansprerhm,  bittend  anreden : 
sprich  deinen  neliesleii  druoib  ao.  Sir.  1 9, 1 3 ; 
sprich  deinen  freund  danimh  an.  v.  15.  s. 
ttuek  anschreiben  2. 

3)  fordern,  verlangen,  als  das  seine  in  * 
anspruch  nehmen:  das  seine  anspn  rhen  vnd 
fodderu*.  das  5.  G.  vnd  7.  cap.  s.  Matütei. 
(1532).  Zij":  der  mich  vnd  dich  fiir  das 
sein«:  ansprechen  vnd  als  die  seinen  vom 
teuilVd  ahrnddorn  wülle.  Aanspofl.  Wittemb» 

I  34      trinter(>-il.  20*'. 

-i  j  anj echten,  vurkiagen:  wo  sichs  be- 
gibt ym  sank,  das  ein  öffentliche  verlObnis 
odd«:  hochzeit  durch  ein  heimlich  vertöbnis 


Digitizea  by  Google 


102 


ANSTECKEN 


wird  angesprochen  vimI  infeliMÜileR,  wie  bis,- 
h»  ofll  geschehen  iitl,  beide  mit  Iflgen  vnd 

inil  warhcit,  sol  man  hinfiirt  das  lioiinlirhe 
vi'rl«tl>tMs  wiildor  sehen  nocli  huren  viitl  den 
au&linuli  iiichl  gestaten.  von  ehesachen. 
(153U).  Dj* ;  was  will«  deim  gewissen  ent- 
worteD,  wenn  Uicbs  ansprechen  wird,  das 
du  dir  wort  Chrisli  vom  kelch  Irin  ken  nichl 
gclinltcn  hn<ii.  eine  befiehl  an  einen  guUn 
freund.  ( io2a).  HJ*. 

Aiepm^»  m.  1)  einred«:  am  Vierden  (eo- 
pllel)feheieran  zu  begegwieUliehen  eynreden 
vnd  anspniche  {späier*-  nusfj^j.  anspriichen). 
vorr.  auf  d.  ep.  s.  i'auU  an  die  Römer, 

2)  rechtliche  forderung,  klage,  anklage : 
hat  abw  Demelrius  vnd  die  mit  jm  sind  vom 
handwerck  zu  jemand  einen  anspruch  {ndd. 
bibel  V.  j.  15G1:  anklage),  so  helt  man  go- 
richu  apoMl.  gesch.  lU,  38;  goU  bat  jm  das 
vorteil  behatten,  das  er  «u  einem  jglicbcn 
heiligen  ein  vrtadie  vnd  ansprach  hal,  das 
jm  niemand  zu  heilig  ist.  den  er  nichl kOnoe 
mil  recht  verurteilen.  Jm.  t;,  40''. 
Ansprühen  (aosprücuj  -s-.  anspeien, 
AlitnB4^  m.  ininteiae,  waffemHUtUmd 
{Albßrui  dict.  Oij'*):  die  Rttmer  haben  mit 
den  Jddcfi  einen  friede  vnd  anstand  pcmaclil. 
von  den  jaden  vnd  jren  lügen.  (  l  54  !^ ).  a  iiij^  ; 
wellliciie  küi)i(<e,  furüleu  vnd  berru,  wenn  sie 
sieh  mtlde  gekrieget  haben»  so  «machen  ate 
ein  an- vnd  friedstand etliche jar.  Ü$ehr,  149**; 
im  Niei!f>rl:nirl  soll  ein  anstand  sein  zwischen 
den  llurguadcrn  vud  herzogen  von  Juhch.  de 
Welle  br.  5»  558.  —  Dasyp.  dict.  58': 
indueiae*  ein  anstal  oder  ir|de,  der  aufl*  ge- 
wisse seft  bcstimpt  ist. 

Anstatt)  diiirh  •usamtnenrückung  der 
praep.  an  mt  d«m  mbst.  %laH  enUprungene 
praepoMtion  mit  von  stall  abhängigem  gfn., 
bei  iMik.  noch  gelrennt  an  etat:  ich  wÜ  dir 
an  stat  alle  deines  leides  zwyfeltigen  trost 
vnd  puls  gehen,  der  prophet  Sacharja. 
( I52b).  Hbiij'';  uzt  stvh  gebürl  zu  predigen 
an  slat  der  braut  messe,  swo  ftocMeü  jn*«- 
digten.  (1536).  Ej*;  darum  sage  ich  noch, 
das  jch  jnn  dem  gantzcn  bapslnm  mein  leb- 
tage  nie  keine  fasten  gesehen  habe,  die  reclit 
cbrisUich  gefastet  were,  sondern  eitel  üchand- 
faaten  vnd  fras  an  etat  dee  fitatens.  da«  6.  6. 
vnd  7.  eap.  $,  MtMkäi.  (1532).  kigi*;  daia 


er  (Jfelaiidklfte«)ansUtt  seiner  griken  lection 

der  heiligen  schrifl  lecliott  aich  vnterwunde. 
de  tt'elte  br.  2.  4in  ;  lipsptzt  die  siedle  in 
Sauiatia  an  slal  der  kinder  Israel.  2kon.  17, 
24",  an  stat  deiner  v  eler  wirstu  kinder  kriegen. 
p9,  45,  1 7.  häufig  ertelMM  der  tMkängige 
gen*  siaiMshen  an  und  stnt  t :  vnd  opffert  jn  an 
seines  snns  ^irrf  \  Mos.  22,  13;  1^^  deinen 
knechl  hxf.  ideihen  an  des  knaben  .slat.  44, 
33.  jr  üeid  aulfgetreten  an  ewr  veter  stal. 
4  Afoa.  82>  14;  vnd  woneten  an  jrer  etat 
daselba.  5  Jfot.  2.  33;  ich  wolle  jn  hcy  mir 
behalten,  das  er  mir  an  deiner  sUl  dieoet» 
Philmnon  Iii.  vgl.  stall. 

Anstecke  «ooron  afeehen.  Udenwrin 
anstechen  ßr  dat  ftux  ntwfedhen,  i«n  «pmul 
dtfrc^  stechen  öffnen,  anzapfen:  den  aller 
hesten  wein  ansterhen,  der  1!2.  psalnt, 
(152t};.  avjK  figürlich:  meinen  gnadigen 
herra  dorfl  ich  nicht  analechen.  WM» 
br.  4,  523. 

2)  anrühren,  berühren,  zur  spräche 
bringen:  uU  will«;  mir  ilzt  kitrizheh  an 
siechen  vnd  tzeyjj,.n,  was  von  der  ganlzen 
lleyntKensehriiri  viin  den  andera  saeramenten 
tzu  halten  sey.  aniworl  deutsch  { \b'22)  Fj^; 
also  (hnn  die  npostel  allwegen,  das  sie  zu 
rück  lanfl'enynn  das  allle  leslamenl.  wie  irhs 
droben  auch  anstaeb.  tlas  beHediclm.  i  l  o2b). 
Dj* ;  nach  dem  der  jdde,  so  mich  bewegt  hat, 
nebest  mal  von  den  jaden  zu  schreiben,  auch 
dis  ift'  k  rmstach,  CS  kdndle  nicht  beweiset 
werden,  das  Jhesns  vom  Slam  Juda  were.  vom 
schem  hamphoias.  (1543).  Gii^j*;  (icA)  wü 
dis  mal  diese  eaehen  allein  angestochen  vnd 
entworflen  haben,  die  drey  symbola.  { 1  53S I. 
Fj ' ;  drohen  hab  ich  auch  angestochen,  ob 
man  mit  gutem  gewissen  mUge  solche  stücke 
lassen  verfallen  sein,  von  den  concilijs  vnä 
Mr(A<n.(l539).llij*. 

Anstecken ,  bei  Lulh.  nur  in  der  be^ 
deutung  nnzünden .  in  hrnnd  aelzen :  thi 
Karolc  soll  jmer  fewr  losgehen  vnd  Kranek- 
reich  sol  jmer  anstecken,  wiäer  da»  baps^ 
ihum  tu  Aome.  (1545).  Ciüj*;  ich  wil  ein 
fewer  vnter  jnm  thoren '  an>fpc^:r'Ti,  rlas  die 
heu'icr  zu  Jein>;n!(»Tii  ver/eren,  Mui  nirhl  !?e- 
lescbt  werden  sol.  Jer.  17,  27;  das  man  jre 
synagoga  oder  schale  mit  feuer  anstecke, 
«on  dtn ßiden  wnd  fren II^pm.  (1 543).e iq* ; 


üigitized  by  Ggogle 


AMSTEBEN 


103 


ANSTOSZEN 


d«  sdtet  zu  das  das  dorff  nicht  werde  ange- 
Hedt  fnüfg  tMm  4$m  engein.  (1 535).  Cg" ; 

die  sprew  aber,  das  ist,  den  grossen  golt- 
Iftson  113110"»'»!,  *\or  verstockt  Ii! ,  vnd  jm 
DKht  sagen  lusst.  wird  er  auslecken  \mi  mii 
«frigeni  fear  verbrämen,  jrwo  predig  auff 
krkmdertauffe.  (1540).  Bij'';  wariirob  ha- 
ben (tf'ine  kncrtiio  mein  stdck  (aoiker)  mit 
fewr  angestockt  ?  2  Snm.  14,  31. 

mhd.  anstecken  und  anstechen  {Ben,  2^, 
623.  626). 

iHtehen.  1)  sinnliches  stehen  wenn: 

vn  !  weien  lieber  vber  hundert  moil  gewesen, 
denn  vnden  am  berge  an  gestanden,  ausleg. 
4tr  zehen  gepolt.  (1528).  Cvij\ 

2)  puuen,  stemeii.-  vod  werden  mirmetne 
Ueider  scheusUch  anstehen.  Hiob 9,3 1 ;  denn 
alsa  heisren  die  prie<tf rkloidcr  Exo.  28. 
lob  vud  Zierde,  darurab  das  im  wnl  anstehen. 
ier  ptophet  SacKarja.  {\b2S).\"i*' ;  die  glie- 
der»  £e  ms  vbel  anstehen,  die  sehmtlcltet 
man  am  meisten,  denn  die  vns  avoI  anstehen, 
die  bed'irffrn-  nicht.  1  Cor.  23.  24;  es 
stehet  emcm  narren  nicht  wui  au  von  hohen 
dqgen  reden,  apr.  17,7;  hie  selten  sie  su 
ertt  Widder  yhr  eigen  gesellen  schreiben  vnd 
sie  strafff-n  vnd  deintJtiglich  bekennen,  das 
ylin  si»lch  lasier  leid  were,  so  stünde  es  yhn 
ab«  denn  wol  an,  das  sie  andern  den  sphlter 
ans  den  aqgen  sOgen.  eine  berüM  an  einen 
fMfen  fremd.  ( 1 528).  Aij^ 

3|  rerziehen,  tcarten.  nnfnnlien:  ob  es 
(da«  urleü  golles  über  den  meineidigen)  ein 
weile  lang  ansiebet,  sol  yhn  doch  nichts  ge- 
lingen. dmdMb  enuehiemm.  ( 1 529).  Dj\ 

4)  anstellen  lassen,  tmler/cusen,  «ein 
lotsen :  M  wcrc  mein  trewer  radt,  da«;  solche 
vngeleme  köpft  yhr  buchmachen  Ueszen  an 
tteeo.  au^  dcu  vbirehrisüich  ImA  hoeks 
Emeten,  Fij';  das  wir  in  ntsem 

kirchen  die  eleuation  haben  fallen  vnd  an- 
5tch«»n  lassen,  kurtz  bekentnis  v.  abendmal. 
U544).  Fiij''i  da  nu  Saul  angesagt  ward, 
das  David  ven  Kegila  oitmnnen  war,  lies  er 
sein  aosiieben  anstehen.  I  Sam,  23,  13; 
fdeit  dirs  aber  nicht  mit  mir  gen  Babel  zu 
Siben.  so  ]i>i  anflehen.  7er.  10,  1. 

wM.  anc  sien,  ane  &lin  und  ane  »landen 
(Im.  2>,  575),  «M.  anastln,  anastandan. 
(tfmf  9,  591.  S99). 


Anstellen,  anordnen :  das  eyn  frey  conci- 
lium  angestellei  vnd  ynn  des  die  sadie  ge- 
stillet werde,  toidder  die  verkerer  vnd  feh 
scher  key<ierl.  mnndal^  (  l  ."2,'l(.  Aiij*. 

Ansterben,  durch  loä  eines  andern  übet' 
hemmen:  darttmb  lesen  wir,  «las  die  kOnige 
vnd  herren  >nel  weiber  gdiabt  habai,  das 
niehrerleyl  daher,  das  sie  yhn  angeslorben 
sind,  vber  das  erste  buch  Mose.  (1527). 
iiiij''.  —  mAd.  an  sterben  und  an  ersterben 
(J^en.  2S,  642.  643|. 

Anstimmen,  anfallen  erschallen  jcw 
lassen:  sol  vnser  iicrr  goLt  biemit  die  po- 
saunen wider  sie  nngestttnmel  haben,  an 
kurßurslen  zu  Sachsen.  (1545j.  Eiiij^ 

Aiitost  (anslas),  m.  oefio  und  paetiv, 

1)  gegenständ,  woran  ges fassen  wird, 
bindernis,  ärgernis:  du  soll  für  dem  Mirulen 
kein  anstos setzen.  3  J#o«.  19,  14;  reutuel  den 
weg,  bebt  die  anstOsse  aus  den  wegen  mei- 
nes vdeks.  Jee*  57,  14;  das  niemand  seinem 
bruder  einen  anstos  oder  ergernis  darstelle. 
Rom.  14,  13:  sehet  aber  zu,  das  diese  ewre 
freiheit  nicht  gerate  zu  einem  anstos  der 
schwachen.  1  Cer*  8,  9. 

2)  anfaU,  mngrift*  anfeehtungt  manicher 
gehet  dahin  zwcnizig  iar  hat  keinen  anstoss, 
wenn  emuial  ein  heber  kOmpt,  das  vher  drey 
tage  werel,  so  wil  er  aus  der  band  faren. 
muleg.  der  eehen  jwpoO.  (1528).  Gvij**;  wir 
viel  ansltlsse  vnd  büffe  darüber  müssen  leiden. 
deudschcaterhi^m  '( I  529 1.  Uij";  vnd  zappeln 
sogar  feichilicli  ynn  geringen anslössen.  vier 
Irösll.  psalmen.  ( l  ^  2i»).  Ciij '.  —mhd.  anestö;; 
(0en.2i.668),  akd,  anastft;  (Graff  6,  786). 

Ansfessen.  1 )  sinnHeh  an  efwo«  sioszen : 
da  lurchlen  sie  sich,  sie  würden  an  harte 
orte  anstossen.  apost.  getch,  27,  29 ;  slies 
sieh  das  schiff  an.  27,  41 ;  ich  wQ  dieb  null 
rechter  bahn  leiten,  das,  wenn  dn  gehest, 
dein  gang  dir  nicht  saur  werde,  vnd  wenn  du 
leullc^L  (hs  du  dich  nicht  anstossest.  spr.4, 1 2. 

figürlich:  wirt  uu  der  beiehtvaller  yemand 
forsefaen,  ob  er  meine  bnehle  hsb  odder  lest^ 
vnnd  da  mit  aein  blodikeit  ansiossen,  sol  er 
yhm  antworten,  ein  «nlerriekl  der  beffdU' 
kinder.  ( 152 1 1.  a  ij'. 

2)  befallen,  zusiossen:  iurwar  die  christ- 
lich kireh  auff  erden  niebt  grosser  nacht, 
nticb  werck  bat,  dan  solch  gemeyn  gebet 


Digitized  by  Google 


ANSTREICHEN 


104 


ANT1CURJSTI8CH 


wider  aU<»,  was  sie  aBstosteii  mag.  vom  4em  I 

guten  wercken.  (1520).  Hij*;  0  bnider,  w»n  | 
euch  vil  anTechtung  anslossen,  seit  vr  «l;t'<so!l» 
Air  gro^z  rretid  achten,  auszleg.  deuUch  des 
«. «.  (1518j.  Hiiij'';  so  aber  yenand  ^s 
grawen  md  schawen  für  den  krancken  an 
BtOsset,  der  sol  einen  rout  neroen.  ob  man 
für  dem  sterben  ßiehen  muge.  f  I527i.  Bij'' ; 
eio  geringe  anslossende  [xtutossend«)  kranck- 
hcit.  OMtleg*  der  ep.  vnd  eumtg.  von  oHem 
efe.  (1544).  Hj-. 

Anstrrlrhen,  mhd.  ansltlclicn  Uten.  2  -,  \ 
68.'»  I,  färbe  woran  streichen:  der  lil(  kis(  Ii 
geylz  vnlcrweykn  yhm  selb  eync  faili  au 
streychl,  ab  neme  er  das  vbrige  für  eyn  ge- 
schenck.  ton  kauffshandtung  rnd  ttucher. 
(1524).  Gij'';  meine  schafo  hnhim  ein  ander 
merckzeichen,  nicht  mit  rotltlsiein  vnd  färbe 
gemalet  oder  angestrichen,  ausleg,  der  ep. 
vnd  euang.  von  ostern.  (1544).  Nj% 

AiMChfly  angehen,  ersuchen,  bitten :  zur 
che  7U  prpyffen  sollt  man  ^viddfr  (treder) 
gefatterschafll  noch  paUschaflt  ansehen,  auch 
Widder  bapsl  noch  bwchoff  dnmh  ansnchen. 
em  toMrUff  an  Jkmi  «on  SiMegmtz, 
(1523).  Aiij":  wiewol  ich  verachter  mensch 
mich  zu  pprinp  halte,  das  ich  solle  so  pro^sp 
flirlrefnichc  herrn  ansucben  vnd  ansprechen. 
Jen.  2, 130^;  mit  hier  inliegender  seiirift  hat 
Galixtus  vns  angesucht.  4e  WttU  br.  5, 30 1 . 

insnrhfn,  n.  bitte,  ersuchen:  da  lies  eyn 
weyjicr  railt  aiill"  solch  ansuchen  furforiiom 
die  hauujeysler.  ton  6.  Uenrico.  (1525). 
Bj*;  e.  c.  g.  ich  vntertbeniger  raeynung  nicht 
will  verhalten  das  ich  solchs  c.  c.  g.  an- 
sii*^fion  t^llonlhalben  zu  vntrrlhcnigcin  danck 
angeiionieu  hab.  Originalbrief  im  ges.  archiv 
EU  fl^'e^mar.  0  pag.  74. 

Altastel,  uute»  leorsn.  OMühren,  tfn> 
greifen,  anpacken,  vornehmlich  in  feind' 
licher  absieht:  wer  diesen  man  oder  sein 
weib  anlastet,  der  sol  des  tods  sterben.  1 
Jfet.  26,  i  1 ;  ich  habe  mdnen  knaben  gc- 
holen,  das  dich .  niemand  antasle.  Ruth  2, 
9;  ta«te  an  alles  waü  er  hat.  Ifiob  1,  tl; 
tastet  meine  gesalbeleri  nx  lit  an.  t  chron. 
17,  22;  auff  das  nil  bey  eihchen  wolmey- 
Bcnden  hertsen  werde  angesehen,  alsc  thu 
ich  yhm  tzu  viel,  das  ich  die  grossen  hermn 
antaste,  «otder  den  f<ü§ch  genantim  gtf^  \ 


\MeniUind.  (1622).  Aij^;  md  sie  das  alles 
sie  Dil  belfTon  mag.  richten  sie  tzu  ellicb 
b>sze  gesellen,  die  mit  lasterschriiricu  vnd 
büszen  huchem  vns  antasten.  derZ^.psidm, 
(1521).  Aiij* ;  solche  tyraanen  die  das  mit 
gesellen  wollen  fUien  wid  ertiwingen.  muss. 
man  scharflT  vnd  hart  anlasten,  von  beider 
(jestaU.  i  l5'?'2  i.  rj^ ;  i<  h  bynn  alleyn  vnnd 
szoUieli  wulilcrsaclit  r  um  U  szo  grcwlicb  an- 
lasten.  wrighMHef  auf  der  NU.  w  Gctha* 
cod.  chaH.  379.  pag»  9.  —  fM.  asetasten» 
II  Den.  3.  17). 

Antasterj  m.  aitreciaior:  mich  zu  weren 
vnd  schützen  gegen  meine  lugeohafllige  vnd 
ho!«zwillige  aniaster.  amff  des  ftoefa  am  Leyp* 
tsick  antwort.  (1521).  aij^. 

Antastung,  f.  angriff:  soll  man  auff  alle 
aniastung  streuten  vnd  gar  nichts  vbt  rseheo» 
were  nymmer  keyn  fHd.  das  magnifictsL 
(1521).  hj^ 

Anthnn^  mhd.  ane  liion  (Ben.  3,  140),. 
ahd.  nntiiKMi.  (Graff  5,  315).  1)  induere, 
ankleiden,  anlegen:  scm  eigen  Ueider  an- 
thuo.  3  ICo«.  16,24 ;  eis  man  sol  nicht  weiber- 
kleider  anlhun.  5  Mae,  22,  5;  vnd  (Datutf) 
thet  andere  kleider  an.  2  Sam.  12,  20 ;  auflT 
einen  Ix^^iimpten  tag  thet  Herndes  das  kö- 
nigliche klcid  an.  aposL  gesch.  12,  21 ;  liiu 
deine  schnch  an.  apatt,  getdt,  12,  8;  der 
war  aogethan  mit  einem  kiltd*  Offenb.  Johm. 
1,  13.  auch  ohnr  nhji'ct  ist  es  ankleiden: 
sortret  nicht  fiir  e\Aern  leib  was  jr  anthun 
sollet.  Luc.  12,  22.  figürlich:  jr  aber  soll 
in  der  slad  Jcntsaiem  bleiben,  bbdas  jr  ange» 
than  werdet  mit  krafll  ans  der  höhe.  24,'49. 

2)  einem  etwas  anthun  braucA^  f.u(h.  nur 
in  der  bedeutung  ühics  anthun :  die  grosse 
plage,  marter  vnd  gewalt,  die  sie  alier  wdt 
haben  aogethan  mit  jrer  angstbeiehl.  umst^ 
nuR^  an  e.  l.  deudschen.  (1531).  Giij'; 
dieser  is|  ancli  (br  «pnlrh  einer  der  den 
jüdc'U  das  gehraiidle  leid  auUiui.  von  den  Ju- 
den vnd  Uvren  lügen.  (1543).  Qüj'';  dieser 
sprach  thut  den  joden  das  gabrant«  leid  m. 
ein  brieff  wider  die  sabbather.  (153S)  ;  ob 
sie  vn<;  tndten  oder  alles  vngittcks  anlhuD.  da 
tVette  br.  2,  165. 

Anlidiriitisrh,  adj.  widerekrieUlehi  so 
gar  öSenllieb  vnd  unverscbimt  ist  die  bulle 
|in  ihrem  anlichrisilichen  verdamniren«  da 


ANTLITZ 


105 


AiNTa£lfi£N 


Wen»  kr,  l,  —  «Oll  dm  «m  dem  gr. 
entlehntem  «ntichrist,  hei  LvOh*  endecbrisi. 

(j.  i.) 

Anllili  fandlitz),  ti.  angesicht.  zahlreiche 
belege  l/ielel  die  lubeiuberselzung  i  es  slehl 
Mir  wi&  da*  ghkMe^knimie  angesicht 

Dfür  tulius:  da  nu  seine  billder  xu  jm 
kamen,  fielen  sie  für  jm  Dieder  zur  erden  aufl* 
jr  andlUz.  I  Mos.  42,  6;  Dauid  neigt  sein 
udlitz  zur  erden  vnd  betet  ao.  1  Sam.  24, 
9 ;  da  da»  Elia  hAret  verhaDet  er  sein  andliU 
mit  seinem  manlel.  1  kön.  19,  13;  lege  mei- 
n«o  Stab  aiifT  des  knaben  andlitz.  2  kön.  4, 
29 ;  vnd  jre  andiitz  (j)/.)stiiiideD  gegen  ander. 
2lfoi.37.  9. 

2)  /fir  Äe  maiUfettatiMf  gegenwart  got- 
I«:  M»d  ich  wil  mein  andlilz  wider  ciicli 
»teilen.  Ler.  26,  17;  ich  aber  werde  mein 
aadlilz  verbergen  zu  der  zeit.  5  Mos.  31, 
18;  beff  erbebe  vbcr  ms  das  liecht  detnes 
andliizs.  pf .  4, 7  ;  jr  solt  mein  andlitz  siulien. 
27,  S;  las  leuchten  dein  andUts  vber  deinen 
knecfit.  31,  17. 

Amlilz  {Luihers  Schreibung  audiiu  ist 
mMiieuUeh)  i$i  mhd,  anUitie.  anütttae 
{Ben.  1,  lOGO)  und  anüutz  (erste  deutsche 
bibel  z.  b.  1  Mos.  4.  14.  16;  [),  23;  17. 
3.  u.  oß),  ahü.  anlluzi,  assimiliert  annuzi. 
{Graff  2f  322).  golh.  würde  andavlits  enl- 
ipreeAem  wofibr  after  oAne  anda  (oM.  ant 
=-gegen)  blosz \\'ds  und  mit  anda  andavicizes, 
beide  t  on  vleiiaii  blicken,  anblicken,  erschein 
ntn.  die  formen  anlluzt,  auilUlze,  anllulz 
msttprangen  jedenfeMs  inrdb  termengung 
wU  dem  Mwar  ^eMUtedeutenden,  oder  for- 
mell verschiedenen  ahd.  anllulli,  mhd.  ant- 
lulie,  deren  lulli,  lülle  auf  tjath.  Indja  ^e- 
iicht  iuruckgeht.  vgl.  G  r  tmm  wib.  i,  501. 
W§igand  «016.  1,  48.  anüilx  wf  aiiM 
der  wenigen  «oAler,  in  denen  sich  die  alte 
Partikel  ant  erhalten  half  während  M  tenst 
«t  enl  g»*<:rfnv:ie!)i  wurde, 

intragcn^  mhd.  antragen  (Ben.  3,  71). 
I)  an  snh  IrofM,  mJhodefi:  Afaia  trug  den 
'^ilro(k  an.  1  Sam.  14,  3;  also  haben  sie 
«diesen  Johannem  auch  gelobet,  dnrflnih  das 
er  eyn  rauche  caroels  haut  angetragen,  das 
lowdtcda.  (1525).  Aüj";  die  propbeten 
tragen  sedte  an.  der  fropAei  Sßdkaijn, 
<t5M).  Hhiiij'*;  die  welühimea  geboren 


nichl  bieber,  die  sanbere  kleidor  anlragen. 
de  Wette  Vr.  3,  356;  (die /iMfen)nicbl  einen 

bissen  essen,  noch  einen  faden  antragen,  den 
sie  vns  \w\\\  £j»>slo|t'ii  vrid  geraubet  haben. 
von  den  juätn  und  jren  lügen.  (1543j.  Zj**; 
weil  er  (dermenaei^)  das  fleisch  antrat,  mua 
er  >chmenen  haben.  Aod  14«  23. 

2  i  cliras  nn  eiru'n  (ragen,  vortragen,  vor- 
stellen, vorbringen,  anbringen:  wollen  wir 
recht  mesz  halten  vnd  vorslau,  so  uiui»sen 
wir  alles  Ikren  lassen,  was  die  äugen  vnd 
alle  sinn  in  dyszem  hemäeH  mngen  tieygen 
vnd  antragen.  ei;n  sermon  von  dem  n.  lest. 
(152t);.  Aiij^';  das  ich  den  selben  Bun  be- 
wegt belt»  meyn  nodt  vnd  gewerb  dem  for- 
sten anuulrsgen.  eftend.  Ciij* ;  da  nu  Mose 
dem  volcke  angelragen,  das  yhm  der  herr 
befohlen  hatte,  ausleg.  der  sehen  gepoU, 
(1528).  Dv^ 

iniragcn,  n.  rortlettam  tiUen:  (aema 
tnu(fer)  begcrd  auch  hülff  vnd  rad  von  ybn 
mit  demütigem  vnd  sidigern  antragen,  amleg. 
der  ep.  vnd  ettang.  von  der  heil,  dreykönige 
fest  (1525).  Ltj^;  deriialben  wolt  ewer  hci-- 
ligkeil  jre  veterlidie  obren,  so  an  Chrislaa 
stat,  dis  mein  antragen  hören.  Jen.  1,  144". 

Antreffet!,  ahd.  analn-Cui  '(iraff  527). 
IJ  «M  einen  treffen,  ihm  begegnen,  ihn  /in- 
den :  jlzl  werdet  jr  jn  eben  autrcflen.  1  Sam. 
9,  13;  daselbs  werden  dich  antrdfien  drey 
menner.  10,  3;  vnd  es  traffjn  ao  derpriH 
phel  Ahia  von  Silo  auff  den)  wege.  l  kön. 
II,  29 ;  vnd  sie  Iraflen  jn  au  aufl' dem  ackcr 
Naboth.  2  kön.  9.  2t ;  (/oAMin  Kolbe)  hat 
mich  hie  zu  Torgaw  antroflen.  Bnrkhardt 
briefw.  229.  doch  auch  von  sacJ^en:  alles 
was  sie  aiilrair,  dn«  fTis»;  sie.  Jer.  50,  7. 

2)  betreffen,  angehen:  dis  verbot  Irilll 
alle  ander  an,  aber  dich  nicht,  et.  in  Alfter 
4.  S;  weniis  den  glauben  vnd  gottes  wort 
antrilll,  da  gills  iiiohl  melir  Yu-lvu  odder  gc- 
düUig  sein,  vier  trostliche  jtsalmen.  (1526). 
Dv'' ;  du  must  autf  das  wort  sehen,  das  dich 
belriflt,  das  zu  dir  geredt  wird,  vnd  nicht 
was  einen  andern  antrifft.  r5er  das  erste 
buch  Mose.  (1  527).  Blij*";  es  Irim  nichl  ilaa 
kbeu,  sondern  die  lere  an.  ebend.  aiiij''. 

Antreiben,  ettoas  fortwährend,  an* 
dauernd  treiben,  wiedetheien:  was  jr  bittet, 
glenbet  das  jrs  haben  werdet,  so  iaitl  jre 

u 


ANTRETEN 


106 


ANWALT 


gewis,  sonst  wo  mta  mkh  gebel  jioerzu 

vmb  ein  sach  antreibet,  ists  ein  zeichen,  das 
wir  gott  nicht  gleuben.  Jen,  2,  459". 

Antreten  j  xdoMh  treten  (sich  begeben), 
um  ein  mnl,  einen  Menei  xu  ilkerndlmen: 
ewer  du  dritte  teil,  die  des  sabbaths  an- 
treten (zum  tfmpeldienst).  2  chron.  23,  4; 
vnd  11  iru  rii]  j:r1irher  seine  lonte,  die  des  sab- 
bats  atilraUcn  mit  denen,  die  des  sahbatlis 
abtratten.  23,  8. 

Antwort^  durch  tcorle  einee  «ndem,  6e- 
•fo?if/>>r,?  (hirrh  deiten  frage,  vcranlaszte 
rede,  responsum,  beseheid,  enlgegnuHg,  ver- 
antworiung.  tcas  das  genus  belri/ft,  so  6e- 
gegne^  in  LnOkU  edufiflen  wie  mM.  haid  f. 
bald  n.,  doch  mU  beeorsugmig  ie»  Msteren. 
Ifilefjp  für  das  neutrum:  ein  richtiges  ant- 
wori  lül  wie  ein  Heblicher  kus.  spr.  24t  26 ; 
aber  was  sagt  jm  das  göttliche  antwort. 
RSm.  1 1 ,  4 ;  das  antwort  des  heiligen  geists, 
Weichs  hcrr  Simeon  vhorkomen  hatte,  das 
diese  icorf  Chri-^li  noc/»  fest  slehfn.  f  ]  n*?7  i. 
Ij'';  sulctis  autwort  mus  jch  vnd  iiu>  luciacu 
vns  jtzt  auch  lassen  gelten  vnd  gesagt  sein. 
wamunge  an  t.  I.  deudschen.  (1531).  Aij'*; 
bin  derhalben  vnterthSniglich,  wo  seine  bitte 
ziemlich  und  e.  k.  f.  g.  zu  thun  ist,  wolle 
ihu  ein  gnadigs  guls  anlworl  lassen  widder- 
fabren.  de  Wetu  br,  3.  184;  ich  bit  vmb 
ein  gnedigs  richtiges  antwort.  von  dem  baps' 
tum  zu  Rome.  fl520).  Eiij\  entschieden  f. 
tc<  es  in  folgenden  steUen:  der  kdnig  gab 
dem  vokk  eine  hart«  antwort.  1  MTn.  12, 
13;  auch  ward  er  somig  vber  seine  drey 
freunde,  das  sie  keine  antwort  fundcu.  Hiob 
32,  3 ;  man  wartet  der  antwort  von  dir.  34, 
33 ;  vnd  verwunderten  sich  seiner  antwort. 
Imc.  20,  26;  sein  gegcnpart  lassen  daselbs 
zur  verhör  vnd  zur  antwort  (Verantwortung) 
komcn.  wider  den  bischoff  zu  Magdeburg. 
("1539).  Cij".  in  der  bibel  führten  spätere 
ausgaben  das  f.  noch  weiter  ein;  in  einer 
WUtenb.  UM  9.j,  1664  iti  dos  f,  tehon 
kieanfdte  eimige  üsUs  fleN%  8.  5  imrek- 
gedrungen. 

Antwort,  im  16.  jA.  noch  haußg  antwurt 
(voe.  tue.  teuL  ante  lat.,  voc.  gemma-gem- 
mamni,  Da^fp,  dlet. «.  /.  1537,  doeft  1540 
daneben  auch  antwort),  mhd,  antwurt  f.  und 
antwflrte  n,  (Ben.  3,  810),  ahd.  anlwurii  n.  | 


tttid  antwnrtl  f.  (Graff  I  >  1023),  foük,  «nda- 

vaurdi  n.  ist  xus ammengeselst aus andsL' (int-) 
»  gegen  und  einer  ableitung  ron  wort,  oitQ 
gegcnwort.  vgl.  Weigand  wlb.  1.  48. 

Iitworteii  mhd.  antworten  (ITen.  3, 8 1 1 ), 
ahd.  anlwurian  (Gra/f  1,  1023),  gtäk.  and» 
vourdjan,  respondere,  mtgfgfien,  erwidern, 
enlgegenreden,  nnmentlich  durch  fragen 
eine6  andern  veranlasst :  da  sprachen  sie  zu 
jm,  wo  ist  dein  weib  Sarat  er  antwortet, 
drinnen  in  der  hUllc.  1  Mos.  1 8, 9  ;  er  sprach, 
wie  It^i-isestu?  er  antwortet,  Jacob.  32,  27; 
irage  ich  aber,  so  antwortet  jr  nicht.  Luc. 
22,  68.  antwortete  vnd  sprach  begegnet  in 
der  HM  io  Mnfig»  dnas  belege  inßr  an««- 
fuhren  ^Sberflusiig  erscheint,  die  sache,  iror- 
auf  man  antwortet,  wurde  ahd.  und  mhd. 
in  den  gen,  gesetzt,  bei  Luth,  gelten  eUe 
praep.  lu  wn4  auf;  antwortestn  oiclrts  la 
dem,  das  diese  wider  dich  zeigen.  MnUk, 
2G,  62;  nu  wollen  wyr  tzü  iles  königs  idgen 
vnnd  allcntzen  anlworltcn.  antwort  deutsch. 
(1522J.  Bj";  woU  ich  gern  richtig  vnd  klar 
SU  dieser  frag  antworten,  de  Wette  br.  i, 
381;  —  hat  er  lost  mit  jm  zu  bnddem,  so 
kan  er  jm  auff  lausend  nicht  eins  antworten. 
Hiob  9,  3:  vnd  er  antwortet  jm  nicht  mil 
ein  wort.  Matth.  27,  14;  hie  luil  i>ey  geant- 
wortet auir  alle  bOcher  d.  Carislads.  da»  m- 
der  teyl  widder  die  hyml.  propheten.  ( 1 525) 
Piij* ;  daraufr  mus  ich  antworten.  Hiob  20 
2 ;  es  ist  nicht  not,  das  wir  dir  drauff  ant« 
Worten.  IN».  3,  16. 

Bi^  ine  16.  ^  hatte  antworten  «neb  die 
hedeutung  von  überliefern,  übergeben,  Lmth* 
gebrauchtin  diesePi  sinn  «MrüberanlworteTi ; 
die  beiden  bei  Grimm  wtb.  1,  51 U  dafür 
gebrachten  belege  ans  der  Jenaer  amsg.  vo» 
Luthers  Schriften  gekSnn  Lnth,  nickt  nn. 

Antwertnng,  f.  Verantwortung :  vher  das 
vermag  «ie  niemand,  das  sie  ans  liclil  wolle» 
vud  zur  autworlung  stehen  on  bcy  jres  glei~ 
eben.  Jen*  2,  451*. 

Anwacbseiy  teoron  ieaditen:  wenn  er 
sich  solcher  gaben  vherhebel,  als  weren  sie 
jm  angewachsen  vnd  hctte  sie  nicht  ein— 
pfangcn,  der  machet  jm  ein  abgoll  draus. 
mtiemb.  (1539).  1,  222«.  ^  «M.  anawah* 
san.  {Graff  I,  685). 

1    Anwalt,  M.  «aebteoiler,  ^meiiralor,  An> 


uiyiii^ed  by  GoQgle 


AKWABTtJNG 


107 


AN2ei6S!C 


einem  bei  bur  khardt  brie/wechiel  «.  4  1 5  j 
»ach  einer  abtchrifl  milgetheitten  brief 
Labien  Md  «lorfc«  bald  «d^aeft«  fvrm: 
nsaU  geuosch  vtul  holhypeley  desanwaldes 
Simon  Blick;  des  rmwilden  elslergesrhrftv. 
—  oM.  aaawaUo  [Graß'  l,  813)  von  ana- 
wall potestcu,  gewall. 

tpruch  auf  künftigen  besitz":  (Jfom)  halle 
<!ie  anwarttmg,  das  nach  Pharaonis  todo  er 
^  wtre  köoig  worden.  Eist.  \,  291*.  zuerst  in 
' ämrimgeir,  mk.  «.  /.  1459:  wir  »dar  ti- 
szer  erben  enbehalden  vos  keyncriey  recht, 
fori' Tim:-f!  .ider  anwarlunpe  iup  darane. 

Anweisen  .  ;)rr?'  f  anweisete,  an,  zu  etwa$ 
ttmen,  wozu  hmfuhrenp  anzetgen,  bezeicK' 
tm:  vnd  er  sandte  Jada  fnr  jm  hin  in  Jo- 
seph, das  er  jn  anweiset  zu  Gosen«  t  Jfoi. 
46,  2S;  viel  sind,  die  von  den  tilgenden 
schretbea,  mehr  die  namen  preisen,  denn  jr 
oalur  anweisen.  Jen.  i,  21'';  wie  mich  der 
ihai  tQ  Aldenharg  enniciit  vnd  gebeten,  vmb 
einen  guten  prediger  ansttweisen.  JSm.  3* 
65'.  '  7/  weisen. 

Aaweiscr,  m.  instructor,  teiter,  fütirer: 
tt{Joluume»)  ist  der  aaweiser  md  ftlhrer 
um  wahren  liecht,  nieht  das  liechl  sdbst. 
Eis!.  2,  415'".  —  mhd.  anwlser  —  &et- 
ndnfler  (Ben.  3,  7G2).  roc.  inc.  teul.  h  iij: 
anweyser  Informator  eruUilor  inslruclor. 

inrcltnng,  f  mM.  anewbuoge  {Ben.  3, 
7621»  ünleiiung:  auff  das  die  eiofelttgen  vnd 
(Ii?  «0  der  Historien  nicht  wissen  not  li  lesen 
können,  dis  buch  s.  Danielis  doch  ctlliclier 
Qus&en  mugen  verneinen,  wil  ich  mit  dieser 
iwrhede  ein  M«ne  an  Weisung  geben,  der 
pfOfket  Daniel.  (1530).  Bj*;  solchs  Uiti  ieh 
aJlennoisl  darflmh,  das  ich  damit  allen  andern. 

e^  hcdurffei»,  vrsach  odder  an  Weisung 
gebe,  ddjt  heubtslUck  vnaer  chrislUcheii  lere 
iaa  der  sehrilll  allenthalben  vusuchen  vnd 
^uhandehi.  «ier  I17.p«a<in.  Rij*K 

AiwendeBi  aneifias  trenden,  tporaxtfver- 
teenden:  er  isl  zu  lohen,  vnih  seiner  arbeit 
vnd  angewenles  vieis  willen.  Jei^  5,  260^ 

Inwcffeea»  teeriton  an  Jemand,  dej^ehren, 
i-  anmuten. 

^Bwfrden.  nne. 

Anwerfen  gebraucht  Lulh.  einmalimsinne  , 
von  amnektn,  erwachen:  da  schickte  der  { 


bischofT  zween  seyiier  redte  gen  Bremen  vnd 
Hesse  anwerflen,  das  man  ylim  den  niünch 
schicken  wolt.  von  B,  Hewieo  ynn  Died- 
mar  verbrand.  (1525).  Bj^ 

Anzahl  (nn7i!),  f.  undm.  in  zwijnrhfr  be- 
deulung.  1 )  für  numerus,  wie  geicOhnltch  f. : 
slro  sül  luan  euch  nicht  geben,  aber  die  au- 
lal  Siegel  seit  jr  reichen.  3  tfes.  5«  18;  et- 
liehe  aiizal  der  tage.  4  Hef.  9,  30;  das  rö- 
mische reich  allzeit  s»inc  gewisse  anzal  hatte 
beide  d«$  fusvolcks  vnd  reisigen  zeugs.  ver~ 
manmtge  mm  febel  «sMier  den  TSreken» 
(1541).  Pitij";  eine  redliche  summa  vnd  an> 
zaili  korns  vnd  crbciss.  ordniWjr  ^pu  ge» 
meynen  kaslens.  (1523)  Hj'  . 

2)  im  sinne  von  frohndienjit^  in  welcher 
bedeuHmg  Luth,  anzahl  wUbmUeh  «erwen- 
det :  vnd  Salomo  legt  einen  anzal  (hebr.  OO, 
LXX  rf  oooi;,  rulg.  indictio,  Lulh.  in  früheren 
ausgg.  aussclios)  aufT  ganlzes  Israel,  vnd  der 
aiizal  war  drei^si^  lauseul  man.  1  kun.  b, 
18;  vnd  Adoniram  war  vber  solehen  anud 
{nd,  Mbel:  anlal).  v.  14.  —  bedeutung  vnd 
genus  scheint  sich  aus  dem  niederdeutschen 
antall  —  zukommender  theil  {Urem,  tclb, 
b,  l  O)demhochd.  loorfe  nUtgelheiU  tu  haben, 
vgt.FrommannwndUiiee.n.  -^ieeder 
mhd.  anezal,  noch  ahd.  anazala  begegnet. 

Aniiipfpn  (anzcpren),  „mittelst  eines 
Zapfens  die  erste  fliissigkeit  auslassen** 
{W^eigand  »tb,  1,  49):  vnd  haben  jre 
reden  also  getautet,  bette  man  das  hier  wider 
im  fasse  so  würde  nians  nicht  ansf^lEen. 
Eisl.  1,  529".  r^f.  anstechen  1). 

AnieicJinenj  bei  Lulh.  auzeichen  d.  t. 
anseiehenen  (e.  teichnen),  «ofare,  anmerken; 
so  aber  jemand  nicht  gehorsam  ist  vnserm 
wort,  den  zeichenl  an  »Iure!!  einen  LrielT.  2 
Thess.  3,  14;  (die  judenj  vliessen  sich  da- 
mit das  sie  fast  alle  mans  bilder  vnlcr  yba 
anseichneten.  sermon  von  der  kenbUnmma 
goltes  gepots.  (1526).  Aviij''. 

Anzeigen,  indirare,  kund  thun,  melden, 
offenbaren,  bei  Luth.  sehr  häufig :  Christus 
fodden  hie  (/eh.  31»  15  IT.)  von  sanct  Petra 
drey  mal  die  lieb,  ehe  er  yhm  die  sehafT  be- 
filliet,  damit  er  klcrlich  antzeigt,  wo  nit  liebe 
ist,  dr)  tr^hort  (Iis  schafTweyden  nit  hynn. 
grunä  mä  vrsacii  aller  artickel,  (1520).  Ij*; 
solche  ausflOchlige  rede  leigen  an,  das  vuul 

14* 


uiLjiiizcü  üy  Google 


AKZEIGEN 


108 


ANZIEHEN 


das  liecbl  schewet.  auff  das  vermeint  kei$er- 
Ueh  mKcI.  (1S31).  Ciij  .  damil  ist  also  an- 
geteigl,  das  wir  hoben  yhn  der  haut  sind. 
aiul.  der  zehen  gepotl.  fI52S  i.  Bvij'  ;  c.  k. 
f.  g,  wollen  sich  lose  inäulfT  nicht  l.isscn 
Widder  mich  hcwegeo  vnd  aus  angezeigten 
vnachen  bedenken  die  hohe  uimieidlich« 
RoUi,  die  mich  gedrungen  hat  »chArf  BU 
schreihcn.  de  Welte  br.  240;  man  musz 
grund  aulzeygon,  tlie  widdersachcr  zu- 
scliweygca.  von  dem  newen  Eckischen  bullen 
vnä  Utgen.  (1520).  Bnj*;  daa  mtlgtjri  wo  es 
euch  anders  gcldslet,  denen  anseigen»  die 
vielctchl  der  Stf'nckcfoUl  wiilor  mich  be- 
stcnckcrl  vnd  hcsehiuei^:>t.  kurtz  bekentnis 
iHMiiftetl.  Sacrament.  (1544).  Diij'* ;  scheuen 
ist  hie,  das  cyn  iglicber  hau  müssen  an  sey- 
gen  wie  viel  er  vermocht  am  gut.  randgl.  zu 
Luc.  2,  1;  dasz  ihr  dem  pulen  herrn  unti 
freund  wollet  anzeigen,  dasz  er  nicht  schul- 
dig scy,  solche  weise  fiirtunehmen  sich  und 
sein  hausvolcklein  zu  communicirn.  de  Wette 
br.  r>,  39;  ilu  liast  mir  IhmUc  nnjrczeigel,  wie 
du  gutes  an  mir  gothan  hast.  I  Sam.  24, 
1 9 ;  der  berr  hat  mirs  verborgen  vnd  nicht 
angexeigei.  2  JMfn.  4,  37 ;  herr,  aller  hertzen 
kundiger,  zeige  an»  weldicn  du  erwdet  hast 
vntcr  die'jcn  zweeti  nptxt.  rjesrh.  1,  21. 

Anseigen^  n.  inäictum,  ameige^  merkmal^ 
«UMceidben;  das  doctor  Eck  von  Rom  sey 
kttoimen,  wirt  mir  dnrch  viele  tappere  an- 
tteygen  bekundigl.  von  den  newen  Eckischen 
bttWen.  (1520).  Aj'':  es  fodm  die  noddiirin 
eyn  antzeygen  vnd  vorrhede  zu  stellen,  vorr. 
Quf  ia$  ».  IctI.  In  der  tf^^mhwmug.  v.  j. 
1522.  bl.  2*;  das  gilt  otcbl,  hat  auch  key- 
nen  grund  noch  anzeygen  ynn  der  srlnilll. 
der  \21.psalm.  fl524).  Aiiij":  vnd  i.st  gc- 
wis  ein  anzeygen  des  gcylz  odder  fawihcyl. 
«0»  kamfftikmiiung  vnd  wueher.  (1524). 
Jiij*;  fürwar  es  musz  der  zinszkouß' ein  figur 
lind  nntzeyjren  sein,  das  die  w<'ll  mit  schwe- 
ren Sünden  dem  leulTcl  vorkanttt  scy.  an  den 
christlichen  adel.  (1521).  Mj'';  wclchs  ist 
ein  anzeigen  jnen  der  verdamnis,  euch  aber 
der  scliglceit.  PML  U  28.  die  ndd.  Ubel  hat 
hier  hewyss. 

Anieigefi  m.person  oder  sarhe  die  etwas 
ßHxeifft:  viUeicht  seind  die  orgcicn  der  seihen 
seoger  vnd  beler  (die  nur  mit  dem  mwid 


singen  vnd  beten)  flgurvmi  .ini/cyger.  auszieg. 
imaseh  dts  «.  «.  (1520).  Dj*. ' 

Anzeigung,  f.  anweUm^t  mueige,  kund- 

gebung,  xeichen:  wolan,  so  denn  der  hohe 
geysl  erstummet  vnd  keine  anzeygunp  gibt, 
so  bitten  wyr  vmb  gnade,  das  ander  theil 
teadder  die  Ayml.  jwvjiAeteii.  (1 525).  Cij*; 
wer  den  heiligen  propbetcn  Jesaiam  wfl 
nützlich  lesen  vnd  desle  has  verstehen,  der 
lasse  yhm  (so  ers  niclit  besser  hat  odiier 
weis)  diesen  meinen  nt  vnd  aozeigung 
(Bngenhügent  Übertragung  im  ndd.: 
anwysinge)  nicht  veracht  sein,  der  prophet 
Jesnias.  (152S).  bl.  nlsn  i^t  das  nu  eine 
heile  klare  anzeygung,  das  diese  wort,  damil 
gotl  hie  drawet  vnd  verheyssei,  ailetn  die 
Juden  helreflcn.  ausleg.  der  seben  gepoU. 
(1528).  Fvij';  S7.0  hin  ich  eyn  glid  der 
Christenheit  nacli  laut  \nd  .inzcygnn^  dis/e« 
sacrauienls.  eyn  sermon  t  on  der  bereyiung 
tum  sierben.  (t510).  büj*;  der  seepter  em 
olTenllieli  anzeigung  vnd  vrkund  ist  einer 
küniglichen  oder  richterlichen  herrsilialTl 
vnd  gewall.  der  1 10.  psalm.  ( I531i).  Kiiij'. 

Anilehcn  (anzibcn),  mhd.  ane  ziuben,  an 
sien  (Ben.  8,  924.  026.).  ^ebmncbl  £mA, 
1 )  vom  anlegen  von  kMdungsstücken  aller 
art,  sich  oder  andern :  am  dritten  tage  zog 
sieb  Esther  königlich  an.  Esth.  b,  1  ;  sorget 
nicht  Ihr  ewreii  leib,  was  jr  anziehen  werdet. 
Jfaflik.  0.  25;  vnd  gotl  der  herr  machet 
Ad.im  vnd  seinem  weihe  röcke  von  feilen  vnd 
zog  sie  an.  1  Mo."?.  3,  21  ;  brod  zu  e$scn 
geben  vnd  kleidcr  an  zu  ziehen.   28,  20; 
(Itaiar)  legt  den  maniel  ab  vnd  zoch  jre 
widwenkleider  wider  an.  88»  19;  vnd  deo 
seinen  Aarnn  soltu  r(5cke,  gftrtel  vnd  hniihen 
machen,  die  licrrlich  vnd  sciiiin  sL-ien,  vnJ 
solt  sie  deinem  bruder  Aaron  sarapt  seinen 
sttnen  anziehen.  2  Jfot.  25*  40.  41 ;  daruinb 
zihct  secke  an,  klagt  vnd  beulet,  /er.  4t  8; 
villi  «^rillen  nicht  mehr  ein  raiiclien  mnntrl 
anziehen.  6'ocÄ.  13,4;  es  grcyflen  ni.incli> 
mal  zwcy  zur  ehe,  die  kaum  eya  heoiLü  au- 
zuzihen  iiaben.  4er  127.  ptaim,  (1534). 
Bj*;  so  w  undert  mich,  das  solcher  kluger 
kitnig  nii  ht    n  di  noch  die  kindor  s<  )iMr!i  rrn- 
tzeuchi.  aniicort  deutsch.  ( 1 522).  Bij'.  hieran 
sehHetfl  «icb 

2)  ein  häufiger  fyUrU^er  gekraut-:  vnd 


iJiyiiizea  by  Google 


109 


ANZVVEIFEL 


xoch  n  den  Oiicb  wie  Mio  hein1>d*  ^f.  109, 

JS;  zeuch  macht  an  du  arm  des  herrn.  Jes. 

51,9:  zeuch  deine  stcrrkc  .in.  52,  1;  er 
xeucht  gerecbligkeit  an  wie  ein  panlzer.  59. 

17;  liehet  «o  den  herrn  Jhesum  Christ  Affm. 

13,  14;  siefeet  dea  newen  menschen  an, 
Efh.  4.  24  ;  so  ziehel  nu  an  .  .  .  Iierlzlichos 
erbarmen,  fremidlij:ikpil,  «Ipinul.  snniniuut, 
gedulU  C<tl.  3,  1 2 ;  da  zog  der  gei.sl  dvs  herrn 
Oideon  an.  Hdu,  6,  94 ;  der  geisl  soeh  an 
iraasia.  1  ehron.  13,  18;  darumb  wir  solche 
abgüitische  lodle  vnd  loll  f tükleidd  viul 
joen  die  sciHine  musica  abgesircilll  viid  dem 
lebendigen  lieiligen  golles  worl  angezogen. 
«MT.  gm  den  begrähnUgetängm  v.  j.  1542. 
W*ck0tma§§t  ktrchenlied  $.  802. 

3)  rorbringen,  anßthren,  cilieren:  wan 
ich  dm  giauben  szo  hoch  anUyhe  vnd  solche 
vngleubige  wercfc  furwirlT,  schuliligen  sie 
mich  idb  vorMeie  gal»  werck.  «e»  den  gulen 
«ferdktn.  (1520).  Aiij'';  es  liatl  her  Carnlus 
▼an  Milliiz  geslernn  Iioch  angezcogen  die 
voeer  vond  freuell,  f>io  durch  mich  der  ro- 
Bti^ea  Urchen  icugerugl.  originalbrieff  der 
hihi  lu  Gotha  cod.  Chart.  379  fol.  2.  de 
Wette  br.  1,  207;  tlartmili  i~t  das  mrlil  ein 
wunder,  das  sie  ih%  für  ein  wunder  nnzdicn. 
nemlich  das  jm  ein  gros  leü  der  well  ge- 
tiBta  ist.  «erUgung  det  tUeoran*  (1542). 
Füj';  alhie  {ML  16,  9)  wird  der  vnglaub 
fiir  «tind  angezogen,  ausleg.  der  ec,  von 
ostem  etc.  (1527).  Niij';  golics  narae,  worl 
vfid  Ulel,  soll  ntchl  vergeblich  noch  vnnUlze 
aeiogen  werden,  efmanmige  stMi  frUe. 
(I&25).  Bij'':  drunil)  bleiben  wir  auff  Chri- 
stus Worten  dif  ich  ani/ogen  Ii;ib.  anlicorl 
deuUch.  (1522j.  Ciuj";  diszer  arlickell  isl 
der  heobUrtickell,  vnd  das  er  ia  wel  eyn- 
MMe,  ttt  er  gar  dvrch  vidi  capitell  .  .  . 
rmmer  an  vnd  angetzogcn.  warumb  des 
bapsts  bucher  varbrant.  (1520).  Aiij'';  wie 
die  ilzt  angezogen  psalmen  anzeigen,  von 
«^ner  gereehtigkeit.  (1530).  Biiij^ 

4)  einmal  erscheint  auch  sich  anzielion  i 
/iir  si<  h  aniieluiien :  d.is  ihun  nu  die  mied- 
hnp'iih  lil,  die  ziehen  sic  h  der  schpfllin  nicht 
an.  awtl.  der  ev.  va»  oHer^n  etc.  (1527^. 

Aningf  ».  Aie  Keranzieheni  es  haben  vns 
bi»  daher  so  nancherley  newe  aeilang  vnd 


geschrey  von  des  TUrchen  ansog  endlich  jrre 

gem.icht.  Ji'ti.  7.  392. 

Anzünden  (nnzundcn),  \)  brennbare  Stoffe 
in  flamme  setzen,  entxünden':  wenn  ein  fewr 
ansfcompt  vnd  ergreifll  die  dornen  vnd  ver- 
brcnd  die  garhen  oder  gelreide  .  . .  sol  d«r 
widorslatten,  der  das  fewr  angf^zfln-b  t  lial. 
2  Mos.  22,  6;  vnd  (seit)  den  j-Tinzen  wider 
anzünden  auti  dem  altar.  29,  i  3 ;  das  fewr 
aulT  dem  aller  sol  brennen  vnd  nimer  ver- 
lesscboi,  der  priesler  sol  alle  morgen  holtz 
drntifr  anzünden.  3  Mos.  6,12;  das  liecht 
Israel  wird  ein  fewr  sein  vnd  «soin  heiliger 
wird  ein  flamme  sein,  vnd  wird  seine  dornen 
vnd  hecken  ansitnden*  Je$.  10,  17;  man 
zfindel  auch  nichl  ein  lierhl  an  vnd  setzt  es 
viiter  einen  scbefTel.  Mallh.  ,'>.  1.");  da  das 
der  könig  hürel  ward  er  zornig  vnd  schiekele 
seine  beere  ans  vnd  brachte  diese  mürdcr 
vmb  vnd  tOndei  jre  sUd  an.  22,  7 ;  was  ists 
wiindnr  das  blick  vnd  donner  offlkirchen  an- 
Izutidci.  dipvvril  wir  aus  dem  li»Mh,Tisz  ;il<:o 
ein  spulU.iusz  niarhcu.t'ondcn  guten  ucrcken. 
(1520).  Ilij'-. 

2i  oft  auch  figütUeh:  ich  armer  hruder 
Ii.ili  idier  einn  now  ff^wr  nnlzundt.  euange- 
Uum  von  den  tzehen  auHfetzigen.  (1521). 
aij*;  richten  auch  an  alle  bindernis  zum  gu- 
ten vnd  alle  foddemis  zum  bOsen,  hetzen  die 
leute  zQ  samen,  zünden  hie  vnd  d.i  fewr  an» 
wo  sie  können,  derprophet  Snrharju.  (1 528). 
Gij* ;  ein  zorniger  mensch  zUndel  hadder  an. 
Sir.  2S,  II;  die  zungc  zündet  an  allen  vn- 
sem  wandel,  wenn  sie  von  der  helle  enlzfln- 
det  ist.  Joe.  3.  6. 

die  frühere  .spräche  verttendet  für  incen- 
dtre  wie  accendei  e  nur  entzünden  (s.  d.), 
erst  im  1 5.  /b.  begegnet  anzünden  (s.  5.  m 
der  ersten  deutsch,  bibel:  der  do  anzündet 
da:;  fewr,  der  gell  den  schaden,  2  Ifos.  22, 
6  u.  oft  ff). 

Anzweifele  adv.  ohne  zwei/el:  e.f.  g.wolt 
sich  aller  giinal  vnnd  trew  zcu  ym  vorsehen, 
I  wie  dann  anzcweyfell  e.  f.  g.  die  selbe  olTt 
an  ym  erfundenn.  Originalbrief  aus  dem  j. 
1517;  begere  vorpehnng  lauiteriicli  vmb 
gottis  willen  von  allen  menschen,  deren  wir 
vill  antsweyffel  beleydigel  haben,  ejyneermot» 
von  der  hereytung  zum  iterben.  (1519).  ajK 
später  on  tweifei.  —  «oe.  tne.  teut»  biij*: 


Digltized  by  Google 


AKZVVLNGEN 


110 


APOST£LTAG£ 


anzwMfel  «dteilimta  proculdabio  . . .  sine 

Aniwiilgei)  durch  zwang  an  einen  &rin- 
gen:  so  jemand  tun  gcbolcu  vvuUaazwiiijjeii. 
Ktdbr.  31 

Apfel,  m.  Hne  beiuuuUe  obilaH,  mhd. 

apfel,  aphel  {Ben.  1,  47),  ahd.  aphttl,  apbol 
{tiraff  1,173).  derpL  igt  beiLuth  f/ftro/»»- 
Uch  wie  tnhd.  epfel ,  doch  erscheint  in  eini- 
orighuUdrueken  seiner  tehriften  auch 
Me  hn  15.  16.  tuul  17.  jh.  käitfige  Schrei- 
bung üpfel ,  wozu  das  vocab.  ine.  teut.  bl. 
rvij*'  sogar  den  sing,  opfel  bietet.  HeHeicht 
ist  apfel ,  dessen  I  von  der  würzet  ausge- 
Khlossen  hieiken  wmn',  mit  obsl  wrwtmdt. 
vgl.  Grimm  wib,  I,  533.  Weifandwtb. 

1.  50. 

a)  beispiele  fiir  dm  sfng.:  das  machfi 
aber  das  er  deu  apüel  ass,  er  hatte  eine  iicwe 
brauU  von  der  sünde  wider  den  heil,  yeist. 
(I&34).  Bij*;  wdl  Adim  jnn  daen  apflel 
faeissel  toi  er  souil  aofgerichlet  liaben ,  das 
n1lp  meiTschen  nach  jm  bis  zu  pn;!  der  weit 
iuu>äen  des  lods  sein,  das  15.  cap.  der  er- 
tm  ep.  s.  Pauli  an  die  Cwinther.  (1534). 
Ny''. 

b)  pkr  den  pl.:  er  erquickcl  micb  mit 
bluQicn  vnd  labet  mich  mit  cplleln.  hohe  lied 

2,  5;  wenn  man  einen  b.iwm  schiillelt  vnd 
zwceii  odder  drcy  epU'el  darauü'  bleiben,  das 
15.  eap,  der  ersten  ep.  e.  PauU  an  tfle  Co- 
rinlher.  Oij'';  fJer  wucberer)  crbeil  nicht, 
silzl  hinder  dem  ofen  vnd  brett  o()fk'l.  an 
die  pfanherrn  wider  den  wucher  zu  predi- 
gen. (15-10).  Ej\  kauslu  bic  uichl  hüber 
noch  mian  dencken,  so  bleib  .binder  dem 
ofeu  vnd  brad  die  weil  birn  vnd  dplTeL  tom 
ttbendmal  Christi.  (1528).  iij''. 

c  i  eine  beiLulh.  wiederholt  vorkommende 
redensart  ist  in  einco  sauren  apfel  beiszcn 
ithwem  mrOemehmen,  unangenehmes 
gestehen  lassen:  das  mflssen  wir  lassen 
geliPT!  vnd  als  jnn  einen  sawern  apfr!  1  bis- 
sen, ein  tröstliche  predigt  von  der  zukunfft 
Christi.  (1532).  Cj';  e.  k.  f.  g.  em  wenig 
bat  müssen  weraiulb  essen  und  in  einen 
sauren  apfel  beitsen.  tfe  Wette  5r.  4«  347. 

ipfelbaanii  m.  malus:  aus  einem  kleinen 
kern  einen  solchen  schonen  apifelbawm  odder 


kirsciibawoi  su  machen,  das  1 5.  eap.  i§r 

ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Cnrinther.{  \  534). 
diij';  vnler  dem  npllVII>  iwm  weckt  ich  dich. 
hohe  lied  S,  5  ;  Granaibeume ,  palmbeume, 
epirelbenme.  Joel  1,  12.  afnil  dieeer  an* 
sammensetzung  galt  ahd.  aprullri,  aflallri 
(draff  1,  1  74.  175),  mhd.  niriKer  i  Hen.  3, 
'A  l ).  voc.  inc.  teut.  h  iij'':  alfallem  wo(  druck' 
fehler  (ur  allalleru,  heute  nur  noch  in  ortS" 
iMima»  eiMfe».  «fl.  Grimm i9lb,  1,534. 
Weigand  mtb.  1. 18.  Himer  idiot.  s.  5. 

Apffibhi,  m.:  der  apflelbisz,  so  S'hm 
vnd  iieua  gethan,  ist  ein  schwer  dinggewest, 
wir  müssen  des  noch  aUe  eolgellen.  litcAr. 
44^ 

Apfelgelt,  m. :  was  ist  das  anders,  denn 

aus  gotl  einen  ''•»i^en,  h  einen  apfelgotl 
^eniacbel.  deudsch   cateciusmus.  (1529). 

I    Apfelkönig,  m.:  was  werens  sonsl  ffelr 

kümge  odder  lienn?  apfTelkilnigc  oder  ge» 
malle  herrn  mtistens  sein,  der  1 17.  psalm, 
(1530).  Ciij".  bei  Franck  chron.  515* 
auch  apfelkaiser.  —  apid  ^ienf  in  dlasen 
zusammenseiamgen  als  beMeiehmng  dm 
geringfügigen. 

Apostel  (apostol),  m.  abgesandter,  vom 
gr.  dnoctoXoQ,  goth.  apau!»laulus,  aM.  bei 
Tat.  154,  16  posiul,  «üktf.  apostel:  apostd 
ist  eben  so  viel  gesagt  als  ein  gesandter,  ausl. 
der  er.  an  den  furnemisten  festen.  ( 15271. 
Aüij'*;  zu  den  zeylen  der  aposlulen.  et/n  ser- 
iRonvoniiflii  NeiMn  tesl.  (1520).  Cj'.  die 
äUere  spradu  verdentidUe  twdibole. 

Apostflamt,  n.  unocrroXi^:  das  einer  em- 
pbahe  die«en  dienst  vnd  apostelampt,  dauon 
Judas  abgewichca  isU  apost.  gesch.  Ij  25; 
damit  leigi  er  selbs,  das  das  apostel  ampi 
nichts  anders  ist,  denn  das  ami  eines  iireiefa 
oder  hrniiiilipners.  iiao  Aochaetl ipred^ieii. 
(1536).  Euj' 

ApestelsUmd,  m.:  Judas  musl  auch  kei- 
nen geringen,  sondern  den  apoolelslant  be* 
schedigen.  vcarumh  de»  frajMla  ^mAot  ror> 
branl.  i  1520j.  Biij\ 

Apaüteltage)  die  den  aposleln  geiridmu- 
len  feiertage:  dasz  obngefahr  eiu  bcfelil  ko- 
men  sey  die  swey  stttcke  Widder  auffsorich- 
ten,  nXmlich  das  wetterleulen  und  die  apo- 
sleitage  au  feyren.  de  WeUe  br.  3,  44ö. 


uiyiii^ed  by  Google  i 


APOSrOLlSCil 


III 


ARBEIT 


mi:  die  epistel  Jacoiii  keyn  rechte  apostlo- 
Ksch  episte!  ist.  epütets.  Felri.  { 1 523).  Biiij'' ; 
es  mosz  eyn  apostolischer  odder  euaugeli- 
wlier  geyst  kk  i eyn.  himI.  ätr  «p.  mA 
mmg.  vo»  ekriMtag  «le.  (1522).  ee•Hj^ 
auch  die  vom  bapst  ausgehenden  sehreiben 
bekommen  dieses  aUribul:  vorfplscher  der 
bullen  odder  apo&iolischen  brieß'en.  de  cene 
iMMU.  (1522).  Bj^  Bliij^ 

A^thcke,  f*mkd.  apoleke.  appot^ke(Aen. 
1,  48l,  roc.  ex  quo  Biiij»  gekürzt  ajitliek, 
ro»  gr.  uno^r,i(r.  fiyenUich  magazin,  Spei- 
cher tUierhaupt,  im  milielaUer  eingeschrätücl 
mtfÜB  wMM^  mm  spwreim  «rnd  ors« 
Mdm  l^mmagemmarutn  b  vij*  tpotheca:  da 
specery  gadcii :  fvler  apolerk),  so  auch  bei 
Lulh.:  der  natne  Josias  ist  ein  eddel  reuch- 
werg  aus  der  apoteken.  Sir.  49,  1 ;  lieber 
was  lind  alle  ertste»  «peleken  vod  warter 
gegen  goU?  ob  man  für  dem  sterben  fUehe» 
mn^e.  n">27i.  Ifiiij'';  ich  liahc  da^'C^pn  ein 
ku&Uicb  tinack  vnd  apoleckcn,  so  der  siiudc 
}T  knft  md  gifll  nimpt.  owlcf ,  der  «f>.  vnd 
imm§,  eo»  Miem  ele.  (1 544).  Xx  j* ;  Chri- 
stus ^^1ser  Herr  gebe  c.k.  f.g. . . .  eine  slarrke 
erUney  vnd  apoteken  i^e^'en  sn!<'l!e  kr.^nck- 
hetl  zu  erhaUtii.  ortginaibnel  tm  archw  zu 
IFeteer.  N.  pag.  109.  H.  Äiim. 42.  I.e.  — 
heute  ist  apoiheke  nur  »JheUmiUeUaden.** 

Apotheker,  m.  roc.  er  quo  apteckcr,  aus 
miUellat.  apotlieciniis,  inhaber  üiner  apo- 
iheke, pigmentarius ,  speciartus  {voc.  inc. 
IMC.):  der  messeD  ist  die  aueb,  dai  da  mieh 
gleychisl  dem  apoleker,  die  aufTyhr  buchsen 
pm  liipH  «rlirpvhenn  vnd  giffl  drynnrn  ha- 
ben, auff  das  vbir christlich  buch  hocks  Em- 
tun.  (1521).  Jy";  allerley  puluer  eines 
apetckers  {^näg,  pigmentarius).  kehO,  9,  6; 
seine  backen  ^mi  wie  die  wachsende  wurlz- 
ptrllin  der  apoleker.  5,  13;  der  apoleker 
{tuig.  ungucntariusj  macht  ertzney  draus. 
Är.  38,  7. 

IpiMMffiB,  f.:  ewre  töcitter  aber  wird 

nemen,  das  sie  apolekcrin,  kÖchin  md 
beck^^nn  'ioien.  1  Sam.  8,  13. 

ip«thckfrknMt^  f.:  die  kusul  wohlrie- 
«kenie  oHe,  faifren,  räuditnmit  n  herein 
ttaf:  ^nd  mache  ein  heiliges  salbole  nach  dtr 
apeteker  kimat.  2  ifoe.  30,  25;  md  macbe 


reachwerg  drans  nach  apoteker  kunst  ge- 
mengt. 30,  35;  allerley  siteooroy  nach  ape- 
Hikor  kunsl  gemacht.  2  chron.  16,  14. 

April,  m.  der  vierte  monat  im  jähr,  bei 
Dasyp*  fie5en  aprill  «mth  aprel,  tote  noeJk 
mumäarUiAt  mM.  abriile,  aberdle  (Ben.  I , 
4.  5),  welches  schwach  biegt,  von  lat.  aprU 
Iis:  hey  yhn  (den  Juden)  ist  dor  orste  mond 
Tod  des  jani  anfang  der  april.  der  prophet 
Atdborja.  (1528).  FijK  —  imuhwMkm 
gen.  tcahrl  die  folgende  xmammeneeimng* 

Aprillenwetfer,  n.  veränderliches,  unhe- 
ständiges  weiter,  daher  die  frprürhtcöriliche 
redensart:  herrn  gunst  vnd  apnllenwelter 
verkeren  sich  bald.  Aampetl.  Jhena,  1 559. 

476^  doch  aucA  aprillwetter:.  (Dartd) 
muste  auch  errarcn,  das  fflrsfm  hnlt!»'  april- 
weiter  were.  riertrösliiche psaimen.  { 1 526). 
Ciiij'' ;  fürslen  gnad  aprill  welter.  ebend.  — 
mhd*  aberdien  weler  {Ben,  1,  5). 

Arbeit;  /.  hei  Lulh.  nur  erbeit,  dialectisch 
noch  (z.  b.  in  Obethetien,  der  IFetfera«) 

«'r«et,  ist 

1 )  jede  auf  einen  needk  jmrfdklele  IMU^ 
keif,  5eidUi/ll^iiiijr,  dU  «Öke  «nd  «melren- 

gung  fordert:  (die  Egypler)  machten  jnen 
(den  Israeliten)  jr  leben  saur  mit  schworer 
erbeit  im  thon  vod  zigeln  vnd  mit  allerley 
fronen  auflT  dem  felde  vnd  mit  alleriey  erbeit, 
die  sie  jnen  aufTleglen.  2  Mos.  1,  14;  vnd 
die  kindcr  Israel  siifl'zclen  vber  jrc  crheil. 
2,  23;  sie  liürelen  jn  niclil  für  seiifTlzon  vnd 
angst  vnd  harter  erbeit.  6,  9 ;  wer  ein  er- 
beit ibut  am  sabbatb  tage,  sei  des  todes 
sterben.  31,  15;  drauben  so  on  deine  er- 
beit wachsen  soUu  nicht  lesen.  3  Mos.  25, 
5;  die  hellll  theten  die  erbeit,  die  ander 
IteltR  hielten  spiesse,  schilde,  bogen  vnd 
pantaer.  JVek.  4,  r6;  feyren  das  ist  massig 
stehen  von  der  erbeit  dendteh  ealedWmiia. 
(1529).  Dif. 

2)  molestia^  mühsal,  beschwerde:  md 
wens  köstlich  gewesen  ist,  so  i^  mflhe  md 
erbeit  gewesen,  fe.  90,  10;  do  sihest  die 
erbevt  der  vntcrdrilcklcn,  was  sie  levdon 
müssen  von  den  tyrannen.  bulla  cene  do- 
mini.  (1522).  Eiiij^ 

/n  arbeit,  mhd,  arbeit,  arebeit  {Ben,  t, 
53),  ahd.  arap  b)eil  {Graff  \,  407).  goth. 
arbai^,  f^H  arh  dar  wurse^  ett  der  ad- 


Digitized  by  Google 


ARBEITEN 


112 


AfiCUE 


Mtung  XU,  diesem  wurzelhaften  arb  Ikgl 
aber  nichls  miher  als  das  goih.  .itfn,  (in,< 
erbe  «=•  [nachgelaaenes)  grundeij/enlhum, 
und  arbeit  könnte  ursprün0d^  teMsen  auf 
uimm  grmiägifuUktim»  feUlbeHeUuugief»; 
doch  hat  schon  das  goth.  arbii))s  die  bedeu- 
tung  bedrängnis.noth.  vgl.  Weigand  wtb. 
l,  52  tt.  299.  Grimm  wtb.  1.  539. 

Arbeiten«  goth*  arbaidjan,  oML  tnpeitaii 
tnui  «npeitdn*  mhd.  »rebeiten,  arbeiten,  bei 
Luth.  erbeiten,  me  erbeit  ßr  arlieil. 

1)  intransiiir>:<  iirhiiU  u,  tcirken,  schaff 
fen:  der  faulciiuer  alter  Adam,  der  nicht 
gerne  ertieylet  vmb  seyn  brodi  tu  erwerben. 
von  kauffihttnälmtg  vud  muh»,  (1524). 
Jij";  ettlirh  vngchcwr  crbrytcn  vnd  luilfn 
doch  kaum  hrocl  zu  ossfii.  der  121 .  psalm. 
(1524j.  Bij';  erbeyle  ein  ygUchcr  des  tags, 
den  er  lebt»  morgen  weys  er  nicht,  ob  er 
lebe»  lebet  er,  so  crboyie  or  aber,  vber  das 
erste  buch  Mose.  il527).  Niiij" ;  das  erste 
stuck  der  guatlcu  hat  allein  die  art,  das  es 
Widder  die  vbrigen  suode  erbeytlel.  grund 
«niul'erMM^.  (1520).  ctiij*;  uehs  ugesolto 
erbeiten  vnd  alle  dein  ding  beschicken.  2 
Mos.  20,  y  ;  wo  haslu  heul  gelesen  vnd  wo 
haslu  geerbeitct  ?  Huth  2.  19;  wo  der  herr 
nicht  das  haus  biwet,  so  erbeiten  vBibsonst, 
die  dran  bawen.  ps.  127,  1 ;  die  da  baweteti 
vnd  crboiton  niii  Iiauso  lU's  licrrn.  2  kön. 
12,  l  1  ;  kilnsilii-h  zu  erbeiten  otn  gold ,  Sil- 
ber, erlz.  2  Mos.  31,  4;  su  sende  nur  nu 
einen  weisen  man  su  erbeUeo  mit  goM ,  Sil- 
ber, erti»  eisen.  2  chron,  2,  7 ;  sie  {die  tu- 
gentsame  hausfrau)  erbeilel  gerne  mit  jren 
hendcn.  spr.  31,13;  Hie  da  erbeileu  im 
Wüi  t  vnd  in  der  lere,  l  Tim.  5,  1 7  ;  vmb 
meines  namens  willen  erbeitesta.  offenb. 
Joh*  2.  3. 

2)  transitives  arbeilen ,  bearbeiten ,  mit 
acc.  der  sache :  die  vil  besser  tliuu,  die  der 
selttifll  naeh  die  erden  erbeytten.  an  den 
MtUieK9it«49l.(\b2 1 ).  Mij« ;  erbeite  deinen 
acber,  'l;irnach  bawc  dein  haus.  spr.  24,  27. 

3)  sich  arhcilLMi,  sich  anstrengen,  mühen: 
hab  doch  ich  selbs  wol  drey  jar  mich  gc- 
ertieitel,  ehe  ich  aus  des  hapsis  geseizen 
mein  gewissen  erlflsel  heb.  Jtm.  2,  75*^ ;  ich 
erbeyle  mich  nnt  mcyncm  siiflzen.  pg.  B,  7 
nach  der  übersetiung  in  den  sieben  busx' 


pnUmen  v.  1 525 ;  s.  Augustin  de  consensu 
»u.Tiiü'clistanim  vil  sich  drinnen  ♦rbeilel. 
vom  abendmal  Christi.  (1528).  ynij'. 

irhdtea  (erbeiten),  n.  tuikiUmtMtd^  ge» 
5ftttioMer  inf. :  wo  der  heir  nicht  das  faetm 
bawet,  da  ist  ilas  erbeiten  vmb  sonst,  der 
prophet  Sacharja.  (152S).  nj"* ;  es  ist  f^in 
einzeler  vnd  nicht  selb  ander  vnd  bat  weder 
Itind  noch  brOder,  noch  ist  seines  erbeüea» 
kein  ende.  pred.  4,  8. 

Arbeiter  («Thciipr) ,  m.  Operator ,  opera- 
rius:  lievleis.'iij^'e  dich  gölte  zucrzcigcn  euifu 
rechbchaHeu  vnd  vustrefllicheu  crhcilcr.  2 
21m.  2»  15 ;  was  von  epem  leybeygen  tue 
Paulus  sagt,  das  ist  auch  von  alle  gemiedleu 
1  Ti(  liff-n,  Inflation,  lagldner,  erbcylter  vnd 
yc.siud  gegen  yluca  berrn  \Tid  Trawen  zu 
ballten.  ^  7.  cap.  der  ersten  epistel  «. 
FauHan  die  Cormffter.  (I52S).  hi}*;  an 
siebenden  lag  aber  sollen  knecbl,  tagiOMT 
vnd  allerley  eiht-ylcr  .  .  .  rüge  haben,  aus- 
leg, der  xehen  gepoU.  (1528j.  Jv;  ein  er- 
beyter  ist  seiner  spnse  werd.  JlnUft.  10,10; 
das  himelretch  ist  gleich  einem  hansvater, 
der  am  morgen  ausgieng  erbeiler  zu  mieten 
in  seinen  Weinberg.  20,  !*.  also  machten 
alle  weise  menner  vuicr  den  erheitern  am 
werck  die  wonung.  2  M&t.  36,  8. 

Arhcllmi  (erbeitsam),  voe.  ex  quo  erbet* 

sam,  mhd.  und  ahd.  arbeilsani. 

\  \  nPTumnosus,  beschwerlich  ,  mühselig: 
es  will  lijyr  sauer  vnd  erblsaui  {sicl}  tneiu 
leben.  üeHebenpusspsalmen.  (1517).  Aiiij'* ; 
das  gantz  puszende  leben  vnnd  erhtstme 
casteyung  des  flcischs.  ebend.  Fj^ 

2)  laboriosus:  aiu  siebenden  tag  sollen 
prerd,  ochssen  vnd  ander  erbeytsam  viehc 
rüge  haben.  muL  der  sdbe»  i^epofl.  (1  &28). 
Jv. 

Arbeitslente,  pL  des  «tnf.  arbeilaoiaiui» 

Jen.  1,  2S3^ 

Arche  (arcba),  f.  kosten,  älttr  wM.  vmeh 
»ch  {erste  deuUehebibel,  NUmb,  bib.),  «iM. 

arche,  ahd.  arrha,  aika.  goth.  arka,  entlehnt 
aus  lat.  arca.  1)  rorzugsiieise  für  das 
kaslenartige  schiff  JSoahs  gebraucht:  das 
man  die  archa  nennet  ist  ein  latiaiseh  wort 
ynn  die  deudsche  sprach  geraten,  als  wir 
sonst  \iel  mehr  latiniscli  \iid  welsche  worl 
haben,  wir  heis«ea$  aufl'  vnsere  sprach  eigent* 


ARG  1 13 


ÄRGERN 


beb  eisen  kasien  odder  ein  lange  laden,  vber 
das  erste  buch  Mose.  ^1527^  Tiiij'';  Ins  nii 
(li'u  liig,  il.i  Mix!  zu  (Ilt  an  lu'ii  ciii^'u  ng. 
MaUk.  24,  38;  zu  ti«Mi  Zeilen  rsue,  mao 
ilie  iftiia  lurttttel.  1  Petr.  9»  20;  es  war 
(rar  evtl  iierrUc!!  reilc  für  (l«;n  niunsichen.  da 
iNoe  die  arca  kawcl  vnd  soj-t  i  die  wt-IIi  wiii de 
vdntiai'ken.  ausleg.  der  vp.  vnd  euang.  von 
Chrislag  etc.  (1522).  Vyij'  . 

2)  4orh  «ndk»  ftUt  1»  den  vorliitik.  bib»im 
mctmtrgung  der  v%äg.,  vonderkundesiade : 
die  prifvh'r  siuiulcn  iiui  der  arr.1  ym  Jordan, 
«ytt  sermoH  con  dtm  hochwtrüigen  sacra- 
maa,  (15 19).  cj";  waran  lial  es  ücn  gufvh- 
lelf  was  {wturi  doch  die  archen  odder  laden 
di,  da  goU  so  ge%vi<(  war  »U  vni  sacraiuenl. 
aiu/.  der  euang.  von  ostem  fir.  f\b21). 

vod  der  icmpel  golles  ward  aiiilgellian 
ua  Umel  fod  die  archaaeioesleaUmenls  ward 
ia  sdaen  lempel  geaelieii.  olfei^.  Joh»  11,19. 

<r;,  ad/,  übel,  Ufa«,  eowj».  erger,  ««i|>er/. 
erpest. 

o>  au/' pertonen  aHgewaHä^ .  dis  ist  eine 
aii^  alt.  Mmc.  1 1 ,  29;  das  wir  etidsel  wer- 
den Ton  den  Miariiftcn  vnd  argen  manschen. 
2Thett.3,2;  dniiiil)  iiistii  ein  dich  vnd 
rcUhfr.  u  viel  tTiirr  denn  ein  siratichdielt. 
auil.  der  zehen  gepot.  {  Iö2b).  Mvij^;  yiie 
erger  sehikk  ybe  besser  gtvck  (aprtieftioorl). 
d0r  1 12.  ptalm.(  152(>|.  aiij^;  das  si«  mus- 
aeo  darüber  sterben  iilsilie  crgeslenschecher 
^  »ctiendliclisten  buiiWK-lite.  das  lü.  cop. 
a.  JbjkmtiM.  ( 1 53S).  Eij\ 

b)  amf  eatAen  kewogem:  ein  fauler  bawm 
bnngel  arge  frOrhte.  Maüh.  7.  17  ;  aus  dorn 
hTf fpn  komen  arge  gedancken.  15,  19;  was 
au5  fincm  argen  schalckliaßligen  her(zen 
kihopt,  du  ist  aichl  gut.  vfterdat  ertiefrud^ 
Mote,  (1S27).  Ziiij*^;  flats  mir  gestern  vnd 
Aitif  nacht  mein  hals  ürger  worden  ist.  de 
Wette  6r.  5.  330;  dis  stück  lesst  niolil  allein 
keioe  kirche  bleiben,  sondern  inacbl  das  er- 
geste  stanck  gemach  des  teurds  draus,  wider 
Bern  WonL  ( 1 54 1 ).  Düij". 

n  ohne  beigoßU/les  tubst.:  icli  linl)  nirlits 
arge»  an  tlir  gespürt.  I  Smn.  "29,  0  ;  jr  Inssel 
das  gute  vod  liebet  das  argn.  Micha  3, 2 ;  die 
gaoue  weit  tigi  im  argen.  1  JoJk.  1fr,  19;  sie 
|k«n  mir  aiges  vmb  guls.  ^.95,  12;  ah 
ick  hab  viel  ein  ci^rs  geüian.  wider  dtu 
liimm.  Wdiiertrach. 


haptUm  Mu  Rome»  (1545).  Bj^;  (alle  crea* 

tiiren'  .  .  .  den  Irnnipri  dienen  zum  besten, 
den  Ixisen  zum  ergisten.  vber  das  rrstebuch 
Mose.{  lD27).Giiij'';  esistnurdasdaserge^le, 
dass  man  yrre  wird  wnd  das  volck  yn  sweifel 
geret.  Burkl^ardl  briefw.  32S. 

Ar«r,  mhd.  arc  iBen.  1,  ">  }).  ahd.  arr,  arac 
ifjralf  1,41  1).  halte  in  der  älteren  spräche 
vonugswetse  die  Uedeuiung  von  geizig,  fetg, 
mrom  He  «aAr  eiü^mMinem  hede^ii^em§em 
von  bose,  übel,  schlimm  Aervorgjang^e».  tfC 
(irimfn  trfh.   I,  515  ff. 

Arg;  ade.  ahd.  argo  [Graff  I,  413):  uu 
ich  Wils  nicht  so  arg  auslegen,  das  dieee 
wert  Ckriiti  noeik  feet  stehen.  (1&27).  biij^ 

Arge,  m.  dient  als  bexeiehnung  des  <ei4* 
fels:  so  kompl  der  arpo  vnd  r»'isv(>t  es  hin, 
was  da  geseet  istinsetnberU.  Alallh.  13.19; 
der  arge  wirdjn  nicht  anlasten.  lJoh.h,iS. 

ifgerildiy  «4/.  anetSexig:  beb  dich  sataa 
von  mir,  du  bist  mir  crgerlich  ivulg.  scanda- 
lum  es  mihi).  Matth.  K»,  23;  seid  nirbi  er- 
gerlicb  (in  den  ersten  ausgg.  seyt  vuanslus- 
sig)  weder  den  jtlden  noch  den  griecheo.  t 
Cor.  10.  32;  er  wult  gern  nicht  viel  kosi 
lassen  drauf  gehen ,  damit  er  nicht  ergerhch 
werc  den  frenekis«!rhen  knabcn  vodkoappen. 
üurkhardl  briefw .  151. 

irgerlleh«  ai». :  ja  sprechen  sie,  es  laut  är- 
gerlich, einsendbr.v^do^mete^.  ( 1 5H0K  €ij''. 

Irgern,  tnhd.  argem,  erpern  {Ben.  1, 
ahd.  argirt^n ,  ergtiruu  {Graff'  1,  414)  von 
dem  compar.  argiro ,  daher  eigentUeh  ärger 
«acften,  verreM^dh^em,  vertdUtinmem,  ge*  « 
gensatx  von  bessern. 

\ )  Irans,  veranlassung  sur  siinde  geben : 
so  eia  priesler  der  ge»albet  ist,  sündigen 
warde ,  das  er  das  volck  ergerl  («ulf .  delin- 
queere  fiicienspopulum).  3  Jfoa.  4, 3 ;  ergcrt. 
das  ist,  mit  leren  oder  lolien  on^jcfelir  7.ur 
•«find  vnd  «sehnlfl  vrsaelie  |»'<'l)eti.  vandgl.  zu 
vorstehender  steile;  ergert  dich  aber  dein 
rechts  auge.  so  reis  es  aus.  MaUk,  5,  29 ; 
wer  aber  ergcrt  diesw  geringsten  einen ,  die 
an  micli  pleiibcn,  dem  were  besser,  das  ein 
niülsUiit  an  seinen  hals  gehcngel  würde  vnd 
erseuDl  würde  im  'raecr.  1 S,  0  ;  wer  wird  ge- 
ergert  vnd  ich  brenne  nicht?  2  Cor.  1 1, 29. 

2 1  reß. ,  ansiost  woran  neAmen ;  selig  ist 
der  sieb  nicht  an  mir  ergert.  Ifaltft.  11,  6; 

15 


j        y  Google 


114 


AllOWÄlLNIG 


in  dieser  nacht  werdet  jr  euch  alle  ergern  1 

an  mir.  2H,  '^  \  ;  wenn  sie  auch  alle  sich  [ 
dir  ergcrten,  so  wtl  tch  doch  midi  niiner 
mehr  ergcm.  26,  31;  du  eidi  viel  vber  dir 
«rgem  werden.  Jet.  52,  14;  widdenimb 
slrstrt  er  die  liochüunckenden  menschen,  die 
sich  oh  denselben  eynfeUigen  sloszcn  viid 
ergern.  eyn  deulsch  Iheologia.  (1518).  AJ**; 
das  sag  ich  daromb,  das  i^forwarnet  haben 
will  eynen  iglichen ,  der  diss  buchleyn  listt, 
das  er  spvnrn  srhaden  nit  vnrwirckn  vtid  sich 
«Tf^rre  yn  den)  *^r)i!ei:hten deulscli.  ebtnä. — 
der  gegemtand  den  argemisses  tcurde  früher 
durch  den  gen.  auigedrS^  (my$L  1,  IO»U)» 
ttelche  fi'tfjting  jedoch  bei  Lutk.  ntcftf  f^thr 
erscheint;  (iwstetli',  welche  Grimm  ictb. 
1,  54b  ilafur  aas  Lulhers  Schriften  bei- 
bringt, ial  einem  bnef  Th.  Münsers  enl- 
nommen.  v^.  Jen*  3,  145\ 

ilgernis  (ergernis),  anfangs  f.,  später 
vorherrschend  n.,  o/fendiculum.  scandalum. 
anslosz:  wo  du  jrengüUcru  dienest,  wn  d  dii^ 
zum  ergernis  geraten.  2  Jfos.  23 »  33 ;  ein 
stein  des  anstossens  vnd  ein  fds  des  erger- 
nis. Jen.  H,  14  (in  der  paraUelttette  Rom. 
8,  33:  fels  der  ergernis) ;  das  crffernis  des 
creuUes.  Gal.  b,  1 1  (in  den  ersten  ausgg. 
dei  n.  lesf.  vnd  der  biM:  die  ergernis)';  das 
rede  ich  darumb ,  das  freylich  die  grosseste 
ergernis  ih-T  S(  hwcrmor  ist  .  sn  iWp  vnvvirth- 
gon  leutlcn.  vom  abendmal  <  fu  hii.  ( 1  ö'iS). 
ej';  drurob  lieber  lugcnor  liüh  ich  ml  ge- 
sagt, wie  du  mir  aulllegist,  die  ergernis  ^ 
der  einfeltigen  sein  mir  so  voracht,  das  ich 
liesz  den  IcufTol  drein  sehlahen.  auff  des 
bock^  zu  Lejfpczirk  anUrnrL  <152!).  niij'*; 
vnd  üie  {die  enyelf  worden  !>audeu  au»  sei- 
nem reich  alle  ergemisse.  MaUh.  13*41* 

Ärgcrng»  f,  vtndUmmerm^,  «ersdUec/i- 
tentng,  fjfigensnt:  von  besserung :  das  man 
sie  iiiti  dcui  munde  nur  gemuuimeil  oder  ge- 
idapperl  hat,  od  alle  (rucht  vnd  besserung, 
ja  mit  ergemng  des  Iiertsen.  Jen.  1 ,  71'*; 
hah  ich  doch  in  dem  seihen  buch  nichts  von 
dem  Iiansthumh  geschrieben,  sondern  nnr 
von  seiner  besserung  vud  ergeruog.  1, 42b  : 
es  mOst  m  btfszwicbt  sän,  auch  erger  den 
Emser  selbe,  dem  nicht  berldich  leydt  were 
des  armen  voicks  ergerung.  au(f  des  bocks 
MU  Leypcxik  antworl.  (152ij.  aiij''. 


ifi/id.  ergerunge,  arg  i muf;  iDen.  1,  56), 
«Ad.  ar'j'^runga  {GmfJ  i,  U5),  doch  mthr 
im  sume  vor  scandalum,  wie  auch  noch 
äfter-uMi  (nit  lege  die  ergerung  für  den 
bünden.  3  Mot,  19,  14  erste  d.  Mbel). 

Argheit)  argkeit,  f.  mhd.  arkheil  {Ben. 
1,  55),  mnliiin,  nequitia :  nicht  im  sawrtcyg 
der  boszhcyi  vnd  argheyt.  1  Cor.  5,  8  nach 
den  en(en  auggg,  dei  n.  lesl.;  i»  der  «ep^ 
lemberausg.  v.  j.  1 522 :  argkeyL 

Arglistif ,  r nitidus :  die  arglistigen  So- 
phisten. Jen.  3,  360*. 

Arglistigkeit,  f.  sc^uh^t:  arglistigkeit 
ist  nicht  Weisheit  Sir.  19, 19.'—  mhd.  aro- 
listekeil  (&en.  l.  1012);  genma^emmmrwm 
eij''  aij^flislikfil . 

Ar^wahn,  aud  mt(  Verdunkelung  des  ,i  sit 
o,  argsvühn,  m.,  itble  meinungy  r erdacht,  mis- 
trauen:  hslt  keinen  rat  mit  den,  ein 
argwon  zu  dir  hat.  Sir.  37,  tl;  sagen»  er 
IteMf  «s  nicht  beschlnssnn,  das  so  sey,  son- 
dern einen  argwöhn  gehabt,  tcider  Hans 
Worst.  (1541).Nj';  das  man  soll  schlechtem 
ai^waha  vnd  bösem  dlinckel  oder  auch  btf* 
sen  meulern,  so  eine  dirne  heimlich  ver- 
leumhden,  folgen,  das  wiiMer  gotl  vnd 
recht,  von  ehesachen.  (l  5;iO(.  üj  ";  worl- 
kriegen,  aus  weichen  entspringet  neid,  bad'« 
der,  lesleruag,  bOse  argwahn.  1  Tim.  6,  4. 
—  mhd.  und  tcohl  schon  ahd.  arcw^n ,  zu» 
.tammengf Sitzt  nttf;  nvc  nrq  und  whn  fcahn. 
die  Verdunkelung  des  organischen  i  :u  6 
begegnet  «c/bon  imlb.jh.  (z.b.  in  der  ersten 
d,  Mftel,  100  anclk  arekwonnng  neben  arck- 
won  vorkommt  K 

Arfjwühncn  Cirpwonen  i ,  mhd.  arcwacnen 
[llen.  '6,4^Jb),  ahd.  arcvv änan  (6Va/f  1,  S65), 
arjwoAit,  wrdtuM  haben:  aull  das  myr  nit 
not  sey  zu  argwennen  er  hah  sein  gehirn 
ym  ketzsehpprg  vorloren.  anticort  auff  die 
Izedel.  (1520).  Aij''.  auch  unperf^nnfich : 
solch  gesuche  argwöhnet  mir  fast  seiir.  de 
WeUe  br,  5,  205. 

ArgWähnig  (argwchnig,  argwonig),  ad^, 
von  argwabn,  in  ocfteer  und  paeeiver  be^ 
deulung 

1 )  argte^n  habend:  {die  Hebe)  dciicLt 
nicht  arges,  das  ist,  sie  ist  nicht  argwehmg. 
ausl.  der  ep.  vnd  euang.  von  derheyl.dre^ 
könige  fest.  (  i  525>.  ii  ij'' ;  das  sind  aber  feyne 


uiLjiiizuü  Dy  Google 


AAGWUUMGkClT  115  ARMBRUST 


lentl.  die  alt«  ding  smn  besten  ausstegen  vtid 
sieht  argwonig  sein,  epistet  s.  PHli  gepre- 

%''/.f  1523».Sij^;  dfii  iJüHigeii,  argwenigen 
tieulern.  ein  brieff  an  den  cardkuU  erUbi- 
Hh9ff  SU  Mentz.  (1530).  Aii\ 

2)  OfywoAi»  emgntd,  wriätMg:  ich 
rede  iizl  als  ein  argwoniger  v(!rlaufrenni0nch. 
di«  kkine  antttort.  ( 1 533 1.  Iliij'. 

mhd.  arcwaemc  (Ben.  3,  495). 

Argnölinigkcit.  f.  wi$  aiijwobn :  dadoreh 
«nier  sie  «in  vordaehl  vnd  argwanigkeit  als 
vDgehorsauieD  vnd  wiiierslrebern  der  heil, 
kirchen crwachspn.  bei  ^rtmiii«D(6.  l»551t 
gthäri  tcohl  Luth.  nicht  an. 

Im,  m.  broMmn,  inJM.arni(llen.  57). 
tkd.  aram  {Grttff  \,  425),  golh.  anns  (arm 
and  eltt-nboffeni,  mit  dunkler  tcurzel. 

I  i  ,.<jlied  des  oOerkörpers  zum  umfangen 
und  arbeiten" :  hab  ich  nu  alles  voick  eiu- 
pbogeo  oder  geboni ,  das  da  sn  mir  sagen 
nagsl,  trag  es  in  deinen  armen  (wie  eine 
anrne  ein  kind  Iregl).  4  Mos.  Ii,  12;  vnd 
jrea  lodlen  son  legi  sie  an  meinen  arm.  1 
kBn,  3.  20 ;  da  nam  er  ja  aiifl  seine  arm. 
Inc.  2, 28 ;  vnd  vmbfieng  sie  mil  seinen  ar- 
men. $t.  in  Esther  4.  8. 

2|  Schulterblatt  der  thiere:  das  sol  aber 
das  redtl  der  pricsler  sein  an  dem  volck  vnd 
an  denen ,  die  da  opfTern ,  es  sey  ochs  oder 
scbafe»  das  man  dem  pricster  gebe  den  arm 
Tod  beide  hacken  vnd  den  wanst.  5  Mos.  1 8,3. 

3)  bildlich  macht,  stärke,  kraft:  vnd 
wil  euch  erlügen  durch  eioeo  ausgereckten 
am.  2  Jfoa.  6.  7  ;  auch  verlas  mich  nicht  gou 
in  alter,  wenn  ich  graw  werde,  bis  ich  dei- 
nen arui  vcrkniiilifif  kiiuls  kiiidtTri  viid  doiiie 
kralT\  allen  die  noch  koiiioii  sollen,  ps.  7  1, 
Ib;  mit  einem  lioUcn  arm  füret  er  sie  au» 
dem  selbigen,  apost.  geitik.  18,  17. 

krm,  adj.  elend  und  dürfliy,  mhd.  .irm 
iBen.  l,  57t.  ahd  nrnn  [liraff  \  ,  420). 
jfoth.  arm<  idocU  nur  muer  j  nicltt  pauper 
ausdruckende,  d^r  compar.  zuerst  ohne, 
dann  mit  wmknd:  ds  ollt  aber  ich  meer  dan 
Christum  funden  hab,  byn  i<h  nie  .inner 
wurden,  die  sieben  puszpsalm.  (l 5 1 7). Hv- ; 
«ifl  ander  karget ,  da  er  nicht  sol  vnd  wird 
dach  ermer.  spr.  U ,  24. 

t)  ^a«per,  äiSrfUg,  gifentals  von  nUh» 
•)fridiealw;  bertsog  Friederich  war  in 


der  erste  arm.  Uttihr,  SiS**;  ist  er  aber  arm 

.  .  .  so  nume  er  ein  lamb  zum  schuldopfler. 
3  Mos.  14.  21  :  selig  sind,  die  da  geistlich 
arm  »lud.  Matth.  5, 3 ;  ist  er  (gotl)  so  diirlT- 
tig  arm,  das  er  seine  armen  vnd  widwen, 
Waisen  vnd  firembdiing  nicht  emeeren  kan, 
er  lasse  denn  dazu  raubent  verUgung  des 
«Ucoran.  t  \  r)42|.  Nj'•^ 

b)  attributiv:  so  sollu  dein  herlz  nicht 
verhärten,  noch  deine  band  saludten  gegen 
deinem  armen  bnider,  sondern  soll  sie  jm 
auilthun  vnd  jm  leihen  nach  dem  er  mangelU 
5  Mos.  \h,  7.  S;  icfi  bin  ein  armer  geringer 
man.  1  Sam,  1  23 ;  es  kam  eine  arme  widwe 
vnd  legte  swei  scherflUn  ein.  Jfore.  12,  42. 

c)  «HbflonltoMcft.*  reiche  vnd  arme  mOa- 
sen  vntern<in(ler  sein.  spr.  22,  2;  armen 
habt  jr  allezeil  hey  euch.  Joh.  12,  S. 

■2)miser,  elend,  bemitleidenswerlh, gering: 
ynn  der  hebreisehen  sprach  lautten  die  Iswey 
worii  arm  vnd  senffUnntig  nit  fast  vngleych 
vnd  heysl  eyn  solchen  armen,  nitdergeprech 
an  gellt  vnd  jjiitl  leydet,  szondern  der  da  ym 
bertzen  lamung  viind  genydrigl  ist.  ausleg. 
der  ep.  vnd  ewtng,  in  adnenla.  ( 1  &22).  EJ^ ; 
der  arm  mensch  wil  schrcybeilD  von  dem 
heubl  der  Christenheit  vnd  vor  crro«isor  dol- 
heil  meynel  er,  heubl  vnd  her  sey  ein  ding. 
von  dem  bapstwm  xu  Rome.  (1520).  Dij^; 
myr  ist  gnug  das  meyn  name  tau  Rom  auff 
das  fest  sao  herlich  auszgeruHen  wirt  mil 
den  armen  ketzern.  buUa  cene  domini. 
(1522).  Aiiij'';  es  must  ein  armer  teullel 
sein,  dem  die  sollen  eine  seele  abbaten,  ei» 
ir/dderm^Dom  fegefeur.  Yy",  mein  arm  alte 
letzte  tage,  de  Wette  br.  5,7  53;  cwrn  kur- 
fürstlichen gn.i'lcn  seynd  mein  anns  trehett 
vnd  dienst  allzeit  zuuoran  bereit,  ebend.  1 ,349. 

Arwbmsl,  n.  eitt  iehafl  und  iogen 
xlehende  schieszwaffe :  es  gemahnet  mich 
doch  des  gcists  eben  als  wenn  ein  toller 
mensch  ein  armbrust  hctlc,  vnd  mit  grossem 
gcschrey  vnd  wesen  die  winden  neme  vnd 
das  armbmst  spannet.  w)mabeitdnMUChn$li, 
( I  528).  f  ij** :  gott  schaflU  durch  seine  liebe 
engel,  das  das  armbrusl  jin  rmsx  hlepi.  hatis- 
post.  Wittemb.  \b4b.  feallheii.  bl.  7b'.  der 
pl.  lautet  armbrUsle:  feine  silberne  arm* 
hrtlste.  Jen.  &,  268 ;  init  kleinen  annbrilsten 
schiessen,  tbend. 


Digiii^uu  by  G(.)0^1c 


ARMßRüSTBOGE  116  •  ARMCTIG 


wM,  armbrnst,  itnnbrö»!  (Um.  t,61>.  iil 

ohne  Zweifel  nichts  anden  ati  das  deutsch 
geformlp  mittellal.  arcubalista,  arbalista. 
vgl.  (traff  1,475.  Schmeller  wlb.  1,118. 
Grimm  wth.  Weigandwtb.  l^^h. 

Arabrattbage,  der  bunger  so  gros 
war,  das  sie  die  oddem  von  armhruslbngen 
frasscn,  sermon  van  d§i  JHäisehen  rächs 
ende.  ( I52ä>.  Aiüj\ 

ArMbfwtscbiiif cynarmbrusl  schosz 
weil,  var,  xm  I  JTot. 21.16. Bittd«#<ll,39. 

Irnirl  s.  crmol. 

Armen,  ann  machen,  indem  sprurhtcorl: 
aliuüM.-u  geben  armet  nicht,  ausl.  der  cp.  vnd 
9uang.  von  o«lenielr.(1ft44).  Aa  ij''.mM.ü( 
armen  arm  tcerden,  arm  maehm  dagegen  er- 
mcn  f  ftrn.  1 .  50).  ahd.  aniij;Mi  {Graff  1,423). 

Arnieuka.stf n,  m.  kästen  {kasset  zur  Un- 
terstützung der  armen:  dasz  e.  k.  f.  g.  dcii- 
selliigeii  annenkasten  mit  sokhem  lehen  be- 
gnaden wolle.  dB  WeUä  ftr.  3,  497. 

ArmsHstlj? ,  arm  nn  fift-;(.  ht^utt'  -^ohlos.- 
arm :  die  reychgeysUgcn  müssen  vorvolgen 
die  armgeysiigen  wie  E&au  Jacob,  die  sieben 
pMxpiafan.  (1517).  Cvj^ 

Arnagesrbneidei  n.  armschmuck :  vnd  nam 
die  krön  von  spinptn  lieiil'l  vnd  tln?!  annge- 
schinid  {sie!}  von  seinem  arm.  26'am.  1,10; 
keien,  aringetfcbmcide.  rioge.4  Jfot.3l,  50. 

Amringi  m.  armUta :  zween  armringe  an 
jre  hcnde.  1  Mos.  21,  22;  als  er  salio  die 
>p.ingen  vnd  armrioge  an  seiner  schvvcster 
hende.  24,  30. 

*  Anüsal^  II.  «nmilft,  elend:  in  all  seiner 
nol  vnd  armsol.  hantpost.  (1545).  sommer- 
theil.  59\  —  mfid.  nrmsal  ( Ben.  I .  nS  i.  davon 
Arm^i'li^,  wi/vcr:  Clirislns  ist  g.iiiU  vn«l 
gar  iirtuüelig.  luiuspost.  (154ö).  winter' 
IheiL  M.  12* ;  ao  hater(£noa)  mttssen  heiseen, 
das  er  ein  hetrfiht  armselig  mensch  i.<l  gewe- 
sen, rber  f^Tv  i-r^le  hvrh  Unsr.  (  !  527  ).  RÜij*. 

AvHiseligkcit,  /.  muieiui:  das  nameosolUi 
Ismael  beissen,  darumb  daä  der  herr  dein 
armselickeil  erbOrel  hat.  var.  *n  1  JfM.  1 6, 
11.  Uindseit  1,  29. 

.irmsinnlg,  was  armgeislig:  wo  ein  anO' 
sinniger  mensch  bedarfl'  eins  meislers,  da 
b«lariir  ein  reieharinniger  lehen  meisicM*.  Jen, 
1*  94** ;  je  reichsinntger  venranllk ,  je  arm- 
sinniger  verstand,  ebend. 


Araapnige,  f,  wo«  annrini^:  die  keielhi*' 

die  armspangen.  die  hanbcn.  Jes.  3,  19. 

Arnialh  i.irniiit  |.  mAd.  annuoi,  arinuote, 
armule,  armöl  (tien.  1,  58),  akd.  armuoli, 
aramuolt  {Graff  I,  422.  423),  mif  «dkwnn- 
fcendem  gesekleehti  ahd.  gilt  nmdasf.,  mhd. 
erscheint  neben  diesem  auch  das  «..  Luth. 
gebraucht  geiciihnlich  das  n.,  selten  das  f., 
was  heute  allein  gilt,  die  bedeutung  des 
wortee  ff I.  wie  nodh  hente, 

1 )  mangel  (beecndere  an  setlHchen  ffö- 

lern),  gegensatz  von  reidUktun:  arniiil  vnd 
roichlhuni  gib  mir  nicht,  spr.  30,  S;  arnnn 
weh  thgl  (sprüchxcort).  der  prophet  üaba- 
cuc.  (1526).  cij'*;  es  ist  hie  uiich  das  liebe 
jrmnt.  Bnrkhardl  briefw.2SB\  werafls- 
siggang  nachgehet,  winl  ^  rrinits  gnug  haben. 
spr.  2S,  19;  weis  ylin  am  h  furwar  anffdis 
mal  aus  grossem  armul  kein  ander  Iranpgclt 
zu  geben,  aiijf  det  ItiSnigt  m  Sngetiamd 
lesterichrifft.  (1527).  Aij'*;  ich  weis  deine 
wcrck,  vnd  deine  trttbsal  vnd  deine  armnl. 
apost.  gesteh.  2,  9. 

2)  ärmlicher  besitz:  dii»si!  iiitwe)  hatvou 
ji  ein  anuul  alles  was  sie  iial  jre  ganlze  iia- 
rung  eingelegt.  Jfarc.  12,  44 ;  das  wir  die 
maullreyber,  stalkttedil,  ia  bum  vnnd  bubeno 
zu  Rom  niil  vnscrm  armul  rfvrh  machen  miis- 
scn.  t  on  dem  bapstum  zu  Home.  ( 1 520).  llij*. 

3)  die  armen  leute:  das  man  solcliein  uf- 
fenllichen  mulwilleit  sieure,  da  geboten  für* 
Bleu  vnd  Oberkeil  zu,  die  selb»  äugen  vnd  den 
mal  betten,  Ordnung  zu  suücn  \\n\  hallen 
vnn  allerley  lieiiilel  vntl  kanü",  mir  das  das 
armul  nicht  bescinvcrct  vnd  vonlt  ücklwUrde. 
deudeeh  catechismut.  (1529).  Kj". 

B$  üf  neeifelhaß,  obin  annulh  ablcünny 

miUelst  der  ahd.  ableitungssilb'e  bii^odertVfie 
in  demulh,  langmuih,  iihermuth  u.  a.,  eine  :m- 
.■mmmensctzung  mil  iiiiilh  vorliegt,  icährend 
ürimm  gr.  2,  25Ü  da^  wori  aU  abititun^ 
behandelt  (vgl.  auch  Ben.  1,  58),  neigi  er 
wlb.  I,  561  meAr  anr  annahtne  einer  m* 
sammensetzung ,  welcher  annähme  anA 
iVfirftind  wlb.  1,  55  beialimmt. 

Armtilig,  gleichviel  mil  aimgcislig,  arm- 
sinnig:  ncyn  spricht  er,  sondern  mcyn  geyst 
wonett  ynn  eynem  annOtigea,  dearilligen 
geyst,  der  meyn  worl  ehrett.  emiwoH  dnOsA-^ 


.  j        by  Googl 


AMEST 


117 


ART 


(1S22).  Kj*.  ~  dm  btuHkUabtn  nad^  9anx 

dat  ahd.  armmnotig  pauper  {Gvaff  \ ,  423). 

Irrest,  m.gerichllither  he.-ff/i/rt(/;  das  pe- 
treide  were  joea  in  der  inarck  aiillgchalion 
ihireh  eiii«B  arrett  kimiroer.  tUekr.  öO'-. 
—  rom  atlfraiu.  urosi,  /elsf  arrCl. 

Arsfb,  m.  der  korpertheil.  wo  dtr  ma$t' 
dann  ausgehi,  bei  Lulh.  noch  teie  tnhd.  ars 
{mi}  mil  dem  pL  erse :  siha  tia  du  beslia, 
kneke  mir  in  den  ara  (wmrtgUimg  «o»  an). 
wider  das  bapslwm  tu  Rom,  (1545).  Bitij^ 
wer  dich  esc! .  schfftren  vnd  linrh.iiilon  mit 
ruleo  slriche,  das  dir  das blul  vorn arsotlosso. 
ebeni,  Tj'';  icb  luusz  dem  arsz  seinregimfni 
hsiea.  ßtdtr.  44**;  so  wil  ich  jnendienehr- 
iekite  wort  geben,  vm!  >m>  lifissen  Marcol- 
phitm  im  arsz  lecken,  ebend.  330'';  den  kopir 
für  den  arsz  legen  enthaupten,  ebend.  317''; 
filafT  gülden  crse.  1  Sain.  b,  4  ;  so  luUsscl  jr 
an  OMclieD  gleiche  gealalt  ewren  ersen.  6, 5. 

EUfinologiach  am  näduten  Hegt  diesem. 
Actff-»  !!f<  nit'drig  gellenden  und  darum  in 
amldncUg^r  yeaeilschaft  gemiedenen,  worle 
dtu  gr.  o^Qog  für  ogaog  slei»:.  biirzel,  mit 
wüekm  wartet  mmaelM  von  vogefn  md 
vierfüssigen  thieren  gebraucht,  falls  es  auf 
uoYvui  ich  rege,  bewege  i%trückfjeht ,  sich 
der  begriff  reger  beweglichkeit  terbindet. 
vgf.  Qtimm  «alft.  L  h^i.  WeiganA  i0f6. 
I,  57.  db'e  me  im  MrteAei»,  MneA«  «.  a. 
vorgegangene  icandlung  des  rs  in  rscli  be- 
gtifnei  schon  bei  Atberus  dict.  rij''  (arsch, 
arurbbacken,  diinnarscli,  dickarsch). 

AvAmaely  f.  dn»  oufdem  heimUt^ 
gemach  «iefc  gern  aufhaltende  grosze  fliege  : 
der  scheispoct  I.i-tiii-hcii.  der  mich  einaolchc 
»rshummel  gewesl  isi.  Jen.  8.  284''. 

Artdüech  (arslochi.n.  mAd.  arsloch,  ahd. 
mlob.  «Hct,  ««Im.*  wir  aind  bald  gesciii<>- 
iea,  u  ie  nri  reifer  dreck  nnd  ein  weil  an- 
loirb.  df  Wetif  br.  ö,  '^Ms 

irsckninrh,  m.  anUergtum:  weil  denn 
e.  c  h.  dem  keiscr  in  sein  kamcrgcrichle 
Mliciaat,  der  »lad  Halle  die  flnpiheil  vnd  dem 
srhwerd  zu  Sachsen  s<  in  recht  nimpi ,  diuu 
alle  well  vnd  TernunlU  filr  fatilr  arscliwithe 
btU  (so  lauten  fast  die  reden)  vnd  alle  ding 
90  |ar  bepsiltcii,  rOmitch  vnd  canlioaliseh 
hndell,  so  wtrda,  ob  gotl  wil,  vnaer  berr 
gott  dordi  maer  gebet  schicken  einmal,  das 


e.  c.  h.  den  dreck  selbst  wird  massen  au»> 
fegen.  Jett.  6,386'K  —  Alkeruä  äSeU  Hj'' 

anilergiuin  ars7.\vt?fh ,  gemma  gemmarum 
bvj''  aDUlerginiii.  ein  arszwisch,  vocmc.  leul. 
biiij**  arawisch  padiscus  podiscius  verpus. 
äHf  f.  m  mtkrfaeher  beiemnmg. 

1 )  generatio,  getcMecht :  Tod  nichl  wor- 
den wie  jre  vetcr,  ein  iliirünnige  vnd  vnge- 
liursame  arl  {erile  ausgy.  ein  ablrttnig  vnd 
vngeborsara  gesehledit).  pt.  78»  8;  die  bOse 
vnd  chebrechersche  art  suchet  ein  seichen. 
3Ialth.  12,39;  n  du  \  iiglfiilii^'O  vnd  verkeile 
art.  17,  17  nn  der  paralleUtitle  Marc»  II, 
19:  o  du  vngleubiges  gcschiechl). 

2)  ^eniif.  ffaUwng:  diese  art  feret  nicht 
aus,  denn  durch  belen  vnd  Tasten.  JUallh.  I  7» 
21;  die  beste  art  {deradier)  pflegt  seine 
jungpn  mit  den  llflpreln  zu  ^rhlalicn  vnd  wa- 
cker zu  inaclieii,  <iiis  »ie  lliegea  lerneu.  ausl. 
vInrdaB  Utd  Möm.  (1532N  Diij»;  die  erde 
bringe  dttür  leliondige  (hier,  ein  jgliches 
nach  seiner  art.  1  Mnit.  l ,  2  | ;  den  {»pypr, 
den  weihe  und  was  äcmer  art  ist.  3  Mos. 
11,14;  alle  rabeii  mit Jrcr  art.  11,15;  frucht- 
bare bewme,  da  ein  jglicber  nach  seiner  art 
frucht  trage.  1  Mos.  1 , 1 1  ;  es  ist  luancherley 
art  der  sliinmp  in  der  weit.  1  Cor.  14,  10. 

3)  nalur,  beschaffenheil:  jlzt  i^ey  so  vid 
gesagt  zum  anzeygen ,  das  du  wissest ,  wie 
dieses  geyst  art  sey.  dos  ander  leyl  ssidder 
die  hgml.  prophelen.  (1525).  Bj";  der  adel 
gemeyniglirh  Icwcn ,  horon ,  wollTc  vnd  an- 
dere wildere  Ihitr  yin  schiide  füret,  es  be- 
deut  yhre  art.  derprophtt  iraioene.d  526\ 
diiij"';  ich  weis  die  art  der  zanien  vnd  der 
wilden  Ihierr  .  .  .  mniiclicrlfv  arl  der  pllati'. 
zen  vnd  knilll  der  wiirlzidii.  acish.  7,  20; 
wir  reden  aber  lUt  niciii  vom  brauch  uddcr 
miszbraoch  der  stende,  sondern  von  arl  vnd 
nalur  der  slcnde.  d(U  siebi-nd  cap.  s.  Pauli 
SU  den  Corinlhem.  (1523).  Üij*;  alszo  isl 
das  bapstiiin,  wie  aller  tilgen  art  isl,  wider- 
spenstig ynu  seiner  lere,  antwort  deutsch. 
(1522).  Bij*;  die  nalur  vnd  arl  des  gebels. 
ausleg.  dmU«k  dcf  v.  «.  (1518).  Aiiij* ;  in 
deutscher  zungen  jrtljls  die  srl  dor  spräche, 
das  wenn  wir  üuil  eyn  ding  dcutieii,  das  für 
vns  ist,  so  nennen  Tnd  deulten  wyrs  eyn  das. 
das  wder  ttfft  wiider  dte  hgml,  propkeie», 
(1525).  Düiji>;  vnglaube  vnd  bOse  lost  ist 


Digitized  by  Google 


ARTEN 


IIS 


ARZNEI 


von  <rt  sundc.  vorr.  auff  iaiaUeletUmeHL 

Bindseil  bibel  7.310;  so  wil  nu  Hahrmic, 
(las  «lic  pardcn  odiler  wi)!!!»;  schnelle  sirni, 
niclil  das  sie  von  «irl  schnelles  lauflics  scyeii 
fiir  andern  thieren,  »ondern  das  sie  «ylen  vnd 
yhn  iach  ist  /.mn  raabe.  wenn  sie  hungern. 
der  prophet  Hab(icuc.{\.b2^).  diiij'';  es  wil 
doch  arl  von  arl  «ichl  lassen,  vorr.  auf  die 
schrifl des Uceniialen  St.  Klingebeyl:  von 
pHeüer  ehe,  (1&28).  Ai^«. 

4)  modus,  weise,  manier:  aUo  ist  sein 
arl,  er  ferel  gerne  n  iisie  vnd  wilde  wf»ge. 
Jen.  1,  553";  lucrck  die  apostolische  art, 
vrie  btifllicli  vnd  seuberlich  suchet  s.  Paulus 
diese  ateirre  liey  den  BOniern.  ranigl,  sie 
R§m.  15,  25;  wilchs  ist  geprediget  aulT  die 
arl  der  cnldeckungc  des  gcheymsz  i  vulf/.  se- 
cundum  revelaliooem  niystonn.  Hörn.  Ib, 
25  nach  der  teptenUferauss.  i\  j.  1522. 

5)  geschieh,  lüchlij^^^:  so  doch  golt  sonst 
0.  f.  gn.  vil  mein  tii£,'pnt  und  .tri  in  andern 
Sachen  gegeben  hat.  de  fVeUc  br.  57. 

mhd,  an  m.  und  f.  (Ben.  I,  50 jeden- 
ftiiU  nlcM  ensf  aran  pßägen  wurüekzujühren, 
fi^tgHeh  mit  ahd.  art  aralio  [Graff  I,  404) 
unr,TU'inuU,  trii'  'luch  dag  mit  unserm  arl 
genau  uberetnalinmende  slaw.  rod"  auf  die 
wurxel  rodiü  zeugen,  gebären  zurück  gehl, 
die  aber  von  orali  j^lügen  aMeht,  vgl, 
Grlmnt  uttb.  1,  568  ff,  Weigandtotb.  1, 
57.  58. 

Artcn^  mhd.  arten  {Ben.  I,  51),  eine  be- 
leAajfenAeif  Mem:  also  sollen  die  regenten 
igeartet  sein.  Si*l.  1, 391";  {die  mmuehliehe 

liebe)  arlel  sich  nach  der  rechten  gölllichcn 
liehe,  etliche  schöne  predifftm.  f !  5;»3 1.  Hiiij'". 

Artig,  mhd.  erlic ;  litiK  i ,  5 1  j  adj.  und  adv. 

l)  adjecttcisch  gebrmuht  hat  esheiLaUi. 
die  bedru(un(j  von  rechter,  guter  art,  echt: 
wir  (1.1  iiiil  (l('r  alu?n  kircheti  «'liiilii  Ii,  ja  eiicii 
der  SL'iht'ii  rodiU'  artijjp  pIkmIim"  miuI.  widfr 
haus  lyoiil.  (1542).  Ciiij'  ;  aieiii  artiger 
geferle  (ovLvyt  yy^att  vulg.  germane  com- 
par).  Phil.  4,  3  nach  dem  n.test.  v,j,  1522. 

"2 1  als  adi\  ist  artig  auf  eine  gute  nrt, 
pannend,  apte,  concinne:  vnd  w<ir  alles  artig 
in  einander  gefügt.  Ezech.  41.  2k ;  Mose  ist 
ein  feiner  doctor  vnd  lerer,  der  weis  von 
Sachen  artig  zu  reden.  Eist,  tp497^;  wir 
deudsclien  goli  eben  mit  dem  nanien  von 


alters  her  nennen  r  i  r  >  r  vnd  artiger,  deni» 

koin  aruler  sprarli)  nach  dem  worllin  i,mM. 
di'udsch  calechismus.  (1529).  Biij'*.  einmal 
auch  noch  wie  mhd.  mit  umlaut:  das  mau 
den  lattnischen  lext  verdolmetscht  vnd 
tinischcn  don  odder  nolen  behellt,  las  ici» 
gesch»"lM'n.  -tl^f^r  os  laut  rm  lil  »Tlif^  noch  rechl- 
schanen.  u  idäer  die  hyml.  prophttlen.  ( 1  5  2  5 
Lij''.  die  WiUenb.  gesanmlausg.  (2,24^)  ftot 
ertig  beibehalteH,  der  Jem.  druck  (3»  66^) 
ändert  in  artig. 

Artikclsbrfff,  m.  Urkunde,  welche  kriegs* 
Ordnungen  enthält,  statuta  tnilitaria:  die 
kriegszleot  in  kriegen  sagen :  gehoraam  vnd 
sich  nach  dem  ariickelsbrielT  halten  sey  der 
sie^;.  lischr.  9^^.  vgl.  Frisch  tctb.  \,  37*. 

Arlland.  n.  pßu^land,  tfira  arabilis: 
viub  HnU,  iiaiiiursiadt  vnd  hey  vns  ists  gar 
eben,  dass  man  drey  melJen  lang  vber  eitel 
heydc  zeucht,  da  vorseiten  «rüand  vnd  Idter 

gcwcsl.  lischr.  132''. 

ahd.   all   bcpßüqnng  von  der  trurzel  ar 
in  aran,  goth.  arjan  arare,  pflügen,  daher 
audi  arlbar  «rdär.  artbaft,  aiMHb  arthaft% 
(artbaltig  gudes  iand.  Qeret«9Uf*  dbron. 
monum.  Ilass.  \,  102). 

Arsuei)  Luth.  nur  ertzney,  /.  UeilmUlei: 
jrc  fruchl  wird  zur  speise  dienen  vnd  jre 
bletter  xur  ertxney.  £M«fc.  '47. 12 ;  der  herr 
lesst  die  wUney  aus  (!<  r  erden  wachsen* 
Sir.  38,  4;  ein<^n  in  ilzwaiisl  k.in  n>an  trüsteo 
aul  gelt,  einen  ki  aaken  mit  ertzucy.  das  1 5. 
cap.  der  I.  ep.  «,  BamH  ms  dl«  Corfmher. 
(1534).  Iii]*;  wo  die  berm  vnd  vberherm 
solchen  kranckheilen  nicht  mit  ernst  vnd  aller» 
ley  ertzney  heliren  vnd  slcuren  werden 
wol  ein  Iand  sterben  tiraus  werden,  original- 
brief  det  Weim.  ardbte».  Reg.  A.  pag.  109. 
//.  Nim.  42,  ie;  anflk  erst  las  ich  das  die 
dnriorps  (|pr  crfznny  vrloilcn.  ob  man  für 
(Ifiu  slerlnii  flichrn  muye.  fl.T27t.  V,v*. 

mhd.  »vmuw.  u.  iTzenie  {Ben.  i,ti4;  nac/» 
IKci^and  iel6.  1,  58  mtl  mAd.  ertine» 
heilen  nicht  von  arzt,  woher  vielmehr  da» 
mhd.  arzalie,  älter-nhd.  artzlei  (ob  es  mit 
dem  gebrechen  die  arlztoy  jhe  lenger  jhe 
erger  macht?  Jonas apologia^Aw^ \,  iondens 
iMiArteAeinlieA,  dd  arx  arci- 
d.  t  archi- v.laU*^. archfgenes  (d. Dafresne), 
dann  arvhienes       arsf  (voc.  o|rt.  33S  3>». 


AaZM£i£N 


119 


ASCHE 


«■enf  öfter  hH  Jwenatii  S0I.  6,  285  «t- 
genname  «met  »ehr  berühmten,  au$  Apamea 

ga^iiirli'ivn   nrztes  \yfnyty{vrig).  —  Davon 
knutitn     (erl:neien\ ,    vihd.  cizenljeu 
llttrihuld  245  vtirerzeiiigcu),  inil  arznei 

MmM»:  mm  tnlea  leugt  er»  das  ich  der 
Itfdiea  den  kopff  wolle  «bhawen  vnnd  dar- 
nach den  körpM"  rrlzneycn.  antwort  di'utsrh. 
^1522).  Diij'';  es  i^^t  vinhsonüt,  das  üu  viel 
erUDcicst,  <iu  wir^l  doch  niclil  Iteil.  Jer.  46, 
tl ;  UUr  dir  vor  selber,  ehe  du  andere  arts- 
MicsL^r*  18,  20;  bellen  liiliTt  mehr  denn 
«rl?ncien.  rnndgl.  zu  Sir.  3S,  13. 

knif  m.  medicus,  heiUiundiger :  nn  from- 
mer »rtsl  merckeU  das  den  krancken  wol  zu 
Wifea  were  mit  einer  hflner  blühe  oder 
bissen  fleissclis.  von  den  concUijs  rnä  kirehen. 
(15391.  .ij'';  arizl  hilll'  dir  sellicr.  Luc.  4, 
2'6;  liie  starckeii  dUrireo  de»  arü^lcs  nichl, 
soadera  die  krioelieQ.  Jfollfr.  19, 2 ;  wer  fter 
seinem  schepfller  sOndiffl,  der  mus  dem  arlzl 
•ü  die  hende  komen.  Sir.  38,  15;  Ins  di  u 
arizl  zu  dir.  3*»,  12.  der  pl.,  welrfifr  mhd. 
ärzäie,  gekürzt  »rzle  lautet,  ist  bei  Lulh. 
irtle  (erlxle) :  was  sind  alle  ente,  apoteben 
Mid  warler  gegen  gotl?  ob  man  für  detn 
4lerben  ßifhen  mug^.  (1527).  niiij'';  viel  er- 
Udden  von  mi  leii  crtzlen.  Marc.  5,  26;  dir 
bitte  alle  jre  uüruiig  an  die  erUlc  {die  erste 
Mttg.  des  n,  fest,  vom  jähr  1 522  ertsete) 
fewaod.  Luc.  8.  43. 

mJid.  arzel,  ilhu.  !  t;.'^|,  o/id.  arzAl 

{Graff  1,  477),  jedenfaUji  nicht  aus  mittei- 
le, artisla,  sondern  mil  Wegfall  des  aus- 
iMtendm  r«  sow^e  lies  i  imicA  cb  von  (of. 
orcljiäier  au»  gr.  &QyJaXQO^,  oberster  arzl. 
€r$(er  leiharzt.  vgl.  Grimm  tDtb,  l,  577. 
T etyand  wlb.  l,  59. 

int^cld.  n.  arsfloAti:  kompt  er  anff,  das 

j'j  »gebet  an  seinem  slabe,  so  sol  der  jn 
'  lilii^'.  vnschüldig  sein,  on  das  or  jm  Lezalc, 
was  er  vcrseumel  bat  vnd  dasartzigeld  gebe. 
2Mot.  21,  19. 

isy «.  die  eins  auf  würfet  imd  karte,  bei 
Luth.,  tcie  äUer-nhd.  überhaupt,  ess  (noeA 
bei  Stitflcr  3SS  o*!z),  weil  tnhd.  u/id  s/xYf- 
«W.  tss*.  ^Uen.  1,  448.  f^raff  ].  IS!)  am 
dm  iai.  assis-^  as  entspi  unytnen  HaLAssc  : 
liltess  bat  nicht,  sees  zing  gibt  nidit,  qnaior 
^^nj  die  helffen  frey.  rand^  sn  JVipb.  9,  5. 


Asdif  m.  lopfariiges  gefäst  abo  seinen 
küben  die  milcli  auch  geslolen  wardtStreilfete 

er  n(i.i,'s  scitit'  iiosen  ab  vnnd  selrele  einen 
wechler  111  einen  ascli  vnl  milch,  tisvhr. 
218''. —  mhd.  im  passional  351,  67  die 
sehüss^,  auf  leeleAe  Jt^annis  d.  f.  Aaiipf 
g*'l*'<jt  wird, 

it'T  nnmp  n%rh  iro/i/  iccil  das  gefäss  ur^ 
sprünglich  am  dem  hoii  der  esclie  {mhd* 
acht  ahd.  asc)  gedreht  war. 

AsdCy  f.  i  )d«r  wm  verbrannten  kSrpem 
surürkbleibes^  feine  staub:  was  wäre  den 
hliiidlirstijjpn,  vnse!figen  lyrannen  tu  ('ost- 
nilz  not,  das  sie  uiil  dem  Indien  vorpranien 
Johan  Husz,  szo  grewtich  vnroeuschlich  füren, 
vnd  Hessen  die  enten  mit  der  eschen  so  tielT 
aiiszgraben  vnd  in  Heyn  werfleb T  ron  den 
newen  Eckischen  bullen  vnd  lügen.  (1520). 
Uij'' ;  das  gauUte  lal  der  ieichen  vnd  asscbea 
. . .  wird  dem  herm  heilig  sein.  Jer.  31, 
40;  vnd  hal  die  siedle  Sodona  vnd  Gomorra 
zu  asscben  gemarlil.  2  Pet.  2,  0 ;  diese  vb- 
rigen  lessebbrrndc  der  tfirck  vnd  luipsl  vnd 
was  an  jm  liangel,  jlzl  mil  jrern  rauch 
das  euangelium  vnterstehen  zu  dempfTen, 
aucii  vollend  m<lssen  zu  asschen  vnd  puluer 
werden,  der  110.  psalm.  (1539).  Oiiij*  ;  es 
sollen  vnd  mus-^en  doch  die  papisten  vnd  jr 
guU  der  leuflc),  uiii  jiem  wülcn  vnd  loben 
nichts  anders  than,  denn  jnn  die  asschen 
blasen,  das  jncn  die  fdncken  vnd  asscben  jn 
die  nn-ien  *.tieltcn.  vorr.  Luth.'s  auf  l'rb. 
Hegtibuch  :  wider  die  gottlosen  blutdurstigen 
SatOiten.  (1541).  Aiij*'. 

2)  staub  H^ethaupt:  ich  habe  mich  vnter- 
wiinden  zu  reden  mit  dem  berrn,  wiewol 
u:h  erde  vnd  ansehen  bin.  1  .Vo,?.  IS,  27; 
der  mensch  würde  wjüer  zu  ansehen  wei-den. 
^tofr  34,  15;  das  er  alle  steine  des  alters 
inachM,  wie  tustossen  steine  zn  asschen. 
Je*.  27,  9. 

31  das  haupt  mit  aschc  hcslreuen  und  in 
der  asche  sitzen  {liegen)  war  im  allerllium 
zefehen  tiefster  trauer,  demäÜUgung,  busxe: 
Thamar  w  arlT  asscben  auff  jr  heubl.  2  Sam, 
13.  10;  Hinii  sns<:  in  der  asschen.  Hiob  2, 
S  ;  d.ininil)  xin'lldige  ii  li  mieh  vnd  Um  hii-sc 
in  staub  vnd  as.'vchen.  42,  b;  0  tocbter  mei- 
nes votcks  zeuch  secke  an  vnd  lege  'dich  in 
die  asscben,  trag  leide  wie  vmb  einen  einigen 


^  kj  .1^  .^  uy  Google 


äSCUEKBKOüEL  120  ASCUEiUllTTWOCa 


Bon.  /(BT.  6,  26 ;  sok  das  die  fasleD  sein,  die 

ich  crwele,  wenn  ein  mensdi  des  (ages  seine 
scele  casleyet  vn<l  sein  heubl  vmbliindel,  wie 
ein  bund  ftUro,  vnti  inachlsein  lagerynn  slaiib 
viidi3iich«tttd.pro|)A.  Sacharja.  ( 1 528).  Xj**. 

4)  häMUg  Hnd  bei  Luih.  auch  die  bild- 
lichen redensarlcti  in  die  asclic  falirw.  in  der 
ascbe  liegen,  zu  .i-^rln'  worden  =  verloren 
gehen,  in  verachiung  geraihen,  in  nichla 
verfaUeu:  vad  bin  der  hoflhung,  goU  werde 
je  ewer  etliche  erwecken,  da«  mein  Irewcr 
ral  nicht  gar  in  die  asschen  falle.  Jen.  2, 
467'';  ja  ich  habe  dennoch  elwa  gesehen, 
das  der  gerechte  hat  müssen  vnlerhgen  vud 
ist  «eioe  stehe  gar  in  die  asschen  gefalieo 
fOr  den  goUlosen.  .3,  309*;  der  hulTiiung 
immer  slehdl,  es  solle  sirli  viTVH'lif  n  vtkI  rw- 
lelzl  dadurch  in  die  aschen  fallen,  de  iVt  iU' 
br,  5,  197;  vnd  bie  mit  boff  ici«,  ligi  das 
bapsturo  in  der  asseben,  aniwmrt  deiMUcA. 
(1522).  Kiij";  hal  er  nu  das  irelllich  keiser- 
ihiinil),  da  ev  am  hoheslen  gcwesl  vnd  inil 
ehren  das  heubt  der  well  geneniiel  vnd  ge- 
rhOmel  ist,  also  terrissen  vnd  in  die  asschen 
gelegt,  der  WQ.pnOm.  (1539).  riij**;  also 
ligl  der  Zwingel  mit  seiner  deulcley  in  der 
asschen,  das  diese  tcort  Christi  noch  fest 
stehen.  (1527j.  dij";  wie  viel  haben  sie  nur 
sint  der  seit,  d»  das  eoangflUnm  islangangen, 
rablsehleg  filrgeaomen,  vnd  noch  heuligs 
tags  filr  vnd  für  eirit  n  \f»er  den  andern,  flii' 
alle  /.n  rftek  sind  gangen  vnd  zu  asscbcn 
worden.  Jen.  5,  314. 

.Asche,  mhd,  ascbe  und  (We  noch  heule 
mundarUi^in  Hessen)  esclu.>  (Ben.  \,  65), 
ahd.  a-seA,  3sg;\  (Graff  1,  492),  goth.  Ugo 
ist  dunhlei-  Abstanmung. 

Aschenbrödel  ( aschcnproddcl ,  aschen- 
prttdd,  asehenbrodel»  asebenbrSdel),  m.  em 
XU  alterlei  schmutsigen  Verrichtungen  im 
hause  verxloszener  mfnsrh  :  ein  gering  gnnlz 
euaogcliscii  voracht  asschen  proddel.  ausl. 
der  ep.  vnd  euang,  wm  ehristag  ele.  (1522). 
Aiij*;  was  suche  ich  rflssicbier  asschenprddel 
zu  ktinii;s  viiil  fiirsten  hnfe?  auff  des  königs 
zu  Enyeüand  lesterschriffl.  fl527).  ßj" ; 
{gott)  wil  das  heriz  rein  haben,  ob  es  gleich 
auswendig  ein  asschenbrodel  jnn  der  kuchen, 
schwarts,  rnsing  vti«!  bestoben  ist.  das  5.  6. 
7.  eaf,  $,  MaUhei,  (1532).  Qüi*",  wer  an 


seinem  Mrorl  banget,  sol  kein  aschenbrMd 

hinder  <ler  thUr  sein,  von  der  eHnie  wUer 
den  heil,  geist.  (1529).  Eii]*";  sie  yhn  nicht 
anders  geiiallen  haben»  denn  für  eioea 
aschenbrOdel.  vber  da*  erste  huh  Mm, 
(1527|.  tiiij'';  Jacob  aber  u)uste  derueben- 
Iirödel  sein,  ebend.  Jtj'';  der  elende,  nlvlilijie 
.issehenhnidel  H.iltfl  nnsl.  der  ep,  vndeuang. 
von  oslern  etc.  (  lö44).  kij". 

brodeln  «  «ejÜUe»  «md  Häuhem  in  der 
asche.  vgl,   Weigand  tPtb.    I,  60.  der  i 
hesmche  name  für  asclienlirodel  ist  üschen- 
(»ultei  von  pnlteln  ^  in  ßütsige»  oäer 
staub  hin  und  her  ichütlein. 

AidMibfidlete»  n.  dimim.:  das  ann 
asschenprodlin  hal  nichts  denn  eyttel  inan^d  | 
Mtd  vngentach.  das  magmifical  verdenttchL 
(  I  521).  ciij\ 

.iHchenl^afe^  m. ;  seinen  kropff  mit  seinen 
feddem  sol  man  neben  dem  altar  gcgm  dem 
morgen  au0  den  asichen  baülieB  weiffen. 

3  Mns.  K  IG. 

Abcbenkuchen,  m.  in  der  asche  gebackener 
iMeAen:  das  volck  macht  jm  ansehen  kocbea 
draus  {aus  dem  manno).  4  J#oa.  11,8.  —  | 

Alb  er  US  dict.  Rj* :  üscbenkdch,  mM.  aacher-  j 
kuociic  [iien.  \,  856). 

Aschcnplnti^  m.  platz  wo  die  ascite  \  (äe 
überrette:  der  eeriirmuMn  leickMme)  onf- 
bewahrt  wurden :  der  gaols  lodten  hoff  md 
der  asscbeii  |il.Uz,  sanipt  dem  ganlzen  lodlen 
acker.  Jer.  'M  ,  iu  in  der  ereten  ausg.  der 
Propheten.  {I'a,i2). 

Asekeitnpt  m.  2  Moe.  27.  3 ;  88;  3. 
Ascbermülvrecb,  m.  dies    cincris.  der 

erste  mitltcoch  in  (l*'r  fastenzeil  ah  tarj  d'T  i 
bestreuung  uUt  asche  zum  gedaciums  äa 
iodes  in  der  römisch-kalh.  kirche.  in  der 
„«emMHMin^  an  lUe  geieUiehen  versneM 
auff  dem  reichstag  zu  Augsburg"  (1530t 
/ti/trl  Luth.  den  asscher  railworfr  mürr  rf- «  , 
stücken  auf,  die  in  der  „gleissenden  kuche  \ 
in  der  futen  In  Übung  vnd  brauch  find  ; 
gewett,'* —  mhd,  ascbUc  (Sehmetler  1. 
123.  Ben.  3,  5),  in  einer  ungedr.  urk.  9.J,  1 
1467:  donersiT.'  n;irli  dem  csrhriii^p.  | 

Ascher-,  landschaltlich  und  aller-idid. 
auch  iscber-,  mhd.  asdier-  in  der  obigen  \ 
und  andern,  jetzt  erhechenm  xueammenr 
tettungen  tetxt  ein  von  ahd,  ascft  eibgMlelee  \ 


üiyiiizeü  by  GooglCj 


AST 


121 


AUF 


Wtti  t9nM»,  warmu  Am»  «sehaere«  «scher 

wurde. 

Ut,  m.  1)  df^  theil  de^:  haume<f,  trelrhrr 
unwUlelbar  aus  dem  stamm  enlspnest: 
(iMMitdi)  nam  ein  ait  in  seina  hand,  vnd 
lüdi  «inen  ast  von  bcwmen.  ricHL  9«  48 ; 
?n  iler  teil  werden  die  siedle  jrer  slercke 
sein  wie  ein  verlassen  ast  vnd  xweig,  Jes. 
17,  9 ;  md  kriegle  viel  esle  vnd  lange  zweige. 
Sndk  S»;  alle  vogel  des  himds  nialeten 
aofi  seinen  ^ten.  31,6. 

2»  ff!  fnffjendcr  Stelle  dürfte  ast  =  tc«r- 
leiknolea  des  asles  in  dem  stamm  sein:  so 
Wirde  doch  nichts  draus,  denn  solche  grobe 
n^esddaehle  bewne,  voller  esle  vnd  knoten» 
ob  wir  gleich  lang  dran  waldrechlen  vnd  be- 
schlügen, der  tlO.  psalm.  (1539).  Liij*''. 

mhd,  und  ahd.  asl  {pl.  mhd.  esle,  ahd. 
esli),  goth,  asto  (pL  Mtia),  woArtdMnUdk 
sm  einer  tcurxel  mit  dm  ^Mdbdedettieiuian 
gr.  o^og,  itusofern  diesz  aus  offTog  hervor- 
gegangen isl.  das  angels.  osl  ist  nodus. 

i&iigj  ramosuSf  nodosus:  dicke  eiche  das 
ist  esslige.  ranigt*  wu  2  Swm*  18,  9 ;  kram 
vnd  csUg  hollz.  iceish.  13,  13;  was  noch 
estig  vnd  mschlachligs  an  jticn  (den  Christen) 
ist  von  der  alten  gebort,  ausleg.  der  ep.  vnd 
tuang.  ton  ostem  etc.  (1544).  avj*;  ein 
kind,  dem  man  seinen  wfllen  lest*  wie  rauch, 
kndlicbt  vnd  estig  dasselb  wird.  BUl,  l,63^ 

4?"r.  n.  siehe  aa?. 

Atbeai  (atem,  adero,  addem),  m.  die  ein- 
gesogenß  wnd  CWfM fessent  tuft :  (der  leufel) 
kan  «Salles  sa  puhier  vnd  asschen  machen, 

werm  er  mit  «pinem  allirm  ilrcin  hlosot.  das 
6.  cap.  der  ep.  Pauli  an  die  Epheser.  { 1 533). 
Ciij";  hie  Emszer  wollen  wir  schreyen,  szo 
lang  wir  atem  habenn  (Üben),  miff  dat 
«MffcMflKcft  buch  bocks  Emtzers.  (1521). 
Ilj**:  er  ?rlbrr  ifrlfnn.in  h^hnn  vnd  adt'in 
{erile  ü»sg.  des  n.  lest,  addcin;  allenlhalbeu 
gibt  apost.  gesch.  11,  25.  sonst  bietet  die 
ÜM  Mir  Odern,  wtMi9i  man  s«Jk». 

iikd.  htm  {Ben,  1, 66),  ahd.  Ilom,  iina 
{Grnff  1,  155)  gehört  xu  den  trorf^m,  über 
tieren  absl<mmung  schwwr  xu  urtheUen  ist. 
Qfimm  wA,  1,  591  umd  Weiganitolb. 
1, 62  «erawltoi  lee^en  ist*  Umgen,  «oool- 
^»iautM  zusammenziehung  aus  einem  ur< 
tfrüngiichen  ahatum  von  ah  ui  goüi,  al^an 

DtKtM,  WftrtarbMli. 


denken  und  aha  verxlond^  woAer  aNcJk  ahnn 

geisf.  vgl.  auch  Otimmgr,  2,  241. 

Alzen  >.  ntzon 

Ab,  ein  schmerzensruf,  geinthnUch  mU 
weh  verhtndm,  einfach  in  folgende  tiefte: 
ah,  .au,  vsch,  das  slückUn  schmerzt  sie.  tndet 
das  bapstum  zu  Rom».  (1545),  Aiig*.  — 
vgl.  auch  awc. 

IH}  Umlaut  des  diphlh.  au,  bei  Lulh.  nur 
eu,  wie  e  «laM  t. 

Aich,  Vermehrung  anzeigende  conjuni» 
tion,  mhd.  oucl»,  ahd.  ouh,  goth.  duk,  offen- 
bar zusammengehörig  mit  ahd.  ouchdoy 
ouhh6n  (Graff  1,  119),  goth.  iukon  ver- 
mehren,  welche  der  lautvertehiehung  und 
der  bedeutung  nach  mit  lat.  augere,  gr. 
av^tty  sdmmen.  belege  für  den  gebrauch 
des  aucli  bieten  sich  überall. 

Ane  (awc),  f.  niedrig  gelegenes,  feuchtes, 
geicächsreichee  ^Mnde,  tomehmlidiweide^ 
reicher  tciesengrund,  doch  auch  frucht' 
bares  ackerfeld:  jnn  der  awe  oddcr  yra 
gründe  nicht  aull  eytn  berge,  der  prophet 
Sücharja.  (1528).  Jj";  ein  land  da  boehe. 
vnd  brdnncn  vnd  seen  innen  sind,  die  an  des 
bergen  vnd  in  den  awen  nipssen.  5  Mos.  8, 
7  ;  es  hat  bei^e  vnd  awen,  die  der  regen  von 
himel  Ircncken  nius.  11,  1 1 ;  er  weidet  n]ich 
auir  einer  grOnen  awen.jw.  23,  2;  die  anger 
siui]  vol  scliafcn  vnd  die  awen  stehen  dick 
mit  korn.  05.  l  } ;  die  tochler  Zion  ist  wi* 
eine  schüne  viid  lustige  awe.  Jer.  6,  2. 

Aue,  abgek^nU  au,  mhd.  ouwe  {Ben.  2', 
454).  ahd.  onwa  (Graff  1,  504)  hdngt 
deutlich  mit  goth.  ahv.i,  ahd.  aha  «» fiutXt 
lat.  aqna  traaser  zusammen. 

Anerecbsj  s.  uroelis. 

Alf,  adver^  und  praepoHÜon, 

I.  alt  adverb  mit  der  bedeutut^  In  äie 
hohe,  empor,  steht  3!?f  I)  zumal  trenn  ^.>', 
tcie  oft  in  Lulh.'s  btbelübersetzung,  ermun^ 
temden  ausruf  bildet:  aulT  vnd  jage  den 
menBem  nach.  I  Jfoe.  44, 4;  auJFvnd  mache 
vns  göiler.  2  3fos.  32,  1 ;  aolT  laast  vnn 
Dieben.  2  Sam.  15,  14. 

2)  oder  mit  ab  verbunden:  andere  bis- 
thnm  geben  geringer  auiT  vnd  ab.  Jen.  6, 
524^  auf  und  ab  drückt  eß  aneA  hloex  hin 
und  her  aus  (z.  b.  bei  Albe  ras:  ah  wir 
viel  vff  vnd  ab  geredl  hatten),  vgl.  ab.  atuüA 

16 


AUF 


122 


ALFARBEITEN 


nieder  bildet  einen  ftgmuU  M»  waL  9gl. 

luf-  und  niedorslmgcn. 

3)  folgt  aul  einem  subst,,  welchem  von 
vorausgeht,  so  sieht  es  gleidibedeutend  mit 
u:  das  hab  ich  all«  gttbaltaa  von  meiner 
jugcDt  auff.  Marc.  10,  20;  weil  du  von 
kiD'J  ( 1 522 :  kiiullicyt)  aufl  die  heilige  schnfll 
weissest.  2  Tim,  3.  15. 

4)  in  4m  auammmuelgmigm  mü  tmrbis 
«erMmlel  »ieh  wM.  auf  ofl  auch  die  beden- 
iung  des  öffnens  (vgl.  anrbciszpn,  anfberslcn, 
aufljreclicn,  atifdecken  u.  o.)  und  de«  voUen- 
dens  {vgl.  aufarbeiten,  auOressen  u.  a.). 

U,diepraepo$*  auf,  «eelMbe  tidt  entiMeh 
und  luiefc  out  demadverh  entwickelte  (goth. 
iu|t  ist  nuT  adv.),  fordert  auf  die  frage  too? 
den  dativ.  anf  die  frage  wohin't  den  accu- 
saüv.  mit  dem  acc.  des  sächlichen  artihels 
vendmüxi  auf  ItkM  w  anb»  seUenw  toird 
auf  dem  zu  iuUu  imhd.  Afem)  ^aftiret:  jrcn 
trovt  nnfls  ablas  seUen.  tcamunge  an  s.  l. 
deudscbeu.  (1531).  Fij^';  von  einem  auits 
ander,  wider  die  sabbolher,  (1538).  Bij"; 
der  mir  anlfm  fnese  folget,  swo  preiigi  auff 
der  kindertauffe.  (\^iO),  Bj^;  aulTni  loppel 
spiel.  Jen.  8,  112*';  auffm  prcdigsliiel. 
tischt.  95''.  —  der  gebrauch,  den  Luth.  von 
derpraep,  auf  nuieAl,  Ml,  wie  uhd,  Mberhavpt, 
cm  muMigfaltiger, 

I)  vor  n!(<-m  dient  sie  zur  bezeichnuny 
räumliciti  r  rerliältnisse.  a)  mit  datir:  dcr- 
selbige  [Johannes)  lag  auif  {später:  au)  der 
bmt  Jhestt.  Joh.  13, 25  n,  teff.  v./.  1522 ; 
der  aufl*  dem  atncl  aass  sprach,  sihc,  ich 
machs  alle?:  npw.  offenh.  Joh.  21,  5  \s(af.f 
auf  dem  i^tuhl  »iuen  sagte  man  ahd.  sizaii 
ana  sluole,  goth.  silan  ana  stula) ;  Paulus  aber 
stund  roiUen  anlTdem  ricbtplaU.  apotUgtsch. 
17i  22;  füre  mich  aulF  dem  steige  deiner 
geböte,  p«.  119,  35;  »ler  ieh  nn  auff  der 
gruben  gehe,  kurtz  bekenlnis.  (1544).  Aij*; 
er  hat  seinen  engein  befolhen  Tber  dir,  das 
sie  dich  behüten  auff  alle  deinen  wegen,  das 
sie  dich  aiilTdcn  liendon  tragen,  ps.  91,  12. 
b)  mit  acc. :  den  vergleiche  ich  einem  k!n  oii 
man,  der  sein  haus  aufl*  einen  feb  bawei. 
JfofUW  7.  24;  vnd  woHTen  jre  Ueider  auff 
das  füllen.  Luc.  19,  35 ;  da  er  nn  bin  zoeh, 
breiteten  sio  jrekleidcr  auff  den  weg;.  i\  3G; 
entweich  {entiPich)  er  abermal  aufl  den  berg. 


JoA.  6,  1  5  ;  steig  (stieg)  Petrus  hinauff  aidl 
doii  süller  zu  beten,  apnsi.  gesch.  10,  9;  ein 
jgticher  sähe  auff  &eiuen  weg.  Je*,  53,  6. 

2)  itt  MeilMimmmgen:  anlT  den  abend 
kam  eioer  von  den  burgermaistern,  Lucas 
Cranach  zu  jm.  tischr.  60*^;  auffmontag  nach 
s.  Nieolai.  tcarumb  des  bapsls  buch^r  ror- 
brant.  (1520).  Aj*";  Uerodes  autfscmen  jar- 
tag  ein  abendmal  gab.  Jfare.  6,  21 ;  lasst 
vns  aufl  dis  mal  weichen.  1  Jfoee.  9,  9 ;  vnd 
stehe  bis  aiiH  diesen  tag.  apost.  gesch.  26, 
22  ;  er  {der  erbe)  ist  vnter  den  fiirniiliiden 
vud  pUegera  bis  aufl  die  bestimple  xeil  vom 
vater.  Gal.  4,  2. 

3  )  rur  bildung  von  weise,  art,  beschaffen- 
heit  ausdrückend i'n  adverbien:  gleieh  wie 
wir  des  worls  vnglück  audi  auff  zwo  weyse 
brauchen,  der  prophet  Uabacuc.  (152G). 
eij'  (oM.  gaU  bei  wls*  ivlsa  die  fraep.  in. 
vgl.  Graff  \,  1074);  der  ich  mich  auff  solche 
iM'letronlH'il  vnd  leuflte  nicht;*  versiehe,  eine 
/iet?»^i  t;d»yHl542).  Fiij'';  er  aber  antwortet 
aufl*  sräie  sprach.  2  Jfaec.  7,  8;  vnti  es 
war  geschrieben  anlf  ebreiscb,  griechisch 
vnd  latinische  sprach.  Joh.  19.  20;  lieber 
rede  mit  deinen  knechten  auff  syrisrli,  denn 
wir  verstehens  wol.  Mid  rede  nicht  auü' ju- 
disch mit  vns.  Je»,  36,  11;  Uabacnc  heysC 
auS  dendsch  ein  hertzer.  der  prophet  Ha~ 
bacuc.  ( 1 526).  b  iiij\  a«db  tu  diesen  faUen 
galt  ahd.  in  statt  anf. 

III.  endlich  begegnet  bei  Luth.  äu:szerst 
häufig  wrbindnng  der  con/imello»  daas  wU 
auf  mil  der  bedenimg  „Mu  dem  zwecke  dass*% 
jedenfall.<i  en(.*tprungen  aus  üfdaz  daz  imijst. 
376,  6)  auf  das  dasz,  folglich  auf  auch  hier 
praeposition.  vgl.  Grimm  wtb.  1,  G05  IT. 
Weigmnd  telft.  1,  66.  beleg«  bietst  A> 
bibel  allenthalben. 

Als  stamm  /lir  ««t*'r  auf,  mhd.  A(,  ahd. 
öf,  goth.  setzt  Grtmm  gr.  1,  49  [vgl. 
wtb.  1,  G02j  an:  goth.  iupan  aup  upuu,  aAd. 
iofan  ouf  ufun  mU  dmn  pari,  praet.  ofkn 
(unArr  offeiO. 

Anfarbeiten^  ffriig  arbeiten:  damit  ich 
meine  bclller  vnd  geiler,  die  drücker  «uff 
den  Leipziger  marekt  nicht  versenmete»  das 
ich  alle  andere  briefi  in  ein  hachlin  bittdien 
vnd  neben  niieli  legen  mussU^  bia  ick  noff- 
gearbeil  baue.  Jen,  5^  528^ 


uiLjiiizuü  Dy  Google 


AUFBAUEN 


123 


AUFALASfilf 


idiMCl,  «rftauen,  aufrichten,  in  die 
k&ußhren:  vnd  haben  feste  thflrm  drin- 

»cn  auflgenclitcl  vt\d  pall.i<it  aiilTgph.iwr't. 
Jft.  23,  13;  wenn  sie  können,  so  küiiiuMi 
sie  eine  kUciie  vnd  scbmeisizhausz  auin)a>%'en 
vnl  aaflnebten.  Hsehr.  iHV. ' 

AtftiMen,  sich.  eig.  sich  (baumähnlich) 
«mporrichten ,  erheben,  dann  figürlich  sich 
tuffhnen:  beuniple  vrtd  Irgte  er  sidi  auch 
Inder  den  künig  auU.  lischr.  418''.  ausxer 
äe$*rttetk  IstfnneH  vHr  mu  Lutk,'*  ietinf- 
ttn  für  das  icntt  so  geläufige  tcort  keinen 
Meg  beibringptt ;  fiurh  hpi  G  rim  n\  fr(h.  1 , 
ölb  til  nur  eine  slflle  aus  Lulh.  ange(ü}irl, 
düf  (Ast  gerade  wieder  einer  Luöv.  nicht 
»Hörige»  sehriß  (die  swStf  arÜhBl  der 
huerfchaffl)  entnommen  wurde. 

mhd.  nur  das  eüifache,  gieirhhfdeutiqt' 
botiiut'ii :  da;;  ors  hcguade  sich  bountei).  Lo- 
Ae^gr.  130.  als  einfaches  verhwm  in  Hessen 
tn* gewöhmHch,  fekUfsdoeh  hei  Vilmar 
Wodkon. 

AiflM^iuen,  mit  den  zähnen  öffnen:  es 
hat  mir  noch  keynn  papisl  disz  nU:»zle  aulT- 
ImseQ  vnd  sola  auch  keyner  nymer  aulTlieys- 
m.  «ttf  das  vbirchrisUid^  buch  koekt  Em- 

s:«*ry.  (1521).  Kij'' ;  wenn  du  hapsl  mil  al- 
len den  deinen  disz  nuszlin  üufriirMssf'st  .  .  . 
wiNicli  alles  widderruüeu.  yrunäindvrsavU. 
(1520).  Iiiij^;  dtsc  nasdin  bat  noch  niemanl 
anirgeiussen.  t  on  d.  baptltuimRome.i  1 520). 
ff  :  «las  iMlv/lin  (H-ysz  myr  anfT  ffoinlz  von 
Engelidnd.  aiUicorl  deuUch.  ( 1  522).  Kiiij". 

ilfWrsten^  aufbrechen :  Judas  sidi  scibs 
crheiicket  vnd  der  bauch  jm  auOberstel. 
AVAr.  ?,Oii',  vgl,  aufl)reslen. 

Aufbieten^  1)  zum  kämpf  aufrufen,  wofür 
^rt  Luih.  auch  aufgebielcn  {&.  d.) :  wo  der 
kcUer  dorch  seine  teuffel  die  papisten  v«»^ 
bttti^aoHbieten  wurde  su  kriegen,  wamunge 
an  1. 1.  äeudschen.  (1531).  Dij' ;  {Anliochus) 
be»  auffbieleo  imganlzenköoigreich.  t  Macc. 
8,  27. 

2)  di>  terle^ung  wm  der  kanxel  öffmU 
lieh  bfkannt  machen,  prodamleren.*  man- 

clipf  li  ii  sciiu'  liraiJl  aus  seinrn  armfn  müs- 
sen lassen  we^r  furfii  vnil  \viililrr(u?crfer)  ver- 
JW»«us,  noch  zenj?cn,  noch  auilhielcn  gchoKcn 
bau  ton  ehesaehem.  (1530).  EijK 

MMcte^y  n.  jrroetoinallp;  weil  er  so 


lang  still  geschwigen  hat  nach  dein  aufibie* 
tan  bis  man  sieb  allerding  geschickt  bis  aulT 

den  linrlizcin.ig.  Burkhardt  briefte.Ai^, 
Ayfltindon,      mehrfacher  amcendunfj. 

1)  in  die  höhe  binden:  darumb  donckeii  s>ic 
voHendleusejnn  den  pelts  xu  setzen  vnd  den 
hunern  den  schwanlz  aufl  zubindtti.  ein  brieff 
an  die  zu  Franckfort  am  3feyn.  f  1  533).  Ej'". 

2)  durrfi  binden  unrauf  befestigen:  vnd 
jnen  {Aaron  und  seinen  söhnen)  die  bauben 
anObinden.  2  Mos.  29»  9.  hUdüeh:  darunb 
inus  vns  der  bapst  geselze  anlf  binden.  tMW 
den  schlüsseln.  (1530).  Bij" ;  da  hat  s.  Paulus 
vns  pfarhcm  vnd  predigem  vnser  arapl  hart 
genug  aufTgcbundcn.  zwo  predigt.  ( 1 535).  Bj^ 

3)  aufinS^fen,  öffkem:  so  wirsttt  sehen, 
wie  er  wird  sack  vnd  seil  aufT  binden,  das 
schöne  confitemini.  ( 1  530).  Üij''. 

mhd.  uf  binden  in  alle»  drei  bedeutungen 
{Ben.  \,  130). 

AiAllheij  aufMasen,  ditreA  te/l  am» 
dehnen,  bfi  Lulh.  nur  fxijürlkh  :  fjute  werck 
blehen  null  vrul  machen  stollz.  der  prophet 
Sacharja.  { 1 528).  Fj'' ;  der  bauer  ist  so  niui- 
willig  vnd  aulTgeblebet  (übermUthig,  sU>ls), 
als  were  er  herr  vber  alle  herrn.  einebericht 
an  einen  guten  freund.  ( I  528).  Aiij".  sich 
mtfTIvlHhen:  es  Ijkhcii  sich  clliche  aufl.  1 
Cor.  4,  18.  —  tgl.  hiahfii  und  auHilasen. 

AlfiliheB,  «..*  das  nicht  hadder,  neid» 
zom,  sanck,  ulTlerreden,  ohrcnhlasen,  anf- 
blehen,  ;iiilTrhur  da  sey.  2  Cor.  12,  20. 

Anfblanen;  infiare,  sufßare.  1  j  sinnlich. 
Teuer  (koleni  aufblasen ,  durch  Mosen  an» 
fachen:  gleich  wie  die  amem  .. .  wider 
fowr  geben  vnd  anzünden ,  so  man  rürel  vnd 
aulV  lih'st't.  auslcg.  der  ep.  vnd  euang.  von 
ostern  etc.  (1544).  biij";  der  schraid.  so  die 
kolen  im  fewr  auflblesel.  Jes.  54,  1 6 ;  es 
wird  jn  ein  fewr  verzeren .  das  nicht  auffge- 
hlasen  ist.  Hiob  20,  20;  ii  Ii  wil  dus  fewr 
meines  grimmr"^  vher  dicli  .iuiri>la<rn.  Ezech. 
21,31. —  die  iiackeu  aufblasen,  durch  blasen 
sehwdlen  madien:  ich  sehe  dort  von  fernen, 
\vii>  er  die  backen  so  lieHtig  nuHblcset,  das  er 
gleich  rol  wil  l,  irlderdie  andnnmer.  (1539), 
—  durch  blauen  wozu  auffordern  {zum 
heerzug,  zum  aufbruch  derkrieger) :  versehen 
I  sie  es,  das  er  die  posaunen  auRblesct  vnd  in 
die  drnnimel  slosset,  so  wird  bapst,  teuffd 

16* 


oiy  ii^uo  uy  Google 


AÜFBORtiEN 


124 


AlFßRECUEN 


aampt  jr«iii  anbang  vber  einen  hanffm  ligen. 
an  kurßrtlen  zu  SsdkfM.  (1545).  Eiiij''; 
so  soll  jr  doch  den  son ,  der  an  dem  wege 
siebet,  da  ein  jederman  fur  vber  geben  miis, 
Ternemen  vnd  hOrMi,  vml  gleicherweis,  ja 
noch  viel  hellUger  jn  hOren  rulTen,  der  mit 
einem  grossen  gedüiif ,  nls  einer  gewalligen 
posaunen  auflblcset.  ! ,  4  I S**.  G  ri  m  m  s 
beleg  drumb  blies  mau  auü  isl  einer  schrifl 
MHanehthont  enfnommefi. 

2)  vom  aufblasen  des  feutrt  «itMi  d$r 
backen  ist  bei  Lulh.  ein  häußg  rnrliommen- 
der  figürlicher  gebrauch  eninommen  :  ge- 
bet oa  eusseiiicb  worl  nicbl  zu,  welcbeü  der 
heilige  geiat  wo!  weis  Im  berUen  su  erin- 
Dem  vnd  auflzublascn,  obs  gleicb  Tür  »ehen 
jaren  gclirtret  wcre.  Jen.  5,  50'';  ich  weysz 
woi,  das  der  romiscbc  bauü'e  wird  furwen- 
4eii  vnd  hocb  auffblaszenu ,  wie  der  bapsl 
habe  das  heyltge  romisehe  reich  von. dem 
kriecbscben  kcyscr  genummen  vnd  an  die 
deulscbenn  bracbt-  an  den  christl.  adel. 
(1520.  veroi.  ausg,).  Liiij'*;  wo  ybiu  {dem 
ieufel)  gotl  ranm  lessl,  da  ist  er  ein  meister 
mit  sanden  aufT  blasen  vnd  goUes  com  an- 
zeigen, das  schöne  ton/iZemiiii. (i530)..Iiij»; 
4ler  bOsc  geisl  knn  aucb  die  leule  aufl1)i;ison, 
keck  vnd  mulig  macbcn.  das  14.  vnd  15. 
cop.  «.  Johannü.  (1538).  Ddiiij'';  das  vvis- 
scn  bläscl  auf.  1  Cor.  $,  1.  dat  pari,  prael. 
hat  zumeist  die  bedeutung  von  slolz,  ii'wr- 
mülhig:  der  hocbniUlige,  auIT  geblasene  Ule). 
Jen.  1,  344";  es  sind  aber  nicbl  denn  ver- 
gebliche» schwulsiige  vndaufTgeblasene  wort. 
a»  anier  «f».  Petri.  (1524).  bij'';  sol  ein 
wt'isor  man  so  auflgoblasen  wort  reden. //i ob 
1 5,  2 ;  wenn  es  (das  tcorl  goUes)  io  solche 
weltherUeo  feilet,  macbu  nur  eyiel  auffge- 
blasen  hertsen.  Mla  eene  domtni.  (1522). 
Dbij**;  ich  wil  erlernen  nicbl  die  worl  der 
aufigeblasenen,  sondern  die  krafiL  1  Cor, 
4,  19. 

3)  aich  aufblasen:  ein  viheroagd«  die  ein 
«ehön  har  bat,  blesel  sieb  aufTvnd  wirdstoltz. 
hausposl.  Jhena.  (1559).  bl.  179'';  nidii 
ein  newlins?,  aulT  das  er  sich  nicbl  aullblase. 
.1  Tim.  a,  6. 

Alfhergen,  wat  das  ein/beike borgen:  ich 
biiie  aber  ihsz  die  kircben»  da  er  seyn  soll» 
ihm  wollte  sehrung  scliickony  oder  wo  ers 


hie  anfborgen  muss»  dort  wieder  enUtlen. 

de  Welte  br.  3,  345. 

Anfboti  n.  aufgebet  zur  heerfolge:  sihe 
zu,  was  du  für  sieg  erlangen  werdest  vnd 
mit  waserley  gewissen  dn  dem  heiseiltehen 
aufl1)ol  gehorsam  seiest,  «oamunj^e  an  «.  L 
deud^chen.  (1531).  Hüj'';  du  soll  .<lso  sagen 
zum  autlbol  des  kcisors  oder  deines  filrsion. 
e^end.  Eij**;  der  Irin  freilicb  aus  der  bahn, 
vnd  ist  des  teufels.  wenn  er  gleicb  aus  ge- 
horsam vnd  durch  aiinbol  seines  herm'krie- 
gel.  Jen.      356''.  vgl.  .-liifljii'tpn  1 

Aufbrerben,  transitiv  und  intransitiv. 

1 )  transitiv,  mit gewalt Öffnen,  erbrechen: 
vnd  wolten  die  thOr  auffbrechen.  I  Mm.  19« 
9;  will  damit  gewiinnm  vnd  kürisser  auff> 
liroi  licn  halten,  auff  das  vbirchrisilich  buch 
bocks  Etnszers.  (1521r.  Giij';  das  er  mit 
eynem  langen  spicss  vnd  kurtzea  degen 
drewet»  den  kurisser  (wie  er  mich  angab) 
ablzusU>ssen  vnnd  aufltzuprcchcn.  eyn  wU^ 
derspruch  d.  Luthers:.  n521  '.').  Aij''. 

2)  scheinbar  tnlransitiv ,  sich  erheben 
inm  weUergehen:  darnach  brach  er  {Abrtm) 
auff  von  dannen  an  einen  berg«  1  ifof.  12, 
8;  wenn  das  beer  aiifllitichl.  1  Mos.  1.  5: 
wenn  jr  aber  droraelet,  so  '^hIIoh  die  Inger 
auirbrecben.  1 0,  5 ;  Saobei  ib  iiracii  aufl,  zocb 
weg  vnd  keret  wider  heim.  Jet.  87,  37; 
wenn  er  auffbrechen  wird  von  der  hocbzeiU 
Luc.  12,  36;  man  soll  mir  gehorchet  vnd 
uichl  vuii  Greta  auirgehrot-heii  hahcit.  apnst. 
gesch.  27,  21 ;  da  brach  ur  auU'  aus  eyguem 
frevel  vnd  tocb  gen  Orlamande.  tvidtff r  die 
hyml.  Propheten.  (1525).  Fig*. 

3)  intransitiv ,  sich  öffnen :  da«?  ist  der 
lag,  da  autlbracheu  alle  brUnne  der  grossen 
tieOen.  1  Mos,  7,  1 1. 

4)  III  ^o^emler  «lalle  ist  auffbrechen  «ooM 
gleichviel  mit  sich  erheben ,  sich  brüstct% : 
sibe  wie  rein  tregl  sie  (Maria)  ^\\e  thiy^  \u 
golt»  wie  gar  niuipl  sie  sieb  kciucs  vvercks» 
keiner  ehre,  keines  rbomens  an»  ihnl  doch 
eben  wie  vorbin»  da  sie  der  keines  hnttc^ 
fragt  atieli  iiiolil  mehr  nacli  ehren  denn  vf»r- 
iiin,  brüst  sich  iiielu,  bricht  nicht  auff.  nifTt 
nicht  aus,  wie  sie  gottes  muller  worden  sey. 
Jen*  1,  463.  Mether  wird  anoh  sieb  «nF- 
brecben  in  folgender  stelle  xu  ziehen  sein : 
das  ist  freylieb  der  tiiel  aller  keysertbum  auff 


AUFfiR£STEN 


125 


AUFDBUCKEN 


«da,  sooderlich  die  sich  mil  krieg  aufl*« 
Irerhpn.  der  propliet  llabacuc.  {\b26}.  ej''. 

iiArestenj  was  aufberslen  (wie  auch 
/m.  l,S1*  da»  auibrctteo  des  ariginaU  ge- 
MM  wf):  es  wirt  dir  yhe  Bit  der  bauch 
djQuon  auiTbrcslen.  MMlcf .  dniltd^  dM  v. 
•.(1518).  Hf. 

jiuajnmen^e«6U(  au«  auf  und  liresteu, 
«M.bresleo  1,  256),  ahd.  breslan. 

prMan  ((rra/f  3,  271).  «päler  tcurde  bre- 
iten im  «in  von  frangere  dmrch  4m  nd. 
/orm  hcisU'u  verdrmujt. 

AifbringeB)  1  f  in  dit  hiilie  bi  iugen,  auf" 
Heble»:  sie  werdeo  die  alten  wastungbawen 
Tnd  was  vorzeilea  suslArel  isi,  auObriDgen. 
Je$.£i\,  4;  wer  nit  von  Cliri>ltis  py|;riii 
excmpel  crvvartubl,  eiuiantici  vail  gLrcyUl 
wirll,  wer  will  den  selbigcu  rcytzen  vnü 
wflbringeiiY  nuixieg,  der  ep.  vnd  «mmg, 
Üt  a4iiento.  ( 1 522).  Cj^  hierher  gehört 
auch:  so  (liL-  r«'inilc  eine  stad  Nboifielcn,  da 
verdieoel  der  eliru  vnd  danck,  der  die  andern 
IK  ersten  «uSbringt  (aiu  demtMaf  eneeeftl 
eed  jmr  verlheidigmff  auf  die  Mna  Mngt, 
abernicht,  wie  Grimm  wtb.  l,G29erJk|ar(, 
gefangen  nehmen).  Jen.  1,  321. 

2)  auf  die  bahn,  in  gany,  in  iibung  drin- 
gen: fynantzer,  die  Tid  newer  fundle  aofT» 
hmgta,  rendgi.  Ma  BSm.  1,  30  in  der  er- 
sten ausg.  des  n.  lest.  v.  j.  1522;  kein  lia- 
chanl  nncfi  cso]  ist  so  grob,  wenn  er  nur 
Üur  was  iiewt's  auirbrlugen,  j>o  Icuül  jdcr- 
nae  xa  Tnd  glcubts.  da»  5.  6  vnd  7.  cap. 
a.  jrel(lhei.(l&32).Nij*-;  solch  verkcrl  mis- 
brauch  der  men^^chen  vnd  der  dinge  lial  aulV- 
bracht  das  pf?i5iilirh  rechl.  Jen.  1,295'';  men- 
KbeD  aus  eigenem  guldüncken  .solches  aull- 
fdbncbt  habeo.  xwo  pr»di0  auff  derftjnder- 
W<*(1540).  Fiij*. 

3)  ror^rtfi^en,  anßihren:  wenn  sie  denn 
au  eynen  sprufh  der  veller  widder  wich  aull- 
bringen,-szo  lauten  sie  alle  glucken,  auff  das 
tkinhrütlieh  hueh  hwdt»  Em»»»ir», 

Ciij';  wollen  jn  (Christum)  schlechls  tod 
halten  vml  koinlion  doch  kein  vrsacli  atilT- 
bringen.  ein  sermon  auff  Matth.  22.  (1535;. 
Aij^;  vnd  brachten  anff  viel  vnd  schwere 
lläge  vrider  Pauiuni,  welche  sie  nicht  moch- 
Ifn  hcweisen.  apost.  gesrh,  25,  7;  <l.i  ilie 
«nUeger  auOlraUea«  brachten  sie  der  vr- 


sache  keine  aufT,  der  ich  mich  versähe,  v.  18; 
da  sihe  wie  sie  den  spruch  so  vhel  aitllbrill- 
gen.  von  ehesachen.  (1540).  Cij^. 

4)  tcer&en,  herbeUekaffen,  nuaiwiieii- 
bringen:  Lysias  zoch  ab  gen  Antioebte«  wi- 
(lerunrii  kricgsvokk  auff  zubringen.  1  Maec 
■\,  35;  i  Anliochus)  zorh  in  Person,  das  sel- 
bige iand  zu  schelzen  vnd  geid  auU'  zubrin^ 
gen.  3,  31 ;  vnd  ob  der  spräche  mer  wurden 
auff  bracht,  müssen  alle  der  massen  verstan* 
den  werden,  ob  auch  yemandt  ou  glauben 
verstürben  selig  werden  »nuye.  ( 1  523>.  Aiij*. 

Aufbrttsten  (aufbruslenj,  herawistreidten, 
hervofhehen:  dnunb  bmstel  vnd  mutsl  er 
solche  wort  aufl.  das  ander  ieyl  widder  die 
hyml  Propheten.  (1  525).  Miij\  sich  auf- 
briblen.  sich  in  die  brusl  werfen,  sich  auf- 
blasen: wenn  die  nonucn  im  dosier  ein 
sölcb  wert  helten ,  das  jr  stand  hiesse  ein 
!>eli;.:er  sLinil.  wie  sollen  sie  sich  auffbrdSten 
vnd  rhümen?         1,  214".  vgt  brüsten. 

Anfdecken^  die  decke  wegnehmen,  eiu- 
blSten,  aalkiUlen. 

1)  HmUich:  vnd  da  sie  nicht  kundten  bey 
jn  komcn  für  dem  voick,  deckten  sie  das 
dach  auff.  Marc.  2,  4 ;  du  soll  aneh  nicht 
aufl  slufeu  zu  metneujallar  steigen,  das  nicht 
deine  schäme  auflgedeckt  werde.  2  Mo».  20, 
20:  decke  aull  zu  seinen  füssen  vml  lege 
dieh.  Rath  3,  4  ;  hilckl  sich  vnd  (Icekei  den 
hinilern  aull.  wider  da»  baptthum  iu  üome. 
(1545).  Iluij\ 

2)  figürHeh :  ddne  missethat,  du  tochter 

Edoni,  wird  er  heimzueilen,  viid  deine  SUndtt 
■.niiWU'cken.  klagl.  Jer.A,  22  :  "Ins  enange-' 
lion  die  geystcrcy  also  auffdeckel.  an  die 
herm  deuUeh»  ordern.  (1523).Aij';  ich  will 
dyr,  ob  golt  will,  den  teuflel  au0  decken  ynn 
diesen  prophelen.  das  ander  teyl  widder  d. 
hl/ml.  propheten.  ff  '>'2'>i,  Aiij''. 

Aufdringen,  au^noiUiycn,  aufzwingen: 
denn  so  das  folscb  vnd  eriogen  ist,  das  sie 
mir  aulTdringen,  kan  niemand  demselben  on 
grosse  tilir  f,'liiu!»en  geben.  Jen.  1,  224''; 
noch  ist  er  für  mir  scheuchsam,  dasz  ielis 
ihm  musz  aufdringen,  was  er  bcdärl.  de 
Wetie  br.  6, 92 ;  der  lieben  christenheil  mit 
gewalt  aulTgedrungen.  ein  »endbrieff  wm 
dolmctsrhcn.  fir)30).  Diij*. 

Anfdrnckenj  imprimere:  bitte  derhalbcu 


AUFDRÜCKEN 


120 


AlFKRSTEUEK 


gar  freuDdUcli,  wo  es  nicht  Ix'schwprlictj  ist, 
woIIpI  mirh  (rnilirh  heratUM»  mit  eim  will- 
prel  unti  sctbs  daliey  seyn  und  helffeo  das 
si^el  aurdrucken.  4«  WHU  hr.  9,  11. 

AiMrickfi.  dasselbe:  ancli  die  büclier 
halxMi  iäie  paputeti)  schm;)o1i  iMichtTgeiuMi- 
nel,  Ma  (lorh  die  n;imt'ii  der  Uehler  auffge- 
driirkl  gewesen,  utdder  den  meuchlet  su 
Dmen.  (1531).  Aij\ 

Aifeinandfr,  bei  Lulh.  nocA  maverbuH' 
den  niirein  ninlfr,  ;iiif  einander,  entsprungen 
au*  ein  auf  da»  aiidt-r,  ein  auf  den  andern : 
vnd  sliesscn  aufT  einander  aui  Iciclt  zu 
beon.  2  Sam,  2»  13 ;  sie  waren  schieclil  au  IT 
ein  ander  gesetzt.  Ezech.  42,  6;  wie  sie  die 
Schwert  zuckten  vnd  auS  eintDdcr  schössen. 
2  Macc.  5,  3. 

AKfenlhalt,  m.  ibr  on«  4is  stäM  wo  ei- 
ner  woftnf,  «t'cA  aufhäUt  geborgen  ist:  Aa- 
'  hin  liefTiM)  die  alilrUnnigen ,  denn  dascibs 
hritU'ü  sie  ßpn  ;niflrr'tilfialt.  I  Macc.  1  d.  I  4  ; 
da  er  verhotlle  einen  auflenliiatt  zu  tiadeu. 
2  Maee.  5,9.  I0«i7  der  auffgenomaune  auch 
genährl  und  unterhalten  wird,  so  KaUe  frü' 
her  aiirrnili.ili  auch  die  bedeutung  von  aus- 
tcnltK  Hlum  ,  aliuifidum ,  wofür  uns  jedurh 
ein  beleg  aus  Luih.'s  Schriften  abgeht;  die 
von  G rimm  wtb.  1 , 637  dafür  beigebrachte 
stelle  ist  den  ,*svPÖlf  aHikeln  der  hnuer- 
srhafft"  i'iihtmfimen.  auch  die  die  bedeu- 
tung erhallung, Unterhaltung  belegende  stelle  : 
aufeulhall  und  handhabung  des  chrisllichen 
glauiieas  begegnet  nicht  in  LnUi**s  sdmften. 
doch  steht  aufentbalt  in  diesem  sinne  in  fol- 
'gender  stelle:  rs  idai  treltlich  reffimef^lt  i<\ 
imr  eyn  schütz  vnd  auftcuthail  der  iutNlieyi. 
strmon  am  23*  Sonntag  nach  j^lingiten. 
{lh2M)  Aiij«', 

Auferben,  gleichviel  mit  anerben,  durch 
gebart  miltheilen,  als  erbschaft  "n.  auf  ei- 
nen bringen:  siiiche  bo^zc  tutk  wid  slurk 
seind  vns  von  Adam  aulTgcerliel.  aussleg. 
deudsch  des  v.  u.  (1518).  Diij'';  sio  hals 
ybm  Inämlich  dem  papxt  das  groszc  gut) 
(Ihrislns  vnd  sanct  f'elor  ain  li  iiit  aiiff^'pprbel. 
an  den  chrisllichen  adel.  Kij'  ;  wie 

vna  vnser  vorfaren  haben  auffgcerbel  dis  ge- 
heimnis  .  .  .  s«  erben  wir*  jnen  auch  aufT. 
Jen.  8.  49\ 

Alferhcbeij  durch  auf  verstärktes  erhe- 


ben :  daii  ich  mein  seel  aufTerhaben  hab  Uta 
dir.  ps.  1 43,  S  in  der  ausi,  der  »ieben 
psalmen.  (1517). 

Aifentnd,  einige  mal  noch  bH  Lulh, 
für  auTerstehung,  doch  nUht  wie  mhd.  üf- 
i'rsl;iiil  {Heu.  2",  r»90i  m.,  sondern  f.:  er 
{Christus)  ist  das  lebendig  vnd  vnsterbhch 
bild  Widder  den  tod,  den  er  erlillea  vnd  doch 
mit  seyiier  aulTerstand  von  todten  vbirwnn- 
den.  egn  sermon  von  der  bereytung  Müsm 
sterben.  (1519).  bj'';  diszer  wind  das 
fewr  ist  nach  Christus  aufTersland  in  die  weit 
vom  himcl  komcn.  deutsch  auszlegung  des 
67.  (66.)  jwalmeii.  (1531).  Aq«;  ich  glewb 
eyn  olBrstand  (sie!)  des  fleyschsz.  auszleg. 
der  ef,  xnA  euanjjf.  vom  ehristag  elc.  ( 1 522). 

spätat  ansser  gebrauch  gekoammt  sehon 
die  Jen.  ansg,  der  sdw^len  ImO^*»  svlal 

(1,  1S3')  für  auferstand  der  ersten  stelle 

;iiifpr«;lehung;  dor/t  bringt  Grimm  teib.  1, 
üli9  noch  einen  beleg  aus  der  2.  häl/le  des 
16  jh. 

ABfentilinis,  f.  di^elbe  im«  aufer- 

st.Tii(l:  musto  doch  Christus  szo  lang  mit  >oi- 
iK'ii  iiiii^Mrn  innbgahn  vnd  yhren  vnglaubco 
iragenn  bisz  sie  (jlcublcu  seiner  viTcrsleal- 
nist  (siet  in  der  Jen,  ausg,  t,  342^  aufer- 
stehung),  noch  einmal  begegnet  aulTersIcnl-  * 
IIIS  in  ih  r  auszletj.  der  ep.  vnd  euang.  vom 
chrtslag  elc.  (i522|.  tjgiiij",  später  immer 
aiiferstehung.  —  ahd.  ustauloissi  <=—  resur- 
reell«  {Graff  6*  609). 

AnferttehCB,  sieh  erheben,  gehraucht 
Ijiih  ptur  riiti  der  resurrectio  der  todten: 
/II  seiiit  r  zukuuiU  iiiUsseu  alle  meonchen  auS*- 
erstehen  mit  jren  eigen  leibfin.  (Ue  drey  sym^ 
bola.  { 1 53S).  Bj** ;  deine  lodten  werden  le- 
ben vnd  mit  dem  Iciclinain  auiTerslehen.  Jes, 
26.  10;  irh  wil  nach  (Irrini  l.'itrfn  siiflfr- 
siehen.  Matth.  27,  63;  Johannes  der  leultcr 
ist  von  den  todten  huflerslAndcn.  Marc  6» 
1 4  ;  dein  bnider  sol  auflerstehen.  Joh»  1 1. 
23  u.  öfter. 

Anferstl-heB;  n.  1)  re«urref/<o;  dio  Sinlu- 
cocr  halten  es  scy  kein  aulTcrstchen.  Matth. 
22.  23;  was  ist  doch  das  auffbrstehen  von 
den  lodlen?  Marc.  9,  10. 

2 1  aufrichtung  überhaupt :  die^i  r  wird  ge- 
setzt zu  einem  fall  vnd  auflerstehen  vieler  m 


Google 


AUF£RST£HER  127 


AÜFFAUREN 


bnd.  Lue,  2,  34.  —  in  ^  crtfei»  bedeu- 
tung  mhd.  Aferstte  (ny«f.  2,  116,  9). 

iufor>tehfr,m. ;  darüDiistsjtn  (dem Aerm) 
zu  lliuii,  il;is  Thomas  nur  glcuhig  vnd  auch 
ein  auüersicher  voq  seineiu  halslarrigen  vn- 
^uben  vnd  sande  werde,  mvo  predigt  auff 
der  kinderlaufe.  ( 1 540).  Miiij"».  - 

Atff retehing .  /.  tras  aurerstaml ,  aurer- 
sllndnts:  ich  Ijiii  die  aiiffcntchiin^'  vnd  das 
leben.  Joh.  11,  25;  ein  zeuge  seiner  aulT- 
eRlebaii§.  apoit,  ge$^.  1,  22 ;  dnreh  einen 
menschen  die  auUerslchuagder  todien  koiiipt. 
1  Cor.  1 5,  2 1 ;  dis  »idieenleaufferslehuiig. 
nfmb.  Joh.  20,  5. 

ikte*  tcort,  wofür  in  der  aussleg.  der  ep. 
t»d  nunff,  vom  ehrislag  ele.  (1522)  auch 
einigemat  vflersieh ung  U.  Kiij')  be- 

gegnet, gehürl  zu  ih-n  neuprpn  bildungen ; 
iek  finde  es  zuerst  m  der  ersten  deudschen 
WM  (1462). 

lifienrackeB«  Atnh  auf  ventäHttei  ci^ 
wachen :  ich  bin  der  letzt  aufT erwachet,  wie 
einer  der  im  herbst  narhlicsct.  Sir.  33.  IT; 
leb  bin  ein  mal  zu  mittler  nai  Iii  auül'rwac  hl. 
w»  ier  mndselmeite.  (1534 j.  Aiiij^  daher 
auch  etliche  valer  den  kaunieuleoaafferwacbl 
vnd  gewir  wonlrn  sind,  das  vnlcr  yhmn 
bandel  iii.iiith  hoscr  grifl' vnd  scInMÜ-cfio  fv- 
ailliie  yiii  brauch  sind,  von  kaujl^handel 
Wirf  I««*«-.  (1524).  Aij\ 

iafenrcckea,  was  ia*  einfache  erwecken, 
fncaihm  tünchen,  vrifui.tweise  vom  er- 
vecken  der  todlen  gebraucht:  gott  wird  vn- 
wre  sterbliche  leichnam  auilerwcckcn.  das 
ouin  kinäer  mt  iehuien  hatten  solle.  ( 1 530). 
Cij"*:  wie  der  vatcr  die  todlen  aufT  erweckt 
vn«!  macht  sie  lebendig,  al^Jo  fi  dt  r  son. 
Joh.  5,  21;  welcher  ist  vmb  vnser  sdnde 
«üleD  da  hin  gegeben  vnd  vmb  vnser  ge- 
reebtigkeil  willen  auiTerwecket.  RÖm,  4,25. 
—  wenn  dorm  dnr  herr  ricliler  auiTerwecket, 
<iie  jnen  iKdlltMi  .ms  dor  roiiber  band,  rieht. 
2,  16;  jr  meinet,  der  herr  habe  euch  zu 
Babel  prophelen  auflferweckl.  Jer,  29.  1 5. 

Aaferwecker,  m. :  aller  todlcn  au  (Ter  We- 
cker, dieep.  des  proph.  JesaiasJ  l  52G  |.Eij''. 

iafeniehen,  erziehe  n,  grosz  zit  hen  :  aull- 
MXbgea  in  den  worlen  des  glauben:«.  1  Jim. 
4f  6;  idi  habe  kinder  auBerzogen  vnd  er- 
hdkci  vnd  aind  von  mir  aibgefiiUen,  Jes,  1,2; 


vnd  bin  in  winddn  anfierzogen  mit  sorgen. 
weish.  7,  4;  wenn  man  die  kldater  noch 

lirauclielc  Tur  zuchlheuser,  das  man  junge 
knaben  darin  aullerztfge.  han^osk  W^emb, 
1545.  teinlertheil  14*. 

Anfesacn,  bis  auf  den  leuten  rest  ver- 
zehren :  wo  jr  aber  in  einem  hayaeicnmlamb 
zu  wenig  sind,  so  ncine  ers  vn<l  sein  uehester 
nacbbar  an  seMu  iii  hause,  bis  jr  so  viel  wird, 
das  sie  das  laiub  aullessen  mügen.  2  Mos* 
12,  4.  —  f»  der  sehrifispraeke  mnr  noch 
selten  angewandt,  desto  getBÖhnUcher  m 
gemeinen  (eben. 

Aüfetiettj  auffressen:  vnd  sind  nirht  viel 
grosser  berru  vnd  Fürsten  scbelze  je  mal  wul 
angelet,  aondem  gemeiniglich  durch  kriege 
verheeret  odder  durch  soll  lu'  lusefresswfirme 
aungcL'tzei.  das  5.  6.  vnd  T,cap,  s,Mattltei» 

miiij-. 
.  vgl.  etxen. 

Anffnken  s.  auffangen. 

Anfahren)  1 )  in  die  höhe,  gen  himmel 
fahren,  von  gotl:  vnd  goU  fuhr  aun'von  Abra- 
liaui.  i  Mos.  17,  22 ;  wenn  jr  denn  sehen 
werdet  des  menschen  son  auflaren  da  hin, 
da  er  ^or  war?  JoA.  6, 62;  rühre  mich  nicht 
an,  denn  ii  li  bin  iiuch  niilil  aiiHgefaren  zu 
nii'iuem  valer.  2<>,  17  ;  <kM'  tulh-  geysi  gfhel 
nul  den  kinder  gedancken  vmb,  alls  iare 
Christas  auff  vnd  nydder.  das  ander  teyl 
tßidder  die  hymt.  proj^eten,  (1525).  Oij^. 
ron  sich  in  dir  luft  emporhebenden  suchen : 
auU'areu  mit  Hügeln  wie  adeler.  Jes.  4ü,  3i ; 
vnd  jre  sprossen  auflaren  wie  staub.  5,  24. 

2)  ateft  pifflstfeA  erAeAen,  aitfspkngen 
vor  zom,  schrecken,  furcht:  da  fuhr  die 
gantze  gemci"''  nilf  vnd  schrey.  4  Mos.  14, 
1  i  da  enlsal^l  sn  ii  der  künig  Ncbucad  Nczar 
vnd  für  eilende  aufl.  Dan,  3,  24 ;  das  die 
hasen  auflaren  vnddabyn  wischen,  vierfrosi' 
liehe  psülmen.  (152G  ).  Cv''. 

3)  ausbrechen,  aufschieszen ,  aufaprie- 
szen:  vnd  Mose  sprenge  jn  {den  rms)  gegen 
bimel  für  Pharao»  das  vber  gantx  Egyplen« 
land  steube  vnd  bOte  schwartze  blaitiM  n  anT- 
faren  beide  an  menschen  vnd  vieli.  2  3Ios. 
9,9;  wenn  einem  menschen  an  der  haut 
seines  ücisches  elwas  auilerel.  '6  Mos.  13,  2; 
wenn  vns  nur  ein  bein  wehe  tbut  odder  ein 
klein  blalterlin  auff  feret,  so  ktfnnen  wir . 


^  kj  .1^ uy  Google 


AUFFAHRT 


128 


AUFGANG 


himel  vnd  erden  vol  Mfareien.  iat  «dUFne 

confUemini.  ( 1 530).  Bj^ 

tn  der  ersten  bedeulumg  ithon  oM.  &0a- 
ran  (Grafr  3,  562). 

Auffahrt  (auOarl),  f.  hei  iMh,  nur  (ür  die 
Mmmrifahri  iu  herm:  wer  wilden  schwer- 
mern  gleuben,  das  die  spräche  von  der  auf- 
Carl  Christi  sie  ernsllich  bewege  ^^  iffd^r  <lio 
abendmal  nach  der  aulTart.  vom  abendmai 
Christi.  (1528).  güj*;  in  londefheit  sol  man 
halten  den  christeg,  beschneitnng,  epiphenie* 
die  ostcrfcier,  auflarl,  pGngslcn.  Jen.  7,  14. 

mhd.  Afvart  {Ben.  3,  255)*  ahd,  Aflart 
{Graff  3.  582), 

kMkOMBgy  f.  erhebung:  vnd  haben  die 
nieht  recht  geleret,  so  gesagt  haben»  das  des 
gebet  sey  eine  orliebung  oder  auffahrung  des 
herlzens  zw  goii.  Eis!.  2,  90^  —  Grimm 
hat  das  u>ort  nicht  verzeichnet. 

Anflkigf  exc^pere,  üUtreipere,  ergrei- 
fm,  amfnehmen:  solche  predigte  sind  durch 
an*l»v<^  jrf.!prte  auffgefangen  vnd  nlliie  zu  sa- 
mcii  bt  uclil.  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  Aj**;  des  aber  diese  meine  hauspre- 
digten von  magistro  Vilo  Dieterich»  der  zeit 
meinen  lischgesellen,  auffgefangen  vnd  be- 
halfon,  habe  ich  nicht  gewusl.  forr.  Luth's 
zur  hausposliile,  mttemb.  1545.  Aij*. .  im 
jproefene  nocft  auihhen:  wer  eine  solche 
mcnimc  ist,  das  er  alle  wort  wil  aofikhcn.  ob 
kriegsleute  e(c.  f  1527).Ej''  ;  aber  wer  isi  der 
grossist  meer  rewber  vnd  meer  morclor, 
denn  der  gotze  mit  scynem  malcdeyen,  der 
alle  Seelen  aulTehet,  lehnet  vnnd  vmbbriogt. 
buHa  cene  domini.  ( 1 522).  Dj*.  vgl.  fahen. 

Aufflicken,  einen  ßick  (fleck)  aufsetzen : 
vnd  hat  eyne  sonderliche  mcynung  zu  dem 
gantzcn  völligen  iexi  hynzu  gesetzt  vnd  auß« 
geflickt,  wie  eyne  mosschel  aufl  eym  Jacobs 
mantcl.  das  ander  teyl  vnditr  die  hyml. 
Propheten.  (1525).  Ciij». 

AttffrMacn>  verzehren,  wird  gebraucht 

1)  von  vieh  wie  von  gierigen  mentehen: 
vnd  die  sieben  magere  vnd  hesUche  kOe, 
firassen  auff  die  sieben  ersten  fette  kile.  1 
Mos.  41,  20;  (die  hcuschrecken)  frassen  al- 
les kraut  im  lande  aufl.  2  Mos.  1 0,  1 2 ;  da 
kamen  dis  vdgel  vnd  frasaens  auffL  Matth. 
13t  4;  ynn  des  fressen  sie  Imd  vnd  leuic 
anfll  der  profhet  Sachasja,  (1528).  Xii"; 


die  lieben  idnger  waren  so  geringes  ansehen» 

gegen  yhre  feinde,  das  die  jfiden  dacblevr 

«(p  wollen  sie  nicht  allcinc  auffressen  vnd 
verschlingen,  sondern  so  leicht  als  einer  ei- 
nen becber  odder  leffel  ausseuflt,  verscbün- 
gen  vnd  vmbbringen*  eftentf.  Ggij*;  ich  sehe 
das  wol,  das  der  teuffcl,  so  er  mich  bisher 
Tfidit  hat  mügen  vmbrinpt'ii  durch  den  bapst, 
sucht  er  mich  durch  die  bliiidiiirsligen  mord- 
Propheten  vnd  rotten  gcyster  so  vnter  evch 
sind  tu  vertilgen  vnd  auffressen.  ermamiNfn 
zum  friede  auff  die  ztcelff  arlikel  der  baicr- 
schaft.  (1525).  nj";  so  wenig  sie  Chrisiurn 
auffgefressen  vtid  vcrzcri  haben,  so  wenig 
sollen  sie  vns  auch  versehren.  das  16.  eap, 
s.  Johannis.  (1538).  Eeiij". 

2)  auf  feuer,  zom  angewandt :  Ins  mich, 
das  mein  zom  vber  sie  ergrimme  vnd  ^ie 
auffresse.  2  Mos.  32«  10;  durchs  feuer  auü- 
gefressen  worden,  «eetsft.  16,  16. 

Auffretien,  welehee  sich  zh  sufliressen 
r erhält  wie  aufetzen  zu  aufessen,  erscheint 
nur  einmal  in  Luth.'s  bibelüberselzung :  na 
wird  dieser  hauffe  aufifrelzen  (die  trsfet» 
aiMfjf.  des  alle»  tesU  hohem  anflhagen)  wns 
vmU  vns  ist,  wie  ein  ochs  kraut  aulT  den 
fehle  nunTretzct.  4  Mos.  22,  4. 

Aufführen  (aumiren),  tn  die  höhe  fuhren, 
aufnchiem  ich  wil  dich  engsten  mitbolwer^ 
vnd  wil  wallen  vmb  dich  aoffilren  lassen.  Je*. 
29,  3;  er  so!  aufTilren  den  ersten  stein.  SnrÄ. 
4,  7;  vnd  ilen  grund  noch  eins  (einmal)  so 
hoch  riullTilret.  Sir.  50,  2. 

Aufgang,  m.  mhi.  Afganc  (Ben,  I,  476), 
oAd.  dfkanc  (Irrejf  4,  1 00)  besetcftraet.  «^ie 

das  lat.  orti!«;,  ffr.  (n'c.To')?',  rorz^f^sWfise 
das  hervor  kommen  von  sonne,  mond,  Sternen 
über  den  horizontf  dann  auch  die  gegend 
des  ä^ganffi,  I)  aeeensits:  vnd  jre  helllle 
hielt  die  spies  von  dem  aurTg.mg  der  morgen- 
röle  bis  die  sierne  luM  fiir  l.Tnicti.  Neh^  5.  21 . 

2j  die  gegend  des  sonnenaulgang,  orient  : 
die  kinder  Israd  lagerten  eich  gegen  der 
sonnen  anffgang.  4  Jfoe.  21,  11;  gleich  wie 
der  Iditz  nusgehet  vom  auffgnng  vnd  scheinet 
bis  zum  nidergang,  also  wird  ,T»irh  sein  die 
zuknnfll  des  menschen  sons.  MaUh.  24,  27. 

3)  der  anffgang  aus  der  hohe.  Luc  l,  7S- 
ist  „dh  m  Christo  nufgeffmgenehimsiiUBch» 
sonne,** 


uiLjiiizuü  Dy  Google 


AUFGEBEN 


129 


AUFGEOSN 


AlfgrbfD;  in  mehrfacher  anwendung. 
\)  proptmert,  vorttgen:  ieb  wil  «ucb  «io 
reUel  »ufTgcbm.  ritkt.  14,  12;  gib  dein 
fCUel  aulT.  r.  13. 

2)  ausgeben:  seid  keine  pfafTpii  noch 
oiünche  viul  halt  des  bapsls  geseUe  ja  iiichl, 
glciibi  jm  nudi  nicht»  das  es  sOndeodergewis- 
:>eiisey,  waserlttrsandaufTgibl.  Jen.  2,  100\ 

3)  tradere,  übergeben:  das  wir  euch  gebe- 
ten haben,  die  sind  dem  Holofcrni  aulT zugeben. 
Jud.  7,  1 7  ;  darumb,  das  er  die  insel  Cypern, 
wetcbejm  Pbilometor  befohlen  hatte,  Anlioeho 
dem  edlen  aufTgegeben  halle.  2  Macc.  10,13. 

4)  den  geisl  aufgehen  .sterben :  Chri$lus 
wird  mein  leben  sein,  wenn  ich  nu  den  geisl 
ittl^ebeD  floL  tftts  1 4.  vnd  1 5.  cap.  s.  Jo^ 
hammi»  (1538).  Lij";  da  Ananias  aber  diese 
worl  höret,  fiel  er  nider  \  nA  g.ili  den  gcistaufl. 
apost.  gesch.  5,  5 ;  {Herodes)  ward  gefressen 
von  den  Würmern  vnd  gab  den  geisl  auff.  1 2,23. 

wM.  iHgeben  (Ben.  1,  502.  503). 
Anfgf biete«)  leoe  aufbielen  1 ) :  da  nu  Bac- 
chides  «il.-lis  vcrnam,  wnr  er  avilT  mil  seinem 
gaulzoM  lierr  vnd  lies  den  jüdcn  auch  aulfge- 
biclen.  i  Macc.  ^,  63;  als  nu  Judas  höret, 
trie  grewUch  man  mit  seinen  hindern  gc- 
li.ini\tU  iialte,  gebot  er  seinen  Icuten  auff. 
2  3lticc.  12,  5;  wo  es  kerne,  das  ein  fdrst 
ym  iande  odder  öberkeil  sich  wcren  vnd 
schOlzen  mus,  viid  aufTgebeut  ynn  die  heer- 
fnt,  so  gehe  hyn  ym  namen  gottes.  oder  ia9 
eriU  hieb  Mote.  (1  :>  2  7 ).  1  j«.  . 
inf^pbln^en  «  Mifblasen. 
AefgeiHit,  n.  was  aufbot:  vnlcrthanen, 
wvlche  on  das  jrou  oberherm  verpflichl  sind 
mit  ieib  vnd  gnt  bey  lusiehen  vnd  jrem  aufl- 
gebni  zu  folgen.  Jen.  3,  355*. 
.lofgchahen  ^  nnflieljen. 
AifgebfB  enckeinl  auch  bei  Luther,  wie 
nM.  iUrhaupl,  i»  diur  menge  von  „ein- 
fadm,  ithSnen  hed^utungen.** 

1  i  sinnliche  bedeutungen.  a)  der  same 
cfht  auf,  der  daraus  sicti  mhrichelnde  heim 
{pflanze^  kommt  zum  vorschem :  gleich  wie 
d»  enireich  keine  rrachl  bringen  noeb  tra- 
Sen  Lin,  on  den  saroen,  ob  wol  der  same 
r^iHii  .illzfil  bokleibct  vnd  auflgehct.  das  17. 
Cüf.  s.  Johannis.  ( 1530).  Qiiij" ;  eiliHi<  rid 
in  das  sleinichle,  da  es  nicht  viel  erden  ii.itie, 
^  gieiig  bald  aall.  Jfarc.  4,  5.  —  b)  gras, 


krniit  gehl  auf,  enUprieszl  der  erde,  aleigt 
empor:  so  lesst  er  ymlentten  gras  irndkram 
auflachen,  das  es  alles  grflnet  vnd  bifiel.  vber 
das  erste  buch  Mose.  (1  527).  Eiiij*;  es  l.isse 
die  erde  -iti^t^lien  gras  vnd  kraul,  das  sich 
besame,  vnd  fruchtbare  bewrae.  1  Mos.  1, 
1 1 ;  demach  sähe  er  sieben  donne  vnd  ver- 
sengetc  ehern  aiiffgehen.  41,0.  —  c)  blumeii, 
bldten  g(di(»n  auf,  entfalten,  öffnen  sieh:  nu 
ist  ilie  zeit  wider  komen,  das  wir  der  dortel- 
taubcn  slim  hürcn,  vnd  die  bluinen  aufl'gehen 
in  vnserm  iand.  Jm.  2,  271";  (der  mensch) 
gehet  auff  wie  eine  Uumc  vnd  feilet  ab.  Hiob 
n,  2;  de?5  morgen«;  fand  er  den  stecken 
Aaron  des  hauses  l.eiii  grünen  vnd  die  blüeC 
auffgangen.  4  Mos.  I G,  S  ;  sein  rand  war  wie 
eines  bechers  rand,  wie  ein  anflgegangen 
rosen.  I  kon.  7,  26.  —  d)  die  sonne  geht 
auf,  wenn  sie  über  den  horizont  hervor- 
kommt: da  nu  die  sonne  auügicng.  Marc.  4. 
G ;  vnd  die  sonne  war  auffgegangen  anff  erden* 
t  Mos.  19,  23;  sie  {die  sonne\  gehet  auff 
an  einem  ende  des  himels  vnd  leiifl\  vml'  bis 
wider  an  das  selbe  ernle.  ps.  19,  7.  ebt-nso 
innrgeurölhe,  lichl:  da  nu  die  morgenrüie 
aiill'gieng.  l  Jfot.  19.  15;  die  da  sassen  aro 
ort  vnd  schatten  des  tods,  den  ist  ein  liccht 
atiHgingen.  Mallh.  4,  16.  —  c)  foiier  und 
flamme  gehen  auf,  brechen  aus  und  schlagen 
empor:  desgleichen  i>l  auch  zu  reden  vom 
fenr,  so  jm  walde  odder  jnn  der  beide  vnd 
gchültzc  aiiflgehet.  äa$  schöne  eonfiuminL 
fl530).  Gj*;  wcre  das  nicht  ein  vnnalfirlich 
filrnemcn,  so  ein  fcwr  in  einer  slad  autlgicnge, 
vnd  jederman  soll  stille  stehen.  Jen*  1, 324* ; 
da  gieng  auch  eine  Hamme  auff.  2  JVoec  1, 
32;  wo  ein  fewer  auffgehel,  das  ein  dortf 
oder  ein  haus  abbrennet,  da  sitzt  alweg  ein 
teuflin  dabey.  hauspost.  WillembAbAb,  fest' 
theil  U.  78^.  ancb  von  der  rom  /euer  «er» 
seArl  werdenden  eladf  beirsf  ee  sie  gebt  auf: 
da  fieng  an  sich  zurheben  von  der  stad  ein 
rauch  slrael<s  vUer  sieh,  vnd  Benjamin  wand 
sich  hindcr  sich  vnd  sihe,  da  gieug  die  slad 
gantz  auir  gen  htmd.  n'dkl.  20,  40.  — 
f)  rauch  vnd  nebel  gehen  auf,  steigen  empor: 
da  gieng  ein  raiteh  aufl  vom  1  mle,  wie  ein  raneh 
vom  ofen.  1  Mos.  1 !),  2S  ;  em  nebel  gieng  aufl 
von  der  erden.  2,  G.  —  gi  aufgellen,  sich  off' 
nen:  keinem  gebet  der  gürtel  auff.  Jet.  5, 27. 

17 


.  j     .  >  y  Google 


Al'FGERiCUT 


130 


AUFHALTEN 


2)  abgezogene  bedeutungen :  zeitlich  (:;ei- 
tig)  nach  den  aposteln  ist  sc-lioti  (icr  yrilunn 
aufTgangcn,  da  von  hie  Chrisius  nagl.  sermou 
von  des  jüdischen  reichs  ende.  (1525).  Cij*; 
alsso  auch  tzu  vnszernii  tzeytten. .  • .  sind 
auirgangcn,  leyder,  böszc  kinder.  ein  rrteil 
der  lheolo(j^n  zu  Paris,  f  1  r)2  1 ).  Aij'  bald 
goUes  worl  auilgehct  durch  dich,  so  wird 
dicli  der  teuGd  heiHttuelini.  WUumA,  1, 
N.  üj* ;  da  aber  das  euaagdien  auflf  gieng, 
hal  er  das  leipliche  prieslerlhunib  aiifTge- 
Iiabcn.  ausleg.  der  sehen  g^poi.  (I"»2S). 
iliiij^;  sein  euangchon  mit  macht  wünli  i)i>y 
euch  anffgehen,  wo  yhr  znuor  auslydd«  (. 
ermanunge  zum  friede.  (ib2b).  CiiJ*;  wie  sie 
leydtT  lol  vnd  töricht  worden  sein  für  gros- 
.sciu  tTschrerkcn  der  mifTgehfnflen  warhcit. 
Widder  die  bullen  des  endchrisU.  [Ib20).  Bg". 

3)  anziehen  m  eofuwni,  wrthan  wer^ 
dtHt  draufgehen :  was  jtzt  auflgchct  vnd  ver- 
zerrt winl.  der  ab.  psalm.  (IhlU  ).  üinj'  . 

Aefgerirbt,  adj.  und  adv.,  6inceru6,  sin- 
cere,  heule  aurrichtig:  (Joseph)  hat  allein  gott 
flir  äugen  vnd  die  trew  seiees  h«mi,  ist  ein 
llronior  aungfrii-Iilel  f^'cist  ynn  yhm.  vfter  das 
erste  buch  Mose.  (I527  i.  kkiiij'';  sie  mcy- 
nens  aber  gut,  heuchUn  nicht,  »onderu  han- 
dln aufl'gerichu  recht  vnd  sdilcebt.  ehmd. 
ttiij'* ;  vnd  sonderlich  ist  hiemit  vnsern  herm 
Juristen  ein  ziel  gesteckt,  das  sie  zusehen, 
recht  vnd  auil'gericht  mit  den  sachen  vmb- 
geheu.  deudsch  catechismus.  (1529j.  Kij^ 
ebewio  gebramdU  auch  Ägricola  da$ 
tcorl :  damit  ervriset  vrflrde,  dz  vnserc  vor- 
faliren  stlilccht  vnd  frcrocht  vml  aungorirht 
mii  allt'M  «liii^'on  soiiul  vnibgangen.  sprüch- 
tciirter  {Wiltenb.  ausg,  v,j.  1592).  vorr.  bl. 
3*. vgi,  aulricht. 

Anfgiesieni  M^tchüHen:  nu  lasz  sie  hcisz 
criiufj  auirgiessen,  das  mc  «Icste  mehr  zu 
schwitzen  haben,  hausposl.  WiUemb.  1Ö45. 
sommerteil  bl.  63''. 

Alf|p«feei,  dvreÄ  graben  öffkm:  vnd  lies 
die  wasserbrUnne  wider  auffgrabcn.  1  Mos. 
26,  18:  vnd  ilci^ktiMi  das  <1:)<')i  niilT,  da  er 
war,  vnd  grubens  auÜ.  Marc.  2,  4.  erde, 
die  auffgegraben  ist  —  lockere  erde,  vber 
das  ente  buchMote.  (1527).  Hüj*. 

Aufgnmpenj  calcitrare,  ausstMagen:  so 
wdlleii  die  bliudeo  leut  juit  den  fassen  da- 


wider auflgumpcn.  hausposl.  Willemh.  1515. 
fesUheil  bl.  20*'.  —  mhd.  lifguinpf^n  <Ben. 
1,  526)  V.  gumpen  •=■  hüpfen,  springen, 
uielches  einem  tDur*elverbum  gimpen  (pml. 
gamp.  gaiBpen)enli|preften<tl.  {vgl.ßrimm 
gramm.  2,  59). 

itufhaben,  auf  dem  liopf  haben :  i.4nrnn) 
sol  den  leinen  hut  autl  haben.  3  Mos.  16, 
4 ;  Rahel  hat  keinen  Schleyer  auff»  dnimb  ist 
Rahel  kein  weih,  wm  abendmal  Chrisä. 
(1528).  Ciiii"-. 

Anfhnlt;  m.  mora,  remora.  von  anflnlten 
2):  w^ie  wol  er  [kaiser  MaximiiiaH)  bat 
müssen  der  auHhaU  sein  bei  seyni  leben,  ob 
kriegsleute  im  selig,  stände  segn,  (1 527).  Dg\ 

Attf halfen.  Ii  o/feu  halten:  wenn  man 
einem  das  Tercklcin  beut,  so  sol  er  den  sack 
autrhallen.  Uschr.  436^ 

2)  mwrwi,  detinere,  surüeUutUen,  ab* 
halten:  haltet  mich  nicht auff,  . . .  lassi  inicb, 
das  ich  tu  meinem  hcrrn  ziehe.  1  Mos.  2  1. 
56  ;  wie  das  wasser  in  die  erden  verscJdeilU, 
das  man  nicht  aullhelt.  2  Sam.  14.  14;  wer 
sie  anlThelt,  der  helt  den  wind  anlT.  epr»  27« 
1 6 ;  verflucht  eey,  der  aeinediiwcrt  aulT  helt, 
das  nicht  Wut  vcrgicsse.  Jcr.  48,  10;  die 
die  warheit  iu  vogerecbUgkeil  auUhalleo. 
Röm.  1,18;  was  es  noch  aullbel^  wisset  jr. 
2  l%esf.  2*  6;  das  gesett  ist  ein  were»  da- 
mit man  die  bösen  auflballe,  das  sie  nicht 
Ihun,  was  sie  gerne  \\rilteii.  sermon  von  der 
heiüttsumma  goUes  gepols.  (I52öj.  Ov''. 

3)  sich  aufhalten,  ««tue»  aufenth^t  »eA* 
men,  wohnen:  die  kinder  Israel  hallen  sich 
aulT  in  den  bergen  vnd  hUgeln,  darunter  sie 
sicher  sind.  JMd.7,9;  sich  heimlich  in  der  wilsie 
zuuersteckcn  vndauQzuhaltcn.  1  lfacc.2, 31. 

4)  endüdi  etdu  aufhalten  öfter  /wr  ob- 
«traei««  on^reeht  erhallen,  smiinere,  con- 
servare,  ir*'fr}n'r  f/ehiaurh  aus  dir  sinn- 
lichen hcdeuUmg  von  aufliallen  =  i»  die 
höhe  hallen  efUspruHgen  ist :  in  der  zeit  der 
anfechtonge,  mus  gott  selbs  vns  siuprechea' 
vnd  mit  seinem  wort  vns  trösten  vnd  anff- 
lialfen.  J^n.  1,  Sl'';  nl^D  isl  diesrr  Habacuc 
ein  lroslprü|diel,  der  d.is  volck  sol  siercken 
vnd  auirhallcn,  das  sie  nicht  verswcyOeln  an 
(%ristns  snkanfli.  der  prophel  Ht^Huuc. 
(1526).  biij**;  gleich  wie  wir  auch  müssen 
die  Christen  mit  goltes  wort  auflhallen  tum 


Digitized  by  Google 


AVFUALtER 


131 


ALFUEBEN 


jangsteo  tage,  ebend,  das  ist  um  einiger 

hdlmter  Irost  vnd  freude,  damit  er  sich  aulT- 
gehaltcn  li;it  jnn  tllen  niltCTi.  derl  10. psalm. 
(1539).  £j  ';  aber  des  trosls  müssen  wir  vns 
anffiiaheii,  das  wir  wiaseiu  das  erkonen  wil. 
predigt  von  der  ziUtm^  CAmI«.  ( 1 582).  Cj\ 

nihil,  iifhallfn.  (Ben.  1,  G20). 

Aifhaher,  m.  Unterhalter,  erfiatter,  be- 
sehulser:  alle  gonner,  auü  iialier  vnnd  ruck- 
baher  der  selbigen  {sc.  dar  ketxer).  ^Ua 
cene  domini.  (1522).  Aiiij**;  alle  yhre  aulT- 
balter  vnd  die  yhn  rad,  hulff  vnd  gnnsl  Ihun. 
ehend.  Rj». 

iiAäagen  (aufhcngcn),  in  der  höhe  han- 
tmmadun:  a)  im  praaa.  hegegnH  nur  aur- 

hjlngen :  vnd  {soll)  das  tuch  in  der  thür  der 
wonong  auir  hengcn.  2  Mos.  40,  5;  gebet 
yus  sieben  menoer  aus  seinem  hause,  das 
wir  sie  aoJRiMigeu  dem  herrn.  2  Sam,  2 1 , 
6;  fnd  lies  beide  kopIT  vnd  band  mit  füren 
Mii  zu  Jerusalem  aufThengcn.  1  Macc.  7. 
n.  h)  das  praet.  von  aufhängen  ist  ntif- 
iaugie:  vnd  Judith  heogte  aulT  im  tempel 
alle  Waffen  Helofemis.  ind.  16*  23;  vnd 
satnkten  wachtein  . . .  vad  hengeten  sie  aufl* 
mb  (las  lagen  bor.  4  Mos.  11,  32.  andre 
mal  sieht  in  fftrseHjen  bedeulung  aufhieng, 
daspratt,  ton  aui  iiangcn :  hieben  joen  hende 
vnd  fttsse  sbe  vnd  hiengea  sie  anff  am  teich 
zu  Hebron.  2  Sam.  4,  12;  die  jrc  svhM  vnd 
beim  in  dir  aufTliicnjjen.  Ezech.  27,  10. 
c)  ebenso  begegnet  als  pari,  praei.  aufge- 
bangeo  und  aufgehängt:  das  die  schlangen 
doitb  Mosen  mf^ehinfen  Cbrislns  bedent, 
lertl  mich  das  3.  cap.  Johan.  euangclij.  Jen. 
1.  2!)S:  Jtc  kiader  wurden  aallgehengl.  l 
Macc.  l,  64. 

Anfbingea  «erMft  aieft  m  «tf  bangen  trfe 
anblttgcn  au  anbangen,  abbingen  au  abhan- 
gen  r/f  hnngen  und  Illingen. 

Aifhaien,  durch  hauen  öffnen:  ellidie 
hieben  die  thtlr  auff,  das  der  ganUe  liaufTe 
bn  ein  bändle.  2  Jfoee.  10,  37.  dagegen 
heis^  «Dl  bans  aof  baven  es  in  die  höhe  ar- 
beiten, aufschlagen:  ati«?  mit  dem  bubcn. 
der  oewlicli  hat  ein  haus  liclfTen  aiifTliawi'u. 
^Wi^ Schern  hamphoras.  (1543).  Miiij''.  vgl. 
Adelung  «ift.  1,  447.  Grimm  tefb.  1» 
663. 

Atfbebcn«  jnmiel.  aofbnb,  fart,  praeL 


^gewohuli^  au^ebaben,  einige  mal  auch 

aufgebebt:  hie  werden  die  gelubd  auffgchobt. 
Jen.  1,328;  ist  damit  sein  keiserlioh  ftberkeit 
vnd  seiner  vnlci  Lhanen  gehorsam  nicht  aud- 
gehebl«  Jen*  6,  31^;  mit  aa%ehebtem  enge» 
Niehl.  «Ol»  er  Lenhart  Keiser,  { 1 528).  Diij**. 

1)  empor,  in  die  höhe  heben:  da  liiih 
Lot  setno  aiigcn  aiilF  vml  besähe  die  gantze 
gegend.  1  Mos.  13,  10;  ich  hebe  meine 
äugen  auff  tu  den  bergen*  von  wekdien 
mir  hlllffe  kompt  jw.  121,  1 ;  Susanna  bnb 
die  äugen  atilT  gen  bimel.  Sus.  !^r»;  wie 
ihilrsl  i(  h  mein  andlilz  auflheben  für  dcineio 
bruder  Juab?  2  Satn.  2,  22;  vnd  Joab  bub 
sein  angesiebt  auff  zum  fenster.  2  kßn.  9» 
32;  vnd  IntM.  jan  das  hcubl  nit  aufThehcn. 
die  sieben  puszpsalm.  i  1  5 1  7).  Cv^ ;  i(  Ii  hebe 
meine  hende  aufl  tu  dem  herrn.  1  Mos.  1 4, 
22 ;  ich  bab  mein  band  auffgebaben,  das  land 
cwem  vetem  vnd  wdi  zum  o^iteil  lugdten. 
Ezech.  47.  14;  vnd  Mose  hub  seine  band 
nnfT  vnd  schlug  den  fei?  mit  dem  stab  zwey 
mal.  4  illoa.  20,  1 1  ;  der  hub  auch  die  band 
auff  wider  den  ktinig.  t  kSn,  11,  26 ;  vnd 
hub  die  hende  auf!  vnd  segenet  sie.  Luc.  24» 
50;  so  will  ich  nn,  das  die  menner  bet  rt 
an  allen  orten,  vnd  aulFheben  beilige  heiidc. 
1  Tim.  2,  8;  da  hub  Jacob  seine  fUsse  auiT 
und  gieng  in  das  land  das  gegen  morgen  ligt. 
1  Mos.  2'J,  I ;  er  würde  die  lersen  gar  man- 
lich  auirh(d)t'n  .tIs  schnfict  rv;  niit  llegela 
hinder  jm  her.  wider  Harn  Worst.  (1541). 

2)  pereenen  unA  »aehen  eo»  einem  me- 

drigeren  ort  (vom  boden)  aufnehmen  und  in 
die  höhe  heben:  wenn  die  multer  das  kind 
auttliebl  vnil  lenlzets,  so  optiert  sie  es  {sc, 
naeft  der  auslcgnng  CarUUid*8 .  datx  auf- 
heben mm  epfem  sei),  tcidder  -die  hgmL  pro» 
pheten.  (1525).  Kiij'';  vnd  sie  hüben  Asahcl 
aiilf  vnd  begruben  jn.  2  Sam.  2,  32;  da  htib 
der  propliet  den  leicboam  des  mans  goltes 
auff.  I  kSn.  13.  29;  {Euliehut)  ward  tod 
auflgebaben.  aposk  geich.  20,  1* ;  doch  da 
(dasz)  solcher  schütz  geschehe  nicht  mit  vioTI 
grossem)  vnradt,  vnd  ein  lofTid  auftrehaberi 
werd,  da  man  ein  schus^ei  UulnlL  (atupie- 
kmg  auf  das  (Ute  aprOeJhworl;  beb  etnen 
tcller  auf  und  zerbrich  eine  schüssel.  vgl. 
Jen.  4,  443").  das  mopii/icat  vordeutedu 

11* 


Digiii^uu  by  G(.)0^1c 


AUFHEBEN 


132 


AÜPHEBEN 


(1521).  hf;  hebt  aulT  ;ui8  dem  JopfliTi  | 
zu  elir  sleinc.  Jos.  4,  3  ;  da  liiihen  sie  sicuic 
auff,  (las  sie  auU'jii  würlfeu.  Juh.  b,  5d;  vud 
hob  anlT den  mantel  Elia.  2  Mhi.  2»  tS ;  hebe 
(lein  bettlin  auflf  vnd  gehe  heim.  Luc.  5,  24 ; 
vud  die  Icuilen  hüben  die  lade  aulT.  2  chron.b,A- 
Z)  das  sacraoient  aufheben:  wyr  sind 
Widder  bepliscb  noch  carkUdisch,  sondern 
frey  vnd  dirisliMh  das  wyr  das  sacrantent 
inff  heben  vnd  nicht  auflliebon,  wie,  wo, 
w'pnn,  wie  lange  es  vns  gelastet,  «aüider  die 
hymt.  Propheten,  (1625).  Jijj''. 

4)  siab,äpiuä2,  schwere  aufheben:  (Hoant) 
buh  den  stiA  auff  vnd  schlug  ins  waster. 
2  Mos.  7,  20 ;  er  wird  dich  »nil  dem  stecken 
schialion  vud  seinen  slab  widcv  dicii  aull- 
heben. Jes,  10,  24  ;  {Jasabeam)  Uub  seinen 
spies  auff  vnd  schlug  acht  hundert  auJT  ein 
mal.  2  Sain.  23,  8;  es  wird  kein  volck  wider 
das  ander  ein  <cliwcrt  aufheben.  Jes.  2,  4. 

5)  kleider  vnd  gcwand  aufheben:  gleich 
wie  man  aulT  deutsch  |>11egt  zu  sagen,  du 
mQsstest  dich  hoeh  anffhebeo  (um  im  teu- 
fen nichl  von  dem  «Ke  Mne  schlagenden 
gewande  gehindert  zu  werden),  das  du  sol- 
lest einem  schaick  eullauflen.  Jen.  5,  523'; 
gleich  ab  wenn  ein  grober  Ulespiegel  mitten 
aufl  dem  marckl  fUr  ydennan  sich  auffbflbe 
(entblöste)  vnd  seinen  mist  machet,  vorr. 
iMlher's  XU  der  schrifl  Klingebeil's: 
ton  priesurehe,  WUtemb.  1528.  A^^^ 

6)  sich  aufheben  =■  aufsteigen,  tkh  er- 
heben: vnd  wenn  die  wolcke  sich  aufThub 
von  der  wonung,  so  Mgen  die  lunder  Israel. 
2  Mos.  40,  36. 

7 )  gcld,  Zinse,  abgaben  aufheben,  erheben : 
es  hat  je  der  bapst  solch  gros  ^ater  nicht 
fcaufll,  das  er  von  seinen  olBciVi  nia^  anlf- 
hehen  bei  zelicii  fmndcrt  ta':<;cnt  dncalen. 
an  dm  chiistluhen  adet.  {152Uj.  Eij'';  wie 
etliche  geizige  blasen  ihun,  die  auir  be- 
nanlc  tage  xinse  auff  heben*  Jem,  l,  195" 
bei  Grimm. 

S  i  die  siiinine  atilf IioIh^d,  erheben,  hören 
lassen;  {Msau)  hub  auU  .seine  stimme  vud 
wetneU  t  Jfot.  27,  38 ;  da  der  engel  des 
berm  solche  wort  geredt  hatte  sn  aUen  hin- 
dern Israel,  hub  das  voick  seine  stimme  aulT 
vnd  wcineteo.  rieht.  2,  4;  da  trat  peirus  auff 
mit  den  eiJflca,  hub  aufl'  seme  stimme  vnd 


I  redete  zu  jlmen.  apost.  gesch.  2,  14;  du 
predigeriu  heb  deine  sluu  aufl'  mit  macht. 
Jes.  40,  9. 

9)  aufheben  «  ^len,  abaehajfeii»  je«f- 
nehmen,  enliiehen:  da  aber  das  euangelion 
aullgieng,  h^l  er  das  ler|difh  j^ric-ierlliuinb 
auflgehabcn.  ausieg.  d€riehengepoU,{^lb2%}, 
Ciiij" ;  vnd  wird  also  mit  diesen  wort  das  alle 
teslament  vnd  priesterlhuni  getaddell  wid 
auflgehaben.  der  prophet  Sacharja.  { 1 52S)> 
Oiiij*;  golt  hub  das  alte  leslauient  nicht  aufT, 
bis  er  an  seine  &tal  das  uewe  lestameiil  t-ia- 
■eist,  vom  aftendNial  ChritH.  (1534).  biij^ ; 
wo  aber  die  vberkeit  auflgehaben  würdt*  dn 
werden  die  ergisten  hüben  rcgircri.  riro  pre- 
digt auff  1  Thess.  4.  (1525).  biij' ;  das  luan 
den  jüdeu  das  geleid  vnd  Strasse  gaiiU  vnd 
gar  auffhebe.  «on  den  ßdenvnd  jren  lügen, 
(1543).  eiiij*;  hat  er  damit  nit  die  slrafl 
aiifVgr-hofif'n,  ^-znrnlern  bestelligett.  ttidvr  den 
falsch  genanten  geistlichen  stand.  11522). 
Ai^**;  ich  werde  jr  gedechlnis  auflhebea  vaier 
den  menschen.  5  Jfot.  32,  26;  vnd  wird 
auff  heben  die  schmacb  seines  volcks  in  allen 
landen.  J*'s.  25.  S ;  der  lelzln  frind,  d^r 
auflgehaben  wn  d,  ist  der  tod.  1  Cor.  15,  2ü. 

1 0)  gegenseitig  aufbeben :  auch  so  kompls 
wol  widderumb,  das  du  fhV  dein«  muhe  ett- 
wa  zu  wenig  nemest,  da  las  ynn  die  welle 
sclibhen  vnd  gegen  ander  aoffheben,  wo  du 
zu  viel  genomen  hast,  von  kauffstuindiuHg 
vnd  wucAer.  (1524).  ßj*;  sie  (die  papisten) 
ja  so  grobe  sittck  auff  jnen  hab»»  als  aie  vns 
schuld  gehen,  das  sie  wol  mf5gcn  mit  vns 
gleich  auH  hehen.  das  14.  vnd  15,  cop.  «. 
Johannis.  (L53Sj.  F^lj^ 

1 1 )  einem  etwas  auf  hd»en  bedemete  früher 
auch  einem  etwas  vorrücken,  sum  vonourf 
mnrhcn  [riß.  Ben.  3,  644),  so  in  folgender 
stelle:  sie  hel)enn  rayr  auff,  das  ich  eyniger 
allein  mich  erfur  Ihue  yderuiaa  zu  lereuu. 
^rund  «nd  wmeh  «tter  erfieftel.  (1520).. 
aij**;  du  vnd  Murner  mit  vielen  andern  auff^ 
hebt  mir  fast,  das  ich  der  gcisdirhen  l;istt»r 
allein  rure  vnd  schweyge  des  adch  vQud  der 
welllichen  gewalt  strkOich  lasier,  »uff  da* 
«WreAfim.  bncAbocAa  AMiM«.(t52l).J«^« 

12)  aufheben  =  behalten,  aufbewahren  ; 
ein  gufer  Ihnisvater  s<il  auffhebcn  vnd  zu  rat; 
hallen,  hauspost.  Jhena.  (1559).  bi.  131^ 


AUFHEIEN 


133 


Al'FUUBEN 


Alfbebra,  n.  et€calio:  \m  ist  aufll  heben 
des  sacramcnls  .  .  .  eyu  Uiun.  da  gotl  uichls 
voa  gepoten  noch  verboten  hat.  usidder  die 
hyml.  Propheten.  (1525).  Jiij";  das  «ko  das 
aiiiriieiien  {des  sacramenU)  BldUtioteiciien 
des  optrers  (wie  die  papistcii  narren)  gegen 
gott,  sondern  eine  vermaoung  werc  gegen 
die  menschen,  sie  zum  glauben  zu  reilzeu. 
tafls  defcenfnM  wmaiktndmal.  ( 1 544).  Püij*. 
iiIhflllH,  f.  elwalio,  erhebung, 

1)  auch  were  das  eine  feine  deutung,  das 
der  prie;iter  mit  auflltebung  des  sacrauienls 
atehU  anders  (belle,  denn  Ua.s  er  die  worl 
trerUerel  (das  ist  meiii  leib)  ab  wolt  er  mit 
derlhal  sagen,  sohel  Vwhvn  Christen,  i-i 
der  !c;b  der  für  eitc!'  -r;,'Lben  ist.  kurlz  6e- 
iteiUHu  rom  aüen(knai.  (1544).  Fiiij\ 

2)  also  besehlissen  alle  lerer  der  scbrifll. 
das  das  wesen  vnd  natur  des  gcliels  sey  oiebts 
ander»,  dann  ein  auflliebung  des  gemuts  oder 
herUeu  tzu  gott.  i^i  .tIkm  die  natiir  vnd  art 
des  gebeb  de&  hei  izeti!»  auülicbung,  so  rolgcl, 
das  aUes  ander,  was  nil  des  hertseo  erhebaog 
iil,  nit  -t'bei  ist.  tnuMteg.  devlMft  ilc«  v.  u. 
(1518).  Ailij^ 

3)  diezi'hen  Vorsteher  sollen  mit  ganzemvieis 
alle  ziuse,  auilhebuage,  einkomeu  vnd  schuld«, 
beide  slasdhaftige  vad  sufellige  minen  vnd  in 
geniti  i  II  L  acn  einbriDgen.  Jen,  2»  252''. 

iafbeifrn,  in  die  höhe  helfen:  wenn  du 
deines  brnders  escl  oder  uclisen  siliesl  fallen 
auir  dru)  Wege,  i>o  soUu  dich  nicht  von  jtii 
«oliiehcn,  sondern  soll  jm  auffhelffen.  5 
Mot,  %2,  4;  die  jongfraw  Israel  ist  zu  lioden 
geslossen  vnd  isl  niem.md  der  jr  auiTheilVe. 
^üno<  5.  2;  er  denckel  der  barmhertzi{;keii 
«id  hiUR  seinem  dieuer  Israel  auif.  Luc.  1, 
54;  vnd  tretten  yhn  wUends  sn  fhsteo,  dem 
sie  biilicher  sollen  auffheMIte.  viertrotUieke 
f$«Umen.  ( I52ti  ).  Cvj*'. 

MktittT,  m.  adminiculalor :  dargcgeu 
aber  haben  sin  einen  auff  beUTer,  den  heiligen 
geisi,  der  sie  ireslM  vnd  sterckm.  nnifey. 
ier  euang.  Mjf  die  /Wmwwiilen  fmlen. 
(1527.  Tv"', 

Aiftcnkm,  teot  aufhangen:  die  furslcn 
smd  ynt  yliren  b«Mle»  erbeackt,  Iren.  4,  das 
iat  bey  den  btaden  auffgebenebL  noMoben^- 
mnl  (  hruU.  (1528).  z  üj"- 

Aafttfi»  MV  im  16.  Jb.  bän^  verfconw- 


meuJe  umtellung  von  herauf,  begegnet  ein- 
mal  aucli  bei  Lulh.,  der  er  für  her  schrieb, 
in  der  form  aufer  {vgl.  erauf):  dea  ersten 
fisch,  der  aufferferet,  den  nim.  Jfollb.  17, 
27.  in  den  ausgg.  an«  dem  anfang  des  17. 
jh.  sieht  noch  auflier,  «pAfer  anffber,  neuer« 

sei^it'n  lifrniir. 

AufttüreH  (auiliurüii/.  davon  ablassen,  zu 
ende  gehen  t  «)  ich  wil  mich  an  euch  selbe 
rechen  vnd  darnach  aufThürcn.  rieht.  15,7; 
meine  cing<'wpide  sieden  vnd  hört  ii  nicht 
auir.  Uiob  30,  27 ;  das  sind  die  drey  sluck, 
wie  man  sagt,  so  zu  einem  guten  prediger 
geboren»  sum  ersten  das  er  anfllrette,  zum 
andern«  das  er  das  manl  aulTthu  vnd  etwas 
sage,  zum  dritten,  das  er  auch  könne  null- 
horen.  das  5.  6.  vnd  7.  cap.  s,  Malüiei. 
(1532).  Bj*;  so  lob  ich  bisher  mit  meinem 
schreiben  schon  alzu  viel  vnd  starcke  Luthe- 
rischen gemacht,  das  ich  wol  mus  aulThüren. 
e}ne  betichi  an  einen  gnten  /rennd.  (1528). 
Aiij\ 

6)  sin  mniüm  aaffbOren  die  stadiabawmi. 
1  Mos,  11,  B;  (Lea)  hUrel  aniT  kinder  su- 

geberen,  20,  35  ;  das  land  IkhcI  aiiitzu  krie- 
gen. Jos.  II,  23;  vnit  als  er  halle  auffge- 
hürl  zu  reden.  Luc.  5,  4 ;  wir  hören  niclil 
auff  Alf  euch  su  beten.  Col.  1,  9;  wil  er 
{der  teufet)  nicht  aufThöreu  zu  sOmen  vnd 
schrecken  i  spreihe  ich  ,  so  gehe  er  von  der 
wand,  das  14.  rnd  15.  eap,  ».Johannis, 
l,i53Sj.  Ücuij". 

c)  vnd  das  land  hatte  anfl^ehtfret  milkrieijen. 
Jos.  14, 15;  {Basea)  lies  ab  Rama  zu  bawen 
\nd  hürel  aulTvon  seinem  werek.  2  chron. 
lt>,  5  ;  vnd  höre  auiV  vom  büsen.  Sir.  17,22. 

d)  so  lange  die  erde  slehel»  sol  nicht  anff 
bOren  samen  vnd  emd,  frosl  vnd  hilt»  som~ 
incr  vnd  winler,  lag  vnd  nacht.  1  JIm.  8« 
22  ;  die  liebe  wird  nicht  müde  (neuere  bUtel- 
ausgaben:  hörel  nimmer  auf),  es  mflssea 
anffb4N«n  die  Weissagungen,  vad  autThf^aa 
die  sprachen  vnd  das  erbcalaia  wird  auch 
auIThÖrcn.  1  Cor.  13.  8;  das  doch  auffhorc- 
len  schedliclii!  kel/f riselie,  yrrisclie  vnd  alle 
nienscltlii  hi  lere,  ausleg.  deuiscii  des  v.  u. 
(1518).  Uij  . 

St  iti  aUerikigt  nidU  leicht,  die  Men- 
tung  des  ablasscns,  endigens  mit  liören  au- 
düre  Stt  vereinigen,  gleichwoM  aber  wird  mit 


Digitized  by  Google 


I 


AUFHÖREN 

I7rimill  (vgt.  Wtb.  1,  G70)  «.  a.  dieser  Zu- 
sammenhang fextzuhalfen  sein,  damhd.nicht 
alU'hi  fifliocrcii  (s.  b.  Ürtntt  5,  70)  ganz  in 
derselben  bedeulung  tcie  nhd.  auf  hoffen  VO^- 
fcomml.  Mondem  awh  dof  Motte  hoeren 
schon  cessare,  desinere  tuudrüekt  (vgl.  Ben. 
1 ,  712.  713),  tcie  dies  in  d>^r  srhu•ähi.^ichen, 
bainschen  undschu:eizerUcheH  Volkssprache 
nochheute  der  fall  isl{vgl.  SehmiAt^wäb. 
io<6.  286.  SehmtfUr  «0I».  2. 283.  5(al- 
der  üioi,  2,  54). 

AlfhÖrCü)  "  substantivisch  grhrauchter 
infiniliv :  also  blossen  sich  die  jmlcn  nocU 
heuU  ni  ug  m  den  tleyn  vnil  ist  keyn  aufl* 
hdren  ab  laig  bUs  der  jungst  tag  wirl  kö- 
rnen, epistel  s.  Petri.  (1523).  Lüj'  ;  vnd  isl 
kein  mas  noch  atifhorcn  ilcs  versihwcntlcns 
vnd  verscIllaUdcrns.  ßurkhardi  briefw. 
289. 

iM^tkM^IVBi  aufspringt  n    :u  willen  sein: 

(In  gottloser  vnglcubigcr  itfalV  stehosl  ifa  aU 
Iciii  vnd  uiritiest  Christus  habs  {das  sacra- 
ment)  vuib  deiiten  willen  gcordeui  vnd  solle 
dir  allein  anffhopITeii  vnd  seinen  leib  vnd  biat 
wandeln  lassen,  so  du  doch  nicht  sein  glied, 
sondern  seni  fcnnl  l»isl.  Jen.  F>,  88". 

AlifluiHfeu,  bei  Luih.  aurkeurcn  (vgl.  kau- 
Ten),  coemere;  ellliche  eyn  gut  odder  wahr 
ynn  eym  lande  odder  ynn  eyner  aud  gantz 
vnd  gar  aufTkeuflcn,  aulT  das  sie  alleync solch 
init  g.inf?  vih!  t':\r  in  yhrer  gewalt  liahcn. 
von  kaulliimnälung  vnd  wucher.  (1524). 
Ciij'. 

Alftibffl)  ganz  und  gar  wegkehren: 

wie  rein  liat  der  (enlTel  <i;is  cuangoüum  vnd 
den  chrisihtlien  giauhen  aullgt-kerci  vnd  aus 
gerottet  jnn  Griechenland  durch  Maltomcth 
vnd  Tflrckenl  dar  110.  psalm.  (1539).  bj^ 
AnfkMifellf  ein  zu  knaur  und  kuUpren 
(jfh<)ri(j<>s  wnrt  ^tnd  dnfuT  rrohl  fflcifhhedeu- 
lend  mit  auHinüplcii,  erscheint  bei  Luth.  nur 
in  der  Verbindung  die  obren  aufkncufcln  « 
mm  hSrm,  an/bierjken  Sffmem:  noch  eyns, 
lieber  Peter  Rültz,  der  Gemser  soll  vcrsu- 
f'lion,  *>!)  *'r  <lyr  kdnd  die  oron  an(T  l<n»Miffeln. 
das  ander  legi  widder  d.  hyml.  prophelen. 
(1525).  Ej*  ;  da  mint  man  yhn  (denbotiam) 
di«  obren  auffkneofleln  miibodisen  ateynen, 
das  die  köpfle  ynn  der  liilTl  spningcn.  egn 
»eudebrieff  von  dem  harUH  buchtin  widder 


AUFLAG 

die  bauren.  (1525).  aiij\  ganz  so  gebraucht 
das  wort  Pol  i  and  er  in  der  schrifi :  vHayt 
vber  das  tmri  bitchiein  doctor  MarUnus 
iMthers  (1525).  Bj*:  sie  werden  auch  der> 
wegen  got  loboi  vnnd  dancken,  der  alle  ding 
wol  gemacht  vnnd  jnen  als  den  tauben  der- 
mausen  jro  or^n  auirgckncuffeU  hat. 
vgl.  auih  /.iikneuTHn. 

Anfkomnieni  1 )  aufsiehn,  auferslehn,  «r- 
empor,  tu  He  höhehmmem:  da  kam 
ein  newcr  künig  aulf  in  i^ypten.  2  Jfof.  !• 

S ;  da  atiili  alle  die  zu  der  zeit  gelebt  hatten 
zu  jn-n  velci  ri  vcrsamlet  worden,  kam  nach 
jnen  ein  ander  (jeticlileciil  aufl'.  rieht.  2.10; 
an  banren  gebracha  in  Israel  bis  das  ich  De^ 
tiora  aafkam,  5,  7 ;  ehe  denn  Zwingeis  name 
.lufTkam.  vom  abendmal  Christi.  (1528). 
ciij*;  nach  dir  wird  ein  ander  königreicli 
aoffkommen.  Dan,  2,  39;  wenn  sie  {die 
kinder)  anffkemen,  das  sie  es  auch  jren  kin- 
dern  verkündigetcn.  ps.  78.  6;  jre  süne  ko- 
ui*'n  piuW.  «/);-.  ;u,  28;  jr  saat  sol  nicht  auff- 
komcii.  //''^.  S,  7. 

2)  vomiirankenlagerm(kommen,  genesen  : 
kompt  er  aulT,  das  er  ausgebet  an  seinem 
Stahe,  so  sol  der  jn  schlug  vnscbttldig  sein« 
2  JI#o«.  21,  19. 

3)  ro«  leren  und  hräuchen:  so  hat  der 
Icufel  das  vorteil,  «las  keine  lere  nochtrawm 
so  vngescbickl  kau aulTkouien,  erfindelschu- 
ler  daitt.  dat  diete  worl  QuitU  moeh  fett 
stehen.  (1527).  bj*;  ist  ein  aller  hrauch  ge- 
wesen vilicirht  von  Adam  her  aulT  können. 
vber  das  erste  buch  Mose.  (1527)  iiij". 

tdum  ehd.  «fqttlhnan  (Graff  4,  667). 

illtdei,  alt  last  auflegen:  wenn  da  et- 
was heiligen  will  von  dem  deinen  oder  ge- 
loben, so  snitn  CS  aufnadon  vnd  !)ringcn  an 
<len  ort,  den  der  hcrr  <^r^v*'lft  Im!.  5  Mos, 
12,  20;  geselle  dich  iiichi  zuu  gewaltigen 
vnd  reichen,  du  ledest  sonst  eine  schwere 
last  aull  dich.  Str»  13t  2;  dt  wir  auszogen» 
luden  sie  auQ*,  was  v?i<nnlwar.  apost.geseh. 
28,  1 0  ;  nach  jren  ci^^eu  lüsten  werden  sie 
jnen  selbs  lerer  auflladen.  2  Tim.  4,  3. 

Anflag,  m.  atiferlegte  abgäbe:  nn  hnl 
Paulus  sunlUlni.  am  IS.eap.  dref  stücke  er» 

zeit,  die  der  oberkeil  peliörcü.  dis  erste, 
geschos,  darttmb  wir  allen  aullag,  gelt  vnü 


134 


uiLjiiizuü  Dy  Google  ' 

I 


AUFUGE 


135 


AUFUEGEN 


crlicit  des  leibs  jnen  gebeo  sollen.  vnlerrkM 
itrvitilalom.  (153S).  Dj\ 

AilagC;  f.  imposiUo:  die  sterbenden  Ihn n 
filr  alles  guug  durch  jreo  lod  oder  absler- 
Ih»,  ml  sfltd  dein  recht  d^r  csuHiiim  oder 
sadungeii  «ligestorben  vnd  also  biUicb  von 
derselben  aurnagc  (hier  aufgeleffim  geKug- 
thuung)  enlbun'l'Ti.  Jen.  1,  3. 

itlasMBj  all  neu:  hat  ofßcialis  jai  die 
band  anfgelasieeii.  /m.  3,  407  hii  Grimm, 

iM^ih»,  aufschwellen :  wenn  or  fmdrl, 
<1a$  weis  oder  riUlii  lU  in.il  auflgelsuffen  ao 
StMiT  ,'},\[7.cu.  3  Mos.  13,  13. 

iutlerkeiij  Ungendo  comumere:  da  ticl 
du  fewr  des  herm  erid) ...  vnd  ledtet  das 
Wasser  aulT  in  der  gruben.  1  kSn.  18,  3S; 
wie  die  son  don  klcynenu  sclinee  aulTleckt. 
Mla  cene  domini.  ( 1 522).  Aij'. 

itflegeUi  1)  imponere.  a)  sinnlich:  da 
aber  SinoH  sähe,  das  der  heflige  geist  ge- 
geben ward,  wenn  die  apostel  die  hende 
auflt-  clcn,  bol  er  jnen  gell  an,  vnd  sprach, 
(;ebl  mir  auch  die  macht,  das,  sn  ich  jemand 
die  beode  aulllege,  derselbige  den  beiUgen 
geist  empbhe.  4^Mt.  gud^.  8, 1 8. 1 9 ;  dss  man 
ander  frisch  brot  aiifTlegensoll.  1  Sam.  21,6; 
er  Ifgi'  hnciraiill !  lege  ,«>  vor),  das  die  zu  Orla- 
inUnde  yhn  haben  vuu  Wuiembcrg  gcfoddcrl. 
wiMer  üe  hyml.  propheien.  (1  525).  Fiiij''. 

b}ftgMidi:  vnd  lasse  sie  jjr  brot  verdie- 
nen im  .«.cbweis  der  nascn,  wie  Adams  kiii- 
•li-tt)  .«nfnjclrgl  ist.  von  den  jiiden  vnd  jren 
lugtH.  (1043).  fij*;  da  ist  kein  vrsache  der 
wehelage  gewesen,  so  gott  den  weibem  zur 
stralT«  aufl^elegl.  wn  Jhesu Christo.  {\bZ3). 
Cj";al!-  wns  pntl  aunio^'t  isl  besserlich  vnd 
zutregli'  li  den  i  lirislcn.  ein  sennon  von  dem 
ablas:  rnd  gnade.  (151&).  Aij^;  solch  ge- 
bot bal  der  pap^^i  vnsem  kindelbetterin  auch 
auir^degt.  ftaiMpOSl.  WiHemb.  1545.  trtn- 
trrteit.  CO";  so  sn!  mnn  jn  vmb  ^'cld  straffen. 
Wie  Mi'l  des  wetbs  man  jm  aull  legt.  2  Mos. 
21,  22;  wenn  jemand  wider  seinen  nehcstcu 
sandigen  wird»  vnd  wird  jm  ein  eid  aulTge- 
1^  den  er  schweren  sol.  2  ehron.  r,  22. 

2\  imjnttarf,  schitid  geben,  zur  last  legen : 
QU  iiab  ich  dpsen  arlickcl  uitt  alszo  gesetzt, 
das  wi<1dcr  den  Turcken  nit  zu  slreilteii  scy, 
^  ie  da*  belüge  ketzermeclier  der  bapsl  myr 
olbie  auOScgt.  grund  vnd  vnad^  aller  ar- 


Ukel,  ( 1 520).  n  üj^ ;  dmmb  lieber  Ingener 

hab  ich  nit  gesagt  wie  du  mir  aufllegist.  auff 
des  boclxs zu  Ceyptzick  anlicort.  ( 1 52  i ). a  iij'' : 
der  autlrhur  halben,  die  vns  der  meuchler 
aufll4^t  vnd  bOsKeh  ortichtet,  /en.  5,  307''. 

3 )  sich  anliegen,  tieh  auftehnmt  empören : 
es  wiidoii  si(  Ii  (spricht  er)  wider  jn  auffliegen 
nicht  enier  oiler  zwoen  bawern  oder  geringe 
vnd  lose  Icule,  sondern  die  ordeulichc  gewall 
anff  erden,  der  110.  fsalm'.  (1539).  dig**. 

Anflcgen,  n.  imposiiio :  so  ist  der  verstand 
dieses  toxtcs  kliir,  das  J.irobns  aufliegen  nicht 
das  brubslilck  ist.  Jen.  3,  290''. 

AuflegUDg,  f.  dasselbe:  das  du  erweckest 
die  gäbe  gultes,  die  in  dir  isl,  durrbdieaulT- 
legung  meiner  hende.  2  Tim*  \,  6;  aulOe- 
gung  der  strafl"  map  wol  yemand  bessern. 
grund  vnd  trsacli.  (1520).  iiiij';  aus  dem 
allen  sol  erfunden  werden,  das  mir  mit  bil- 
ligkeil von  ntemands  einige  aufflcgung  (be- 
schutdigung)  geschehen  sol.  Jen.  I,2t0  bcj 
Grimm. 

Anflcbnen,  sich,  sich  entgegensetzen,  em- 
pören: bis  so  lang,  das  mein  herz  sich  als  ein 
steinern  ufer  wider  i^fi  wellen  «uflehni.  i» 

HV»e  br.  2. 107;  der  hcrr  wird  deine  feinde, 
die  sich  wider  dich  .nifflehnon  für  dir  schla- 
gen. 5  Mos.  28,  7 ;  die  künige  im  lande  leh- 
nen sich  anlTvnd  die  herni  ratschlagen  mit 
einander  wider  den  herm  vnd  seinen  ge- 
salbten, ps.  2,  2;  Absalom  der  sieh  wider 
seinen  vnter  F)3uid  aiifflehnct ,  crhieng  zu 
letzt  an  einer  eiclieii.  vnterricht  der  visila- 
lom,  fl538).  DjV  —  vgl.  lehnen. 

AnflesfB,  (vom  6oden)  einzeln  sammelnd 
aufnehmen :  wie  nun  steine  and'  lie.sel  vnd 
aus  dent  garten  wirH).  üei  prophet  Sacharja. 
(1528).  Ggiij';  leset  steine  aull*.  1  Mos.  1, 
46;  also  auch  soltn  deinen  weinbei^  nicht 
genavv  lesen,  noch  die  abgefallen  beer  au  IT 
lesen  3  Mos.  19,  10;  las  mich  aulfs  feld 
gehen  vnd  ehern  aufDesen.  Ruth  2,  2;  da 
las  der  knabe  Jonathan  diepfeilcauff.  15ain. 
20»  3S;  sihe  da  war  eine  widwen  vnd  las 
lioUz  auff.  1  kön.  17.  10;  ich  hab  ein  holtz 
oder  zwry  ntiflgelesen.  17,  12;  das  wir  die 
liUudleiu  scm  müchtcu,  so  die  brosamlen 
auin«ien,  die  von  der  herm  tische  fallen, 
von-  den  eoneiUJe  vnd  kirehen,  (1539).  Jij*. 

JMkgtm, «.  auflagen. 


AUFLOSEA' 


136 


AUFMUTZEN 


AifliM  fauOonen),  toivtre,  mh4.  Afloe- 

sen  iParx.  511,  30). 

\)  sinnlich:  vttH  l^aMe  werdet  jr  eine 
eselia  finiicii  arigebuiidcti,  vnd  ein  füllen  bei 
jr,  lOsel  .sie  auiT  vnil  TUrct  sie  zu  mir.  Matth. 
21«  2 ;  des  ich  nichl  weril  bin,  tUs  ich  seine 
»sc.  Jnh.  1,  28;  vnd  1»")- 
scten  die  ruderhaiKl  aiill".  aposl.  gesch.  27, 
40;  kaostu  die  bände  der  sieben  Sterne  zu- 
samen  binden?  oder  das  band  des  Orion  aufl> 
lösen?  fliod  33,  31. 

2)  biUUkh:  sie  versiebet  sich  atiflT  ver- 
deckte worl  viul  weis  ilie  rclzel  auirzuliiscn. 
ireish.  8,  8;  jr  soll  nicht  Wehnen,  das  ich 
kuiiitiu  liin,  das  gesetz  oder  die  prophclen 
auflsulttsen,  sondern  zu  erltUlen.  Matth,  5, 
1 7 ;  aus  diesem  verstand  hat  man  die  frage 
leiclitlich  aufligelosel.  deudsdi  aUechifmus. 
(1529).  Dj\ 

Anflösuttf, lod:  üie  zeit  meyncr  auü- 
losung  ist  furhandcn.  2  Tim.  4,  6  nach  der 
entern  mug,  det  n.  IMI.  v.J.  1522;  tpätert 
mugg.  habei^:  die  zeit  meines  absebeidens. 

Anlligcn,  Luth.  aydiegen,  aiinon^r>t,  .-iiif- 
loiiL'cl,  liifjenhaftaußürden:  rhi  lichtest  eync 
Ircuibde  lere  ynn  vns  an,  die  du  vns  aufl- 
iegest vnd  aufneugcsi,  vnd  Bichl  vnser  isL 
4as  ander  leil  widder  d.  /»i/mf.  propheten. 
(152.')!.  Niij'';  der  aiiHViir  hallten,  ilio  vii< 
iiK  ucliel  auir  If'Mgel  vnd  liiislich  orlii'lilel. 
tridder  den  mewhler  zu  Üresen.  <lö31). 
Ciij" ;  schicke  ich  hie  einen  fcnaben,  der  mir 
.-Mis  Engelland  ist  scfaaUdich  aufgelogen.  de 
iVi-lie  hr.  5,  402. 

Anfmtrhen,  1)  öffnen:  macht  anfT  das 
iodi  der  hole.  Jos.  10,  22;  wenn  er  je- 
mand verschleusst,  kau  niemand  attflTniaeben. 
Hiob  12.  U. 

2)  sich  aufmachen,  »ttrgere*  rieh  erheben, 
aufslehn,  auf  den  tceg  mnrhen.  häußg  in 
der  bibel:  ich  \vi!  mich  autlniaclicn  vinl  zu 
meinem  valer  geben.  Luc,  15,  18;  vnd  er 
machet  sich  »off  vnd  kam  zn  seinem  vater. 
1  5.  20  ;  nac  h  Abi  Melech  macht  sich  aufl"  zu 
hfllTen  Israel  Tlinla.  rieht.  10,  1;  las  den 
knaben  mit  mir  zioheti,  das  wir  vn^  niifTma- 
chcn  vnd  reiiren.  l  Mos.  43,  S;  darumb  sn 
mach  dich  «ulT  vnd  zeuch  dareh  das  land. 
13,  17;  machet  eocfa  auff  nid  gebet  aus 


diesem  ort  19,14. — mM.  Armaehen(BeN. 
2,  16). 

AnÄnahncn,  auffordern,  aufbieten:  (Ct- 
deon}  die  auü  dem  gebirg  Ephraim  aufloiaael, 
den  feinden  nach  zu  eilen,  hautpett.  WU' 
lern».  (1545).  feriieiL  M.  10*. 

Anfjmerfcen;  attendere:  wenn  ich  rede 
werden  sie  atiffnicrrkeri.  trHxh.  S,  12; 
merckt  autt' jr  huDinel  i(  Ii  wil  reden,  ö  Mos. 
32,  1 ;  horei  zu  jr  kOnige  vnd  roercket  auff 
jr  fursten.  ftefcl.  5,  3 ;  so  sollen  nu  meine 
äugen  offen  sein  viidmciiie  olireii  aufTmercken 
auflV  poliet  an  dieser  siel.  2  thron.  7,  15; 
ich  habe  auilgemerckt  autf  ewren  verstand. 
Hiob  32,  11. 

Anftnerfccn,  n.  ottenlto .-  lesen  vnd  wider- 
le'^en  mit  v1eissigf»m  anfTinercken  vnd  nach- 
denckcn.  Witlemb.  l,  bl.  ♦iij*';  ich  arhi  al.cr 
CS  (das  Uförtlein  sela)  scy  eyu  izeychenu  des 
t^iyshs,  das  WO  es  yin  psnlier  Siebt,  das  da 
bedeut  werd  ein  styll  halten  vnd  tielT  auff- 
nierckcn.  deutseh  ttusUg.  des  67.  fsalm» 
(I  52  I  i.  Eij''. 

Aufmuntern,  ermuntern:  diese  worl  sind 
trefflich  gros  vnd  haben  eine  kralil  bey  nieb 
die  Icutc  fort  zutreiben  vnd  aulT  zumuntera. 
Eis!.  I.  \'.)\\ 

AufniittieHj  aufprägen:  der  key>er  haiio 
seyn  bilde  zu  seynen  ehren  auffgcniüiiizt. 
u  idder  die  hyml,  jiropftelen.  (1 525).  Dj^ 

Aufmutzen,  em  heute  selten  gewordenes, 
bei  Luth.  aber,  frie  im   1 '»  jh.  ühfrhn'ipt. 
häufig  gebraurhlrs  wori,  dessen  ttrsprung- 
liche  bedeiUuug  „reines  JUlAsebst  «waMets 
geben,  aufputsen",  scbmilelEeii  ist  (in  dem 
zu  Basel  1523  nachgedruckten  n.  test.  wird 
schmneken  als  ein  unbekanntes  wort  durch 
zieren  und  aufmutzen  cr&iärl,  bei  Das yp. 
Qv  iij" :  uiangonizo,  ich  ziere,  schmucke,  muts 
auff*  zu  dem  kauff).  aus  welcher  die  abffe* 
zofiene  hedeulung  des  hcrvorhcbens,  prfiseiis. 
heramstreichens  htrrorgieug :  da   wai-l  er 
Izornig  vnd  kuudc  nicht  Icydeu,  lius  ich  f^ov- 
ner  kreyen  die  pfawen  feddem  anaznipfft, 
darcyn  er  sie  geschmOckl  hatte  vnnd  Air 
vicarius  Christi  aufTgemutzt.  onlwort  deutsch. 
( 1 522).  Aiiii**;  sihc  also  kan  s.  Paulus  dca 
hcrrn  Christum  predigen,  picisseo  vnd  auff- 
mulzen*  das  15.  eap.  der  ersten  ep.  s.  P««i|f 
an  die  CoWttlber.  (1534).  Sij^;  aber  weil 


.  j       .  I  y  GoOgl 


ALFNAGEN 


137 


AUF.NESTELX 


\ber  vnd  vor  diesem  allen  hai  er  diesen  dienst 
(göltet  xcort  hören)  «njitlt^rlicli  pppreispt  vnd 
auflgemulzet.  summa  den  chrisll.  iebens. 
(1533).  Aiij*;  aber  also  hat  man  golles  ge- 
pol  nicht  mfisten  auffinulzeBp  sondern  Ugen 
lassen  oder  vberhin  rausschcn.  deudsch  ea> 
tefhimus.  {1529).  Eiij**;  menschliche  wris- 
biil  ttffk  nichts  von  dem,  so  man  niclil  nul 
prachügen,  hocfalrabenden  Worten  furgibi 
^nd  auITmutiet.  das  17.  eap.  9.  Johannis. 
(15301.  Aiij";  darunih  mm  Lomoi  h  freilich 
eine  grosse  hosslieil  an  ylim  ljoj.'aiig<'ii  haben, 
wed  es  die  schnlil  so  hoch  audinulzcl  für 
aadem.  vfter  dat  erst«  hwsh  Mose.  (1 527). 
Rij';  wie  kOmptS  aber,  das  du  dein  leiden  so 
brich  aiiflfTiiil7»'<!  vnd  denckesl  nicht  ein  mal 
btBauirgen  hunel  was  du  droben  zu  warlen 
basl,  Häriiuilj  ujuize^tu  das  selbe  auch  nicht 
anfft  «tn  cftritCf.  »ehSner  iroH.  (1 53S).  Bj'' ; 
das  kan  er  {der  teufet)  für  einen  meislcr  vnd 
veisi  nicht  allein  die  sünde  vnd  ho<.v 
liodi  anOzumulzen,  sondern  auch  diu  {xx'^awx 
ttt  lestern.  tischr.  S^;  weil  sie  solchs  mit 
wl  prechtigen  Worten  vnd  grossem  geschrey; 
das  si«  furgeben  auffisuti«.  «<p  4tr  keil, 
iau/fe.  (1535).  Bj'';  wenn  ein  reicher  nicht 
recht  gelhan  hat,  so  sind  viel  die  jm  vhcr- 
heUfen  . . .  wenn  aber  ein  anner  nicht  recht 
gelhan  bat,  so  kan  maus  anlhnntsen.  5^.  13, 
26.  27  (die  ndd.  bibel  v.  1561 :  wenn  auerst 
cm  :irm  man  nicht  recht  gedan  beflt,  SO  kan 
mcn  ydt  groth  achten). 

ÜToiA  Grimm  wift.  1,  694  tteht  auf- 
molzeti  mit  magawirfenem  r  ßr  aafinurzen 
(ton  ahd.  niiirzan,  murzilon,  terstümitwln] 
«  a»ßchneiden,  aufstützen.  icahrscheiH- 
iicfter  stein  jedoch  Weigand  wib.  1,  70 
aratsen  jnclae»  mil  mhd.  mftaett|  ahd. 
nAt&n  aitiiar«  (wovon  unser  niansaen)  xu- 
sammen,  trorauf  schon  S  r  hm  eller  tctb. 
2,  Gb4  hinwies,  vgl.  auch  IVackernagel 
irt*.  206. 

AafllBgen,  nagend  aiaffireue»:  na  wird 

dieser  baufTo  aulTnagen  was  vmb  vns  ist,  wie 
ein  (irhs  kraut  auff  dem  felde  auff  nagd. 
4  Mos.  22,  4.  in  den  ersten  ausgg.  der  fünf 
McAerJfoitf. 

AiAtthaca»  mM.  ATnemen  (Ben.  2,  367), 
in  mehrfacher  amwendutng,  imdpere,  ücei- 
J*««"»,  reripcre. 
bujt,  WOrteibaclL. 


1)  m  l^he  nehmen:  bis  an  den  tag, 
da  er  aufg'MioMien  ward,  apnst.  geich.  1,2: 
dieser  Jhesu.N,  welcher  vuu  euch  isl  auU^je- 
nomen  gen  himel.  1,  11;  das  gefesse  ward 
wider  anffgenoinen  gen  himel.  10,  16. 

2)  einen  aufnehmen,  annehmen,  zu  sich^ 
in  die  gnneinsrhaft,  ins  haus  nr Innen:  er 
kam  m  sem  eigenthum  vnd  die  semen  namen 
jn  nicht  anlT,  wie  viel  jn  aber  auflbamen,  de- 
nen gab  er  macht  goltcs  kindcr  zu  werden. 
Joh.  l,  lt.  12;  da  Jhesus  wider  kam,  n.im 
jn  das  volck  aull'.  Luc.  S,  40;  da  war  ein 
weib,  mit  namca  Martha,  die  nam  jn  aull'  in 
jr  haus.  10,  38;  wer  euch  anlfiumpt,  der 
nimpl  mich  auIT,  vnd  wer  mich  attHtaimpt, 
ilr  r  iiinipi  den  aulT,  der  mich  gesand  Ii  it. 
Matth.  10,  40;  mein  valer  vnd  meine  mulior 
verlassen  mich,  aber  der  herr  uiuipl  luich 
auir.  ps.  27,  10;  welcher  nicht  Issel,  der 
ru  liie  (Ion  nicht,  der  da  issei,  denn  gott  hat 
jn  uilTu'i  uonien.  Röm.  14,  3;  alseinen  engel 
g  a  us  luiuet  jr  mich  aufl'.  Gal.i,  14;  wenn 
dein  hnider  verarmet  vnd  neben  dir  abnimpl,. 
so  soltn  jn  auffnemen  als  einen  A«mbdlingen 
oder  gast.  3  Mos.  25,  35. 

3)  das  wort ,  die  rede  aufnehmen,  in  sieh 
aufnehmen,  zu  herzen  nehmen:  las  dem  hcrtz 
meine  wort  auffiiemeo.  spr.  4,  4 ;  wenn  sie 
das  Wort  gehürt  haben,  nemen  sie  es  bald 
mit  frcuden  auff.  Marc.  4,  10;  da  jr  em- 
pücnget  von  uns  das  wort  giUlüchor  |iredigt, 
oamcl  jrs  aull,  nicht  als  mcnschenwort,  son- 
dern als  golles  wort.  1  Thea,  2,  13;  sie 
Uli  den  nicht  auffnemen  dein  tengnis  von 
mir.  aposß.  gesch.  22,  IS. 

4)  aufnehmen  «=  intelligere,  entnehmen, 
t  ei  stehen :  drumb  musz  man  disze  rede  auff-> 
nehmen  nach  hebreischer  weysze.  a«asl.der 
ep.  vnd  euang.  vom  christag  etc.  (1522). 
Nnij**;  in  allen  leiden  vnd  anfechtung  sol  der 
mensch  m  aller  ersten  zu  gott  lauffen  vnd 
erkennen  vnd  aothemeo,  das  alles  von  gott 
sogesdiickt  werde.  Jen.  i,  15*;  3»  IK. 

Aufnesteln,  solvere  oderccmslringere  Ugu- 
las:  wo  da?  ni'lii  helffcnwoll,  sowoltichdio 
hosen  auff  ne:>luhi  vnd  vber  hin  springen,  das 
mir  die  rieben  sollen  krachen,  das  di^e  worl 
Christi  noch  feststehen.  ( 1 52  7 ) .  c  j^*.  absiraet 
für  aufdecken,  enthlUlen  steht  das  tcort  in 
folgender  sieliei  d.  Carlstad  wirds  ihun,  der 

18 


Digitized  by  Google 


AITPFEIFEH 


138 


AUFBECHT 


wevs  den  ba|i>t  vorhl  ntifT  zti  ncslolln.  das 
ander  teyi  icidder  die  hyml.  prophelen. 
(I525j.  Liy\ 

von  Destel*  Wnde,  WeM«»  mM.  neslet 
(Ben.  1.  :nO).  ahd»  nctlik,  neslilo  (Gruff 
2,  1  1  <j7.  11  OS). 

Aifpfeifen.  eiymUich  praecinei  e  (ibia, 
ium  tanze  aufspielen,  bHLiUh, häufig ßgär- 
Ueh  ßr  amagem:  pfieilT  «uff  vnd  TerderiradM 
reigCB  nicht,  las  doch  sehen  ob  wir  Irellen 
Oildcr  ^prinei  ii  sollen,  das  diese  worl  Christi 
noch  fest  slelien.  (1527).  ciiij'';  pfeylT  aulV 
bsi  bfimdeyae  kunst,  wilcbs  itl  der  whriflt- 
lieh  vnd  wilcbs  der  geystliche  synn.  auff  das 
vbirchrisüich  buch  bocks  Emszrrs.  (1521). 
Ej**;  hui  Juncker  iiieuchler  pfcillt  ;iulV,  l.is  \  ns 
fwer  urteil  huiuu.  wider  den  meuchlet  zu 
Dreten*  (1&31).  Uliij" ;  was  wolt  ybr  bie  sa- 
gen liebe  romanislcu?  [»r«  ylToi  null',  ton  dem 
bapslum  zu  Rom.  (1520).  Giij';  ila  las  die 
jüden  au%rejtrcn,  wer  die  selltigo  grossere 
herrligkeil  gcwest  sey?  ton  den  jüden  vnd 
jren  lügen.  (1643).  Tiij*;  er(CarUiad)  nu 
viel  epOlliscber  wd  bOni^dicr  worl  daher 
Testen,  wie  man  müge  Clinslum  yn^  lirod 
vnd  weyn  bringen,  ob  er  müsse  vns  auü" 
pffeiflen  (su  willen  sein),  wenn  wyr  wüUen 
vnd  der  gleicben  viel  schendlieher  lesierwort. 
das  ander  tegl  ioHer  di*  hymt.  propAelen. 
(1525).  Oj-'\ 

'   mhd.  uf  pfifen  (tfen.  1,  493). 

Alfiraffcli,  woff  aufraffen,  dewen  fori- 
kUdung  w  Ui:  D.  Carlslad  raffelt  auff  vnd 

Iregl  zu  samon,  alles  wns  vcrniinITl  liyrynnrn 
zpypen,  leren,  richten  kan.  das  ander  ifijl 
wider  die  hyml. propheten.  (1525).  Kj*;  wie 
die  sew  auff  der  gasaen  dreck  aulfraffeln. 
awl.  der  zehen  gepot.  (1528).1fy*.  Grimm 
wtb.  1,  703  sind  nur  rf/e'f  :>rfi  stellen  aus 
Luth.  angeführt,  doch  begegnet  das  wort 
nicht  bei  ihm  ausschiiesslich,  auch  J.  Jonas 
ftedM  Hd^  deudben:  wie  sie  es  auffraffeln 
azo  musz  eynartickel  des  glaubens  sein,  von 
den  gnjstlichen  vnd  hloster  gelubden.  Wit- 
temb.  1522.  Kiiij'*  {Versetzung  der  tat. 
9ehrift  Lutiiers:  de  voiis  monasticis.  1521). 

ivfriffei,  hoittg  (grSuwe  poHhnen  xu- 
«ammei^Mseild)  m^ehmen.  I)  eigentlich: 
vnd  ein  reiner  man  sol  die  asschen  von  der 
kuc  auflraffcD»  vnd  ;>ie  schulten  ausser  dem 


bger  an  eine  reine  stt^ic.  }  Mo.<.  10.  9:  vnd 
meiue  hiitiU  hat  funtleii  die  vükiier,  wie  em 
Vogelnest,  das  ich  habe  alle  land  zusamen 
geraflt,  wie  man  eyer  auffraJR«  die  verfassen 
sind.  Je».  10,  14;  da  wird  man  eiscft  uilf- 
raflen  als  ein  raiil»,  wie  man  die  hewscliri>cken 
auffraiU.  33.  4.  aufralleu  —  wegraffen:  der 
gerechte  kompl  vmb  vnd  niemand  Jsl,  der  en 
zu  hertzen  ocuie,  vnd  heilige  leuie  werden  auff- 
gerain  vnd  niemand  achtel  dratifT.  Jes.^l,  1. 

2)  bilflfirh:  man  soll  der  lerer  wurl  nidit 
so  vuiie<ij(  iu  aulhafleu  vnd  sich  drauü'  grün- 
den on  gewisse  Zeugnis  der  schrillt  wm  dem 
schlüsseln.  (153u)  Küi]**;  da  man  bat  aussar 
vnil  neben  der  heiligen  schrifTi  angefangen 
viel  büclier  vnd  grosse  bibliotheken  zn  sam- 
ien,  sonderlich  uii  alle  vnterscheid  allerley 
veter,  condlia  vnd  lerer  aufboraffen.  WU" 
temh.  1,  M. 

Anfränmen,  wegthun,  wegschaffen,  tilgen, 
a)  mit  acc.  der  sache :  es  wird  nicht  allen 
grossen  vnd  reichen  gefullcu  haben,  das  er aUe 
abgAlterey  vnd  eiigerms  hatanl%ereumbt  der 
101.p«.(1534).Fij*;  vnd  bracben  al>  die  hü- 
ben vnd  altar  aus  ganlzeni  Juda,  Uenjamin, 
Ephraim  vnd  Manasse,  bis  sie  sie  gar  aulTreu- 
meten.  2  cAron.  31,1;  meine  seit  ist  dahin  vnd 
von  mir  anffgereumet,  wie  eins  birten  hatte. 
Jes.  38,  12  ;  machet  ban,  machet  ban.  reumet 
die  steine  auff,  62,  1  0.  —  b)  mit  acc.  der 
person:  weichet  vnd  ziehet  er  ab  von  den 
Amalekitem,  das  ich  euch  nicht  mit  jm  auff- 
renme..  1  Sam.  1 5,  G ;  hie  mit  wirstn  die 
Syrer  stossen  I)is  ilii  sie  anfTicumcst.  1  kön. 
12,  II;  vnil  wenn  ich  büse  lliiere  »n  das 
land  bringen  wurde,  die  die  letite  auffrcu» 
meten.  Ezedi.  14,  15;  {die  Juden)  rtteteten 
sich  starck  vnd  wollen  beide  chnsten  vnd 
rümcr  aii^  der  weit  aunVeumen.  von.  dem 
jüden  vnd  jren  iugeit.  ( 1  5  13).  Xiij\ 

mhd.  ür  i äiuen  (ü^e».  2.  792). 

AnfKcb«,  mhd.  Arrebt(ffen.  2, 618),  oM. 
tüfrebi  {Graffl,  405),  in  die  höhe  gerichtet  z 
ida.'i  herz)  so  steifF,  aufTrecht  vnd  hart  wird 
wider  alle  anfeelilinig,  leuflel,  tod  >'nd  wie 
es  heisseu  mag,  das  es  trötzlich  vnd  hoch— 
mttliglicb  alles  verachtet  vnd  spottet,  was 
zweiueln,  zagen,  bOsc  vnd  zornig  sein  wll. 
ton  den  letzten  Worten  Dauidi,  (1543J. 
Bij'*.  —  vgl.  aufnchl. 


üiyilizcü  L 


m 


AUFBICHTEN 


llAfcftei,  empomekm,  emporslrecken, 
cufrichtt',, ,  i)  von  kani  tmä  pkgtr:  recke 

fleinc  linn.l  .nin-oii  lilniol  (ndd.hibel:  strecke 
dync  hindt  up  na  dein  licmmrl».  2  Mos.  9. 
22;  die  pricsler  aber  reckten  jre  hende  auff 
{CO  bimd  Tndrieflen  den  an.  der  alltieil  vn> 
ser  voick  beschnut  hat.  2  JTae«.  14,  34; 
licnde  auOrecken  zu  gntt  bodoiit  gebet  zu 
golLJen.  1,41";  3,  29'';  darmiih  mnstc 
JdiaBiies  komen  mit  dem  eusserlichen  wort 
«dfrgeietigois  vnd  seine  fingerauflHcken  vnd 
»««B,  da  gehet  er.  Eisl  2.  4  1 0». 

2)  ron  thieren,  die  sirh  aufrichten:  wie 
ein  aullgcreckler  lewe  jagesfu  midi  (ndd. 
We/:  geljck  alse  cyn  v^gericblel  loiiwe  va- 
IMIiiBiy).  aUiib  10,  16, 

3^  vom  attfgeriehtt  tcn  herscherslab  und 
panin:  eim-n  auflgcrecklen  stecken,  drn  ein 
nelUer  in  der  band  hat»  wenn  er  sitzet  zu 
S^te*  VOM  Ifen  Jüdm  tnd  jren  lügen. 
(I543|.  Kij^;  er  (ier  apasM  Pauiut)  redet 
nach  frcmeinor  weise  von  der  saclien  mit 
solchen  worhni,  die  man  pflf»pt  zn  liratirhen, 
WeuD  man  saget  vndriiümct  von  cuiejugros- 
prerbtigen  beerzug  eines  gewaltigen, 
roechiigen  köiiiys  oiler  keisers.  der  »i  fehle 
zenrht  milauffgercckicm  panier.  Jen.  2,  520''. 

mAd.  ürrerkfn  ilien.  2,  590.  59!>. 

yani  und  gar  Ulyen,  veniirh- 
ten:  da  wirst  die  Syrer  scblaben  tu  Aplick 
bis  sie  auffgerieben  sind.  2  kSn,  18,  17; 
x«f"hfi?:c  mu-h  herr,  doch  mit  masse.  vnd 
flfchi  in  deinem  grim,  aulT  das  du  mich  nicht 
«effrcibest.  Jer.  10,  24;  ich  wil  sie  mit 
arhwcrt.  hnnger  vad  pesülenlx  aoflVdben. 
n,  12;  wenn  raans  wil  rechnen,  so  hat  er 
(der  (nd)  die  well  schon  fast  annVorit  ltcn. 

15.  cap.  der  ersten  ep.  s.  PauU  an  die 
^M*iÄ«r.  (1534).  Oij«;  ich  hah  jr  souiel 
gewiirgei  Tnd  gefressen  (sprichl  der  tod  vnd 
t^'iir*'])  nu  ffist  sechs  lausenl  jar,  ja  vielUU- 
*''nl  otU  in  einem  Inp  anfr;,'rriliün ,  was  ist 
von  denn  vmb  einen  menschen?  das  16. 
<q>.  f.  JohannU.  (1538).  Eeij'';  da  wir 
*f hcn  werden ,  wie  er  den  tod  so  gar  aull^ 
reiben  wird.  Jen.  G,  2r)S\ 

iafreisieni  I  i  mit  gemiU  (durch  einen 
öffnen:  icii  habs  bisher  wol  crrarcn, , 
^0  ich  den  teoffel  ein  maul  stoplle,  da  reis- 
**t  er  sehen  meuler  zur  selten  aufl*.  von  der 


widdertauffe.  (1528).  Aij»;  wer  hadder  an- 
fehet,  ist  gleich  als  der  dem  waaser  den  ihau 
auflreisst.  spr.  17,  14;  wo  eneh  der  teoffel 
ellwa  eine  s(  h .  ii  oder  fenster  ausstosse, 
Ibur  oder  d.irli  aiill'  reisso.  irider  die  Anti» 
nomer.  (I539j.  Cij";  das  heuthu  au  seinem 
schwentslin  surOck  anflreissen.  tmienß^ 
den  vndjrtn  lügen.  (1543).  DiiJ«. 

2)  SU  gründe  richten,  remirhten :  was  ist 
die  pestilentz  anders  denn  ein  fewr,  das  nicht 
holtz  vnd  slro ,  sondern  leib  vnd  leben  auff- 
reissei.  ob  man  fkrdmitmbMfiMttnmiige» 
(1527).  Cij\ 

Anfrirht,  tcas  aufgericht,  «Ineenit,  oAn« 
falsch  :  dazu  emes  crbarn  lebens  vnd  trewen 
aullrifhlcn  herlzcDs.  Jen.  8,  11''.  gewöhn- 
li^er  ist  tehm  ftelZnA.  aufrichtig/  wekhes 
man  sehe. 

Aufrichten,  mhd.  üf  rihteu  (Ben.  2, 636)» 

ahd.  '}U  '.h[im  (G raff  2.  -ilS)  .  in  die  höhe, 
empor  ridUen,  tirridilen ,  in  tielfmiter  an- 
wei^ung.  das  part,  geteöhnlich  aufgericht 
statt  aufgerichtet. 

1)  vnd  er  trat  su  jr  vnd  richtet  sie  aufl; 

Marc.  1,  31;  er  aber  pnb  jr  dio  band  vnd 
Helltet  sie  auff.  apost.  gesch.  9,  11  ;  du  herr 
j  bist  der  Schild  für  mich  vnd  der  mich  zu  eh- 
ren setset  vnd  mein  heubl  auflHchtet.  p«.  3, 
4 ;  silie  deine  feiiulc  loben  vnd  die  dich  has* 
son  richten  den  kopff  aulT.  S3,  3;  vnd  gehen 
mit  aungcriclitem  halse.  Jes.  3,  16. 

2)  mache  dir  eine  eherne  schlänge  vnd 
richte  sie'anm  «eichen  auf.  4  Mos.  2\,  S; 
vnd  jro  ward  angesagt,  das  Sau!  gen  Carmel 
knmen  wore  vnd  bette  jm  ein  siegzeichen 
T!iirt,M'ri<ii!.  1  Sam.  15,  12;  wie  man  ein 
patm  odder  streu  zeichen  aulTrichtet«  der 
prophel  Saeharja.  (1528).  Ccij". 

3)  vnd  Jacob  stund  des  moi^ns  flme  aulf 

vnd  nam  den  stein,  den  er  zu  seinen  beob- 
ien  gelegt  hatte,  vnd  richtet  jn  .iiin  zu  rlnfm 
mal.  1  Mos. 2^,  IS;  zw  der  zeit  soliu  grosse 
steine  auflrichlen  vnd  sie  mit  kalok  tUnchen. 
5  Müs,  27,  3 ;  es  werden  in  seinem  lande 
heilige  steine  auffgerichl  werden.  Sach.  9, 
16;  vnd  die,  so  im  lande  vmbber  golKii,  \rid 
etwa  eines  menschen  bein  s«*lien^  \venl*M) 
da  bey  ein  mal  auflrichlen.  Esech.  39,  15; 
dn  soll  dir  keine  seuie  auflHchten,  welche 


Digitized  by  Google 


AUFRICHTEN 


140 


AüFiUCmiG 


der  h«ir  dein  golt  hasset.  5  JVm.  16»  22; 
gehe  hin  aulT  vnd  richie  dem  hcrrn  einen 
dtar  auff.  2  Sam.  24,  IS. 

4)  darnach  brach  er  aulF  von  daiiiu'ii  an 
einen  borg  .  .  .  vnd  richtet  seine  hUtlenaulV. 
1  Mo$.  12*  8  ;  also  soUti  denn  die  ironung 
auffrichlen.  2  Mos.  2n  :;  n ;  Assur  hal  es 
angcrichl  zn  schilTen  vnJ  haben  fesle  Ihürm 
drinnen  auflgerichlel.  Jen.  23,  1  3  ;  vnd  ba wen 
das  haus,  das  ein  grosser  kOnig  Israel  ge- 
bawet  bat  vnd  aulTgericht.  E»ra  5*  1 1 ;  bre> 
chet  diesen  tempel  ab  vnd  am  dritten  tage 
wil  idi  jn  auffrichton.  Joh.  2,  19;  verflucht 
sey  der  man  für  dem  hcrru,  der  diese  stad 
Jeriho  aufflricblet  vnd  bawet.  Jas.  6.  26; 
das  man  die  stad  Sihon  bawe  vnd  anffiichte. 
4  Mos.  21,  27. 

5)  aber  zur  zeit  solcher  künigreir  hp,  wird 
golt  von  himel  ein  küuigrcich  autlrichlcn, 
das  nimer  mehr  tuslSrel  wird.  Dan,  2,  44 ; 
herr  wirst  du  auiT  diese  seit  wider  aullrich- 
ten  das  rei(  Ii  Israel?  aposl.  gesch.  1,G;  dasz 
ohngcHihr  um  bcfchl  komen  sey,  die  zwpy 
stücke  Widder  auszurichten,  nümlich  das 
wettcrleuten  vnd  die  aposleltage  zu  feyren. 
de  Welte  5r.  3»  4<15  ;  golt  behüte  ja  gnädi- 
glicli  c.  f.  £r.  .  .  .  für  den)  iitirnth,  dasz  o.  f. 
g.  sülllcti  die  winkt'iinessen  lassen  wieder 
aufrichten.  4,  307;  so  gar  vleyssig  hall 
Christus  farkummen  vnd  geweeret*  das  nie- 
manl  menschen  gcsctz  auffrichti  t  yn  .^cyner 
kirrlion.  auff  das  vbirchrüüieh  buch  boeks 
iiOT«erJ.  (1521).  Dij»». 

6)  aber  mit  dir  wil  ich  einen  liund  aulT- 
richtcn.  1  Ifos.  6*  18;  vnd  der  kdnig  schi- 
cket zu  jnen,  einen  frieden  mit  jnoii  aiilT  zu- 
richten. 1  Macc.  G,  GO:  zu  oinom  i'cdcchl- 
nis  des  auflgenchtcn  fricdpos  xiui  bunds.  S, 
22 ;  der  vertrag,  so  in  neulichkeit  aulgttich- 
tat.  df  Welle  br,  5,  796. 

7  )  aufrichten  —,  rrmuthigen,  (rfhtnt :  vnd 
küm|)t  in  solch  angst  vnd  za^'Li),  das  jn  nic- 
niaud  trOslcu  noch  aulTrichlcn  kau.  «u-o  j>re- 
digt  au/t  der  khtietlauffe.  (1540).  Mj' ;  so 
wird  dein  hcrtz  gewis  zu  frieden  gestellel, 
aiin'gt'richl  vnd  gclrnstct.  efteiid.  Jij'" ;  silio. 
was  koslets,  ein  blOdc  erschrocken  ImmIz 
«uibnrichten  vnd  cu  trösten,  der  prophei 
Sßekafja,  (1528).  Yiij*';  es  gleubt  kein 
mensch  was  Ihr  mUhe  data  gehöret,  das  man 


ehi  vertagt  b1(h1c  gewissen  widderumbtrOsle 

vnd  auflnililo.  ebend.  Tiij''. 

S  )  sicli  aiiHVu  lit(M) :  da  er  sulchs  mit  mir 
redet,  riclilel  idi  mich  auff.  Dan.  lO,  II; 
Jhcsius  bücket  sich  nider  vud  sclireib  mit  den 
Gngem  auff  die  erden,  als  sie  nu  anhielten 
jn  zu  fragen,  richtet  er  sich  auff.  Joh.  S,  6. 
7 ;  vnd  nu'ine  ^arlic  richtet  sich  auff  vnd 
sluiid.  l  3!us.  37,  7. 

Aufricbleu,  der  inf.  des  vorigen  sub- 
Hanimidt:  so  mus  es  zugehen  ym  reich 
Christi,  das  {da$x)  da  eytcl  auflrichten.  yiner 
sich  bessern  vnd  bessern,  vber das  er»ie buch 
Mose.  (1527).  viiy\ 

Aufrichtig,  bei  iMth,  noeft,  me  mh4.  tkW 
rihtic  (Ben.  %  630).  1)  gerade  in  die  höhe 
gerichtet,  aufrecht:  siebe  auflrichlig  anfr 
deine  fUssc.  apost.  gesch.  14,  10:  al^^n  bald 
ward  sie  auQridilig.  Luc.  13.  13  nach  der 
sept.  ausg.  det  n.  tesU  v.j.  1522,  später: 
also  bablc  richtet  sie  sich  aulf. 

2)  geradsinnig,  ohne  falsrh:  anfPrit  lili^^ 
odder  rccti  bcissen  cigcnlhch  die,  so  nicht 
iieuchcln,  sondern  ihun,  was  reciii  ist,  keine 
person,  gunsl.  gelt.  ehre,  noch  icbtiges  an* 
gesehen,  der  III.  psalm.  ( 1 530).  Bij'' ;  das 
worl  aber,  jasar(— w'),  das  man  zu  laiin, 
cquilas,  recliludo  vnd  iciizudeudschaulfrich- 
lig  heisse.  ist  so  viel,  das  ein  Christ  nicht  aus 
gunst,  noch  vmb  lohn,  noch  vmb  einiger 
person  ansehen  willen  guls  Ihut,  sondmi 
aus  Trevom,  reinen,  ri  liii^cn,  einfeltigem 
herlzcn.  ebend.  Giij'';  du  konipsl  nicht  er 
ein  jr  land  ein  sunemen  vmb  deiner  gerech- 
tigkeit  vnd  deines  auflHchligen  hertzens  wil* 
len.  f)        9,  ";  darilmb  zwingt  die  histori, 
das  Altrani  j^ar  einen  hohen  nufTrichligen 
geisl  ynn  dem  gehabt  habe,  gar  nicht  seinen 
nutz  gesucht,  sondern  alleine  seines  uehisten* 
Hfber  das  erste  buch  Mose.  (1527).  miUj**; 
golt  hilOt  den  aullrichtigcn  von  hertzcn  vnd 
nicht  den  falschhorlrifjon.    von  heieUichem 
vnd  yejilolen  brie/fen.  (Iä29j.  Fij''. 

AiMchtig^  ade.  rede,  eineere,  eandidet 
iih'e  liebe)  thut  niemand  koyn  buh«nisluck 
odder  lieyndiclien  liilsen  tiick  vnd  hini!- rli -^i, 
sundern  itaiidcil  redlich  vnd  auflrichlig  viiicr 
äugen,  ausl.  der  ep.  vnd  euang.  vom  heil., 
dreykSnige  fesi  ele,  (1525).  hy*;  vnd  gilt 
hie  nicht  heuehelns  vnd  meuchelns,  sondern. 


Google 


AUFfilCUTlGKEil 


141  AUFRUHR 


mi»  redlieb  vnd  auflrichlig  gehandelt  sein. 
muk§.  ier  itp.  mti  enang.  von  off«ni  He. 

(!r.m.  Eftvj'-. 

Aifriebti^krit, sinceritas ,  lauterkeit, 
«infälUgkeit :  auflrichtigkcit  isl  dir  angenem 
<tiii^.  simplidtateoi  diligas).  1  cAnm.  30, 1 7. 

Aifrickdgllefci  vom  mWthüg  mUieM  lieh 

gdildeies  adv.:  er  richtet  den  erdhodrn  mit 
reclil  vnil  regirl  die  I'miI  aiiflrichtip^lii-li  I  ;>>'. 
10,  9j.  von  B.  Uennco  ynn  Diedmar  ver- 

fehlt  in  den  meisien  tcörterbüchern,  auch 
bfi  Grimiu,  dorb  nirh(  bfi  D enzler. 

Alfritt,  m.  narh  G  rim  m  irfft.  1,712  fi- 
S^nUich  besuch  zu  pfcrä,  zumal  der  fünlen 
wH  Aerm  nüt  «Arem  ge  folg  im  MoHer,  dann 
besuch  überhat^  Lulh.  tehHnt  e»  jedoch 
n^efirims'nnp  von  Herberge,  ort,  iro  man 
torreiten  und  absteigen  kann,  gebraucht  zu 
Aotfli;  dieser  (der  sein  gemahl  muthtciUig 
ctriiwf)  treibt  seinen  laoler  nulwillen  mit 
der  ehe,  holt  auch  sein  weib  vnd  kind  nirlii 
il;iriif  iiriK  f  r  «  Im  Ik  Ii  Iipy  jn  woncn  vnd  blei- 
i>cü  solle,  äuiulero  das  er  einen  gewissen 
«chem  anliritt  wisse,  wenns  jn  gelüste  wid- 
dflmdunBcn.  da$  5.  6,  vnd  7.  cop.  «.  Mal- 
ihn.  M532).  Xij*. 

Aufrack,  rn.  was  aufgerückt  wird ,  ror- 
' auch  jrc  kinder  wUrdcus  {der  mutier 
*i^mide]  etneo  ewigen  anOhiek  heben  müs- 
scii.  lischr.  326".  später  veraUend, 

Aufrürkrn,  einem  aiirnlrkcn,  vnrrückfn, 
roncetfen:  es  heis^t  liclio  aus  riMiiorii  licr- 
lien  vnd  guten  gewissen,  das  Jn  niemand 
Mhehen  nocb  etwis  bOses  seihen  vnd  aull- 
rucken \i.iü.summade$chnsil.  IclmsJ  1  533). 
Dj"*;  wo  ilio  lirrrn  so  wo]  gcstralfl  werden 
ila  di'r  iHifel  vnd  der  j*ofd  so  wol  als  die 
berrn  (wie  die  {»ropiielen  lliunj  da  kan  kcins 
den  andern  etwas  auIVHtcken.  der  S2.psalm. 
(1530).  Cij*;  so  wirslu  sehen,  wie  er  wird 
sack  vnd  i^pW  aiifT  bindon  vnd  lifrlitcr  lohe 
brennen,  schellen,  riciiU  n,  andrücken,  das 
»Aone  eonfUemini^il  530j.  Oij'> ;  es  wundert 
mich,  das  du  dich  nicht  achemist  in  dein 
herlz,  das  du  mir  aulfruckist,  wie  ich  wolt 
?ern  kein  beitpl  ordcn  sein,  ron  den-neioen 
Eckuchen  bullen  vnd  lügen.  (1520).  AHf; 
iUcke  dem  nicht  «uff  seine  sOnde»  der  sich 
^«sert  Sfr.     7 ;  er  {der  narr)  gibt  wenig 


vnd  rttckel  einem  viel  auff.  20,  15.  doch 
»ehtiesxt  aullrttcken  nacht  immer  einen  «or- 

wurf  ein,  oft  ist  erhluszes  vorhalten:  sie 
können  rech!  wuelen  (sehe  ich  wol)  wenn 
sie  recht  Iroiieu  werden ,  lÜe  sonst  yderman 
gediih,  silttcfceit  vnd  senfile  leren  vnd  auiT- 
rücken,  auff  det  kSidg»  MuEnff^ndleiier- 
schlifft.  ri527).  Äiiij'';  rücke  yhm  also  sein 
wori  aiill.  vber  das  erste  buch  Mose.  {Ib21}. 
Xmj'' ;  so  uympt  er  (der  ßr  Sodom  fürlnlte 
einlegende  Ahraham)  nti  zum  ersten  fnrsich 
goites  gute  aiifls  hertiste,  sagt  nicht,  das  sie 
nicht  gesundigel  haben,  sondern  nifTel seinen 
n.imen  an,  rttckt  yliin  seine  ehre  auff.  ebend. 
s  lij''. 

sehm  ahd.  (kfirucchan  gegeni^er  dem  ni- 
derrucchan  (Graff  2»  434),  mh±  ftf  rucken 

{Ben.  2,  781). 

Anfrnhr  (aufrur),  lumullus,  auistand.  em- 
pörung,  ist  bei  Lulh.,  wie  überhaupt  in  der 
Siteren  epraehe  (meU  mhd,  die  rnor,  ahd, 
die  hruora,  bewegung) ,  meist  f.:  die  anfTrur 
stinckl  jn  zum  hnUv  heraus,  ein  brieff  an 
die  SU  Franckjorl  am  Mein.  (1533).  Ej*; 
da  die  aulfimr  anfieng.  einsendbrieff  vondem 
harten  büehtein*  (1525).  cj'':  ich  nnis  der 
aiillrur  schuht  tragen,  vom  krieg  widder  die 
türcken.  (1529).  Aij";  es  frci.üf  .  .  .  zum 
krieg  odder  zur  auflrur.  wamunge  an  s.  l. 
deudsehen.  (1531).  Aiiij';  isu  nicht  so  auch 
gangen  itzt  ynn  der  nchislen  attHhirT  der 
priiph.  llahacuc.  { \  526).  k  iij  ' ;  diejlznml  n\%o 
s(  Ii. II  reu,  poclicn  vnd  trotzen,  die  waren  jnn 
der  heurischen  auürur  so  verzagt,  das  sie 
nicht  wüsten,  wo  sie  solten  bleiben,  einter» 
mon  vom  creutz.  Bj".  eh'-nso  in  der 

bibi'ltibfrst'izHng:  da  aber  die  auttrur  gros 
ward,  apont.  gesch,  23,  10;  da  es  nu  also 
bestellet  war,  richteten  die  Tarscr  vnd  Mal- 
loter  eine  auffrhur  an.  2  Jisec.  4,  30;  wel- 
clirT  wnr  Mv.h  rinn-  aulrhnr»  die  in  derstad 
gesi  liai  li,  viid  vinb  eines  mords  willen  ins 
gervngnis  gcworflen.  Ltic.  23, 19;  vnd  kamen 
vuib  iu  der  aullriiar  Kote,  br»  Jod,  1 1.  doch 
begegnet  neben  mehreren  etelten^  in  denen 
da»  genus  unentschieden  ist,  auch  enl«eftie» 
denes  m. :  da  aber  der  aulTriihr  gros  ward. 
aposl.  gesch.  23,  10  in  den  ersten  ausgg. 
de»  n.  da  machte  sichderkttnig  eilends 
«uir,  das  er  den  anlTrhor  ttillete.  2  Jtfacc. 


j        y  Google 


AUFRCURER 


142 


ALFSATZ 


4,  3t ;  vmbs  aolTrhurt  vnd  mords  willen. 
Imc.  23,  25 ;  vns  kein  schuM  noch  vrsacli 

%veder  kriegs  nocli  aufTnirs  mag  aiilTfTf^lcfrl 
werden,  itamunge  an s.  l.  deudschen.  { 1531) 
Aiiij'  ;  jiin  solcticm  bepsUschen  vnd  pfeffis- 
tchen  auflhir.  eheni.  Bj"*,  die  im  auffirbar 
einen  niord  begangen  hnlleii.  Marc.  15»  7. 
—  dem  f.  entspricht  der  pl.  die  aulTruhrcn : 
in  scliiegcn,  in  gefengnissen,  in  auflrhuren. 
2  Cor.  6,  5;  in  den  ersten  ausgg.  de$  n. 
fetl.  mit  aufirubren. 

AnfkvhMTf  m.  rebellaior ,  empörer:  der 
hoisst  ein  aulTrdrcr,  tler  die  oherkeil  vnd 
rcchl  nichl  leiden  wil.  tcarnunge  an  $.  L 
deudtehen.  (1531).  Biiij  ;  liierans  k«n  man 
nu  wolveralehen,  wasjrlleinUenvndHeiniz- 
linge  niachel,  wenn  jr  vns  auffrliurer  sdn  l- 
tPl,  lins  wir  nirht  mit  rnrli  Aom  kciserlirlion 
ediclen  gehorchen,  widerllam  tVorH.^  I  54 1  >• 
Kij";  nacli  d«n  mir  etliche  anffrarer  mein 
erbkdnigreich   genoroen  haben.  1  Maec. 

15, 

Aufruhrii;,  seditiosus,  rebelli!?,  ein  in  der 
Schriftsprache  ungebräuchlich  gewordenes 
adj.:  die  auflrhttrige  vnd  bOse  stad.  JEmi 
4,  12  {noch  im  16.  jh.  in  aurrUhrisch  ge- 
ändert); vbpr  eynen  ofTenlliclirn  .lufTrtiripfti 
(Jen.  3,  121)''  setzt  auHrhurischen)  isl  ein 
iglicher  menscb  beydeoberrichlervnd  scharflT- 
richter*  «mvmmge  mm  finde  ovffdiexwelff 
artiekdder  bawrtchtifft,  ( 1 525.verm,  autg.). 
Eiiij^ 

Aufrüikriack^  was  aufruhrig:  das  pllcgl 
man  aulTrharisch  lu  heisaen,  wenn  man  die 
herrn  mit  goUes  wort  slraflct  vnd  lesscl  sie 
nicht  frey  ibun,  was  sie  wollen.  Jon.  3, 
253'*;  gl«Mrli  wio  sie  mich  nii  niillViinsili 
schelten,  vom  kriege  widder  die  Turcken. 
(1529).  Aiij*';  isla  nicht  anfrflbriscb,  dascdie 
pFarren  wollen  selbst  prarrcr  wühlen  vnd 
enlwithlen.  de  Welle  br.  6,  60 ;  man  l.i<?se 
suchen  in  den  chronicken  deiner  veter,  so 
wiräiu  iinden  .  .  .  das  diese  stad  auflrhüriüch 
vnd  acbedtieh  isL  Esra  4,  j5;  menge  dich 
nicht  vnler  die  anlfrürischen.  Jpr.  21,  21. 

AnfTrfihffitfh,  adv.  xcditiose:  ersllirli  knn 
iclii  das  zeugen  mit  diesen  zwo  se-liaHlcn 
schrilllen  aelbs,  das  ich  niciils  auflrurisch 
drinnen  bandle.  or^9lHal6r.im  ireCm.areMv. 

fol.  73  (de  WeUe  »r.  4,  238) ;  weil  man 


doch  «onst  nicht  anllhibrisdi  nodi  aehwlr- 

meriscb  predige,  de  WeUe  hr.  4.  1 S. 

Anfrnhrtenfcl,  m.  ein  den  aufruhr  be- 
wirkender, von  den  c<mciU^s  vnd  kirdten, 
(1539j.  cij^ 

Aüfiigeni  1)  kwnagem,  rtätare:  wie  ein 
Schulmeister  die  schüler  lest  jre  leclion  aufl- 
sajron,  oh  sie  es  kennen  oddor  !ii«  Iit.  ein  hrieff 
an  die  zu  Franckfort  am  Meyn.  (I535j. 
Ciij" ;  daramb  aof  ein  bejichter  odder  beken* 
ner  nicht  alleinc  stinde  wiiaen  an  eraelen, 
sondern  auch  dahor  aulT  sagen,  was  er  vom 
glauben  vnd  Christo  gelernt  hat.  ebend.CAiij*' ; 
aUo  das  einer  nach  dem  andern  aullsage  das 
vater  vnaer,  den  glauben  vnd  die  xehen  ge- 
bot, vnterricht  der  rm^atoren.  (1538).  Mtj^; 
d.is  abc  aufl<:agen.  da»  16.  eoyp.  a. /aftmi' 
nis.  (1538).  l)dj\ 

2)  aufkündigen,  renuntiare:  ehe  denn  er 
Beinen  beruO  e.  f.  g.  wider  aoir»aget.  4t 
Welle  br.  6»  348;  wiltu  aber  deine  huldung 
nicht  anffsagen,  so  ihue  mit  Itisl  \nd  lieh, 
was  du  in  der  hulüuu^  zugesagt  hast  haus- 
post.  Jhena.  1559.  bl.  404*.  —  mhd,  tl 
aagen  (Ben.  2*,  18). 

Anfsammeln^  sammeln  und  aufheben: 
\v»v>n  d'i  rlt'in  land  einernlesl,  solln  es  nicht 
au  Jen  enden  vmbhcrahschncitcn,  auch  ntdil 
allea  gnaw  auffsamlen.  3  Mo»,  19,  9. 

vgl.  aammeln. 

Anfsati,  m.  mhd.  ftf$ats  (San.  2*,  343. 

344),  gebraucht  Luth. 

1)  ßr  naQfidoati,  traditio,  statuium, 
»aUungt  geb^:  zu  dem  so  ist  dieser  artikel 
nicht  eine  lere  odcrauirsatz-iusscrdcrschrillt 
von  menschen  crlichfct.  Jen.  5,  490";  da<> 
war  ein  vbeijjeltol  vnd  aullsalz,  da  mit  vns 
goll  vber  seine  gebot  beschweret  vnd  braud- 
schetzet  die  Meine  tmtwoH.  (1533).  EHij* ; 
lesen  wir  doch ,  das  die  aposlel  haben  der 
kirchen  anffselte  vnd  gebot  gegeben  vbcrdie, 
so  SIC  von  Christo  empfangen  hatten.  Jen. 
h,  563* ;  alles  was  .sie  leben  oder  ihun«  isl 
allea  mit  rabinischen  vnOetigen  anilietseii 
vnd  misglauben  beschmcisst.  von  den  jüden 
rnd  jrt'fi  /»gren.  (1543).  biij*;  wanimli  v!><»r" 
ircllen  deine  jünger  der  ehesten  aulFselze? 
Matth.  15,2;  vnd  bebt  auir  guiics  wort 
durch  ewer  aulbetze,  die  jr  attfl||;eaet«t  habt* 
Marc.  7»  13. 


Digitizr 


AUFSCHABREN 


143 


AlFSCillB 


3)  Mfioge,  «dUftom;:  ich  habgohöri  wie 
im  «.  f.  g.  nach  abgan^  disses  aolbttzes 

wolle  eyne  andfrf  r^fV/  icohl  scliül/.nng  zu 
ertfänien)  vijiul  vUlcichl  schwerer  auüscUcn. 
ongimlbnef  im  fVeim.  ges.  arcMv.N.  108. 
41  (4»  Wetle  ftr.  t,  7S) ;  sondern  hat  aolT 
sie  gelegt  stewrgell,  bawgell,  hie  geschelzl 
vnJ  ilt  geschelzl  mit  mancherley  aiifTsctzoii. 
Jen.  3,  073"";  vinh  meiner  tyranney,  j^t-ilz  vml 
lolbatz«  willen,  ebend. ;  durcli  aulfseU  vml 
wdgen  gewonnen.  3.  27 5».  Grimm,  tpift. 
\,  HS  legt  in  den  beiden  zuleVU  anijefähr- 
len  tMlen  aii^  ih-  dir  h^dtuUmg  von  in^iitUae 
«Itter,  was  jedoch  dem  smammenhang  nicht 
mspritkL 

3)  tmfydd,  ximeH:  wenn  dein  Imitier 
darbet,  so  leihe  jra  ori  anJEtaUc.  Jen.  1,62"; 
der  {di^'Ue  grad)  ist.  das  wir  wüli^' vml  gerne 
Uiheo  oder  borgen  sollen  ou  allen  auCDsau 
vod  aase.  1,  196'. 

lllb^iireB,  durch  icharre»  hervarbrin- 
gen:  wird  man  die  amniern  widder  aufT 
scharren  vml  vil  drcyn  blasen,  so  nitlgen  sie 
gewarlen  wem  die  funcken  jnn  die  äugen 
■tieba  wttden.  Im^,  in  der  vorr.  tu  der 
tdur^  Ballh.  Raida's:  mdder  daslesli  r 
md  lügen  büäMn  J^cole  Pht^,  fVittemb. 
1533, 

iifaciieaclieu,  scUtuchcnd  aufjagen:  da- 
her man  die  iaghunde  ülcuber  nennet,  die 
diebaaea  md  wUd  aulT  scheuchen,  vierirosl- 
UekepiaUnn.  (1526). 

iafftrhieben,  procratUnare,  verschieben : 

die  anflor  '•erhs  -.M  raniont  nitisz  ich  itzl  niifT- 
ichtehtn.  anlu ort  diiuUch.  (I522j.  Kj  ;  «Iis 
wilich  itit  anflschiebcn.  «in  ttnältrieff  ton 
iabndscben.  (1530).  Ciiij^;  die  hoclizcii 
lang  iiiffzicben  vnd  auflschieben  isisehr  fclir- 
üch.  iischr.  307^;  {goH)  schcubel  noch  den 
tro»i  ymer  aufl*.  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  Liiij* ;  mit  au&chieben ...  den  hulffe- 
^g  haben  lassen  gehen,  d«  Weile  br,  3,  95. 

iiftcUfttei»  empor,  m  die  häkeielUe- 

1  ^  schlank  und  schnell  aufwachsen  :  er 
»cbeiKsi  aufl"  für  jm  wie  ein  reiss  vnd  w  ie 
«■an  wurtzel  ans  dnirem  etdreich.  Jm.  53.2. 

2)  aufiaud^en:  als  die  noch  nichl  ver- 
«tocki  vnd  versnncben  sind«  sondern  noch 


auffiichiesaen  vnd  schwimmen,  vnd  gerne  zum 
vfcr  wollen.  Jen.  3,  164*. 

Aufschlagen,  bei  Lulh.  noch  aufscblahcn, 
mhd.  üf  slalieti,  üf        (Ben.  2  ',  372). 

1)  aufschlagen,  ui  die  höhe  scJtlagen,  auf- 
rithHHt  •rrfcAfen:  da  zoeh  tsaac  von  dan- 
nen  vnd  schlug  sein  gezelt  aulT  im  gründe 
Gerar.  li/o«.  20 .  17;  ^^n•nh  alter  halle 
seine  hüllen  aullgesciii.iiicti  anfl  ilcm  bcrf^-e. 
31,  25;  wenn  aber  dds  iieer  zu  iagern  ist» 
sollen  sie  {die  Leviten)  die  wonung  auS> 
schlaben.  4  Mos.  1,51 ;  das  auch  die  Araber 
keine  hüllen  daseihs  machen  vnd  die  hirten 
keine  hurlen  da  aulT  schlaben.  Jes.  13.  20 ; 
lesst  jm  ein  solchen  reichen  jarmarckl  ver- 
gebens auiTgesehlagen  sein.  Jen.  l,530i^;  vnd 
allenthalben  klaftperbencklin  »s.d.)  auflschlegl. 
hau.fposl.  Witlemb.  fesltheil.  55^ 

2 )  durch  schlagen  auf  etwas  befestigen : 
müssen  eynem  iglidien  eyn  hulTeysen  auflT 
schlahen.  ein  predigt  sieh  jra  hüten  ßr  fai' 
schi'u  Propheten.  ( l  525).  Dj\  eine  sprach- 
wörUiclie  redensari «—  memand  ungetadelt 
lassen. 

3)  teuer  anfschlagen,  dwreh  sehlagen  an 
rinen  stein  hervorbrit^en :  vnd  nauienfewr- 

stein  vnd  srhbi^^pn  fcwcr  .itill.  2  Macc.  10, 
3;  Olli  ^'ul  j.'<'l)ol  nii  lil  laug  sein  ...  ist 
giiug,  weiiii  du  ein  slück  oder  ein  iialbes 
banal  hriegcn,  daran  dn  in  deinem  horlxen 
ein  fcwLrlin  kaust  auOschtalif  ii.  ien.  6,  336% 
Aufschi lesien ,  durch  schlies^en  öffnen: 
da  nanien  5if>  den  Schlüssel  utd  schlössen 
auir  (sc.  die  Ihür  der  sommerleube).  rieht. 
3,  25. 

Anfschrccken,  aufjagen,  aufspringen ma* 
chen:  vnd  würdi!>i  <lirli  l<'?<'n  mkI  niemand 
würde  dich  aullsclueckeu.  UioO  LI,  19. 

mhd,  AT  schrecken  {Ben.  2^,  212)  v. 
schrecken»  ahd.  screcchan  ■»  springen  ma- 
chen. 

Anfscbrciben ,  .schriftlich  anmerhen,  no- 
tare:  fleug  er  liiieii  knaben  aus  den  leuten 
zu  Sueoth  vnd  fragt  joj  der  adireib  {sdtrieb) 
jm  aufT  die  obersten  zu  Sucoih  vnd  jre  el- 
lestcn.  rieht.  8,  H. 

Aufschub,  m.  inora,  Jilatio,  verzug,  frht, 
mhd.  ilfsciiup  neben  einfachem  scliup  (^Uen. 
2\  168.  160):  da  sie  aber  her  zosamen  ka- 
men, machet  ich  keinen  aulbchub  {ndd»  bibefy 


AÜFSCULRZEN 


144 


AUFSEIN 


vorUfgoringe)  vihI  hielt  iles  andern  l.igcs  gc- 
riclit'V  npost.  yetich.  2h,  17;  l)ossert  eiirli. 
das  liocli  die  plage  eynen  vcrzug  vnd  lenger 
«uflkchub  gewänne,  ermanunge  sum  fride 
««Jf  die  »welff  artidtel  der  bowncirnffi. 
(1 525).  Eiiij" ;  da  nam  er  eiiioii  .iiiflscliub 
vnd  rrt<i,  «irey  läge  sieb  üarauff  zu  beden- 
cken.  Jan.  ü,  1S7\ 

kfkhMnem,  sich  aafschttrsen,  (daskleid) 
in  die  höhe  nehmen,  garten,  succingere: 
er  wird  sich  .iiifTschdrlzcn  vnd  wird  sie  zu 
tisch  st'lzcn,  \iid  fiir  jiicii  flehen  vnd  jnen 
dienen.  Luc.  12,  37  ;  c$  tautet  sellzaoi,  «las 
ne  das  osteriam  mit  vngesewerleDbrol  essen 
musten.  vnd  aufTgeschUrt/i  dazu  stehen, gleich 
als  wanderleule.  EUl.  \, 

AufschUrzcn,  Alberus  diel,  vd  srhilr- 
tzen,  mhd.  Afsi.hürzcn  {Ben,  2'^  165),  ist 
nuammengei,  mu  auf  tiiul  sdittnen 
hürsen,  r.  ahd.  sriirz  kurz  (Graff  ^,  551). 
vg!  ^'''igand  tclb.  I,  71. 

Attfa»€JlÄtteaj  iutammen  schüUeH,  aufein- 
ander  «cftüMci»;  sie  getrci«1e  aulfitcfaut- 
ten  in  Pharao  koni  heuser.  I  Mos.  41,  35 ; 
also  schultet  Joseph  das  getreide  aiilT.  v.  49. 

Aufsehen,  in  (fnppcitor  bedeulung, 

1)  emjiar,  tu  die  luihe  sehen:  hat  er  guts 
im  sinn,  so  sihet  er  firOlich  auflT.  Sir,  1 3. 32 ; 
(Jesus)  sähe  aiifT  gen  himel  vnd  danckct. 
Matth.  14,  19;  sie  war  knim  vml  künde 
nicht  wol  oiillselien.  Luc.  13,  11;  Saiil,  lii^« 
her  hruder,  !«ihe  aull.  apoii.  geich.  23,  13. 

2)  wfa^en,  aufmerken:  ein  jglichcr 
pffirlior  seine  pfarkinder  hcsuchcQ,  warten 
vnd  .iMlfx'iien  sol,  wie  man  da h-rot  vn<! lohet. 
vnlerricht  der  visitatorn.  (153S).  Aij'';  ich 
bit  euch,  hüben  LrUdcr,  jr  wollet  ja  aufse- 
hen auf  die  da  machen  seclen  vnd  ergemisse 
neben  der  lere,  die  jr  gelernel  habt.  Jen.  1, 
504**  bei  Grimm;  f;hri«!tns  d.Ts  haiipt  wolh- 
auÜsehcu,  vnd  den  winden  vnd  bulgen  ein- 
hält thun.  de  Wetle  hr,  5,  708. 

AlCwIffl,  n.  äehi,  auftieht:  dein  aulT- 
sehen  bewarl  meinen  odcm.  Uiob  10,  12; 
er  hat  ein  auirsehen  aiifT seine  ausscrwelclcn. 
weish.  3,  9;  sihe  aheriual  wiegott  sogenaw 
anlbehen  hat  anlT  die  seinen,  vber  dae  erste 
buch  Moee.  (1527).nj';  man  hat  mehr  aufT- 
schens  nnft  die  gros<;cn  gewalligen  bansen, 
denn  aulT  die  armen  leule.  Jen.  4,  529^ 


Aufkehery  m«  ein  mit  der  aufsieht  über 
pttras  betrauter,  vortteher:  das  lieissl  die 
i>(  iirilll  einen  rechten  bisscholf,  der  da  ist 
ein  auffseher  oder  hfller  vnd  wechter.  auf/. 
der  ep.  vnd  euang.  von  ostem  ete.  (1544). 
Lv**;  eigenilicli  lioisst  ein  bisschrdf  ein  aulT- 
seher  oder  visitalor.  tnterricht  der  rmto- 
torn,  (153Sj.  Ai]**;  vnd  Samuel  war  jr  auff» 
seher.  f  Som.  19,  20:  drey  tiusent  sechs- 

linndert  auiTselier,  die  das  volck  tum  dienst 
aiiliiellen.  2  ihron.  IS. 

Attfseiu,  hcttie  wuhre  zusammeusetzung^ 
sondern  mit  noch  fülUüar  loser parlikel,  bei 
Luth.  in  folgendem  ameendungen: 

1)  sich  erheben,  aufmachen,  auf  die 
beine  machen:  vnd  alles  volck  war  fruc 
aufl*  zu  yhm  yin  teinpel.  Luc.  2 1  >  38  nach 
der  ersten  ausg.  des  n.  lest.;  web  de- 
nen, die  des  morgens  frae  auff  sind,  des 
satillens  sich  zu  vieissigen.  Jes.  5,  1 1  ;  iassl 
vns  auir  sein  vnd  pen  Ht  tli  El  ziehen.  1 
Mos,  35,  3.  sumal  sich  trhebent  auf  die 
beine  mn^en  xu  kämpf  «mI  empörung: 
wolan,  >so  lassl  vns  auff  sem  vnd  sotten  wir 
bei  nacht  hin  auH'  ziehen  vnd  jre  pallast  ver- 
derben. Jer.  G,  5  ;  Bacehides  war  auff  mit 
s«inem  ganlzen  beer.  1  Macc.  9,  63 ;  wenn 
CS  golt  nicht  geheissen  bette,  bette  ers  ny- 
uier  mehr  gethan,  noch  sich  thüren  vnler- 
slelicn  auf!  zu  sein  widder  so  merlitige  k<"t- 
nigc.  tber  das  vrate  buch  Mose.{lb21}.  Ij*; 
niehls  dc;»le  weniger  faren  die  im  Brissgaw 
vnd  in  der  graneschafft  Tyrol  jmer  fort  mit 
eiiipürung  vnd  auflrhur  also  vnd  dern>assen» 
diis  alles  von  Inssbriick  an  bis  gen  Trient 
rege  vnd  aiiif  ist.  Jen.  3,  160';  wenn  goltes 
wort  konipt,  da  ist  alle  well  auff,  da  hebt 
sich  toben  vnd  •  tvQten  an  allen  enden. 

b,  5  1^ 

2j  verzehrt  sein:  da  alicr  das  fleisch  nocl» 
viiler  jreu  zeeneu  war,  vnd  che  es  auff  wajr» 
da  ergrimmet  der  som  des  berra.  4  Jfot* 
1 1,33;  vnd  lies  jm  des  lages  ein  leblin  brol 
geben  ans  der  beckergassen,  bis  Au^  alles 
limt  in  der  stad  auff  war.  ./er.  37,  21  ;  Ju- 
dith anttcorleti  ich  iiah  ein  wenig  ant  mir 
genomen,  danon  wil  ich  essen,  da  sprach 
Holorerncs  selb,  wenn  das  auff  ist,  das  da 
mit  dir  bracht  hast,  wo  her  sollen  wir  anders- 
schaffen?  Jud,  12.  2.  3. 


Digitizer' 


AUFSETZEN 


145 


ADFSITZER 


.4if<»dff n,  »fiV  mhd.  nf  setzen  (Bern,  2^, 
351)  m  vielfachen  bedeuutngen, 

1)  tüuiUeh,  {dem  kauple)  baobe,  heim. 
Iront,  (4§r  nai$)  die  brille ,  (iem  Uuehter) 
dielampe  aufsclzen:  Judith  setzet  eine  Hau- 
ben autT.  Jud.  10,  3 J  wenn  sie  die  spende 
nadel  l>as  stecken  odder  die  iiauben  bas  aiUl- 
Mtten  kaiu  «w«l.  4er  «p.  vni  nuing,  wm 
heil,  drey  kSrngefett  etc.  (1525).  Jüj*;  das 
hirotlin  auösetzen.  das  11.  vnd  15.  cap.  s. 
Johannis.  0538».  AAy'*;  vnd  er  lies  des  kö- 
nigs  son  erfür  komen  vnd  setzet  jm  eine 
kroB  aoir.  21tSn,  1 1, 12;  vndhflUle  Ja  nichts, 
ob  er  jro  die  keiser  krön  aufT  setzt,  wider 
Hans  Worsl.  (1541).  Oiij"';  setzt  die  heim 
aaff.  Jer.  46,  4 ;  vnd  wird  das  ernste  gcricht 
entbelsen  zum  heim,  weish.  5,  1 9 ;  heysse 
Tim  frßen  anflkctsen,  das  er  sehen  Ininde. 
epittel  t,  Petti  gepredigt.  ( 1 523).  Kj'' ;  wenn 
da  die  laropen  aufl^etzcst,  st^ltn  sie  also  se- 
tzen, das  sie  alle  sieben  fürwerls  dem  leucb- 
tcr  scheinen.  4  Mos.  8,  2. 

2)  den  köpf  aufsetsen  •»  AarfnMk^«  ei- 
gensinnig  sein :  weil  hcrtzog  Georg  seinen 
top(T  ;>»j(T-etzt.  Jen.  4,  315";  da  wir  sollen 
den  ko{>t|  anfTsetzen  vnd  nicht  hören  noch 
folgen,  eine  predigt  vom  «erlomfii  echaf. 
0^33).  Ciiij*';  noch  setzet  S.Thomas  seinen 
IrjifT  mir  vnd  wils  nicht  glcnbcn.  ztco predigt 
auff  der  kindertauffe.  (1540  ).  Liij'",  ebenso 
die  humer  aufsetzen :  vnd  setzten  jren  kiipd 
ynA  bOreer  aofl,  wollen  jren  eigen  messia 
haben,  v.d.jüden  vnd/ren  fi|9m.(l  543).  X^j*'. 

3)  aufs  spiel  setzen,  einsetzen,  wagen: 
denn  wie  wir  gehört  hnlifn,  sind  wir  alle- 
•saiopl  schuldig  der  gitU  zn  weren,  wo  mit 
■an  vennag,  weil  goit  vns  befolhen  hat  vn- 
sers  Icibs  also  zn  pflegen,  das  wir  sein  scho- 
T\fn  \vA  warfen,  SO  crvns nicht nol zuschickt, 
vnd  widderumb  auch  den  selbigen  getrost  wa- 
gen vnd  auflselzen,  wo  es  die  not  foddert.  ob 
Ml  fter  4.  »ier^  /KeAen  «^9«.  ( 1 527).  Cv^. 

4)  hslituerey  einsetzen,  anoriiun:  es 
nHtost  auch  dem  l),i[»'^t  verboten  werden, 
Wtht  solcher  orden  aulizusclzca  oder  be- 
•tetigen.  Jen.  U  334''}  nu  hat  gott  im  allen 
teslament  den  siehenden  tag  anagesondert 
"^d  aoflgcftetzt  zu  feiern,  deudsch  catechis- 
"WM  f  \  52!) ).  Dj"* ;  das  mehrer  teil  menschen- 
iere  vnd  werck  predigen,  die  sie  selb  erdacht 


vnnd  auff  gesetzt  haben,  das  magnißcal  icr- 
deutscht.  (1521).  ciiij*;  die  liehen  heyligen 
zu  gelt  kotzen  «offaelxenn.  an  den  christ- 
Uehenadel.  (1520).  Jij-;  ich  hah  gehört, 
wie  dasz  e.  f.  g.  nach  abgang  diszes  aulT- 
s.it/es  wolle  eyne  andorp  vnnd  villeicht 
schwerer  auflselzen.  de  Helte  br,  1,  78» 
Mar  itoe^  dmn  «righuU.       auÜMto  2. 

5)  steigern»  wuchern  im  ättfMmimdhtt»-' 
del  (vgl.  aufsntz  3):  viel  doctores  diese  worl 
daliin  ziehen,  als  helle  der  herr  Chrislus 
drin  geboten  also  zu  leihen,  das  nieiuaod 
nichts  aulKielzt  oder  gewinst  dann  sucht, 
sondern  frey  hin  leihen  soll.  Jen.  i,  196**^ 
w<!r  also  leihet,  das  er  äuOsctzt,  der  leihet 
nicht,  so  verkeuflt  er  auch  nicht,  dariinib 
uius  es  ein  wucher  sein,  ebend.;  betrieben 
imd  teuschen  vntemander,  setzen  anlT  vnd 
machen  tewrung.  Jen.  5,  463*;  gleich  wie 
]VfA  die  bawr  vnd  edelleute  jren  mulwillen 
treiben  mit  jrcm  aulTsetzen,  sie  haben  den 
boden  vnd  diefrüchle  innen,  Wüllen  nu  auch 
das  geld  haben,  5,  AWK 

6)  verleiten,  verfuhren,  betrügen:  nicht 
vmb  Ilt  intzcs  willen  oder  die  jn  auflselzen. 
wider  Hans  Wont.  (1541).  Cj*;  lasst  euch 
Hiskia  nicht  «nfltoen.  2  UFm.  18,  29;  las 
dich  deinen  gott  nieht  aoflsetzen,  auA  den 
du  dirli  verlessest.  19,  10.  in  den  parallel' 
stellen  Jes.  36,  14  und  37,  10  übersetzt 
Lulh.  dasselbe  teort  (M^)  durcA  bclriegen. 
aueh  4Se  «om  /.  1 523^1 528  ertehlenmeis 
ausgg.  des  ersten  theils  des  a.  lest,  habeft 
1  Mos.  3,  13:  die  ^(hlange  h.if  mich  also 
au(rge<;ct7i.  wofür  spätere  ausgg.  die  schlänge 
betrog  mah  also.  •  , 

Anftetier^  m.:  danunb  heisst  dos  gesetzes 
kraßl  ein  trciber  oder  auflsetzer,  exactur. 
die  epistel  des  propheten  Jesaia.  (152r)). 
Cu]^;  das  kein  trcyber  mehr  vber  sie  faren 
vnd  walten  kund,  das  isl  kein  auITsetzer  mit 
dem  gesetz  vnd  menschen  werck.  der  pro* 
phet  Sadtmfa,  (1528).  Aaiiij^ 

Anfsilien,  aufsteigen,  aacencfere,  vorzugs- 
weise vom  besteigen  des  pferdcs  gebraucht: 
da  ich  aber  wolt  aoff  s^en,  floch  «las 
Ihier.  «erf^Nf  See  olcorow.  (1542).  dUj*; 
vnd  yhe  nit  der  (euifelischen  biifrarl  hinfurt 
zupela'iscn  werde,  das  der  keyscr  yhm  (dem 
bapsij  denn  stcgreylT  halte  vnd  den  zaum 

19 


I 


Digitized  by  Google 


AjUFSPALTEN 


AUFSTECHEN 


meines  maulpfenls,  wen  elir  auflsilzt  zureyl- 
ten.  an  im  tkrUtHehm  M,  {1&20).  Fi^. 
•k&dlkh:  vnd  hielt  den  biiachoffeD  densteig- 

ri»ifr,  (In«;  sie  widder aiiff  se'isen.  rermang.  an  d. 

geislUdien.  1 1 530).  ßij* ;  da  hat  Esau  gedacht, 

nu  habe  ichs  yiin  der  band,  ist  sieher  vnd 
.gewis,  so  IMMI  yhn  gott  aulbititfonidpraii- 

geUf  aber  ehe  er  sich  vnihsihel,  so  slUrlzel 

er  yhn.  vber  das  erste  buch  Mose.  (1527). 

Mmiiy'';  beydc  ynn  keysertbumefi  vnd  künig- 
.  reichen  sihet  man  nichts  mehr  dettn  abftUen 

vnd  aulTsitsen,  gerade  ab  sey  die  ganize 
.well  mit  yhrer  öberkeit  golls  lumyr  vnd 

reuterey.  der  prophef  TTabacuc  fl526). 
.ciij*".  —  mhd.  (if  sitzen  {Ben.  2  2,  331). 
AifsfalteB,  dttrcA  ßpoHm  ögken:  hetts 

das  meer  nicht  geihan,  so  heften  die  feUen 

<:ich  müssen  aiin's|>;i1(cn.  von  dm  jüdm  vnd 
Jren  lügen.  (1543*  ',*!]''. 

Alls^BneBy  sursuin  eilender e:  vnd  zu 
■  einem  wehrd  im  meer  darauJT  man  die  fisch- 

gam  aur<i>ünnel.  £zec/i.26.  5  :  von  foGeddi 
zu  En  Kf^lnim  wird  man  die  fiscligarn  aiiff- 

spannon.  47,  10.  —  mhd.     spaoncn  {Ben. 

2\  481;. 

.  AiftfiNrmi,  well  amfOwn,  Sffnen :  glcych 
wie  ein  crwegcn  chbrccherjn  die  äugen 
aufTsperret  vnnd  mit  vollen  angpn  ymh  sich 
wirlll.  triderd.  falsdi genanllengeystl.  stand. 
(1522).  BiiiJ'';  wir  jungen  mttnchc  sassen 
fnd  sperreten  maul  vnd  nasenanff.  dhkMne 
mUwort.  ( 1  r)33).  Cj**;  da  er  (der  texi)  nicht 
stehet,  da  f^lotzen  sie,  sperren  maul  vnd  na- 
^cn  autt',  vnd  suchen  solchen  text.  vom  abend- 
iWuU  ChrisU.  (1528).  Cij";  sie  haben  jren 
mnn^  anffgesperret  wid«r  mich.  Hiob  16, 
;  f  0 ;  alle  die  mich  sehen,  spotten  mein,  sper- 
.ren  das  maul  anfT  vnd  schdttfln  den  koplT. 
p*.  22,  8 ;  jren  rächen  sperren  sie  auil*  wi- 
der mich,  wie  ein  brttllender  vnd  reissender 
lewe.  22,  14;  da  niemand  eine  fedder  regt, 
-oder  den  schnnbel  aufTsperret,  oder  zisschel. 
Jes.  10,  14;  o  dis  wore  ein  trefflich  dins. 
-das  gleissel  vnd  kan  äugen  auflsperrcn.  Jen. 
'5t  1 53 ;  vnd  sperrt  dem  volcfc  das  manl  auflT 
mit  solchen  fawlcn  fratzen.  tJon  der  beychl. 
(15?n  Hj'';  damit  sie  nichts  thiin ,  denn 
sperren  dem  furwilrigen  p(jl)el  das  m^n]  nxilX. 
der  prophei  Sacharja.  (1528).  Auj\  das 
Mtfgpwrm  dmr  wfm,  d$i  «Mmiet  kaMi  «0- 


tcohl  zeichen  des  spoUes  alt  der  verwunde' 
rung  tein. 

mhd.  iit  sperren  (Ben.  2\  4S7). 

Aufsprechen:  e?  ist,  gotl  lob  vnd  danck, 
des  haiitl'polzeas  zu  Horn  furcht  vnd  schew 
ein  mal  weniger  worden,  vnd  wil  das  capitel 
si  quis  siutdenle  nicht  mehr  die  leute  beaav- 
bern,  diewelikan  jtzt densegenaulTsprechen. 
Jen.  1,  513.  offenbar  s.  r  n.  /i*  n  Zauber^ 
Spruch  unkräftig  machen,  aulloscn,  wofia- 
«onslaiidkdens^enauflhun.  Ädeiung 
wtb.  1 ,  483.  SeAmeKer  i9lft.  I,  211. 

Aafsprlngen,  mhd.  M  springen  (Ben,  2*» 
541),  oAd.  nfsprin^'<'n   Graff^,  397). 

Ii  in  diehöhespi  ihyt  n :  sprang  auflT,  kuad 
gehen  vnd  stehen,  apnsi.  geseh.  3,  8;  vnd 
er  sprang  aulTvnd  wandelte.  14,  10;  sprin- 
get er  für  frcudcn  aiifT.  J^n.  5.  6S^';  I.ueas 
sagt,  wie  sich  der  herr  erfrewet  h.ili  im 
geisle,  das  er  gleich  für  frewden  aull^e- 
sprangen  ist*  £isl.  I«  401^ 

2)  wie  aufhüpfen,  mu  dienH  stehen :  md 
spottet  abermal  des  \\nri<  Lotls,  oh  riirislus 
mUssc  atifTspringen  iimi)  cyns  siinckenden 
odems  willen  eyas  Iruuckcn  jjfaü'en.  das  an- 
der teyl  lofdder  d.  hipnl.  propheten.  (1525). 
Oij**.  hierher  gehSrtauch  einem  aufspringen s 
sonst  mdsst  man  einem  jgltehen  anfTsprin^ren. 
tischr.  260  ,  was  Grimm  tctb.  1,  743  er- 
klärl  „einem  :u  ehre  sich  erheben.** 

ilftf  iaici,  eig,  den  epmnd  Sffinen,  dann 
fflPienllMbaiif  f.-  meinschretben  wird  wenig^ 
ncwes  brin;_'Of!.  on  da<  irh  jm  creflencke  »lic 
nasen  aulTzuspiiuden ,  die  er  so  fest  zuge- 
spundet hat,  und  nicht  riechen  wil,  wie  er 
slinckt  auir  das  ers  riedien  mOsse.  /«».  6» 
384^  de  Wette  br.  5,  35,  wo  «nfsuspuB- 
d<'n  und  7ti?('spundel. 

inf^tanbern,  s,  aorsteubcm. 

Alfstechen,  dttroA  flecken  öffnen:  wenn 
dyr  eyn  dorn  dienet,  das  du  ein  schweer  da- 
mit autTstechesl.  auszleg.  der  ep.  rnd  eunn§» 
vom  chrislag  etc.  { 1 522).  iiij''.  bildlich,  an 
den  tag  bringen,  offenbaren:  ich  will  gerne 
alls  Uinn  alles  leyden,  das  idi  nur  nit  wey* 
(er  anfTzcustechen  vorursacht  werde,  origi^ 
nalbr.  auf  der  bibl.  zu  Gotha  cod.  chari, 
379.  de  Wefte  br.  1.208;  wie  wol  der  hiv^r* 
geisl  ein  anders  drin  angesehen  hat,  daran 
jm  mehr  gelegen,  dem  an  des  bapsU  getts^ 


AUF&T£CKfiN  i4Z  AÜFSTEUBEBK 


er  bei  es  sonst  leogcU  selbs  auflgestochen. 
Jen.  U  519>. 

AllUcckiB»  »teäten  umf  aheat:  vod  er 

slcckf  des  Nicanors  kopff  aufr.  2  Marc.  15. 
35;  kcrizcn  aiinviooken.  das  5.  6.  vnd  7, 
cap.  s..  Manhn  f  1  532j.  nnij*. 

Aufstehen^  mhä.  ik{  sleo,  AT  sUa  {Ben. 
&75.  576),  ahd,  Afst&i,  ^stin  wbm  Of- 
siandiB  (Gra/f  6,  594.  606).  wnfaing*  h€-^ 

grqnH  hei  Luth.  noch  der  imp.  stand  auf : 
anfr  Ins  dicli  »■HciulidMi  llierusalcni. 
auil.  der  ep.  vnd  euang.  von  christag  elc. 
(1522).  Zziij*;  da  erscfaeyn  (enehien)  <ler 
ttgel  des  herrcn  dem  Joseph  ym  trawm  vnd 
?rr3cli  vi.iii.l  auir.  Blatth.  2,  13  in  den  bei- 
den enten  ausgg.  des  n.  lest.;  meydiin  ich 
Mge  dyr  sl.iinl  aufl.  Marc.  5,  41  «  ö/lfr. 

1)  auCslehcii,  sich  erheben  {vom  lager, 
koden,  auch  wm  schlafe,  maft/e,  ge- 

bete):  so  stehel  jr  morgens  fffle  aufl  vnd 
liehet  ewr  stmssp.  1  Mos.  19,2;  vn<l  des 
murgeus  vor  läge  stund  er  aiilT  vnd  ^'ion-,' 
limius.  l/arc.  1^  35;  vnd  oh  er  nitlil  auff 
Stehet  vnd  gibt  jmdanimb,  das  er  sein  freund 
isl,  so  wird  er  doch  vmb  seines  vnverscharap- 
leu  geilpn«  willen  aulTslehen  vnd  jm  golioii 
wie  viel  er  bedarff.  Luc.  11,  b  ;  da  sluntl  er 
aiiif  von  seinem  sluel.  rieht.  3,  20;  {Jesus) 
sttiBdaalTviid  wolt  lesen.  Lue,  4,  16;  da 
slund  Dauid  aiifT  von  der  erden.  2  Sam.  1 2. 
20:  uenii  vvillu  auiTstclien  von  deinpm 
scbbff?ij)r.  6,  9;  das  die  sluodc  da  isl  aull 
n  stehen  vom  schlaff.  Jtd».  13,  11;  vnd 
kuDig  stund  auff  vom  mahl  vnd  vom  wein. 
7, 7 ;  stund  er  vom  alicndmal  aulT.  Joh. 
13.4;  vnd  er  stand  «lufT  von  dem. gebet. 
Luc.  22,  45.  Sprächwort:  frUe  auffslehen 
^  frtle  freien,  dos  sol  niemand  gerewen. 
^«1.  2,  159'. 

2)  vom  (ode  aufstehen,  auferstehen:  wer- 
den die  verstorbene  aiifr^icbcu  vnd  A\r  d.'in- 
ckent  SS,  11;  die  greher  llielen  sich 
wir  vnd  stunden  auU'  vil  Icibe  der  heiligen. 
Mauh.  27,  52;  die  todlen  stehen  auff.  Imc. 

22;  so  werden  sie  auch  nicht  gleuben, 
ob  jemnnd  von  den  todlen  auflsltlnde.  1 6,3 1. 

^)  aufkommen,  entstehen  ^irh  erhehpn: 
4«Mch  wird  ein  luecbliger  konigauJlslehcH. 
11,  3;  das  sind  fehriiche  sachen,  wo 


irrungo,  zwitracht  uud  secten  uuler  den 
Christen  anSktehen.  ig  WHte  br.  2,  575; 
stehe  auff  nordwiAd  vndkom  sudv^d.  Hohe- 
lied. 4.  IG. 

Aufsteigen,  mhd.  6f  stigen  {Bm.  2-,  63 1), 
empui,  in  die  höhe  sleigen,  gegensalz  von 
niedei  äicigcQ :  es  gehel  nicht  also  lU  wie  du 
aufsteigest  auff  einer  leitemyns  haus.  wfnuMi  • 
von  dem  sacrament.  (1526).  Bj'';  sihe  eine 
leiter  slund  auff  f  rficn ,  die  füret  mit  der 
spitzen  an  den  lumei,  vnd  sihe  die  engel- 
gottes  stiegen  dran  auff  vjul  aida'.  1  Mm. 
28,  12;  vnd  die  engel  goltis  auS  vnd  nydder  - 
sleygen  auff  des  menschen  son.  Juh.  I,  51 
im  n.  lest.  r.  j.  1522;  nach  diesen  sähe  er 
ander  sieben  küe  aus  dem  wa.sser  auD'stei- 
gen.  1  Ifo«,  41,  3;  die  sieben  magere  vnd- 
heslichc  küe,  die  nach  jenen  auffgestigen 
sind.  41,  27;  das  ihier,  das  aus  dem  nb- 
gnind  auffsleigcl.  offenb.  Joh.  11,  7;  der 
rauch  jrer  qual  wird  auir^ieigen  von  ewig-, 
keit  SU  ewigfceil.  14,  11;  sein  kdnigraidi 
steig  aulT  (/.am  empor)  vmh  Seins  vulcks  is- 
willen.  1  chron.  15.  2;  er  b\s!,t  solche 
sledde  vnd  hirscbaü'ten  wol  ein  wenig  aiill'- 
sieygen  vnd  anfahen,  aber  ehe  sie  sich  vntb- 
sehen,  stOst  er  sie  znboden.  der  127.p«aAN. 
f  1524).  Biiif. 

Aufstellen,  n.  ascmms:  daf?flhs  Imsiu 
mein  helle  itcsudeit  mit  dem  auil'itleigen.  1 
Moi.  49,  4;  dammb  isl  gesang,  reden, 
pfeiffen,  wenn  das  hertslieh  auffsteigen  nicht 
il:t  l<\,  glcicli  ein  gehel  als  die  butzen  in  der  ^ 
nieuschen  garten  sind.  Jtn  1,  71'". 

AufstcUcni  in  jolgtsnden  stellen  s.  v.  a. 
amteUoH:  noch  erger  aber  ists,  das  sie  ei- 
uen  andern  (sc.  prediger)  au  des  versiosse- 
nen  stal  aufTstellen  on  ewcr  erlaub.  Jen.  5, 
327":  weil  sie  keine  fronie,  gelerlc  leule 
mehr  halten,  die  iür  sie  fetiiien  vnd  schreien 
wollen,  stellen  sie  lose  hüben  auff.  6,  329*. 

Aufsterben,  ^/etcAde/im7  ansierben :  dass 
7n  (U  r  zeit  des  geistlichen  rechts  nicht  den 
freunden  hlitle  kilnnen  aufslerben  olin  son- 
derlieii  teslamenl,  sunderu  den  ofhciis  heim 
gefaUen  wSre.  de  ITelfe  hr.  4,  408. 

Anfstenbeni) bei Jifaa  /«  r  ,i:iMüu])en,  auf- 
scheuchen, aufjagen:  nu  aber  solche  jaghunde, 
ja  teuifel  hinler  vns  sind  vnd  vns  auflsteubern, 
so  müssen  wir  wol  munter  werdeu.  verma* 

19» 


^  kj  .1^ uy  Google 


AUFSTOSZ£N 


148 


AUFTUUM 


mmg  nm  McrwnfNl.  (1587).  Güj^  vgl. 
auislenbern  u.  sieuher. 

AafsteüiCM,  durch  sloszen  Offnen :  er  war 
vns  zu  starck  vnd  slies  die  IhUr  aufl*  >iid  Hell 
diooiL  Siuanna  39 ;  das  er  ist  hin  gangen 
vad  di«  fidme  gtnmneB  eio  siigeDder  bdlt 
vud  dl  mit  die  llior  aüfl  gestOMW*  von 
Jhesu  Christo.  (1533).  Jiijv 

Aafstatligy  swUUg,  uneiM:  {der  teufel) 
macht,  dM  man  i»d  weih  ollt  mit  einander 
«iilliUUiig  WMdao,  der  lieb  lergesaea,  wer- 
den vber  einander  vngedüUig  vnd  mUsseo 
doch  bey  einaiulor  Idciben.  Jen.  5,  340''. 

Aift^;cB,  an  den  tag  bringen,  offenba- 
ren: damit  sein  vnd  seiBer  verwaadloi  ten- 
felisciien  irthumb,  gotledestening,  verxwei- 
ucll  sclialcklieil  vnd  boslieil  nicht  fur  den 
Icuten  onViiUicher  aufl'geiagel  vnd  er  zu  der 
reformalion  gedrungen  werde.  Jen.  6,  357''. 

AlflbttMl  (aidllawen) ,  regelari,  lique- 
ftefi.  I)  Hgentlich:  oo  kao  ia  nienuiDd  sa- 
gen, das  goU  ein  frwr  mhtcr  hitzc  dazu  ge- 
brauche, wie  wir  iliiin  riiilssen,  wenn  wir 
etwas  woUeu  auüuvvcu  lassen,  der  147. 
jmaIri.  (1532).Eij*;  vom  odetn  golles  konipt 
frosl  vnd  grosse  wasser,  wenn  er  aulTthawen 
lessf.  Hiob  37,  10;  er  lessl  seinen  wind 
wehen,  so  thawcts  aufT.  ps.  147,  18. 

2)  bildlich:  durch  den  geisl  goltes  er* 
weidit  md  anl^Uwet  /«n.  h,  470^;  wir 
sind  auflgclawcl  von  dein  graw^amen  frost 
der  bepstlichen  tyranney.  ebend. 

Aifthaiii  bei  Luth.  in  zwei  hauptbedeu- 
tmngen,  wovon  die  du  öffnen»»  wie  nM. 
iAeHtanptt  bei  weitem  «orftemdkl. 

l  )  da  auflhun  Sffnen  in  d.  bibel  wohl  an 
sit'pihunderlmal  begegnet,  so  genügt  es  hier 
nur  aus  ihr  belege  für  die  hauplsächlichtten 
anwendnngen  aunnudtreiben: 

a)  fOrdn»  Öffnen  von  Ikmr,  UUir,  feneter: 
als  sie  Petrus  stimme  erkandle,  thal  sie  das 
tiior  nicht  r^ifV  für  freuden.  aposl.  gesch. 
12,  14;  man  sol  die  thor  Jerusalem  nicht 
ittllUiun,  bii  das  die  sonne  heia  werde.  iVeft. 
7,  3 ;  niemand  tlict  die  thttr  der  lenben  aufl*. 
rieft  f.  3,  IT);  Samnrl  ihet  die  Ihtlr  auff  am 
hause  des  herrn.  !  Sam.  3,  15;  vnt!  Üicten 
sich  auir  die  Tenslcr  des  hiroels.  1  Mos.  1, 
1 1 ;  nach  vierzig  tagen  thet  Noah  das  feosler 
wS  an  dem  kästen.  8, 6.  ilatt  die  tbore  der 


stad  auAhuB  keSeMt  ee  «neb  die  siad  auff- 

thun:  da  that  man  jm  alle tledteaiA  IMacc. 
11,2.  auch  kann  der  acc.  ganz  ausblet- 
ben:  Ihu  mir  aufT  hebe  freundiD.  Ao^elted 
5,  2;  da  stund  ich  aulT,  das  ich  meinem 
freunde  aoAbet.  5,  5;  Uoptirt  an,  so  wird 
euch  auffgelhan.  MatUt,  7,  7. 

b)  des  niundcs  ^drrlippen),  um  zureden'. 
darnach  Ihet  Ilioh  sciueu  mund  auff  vnd  ver- 
flacht seinen  tag.  Hlob  3,  1 ;  ah  das  gotl 
mit  mir  redet  vnd  thet  seine  Uppen  auff.  1 1, 
5 ;  thu  deinen  mund  aufT  für  die  stummen. 
spr.  31,8;  vnd  er  that  seinen  mund  aulT, 
leret  sie  vnd  sprach.  Matth.  5,  2 ;  da  wil 
bdner  das  manl  aullUiun  oder  (wie  min 
sagt)  der  katae  die  schellen  anbinden,  das 
1 4 .  vnd  1 5.  cap.  s.  Johannis.  (1 53S).  Ilh  iiij**. 
oder  um  zu  verschlingen:  vcrOucht  seistu 
auff  der  erden,  die  jr  maul  hat  auffgelhan 
vod  deines  bruden  Uut  von  demen  benden 
empfangen.  1  Jfof.  4  11 ;  vnd  als  er  diese 
wnrt  halte  alle  aus^^rrrlt,  Turcis  die  erden 
vnler  jnen,  vnd  ih^i  jrcu  uiuudaull^  vnd  ver- 
schlang sie.  4  Mos.  16,  31.  32. 

c)  äugen  und  obren  aullhu»;  wdchs  tags 
jr  da  von  esset,  so  werden  cwre  äugen  aaff 
gethan.  1  Mos.  3,  5 ;  darnach  thet  der  knabe 
seine  anj^en  auH".  2  kön.  4,  35;  wie  «sind 
deine  augeu  aufTgethan?  Joh.  9«  10;  alsbald 
thaten  sich  seine  obren  auff.  Mnre.  7.  35  ; 
die  obren  hastu  mir  aulTgethan.  ps.  40.  7. 

d)  die  liändc  auflhiin,  zum  geben  offnen : 
wenn  deiner  brUder  jrgend  einer  arm  ist  .  . 
so  soitu  dein  hertz  nicht  verherten,  noch 
deine  band  zubalten  gegen  ddnem  armen 
bruder,  sondern  soll  sie  jm  auffthun,  vnd  jm 
leihen  narh  dem  er  mangelt.  5  Mos.  15.  7. 
8;  du  ihust  deine  band  aufl*  vnd  erfüllest 
alles,  was  lebet  mit  wolge&Uen.  ps.  1 4  5, 1 6. 

e)  das  bm  auftbun,  «s  für  die  wfkakme 
df's  Wortes  goltes  erschlieszen :  (Lydia)  Ihat 
der  herr  das  hertz  auff,  das  sie  ihvinO  nrhi 
hatte,  was  von  Paulo  gcrodl  ward,  apo^l. 
gesch.  16,  14. 

ß  die  schrill  auAhun  ist  sie  auslegem: 
Paulus  redet  mit  jnen  aufT  drey  saliballien 
aus  der  schfilft,  thet  sie  jin'»  vnd  Iriret-^ 
jnen  für,  das  Christus  muslc  leiden  \ud  aull- 
enlehen  von  den  todten.  ajmtf.^ob.  17» 
2.  S. 


Digitized  by  Google 


AUFTAAGEN  149 


AUFWACUIN 


|j  eiD  buch  auRtiun»  aufschlagen:  vnd 
Em  tfaet  das  buch  luff  Air  dem  ganUen 

volck  . . .  vnd  da  ers  aulIUiet,  stund  alles 
vokk.  Aeft.  8,  5  ;  das  gcricht  ward  gebalten 
\od  die  bachei-  wurden  auifgelhun.  Dan.  7, 
10;  wer  ist  wirdig  das  buch  aui&ulhun? 
«|SmI.  /oA.  5y  2. 

h)  hmA  ekUge  gmUdM  heitpiele:  als 
au  im  gantzen  Ifinde  Ihewrung  war,  \hci  h^- 
s«ph  alleiilhalbeu  koniheiiser  aull'.  1  Mos. 
41,  j6;  da  aber  einer  seinen  sack  auü\hel, 
dacrMinem  uA  futtcr  gebe  in  der  hei^ 
hnffif  ward  er  gewar  seines  geldes,  das 
oben  im  sack  lag.  42,  27;  vnd  da  sie  es 
{iat  käiüüdn)  auüllhet,  sähe  sie  das  kind.  2 
Mu.  2,  6 ;  da  Ihet  sie  auIT  einen  milchloplT 
«wlg*b  ja  sa  trincken.  riehu  4»  19;  vnd 
IteteB  jra  schelie  auff  vnd  sclieneklen  jiu 
g<^d  wovrancli  vnd  uiyrrlieii.   Matth.  2,  11. 

2)  einigemal  gebraucht  Luüv.  auflhuu 
«HCl  Mii  tinne  vom  anlbun,  zufügen,  berei- 
te», wafefte  bedeuUmg  je4enfaU*  out  der 
des  auflegens,  aufselzens  oben  auf  etwas 
tnUprangen  ist:  vnd  wollet  vnsprm  cnangc- 
bo,  das,  goti  lob,  jlzl  widuruuib  blühet,  ja 
kern  undire  aiiflUinn  dordi  ewern  abftll. 
Jen.  2,  132*;  warttfflb  thut  er  yhm  die 
schände  auff?  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  yiiij'';  one  das  der  loufol  vud  seine 
Rheder  aus  solchem  fuucken  gern  ein  gros 
km  aolTblieaeo,  vnd  abo  den  feinden  eine 
frtide,  dem  TUrcken  ein  gelechler,  dem 
euangeliü  eine  aonderlicheachandeaiaflUielen. 
Jen.  8,  45\ 

AuIlhuD,  miid.  uf  luou  (Üen.  3,  14ij,  er- 
acAemf  suirtt  in  dm  Winiberger  ps.  des 
12  jh.  {Graff  5,  315);  oM.  galt  für  ape- 
rire  das  mit  untrennbarer partikel  gebildete 
anlloan,  inloan  {Graff  :> ,  317.  3  IS),  mhd. 
ealuon  st.  eutluon  {Ben.  6,  ilij,  was  nhd, 
«altinni  toiileii  vrittit,  aber  iängitetUnken 
ist. 

Aaftragen^  imponere,  aufsetzen,  1)  vom 
tragen  der  speisen  auf  den  tisch:  vud  er 
ttag  auff  buller  vnd  milch  vnd  von  dem  kalbe, 
du  er  xoberttilel  balle,  vnd  ntat»  joen  für. 
l  Mos.  IS,  8;  vnd  man  trug  jm  besonders 
auiT,  vnd  jenen  auch  besonders.  43,  32;  vnd 
da  er  wider  heim  kam,  tües  er  jm  Lroi  aull- 
tc^gen.  2  S«m,  12,  20;  vnd  trug  jren  weiu 


auir.  spr.  9,2;  wo  tier  wirl  reich,  uiilde 
vnd  koslfrey  ist,  gnug  aufftragen  leait  vnd 
vmbsonst  speiael.  Aotiapoal.  JAana.  (1559). 

W.  279*. 

2)goHe  auiu  i^cn^  opfern,  zu  eigengeben : 
wenig  vnd  guuu  hoch  geislhehe  menschen 
mflaacta  das  aein,  di«  in  ehre  vnd  lob  bloa 
gelassen  vnd  gleicb  bleiben,  das  sie  sieh  der- 
selben nicht  anncmen,  pnt  ldncken  vnd  ge- 
Tallen  darinnen  liaben,  :»oudcrn  gauiz  frcy  vnd 
ledig  bleiben,  alle  jre  ehre  vnd  namen  gutt  zu 
rechnen,  jm  allein  aulltragen.  Jen.  1,  264. 
analoge  beisp.  aus  Peiffer  myst.  bei  Ben. 
3,  72.  vgl,  auch  S  c  hmeller  wtb.  1,  4S2. 

Anflrdben^  1)  aufjagen:  triebe  uian  sie 
(eine  «au)  auff,  soll  sie  wol  krochtzeu.  von 
den  >84lM  vnd  fren  iügem.  (1543).  küij\ 
2)  ausfindig  madien,  herbeischaffen:  wer 
sichynn  gottfrewenvnd  lindigHch  leben  %vill, 
dem  wirt  der  teuffd  eyn  creulz  autftreyben, 
das  er  yhn  von  der  meynung  jage  vnd  weifde 
seyn  faerta  vmb.  «aiuieg,  d»  ap.  vnd  enang. 
des  aduenls.  (1522).  AAj\  3)  abstract:  alle 
die  solchen  glauben  nicht  Ijaben,  sondern 
vermessen  sich  die  mess  als  ein  oplfer  auff  zu 
Ireifaen,  vnd  jr  ampt  gott  furtragcn,  das  suid 
olgdlzen.  Jen.  \,  315*. 

Auftreten;  eigentlich  emportreten,  woraus 
die  bedeutung  des  hervortretens  aich  leicht 
entwickelte:  vnd  alle  seine  söne  vnd  USchler 
Iralen  auff,  das  sie  jn  IrOslen.  1  Jfo*.  37» 
35 ;  aber  am  letzten  tage  .  .  .  trat  Jhesus 
auff,  neff  vnd  sprach.  Joh.  1,1  \  da  trat  Pe- 
trus auff  mit  den  eflffen,  hub  aiiH"  seine 
stiuiuie  vud  i'edcte  zu  jneu.  apost.  gesch.  2, 
14;  wenn  elwa  ein  sebuster  woll  in  der 
kirchcn  aufftreten  vnd  die  leute  straffen,  das 
sie  nicht  alle  suklie  schulic  tnlf^-eM,  die  er 
gemacht,  ausl.  der  ep.  vndeuang.vonostem 
etc.  (1544J.  niUj'*;  die  königin  von  mittag 
wird  auArelen  am  jungatan  gertchte  mit 
diesem  gcsclilecht  vnd  wird  es  verdammen« 
Matth.  12,  42;  es  soI  kein  cinzeler  zeuge 
wider  jemand  aufflrelen.  5  Mos.  19»  15; 
der  herr  ist  auilgetrelleu  die  vdlcker  aurlcb- 
len.  J«t.  Z,  13;  jr  seid  aufflrelen  an  ewr 
veter  sUt.  4  Mos.  32,  14. 

Anfwachen,  erwachen,  ])  von  schlaf  und 
lod:  da  nu  Jacob  vuu  scmem  schlaff  auff- 
fwachle.  1  Jfoa.  28»  16;  (5iawon)  wacbel 


oiy  ii^uo  uy  Google 


150 


•uiT  von  seinem  scbbff.  ridU,  1 6. 1 4 ;  wache 
«ttfl;  der  du  scMefftsl.  ^he$,  5,  14 ;  vnd 
viele«  so  vnler  der  erden  schlaffen  ligen  wer- 
den auffwacheii.  Dan.  12,  2;  der  kuabe  ist 
nicht  auffgewachl.  2  kön.  4,  31. 

iyhiUUek:  wach  auff  meine  ehre,  wach 
aaffpseker  vBd  harffe.  |m.  57, 9;  weh  dem. 
der  zu»  holU  sprichl,  wadi  auff.    Ha 6. 

2,  15. 

vgl.  auferwacheu. 

ämtnAMitm,  in  die  Mke»  empor  utaehien : 
wilde  reblin,  so  da  wollen  mit  aufTwachsen. 

das  11.  vnd  \  'j.cnp.  s.  Johannis.  fl53S). 
dililij  ■ ;  f;oii  der  liori  hes  au(rvviu  li>L'n  ms  der 
erden  alleriey  bcwinc.  1  Mos.  2,  9 ;  wie  w»l 
den  an  vemunlik  md  sonderlieb  christliehe 
liebe  das  Icydcn,  das  sie  {die  kinder)  vngc- 
aogen  auffwaohsen.  an  die  rn(1herru.(\  521). 
Bij'';  vnd  hielt  einen  rat  mil  »kii  jungtni,  die 
ual  jui  auil  gewachsen  wai  eu.  1  kön.  12,  S. 
%lfwnrtMf  n.  dnenbal^^.tmferachtung. 
Aafwärts,  bei  ImIK.  HdUiger  anfwcrls, 
in  die  höhe:  wer  weis,  oli  tl*'r  udem 
der  menschen  auff  Werls  fare,  vnd  der 
odcm  des  vihes  vulcrwcrls  vnler  die  erden 
fere?  prei,  3,  2 1 .  —  Matt  de$  gttUtMtchem 
Werls  äller-nhd.  accusalivisches  wcrl ;  noch 
bei  U.  Sachs  aufwert,  mAd.  ätmri  {Ben. 

3,  59 S). 

ilff ecken,  mhd.  Arwecken(Beii.3,451). 
«xeitare,  Macltor«,  1 )  aw  dam  $cMafe  we- 
cken, munter,  tcach  machen:  {Jesus)  schliefl' 
aiifT  rmcin  kdsscn,  vnd  sie  weckten  jn  aiitV. 
Harc.  4,  3b ;  Lazarus  vMser  Trcund  schlcffl, 
aber  idi  gtHte  hin,  das  ich  ja  auffWeeke.  /oft. 
11,  11;  der  eogel  kam  wider  vnd  wecket 
mich  miff,  wie  einer  vom  schlaff  erweckt 
wird.  üavh.  1,  1. 

2)  vomiode:  wcckel  die  lodtcn  auff.  il/aUA. 
10,  8>  vfi.  aufferwecken. 

3)  fMcifare :  ich  werde  hirlen  im  lande 
anflWecken,  die  das  vcrsclunachle  nicht  be- 
suchen. Sach.  11,  16;  der  hcrr  wini  aiis- 
zihcn  wie  ein  rise,  er  wird  den  eiuer  auff- 
wecken  wie  em  kriegsman.  Jos.  42,  13. 

AnfwerJieBi  n.  sttbslantivisch  vinaondfar 
iuf.:  Iiicratisz  ist  Icyclillioli  tzu  niercken, 
das  eyu  spugnis£  i2>l  geweszen  mit  Samuels 
auffvveckeu.  aussleg.  der  ep.  vnd  euang. 
vom  dmttag  alc.  (1 522)*  ÜTiq*. 


AiArcrfMi  In  dje  hSke  loerfen,  «mfrstik- 

ten,  erheben,  eigenüii^  mi  hiUUich, 

1 1  sinnliche  bedeutungen.  n)  das  mn\i\ 
aiilVvvtM  h'n :  seinen  kojiff  wird  t  r  scliüiiolii, 
viid  in  die  faust  lachen,  dem  spotten  vnd  das 
maul  auffwerffen.  Str.  12,  19;  was  ieh  re- 
det oder  Ihet,  das  musl  verspottet  sein,  da 
rilniitfLen  sie  ilie  nascn,  sehflflelten  •!  ri:":>lV 
vnd  worflen  das  maul  auff.  der  lUO.  psaim. 
(1535).  Fj'' :  darüber  sulleo  kOnige,  lürslen 
vnd  herm  billieh  toll  vnd  vnsaraig  werden, 
das  ein  armer  sünder  sie  so  gAr  hoch  Ncr- 
acht,  vnd  >k  allosani|it  in  einen  liauffen  wirlTl 
vnd  irii,  gciiei  vnd  sihet  vber  sie  hin,  ah 
legen  nichts  anders ,  denn  strobelmer  da  in 
wege,  «virill  das  maul  auff  vnd  spricht,  wer 
ligl  da?  Jen.  5,  51";  ich  woll  xnm  wenig- 
slen  den  nl^srl  anlTuorfren  vnd  >a2en.  das 
diese  uurl  Chrisli  noch  feHslehen.  ( lb2l). 
c]'';  wenn  solche  llirasonea  jre  meuchdey 
begangen,  werffen  sie  den  rOsael  auff  vnd 
sind  kune  eisenlresaer.  Wider  Ifati«  IForM. 
fl54!).  Niij'-. 

b)  erde,  iiiJgel,  wall  aulwcrieu:  aphar  das 
heisst  solche  erden,  die  lose  ist,  als  wem  ne 
lumalmet,  %vie  die  maulworlT  auHWerffen. 
vber  das  erste  buch  Muse.  (1527).  Eej',- 
vnd  hügel  auffgcworffen  waren  am  vvege, 
darunter  man  die  erschlagenen  mil  hauirea 
begraben  halle.  1  Jfaec.  Ii,  4;  wenn  man 
die  schüti  (erdwall,  vut0.  aggeren)  auff- 
worfTeii  wird.  Ezech.  17,  17. 

c)  paiuer  aufweiTen,  errichten,  aufrich' 
ten:  im  nameu  vnscrs  goltes  werlfen  wir 
panier  auff.  ps.  20,  6;  er  wird  ein  panir 
auffwerffen,  ferne  vnler  den  hciden.  Jea. 
5,  26. 

2)  einen  zum  gotl,  haupl  aufwerfen,  ^r- 
It^ben:  diese  wort  sind  eben  geredl  aulTs 
allergewalligsl  wider  die  Arrianer  md  alle 
ki  t/.er,  jaden  vnd  vnchrislen,  die  da  sagenr 
vnd  rhllmen,  sie  gleuben  nur  an  einen  g«>lt, 
der  liimel  vnd  erden  geschaffen  hat  vnd  vrab 
des  arlikeU  willen  vns  Christen  verdammen, 
als  die  wir  einen  andern  (awatfen)  gotl  auff» 
werffen.  Je».  6,  188";  die  beiden,  die  yhr 
dalum  auff  gewalt  vnd  liyrschafTl  sielleten, 
wurffen  yhren  Juppiler  zum  hohisteu  golt 
auff.  deudsch  cate^ismui.  (1529).  Bij'* ;  last: 
vns  einen  hjtuhtmaii  auffwerffen.  4  Jfo«.  14»' 


.  j       .  I  y  GoOgl 


ACrWERFEN. 


.151 


AUFZIEHEN 


4;  sie  wiinten  haisiamg  vnd  wurtien  ein 
bcabt  auS,  das  »e  wendeten  tu  jrer 
lüeMtliarkeit.  AV/i.  9,  17  ;  wenn  fou  einem 
Tolrt  hat  wfilh'n  hflircri,  Iint  pr<?  niclil  niil 
4)itcbeni  pelhan,  sotuk'rn  nicht  anders,  denn 
das  er  einen  man  oder  zwccq  hat  auU'ge- 
mriTen,  der  n^iret  besser,  denn  alle  schrim 
vnd  geseUe.  vbw  dot  ertie  huch  Mose, 
(1527K  SijK 

3)  oft  ist  aufwerfen  bhszes  erheln  n,  er- 
Imken,  empi/r,  hervor  heben:  {goU)  hal  den 
fnn  «rfiir  gezogen  vndaulTgeworifeD,  das  er 
«npor  schwebte  bef  sweyhttnderl  iaren,  ynn 
des  muste  J.icoh  ymer  schwnrh  vnd  gering 
bleiben,  rber  das  erste  buch  Mose.  (1527  ). 
ecj';  also  sehen  wir  in  allen  hislnricn  vnd 
crfaniof»  wie  er  ein  reich  anffWiHR,  das  ander 
nytier,  einflUntenlhnniherheht,  das  ander  vor« 
flnictr.  (las  magnificni  i  l  ")21 ).  iiij";  damii 
Irdslelcr  {d.proph.  Uabaeuc)  &kh  vnd  die  sci- 
aen,  trotzt  auch  vnd  spottet  des  babylonischen 
{Otts,  welchen  die  Babyionier  so  hoch  aulf> 
wcrffen.  3,  261";  vnser  leiden  imd  rrculz 
nifhl  ahn  sol  auflgeworfTen  werden,  das  wir 
dadurch  seiig  werden.  Jen.  5,  311''. 
-  4>  hififyir  noch  gebraudU  Luther  auf- 
werfen flir  ttußtttien^  hinfMUm»  wtiegen, 
(InHcgen,  für  welche  bedeutungen  Grimm 
ifif>.  f,  777  zahlreiche  hrlcge  gibt,  wovon 
jedoch  einige  besser  zu  3  gezogen  werden : 
an  aotworl  Panlns  auff  eine  frage ,  die  er 
aocii  yn  andern  epist.  aulTwirflt  sermon  von 
der  heuf)i.<umma  goUex  gepols.  (1 52G).  c  üj** ; 
wie  leider  liislior  gescliehen  ist  .  .  .  das  man 
der  tauffe  gar  nichts  geachtet,  sondern  weil 
biader  sich  geseist  vnd  sefaier  gar  vergessen 
bat,  vnd  dafür  vnser  eigen  menschen  wercl( 
^nd  iiLifuhcrley  orden  anfrgcvvorffcn  md  an 
jre  »lad  gescUt.  Jen.  6,  ^üö''. 

5)  sich  aufwerfen,  sich  erheben,  sich  für 
«Hmu  erktären:  dieser  geist  (TKemaa  JfiHi- 
seri  hat  sich  nu  bey  dreien  jaren  Irefllich 
pprfifjmct  vnd  nnfrireworflen  vnd  lint  ilnrli  hi« 
her  nicht  eiu  Lhcüiu  gethan.  etn  ünelf  an 
^  SU  Pranckfort  am  Mein.  (1533).  Eiij'; 
«irlfdicli  selbs  nicht  anlC  das  da  nicht  fit-' 
lest  Sir.  1 .  30 ;  das  ists  nn,  das  den  heili- 
fen  apo^te!  I  ihr^niiPs  verursacht  hrif,  soine 
epHtel  zu  »chreibeo,  weil  sich  bereit  solch 
UnUk  geninde  allenthalben  ger^t  vnd  ge- 


funden hat,  die  docii  auch  des  euangelij  vnd 
Christi  sich  riiflmelett  vnd  ehristlieh*  brdder 

hiessen  vnd  sich  auffwarflen  als  gelerter  vnd 
heiliger  denn  die  npnstel  soIIk.  Ji  n.  C,  47"; 
vnd  der  liöoig  wird  thun  was  er  wil.  vnd 
Wird  sich  erhchco  vnd  auHwerden  wider 
alles  das  golt  ist.  Dan,  II,  36;  da  vemam 
er,  das  sich  Pliilippus  da  auflgeworifen  hatte 
fiir  einen  könig.  1  Macc.  fi,  ß3. 

mhä.  äf  werfen  (Hin.  3,  7  35.  736). 

.infirlscben;  mhä.  ufwischen  (Ben.  3, 
764)»  iMh.  avfWflschen,  rauh  auffahren: 
wo  die  kleineste  zee  getretten  wird,  da 
wdsschet  der  g.int/e  leib  auff.  das  17.  cap. 
Johannis.  ( t530j.  .Viij''.  diese  bedeutung  von 
aufwischen  ist  heule  in  der  schrijUprache 
veraltet  und  nur  noch  die  gUkhfaUe  alte 
von  delargere  üblich. 

Aufwallen,  sich  Izur  hülfe)  erheben  trol- 
len: weil  denn  die  elenden  verslüret  werden 
vnd  die  armen  seuflzen,  wil  ich  auCT,  spricht 
der  hcrr.  p».  12,  6.  anfsein* 

Infsinnienj  den  xaum  anlegen:  gleych 
als  wenn  ich  wolle  eynen  man  darmit  er- 
schrecken, das  ich  yhm  seyn  rosz  aunizeu- 
net  vnd  yhn  daranlTreytten  Uesse.  «yn  mia- 
siue  an  flarfdmiff  «onn  Cronberg,  (1522). 
Aij'';  die  dritten  simi  die  hohen,  reichen 
geister  von  gottes  gnaden  niiilgczeumet,  die 
von  nalur  vnd  leibs  geschick  Ittchlig  sind  zur 
ehe  vnd  bleiben  doch  williglich  on  ehe.  Jen. 
2,  \b\K 

Aufxefehnen,  Luth.  nnfieichon  für  auf- 
zeichcnen,  notieren,  anmerken :  die  andern 
aber,  so  es  nicht  besser  können,  uiüchtea 
wol  hieraus  etliche  slttck  anlbeichen.  «er* 
mahnung  cum  «acramenl.  (1537).  Bij";  man 
mus  mit  der  feder  da  sein  vnd  aulTzeichen, 
was  jm  vnter  dem  lesen  vnd  studiren  sonder- 
lich eingehen  ist,  das  ers  mcrckcn  vnd  be- 
halten kftnne.  Jer,  8,  149*;  ww  aber  mehr 
von  Josaphat  zu  sagen  ist  .  .  .  !>ilic  das  ist 
j?e<;chriehen  in  den  gc^selsichten  Jehu,  des 
sons  Hanani,  die  er  auiTgezeichent  hat  ins 
buch  der  kCnige  Israel.  2  cJkron«  20,  84. 

Aaftleh«!«  M  di$  hShe  xiehen,  groex' 
stehen,  erziehen  (vgl.  auferziehen).  1)  vnd 
da  die  thor  zu  Jerusalem  aufTgczngen  waren. 
Neh,  13,  19.  tßie  iMth.  das  aufstehen  der 
thore  verstanden  hat,  können  wir  nicht 


Digiii^uu  by  G(.)0^1c 


AUFZIEHEN 


152 


AUGE 


tagen,  bemerken  aber,  datx  äU  «feO«  mad^ 
itm  heknUtd^  keüMm  muu:  „da  et  «font- 
hel  getcorien  ww  1»  ie»  Üwren  Jenu«- 

lems." 

2)  elevare:  er  (jjfoU)  zeucht  die  nebel  autl 
von  ewle  d«r  erden.  Jer.  10,  13.  51,  16. 

3)  eAieer«,  edticare,  erziehen:  einer  htm 

mnlter  gebflrt  kinder  gcbercn,  seligen 
viul  auffzu/ichrii .  int-  da^  fjesetze  vnd  eran- 
gelion  rechl  grui\iiitch  zu  vnterscheiden  sind. 
(1532).  Aiij*;  ha  solcher  leute  seifdit  man 
viel  atiff  mit  einem  kübel  voll  milch,  tcider 
Hans  Worst.  (1511).  Niiij';  wie  ein  frumfr 
weiser  valer  sein  kitul  auflkeuciil,  so  bat  gotl 
mit  dicseui  volck  auch  gefarca.  der  prophel 
Saehaiia,  (152B).  ab  er  (Mwee)  ober 
hin  gewoHTcii  ward,  nam  jn  die  tochler  Pha- 
raonis  aufT  vnd  zoch  jn  aiiff  zu  einem  snn. 
apost.  geseh.  7,  21;  jr  veler  reitzet  ewre 
kinder  nicht  zu  zorn,  sondern  ziehet  sie  aufT 
in  der  sucht  vnd  vemanmig  in  dem  herm. 
Bphet»  6,  4 ;  wo  ein  vater  nicht  allein  vor- 
mag  sein  kind  auff/ifhen,  nimpl  er  ein  selml- 
nieisler  dazu,  deuäsch  calechismus.  (1529). 
Fiij* ;  c.  k.  f.  g.  selbs  alUu  wol  vrissen,  das 
jnngc  leule  aubusihen  sind  dea  grossen 
mangels  halben  bin  vnd  wider  zum  predigt- 
amt.  Burkhardl  briefvD.  317. 

4)  einen  aufziehen,  hinhaUen;  da  aber 
Pela  solch»  hdret.  zoch  er  sie  auff*  apati. 
gcsch.  24,  22;  kOmpl  es  nicht  so  bald  wie 
du  sihesl.  da<;  gotl  Abraham  aiilfgezogon  hat, 
so  las  nicht  abe.  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  g  iij* ;  alle  weit  ou  lange  zeit  her  mit 
reichstagen  vnd  ccncilijs  vertrtotet  vnd  mfS" 
gezogen,  vermammg  an  die  geistlichen. 
(1530).  AjJ^  etwas  anTzichen,  aufschieben: 
dazu  hat  er  >'ns  das  selien  auch  nicht  ver- 
sagt, sondern  zugesagt,  alleinc  das  es  auHgc- 
sogen  vnd  gespart  wird  bis  iuffden  jdngsten 
tag.  das  diese  tcorte  Christi  noch  fest  stehen. 
(1527).  liij*';  die  hochzeit  lang  m  ir/inlicn 
vnd  aufTschiebcn  ist  sehr  fehrlich.  lischr. 
307';  vor  Zeiten  jr  viel  die  lauOe  der  kinder 
gesparet  vnd  anfl^etogen.  ebend,  1 59''. 

5)  aufziehen  im  gegensalz  zu  abziehen: 
was  nu  e.  k.  f.  g.  schalH  beyde  mit  dem  vo- 
rigen pfarrer  abzuziehen  vnd  luii  diesem  ge- 
nannten «ttbutieben,  lasz  idi  gotl  walten. 
4le  IFirtle  frr.  3>  49. 


tekom  oM.  A6iuban  (Oraffh,  607).  mhd, 
Afzluhen  (Ben,  3,  924.  925). 

ilafilehungj  f.  er  Ziehung:  dasselb  (goUes 
tcorl)  bcHFen  mit  allem  fleis  erhallen  fUr  vns 
vnd  vnser  nachkomen,  sonderlich  durch  er- 
haltiing  guter  Bchnlen  vnd  tnflziefaung  der 
jugent.  Je».  6,  296'*. 

Aurzng,  m.  mhd.  lUznc  (Ben.  3,  931).  rer- 
zug,  aufschub:  das  macht  der  auflzug  güll- 
liclier  gnaden  vnd  hülfl',  das  die  seel  sorget, 
sie  sey  verlassen  vnd  verdampL  Jim.  I»  44; 
nu  ist  der  aulzitg  die  IXnge  fthrtieh.  de  WMe 
hr.  r^SO. 

Auj^apfrl,  augenapfel,  m.  mhd.  ongeapfxl 
(Sumerl.  30,  31),  a/ni  ougapbul  {Graff  1, 
174),  He  MaUge,  dafUeekt  empfangende 
kugel  im  auge:  las  tag  vnd  nacht  tbrenen 
herah  fliessen  wie  ein  )i.Trb,  lifire  anch  nicht 
autr,  vnd  dein  angapflel  lasse  nicht  alte,  kiagl. 
Jer*  2,  1 8.  figüHUk  andk  Uebsles^  ums  man 
eorgfiUUg  adUilsf,  teCe  das  angei  er  befafliel 
jn  wie  sein  augapITcl.  5  3fo«.  32»  10;  wer 
euch  antastet,  der  tastet  seinen  angcn.ipfTfl 
an.  Sach.  2,  8*  die  bibein  des  [fj.jh.  be- 
halten an  diuer  tieße  augenaplel  bei,  wie 
aufh  die  nd,  kibel  v.J.  1561  Mir  ogen- 
appel,  sonst  aber  ngeappel  hat. 

.4aghrane  s.  augenbrannc. 

inge,  n.  mhd.  ouge  {Ben.  2,  451),  oAd, 
ongft  {Graff  1 ,  1 22),  goth.  iiigh  (Mauh.  6; 
22).  jedenfaüe  mU  ekr.  akshi,  gr,  omc,  toL 
ociiliis  ru  einer  und  derselben  teurzel,  die 
sich  aber  nichl  beslimmt  nach^ceisen  UUst» 

Bedeutungen  und  redensarlen. 

1 )  teie  die  heU,  eehrifi  gett  MFndc,  mme, 
ohren  ele.  nuehreibt,  eo  redet  sie  auch  von 
dem  3upp  und  tan  den  nngcn  de  ;  hrrrn  :  des 
herrn  auge  sieht  aufi'  die  so  jn  furchten,  ps. 
33,  IS;  die  äugen  des  herrn  sehen  aulT  die 
gerechten.  34.  16:  herr  neige  deine  -ahreii 
vnd  biire.  ihu  deine  äugen  auffvod  silitt.  2 
kön.  19,  K> ;  «o  h-i  riTi  nifin  gott,  deine  äu- 
gen offen  sein,  vnd  li*  inc  obren  auflmeretccn 
aulTs  gebet  an  dieser  stet.  2  chron.  6.  40; 
aber  die  erde  war  verderbet  für  gottes  avigeii» 
1  Mos.  6.  11. 

2)  daa  auqp  nh  Sehorgan  de.f  mensch- 
Hcheti  und  Ihterischen  körpers :  vnd  es  begab 
sich,  da  Isaac  alt  war  worden,  das  aeine  au^ea 
tunckel  worden  an  aeben.  1  Jfet.  27»  1  ^ 


AUGE  153. 


AUG£ 


darin  ich  mit  euch  einen  LutiJ  inacheu, 
(la^  ich  euch  allen  das  rechte  auge  aussteche. 
1  Sam.  il,  2;  {David}  war  brauuhchl  mit 
schOiCB  angeD.  16,  12;  seine  («ietwUer«) 
äugen  s-ehcn  ferne.  Hiob  39,  29 ;  wenn  aber 
der  lauin  der  frilelinf;i'  herde  war,  legte  er 
«lie^e  slüLc  in  (he  riuuen  für  die  AUg«tt  Uer 
iimle.  1  Mos.  30,  41. 

3)  /^SrüeA  g^audU  LtUh,  aHcJk  augu 
«M  den  knospeH  det  tetinStocJu :  der  fcigcn- 
bawot  hat  knoten  gewonnen,  die  wcinstöckc 
haben  äugen  gewonnen,  hohel.  2,  1  3 ;  das 
nir  i*iU*iii,  oh  der  weiu^luck  hlühet  vad  »U' 
gea  gewoaneii  habe.  7,  12.  ebento  schon 
«W.  (Ben.  2,  452.) 

\'\  häußfj  bedient  sich  Lalh.  in  der  biliel- 
itbenelzung  wie  in  seinen  schrillen  noch  der 
l^ndifen  formet  unter  augcn,  du  ujü  wir 
Ami»  tot  avgen  oder  ins  geaichl,  ins  ange- 
sicht  $agen:  das  ist  auch  seer  ein  geniL'in 
Ja«ter.  das  da  heissl  dem  neheslen  sein  ehre 
vnd  leumuud  abschneiden,  es  geschehe  hin- 
ilenreris  im  rnckeu  oder  vnler  augcn.  aml. 
ierep.inid  mang,  von  ostem  efe.  (1544). 
yiij '  :  ich  wil  dich  straffen  vnd  wÜ  dirs  vnter 
äugen  stellen.  ^.  50,  21 ;  jre  eigen  sUuden 
werden      ,vnler  äugen  schelten,  weish.  4, 
20 ;  CS  las  dir  weder  künige  noch  tyranueu 
vnler  äugen  irellen  für  die,  so  du  straffest. 
12.  1-1 ;  etliche  worfTen  sie  mit  asschen  vnler 
<lie  .iiisen.  2  Macc.  4,  41  ;  da  aber  Pelms 
gen  Aouochiam  kam,  widerstund  ich  jm  vnter 
sagen.  GtU,  2,  1 1 ;  wenn  vns  nur  ein  rauhes 
windlia  niler  äugen  wehet,  ein  chrisüich 
schöner  trost.  (1535).  Biij  ;  liandell  redlich 
"Ril  aufTnchtig^  vnler  äugen,  ausl.  der  t-p.  vnd 
tHuuy.  tum  heyl.  üreykumye  feal.  {iö2b). 
hij*;  diszer  psaliD  vnd  seyns  gleychcn  nyuier- 
mehr  wirt  gründlich  TOfslanden  ader  geheit 
igvbrtel},  es  gehe  dan  dem  nicnsclieu  »ier 
autal  vuder  die  augeu.  die  sieben  pusipmlm. 
(1 5 1 7j.  Aiij* ;  wie  mir  auch  d.  Carlstad  selber 
an  Iheae  vnter  äugen  fürwarff.  Jen.  3,  64'' ; 
sb«r  bislu  im  aupt  vnd  wilt  deine  gütter 
'u'rlit  nflenlhch  vnd  vnter  äugen  (wie  deiu 
wpl  fuddurl)  strallen,  so  las  auch  dein  hotm- 
hch  ailterredcn.  5,  151";  denu  wo  du  für 
ecricfat  Mit  komen  vnd  die  well  saropt  deir 
nsn  eigen  gewissen  dich  vbcrwciseii  kan 
deines  vnreinen  lebcns»  so  wird  dir  bald  das 


hlul  vnler  äugen  schiesscn  vnd  das  herlz 
rappeln  vnd  heben.  Ü,  G 1 ' ;  darlTest  aucli 
uidii  Jiufl'en,  das  sie  dir  hie  stehen  vnd  unter 
äugen  begegnen,  odder  hOren  was  man  sie 
fragt,  das  diese  tcorl  Christi  noch  fest  «teA«n. 
(1527).  dj  '.  —  ht'ute  wird  diese  früher  90 
oft  beyegntiidf  rcdcnsart  imiiier  seltner. 

5j  vor  {Lulli.  liir)  augeu:  hab  icb  guade 
funden  für  deinen  äugen»  so  gehe  nicht  für 
deinem  knecht  vber.  1  Mos.  18,  3;  gehe  von 
mir  vnd  hüle  dich,  das  du  nicht  mehr  für 
meine  äugen  konipst.  2  Mos.  10,  28;  golt 
lal  komen,  das  er  euch  versuchte,  vnd  das 
seine  furcht  euch  für  äugen  were.  20,  20 ; 
ist  aber  für  augeu  der  grind  stül  gestanden» 
vnd  falb  bar  daselbst  aufigangen  ist,  so  ist 
der  gnad  htil.  Mos.  13,  37;  ich  hab  <1en 
herrn  allezeit  für  augcn.  ps.  16,  8  ;  uui  iu- 
ben  golt  nicht  für  äugen.  54,  5 ;  die  not  ist 
für  äugen.  $tüdse  in  Eslh.  3,  4 ;  nicht  mit 
dienst  allein  fiir  augcn,  als  den  menschen  zu- 
gefallen. Ephes.  G,  6 ;  disze  wurt  musz  ein 
ygbcher  Christen  in  der  mesz  für  äugen  ha- 
ben. ^  «ermo»  vom  n.  tett.  (.1520).  Aitj**; 
das  heisst  aulT  deudscb  ein  teufels  gespeüsl 
für  die  äugen  stellen,  hxirlz  beheutnis  rom 
abendmai.  (1544j.  Fj  ';  also  braucht  Huba- 
cue  hie  maler  kunst,  das  er  den  eiiizug  der 
feinde  ftir  die  äugen  malet,  der  jiropftel  Ba- 
bacuc.  (1526).  cj*. 

6i  iu  den  äugen,  in  die  augcn:  vnd  sie 
gciicl  Simsou  iu  suiueu  äugen,  ridu.  14,7; 
icb  wU  dir  kein  leid  ftirdcr  tbun,  daruml» 
das  meine  seele  heutes  tags  tlicwr  gewesen 
ist  in  deinen  augcn.  1  Sam.  2n,  21;  was 
sihesMi  aber  den  Splitter  in  deines  bruders 
auge  vnd  wirst  nicht  gewur  den  balckeu  iu 
deinem  auge?  MMh*  7,  3;  schmeiste  eine 
schwalbe  aus  jremnest,  das  fiel  jm  also  hetü 
in  die  augeu,  dauon  warder  blind.  Tob. 2,  11  ; 
hawe  nur  zu  scher  vber  dich,  die  span 
werden  dir  unl  hauüea  yuu  die  augeu  fallen. 
au  ff  de«  bodsf  tu  Leffpixiek  anCieort.  (1521). 
a  iiij'* ;  derhalheii  isls  nichts  nttts,  das  man  de- 
mutiere,  aulfdic  niasse,  das  mau  in  dieangen 
hildel  geringe,  verachte  ding,  widcrumb  wird 
niciuaud  dtiuon  huliuiUlig ,  das  man  hohe 
ding  in  die  augen  bildet.  Jen,  1,  458'. 

7)  an  den  augen  in  der  redensart  einem 
an  den  augen  etwas  ansehen:  was  einer  im 

2» 


AUGE 


154  , 


AUGE 


sinn  hat,  das  sihet  man  jm  an  den  nng(  u 
an.  Str.  13,  31;  ein  hürisch  wcib  kennet 
man  bey  jrem  viizuchiigen  gc&ichl  vqil  an 
jren  äugen.  29,  12. 

8)  aus  lien  aogen,  e  eofwpMl«**  vnd  der 
engel  des  herrn  verschwand  ans  seinen  äu- 
gen, rieht.  G,  21 ;  nim  du  die  knechte  dci- 
iies  herru  viid  jage  jia  nach,  das  er  uichl  et- 
wi  Air  sieh  feile  siedUe  finde  viid  eDtrinoe 
«08  vnsern  «ugen.  2  Sam,  20,  6;  aber  solch 
drewen  th  woit  aus  den  aupen  Sir.  IR, 
21 ;  der  herr  müsse  sie  nimer  aus  deu  äugen 
lassen,  ps.  109«  15;  mit  solcher  jrer  rede 
werden  die  wort  Gbrisli  aus  den  aifon  gc- 
than.  Jen.  6,  113^;  ich  sehe  wol,  das  es 
wil  not  sein,  das  man  jmcr  anhalte  euch  zu- 
uermanen,  des  da:»  ich  euch  ersthch  gepre- 
digt habe,  das  Jr  eucb  nicht  luset  dttielbe 
aus  den  engen  aelzen  noch  ans  dem  hertsen 
nemen,  durch  ander  predigt  vnd  lere,  das 
15.  cap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Co- 
rinü^er.  (1534).  Bj^;  noch  sind  die  kmdlin  so 
feit  als  <Ue  schne^^en  vnd  sihet  kein  hunger 
aus  jren  äugen,  der  lALptalm.  (1532).  Biiij*. 

9)  von  den  aiigcn,  zuiceilen  gleichviel  mit 
aus  den  äugen :  las  sie  {die  iceisheit)  nicht 
von  deinen  äugen  weichen,  spr.  3,  2  i ;  las 
sie  nicht  von  deinen  äugen  Ikren,  beballe  sie 
in  deinem  hertsen.  4,  21 ;  vnd  der  Star  gteng 
jm  von  den  augcn,  wie  ein  heutlin  von  einem 
cy.  Tob.  11,  14  ;  vnd  poii  wird  abwasschen 
alle  lliitineo  von  jren  augcit.  offenb,  Joh.  7, 
17.  ßr  von  den  engen  bei  M aaler  und 
D  e  n  ( 2  /  e  r  noeft  ab  augcn. 

10)  mitaiipcn:  wir  sehen  mit  sehenden 
äugen,  das  der  herr  uiil  dir  ist.  1  Mos.  2G. 
28 ;  ja  du  wirst  mit  deinen  augcn  deine  lusl 
sehen,  pt.  91,  8;  wer  mit  äugen  windiel 
wird  mühe  anrichten,  spr.  10, 10;  ein  künig 
der  auf!  dem  siiu'l  sifzt  zu  richten,  zustreuel 
alles  arge  mit  seiuea  äugen.  20,  8;  des  nar- 
ren gcschenck  wird  dir  nidit  vid  frnnien, 
denn  mit  einem  auge  gibt  er,  vnd  mit  sidten 
augcn  sihet  er,  was  er  dafür  kriege.  Sir.  20, 
14;  das  sind  die  chrgeitzige  Sonderlinge,  die 
vnser  einfeltigkeil  lassen,  vnd  faren  daher  in 
sonderlicher  webheil,  das  man  sie  mit  engen 
werflen  solle  vnd  sagen,  das  ist  ein  prediger. 
Jen.  2,  106'".  de  Welle  In:  2.  224. 

11)  ein  auge  auf  elwaa  hid>eD,  darauf 


arhien  •  ••,  k.  f.  g.  wolIcn  . .  .  eben  so  wol 
auU  jr  eigen  vnd  anderer  viel,  als  auff  mein 
heil  ein  auge  haben.  Jen.  1,  222**;  e.  k.  f. 
g.  wollen  ein  christliches  auge  md  einsehen 
haben  auff  den  hochbeschwereten  stand  der 
g3nt7.f'n  Christenheit.  1,  481*;  ist  wol  zu 
denckeii|  das  Ueua  vnd  auch  Adam  ein  auge 
auff  den  ersten  son  gehabt  haben,  vber  das 
ersu  kaeh  Jfost.  (1527).  Oiiij";  also  auch 
sind  die  veter  versamlet  zu  yhrem  volck,  als 
aufT  (he  gotl  ein  aupe  hat.  ebend.  xsij";  da- 
raus oian  bilhch  bewegt  wird,  ein  vlctssigs 
auge  aufl  dis  sUicke  su  haben.  Jem»  4,  349*. 

12)  die  äugen  auAhun,  aufsperren:  vnd 
als  er  (Saulus)  seine  augcn  auflhat,  sähe  er 
niemand,  apost.  gesch.  9,  S;  gleich  wie  ein 
erwegen  ehbrecbcryn  die  äugen  auflsperrel 
vnd  mit  vollen  äugen  vrob  sidh  wiiflL  wuter 
den  falsch  genanlUm  geyeU,  etand,  (1522). 
Biiij^;  da  ich  zum  ersten  das  ablas  angreUT 
{angriff)  vnd  alle  weit  die  augcn  au(!<:perre(e. 
das  schone  confitemini.  (^1530;.  Euy''. 

13)  die  augcu  aullheben,  ntederschl^^: 
ich  hebe  meine  augcn  auff  cn  den  bergen» 
von  welchen  mir  hulffe  kompt.  ps.  121,  1 ; 
vnd  der  zölncr  stund  von  ferne  wolte  auch 
seine  augeu  uichl  aullheben.  Luc.  18,  13; 
die  sich  demttUgen,  die  erhöhet  er,  vnd  wer 
seine  augcn  nidecschlegt,  der  wird  genesen. 
Hiob  22,  29 ;  er  schleget  die  äugen  nidcr 
vnd  horchet  mit  schalcks  obren.  Sir.  19,  24. 
audi  heisu  es  die  augcn  hoch  tragen:  eine 
art,  die  jre  äugen  hoch  Iregt.  spr.  30,  13. 

1 4)  die  äugen  wenden  (ab wenden), ridrtciib 
w  I  iT»'tf,  fliegen  lassen;  wende  deine  an^en  von 
uur,  denn  sie  machen  mich  brünstig,  hohel.  6, 
4 ;  wende  meine  augcn  ab,  das  sie  nidit  sehen 
nach  vnnfltser  lere.  jm.  119,  37 ;  wer  dem 
armen  gibt,  dem  wird  nicht  mangeln,  wer  aber 
seine  äugen  abwendet,  der  wird  secr  ver- 
derben, spr.  28,  27;  jre  augcn  richten  sie 
dahin,  das  sie  vns  sur  erden  stOrlien.  ps. 
1 7f  11;  es  begab  sich,  das  sehies  herm 
weib  jre  augcn  auff  Joseph  warff.  1  9ios. 
39,  7 ;  vnd  worffen  die  augcn  so  gar  auft 
sie,  das  sie  nicht  kondlen  gen  himei  sehen» 
SmoMa  9;  ein  versteodigergdienlel  weis- 
lich, ein  narr  wirfll  die  äugen  hin  und  her» 
spr.  17,  21;  las  deine  äugen  nicht  fli^^fc 
dahin,  das  du  nicht  haben  kansL  23,  5. 


Google 


« 


Ä0CE1I 


155 


AQGENIIUGE 


\%)  ein  auge  oasz  machen,  weinen:  wel- 
<bv  isl  aber  mler  eoch  allai,  der  (Ur  solche 
«ndireddidie  grewel  je  ein  mal  busse  ge- 

thao,  je  ein  mal  geseiifnzcl,  oder  je  ein  auge 
Bass  gemacht  hat.  vermanung  an  die  geisl- 
Uehen.  (1530).  Biiij".  HaU  des$en  heisH  es 
ewfc  die  äugen  gehen  Uber,  d.  <.  die  vor- 
quellenden Ihränen  treten  über  den  rand: 
Tnd  ih>"^n  poni'an  die  äugen  v!ior.  Joh.  1 1, 
35.  die  äugen  brechen,  wenn  bei  annäherung 
des  todes  ihr  gianx  erlischt:  meine  äugen 
wellen  nr  brechen,  /w.  88»  14. 

16)  eines  enge  sein:  lieber  verlas  vns 
Dicht,  denn  du  weissest  wo  wir  in  die  wüsten 
vns  lagern  sollen,  vnd  solt  vnser  auge  sein. 
4  ifoj.  10,  31;  ich  war  des  blinden  auge 
vnd  des  lauen  füsee.  flito^  29»  16. 

1 7)  nodk  «in^«  ander»  jprSeJke  «Mid  re- 
ientarten:  ange  vnib  auge,  zaan  vmh  znan. 
3  Mos.  24,  20;  das  auge  siiteL  sii-li  nimer 
sal.  pred.  1,  S;  der  menschen  äugen  sind 
ancb  vnseUig.  fpr.  27»  20;  sidi  xnsamen 
reymen  wiefaust  vnd  auge.  ividder  diehyml. 
Propheten.  W'y :  dorl  reimcl  sichs 
denn  also  hin  gleich  wie  eine  fausl  autf  ein 
enge.  EUL  1»  287*. 

18)  od/tefiva  wmI  jiarüd^  iatuben: 
die  wcU  mit  yhren  vbersichtigen  äugen,  das 
magnificat  Torte%ttschet.  f  152  t).  aiiij'';  das 
wirl  aber  scheel  augcn  machen,  das  7.  cap. 
«.  Aralt  JM  den  CorMem.  (1523).  Jüj^ 
des  ist  nn  mil  sehenden  augcn  niclil  gesehen. 
tttue  sermon  au/f  das  15.  vnd  16.  cap.  der 
apostelgesch.  (1526).  Dvj^ ;  verschmachte 
äugen,  ä  Mos.  28,  65;  lebendig  auge.  Hiob 
7»  8;  Icisebttche  äugen.  10. 4 ;  hohe  augcn. 
^r.  6, 17  ;  hoflertige  äugen.  21,4;  hflrische 
augcn.  Ezech.  G,  9  ;  scliakkalUig  auge.  Jen. 
1,  457^  friilK-lic  äugen,  Är.  35,  10;  rote 
engen,  spr.  23,  29. 

Ingen,  o^slendert»  inm*  dos  mtgt  hringen, 
*ehen  lasten,  setzen»  bei  Lulh.  stets  engen 
/}»%thrifhfn  und  nur  r^fl>'iivisch  gebraucht: 
auch  sind  ellirh  psaliuen  mil  dem  wörtlin 
(das  isl  rüge)  viUer»cheiden,  vnd  wird 
^«der  gelesen  noeh  gesungen»  tu  remancn, 
das  wo  ein  sonderlich  stuck  sich  engrt  in 
B'^M,  da?  man  da  still  halt  vnd  ruge,  die 
BciQung  wol  zu  betrachten  vnd  die  wort  so 
l>nge  (aren  lasse.  Jen.  1.  70* ;  welcher  wiUe 


vnd  neigung  (dem  nächsten  schaden  zu  thun 
etc.)  in  einem  jeglichen  sich  enget»  sonder- 
lich wenn  er  gereizt  wird  dun.  I,  79  (mü 
unrecht  ßhrl  Grimm  ttth.  3,  96  dtete 
slelie  als  beleg  aus  Luth.  für  die  aus  äugen, 
cugen  vererbte  form  eigen  an) ;  es  enget 
sich  jr  scheldtheit  hierin  weiter.  1,  362; 
sintemal  sich  die  art  gSlÜichs  werte  vnd 
wcrcks  hif  piijot,  wilclis  allzeyt  denn  am 
meysten  zuniaipl,  wenn  mans  aulls  höhlst 
verfolget  vnd  4empn'en  will,  an  die  rad- 
Kerm  aller  eiedle  denfsebet  Inndf.  (1524). 
Aij" ;  allein  das  einige  stack  bey  uns  in  die 
obren  getragen,  als  sollte  sich  ungehorsam, 
anfruhr  vnd  frf^vo!  wider  die  oberkeil  bey 
euch  eugen.  de  ifeH'j  br.  ö,  464. 

iehon  jMMb.  aagjan,  obd.  ongan  {Graff  1, 
124.  125).  mhd.  ougcn  [Ben.  2,  453). 
später  verschwindet  dieses  ..trpfßtrhe  wort"; 
Frisch  wlb.  \ ,  führt  es  unter  den  ver^ 
altelen  wörtem  auf 

Algenbnd,  n.  anbUek,  angente^ein  (?): 
diser  amptroann  hette  auch  wol  eyn  solch 
augenhild  gehabt,  das  er  hette  mugen  deucken, 
er  will  mich  nicht  erboren,  eyn  sermon  vber 
dof  enonfellnm  Ich.  4.  (1523).  Bj*. 

AngeMblleky  m.  mhd,  oagenblic  (Ben.  1. 
207),  blick  der  äugen,  doch  schon  im  1 5.  jh. 
auch  kleinste,  einem  blick  der  äugen  gleiche 
Zeitdauer,  momentum  (voc.  ex  quo),  voofir 
golh.  brahv  iugins  ( I  Cor.  15,  52),  obd.  in 
slaga  dero  briwo  (Notk.  ps,  2»  12)»  mbd. 
e  icli  die  li.mt  unbkerte  oder  zuo  gcilflegp 
die  I  r't  (Fr>'c  5173),  und  in  der  legende 
von  s.  Joh.  Chrysostomo :  ich  bin  als  läng 
nie  on  pcin  gewesen,  als  eine  eugenbraw  zu 
der  andern  möcht  komcn.  die  lügend  von  s. 
Johanne  Chrysnstnmo.  Witlemb.  1537.  Aiiij*. 
I)  die  iHnnliche  bedeulung,  welche  nhd.  nur 
selten  vorkommt,  erscheint  bei  Luth.  in  fol- 
gender tt^:  da*  die  romisrhekirche  von  gott 
für  allen  andern  gceret  sey  ist  keyn  zweylell, 
dann dosclb  sanol  Pelcr  vnd  Paul,  xlvj.  bebsle, 
darzu  vil  hundert  tausent  martyrer  yhr  blut 
vorgossen,  die  hei  vnd  weit  vUrwunden»  des 
nianwo1greyirenroag,vrie  gar  einen  besondern 


aus»  iili 


i:oi  aulT  die  seihe  kirchen  habe. 


vntertK  ht  mtff  ellich  artickel.  (1519^.  Aitj''. 

2i  häaliger  ist  die  abgesogene  anwew 
dung:  es  ist  nicht  ans  su  seien»  was  gott 

20* 


AUGEKBLICRLICH  156 


AUGfiNLUST 


alle  stund  vnd  augenblick  durch  die  sonne 
Air  woltbat  gibt.  4a$  ö.  6.  vnd  7.  eap.  t. 
Jfoldbn.  (1 532).  ciiij^;  (etil  leiblicher  vater) 
mag  wol  ein  augcnMirk  vatcr  heissen,  denn 
er  niclit5  mehr  <!ciin  eins  augenhlick«?  drr 
zeit  &eins  lebens  gewis  ist.  die  ep.  des  pro- 
pheten  Jnoku,  (1 526).  Fi]** ;  die  freude  des 
heuchlers  wcret  ein  augenblick.  Uiob.  20,  5 ; 
ich  hab  dich  fin  kl^m  nn-jf^nliürk  verlassen. 
Jes.  54,  7 ;  wir  werden  aber  alle  vorwaiulell 
werden  vnd  dassclb  plötzlich  in  einem  augen- 
blick. 1  Cor.  t5,52;  vnd  {Emer)  gern  woll 
hiemit  ein  mord  stich  thoa  md  alle  meyne 
buclilo  vnil  lere  aufT ein  augenblick  «chendcn 
vnd  doin  leuti'ell  zu  eygenu.  auff  des  bocks 
»u  Leypizck  aiUu>arL  (1521).  aij*. 

AlgraUIckllch^  adj.wum»ntanm9:  an- 
gesehen das  sein  reichthum  vnd  schätz  ewig 
ist,  vnd  sein  vngemach  zeitlich,  ja  angen- 
bücklich.  Jen.  2,  276^ 

bUdt:  gleich  yn  ein  ander  wesen  angenbück- 

lirh  klimmen,  jrrundvn«!  vrsach  aller  artickel. 
(1520).  ej'';  sahen  aber  nicht,  rl^t«  da?  tulo 
bey  dem  kilch  wurde  sie  augenblicklich  ynn 
dreclc  tretten.  «tot  anier  ^  wUder  die 
Ayml.  Propheten.  (1525).  Eij».  —  mr  be- 
UUtxen  diese  strffr ,  em  gewis  sellenes  adr. 
des  IQ,  jh.  zu  Grimm's  tclb.  nachzutragen : 
augenblickling  ist  er  rain  wonlcii.  Wolfg. 
Mw,  ein  guOe  nütxliehe  predig  von  dem 
rechten  gttttn  Rauben,  o.  o.  1523.  atiy*. 

Angenbrannf,  angenbrnTin.  fiifrbran,  aug- 
branc,  f.  eininforvi  und  bedeutuug  sehwan- 
kendes wort,  zuerst  begegnet  es  bei  LulJi. 
nie  acc.  Ai  der  form  angpran  in  der  1 52 1 
erschienenen  schriß  „da$  magnißcat  vorteut- 
sehet  vnnd  nxtszgelegl" ,  tco  die  betreffende 
Stelle  bl.  aiiij"  lautet:  es  ist  ein  volek  dem 
sein  äugen  in  die  hohe  sehen,  vnnd  seine 
augpran  (p^feibrme)  in  die  hohe  gerieht.  Je^ 
denfalls  steht  augbran  /ur  augbranen  (wie 
die  Jen.  ausg.  1,  45T'  an  der  entsprechen- 
den stelle  setzt,  und  auc/»  die  ndd.  bibel  v. 
J.  1561  M.  h,  ZMoe.  14,  9  hat)  mit  d»m 
sing,  augbran,  augbrtne;  oder  darf  noch 
ein  dem  mhd.  oncbr.l,  ougcbra  {Ben.  1,231) 
analoger  sing,  aiigbra  angenommen  tcerdent 
der  sing,  erscheint  in  Luth.'s  Schriften  nur 
an  Hner  HeU§,  nmUd^  in  der  tduifi:  die 


lügend  von  s.  Johanne  Chrysosttmo.  Wtuemb» 
1537  {vgl.  augenblick)  vnd  swoir  wiederum 
im  sinne  von  jMi^reftnte.  die  dort  rorkon^ 
mende  form  angcnbraw  ent<fprieht  dem  äl- 
trr-nhd.  aiigbraw  (unser  augbraue)  mit  dem 
pl.  augbrawen  {Dasyp.  299^;  Franckfurter 
bibel  v.j,  1562  SJfet.  14,9  augenbniwen)» 
endlich  gebraucht  Luth.  dnt «Pdrtnoehfieei- 
mal  in  der  bibelübersctzutifj :  vnH  nm  <io1»on- 
dcn  tage  sol  er  (der  vom  aussatz  geretmgte) 
alle  seine  bar  abscheren  auiTdem  heubt,  aiu 
hart,  an  den  angbmnen  (wUg,  sapercUia).  5 
Mos.  14.  9;  vndmtisse  nicht  «ihen  die  aii- 
gonhrüti  der  morgenröle  (vulg.  urim  sur- 
gentis  aurorae)  Hiob.  3,  9.  der  pl.  aug(enj- 
brunen  (tiicJU  augbmnnen,  wie  spätere  bibei* 
omgaben  ha5«i)  ober  dir/le  de»  ein§,  smg- 
(en)brüne  voraussetzen,  woraus  dannaiigen- 
braune,  die  heute  vorherrschende gestalt die" 
ses  Wortes,  mit  Übergang  des  ü  in  au  ent- 
Sprüngen  wäre, 

Angenlied,  n.  xusammenselxung  dee  mM. 
Iii,  ahd.  blil  —  decket  'mit  dem  gen.  sing, 
oder  pl.  von  auge,  mithin  icörtlich  augcii- 
deckei:  mein  anllitz  ist  geschwollen  von  wei- 
nen vnd  mein  aogenhede {erste d,blbel:  mg~ 
browen)  aind  vertunckelt.  Hiob  16,  16;  ich 
wil  moinc  aiigen  nicht  schlalfen  lassen,  noch 
inoine  augenliede  scblurainorn.  ps.  132,  4; 
la»  deine  äugen  stracks  für  dich  sehen,  vnd 
deine  augenlid  richtig  ftir  dir  hin  lehen. 
spr.  4,  25;  las  dich  jre  schöne  nicht  ge- 
Utslen  in  deinem  lirrfron  vr\A  verfahe  iVu'h 
nicbl  an  jren  anj^euliiMien.  G,25.  neben 
diesem  bei  Luth.  gewohnlichen  pl.  äugen- 
Itede  emkefyU  ekunal  aiodk  der  henie  oUeim 
UbUehe  angenlieder:  das vnser äugen  mitthre- 
POM  rmncn  vnd  vnser  aogenlider  mit  wasaer 
fliessen.  Jer.  9,  1 8. 

weder  ahd,  ougahlid  noch  uüid.  ougelit 
begegnet;  emt  ende  des  1 5.  A  Meieer»^ 
berg)  ouglid,  pl.  ouglidder. 

AnjpnlBst^  f.  lust  der  angen:  atigcnUist 
ist  giuiL  vnd  rcicblhura.  randgl.  zu  1  Joh. 
2,  1 G ;  äugen  lost  heisst  er  sein  weib,  da  er 
imst,  last  vnd  freude  von  hat  mmdgL  mm 
Exeeh.  21,  Ifi.  in  der  Übersetzung  beider 
stellen  liegt  keine  Zusammensetzung  vor  : 
der  äugen  last.  1  Joh.  2,  16 ;  detner  au^en 
Inst.  SMeeK,  24,  16. 


Ülü 


AUGENSALBE 


157 


AUS 


Aagvnstiilbei  f.  collyrium,  ichon  oAd. 
«icsalp(b)a((rrajf  6, 191. 192):  salbe  deine 
«igCB  mit  augensalhe,  das  dtt  sehen  mtt- 

gMl.  Olf'^lb.  Jr.h.  IS. 

Aigenschein ;  m.  anbiick ,  compeclus: 
wenn  du  kinder  iiasi  vod  des  Kindes  gewon- 
%eil  für  dir,  vnd  bist  gemenget  vnter  die  bei- 
den,  vnd  hast  jre  siiten  Tnd werck  imangen- 

5  Tirin.  Eisl.  l,  508*.  —  «lAd.  OttgeHl  SCilin 
{Ben.  2%  i45). 

AlgeMCkeiBlich  I  aüv.  klar  vor  äugen, 
4erMlt^:  daromb  wirstn  sehen  angensehein» 
lieh.  (I.iraulT  du  dich  mit  glaabes  verlassen 
hast.  Eisl.  2.  1*>3''.  —  n^^ben  dem  adj.  rui- 
gerscheinlii  h  im  16.  jA.  auch  augenschtinig, 
arte  mhd.  schinic  neben  scbinlich  {Ben.  2\ 
147):  an  derselben  tngensebeinigen  Ittnle- 
mog  vnd  niitzbarkeit.  kleglich  ansudtm  4tr 
flnff  nideröstemiehüekem  lande*  o»  o. 
(1540).  aij*. 

iageistem.  m.  pupula :  vnd  geschieht  dir 
«bea,  wie  man  sagt,  das  da  dich  furchtest 
lUr  deinen  eigen  augenstem.  Jen.  1,  526^ 

Aegfnthräne,  f.  was  das  einfache  ihr^ne: 
jr  Würdet  die  bette  vnd  lustige  lager  mit 
äugen  threnen  wasdien.  Jm.  t,  17*. 

ilgIclB  (oiglin)*  äimm.  von  auge :  es 
gehet  nicht  so  schwinde  zu,  das  i>in  kinti  in 
mutterleibe  bald  zur  weit  geboren  Avorde, 
sondern  wird  langsam  gebildet,  cugiin.ohren, 
irndaHe  ^iedmas  nadi  einander.  Jen.  0, 
324'. 

Aus,  mhd.  und  ahd.  golh.  tU  ?r/f  r^uf 
nnprangUrh  *im  gnfh.)  nur  adverb  und  all- 
mikHch  zur  praeposUion  enluickelt. 

1.  ßU  aSvtrh  {und  interjeetion) 
sUht  ans 

1)  im  sinne  von  fort,  weg-  nn«?  mit  euch 
grohrri  p^fln  vml  ii  irren,  von  den  COncHijs 
tnd  kirchen.  {IböM).  gj  ';  aus  mit  dem  hü- 
ben. «0M  «cAent  AoMpAoriM.  (1643).  Müij"; 
aus  zum  lenfel  mit  den  gniea  wercken.  Jen. 
4,  521*;  aus  teufel,  ich  raus  jtzl  meinem 
berm  Christo  singen  vnd  spielen.  6,  221*. 

2)  aus  und  aus  onuuno,  gänxUch,  von 
enfnaf  m  emies  ifMi»  allesi  damnb  ge- 
wbehen,  das  er  Christnm  ansz  vnd  ausz  be^ 
w»v«?f»  ein  waren  «jott.  ausxieg,  der  ep.  vnd 
^ng.  von  christag  etc.  (1522).  Riij". 

3)  aus  und  ein :  wer  die  («jrroeAe)  nicht 


Weys,  der  wird  sich  sulen  vnd  brechen,  lias 
er  nicht  weys,  wo  et-  ein  odder  aus  sol. 
«btr  da«  erste  bncA  Mote,  (1527).  Btj''. 

4)  aus  und  an;  oben  aus  vnd  nyrgen  {so 
im  original,  Jen.  3,  259»  nirgend)  an.  der 
propkel  Habacuc.  ( 1 52ß).  e  ij" :  nb^a  aus 
md  nirgent  an.  wm  keMiehen  vnd  gestoien 
Briefen.  (1529).  Ej\  der  befconnfe  «pmeA 
zum  ausfahren  fJf'r  hexen. 

5)  ati"?  hinter  Substantiven:  Ih'I«!  e\n:h 
zum  lande  aus.  eyn  brieff  an  die  fursten  zu 
SaeheeH.  (1524).  Cij^;  mit  der  stauppen  tnr 
slad  aus  (Ainau«).  de  IFctte  br.  6.  53;  goU 
wird  darein  blasen,  so  zersteubt  os  tum 
fen<ifer.  Tiir  thiir.  vnd  zum  laden  aus.  der 
\  12.  psalm.  (1526).  avj'*;  auH  alle  seyten 
ans  biBt  du  «in  lugener.  auff  dee  boebt  su 
JLeipt^ek  anfMorl.  (1521).  aiiij*;  zu  Augs- 
pnrfT  i^^t  den  pnnl^on  reichlag  aus  (hin- 
durch) nicht  andere  der  papisien  rede  ge- 
west,  denn,  wo  wolt  jr  lutherischen  bleiben. 
Wider  den  nu^idUn»  sw  Drese».  ( 1 53 1 ).  Byi* ; 
e.  f.  g.  wollen  doch  ylir  pn»'diplii  ||  discn 
Winter  im  mit  hrotupg  hebttlfllieh  sein*  de 
Welte  ftr.  6,  2 1 1 . 

6)  in  den  ^uMr^ehen  Mf«Mai«ii«efsiifi- 
^«n,  meldte  dUtn  adn.  «II  verbis  eingdkit 
drürkt  es  zumeist  betcegung  ten  Innen  Aer, 
entfemung  und  ende  aus. 

II.  die  praeposition  aus  fordert  stets 
den  doHv,  mii  welcAemsi«  hieweüen  m  anssem 
(niAd.  t^em)  vertebnwlst:  vnd  hat  gleich  ein 
geyssri  pnmncht  von  slrickon  .  nllf>  >;cliafT, 
orh-^7pn,  laubcn  vnd  wpr-hszlcr  .luszeni  ffm- 
pcU  iricben.  passionai  Christi  vnd  atUi- 
fsArlsli.  (1521?)  Ciiij";  wer  äussern  schilT 
feilt.  iMcAr.  1 5S^ 

1)  am  häufigsten  dient  aus  zur  be:t>irh' 
nung  räumtieher  Verhältnisse  {von  innen 
hervor,  von  etwas  weg),  wofür  Jedoch  6e- 
lege  eatfweßknn  überf^leeig  erscAelnt,  dn 
fast  jedes  blatt  der  kibel  sie  bietet. 

7'  iraU  nh-ftammHng ,  herkunft .  heimath 
ausgedruckt  werden ,  so  bedient  sich  Jjuth. 
neben  von  gleichfalls  häufig  aus :  weis  ich 
denn  nicfal,  du  dein  bmder  Aaron,  ans  dem 
stam  Leui.  beredt  ist?  2  Mos.  4,  14;  ich 
bin  auch  ein  Isra^liKT,  von  dem  snmon  Ahr.i- 
haro,  aus  dem  gesclileclit  Benjamm  {umge- 
Aebrf  die  nl.  übereeltimf:  een  lsra€liet» 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


AUS 


158 


AUS 


uii  liel  zoaJ  Abrahams,  van  den  sUm  Ben- 
jamin). BAn*  1 1,  I.  M  land  und  ort  v«r- 

igendel  Luth.  in  äerrtgel  ßr  land  die praep. 
sm,  ßr  den  ort  von:  sind  nicht  diese  alle, 
die  da  reden,  aus  GaUlea?  aposl.  gesch.  2,7; 
das  war  ein  mm  ans  Macedonia.  1 6 ,  9,  teo 
die  erUe»  wugg,  du  «.  fest,  von  Macedonia 
hallen;  der  gehurt  aus  Poiito.  18,  2;  da- 
gegen :  der  gcburt  von  Aleinndria.  18,  24  ; 
dai  ist  der  Jbesus  der  prophet  von  Nazarelh 
ans  Gililea.  UaUh.  21,11;  der  könig  aus 
Syrien.  2  kSn»  6,  8.  doek  mtdn  der  könig 
von  Assyrien.  1  chron.  6,  G;  aiilT  künig 
Heinrichs  von  Engellaml  Inh  li  tiiel  einer 
1522  erschienenen  schrtjt  LuUiers;  der 
chnrftinl  von  Sachssen*  de  Wette  dr.  1,77. 
^me^Aiiiid^  itt  im  letsien  fall  zu  und  in : 
meinem  gnodigslcnn  vnnd  lieben  herm  her- 
tzitg  Friedrich  chiirfurslcn  rxn  Sachszen. 
aufschrift  eines  briefes  aus  dem  j,  1517 
{de  Wette  \,  77);  dem  durchleuehtigsien 
horl^ebornca  forsten  vnd  horni  hcrrn  Jo- 
hans  hert'/og  tti  Sachsen  churfurstcn  vnd 
landgralfen  yan  Düringen  vnd  marggrallen 
zu  Mcysscn.  desgl.  aus  dem  j.  1525. 

3)  ebeneo  weeheein  aut  wtd  von  M  an- 
gäbe  des  sin  ff  es,  woraus  elwoM  gewuMMUti 
\ni\  goli  der  liorr  machet  den  menschen  aus 
dem  erdcnklos.  1  Mos.  2,  7;  vnd  goll  der 
herr  bawet  ein  weib  ans  der  riebe.  2.  22; 
vnd  sie  buchen  aus  dem  rohen  teig  vnge- 
sewrle  kuclien.  2  Afos.  12.  39  ;  du  soll  auch 
seine  Schüsseln,  bechcr,  kannen,  schalen  aus 
feinem  gohle  machen.  25,  29;  dagegen:  du 
aoU  auch  einen  lenchter  von  feinem  ticbten 
golde  machen.  25,  31 ;  das  von  feilen  ge- 
mnrhi  isi.  3  Bios.  13,  40;  und«.  &|  We- 
der: das  man  ans  feilen  nnriit. 

4)  Überhaupi  gebraucht  Lulh.  die  praep. 
ans  ftodt  oß  da,  «eo  toir  heule  andere prae- 
positionen  voniehem;  CeA  habe  foligeuäe 
fälle  angemerkt: 

a)  für  auf,  nach,  gemü^z ;  aus  hefelh  des 
herrn.  Jos.  22,  9 ;  vnd  lies  aus  schreien  vnd 
sagen  so  Ninene  ans  befdbdeskVniges.  Jon. 
3,  7 ;  aus  befclh  des  ewigen  goUcs.  IV'm. 
16,  26;  also  nahmen  Isaac  vnd  Jacob  n  eiber 
aus  vüierhchem  befehL  de  Welle  br.  2, 
hXb.käu/iger  jedeth  nach  dem  befebl.  1 
JTot.  45.21.  3  M9$.  83,  2.  38;  Joe.  17« 4; 


19,  50 ;  21,  3  u.  o/ler.  aus  ral  seines  bru- 
ders  Nendai.  2  Mace.  4.  39;  droben  ist  ge- 
sagt, wie  Mose  aus  dem  rade  seines  schwe- 

hers  Jelliro  vc^rorflTi"»  lintie  hauplleut  nu^L 
der  zehen  gepoL  (152^}.  Cv.  doch  auch 
nacb  dem  ralh. ;£<ra  10,  3.  8;  Ephes.lAU 
ich  tocb  aber  bin  aulf  ans  einer  offenbarang 
(rulg.  secundum  revelationem).  Gal.  2,  2. 

6)  für  von:  ich  hab  auch  nicht-;  niranfronn 
denn  die  sach  der  warbeyll  an  yhr  selb,  der 
ieb  aust  hertsen  b<dd  bynn.  mrnm^et.  der 
bibliolhek  tu  Gotha  eod.  cftarf.379  jMf.  9. 

c)  für  mit:  zench  dein  schwerl  aus  md 
erslicb  mich  damit .  d:?«  niclit  diese  vnbe- 
schnittcne  körnen  vnd  mich  erstechen  vnd 
treiben  ein  spot  ans  mir.  1  Sam.  3t,  4; 
das  ich  Frölich  vnd  getrost  dem  teufel  mit 
aller  scinrr  Tnachl  thar  trotz  vnd  aber  trotz 
bieten,  ja  meinen  spot  vnd  gelechler  aus  Jm 
treiben.  Jen.  6,  IS2^. 

d)  für  aber  In  ans  der  messen ,  «bd.  (u^ 
der  mA^e ,  auch  ü^er  ml;e  {Ben,  2,  205), 
d.  i.  über  das  tnasz  hinaus:  aus  der  massen 
viel.  Jud.  2,  10;  ich  furchte  mir  aber  aus 
der  massen  scer,  das  solche  freueler,  leslerer 
vnd  pucber  werden  goU  piotsUch  der  mal 
eins  erwecken,  der  1 4  7 .  psalia,  { 1 532).  Ctj^ ; 
nn  vvnste  er  seer  vnd  .tis  »lor  ntri^-jen  \v«»l. 
das  \\\r  Wiiiemberger  das  sacramenl  nicht 
ein  opifcr  hielten,  kurtx  bdtetOait  vom 
abendmal.  (1544).  Vu^\  es  lant  aus  der 
massen  seltzam  vnd  lUgerlich.  ein  sermon 
rber  das  euang.  Joh.  20.  ( I  53  1).  Rnj*" :  e« 
thul  aus  der  massen  wehe,  das  die  varecb- 
ten  so  lange  obliegen,  der  prophet  Habaeue, 
( 1 526).  f  lj^  in  ^«ttt  gleiehemeiimebraueht 
Luth.  auch  aus  den  banden,  aus  den  ban- 
den :  so  nerrel  der  Ibeobigns  nusz  den  bun- 
den  wül.  eifn  vrteyl  der  iheologenUu  Paris:. 
(1521).  Ej';  das  sebwerd  aber  das  wert 
gottis  nympt  er  (Enwer)  vnd  gibt  für  nit 
mit  der  ^  In  v  len,  das  ist  mit  dem  buclista- 
ben,  sondern  mit  der  «sehneyden  das  isi  mit 
dem  geystlichen  vorslandl  zu  hawen,  wie  er 
anss  den  bundeo  {Jen.  1, 4 19*  aus  der  bmi"' 
den  ioohl  nur  druckfehler,  da  3.  483*  aut 
den  banden)  wol  geysllicb  kan,  lu-vs^r  dann 
deutsch  vnd  latinisch,  auff  das  vbirchnstlich 

^buch  bocks  Emsxers.  (1522).  Aiij\-  wie  wol 
der  geist  aas  den  bttnden  wol  weis,  das  ich. 


ÄÜSAÄTVVORTEN 


159 


AUSßlTX£N 


IM  fvttes  g&aden  verstehe,  wie  man  mttsse 

f'.npn  nrl  tjpr  (^'-firifTl  diirr!]  den  atiJorn  vcr- 
kleren.  vom  abendmtU  Chrüli.  (I52S).  cüj*. 
tgl.  au.<ibuud. 

iamhmhtm,  fertig  mlworfeii:  kh  wil 
aber  (wils  goU)  mir  teil  ein  mil  ncmi-n 
»nd  iUm  i!ifT{icTPn  iKgcnmaul  vnd  leslerer  kü- 
n«g  ÜejuL2i;n  voliend  aus  antworten.  Jen.  2, 
HS*.  —  sonst  ist  ausatilworleo  «s—  über- 
MflMflCII. 

iiMrbeilen  (auserbeilen),  1)  zu  ende 
arbf-itn  •  vHfl  sine!  j-nn  80  viel  frage  liomen, 
das  uiau  sie  nymmer  kan  aus  crbcyten.  vber 
Im  mte  buch  Mose.  (1527).  Fiij* ;  iho  be- 
|en  vnd  bilte  ich,  das  midi  der  liebe  goll 
an  encr  stat  wolle  lassen  kranck  werden 
vnd  mich  hei.<sen  ablegen  diese  mcinu  Init- 
lea,  die  nu  ausgearbcilel  vnd  gedienet  hat. 
Jn-  7 ,  494° ;  ich  hal)e  au:fgearbeilcl  vnd 
augdebl.  de  WeUe  hr.  5,  529. 

2)  ausbilden:  vud  mus  denckcn,  wie  em 
fertige  vri<!  Tt  tk;  vnd  spal  dran  sein,  das  ers 
fein  auserbeile.  Sir.  38,  31. 

AwkiMea,  denk  bäumen  autin^en: 
dit  leuffd  attsbMiiien.  muleg.  der  euang. 
ton  erstem  bis  aduent.  (1527).  RvjK 

4isbaHcn  ,  fertig  hauen:  Saloino  nam 
Piiarao  tocUler  vnd  bracht  sie  in  die  siad 
bii  er  tnibaw^  sein  heos,  vnd  des 
berrn  bsu,  vnd  die  maoren  vmb  Jernsalem 
bnr.  l  kön.  3,  1 ;  vnd  da  Salomo  halle  aus- 
gebawpt  des  Herrn  haus ,  vnd  des  königes 
bau5,  vnd  alles  was  er  begerU  9,  1 ;  auch 
«dialfet  er,  das  man  eilend  die  manren  zn 
Jerusalem  ausbauwen  musl.  1  Macc.  13,10. 

Aaftb^lsiCB,  gebraurhl  Lulh.  häußg  ßgür- 
li<h  fnr  verdrängen :  welche  gern  all«  pfaf- 
leo  aus  bissen,  ein  sermon  vber  das  euang. 
M0m  7.  (1534).  Cf;  keine  {brüderedMft} 
bat  die  andern  ansgebissen»  ob  elliebe  gleit  h 
vntcmanikr  feind  waren,  die  drey  symbola. 
(1538).  <'itij*;  die  zwcy  Icyden  sich  nirht 
mit  emauUer,  geiUen  oder  surgeu  vnd  gleu- 
bee,  eines  nins  das  ander  aosbeissen.  dat 
5.  6.  vml  7.  eap,  «.  Matihei.  (1532).  Aij* ; 
das  ist  auff  judisch  geredt,  da  ein  ehewcib 
4as  ander  aiubeis  (ansfrux).  randgi.  lu  Sir. 
7,  28. 

Aiakcllni  belbiul  «erlreiben:  die  die 
ebene  Imade  sokhs  sebcn  vnd  von  Jerusa- 


lem komen,  die  dir  solchen  hohen  verstand 
lies  allerheiligsten  jüdischen  wider  aushei- 
len, vom  schem  hamphoras.  (1543).  Cj''. 

Ansbelcn,  bis  zu  ende  beten :  vod  da  Sa- 
lomo alle  dis  gebet  vnd  flehen  hatte  Air  dem 
licrrn  ausgehctlvl.  stund  er  auff  von  dem 
allar  des  lierrn.  !  kön.  8,  54  ;  s.  Bernliart 
aull"  eine  zeit  einrm  ;-uten  freund  klagcle, 
das  jui  so  sawr  wurde  recht  zu  beten,  vnd 
nicht  kdnde  dn  vater  vnser  on  fiftaibde  tu-' 
feile  ausheleu.  Jen.  G,  IS 3'. 

AtK>beite,  f.  „dem  feinde  im  kriege  ab" 
genommenes" :  vnd  es  war  der  vbrigen  ans- 
beute,  die  das  kriegsuolck  geraubel  lialle, 
sechs  md  hundert  vnd  UbifT  vnd  debenzig 
tausenl  schafe,  zwey  vnd  siebenzig  tauseot 
ritiilfv,  ein  vnd  sechzig  tausenl  esel,  vnd  der 
wc'ibsbilde,  die  nicht  mcniier  eikand  noch 
beygclegen  hallen,  zwey  vnd  drcissig  tauscnt 
seden.  4  JVoe.  31,82 — 85;  sollen  sie  denn 
nicht  finden  vnd  austeilen  den  raub,  einem 
jglichen  man  eine  metzen  oder  zwo  7ur  aus- 
beule, vnd  Sissera  bündle  gestickte  kieider 
zur  ausbeule,  rieiu.  5,  30 ;  die  hauszczihrd  ' 
Wirt  teilen  die  anstbeut.  |it.  68,  13  in  der 
ausl.  des  67.  (68.)  |)«a/men.  (1521 J ;  so  viel 
der  streit  lerlicher  ist  vnd  sawrcr  wird,  yhe 
lieblicher  vnd  frOhcber  sieg  vnd  ausbeule. 
tUe  ep.  des  jproj)Aelen«l«Ml«.(152C).hiij''; 
da  bebt  sich  dn  nimoni  bis  er  vberwunden, 
seinen  harnsch  vnd  ausbeule  geben  mus.  die 
drey  symhoJa.  fl538).  Cüj". 

heute  giU  in  diesem  sinne  nicht  mehr 
ausbeute,  «on^em  dos  einfache  beute  (f.d.). 

Aasbentea:  vnd  wirds  also  ausrichten, 
das  seine  vcler,  noch  seine  Voreltern  nicht 
iliun  kundten,  mit  rauben,  plündern  vnd 
ausbeulen.  Dan.  1 1,  24,  nach  Grimm  u/lb, 
I,  831  praedmn  dieidere, 

Ansbieten,  1)  feil  bieten:  als  were  er  dn 

knapsack,  der  faule  vnnotige  wahr  vnd>h»>r 
trüge  vnd  ausbdte.  vermahnung  xwn  Sacra- 
ment.  (1537).  Üj"*. 

2)  sieb  ausbielen,  tieh  wo/Sr  oniyebe»: 
dis  sage  ich  darumb,  meyn  lieber  Icser,  das 
du  den  leidigen  teuffel,  der  sich  ynn  d.  CaH- 
siad  für  eynon  geysl  ausbeul,  kennen  sollt. 
das  andere  ieyl  widder  d.  hyml,  propheten, 
(1525).  Küj*. 

iisbitten,  losVitten:  als  aber  Mendaus 


oiy  ii^uo  uy  Google 


AUSBLASKN 


160 


AUSBREITEN 


vberweisul  ward  verllies  er  (fem  Piolcineo 
viel  gel(lt>,  wenn  er  jn  beim  könig  möclii 
ausbiUeu.  2  Macc.  4,  45. 

inUateSy  figürUeh  für:  itberaU  bekannt 
machen  von  der  sinnlichen  bßimtktng:  durch 
blasen  verhünJif/en  in  folgender  stelle:  die 
vvorl  kann  er  feyn  sagen  vnd  luil  schrifiten 
ausblasen,  er  wolle  sich  lassen  weysen.  tcid' 
ier  dU  hjgwU.  profhelm.  (1 S25).  EiijK 

AisbliiSenlereii ,  (ausblcscniren),  aus- 
schmücken: dar/ji  «lic  t*i<;i'ho(re  ablas  geben 
vnd  diu  prediger  lioch  rliiluien  vnd  ausklese- 
niren.  awl.  der  «iiosi^.  an  den  fümeuusten 
/ir«!«».  (1527).  HBviij*. 

Blüsenieren,  bei  If.  Sa e/kf  bleseuiieren, 
mhd,  bicsenicrcn  und  blasen ieroii  \lien.  1, 
201)  isl  aus  dem  frans.  UUbomm-  {itul. 
bluonire)  —  wappen  malm  emMnnl, 

AmUelWflf  ^MgbMben,  tUda  kämmen  : 
war  es  yhn  zuuorniUllen  .  .  .  icb  wurd  micb 
fnr  soIrln'iM  vvidilorparliscbcm  richler  cnt- 
seixen,  auszbleybeu.  appeUalion.  (152ÜJ. 
Aij'*;  darmnb  miis  auch  der  Anregen  aus> 
bleiben  vad  kein  spalregen  konien.  Jer.  3,  3. 
häußgfr  hei  Luth.  nuszeiiLlLÜtL'H  ft^.  m.  s.). 

AusblatrU;  sanguiuvm  cffundere :  vnd  snii 
blul  ausblulen  lassen  an  der  wand  des  aUars. 
3  JCoi«  1, 15;  vnd  lasse  das  vbrige  blut  aus- 
bluten an  des  <il  un  s  bodcn.  5,  9. 

Ausbohren,  bohrend  heraus  bringen  . 
er  den  kern  gar  auspebon'l  fin»'  IcdigL'  buken 
da  lasse  sieben,  daa  man  kindcr  zur  schulen 
kalten  »oUe.  (l530).Jij^ 

Aisbesen  j  iracundiam  exercere,  austoben: 
er  {Christus)  lessei  ilin  iden  teufel)  jelzl  aus- 
hnssfMi  Iii«  7.11  seiner  slnnde.  tischr.  202\  — 
iit  Wie  das  einfache  bösen  landschaftlich, 
wenigsten*  in  Oberhessen,  eehr  gebräHchUehf 
doch  von  Vilmar  idiol.  nicht  verzeichnet. 

Ansbrcrhcn,  mhd.  u/,  briicben  (Ben.  i, 
240.  242;»  alid.  ü^^brücban,  ('^brcbbanC^rra^ 
3,  2ü4j,  herauss  hervorbrechen. 

X)  (raitsiftv:  so  sol  er  die  steine  beissen 
ausbret-ben,  darin  das  mal  ist.  3  Mos.  14, 
10 ;  villi  ilcr  könig  gebot,  das  sie  grosse  vnd 
kOsihciiu  sieine  au»brecl)eu.  1  kön.  5, 1 7 ;  nu 
mnsz  man  gewisilieh  die  knchen  fenster  ausz- 
brechen,  da  eltlich  heylig  veUer  vnd  geysl- 
licb  licrrcn  predigen,  euang.  von  den  Udlen 
austselsigen.  (1521).  Aij*. 


2)  intransitiv:  bie  brach  mir  warlithder 
schwei<5  aus.  von  der  winckelviesst'.  (1534). 
Aiiij ' ;  wenn  denn  das  mal  widerkuuipl  vnd 
ausbricht  am  hause.  3  Ifo*.  14»  43;  ab» 
lassen  sie  der  natur  yhre  natUrbche  quelle, 
die  weyi  sie  nil  babenden  glauben  vnd  >^oUeD 
docb  rail  kleidern  vnd  tiscb  t  sscn  weren,  das 
sie  nil  vbirgebeu  oder  auszbrecbeu  soU  ^atu 
den  ikr  geeetUen  eekrasUtm  eekreUen).  minder 
den  falsch  genantten  geystl.  stand»  (1522). 
Dj'':  liif  hrirlit  nusz  {kommt  zum  Vorschein) 
ybre  fuhche  deuiuU.  auszleg.  der  epist.  vnd 
euang.  des  aiuents.  ( 1 522).  BBüij'' ;  so  vber> 
schwencklich  wird  die  erkenloisa  gottis  ms- 
brecben.  die  ander  epistel  Petri.  { 1 524). 
aiij'';  von  initteniacht  wird  das  vriL-hi'k  aiis- 
brocben  vber  alle,  die  im  laude  vvuu<;u.  Jer, 
i,  14;  an  allen  orten  ist  auch  ewer  glaube 
an  gott  ausgebrochen  (MMMim  feiBordenV 

1  Thess.  1,  8;  vnd  Dauids  namen  brach  aus 
in  all'Mi  l  iiiilen.  1  chron.  15,  17:  als  der  icb 
meiuci  b<>äen  scliaade  biUicb  soll  zudecken, 
wo  sie  wolt  ausbrechen,  von  den  Juden  wi 
jren  lügen.  (1543).  ciig';  wenn  das  lasier 
beymlirli  i>t,  das  es  niemand  schaden  Ihul 
denn  ylirii  allein,  sol  icb  scinvf  igen  vnd  heym- 
iicb  strail'en,  heraus  belffen  otldorzu  scbarren, 
das  es  nicht  weiter  ausbreche,  vber  da*  enl* 
buch  Mose.  (1527  i.  biiij^ 

Auäbrellfn,  pandere.  expandere,  «jrten* 
den.  prupatjare,  dirnlgare. 

\)  dl«  iiaiidti  ausbreileu,  aunireckeui 
wenn  ich  sur  stad  bin  aus  kome,  wil  ich 
meine  liendc  ausbreilen  gegen  dem  bern* 

2  Mos.  9.  20;  bio  breitet  jre  hende  ans  lU 

den  aniii'U.  Sfir.  31,  20. 

2)  Hügel,  lillicbe,  federn  au:>bretlcn,  aui- 
s|»retltfn.*  vnd  die  Cherubim  sollen  jre  flitgel 
ausbreilen  oben  vber  her.  2  Jfoa.  25,  20; 
fladderne  odder  ausgcbreilc  flugei.  der 
prophet  Sacharja.  (152S).  Sij" ;  er  breilel 
seine  filticb  aus.  5  Mos.  32,  11;  {gott)  ab 
eine  gluckhenne  seine  filtich  vber  vns  au^ 
breitet,  ausl.  der  ep.  vnd  euang.  von  ostem 
etc.  (1544).  Ttiiij';  litlt  slill.  ich  will  dir 
deyne  feddcrn  ein  vveiu^  auszbrcylten.  aujf 
des  docJlw  sv  Leyptxidt  amtwort.  ( 1 52 1).  a  ij\ 

3)  twcige  ausbreiten :  ich  breilel  meine 
zweige  aus  wie  eine  eiche.  Sir.  24»  22;  ein 
ausgebreiteter  weinstock.  Esech»  11, 


uiLjiiizuü  üy  Google 


AUSBREITCR 


161 


AUSBlBEiN 


4)  kleider,  leppiche,  decken  ausbreiten: 
vnd  hroilen  ('in  Ivleid  aus  vnd  ein  jglicher 
vvarü  üie  sUrnbande  draufl".  rieht.  8,  25; 
gMeh  wie  man  die  kindlin  gewcnet,  das  sie 
fosten  vnd  beten  vnd  jr  kleiderlin  des  naehles 
ausbreiten,  das  jn  das  cliristkindlin  odder 
sanct  Nicolas  bescheren  sol.  der  lAl.  psalm. 
(1532).  Bj**;  —  breite  aus  die  teppich  dei- 
Mr  wohBong.  /e«.  54,  2 ;  —  er  breitet  eine 
urolcken  aus  znr  decke,  pt»  105»  39. 

5)  briefe  ausbreilen,  zum  lesen  entfallen: 
vnd  da  Hi'^ki,!  die  bricue  gelesen  halle,  gieng 
er  bm  auli  zum  hause  des  berru  vnd  breitet 
lie  aus  ftir  dem  herm.  2  feffn.  19,  14. 

6)  propagare:  golt  brtite  Japhelh  äiis. 
1  Mos.  9,  27  ;  rlnher  sind  an*;p;'  breitet  die 
geschlechl  der  Cananiter.  16,  Ib. 

7)  offenbaren,  bekauhl  machen,  ver- 
Mm:  da  sie  ca  aber  ^ehen  hatten  brei- 
teten sie  das  weit  ans.  Luc.  2,17;  disze 
vorheyssung  gollis  ist  darnach  durch  die 
Propheten  fast  wol  getrieben  vnd  weylter 
anubreyltel.  auszleg.  der  ep.  vnd  euang. 
d«  «hieiils.  (1522).  Aiij**;  die  propheten 
alda  an  der  Saal  räum  vnd  loch  suchten  yhren 
eeysi  vnd  crifTl  aus  tu  brcytten.  letdder  dte 
ii\iWiL  proptieien.  (1525).  Kiij»". 

8)  re/l.:  je  mebr  sie  das  volck  druckten, 
Je  mehr  sieb  es  nehret  vnd  ausbreite  2  Mos. 
1.  12;  wie  sich  die  bcchc  ausbreiten.  AMos. 
24,  6;  vnd  sein  gut  bat  sieb  ausgebreitet  im 
Uttde.  Biob  l,  10. 

Aiabieiteri  m.  offenbarer^  in.  juigender 
UtlU  bexeichnimg  iiS  hetU  ^tiHes :  der  aus- 
breiler  vnd  crnccrcr  . .  .  war  noch  nicht  ge- 
geben. Je«.  1,  557*. 

iisbreitmg)  f.  verbreilung :  szo  yemand 
neya  prediget  fahen  will,  messig  sich  scyner 
eyle  vnd  bss  mich  auch  tu  meiner  wort  ausz- 
breyiang  raten,  eyn  temm  VM^demeliehen 
Uandt.  (1519).  Aj». 

Aubrcnnen^  1)  inlrans.:  wenn  ein  liechl 
edder  atrohabn  gar  ausgebraDd  itxt  verletscben 
^il,  so  gibts  eine  flamme  von  lich  ab  wolls 
aller  cr^t  reelit  rrnhronnen.  der  prophet  Da- 
*<eL(t5äO).  Aij  ' ;  gleich  ab  weuü  eine  gantzc 
ited  ausbrennete.  der  prophel  Sacharja. 
(1528). 

2)  trans. :  vnd  Josua  brandte  Ai  ans.  Jos. 
8,  2S:  alle  jre  pallast  brauten  sie  mit  Tewr 


aus.  2  chron.  36,  19 ;  das  er  dein  land  ver- 
wüste vnd  deine  stedte  ausbrenne.  Jer.  4,  7 ; 
vnd  weil  ers  mit  blute  vnd  vnrecht  gebawei 
hat,  wil  ers  nit  mitwasaerabwasscben,  son- 
dern mit  fewr  rein  ausbrennen,  der  prvfhet 
Habacuc.  (1526).  liij". 

Aasbringen,  i)  unter  die  leute  bringen, 
veröffentlichen:  vnd  bringet  ein  büse  ge- 
sehrey  vber  sie  aus.  5  Jfo«.  22,  14 ;  wenn 
er  (Jotepft)  von  andern  ein  böse  gescfarey 
hörcle,  sagt  crs dem  vater  heimlich  vndbringls 
nii  lil  weiter  aus.  vber  das  erste  buch  Mose. 
(Iü27j.  hhj'';  das  gcrüchl  vom  churfürsten 
ausgebracht  ist  falsch  vnd  erlogen.  Jen.  8» 
160";  darumb  hat  er  auch  nriechenland  dem 
TUrckoo  geben,  aulF  das  die  Griechen  vor- 
jagl  vnd  zustrewet,  die  griechische  sprach 
aushrcchlen.  Jen.  2,  463'*;  druiub  hab  ich 
die  bttchlin  durch  den  druck  ausbrecht  de 
WeUe  br.  3,  229. 

2)  erwirken,  erhalten:  er  mag  bcy  dem 
keiser  ein  kinckernel  ausbringen,  das  alle 
gense  stille  schweigen,  wider  den  bischoff 
itt  Magd^tg,  (1539).  Jj**. 

Aesbrurb,  m.  von  ausbrechen,  Aervor- 
kommen:  darnach  llnit  or  rin^  n  lusiigcn  aus- 
bruch  (1522:  au!».sbruchj  vud  s|iaciergang. 
oorr.  a»ff  die  ep,  f.  Anitt  an  üe  RSmer* 
BindseilMben,  442. 

rQf  u,  was  ausbrüten :  der  seync  eyer 
auff  der  erden  lessl,  vnd  lesst  sie  die  heissen  er- 
den aui>brUen(  1524 :  ausbruen).  A'o^39,14. 

brflen  ßr  brflten  erfoedl  später  In  der 
Schriftsprache  (UtndschafUieh  toU  es  z.  b. 
in  der  Weüerau  noch  vorkommen,  vgl.  iVe  i- 
<J  a  n  d  tclh.  1,  ISS)  und  frühzeitii]  auch  in 
den  bibeiauagaben.  vgl.  ausbrüleu  und  brüten. 

AMirfitcn,  ova  ece/ndere,  auehedtetn: 
gleich  wie  ein  vogel  der  sich  vber  eier  setzt 
vnd  brütet  sie  nicht  aus.  Jen.  17,  11;  wie 
eine  hcnnc  ein  eye  vnter  sich  nympt,  vnd  das 
hünlin  ausbrUt.  vber  das  erste  buch  Mose. 
( 1 527).  Dj** ;  dieser  heiliger  geiei  dnnckt  mich 
ein  junger  heiliger  geist  sein,  welchen  der 
nllc  heilige  gci.st  Stcnckeff'l'i  'so  nfnnl  Luth. 
Schwenkfeld)  geheckt  vmt  au^gcbnlclel  hat. 
kuri»  bekentnis  eom  obendmaL  (1544).  Gij'*. 

mhd.  <tii  brflelen  (Ben.  l,  267). 

AnsbnbcU)  fleischlichen  lüsten  bis  zum 
überdnuz  frühnen:  dromb  sein  sie  zuuor 

21 


Digiii^uu  by  G(.)0^1c 


AUSBUND 


AUSD1NGBN 


wild  gnug  vnnd  wollen  (wie  man  sagt)  ausi- 
Lnhfnn,  szo  sichs  viel  mehr  bvnoin  bubct. 
an  den  chriiUichen  adel.  (152üj.  Mij^;  das 
•ie  die  taalTe  worden  Tertihen  vnd  auffichie- 
lien  bis  «e  ausgebubct  hotten,  wmtmung 
swn  sacramenl  Aij'';  es  meinen 

viel  damit  dem  eheiiclicn  stand  ni  entlaulten, 
das  sie  ein  zeiilaug  wollen  auäbuben  vnd  dar- 
nach frora  werden.  J«m*  %  1 60*. — «flfJ.  bnben. 

Ansbendj  m.  das  beste t  vorzüglichste  sei- 
ner art:  der  furburull,  der  auszbiiiul,  dor 
kern,  der  marck,  dor  grund  viid  wie  kan  icii 
yhr  eherliche  lillel  alle  ertzelen.  ausiteg. 
der  ep.  wtd  Mumg,  det  aiitenti.  (1522). 
Bj' ;  sonderlich  aber  wollen  die  Phariseer 
der  koni  vn<l  ausbund  in  diesem  \rd(  k  «^ein. 
zwo  predigt  auff  der  kinderlauffe.  (1540). 
Aiiij" ;  d«  siad  bey  etnander  gewesen  Christi 
vnd  der  aposlel  iunger*  ein  ansbnnd  der 
Christen,  zwue  sermon  auff  da*  1 5.  vnd  1 6. 
cap.  in  ärr  apostelgesch.  (I52n).  Aviij* ; 
die  besteil  vnd  iiillzUchslcn  lerer  aber  vnd 
den  ansbund  balte  man  die»  ao  den  caiedii»- 
nus  wol  treiben  kVnnen.  der  propAel  Sa- 
chfjrja.  (  ir)2S).  Äüj* ;  dio  zclion  gopot,  citi 
aiisbundgoUliclicr  \r>rc.deudsch  calechismus. 
(1529J.  Mj**;  also  iiaben  wir  diesen  schönen 
paabnen  (ps.  HO)  ab  einen  sonderlichen 
kern  vnd  ausbund  der  gantzen  schrifH.  der 
110.  psalm.  (1530^.  hij'';  solchs  solt  ein 
ambund  sein  vbcr  alle  seine  vorige  hdclier. 
Jl:tir(*  bekenlnis  vomabendnuil.{löii).  Ahj  , 
so  mtts  nu  dis  ganlie  land  des  Josephs  ge- 
niessen,  also  das  es  ein  ausbund  für  allen 
landen  worden  ist.  «fter  das  arale  bwh  Mose. 
(1527).  nnf. 

Eigentlich  bezeichnet  ausbund  wie  mhd. 
Oberbnnt  (Ben.  1,  135)  dm  aw  protze»  a«m 
muster  ßr  den  käufer  herausgebwidene 
Schaustück  einer  waare,  das  immer  das 
beste  zu  sein  pflegt,  vgl.  Grimm  wtb.  1, 
841.  Weigandwib.  1.  76. 

Anbindf  g  (aastbnndig),  w^,  vmvS^uk» 
ausgezeichnet :  eyn  nuszbundige  gelerte  epi- 
stel.  vorr.auff  die  pp.  an  die  Ebrecr ;  dns  l>c- 
weyazel  kOnig  Heyniz  mit  scynem  buch  alsz 
mit  eynem  aussbnndigen  exempeL  onfteori 
dnusch.  (1522).Fiij";  ich  wil  doch  ein  doe- 
Inr,  iri  auch  ein  ausbUiidiger  doctor  sein,  ein 
sendbrieff  %<m  dolmeUckin,  (1530).  ^\  ein 


ausbundiger  euangdist.  das  14.  «Mi  15.  My. 
$.  Johannis.  (1538).  Ollj^ 

Aiisbündigj  adv.  valde,  omnibus  modts 
{Alb9ft  Heu  hf):  sitttemal  viel  juagir 
leut  da  sind,  die  gifkiachc  leclion  ausbundig 
wohl  versehen  mugen,  de  Wette  br.  2,  49 1. 
—  äller-nhd.  auch  uszbuudig:  du  (tm  j. 
1443)  was  es  zu  sent  Walpurgs  tag  usi- 
bundig  kalt.  W.  OenUmberger  bei 
Schminke  monim.  Hass.  2,  531. 

Aasburt.  f.  dUrfif  für  ausgi'luirt  stehen, 
aber  welchen  sinnhat  es  in  folgender  stelle? 
dien  darf  man  sich  nil  besorgen,  dasz  die 
fUrsten  solche  geblliche  gdter  alle  den  kainr 
werden  lassen  an  sich  ziehen,  sie  werden 
auch  in  der  ausbiirl  sagen  wOMpn,  und  eil 
vnbtUig,  wenn  es  le  dazu  koiuen  soUl.  ie 
Wem  br.  5,  23. 

Arndnikeiy /er(i^  dänken;  nach  den  er 
ans  gcdanckt  vnd  alle  wrdiliat  erzelel  bat, 
Ihut  er  zu  letzt  dran  einen  wUndsch.  dtr 
lll.p<atoi.  (1530).  CiiJ*. 

Aiaiefcien^  anae^nand^  xieAen,  nni* 
spannen:  der  den  himel  ansdehael  wie  sin 
dünne  feil.  Jes.  40,  22;  weil  sie  vns  schnW 
geben,  wir  breiten  vnd  denen  die  inf^n-i  h- 
heit  aus  vnd  vmbzcunen  die  golihcii  liaiuii. 
von»  oteMtaMl  €Mlf.  (1528).  iij^ 

Ansdcnhen«  eawcijiffara:  wer  wil  ein  aoldi 
wQnderlich  wesen  nennen,  rtii  ^Im  k  ti,  .tu<- 
spreehen,  anfüsehreihcn  ?  vom  schtm  harn' 
phoras.  (1543).  Gj'';  fijr  gulles  augea  aber 
ist  fler  schale  so  gros,  das  nicbl  ansandendun 
ist.  vber  doa  enie  buch  Mose.  (1527).  rjT. 

AnsdifBen,  zu  ende  dienen:  ich  hnite  ge- 
hoUl.  luan  sollt  sich  hynhirt  an  die  hcyUge 
schrifll  selb  geben  vnd  mcyne  hucher  faren 
laasen»  nach  dem  sie  nu  auas  gedienet  vad 
die  herUen  yna  vnd  au  da>  achrifl  geAnet 
haben,  sermon  auff  das  eMMf.  Luc.  IR. 
(1523^.  Aj^;  Mdhumetb  gibt  Tor.  es  {das 
evangelium)  scy  auch  wol  recht,  aber  es 
habe  lengestausgedienet.  «omfttie^  laidder 
die  Türcken.  (1529).  fiij  ;  vnd  hat  jn  also 
gesliin,  das  er  nimer  mehr  kan  .Mi^^'odienel 
noch  gnug  gehalten  werden,  vermanung  zum 
eaeram§nL  (1537).  Cj^ 

Aiadlngfli  oiiabedAi^an,  äsiAäiiems  vnd 
müclilen  solchs  noch  wol  ausdingco,  oder 
mit  feinen  worleo  ver waren.  Jen,  318^ 


Digitizea  by  Goü^l 


AläÜOUHfiN  163  AUSEaiULÄREN 


kuHntm,  arefiteerefMlMOk,  ansdorren : 
ndMlIcD  aUe  felJbewme  crforen,  das  ich 

«fpn  p^lnen  hawmüusgedorrcl  rnd  den  dürren 
bawm{<itiuend  gemacht  habe.  Ezech.  1  7,  24. 

kudnhtUf  sidi,  sich  herumwinden,  enl- 
ititäm,  enUehU^fen:  vnd  hal  aich  (der 
pabsii  also  selbsausgcdrehelaus  der  kirchen. 
von  den  tonrilijs  vnd  kirchen.  (1539).  Bij"; 
auch  isls  nitgnug,  das  du  wollcsl  dich  niis/.- 
drelien  mit  wortten  vnd  sagen,  ob  das  baps- 
iBHi  wd  mter  Aen  leulTel  etwao  ist,  sto  sein 
dorli  vnler  yhm  rrum  chrislen  allzeit  blieben. 
roH  dorn  bapstum  zu  Rome.  fl!")20).  Gj**; 
tlaruiul>  iuuütii  dich  nicht  so  ausdi  eben  vnii 
»gen.  die  ganUe  weit  tfalit  also,  an  die 
pfarrherm  wider  den  vndter  tu  predigen. 
(1540).  Aiiij* ;  ahcr  das  gill  nicht,  das  sie 
ahn  wollen  den  lext  des  abendmals  vngewis 
ntacheii  vnd  sich  als  die  diebe  lieioiiich  aus- 
drfben.i>oai  abeaamuU  CkHsti.  (1 528).  b  iij^ 

iisdfftckci»  dMTth.AmAtn  Jbaraiw- 
hringen:  wenn  mnns  mit  wagenradcn  v»d 
pferdeo  atisdrcssclil  {für  .lusdrischl  i.  Jes.  28, 
28;  da  der  weiUeri  auj-gedrosclicu  vnd  in 
die  tdieaDe  geaamlet  war.  mm  predigt  au  ff 
derMidertei^e.  (1540).  Cij'. 

Aiftdrlagen,  herausdringen,  1)  intransi- 
tiv:  (Chm(UÄ)  hal  dieson  frrossrn  schreck- 
llcbM  zorn  %o  slarck  geiiilel  vnd  ansgcstan- 
da,  das  jnie  der  bluUchweia  dral>er  aus- 
^aoge.  Eul.  2,  433''. 

2)  transitiv:  (Jona)  lest  die  amien  leule 
▼mb  seynen  willen  solch  schrecken  vnd  fahr 
md  iacaer  leydeo  bis  yluu  goU  die  sunde  aus- 
driaget.  der  preph»tJ«na,  (1526).  Eiij*. 

iisdrvrkcB  (ausdrnckcn ) ,  aa^prlmara. 
WfinnUeh  :  vnd  da  er  des  andern  morgens 
fnic  auflsiund,  drucket  er  den  Inw  aus  vom 
M  «nd  üPllet  eine  schale  vol  des  wassers. 

6, 28 ;  eio  mal  von  feit,  von  marck  von 
aasgedruckton  hefen.  tfrr  fropAal  JetaSa. 
(1528).  FiMj\ 

2)  andvuien,  bezeichnen:  es  war  nicht 
Utr  ausgedruckt,  was  man  mit  jm  tbuo  solte. 
2  Mos.  15,  34;  es  (das  wSriMn  amen) 
''nicll  aus  den  glauben,  den  man  haben  soll 
>B  allen  bitten,  auszleg.  deuUrh  des  v.  u. 
(1518).  Jj'';  vnd  sind  hie  ein  teyl  namen 
aoiied^ckl.  übw  da»  mU  huh  mose. 
(iS27).  e    ;  das  ist  recbi  md  duistUcb  ge- 


dacht, die  rechte  warheit  vnd  dieses  artikek 
Qieinung  troflen,  ob  w(d  nicht  nach  der 

siherff  da  von  gered,  noch  so  eben  ausge- 
druckt wie  es  geschehen  ist.  «o»  Jhen 
Christo.  (1533).  Jj^ 

3)  das  pari»  ausgedmckt  §UH  häu/ig  für 
deutlich.  Mm*  muffMproehen:  es  mflssen  an- 
gedruckte, slmcke  wort  dazwischen  komsil, 
die  es  vnlerschcyden.  das  ander  teyl  teidder 
die  hgml.  Propheten.  (1525).  Eiiy'*;  es  ist 
yhe  verboten  mit  an^edrflcklen  Worten,  man 
sol  sich  nicht  rechen,  vber  da»  mfe  kudk 
Mose.  (1527).  biij'' ;  herzog  neorg  wolle  aus- 
^'<'d r tickte antworl  haben.  deiVetlebr.  3,  273. 

Aii8Üricklicb,  adv.  exprcsse,  deutlich,  be^ 
atfnml?  warOmb  sagts  aber  gott  nicht  ans- 
driicklicb,  wir  WoUcn  kurzümb  daruoo  vnd 
vns  trollen  in  ein  nti  l'-r  land !  Eisl.  I,  33 

Ansdrnckuug;  /.  uas  das  heuliye  aus- 
druck:  das  man  denselben  in  keintin  wcge, 
oder  je  nicht  ander  wege,  massen  vnd  wdse, 
der  hegreiir  vnd  ausdruckung  der  worl  eini- 
gen aMtnudi  tluni  mni'o.  Je«.  3,  ISS''. 

Attsccken^  eig.  alle  ecken  wovon  ermes- 
sen, figürU^  »argtam  imtenuchen,  erör- 
tern, erforschen:  yhrwoitM  suTorausedten 
vnd  vber  klügeln,  ausleg.  der  evang,  an  den 
fürnemisten  festen.  (1527).  Ij*;  wie  aber 
das  zugehe,  das  sollen  wir  nicht  ausecken. 
e6«iid.  AAv** ;  ob  wir  nicht  aUea  kflnnen  aus- 
ecken,  ligl  nichts  an.  vber  da»  sni«  budk 
iVü.vc.  I  1  527.)  Oij'';  aber  ein  wenig  dauon 
zu  f.i.ssen  isi  lur  die  leyen  gnug,  das  ujan  ein 
wenig  rohe  erkcnlnis  dauoii  lumc,  nicht  so 
scharfl ausgeeckt.  ebend  cij'';  gott inn seiner 
maiestet  so  eigentlich  Tassen  vnd  ausecken. 
zwo  predigt.  (1535).  Biij*.  ron  nusecken, 
welches  schon  im  1  5.  jh.  erscheint,  das  in 
Uaiern  noch  übliche  üimtn.  auscckeln 
(ScAmellar  1, 25).  md»r»ehrifi»pradte»ind 
heute  beide  ung»brSMMth, 

Anserkiesen,  ausertrühlen.  hei  T.nth.  nur 
im  pari,  auserkurcu,  das  auch  oft  nuch  aus- 
crkorn  [mhä.  ä^erkom]  lautet :  ich  weis  wol, 
das  dtt  den  son  Isai  anserkoni  hast.  1  Sam. 
20,  30;  mein  freund  ist  weis  vnd  rot,  aus- 
erkoren vnter  viel  lausent.  hohel.  5,  10;  er 
ijgoU)  hal  jn  auserkom  zum  heiligen  stand. 
Str.  45,  4. 
AitarUlfra»  «rUrMren,  miMprisefteii.'  ob 

21* 


.  j     .  I  y  Google 


AUSEfiLES£N  164 


AL'SFAUBT 


die  ckrislenlielie  kirch  Doch  heat  bescUttn 
nmd  «tt>  erderet,  da»  der  «blass  tndir, 

dann  die  werck  der  gnugthung  hyti  nemc, 
sto  were  es  dennochl  lauszenlinal  besser,  das 
keyn  Christen  mensch  den  ablas  loszetl  adder 
begeret.  eyn  i§rm€n  von  dem  aUMx  vnä 
gMde.  (1518).  Aij^ 

Aascrlesen,  auslesen,  aussuchen,  zumeist 
im  pari,  praet.;  vnd  i^l  nicht"-  mehr  im  allen 
vnd  newen  tesUmenl  wariiallUgs  blieben,  ou 
Mn»  er  in  ilon  alconn  gesamlet  vnd  ausarte' 
sen  hat.  verligHHg  de»  oleoran.  (t542). 
Ciij'' ;  vnd  nam  sechshundert  ntisserl»"^<Mi  wn- 
gen.  2  Mos.  14,  7;  sieben  bnuderl  gczclel 
aussericsen  man.  rtcAi.  2u,  15;  ich  habe  seine 
höbe  cedem  vnd  amterlesen  unnen  abg»- 
hawen.  2  kSn,  19.  23;  meHi  dnkomen  {ist) 
besser  denn  niisserlesen  «über.  spr.  S,  19; 
(die  papisten)  sind  dach  nichts  anders  weder 
eitel  verzweiuelle,  ausserlesene,  nicht  slras' 
sen  od«r  gassen  reuber,  aondera  oBtotliche 
land  reuber.  vber  die  ewutg,  m  den  ßr- 
nemisten  festen.  Hlh^. 

Aisenchailen^  emanare,  kund  werden: 
denn  von  euch  istaasenehaDen  daa  wort  des 
herrn.  1  Tktu.  \,  8. 

Anserwahlen,  eitlere,  auserlu'esen :  liat 
doch  der  hcrr  auch  die  zwey  yes(  hleelit  ver- 
worllen,  welche  er  ausserwelei  hiitte.  Jer. 
33.  24 ;  vmb  der  ansserwelelen  willen,  die 
erausscrwelet  hat.  hat  er  diese  tage  verkurtzt. 
Marc.  13,  20.  das  part.  aiiserNM  Ii  t  [nihd. 
Ü7,erwelt]  erscheint  in  der  bibel  häu/ig,  bald 
adjeclivisch,  bald  substantivisch:  seine  ans- 
serwelelen heobtlente  versandten  im  sehillT- 
niect  .  2  Mus.  15,  4;  alle  ausserwelte  stedtc. 
2  kön.  3,  19;  dieser  ist  mir  ein  ausscrwclt 
rflstzeuiir.  aposl,  gesch.  9,  1 5 ;  ich  lege  einen 
ausscrAvelctcn  köstlichen  cckslcin  in  Zion. 
1  Pel.  %  6;  jr  aber  seid  das  anaaerweiete 
geschlecfat.  2,  9;  —  mein  auserweleler,  an 
weMi«ra  meine  scele  wolgcrallen  hat.  Jes. 
42.  1  ;  vmb  Israd  meines  auserwdeleu  wil- 
len. 4  5, 4 ;  idi  habe  emen  bund  gemadit  mit 
meinem  ansserwelelen.  ft^  89,  4;  grttsset 
Rnffnni  den  ausserweletcn  in  dem  hcrrn.  Rom. 
16,  13;  meine  auserwelefen  sollen  jn  be- 
siUen.  Jes.  65,  9;  wer  wii  die  ansserwele- 
len goues  beschflldigen?  JUüm.  8»  38. 
Aia€asei^  MMfcre:  INnfeb  feinde  das 


mnsten  adbs  aus  essen,  das  sie  yiufi  hatten 
gdnttcfct.  Utprophet  IMtl.  (1&30).  Büq^ ; 

ich  m crcin e  an  d on  lif^rrn  von  Bayern  wohl, 
dasz  sie  gerne  einl)roi  ken  wollten  eine  snp- 
pen,  die  ein  ander  sollt  ausessen,  de  Wette 
kr,  4,  372. 

Ansfahreij  mM.  A^varen  (Bm.  3,  248), 
aM.  A7,raran,  excurrere,  erire,  ^fjrcfh'. 

1 )  von  xur  fahrt  auf  brechenden  personen : 
vnd  (Joseph)  fuhr  aus  von  Pharao  vnd  zoch 
durch  ganU  Egyptenland.  1  Jfof  .4 1 ,46 ;  da  ftl- 
ren  wir  aus  von  Troada.  aposl.  getdi,  16, 11 ; 
H-h  ninelit  meinen  abschied  mit  jnen  vnd 
liihr  aus  in  Hacedoniam.  2  Cor.  2,  13. 

2)  von  engein  und  teufein:  vnd  in  der 
selben  nacht  fuhr  ans  der  engd  des  herm. 
2  kön.  19,  35;  ich  wil  au^^faren  vnd  ein 
f;ils»  her  geisl  sein.  2  chron.  18,  21;  da 
fuhr  der  salan  aus  vom  aogesidil  des  herm. 
Bhb  2,  7.  —  vnd  dat  tenfd  &r  aM  von 
jm.  Mailh.  17,  ISrdieseart  feret  nicht  ans, 
denn  durch  beton  vnd  Tasten.  17,  21  ;  ver- 
stumme vnd  farc  aus  von  jm.  Marc.  1,  25; 
vnd  fand,  das  der  leufel  war  ausgefarea. 
7.  30. 

3)  ton  plötzlich  hervorbrechenden  e/e- 
menten :  da  Inlir  aus  der  \\  nv\  von  d»'m 
beim.  4  Mos.  11,  31  ;  da  fiibr  ein  fewr  aus 
von  dem  herm  vnd  verzehret  sie.  3  Mos. 
10,  2.  auch  von  dem  mi*(  einem  feuer  cor» 
glichenen  grimm  und  Mom  gölte» :  auf!  dns 
nicht  raein  grim  ansfare,  wie  fewr.  Jer.  4, 
4;  das  mein  zorn  niebl  ansfare,  wie  ciu 
fewr.  von  den  jitden  vnd  jren  lügen.  (1543j. 
Dii^". 

4)  von  Pfeilen:  seine  pfeile  werden  aun- 
faren  wie  der  blilz.  Sach.  9,  14. 

5)  vom  ambrechenden  aussatz:  da  er 
(Usia)  mit  den  prieslern  murret,  fuhr  der 
aussataans  an  snnerstim.  2  eHron.  26,  19. 

G)  ausfahren  «  sterben :  Cbrislus  sampt 
allen  enpeln  atifTvns  sühm  vnd  vnser  warl«t« 
wenn  wir  ausfaren  sollen.  Jer.  5,  13*. 

Ausfahrt,  f.  »xilm,  in  do^peUvr  mmm^ 
düng,  1)  abreUit  mugang:  soldies  bat  goVt 
jnen  also  geboten  zur  gcdechtnis  der  aus>~ 
fart  oder  des  auszugs  ans  Fey|iten.  Eist,  2t 
223*.  —  ahd.  ü^fart  {Grafl  3.  583j. 

2)  tod:  s.  HOarion  bcguntc,  als  er  jtsi 
sterben  seit,  ein  bOse  wort  in  entbren,  mein 


Google 


AUSFALLEN 


165 


AUSFLieSZEN 


licke  seele  (sjtracli  er)  warumb  fürchslu 
dieh  für  der  ansflirlT  /m.  6,  191*.  «fl*  ms- 

bliren  6). 
Aisfallei,  exciderp,  eJahi,  effluere. 

1)  sinnlich:  wenn  einem  man  die  iieubthar 
«nfaUeo,  das  er  kalh  wird,  der  isl  reio,  fallen 
«e  jn  foncn  am  beabt  aus,  vnd  wird  eine 
{lalze,  so  ist  er  rein.  3  Mos.  13,  40.  41. 

2)  figürlich,  entfallen:  fallen  sie  [böse 
SedanUn)  eia,  so  la:>!>l  sie  wider  ausfallen. 
/M.  5,  487^ 

3)  ßr  am/Mflf  Alkn:  tob  der  wariieyt 
aaszgefallen.  vriheii  4ar  thnhgM  Um 
Paruz.  i\:>-2]\.  AijV 

AufaHen,  aus  den  fallen  legen,  eni/ai- 
U»:  {die  papisUn)  spredien  der  gemeyn 
man  babden  eyngebllteten  ghwben,  sie  aber 
alsi  \-nsrcr  «iioystorc  den  aiiszgpfalUen,  vnd 
isl  beydisz  erlogen,  der  ZQ»  ptalm,  (1521). 
Biij'. 

kutUUmt  miUäUt  fuUn  entfernen:  die- 
MT  vaflat  klebt  nicht  am  kleid  oder  auswen- 

<1ig  .tti  der  baiil,  lias  man  jn  ktinnc  ab 
Wassilien  vnd  kralzcn  oder  aiisr.isicii  vnt! 
tasleieii.  ausleg.  der  ep,  vnd  euany.  von 
9Uemete.  (1544).  Giiij^ 

MUkMf  eemputrcscere,  von  ßulnisz 
verzehret  werden:  der  pobet,  so  des  allen 
Wesens  gewohnet,  mvsz  also  versaufen  vnd 
•ich  auHniuleu.  de  Weile  br.  4,  307. 

UAdkttm,  U$  an  enäe  federn,  enfteftei^ 
eb  dicae  atraffe  noch  werel  vbcr  alle 
p'^Ulosc ,  Wunen  wir  bio  niehl  ansfechten. 
töer  das  erste  buch  Mose.  (1527).  Qij*; 
du  hs  ich  die  griechsverslcndigca  aasfecli- 
lea.  VOM  üHnimai  ChritU.  (1528).  Aiiij*; 
weliiis  tns  nicht  von  nölcn  isl  Iiic  auszu- 
(erhUfn.  von  den  jOden  vnd  jren  lügen. 
(1543).  Viiij«. 

iaafcgeij  (fegend)  wegschaffen,  vertilgen, 
fekugen:  es  rausz  aUes  aasigefegl  werden» 
^»i  vnsz  angeporn  ist  von  Adam,  widder 
dif  buHen  des  endekriels.  (1  520).  Bif ;  aber 
(l;irDacb  mus  durcb  vieifeltig  crculz  vnd 
sterbasge  lo  lang  er  lebt  die  aünde  ausgc- 
fegi  werden,  em^eg.  der  enemg,  an  den  /ur- 
f^'miilen  festen.  (1527).  Ciiij'';  aulT  das  er 
ylire  vniugcnd  aiisfegcte.  der  prophel  Sa- 
^rja.  (1528>  Giij";  vnd  wd  die  nach- 
^9m»  dei  hansca  Jerobeam  aasfegen,  wie 


man  kot  auifegel.  1  kün.  14,  10;  das  du 
die  hajne  hast  ausgeregt  ans  dem  lande. 
2  eftrofi.  19,  3;  darumb  feget  den  allen 

sawrleig  aus.  1  Conn(A.  5,  7;  wo  das  hcrlr 
abo  achtsam,  der  sach  gewisz.  hestendig  vnd 
auszgefeget  ist,  das  ist  ein  rein  fein  hertz. 
Hauepott.  WUtemb.  1545.  winterteiL  M. 
67*;  essen,  trinckeo,  dewcn,  ausfegen.  Jas 
15.  eap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Co- 
rinther,  (1534).  biiij*;  sol  essen  vnd  Irinckcn 
da  ewn,  ao  wird  auch  des  leibs  ausfegen  da 
sem  mflssen.  verltgimg  det  aleoran.  (t  542). 
Hiiij*. 

Ansfeimen,  tcas  abfeimen  \fi.  d]:  e«  sol 
keiner  bapst  worden,  er  sey  denn  ein  ausz- 
gofeymeter,  vbertrefTlicber  acbalck  vnd  bOse- 
wicbl.  fisefcr.  239*.  —  ausgefeimt  für  ab- 

fiefoiinl  begegnet  auch  bei  Arnim  schaub. 
2,  16.  vgl.  Schmeller  wtb.  1,  531.  (U^ 
feimon. 

Amllietty  derb  «vuteheHen :  das  ein  gro- 
ber cscl  auch  aulT  der  canlzcl  mncbt  künig 
vnd  fürstPii  nr^nUzen  vnd  seine  lusl  an  yhtt 
bUssen.  der  S2.  psalm.  1 1530).  Aij''. 

Ansflattera  (austladdern) ,  ausfliegen:  zur 
Seiten  anslladdem  aulT  andere  teidung. 
xcidder  die  sabbalher.  (1538).  Dij\ 

Ansfleehten,  aufflechten:  flicht  deine 
zöpIFo  aus.  Jes.  47,  2. 

Ansflicgen^  evulare:  Noab  lies  einen  ra- 
ben  anslhegen.  t  Mos.  8,  7 ;  muss  doch  ein 
vdgelein  erbeiten  vnd  nach  seiner  weide 
.Tit^/fliegen.  Aou#po><f.  Wittemh.  som- 
merleil.  bt.  117'';  das  nesl  ist  zerslörcl  vnd 
die  vogel  sind  ausgeflogen.  Eisl.  1,  326*. 

AullthMl»  ef^ere:  nit  ynn  eygensz 
glawbensz  vormessenbeylt  ausziliben.  ausz- 
leg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  christag  etc. 
(1522).  Lj^;  eitel  ausfliehen  vnd  für  vber 
rausschen  isl  da.  dos  A'ese  «aorle  ClUitU 
noch  fest,  stehen,  (1527).  dj*. 

Aasfllesieu,  effluere,  herausflieszen:  goll 
isl  ein  quelllirun.  von  dem  alles  was  gut  isl 
vnd  heissei,  auslleust.  deudsch  kalechismus, 
( 1 529).  Biij^ ;  als  ein  ewiger  vnDcrgenglieher 
quell,  der  yhe  mehr  er  ausfleussel  vnd  vbcr* 
gehet,  ylic  nielir  er  von  sich  gibt,  ebend. 
Rj* ;  das  wasser  mehret  vnd  sanilel  sich,  bis 
das  es  jrgends  ein  loch  am  Uiain  ßnde,  da  es 
ausbrechen  vnd  aiisfliessen  mag.  Biii.  1, 


AISFLLGUT  lö6  AlSFCUßEN  * 


282\  —  «eftoii  ahd,  ü^Oiu^n  {Grmff 

742). 

AiuflKcbt)  f.  effugium,  diverliculum,  auS' 
weg,  vorwandt  enUchuldigung :  ob  si«  aber 
schon  bekeDsea, derpulmicf  von  dem  messia 

•geMgt.  szo  haben  sie  noch  Uwe  auszfluchl. 
muüg,  der  ep.  rnd  euang.  vom  chrislag  etc. 
(1522).  Oiij";  aucii  wie  s.  Johannes  den  sel- 
ben keUem  Uuuor  kommen  md  begegnet  bau, 
yno  lokher  amiQHGhl  vii4erlichtDiu  Warden 
wirslchen.  ebend.  Qij'';  wollen  wol  ein  clislinc- 
tion  vnd  ausfliichl  linden,  auff  des  bocks  tu 
Leyplsick  anlworL  (1521).  Ciiij*;  es  bilfTl 
hie  keine  austflachu  lUe  ideme  oiilword. 
(1533).  Ej".  eiimtU  endkehU  MtuäMhi  bei 
Lulh.  auch  als  m.:  wollen  also  zu  beiden 
seilen  eine  zwickmille  vnd  freien  .ni'^niH'lil 
haiieii.  das  14.  vnd  15.  cap.  s.  Johanms. 
(153B).  Xiilj^  —  dar  pl.  lautet  autflncht 
ifiui  ausfittchtc :  wie  wo]  er  Iiercil  ynn  dem 
sell)ifi'*n  stuck  die  schrifTl  scliior  ynn  zelicri 
Indior  vnil  aiisfluchl  ziirisscn  liai.  rffi.'i  diese 
worl  Chriiii  noch  fesl  stehen.  ( l  ö27  j.  a  lij** ; 
vnd  wtfrden  also  üinsanl  ausfluchl  vnd  glosse 
vhcr  (lif  worl  (im,  mit,  vnlcr)  crlichlen.  vom 
abendnuil  Christi.  (1528).  xij**;  dnlmh  blei- 
ben sie  riu-hl  beydeoi  lexl,8UcUeoau6Qüchlc. 
Je«.  3,  469^ 

oAd.  gtM  urflubl  ßr  ansflaeht  (Oraff  3, 
676),  ebenso  mhd,  nnrluhl  (Iten.  3,  347). 

AasflnchUg,  v'>n  ,'^nsnuclii,  I)  fugiiivus: 
also  silieslu  vnd  ucrckc.sl  abermal.  wie  die- 
ser ausflOchUge  leuOel  keioeo  andern  bebeliT 
bat,  denn  den  eynigen,  das  er  geyalliA 
macht  (wie  seyne  art  ist)  was  gotl  leyblich 
macht,  das  ander  t^l  vddder  4.  hj/ml.  pro- 
ji/Mf/en.  (1525).  B[i». 

2)  praetenAtt:  wer  lidi  des  ergeben  wil, 
das  gottis  rcych  in  yn  komme,  vnd  gotlis 
wille  gesrliclic,  der  mache  nur  nil  viel  ausz- 
Izugc,  suche  nur  nil  ansiflnchtigc  wepe. 
auszleg.  deutsch  des  v.  u.  (151äj.  Eiij''; 
solch  wild  rencke  vnd  ansfluchlige  wort,  die 
scliriin  zuuorsiellen,  nennet  sancl  Paulus 
aufTkriegsch  kybia  vnd  pantirgin.  grund  vnd 
vrsach  aller  nrlickcl.  (1520).  dj^;  solche 
ausflüciiligc  rude  zeigen  au,  das  man  das 
liecht  scbewet  md  die  warheit  fleagl.  auff  diu 
termcintlUh  keyserlich  edict.  (1531).  Ciij^ 

Inslagf  M.,  in  foigenier  tteUe  der  tnu 


venudi  tu  schriftstellerischer  Ihätigkeits 
wie  denn  pfleget  zu  geschehen  am  ersten 
ausUug  allen  lercrn.  Jen.  3.  1*. 

mM,  t^v\üc  {Ben.  3,  344),  Musammett' 
gesetMt  ame     (out)  und  vlne 

Ansfersrhcn,  durcA^iicAen,  erforeehen, 
ergründen:  wie  sollen  sie  denn  Esau  aus- 
lurschen  vnd  seine  schetze  suchen  7  Obadja 
6 ;  sollistn  ein  kOmlin  anff  dem  feld  ans- 
Torschen,  du  aollist  dieh  verwnndem,  das  du 
sliirhest.  sermon  von  dem  sacramnil  des 
Iribes  elc.  (1526).  liiiij'';  solchen  lohnsollen 
empfahen  die  golls  wort  nicht  gleuben,  son- 
dern ausforschen  wollen.  tNNn  tbeitdmmi 
Christi.  ( 1 528).  eiiij^;  die  gewissen  ausz- 
zuforsi  l  ri  i  !i  vormessen,  eyn  vnlarrteM 
der  hfychikinder.  ( I  52  1 ).  aj**. 

Attsftrsehlich,  scruiabiUs:  wie  das  zu- 
gehe sollen  wir  glauben ,  denn  es  ist  auch 
den  engcln  nicht  ausfofsehlicb.  die  itray 
symhola.  ( 1  53S).  niij\ 

Ausfressen,  exedere ,  leer  fressen:  wie 
der  jlzige  legalz  nalz  zu  Mentz  seine  stilTi, 
sonderltch  Magdeburg,  aasgefressen,  ausg^ 
soflcn    II  !   uisgcsogen  hat.  Jm.  6» 
einen  topff  aiisfres-^i-n.  S,  I44\ 

Aasführeu,  in  doppelter  bedeuiung. 

1)  fdttcere,  aus  einem  orte  fahren:  a)  von 
meneeken:  vnd  bin  emider  gebhren,  das  icb 
sie  errette  von  der  Egypter  band,  vnd  sie 
aufffilre  aus  diesem  lande  in  ein  gut  vnd  weit 
land.  2Jio<.  3, 8;  vnd  füreten  den  flucher  aus 
für  das  lager  vnd  sleinigeteu  Jn.  3  Um.  24» 
23 ;  vnd  fttrelen  jn  aus,  das  sie  jn  crentsig- 
tcn.  Marc.  15.  20.  —  b)  von  thieren:  der 
nl'v^r  den  ledigen  bock  hat  ausgeftlrt,  sol  seine 
kleider  wasschen.  3  Mos.  16,  26 ;  wie  ein 
adeler  ausflBret  leiBe  jungen,  h  Jfaa.  32,1 1  ; 
er  mffel  seinen  scbafen  mit  namen  vnd  fllret 
sie  aus.  Joh.  10,  3.  —  c)  von  sacken:  du 
wirst  viel  Samens  ansfiiren  aufr  das  feld  vnd 
wenig  einsammelen.  5  Mos.  28,  38;  du  soli 
aber  siebt  meinen ,  das  das  allein  gestolen 
heisae,  wenn  du  deinem  neheaten  das  seine 
aiisfdrcst.  /^n.4,527*;  wenn  er  dem  knechte 
durch  den  son  befihlel,  das  er  roislladeavttd 
ausfuren  solle.  Eisl.  2,  179^ 

2)  perdütMirtt  Ue  JW  mde  /uAran,  «oU- 
fUhren,  OMtrichlen:  wenn  du  deine  band  an 
jn  legest,  sogedencke,  das  ein  streitaef.  dem 


a 


AISFIHREN  167  AUSGEBEN 


du  Dicht  ausfureo  wirsL  Hhb  40,  27;  der 
)i  rr  Miß  drein  vnd  Türe  loeine  saclie  aus. 
1  Harn.  24,  16:  vnit  machten  anschlege,  dje 
sie  Dicht  kandten  ausfuren.  ps.  21,  12;  vnd 
bedinge,  das  ich  disze  appdiation  will  auss- 
furenn.  appellalion,  (1520).  Aiij*;  sie  wer- 
deos  niclii  ausfuren,  somlern  yliie  lorlieil 
wird  yilerninii  nifenbar  werden,  der  prophet 
SacKarJa.  (1528).  Rüj*. 

der  «Tffan  («listiliiii^  «cfto»  oM.  tk^- 
fim  {Graff  8,  505). 

inifaliren,  n.  eductin:  vmb  ein  seligs 
ausfürcii  onlrtiilH-l,  J,.„.  t,  3G7*. 

iltflhrHBg>  /.  das  icegjuhren  aua  einem 
•rt«;  die  ausßlning  dea  voldt»  Israel  aus 
Egypten.  EisL  1,  316*. 

An.sfüllfn,  implere:  vnd  wil  dein  ass  auir 
die  berge  werfTen  vnd  mit  deiner  hülio  die 
UlausruUcn.  Esech.  32,  5;  der  zu  nichts 
aOU  noch  gut  gewest  wer«,  denn  das  man 
ein  wehr  da  mit  helle  geschillzl  oder  graben 
aii^f-MliM,  der  101.  psalm.  (1534).  Jf. 

Atüfttrcblen,  aulhören  zu  ßirchten:  da 

an  mich  für  solchem  sprUen  des  tcuflels 
fdiier  auageltlrchtet  halte,  bricht  mir  der 
teuffei  ein  ander  loch  herein,  tcidcr  die  an- 
tinomer.   ! '  3*»  de  Welte  br.  5,  155. 

AattiUcrn  (äu^rulleru),  mit  reichlichem 
fiUf»  teneAen;  auszgerulterles  leybes.  die 
«Mai  pmxpioimm,  (1517).  Fj^ 

U$;abe,  f.  expenia»  gegttualx  von  ein- 
nähme .  alle  au^abc  vnd  einname  anschrei- 
bi-Q.  Sir.  42,7;  nach  der  reclumug  der 
ausgab  (1522:  auszgabe)  vnd  einnam.  ^it, 
4, 15;  wo  nicht,  so  wtrds  nicht  ein  feine 
rechniiTig  worden,  das  ylir  allein  die  «iisgaLe 
wollet  ber'^cficii  vnd  die  einnauie  vcr  t  l;!,tgcii. 
termanung  an  die  geislUchen.  (Ib.iO)  .lu\n f  . 

insgang  (auszgang),  mAd.  A;;ganc  {Ben. 
l,470),aA4l.  A^g(k)anc(&fa/f4,102). 
IW,  ejTttu«.  finis. 

I  )  PXTtu.f,  eyressus :  des  heiligen  geisls 
aasgiing  heisscn  sie  ein  jnnblcibcnden  aus- 
gang.  üe  drey  sytnbola,  (1538).  Ditj*;  nach 
dem  ausf;ang  der  kinder  Israel  aus  Egyplen- 
land.  2  Mos.  19,  l  ;  der  herr  behüte  deinen 
lusgaog  vnd  eingang.  p*.  121,  8  ;  so  zeige 
jnen  die  weise  vnU  musler  des  liauses  viui 
•cince  au^gang  vnd  eingang.  Bxech.  43*  11 ; 
nlle  aaigcnge  des  heDigthum».  44,  5. 


2)  autleerwt0  de»  leibu:  derbapstsokhs 

nit  macht  hat  zupietten,  als  wenig  er  macht 
hat  zuuorpielen  essen,  trincken  vnd  den  na- 
turlichen auszgang.  an  den  christlichen  adel. 
(1520).  Bij\ 

3)  evenlii«,  fmiit  tnie.  a)  du  ding  bt  nit 
yn  gotlis  namen  angefangen,  es  wirl  auch 
nil  ynn  gottis  namen  auszgahn,  wie  datidas' 
selb  der  auszgang  beweyssct  halt,  nuff  des 
ftocJks  3BH  Uyyizek  otifworl.  (1521).  aij'; 
der  prophet  aihet  weiter  wie  es  ein  anfang 
vnd  ein  ausgang  lial  mit  denen,  die  also  on 
alle  fdrclil  gollcs  gcitzen.  der  112.  psalm. 
(152G).  aij^';  es  sey  auch  niemand,  dem  sein 
rnmemen  so  gar  lurttck  gehe,  daztt  auch  ein 
büser  ausgang  werde  nemen.  Jen.  6,  284'. 
—  b)  er  wird  mir  auch  zum  seligen  ansgang 
lielHen.  regisler  alier  bücher.  (Iö33(.  Aiij'". 
c)  im  ausgang  des  jars.  2  Mos.2d,  dazu 
mathU  LtOh.  He  glost«:  des  jars  ausgang 
heisst  er  den  weinmond,  das  als  denn  aus 
ist  mit  frucht  wachsen  vnd  sanilen.  Bind- 
seil  bibel  7,  485.  —  d)  sein  ausgang  sey 
die  grcntze  Zedada.  4  Mos.  34,  8.  in  den 
ersten  atugg»  des  ersten  Uuils  des  a.  fetl. 
steht  auch  c.  34,  4.  9.  12  ausgang,  wo  dfe 
späteren  auigg.  der  ganxen  bütel  ende 
haben. 

Ansgangcr^  m.:  vad  heisst  (der  heilige 
geisi)  hie  auch  ein  an^enger  odergesandter. 

die  drey  symbola.  (1538).  Diij'*. 

Aasgaten  (ausgetten),  unkrnut  ausziehen, 
ausrdszen:  wiltu  denn,  das  wir  hm  gehen 
vnd  es  ausgelten.  JtfallA.  13,  28;  er  .sprach, 
nein,  auffdas  jr  nicht  zu  gleich  den  weitxeo 
mit  aiisrcnnot,  so  jr  das  \nl;rii:l  .'iiisgettel. 
I  3,  29  -=  mhd.  \\/,  jeten  (Ben.  1,538),  oAd. 
diyetan  [draff  I,  595). 

Ansgeben,  mAd.  geben  (Ben.  1.  503), 
ahd.  i^geban  {Graff  i,  117),  bei  Luth.  in 
folgenden  bedeutungen: 

!)  eine  loehter ausgehen  =  rerÄeiVaf/ipii. • 
Laban  antwortet,  c:»  ist  nicht  sille  in  vnserm 
lande,  das  man  die  jtingstc  ausgebe  vor  der 
eltesleii.  l  Mos.  29,  2,  6. 

2)  ein  hueh  ausgeben,  Aerau^^eften :  ich 
tiab  niirs  gefallen  lassen  diesen  catalogum 
oder  register  durch  den  druck  auszugeben, 
register  aUer  McAer.  (IS83).  Aij*. 

3)  geld  ausgeben:  was  dir  IVirfelt  aue  lu- 


j        y  Google 


AUSGEBEN 


168 


AUSGEHEN 


geben,  >las  las  geben  aus  der  kamer  des  Kö- 
niges. Esra  7,  20. 

4)  solü,  geschenke  aungeben  —  au^ihei- 
l0n:  md  gab  königliche  gescheiicke  au. 
EtA,  2,  18 ;  da  er  sold  vnd  gaben  «usgege« 
ben  hatte,  mehr  denn  alle  kOnige  vor  jn. 
I  Macc.  3,  30. 

5)  Worte,  trosl  ausgeben,  t  on  sieh  geben, 
omAeUen:  wo  niemand  luhttret,  da  geh  ich 
Dtchl  aus  das  wort*  sprach  Salomou.  Jen.  1 , 
25'';  ilas  golt  muge  seine  kraOl  vnd  Irost 
ausgeben  vud  vns  inilleilcn.  Jen.  \,  15''. 

6)  sich,  eUvas  wofür  ausgeben,  dar- 
iMtenaU:  welcher  sich  Air  einen  prieslcr 
aus  (lern  stam  Leui  ausgab,  fl.  1»  £tlik.  5,1 ; 
ich  gcb  niicf)  Für  keynen  enget  ausz.  auff 
des  bocks  zu  Leiptzck  anltcorl.  (1521  i. 
a  iij^ ;  polller  geyslcr.  die  sich  für  der  nien- 
achen  seden  ausgaben,  egn  hrieff  an  die 
ekriiten  zu  Antorff.  (1525).  Aüj";  das  er 
meyn  M)on  strall^ ,  das  iili  selb  noi  l)  ni»" 
habe  fut  bedig  ausz  gcbcu.  antworl  deuUch. 
(1522).  Biy% 

knpktm,  n,  rnftslanUticcA  «eneamifer 
inf,  von  ausgehen:  man  mflslcia  den  pracht 
einzihen  vnd  das  ausgeben  slopftMi,  ilns  ein 
arm  man  auch  was  behalltcn  kümle.  erma- 
nunge  tum  friede.  (1525).  Bj\ 

Ansgeckcnt  nu  sie  mit  der  schriOl  vnd 
bilclietn  nicht  mehr  künnen,  vnd  die  ft  ilsche 
ausgegeckt  (einige  ausgg.  des  u.  lesl.  itnd 
der  bibel  haben  ausgekcckt;  haben,  greül'en 
sie  mit  «nst  datu ,  vnd  woUens  mil  gewall 
ansftlren.  lorr.  auff  die  Offenbarung  «.  Jo' 
hanni"!  U  l  ndseil  Luth.'s  bibelübersctzu n q 
7,  47,!.  inj  anmerk.  34  aus^^ot'krn  crhlärl 
wird:  „aufhören  gecketüiajtes ,  ihörichies 
Mu  reden'*,  gecken  Isl  hUr  jedoch  n£cAl 
narren,  „thörichtes  reden",  sondemquaken, 
tehreien  iigl.  -«-t  kon).  Bugenh'ag  en's 
iUtertragung  der  bibelüberselzung  Lulh.'s 
im  nd.  gibl  ausgecken  durch  ulhquarcken. 

Aisgf  heiy  egredi,  esir»,  prodire,  interiro, 
mhd.  ü7,  f^-^n  {Ben.  1,  IGS),  ahd.  i^^gan 
{Graff  4,  86),  auch  Lulh.  gebraucht  an- 
fangs nocfc^uszgahn,  da« par^  ausgegangen 
Imilef  Käufig  ausgnugcn. 

1)  Aeronis  MnanajreAen,  ge^Wber  dem 
eingehen,  von  lebendigen,  des  gangee  mätk» 
Ugen  wete»;  der  herr  isl  denn  auagegangen 


für  dir  Ii  er.  2  Sam.  5,  24  ;  ifli  bin  vom  va- 
ter  ausgegan;Tfn  vnd  konienin  die  well.  Joh. 
16.  28;  da  gicug  saian  aus  von  dem  herm. 
Jfioft  t,  12 ;  die  enget  werden  ausgehen  vnd 
die  bOsen  von  den  geredilen  «cheideu.  5fauh, 
13,  4f);  Isaac  war  ausgeg^angcn  zu  bcteo. 
1  Mos.  24,  63;  es  gicng  ein  sceman  aus  zu 
seeu.  Matth.  1 3.  3 ;  da  lies  er  oiil  dem  ab- 
las elliche  benicldrescherauageben»  derleete 
geld  zu  erheben,  wider  doik^UnMiu Rem. 
(1545).  I'}^;  jre  jnniron  gehen  aus  vnd  ke- 
rnen niilit  wider  zu  jncn.  Iliob  39,  7. 

2)  tun  dt;-  beim  sterben  vom  leibe  »ich 
trennenden  eeele:  da  jr  aber  die  seeie  aus- 
gieng,  das  sie  sterben  muste.  1  Afo«.  35.18; 
wer  nu  dieseui  verlogor  folget,  der  hab  acht 
darntflT,  das  er  niclil  ehe  .speise  den  bunge- 
ngcu,  klctde  den  DackcDilcn,  sie  komcn  denn 
in  die  teUle  not,  das  jnen  die  sed  ausgebet. 
Jen.  U  62". 

3)  von  belebt  gedachten  dementen :  a 
giciig  aus  vun  eden  ein  älrom  zu  wessem 
den  garten.  1  Mos.2, 10;  wo  nicht,  so  gehe 
fewr  aus  von  Abi  Nelech.  WcAf.  9,  20;  vnd 
ist  ein  fewr  airsgangcn  von  jren  slarcken  re- 
hcn.  Ezt'ch.  i'J,  14;  gleich  wie  der  bUtz 
ausgehet  vom  auli'gang.  Matth.  24,  27 ;  vod 
von  den  rtuel  gicngen  ans  blits,  donner  vnd 
stimme,  ojfenfr.  JoA^  4,  5. 

4)  von  leblosen  sacl^en:  ilas  [schicert] 
gieng  gerne  aus  vnd  ein.  2  Sam.  20  S;  der 
zapfle  odücr  bane,  da  dutcli  der  wem  aus 
gehl,  der  prophet  Saeharja.  (1528).  Qij"; 
die  laier  mügen  glat  eingehen,  müssen  aber 
riucb  wiiloi-  ausgtdien.  ictder  den  Wtcko^ 
zu  Magdeburg.  (1539).  Jij^ 

b)  eine  rede,  eine  lüge  gehl  aus:  da  gieng 
eine  rede  aus  vnler  den  brOdem.  JoAb  21» 
23 ;  eyn  newe  lugen  isl  aber  vber  mich  aus- 
gangen, das  Jhesus  ChrUüu  ein  gebemer 
Jude  sey.  (I  523).  Aij*. 

ü;  urtheil,  befehl,  gebot  ausgehen  lassen, 
beikannl  nutthen:  vnd  das  vrleil  gieng  ans» 
(las  man  die  weisen  tüdten  soll.  Dan.  2, 13  ; 
.so  ausgehet  der  befelh.  das  Jerusalem  <ol 
widerumb  gcbawel  werden.  9,  25;  vod  Än- 
tiochus  lies  gebot  ausgehen.  1  Jfacc.  1.  43« 

7)  eine  schrifit,  ein  buch  auagdien  lassen» 
in  die  Öffentlichkeit  geben:  lom  dritten  wolt 
ich  eyn  zcedell  ausz  geUn  lassen,  ongbutl" 


Digitized  by  Google 


AUSGENOMHEN  169 


AUSGRÜ.NOEN 


briefv.j.  1519  auf  der  MUMefc  t%  Qo- 
Ha  CMf.  ckaH,  379  /bl.  2       IT«!!«  1, 

20S);  vnd  lest  auszgehen  disse  allerh«y]igstc 
bnlla  des  alienlfresscns.  bulla  cene  domini. 
(1522).  Aij*;  es  were  wol  recht  vd«I  i>iUicli, 
da*  «1»  buch  os  tUe  vorrhede  vMd  fremb- 
4m  MUDen  ausigieog.  mit.  amffieu  n.  lest, 
itptemberausg.  v.j.  1522.  bl.  2». 

S)  ausgehen  über  einen :  thut  jrs  nicht, 
so  fflügt  jr  wol  ein  vnglui-k  anrichten»  aber 
CS  wird  fber  eocli  endlich  ausgehen.  Jen. 
3. 133'. 

9)  ausgclicn      procedere:  der  goisl  der 
warbeit,  der  vom  vater  ausgehet,  «/o/i.  15,! 
26. 

10)  ausgehen  t^m9tide gehen,  aufhören, 
segtntati  vo»  angehen,  5«ftNiMii,  anfangen : 

i/a<  (fing  ist  nit  yn  goltis  namen  angefangen 
wirl  auch  nit  ynu  golli:«  nanipn  .inszgahn. 
auff  dei  bocks  iuLeyplzickaniworl.([b2\). 
ti^;  das  wird  zti  letzt  nieht  wol  anstehen 
(sieht  gul  ablaufen),  vemummtg  an  die 
geUtlicheH.  (\  530 i.  Fj';  .icli,  gott  gelic,  das 
so  bleU)«  vnd  l»i:.sieiic,  das  wol  .insgehe.  das 
»chöne  confUemini.  {ibiHj.  iNij' ;  ich  habe 
aidil  mdnt  exemplar»  ich  wollte  eueh  sonst 
«iis  oder  drey  geschickt  haben ;  auch  so  sind 

sie  Jhir  ni.<eirT._M-n.  de  Welte  br.  1,  110. 

ii!>^fi«niHieu  (ausgenuninien),  nichf  mit' 
begriffen,  spaleilens  im  14.  jh.  [vor  1 3  7  7 J 
am  im  jmH.  prael.  von  ausnehmen  enl- 
tfrukgene  parUkel,  verWndel  luih.  bald 
mii  dem  nom.:  auszgcnummen  dt  r  lta[ist 
»nd  seine  Schmeichler,  grund  vnd  rrsach. 
(1520).  iiiij' ;  bald  mit  dem  at-c. .-  ausgcuu- 
■nden  kttnig  Danid.  Je«.  1.  398*;  ausgc- 
wmtn  (Caleb  den  son  Jephunne  des  Kenilei^s 
»ruf  J.^in  d^n  s-tn  N(in.  4  Mos.  32,  12;  den 
iiirsku  ausgerjoiriincu.  Ezech,  44,  3.    bei  f. 
MdN.  SO  wie  bei  dem  pl.  aller  geschiechler 
McAl  der  eanss  utbetcentändtieh  xweifel- 
^1:  man  kan  alles  venflnen,  ausgenonjen 
«lie  Schmach,  verarhfniK?,  Offenbarung  der 
beioüigkeil  vnd  büse  lUck.  Sir.  22,  27 :  aus- 
gcoomen  was  die  juoglinge  verzeret  haben. 
Itfof.  14,24;  ausgenommen  die  gtttter. 
0«n.  2.  U . 

ias^fsien,  effundere,  mhd.  hr,  gingen 
{Ben^l^bil},  ahd.  äi^iu^an  {Graffi,  284). 
i)ß^Migß»  «HiafcMillen;  geus  die  brühet 
SioiB.  W«rl«rWdk 


aua.  rieht,  6,  20;  schepften  wasser  vnd 
gossens  aus  fm  dem  herrn.  1  Sam.  7,  9, 

I  ein  gel^sz  ausgieszen  die  darin  enlh^ 
tene  fiüszigkeit  atuschüUen :  eilel  vnd  goss 
den  krug  aus  ia  die  trencke.  1  Mos.  24,  20* 

2)  gcist,  liebe  ausgieszen:  der  herr  bat 
einen  sehwinddgeist  vnter  sie  ausgössen. 
Jt's.  19,  14;  vnd  nach  diesem  wil  ich  mei- 
nen geisl  ausgiessen  vber  alles  Oeis  ?].  Joel 
3>  1 ;  die  liebe  goites  ist  ausgegossen  hi  vn> 
ser  bertt.  JNfiii.  5. 

3;  sich  ausfieszen:  nu  aber  geusset  sicli 
aus  meine  seeh'  vLor  mirli.  Iliob  30,  16. 

4  I  ;»n*;iMf"./eii  =i  verbreiten,  ausbreilen, 
kanti  auÄ  LuUk.  nichl  belegt  werden  ^  der 
Grimm  «alft.  1,  379  da/ur  ycbtwkte  be» 
leg  gehört  einer  edur^  Bek'e  an. 

Ausglnnben)  ganz  und  gar  glauben:  so 
bald  kan  diesen  vcrs  niemand  spreehen,  sie 
^die  papisteni  haben  jho  Juu  eineoi  äugen- 
blick  ausge{{laubt.  dat  tehSne  eon/flemlni. 
(1530).  Mihj'.  Grimm  telb.  I,  893  kringt 
diese  stelle  mit  unrecht  unter  au:»klauben. 

Ausgruben^  in  doppeller  bedeulung. 

1)  scuipcre,  ejcctiipere,  wofür  guü*.  us- 
graban,  ahd.  argrapan  [Graff  4,  303),  «M. 
ergraben  [lien.  1,  5G1):  du  soll  auch  ein 
stirnblat  machen  von  reinem  goldc  vnd  aus- 
graben, wie  mnn  die  siegel  ansgrobt.  2  Mn^, 
28,  30;  SU  seiulc  lutr  iiu  einen  weisi^u  inuu, 
der  da  wb»e  auszugraben.  2  ehrem*  %  7. 

2)  effodere,  ahd.  Ü5grapan((7n//f  1.  .301): 
vnd  liesscii  die  erden  mit  der  aschcn  so  tietl 
aus/graben  vnd  in  Reyn  vverffcn.  von  den 
newen  Eekischen  builen  cnd  lügen.  (1520). 
Bij'- :  wil  man  Christum  recht  einpflantaen  in 
die  hertzen  der  Christen  menschen,  so  miia 
innn  vor  mit  enist  ausreulen  vnd  ausgraben 
den  l);i|ist  vnd  sein  rcgiinenl.  Eist.  I,  29**. 

Ansgränden^  ergründen,  bis  auf  den  grund 
erfoTtehwM  warttnb  ee  aber  gotthiraeinper- 
^gebenhab^ao  doch  Adam  also  geschalFen 
war,  das  er  keiii>;  i,">|to[';  iliirfHc,  kifmuMi  yw\ 
Wüllen  wir  nicht  ausgrilmlen.  xber  dan  erste 
buch  Mose.  (1527).  Jj'*;  die  welll  itzt  v^il 
klug  sein  jnns  teuffels  namens  (afol)«  nid  jnn 
den  artickeln  des  glaubens  nach  jrem  kopIT 
meistern  vnd  alles  ausgründen.  t<.ri  Jhesn 
Christo.  (1533).  Jij*;  e^  Icssl  auch  Christus 
die  ewige  gerechtigkcil  sich  mit  einer  pre- 

32 


AUSGUCKEN 


170         *  AU$U£RRSCUEN 


djgt  od«r  gedancken  aidit  bum  oder  ms- 
glUodea.  JRfl.  2,  171'';  er  ist  nie  gewcst, 
der  es  ausgelernet  helle,  vnd  wird  nimcr- 
mehr  werden,  der  es  ausgrttndea  möchte. 
Sir,  24.  38. 

AMgiekcB  (anskiieken),  htrmugitdtm: 
diefe  trachcnküpffe,  die  dem  bapsiesel  tum 
hindern  auskurken.  Jen.  fi,  313*'. 

ANshackeu,  mttteisl  hacken  herausholen: 
ein  auge  das  den  vater  verspollct  vnd  veracUl 
der  mutter  xngehorchen,  das  mOssen  die  ra- 
ben  am  bach  aushMheo.  spr.  30,  17. 

Awhnhen,  his  zu  ende  halten,  aushar- 
ren. 1  j  inlransiliv :  las  vom  wort  nicht  vnd 
begib  dich  nicht  zu  den  gottlosen,  sondern 
bleib  bestendig  vod  halt  aus.  EUk  2,  29*. 

2)  IroMlfM»:  bdte  mit  dieser  die  woehen 

aus.  1  Mos.  29,  27 ;  das  er  dem  herrn  die 
seit  seines  gelubds  aushaltc.  4  Mos.  G,  12; 
vod  lies  sich  sehen,  wie  er  au^iticlte  die  läge 
der  reinigung.  apost.  geseh.  21,  2G. 

Aisfalldek,  ferlig  hehanMn:  da  hangen 
ein  capitel  odder  drey  an  einander,  die  wöl- 
len  wir  nac]i  dßi-  liislurion  aushandeln,  ehe 
wir  die  dciitung  darvmip  zeigen,  tbvt  dcu 
erste  buch  Mose.  (1527).  kkj  '. 

AiskarreDi  aushalten:  wer  die  liebe  zn 
Ghrislo  nichl  bat,  der  kan  des  tenffels  vnd 

der  wdt  bosheit  nicht  ausharren,  das  14. 
tnd  Ifi.  rop.  S.Johannis,  (1538).  Uhiij''. 

—  heutf:  just  nur  intransitiv, 

Aaühaaen  (aushawen),  1)  excidere:  ich 
bawe  iuDgc  specht  aos.  wm  aftembnal 
CMl».  (1528).  niij";  w  du  aus  dem  ol- 

bawm,  der  von  nntur  wilde  war,  bist  ausge- 

bawen.  1 1,  24. 

2)  durch  hauen  zurichten :  vnd  die  ba\V' 
leute  Salome  vnd  die  bawleute  Uirauivnddie 
Giblim  bieben  ans  {vvUg,  dolaverunt)  vnd  be- 
reiten SU  hollz  vnd  steine  zuhawendashaus. 
1  ^*ön.  5*  18;  denn  sihe,  auff  dorn  einigen 
stein,  den  ich  für  Josua  gelegt  habe,  sollen 
sieben  augeu  sein,  aber  sihe  ich  wii  jn  auß- 
bawen.  SaeJk.  3,  9;  Ai  der  oual^.  4ie$tt 
Propheten  sagt  Luth.  zu  dieser  tfeUe;  die- 
sen stein  polieren  nicht  die  steinmelzt^n,  snti 
dem  auch  gotl  selbs,  ich  ich  (spricht  er)  wil 
mir  den  stein  recht  zurichten,  polieren,  aus- 
bawen,  das  ein  scbSner»  liein«r,  wolgescbtck- 


ter  stein  sol  sein,  der  prophet  Saekarja, 
(1528).  Oiij-. 

Ausheben,  h^^musheben.  1  )  sinnUrh:  Sini- 
son  ergreiff  [ergnff)  beide  thür  an  der  stad- 
lkor, saropt  den  beiden  pfosten  vnd  hub  sie 
aus  mit  denrigebi.  rlebf.  16,3;  das  schwerd 
ist  euch  auff  dem  halse,  nocb  raeynet  yhr, 
yhr  sitzt  so  feste  yni  satel,  man  \vor<\o  euch 
nicht  mUgeu  ausheben,  ermanunge  zum 
fride,  (1525).  Aüj«. 

2)  figMieh:  sihe  was  wort  mnss  icb  vor^ 
schütten,  das  ich  diszen  frcmbden  vorslmd 
aiiszhebe  (fn(ferfu^).  ausleg.  der  ep.  vnd 
euang.  vom  chrislag  etc.  (1522).  Stiij'  ;  auf 
e.  k.  f.  g.  schreiben  eines  pfarrhers  halbea 
gen  Gera  xu  nemen,  geb  ich  des  mein  voler- 
thenige  antworl,  das  ich  yn  der  eile  ilzt  kei- 
nen weis,  on  tias  man  mflsste  etwa  einen 
ausheben  (an  einem  andern  ort  wegnehmen)^ 
Burkhurdt  hriefw.  375. 

AisbeckiB  (ausheggen),  UMHüien:  der 
Igel  wird  auch  daselbs  nisten  vndl^en,  brflteo 
vnd  ausheggen  vnter  jr<Mn  s'^liatlcn.  Jes.  34» 
1  i> ;  ynn  den  selbigen  icaüern  ein  landrechl  ist, 
des  jars  drey  mal  sie  {di9  hmudundte»)  sa- 
uertilgen mit  mens  kraflt,  ein  mal  wenn  sie 
eier  legen,  zum  andern  wenn  sie  ausgeheckt 
bal)en,  zum  dritten  wenn  sie  erwachsen  sind, 
vter  tröstliche  pstUmen.  (1526).  Gv*;  vnd 
heckt  eitel  junge  teufd  aus.  Jen.  2,  3€^  — 
vgl.  hedten. 

Aashelfen,  aus  einer  noth,  hedrängnis 
etc,  heifm,  erretten,  zu  hülfe  kommen :  vn— 
ser  vetcr  hoflcten  aulT  dich,  vnrt  da  sie  hoITe— 
ten  lialilesttt  jnen  aus.  pt.  22,  5;  er  klags 
dem  herrn,  der  hcIfTo  jin  aus.  22,  9;  da  du 
mich  in  der  not  anrielVesl,  hallT  ich  dir  aus. 
81,  8;   ich  wil  diese  slad  schlitzen,  das  ich 
jr  aushelffe.  Je«.  37,  35;  der  jm  von  dem 
tode  künde  aushdffen.  JEIh^.  5,  7 ;  er  hilflli 
mir  aus  von  meinen  feinden.  2  Sam.  22,  49 
{in  der  parallelsteUe  ps\  IS,  49  der  mich 
errettet  von  meinen  feinden);  dardnib  inus 
ich  uieiucni  uehisleu  also  helffen,  aiä  liiel 
ich  mirs  selbs,  vnd  mus  von  meiner  vt^beit 
seiner  noltUrin  aushelffen.  atalSf.  der  etusn- 
gcUen  o»  den  fümmitien  fttten,  (1527). 
Ov«. 

Anskerr&chen ,  auflUiren  iu  herrschen : 
also  hat  auch  der  lod  fest  sein  wflrgen  uns* 


uiLjiiizuü  Dy  Google 


AUSHETZEll 


171 


AUSiCLOPm 


gerichtet,  vn»!  mi  bald  aiisgelierscfiel.  das 
15.  cap.  der  ersten  ep.  c,  PatUi  an  dl«  CO' 
ritUJter.  (1534).  Oij^ 

Inldiei,  khum  JkaUm:  solt  min  boI- 
cbei  .Schelmen  nicht  uiil  liunden  ausbeizen. 
r Orr.  auf  die  schrifi  Klingehey  l' s  :  von 
priester  ehe.  \yHlemb.  1 528.  Aiiij'' ;  man 
solle  einen  uiil  liunden  ausheizen,  wer  zu 
lUeser  leit  nicht  liegen  noch  lesteni  wdte. 
SitL  1,  452^ 

Auhencheln,  aufluiren  xu  heucheln:  kh 
achle  aber  ewer  frttchllin  vnd  krcutiiti  zu 
Halle  hat  im  ausgelieuclielL  Jen.  6,  171*; 
ieb  hdre  m«in  lieben  frennde  in  Christo,  wie 
ewer  tyrann  so  bisher  sich  anfgeheocfaell 
hii.  rin  fort  {ifTeoUich  Snj  enus  feret  zu 
wüleii.  3,  47  5^ 

AuhöUen.  hohl  machen:  da  sie  den  kern 
leigit  «he  sie  geborn  sind*  ausgehdiel»  md 
die  schal«!  weggeworflen  haben.  Jen.  8, 
48^  von  ansgeholeten  Cherubim.  1  kSn.  6, 
29. 

iishelen,  1)  ^tim  Aseb ausholen,  Hehand 
mU  dm  t^iit«Ülew§rkMMi0  wU  ansreekett.- 

vDil  holet  mit  der  band  die  axtans»  das  bolli 
abzubawen.  5  Mos.  19,  5. 

2)  sm»  tlosxt  Sprunge  ausholen»  einen 
«mlonf  ndbofii.*  boi  bock  sey  tionig  vnd 
sUMs  mich  einmal,  hol  aber  nit  lu  weyisnsx. 
auff  das  vbirchrUÜich  buch  bocks  Emssers. 
(1521).  Hiiij**;  der  lewe  holet  tim,  sprang 
vberbin.  wie  ein  vogel  vl>orbia  Uüge.  Ek$l. 

3)  aw/brtcJkm:  mit  seinen  freundlichen 

g«V?ri!fn  holet  er  dich  .ins.  Sir.  13,  11. 

.4i<iban;;rrn,  1;  fame  necare:  vnd  also 
mii  der  thal  beweisen,  das  sie  gern  wollen 
jre  pfarrher  aushungern,  xwo  predigt  auff 
der  kinderlauffe.  (1540).  Kiij'';  ja  freilich 
ist  die  well  solcher  leute  nicht  worth,  drtiiiili 
wl  sif  sie  3ii<hungern,  wo  sie  ihr  sonst 
luctii  kann  los  werden,  de  Welle  br.  6,  423  ; 
danil  er  die  hungerigen  sealett  aushungere. 
Ju.  32.  6. 

2)  eine  slarlr  nrishTingern,  durch  hunger 
zur  Übergabe  zwingen:  ym  Vierden  nionden 
ward  üic  sLad  Jerusalem  von  den  Babylonier 
gawonneB  vod  ausgehungert,  dsr  prophet 
Saehnrja.  (1528).  Viij^ 

JÜMhma,  iimo^ti^uptMtfonUoaHi  wie 


nucti  Sodoma  vnd  Gomorra  vnd  die  vmb- 
liegende  stedte,  die  gleit  her  weise  wie  diese 
ausgehurel  haben,  br.  Juää  7. 

Ausjagen,  khunujagen,  autfrslbeN;  was 
were  es  nu  wunder,  ob  fursten,  adel  vad 
leyen  den  ha[)st,  hiscliofr,  pfalTen  vnnd  munch 
vbir  die  köpf  schliigeu  vnnd  zum  land  ausz- 
iagten.  wiäer  die  bullen  des  endchrisls. 
(1520).  Bj^;  er  soll  sie  mit  eym  strohallm 
ziuu  lande  aastagen,  dos  ander  teyl  widder 
d.  Iiynti.  Propheten.  (1525).  Aij'';  das'sie 
solclieii  lieben  man  nicht  allein  vndanckbar- 
lich  verachten,  sondern  zur  slad  ausjagen. 
J.  8,  291*. 

AnskanffUj  einen  attskaofen»  Am  ollst 
abkaufen:  wie  sollt  das  ymmer  inUgen  gött- 
lich vnd  recht  zugeben,  das  «yn  man  vnn  so 
kurlzer  zeyt  so  reych  werde,  das  er  l^onige 
vnd  keyser  auskeulTen  mocblot  wm  ftßMffls* 
handlung  t>nd  wucher.  (1524).  Diüj*.  —  troo. 
inc.  leul.  bl.  h\\\^  aiiskann'en  eximere. 

Anskf  rken  s.  nusgecken. 

Aii»kchr«n  (roit  mhd.  kern),  ausfegen: 
wie  auch  solliebs  suToraniworlen  sein  werde, 
wird  man  im  nuskehren  linden,  de  WsU«  br. 
3,  508. 

AnskehreOj  mhd.  A<  k^rn  {Ben.  \.  797), 
ausgehen,  auslrsffu:  ich  bin  eiugekerel  in 
mein  jamer,  das  ist,  vorbin  war  ich  ausge- 

kcrel  von  ineim  jamer.  Jen.  1,  20\ 

Anikehrich)  n.  das  hinausgekehrte :  zu 
letzt  hat  sicbs  dennoch  ymer  fiinden  yiti  aus- 
keridi.  ob  kriegilmstU  ameh  ynn  seligem 
Stande  ssyn  künden.  (1527).  Cj*;  aber  es 
hat  sich  gefunden  jm  ausken'ch  {Jen.  5, 
4S9'' :  auskericht»,  was  für  ein  geist  gewesen 
sey.  Widder  etüiche  roUengeister.  (1532). 
bj* ;  denn  beginneis  war  suwerden  vnd  sich 
im  auskerig  su  linden.  Ei$i,  1 , 498'.  —  von 
auskehren  rerrere. 

Auskchrirht  •'«.  auskehm  h. 

AnsklalTenj  ausschreieti:  iur  bewerte  vnd 
gcgrundle  warbeyt  auaidaffen.  «yn  sermon 
eori  dem  ablas  vnd  fnod.  (1520).  Dj*. 

Ausklauben,  herausklauben:  Vergiliusaus 
den  drecknersen  des  poeten  Ennij  goll  ge- 
lesen vnd  ausgeklaubel  hat.  Eist.  1,  109''. 

A«8U«ffen,pNltandd  ««eufers.'  ja  dir  da- 
zu die  haut  wol  ausgeklopffiet  wird.  Bisi  1. 


r 


^  kj  .1^ uy  Google 


AU8KLCGELN 


172  AUSLÄNDISCH 


Al»kIägelB,  aufs  genauste  a»<;forschen : 
«r  kau  DicliU  fursagen,  das  sie  nicht  aus- 
klUgela  woUeo.  EM.  2,  21 5^ 

AitkMlMy  firii§  tmim:  w«ni  er  hal 
aiisgeknciei  vn>l  lessi  de«  teig  dttrctisenreo 
vnd  uitT.'plion.  Hos.  7,  4. 

lH&k«BiiiiCB  (auäkoTDcn),  mhd.  tu^  komen 
{Üen.  1,  903).  1)  heratlMmm,  hmuus' 
kommen,  tnngthn:  Jerih«  aber  war  ver- 
schlossen vnd  vcrwaret  fiir  den  kindern  Is- 
rarf,  das  niemand  au<  «Mlf^r  einkomen  kiinilff». 
Jos.  6,  1 :  vod  Ab  Jalliar  iral  empor  bis  das 
alles  TOlck  xur  sUd  am  kan.  3  Smm.  1 5, 24 : 
was  abw  aaikompl  vnd  enfleullt»  das  wird 
so  yrre  vnd  sehewe,  das  mans  gar  scliwcr- 
lich  widdor  l)fdptiton  vnd  zu  slal  briogen  kan. 
der  prophet  Sacharja.  (152S).  £j\ 

2)  herkommen,  henoryehn:  von  welchen 
aind  attskomen  die  Phiiistiin  vnd  Caphlho- 
lim.  1  chron.  1,12;  von  ilio!^pn  sind  atn- 
komcn  dir  Zrrri  ;_  iiliiter  vnd  Esihaolilcr.  2,  03. 

3j  au&kuiiiiaea  von  dem  gleichsam  au« 
Hinen  handen  ftredbeiMies  fnurfebrmidU; 
wenn  ein  Tewr  auskompt  vndcrgrelindiedor^ 
nen.  2  JI#o#.  22,  fi  ;  von  dorn  sol  ein  fcwr  am- 
komf  n  vbcrdas  ^'nTilzr  haus  hriol.  Ezech.  5,4. 

4)  auskomme!),  unter  iUt:  Uuie  kommen, 
MmsoU,  wrhrmMwrdm:  vnd  es  kam  ans, 
das  diese  weiker  geslrafTt  wcren.  Bsech.  23. 
10:  vnd  wo  es  würde  auskörnen  bei  dem 
landpfk\t,'or,  wtillcn  wir  jn  stillen.  Matth.  2S, 
14;  vnd  sein  gerüciil  kam  weil  aus.  2  chron. 
26,  es  kam  aber  die  sage  von  jm  je 
weiter  aus.  Luc.  5,  15;  es  war  aber  dor 
namp  noi  h  m  lit  auskomen.  bie  ab«  r  wird 
er  ausgeschrien  vnd  latitbar,  rher  r/a«  ernte 
buch  Mose.  (1527).  eeiiij';  ich  helle  wol 
lieber  heimlieb  vnd  mit  meiner  handschrilh 
diesen  brieir  an  0.  k.  f.  y,.  gt'Hchricben,  so 
bcsorgnt  ich  mich  dieser  siMiwinden  zeit,  das 
er  mOchl  etwa  verruckt  auskotucn.  ein  brieff 
an  den  eardtnoi  erUbisehoff  xu  Ment:. 
(tS30).  Aij*;  so  sehreibt  sanctus  Hierony- 
mus, wenns  (.deich  srhmacbbtldier  wären, 
wo  <i»>  .iher  doch  im  li.TJlon  heimlich  bleiben, 
bulleu!»  nicht  vor  scliuiachbiicber  gereclinet 
werden,  ob  sie  durdi  buchdieb  heimhch  eot- 
sogen  werden  oder  auskörnen,  de  Wette  br. 
3.  121. 

5)  mit  einem  auskommen,  mit  ihm  fertig 


werden,  „friedlich  leben" :  wenn  einer  im 
datier)  nurzwey  eyer  hatodder  zweybültier, 
macht  er  sich  so  beschissen  da  mil»  das  nie- 
mand mit  yhm  aus  kan  komen.  der  1 12.  paal». 
(1526).  dv*i>;  wenn  gotl  nicht  zürnet  noch 
strain,  sondern  gibt  gnug  vnd  ihut  vns  wol, 
i»ü  äind  wyr  so  frech.  kUoe,  stullz  vmi  ihtir- 
stig.  das  nieaund  kan  mit  vns  auskörnen,  der 
propket  Jon«.  (1526).  Güf . 

Anskemmen,  n.  da«  swn  lebensuKlerhalt 
nölhige:  jnen  ein  ziemliche««  ausikomen 
&cbaü't'U,  da  SIC  sich  mit  betragen  können. 
hauspost.Witlemb»  l54S.«onMiei4ia.M.84*. 

Aislimlsen,  dnrcA  Arolsen  AeramWa^, 
u-eg>ichaffen:  darumb  kratzet  kein  kra  der 
niiilcrn  ein  aiig  aus.  ausle^,  der  sehen gepot. 
{Ib'iS).  Hv*';  ich  vvil  gerne  sehen,  ob  sie 
den  vers  wollen  auskraUen.  EM.  %  45^ 

AuskAndigen,  rer&ündi^en ,  aiurufen: 
d.irnmb  wird  hie  durch  den  heiligen  geilt 
aiis!j;ekündigct  sem  reich.  Eisl.  2.  23^ 

AnslagCi  f.  begegnet  an  drei  steUen  der 
Obenettung  des  1 1 0.  psaims,  weieM  AnA. 
d.  1521  erschienenen  schriß  „wm  d.  beydkf 
ob  die  der  hapst  macht  habe  zu  gepielen" 
hfi/ugte,  nouilirh  r.  S'i:  »lio  vrcrhpri  hibon 
uiir  duszlage  aulllrageii,  wilch  uil  vvai'  nach 
deinem  gesetz;  «.  97  t  wie  bab  ieh  dock  sie 
lieb  deyn  geseis,  den  ganUen  tag  ist  (et) 
mein  au^^zlag;  r.  99:  deyn  tzetijjni^z  «ind 
mein  ausT.hpe.  in  den  beiden  !''l:ten  sieliea 
isl  atislage  iiberselsuny  von  Tirt^XZ  gedanke 
(LXX  fuXhr},  rulg.  medltatio),'«eird  «dtM» 
s.  V.  a.  auslegung  dodeHteii;  aber  auch  ts 
der  er'^h'ti  "(eile  kann  es  nur  die^c  beieti' 
tung  haben,  icietrohl  hier  im  hebr.  r'T.^'S 
Stehlt        Luth.  später  richtig  durch  gruben 
iikerselsle.  die  Obenetnag  auslege  ist  eftns 
Zweifel  durch  die  vulg.  hervorgerufen,  teekbe 
rirfo  dmrck  fabulalione8(XJLj:a4)oA«oj^1 
ausdrüeki. 

AnsUnder,  m.  fremdling :  Trcmbdlii^  siad 
die  wyr  beyssen  nuslender.  efieM  e.  Frtri 
gepredigt.  (1523).  Aiij'';  vnd  sagets abram an 
dem  austeiider  t  Mos.  14, 13;  auslender  von 
Rom.  apost.  gesch.  2,  10.  —  voe.  es  9^9 
bl.  Gvij'*:  extranctts.  eyn  auszlendcr. 

Aialteilicb.  f^rmMmdieeh:  der  fcoaig 
Salorao  liebele  viel  ausländischer  weiher. 
l  kö'n.  11,  1;  attsleadische  beltler.  nn  die 


^  kj  i^uo  uy  GüOgl 


AUSLASSEN 


173 


AUSLAUFT 


pfarrherm  wider  den  tDucher  zu  predigen. 
(1540  ).  Gj'' ;  <iuszlendisclie  wahr,  an  den 
fhrUllichen  adel.  (1521).  Mj* ;  die  auslen- 
ili^clieu,  vnbf>kandlen  wori  vnd  namen.  der 
pnphH  JßtaSa,  (I&S8),  M.  2*. 

lnlaiiePy  emiltere,  diwäUere,  heraus 
iätsen,  enllassenj  Inah^r^fn,  ausgehe»  lassen. 

\)  axtf  personen  aityiwandt:  da  sluiid 
Abraham  des  luorgeus  früe  aulT,  vnd  tiani 
Im»!  eioe  Auch«  mil  wasier,  vnd  Icgts 
Bagar  auf!  jrc  Schüller  vnd  den  knaben  mit 
vnd  hes  s'n)  aus.  1  Mos.  21,  24;  wenn  du 
aher  niclil  Inst  zu  jr  hast,  so  snlfti  sie  «nns- 
lassen,  wo  sie  Inn  wü.  5  Mos.  2t,  14;  <la 
«aodte  der  kOnig  hiii  vnd  lies  ja  loa  geben, 
der  herr  vber  vMeker  hies  jn  (den  gefangenen 
Joseph)  auslassen,  ps.  105,  20. 

2)  vieh  aus  dem  siaU  lassen :  vnd  wenn 
er  seine  schafe  bat  ausgelassen,  gehel  er  Tur 
jaen  hhi.  Joh,  10,  4.  ataal  «feM  aoslaasen 
aiicA  von  gehurt  der  Allere:  sie  (die  hireeh- 
kühe i^hew^pn  sich,  wenn  sie  geberen,  vnd 
reissen  sieb  vnd  lassen  aus  jre  jungen,  üiob 
39,  3. 

3)  bUu«b  doimer,  wasaer  auslaisen :  fcansta 
4ic  bUlsen  auslassen,  das  sie  hin  raren  vnd 
sprechen,  hie  sind  wir?  Uiob  3S.  35  ;  der 
köliest  lies  seinen  donner  aus.  ps,  18.  14; 
wenn  er  das  wasser  versdileuast,  so  wirds 
alita  dorrfi  vnd  wenn  ers  ansleaaet,  so  Iterel 
er  das  land  vuib.  Hiob  12,  15. 

5)  alhem;  primni,  {rift  atislasspn  :  du  lessesl 
aus  deinen  odem,  so  werden  sie  geschaffen. 
JM.  104,  30 ;  da  da  deinen  grim  analieasesl, 
WMNt  er  sie  wie  stoppen.  2  Mot.  16,  7 ; 
es  \<[  nur  zu  thun  gewest,  das  der  böse  geisl 
rnurn  vnd  stel  fonde,  seine  giflt  auszulassen. 
Jim.  3,  55^ 

S)  bodier,  sdiriften,  briefe  etc.  auslassen, 
Aeraiufebeii,  veröffentUehen:  ich  bi|t  vmb 
riui^ins  willen  alle  die  do  meyne  sermon 
»threyttf-n  oder  fis^on,  wollten  sich  der  sel- 
ben zu  drucken  viind  auszzu  lassen  enlballen. 
egn  termemm^äa»  emng,  wm  dem  reychen 
*Mm.  (1523).  Aj'*;  o  das  die  propheten  vor 
hyn  b.is  «ttudirten,  elie  sie  bdclicr  ausliessr-n. 
da.«  ander  leyl  tcidder  d.  hijml.  propheten. 
(1525;.  Miitj";  darumb  verwundert  mich  der 
icnte  lonheit  odder  tM  mehr  blindheil,  das 

aelebcn  vemeinctfln  metnea  brieff  ans- 


lassen.  von  Aettn/tc/ien  ttnd  gesiolen  brieffen, 
(1529).  Dij'*;  es  solt  )"nn  cinop  f  trsiliclion 
canlzley  nicht  ein  solch t  cscl  canlzler  sein, 
der  lieimhche  briefl'c  ausgelassene  brielTe 
nennete.  ehenA,  Dij)>;  derhalben  jm  warlich 
wol  von  nöten  ist,  vnd  eranch  scholdig  war, 
solche  erklcnm^'c  aus  zulassen.  Je«.  3,  1G4*. 

schon  ahd.  ii/.la^an  {Graff  2,  3oG),  mhd. 
ik^  läi^en,  iusammengez.  üi{  Ün  {Ben.  1,949). 

tetluify  «.  i)  gelegenhein  nnn  enllm»- 
men;  darumb  suchen  sie  ausflucht,  auslinfl 
vnd  allcrlcy  renckc.  Eist.  2,  259''. 

2)  excursus  einer  ach  riß:  den  auslauft 
musle  ich  thun,  das  ich  nicht  slercktc  der 
papisten  verslandt.  muleg,  dereuang,  von 
osiern  etc.  (1527).  eij''. 

Auslanfen,  1)  herauslaufen:  wie  ein 
wasser  ausleuffl  aus  dem  sce  vnd  wie  ein 
Strom  versieget  vnd  vertrocknet.  Hiob  14,  U. 

2)  enlton/en:  war  ists.  ab  ich  sorge,  e» 
werden  cttlich  sich  bewcyben  odder  vuoh 
laufTen  rin  Iii  ausz  christlicher  nieynung.  ton 
beyd^  gestall.  ( 1 522).  Ciiij''. 

3)  s«  ende  laufen,  ablaufen:  da  stehets 
alles  auffd^  stflndlin,  ehe  denn  es  kOmel, 
vnd  das  zcigerlin  ausleulll,  sol  der  teufet  vnd 
!I  uclt  nichts  ausrichion.  Eist.  2,  240*. 
ähnlich  Gryphius  teulsche  ged.  2,  276: 
wenn  nu  meine  stand  auslauft. 

4)  AtrelU«i/Sni;  das  foule,  vnntttte,  ma- 
sige betlcrs  voick,  das  niemand  zu  keiner 
arheit  bringen  kan,  vnd  alle  land  anszlciifTt. 
hausposl.  Willemb.  1 545.<ommer(et^  bl.  l  Oti''. 

b)  das  aber  solcher  bischer  wahn  vor- 
trieben vnnd  die  rechte  deraut  von  der  falschen 
erkant  werde,  wollen  wir  eyn  weriii;  ausz- 
lauil'en  vnnd  von  der  dennil  sagen,  das  ma- 
gnificat.  (1521).  dij".  («.  auslauf  2). 

inslufeni  n.  durtl^faU:  anno  1588  den 
20.  tag  Julij  war  d.  Luther  sehr  kranck  am 
auszlauflen.  lischr.  354*.  —  Dast/p.  dict. 
125":  lyenteria,  die  rur  oder  das  auszlaufTen, 
der  durchlaulT. 

AMinall,  m.  eiteitmu(e.  auslauf  2) :  disten 
auszIauA  will  ich  than  haben  izu  gntte  wer 
seyn  liranehen  will,  ausleg.  der  ep.  rnd 
euang.  vom  chrislag.  elc.  (1522).  sssj'*;  das 
sey  zum  auslauflt  vngeferlich  geredi,  nu 
kernen  wyr  Widder  su  dm  stucken,  von 
iMvffsihanilimg  vnd  teneher.  ( 1 524).  Ciiq* ; 


^  kj  i^uo  uy  Google 


AUSLAUFTIG 


174 


AUSLEGER 


er  mm  Ik'I  .1'  1 1  '"inf^n  <'licn langen  vaibschwcifl* 
vn«l  auslaulU  \üii  .seiiit'iii  ampl,  che  er  wider 
auiV  den  rurgenomeu  arlickel  kompt.  das  1 5. 
cap.  der  «rtten  §fitM  $,  PtaUi  am  4ie  Co- 
rinlher.  {ir)^  !  ).  FiijV 

.4usl»uftig,  1)  excurrens:  er  müi  df^i 
hauii'eii  hören,  nil  mich  noch  dich  oder  einen 
auszIeufltigcu,abgesoDderelcn  pharisccr.aiu;- 
Ug.  deuueh,  4e«  v.  «.  (1518).  Gj*. 

2)  escursivus:  (KsM  »udtnAige  rede 
Jiiil)  icfi  müssen  Ihun,  wie  wo!  f»ar  vnpernc 
Widder  die  hyml.  prophelen.  (1525;.  Gij*. 

Aislcbfu,  1)  vifom  fimre:  wenn  sie  aus 
gelebt  haben,  sagt  Biob,  so  faren  sie  jnn 
einem  Augenblick  hinunter,  das  1 5.  cap.  der 
ersten  ep.  s.  Pauli  an  (He  Corinther.{  lb34). 
Kiij'';  ich  habe  ausgearbeitet  und  ausgelebt. 
de  WeUe  br,  5,  520. 

2)  glekh  dem  engl,  outlive  fiderfobcn:  ei 
würde  freilich  kein  mensch  einen  rechten  win- 
er  ausleben  können,  wo  er  soll  on  tewr  vnd 
wermc  sein,  der  Ml.psalm,  (1532).  Diij'. 

Aisledigcn,  ledig  ma^ent  wuUenmi  die 
eere  istgaolz  seyn*  hatte  alle  an  sieb  genomen 
vnd  all  auszgeledigel.  die  sieben  puszpsalm. 
f  t  5 1  7  |.  Fiiij'';  von  der  \zovi  an.  da  die  schul- 
thcuUtgu  das  ist  die  triegische  Iheologia  hatt 
angerangen,  ist  die  Iheologia  dea  creouis 
auszgeledigt.  eyn  rrteil  der  theologen  zu 
Parisz.  (1521).  Ciiij'';  nicht  allein  absagt, 
sondern  drewet  zubrechen,  nidfigen  vnd 
ausledigen.  Jen.  1,  471*. 

AasleeftM»  leer  Maefte»:  aber  da  der  sack 
ausgeleert  vnd  nicht  mehr  meel,  leig  vnd 
brol  vorhanden  war,  gar  balde  liessen  sie 
sirli  tnercken,  »l.is  sie  golt  bisher  des  bauchs 
halben  gedienci  iiaiien.  Eisi.  1,  543''. 

Aisleernng.  f.  exmamtfo,  tn  folgender 
stelle  als  gegensatz  «.  erl&llttng :  das  uewe 
leslinifiil  >ol  v\\\c  erfulltinp  vnd  lifctit  sein 
gcgi'U  cJ.is  alle  leslauienl,  aber  du  kere!»l  es 
vmb,  das  das  newe  tcstaraenl  wol  eine  aus- 
leerong  vnd  flnsternis  ist  g^en  das  alte  testa- 
menl.  vom  abendmal  Christi.  (1528).  püj''. 

An!^lep;fn,  1 )  t  orschicszen,  darleihen :  oder 
soll  das  geh,  das  versolTen  wird,  zusamen 
legen,  vnd  einen  gemeinen  sdialz  samlen, 
ein  jglidi  handwerck  Ihr  sich»  daa  man  in 
der  not  einem  dUrfTtigen  mithandwercksman 
auszulegen  (doa  or^fimU  „egn  semon  «on 


dem  hochu  iy<1i^>'yi  fiarram^nL"  n')!0*.  ij* 
Aal  aazulegea),  belUeu  vnd  leihen  konde* 
Jen.  1,  211'. 

2)  iiUefprotari,ef1Mren,  dontem:  ersdidi 
das  man  die  nicht  verachte,  so  die  iichrifft 
MKlegen.  der  prophei  Sacharja.  f1528). 
Aiij* ;  dazu  wil  ich  euch  diesen  1 1 9.  psalmen 
zu  deutsch  schencken  vnd  kurtzlich  auslegen« 
ein  ditrielHeher  trotOHeg  a«  die  JftttM- 
berger.  (1524).  Aiiij^;  dat  WOrtlein  t^cll 
hcyssel  in  kricliischor  tzungen  cxiiKir»!),  das 
hat  man  maucherley  auszgelegl.  auszUg, 
denltehdOi  v.u.  (1518).  Ff;  auch  Chri- 
stus bald  darauf!  die  weydong  sdhs  ansslegt 
grund  vndvnach  alter  artikel.  (1520).  Ij**; 
wie  er  ( Neburadnezar)  seinen  tmwrn 
geraten  vnd  ausgelegt  h.-iben.  der  prophei 
Jfafraene.  (1526).  liiij'';  hat  vns  getreu- 
met  vnd  haben  niemand,  der  es  vns  aualeg«, 
1  JUos.  40,  S;  Gabriel  lege  diesem  das  ge- 
siebt aus,  dai  crs  verstehe.  Dan.  8,  16; 
einem  andeni  {unrä  gegeben  die  gäbe)  die 
sprachen  aostuiegen.  1  Cor.  12.  10;  wer 
alles  zum  besten  auslegt,  der  machet  jm  vid 
rr<Mind('.  Sir.  6,  5;  Jas  sind  aber  fevTie  leutl. 
die  alle  ding  zum  hosten  auslegen,  epistel 
s.  Pein  gepredigt.  (1523).  Sy*;  du  leh 
Wils  nicht  so  arg  auslegen,  dos  diese  «eorl 
Christi  noch  feei  etehn.  (1527).  b^ii^ 

in  dieser  bedculung  schon  mhd.  xi?^  legen^ 
ahd.  aher  sagU-  man  dafür  arrcrchiTi 
(out  reden  ausrecken  oder)  geistig  enijaltei^ 
im  goth.  ga.skoirjan  •»  Mar  maehen  tsn4 
andbindan  eiUbinden,  lösen. 

Anslegen^  n.  der  inf.  des  vorigen  verbums 
substantivisch :  wer  will  vns  glitt  dafür scyn, 
dasdie  vetter  nil  yrren  ynii  yhrcm  aussiegen? 
auetleg,  der  ep,  md  emmg,  wm  ehri$ta§ 
etc.  { 1 522)  HTj";  lassl  ueyn  vnd  aller  lerer 
iii^zlf^i'on  nnr  eyn  gerust  seyn  zum  rechten 
liavv.  ebend.  lllv'';  solch  roeyn  verstand  vnd 
auslegen  hab  ich  e.  g.  vulerlheiuglicb  w&llen 
anzeygeo.  taiddar  Me  verkerer  md  feMker 
h eyserlidtt  WUUtdoU,  ( 1 523).  BQ*. 

Ausleger,  interpres:  i-f  er  aln^r  nicht 
ein  auslegor,  so  schweige  er  vnlcr  der 
gemeine.  1  6'or.  14,  28;  sihe  da  die  feyne 
aussleger  der  heylig«B.  aaff  das  vMr  ekHat» 
lieh  buch  bocks  Emsxert,  (1521).  Dij" ;  dn- 
rnmb  ist  die  scbrifll  ein  aokfa  buch  dasa  ge* 


Oirr' 


AISL£GUI«G 


175 


AUSLÖSCHEN 


bOrat  nicht  aDeia  l«wn  vnd  predigeu,  son- 
dern auch  der  reckte  twleger,  nemUeh  die 

ofTcnbnrung  des  heiligen  geistes.  ausleg,  der 
ep.  rnd  euang.  von  ostem  elc.  (1544). 
Cij";  65  Itgt  an  einem  guten  ausleger, 
«pricht  man.  Mer  das  bapstum  m  Bwn. 
(1545).  Sf . 

Aislfging,  aaslegungc.  f.  mhd.  A^legnnge 

{Ben.  1,  993),  interpretalio :  iliosc  opistel  hl 
reichlich  atisgestrirhen  ynn  mcynem  comciit 
odderausieguiige  vherdie  epistel  zun  Galatern. 
9nU§.  der  ep*  md  euang.  wm  der  heyl. 
drei/  k&nige  feiU  (1525).  t^;  tn  letst  ist  dis 
buch  ein  rcchle  auslpgtmge  vnd  exempcl  des 
rnien  gebols.  die  weiiheit  Salomonis. 
(1529).  Aiiij^;  eyn  nerrichlc  auszlegung. 
tiumgOium  von  den  tteke»  wesetsigen. 
(1521 1.  Rj';  diese  edle,  klare  anslegnng. 
ton  kaiiffshandlutig  vnd  icucher.  (1521). 
Eij**;  da  i«ideoii  de»  iiiirct  solchen  trawiner- 
Mlen  ml  seine  ausloj^nng.  rieht.  7,  15. 

iedckrciiy  perdocere:  doch  hat  der 
TMe  vnd  Soldan  zQuor  leng»l  solchen  ar- 
tkiel des  concilij  durch  zersldrange  Alexan- 

drip  also  ;uisgelogt  \rul  ausgclerot,  das  we- 
der bajisi  nocli  wir  nicltl  vns  daruuih  he- 
kömcrn  dUrflcn.  von  den  concilijs  vnd  kir- 
e*«ii.(1539).  Gitj*". 

lufeMeB,  SU  ende  feiden:  dz  (doff)  wir 
gestercki  werden  solchen  willen  aus  zu  lei- 
den, auszleg.  deutsch  des  r.  u.  (1518). 
faiy;  mt\  hat  noch  nve  uicliis  auszgelillen. 
f^nd.  Fj» ;  sein  cuangehon  mit  macht  wtlrde 
her  euch  «uffgebeo,  wo  yhr  zuuor  auslyddci 
njd  yhm  die  saclie  Iieym  gebet,  ermantm^a 
iu'ft  friQdf  auff  die  zwelff  arlickel  der 
baurscha^l.  (1525).  Ciij"  ;  das  ich  viel  lie- 
litr  wolle  ein  iar  lang  ju»  kercker  hegen , 
kmger  vnd  durst  leiden,  denn  einen  Ug 
solch  helle  angst  ausleiden  (muttehen)  vom 
teHflV'!.  das  \  5.  cap.  der  ersten  ep,  9,  Pauli 
an  die  Cunniher.  (1534).  Kiiij". 

ilslernfU;  feiüg  lernen:  er  isl  nie  ge- 
weal,  der  es  ausgelemet  bette.  Sir.  24,  38; 
des  niemand  dencke,  es  sey  ein  ding,  das 
man  *n  l.ald  au.^gelernl  habe,  das  17.  cap. 
JuAunnw.  ( 1  r>30).  Tiif;  (eine  lehre)  die 
aoch  kein  pruph^  l.  ducIi  Moses  selbst,  kein 
*po»telp  ja  kein  nv^d  jm  himel  ausgelernt 


odder  ausgestudiici  liai.  au^leyuni/  vberdas 
UedMoee,  (1532).  Bj". 

Anslcaei.   1)  Aeraiitieaefi,  amtwoMen, 

düligere.  eligere:  leset  aus  vnd  ncinct  srhafe, 
jedernian  lür  sein  pesindc.  2  Mos.  12,  2i; 
ich  wil  zwelff  tauseul  man  auslesen  vnd 
micbaufinaehen  vodOtnid  nachiagen.  25am. 
17,  t. 

2)  XU  ende  b'sf»,  perligere:  wpnn  du  das 
buch  hast  ausgelesen,  so  liitide  LMnen  stein  • 
dran  vnd  wirffs  in  den  Phraih.  Jer.  51,  63; 
ehe  der  ander  ein  wort  bncbslabet,  hat  er 
den  gantzen  brieff  ausgelesen,  von  den  letx- 
ten  tportm  Dauid4i.  (1543).  Aiiij^  iih  zwar 
hab  fiu  etliche  jar  her  die  bibel  jerlich  zwey 
mal  auszgelesen.  lischr.  1 1^ 

AnIcMbteB,  heknleuehten,  enOatten, 
austreiben,  a)  mit  dativ  der  person:  der 
hübe  Eneas  Siliiius  bette  wol  verdienet,  «las 
jm  die  gelerten  ausleuchteten,  wider  das 
bapstum  *u  Bern.  (1545).  Giij^ 

b)  mü  aee.  derpenan  oder  Mdle;  seit 
man  den  nicht  als  toll  vnd  tOricht  zum  land 
ausleuchten,  das  5.  G.  vnd  1 .  cap.  s.  .Mniihfi. 
(1532).  sj'';  soll  man  solchen  bclnirncn 
nicht  mit  bunden  ausbeizen  oder  mit  ruien 
ausleuchten?  wrr.  auff  die  eekriß  XHnge^ 
hei/rs:  von  priester  ehe.  Widemb.  1528. 
Anij'';  so  sol  man  das  euangclitini  ausleuch- 
ten. EisL  1,  454^  mit  den  liebten  vieler  ge- 
pol  bat  man  dem  laggotlichs  gepols  gar  nah 
die  äugen  ausz  gelaucht  (so  beide  on^'nol- 
ausgg.  v.  1519  u.  1520;  Jen.  1,  168'': 
ausgeleuchtet),  vnterrichl  auff  eüich  ar» 
Uckel.  (1519.)  Aiij\ 

Auslohen,  fertig  loben:  wenn  man  gott 
selbs  ausloben  wird,  so  wird  man  sein  wort 
vnd  piv'ÜL'i  aiicb  auslohen,  das  man  kinder 
zur  schule  hallen  solle.  (1530).  riitj''. 

Auslöschen  ^ausleschen),  1)  mirans.  er- 
ISsehen:  die  leuchte  der  gottlosen  wird  ans- 
leschen,  ipr,  Sal.  1 3,  9. 

'2'  h-fins.  erlöschen  inachen,  tilgen:  vnd 
wollen  meim  [i  finirkeii  auslesclien,  der  noch 
vbng  ist.  2  i>am.  14,  7;  das  glimmend 
tocbl  wird  er  nicht  ansieschen.  Ie$,  42.  3 ; 
wie  man  das  naturlich  \kchl  ansslescht, 
wonn  der  lag  anbricht,  die  ander  ep.  Petri 
gepredigt.  (152  I).  dij'';  mein  grnii  sol  an- 
gezündet werden  vber  diesen  ort  vnd  nicht 


Digitized  by  Google 


AlSLlGEN 


176 


AÜSORDKEN 


ausgeIcsscJiet  werden.  2  cAnm.  34*  2&; 

das  auch  viel  wasser  nicht  mUgen  die  1iel)c 
axis)<"^sr!ien.  hohel.  8,  7;  damit  bin  ich 
siolior  vnil  enlscIulUligl,  das  sie  nichts  mehr 
zu  fuiUlern  haben,  vnd  das  regisler  aus- 
tesschen  mausen.  Jen.  6,  4  t*;  die  geysl> 
liehen  prelalen  vnnd  welllich  fursteii  tctleii 
nil  vIk'1,  ilasz  sie  alle  bf H  rl-ci  ke  aiisz- 
lessclieleii.  (frund  vnd  vrsach  uiier  arlickei 
(1Ü20).  otiij';  vnd  die  reine  lere  aubloschc 
Tod  wegnenie.  4a»  15.  eap.  der  enten  ep. 
$,  Pauli  an  die  Corinlher.  (1534).  Bij^ 

Anslügen,  emenim:  jtzt  nms  ich  ab- 
brechen vnd  aulls  conciliuin  so  der  bapst  mit 
den  seinen  angelogen  vnd  viileichi.  auch  aus- 
gelogen  hal.  ütire^  symMa,  (1538).  Pj*. 

AuMcbeii  1)  etwas  ausmacben,  ahsol- 
wre,  :n  de  bringen  :  nn  wdlcn  wir  Abra- 
ham be^ralaen  vnd  seine  lebende  ausaiaclien. 
vber  da»  erste  buch  Alose.  (1527j.  Ggij*; 
wollen  itxt  )ln  slflek  von  heimlicben  gdab" 
den  vollend  ausinacbcn.  von  eAatacAen. 
(1530).  t'ij'';  goU  wird  lorirahren  vnd  nns- 
machcn,  was  er  angefangen  liaU  de  iVette 
br,  4,  347. 

2)  eonmmmare.  pei^ieere:  das  gantie 
land  sol  wüste  werden  vnd  wils  doch  nicht 
gar  aus  machen.  Jer.  4,  27;  slUrmct  jre 
maureu  vnd  werllel  sie  vwb,  vnd  machts 
nicht  gar  ans.  5,  10;  bis  die  Rdmer  bald 
bcmaeb  drein  kamen,  die  maeblens  gar  aus. 
«on  den  jüden  vnd  jren  lügen.  (1543).  Tj°. 

3)  es  mit  einem  ausmachen,  seinem  leben 
ein  ende  machen:  du  machest  es  mit  mir 
aus  den  tag  vor  abend.  Jiw.  38»  13;  ich 
Wils  mit  allen  denen  ausmacben  tur  selbigen 
zeit,  die  flieh  beleidigen.  Zeph.  3,  19.  nemct 
jr  jn  an.  wrd  euch,  wo  nicht,  so  wird  ers 
kurU  mit  euch  ausmachcj).  zwo  predigt 
au/f  derUnder  tauffe.  (1540).  Bif. 

4)  ausmachen,  ermittafn:  so  macht  jener 
einen  ans  von  seinen  wegen,  der  diesem  die 
wahr  abkcullVii  sol.  Jen.  2,  477*. 

Ansmahlen  i-iusniaicuj,  bei  Luüi.  in  dop- 
petUrbedenimng,  l)  Uhutnre^heieknihen: 
hie  feret  er  fort  vnsern  Teind  ans  an  malen, 
Vttter  welchem  wir  liie  bgen.  das  fi.  cap. 
der  ep.  an  die  Epheser.  (1533j.  Diiij''. 

2)  autwähUn,  amsondem:  das  heisst 
noch  hngo  nicht  liebe»  das  ich  einen  men- 


schen odder  sween  aus  male,  welche  mir 

gefallen,  vnd  ihun  was  ich  wil,  vnd  den  set* 

Ligen  frr'HTirlürli  vnd  giinsiig  Lin  vnd  soust 
niemand,  sumtna  des  christl.  lebens.  (1533). 
Uiiij' ;  das  heisst  eine  rechlsciiaU'ene  göttliche 
gantze  vnd  vollige  liebe,  die  niemand  n» 
malet,  ebend.  Biiii'*;  das  sol  der  Christen 
kunsl  sein,  das  wir  im  Cliris(um)  recht  ken- 
nen lernen  vnd  ausmalen  von  allen  ge- 
üanckeu.  das  14.  vnd  15.  cap.  s.  Johannis, 
(t538).  Nij";  wenn  jm  (idamj  gott  viel 
beumc  ausgemalet  vnd  vetholen  bette,  so 
bette  er  in  'tL^iM!  klagen,  es  werc  schwer  vnd 
febrlicli.  tbend,  jjjipj".       vgl.  aliin.ilen. 

AnsmeiikeH)  emeliri.  1)  au6  messen  iai 
gegeneat»  tu  einmessen :  weil  man  des  schel* 
fels  lümemlidi  braucht  korn  aus  vnd  ein  zu 
messen,  der  prophel  Saeharja.  (1528). 
Riiij^ 

2)  ausmessen  «i«!  ermes<en:  wenn  ich  i'uli 
vnd  künde  die  crealuren  ausmessen  vnd  mit 

Worten  ausslreidieBi  soltestu  eben  so  grosse, 
ja  noch  grossere  wtind<  r  d  innne  srlu'n,  als 
ynn  diercin  sacrameni.  scrmon  von  dem  sa- 
ßramenU  (1526).  Av^  —  mhd,  6;  merzen. 

.4«mntieni  ««spvlstfn,  herauutreiehen, 
jedoch  nur  in  schlimmer  meinung:  das  jbr 
solche  bissobouc  seid,  wie  droben  angereipt. 
vnd  mit  der  zeit  (wo  jhr  euch  nicht  bessert  \ 
anders  sol  aosgemaist  werden,  vermanung 
an  die  geiitHdten.  (1580).  6iij^•  ich  wil 
ali(  r  (wils  golt)  mir  die  zeit  ein  mal  nemen, 
viul  dem  gifTtigen  Iff^'^nmaul  vnd  Icsterer 
kOnig  Heintzen  vollcad  ausanlworlcu ,  vnd 
jn  ausmutaen,  «bn  er  sagen  sol,  Lnther  bab 
jm  geantwortet.  Jer,  %  148*.  m  folgender 
strlh'  musz  ansmulzen  s.  v.  a.  aufsuchen 
bedeuten:  sind  aber  etliche,  die  dergleichen 
(sc.  waare)  haben,  so  mutzen  sie  einen 
frembden  ans,  den  lassen  sie  alle  aolcbe 
wahr  aaffbeuffen.  Jer.  2,  477*. 

Ansnchmcn,  nusi^rhlieizen :  wenn  er  aber 
saget,  das  es  al!«'-  ^Plcf  llian  sey,  isl<  ofTcn- 
liar,  das  ausgeuumcu  i^i,  der  jm  alles  vnter- 
than  bat.  1  Cor.  15,  27. 

AmMf^fernj  fertig  opfern:  vnd  da  Dauid 
hatte  aiisgeo|ifrert  die  brandopfler  vnd  danck» 
opfl'er,  üej,'enel  er  das  voh  k.  2  Sam.  6,  18, 

Anserdneu,  auswählen:  vnd  sollen  in  den 
dreien  hausern  daneben  pforrer»  prediger 


Digitized  by  Google 


ADSÖBTERN  177  AUSREDE 


qmI  Capellen  (eaplan)  wie  die  aiisgeordnet 
worden,  wolinea.  4$  Wtit»  frr.  5,  797. 
AHirttm;  dissen  regen  snltu  gol  selber 

auszortlern.  deutsch  ausleg.  des  67.  (68.) 
ptalms.  (1521).  Bj'',  nach  dem  xusammen- 
hang  „in  die  vier  ort  der  uteU"  autgietien. 

Attirtcniy  HiMU  nath  alfM  teUm  hin 
trfortehen,  erdrUm,  «utedteni  lasset  vnser 
«lle  werck  besehen  vnd  aiHdrlern.  Eist.  1 ,99''. 

Aispechen,  fertig  pochen:  wiltu  nichl 
gleubcD,  so  fare  jraer  liiii  vnd  erfare  es,  du 
«int  init  vns  bald  ausgepochl  habcm*  es  ist 
aber  einer,  der  dir  deinen  troti  wol  kan  aus 
slchrn.  das  15.  cap.  der  ersten  ep,  $, Pauli 
an  die  C oriniher.  i  1  534).  Kij''. 

AisjpredigCB ,  1>  verkündigen:  viiiui  iasz 
mt  freudeo  ansspredigen  meinn  tinngc 
dfvn  gerechückeit.  ps.  b  \ ,  16  nach  der 
Übersetzung  in  den  stehen  huszp/ialmen 
T.  j.  1517;  da  aber  das  eoang»;Iioij  aull{.'ioiip. 
hil  er  das  leipliche  priestcrlliuiab  auflgc- 
baben  vnd  ist  das  gebtliche  priestertbumb 
aossfepredigt  worden  ynn  die  ganlxe  %velt 
dnrch  Hie  aposlcln.  au^lrrj.  der  xehen  gepot. 
(15281.  Ciiij**;  wcddeniio  .Mdnlzerischen  noch 
Zwingelisclien  gicuben  wuilcn»  das  sie  vongoU 
fMtntt.tiiid,  sondern  hallen  sie  vnd  predigen 
sie  aas  flir  mcricrcr.  ein  sendbrieff  wüder 
ettiiche  rrjifPT}fjt'ts-(i'r  ( 1  532).  Bj*. 

2|  aufhören  zu  predigen:  da  er  {Christus) 
ausgepredigct,  warnet  er  vnd  verroanet  sie, 
to  sie  bleiben  ynn  dem,  das  er  yhn  geiugel 
halle,  eyn  predigt  vnd  ttamung  sich  zu  hü~ 
t^  für  falschen  propheten.  ( 1 525). 

iaspntsen.  ausschmücken:  olszo  soll  got- 
Iis  wort  getrieben  vnd  aoszgeschelel,  ausz- 
gcpnttt  vbir  die  menschen  lere  erfurtsogen 
werden,  das  sie  tu  schänden  werden,  von 
der  begeht.  (152!).  iij*;  es  rausle  der  hei- 
lige siinckeodc  crcseni  mit  lügen  vnd  belrieg- 
liebem  schein  also  aus  geputzt  werden,  der 
bdligen  iniire  tu  sehmach  vnd  vnehre.  von 
ßer  tcinrkefmesse.  (1534).  Kij*;  ich  will 
surl\  rorir.iiircM  die  Wahrheit  aasmpulzen. 
äe  Wette  br.  2,  1 5. 

Aasroffn,  AerMW-,  AtreorrofM.*  gleich 
als  wenn  ein  stroaack  vol  stro  stechet  vnd 
oben  vnd  vntrn  donnoch  ausraget,  vom 
abendmal  Christi,  (1528.)  kij**;  der  c.irdi- 
nal  zu  Menlz  nimpt  viel  tucbs  zum  rock, 


aber  er  ncme  wie  viel  er  %vil,  so  raget  doch 
ein  sdialck  vnten  vnd  oben  aus.  wider  den 
bischoff  SU  UagMmr§.  (1539).  Giij*. 

Ansmnbcn,  das  rauben  einstellen :  wnm 
du  nu  ausgeraubt  hast,  wirst  du  beraubt 
werden.  Jen.  2,  176*. 

Awraifea  (aosreiifctt),  ausrupfen:  ich 
wil  sie  pflantaen  vnd  nicht  ausreuflen.  /er. 
24,  6;  vnd  sf  ine  jfinycr  fiengen  an  ehren 
auszureiiffen.  Matth.  12,  1  ;  aii  dns  sie  müs- 
sen sein  wie  das  gras  aufl  den  dccbcrn,  wel- 
ches verdorret  ehe  man  es  ausreullt  jif.  129, 
6;  vnd  niemand  sich  vber  sie  reisse  odder 
Imr  mis  rfufTc.  Jer.  1  f),  C  nach  der  auf  der 
bxbl.  zu  Gothe  im  mauuscr.  vorhandenen 
Übersetzung  dieses  propheten ;  da  ich  solcbs 
höret,  sureis  ich  meine  kleider  vnd  meinen 
rock,  vnd  rauflt  mein  heublhar  viui  hart  aus. 
Esra  9,  3 :  ieli  snhe  tu,  bis  das  jni  di<-  fliigel 
ausgpraufn  wurdeu.  Dan.  7,  4.  —  im  roc. 
ejc  quo  bl.  (i  v* :  euellerc.  auszi  eylTcn. 

Amrftimai,  aiMiseren:  das  haus  auareu- 
men.  3  Mos.  14.  36. 

Ansransrhen.  aufhören  surau.tchen:  vnd 
das  ich  wider  aull  d.  H.  rat  kume,  so  acht  ichs 
auch,  ji-  lüssl  eine  weile  rauschen  was  da 
rauscht,  bis  es  aosgcrauschthabe.  £'lal.2,33&*. 

Anrechiea,  teormw  oli  reaiiliai  enfneA- 
men :  :in«;  dii  veni  V:\n  nu  yderman  seihs  wol 
ausrcciiiieu,  wenn  Mid  wie  mancherley  got- 
tes  namen  misbrauchl  wird,  deudseh  caU» 
cMtmiif.  (1629).  GSij*. 

Ausrecken,  extendere.  ausstrecken:  vnd 
(Abraham)  recket  ^eine  band  aus  vnd  fasset 
das  raesser.  t  Mos.  22,  10;  recke  deinen 
Stab  aas  vnd  schlag  in  den  slanb  auff  erden. 
2  Jfoa.  8,  16;  aber  wir  reden  nicht  also, 
sondern  sagen,  das  gott  nicht  ein  solch  aus- 
goret  kl,  litic.  hreil,  dick,  hoch,  lieff  wesen 
scy.  vom  abenämal  Christi.  (1528).  kiij*. 
—  mAd.  ta^  recken.  (Ben.  2,  591). 

Ansredt,  f,  amßmehi,  enUehuldiguHg: 

docli  iiiiisz  irh  zuiior  ein  ausrede  tlitin  .■iiilT 
ellicli*'  In^tvifiiiiirung,  »zo  sie  auil"  mich  irey- 
ben.  yrund  vnd  vrsach.  (1520).  aij";  wen 
der  leyt  lenge  soll  genugsam  sein  sur  ausi- 
rede,  heilen  die  Juden  die  aller  besten 
Sachen  wider  Christum  gehabt,  ebend  liij''; 
es  gilU  hie  nit  loszc  faule  viigegrundle  au.sz- 
rede  lichten,    ausleg.  der  ep.  vnd  euang. 

28 


Digitized  by  Google 


AUSREDEN  178  Ai'SREISZEK 


vom  christay  rir.  (1522).  q<[q  iiij*  ;  es  hiilfl 
keyn  auäzrede.  von  kau/fshandtung  vnd 
woher.  (1524).  Eiij*:  bleib  daheiiiicn  mit 
dieser  Mtrerfe.  an  die  pfatrherm  wider 
den  umeher  s«  predigen.  (1540).  Aiiij*. 

AHsreden,  1)  aussprechen,  ausdrücken: 
hosiana  heyst  autf  deulscli  ach  gib  heyl, 
odder  i\Atr  hilff,  odder  lieber  madi  heyl» 
odder  wie  dy  sonit  aolchen  wünsch  will 
aussreden.  amsltg.  der  ep.  vnd  euang.  df^ 
advents.  ri522)."  Hj'';  wilchc  sjjraclic  hat 
djc  art,  (laü  sie  dis  stucke,  das  ist  meyii  leyb 
der  für  euch  geben  wird,  also  versiehe  oder 
ausrede,  das  brot  wird  für  euch  gegeben. 
da»  ander  teyl  tctddcr  d  hyml.  prnpheteti. 
n525>.  Kj'';  man  wird  auch  niclil  sngen, 
sihc  hie,  sihe  da  isls,  wilchs  die  andern 
euangelislen  also  ausreden,  hie  odder  dt  ist 
Christus,  ehend.  Pj'  ;  es  ist  ein  arguoieni. 
das  jnpn  vbrr  die  iiiass  sclnveer  r,u  nrmcn 
Mul  aus  zu  rt'don  ist.  dai  1(1.  cap.  Johan~ 
nis.  (1538).  Biij*;  wer  kau  die  grossen 
ihatten  des  berm  ausreden?  pt,  106»  2. 

2)  JN»  ende  reden:  vnd  der  berr  gieng 
hin,  da  er  inil  Abraham  ausgercdt  halte, 
l  Mos.  19,  33;  vnd  ehe  er  aus  gcredt  halle, 
«ibc  da  kam  craus  Hehcca.  24,  15;  nach 
«lern  er  aber  hir  dem  volck  ausgeredl  hatte, 
gieng  er  gen  Capemauni.  I«e.  7,  1. 

0)  jjch  durch  reden  heraushelfen  j  ent- 
schuldigen: haben  sich  darnach  mit  dem 
fcilsrhhH'scl  ausgcn-dl,  als  scy  es  jhr  schuld 
nicht,  das  sie  jrrcu  vnd  kdcn.  von  den 
edkittetdn.  (1530).  Fiiij^;  niemand  isl  da- 
mit entschühhgel,  das  jm  seine  übciktit  su 
hart  den  kcb  b  verbeul,  als  soll  lue  der  ge- 
horsam vnd  fiin  lu  der  slrall'e  vns  ausreden 
niügen.  Jen.  5,  263';  das  ist  der  erste  grad 
oder  slulRe  tum  (ode,  doch  ist  das  vrteil  noc  i. 
nicht  gangen,  das  er  noch  mag  rauu  haben 
sich  auszureden  vnd  los  zu  werden.  5,  375''. 

Aasrfdrn.  n  \)  Verkündigung :  polt  wirl 
geben  das  aas7.re«len,  das  der  euangelislen 
wird  seyn  eyn  grosz  heerschar,  ps.  68,  1 2 
n«eh  der  mteneumg  in  der  auiteg,  Meses 
ptaim»  9,J*  1521. 

2)  ausspräche :  da  zu  (trnr  Pauius\  niebl 
ein  ansehelicbe  person,  gering  vnd  mager  von 
Icibp.  wie  sie  jm  auch  die  stimme  vnd  sein 


ausreden  furworflcn.  das  1 5.  cap.  der  ersten 
ep.  f.  PimH  ft»  die  CmrkUher,  (1534).  Fii^*. 
3)  ameßudu,  enfscJhwWjMwyi  eshillllnuch 

keyn  auszr<»den,  ob  man  wollt  sagen,  diszer 
»prucb  rede  nii  von  ]m'hien.  teider  den  falsch 
genanUen  gegsUuhen  stand.  (1522).  Aiij\ 

iwNgifPMy  Ms  en  ende  regieren :  gotl 
lies  bfittig  Herodes  nicht  ausregieren,  Chri- 
stus war  ppprif)  -^ebon  geboren.  Eisl.  1,  27''. 

Aisreinigen  ,  au^ff-qen:  gleych  wie  das 
vvasser  der  Uiiüc.  wan  das  der  priestcr  vber 
das  Icindl  geust  bedeul  die  heylige  golllieh 
vnd  ewige  gnade,  die  du  neben  wirl  gössen 
in  die  seel  vnd  leyb  desscllf  n  Isinds  \nd 
rpvni^ei  ausz  die  erbsunde.  eyn  servMn  von 
dem  eiiü^en  slandl.  (1520).  Aij*'. 

AMreiacB,  l)profieieei,ahreiten,wegrei'- 
sen:  vnd  reiset  aus  vnd  durchwmidelte  nach 
einander  das  galatischUnd  vnd  Plirygian. 
apost.  gesch.  1 8,  23 ;  Paulus  wolle  des  andeni 
lages  ausreisen.  20,  7. 

2)  die  retee  beendigen :  also  verioge  er  die 
beschneiltung  bis  das  sie  ausgereyhset  hatten. 
ausleg.  d*>r  i'xfämj.von oslem  etc.(  1 527 ).  z  vij*', 

Ansrcisien,  eveliere,  rumpi,  discedere. 

1)  transitiv:  nach  dem  man  die  steine 
aosgerissen  vnd  das  haus  anders  beworfloD 
bat.  3  Jfos.  14,  43;  willu  den  leuten  auch 
die  augcn  ausreissen?  A  Mos.  16,  14:  der 
lordersien  hörncr  drey  ausgerissen  wurden. 
Dan.  7,  8;  aber  du  Teiudsebgcr  Luther  reis* 
sest  mir  hie  dem  ganckeliadt  den  boden  aus. 
vom  abendmat  Christi.  (1528).  Ij*;  als  nher 
(Christus  das  loch  aurb  >.r-Iiler  verstoplTl, 
rcisset  er  mir  ellJiciie  scheihen  aus  dem 
fenster  durch  GarlsUd.  wider  die  «hÜmmmt. 
(1539).  Cj^;  wird  man  aber  di«  bUtlom 
ausreissen  mit  vnharmherlzigkeit,  so  wird 
d"n  schraerizen  vnd  schaden  niemand  bas 
lüleu,  denn  solche  kluge  halblerer,  die  den 
schweren  lieber  aosreissen,  denn  heilen  woW 
len.  40r  101.  ptolm.  (1534).  K}\ 

2)  reflexiv:  wenn  jr  glauben  habt  als  ein 
senflkom  vnd  saget  zu  diesem  maulboer- 
bawm,  reis  dich  aus  vnd  versetze  dich  ins 
meer,  so  wird  er  euch  gehorsam  sein,  ime, 
17,  6:  da  er  {Simeon)  nun  von  seinem 
seblalT  erwachte,  gedacht  er,  ieli  wd  aus- 
geiiuu.  wie  ich  mehr  mal  gethan  hab,  ich 
wil  mich  ausreissen.  rieht.  1 6,  20. 


-  ij-''  '       ^-^J'^  '^ic 


179 


AISK1CUT£N 


%)  tnlrotuMti:  durch  sem  worl  wehret 

CT  (lfm  tneer,  Has  nu  lil  ausroi><>('.  Sir. 
43,25;  als  er  nu  limein  konieii.  I)in»  li  tind 
ttiii  er  ans  zu  allen  »eileit.  Jen.  '6, 
MBrimm;  darnmb  ist  HerUfaeiiDer  tu 
Ilten  ilas  er  bey  zeit  vnd  mit  ehren  ausreisse. 
6.  171*.  fd<?  Welle  br.  1.  503);  das  einer 
zur  i>«ilcti  aiiüreishel  mü'  litt;  sriinapflecken 
vnd  da  laiircl  auff  die  Wanderer.  EUl.  2,  Ü2". 

enreilen :  vnd  möchte  villeicht  Paulus  Ter- 
tia« zu  Tri(U>nt  n!s  ein  hapst  einreilen.  aher 
inrideruuih  ais  ein  armer  tropfT  ausreilcn. 
wider  das  bap*lhum  su  Rom.  (1545j.  Bj**; 
ind  ordenen,  das  all«  seine  uachkomeD  b(»d> 
deriich  solcher  weissen  hauben  brauchen. 
vftm  sie  ansrciten.  Jen.  6,  521*':  vnd  ilie 
reilende  bulen  auff  deo  meulern  nlten  aus 
schnell  vnd  eilend.  Eslh.  8,  14. 

«M.  t%  itlen  (Ben»  2,  733). 

Ansreiter,  m.  apparitor  rqnesier:  da  er 
mir  keine  anlworl  drauü'  yaUe,  verschafl'tp 
mir  d.  StaupiU  ein  prerd,  vnd  gab  mir  der 
nth  daen.  allen  ausreiUer  tu»  der  die  wcge 
wüste.  Bi$l.  It  d-\  vgl.  Fritth  2.  lOS**. 

AisrcnleB;  ausrollen,  tilgen:  alle  pQan- 
Izen.  Aw  iiK'iii  himbscber  vater  nicht  pHan- 
Uel.  die  vvtirden  ausgereut.  Malik.  15,  13; 
kh  «ril  die  menschen  ausreuten  aus  dem 
lande,  spricht  der  herr.  Zeph.  1,  3;  wer 
wil  Emseni  die  grinde  g:olieii,  das  er  solchen 
jrlhntnh  vnd  liigen  seines  Lilcldin  wider  aus- 
reuiie.  Jen.  I,  433;  wil  man  Christum 
recht  einpflantaen  io  die  hertzen  der  cbri> 
^B  menschen,  so  mus  man  vor  mit  ernsi 
ausreuien  vnd  insgraben  den  hapet  vnd  sein 
regimenl.  Eis(.  I.  29''. 

Assrichlen,  mhd.  richten  (lien.  2\ 
635.  696.),  et»  M  LtUh.  häufig  vorkam- 
mertdes  und  vieldeutiges  Werl. 

1 1  zumeist  ist  ausrichten  ausführen,  be- 
sorgen, vollbringen,  verrichlen,  ihun  fz.  h. 
befelil.  gescbitU,  auu  elc):  vud  der  itncchl 
endet  Imsc  alle  sacbe,  die  er  ausgerichtet 
kette.  1  Mos.  24,  66;  das  geschefTle  ist  dir 
SU  schweer,  d(i  kan«t^  allein  nicht  ausricii- 
len.  2  Uof.  18,  ib;  lobet  den  herrn  jr 
teiae  eogel,  jr  slarcken  beide,  die  jr  seine 
Weih  auaricbleL  ps.  103,  20;  richte  dein 
*npt  redlich  aus.  2  Tiwt,  4.  5;*  wenn  sie 


idie  mägde)  etwas  ausrichten  sollen  das  sie 
diis  kliipiiLTiiKiiil  aiilTihun  vnd  nicht  wider 
lieiin  ^'odonckcu.  hamposl.  Jhenn.  1559. 
bl.  466'';  die  nichts  aiideis  am  iejertd^e 
aussrichten,  denn  Aussen,  sanfTen,  tag  vnd 
nacht  Schweigern,  ausltg,  der  ze^en  gepot. 
M528).  Jv";  die  buhen  vnd  iMihm  Inn  vnd 
wider  laulTen.  weiber  vnd  uieiun  r  nenien. 
allein  das  sie  jre  büberey  ausrichleo.  von 
eftesaehen.  (1540).  Gj^;  bitl  aher  g.  b.»  wie 
vormals,  szo  der  Pfeftinger  das  auszrichteo 
sali,  dasz  er  esz  mit  der  Ih'itt  vnnd  nii  mti 
frumliclier  zcusagung  ausznchle.  origmal- 
brief  V.  j.  1517  im  ges.  ütchiv  tu  Wemuw., 
rcy.  N*  1 08.  4 1 ;  wir  haben  vbrig  gnog  ge> 
Iben,  wenn  wir  dawider  predigen  vnd  die 
gewissen  lOsen,  die  that  lasse  gott  ausrich- 
ten. Jen.  2,  80* ;  da  ein  kind  mit  lucbl  vnd 
heimlich  seine  not  ausrichtet  («eine  mA- 
dttrß  vtmdUet).  4,  383\ 

2)  ausrichten,  nichts,  viel  ausrichten,  be- 
wirken, zu  wege  bringen:  imi  schlagen 
winiu  nichts  aussrichten,  das  du  eyn  weyb 
fnim  vnd  hendig  machst,  ep.  «.  Pelri  pepre* 
digt.  (1523).  Qü^;  wenn  das  heilig  enan- 
geliou  sonst  nichts  belt  ausgericht,  wer  es 
doch  ein  gros  niere kliclis  ding,  das  es  solche 
goltes  lesterung  rein  hatl  ausgespülel.  ein 
Meman  vber  iu  euang.  Joh.  20.  (1531/. 
Aiiij'';  es  ist  doch  mit  den  papislen  nicht  viel 
auszurichten,  nhn  dasz  sie  vns  mit  vnknsl 
auszehren  vnd  den  beulel  ledig  inachen,  de 
Wette  br.  5,  645 ;  weil  Adam  Jim  einen 
appfel  heisietp  iol  er  so  uil  susgericbtel  ha* 
ben,  das  alle  nach  jm  I)is  zu  end  der  weit» 
innssrn  dps  tnds  sein,  das  1 5.  cap.  der 
ersten  episiel  s.  Pauii  an  die  Corinther. 
( i  ^34).  M  ij'' ;  viel  küuige  vnd  prophelen,  die 
durch  jr  gebete  vnbegreiffHche.  vnmoglicbe 
ding  ausgericht  haben,  ein  Irost  für  die  wei» 
ber  etc.  in  der  ausleg.  des  29.  psalm  von 
Joh.  Bugenhagen.  (1523).  Jüj";  du 
liiöclilest  sonst  sagen  in  deinem  hertzen, 
meine  kreflle  vnd  meiner  hende  stercke  ha- 
ben mir  die  vermögen  ausgericht*  5  Ifoe. 
8.  17. 

3)  ausriciilen,  abhalten :  daher  auch  der 
brauch  komen  ist  ynn  aller  well,  da^  die 
hoehMytten  odder  winlschslllen  Oflbnilkh 
mit  woi  leben  \nd  freuden  ausgericht 

23* 


Digitized  by  Google 


ALSRiUlTER  180 


AUSRUFEN 


4as  eitern  die  kinder  zur  ehe  nidU  MwirngtH 
noch  hyndem.  (1521).  Aiiij''. 

4)  ausrichten,  xu  ende  bringen :  jr  werdet 
die  siedle  Israel  nicht  ausrichten,  bis  des  inen» 
sehen  son  komet.  MaUk.  10,  23. 

5)  ausrichten»  enfrtcAlen,  hezMm:  da  er 
da<*  gflil,  Jas  er  «l<'ni  könig^e  vorsprechen 
halle,  nicht  kunile  ausrichten.  2  JUacc.  4,  27. 

6)  einen  ausHchlen,  üMna^eden,  v«iw 
iMMMieft:  so  scheinet  sich  Moses  nicht  seine 
grosueter  so  zu  schinehcn.  das  gnug  were, 
wenn  er  seine  feinde  vnd  licirli»!!  so  ausrich- 
tet, vber  das  erste  buch  Mose,  (1527).  iij"; 
bxe  solt  ich  auch  sagen  ton  rfem  grossen  vnd 
sebedlichen  lasier  des  allleritosens,  so  einer 
den  andern  verleUmpt,  rieht  yhn  aus  vnd 
redet  yhm  vbel  nach.  a\uleg.  der  euang.  von 
ostem  etc.  (1527).  pviij'*;  alUerreder  haben 
sonst  nichts  zu  schichen, .  denn  das  sie  die 
leute  ausrichten.  Jen.  4,  530^ 

Ani^ricbter,  m.  Vollstrecker,  exerutor: 
also  gar  viel  eines  l)esserti  leslauienls  niis- 
richter  ist  Jtiesus  wurcien.  Uebr.  7,  22;  sie 
sind  ezecutom,  ausricbter  vnd  treiber  des 
euangclij.  «o»  den  sdUüsitln.  (1530).  Jiiij^. 

Ansrichllf,  erpeditus.  anstellig,  gewandt, 
geschickt  elu  a.s  auszurn  hien  :  da  [Rom.  12, 
1 1 :  seid  int  hl  (i  Jige  etc.)  will  y.l'uulus,  das  wyr 
wacker,  ansrichlig  vnd  schefllig  sein  sollen. 
ansleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  Aayl.  drey- 
könige  fest.  ( 1525).  Giiij'';  da  Saloino  sähe, 
das  der  knabe  ausrichtig  war,  salzt  er  jn 
vber  alle  lasl  des  hauses  Joseph.  I  kun. 
1 1,  28 ;  Dauid  wer  der  schleunigst  vnd  aus* 
richtigst  vnter  allen  die  an  S.iuls  iiof  waren. 
Jen*  3,  464**;  heidpii  siiul  viel  weiser  erfun- 
den wonlcn  denn  chriüteii,  sie  haben  viel 
leufltiger,  ausricbliger  vnd  gcschickler  welt- 
sachen  ordenen  vnd  sn  jrer  endschalll  brin* 
gen -können.  Eisl.  I,  3S9^  jeUiwraUei, 

mhd.  üjrrihtic  (i^e».  2',  630),  «oc.WfMO: 
ausznchlig. 

Amlcbtang,  f.  1 )  axußihruny,  vem'cA- 
tung:  sollen  dieselbigen  (obr^eilen)  mit 
bhiltiergiossen  vnd  ausrichtung  jrs  ampts 
nicht  wo!  thim,  so  rmlsste  Samson,  Samuel,  ' 
Dauid  auch  nicht  wol  gclhan  haben,  da  sie  j 
die jrbellheter  stralilen  vnd  Mut  vergossen.) 
ein  sendeMeffvon  imn  hartenbuehlinwid- , 
der  die  bamren,  ( 1 525).  d(i^  \ 


2)  schmaust  das  madit«  du  thust  jncn 

gute  ausrielilung,  wie  ein  reicher  wird  sei- 
nen gesleii  zu  Ihun  pfleget,  der  23.  psalm. 
(153Ö).  Jj*.  vgl.  ausrichleo. 

Aurottc«.  foot  ansrent«!,  m4  me  düa- 
ses  sowohl  sinnlich  als  auch  bildlieh  für 
auslih/en:  (]|'ri«;lii.s  wolt  nil  tl.is  hedderioh 
auszrolleii  lassen,  das  nil  auch  der  weisz  mit 
auszgerotlel  wurde.  Aainfn^ienf  vordenisdbl. 
(1521).  hj^;  den  wald  vnd  die  stücke  aus- 
rotten vnd  den  acker  zurichten,  da  wil  nie- 
mand an.  ein  sendbrieff  von  dolmetschen. 
( 1 530j.  Bij" ;  jre  aliar  soitu  vmbslUrlzen  vnd 
ihre  gtflten  anbrechen,  vnd  jre  haine  aus- 
rotten. 2  Jfo«.34»13;  man  wird  seine  wur» 
Izel  ausrotten  vnd  seine  frndite  .ilnei^sen. 
Esech.  17.  0.  —  keiser  vnd  furntcn  kein 
grosser  golts  lohn  verdienen  kondlen,  dcQU 
so  sie  diese  ketierey  ansrotten.  das  16.  cap. 
Johannis.  (1538).  Ej^;  wie  rein  hat  der 
teufTel  das  euangcÜuni  vnd  den  chri'^^iltf^hen 
f:laiil)eri  anffgckeret  vnd  aii55  gerodet  jiin 
(iricclitiiilaiid  durch  SLihoiueth  vml  Türcken. 
der  110.  psalm.  (1539).  bj**;  weil  denn  nn 
jre  Schlüssel  so  wahn  vnd  lehr  >ind,  so  si» 
hesin  ja  \v(d,  wie  rein  vn<l  fein  siedenherrn 
ChriNluni  danut  ausgerollel,  verleijg^nel  vnd 
vcrdampl  haben,  tondenschlmieln.  1 1030). 
Eitj** ;  WO  ein  koeblin  nicht  wird  bescbnilten 
an  der  voriunt  seines  lleiscbs,  des  seele  sol 
ausgerottel  werden  aus  seinem  volek.  1  ilos. 
17,  14;  so  werden  sie  viis  vnihgebea  vnd 
auch  vnserii  iiaaien  ausrollen  von  der  erden. 
Jos.  7,  9.  «.  ao  nofh  eß  in  der  Kdd. 

Ansrofter,  m.  exslirpator,  vertilger:  d^ 
atisrottcr  konipt,  da  werden  sie  fride  suchen. 
Ezech.  7.  2'». 

Ansrullttug.  /.  exstirpatio^  amtilgung: 
sn  ausrottung  der  febrlicben  miabreuch  vnd 
aberglenben.  Jen.  1,431";  die  «siirpalion 
t'dfM-  ntisrottung  der  gifltigcn  Lutheiiscben 
kelzcrev.  Eisl.  2,  377^ 

Ausrufen,  proclamare,  verkündigen,  tau* 
aebreien.    1)  mt'l  aer.  der  aaobe:  vnd  soU 
diesen  tag  aust  iilTen,  denn  er  sol  vnler  euch 
heilig  heissen.  3  Mos.  '13,  21  ;  darnarli  lies 
i  er  ausruflen  alle  wort  des  gesetzs  vom  segen 
Ivnd  fluch.  Jos.  8,  34;  {Josaphat)  lies  eine 
,  fasten  ausrnffen  vnter  ganla  Jude.  2  ebro». 
1 20,  3 ;  niyr  ist  gnug  dasmejn  nane  tiuHom 


AUSRUFER  '  181  AUSSÄTZIG 


«uff  das  fest  szo  herlich  auszgeruflen  wirl. 
hnlla  cene  domini.  (1522).  Aiiij'';  nU  isls 
yhe  Uli  tueyn  ftirnchmon  ppwcszen  meyn  le- 
ben vund  heylickeyll  (der  icli  uiyr  selbs  ley- 
altxtt  vnbewusst  byniij  aassscurfllllsn  od- 
4»  schUUen.  tnanuscr.  der  hibk  MU  Golha 
toi.  Chart.  379  pay. 

2|  das.  tvas  uusgcrulen  icirä,  folgt  in 
(ürtcler  rede  nach :  vnd  lie.s  vor  jm  her  aus- 
raffStD,  der  ist  des  landesaater.  I  Hot.  41, 
43;  AaroD  lies  ausrulTen  vnd  sprac  h,  morgen 
i«[  flf><  licrrn  fest.  2  ^ff><.  32,  5.  oder  in 
mdirecter:  vnd  sie  Uelsen  ansruflen  durch 
Juda  vnd  Jerusalem  zu  allen  kindern  die  ge- 
bogen wareo  gowesoDf  das  sie  sich  gen  Je- 
rasalciii  versamlotOD.  Btra  10,  1;  vnd  er 
picnjr  hin  vnd  fioi>'^'  ,ui  niiszurulTen  in  den 
xeheti  Stedten,  wie  grus.se  woUhaljm  Jhesu!> 
gethan  hatle.  Marc.  5,  20. 

3)  flir  elwas  aosrufen,  amgßkmz  da  seyo 
MC  [die  ablasxprediger)  vviillend  aufl*  mich 
erhplrt.  vnd  nach  vielen  Icslorijnfjen,  da  mit 
sie  mich  voa  den  cancellu  oU'cnilich  vud  fre- 
udlch  oyaen  keliw  aifitsdornlfen.  appellation . 
(lUO).  Aij*;  das  abbs»  das  die  prediger  für 
die  grössestc  gnad  ausrulTen.  Jen.  \,  5'*. 

AisTiffr  ,  m.  proclamalor,  amschreier: 
daher  jhn  [Aoah)  Petrus  nennet,  prcconem 
iosüde,  ein  oasrilffer  fnd  ausschreyer  odder 
predtger  der  gereehlickeiL  vher  dßt  erete 
kmh  Mose.  ( 1 527).  Vij\ 

iisrapfea,  etellere,  aussieben:  dn  wart 
er  Izoroig,  vnU  kunds  nicht  leyden,  das  ich 
«ejDer  kreyeo  die  pfawen  feddem  anstrupflt. 
mtu^ort  de%tUeh.  (1522).  Ai^ij^ 

ilssien,  samen  ausstrettm:  pfldgcn. 
ackern  vnd  atisscm  kann  uh,  ;il>cr  wu  goU 
uichi  dabcy  ist  vnd  segeuet,  so  werde  ich 
sieht  ein  kOmlin  wider  dauonbekomcn.£u/. 
2.  t49^  hiidUeh:  ind  wird  gar  sawerseoflT 
siifl'gchpn.  wenn  sie  nu  vlu-  lionnig  aus  ge- 
^eet  habea.  der  prophel  üabacuc.  (1526). 
eiiij*. 

Alsiagea,  aunpreehen:  wer  kans  aoa« 

^ageo  vnd  erlragen,  so  er  richtet.  Sir.  16, 
20;  d.i,s  ist  das  heubtstück  allt-r  hosijoit  vnd 
feio  «lOiche  <.«  hendliche  vnuersoli;un|>le  leste- 
ruage,  das  iiicht  auszusagen  tsl.  Jen.  5, 

Jtiiafi,  m.  lepra,  «tue  jm  aUerihuM 


weil  verbreilele  ansteckende  hautkrankheUr 
in  der  bibel,  ico  das  uuil  häufig  vorkommt, 
heiszt  atiss'dlT  ..al/''rlt'y  grind  vnd  btallcrn 
oder  mai,  da  uimalz  aui  tcerden  kan  oder 
dem  ««Mals  gleich  itl"  [ran^L  su  1  Jfoe. 
13,  4):  wenn  einem  meDscbeo  an  der  haut 
<^(  in«'s  fleischcs  etwas  aufTeret  oder  sclidticht 
udcr  eitcrwcis  wird,  als  wolt  eiji  aii.ssalz 
werden  an  der  haut  seines  lleischs.  3  Mos. 
td»  2;  da  er  mit  den  prieslem  murret,  lühr 
der  aussalz  aus  an  seiner  stirn.  2cAroii.  27, 
19:  vnd  nl^  IkiIiI  wrirt!  '»r  von  seinem  .Ti>;';,it/ 
rein.  Malili.  8,  3;  sihe  da  war  ein  man  \ol 
aussatzs.  Jjuc.  5,12;  zum  andern  ist  der 
auKCMts  ein  süchtige,  anktebige  plage,  «umg, 
von  dtn  zehen  aussetzigen.  (1521).  Kiiij\ 

das  wart  auss.ilz  ist  icahrs( htinli'^h  *'rst 
im  1 5.  jh.  gebildet  {in  der  ersten  deutsch, 
bibel  noch  misclsucht  für  lepraj,  sei(ut  im 
1 6.  jh.  MtheitU  ei  noch  mrAl  äfterott  dwrdb- 
jgedrungen  {Bugenhagen'  s  ndd.  bibel  gibt 
aiissaiz  stets  rfurc/i  ulhscizisrhcit).  zu  diesem 
neuen  toorte  leitete  das  mhd.  die  öi^setze 
{tiaup$ulUehr.Ut  13.  48.  99j  von  dem 
peroöii/ieAeiimhd.  der  li^setse  (Ben.  2\  346), 
ahd.  der  ä:;sazco  {Graff  6.  305),  der  aus- 
sätzige, Ifiiruüus,  eig.  der  ausgesetzte,  von 
der  menschluhen  gesellschaft  abgesondert 
teoAnonde.  die  behauptung  Grimm*»  (v>(b. 
1,  943).  d^Mdb  fVeigand  («elfr.  t,  81) 
sich  ansrhlicszt,  dass  Luth.  an  das  in  dem 
Ursprünge  unseres  aussatz  liegende  aus- 
setzen fem  von  den  andern  menschen  ntchl 
mehr  gedadu  Aabe,  wird  dmxh  folgettd» 
$telh  wideHäffti  sintemal  niemand  mutwillig 
anssctzia  wird,  noch  hloilil,  j.i  ntts  pantrem 
herlzcn  hasset  vnd  fleucht,  das  man  sie  aiioli 
darumL  aussclzig  nennet,  das  sie  von  der 
geroein  ausgelhan  vnd  ausgesetst  werden  in 
sonderliche  hcuser.  Jen.  t,  568*. 

Anssätzig  i Luth.  richtiger  :\m^ct7.\g),  mhd. 
A?;s»'l/.ic  {lien.  2*.  34Üi,  mit  dem  aussatz 
behaftet :  vnd  der  herr  sprach  weiter  zu  jiu, 
stecke  deine  band  in  deinen  basen,  vnd  er 
steckt  sie  in  seinen  hosen,  vnd  zoch  sie 
errtits,  siJip,  dawar  sie  aussetzig  wie  schncc. 
2  i/oA.  4,  G;  vnd  es  waren  vier  aussetzige 
meuner  an  der  Ihdi .  2  kön.  1,  3 ;  ein  aus- 
setsig  fleisch,  dendieb  oafedUemue.  (1529). 
Züij';  weil  sie  wol  gofalet,  das  jr  saebe  10- 


Digiii^uu  by  G(.)0^1c 


ALSSATZMAL 


182 


AUSSCliEISZELN 


eherichi,  ausselzig  vnd  VDÜelig  war.  Jm,  5» 

290":  vnti  silip  ein  aussätziger  iiinrr  kamvnd 
belei  jii  an.  Matth.  8,  2  :  ili«'  bliiHica  .sehen, 
vnd  ilit*  latiieii  gehen,  die  aiissetxigen  wer- 
den rein.  11,5. 

Aissatsaal.  n.  mattUa  l«prM.  3JiM.  13. 
iO.  2:y:  15.  :n. 

Aussalxung.  f.  insUiuUo,  anurdnung,  Ver- 
ordnung: vnbchinderl  was  hie  vorslehel  vml 
Aft  bestisehen  aossatzung  vnd  Ordnung  vnd 
alles  anders,  das  dein  entgegen  ist.  J«».  3, 
l'^s'';  \n(l  tili!  It'iilc  mit  den  heiligen  sacra- 
iiicnlen  n.uti  ausselziing  Chriült  seliglich 
werden.  4,  349";  weil  sie  doch  sclbs  nichl 
mehr  die  fiisteii  halten  nach  aussaltiiDg  der 
canonnm.  5»  114*.  —  später  veraltend. 

AiissHnfen,  1  *  similtrh,  dfn  ßüs.s-igfH  m- 
hall  eines  gejaszes  saujend  awiletrcn:  wo 
man  beim  wein  ligt.  vnd  kompl  austusauifen, 
«aa  ein  gesehenckt  ist.  tpr.  23,  30;  vnd 
leyder  viel  schon  alUu  gehni  worden  sind,, 
vnd  weis  niclil  ,  wie  viol  Imhler  nio>»ls  >if' 
bereit  »lern  iieiiigen  geist  haben  ausgcsoUen. 
avuleg.  der  euang.  von  a$tem  ele.  (1527). 
W.  «nefonyrntaeft;  das  eye  atissauiren. 
iermon  von  dem  sacrament.  (1526).  Aiij*; 
wfh'he  (i^Mir  in  allen  sprarhrn  ppmetn  ist, 
als  wenn  wir  sagen,  der  kan  ein  fass 
anasaiiffen »  einen  toplT  ansfiressen »  so  man 
doeh  nicht  Riss  noch  tOpIRen,  sondern  das 
driniKMi  i-I  seulTl  vnd  frisst.  Jen.  8,  144'. 

2)  bildlich  für  gänzlich  rerlilgm  :  hie  ro- 
del  er  ia  vom  belagern  wie  die  feinde  ihun, 
dnimh  müssen  diese  vjflcker  vmbher  eitel 
feinde  sein,  die  nicht  aUeine  leniaalem  (das 
ist  die  aposlel  vml  fiirnrmosten)  sondern  nnch 
Jnda  |da8  im  den  ganlzen  iiautlcn  der  Chri- 
sten) verfolgelen  vnd  anssanflen  wollen,  der 
prophetSaehmJa.  (152S).  Gg  i]'*;  sihenudie 
wort»  wie  gewallig  er  aus  der  schrillt  redet 
vom  lode  vnd  jn  so  Tiirinnh'!  als  sev  er  pnr 
verschlungen  vnd  rem  aus  f^csollt  n,  düs  nitiils 
mebrdauou  bleiben  sol.  da*  1  .'>.  cap.  der  ersten 
ep.  s.  PauU  an  üe  CortnfAer.  (1534).  kij\ 

Ans«n;;cn,  exsugere,  bei  Luth.  oft  figür- 
lich: idi''  fiir'ilen)  lassen  sieh  selhs  vnd  jr 
vulerllianeu  durrh  der  jflden  Avtirher  schin- 
den vnd  aussaugen,  von  dttn  Juden  vnd  jren 
iügen.  (1543).  Sij*;  der  {leuftl)  da  mit  vmh 
gehet,  das  er  stedte  vnd  furstenthvn  wil  so 


heimlich  aussaugen  vnd  von  lüchligen  pei^ 

snnen  leer  machen,  das  man  kinder  zur 
schulen  hallen  solle.  |  lö.'iO).  Jij";  vnd  alle 
yhr  gell  vmb  solchen  vnsegliehen  schade» 
anssseogt  vnd  abcleekert.  grtmä  vn4  mmek 
aiUr  arUM,  (1520).  iiiij'';  der  narckl 
scugel  (gedr  -^t'-iiget)  die  pfarrcr.  von 
der  schnilr  lehen  iniilssen,  hh  atiff"  den  find 
aus  yo  dieser  schwinden  zeit.  Burk  hur  4 
briefw,  375;  nu  welsch  laodt  auszgesogcn 
isl,  kommen  sie  ynsz  deulsch  landl.  «n  dm 
christlichen  adel.  (1.520).  Ciij''. 

Aubttcbaben,  eradere:  ich  hotfe  jr  soll  ein 
samlung  anrirltten,  das  jr  so  wenig  behalten 
sollet,  als  wir,  die  jr  vns  alle  garausdiabe» 
vnd  ausschinden  wollet.  AM.  %  U8^ 

Anssrhilen,  eTrorticare:  er  kan  sich  wol 
ausschclen.  das  du  die  schale  daunti  knegMl 
vnd  den  kerne  nicbl  ergreilTesl.  doi  diw 
WöH  Ckriili  iio<A  fcti  «laAen.  ( 1 527).  hij* ; 
die  .«chweiiner  ettdi  brol  vnd  wein  draus 
im  litn,  (h-n  kern  ausschclen  vnd  jnen  die 
hiiiscn  geben.  Jen.  5,  192';  es  schreckt  ein 
vngchörles  leiden  ein  menitcb  gar  seer,  dat 
er  steh  sol  Allen  also  att8g«schelet  vnd  lar 
allen  menschen  ein  sonderlichs  leiden,  das 
schöne  confitemini.  i  niij»;  alsm  «oU 

gouis  worl  gelrieben  viulciUiizgescbelet,  aus> 
gepulst  vber  die  menschen  lere  erlüittogcn 
werden,  von  der  teyeM.  (1527).  iij*. 

Ansscharfen,  genau  erörtern:  ob  «irs 
gleich  nichl  alles  ausschcrrcn  können,  wie 
es  mil  den  heyligen  zugebe  yin  iiymel.  ausl. 
der  eumng»  and.  ßmtmiiteH  festen.  (1527). 
AAv'' ;  weil  aber  wider  der  widertei^er  jr- 
thumlt  in  vorigen  pnslillen  vnd  sonst  otli 
giiug  geschrieben  ist.  wollen  wir  jcUl  sol- 
ches nichl  ausscherfl'en.  ausleg.  der  ep. 
euang.  von  ottom  efc  ( 1 544).  Vj''. 

Autckiimcn,  exspumare:  wilde  wellen 
des  meers,  die  jr  eigen  schände  aussdico' 
ineii.  Jud.  1  3. 

Aissfhrtfeln.  mit  scheffeln  ausgeben:  wo 
grosse  gtiter  sind,  als  zu  kdnigen  vnd  lllrstofl 
hören,  da  man  einleflcll  vnd  ausseheielt.  dsr 
101    psnhtt.  '  1531).  Giiij\ 

Aussrbeiszon,  alvo  egerere:  ich  uierckc 
wol,  woher  der  papsi  isl  kunimen,  denn  die 
rauleUt  massigen  herrn  vnd  fürsleii  hahsa  ji^ 
aungesehiasen.  liacAr.  52^ 


ci  by  Co9gj 


AUSSCHBNKBIf 


183 


AUSSCHLAGEN 


4i»srbfnken.  I'i  ff  andere,  ausgieszen: 
<lu  suU  auch  scuie  !>cinl!»!>elii,  becher.  kan~ 
aen,  Mh«l<n,  aas  Miiein  gdde  machen,  da- 
iDit  man  aas  vnd  eioscbencka.  2  Jfos.  25,29. 

2)  divendere  liquores:  es  isl  kein  bawr 
so  toll,  das  Pf  hundert  scheflel  koriis  gebe 
fUr  eio  xurissen  pappir,  oder  ein  bürger  huD- 
ilcrt  brsw  bin  für  einen  Ininck  wassere, 
soaderii  die  bürger  wollen  lieber  einen  Irunr.k 
liers  für  InMnlerl  j,'iil(li'n  anssclionkon,  vrnl 
der  bawr  einen  sclieirel  korns  auch  fttrbun- 
derl  galdcii  geben.  EisL  2»  147'*. 

Aisacfccm^  a^miem,  oiMseAaren,  be' 
pnun:  das  heyn  IsweylTel  isl«  dieszer  Spruch 
rede  vom  bnpst  vnd  spyncn  ppy«;ilichen,  vnnd 
OhrislU's  spihs  liif^  al)>(iln!r(  vnd  nusschprf^' 
\gedr.  au»cherelj  alle  pfaücn  \u«l  iiiünch,  yuu 
dem,  daschrverdampt  alle  orden  vand  klosler. 
von  menschen  leren  tzumeyden.  (1522).  B5"; 
Odas  bies  slilTt  vnii  klöslcr  auiTgclIhin,  uiöncli 
vnd  pfalTm  .itisgosclicrel.  Eisl.  l,  <)S'".  in  der 
ansileg.  der  ep.  ind  euatkg.  vomchrtälag  elc. 
41522).  pppiiij':  manch  vnd  pbflen  ausge- 
sehoreo. 

knt^fhtvirrn,  ausfegen,  reinifp-u:  (Icisdi 
vnd  bliit  durch  gilTlet.  das  sichä  nu  hl  le^sl 
rän  macheo,  noch  ausi^cbwiUen  mit  einem 
bad  edder  mit  einem  läppen  aus  schearen. 
rofi  Jhesu  Ckrisio,  ( 1 533).  6j*. 

.4»ssfhirkfn,  aussenden:  Pharao schi<'ket 
aus  vnd  lies  ruHen  alle  warsager  in  Egypten, 
t  Mo$,  -11,8;  lasst  vns  allenlhalben  aus- 
sdücken  za  den  andern  vnsem  brfldem. 
I  rArofu  14.  2;  da  das  d^  kOnig  huret, 
ward  pr  zornig  vnd  sohickeie  seine  liecic 
an$  vnd  brachte  diese  mürder  vuih.  UaUh. 
22.  7 ;  dis  send«i  A»  apostel  ist  nichts  an- 
ders, «lenn  das  wir  anff dendsch  sagen,  freier 
aas  schicken,  die  vrab  die  braut  werben  sol- 
len, zwo  hochxeitprediylen  i  I  53f)).  Eiij*. 

An»&chicsMB9  1)  ejaculari:  vnd  wenn 
irb  bbse  pfeil  des  hangers  nit«r  sie  scfaies- 
sen  werde,  die  da  sdiedlich  setn  sotten,  vnd 
ich  sie  ausscbiessen  werde,  euch  zu  verder- 
ben. Ezech.  5,16;  ider  teufe!)  svhi'u-i^i'i  niT?? 
p^ttlentz.  frantzosen,  über  etc.  lischr.  2U4  -. 

2)  aeeemere,  ahitmdgm,  omMoniem, 
muwähUn:  durch  menschen  geaetx  sich 
■^f'IIw  .inszschioszcn,  auszley.  der  ep.  vnd 
eaoAj^.  vom  ciuistap  etc.  (1522)*  Cj'';  pba- 


f  risei  die  ansrije^eliosscn  oder  abgesondert en. 
t  bend.;  aber  weil  es  der  haulfe  nicht  warten 
kan,  mus  man  ye  sum  wenigsten  einen  tag 
ym  der  woche  datu  (sum  folfeadfenal)  aus* 
schiessen.  deudsch  calechismus .  (1529). 
Diij'" ;  da  sind  etliche  vom  reich  ausgesc}ios<ion, 
mich  zuuor  gnediglicii  vnd  freundlich  zuuer- 
msnen.  Jm,  1,  502*. 

Anssehlffen,  enamgare,  aus  dem  Hafen 
schiffen  :  nach  dreien  münden  aber  schilTten 
wir  auH  in  einem  sciuite  nach  Alexandria. 
aposL  gesch,  28,  11. 

Aisscilttdea,  eige»a.  deglubere,  figürU^ 
für  aussaugen:  die  armen  vnlerthanen  bis 
aiilTden  prat  aiis>cliin(len.  ausleg.  der  epist. 
nid  euang.  von  oslem  elc.  (1544).  tvi''.  f. 
auch  ausschaben. 

Aliichllg.  m.  üe  neigung  des  wageM» 
kens  nach  einer  seile :  es  ist  kttndig  gnug, 
wenn  man  dich  nach  dcyner  Jinngen  wiegen 
srdl.  wo  der  ausxschlag  hynn  fallen  wurdl. 
antwori  deulsch,  (1622).  Jiiij'' ;  alle  !>achen 
jetzt  in  der  vrage  stehen  vnd  niemand  weis» 
wu  hin  gntt  den  ausschlog  wil  geraten  lassen. 
Jen,  4,  46.'".  r(j>.  ausschlagen  //,  4. 

.4a!(8rhla^cn(ausschlahcn),  nWt«/.  slahen 
{Ben.  2-,  372),  ahd.  ujjslahan  (GraffQ,  771). 
m  vie^ocAen  aniecMlttniren. 

/.  transitiv. 

1  ^  sinnlich,  ?u<<r}i]^'jou.  ^'  ^n^lere,  heraus- 
schlagen: wenn  er  seinem  kn echt  oder  magil 
ein  zan  ausschlegt.  sol  er  sie  frei  los  IsMen 
vmh  den  san.  2  Mm,  31,  27 ;  also  las  sie 
anlT  dem  felde  bis  zu  abend,  vnd  schlugs  au.s, 
was  sie  anfTgelesen  halle.  Ruth  2,  1  7  ;  die 
Wicken  schlegt  man  aus  mit  cim  siahe  vad 
den  kttmel  mit  eim  stecken,  /et.  28,  27. 

2)  hstv^er  aftslroef.  «)  gedenken,  furcht 
ausschlagen,  aus  dem  sinn,  dem  herz 
schlagen,  vertreiben,  verjagen :  ja  es  sol  nie- 
mand sich  aull'  sein  hertz  verlassen,  das  er 
on  wort  werft  beten,  er  sey  denn  wol  geübt 
im  geisi,  vnd  erbrung  hab,  die  frembden  ge- 
dancken  auszuscblahen.  Jen.  1,  71'';  damit 
kr»n«hi  die  gedancken  vnd  zweiueln  aiis- 
schlahen.  5.  400'';  das  volck  so  ynn  der  slad 
wer,  hatte  einen  guten  mut.  meyneten  sie 
betten  einen  gnedigen  gotl,  schlugen  alle 
furcht  aus.  rber  das  erslebuch  Mose,  (t  527). 
V  ij* ;  also  sol  sich  ein  Christen  an  goltes  wort 


AUSSGHLIESZEN  184  AUSSCHREIBEN 


halten,  das  er  solch  lioulnisch  viid  goUlnse 
geschwetz  widder  dei)  glauben  aus  sdilalie, 
vnd  bey  dem  Meibe,  daraaff  er  geUulh  md 
beruncn  isl.  das  15.  cap.  der  ersten  epist. 
s.  I*auli  an  die  Corinther.  i  1  .ij".  — 

h  \  abschlagen,  abweisen,  zururktcfiaen  :  hoffe 
auch  noch,  e.  a.  werde  mir  diese  bille  nicht 
aasschUhen.  /m.  6,  540**;  dirOinb  auch 
solche  mittel  durch  die  creatorn  guts  zu 
pinpfnlirn,  nicht  aiiszusclilagpn  sind,  deudsch 
calechismm  (1529).  Biiij";  bef^cren  (tcir) 
seines  vnaussprechUchen  reichthuiuhs  vnd 
seines  ewigen  sehaüw  teilballtig  lu  sein, 
müssen  wir  nudi  nicht  ausschlagen  sein 
crcui7.  Jen.  2.  276*«. 
//.  iniramidv. 

i )  vnd  da  sicausgcschlagcn  {das  erschlagen 
heenügt)  balleo»  war  ich  noch  rbrig.  Stech. 
9.  8. 

T\  ausschlagen,  von  pflanzen:  die  hewiuc 
kiioplleD  erstlich,  darnach  schlahen  sie  aus. 
hauspoiU  WiUmb.  1 545.  wlnfamMI  M.  6' ; 
allentbalben  frticbte  vnd  Meiler  des  böien 
bawms  aus  schlahen.  das  11.  eap.s.  Johannis. 
(1538).  Lij'';  das  wir  sehpn,  nl»  iho  aranat- 
epffelbewin  ausgeschlagen  sind,  hohel.  7,  1 2. 

3)  «0»  fiamm§  vnd  (mm:  «in  soidien 
himel  finden,  da  die  Oam  vnd  das  fewr  tum 
rensinraiisschlcrht.  hamfOii»  IFiffesi^.  1 545. 
toinierlheil  bl.  11*'. 

4)  vom  Zünglein  an  der  icage:  gleich  wie 
es  leicht  sein  m«g,  das  das  zünglin  aus- 
schlecht  ran4trf.  s«  wsiiA.  1 1 , 23 ;  das  man 
die  hcyligcn  sarmmcnl  gro«57.  nrlil  —  —  vnd 
sie  gogea  die  Mind  lodt  vnd  hell  alszo  wogo. 
das  SIC  weil  vbir  auszschlahea.  eyn  scrmun 
von  der  bereylung  zum  eierten.  (1 5 1 9).  a  ij\ 

AnsschllMMB,  eselnden:  hie  findesiu  es, 
das  wir  alle  in  sUnden  grtragm  vtul  geboren 
sind  von  vater  vnd  von  niiiUer,  nicitiaiids  aus- 
geschlossen (ausgenommen)  der  ein  iiieusch 
heissl.  von  den  ßUlenvndfren imgen.  { 1 548). 
Ciij'-. 

mhd.  üi  sV\u7,<*n  {Hen.  2*,  409). 

AnssehUsij  m.  tpährend  das  worl  sonst 
«closto  bedenM,  mu$x  es  in  folgender  stelle 
condusto  «sin:  da  etliche  ansschlOsse  ge- 
macht wurden,  die  lulhcrrsclien  vnd  papislcn 
mit  einander  zu  vertragen.  U»chr.  98'*. 

Ansschmnckeni  exomare:  so  isl  nu  die 


erde  aiisgeschmückei.  vber  das  erste  buch 
Mose.  (1527).  Eij\ 

AiaichieM«ly  exteeore:  da  man  das  ge- 
Ihan  hatte,  gebot  er,  man  srdl  dem  elleslen 
die  zunge  ausschneiden.  2  Jlf acc.  7,  4;  auch 
die  jungen  kind  vnd  vnschQldigen  müssen 
beichleo,  Wüllen  sie  anders  menlich  oder 
weiblich  bleiben,  er  wOrdejnen  sonst  videicbt 
ausschnoi  l  II  \$c.  die  hoden),  Jen.  1,  525^ 

Ausschöpfen  (ansscfir]irrn  i,  cThaurire, 
Ijsuinlirh.  durch  schöpfen  auaieeren:  er 
lest  sich  düncken,  er  wülle  den  Jordan  mit 
seinem  mnnde  ausscbeplTen.  JKol  40, 18. 

2i  abstraei:  vnd  wie  sie  die  wt'U  m^i 
schepin  haben,  vnd  noch  auszsclic|iHei>  fülen 
wir  allzu  wol.  t^tdi^r  den  falsch  gcuaulUH 
geystlichen  stand.  (1522).  Ciiij';  (derbapsti 
für  sich  vnd  seine  beschome  mastsew  der 
well  gell  vpd  gut  ans  scbqklTele.  ausleg.  der 
epist,  vnd  euang*  von  oafem  efe.  (1&4I)> 
K  vj*. 

Ansschrei,  m.  prooloaMilto,  amnf:  snt 
das  aber  disce  vnsser  process  bracht  «eidm 

zu  gemeynem  aller  gewissen,  wnllcn  wir 
lassen  anlicfton  vnd  langen  Izeddeln  "dJ^r 
blellcr  au  die  thure  der  kircheo  des  fursten 
der  apostd  vnd  san^  Johannis  lateranea  tsn 
Rom,  darynnen  sie  begriflen  sind,  wildie 
sollen  vorkundigen  als  mit  yhrem  laiitbarn 
ausz<schroy  vnd  öffentlichen  zeigen  Ahio  pro- 
cesz.  bulia  cene  domini.  (1522).  Cjf. 

AMScfcftlbci,  1)  fertig  e<MeHen:  da  m 
Mose  die  wort  dieses  geselzs  ganlz  ausgc- 
scliriidicn  halle' in  ein  luidi.  r>  Mos.  31,  21. 

2)  f/rnr/j  au^'igeschickie  schreiben  hfkankl 
machen  :  nacii  dein  der  junge  kOiug  iii  Egyi*- 
ten  seinen  ersten  reichslag  ansgeschriebea 
hatte.  2  Jfoee.  4,  21;  eyn  Frey  chrisÜiek 
concilium  an  gclngon  nialsial  drnf ncIht nali'^n 
ans7tisrhi'i'yl)en.  onginalbriej  nn  i^/esanmi- 
archiv  zu  Weimar,  ü  pag.  7  4.  FF.  2  {ät 
Weue  br.  2,  835). 

3)  öff entlieh  wsgeben :  nw  da  selber  dich 
ciTTtMin  ]>0(  k  atisTschreybest,  szomag  ich  dich 
wol,  lioir  ich,  auch  mit  deyn<T  gnml  vnd 
gnaden  einen  hock  empralienn.  an  den  6oci 
f»  Leifpenek.  (1521).  Aij\ 

Ansschreiben.  n.  ediciitm:  vnd  allein  am 
auss-rliretlion  ndt^r  gchol  feilel.  von  den  oos- 
cilijs  vnd  hirchen.  (1539).  Lg'. 


Digitizecj  by  Googl( 


AUSSUUHKJBUNG 


185 


ALSSCülTT£i\ 


Amditllug»  f.  daifiH^e:  die  ausscbrei- 

bung  iic.  de$  reichstages).  wamunge  an 
Hine  L  deudschen.  {1531).  Ciij\ 

itimtknitMf  1)  etwas  ausschreien,  laut 
fvfmi  verkündigen  i  a)  mit  nachfolgendem 
«Mi;  so  las  nu  ausschreien  für  den  ohren 
des  voicks  vnd  sagen,  wer  blöde  vnd  verzagt 
!<t,  der  kcre  vmli.  rieht.  7,  3  ;  (Cyrus)  lies 
ausschreien  durch  seia  ganlzcs  königreich, 
aveb  dvrch  achrUII  vnd  sagen.  2  duron,  36, 
22.  —  b)  mit  aec:  (ein  narr)  gibt  wenig, 
^nJ  rüokfcl  fineui  viel  auff,  vnd  schreicls  ;)us, 
als  ein  weinnllTer.  Sir.  20,  15;  lassl  tiiic 
lasten  auäschreicn.  1  kön.  21,  U;  vnd  soll 
linsen  tag  aiusdireyen.  3  Jfot.  23,  2  t  nmeh 
den  ersten  autgg.  der  ßhnf  Bücher  Mosis ; 
das  ist  sein  namc,  den  losset  er  ilur  clis  worl 
aus«rhreycii.  dvr  23.  psalm.  (1j3G).  rij''. 

2)  eiueu  auiiäciireieu,  in  ein  böses  yesthrei 
Mngen,  teiiemnden  .*  weil  sie  dencken  wer- 
den, es  geschal  10  aus  hmlcr  rachgir,  als  von 
dem,  i]pn  %\c  so  heiriig  iltiroii  den  druck  aus- 
geschneu  liabeii.  Jen.  ü,  337''. 

3;  einen  wofür  ausschreien,  öffenUiehauS' 
geben:  diese  LlOde  Tertagung  richtet  galt 
auff,  vnd  macht  sie  kösthch  zu  seiner  bann- 
henigktil  in  flt*m.  <las  er  Christum  seinen 
priesler  ausschrcjet.  Jen.  1,98*;  vnd  ob  wol 
die  Widersachw  diese  heyligcn  {Henrieki 
vnd  Jokmmei  von  Brüttel)  werden  liusailisch, 
^ifr!«'(»hisch  vnd  lullierisch  ausschreyen  vnd 
*ich  yhres  mortis  iluiincn,  soll  vns  nicht 
wundem,  eyn  brie/f  an  die  Christen  ym  Mid' 
ieHani.  (1523).  Aüj';  noch  schrcyenn  sio 
sidi  aoas  far  hyrltcn  der  schaO  Christi,  tcid' 
der  iV^^  hnUrn  des  i  ndchrisls.  ri520).Aiiy\ 
iaii^chrcllT,  "i.  a'.  oiisrufor. 
ia&SchreltCtt,  uua  dem  wegc  schreiten, 
^^errare:  die  rindef  schritten  beseit  aus. 
1  (Anm.  14«  9 ;  da  war  niemand  aufl'  rechter 
l^n,  «fp  warn  all  ausgosfln  iKcn.Jtfn.  8,401*. 
Wa  eher  n  n  fj  e  l  kircjienlnd  131. 

AaMtchrolett}  herausteäUen,  euoluere:  es 
kempt  die  teil,  das  ich  jnen  wil  schrOter 
!>cl)irk«n,  die  sie  ausschroten  (ndd.  biM: 
«ihfsch roden)  sollen.  Jer.  18,  12. 

schroten  wälzen  {zu&rst  in  einer  Mainzer 
whmde  V.  j,  12S9:  die  wfnschrMere  solen 
•emen  vter  phennii^^e  von  einie  ftkdere  üt  lu 
''Hirodine  vnddrtphenninge  nider  zu  8chr6- 


dine.  Böfer  amwahl 47. 48)  Ut  mU  schro- 
ten roder«  JedenfaUt  nfdU  verwaniL  -^v^» 

Schröter. 

Ansschnpfen  (ausächüpfen),  aussioszen: 
ob  sie  {die  gottlosen)  itzt  eyu  Ueyllang  vbtr- 
flttssig  habe»,  sso  werden  sie  doch  vorlerben 
vnd  nit  ym  land  vnd  gut  bleyben  sitzen,  sie 
werden  gewislich  auszgesf  Imjiin  vnd  eyn  an- 
der dreyn  gesetzt  d.  '^Q.^salm.  (1521).  Cj*. 
in  d.  ichrift:  viertr9iUidufMimen,{lh2Q). 
Biij''  ausgcschapllt« —  «fl.  abschflpfen. 

Anssrhosi  (nt]<;sclius),  m.  eine  anzahl 
ausgetcähKer  personen  ,  welche  im  namen 
anderer  handeln :  die  iandsdiailt  oder  aus- 
schus.  wider  den  hisdutff  xu  Magäelbwrg, 
(1539).  Pj\  aveft  von  der  tereammlMn^ 

\dieser  personen:  der  ausscliiis  i>l  gchnitcn, 
»Iiis  ist  war,  aber  w.i<;  hat  man  tiriimeii  ge- 
liaiidell  ?  uiarnungeans.  1.  deudschen.{  1 53 1 
Ciiij'';  darnach  fodderl  man  mich  in  sween 
kleine  sonderliche  ausschoss.  £m(,  1,39*.*» 
von  nusschicszen  — =  auswählen. 

Anssrhättcln)  ejccutere:  dis  cbreisrhe 
würtcin  uaar  heyst  aussteuben  oddcr  aus- 
schHUdo,  wie  man  einen  mantel  ausschfitldt 
ncUIcr  aussteubet.  Her  trostliche  jNW/men. 
1  l'i'2n'  Gv*;  da  sie  aber  widerstroltton  vnd 
legierten,  sciniiieli  er  (Paulus)  die  kleidcr 
aus.  aposi.  ycsch.  1 S,  G ;  auch  achtttlelt  ich 
meinen  bösen  aus,  vnd  sprach :  also  schailde 
golt  aus,  jderman  von  seinem  hause,  vnd  von 
seiner  crhcit,  der  dip  wori  nicht  handhabet, 
das  er  seyausgesi  hiittcU  vndleer.iVeA.  5, 13. 
Anischillen.  effmtiere» 
1 )  sinnlieh :  ich  bin  aasgeschtlll  wie  Wasser« 
ps.  22,  1  5 ;  vnd  ist  mitten  cnlzwey geborsten 

j  vnd  alle  sein  cingpweide  au^geschUt.  apost. 

',ge8ch.  1,  lä;  vnd  da  sie  die  sccke  aus- 
schütten, fand  ein  jglicher  sein  bflndlin  gelds 
in  scineol  sack.  1  Mo».  42,  35 ;  vnd  wil  Je- 
rusalem ausschütten,  wie  man  schUssel  aus- 
schüttet. 2  kön.  21,  13;  vnd  schuUeo  die 
laden  aus.  2  chron.  24,  11. 

I    2)  HUUiehi  ich  heb  mein  herts  für  dem 

Jicrrn  ausgeschut.  1  Sam.  1,  15;  Jacob  ist 
so  blöde  vnd  vcrzapi,  das  er  ni«*Iil  anders 

Imeynel,  denn  er  werde  seinen  groll  auU'  )  hn 
vnd  sein  gesinde  auasdiiilteb.  vfter  dte  ersfe 
.  HeA  Jfoie.  (1527).  aaij^;  solche  freude  vnd 
^  trotz  wolle  er  gerne  aussditttten  vnd  jeder- 

24 


Digitized  by  Google 


AUSSCHWAOERN  )86 


AUSSIECU£N 


man  r.iUeileo.  iar  tlO.  ^.salm.  (1539). 
Eiy*  ;  dieser  (XvringH^  bringet  keio  buch  er- 

fur,  er  schdltcl  newe  yrlhutn  ma*  vom 
ahendmal  Christi  fl52S).  giij^ 

AMMkwadern ,  wegen  überfiUlung  aus- 
ßnsen,  aMlMf«»:  da  scbmets  vnd  sprflUt 
er  (der  leii/ei)  sie  Hwfmdm)  auch  so  vol. 
lins  PS  an  .illpti  f5rtcn  von  jhnen  ans«;ch\va- 
deii  vn(!  liwiMiimot  eitel  Icuflelsdreck.  vom 
Schern  hamphoras.  (1543).  Biij",  —  vgl. 
schwadern  bei  Fri$e%  2,  239*  und 
Schmeller  3,  529. 

Aissrhwrirrn  ''nii^ischwprfn),  fertig  schwä- 
ren: snl  innn  «iii-  {die  schwären)  aus- 
sclineilen,  auU'  das  man  jr  los  werde,  vnd 
das  hftse  hinweg  komet  nein  trawen»  denn 
damit  solieslu  wol  den  gantzen  leib  verder- 
ben vnf!  tiidtori.  snnilern  Iiis  •  lo  flohen  vnd 
aus<;chweren  bis  zu  seiner  zt'il.  Jen.  B,  336*. 

Aissckwcnncn  s.  ausschwadem. 

ikmschirtMaci,  malare,  mu  dem  waaer 
schwimmen:  sanct  nicronyroiis  gcscbriebcn 
bat,  die  bussc  sey  die  andere  tafTcl,  ibinit 
wir  mttssen  ausschwymen  vod  vbcrkomcn 
nach  den  das  schiff  gebrochen  ist.  indtdt 
catechUmm9,  ( 1 529).  Xiij* ;  wer  anssem  sebilT 
fi'lU,  (It'i-  firgrcini  pin  brot,  daraulT  er  ausz- 
scbwiinnif'        ;hi<  iifi  r kouimc.  Uschr.  ISS**. 

AiBscbwitxen,  essudare,  1)  intransitiv: 
das  jnra  der  ehrgeils  fein  ausschwitzet. 
hauspost.  Witleml).  1  515. /"««Äei'/ 70*. 

2  transitiv:  fleisch  vnd  bliil  ist  durrli 
pilPoi^  (!.!<!  sirhs  nicht  lessl  rein  innchcn 
nocli  ausschwitzen  mit  einem  bad.  von  Jhesu 
l%mlo.  (1533).  GjV 

Ansschcn,  ausschauen,  prospicere:  da  nu 
dif>  l.nle  i]r"i  Ininds  <!os  borrn  in  die  sfrtd  Da- 
iiid  kam,  salio  Michal  die  tncblcr  Saul  zum 
fenster  aus.  t  chron.  16.  20. 

Aiasela»  «u  ende  seift,  /tum:  da  nn  das 
Wasser  in  der  flasch^n  aii^  war.  l  Mus.  21, 
15;  Ruth  hl»  Iiis  das  die  gerstenernd  vnd 
wcilzcoernd  aus  war.  Huth  2,  23;  da  die 
zeit  seines  ampts  aus  war,  £icng  er  heim  in 
sein  haus.  Luc.  1,  33;  da  mt  die  leidetage 
aiiswnron.  1  3fns.  50,  4  ;  nu  ist  die  zeit  auf 
künftig  wo\ iiarlilm  :\u<i. Burkhardt  hrieftc. 
274;  wenn  der  furwitz  aus  isl,  so  ist  der 
teullel  da  mit  dem  vberdrus.  diu  5.  6.  md 
7.  cap.  «.  jraffftet.  (1532).  Tilj^  das  sie 


auch  für  geben,  der  cbristlidi  glav^e  kj 
süss,  «iilworf  denlid^.  (1522).  Biq*;  nur 

Herodcs  vnd  nach  Herodes  ist  dot  h  zu  gmnd 
vnd  gar  ausgfwp^vi  vnd  aller  ding  \vo;r  g('l?i3ti 
(sc.  das  scep(er  Juda.).  von  den  jüden  ini 
jrenlüge».  (1543).  LijV  —  häufig  getem 
sich  auch  die  praep.  mit  zu  aussein :  kompt 
er  denen  (TJerodcs  difuern)  jiin  fl;-*  h  nl". 
so  ists  mit  jm  aus,  ein  sermon  aujj  Mauh. 
22.(1  535).  Bj";  vod  ekelt  mich  jruiehl  »ho, 
das  mit  jneo  ans  sein  sdU  3  Jfe«.  26»  44; 
mit  den  gOtzen  wirds  ganls  aus  sein.  Jes.  % 
1 8 ;  isis  denn  ganls  vnd  gar  ans  mit  sMcfr 
güte?  ps.  77,  9. 

Attsscuden,  mhd.  senden  {Ben.  2\ 
297),  auuehitkem,  mUtettdm,  emillere:  abs 
wirl  mein  wnrl  für  sich  gehen  vnd  alles  ansz- 
richtcn,  dartzu  ichs  aussende.  amleg.d?nt^^ 
des  vatier  unszer.  (1518).  Fiiij';  wyr  sollen 
bitten  deo  hawsz  vailer,  das  er  anss  sende 
werckleutt  ynn  seyne  eme.  ansiey.  der  ep. 
vnd  euang.  von  chrislag  etc.  (1522).  F^lij^ 
st  iidR  menncr  aus,  die  das  land  Csnaan  er- 
kunden. 4  Mos.  13.  3;  vnd  .Mose  sandte  m 
knndschsfler  gen  Jaeser*  2 1,  32 ;  da  wurden 
bricue  ausgesand  in  alle  lendcr.  Eslh.  l,  22. 

Ansäenden,  n.  substantivisch  gcbmuchler 
infin,:  das  aussenden  des  scepters.  der  110. 
j)ja/m.  (1530).  Kiiij*. 

Amsetira.  bei  iMth.  öfter  ßr  tnk»- 
rathi  n.  (iu$stalten,amsteuen^:  er  (der  rieh' 
tcr  Ebznn]  halle  drrissiji  sflnr,  vnd  diTt««»^ 
litrhlor  sa|7.l  er  ans  {mh}  hibcl:  g.dV  lic  Ulli). 
richl.  12,  9j  alszo  Ihut  man  aucli  mit  löcb- 
lem  vnd  Schwestern,  die  reytzl  man,  iln 
man  slosset  sie  ynsz  kloster,  sie  wollen  (wldtr 
uiiHen  niilil.  aUcyn  das  der  stam  vnnd  st.ind 
nu  lit  vcrderiie  vnd  arm  werde,  wo  mao  sie 
soll  auszselzen  zu  gleichem  stand,  tcuhrrdtt 
ft^eh  geiutntten  peysIlicAeit  «fand.  (1523). 
Hij*;  vnd  gibt  so  viel  nach,  dasz  derselben 
nnnnen  zwev  odiM-  drovhtfndrr!  ßflldf'n  raöcli- 
len  gehen  werden,  damit  sie  ehrlich  genug 
ausgescUl  Würde,  de  Wetto  br.  2,  269;  ein 
fromm  kind  zur  eheaQssnselzen.ebeiid.620. 
—  jetzt  ist  das  teort  in  dieser  bedevtung 
grmeinhnrhdeufsch  erloschen,  dialectischtoH 
dieselbe  noch  in  einigen  gegenden  Hessens 
mich  »ein,  vfi,  VUmaridioL  19. 

Aisiif  dci^  doMn  mehen :  mancher  issei 


•    Digiii^cu  by  CjOÖ 


ADSSINOEN 


187  AUSSPRECHEN 


\uA  Iriuckel,  das  er  «iaroac  ti  aus  slcclien  vnd 
ofü  ddrau  sterben  iinis.  das  5.  6*  vnd  1. 
cap.  s.  Mallhei.  (1532j.  üd]''. 

Iitsligea,  XU  9nie  ihtgen:  ein  musicu« 
fall  ein  lied  ausgesungeii,  ehe  der  aiidor 
sucbl  vnd  Godel,  ubs  ein  soi  oder  fa  im  claue 
.vey.  von  den  letzten  worlen  Dauids.  (1 543). 
Aiii/;  da  er  alle  woltliat  golles  lial  ausge- 
sw^.  diu  ttMn  canliUmim.  (1&30).  OJj" ; 
leU  man  meyn  schreibeii  Imen  frey  gelin : 
€s  were  langst  alls  geschwigeo  voud  ausz- 
ge$Uo|(eiia.  Qnginalbrief  v.j.  151tt  auf  der 
MN.  nt  GotkA  ekarL  379  foi.  2. 

iinliMB»  eninnen,  autdepken:  wie  sie 
(die  mojrier) aber  rail  Marien  vnnd  Joseph  gc- 
redl  haben,  l.isz  ich  die  müssigeii  auszsionen. 
aanley.  der  epül.  vnd  euany.  vom  christ- 
lag eic.  (1522).  hhhiiij^;  alles  vbeU,  das 
mefn  «ridenvcrligün  erdcnckcn  vnd  ausz 
svnnen  uingen.  Lulh»'s  erbieten.  (1520).  bl. 
1'  ;  ne(ue  er  jm  auch  nicht  für,  das  er  es 
wolle  aussmoen.  £i^iL  2,  176''. 

kwumim,  Mf  nuiurmrm  mmw&iUn  und 
abiondemi  das  worllin  heresis  kompt  ausz 
kriechischersprach  hrtf^in,  das  heysterw^-Ion, 
«Helzen  vnd  ausz^zoudern.  euangelium  ton 
den  liehen  aussetiigen.  (1521).  Kg';  neser 
heial  aujr  ebreitch  die  weyha  odder  btSi- 
gong,  da  durch  eine  penon  odder  sonst  ein 
ihn-^  zu  gottsdienst  ausgesondert  wird,  der 
^rti^het  Sacharja,  (1528).  Ccij'';  ich  wil 
kaute  durch  alle  deine  heule  (jelieu,  vnd  aus- 
lendera  alle  fleckele  vnd  bündle  schafe. 

1  i/oj.  30,  32;  isls  euch  zu  wenig,  das 
cuili  dt-r  goll  Israel  ausgesondert  h.U  von 
der  gemeine  Israel,  das  jr  jm  opfleru  .suiicl. 
4  Uoi.  16.  9 ;  da  vecsachaU  der  kttnig  auch 
vod  lies  den  ort  aussondern  vnd  befrieden. 

2  Macc.  1,  3  4.  einmal  begegnet  auch  noch 
ausslindem  {mhd.  Ti/,  suudeni  Ifen.  2-,  743): 
gelobet  seislu  kunig  der  weil,  der  du  vu^ 
faraOen  TOkkem  ausgeaunderl  vnd  gehei- 
ügei  hast,  von  dm  ßdiu.  vnd  jnu  %en. 
(1543).  Ciiij'-. 

Ansspäheny£i>t'cu/an,  erspähen,  aunkund- 
*ckaften:  alle  uie)uewegespelie>Luaus.  var. 
«tpt,  1 39»  3 ;  vnd  bat  mir  eynen  weg  aus» 
gespebct.  var.  zu  2  5«iii.22*  33.  beide  var. 
ßindieil.  auch  das  tvUfSt.  ausspäher  mWne 
ich  bei  Lulh,  eiumal  gelesen  xu  haken. 


.4n8spannen.  in  doppelter  bedeutg.  l )  los- 
spannen  :  sie  haben  meine  scelen  ausges]>an- 
nen  vud  micii  zuuichlgemacbl.  I/to6  3Ö,  1 1. 

2)  anadcftnai»,  aHSflreeimi:  ein  ausge- 
[)sannel  nelx.  Hos.  5,  l  ;  die  andern  aber 
sind  auszgespanncn  {auf  Ji,'  foUer  gespannt) 
vnnd  haben  keyu  erlu^zung  aogenoiumen. 
Hebr.  11,35  nach  der  ersten  ausg.  des  n.  tett. 

luipeeiUerfiy  erfonehem  also  hie» 
wenn  sie  {die  well)  hdret,  dU  Christus  xur 
helle  gcrarcn  isl,  feret  sie  zu  vud  wils  so 
baUl  ausspecuUren,  wie  es  zugangen  sey. 
von  Jhnu  Ckriito.  ( 1 533J.  Jy" ;  sie  wolleas 
mit  jrer  vernunllk  ausspeculirai  vnd  erfor^ 
seilen.  Eis!.  \,  202''. 

Ansspe ien,  esspuere^  eigentlich  und  bild- 
lich: da  speieien  sie  aus  in  sein  angesichle. 
MaUh.  26,  67;  vnd  der  selb  (der  fisch) 
speiet  Jona  aus  ans  land.  Jon.  2,  11;  liie 

t^ills  nichl  den  hrey  im  maul  welUen  

—  sondern  den  hroy  ansspeien.  ein  brh'ff 
an  die  iu  Franckjurl  am  JUegn.  (io'A'^). 

Uj" ;  das  das  bind  seine  einwoner  auäspeie. 

3  Mos.  18,  25;  ein  truucken  haus  speyel 
den  Wirt  aus  {Sprichwort),  der  prophet  IIa- 
bacuc.  (1526).  iij';  so  lasse  er  mich  mit 
seinen  bUchüu,  die  der  teufel  auszspeiet  vnd 
sdieissel,  vngebeieL  liicAr.  JAK 

AnsspciMB,  uUgemein  für  ausstatten, 
versehen:  zu  dieser  zeit  sind  alle  kUnste 
reichlich  ausgespeisel.  hauspost.  Jhena. 
1559.  bl.  131\ 

iwMftUn*  f9rlig  tpoUtui  aotebe  spoUer 
las  faren  bis  sie  aus  gespottet  haben,  das 
14.  rnd  1  5.  rap.  s  Johannis  <  1  538).  f'ee  ij*. 

Aussprechen,  mu  wurten  ausdrucken, 
effarii  ich  wH  meinen  rannd  aufthun  au 
sprachen  vnd  alle  gesdiichle  ausspredieii. 
ps.  7S,  2 ;  vnd  Tiengen  an  zu  predigen  mit 
andern  zungen,  nach  dem  dor  jnen  g.iU 
aus  zusprechen,  apost.  gesch.  2,  i ;  geisl 
vnd  wind  wird  ynn  der  ebrtiscben  sprach 
mit  einem  wort  ( ruha  [nn*i] )  ausgesprochen. 
der  prophet  Sacharja.  (152S).  Ddiij'';  die 
es  auff  griechische  weise  ausgesprochen 
haben,  vom  abendmal  Christi.  (1528).  ziiij' ; 
wer  wil  aussprechen,  was  der  liebe  fride  hw 
ein  vnaussprechlicli  gut  ist?  das  man  kinder 
zur  srhfih^ti  halten  solle.  (1530).  Fj';  nie- 
mand kaua  nknix  wcrck  aussprechen.  Sir.  lö,2* 

2A* 


j        y  Google 


AUSSPRECHEN  188 


AUSSTEHEN 


iu^isprCfbfB,  n.  ausspräche:  PS  grliiirl 
zu  dem  gcist,  wor  iircdi^cri  wil.  oiii  <^u[o 
stim»  ein  gut  ausi^prcchen,  ein  gul  gedechl- 
nis  md  ander  natorliche  gaben.  Jen.  %  16**. 

Anspierilich,  e(fabiH»:  dts  geschrey  ist 
vnmeüsHch  vnd  mit  keiner  tQDgen  aiisaprech- 
Jich.  Jen.  !,  10\ 

Anssprcngen,  ausspringen  machen,  ßgür- 
Uek  vergreifen,  «nfer  dfe  leiife  kiringen'. 
ans  dem  icurel  erdacht»  vnd  in  die  rlirislm- 
heit  mit  Ificfn  :ni<gesprengl.  Jen.  8,  309'. 

AnsspriDgeB,  herausspringen :  er  wird  so 
lange  an  den  reilTen  Uopffen,  das  eins  inals  dem 
fass  derboden aasspringen  mDelite.  /m.6, 4'. 

AMspmiCB.  fruHcetcere:  da  wil  ich 
komen  vnil  vvf!  jn  LTimend  marlicn,  das  er 
sol  aitssprossi-a  vml  rrüciile  von  sich  geben. 
Jen,  3.  463^ 

AMSprach,  m.  effatum,  pronunUatum: 
diszen  aufzspnicli  vml  vrlcyll  «(ü  m:\n  wol 
fassen,  von  menschen  leren  tzu  meyden. 
(1522).  Aij\ 

Aiupilea»  «liireA  epiUen  heram  hringen, 
auifegen:  {bapsl  und  cardinal)  zu  Rom  viel 
Hn5;tpr,  da  etwa  anderthalb  hundert  personcn 
jnnen  gelebt,  so  rein  haben  ausgcspüelcl, 
das  zwuen  vcrlaulTen  manch  odder  ein  loser 
bube  vmb  iecbs  ducaten  jeiiich  drinnen 
sitzen  vnd  nipsse  veyl  haben,  ou/f  das  ver- 
meint keyserlich  ediet.  (1531).  Fiiij^;  wonii 
das  heilig  euangelion  sonst  nichts  tielt  aus- 
gericbti  wer  es  doch  ein  gros  mmklichs 
ding»  das  es  solche  goUesIc^erung  rein  hall 
ausgespOlet.  etil  «ernion  vber  das  euang. 
Joh.  20.  (1531).  Aiüj'':  nllo^  ?ONtolcn  vnd 
ausgespdelot.  under  den  öischoff  zu  Magde- 
burg. (1539).  Eij'. 

iÜsspürieB)  edMpnere»  muepeien:  gelflor 
im  munde,  den  man  niisspdrtzet.  hausposl. 
WUtemb.  t54  5.  winterOteil  bL  26*.  —  vgl 
Schmeller  wlb.  3,  57  7. 

AisspAtm,  dteaeJ^e:  ich  lasse  mir  auch 
nicht  mi^zrallcn,  dasz  man  nicht  anlT  die  erde 
au$zsp(i(7.e ,  Itnid  wenn  man  das  sacnment 
emphngen  iial.  .d'jc/ir.  162*. 

Ansstatbcn  (ansstenben).  exctUere,  s. 
anssehflUeln. 

Ansstänbem  (anssteubem) ,  trie  slaub 
auf-  und  auseinander  fahren  machen,  aus- 
treiben, verjagen :  vnd  wir  reden  aull  deutsch 


.ilsn,  wir  Imhfi!  <ie  .iti*;grstcubcrt,  dnlirr  man 
tlic  irmliiindc  slonlior  nennet,  die  die  hasen 
vnd  wild  aulT  scheucheo  voü  steubern,  üas 
die  hasen  anflBMreo  vnd  dahyn  vrimdiet  hie 
vnd  daher  wie  staub,  das  heyst  zuslobea  vad 
ziino^'cn  wie  der  wind  den  staub  zustr^w«. 
vier  Irosüiche  psalmen.  ( 1 526).  G  v' ;  wenn 
nu  hie  Christus  so  spreche,  ich  werde  ans- 
gesteubert,  wie  das  wiM  von  steubern  va4 
windi  II  wird  ausgesleoberl,  so  were  e$  bsl 
Itiicitl  \nil  li<'rht  «»pwesl  vns  deudschan. 
ebend.;  ich  gehe  dahyn  wie  eine  schalle  dt- 
hjD  fleucht,  vnd  werde  ausgesteuberl  wie 
hewschrecfcen.  p§.  109,  23  «aeA  d^r  itor* 
Setzung  in  der  eben  angeführten  sehrift, 
o\>  er  (gott)  auch  so  viel  man  k  jnn  seinen 
h  enden  noch  helle,  das  er  einen  garstigen 
creeem,  bindet  seinem  wiHen  dnreh  hater 
menschen  getichl  eingefUrt»  kOndte  aussicu- 
bem?  von  der  trincfielmesse.  (1534).  Aüj": 
w'olirn  die  Idgcn  vollcnd  aiissteubem.  von 
den  Juden  vnd  Jren  lügen.  (1543).  aiüi^ 
darnach  alle  kelzerey  vnd  jrthumb  amge- 
steubcri.  ebend.  liiij*;  da  Jesus  CbriMitt 
kommet,  den  wiillm  sie  iiiclii  h»iden,  doch 
hat  er  sie  atisge-Kieuiteri.  tischr.  S5'. 

Ani>ütec]ken,  durch  siechen  heraus  bringen : 
aber  die  Philister  grilTen  jn  (Sieuen)  vad 
stachen  jm  die  äugen  aus.  rfejbl*  16,  21; 
d;)^  trh  euch  allen  das  rechte  enge  ansilecbe. 
1  Harn.  11.2. 

Aaaatecken,  erigere :  also  werden  sie  auch 
das  fenlen  nicht  aiilT  den  mastbanm 
stecken.  Jes.  23.  in  folgender  »teile 
s.  r.  a.  anstorkoii :  wHrhes  ie  eine  unfreund- 
lirhe  nachbarschafl  ist,  so  nahe  ein  bier  dem 
andern  zu  trotz  und  schaden  »iMsleckeD.  de 
^yette  br.  6,  71. 

iusstchen.  pcrsistere,  perüurare,  aushal- 
len, erdulden:  iiw-vn  (lofz  soll  \|iren  trotz 
aiisslehen.  ermanujiye  zum  friede.  (1525). 
B 1]** ;  ob  man  gleich  itzt  stolze,  gewaltig«^ 
vnd  reiche  wenate  Andtl,  di«  «nff  jhren 
inJtmmon  lroi7(^ii.  \nc'f>r(r?f(pf  gntt  z Arne  od- 
der lache,  .ils  die  ^niion  zorn  wol  Irawen 
auszusieben,  deuä^ch  catechismus.  i  1 529.^. 
Cj*;  die  bedifrlTen  seer  wol  eines  trOsler«» 
der  sie  stercke  vnd  erhalte,  das  sie  sidchs 
ertrnpen  vnd  .Tn^^tfolion  knnnen.  das  14.  md 
15.  cap.  Johannis.  (1538j.  Ccj*;  vod  das 


AISSTEHLEN 


189 


AlSSTlt£iCU£N 


wtl  «kr  grOHen  x«iehen  cinei  bl»  das  nie 

it'm  ander  golt  soIcIipti  harten  widerstand 
hat  3i!<ep«(nnf|fn,  .ils  dieser  nios^^in.  von  den 
Judeti  tnd  jren  Lugen.  (1543j.  tuij';  es  ist 
Avr  eiiMr.  der  dir  deinen  irott  wol  iten  aus- 
ttelien.  da$  1 5.  cap.  der  ersten  epist.  s.  Pauli 
M  die  Corinlher.  (1534).  Kij'';  ni.lit  allen 
chri'ilen  widilerferel,  das  sie  soviel  fahr  aus- 
steheo  vnd  leiden,  wie  s.  Paulus,  ebend.  Xiij*. 

AlMlciilci.  «dPpUar»:  die  grossen  gewal- 
tigen erUdiebe,  die  nicht  eine  stad  odder 
iwo,  sonder?»  !7nn»7  IpriiM  liI  uid  teglich  ans- 
stelen.  deudsch  caiechisnius.  (I52i)}.  Jij''. 

Aisstesicn,  mAd.  ü%  sl6;en  {Ben.  2^ 
865).  oM.  A^st&^  (ßralt  6,  7S4)»  «rim- 
dere,  expellere.  1)  wo  euch  der  Icuflel 
HiwT  f>ine  Scheiben  oder  fensler  3n"5s!os5C. 
teuUr  die  antinomer.  (1539).  häufig 
Ui  Inlft.  muh  du  tpn€hw9rlHeh9  reden«- 
«rf;  dem  ftss  den  iKHlcn  aus$tossen  — >  der 
iache  ein  ende  machi  n,  z.  h.  durl  aher  wird 
fr  üiilT  ein  ni;il  dem  fass  den  boden  ans 
stossen  vod  t>.s  alles  ein  eude  machen,  das 
15.  top.  der  enten  epiU.  9,  PauH  an  die\ 
Corinlher,  fl534).  Qii^ 

2)  einen  ci^-stnisren,  aus  dem  haus,  dfr\ 
Sladi,  dem  lattd,  eiiwr  gesellschaft  «sIoszjmi, 
rertretben,  verjagen:  hU  wd  sie  nicht  anü' 
ein  j»r  aiusiiHisen  Ibr  dir»  lulTdas  nirht  das 
bnd  wtist  werde.  2  Jf«e.  S3t  20;  wird  sie 
alwr  eine  wid wen  oder  attsgestns'ien.  3  Mos. 
22,  13;  da  aber  das  weib  Gilead  jm  kinder 
gebar,  vnd  desselben  wcibs  kinder  gros  wur- 
den» sliessen  sie  Jeplilhali  aus.  WeM.  11,2; 
ii$  «bei  ist  grösser  denn  das  ander,  das  du 
an  mir  gelhan  Iiast,  i\na  du  mich  ausslüsscsl. 
2  Sem.  13,  1 1> ;  es  kam  Tur  Jhesum,  das  sie 
jn  ausgestossen  halten.  JoJb.  9»  35. 

itisfrafcs,  aufhSrm  m»  straftn:  wenn 
^er  valer  das  kind  ausgestratTt  hat,  wirflt  er 
üe  rute  yns  Xewer.  der  prophei  Uabacuc. 
(1526).  fj». 

iiieirtckea»  egltniere,  oMredten.  «na- 
ddknen.  1)  timnlich:  nu  aber,  das  er  nicht 
ansstrecke  seine  harjd,  vnd  lireclie  anrli  von 
•i'-m  bawni  »les  lebens.  i  Mos.  3,  22  ;  da 
sprach  er  zu  dem  menschen,  strecke  deuie 
haid  ans»  vn4  erstrecket  sie  ans.  JfaKft.  12» 
13  (m  der fOraS^Uielle  Marc.  3,5:  vnd  er 
stndtte  sie  aus);  slreclie  aus  deinen  arm. 


Jud.  9,  9;  ia  strecke  die  ann  getrost  ausa. 

originalhrief  r.  /.  iri22  im  ges.  arch.  zu 
Weimar,  reg.  M.  pag.  109.  42;  der  xvoin- 
slock  streckt  seine  reben  aus  gegen  jm. 
Ese^,  t7f  7;  sie  wollten  ancker  aus  dem 
hynderschilf  ausstrecken,  apofl.  ^eteJI,  27» 
30  in  der  ersten  ausg.  des  n.  lest. 

2j  abstract:  das  wyr  mit  hrflnsdücr  liilze 
vnd  (wie  ybr  tüipische  wort  lauten^  um  aus- 
gestreckter lust  sollen  auch  also  vns  todtea. 
das  ander  teyl  tcidder  die  hyml.  prophelen, 
(1525).  Bj»;  (Carlslad)  gihl  fnr,  das  die  de» 
leyhs  Christi  gemeinschaftl  iiaben ,  die  mit 
ausgeslrackler  lust  das  Icyden  Christi  be- 
dencken.  ehinä,  Giij". 

3)  sieh  ansslreekcn:  denn  s.  Gregorius 
sprielil,  das  prtlllieli  !i''lto  1,'e^en  sich  selb 
nicht  bestehen  kan,  sondern  sie  musz  sich 
ansstreeken  sn  einem  andern.  Jim.  1,  50** 
bei  G  rirnm. 

Ansstrelrhen,  1)  mich  dUnckt  wol,  kOnig 
Heinrich  habe  ein  eile  grobs  tuch  oder  zwo 
dazu  geben,  vnd  der  gitTlige  buhe  Leus,  der 
wider  Eraomum  geschrieben  hat,  oder  seines 
gleichen,  habe  die  kappen  geschnitten  vnd  mit 
Initer  vnterzogen,  aber  ich  wil  sie  jncn  aus- 
streichen {glatt  streichen?)  vnd  schellen  da- 
ran schdrlzen.  Jen.  2, 

2)  mit  Farbe  ansstreichen,  aiisnMien:  die 
Sophisten  mir  villeicht  fast  feind  sind»  das 
ieli  sie  bis  her  nicht  recht  vnd  gnug  gemalct 
bab,  sondern  allein  aulf  ein  papir  schlecht 
abgerissen,  vnd  derbalben  begeren,  ich  solle 
sie  auch  mit  der  färben  ansstreichen.  ein 
widderruff  vom  fegefeur.  (1530).  Aij'';  da 
habt  jr  jn  (den  teufel)  mi»  s«'iner  färbe  aufl* 
das  meisterlichst  abgemalel  vnd  ausgestrichen. 
Jen.  5,  334^ 

3)  mit  Worten  ausstreichen»  keranuetrei» 
chen,  hervorheben,  ausführen,  da  bereiti 
Grimm  tctb.  1 .  992  für die.se,  a us  der  sinn^ 
liehen  bedeulung  des  färbens,  malens  enl- 
tpruiiijcne  afttfrocltofi  du  ausStreichens  te- 
lege  in  überflunt  Mngt,  40  fShre  ich  «itr 
noch  icenige  aus  meiner  Sammlung  an: 
wenn  ieli  snit  vnd  kunde  die  creaturen  aus- 
luessen  vnd  mit  w  orten  ausstreichen,  sollestu 
eben  so  groese,  ia  noch  grossere  wunder 
darinne  sehen»  als  ynn  diesem  sacrament. 
«ermofi  von  dem  •acFonienl  lie«  leibt  vnd 


Digitized  by  Google 


ÄlSSTRElCHüNG 


190 


AUSTILGEN 


hUtit  ChrUti.  (152G).  Av^;  die  worl  sind  so 
feyn  vnd  gewaltig,  t\:^<  wvr  sie  nirhl  iiulssen 
so  vberlaiiflen,  sondern  bas  ausstreichen. 
amleg.  der  epUl.  vnd  euang.  vom  heyl.  drty 
WtdffuleU,  (1525).  miiy^;  ilas  mos  ich 
ein  wenig  grob  aussireicben.  das  mans  ver- 
slebe, deudsch  hilechhmus.  fl529).  Bj*'; 
darilmb  liedarir  er  sccr  ivoi.  der  Iksbe  goU. 
das  man  sc iu  worl  vnd  werck  wol  lob«  vnd 
aafls  besle  auMlreiche.  von  d«tr  he^.  tauffe. 
(1534).  Alf. 

AtsstreichiDg.  f.  von  aiisslroiclien  :<>\: 
hie  sihct  man  den  emsigen  vleis  Mosi  in  au$- 
slreicbung  dieses  erälcngeboU.  Sisl.  1»520''. 

Aittlrälei»  ddttlrm'l  btmidmi  idi  baue 
nicK  sebir  xu  rugc  ge^lellel  vnd  meyncl,  es 
were  lusgeslriltcn.  s<i  hebt  sicbs  allercrsl. 
Ufiider  die  hyml.  propheten.  (1525).  Aij'. 

Aasstreicn  (ausstrewen) ,  spargere,  di- 
tpergere:  er  achlet  docb  da«  seilltche  gut 
geringe,  als  das  er  rcioMirli  aus  slrcwpl  mkI 
vtM!  (In»  rappiis«»  wirfl't.  der  prophet  Sa- 
chaija,  (1528;.  Uj " ;  soll  ein  mensch  gleu- 
ben,  dass  goU  ktfane  atede  auaslrewen  wie 
kttrncr.  efrnul.;  jnn  ao  viel  bUchern  als  sie 
aus  strewcn,  norh  nie  mil  einem  biicb8l<nlu>ii 
diesen  blnisrliwoi haben  wollen  anrOtcn. 
vom  abenämal  LhruU.  (1531).  xiij*;  wcislu 
wie  aidi  die  wolcfcett  ausstrewen  ?  lKoft37, 1 6; 
alrewe  ana  den  zorn  deinea  grimtttea.  40,  6. 

Auataiicrta«  abaofoera  sindia  a.  aus- 
lernen. 

AnstbcilcU;  dislnbuere,  ausspenden,  ver- 
IbaiVeii:  die  chrislen  luseminen  trogen  essen, 
gellt,  vnd  noUdurin,  wilcbs  neben  der  mcsz 
■wart  auszprleyllLl  den  ilUrfTligen.  ein  ser- 
mon  von  dt  in  n.  lest.  { 1  r<;iOi.  Cj*;  ein  armer 
belller,  su  «t  hürel,  ihs  man  au  einem  orl 
ein  reiche  spende,*  gelt  oderkleider  austeilet, 
da  durin  man  keines  büUcls,  der  ybn  Iriebo 
vnd  schlüge.  deud4ch  calechismus.  (1529. 
rerm.  aufläge).  Pvj'';  vnd  er  tHIel  das  volck 
aus  in  die  siedle,  von  einem  uri  tlgypleu  bis 
ans  ander.  I  Ifoa.  47*  2i;  diesen  sollu 
das  land  austeilen  suro  erbe.  4  Mo$,  26,  53  ; 
die  hansflirf  icilel  den  raub  ans.  ps.  GS, 
13;  wie  iium  rrolich  ist,  wenn  man. beute 
auslcilcl.  Jes.  9,  3. 

Alllbtllei,  n.  auribuUo :  vnd  vollendeten 
also  das  ansleflen  des  lands.  Joi.  19,  51. 


Anstheilcr,  m,  dislribuior :  herr  vnd 

leiltT  fies  lebens  vnd  aller  lodlen  aufler- 
weder,  die  epislel  des  profheUn  Jetaia^ 
(1526J.  EU'. 
Autbeiliig.  f*  vwihtikmg,  dlMrONiio; 

die  gUler  leyden  nicht  gleiche  auszleybia^ 
irtder  den  faUch  genantU'n  geyHlirkm 
ilund.  (1522).  lliij*;  mil  auslcilung  tie^  Ei- 
ligen geisles.  Hehr,  2,  4 ;  die  erwerbuuge 
(4ar  ailMlanver^cdwii^)  ist  eyn  malgcsebeheii 
am  creulze,  aber  die  ausleylunge  isl  ofli  ge- 
«icliolien.  das  ander  teyl  tcidder  die  hyml. 
propheten.  (1525).  Niiij'*;  weil  deoa  der 
icxi  ynn  Paulo  ao  vom  bro'd  odder  leibe 
Chrisli  redet,  von  der  anaieiluog  vber  tiscbe 
vnii  nicbl  von  dem  hingeben  an  dem  creuU 
vcrslanden  wird,  .vom  abemdmcA  CMitt. 

(1528)  .  Aiij^ 

^■atbnn.  1)  tilgmi  was  er  {HakmA) 
im  euangelio  Tuttden  hat,  daa  an  sehweer 
\ti(l  hoch  zu  yleiibcn  gcwcsl,  das  hal  eraus- 
gelh.ni.  f  ine  heerpredigl.  (134  2).  C'y. 

2)  auükJien,  verpachten:  du  soUjin  deia 
gdd  nicht  anff  wneber  Ihun,  noeli  ddae 
speise  aufTvbersati  ansthun.  3  Jfo*.  25, 37; 
I  CS  war  ein  hausvatcr,  der  pdaulzcl  oinrn 
MvriniM'i  j:.  ilict  jii  den  vveinpartncrn  aus. 
Maiih.  21,  33;  solche  hauser  doch  rausjen 
ausgeiban  werden,  de  IFelle  br.  4,  522. 

Austilgen,  delere,  vertilgen,  abschaffen, 
ablhun:  ich  wil  dou  Auialek  vnlcr  dco  liimel 
atislilgen,  das  man  sein  iiit  ia  mehr  gedenckt*. 
2  Mos.  17,  14;  der  herr  wird  seinen  u^mcu 
austilgen  vnier  dem  bimeL  5  Jfoi.  29,  20; 
das  nichl  ein  Slam  ausgelilget  werde  von  !•- 
rail.  rieht.  21,  17;  seiner  muller  sündc 
mUsse nichl  aubgctilgel  wcrticn.  ps.  lO'J,  14; 
vnd  äu.sgelilgel  die  handscbriÜX  so  wider  «iu» 
war.  Col.  2,  14;  vnd  suuor  aolle  man  die 
kircbweye  ganlz  auszlilgen.  an  den  tikrUli' 
liehen  add.  (152lj.  Hiiij'';  ich  sag  lun» 
eislcu,  das  ts  gut  wert-,  das  {dmz^  geisüich 
recbl  von  dem  ersleo  buchslaben  bisz  an  den 
letzten  wurd  aa  grund  auszgeiilgeL  a^nd. 
l  ij*;  vnd  sieb  vnlerslehen  das  euangeUoa 
ganlz   auszulilgen.    deud^ch  catechismus 

(1529)  .  Riij^;  vnd  sol  alles  sciilcchl  >n.l 
absein,  vergessen  vud  au.sgclilgetj  was  onr 
durch  diesen  bridTiu  Icyde  geschoben  ist.  eon 
MmL  wnd  gtitoUn  biiafan.  (1529).  Diiq*. 


Digitjzecl  byGqOgl^l 


AUSTaAG 


191 


AUSTROCKGN 


Uüngf  ».  ßr  dietet  im  tinne  von  end- 
fitügi  «tltcAntfim^,  ichhutwriheü,  auch 

vertrag  im  15.  und  16.  jA.  «eAr  gangbare 
Wort  hnht'n  unx  in  den  deutsch fn  ftrhriflcn 
Luih.  s  belege  nickl  begegnen  woUen.  von 
4t»  ini  «Mlfen,  welche  Orimm  totb.  1 
1000  üu»  iMlk,  unter  «ualrag  hringt^  nnd 
die  beiden  ersten  dem  „vertrag  iWiuchen 
dnn  (nbüchen  bund  zu  Srhtr alten  rnd  den 
sveien  hauffen  vnd  versamlung  der  batcren 
4m  IMeiuee  vnd  Algete",  4ie  driUe  einem 
terdnOtehlm  MeflMlh.'t  entnommen. 

Austragen,  mhd.  Ö7,  Iragen  {Ben.  3,  72), 
ahd.  fl;;  tragau  (Grajf  ^,  497),  egpQrtare, 

1)  vnd  etliche  aus  jnen  waren  vber  das 
^le  des  ampu,  denn  sie  Inigens  gndet 

»s  vnd  ein.  I  chron.  10,  28. 

2)  etwas,  einen  n!i^ir.<Ln'n,  tinler  die  leulc 
tragen,  aitsktaUchen :  soixiern  suchen  etwas, 
das  sie  lestern  mflgen,  gehen  hin  ?nd  (ra- 
gens  aus.  j»a.  41.  7 ;  daher  gehOren  auch  die 
«DOützen  wpsschigen  meuler,  die  die  Ißul 
gerne  zur  haiick  haiiori  vnd  austr.ngen.  ausl. 
der  sehen  yepot.  (1528).  Kj*';  er  wil  jmcr 
nrich  anders  austragen  durch  schrillten,  we- 
der ich  hin  vnd  halte,  wider  M»  emtmomer. 
(1539).  Aiij'';  der  froine  Joseph  hat  sic(seine 
brüder)  nicht  ausgetragen  noch  ein  böse 
gescbrey  von  jnen  gemnoht.  vber  das  etile 
Hek Maie, (t 527).  >ilt  j" ;  wo  dir  ein  vnnvtz 
naul  rui  koinpt,  das  ein  andern  anstregi  vnd 
verleumbdet.  rrile  yhm  friscli  vnter  äugen. 
deudsrh  enlechisnim.(\b29).  Küij';  ich  hah 
denen  ihoirc  ich)  dasmnnl  (^esloplFl,  diemich 
anlmpinervertraweleM  j  t ;  TrawCatharina  von 
Bora  auftragen  vndherOchtigen.Jen.3, 159". 

4ii!»träglirh,  fntriuosm,  so  wenig  wie 
austrag  [$.  d.)  von  Lulh.  selbst  in  seinen 
*chrißen  gebraucht i  die  stelle:  damit  auf 
dem  kflnftigen  condlio  deste  Idrderlieher, 
stadicher  md  ansinglieber  von  der  neuen 
lere  g  oral  schlaget,  wa«;  pnt  nngcnomen  vnd 
was  ]iüK  g#>mi(Mt'ii  wrrde.  Jen.  2,  433**  bei 
Grimm  gehört  Luth.  nicht  an. 

Autmseni,  die  Iraner aUejren:  nachdem 
iada  aasgetranret  halte,  giengerhinauflfseine 
schaff  zu  ^rhcrcn.  1  .Vo«.3S.l2;  da  sie  (Dalh- 
^?6o;au^gelrawrel  hniu»,  <ianille  Daiiid  hin  vnd 
lies  (ic  in  sein  haus  hulen.  2  Sam.  11,  27. 


Aistrcibcn,  mAd.  trtbcn  {Ben.  3,  87). 
M.  A^lrlban  {Graff  5, 484),  eaeprUere,  eji^ 

cere,  ausjagen,  vertreiben. 

1)  leule  aus  dem  haus,  dem  land  treiben: 
vnd  treib  {trieb)  Adain  aus  [dem  paradies). 

1  Um.  3,  24;  treibe  diese  magd  au$  mit 
jrem  son.  21,  10;  vnd  er  wird  für  dir  her 
deinen  feind  austreiben.  .5  Mo»,  33,  27. 

2)  U'uffA  ,ni<;!reiben :  haben  wir  nicht  in 
ilomcin  naiiien  teuflel  ausgetrieben?  Matth. 

7,  22 ;  am  abend  aber  brachlen  sie  viel  be> 
sessene  zn  jm,  vnd  er  treib  die  geisler  ans 
inil  Worten.  S,  16.  u.  t,  o.  im  n  h'tt.  ■  der 
atisgoiriolion  satnti.  ein  sendbrieff  an  die 
fürsten  su  Sachsen.  (1524).  Aij^ 

3)  das  vieb  austreiben.  aufdiewHde  tret" 
hen:  morgens  wenn  die  leut  auA  Teld  gehen 
zu  erbeiien,  oder  das  vieb  austreiben,  d.  65. 
p.v.  (!5nn.  Gitij'. 

4)  furcht  ist  nicht  in  der  Ucbc,  sondern  die 
völlige  liebe  treibet  die  Airebt  ans.  I M,  4,18. 

Ai8tret€i,  aus  dem  uhiff,  aus  dem  wege 
treten,  herausschreiten:  die  fischer  aber  wa- 
ren ausgelrellPii,  vnd  Yviisrhen  jrf  nelze. 
Luc.  5,  2 ;  vnd  als  er  austrat  auil  das  land. 

8.  27 ;  denn  die  rinder  tratten  beseit  aus. 

2  Sam.  6,  G ;  die  mittel  Strasse  wil  er,  vnd 
wedrr  7.tir  reclifi'ti  mu-b  zur  lincken  seilen 
aus  getreten  haben,  cermanung  zum  gebet 
wider  d.  TürcAen.  (1541).  Biij*.  —  aus  dem 
Moaler  Irefen.  ee  «erloMen:  wie  ich  denn 
fOr  mich  selbs  bishergegen  alle  ausgetrelten 
personen  gebranchl.  Jen.  1,  IfiT;  vmb  sey- 
ner  ehe  odder  ausiretlens  willen,  widderdie 
verkerer  vnd  felscher  keyserlichs  mandats. 
(1523).  Aiiij«'. 

Austrinken,  ebibere:  wo  du  soltesl  Chri- 
sfiim  b)bf'n,  i«o  Irinckfsiu  Iii  !i  r  ein  kandel 
biors  aus.  eine  predigt  vom  rerlrimenschaf. 
(1533).  Cij';  sie  sagen  auch  von  Tboma 
HOntter,  das  er  ein  halb  siflhtchen  aulTeinen 
trunok  habe  ausgctruncken.  Ei$l,  2,  81*; 
die  liefe  II  des  d:iunielkelcbs  bastu  ausge> 
Iruncken.  Jos.  51,  17. 

Anstreckcn  (austrucken),  austrocknen, 
beides /lir  suslrockenen,  eanieeare.  l)lr<m- 
sitivi  ein  soldi  rhSmen,  das  nicht  eim  badi 
vnl  Wassers  gleich  sex,  welchen  man  aus- 
U  üi  kt'ii  odder  abstechen  kan,  sondern  nem 
raeer  vol  wassers  gleich,  Weichs  niemand  aus- 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


AU$V£RäCUT£N 


192 


AUSVYfiKDlG 


trocken  noch  abgrd»«!  kan.  der  profhet 

Babacuc.  (1526).  lUij*;  wir  haben  gcliOrl, 
wie  der  lierr  hal  das  wasscr  im  scliillTmeer 
ausgpfrorkncf  fiir  euch  her.  Jos  1.  10;  der 
lierr  wird  aus  der  wUsleii  iicr  auli  iareu  vod 
jren  brun  auslrucken.  Hot.  18.  15;  wie 
cIdc  liiue,  die  den  regen  auslrockel.  Jes. 
1  8,  1 ;  ein  hiiscr,  ddrrer  holer  wind,  der  da 
austroikcl  vpr-«iot/en  macht  alle  bürne. 
ausleg.  der  ep.  vnd  tuany.  von  oslern  elc. 
(1544).  AAiiü^i  solchs  nacht  das  hefl\ige 
grosse  aehreekea  vnd  die  angst,  so  du  aus- 
trocknen vnd  aussaugen  allen  safll,  kraflll  vnd 
machl.  EisL  2,  81^ 

2)intransiUv :  ander  wasser  trocken  aus  des 
sommers,    propket  Saeharja.  (1 528).  Rkj*. 

AuTfraditetf  4a$  verachten  ehuleUen: 
wenn  du  aus  vcrachl  hast»  soltu  veracbl 
werden.  Jen.  2,  176'. 

luaTcrdeHtachcn^  zv,  ende  verdeutschen: 
als  solle  der  jüngste  lag  ehe  daher  brechen, 
denn  wir  die  heiligen  schrifTlgar  itisverdcud- 
selien  kundtcn.  d.proj)A.  Danirl    ]  r  iUi).  Aij*. 

AusTcrhcIralhen,  zur  heiralh  ausileuem : 
mit  dem  gut  heile  man  luügcn  arme  juug- 
JVawen  kttnnenaus  verheyrateo.  autlA.  emng, 
an  den  furnemisten  festen,  ( 1 527).  CCij*'. 

Aoswrt^en.  jnifJt'rH  von  sieh  aus  dar- 
icägen  {il  e  ly'anä  ivlb.  1,  83):  cwr  brol 
sol  man  mit  gewicht  auswegcn.  3  Mos.  26, 
26 ;  liieraus  erfolget  wie  gar  vnchristlich  die 
handeln,  so  der  Sünden  Vergebung  mit  quin- 
teil  odderhjlcn  aiiswepeii.  ausleg.  der  euang. 
an  den  fitmemisten  /eslen.  (1527j.  Cvij\ 

Aiswihlcn,  eligere:  wenn  jr  vber  den 
Jordan  ins  land  Canaan  kompt,  soll  jr  stede 
.nuswelcn,  das  freisledle  seien.  4  Mos.  35, 
10.  1 1.  —  mhd.  f\7,  wclen  {Ben.  3,  465). 

Anawarten,  bis  zu  ende  toarlen.  abwar- 
ten: das  mu»  aber  auch  alles  ym  glauben 
erkennet  vnnd  aussgewartet  sein,  den  er  au- 
slort  die  jeweiligen  szo  ball  nil  als  sie  est 
vordienen,  d.  magnificat  vordeutscht.  (1521). 
ij'';  denn  regt  sieb  der  abgoll  Juncker  bauch 
vnd  lesst  sich  mercken,  er  fctfnne  vnsers 
hcrrngoils  Vorzugs  nicht  auswarlen.  Eist, 
1,  370'';  ob  aber  die  sacbe  im  rechten  bän- 
gel,  d;is  lasset  also  gesehelien  vnd  w'trlel 
«les  rechtens  aus.  de  IVclte  br.  5,  279.  — 
mhd.     warten  {Ben.  3,531). 


AifwirU,  ^eiilifttiaeftas  aä»»  natkaman 
hin :  diese  aber  bringen  auswerds  den  geisl 
des  berrn,  mich  yns  hirul  gegen  milteroackU 
der  prophel  Sacharja.  i  ir)2Sj.  Siiij". 

Aui»wekeB,  durch  wehen  auslöschen: 
bricht  mir  der  teoffel  ein  ander  loch  herein 
durch  den  Müntzer  nd  auflrhur,  damit  er 
nur  (h-  Ii  i  hl  scbier  ausgewebct  bette.  «91' 
der  die  antinomer.  t  l539).  Cj''. 

Aasweichen,  exceäere,  aus  dem  wege 
weichen:  ich  wil  durch  dein  land  sieben  vod 
wo  die  stra»se  gehet,  wil  ich  geben,  ich  wQ 
weder  zur  rechten  noch  cur  lineken  aus- 
weichen. 5  Mos.  2,  27. 

Ausweiden,  das  eingeweide  ausneitwien: 
aussgeweidet  vnd  balsamirt.  Htehr.  345^  i. 
weiden. 

Ausweinen,  efßere  :  ich  habe  schier  neiDe 
äugen  ausgeweinel.  klagl.  2,  1 1. 

AuwelseBj  anzeigen,  beweisen:  wie  das 
ausweisen  die  geschieht  ym  der  ktfntge  bfl- 
cbcr.  der  pro^hH  Sacharja.  (1528).  Tij'. 

Ausweisen ,  n.  substantivisch  vprtcandter 
infi».  des  vorigen:  nach  laut  der  zusagung 
vnd  aiiszweisen  des  Zeichens  oddcr  &acra- 
ments.  grund  vnd  tirtach»  (1520).  büj*. 

Auswelsnngi  demonslraliu :  nacli  aosi^ 
Weisung  dis  gepots.  amleg.  der  sehen 
pot.  (1528).  Kviij*. 

Alswcisagca^  mt  weitagen  ein  ende  ma- 
che»; vnd  da  er  aosgeweissagt  hatten  kam 
er  aufr  die  höbe.  1  Sam.  10,  13. 

Answenden,  adhibere,  anwenden,  ver- 
wenden: was  aber  weerbalTliger  stücke,  sol- 
len aus  dem  almoseokastcn  gcnomcn  vnd  aa 
bequemen  orten  im  gottshause  allwege  bis 
aufl*  einen  sontag  verwart  vnd  also  filrder 
nach  ermessunge  der  zelien  \  orslehcr  für  die 
armen  ausgcwaiidl  werden.  Jen.  2,  253*  in 
der  „ordenung  eyns  gemeynen  kastens", 
welche  die  gemeinde  Leytnick  emfyeUettl 
hatte  u/id  von  Luth.  mit  eUur  vwrrede  her- 
ausyt'geben  wurde. 

Au&wendig,  externus:  du  blinder  phari- 
seer,  reinige  sum  ovten  das  inwendige  so 
becher  vnd  aehOasel,  nuff  das  auch  das  aus- 
wendige rein  werdt.  MoUK,  23»  26.  e.  MCh 
allerauswendigst. 

Auswendig»  adv,  in  doppelter  bedeutung. 

1)  e^eme,  feris,  auf  der  «nusenteüe 


Digitized  by  Google 


AL  S  WÜRFEN 


193 


AUSWISCHEN 


ämtifHeh,  amserhalb:  inaelic  dir  einen 
ka«leri  von  tanncii  holu,  mkI  iiiiiche  kamei  n 
(lariunen,  \iu\  vcrpiclie  sie  mit  becli  inwen- 
dig vod  ausweiiilig.  1  Mos.  6,  14;  fensler 
iamndjg  weil,  «tuwendig  enge.  1  k&n,  6, 
4;  vnd  er  (der  Wief}  war  beschriebeo  aus- 
wendig vnd  inwendig,'.  Eievh.  2,  10;  das  isl 
iiichl  eni  jiide,  der  auswciuii^'  ein  jiidc  isl. 
Büm.  2,  28 ;  ein  mensch  deui  ieyd  vnd  vbel 
Uli  nule  uU  der  bal  auswendig  dftod  ge- 
birde.  A>  ticden  putxpsalm,  (1517).Cv'.  — 
ionvndig  vnd  auswendig  Rom.  wider  das 
bapsiuin  zu  Rom.  (1545).  Eij*;  die  werck, 
»0  viiQ  goli  auswendig  der  goLllieit  gcoiacbt, 
tiid  nicht  leleOeii  (opera  li^i'laltt  ad  eMra 
natt  indiuUa.  «.  .^v^itfliii).  Jen.  8»  165*. 

2)  m€morit$rt  aus  dem  geäädmUi:  ich 

folf'e  Jivrynn  s.  Bernliard  ynn  spynnn  hu(-h 
lu  dt  in  l.  ipsi  Eugcniuin,  wilehs  biJlieh  sol- 
len nile  bepst  au»zwcndig  kuoden  (können). 
cyn  seniMe/f  «n  den  bapit  Xea  X  (1620). 
Kl*. 

ahd.  galt  für  In  hedeulungen  von  aus- 
wendig ujrana  {(jiraff  1  ü'M).  erst  mkd.  hc- 
gegnet  iV^ewendic,  u^jt'Wfink'o .  i^wN-mlof 
{Ben.  3,  695;,  worin  weiidec  iiacA  Grimm 
«Ib.  1«  1014,  Weigand  wtb,  1,  83  ttne 
ton  wand,  weniger  wahrseKeinlich 
von  nTndrn  oder  von  ahd.  die  wanla  «  das 
wenden  {Graff  I,  762j  ist. 

^flswcrfcBf  ejieere,  in  vielfacher  anwen- 

ijl  etncn  auswericri,  hinauswerfen:  vnd 
<a  ward  auageworflen  (aiia  dem  himmel)  <ler 
gto»  drach,  die  ehe  achlange.  offeiUf.  Joh. 

12,  9.  werfend  verlreiben:  vnd  wenns  yhn 
isl  nii.«zluii;.'eii,  haben  sie  den  if.isi  mit  dreck 
woUcji  äuii  werüen.  au  ff  den  bucki  zu  Leyp- 
9xidt  «fHworf.  (l&2i).  aij'*;  daa  ich  fro 
ward»  das  ich  nichl  mit  steyneB  vnd  dreck 
Jtis  gcworfTcn  ward,  eyn  brieff  an  die  cAn- 
/<«i  IM  Straspurg.  i'l  525t.  Av*;  <«  d,Ts  were 
eio  kuner  hcHt,  den  man  soll  aiispeyen  vnd 
Dil  longen  zum  dottt  auswerflieii.  iät  4Ut€ 
W9H  CMtH  noeh  fe$t  al«*ai»..(t&27).  eiij*; 
lUQ  soll  \n%  niil  hingen  auswerflTun.  haus- 
po>f  WfKt'mb.  1  545,  festtheil.  bl.  5SV  — 
^Kti  ausvNLifett :  das  sie  sich  also  sclbs  von 
£011,  Cbn5io  vod  seiner  chrialenheit  aondern 


vnd  auswcrtTen.  das  16.  eüf,  Manmit. 

(15381. 

2)  fensler  auswerfen,  emirer/e»;  dictoicli- 
koccUle,  die  mir  die  feusler  auswerfen.  Üurk- 
Hardt  Mefvo,  404;  wenn  ein  liurger^ 
ineistcr  oder  richler  slrafTl,  so  wirft  man 
inen  die  ffiistcr  aus.  Üschr.  401*. 

3i  kolii,  uiirath  elc.  [vun  innen)  auswer- 
fen :  ausz  der  speise  wirl  vuflal,  so  durch 
den  natürlichen  gang  wird  auaageworUhn. 
üschr.  32'';  so  der  leib  iol  also  essen  vnd 
liincken,  spiilzcn  vnd  ans  vvcrflcn.  das  15. 
cap.  der  ersten  ep.  s,  Pauli  an  die  Corln- 
ther.  (1534).  biiij*;  alles  was  zuui  muude 
eingehel,  das  gehel  in  den  handi  vnd  wird 
durch  den  naMrlichen  gang  ausgeworffen. 
Matth.  15,  17;  die  gotlloscn  sind  wie  ein 
vng«*si(tHi  niner.  das  nichl  5fi!lo  s«»in  kan.  vnd 
.Heine  wellen  kul  vud  vntlal  auswerflen.  Jes. 
57.  20 ;  das  gespey,  das  d.  Caristad  von  dem 
erfcentnis  des  leibs  Christi  ynn  dieser  Sachen 
nuswirin.  das  ander  leyl  ufidder  die  hffeü, 
Propheten.  (1525).  .Miij'. 

4j  ntiUe  auswerfen,  expandere:  es  isl 
vergeblich,  das  netze  ^uswerfnm  Tor  den  en- 
gen der  vogel.  spr»  1,  17;  ich  wil  mein  nelz 
vber  dich  auswerflen.  Ezech.  32,3;  farc  aiitl 
die  hübe  vod  werffet  ewre  nelse  aus.  Luc. 
5,  4. 

5)  die  hlnde  auswerfen,  auaslreeiketi,  ave* 

breiten:  ich  kOre  ein  gescbrey  der  lochter 
Zion,  die  da  klagt  vnd  die  hende  auswirflt 
Jer.  4,  31. 

Aaswestcrn^  nur  einaißl  in  den  tuchreden 
begegnend»  wo  es  s*v.  a.  entfernen  bedenk' 
tet:  wir  wollen  sie  aussweslern  aus  dem 
sluel,  darin  sie  sieben,  iischr.  398'.  darf 
irohl  an  das  ausstehen  des  westerhemdes 
gedacht  werden  ? 

Aiawickclni  herauswii^n,  miadrehen. 
loMetiuleii.*  ein  gottloser,  so  er  bürge  ist 
worden,  vnd  gehel  niil  rencken  vmb,  das  er 
sirli  atHwicki'le.  Sir.  29,  20. 

AttswirkeB>  sich  auswirken,  wovon  ios 
wMtm:  wtf  nn  nicht  Inst  hat  aar  Uanm, 
gewissen  warheil,  kann  sich  leicht  verdre- 
hen vnd  auswirken,  de  Wette  br.  5,  215. 

Aaswisfhrn,  1)  ausloschen,  tilgen:  wcyll 
ficb  dich  hie  ym  hewbsluck  falsch  erfunden, 
Iwirslu  keyosz  glaubenax  werd  seynn,  bisz 

25 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


1 


AUSWOfiiNEN 


194 


ALSZEN 


disze  lugen  werd  «ungewisscb«t.  unlworf 

deutsch.  (1522).  Kiij". 

2)  abwischen,  reinigen  :  Maria  hal  seiner 
müssen  warten  vnd  pllegen,  jn  seugeo, 
eUeo,  ausz wischen*  ÜlcAr.  72*;  er  mtts  ein 
tflrcken  düe  sli0el  auswisschen.  «Cn  dkmflieft 
«c)Ufii«r  InMi.  (1&35).  Ej'*;  einen  alten  lum- 
pen, da  man  vnrcine  schlich  mit  auswischt. 
hausposL  WUlemb.  1 545.  vcinierüieü.  bi.  \  3'*. 

Aiswohnci,  autxerhaib  iroAnen,  gegen- 
Matt  von  einwobneo:  so  mttsst  man  auch 
dafilr  sein»  dat  man  nidlt  in  einer  slad  allen 
fri"iit1»il''fi ,  .iii^wnnciKlcn  polH>,  Jert   I.  ?02*'. 

Attswucheru.  durch  wacht r  aussauyen  : 
alle  Und  vud  stedte  mil  siosen  beschwerel 
vnd  ausgewuchert  sind,  von  kauffskandlung 
vnd  Wucher.  (1524).  Aiij^;  ein  rcirbcr  jüde 
wiiiMicrl  rilr>1rii,  hfrrn,  lanJ  vnd  leule  aus. 
von  ditn  Juden  %nd  jren  lügen.  (1543). 
eiüj'';  dazu  jncn  vnscr  geld  vml  gut  lassen 
zu  lohn  auswufhem.  ebend,  h  üij*. 

Avsvirf,  m.  von  auswerrcn  :  da  wir  gros 
vngewiltcr  criitleii  liallen,  da  ilioliMi  sie  des 
neheslen  lagtiH  einen  aus'.vuHV  [ix/iokr^y 
inotovyfo,  vulg.  Jaclliui  fecerunl).  apost. 
geteK  27,  18. 

Aiavirf  lig.  m.  verworfene,  untaugliche 
j>erson:  «;rhi<T  dio  auswÜrlTling,  die  tinn  fla- 
fdr  iieil,  das  sie  sonst  zu  niclite  lügen,  be- 
geben sich  zu  kirchendienslen.  hausposL 
Witteaib.  1545.  fetuKeil  1\\  —  «oc.  tndp. 
leur  ante  tat.  bl  bvj'':  auswurfiiRg  anila 
vol.  .i1m  rsel  oder  orspilz. 

Aa^iWÜrgen,  herauswürgen :  ausgcwürgele 
Lckenlnis.  trider  den  bischoff  zu  Magde- 
hwrg,  (1539).  Eiiij^ 

Aiawuiein.  bis  auf  die  würzet,  ganxmd 
gar  ausrotten  :  k.ilc  \  nri  in  liibare  hewine,  zwcy 
mal  erstorben  vnd  aiisgewnrlzelt.  br.  Jud. 
12;  so  werde  ich  sie  auswurtzcln  aus  mei- 
nem lande.  2  chron.  7.  20 ;  mein  geschlechl 
müsse  ausgcwtirzf  li  werden,  i/io&.  31,  8; 
ji  li  redo  pnr  It.'iM  widilor  ein  voick  vnd  widdcr 
ein  küuigreicli,  «la^  iclis  auswurlzele,  zuslore 
vndzcrstrcwtc.  deudschcatechismus.  ( 1 529). 

üj*  *  vemunfl)  fehel  dis  vnd  jenes  an, 
das  sie  der  bosheil  slcure  vnd  wehre,  aber 
sie  kan  doi-Ji  doii  rorlitnn  prifl"  iiichl  trcnVn, 
solches  zu  voikoiiKM)  \iid  ans  zu  worlzclii. 
ausleg.  der  ejtist.  vnd  eaang.  des  aduents. 


(1 522).  Düq\--iiM.  arwunalftn  und  A^er^ 

wurzalön  ((?rfl/f  1,  1052). 

Ansiithlfn,  enarrare,  auserzählen:  wer 
kan  aber  auszelen,  wie  viel  reicher  tugenl 
vnd  nalz  aiu  dieser  einigen  ersten  tugeul 
folgen?  der  82.  ptoto.  (1530).  CHj*;  et  ist 
nicht  aus  zuzelen,  was  gotl  alle  stund  vad 
aiip<'nldiok  durch  die  sonne  für  wollhal  gibt. 
das  5.  G.  vnd  l.cap.  s.  Malthei.  ( 1 532i.  ciiij*. 

Ansichrcn,  ex«dere,eon«ttmer0.  1}  tränt- 
itm:  es  ist  doch  mit  den  papislen  nicht  vid 
auszurichten,  ohn  das/,  sie  vns  mit  uokosl 
nusxehrcn  und  den  beulel  ledig  machen,  de 
H  elle  br.  5,  645. 

2)  inlransiliv,  im  tuine  von  aup^Örenn 
tehren:  denn  wenn  du  tod  bist,  so  hasln 
aus;.'('zorei.  Sir.  14,  17.  von  Adetmng 
icih.  1 ,  (iuo  aU  „medrig  und  iM^MCotap 
Uch^'  bezeichnet. 

Aussen,  ade.  und  praep,  extra,  foris, 
mhd.  tjfon  [Ben,  3,  197).  oM.  A^ana,  «ar- 
fctirsl  A;ln  (Graff  1.536.537).  golh.  nlana, 
nicht  zusammenfü'iuri'i  mn  m  i  6jr  )aiM  und  an» 
an,  sondern  fortbiidung  coa  ul,  tr/einnana  r. 
inn,  iupana  f. iup.  vj^/.  Grimm  wlb.  \,  1025. 

1)  wloerKiiai.  a)  mt  vorausgdiender 
praep,  (von):  ein  solch  braotzeichen  ist  nit 
reehl  an-roporn  noch  gewachszen,  szondern 
mit  gewali  von  auszen  eingedrnckt.  gruad 
vnnd  vrsach  aller  artikel.  (1520).  e  inj  ;  ob 
nu  wol  die  lieben  engel  nicht  von  ynnwendig 
heiffen.  wie  goit  thut,  so  thun  sie  doch  von 
aussen  das  ylir  dazu,  der  prophet  Sncharja. 
(152bj.  Fiiij";  von  aussen  scliciiiel  jr  für 
den  menschen  from,  aber  ju wendig  seid  jr 
voller  heucheley.  Mat^.  23,  28. 

byeine  praep.  mit  ihrem  subst.  folgt  au- 
szen  nach:  aussoii  fiir  der  slad.  l  Mos.  19, 
16;  wo  ist  diL-  hure,  die  aussen  am  wegc 
sas?  3S,  21 ;  vud  funden  das  füllen  gebun- 
den an  der  tbUr,  aussen  aulT  dem  wegscheid. 
}farc.  11,4;  vnd  soll  jn  gdrlen  4Tii-«scii  anff 
don  leihrock.  2  Mos.  29,  5;  er  l>'^'it>  ilin- 
inen  aussen  am  hause  vnihbcr.    !  hön.  (i.  6. 

c)  auszeo  für  auswendig,  memoriler,  nur 
in  dem  „vntetrit^t  der  vieiiatom  eUt.", 
dessen  herausgäbe  Luih.  besorgte,  nicht  in 
l.'s  schrißen  aelbst:  daneben  sol  <lcr  sclm!- 
nieisioi  diM  kuahen  etliche  psalineu  fürgebea 
aussen  zu  lernen.  H  ij^ 


Digitized  by  Google 


AUSZLNDLfc.iÜi:..N 


195 


AISZEHÜALU 


2)au<izeD  altjmMpitfteKm,  aitfxwv  auszer- 

hnlb:  Ii'idcr  wol  pri^^ior  hi)%icr  sUuk  vn«I 
lin  k  au<znn  vnd  yniii'ti  Rom  erdtililct  wor- 
den, ejfn  $ermon  von  dem  ablas  vnd  gnad. 
(1520).  Cj^;  salcbs  o|ifler  aach  «isseD  der 
nicsz  geschieht,  eyn  Meman  vom  n.  tett, 
(1522).  Cij»'. 

Ansxpnbleibeii,  ausbleiben,  unierbleiben, 
wrghieiben,  bei  Lulh.  noch  ungebunden:  ha 
nein  her  bleyht  bng  aussen,  von  dem  baps- 
tm  M  Rome,  ( 1 520).  Fiij" ;  es  >virl  so  lang 
bis  er  gar  aussen  bleihef.  vbfr  daa  rrste  buch 
mo$f.  (1527).  Yiiij'",  \\oui\  d*e  wideihnlfl' 
aussen  bleibt,  so  versieget  die  wollhal.  hau4- 
poiU  WUtemb,  1545.  iommertheU  72';  jnii 
webheo  reden  die  artiekel  besser  aussen 
bleiben,  denn  das  sie  dahcv  slündcn.  \vi'h!i>r- 
(imb  st«'hr>n  <if.  zu  weilen  viel  feiner  fl:()'ev 
denn  das  sie  .mssen  hlciucn.  vom  abenämal 

.iH»ieitaiicv>    aiMlofMn,  wi^astm: 

gleich  als  wenn  leb  wollt  eyer  wiegen  ynn 
fvnf r  wage,  vnd  wii|re  ?5ie  nricli  <ler  schalen 
alieyn,  tiesz  den  toltcr  vnddaswcyszaus&zco. 
Misicf .  «ler  ep.  vnd  euamg,  des  adment». 
(1522).  Süif  *r  d.  CarbUd  will  ilamit  so  viel 
■^^igpn.  riirisiiis  helle  diese  wert  ''das  ist 
meva  leyb,  der  für  euch  gef^rhrn  l  W(d  mflchl 
aussen  Lü^cn  yoi  abenlmal.  das  ander  leyl 
wdder  4,  Ayitl.  propheten.  (1525).  Cj'  ; 
diese«  gesiehts  haben  wir  viel  mehr  aussen 
£:.•!  K<f  n,  denn  wir  crzeUa  haben.  Verlegung 
des  aieornti  (1512).  Pj'. 

inssen&€iU|  foris  esse:  alles  was  aussen 
ist,  vnd  iD  den  nenschen  gehet,  das  kao  jn 
Hiebe  gemein  machen.  Jfoce.  7,  1 8. 

Aissery  extra,  praeter,  gegensalz  von 
inner,  mhd.  ü^^er  {Ben.  1.  107>,  ahd.  ösjar 
(Graff  \,  536;  von  aus  mit  ableitendem 
ar,  wie  infter  «.  inn>  nieder  «.  nied  «.  a. 

I)  aasxer—  ex,  estra:  da  mirh  aber  gotl 
aüsser  (m  den  predigten  „vber  das  erste 
buch  Mose"  :  aus  t  meines  valcrs  bausp  wan- 
dern hies.  1  Mos.20,  13;  —  den  liscli  iihcr 
icfse  ausser  dem  forfaang.  2  Met.  20,  35; 
dieganUe  gemeloe  sei  jn  steinigen  ausser 
dmbger.  4  Mos.  15,  35;  es  ist  nichts  ausser 
«lem  menschen,  das  jn  künde  <;emcin  machen. 
Marc.  7,15;  vnd  reiäsct  dich  hin»  wie  der 
veihe  das  huchle  aoMer  der  glucbhenne 


nugcl.  das  17.  cap.  yoAaiiiiif.(1530).lüij''; 
ausser  Wiileraberg  weisz  man  alles  besser, 
weder  wir  selbst  in  der  sladf.  de  Wette  br. 
4,  t>35;  es  sey  ausser  oder  inner  e.  f.  g. 
herrschalt.  5,  31. 

2)  auszer  a  praeter:  vnd  bracht  er  zu 
das  speisopfftT  vnd  iiani  seine  Iiand  vol,  vnd 
zdndets  an  auü'  dem  .illni-,  iiusscr  des  mor- 
gens brandopfl'er.  3  Mos.  9,17;  vnd  hat  je- 
mand dirh  besebkilRni  ausser  deinem  umn. 
4  Mee,  5,  20;  ausser  dem,  was  er  sonst 
vermag.  G,  21  ;  es  ist  ein  golt,  vod  ist  kein 
ander  niisser  jm.  Marc.  1 2,  32. 

3)  auszer  <>»  ausher,  Umstellung  von  ber- 
aus.  me  ahher  «.  herab,  auffer  aufher) 
V.  herauf:  was  »oltislu  gullis  schreyben, 
wenn  du  szo  vnuleyssig  vnbodrchlig  anszer 
sjieyesr,  wms  dyr  ynf:r  maul!  iVlIel.  auff  das 
rbirchristlich  buch  bocks  Emasers.  (1521). 
Jij' ;  vnd  da  er  ausser  gieng,  kuml  «r  nä  mit 
yhn  reden.  Lue.  1,  22.  nach  der  entern 
ausg.  des  n,  <eit;  die  hiMaus^.  herben 
eraus. 

iuszf  re  (^iuszere),  eine  art  comparativ dtr 
Partikel  ausser  mit  dem  superL  ausserste» 
mhd.  ö^er,  A^ercsle  {Ben,  9>  1 08)^  «JM,  Ai^ro» 

rt3;aroslo  {Graff  1,  539.  540),  wonach  der 
seit  Luth.  herrschende  umlanl  unorganisch 
erscheint.  1)  sein  eusscr  wand.  Ikön.üpb; 
der  eusser  vorhof.  ffsedk.  4  2,  7 ;  vom  eus- 
sem  thor.  47,  2. 

2)  äuszerslc  —  entfernteste,  hinterste: 
vnd  zündet  das  fewr  herrn  vntcr  jnen  an, 
das  verzerel  die  eusscrslen  lager.  4  Mos. 
\\,  1 ;  an  der  ewserslen  greotse.  22,  3G; 
darnach  bawet  er  die  eus^vlen  mauern  a« 
der  slad  Dauid.  2  chron.  33,  Ii  ;  neme  ich 
flügel  der  raorgenrüle  vnd  bliebe  am  eusscr- 
slen mecr.  ps,  139,  9;  sende  Lazarum,  das 
er  das  eusserst«  {die  spitze)  seines  Ingen 
ins  Wasser  tauche*  Ine.  16,  24. 

Ansxerbalb,  extra,  praeter. 

1)  praep.  mit  gen.:  will  das  rumpeln  ynt» 
den  vvinckeln  ausserhalb  des  Icybs  nicht  hel- 
Ucii,  so  belffe  du  mmpeln  ynn  den  schwer^ 
mer  kflpflen.  eyn  hrieff  an  die  duri^n  s« 
Antorff.  (1525).  Aiij";  ausserhalb  der  stacl 
gegen  mittag  ein  brun  war.  Judith  7,  ß. 

2)  auszerhalb  "^ausgenommen:  aber  die 
andern  personen  in  der  kirchen,  auszerbalh 

25* 


Digitizea  by  i^üOgle 


AUSZERUALBEN 


t96 


AlSZiEHCN 


ilie  tclittlpmonm  sollen  gnt  Philipps  und 
gr»r  Hans  George  za  bestellen  haben,  de 

Wette  br.  5,  T'Ki. 

mhä.  ü^erliajji  [Ben.  \,  GIO),  ahd.  ö^ar- 
halb  und  A^aninhalh  (Graff  4,  884),  wenn 
halb  dos  gekSnlä  sMtef.  dh  halbl  «eile  UL 
mit  dem  dal.  pl.  halben  iti  itu  fnlgen4$  ad- 
verb  gebil<h-(. 

Anaifriialben,  w<is  auüzediäli> :  ausser- 
halben  Wittenberg  zn  UeibeD.  de  Weil»  kr, 
%  14$.  _mM.  fti^erhalben  (Ifen.  1,  6t5). 

XuMerlirb,  mhd.  A;;crlili  (Hen.  3,  198). 
bei  Ke  is  e  r  <  f' r  ff  noch  usserlich,  .Tisver- 
lich,  doch  diesmal  der  uvUatU  in  dem 
folgenden  lieh  begrHnd»L 

{)adj,:  dardmb  leren  wir  allexeit,  man 
solle  die  «(«tcrarncnt  vnd  alle  cusserlirh  ding, 
so  goll  ordnel  mhI  oliisclzot,  nirlii  an-^flif^ii 
nach  d<>r  groben  eusHet  lichett  lariieii.  deudsch 
e^tchismus.  (1529).  Tiiij*';  das  du  ansehisl 
deyn  eoszeriich  wessen,  von  beyiier  gntttüt. 
(1522).  Oij";  oh  vnser  eusserlicher  mensch 
vcrwescl,  so  wird  doch  der  iimeilirhe  von 
läge  zu  läge  veriiewerl.  2  Cor.  4,  16;  das 
Ttiicli  golles  koinpt  nichl  niil  eusserlichcn  ge- 
bertlen.  £Me.l7,20;  wenn  das  berlz  traurig 
ist»  so  hilfn  kein  cusserliche  Trctide.  ipr.  I4tl  1  * 
eiM^orliili  pcfallorschafl.  welrhp  pcrsnnen 
verboten  sind  zu  ehlichen.  ( 1522.)  Aij'. 

2 )  adv. :  wer  wil  sagen,  was  er  verdienet, 
wenn  mans  eusserilch  ansihel.  fliofrSI,  31. 

Inssera.  sich  Haszem,  sich  enthalten,  von 
sich  abthun:  \t  ]\  raus  M<  i!)fMi  vk  der  Iheolo- 
gischen  eiiirali  vnd  der  krtuDiiieii  vnd  ihcuren 
worl,  so  auf  der  golt  wagen  ligen  inu&scn, 
mich  eussem.  Bnrkhardt  hriefw.  362; 
solche  leul  für  keine  Christen  zuhalten  sind, 
dif  so  l.iiifjf  zfil  des  sacrnnifuN  ons^prn 
vml  eiiUtehen.  deudsch  catecfUsmus.  ( tä2Uj. 
Yiiij'' ;  weil  sie  doch  der  lji$schoflhchcn  auipl 
sich  eussem.  von  den  «cMüsseln.  (1530). 
Piiij';  sondern  eussert  sich  seihs  vnd  nsm 
kncchts  geslall  an.  Phil.  2,  7  :  nm  Ii  szo  wa- 
ren sie  auszsclzig,  das  er  sie  l>illich  vormy- 
den  bette  nach  dem  gcsclz  vnd  sich  yhr  ge- 
euszert.  ewin^.  von  den  Iseften  «nsf  eisten. 
(1 52 1 ).  Diij*'.  —  die  narren  wissen  nicht»  das 
ehrn  in  dem  sie  anffgehcn  vnd  slarfk  wenlcn, 
das  sie  von  goU  gecwssert  (verlaissein  scin«l. 
da4  magnifical  vortetUscht.  { 1 521).  h  iij''. 


imenrnf  .  f.  huagung,  Irennung :  nu  isU 

klar,  das  die  ensserliche  einickeit  romischer 
vorsumlung  machl  nit  chrislenn.  ^ro  mncfil 
ybr  euszernung  {sict}  gewiszlich  auch  km 
kotier  odder  abtrünniger,  «o»  den  bnpslwn 
SU  Rome.  (1520).  Cj*. 

Anszirhen  (auszihen).  in  vielfadien  |e> 
deulungen  und  anwendungen. 

1 )  kleider  ausziehen,  gegenüber  dem  aa- 
ziehen :  als  nu  Joseph  so  seinen  brfideni 
kam.  sogen  sie  jm  seinen  roch  mit  dem 
bundlenrock  aus,  den  er  an  halte.  1  Mos. 
37,  23;  vnd  so!  sein«^  kleider  darnach  aus- 
ziehen vnd  ander  kleider  anzielten.  3  Mos. 
6,  1 1 :  vnd  heissot  dem  Josna  die  Inmpes 
auszihen  vnd  herlieb«  kleider  ansihen.  dar 
prophet  Aiebarfa.  (I52S).  Miij";  das  wir 
jm  {dem  in  einen  engel  des  Hechts  «V/»  ver- 
stellenden teufet)  sein  engel<»kleul  nns/ilieo. 
das  16.  cap.  Johannis.  (1538).  Dnj';  irit  ! 
nicht  bersu,  zeuch  deine  schnch  ans.  2  Jfot. 

3,  5;  d«i  must  mit  Mose  hie  die  allen  srlmrh 
;ni«57ioli*»M  vom  abmdmal  Christi, 
k  inj\  auch  emen  ausziehen,  lAi»  des  gewan- 
des  enüedigen,  hermAm:  des  andern  ugs 
kamen  die  Philister  die  erschlagene  ansss- 
ziehen  (vulg.  ut  spoliarmt  intci  fei  !•->!«). 
l  Snm.  31.  ;  vnd  zogen  jn  aus  vnd  leglen 
jm  einen  purpur  manlcl  an.  Matth.  27,  2S; 
ein  mensch  fiel  vnler  die  mOrdcr,  die  zogen 
jn  aus  (golk,  birsubMIdon  in«).  Ine.  10* 
30;  ich  will  eynoii  lo.Ucn  (iolinUi  wol  ausz- 

IziVicn.  attff  das  vbirihristUch  buch  bocfcs 
Emszers.  (J52Ij.  Fiiij  '.  ■ 

2)  daher  fig^rlkhfür  ablegen,  enlxiihmi 
ziehet  den  idten  menschen  mit  seinen  wev^ 
cken  aus.  Coloss.  3,  9 ;  es  rousz  ein  gro«ser 
ernst  vnd  ti'-H  WMf'lliiinf,'  r!i  •^cin.  «n|  <!f>r  aU 
mensch  auszlzogen  werdoii.  grund  vnni 
vrsach  aller  artickel.  (1520).  fij**;  sondern 
auch  auszihen  alles  was  vns  angeboren  isL  | 
das  15.  cap.  der  erslm  epist,  s.  Amb*  nn 
die  Corinther.  (1534).  iiij*';  er  hat  meine 
ehre  mir  ausgezogen.  Uiob  19,  9. 

3)  Schwert  ausziehen  {aus  der  scheide): 
ich  wU  mein  sebwert  ausziehen,  md  meine 
h.md  sol  sie  verderben.  2  Jfos.  15«  9;  tinif  \ 
aus  denen,  die  mit  Jhesn  waren,  recket  die  . 
hand  aus  vnd  zocli  sein  schwert  aus.  Matth. 
26,  51 ;  mil  blossen  auszgetzognen  scbwerd 


Digitized  bv 


AUSZ1E[1£N 


197 


AISZCRNEN 


IQ  fiircytten.  auff  itu  tbirehruUirii  fnu^ 

bwks  Emssers.  (1521).  Ciiij*. 

•1)  nepcl  ausziehen:  eine  hdUo.  die  nicht 
waggefflrl  winl,  welcher  negel  sollen  nimer- 
mfcr  aasgezogen,  vnd  jre  seile  keniM  luris- 
iM  irerdeii.  Je$,  33,  20. 

5)  gleich  wie  da;;  fcwr  aiiszzeugl  als 
(altesi  feysl  vnd  macht  eyn  dürre  griben. 
die  sieben  pusspsalm.  (1517).  £  vj^ 

6)  ausneheii  »  mmf&Uen,  aiitii«Aiiien, 
ifaft  torbehtüten:  Israel  hatte  sweUT  sOne* 
von  wih-hen  goU  den  einen ,  neinlicli  Lcui 
sonderlti  It  ,ins7og  zum  prieslerthumb.  vber 
iae  ersie  buch  Mose.  (1527).  ooiiij'*;  ynn 
dem  altenn  lestanienl  goll  yhin  ausztzog  vnd 
Jirliehilt  alte  enie  meDliehe  gepnrl.  von  der 
freyheyt  eyniss  Christen  mmiihen.  (1520). 
Bij*;  das  sich  ydorm.in  vnrwundcrl,  wi^ 
(loch  das  inochien  für  sunde  sein,  die  in  «Icr 
aDerheyligsien  bulla  de«  abenlfressens  au:iz- 
tiogen  vnd  fnrbehalten  weren.  buUa  eew 
domini.  ( 1 522).  A  ij' ;  von  solchen  leyblichen 
stfUtM!,  vnn  «'uiilorhr-vt  fur  andern  atis- 
getO}{ca  vnd  iiülLi^  zur  »eitgkeil  gemaciu 
werden  durch  falsche  propheleu.  das  ander 
te^l  Widder  die  AynU.  propheteit,  (1525). 
Pij*:  deagleichen  .sie  atich  etliche  bücher 
mehr  au<(gezogen  hahen,  fflr  iiinire  Ifiitt- 
nicht  zu  lesen,  vber  das  ersie  buch  Muse. 
C|*.  —  phariseer  das  ist  die  abgesonderten 
odder  ansgezognen.  aueleg*  der  efum§,  wh 
Osten.  (t&27),  fviij*.  —  sich  wovon  aus- 
ziehen, aufnehmen,  enlsiehcn:  haben  sich 
auszogen  von  allem  schos,  zinseu  vrul 
readleii.  die  ander  ep.  s.  Petri.  (1 524).  lu  j\ 

7)  am$  einem  erte»  lande  ele.  riehen:  da 
zo(h  Ahrani  aus,  wie  der  horr  zu  jm  gesagt 
hHle.  I  Mos.  1 2,  4 ;  Jacob  zoch  aus  von 
Ber  Salm.  2S,  10;  da  nu  das  volck  au<«zog 
aus  seinen  hüllen.  Jos.  3,  14',  zum  lando 
aosxiehen.  3  Jipt.  1»  tO;  solt  eyn  haasherr 
nicht  recht  vnd  naclit  haben  eynen  gast  od- 
dpr  knerhl  lieyssen  ans  zihen.  widder  die 
hymi.  Propheten.  (1525).  Gil'';  wenn  aher 
krieg  ist,  so  mus  man  ausziehen  vnd  zu  felde 
Ilgen,  der  prophet  Saeharfa.  ( 1 528).  0  iiij*. 

mhd.  di^  siuben  {Ben.  3,  925). 

AnsiffbeD;  n.  der  snh-iUintivisch  gesetzte 
inf.  des  vorigen  verhums:  da  nu  Saiil  ange- 
sagt ward  da»  Üauid  von  Kegila  enlrunnen  war. 


lies  er  sein  ausziehen  anstehra.  t 

23.  13. 

An^^zirkeln,  mit  dem  zirkel  autHiM^p;», 
genau  ermessen:  vnd  wollens  nitl  der  ver- 
nanfll  vnd  eigene  klogheit  «oszirckeln,  wie 
sichs  wolte  reimen,  wenn  wir  sotten  alle 
zumal,  so  jhc  gebom  sind,  widder  aufrerste^ 
hen  vn«I  lebendig  znsamen  kinnpri.  das  !  5. 
cap.  der  ersten  epist.  s,  Pauli  an  die  Co- 
rinther.  (1534).  Aj''.  rj^/.  abzirkdn. 

Aiafigy  m.  t)  eseünt:  vnd  Mose  beschrieb 
jren  aiisziig.  4  üsf.  33»  2 ;  auf!  das  du  des 
lages  deines  auszugs  aus  Egyplenland  ^e- 
denckest  dein  leben  lang,  b  Mos.  16,  4;  der 
auszug  der  kinder  Israel  aus  Egipten.  der 
117.  piobn,  (1530).  B  iiij'. 

2)  exfroeliw;  die  epislel  aber  saact  Judas 
kan  niemant  leugnen,  das  eyn  austzog  oder 
ahschriül  isl  aus  sancl  Peters  ander  epislel. 
t'orr.  auff  d.briefe  Jacobiu.  Judas;  dcrcate- 
chismus,  weleher  der  gantten  heiligen  schrillt 
kurlzer  auszug  vnd  abschrilTl  ist.  Jen.  4,  387*. 

3)  conditio,  exceptio,  ausrede,  nuxffucht, 
ausnähme,  vorbehält:  wer  sich  des  ergeben 
wil,  das  goltis  reych  in  yn  kumnie,  vnd  gotlis 
Wille  geschehe,  der  mache  nur  nit  viel  ausz^ 
Iznge.  auetleg.  deutsch  des  v.  ti.  (1518). 
Eiij'';  wie  pult  vnd  billich  die  rechte  sind, 
so  liabeu  ;>ic  do(  h  allesampt  eyn  auszzug. 
das  sie  widder  die  nott  nicht  treyben  künden, 
von  teeUHeher  vberlteyl.  ( 1 523).  Eiiij'* ;  das 
lies  ich  wol  verba  de  futuro  heiasen,  wenn 
ein  conditio,  anhang  odder  auszug  da  bey 
;,t'seizi  wfirde.  von  ehesachen.  (1530). 
Uüij^;  da  isl  keine  regel  so  gemeine  vnd 
sehnnrgleich,  die  nicht  jre  anszsUge  bat. 
lischr.  102*;  im  judenlhum  mustc  yderman 
f  hlirh  -?eyn,  vnd  galll  die  keuschheyl  nicht^ 
on  sonder  vrlaiih  vnd  auszzng  golti<!,  das 
7.  cap.  s.  Pauli  an  die  Corinlher.  (1523). 
biij*;  vnd  sollen  die  juden  solche  stttck 
treulich  iialioti  on  allen  betrug  vnd  auszng. 

1  Mnrr.  S,  20. 

Ausiürnrn,  zu  ende  zürnen,  aufhören  zu 
zürnen:  man  mus  goll  lasen  auszurnen.  vber 
dae  ereie  hndi  Mote.  (1527).  Zj*;darumb 
mos  der  prophet  beyde  mit  worten  vnd  gc« 
sichten  yhr  herlz  slercken  vnd  .sichern,  das 
pott  nn  ansgczdrnet  habe  vnd  gncdig  sey. 
der  prophel  üacharja.  (1528).  Fif ;  ob  die 


üigitized  by  Google 


At'SZWACKEÜ 


198 


AXT 


$an!a  wMie  wieder  auszOrnen.  ie  WiMe  br. 

5,  7 So. 

AiMWArken.  sehr  swackeHf  hin  und  her 
reivira:  hiltt'  gou  wie  woSkn  die  papi»ten 
mir  diese  wort  ausiwacken,  au  achreien,  att 

marlcrn  vnd  zu  anlilogisirn.  von  den  Cün- 
cUiß  vnd  kirchen.  (1530  >.  aiiij*. 

Äsiiwingf  erzicingen,  atiswingen :  «bnn 
das  doctor  Eck  solch  an  e.  t  g.  vinb  meyuen 
willen  schreybe,  kan  jrh  nit  avsascwiogen. 
de  Welte  hr.  0,  1 7 ;  so  vii>l  sohrcibeos,  lie- 
ber hpiT  vii*l  piitfr  freuTTfl.  Iinfit  jr  mir  .ius- 
gezwuiigon.  von  den  Juden  vnd  jren  lügen. 
(1543).  niijK 

hmwtk  (awe),  iiOerf.  dotoilia»  doch  meAr 
/Ür  den  inneren,  geitH^  tehlMr*:  md  «r 
sclircy  vnd  '^prncli,  awp  nifin  liprr,  tlazu  ists 
enlldinet.  2  kön,  t»,  5;  awo,  es  ist  gaiukel- 
wcrck  vod  keyn  grund  da.  mder  lUe  hyml. 
Propheten,  (1525).  Oj*;  awe,  er  seuffi  au 
secx  VDd  madit  sii-h  zu  vol.  derpro^MHa- 
ßflcur.  (  1 525).  nj  ':  n  Ii  und  awi»  vin'rr'n. 
das  schihie  conltteinini.  ( 1  530 ).  B  iiij*';  awi» 
schreien.  Uschr.  209'';  auweh,  icb  sehe  wol, 
das  gott  das  wort  nicht  hat  von  mir  gcred. 
vber  das  erste  buch  Möge»  (1527).  Ss  iüj*. 

häußfj  vrrliinilel  Lulh.  awe  mit  ja,  zumal 
trenn  ja  ironische f  zugesländtus  nusdnirl.t  H 
sollf  in  wekhem  sin»  wir  ach  j»,  u  ja  ^aycn. 
Pharao  sprach  zu  jnen,  awe  ia,  der  herr  tty 
mit  euch.  2  Alos.  10,  10;  isls  nirht  reyn? 
awe  ia,  ganlz  feyn.  tridder  die  hyml.  pro- 
phelen.  (1525).  Ciij'';  hieraus  folgert  er, 
das  Christus  Ton  seinem  Ociscli  rudo,  da  er 
sagt,  fleisch  ist  kein  nfltae.  awe  ia,  schttne 
folge,  vom  ahendmal  ChriiU.  ( 1 528).  n  j'  : 
dnrunib  xverdm  /u  der  rril  vi«d  grspottol 
vud  gesagt  habcn^  awe  la,  zihcl  hin  vnd; 


bawet.  der  inophel  Sut  harja.  f  ir)2S).  Ij*; 
wo  ist  IUI  dem  ^tti['!  las  ilir  jhn  hcllTen,  .tw? 
ja,  Elias  wini  koniea  uid  dich  abnemen.  äas 
schöne  conßieinini.  (1530).  Kiij*;  weoniliir 
bapst  kOnige  vnd  filrsten  verflucht  bis  ins 
neunde  gdied  (wie  man  sa;.'l)  gilU  vnd  lioIU 
aurh  solciicr  tlin  li  gowis  ?  so  doch  gollexodi 
am  XX.  allein  jus  vu;rde  gelicd  drcwct  zu 
straffen  vud  doch  niemand  verOuchl,  ane  ja, 
er  gilltgewislich.  «o«4enadUfi«ae{n.(t&30t. 
Dj'";  awe  ja,  du  bist  ein  fein  gesell.  Eisl.  \, 
32''.  in  den  tischreden  hl  2  11^  ericheird 
auch  awe  nein,  welche  iHgung  z.  b,  aurk 
bei  Albenu  begegnet  („Crotus:  welchen  lu- 
therischen artieul  wolt  ihr  xom  erstfnaa- 
greiffen,  derprifslerehc?  Wied:  aweneyn." 
Alherus  widdcr  Jüry  Wilzcln  mammeiHkin. 
1539.  bl,  Lb'  bei  iVeiyand  trlö.  l,  Söj. 
vgl.  auch  Alb  er  US  diel.  Kkiiij\ 

Auweb  enlspricAl  mM.  ouwl  «nd  (aiit 
Verengung  des  au  iU  4)  Aw£  {Ben.  3,  541). 
Liither's  iirhreihung  awc  gleidU  dSf  W» 
traw«',  bawen,  iiawen  u.  a. 

Xxtf  f.  pl.  cxle,  bekannles  hauu^erkieuß: 
eine  nistige  schartige  aitt.  «on  JAefuCkriiio. 
(1533).  Gij";  mag  sich  auch  eine  axt  rlill- 
men  widr  r  dfn.  sn  damit  liawet?  Jet.  10, 
15;  es  iivl  schon  die  axl  dou  bev^mcn  an  die 
wurlzel  gelegt.  Matth.  3,10;  man  »ibel  die 
eite  oben  her  blicken,  wie  man  ia  daen  wild 
bawet.  ps.  74,  5. 

Axl  ifit  mhd.  ackes,  später  ax  (Ben.  1,6). 
ahd.  achiis,  acchus,  accus  [Graff  l,  131)), 
goth.  aijizi,  gebildet  nach  lat.  ascia  /ir  actia 
VON  der  wtrtel  ae,  ak,  die  attcAdmwi^rMim 
acus,  acios  u.  a,  zu  gründe  liegt,  vgl.  abn^*' 

vereinzelt  beg^gnot  das  wort  im  16.;*- 
noch  ohne  das  seil  dem  1 5.  jh.  angelrttent  U 


R 


Bf  der  u  eivhe  lippenlaul ,  u  irä  in  den 
äUeeten  Schriften  L.*e  häufig  durch  p  ver- 
treten ^  tet'e  übei^upt  die  harten  taute  m 

denselben  bevorzugt  erscheinen,  als  bei- 
xpiflf  dieser  oberdeufsi  hcn  färhung  di  r 
spräche  L's.  dienen:  par  {in  dauckpar, 
danckjiarkeit,  fruchlpar,  rructitparlicb.schaDd- 
par),  peichl,  peichten,  peissig,  pergen  (ver- 


pergen),  pcsie  superl.  v.  gut,  pcsseroag, 
gepet  (gepetl  gebet),  gepie'en  (gepol),  Vfr- 
pieten  (verpol),  gepirge,  poden,  gepom(hacli- 
geporn),  prauchen  (praiich,  mispiancbeo', 
ficiirerh,  gepreehltt  likeil .  verprenncn,  puinl 
(i»  bund),  gepur  {-^  gebühr),  pUrde,  gc- 
purt,  pusz,  puttcr,  auch  auslautet^:  bnip, 
leip  (Iciplich),   da$t  dfese  bta  gegen  des 


Digitized  by  Googl 


fiAAR 


199 


BACKE 


Jdkr  1S22  hemdtenif  (dodi  audk  später 
noch  V or tauchende I  rigenthümUehkeit  nicht 

etwa  auf  rechnung  der  setzer  zu  schreiben 
ist ,  sondern  von  Luth.  selbst  herrührt ,  be- 
ituyen  seine  eigenhändigen  briefe  aus  jener 
i$n«m  «in  ffroixer  theil  der  vorhin  an- 
gtßkrten  beispiele  entnommen  ist.  umge- 
lehrt schrieb  Luth.  stets  bapsl,  nie  jia|is( 
oder  p.ib^i;  ebenso  nur  ribe  (riebe)  costa, 
nicht  rip|>e. 

iH»  im  1 6.  Jh.  {aher  üudt  iekan  frSher) 
rorhandene  neigung  nach  tu  vor  d  und  t  ein 
h  f|i)  t'ittzusrhicben ,  (heilt  auch  Luther  ;  er 
irftneb  z.  b.  Irenilul  ( bpfrcnilxJen ,  fremlMl- 
iiogj,  beiubd,  seliaiubii  schäm);  <>au}|)l, 
«onbinpt,  nimpt,  bestiinpt,  kompt  (kiuuj'i), 
lenimpt. 

Ba.ir  'nudtts),  s.  l»3r. 

B;i(  h  rivus ,  kleines  fiiessendi':i  tcasser. 
geic^ihniich  m.:  vud  esgescbach  iiücIi  oUicbeu 
tagen,  das  der  bach  nrtrocknet.  1  k6n*  17, 
7;  VB(1  er  trank  des  bachs.  17,  6;  Jhesus 
gieng  vlior  den  li.icli  Kidron.  Joh.  18,  1  ; 
ein  iaaili  {^'oljel  hindurch  als  durch  einen 
seichten  bach.  hauspost.  Jhena.  1  ^fiD  bl. 
195^.  nmgtmal  awh  f,:  wie  ttne  bach. 
Uiob  6.  15;  jenseid  der  bach.  l  Jfoec*  5, 
37 ;  \\>t-i  die  hach.   5,  11. 

nthd.  bach  <,H"rt.  I,  7")  ',  ah'l.  [tai  li  ,  pah 
(Graff  3,  21},  yolU.  letUcnä,  ist  dunklen 

Blduuity  m.  tM  15. —  17.  jh.  ein  nicht 

mehrzuden  untersten  schiih  rn  (Jen  schiHzen), 
aber  aurh  noch  nicht  zu  den  eigentlichfn 
studenttn  gehörender  junger  menscit ,  der 
SeUeMumKeritri^,  nn  iogenaniUer  fah- 
render tehSHer  [vgl.  Schmeller  tctb.  1, 
145.  Grimm  tctb.  1.  1000.  Weif/and 
*Ptb.  1,  90>;  bei  L.  auch  s.  r.  a.  t  ncerstun- 
diger,  ungeechtiffener,  roher  mensch  über- 
hm^:  tut  »chule  vnd  t\m  rocabulario 
eiqiio  mil  den  groben  baclianlen.  widder 
das  hlind  vnd  toll  rerdamnis  der  sieben- 
zeh'n  ardckel  etc.  i  l.")24).  Kiij'';  so  sollen 
Me  dü  Tur  kncgcn  locatcn,  bacbanlcn,  grobe 
esd  vnd  tOlpeL  das  man  länder  zur 
tekule  hatten  soUe,  (1530).  Bj'';  ich  wil 
aair  di.s  mal  den  schnuppen  haben  vnd 
<ien  liacfinntcn  nicht  riechen,  tridder  den 
weuchier  su  Oresen.   (Iä3i>   Aij^;  kein 


bachant  noch  eael  tsl  so  grob,  wenn  er  nur 
thar  was  newes  auflbringen ,  so  leu0l  jder- 

ni  ui  711  \rid  gleubts.  das  5.  ß.  rnd  7.  rap, 
s.  MalUiei.  (1532;.  Nij'":  wer  dich  e>el, 
schülzcQ  vnd  bachanlen  mit  rulen  slriciie, 
das  dir  das  blol  vom  arse  fltfsse.  wider  dae 
bapstum  XU  Rom.  (1545).  Tj*'; 

f/^r  iiame  kommt  von  hacchari  —  tcild 
umherschweifen,  eig.  das  baerhmfesl  ft-iem. 

BadlMtisch^  unverständig,  tölpiich  :  und 
wollen  nur  fursten  vnd  alle  well  mit  ihren 
geistlosen  bacbantiscben  rechten  vcrdauinieii 
oder  iieilig  machen,  de  Weite  6r.  4,  410. 

—  Frisch  1,  4  5'. 

Bachlein  (bticbbu),  n.  rivulm:  s,  Bernhard 
setzet  ein  solche  vrsadi  vnd  gleichniss,  er  wolle 
lieber  aus  dein  born  selbs  weder  aus  Aeok 
bechlin  trinckcn,  wie  d«Min  alle  menschen 
Ibun,  wo  sie  ans  der  quelle  iniij^eii  Irinckcn, 
der  becblin  wul  vergessen ,  un  das  sie  des 
becblins  tum  bom  sa  konien  nOlxlich 
brauchen,  von  den  cwMÜjis  vnd  kirchen. 
(1539  ).  Ciij  ;  es  (Wessen  von  mir  viel  bech- 
lin in  ilie  frarleii.  Sir.  2  1.  41,  —  mhd. 
beeheiin  {iien.  l,  75),  aUä.  baiiiuii  ( 6 ru//* 
3,  29). 

Bachweidc»  /.  salix  helix:  nieyen  von 
dichten  bevvmen  vnd  bachweiden.  3  Bios, 
23,  40:  die  bachweideii  bedecken  ju  (den 
behemolh).   Uiob  17. 

Baeke^  m.  der  geeiehttüteH  unter  den 
äugen  zu  beiden  Seiten  der  nase  und  des 
mundes  bis  zu  den  ohren :  sie  weinel  des 
tiaolits,  das  jr  die  Ihrenen  vber  die  b.uken 
lauüen.  klag.  Jerem.  1,2)  so  dir  jemand 
einen  streich  gibt  auff  deinen  rechten  backen, 
dem  biete  den  andern  auch  dar.  Matth.  5. 
31) ;  ich  ^elie  dort  von  fernen,  wie  er  die 
backen  so  iieli'lig  auUblesct.  tcider  die  an- 
tinomer.  (153U).  Cy".  häufig  gebraucht 
L,  die  redensart  sich  in  die  backen  hauen 

—  aieft  «el6«(  ins  gesicht  siegen:  der 
Schweriner  geist  liewel  sicli  selbs  ynn  die 
bnckcn.  vom  abendmal  Chi  isU.  (  1 02^). 
aiiij*';  bcisst  sieb  das  nicht  fein  jun  die 
backen  gehawen  vnd  sich  jno  der  Weisheit 
beschissen?  auff  das  vermm^ch  keiserlich 
edict.  (1531).  Aiij";  Irawen  hie  solt  i«  h 
niicb  selbs  jnn  die  backen  gehawen  haben. 
der  IQl.psalm.  (1534).  31j*';  wie  bewet 


üigitized  by  Google 


BACKEN 


20Ü 


BAULKLEID 


sich  der  canliiMl  hit  io  die  backeD.  «r/der 
den  bUchoff  zu  Magdeburg.  (1530).  Fj''; 
(Jas  lM'i<vt  ruifr  ilciKlsch  s\r\\  sellis  in  ilie 
backt  ri  h  i  u  eis.  von  den  conciiijs  t  nü  Urchen 
(1539).  Xj'. 

mhd.  Iwcke  {Bern,  t,  76),  akd.  baccho. 
pacclio  (firra/f  3,  291,  noch  Weigand 
tvtb.  1,  92  mitlHsl  ausstusxung  des  raus 
ahd.  braccho  (von  bröcbau  brechen)  —  backe, 
kinnlade,d.  h.  glied  tum  brechen  der  tpeiten, 

lickci.jM'aeC.  buch,  wie  noe^  dieUecUash 
{i.  b.  in  Hessen). 

1)  inIrans.,  idureh  frost)  fest  und  hart 
werden:  auch  braucht  er  der  sonnen  nicht 
dazu  {sum  aufthwen),  sondern  es  pflegt 
nach  der  sonnen  deale  herter  tu  backen, 
der  147.  jyaolm.  (1532).  Eij\ 

2)  Iran«.,  durch  httzc  fest  und  hart 
machen:  eile  vnd  menge  drey  ma$  semclnielb, 
knete  «nd  backe  kuchen.  1  Mos.  18,  6;  vnd 
er  macht  jnen  ein  mal  vnd  buch  vngeseorle 
kucbcn.  19,  3;  vnd  sie  buchen  aus  deui 
rohen  leig,  den  sie  aus  Egypten  limchtcn, 
vngesewrte  kuchen.  2  Mos.  19,  39,  xeheu 
weiber  sollen  cwr  brol  in  einem  ofen  backen. 
3  Jfoa.  26»  26;  ich  bab  aulTden  kolen  brol 
gebadten.  Jes.  44.  19;  wolan,  er  wird  sie 
auch  ein  mal  backt  ii,  das  yhn  «iic  rmile  wird 
verbrennen,  sermon  von  dem  sacrament. 
( 1 52C).  Biij'' ;  er  (Christus)  hchlel  gar  viel 
handwerck  auffein  mal  aus, ...  pflüget,  emdl, 
drissehel.  malhet  ?nd  becket.  ausUg.  der 
ep.  vnd  euang.  von  ostern  etc.  (1544). 
ziiij''.  —  sprichicort:  verlasse  dich  drauIT 
vnd  backe  nicht,  der  147.  psalm  (1532). 
B  ij^  j«  «ofdken,  die  t4fott  venudten,  nidüs 
thun  wollen  und  meinen,  giM  toUe  ihnen 
geben  und  thun,  was  dt  beg^ren,  o^e 
arbeit  und  fleiss." 

mhd.  bachcn  (Ben.  l,  76),  ahd.  bachan, 
l>achan,  doch  atieft  seho*  pacchan,  packen 
{Graff  3,  24) ;  süddeuisrh  nocft  h$uU  bachen 
{SchvicUer  xrfb.  1,  144). 

Baekensehlag;  m.  schlag  auf  den  backen, 
alapa:  gleycU  wie  Christus  für  dem  bischolT 
Annas,  da  er  den  backenschUg  emplieng. 
SffH  sermon  von  dem  icucher.  (1520).  a^*. 
—  mhd.  !)ackciislac  (Ben.  2-,  3b2). 

Barkenstreif h ,  m.  dasselbe:  als  er  aber 
solchs  redet,  gab  der  diener  einer  ibesu  einen 


backen  sUreicb  (ml.  bibel:  backen  sdilack). 
Job.  1$,  22;  vnd  gaben  jm  backensireicbt 
(nd.  bibel  :  b.irkensclil.-t'o).    10,  3. 

Backcniahn  (backcuzaauj,  m.  deiu  maiü' 
Inrtr;  da  spaltet  gott  einen  backmain  in 
dem  kinbacken.  rfaftl.  15, 19;  aeslMseherr 
die  backenseene  der  jungen  lewen.  p«.  5S, 
7.  —  mitd.  hackznii,  liakzaiil  fßea.3,  S4Sl« 
ahd.  bacchozau  (Oraff  b,  üb 4). 

Backer  «.  bedter. 

Bftrkcrgaü«  «.  beckergasae. 

Bäckerkans  s.  beckerfaau's. 

Barkerin  s.  beckerin. 

Backefen^  m.  ofen  sum  backen:  gleich 
ww  ein  backofeu,  den  der  becker  hoiMt. 
Bat*  7,  4;  firOsche  sollen  komen  in  deine 
backnroii.  2  Mos.  $,  3.      wthd.  bacfaorea 
ili-n.  '2^,  455),  Dasyp.  diel,  bachofeiu 
.  Bad.  Ii.  tavacrum,  balneum :  so  bin  ich  auch 
newlich  ym  bade  gewesen  vnd  bab  die  om 
gewasschen ,  das  ich  wol  bflre.  «om  abend' 
mal  CftrilK.  (t528).eiij*;  las  sie  heis  geaag 
auflgie««s(>n.  w  er  weiss,  wer  txM  b  jnn  diesem 
bade  schwitzen  wird,  steo  pnütgt.  (15351. 
Eiij^ ;  auch  was  ist  das  für  eine  sebgkeil,  da 
man  ewiglich  alle  stunde  on  auffiillm 
schwitzen,  schwcnslon  vnd  stincken  mui, 
wie  in  einem  bade.  rerl''^!ut>*f  des  akoran. 
(1542).  Hiiij\  in  geiallichem  siun  di^  hei- 
lige taufe:  so  bald  wir  die  kinder  schuch 
ausgesogen  vnd  kaum  aas  dem  seligen  bade 
komen  sind,  von  derkt^en  Utuffe.  (1535). 
Kiij'';  ein  ln  l  A^-r  newen  geburt  ebend. 
Eiiij'' ;  das  bad  üur  widergeburl.  Tit.  3,  5. 
bildlich      gefahr,  noth,  bedrüngniss:  ^ns  I 
die  wir  ynn  dem  bade  ntcbt  geweeen  sind,  • 
bewegen  solche  worl  nicbls.   der  prophet  < 
Stirharja.    il')2Si.    Ej";  wenn  die  lieluMi 
engel  üuhi  xwrcn  gewesen,  soll  dir  «ier 
teufel  cm  iiad  haben  zugenckt.   Je»,  5, 
3S6*;  aber  das  bad  wird  ausgehen  Aber  ne. 
de  Wette  6r.  5,  417.  | 

mAd.  bat(Ben.  1,  77^  nhd.  p(b)ad  : ^r^'F^ 
3,  iO.  4  7).  —  in  zusavimenselzvngin  er-  j 
schcinl  bei  Luüi.  ineist  bade  -  [mhd.  bade 
ahd.  bada     pada      tfoeb  MnwtUtn  aneh 

hi\i\  -  . 

B»dekleid;  n.  veslis  balneans:  lliul  jnii 
ewr  l);ulckleid  vnd  licn^'Cts  an  den  hab. 
wamunge  an  s.  l.  deudschen.  (1531).  i^tj  * 


Digitized  by  Google 


BAD£KN£CUT 


201 


BAHN 


Mihmtt»  fli.  UuMUntr:  lie  seyi  aOe 

sampt  schnllllosze,  nackele,  vngelerele 
schreybcr,  wilcbe  viol  hesspr  badeknecht 
{Jtn.  1,  551'':  baderkDecht)  wcrcno,  denn 
kricf sieaU  der  ^Q.psalm.  (1521).  Diiij*. 

MiM^  ^.  MtdiciMriN;  da  er  näDem 
enogelio  nicht  kund  widmtehen,  schreib 
er,  ich  helt*'  «Un  teufel,  werc  ein  wcchsel- 
hikk,  meine  muller  eiue  hure  vnd  bademagd. 
fmimjüden  vnd  ihren li^en,  ( 1 543J.  b  ü^K 

IiIwmM  (iMdoneyd),  f,  ituulU:  kk 
sich  wol ,  solt  ich  den  grolMa  kopffeo  alle 
yhren  mulwillcn  gestalten,  wurden  lolelzt 
tack  die  bademeyd  widder  mich  schreyben. 
Mii  im  baptUm  tu  Rome.  (1520).  Uiij^ 
tfl  ndd. 

Bad«a,  fnM.  btdete,  tu  flütsigkeit  {toaS' 

ser)  tauchen  zu  reiniffung,  erfrischung  cic: 
vYorlUn  laufen  bringet  mit  sich  wa&ser, 
diBo  es  heiszel  baden  oder  eintauchen  oder 
MM  macfaen  mit  wassar.  de  Wette  br.  5, 
393 ;  das  es  billich  heist  ein  bad  der  newcn 
geburt,  vnd  das  rechte  jUngelbad ,  das  wer 
«Urin  badet,  wird  wider  jung  vnd  new  ge- 
krai.  von  der  heUigen  tauffe.  (1535). 
Eöy^;  die  loclitcr  Pharao  gieng  emider  vnd 
^tk  baden  im  wasser.  2  Mos.  2,  5 ;  der. 
gcnjaigf'ti^  <;o|  sich  mit  wasser  baden.  HMos. 
14,  8;  iiade  «lieh  vnd  salbe  dich.  Ruth  3,  3 ; 
^gerecht  wird  sich  frewen,  wenn  er  solche 
ncbesiliet,  vad  wird  seine  filsae  liaden  in 
d«  gottlosen  blut.  ps.  58,  11. 

mhd.  liailen  (ÜM.  1,  7^)»  oM.  |»(b)ad^n 
(öra/f  3.  47). 

Badenj  n.  der  inf.  des  vorigen  verb.  sub' 
MeaüeUth:  ein  jglicher  Uea  das  bades  an- 
gaben. JVelb.  4,  23. 

lader,  m.  balnealor,  der  badende  he- 
ter^:  da  will  eyn  becl<or  besser  seyn  ,  denn 
tfn  halhirer,  eyn  schusitr  edler,  denn  eyn 
Mar.  mule§.  der  ep.  md  etumg,  pm  heU. 
ire^mge  fest  etc.  (1525).  J^^;  woDen 
*«e  nicht  bischoiie  i^pin  jnn  golles  namen,  so 
*eicn  sie  jn<!  ii  iilli  k  namcn  bader.  verma- 
»MMgt  an  die  geuUichen,  (1530).  11  ij'. 
fndtneeH:  biacbeir  oder  bader,  auf  eoeaar, 
aal  «All;  wollen  mit  dem  kopff  hyndurcb 
rhflmpn ,  drein  odder  drnbrr,  hisschoff 
<>*4er  bader.  vom  krtt'ije  u  idäer  die  lürcken. 
(1529).  Ciij^  —  nüui.  bader  (Uen.  l,  77). 

tan.  WMMtadb 


Bndtttiecbt,  m,  «Kmer  de«  boJara,  #. 

badeknecht.  —  Alberus  diel,  Jiij'':  der 
allerky  bosselaibeyt  tbut,  aUibenknedit, 
baderknecht. 

Baderaasd»  er  heiszt  mich  einen 
wecbadbalg  nid  badennagds  son.  Kaebr. 
259*.  vgl,  bademagd. 

Badertaife,  wo  man  das  wort  dauon 
sondert,  so  Isis  (das  wauer  der  heil,  taufe) 
oicfat  ander  wasser,  denn  damit  die  magd 
kodiet,  TBd  oaag  wol  ein  bader  tanlfe  heisaen. 
deudsch  c€Uechismus.  (1529).  Vj";  du  wirst. 
Hie  gesagt,  Christus  tauffe  weit  mttssen 
sclieiden  von  der  bader  taull'e.  ebend.  Vij^ 

ladenrnaaer^  n. :  weil  aber  gottes  namen 
vnd  wört  darinne  iat,  so  nusltt  es  nicbt  Air 
schlecht  vnd  ledig  wasser  halten,  ab  daa 
nicht  mehr  ausrichte,  denn  das  bader  wasaer. 
von  der  heiL  tauffe.  (1535).  Diij*;  oder 
(wie  es  die  rotten  heissen)  ein  bader  wasser 
vttdhttndabad.  ebend,  E^, 

ladestnb«  (badstnbe),  /.  bahuürkm:  der 
liebe  s.  Jobannes  mit  etlichen  seiner  jdngern 
jnn  eine  ofTenthche  bade  sluben  i&l  gangen. 
zwo  predigt.  (1535).  Ciij*;  bom,  rhörkasten, 
badsioben.  Jen,  8, 437*.  —  mbd.  bats^obe 
(Ben.  22,  705). 

B«dfwerk|  n.;  da  durch  auch  bedeul  ist, 
das  solch  all  badewerck  solte  mit  der  zetl 
aulThören.  der  prophet  Sacharja.  (152S). 
Hhiij*. 

ladhena«  ».  hmu,  in  wHehem  gebadet 

wird:  da  er  cran«?  iionimen  ist,  sey  das  bad- 
hausz  eyugefalleoo.  auszleg.  der  ep.  vnd 
euang.  von  christag  etc.  (1522).  Biij*. 

ilibfdl»  II.  induiium  bedneare:  er  halte 
aber  kein  badhembd  an.  der  101.  j^tdm, 

fln3l).  Diiij*. 

)ladhatj  in.  pileus  balneans :  wie  er  von 
dem  iiamer  oder  ausz  der  schmidle  herlautft 
in  «einen  langen  hembd,  in  etm  badbut. 
hauspost.  Wittemb.  1545.  aommarAeil  135*. 

Badstnbe  s.  }iric!r<fubc. 

Badstnblin ,  n.  badestüblein,  balneolum, 
de  WeUe  br,  6,  327. 

Itdte^»  n,:  mit  den  badtneb  angelban« 

Jen.  5,  263^ 

Bahn  (ban),  f.  synoniftn  von  wrtr,  he$r>n- 
ders  gangbarer  teeg,  erscheint  in  folgenden 
redensarlen. 

2S 


üigitized  by  Google 


BAUÜ 


202 


BALBlfiRER 


1)  vnd  wird  eine  bau  Kin  dem  Tbngen 
lemcs  vdck«.  /«t.  II«  16;  vnd  m  wird  da- 

scibs  eine  bane  sein  vnd  ein  weg.  35,  8. 

2)  bahn  machen,  bahn  brechen:  machet 
ban,  machel  ban,  reuinet  dea  weg.  Jes.  57. 
14 ;  der  im  meer  weg  vnd  in  starcken  was- 
sern ban  machet.  43,  16;  tolcha  foddert 
die  Ordnung,  das  er  der  erst  wcre,  der  die 
bahn  brerhp.  das  !  5.  cap.  der  ernten  ep. 
s.  Pauli  an  die  Vonnliier.  ( 1 534).  P]'' ; 
daher  heiast  er  (dhrtafu«)  jnA  der  tchrllR 
primo  genitus  ex  mortuit,  der  erfttjjfebome 
von  den  todten,  als  der  vns  die  bahn  ge- 
brochen vnd  vorgangen  ist  znm  owigcn  leben. 
von  Jhesu  Chrislo.  (1533).  Ji>j\ 

3)  aaf  der  bahn  sein,  Hth  imt€noeg$  be- 
finden y  heratmohen,  im  gang  tei»:  er  (der 
teufel)  bereit  jtit  auflT  der  bahn  ist  durch 
s»>inp  vnrliufTl,  das  6.  cap.  der  ep.  Panli 
an  die  Epheser.  (1533).  üiij^;  Johannes 
dm*  letiffer  prediget  vom  herrn,  er  sey  nicht 
aHein  gebom,  sondern  vnier  jsen  aolf  der 
ban.  zu  regircn  bald  nach  jm.  von  den  jüden 
vndjren  lüg*-n.  1 1 T)  1 3).  Xj* ;  darnach  mflssen 
denn  folgen  solche  ral<ichc  geister,  die  da 
was  newes  (urgeben,  den  pöbel  wider  an 
sich  an  siehmi,  vnd  sieh  rfaOmen  der  sdirift 
nieister,  vnd  doch  alwege  solche  leule  sind, 
die  sclbs  nicht  wissen  noch  je  crfaren  haben, 
was  es  ist,  das  sie  leren,  wie  es  bereit  allent- 
halben aall  der  bahn  ist.  Jen.  6,  3S^ 

4)  aar  der  bahn  bleiben :  auff  dis  dn  wan- 
delst aufT  gutem  wege  vnd  bleibest  auiT  der 
rechten  bahn.  «pr.  2,  20j  sihc  tlif^li  für,  tias 
du  aufl  der  ban  bkybc5;t.  ton  anbeten  des 
Moeraments.  (1523).  Cj^  umgekehrt  die 
bahn  verlassen,  aus  der  bahn  schreitmi,  aus, 
von  der  bahn  kommen :  die  da  verlassen  die 
rechte  bahn,  vnd  gohcn  fin^h-ro  wege.  ,spr. 
2t  13;  der  tritt  Ireilich  aus  der  bahn  vnd  ist 
des  tenfels.  Jen.  3,  356'';  mit  solchem  ge- 
sencke  komen  sie  nn  bcyde  von  der  ban. 
von  anbeten  de*  sacraments.  ( 1 523).  Ciiij'' ; 
wo  man  ein  mnl  tih  der  balin  korapt,  da  isl 
des  jrre  geheus  kein  ende,  von  den  schlüs- 
«efn.  (1530).  Fij\ 

5)  leiten  «tul  (Uhren  auf  die  bahn,  auf  der 
bahn:  es  fodcrt  die  noddurflt  eyn  antzeygen 
vnd  vorrhede  zu  «fitellen,  da  mit  der  eynfcll- 
tige  man  aus  seinem  aUten  wahn,  aulT  die 


rechte  bahn  gafüret  vnd  vntenichfet  werde, 
was  er  ynn  disem  buch  gewarten  solle,  eeit. 

auff  das  n.  test.  septemberatug.  v.  j.  1522 
bl.  2' ;  dein  guter  geist  fttre  mich  anff  ebener 
bahn.  pt.  143,  10;  herr  weise  mir  detaeo 
weg  vnd  leite  mich  antT  nehtiger  baa.  37, 
11.  ans,  von  der  bahn  (tihren;  vnd  fure  m 
mit  spynen  fliegenden  brcnden  vnd  Hechten 
atis  der  ban.  eyn  hrieff  an  die  chris^ 
SU  Slroipurg.  (1525).  A5'';  noch  fdren  sie 
alle  wcHi  von  der  ban  anff  dmi  wAea  gang. 
von  menseibefi  leren  Um  meyd^  (1522). 
Biij* ;  der  teuflel  sie  da  mit  von  der  baha 
PHret.  von  Jkesu  Christo.  (1  533).  JiijV 

mhd.  ban  (Ben.  1.  83),  urtpr.  bin« 
(WolfrmM  FFiUeh.  440,  12).  tcte  neebcia- 
mal  bei  ImiH.  {Jtt,  85,  8). 

Bühnen  (behnen  benen),  zm  etner  bahn 
ynnrhen:  dcrwotr der fromen  ist  \ro\  gebeiiei. 
spr.  1 5, 1 9 ;  ich  wil  alle  meine  berge  zum  wege 
machen,  vnd  meine  pfat  sollen  gdiehnet  icta. 
7«f .  49.  11;  wenn  sie  nur  die  ersten  oidil 
weren ,  vnd  die  ban  zuuor  wol  gebenet.  an 
die  herrn  deutxchs  ordens.  (1523).  Cr]'; 
der  weg  ist  zu  hart  gebenet  durch  menschen 
vnd  thier  lltM.  amleg,  der  ep,  «nd  eaeaf  • 
vmh^4k«jflBSmff9 fettete.  (1525).  eiiij'. 

mhd.  banen  (Ben.  1,  83),  ahd.  panon  (? 
V.  bahn,  die  umgelaviete  form  ertckeint  aocfc 
im  18.  jh.,  heute  nur  hahnen. 

Bahre  (bare),  f.  1)  wageredUee  geOeU 
wimtiragm9lb«rtiMiifii  das  sie  die  kranken 
aufr  die  gassen  her  ans  trugen ,  vnd  legeten 
sieauffbplfon  vnd  baren,  apost.gesch.  IS- 

2)  leichbahre  insbesondere :  verkaulHen 
vigiUen,  jargezeiten.  seelmessen  mit  gepreng 
vinb  die  babr.  faerm/ammg  m  dU  geMhM»- 
(1530).  Ciiij\ 

mhd.  hhe  (Ifen.  1,  144).  ahd.  p^n  'Graff 
3,  1 50),  V.  ahd.  päran,  golh.  bairan  trage»- 

Baifen  (baytzen).  ungut  für  beizen.  sh( 
abgeridU^lm  vSgOn  fogen:  sie  Misten  nit 
dem  keiser  wie  mit  einem  todten  fatckcn 
baytzen.  an  liurfürsten  zu  Sachsen.  fl  545i- 
Bij''.  —  beizen  isl  das  schwacKbiegenäi 
beiszen  (mAd.  beiden  Ben,  1 ,  192)  and 
wrhäU  tick  an  tfemteOe»  wie  reisen  » 
reisten,  beisen  su  heisz. 

BnIMerer  (balbirer),  m.  bariuhertr, 
chirurgus;  solche  kluge  balbierer,  die  dea 


Digitized  by  Google 


SAtBIEA£N 


204 


fiAiK£ 


«cbweraii  Uthw  tammm  4wn  heOm  wol- 
len, der  lOl.  psalm,  (1534).  Rj'';  das 
Wlirllein  dxQOTOfiiu,  praepuUuni,  habe»  wir 
vorbaut  verieutscht,  ...  die  balhierer  heis- 
MU  lililUili«  iMr.  420" ;  wo  pnn  solli 
^Btscb  lesoi,  wofilMi  die  lMJ]»i«r«r  («n  on- 
fwa/:  balbyrer)  elDOB  qwtt  dniu  nAcfaen. 
4e  Wette  br,  3,  76. 

nach  eitlem  häufigen  wfleksel  ztcisciien  r 
«ad  r/iir  barbicff  an«  /fr^^u,  barbier,  t<al. 
terbitro,  «.  «»«^  an«  lal,  birba  bm-l  ot- 
jt/etlel^  miflel/cU.  barbarius. 

Balbleren  (balluren) ,  dm  barl  scheeren : 
gerade  ab  wenn  maa  einen  mil  einem  scbar- 
tigen  mcsaer  halbiret,  das  d^  Um  b«raadi 
giAel.  von  JheMk  Cknsto,  (1533).  Vij^; 
ein  balbirer  zuuor  die  heade  octzel ,  messer 
«reschfi,  ehe  er  balbiret.  titrhr.  4 IS". 

lalblerulbe,  f. :  das  worl  me^isias  Ledeut 
auch  einen  konig  vud  beikod,  der  gesalbel 
wn,  Bichl  nil  )»albiersalbe>  sondern  mil 
iOsilichem  wasser  vnd  balsam.  Eist,  2,470*. 

lald;  bslff«^ ,  adv.  in  kurzer  zeit,  schnell, 
togleich:  solls  aber  jemand  aufahco  vud  ver- 
lacbea,  wurde  jm  balde  kunst,  wert  vnd 
www  aerinnea.  ioi  17.  eajk  a.  Johaimit. 
(1530).  Aiiij';  einem  stillen  vnzenckischen 
gcisl  ist  balde  gesagt,  das  die  worl  Luce  aufT 
deudsch  so  viel  woUen,  die;>er  becher  ist  ein 
newe  tcstaaiMiU  wm  abetiänuU  Christi. 

(1538)  w  siii*;  ^*  *B*  *i>  en^»Meo. 
tber  das  er»U  buch  Mose.  (1527).  Si}^; 
wie  er  den  Orinlhiim  vnd  seinen  hanflTcii  isl 
aaucüti^  worden,  hat  er  sich  mit  den  seinen 
biU  dauon  gemacht.  ha*upo$l.  W^enb. 

«aMMerIhWI  52*;  wenn  ich  dich  an^ 
nffe.  so  erhüre  mich  bald.  p$.  102,  3 ;  vnd 
du  Seher  verlies  sie  bald.  JUarc.  1,  31  : 
bald  am  morgen  hielten  die  hohenpriester 
Mti  rat  15,  1. 

adbd.  baMe(ffMi.  1,81),  ohApaldo  (Groff 
3i  109),  goih.  bal])aba  kühn,  dreist. 

IbIs  fbalcki,  m.  fjehrauchi  L.  1)  für  die 
ihunnche  wie  für  üte  menschliche  haut: 

{das  kälxlein)  bat  ein  vberaus  glatten 
Wiek,  teider  dm  6ifdbo^  an  Magdthurg, 

(1539)  .  Aij**;  ihr  Iialt  aber  noch  nicht  ge- 
Mhen,  wie  man  eucli  Jen  sfliöiien  b.ilrk  ab- 
Uciiffea  kaa.  vermanung  an  die  geistlichen. 
(U30).  Giy* ;  wir  nOssen  vna  abo  mit  dem 


allen  bälge  achleppen  vnd  marlern,  his  wir 
an  Jenen  lag«  gar  geistlich  fleisch  werden. 

Jen.  6,  374^ 

2)  unsüchtige,  schlechte  wetbiperson: 
mancher  sich  lasset  so  blenden,  der  ein  recht 
schon  frnn»  weih  hal,  das  er  jr  gram  wird 
vnd  sich  henget  an  einen  scheuslicben, 
schcmliicheu  balg,  dos  5.  6.  vnd  7.  cap. 
s.  Mallhei.  (1532).  Tj'';  vnd  Ual  sich  fun- 
den,  das  sie  eine  besclüni»s«ue  braut,  ja  eine 
venweiuelle  hure  vnd  bVser  balck  gewesl 
ist.  von  den  ßldem  vndjn»  (1543). 
Giij'';  er  nimpls  wo  ers  fin-let ,  ofli  einen 
garsligeu  balck  für  sein  sciiuncs  weib. 
rmdgl»  SU  Hir.  23,  24 ;  wenns  eine  heydiu 
ab  die  Aenea  Sylnia  oder  aonst  ein  bdser 
balck  gewesen,  tischt.  25**;  eine  erzburo, 
vcrzwcirdter  balg  vnd  lOgensack.  de  H^eOe 
br.  5,  025. 

neben  dem  gewöhnlichen  pL  beige:  acht 
ich  solche  feinde  wie  die  langen  nisae,  wekhe 
che  denn  lense  dnms  werden ,  ledige,  dorre 
beige  sein  rnfJ^sen.  auff  des  königs  zu 
Engelland  leslersckriffl.  (1527).  Bij\  tm- 
mol  auch  balgen:  wenn  zwen  balgen  sich 
siechen,  hawapoff.  Wültnib,  1545.  «em- 
mertheil  IbSK 

mhd.  balc,  pl.  beige,  selten  balge  {Ben. 
I,  t24j,  aiid.  pale,  pl.  pelgi  ti.  palgd  {Graff 
3,  107),  von  ahd.  piügan,  inAd.  bälgen  aujf- 
sdtweUm, 

Balgen.  1 )  einen  balgen,  (balgjschelten : 
die  kunsl  kan  aiicli  ein  angst  crtzhure  auIT 
der  ga:>äen ,  wo  sie  eine  ehrliche  jungfraw 
balget,  seckel,  huret  vud  bubet.  wid«rEan» 
WonL  (1541).  Bj*. 

2)  sich  mil  einem  balgen ,  mil  einem  rin» 
f/*'n  :  mit  der  {hure)  sich  goll  jnier  hat  müs- 
sen reuflen,  balgen  vnd  schlahtn.  ron  den 
jüdenimd^rmiügen.  (1543).  Giij^ 

Bitt  «.  halg. 

Belke,  m.  trabs.  tigmim:  wenn  er  Iioret 
einen  bnl -ken  krachen,  so  erschrickt  er.  der 
prophet  iJabacuc.  (1526).  Ij**.  die  scharflen 
zecne  vmbhcr  gestanden  wie  spitzige  sculen 
odder  balcken.  d^  jMnejihelJona.  (1526). 
Fiiij**;  er  bawet  eine  halle  mit  seulen  vnd 
dicken  baickcn.  1  feön.  7,  6;  —  ßgürlich: 
was  siheülu  aber  den  Splitter  in  deines  bru- 
ders  auge,  vnd  wirst  nicht  gewar  den  balcken 

26* 


Digrtized  by  Google 


BALR£NDOCTOR 


204 


BANK 


in  ddneni  «ige.  JArtA*  7,  8;  diM  ing« 

den  balken,  ia  vil  ballten  yn  yren  äugen  vnd 
sehen  yr  niU  auszieg  deutsch  des  v.  u. 
(1518).  Güij'.  —  redensarien :  liegen,  das  die 
balcken  krachen.  Jen.  3,  561*;  sdiweren 
md  cMen,  das  die  bdeken  kradieB.  der 
iOt.piotm.  (1534).  Rüj" ;  aas  einer  split- 
ler  oder  kleinem  st^nhlm  einen  grossen 
balcken  machen,  austeg.  der  ep.  vnd  evang, 
wmoiUmetc,  (1544).  Aj'. 

mM.  bafte  (Bm,  \,  70)  >  «M.  balko, 
palcbo  {Graff  3,  108). 

Balkendecter,  m. pin  jnrisl  ist  ein 
balckenlreger,  ein  theologus  cm  spüUer- 
treger,  fnd  ein  doctor  Jims  ift  ein  bälcken- 
deetor.  Ifieftr.  307*. 

BillieirfcUcr,  m*gBgen»atx  von  splitter- 
richtPr:  wanimb  heben  sie  nicht  an,  werden 
auch  einmal  balkenricbter.  de  Wette  br. 
i,  410. 

■■llMidiger»  m.;  aber  dieie  balckeii> 

treger  vnd   splitterrichter    wollen  diesen 
artikf»!  nirhi  loiden.  das  5.  6.  vnd  7.  cap 
«.  Maithei.  (1532).  zj^  s.  auch  balken- 
docior. 

Bftlly  fpall)»  m.  fiwi  «pMe  ^(rAieMfebe 

kugel:  goU  hal  den  palriarchen  (Isaak)  hyn 
vnd  hör  geworffen  wie  einen  pallen.  vber  das 
erste  buch  Mose,  (1527).  Lliij*;  mil  einem 
gTOoen  bergs|Hdeiit  wie  die  kinder  mit  einem 
peUen.  dat  15.  eop.  der  erMe»  ep. ».  PmM 
an  die  Corinther.  (1534).  fij^  —  mhd. 
bal  balles  und  halle  ballen  (Ben.  I,  117. 
118),  ahd.  palio  m.  und  palld  f.  das  worl 
iil  nad^  We  ig  and  wtb.  1 ,  9S  ä6erke«men 
Qu$  rMMmeefc  {üai.)  die  palk^M,  hugH. 

BallspIflcR;  n.  bringen  sie  (die  ktnd«r) 
doch  sonst  wol  zehen  niül  so  vi(»I  zeyt  tu  mit 
keulichen  scbiesscn,  bail  spielen,  lauflen  vnd 
nunaellii.  andüerodkerr».  elc.  (1524).  Düj''; 

itliMi,  m.  dw  aiM  der  baleasnetande 
flieszende  harz .  wie  der  kilsilich  balsam  ist, 
der  vom  heubt  Aaron  herab  floiist  in  meinen 
gantzen  hart.  ps.  133,  2;  er  {der  teufei)\ 
bell  aeitten  vnflat  für  bisam  vnd  balsam. 
hampoit,  Willenh.  1545.  wtnferlbeil  6t'. 
der  leib  war  nicht  geweidet ,  weil  man  nit 
baisam  vnd  aronaU  kondle  heben,  titehr. 

BalMMBleren,  durcA  haisam  vor  Verwesung ! 


edUMsm^/alileiiibaliaiiiierMi,  mM.  dmlaclir 

balsemen,  balsmen  {Ben.  \  ,  SO):  anvf^ 
weidet  vnd  bakamirt«  lifcAr.  ^45^ 
Buipeli  s.  pampeln. 
lud,  n.  was  Mum  Unden  dient,  Ua- 
ämtstmiua,  tkmikh  und  flgMIdu  iOm 
offen  gerete,  das  kein  deckel  noch  hm\ 
hat,  4  Mos.  19,  15:  ''in  Io-^p  bnnd  frjr 
ein  gttrtel.  Jes.  3,  24 ;  das  band  des  Inedes. 
Ephes.  4,  3 ;  die  liebe  ist  das  band  der  vot- 
komenbeit.  Cohn,  S,  14.  dtr  pl  bände 
(bünder  gebraucht  Luth.  nie)  hat  getcöKn- 
lich  die  bedeutun<^  rm  fesseln :  die  stricke 
au  seiuen  armen  wurden  wie  faden ,  die  da» 
fewr  versenget  hat,  das  die  band  an  seioen 
beoden  suechnoltien.  Hebf.  tb,  14;  bMde 
vnd  trObsal  warten  mein,  apost.  gesch.  20, 
23;  dieser  mensch  hnt  niclils  gethan,  das 
des  todes  oder  der  bände  wen!  sey.  26,31; 
ein  will  wuttend  ihier  mag  niemaol  mit  bao- 
des  •eemeii.  gnmdvndvnadk.  (1(20).  oj*. 

mhd.  bant  {Ben.  l,  131).  aAd.  p(b)ait 
{Graff  3,  1 3G),  v.  dempntet»  «4Hi  bilideiu 
Bändel  s.  bendel. 
Bandig  s.  bendig. 

iiag«»  bang,  ansti«,  emp,  beiiger  (mM. 
17,        gebraucht  InlA.  »«r  oti  ed0.tR 

der  n  rbindung  mil  "^ein ,  werden,  machen, 
Üum  und  dem  dat.  der  person:  da  furcht 
sich  Jacob  scer  vnd  jm  ward  bange.  1  Mos. 
99,  7;  es  wird  joen  bang  seio,  wie  einer 
gebererin.  Jes.  13,  S;  vns  ist  bange,  aber 
wir  verzagen  lucht.  ?  Tor.  4,  8;  die  vnsin- 
nigen  narren  wollen  wchnen ,  vns  sey  so 
bange  vnd  jach  nach  jrem  conciiiu.  vider 
das  kapHUm  mu  Bern.  (1545).  Diff ;  du 
voick  macht  mir  bang.  2  Stm.  14,  15;  so 
der  reit,  spricht  der  fiprr,  wil  ich  alle  rosse 
schew  vnd  jren  reult'rn  bang  machen.  Saeh. 
12,  4 ;  ein  chrisl  mus  ju  {den  tod)  aocli 
tragen  vnd  leiden  wie  die  andern ,  vnd  Ibal 
jm  wol  bang  vnd  wehe ,  scbreyet  aber  allein 
711  i^ott.  das  1 5.  cap.  der  ersten  ep^ä»  Fueä 
I  an  die  Corinther.  (15341.  Oij'. 

um  beange  d.  i.  be-auge,  dessen  ange 
dw  oJe.  von  eng«  fti. 
Banler  s.  panier* 

Bank,  f.  langer  erhöhter  sitz:  niemand 
uhfT  7(infh>l  ein  liecht  an  \Tid  bedeckls  Biil 
emrm  gcfess,  oder  selzls  voler  eine  banck. 


Digitized  by  Gopgle 


BANK 


205 


BAiNN 


£«c  B,  16;  die  bcscka  waren  gfllden  md 
silbern.  £siA«r  f,  B;  ab  die  kiader  an  den 
bencken  gehen,  von  im  «tmiUfi  99id  Mr- 

ehen.  (1039).  Cij*. 

Von  üetem  teorte  gibt  es  eine  wtenge 
fedMMWfMi^  iiicM  fttwifß  d^MWM  eweBeliMii 
iWskBelliilBk  «nter  der  bank  liegen, 
verhor^m,  verachtet,  vernachlässigt  hegen : 
da  Wir  sahen,  das  die  sclirilll  vnicr  der  banck 
]»f^.  da*  Mese  wori  Chritli  noch  fest  stehen. 
(1527).  aüj*;  das  he^ig  wert  gotlis  nit 
aüeio  Ynder  der  bangk  gelegen»  anndm  von 
^\mh  vnd  mutlen  nahend  voriiveszel.  ein 
(kuUck  theoloffia,  (1518).  Aij';  d^n  lolin 
haben  wyr,  das  wyr  das  euangeli  haben  vnier 
der  baek  ligen  laaaen.  mmOtg,  der  «|».  «tid 
twutg.  des  advents.  (1522).  Fij*.  —  unter 
^rcbank  legen,  heiiHtc  legen:  solchs sol- 
len wir  nu  mit  allem  vi  eis  ireihen,  rnd  wo!  ins 
herU  bdden ,  den  glauben  zu  erwecken  vnd 
4«reken,  nieht  abo  wie  bialMr  a«a  dem  wege 
leUen,  oder  ein  wefle  vnler  die  banck  l^en. 
/«i.6,l89v  —  iinterdiebankstoszcn: 
so  last  ?ie  id4e  /».  sehriß)  vns  vnter  die  banck 
stosseti  vnd  an  jrer  slai  die  concilia  vnd  veter 
aBein  enffden  pvlt  legen,  von  ien  coltetHJ» 
mdkirchen.  (1539).  Hiüf ;  es  hat  die  hei- 
lige sclinin  vnter  die  banck  frrstossen.  ebend. 
kj*;  so  sol  man  das  onangeliuni  recht  vnter 
die  banck  slusseu.  Jen.  &,  Ii''.  —  unter 
die  bank  atecken:  dkm  wil  ich  aber 
VeNn  behalten  vnd  nicht  vnter  den  banck 

slefkon.  ein  vntcrrirhtnng  ipie  sich  die 
ehristen  ynn  Miisrn  sollt  n  schicken.  (I52Ki. 
ATÜj^;dtepapii»icu  wuliensich  wol  genipuucu, 
wd  aelehe  grewel  vnler  die  beeek  stecken. 
wtmmgBQm§,Li9udschen,  (153t).  Eiij'  ; 

dfc  im  ampt  «^il^en  \t\(\  i'^t  jhcti  hrfnlbcn,  (hs 
sie  der  cbnsteniieii  fuislthen  vnd  oirenllich 
kachten  sollen  mit  jrer  lere,  so  stecken  sie 
IS  vnler  die  banck.  /afi.5,  B69^  — unter 
der  bank  hervor  sieben:  noch  mus  dis 
alles  heisscn  des  Luthers  euangelium  vnter  der 
banck  crfilr  gf^ropTn.  Jen.  6,  1 1**.  - —  durch 
di  e  b  a  Q  k,  ohne  unterschied,  ohne  ausnähme : 
Avch  die  gemeyne  banck  hyn  iata  beediloe- 
WD,  das  dtt  solat  kinder  zeugen  vnd  des  mans 
gehülffen  scyn.  axtsleg.  der  euang.  an  den 
fHmcmisfen  festen.  (1527*.  Rd*.  —  einen 
luriiaukiiauen  etnamseitic  ehre  aöschnei' 


den,  einen  verleninden;  daher  gehören  auch 
die  vnnBlaen  wesschigen  meuler,  die  die  leat 

gerne  r.nr  hanr4:  hawen  vnd  austragen. 
ausleg.  der  zehen  gepott.  (1528  ).  Nj'';  yhr 
menner,  wo  yhr  zusamme  kompt,  so  hawt 
die  lentte  nieht  snn  bencken»  vnd  aaacht  dem 
nicht  eine  eelche  nasen,  dem  andern  ein 
andere,  analcf.  4er  ewn^.  «en  etlem  efe. 
(1527).  diljV 

mbd.  banc  /.  und  {wie  noch  landschufüich 
t.  B.  im  Beu0n)  m.  (ITen.  1, 88)«  oM.  pancb 
in  raff  3.  131). 

Bankart,  m.  spurius ,  uneheliches  kind, 
eig.  auf  der  bank  {nicht  im  ehebett)  erzeug- 
tes kinä ,  in  folgender  stelle  übertragen  auf 
imaeBle,  wUd»  reben:  nn  wachsen  daran 
etliche  reben ,  so  man  heisset  wasscr  reben 
oder  wilde  reben,  das  sind  vnarli^'C  banckart 
vnd  beysclilege ,  kcinf'   fruclit  tragen. 

das  14.  vnd  15.  cap,  s.  Johannis.  (1538). 
bbbf. 

bankart,  gewöhnlieh  mit  tonlosem  zweitem 
iheile  bankert,  ist  gekürzt  aus  l^nnkluirt, 
tcelches  tcort  zuer^it  im  }  5,  jh.  rrsr/n'inl 
{z.  b.  tn  der  ersten  deutschen  btüei.  1  Sam. 
17,4:  vnd  ein  man  bandchart  [vulg,  vir 
spurius,  iVBmb.NBel:  ein  mann  ein  baslhart] 
der  gieng  aus  von  den  herhergen  der  phi- 
lisü'ner). 

Banketen^  ein  banket  (convivium}  haltem, 
festlUA  §^maH9em:  handtelen,  rennen  vnd 

stechen,  von  den  concilijs  vnd  kirchen. 
{ 1539).  c  iij* ;  denn  wo  yhrs  mit  ernst  gleub- 
Icl,  (las  yhr  von  gol  gesetzt  vnd  geordenl 
wcrel  zu  keyser  vnd  filrsleu,  yhr  wurdet 
dea  hancketen  vnd  hadderns  vntb  das  hohe 
sitzen  vnd  andere  vnnfitzcr  bracht  eine  weile 
bssen.  vovx  Ar^  yi»  u-td^ierd. iiireken.  (1529). 
Eiiij'.  —  Daneben  auch. 

Banketieren^  aus  franz.  banqucler,  ital. 
banchetüire:  es  stehen  bnclntabeo  dran, 
wer  die  lesen  w^ird ,  dem  sol  der  kutzel  vnd 
das  bancketicrcn  wol  vergehen,  ebend.  Fj'. 

Bankpfiil,  rn.  bankpolster:  das  sie  jm 
jrgend  ein  multcrn  zur  wiegen  oder  ein 
banckpftil  fnr  ein  kflsse  leihet,  hauspost, 
Wiltenb,  (1545).  w<iiierlhet7  bl.  16*. 

Bann,  m  1)  in  seinen  schrifien  hedient 
sieh  L.  des  wertes  bann  nur  im  .Sinne  t'O» 
excommuntcad'o,  ausschiuss  aus  der  kirchen" 


üigiiizeü  by  Google 


BANNBRIEF 


206 


BAPPELN 


g§mtin»ehaft:  wommanmr%  liebst  von  der 

gemeyn  thun  vnd  eyn  glyd  von  dissem  cor- 

per  al>«<70]ii!*'rn  vnd  (Ins  lifvst  ann"  flenHoh 
yn  deu  bau  ituin.  eyn  sennon  von  äemhoch- 
wirdigen  sacrawienlM  (1519).  aij*';  das  w 
bey  bann  vnd  snnd  gcfMutt»  eltiich  lag  nit 
flayich,  eyer,  bulter,  Jilz  fidl das  zuesszen. 
warumb  des  bapsU  bucher  vorprani.  ( !  520 ). 
Aiiij'' ;  0  wen  wir  hye  fniiu  wereu,  wie  oül 
mu^leu  Ute  official  buflen  yren  babslUcken 
vsd  biadiollicfaen  bann  vorgaben»  Mlen.  «im 
den  guten  wercken.  (1520).  Fij*;  wU  ein  bi- 
sschoir  odder  oiBcial  jcmnnd  jnn  bann  ihim, 
so  gclic  oddcr  schicke  er  Inn  jiiti  die  gemeiae 
vnd  für  deu  pfariier,  da  der  !»elbige  sol  jnn 
bann  getban  werden,  vndtbue  jbm»  wieredil 
ist.  von  den  schlüsteln.  (1530).  Jiij*  ti  Hl 
mir  den  odder  den  jm  bann,  ebend.  inj  . 
ebenso  steht  das  wori  im  n.  lest. :  denn  die 
jüden  ballen  sicit  scbon  veretuigel,  so  jemand 
jn  lar  Chrtatuni  bekennete,  das  deraeUuge  in 
bann  gelhan  würde.  Joh.  9,  22:  sie  wer- 
den euch  in  den  bann  Ihun.  16,  2. 

2)  ff  fr  altfrstamfnfiche  bann  dagegen  en(- 
tprichl  mehr  der  acht,  welche  :u  der  aiw- 
schliessung  noch  die  Verfolgung  hinzu  fügte; 
der  oder  dat  nath  dm  mötmUeken  gettU» 
gehanf^  iMf  atiafc  dem  lode ,  der  vemieh' 
tung  verfallen,  vf^»  3  Mos,  27«  29.  Jo$. 
7,  !  r>  H.  a.  sL 

Baaobriefi  m.  ein  den  bann  androhen- 
de od»r  aumpnehendu  ««brejie« ;  vor  wei- 
ten da  bepsle,  bi^achofTe»  pfaffenvndmOiiche 

ynn  solchem  rcgiment  sasscn,  das  sie  mit 
kleinen  bannbriefen  kOnige  vnd  ffirsten 
zwingen  vnd  treiben  künden,  wo  sie  hin 
wolten.  der  82.  psalm.  (1530).  Aij\ 

Bannen,  1 ;  m  den  bann  Uiun,  excommu- 
nieterm:  die  rechten  scMosselsind . . .  sflnde 

binden  vnd  sUnde  lösen ,  das  ist  bannen  vnd 
absoluieren,  odder  jnii  den  Iinim  vnd  aus 
dem  bann  tliim.  von  den  schlwisein.  (1530). 
Gij'' ;  bannen  ist  nicht ,  wie  etliche  meinen, 
ein  seeie  dem  teufel  geben  vnd  berauben  der 
furbitte  vnd  aller  guten  werck  der  Christen- 
heit, /an.  1,  2^9^ 

2)  swingen:  wie  koinpslu  denn  dazu,  das 
er  soll  jin  brod  vnd  wein  sein  vnd  sich  iierab 
lassen  bannen  durch  cm  ziäscheu  eines  men- 


achen  vber  deoft  aller,  dtu  6.  e«f .  a.  JM 

an  die  Epheser.  (1533).  Dij*. 

über  den  muthmaKilichen  zusnmmenhM^ 
mit  binden  vgl,  tirimm  tclb.  1 ,  1115. 

lanner,  m.  dar  den  bamn  verhäsigli  ab 
ee  nn  wel  war  iat,  der  bann  ist  an  AliditeBy 
er  sey  recht  oder  vnrechl ,  so  ist  doch  attzeit 
des  banners  siond  in  ijnHsern  fehrligkälen, 
denn  des  verbanateti.  Jen.  l,  24 1'*;  diebao- 
OMt  kein  vrsach  liaben  die  verbannlea  la 
InMsen.  abend. 

Banniacb  (bennisch),  mit  dem  banne  be- 
hfjt,  in  defn  banne  befindlich  :  hie  wollt  ich 
gerne  einen  cauonislen  doclor  liüren,  der  nur 
woll  anzeigen ,  wie  viel  mal  nach  den  csea- 
nibna  vnd  geiatlicben  rechten  der  baint, 
Cardinal,  biaadioue ,  pfaffen,  stilll  vnd  kidster 
rior  simonev  vnd  ander  vntugcnt  halben  jnn 
Jiann  verdampt  vnd  verflucht  sind,  wer  bell 
sie  aber  bennisch?  vermanung  an  die  geitl^ 
Man.  (1580).  ;  die  gemehie^  ao  selchsB 
sol  bennisch  halten ,  sol  wissen  vnd  gewiss 
sein,  wie  der  den  bann  verdienet  vnd  drein 
komen  ist.  von  den  schlüssein.  (1530). 
Jü]"*.  —  bei  Gerstenberger  ehrsa. 
beenscb:  doasen  brant  doden  (dUMs»)  des 
keiszers  dynere ,  darumbe  das  sie  die  paffeo 
vnfle  tlip  nioncbe  bcensoh  bilden  von  des  bo- 
bisls  weyn  (wegen).  Schmincke  tMnim. 
Boss.  U  192. 

Ittniiiiy  Mlol.  bannatia  (JhMmge  U 
666) :  den  (dann)  ichs  bischer  gehalten  habe, 
wer  die  yrlhuuib  vbir  dir  w.irhcil  setzt ,  der 
leugne  gol  vnd  bell  den  leuUel  an,  vnod  das 
wil  vnü  die&se  bochberumple  (hewre  bttBe 
mitbanlichea  drewen  heyaeen  vnad  awingeBi. 
irtddar  die  »nilin  dca  andebHalt.  (I^SOK 

BftunMeiüifr,  m.:  dnirnb  fuget  sieb  dcr 
dreyer  spruch  keiner  izur  gewall  des  bapits 
vbir  die  ganu  chriateabeal,  man  weit  daa 
nur  einen  beichtvatter  od«r  penilentiarien, 
odder  bainneister  drausz  machen.  «0»  dm* 
biip'^iuin  zu  Home.  (1520).  Fij''. 

BMUBseUei  ibannzeddeij,  m.  wa$  bann- 
brief :  die  weit  mu  haben  geistliciie  tyiaa- 
nen,  die  sie  mil  bannzeddeln«  brienen  vnd 
gesetzen  anasangen  vnd  baachwtfen.  /an.  1. 
243\ 

Bajipeln  päppeln. 


Digitized  by  Googlq 


BAPST 


207        .  BAPSTSCHÜRLING 


l^ll;  (babst),  m.  4m  überhaupt  der  rö- 

baHBen.  1,  75),  aus  dem  roman.  papes. 
nur  in  einigten  der  ältetten  drucke  Luther- 
scher schrillen  begegnei  die  Schreibung  bähst, 
fMMl  immtr  bapst,  nie  after  papst ,  une  de 
Wim  w  den  brUfan  hto, 

MnUih  Hnd  bH  L.  mmmmwu- 
ietiungen  mit  bapst. 

lapttdi  ^opjdciirde,  austeg.  der  ep. 
mdwuang.detaiimnU,  (1522).  Piiif.  — 
ffi  fHM*  2p  35«. 

tiytterel)  f.:  ich  lasse  die  jhenigen  disze 
•wrltc  a(trianisrfip  liop-fierey verleydingen,  die 
den  bapsl  zu  üctiUizen  aicb  vnterstanden  ka- 
bea.  «yi»  sendebrieff  a»  Jibm  von  SdUey- 
•Ai.  (1523).  Aij^;  keyn  christlich  len  noch 
McR  hat  man  yhn  (den  jnden)  beweysel, 
«»onHerTJ  tmr  der  bepslerey  vnd  miiMch(^rey 
mterworiren.  das  Jhesus  Chrülm  ein  ge- 
bomer  Jude  sey.  (1523).  Aij^ 

Biprtaael«  m.  hänjjlg  wM^rkehrmäe  bt- 
uieknung  des  bapstes  vnd  seiner  anhänger : 
er  rf'i  (ptifr! .  n  if  linl  '^vh  dor  bapslesel  be- 
schissen, wider  das  baps tum  SU  Rom  (1545). 
Diüj*;  so  gar  grosse  vinmesliche  luathat  der 
icrdampt  bapstesel  and  seine  verfluchte  hnben- 
sdtule  7.U  Rom ,  den  armen  Christen  man  zu 
pfTcti.  ebend.  Nij^;  sie  sind  thcnr  solche  liir- 
ten  vnd  nicht  so  gemein  als  die  zweyfüssigti 
poffei  Tod  bapstesel  zu  Rom.  ebend.  Tiiij*. 

BipatMcIcktB  f  M*  dbnin*  in  vwnftm 
ah  liebs  bapsteselchen  lecke  {^fing«)  nicht. 

ebend.  niiij". 

lapstfan :  nein,  sagt  esel bapslfartz, glaube 
Ihots  nicht,  sondern  dein  eigen  rew  vnd 
gangthnn.  »bmtd.  Qq*. 

Ba^tgesind,  n.  das  verfluchte  bapslge- 
sind  aber  lestert  noch.  Amapotl.  WüUnb. 
1545,  tcintertheil  45'. 

Bafathenchlerj  m.  der  dem  bapst  heuchelt : 
ej  dtt  fejner  (Mpstheochler  Benno,  wol  hastu 
dcyne  erfaebung  verdienet.  wiMtrMnnmcen 

eft^off  cir    f  !  52  1 1  n  iiij". 

Bäpalin ,  /. :  fi»r  der  hciügen  junpfrawen 
s.  Pwla  terltus,  fraw  bepstiu  autF  die  knie 
Uen.  wMer  da»  kiptUm  mu  Born,  (1545). 
Cii\ 

BipstUrh.  papalis:  vorhyn  hatt  ervnsal- 
tiu  hepatisch  gemacht,  nu  wü  er  vns  allzu 


eüaogelisch  machen,  «on  beider  geOaU  eie, 
(1522).  AJ^;  wir  sind  Widder  («cder) 

bepstisch  noch  Carlsladisch.  widder  die 
hjmf.  Propheten.  fl525).  Jiij'';  bepstische 
tyrannen.  der  36.  psaUn.  (1521).  Ai]**; 
bepstische  flndenweiher,  eon  ilerheU.tamff0, 
(1585).  CKf .  iiihtlMiMscA:  herlxn  nn  alle 
yhr  bepstisch  cn  nufT  einen  baaffen.  gnmi 
tmd  vrsach.  (1520).  kiiij'';  ist  aber  das  nicht 
ein  sellzame  newzeitung,  das  bepstisselte  wol- 
len nicht  bepstisch  sein?  verMannn^  an  dte 
^eiMliehen.  (1590).  Eij*. 

Ba|istkcticr,  m.  wer  den  bapst  wil  zum 
göt7Pfl  behalten,  (1»'r  hlf^ifio  oin  l>ap<=l-^golzer 
vnd  bafislkelzer.  troslung  an  die  Christen  zu 
Halle.  (1527).  Ciif. 

Mfidfr,  m^müiänger  4ei  b9ftU:  wol- 
len, das  wir  die  weisen  der  bepstler  annemen. 
Eisl.  J,  494". 

BäpstUeh)  pontificius:  niyr  der  bestien 
cbaracter  mit  szo  viel  bullen  ist  abgewaschen, 
da  ich  nymer  doctor  der  heyiigen  schriflt 
noch  etwas  bepstlicher  creatur  heissen  nmsz. 
wider  den  falsch  genannten  geistlichen  stand. 
(1522).  Aj'';  die  bcpslbche  kirche.  wider 
Hans  Worst.  (1541).  Fj*;  mit  schriill  vnd 
hepstlichen  drecketen.  «^cmI.  LHii'';  acnm 
andern  wolt  ich  bepstlicher  heylickeit  schrey- 
benn.  originalbr.  anf  der  bibl,  xu  Gotha 
cod.  Chart.   379  fol.  2. 

Bäpstlickkelt,  f.  die  heilige  bepsllickeit. 
Lulh,  in  ier  «orr.  au  der  borßeter  mihiefte 
Mnkiupiegei.  (1542)  5(.  *tj*. 

Bäpstleln  (bepstlin),  n.  diminutiv  von 
bapst:  hehes  jungHTlin  bepstlin,  wie  ver- 
slehestu  es  deun  ?  wider  das  bapstum  su 
Jlom.  (1545).  Vij^ 

Bäpstling,  m.  ein  mnlwiliiger  bepstling. 
ausleg.  der  ep»  vnd  enang,  von  oafem  elc. 
(1544).  Riif. 

Bapstniaul,  n.:  die  bapsimetilcr  nicht  rü- 
gen kiinnen.  auff  das  vermeinlUch  keyserUch 
edict.  (1531).  Fiiij^ 

BapsUchrciher ,  m..-  es  sein  mehr  dan 
drey  Unsen!  hapatachreyber  allein,  an  den 
chriilUäken  adel  (1520).  Gtiq**. 

Bapalichirling,  m.  ein  kalhoUteher geist- 
licher, wegen  der  (onsur  sogenannt:  keiner 
sucht  des  andern  geld  oder  gut,  wie  die  bap&t- 


Digitized  by  Google 


BAPSTSbULLk        .  20$ 


Bauden 


sehdrling  Ibun.  zwo  pniigi  muff  der  kinder- 
taufte,  f  15401.  Kij".  vgl.  bapstsplelling. 

Bupstsdrf rk,  m, ;  inengel  vns  die  esels- 
furuc  vQÜ  bapsudreck  nicht  ia  die  kirchen. 
Jifdbr.  405^ 

iiHligtiito,  n.  Au  VOM  teptt  : 
ebea  abo  auch  ist  zu  sagen  von  allen  bapsts- 
gesetzen  vnd  klOsterey.  EM.  ! ,  1 39 

lapstsgdlier,  m. «.  bapsikeUer. 

BapstiirtBe,  weDo  da  «du«  kaue 
bapsttkron«  nodi  bisichoib  hut  haben  kratt 
von  den  cancitijs  vnd  kirchen,  (1539).  cij*. 

iapstslarre,  f. :  h.^f»sts]aruen  vnd  nicklas- 
bischoue.  der  1 10.  psaim  (1539).  Sj*. 

Bapstslöge.  f. :  Iriegen  ist,  wem  ltt<* 
gen  geraten  vnd  angehen,  «iedenbapstalngen 
geschehen  ist  bvUa  «me  ^omUd.  (1SS2). 
Eij-. 

BapstsplcUlttgj  m.  was  bapsUchttrling: 
diegeschmirlen  bapslspletüng  vnd  adifliÜoge. 
wätg,  der  «p,  wul  mhm^.  wm  oflem  «fe. 
(1544).  X  5". 

BHp<itsrerht,  n.  bäpsUiches  recht:  in  allen 
bap:!brucliten  vnd  concilien  findet  man  nicht 
einen  buchtlaben  dauon.  Iroskume  nii  die 
dk«ifleii  IM  BoUa.  (1527).  B^q^  —  «M. 
babestreht  (Ben.  2,  623). 

Bapstotenfel.  m.  von  de»  coneiit]^  «»d 
kirchen.  (1539).  eij^ 

BapsUtnl,  m.  der  M^lttefte  UmM:  wo 
das  Mrorttem  wejde  meine  Mhaff  den  bapstui 
seUel»  azo  folget,  das  souil  bepsle  sein ,  so 
viel  sein ,  die  chrislum  lieben  vnd  die  schaf! 
weiden,  von  dem  bapstum  su  Rome,  (1520). 
Güj^ 

lt|atthuij  {bajistttni),  n^papta,  «fand« 
«Hirde  dea  bapit$:  hitraufl  geschachs,  das 
der  eine  bapst,  Gregorius  genant ,  wiHiglich 
abtrat  vnd  sein  bapstuin  dem  euncilio  vber- 
gab.  wider  das  bapstum  zuRome.  ( 1 54  5).  Bj  * ; 
Bud  (aeft)  daa  bapatmn  aich  vber  daa  keiaer- 
thuD  erhaben  hat.  wamunge  an  t.  L  deud- 
schen.  (1531).  Fj'';  vnd  wolt  gern  wider 
zum  bapstum  oder  ein  uew  bapstum  erzwingen 
vnd  erdringen.  Burkhard!  briefw.  263. 

Iw  (bahr),  mHlva,  Aenft  ol^aiielner  ftfr- 
Heb  baar»  ^adoeb  kurz  geblieben  in  nuam" 
mensetzungen ,  wie  b.irfusz,  barrrosl  ti.  o., 
bei  Luth.  nur  vom  geide:  was  noch  nicht 
feil  ist,  wenn  schon  bahr  gelt  da  ist,  Jiau , 


niemand  kauffen.  an  die  pfarrherm  wUer 

den  tcucher  zu  predigen.  ( 1 540).  Cj  * ;  auch 
geschieht»,  das  solrli  ])onfltli;:^re  kauflleot 
selbs  solch  tyranneu  ansuchen  vnd  die  wibr 
anbieten  vub  bar  gelt  willen.  Ja».  2,471*. 
bar  bezaiUen«teM  entgegen  dem  hoiyan ;  dir- 
umb  dis  <ler  nchiste  rad  i^t,  das.  Wer  daver- 
keullt,  nichts  hörige,  noch  bürgen  .inneme, 
sondern  las  yhoi  bar  vber  belzalen.  t  on  kauff$- 
JumHung  vnd  «anebar.  (1524).  Cj^  vad 
man  gab  daa  gell  bar  vber  denen,  die  daai^ 
beiten.  2  kdn.  12,  11. 

mhd.  bar  {Ben.  1,  140),  ahd  }iar  (Gmfr. 
3,  151.  152),  von  dunUer  herkunji,  dtM 
mU  bartnaebÜNir,  dankbar,  fruchtbar  «.a.«. 
iil  e$  «uMMnaondl. 

B&r,  tn.  ursus,  bei  Luth.  geschrieben  beer 
(beher),  gen.  beren :  der  bosze  geysl  hat  ein 
vorleckert  maul,  frist  gern  dz  aller  best .... 
wie  der  beher  daa  honigk.  das  magmfieet. 
(1521).  iij*;  ea  kam  ein  lewe  vnd  ein  heir. 
1  Sam.  17,34;  das  ist  all  sieeheatn  enea 
berri  mil  einem  strohalm.  wamunge  an  s. 
1.  deudsclien.  (1531).  Gj*;  der  adet  gemey- 
niglich  lewen.  beren,  woUEb  vnd  andere  ifiUe 
thiere  ym  aehiMe  ftiret.  dar  jarepbal  Baba- 
CMC.  (1526).  diiij*. 

mhd.  bür  (Ben.  1,  103),  oM.  bCro,  pira 
{Graff  3,  203). 

B&rde  (berde),  f.  habilu»,  gestus,  mhd, 
bmde  (Bm.  1,  149)>  obd.  pirida  ißnff  B. 
150);  mit  heiligen  kleidern,  bcrden,  wercken. 
grundvndcrsach.  (1520)  aj'':  auch  alle 
andere  eusserhch  weisen  vnd  herden,  dientcht 
anders  wollen,  denn  das  der  gleichen  inner« 
li«b  goll  sprenge. /an.  1,  29^;  3,  16*;  auch 
so  es  von  n»'Slon  ist,  wollrn  wir  gleich  so  wal 
als-  fr  pfllian  lini,  ein  zedel  vol  sammlen  sei- 
ner hesäigcn,  :>pjLzigon ,  verdrieslichea  wort 
vnd  berden.  1,  151 "  (d«  WeUe  br.  t,  309); 
er  wird  nicht  nadi  gcechrei  md  berden  er- 
kannt, de  WeUMbr,  1.  319. 

Bardel^  geslire.  gebärden,  sich  ansfeUen, 
benehmen:  fein  were  e*,  wo  ynn  cyner  i^- 
bchen  hirschaOl  der  gottsdiensl  aull'  eyuerley 
weyse  gienge,  md  die  vadUiegende  aledlia 
vnd  dörffer  mit  eyner  stad  gleych  bardeHn. 
deud'^rhr  mc^s'p  (1526).  Aij*. 

BÄrden  (berden),  dasselbe:  gleich  vi)f. 
nicht  Zwietracht  machen  sol,  das  die  priester 


Digitized  by  Google 


BAREN 


BARMUEUZIG 


Inder  weil  sieb  kleiden  vnd  berden,  denn  ilie 
feien.  Jen.  1,342';  wer  fUr  sciinicrlzen 

(runckcii  ist,  Jer  sltllcl  .sich  auch  wie  ein 
Iruncken  irimscii,  (Liuinell  . .  .  vnd  benicl  so 
vbei,  das  auch  nichts  deno  schände  an  jni  7u 
»eben  ist.  3,  277';  also  haben  die  a]Mis((  i 
Iwide  jüdisch  vnd  heidnisch  geberdcl.  zxi  ut- 
itrmon  auf  das  15.  vnd  16.  cap.  in  der 
npmtelgesrh  *152ri).  I'iiij';  vml  dilt  lVen  .iiu  li 
Ulli  dein,  dcii  sie  woiluu  vx>i  tcriicn,  auti's 
tO^r  frenndliebst  reden  vudberden>  «ferlrogf- 
Heke  psalmen.  (1526).  C  7";  wie  eine  braiil 
in  jrera  geschmeide  berdel  {nd.  bibel:  alse  eine 
l»ru<llschynet  yn  ercm  ^esniydrt.  Jp«.  61,  10. 

Baren,  *e  gerere,  gebaren :  wie  c.  c.  f.  g. 
d«nul  will  fahren  odder  baren,  soll  es  gc- 
Mbehen.  de  IFeUe  Ar.  3,  99;  Christus  die 
gestall  gülthcher  maic^^iät  hat  abgelegt  vnd 
oieht  goll  ^'»'f»,ii  .  f.  nuslt'g.  der  ep.rnd  euang. 
von  Iteyl.  itrcg  küntge  fesleic.  (1525).  zij^. 

iarcBluiit;  f.  in  demspriehwort  die  drei- 
irbnlc  blrenhaul  verkaufen  —  reiclir  letmg 
htbtn:  doch  wollen  jtzl  die  reiche  kaufilettt 
gelt!f»s  pifirk  vnd  da<!s('lli  eitel  on  Unglück, 
dazu  anderer  leut  willen  vnd  iiiul  verkcufTun, 
M  welchen  es  ligl,  oh  sie  vcrkcuflcn  wollen, 
<ias  heissl  die  dreiaebeade  bemhaul  verkauf, 
in.  1,  200'. 

lÄrfnxahn  ,  m.  dem  ursi:  er  nlior  siliel 
die  greuliclie«  ,  wjldcn  hwen-  \  iid  liocrni- 
zeeoe  nichl  anders  an ,  denn  als  goUes  inul- 
slein.  doa  14.  vnd  15.  cap.  a.  Johamtis. 
(I53S).  Zziiif. 

Inrel  (parrel),  n. /»«t ,  Tfippn:  der  fudis 
zeuget  au  fr  den  esel  vnd  sprach,  der  doclnr 
tla  im  rollen  parrel.  Jen.  5,  271'';  darumli 
Hd  das  jus  für  der  Ibeologia  das  barelh  ab- 
neken.  tischr.  267".  —  nach  mitlellat.  bar- 
"^tHm,  eig.  hirn'lmri ,  wonach  früherauch 
l'iret  gesagt  lourde,  was  auch  noch  bei  L. 
incheitu. 

Iwcllci«!  <ü"un*  dea  vorigen:  so  soll  er 
«an  paretlin fnribm abzihen.  der lOl.p$tUm. 

11534).  Ciij''.  s.  I.iiollciri. 

Barf  fider  Barfe,  m.harfiiszer :  die  linrden 
ilunrkl  )-hr  rcgci  die  beste.  deuUung  der  zwo 
fmttSditn  figttren  ftajwleaels  xu  Rom  «nd 
mmnchkalbe  XU  Fregberg.  (1523).  Bij^ 

tufwn*  nudis  pedibus:  barfiis  gen  Rom 
iaulTen.  eine  schöne  ü$terpre^gi,  (1538). 

DiBTZ,  Würierbnck 


Ciiij'';  diese  scbube  mOssen  wir  aasxiehen 

vnd  barfus  gehen.  EisL  ausg.  1,  ßOS'*;  zur 
soll)ii.'('ii  /.eil  redet  der  herr  durc  h  .lesaia, 
(Ich  son  Anmz,  mmI  sj>racli,  gehe  hin  vjid /ejicli 
ab  den  sack  von  deinen  Icndenvmlzeucli  deine 
schuchausviin  deinen  fassen*  vnderthet  also, 
^it  ii^^  nacket  vnd  barfus.  Jei.  20,  2. 

Burfu.szf  r  ,  m.  discalcealtis :  so  sni  sein 
.sclivvegenii  zu  jni  Irrtlen  ftir  den  Hifsten 
vnd  jui  einen  »ciiucii  ausziehen  von  seinen 
fassen  vnd  jn  anspeieo,  ....  vnd  sein  name 
sol  in  Israel  hcissen  des  barfussers  bans.  5 
.I/o.«.  25,  9.  lü.  gewöhnlich  monachus  dis- 
cukeatus:  das  Luch  ist  bey  den  barfussern 
Tur  das  euangcliuui  gchaitcn.  LuÜt.  in  der 
vorr.  XU  Alberus  der  barfueer  mSndte 
Eulempiegel.  (1542).  M.  «iif. 

Bnrfisiiscb :  das  fcyne  barfiissischc  biichle 
v«Hi  l.oypizck.  00»  dem  baptium  su  Jtome. 

(1520)  .  Aiij''. 

fiarhäupl  (barhcupl,barheubl),  barhaupt, 
eapitenudo:  ich  sehe  nichts  ymgantsen  buch 
den(d^nn)  cy  ttell  lange  spiesz  vnd  kurlze  degen 
cyns  barli('U|ileii,  iiackcleu,  ld(»x<fn  hlj^'cners, 
auff  das  vbirchrisUich  buch  iȟcA>  Eimiers. 

(1521)  .  Aiij^;  vbir  das  sclircybl  Moses  Ic- 
vili.  xiij.  wie  die  ausssetzigcn  sollen  erken- 
net werden,  vnd  wie  sie  sullen  zttrscbnilen 
kleyilf  r  irigeii  \nd  iMi  ln-iilit  f^ehn.  euange- 
littm  von  den  Izehen  auszselzigen.  (1521). 
kiiij'';  (Jubunues)  hat  einen  kamelspellz  au, 
gehet  barfus  vndbarheubt.  hautposl.  Jkena, 
(1559).  bl.  2l\ 

Barhäapfig  (ItarlieuIttiL*),  das.M'lbc:  so 
linsseliiii  l'lMftio  ein  sulclier  re^nil  oder  k«i- 
ttig,  der  vns  b^rhcublig  inacliel.  Eisl.  1,2:>6'  . 

Bimhcnig.  „miUeidenj  erbarmen  im 
herzen  tragend,  fühlend",  schmfi  in  derbi' 
bei.  a)  adjecdrisrh :  daruinl»  seid  iMniilier- 
Izi^  ,  wie  aiicli  ewr  \nler  l»arinlierl/ig  ist. 
Luv.  G,  3ü;  der  Iicit  dein  gult  ist  ein  liarra- 
hcrlziger  golt.  5  Jfo«.  4,  31;  wir  haben 
g'  Iiörcl,  das  die  konigc  des  bauses  Israel 
barmherzige  konigc  sind.  1  hön.  20,  ; 
es  haben  ilie  barinlHTlzigstc  wciber  jre  kni- 
dcr  scibs  müssen  kochen,  das  sie  zu  essen 
hellen,  klagl.  Jer.  4,  10. 

b)  subslanlitisch :  selig  sind  die  bann- 
IierUigtMi ,  denn  sie  werden  bannlierUigkeit 
ei'laogeu.  Matth,  5«  7. 

il 


Digitized  by  Google 


BAEMliKRZlG&ElT  2lO 


BART 


mhd,  bannhenec  (Ben.  1,  674)  v,  dem 
fßeuMed,  barmhüne,  ahä.  barmheni,  Hiur 
xuiommeiuetnmg       barm,  goth.  barm  -i« 

Schoos:,  und  ahd.  hörzi,  goth.  Imfrls  ==!  Ätfr- 
Nic/((  aber  aus  der  parlikel  he  (bi,  pi, 
b')  und  dem  älter  als  barniherzi  erschei- 
nenden oAtf.  armhiru,  jroü^.  amahafrla  .-« 
barmherzig,  vgl.  Grimm  wlb.  1,  1134. 
1  IM-,   Weijand  wtb.  l,  106. 

Barniherxigkeit  (harmlierlzirkerlj,  /.  mi- 
sericordia,  gralia,  ttJkd.  lurmlii^rziclieil 
(ffeit.  1*  674):  das  ebreiache  wOrllin  besed, 
das  aull  griechisch  clcemosync  viid  bis  her 
jni  (Ii  iidscht-n  lutmlit'rt/.iij'kcil  geheisscn,  icli 
abcrgedeudsciil  habegUlo,  heisslauirdcudsch 
«igtfitlUch  das  wir  wollhal  odder  gultltal 
nennen,  daa  tdiäne  eon/Uemitil.  (1530) 
Bij  ' ;  das  w<(rdta  alraosen  ist  von  dem  grie- 
chischen Wort  eicemosyna  gemacht,  weli  hes 
hoist  Ii.iriulierlzigkeit ,  wie  wirs  .luili  sonsl 
nennen  wcrcke  der  barmhertzigkeil.  duji  5. 
6.  vnd  7.  caji.  a.  MeOihei,  (1S32).  ej";  die 
barmberlxigkeit  Ihu  an  mir,  das,  wo  wir 
hin  komen ,  du  von  mir  ?ngC5;t,  ich  scy  dein 
hruili-r.  1  Mos.  20,  13.  da«u  sagt  L.  in 
den  predigten  über  das  erste  buch  Mose 
(1527)  yi]**:  also  heisl  na  ein  gut  wcrck, 
das  wir  rreundschafflk  nennen,  aulTyhraprach. 
harniherlzickeit,  so  wirslu  es  durch  vnd  durch 
Hndfn,  dafür  wir  sagen,  thn  mir  die  Ireund- 
schalll  vnd  liebe,  odder  tliu  mir  so  viel  zu 
gttl*  daher  heisl  nu  die  gnade,  die  goU  yno 
vnser  hertz  geussel  vnd  vns  from  macht, 
auch  aulfyhre  sprach,  hesed,  barrohertzickeil, 
darünib  <i.T? .  wie  man  ein  wcrck  frey  vmh 
sonst,  aus  iaulei  rrcundschafftthul,  nicht  das 
maus  pflichlig  sey,  so  isU  auch  mitgolt,  was 
er  gibt  ist  nichts  denn  barmhertsickeil,  gäbe, 
geschcnck ,  lauter  freundschain ,  vnd  kümpl 
aus  freyer  blosser  gUelc,  gunsi  liehe,  on 
vnd  Widder  vnser  verdienst,  suli  her  sprach 
müssen  wir  gewöhnen  ym  allen  Icslament. 

Bindierdglleh,  adv.miferieodiler:  Chri> 
slus  vnser  liebeu  herr  bck<'ri'  >io  (die  juden) 
li  M  rnlierlziglich.  ron  den  jOden  vnd  Jren 
luyfH.  (1543).  niij''. 

ftarn^  m.  krippe.  in  seiner  einfachen  ge- 
stall  Mi  mir  dUsei,  nur  noeA  fmulaeha/Ulefc 
erhaltene,  mhd.  harn,  harne  (Ben.  1 ,  S9), 
ahd.  parno  (Uaupl  3*  462)  lautende  wort 


bei  Luth,  nichl  begegnet  {der  bei  Grimm 
wib,  ly  1137  wugdioken^b^antJen.U 
163*  g^rt  L.  nicht  an),  tcohl  aber  in  der 

zusammenspizufiij  Vf\hhfirv  fv.  (f  ). 

Barsebafty  f.  baares  yeld.  vennoijen ,  he- 
sits  angüter  überhaupt:  zu  dem  «leraiitiuil 
den  gutem  akt  seinen  eigen  vrobgehe,  bar- 
schaflt  entwende,  vrul  erbgüler  verkaolleelc; 
de  Wette  br.  6,  232;  wir  sehen  nur  auff 
die  giihlen ,  die  ynn  liarsch.ifft  sind,  derl\2. 
psalm.  (152G).  aitij'';  nidil  kaslcnreuber 
noch  meuchddiebe«  die  aus  der  barscbalR 
zwacken.  deuiiA  Cttiediietnus.  (1529).. 
Jij'';  ich  hah  barschafft  gnug  dich  zu  li'5?pn 
villi  liir  dich  zu  bezalen.  ein  sermon  tber 
das  euang.  Joh.XX.  (1531).  Bij";  daruiub 
auch  alle  gelflbd  ynn  der  sehrilH  allein  so  be- 
schrieben stchfni ,  das  sie  sind  ynn  menack- 

Hchcr  ii:irs('h;ifTl  lioroit  golt  geben,  ah 
itchsfii.  sch;)ir,  haus,  fckcr,  leihe,  erjn  rhr<s{- 
liehe  schriffl  an  Herrn  Wolffgang  ReisseH- 
husch.  (1525).  Aj"-. 

Inrt,  m.  die  haare  am  kirnt,  ikerde» 
Uppen  und  an  den  backen  des  mannes: 
h:ir(  sielicl  iinib  den  niund.  Eisl.  2,  108; 
wenn  ein  man  ...  am  barl  ächehicht  wini. 
3  Jfof.  13,  29;  es  bt  aosoetxiger  grind  de» 
heubls  oder  des  barls.  13,  30;  vnd  sein 
geiflcr  Hos  jni  in  den  hart.   1  Sam.  21,  13'. 
vnd  hallen  die  berte  abgeschoren.  Jer.  41, 
5.  —  auch  werden  die  borsten  an  der 
s^nans«  M$er  iMer»  bart  genamU  da  er 
(ein  faiae)  aich  vber  mich  machet,  ergreW 
ich  jn  bei  seinem  hart.  1  Sam,  17,  3S. 

redensarten. 

golt  in  den  barl  greifen,  ihm  »u  nahe  treten: 
siegcdcncken  nicht,  das  goll  redt,  er  sey  ein 
slarcker  etuerer,  er  laaae  jm  nicht  in  biit 
greifTen.  Jen.  4,511*;  vmwui  herrgolt  in  bart 
^'reinen.  tischr.AbS.  einem  oiiipn  ströheni«*n 
barlflechlen,  ihn  hintergehen,  thinetwasveU 
machen;  das  heyst  denn  guU  ynn  das  maul 
greifen  vnd  yhm  einen  stroem  bart  flechten. 
das  14.  vnd  1 5.  cap.  s.  Jok.  (t  538).  aas iiij* ; 
'.\  tM!vi(>  jni  «nich  f'iin>  ftMiM'  n;i"^on  drelien,  vnd 
ciucii  süiciicn  soliünen,  ströern  lurl  Hechten? 
Jen.  5,  55''.  dem  lodlen  lüwcn  den  barl  rcu- 
fen,  <ieii  m»Uh  an  einem  kUhlen»  «emi  er 
unschädlich  ist:  das  hcissl  dtMiu  dem  lodlea 
liwen  den  bard  renisa,  welehea  sie  lebe»* 


Digitized  Ijy 


BARTE 


211 


BASTART 


dig  niebt  hellen  tlrarst  «nrfireii.  Jm.  3» 

3!4*. 

mh4.  Uarl  {Hen,  l ,  &9j.  ahä.  barl ,  pari 
(Graff  3.  21 1),  mit  tat.  barlia  (b  statt  d 
McA  r  «M'e  »11  mbttia  —  woH)  tümmend. 

Balle,  ein  b€il  mit  breiter  schneide: 
vml  luhawcti  .il)«'  >;(*ine  tafohvpn'k  mit  IhmI 
villi  barteil.  ps.  7  4,  6;  zu  eirirr  liartcn  oi- 
cb€0  ffluss  man  barlcn,  bciic  vnd  exle  iia- 
bea.  titekr.  37*.  i»  1$.  fli^miri« Mehrte 
audi  aUwmfioaffe  gehnmeht:  da  man  mit 
biirteß  wirfTl  vnd  sipcken  vnd  slnngcn  ficbl. 
Bill.  I.  419''  (</<■  UVffp  fer.  3,  358). 

mhd.  barle  (Z/en.  1,  90),  ahd.  barla 
(ffroTd.  212). 

lirlicbl)  einen  hart  habend:  roenner  vnd 

fccrlnhtr.   Ff"!.   2.  lOS*. 

Bämelf  (b  i  i  wnir),   m.  enUlellle  form 
für  werwolf  d.  i.  manwolf,  Xvxav^Qtanog : 
«uere  deodschco  beiMen  einen  beerwoUT 
«las  die  gnecben,  lo  es  jnen  bekand  gcwest 
i'nxT('iixöf  ponant    hatten.    (Iis  thicr  ist 
tmr  ein  w  nlfT,  .ilior  es  ist  vom  ii-iiHVI  Im- 
»euen,  zcrreissl  vnd  zerbricht  alles,  vnd  cnt- 
l«bel  aBen  geieebt  vnd  wolTen.  Jen.  7, 
393* ;  der  bapel  mit  seinen  rttmiscben  car- 
dioelo  nichts  anders  ist,  denn  .  ..  de^  sa- 
lin?; loif.hnlTligc    wonung,   der  durch  jn 
nur  scliadcn  thut,  beide  der  kirchen  vnd 
policey.  wie  ein  beo^oBT.  wider  das  hapstum 
Minn.  (1545).  Dij^  (ibr  ftajMl  Ut)  ein 
rechter  beerwoIlT.  ehend.  Viiij";  wucher  ist 
«"in  pros  vnpehewr  monstrnm  \vi*>  nin  Ix-cr- 
WüIfT.  an  die  pfarrherm  icider  den  wucher 
Pt  predigen.    (1540).    lliiij'';   gotl  gebe 
dSB  blathunde  vnd  blrwolf  {Faber  brief- 
fmmlung  s.  35:  beerwolf)  seinen  lohn,  de 
Wette  br.  5,  Si^).  —  Alberus  dict.  aj\- 
u^xioXvxo^.  i.  ursinus  lupu.s.  einn  beerwuUr, 
weerwolfT, 

Birwiüich,  «0»f/b//«nr%:da9lesleiiiche. 

fressende,  beerwOllBsch  monstrum  zu  Rom. 
trider  das  hapstum  zu  Rnm.  ( 1 545).  Aa  iij' ; 
viel  nielir  isls  r>inc  beerwoinische  kirchc  de«? 
liapsts.  wider  die  32.  artikel  der  iheoiogen 
MmLSuen.  (1545)  Bij*. 
Basnnner  s.  posauner. 

Base.  f.  eigendirh  mu}  ursprünglich  des 
r^Urs  schfrester ,  dann  auch  (h^r  muKer 
Schwester  [h'eiser  sberg),  endlich,  wie 


«cAon  im  voe.  indp,  leiil.  mUe  lal.  [pasen 
rtil.  immipn  consanguined]  und  bei  Luth., 
veruandlin  überhaupt:  wenn  ich  eine 
basen  oder  nahe  blul  freundin  bette,  ton 
demjüden  fmd  jren  lügen.  (1543).  cilj«'; 
der  Iropff  ist  nicht  werd,  das  er  ein  solch 
fein,  clir  licli  wtüisIiiMo  sol  zur  basen  haben, 
ein  lalndtn  oder  wullhu  sidl  simh  basc  sein. 
ebcT^.  in  der  bibel  und  sonst  gebraucht  L. 
da$  miUeld,  was«,  weU^ee  man  sehe. 

mhd.  Ii.iso  (Den.  1,  02),  ahd.  f  ti  isa 
(Graff.  3,  215).  über  die  sehr  wahrsdiein- 
Hrhe,  aber  noch  nicht  genügend  aufgehellte 
veru  andlichafl  mit  vdler  tgl.  Grimm  uHb. 
t.  1147. 

Bnsillske,  m.  fabelhafte  schlänge,  die 
köpf  ßügel  und  fü.sze  des  hahnes  hat,  ueil 
ron  einer  hrutf  aus  einem  hahnenei  ausge- 
brütet, und  mit  ihret^  blick  tödlet:  der  ba> 
siliscus  tOdlet  alleine  aus  dem  gesiebte. 
ausleg.  der  euang.  von  ostem  ete.  ( 1 527). 
Rvj\  in  der  bibel  iJes.  11.  S;  14,  29,  tro 
die  bibel  v.  j.  l  54.')  dan  f.  e\\\e  hasilisko  hat; 
Jer.  8,  17)  ist  es  wahrscheinlich  die  ge- 
kSrni»  viper,  ceraitei  eomniiu. 

Bnit»  m.  oder  n.7  4ie  tmfer  der  äuexeren 
harten  rinde  (schale)  liegende  feste  kaut, 
deren  man  sich  zum  binden  bedient:  wenn 
man  mich  bunde  luil  sieben  seilen  von 
ftisschein  hast»  die  noeh  nicht  v^orret  sind, 
so  würde  ich  schwach.  ricAC.  16.  7. 

mAd.  Iwsf  )n.  und  n.  ilien.  1,  02),  oAd, 
|,,-,s(,  fYr  ri///":;,  2 1  D  ),  wahrscheinlich  von 
\>\m\enal)zuieiien.tgl.  G rimmwtb.  \,  1 148. 

Bästen  (besten),  von  baU:  das  gerflste 
von  Stangen  vnd  bestehnen  stricken  sugerichl. 
(ischr.  44*. 

Bitstarf^  inu-heliche.i  hind :  dar/u  war 
er  (pabsl  Clemens)  ein  baslarl  oder  liuren- 
kiiidl.  tischr.  237'';  seid  jr  aber  on  Züch- 
tigung ...  so  seid  jr  bastarte  {p6&ot)  vnd 
nicht  kinder.  llebr.  12,  8;  dauon  diese 
n»'we  jfldnn  l»aslartp  gar  nichts  wissen, 
j  OH  den  Juden  vnd  jren  lügen.  (l543)Lij\ 

älter~nhd.  basthail  (tue.  tncip.  teul. 
ante  tat  cy*;  Nümb»  Übet  v.  j.  1482). 
rri/iif.bastart,  basthert  (Ben.  1, 93).  das  wart 
ist  uns  zwar  aux  dem  mman.  zugeführt. 
niehtstU'sloueniger  aber  niit.ts  es  für  ur- 
deulsch  erklärt  werden,  indem  aUn.  baalardr, 

27* 


Digltized  by  Google 


BASZ 


212 


BAT2E 


bastharttr  (—hart  wie  basl  d,  i.  tmecM) 
der  name  eines  ichwertet  itL  vgl  Grimm 

tctb.  \,  1150. 

la»S  (bas),  der  jetzt  veraltete  comparativ 
lu  dem  aiverb.  wohl ,  also  gteiehbedmUmd 
mit  dem  Jkeufe  aUgem^  daßr  gebrawshlen 
besser,  comp,  des  adj.  gut.  t)  in  bemg  auf 
das  verbum  des  Satzes :  wol.m,  wir  wollen 
ilicli  hiis  plngoii.  I  Mos.  10,  0;  \h:\\)  hat 
Baal  wenig  gcdiencl ,  Jeliti  wil  jra  bas  die- 
nen. 2  kSn,  tO,  18;  die  matter  haben  alle 
sSncliel),  viul  gcrcl  dorh  7,u  wimIpii  eine  tocli- 
Icr  bas,  denn  der  son.  Sir.  23;  nU  wol- 
let jr  jn  bas  verhtiroii.  npost.  gesvh.  23,  15  ; 
{es  Jicht'inei),  das  ylutr  licbler  zu  viel  Izcyl 
vnd  papyr  gehabt»*  derselben  nil  halt  wistl 
pasz  an  zu  werden,  dan  das  er  mit  vnsawe- 
ren  wortcn  die  wnrltcyl  angrilTen.  et/n  ser- 
mon  vou  (1cm  ablas.  (1520).  Aiiij'':  seyn«! 
CS  docli  «laliyn  kuiuuicn  ist,  das  «'hlicite  Wey- 
her mehr  bibiren  künden  vnd  christliche 
sache  basz  vorslahn,  dan  doclor  Eck.  von 
den  newen  Eckhrhfn  hüllen  rnri  lugen. 
(1520).  Bij';  cyne  kw  wenn  sie  kalltel  isl 
basz  bekand,  denn  diszcr  kunig.  atiszleg.  der 
ep.  tnd  euang.  vom  efwUtag  ele.  (1522). 
hhhiij*;  o  das  die  propheicn  vorliyn  has 
slndirtcn .  clio  sie  hücher  atislicssen.  das 
ander  teyl  tcidderd.  In/ml.  prnpheten.  ( 1 525 1. 
Miiij*;  dis  kan  luan  niciil  bas  alimalen,  denn 
bey  den  ezenipcln  zu  vnsem  zeyiien  gang- 
haülig.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang,  vom  heyl, 
dreylionige  fest  etc,  (1 525).  Biiij* ;  die  spende 
nadcl  bas  «stecken,  ebend.  Üij*;  bas  ans- 
slreichcu.  ebend.  nniij'';  cm  apostel  isl 
hoher  denn  ein  prophet,  laut  bas,  denn 
apostel  ist  bober  denn  prophet.  vom  o&erni- 
mal  Christi.  (1528.)  raij';  kiawcl  mirli  je- 
mand, so  knn  ii'I)  •'>;  wnl  Ims  jucken  vtul 
kutzeln.  das  vctmcinliich  keyserlich  ediel. 
(1531).  Cütj*;  dein  weih  wird  dich  so  lieb 
nimer  haben ,  das  jhr  nieht  da  neben  ein 
ander  l»as  gefallen  werde,  eine  hochzcif 
predigt.  ( 1  53 1 ).  b  iiij^;  wie  wnl  sie  ( die  rrrhei- 
gzung)  yn  des  durch  Dauid  vnd  vil  propbeten 
yiiier  basz  vnd  basz  voniewel  vnd  vorklerel  isl. 
egn  «ennon  von  dem  n.  lest.  (1520).  Aüij\ 

2)  von  den  ahd.  und  mhd.  zahlreich  vor- 
handenen rerbindungni  der  pnrfilicln  lifi- 
hcr  nieder  näher  ferner  u.  s,  w.  mit  baz  be- 


gegnen nM.  nur  noch  wenige,  am  längäen 

dauerte  ftirbasz  (s.  d.) ;  bei  Luth.  kommt 
vor  hinüber  bas:  p^tron  miUcrnachl  ligt  der 
bcrg  Libanon,  vnd  iiinüber  bas  Damascus 
vnd  Syria.  vorr.  oi^  den  propkHen  Jt- 
totam.  Binde  eil  7,  343.  bas  enhtadcr: 
wie  aber  das  war  scy,  das  vns  Christus  yn 
srtmmenl  die  sflnde  vergebe,  Wüllen  wyr 
lias  enliyndern  spat  en,  das  ander  theil  md- 
der  d.  hyml.  propheten.  (1525).  Liij'';  reich 
Arabien  ist  has  enhyndem  (^edr.  erhyndan) 
gegen  dem  morgen,  vher  dat  etile  bncb 
5fose.  (1527)  ciijV 

3)  die  mit  dem  alten  instrumentalis  gt' 
bildete  partikel  des  diu  paz  eo  melius  {der 
reranegd^de  gen.  des  hängt  von  dem  in- 
strumental diu  ab)  lautet  bei  L.,  ine  schon 
mltd.,  in  der  rvgel  doslc  Imsz  (bas):  an!T 
das  mirs  desie  bas  gelic.  1  Moa.  12,  13;  aull 
das  sie  deslcbasz  sludiet-eien.  an  den  chritl' 
Hdten  adel  ( 1 520).  Giiij** ;  anff  das  sie  dis 
not  zum  gebet  deste  bas  ffilon.  vom  kriegt 
triddt'f  d.  lürcken.  (1529).  Ciij' ;  d.is  raati 
aber  sohlis  deste  bas  versti'lir.  der  IIO 
psalm.  (158Ü).  Viiij*;  t'cre</i;t'/ideslcrliasit: 
da«  sie  durch  das  liebt  des  geselxes  ybr  voT' 
inaledeycl  naiur  dester  basz  ehrkenneUa. 
dfi.^  mngnifical.  (1521).  !j*.  r^/.  de>tn. 

Baten,  li.uioii,  hrlfen,  nützen:  shidiim,  ich 
niacbts  .ihit .  das  jr  goiies  dienst  sie  nichts 
batet,  vnd  jre  lere  sie  nichts  hallT.  Aeeft. 
20.  25  in  den  ertten  anegg.  der  propheten, 
später:  dasjr gutlesdienst  jnen nichlsniUzotf. 

nach  n  vi  mm  wtb,  1,11  r>9  f.  nicht,  «fi< 
man  gemeint  hat,  aus  der  nteäeräewtschen 
spraäte  erborgt,  tcndem  mU  atter^M. 
badmen  gedeihen  von  tthd,  pata  hUfe  (in  nn- 
paU!  leniuB  Graff  3,  327).  in  der  schrift- 
sjirarhe  ist  das  irorl  icahrend  der  zweiten 
Ualjte  des  11 .  jh.  erloschen,  vgl.  Vilmar 
tdtof.  22,  wo  ttodk  batiich  «  nUuHd^  (an 
welche  kein  arbeit,  kein  nachpaurscbsflt  ett- 
was  bathch  werc.  Ferrari us  von  dem 
(jrm''iru'u  riuf:e.  Mnrfmrg.  1533.  Gj**)  AdM« 
amjcluhil  ic erden  können. 

Batengeld,  n.palhengeld(1):  dergeistaber 
ist  das  kleine  bentelein ,  da  das  baiengdd, 
d;is  unf;<^rischegold  innen  lif-gel.  tischr.  198'. 

Batip  ([inlzo),  m.  kleiui:  mürtzf  im  tr^rth» 
von  4  kreusern,  welche  zuerst  gegen  enäe 


Digitized  byJ^G|]^ 


BAU 


m 


BAUCHKtaSCHT 


de$  1 5.  jh.  SU  Bern  tnil  dessen  wtippen,  dem  j 
bann  [bat:,  beU)  geprägt  wurde,  w^urderl 
Mm:  il«r  peleri  pfenning  ist  bey  vns  ein 

halber  palzen.  Jen.  G,  52  r. 

Bai,  m.  1)  die  handlung  des  baucns:  rtn 
sagten  wir  jneii  wie  die  iriHiiiuT  liics.sci),  die 
«Gfseo  baw  tbctCD.  Esra  5.  1. 

2)  a«iN/iaKm,  gtbäude:  sihe,  welche 
steüie,  vnri  welch  ein  baw  »Idas?  Marc. 
13,  I ;  wir  wissen  aber,  so  vnser  jr<lirlt  Ii  uis 
Jicser  lullten  zuhroclien  wird,  das  wir  einon 
baw  haben  von  god  crbawcl.  2  Cor.  5,  1 ; 
Usl  meyn  vnd  aller  lerer  aaszlegen  nur  eyti 
gtrnstaeyo  sum  rorliten  baw.  auszleg.  der 
ep.  rnd  eunng.  vom  chrislag  etc.  ( 1 522).  1 1!  S**. 

3j  im  Imu  Ii.'iiten,  imsland  halten:  vnd  li.ili 
jn  im  baw,  den  deine  rechte  gepllantzt  hat. 
pi.  80»  1 6. 

mhd.  bü  gen.  bi^wcs  {Ben.  1»  289).  ahd. 

bu.  [m:  \  fira(f  3.  17). 

ftaach,  T/1.  1 1  '/'*r  (//'(•  i'ingeiceidf  mlhul- 
lendekörpertJtcii,  uiUerleib :  das  hcubl,  hriisl, 
■nach  md  bein.  da«  1 5.  eap.  der  ereten  ep. 

Fmli  on  d.  Corinther.  (1534).  Oij*; 
einen  Ireudel  niari  kl  vnd  bantieninirf'  mis 
•Ifr  messen  nirulH  ii,  den  banch  da  niii  zur 
ncereo.  au//'  dai  vermeintlich  keyserlich 
eüeL  (1591).  Dij*;  eine  liantierung  vnd 
jarauarokt  draus  machen,  da»  wir  den  liaiicli 
damit  weiden,  tcider  das  bapstum  zu  Rom 
(1545).  Qj'';  OS  witt  dir  ylic  ntl  dnr  bauch 
tUuon  aufibreslen.  ausleg.  deutsch  di's  v.  u. 
(1518).  H|'' :  wenn  einem  vollen  nQnch  der 
banch  kurret.  ein  widSerruf  wtm  fegfemr. 
(1530).  Ei*;  euff  deinem  banch  soUu  geben 
vnd  eriion  essen  «lein  leben  hw^.  1  jf/o.<t. 
3,  14;  gleich  wie  Jonas  war  drey  läge  vnd 
drey  oacbt  in  des  Walfisches  bauch.  Matth. 
11»  40.  in  verMtHeher  bedeutmg  snwei- 
Im  für  den  ganzen  menschen;  so  nennt  L. 
dif  mönrhe  di"  IipIm  fi  liencbe  vnd  fresziinge. 
euang.tun  den  tzehen  aussetzigen.  (1521). 
Ciiij*;  die  treler  sind  jiner  lUgcncr,  böse  ihier 
vnd  bulebenche.  Tit.  1. 12.  tfrickwSrter : 
wenn  man  cim  bawm  flehet,  so  wechst  ybm 
der  b;uii.li  (nird  er  s(olz'\.  ron  heimUrhen 
rnd  gesUili'n  brieffen.  1^)2?)).  Kj' ;  die  kiit' 
gehet  uugra»!>  bis  an  den  biiiicii  {findet  reiih- 
äehweide),  ftanepotf.  Wittemb.  (1545).  Aij\ 
2)  (nncAarf^  vorfrttemle  wolbwg:  an 


dem  reifle,  der  vmb  dtti  bauch  des  kn^nfTs 
bcrgicng.  l  kän.  7,  20;  beide  beuche  der 
knenffe.  t  ehron,  4.  12. 

mhd.  bikli  {Ben.  I.  275),  ahd.  bAcb, 
pucli  (Craff  3,  42),  der  lautvfr.trhiehung 
geinäsz  stimmend  mit  gr.  qdyog  esser  von 
(f  uytry  essen,  verzehren,  und  also  Ursprung" 
lieh  der  speise  in  sich  aufh^mende  leibes" 
ihvil.  vgl.  Weigandwtb.  1,  il2.  Grimm 
wtb.  I,  1103. 

Banchdieb,  m. ;  das  beisscn  ni(  hl  scbleciilo 
bain  h  dicbc,  sondern  gottcs  vnd  des  hiiuel- 
reich»  diebe.  sermon  auff  Malthei  xxij. 
(1535).  Ej'';  aush-tj.  dei  ep.vndenang*von 

n--l''rn  fh-.  (  1  r)4  I \.  1)05*. 

fitluchdieuer,  »*.  ventri  dedifns :  die 
bnuclidiener  vnd  fressliiige,  die  siiul  diin-h 
den  raben  bedeutet,  die  durch  das  predigen 
nichts  suchen,  denn  das  sie  genug  haben  i 
vbrcn  wanst  fülleir.  rbcr  das  erste  buch 
Mose.  (1527).  ^iiij'';  yrm  allon  prophclcn 
werden  .sie  geyi/ig  vnd  biiiahditiuT  geschol- 
ten, der  prophet  Sncharja.  (I528j.  Hij*; 
tvie  retllich  vnd  hrom  der  herr  ist ,  so  sind 
auch  seine  bnuchdicner.  Jen.  3,  188;  e.s 
{die  mönche)  sind  banchdieuer  vnd  sew» 
rangen,  tischr,  266*. 

Baiehdiensl«  m.  viiagulaedsdiSlla:  somns 
freylicb  damit  golt  nichts  gedienet,  noch 
vnseriii  ^'lauben  gehollTen  sein,  sondern  ein 
Intiler  banchdiensl  vnd  £rpfrp<!se  draus  wer- 
den, das  diese  wort  Christi  noch  [est  stehen. 

(1527)  .  riiij'';  eitern,  so  wol  kinder  haben, 
die  sie  sn  goltesdienst  liehen  künden ,  vnd 
liehen  sie  allein  zum  banchdiensl,  Luth.'s 
vorr.  auf  die  schrift  J.  Menü  „oecottomta 
chrisliana."  1529.  Aiij^ 

Bauehfülle,  wir  nur  auff  die  bauch- 
fülle  sehen.  hausposL  Wittemb,  (1545). 
u  iniertheil  78^  —  ahd»  büichvulle  {QraffZ, 
484). 

RuuchgolVi».  nein  ei  ((/oli)ist  nicht  ein  inam« 
Dion  odder  bauchgoll.  der  prophet  Sacharja, 

(1528)  .  Yilij«. 

Bucbgölie,  m.  als  were  er  (gotl)  ein 
uKimmon  odder  bauchgÖUe*  e6end.  (1528). 
Zij". 

Benchknecht.  m.  was  bauchdicner:  eint 
CS  nitbetriegervnd  tugener  die  bauchknecht? 
euangeUnm  von  den  Uehen  ausxsetsigen. 


Digitized  by  Google 


SAUCULEURG 


214 


BAIEN 


(1521).  C]';  ein  ehwucliiigcr  vnd  bauch- 1 
kuochu  wiMr  da*  hapthm  xuBam,  (1545). 
Tiiij*. 

Baufhichre,  [■  li.'ll'^n  ilas  eiiangclimn  fdr 
eine  bauclileif,  daraus  man  lerne  fressen  vml 
s.uillVn.  Eist.  2,  l  IG'. 

BauchlUg^  m.  was  bauclidiener,  bauch- 
kuecbt:  weil  ich  höre,  dasx  ir  nMki  wich 
massige  Üreszlinge  und  bauchlingc  habt,  wie 
wir  uikI  auch  niemand  darben  lasset.  Jen* 
2,  231*  bei  Grimm. 

BiuichiiahniBg.  f.  alimentum:  man  vnd 
w  cib  sül  zwar  bleiben  der  nalur  vnd  person 
uach,  aber  nichl  also,  das  sie  kindcr  «eugen. 
haushalten  oddermitbaachnat  ung  vinb^clun. 
das  15.  cap.  der  ersten  ep.  «.  Pauli  an  die 
VQrinUitr.  (1534).  Pij'. 

Baarhpfaffe ,  m.  dnrunib  winlu  avicli  g*  - 
wisbch  uitbl  gewandcU,  sondern  cilel  brod 
vnd  wein  geopUerl  vnd  den  fromen  christeii 
milgetedet  haben,  deinen  baurh  tu  enicrcn. 
du  banchpfaff  vnd  mda  golles  pfafT.  von  der 
winckelmesse.  (1531).  q":  «^i"  ptarrber 
odpr  prodiger  m»1  sludui»  viid  vnler  allericy 
bUfher  sich  vben.  so  gibt  jm  goU  auch  ver- 
stand,  aber  bauchpfairen  lesst  er  ledig. 
rwndgl  tu  5tr.  39»  !• 

tfeiehl^gt»  f-  banchlobrr»:  bcy 
fürslen,  prnfen,  edellenlcn  vnd  aii)|'U.'utoii, 
bürgpni  viid  bawern  gebeU  durch  aus  also, 
das  man  das  euangeliura  Rlr  eine  banchpre- 
digt  balle.  £ial.  %  146*. 

BMChretch,  n.  regnumventris:  vnd  ich 
sol  goll  vnd  sein  reich  schcndlich  hin- 
wcröen  vnd  faren  lassen,  das  i(  Ii  dis  ynOelig. 
lüdlich  bauclueich  neme  filr  jenes  göttliche, 
vpvcrgengliche.  den  6.  6.  v^d  7.  Mf»  *• 
Matlhei.  {1532).  tiiijS 

Bnnchserge,  f.  sorge  für  den  bauch,  cura 
ventris:  (viel  pfarrlm  r  vnd  predigcr)  ver- 
arhlen  beide  jr  anipl  vnd  diese  lere,  etliche 
aus  grosser  hoher  kunsl,  etliche  aber  aus 
lauter  faulheit  vnd  bauchsorge.  Jen.  4, 385''; 
jre  kinder  ganU  vnd  gnr  von  der  lere  xiehcn, 
\nd  nllciii  auff  die  naniiigf  Mid  bauchsorge 
sirli  -eben.  5,  173' ;  also  lial  hierail  der 
berr  Christus  die  jüdcn  abftiren  wolleii  von 
der  baucbsorge.  BUl  2,  149*. 

WtmtkwA,n,ltibidmerun;  einvnseitiger 


fraa  schlcfll  vnrflgig ,  vnd  hat  das 
vnd  bauchweho.  Sir.  31.  21. 

Baien  (bawen),  aetUßcare,  cokre,  mhd. 
bu\ven(biuvve»i,  bouwcn],  proel.bAwelc  [büie. 
bouwcle],  pari,  gehüwen  [gcbonwen],  oM. 
pAan,  praaf.  pAla,  pari,  ktpüan.  die  siarke 
form  gehauen  erscheint  einigemal  auch  nocA 
bei  Luth.:  vnd  wirl  {die  chrisiliche  kirthe} 
für  Murner  vnd  allen  papislen  wol  bleybean 
cyn  gcyslliche  statt,  die  ym  gcyst  vnsidit- 
lich  auir  den  fei«  Christum  gepawen  ilell. 
auff  das  vbirchristlich  buch  bocks  Emssers. 
(1521  I.  Kiij';  dio  kirche  ist  auÖ'deapabsl 
gepawiii.  ebend.  Kij*. 

Ij  aediftcare,  sudl,  haus,  thurm,  nwaer, 
allar  hancn:  Woah  aber  bawei  dem  lierra 
einen  allar.  l  Mos.  8.  20  ;  wübulT  l.i^sl  vn« 
fiiK'  slad  \n.l  tltiirn  Inwfin.  11,4;  Jacolt  zog 
gen  Sucholh  vnd  bawel  jni  ein  haus.  33,  l<; 
l  sia  bawel  auch  Schlösser  in  der  wUsiea.  l 
dtroH.  26,  10;  fcompt  lasst  vna  die  maurea 
Jenisalem  bawen.  Nth,  2,  17;  au  wyr  wol- 
len nichl  verwerffen,  dns  nnii  ?ii^m!irli'^  Itr- 
chen  bawc.  von  hauffshandiungvndu  uclier. 
(1524).  Küi*";  noch  bawen  wir  pasleyea» 
walle  vnd  gro.«sse  gewallige  Festung,  tischt. 
63»;  den  sie  (JTflfte)  mus  ein  schemdia 
bawen.  de  Welte  br.  6,  318. 

2)  rolere,  das  fcld,  den  .nckcr  bauen:  tl^ 
lies  jn  goll  der  herr  aus  dem  garien  Wen, 
das  er  das  ieldbawet.  da  von  er  gewwi« 
ist  1  Jfof.  3, 23 ;  wenn  du  den  acker  bawen 
wirsl,  sol  er  dir  fori  sein  verraflgcn  nicht 
p;cben.  1,  12;  er  feret  leichlffrlip: . .  •  vn»! 
bawel  seinen  weinberg  nichl.   Biob  24,  IS. 

3)  habiiare.  in  der  redeniart  das  d«* 
bawen  In  der  fremde  «ooAm;  damit  er 
auch  noNge  ein  ancler  wcsen  anfahcn ,  dibey 
er  bleilten  und  nicht  so  in  der  jrrc  ewiglirli 
das  elend  bawon  müsse.  Jen.  5,  2t)7M<^ 
Wette  br.  3,  54 bj.  vgl.  elend. 

4)  formare,  exetnure:  vnd  gott  der  harr 
bawet  ein  weih  aus  der  riebe.  1  Mos.  2, 
22:  vnd  tnereke  das,  als  goll  das  woib  am 
der  riebe  des  maus  machet  brauchel  der  lest 
eben  das  worl  bawen  . . .  gerade  als  solle  e$ 
ein  haus  wenlen.  vber  da*  enit  H^ihee. 

(1527).  JiKf. 

5)  abstract,  erbaurn,  bereiten:  es  »sl  ein 
wunderlicher  geist  {der  icufel),  der  aus  einer 


üigitizeö  by 


BAUER  215  ltAÜEfiKCN01Gk£lT 


gering«!  sOnde  soleh  eise  angst  anricblen, 

vnd  solche  helle  bawen  kan.  Jen.  5,  60^ 
6)  bawcii  hcissel  ym  allen  leslamcnl  kin- 
iler  leugen.  .  .  .  gnft  h.iwel  den  elnTiKclieti 
wetbeni  Ueuhei,  das  isl,  ergab  yliii  riüclilc, 
das  sie  viel  kinder  irugen,  machte  yhn  die 
htüsiT  vol.   vbtr  da»  erat«  dneik  Mose. 

(I527j.  oiiij*. 

übt-r  dir  etymulugie  von  bauen  s.  ti  r  i  m  in 
vlb.  l,  1170/.  vgl.  kl.  schrißen  3,  1  i  3  ff. 

lucr  (bawer>  baur,  bawr).  m.  agricoia, 
IndMOim:  hat  dieser  bawr  nicht  licrlicb 
gnug  venlicnet,  ibs  tfiati  ybm  ilcn  yWv^  rei  bt 
wol  keylele?  widder  d.  hyml.  propftfli'n. 
(1525).  Kiij'';  eyn  bawr  were  gnug  ge- 
sehiBiichl,  wenn  er  lor  hochseyt  noch  eins 
M  gntte  kleyder  trage»  ab  er  leglieh  ynn 
seyner  erbeyl  Iregt.  ausleg.  der  ep.  rnrf 
fwng.  vom  heyl.  drey  hönifff-  fest.  rtc. 
(1525).  LJ*;  da  er  einen  bauru  halle  ^cben 
da  gros  holls  spalten,  der  101.  psalm. 
0534).  Diiij**;  ist  doch  nirgend  kein  bawer, 
der  aulT  der  sackpfeifTen  kan .  er  hals  gern, 
das  man  jn  tobet.  Aou>7>o>f.  ]Villemb.  ( 1  f»45). 
mnterüieil23*'.  der pi.  isi  hmreti  ti.  baiteni: 
da  die  bawren  nur  anklopfllen ,  giengen  sie 
dafaiiL  ierprofhetBabaew.  (1526).  kiij"; 
bnodert  tödte  sollt  eyn  rrunicr  cin  ist  leyden. 
e^ie  er  eyn  linrlu»"  i  n  tni  fln  Im  vrt'n  saclie 
bewilliget,  ermanuniji'  zum  friede.  (1525). 
Fiij*;  die  groben  bauren.  ausleg,  d.  ep,  vnd 
«MMf.  vom  keil,  dreyft^ii^  feH,  (1525). 
Jij^;  an  bawren  gebrachs  in  Israel,  rieht,  5, 
7:  icli  wil  deine  bauren  vn»?  j  n  h  zer- 
»diüieisien.  Jer.  51,  23;  difsinln,  so  vnser 
Uwero  toll  graet  heusen.  von  den  leUten 
mtkmihmUi,  (1543).  Xiif. 

«Ad.  bAr  {Ben.  U  290),  wü  äMeittndem 
t  fon  bauen. 

laier  (Ijaur  l,  kaf%(j :  dafiir  gL'l)eii  sie  yhni, 
«Us  er  silxe  an  ciucut  sondern  cinUelen  ort, 
vis  ein  vogcl  ym  banr.  4m  iKase  wort 
CkfM  noch  fest  stehen,  (1527).  hiiif. 

Baurrnufrahr,  m.  liipratis  würde  ntclit  ein 
i>awr,iuiirliur,  soodcrn  eiu  fUrsUa  auflrhur. 
Jen.  7,  38 5^ 

Inacrgalrede,  f.  baiMmdreck;  die  kost* 
kdicB  bauigalreden  vnler  den  aennen.  auff 
i<ii  vtrmeinmch  keyMeräd^  «dfeU  (1531). 
^t-  —  «gl,  gakede. 


Mamt!A^M,f.banem»UdK  hofe  stolla  oder  . 

bofTarl  ist  nicht  baurbofTart.  jnn  kleidem, 

scbiunck,  obcngebcii,  st  Ii  wen! /»'n  v  tu!  «lorglei- 
rlien  Taulea  slUcken.  der  IQl.psaim.  (1534). 

Umrlflch  (beurisch)»  nuticiw,  ffrob,  im- 
geschickt :  seine  tttcke  waren  beuriscb,  grob 
Mid  viHior-.«  hanipt.  der  propht  l  Daniel. 
Iir)30}.  binj*;  der  baur  hat  sehr  dit  liischo 
Itagel  an  den  Gngcru,  vnd  ist  niciil  bkiiri.sch, 
sondern  doctorisch  gnug.  das  seine  zu 
suchen,  de  }YeUe  br.  5.  731  ;  ehe  ich  woU 
siilclieii  l)t  \vi  ischen  inulwillen  ynn  vcler- 
lieber  mailil  leiilen  von  solchen  j^roben 
kunlzcn,  so  wull  ich  aiu;h  lieber  yiiren  kin- 
dem  raten  .  * .  sich  hinder  solcher  veter 
willen  verloben,  von  ähe$achen.  (1530). 
Iliij";  das  ist  aber  alles  eitel  beurich  boffarl. 
der  psalm.  (1534).  Pij'';  wie  in  der 
bäurischen  aufruhr  geschah,  de  Weüe  br. 
3,  335.  —  whA,  biurisch  {Ben.  1 ,  29Q). 

liieilacfc^  ado.nMÜee;  ich  raus  mit  den 
newen  leyen  vnd  baurn  leyisch  vnd  beuriscb  re- 
den. Widder  die  hyml.  Propheten,  f  1  525). Kiij''. 

Bancrknccht ,    m.    diensthwcht  eine 
kamem:  wilchc  {sc.  die  xeAen  geböte)  ein 
jtilich  bawer  vnd  Itawerknecht  jlaund  hdren 
kan.  ausleg.  vber  das  lied  Mose.  (1532). 
Aiiij*.  besser  Iiatrenikncchl  («.  </.  i 

Bauerkündig  (baurkundig).  hochmuUiig. 
stolz  wie  ein  bauer,  ,stolide  ferox'  {Grimm ): 
solche  ehre  vnd  gewalt  mScht  warticb  einen 
filrsten  kulzeln  vnd  Iitwc^-cii,  sondt  i  lieh  wenn 
er  bfurknntüi:  .das  er  ilcinkfl  /  i  i  T.iillw't  fciiid 
wurde,  eine  üerichl  an  einen  guten  Ireund. 
{ 1 528). Aiiij*;  der  escl  ward  auch  ein  mal  bawr^ 
kondig«  vnd  als  er  einem  le  wen  begegnet,  grOs- 
s«  t  c!  jri  hOnischvnd  sprach,  ich  grüsse  dich 
bnidcr.  Jen.  Ts,  272* ;  wie  Uzt  ellichc  scharr- 
hansen ,  auch  wol  baurkUndijto  hurgfr  vnd 
reiche  durflrUlUen  :>chreien.  an  die  pfarrherr 
wider  den  teneherxnprediffen,  (1543).  Efij*. 

lauerkfiBdlgy  ade,:  die  da  bawcrkdndtg 
viid  stolzip:It(  h  ander  verachten,  ranägl.  w 

Marc.  1.  22. 

iaucrkündigkeit^  f.  frechheil,  wildtts  tce- 
aen,  ferodat  der  adel  tu  bore  vnd  auch  sonst 
von  jugent  auff  sich  verderbet  mit  schwelgen, 
spielen,  baurkandigkeiietc.  der  101. ^«fm. 
(1534).  Qiüi*. 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


fiAlEBLÄRM 


21G 


BAULEUTE 


Baverlam,  m.  hauemaufruiir :  wieder 
adcl  im  baweiienueu  der  aller  versagste  war. 

EüL  2,  BflK 

Baiierlebettj  n. :  hcrlzog  Friedericfa  sprach, 
das  bOrgeriiche  leben  oder  das  liawerleben 
were  das  beste  leben.  Eisl.  1,  487*. 

BinerlelB)  n.  dimin.  von  li  uior,  agricota: 
ilprifirck  weis  fein,  beide  die  .stoUzeti  Ix  urlin 
villi  jüiickerliii  zu  reuITen,  dassiedcmiilig  vuil 
gehorsam  wurden,  das  14.  vn4  15.  eap. 
t.Johanms»  (I53S).  t(ij'>. 

lävrrleln^  n.  dimin.  von  liniicr  •=  fca/i^; 
was  tr  g<>tiio  li.tt,  die  sclzel  er  in  ein  hewr- 
lin,  dasz  sie  seine  iockvOgcI  seien.  iischr.2Ql^. 

kairlicllein,«.  sihe,  das  isldas  bawrlied- 
iin,  das  alle  gcii/wenstc  singen,  das  5.  6. 
Vtifl  7   rnp,  s.  Mniihri.  11532).  liiiij'. 

Rauf  rnkloppel,  m.(jrober,unges> hUffener 
mciiüch:  meine  keliia  liiszl  auch  treuitdlicii 
warnen,  das«  ihr  ja  bei  Leib  kein  banem- 
Uop|>el  zur  ehe  nehmet,  de  Welle  6r.  6» 
410.  —  alt  seheUe  noch  «»  Hestern  ge^ 
bräuchlich. 

BaHemknecbt,  m.  was  baucrknechl:  da«: 
predig  anipt  ist  nicht  ein  hofe  diencr  odder 
baumknei-hi.  der  S2,  ptahn»  (1530).  Cij*. 

Rauersrbaft,  f.  communio  rusticorum :  es 
Ital  ilif  bnwrsrhairt,  so  sich  jUl  ynn  Schwa- 
bcnland  zusauien  gevvorflcQ.  zwellF  arlickcl 
von  yhren  mlrcglichen  beschwcrungcn  gegen 
die  vberkeit  gestellel.  ermanun^e  stm  früe 
auff  die  zwel/f  artikel  der  hawrschaffl  ynn 
Schwaben.  (1525).  Aij*. — mftd.  bärscbaft 
{Ben.  \.  290). 

Bauersfrau,  f.  bäuerin:  bawers-  vnd 
bargers  frawen  sind  heuligs  tags  stoltznr, 
denn  grcfin  vnd  fürstin.  kmuj^Oit*  Jhena. 
1551).  bl.  487'. 

Bauersknecht ,  m.  tcas  luucrkncchl, 
bauernkuechl :  so  niü)[»l  goll  elvvo  einen 
bawers  knecht,  der  in  demut  daher  gehet» 
vnd  sol  jn  wol  ansehen  vnd  erheben  vber  alle 
kf'is'M-  Mid  köntpp.  Jen.  8,  220*". 

Bauerüleat«,  rujtUci,  äoi  ( bewohner :  aufl 
dem  dorll'e  bey  den  baucrsleulcn.  Eisl.  1 ,2U9*. 

Baienleitlda:  darttmb  sie  sich  auch  als 
arme  einrcUigc  baucrslenUin  . .  .  gehalten 
hah-Mi.  Fisl.  1.  209''. 

BauiTsmanii,  m.  rusticus:  nticti  der  hnml- 
wercks-  vnd  baurs  man  Jiaben  su  lauge  her 


mit  TberseUen»  schinden«  stelen  vnd  ran- 
lien  . . .  pinerpdlich  buss»^  wol  verdienet,  eine 
hcerprediyt  iciddfrden  lürclien.  ( 1  .'>29).  Ej*. 

Baaerürack ,  m.  vnd  gicngen  alle  ynu 
grawen  bauresrOcken.  laidder  die  kyml, 
prnphelen.  (1525).  AÜj*. 

Baufrstoli,  m.  was  liaiierhoflart:  mit 
(;ri)l»eni  baiirslollz,  Jm.  8,  220''. 

Baaer»f«lk,  n.  imu  sihel  was  frewd  mul- 
willens  das  liaursvolk  allenlhalb  treibt,  haus- 
post.  Il^((emb.  1545.  sommerllbeaf  kl.  71*. 

Baufrierhe,  f.  srin  sfligo«;  intsiIiclifN 
sacranicnl  f!(Mif»'n  vnd  vcrkeren  in  eine  bawr- 
zeche.  kuriz  bekeninis  vom  heil.  sacrameiU. 
(1544).  Diif. 

Banfeld,  n.  camptis  arabilis,  aefceiiand: 
vnd  sihe,  das  bawfeld  war  eine  wüste.  Jer» 
1.  2fi. 

BaHfellig^  den  fall  drohend,  hinfällig: 
dauon  sollen  sie  bessern,  was  bawfellig  ist 
am  hause  des  herrn.  2  kSn,  12,  5;  es  ge- 

manet  mich  der  weit  wie  eines  bawrelhgen 
Iniiscs.  tischr.  SS*";  darauff  solch  si  in  Imu- 
fellig  giOslin  sich  gründet,  vom  abeHämui 
ChrüU.  (152S).  Diij^  ym  glauben  baw- 
fellig. vnlerrtcAl  avf  etliek  arlieM  eie, 
(1519).  Aj"*;  derteufel  sihel,  wo  du  baw- 
(('lliL'  \n  l  vrivprwnrot  ,  da  er  könne  ein 
luckfii  liutteu,  dasij.rdp.  (1  ä^dj.Ctiy". 

Bangcld,  n.  in  folgender  tUUe  die  slener 
Sil  kßMgtidien  bauten:  der  k9nig  von  Babel 
hat  aiilTsie  gelegt,  stewrgelt,  bawgell,  bi<> 
goM'Iiefzi  vnd  da  geschelzl.  der  prophel 
Uahdcur.  (1520).  kiij". 

Bauherr,  m.  acdificator;  es  feilet  an  dem 
rechten  bawherra  vnd  scbnttherrn.  ebenda 
klij*;  es  sey  denn  das  in.ui  Cliristum  alteioe 
habe  für  den  bawherm.  vber  dos  enie  buch 
Mose.  (1527).  eij\ 

Bauhvls.  )i.  de  Welle  br.  G,  330  in  L'e 
hansreehuung. 

f^mktf  lympanum  s.  pauke. 

Bauleute,  pl.  von  baiimann,  hri  L  nur 
aedtlicanles ,  baueudr :  vnd  die  bawleul«» 
Salomo  vnd  die  bawicule  iliraiii  viid  die 
Giblim  bieben  aus  vnd  bereiten  xu  hollt  md 
steine  zu  bawen  d^s  bans.  1  kön.  5,  18; 
der  stein,  den  die  bawlcutc  vcrworflen  haben, 
tlcr  ist  zum  eckslnin  worden.  MaUh.  21,  •12; 
scliimde  beisl  ym  cbreischeii  nicht  allein 


Digitizer 


BlUUGH 


217  BEÄNGSTBII 


schmide,  sondern  allcrlev  Lawleule ,  tlie  zti 
bawcn  gehdrun.  der  prophel  Sacharja. 
(152S).  Uij^  {der  heil,  geiit)  öOenllich  vnd 
gewaltJglich  geweissagt,  das  in  der  heiligen 
ktrehen  wfirdcn  mit  vnter  sein  liUlUero» 
«Ir/iern,  hewern  Itnwieule,  das  ist  leriT.  von 
den  conciiijs  vnd  kirrhen.  ( 1  53!)  !.  Hinj'-. 

BälUcb^  too/  erhalini,  in  gutem  ziulande : 
m  fromb  golUfttrchiig  weib  hell  jr  heusz 
ih  beolieheiD  wesen*  luehr»  813';  es  ist  ein 
all  hausz,  wenn  es  nicht  ein  hauszuatcr  hat, 
der  es  in  hcultchcin  wescn  erhell.  Eisl.  l, 
492*.  —  heute  ohne  umlaul  baulich. 

Baia.  m.  aHwr:  vnd  goU  sprach,  es  lasse 
die  erde  auffgehen  gras  vnd  kraut,  das  sich 
besame  vnd  rnichlbare  bewme.  1  Mos,  1, 
I  f :  vnd  p:oll  dcT  hf-rr  lios  niilTw.ichsen  aus 
der  erdea  allerley  bewine,  lüstig  au  zusehen 
md  gut  zu  essen,  den  bawm  des  lebens  mil- 
len  in  garten  vnd  den  bawm  des  erkentnis 
gutes  vnd  bOsea.  2>  9 ;  es  ist  sdion  die  axl 
den  bewnicn  an  die  wurtzcl  gcippt ,  d.irtinil) 
welcher  bawm  nicht  pnte  fruchi  briuget, 
itird  abgciiawen  vod  inü  lewr  geworfTeo. 
Jfottfc.  3, 1 0 ;  ein  jglicher  guter  bawm  brin- 
get gnte  früchle,  aber  oiii  fanler  bawm  inin- 
gel  arge  Trüchte.  7,  17;  man  spricht,  den 
bäum  sol  man  beugen,  weil  er  jung  isl,  wird 
er  alt,  so  wil  er  vngebogcn  sein,  der  101. 
pfoftn.  (1534).  Sij\  den  bäum  auf  beiden 
achscin  tragen,  xtcei  herren  dienen  wollen: 
hin-kcndc.  das  isl  die  den  Itawin  ntilT  hridcn 
achseln  tragen  lienen  goU  vnd  dienen  ducii 
auch  dein  leutci.  randgl.  tu  ps,  35,  15. 
vgl.  acbiel. 

«M.  bonm,  jrf.  boome  {Ben,  1,  227). 

oAd.boum,  poum,p/.  poiunä  (6rra/^  3,  1 1  5  ff), 
goth.  b3g\i)<  pl.  bagmös.  nach  Qrimm  mit 
bauen  zusammfugehörig, 

ImibUtt  f  n.  foUnm  oHnnrU:  wenn  ein 
berts  verzagt  vnd  erscbrocfcen  'wird,  so  isla 
reicher  denn  kein  wasser  noch  Öle,  das 
sichs  ;ir)r!i  fiircl^fet  i  wie  die  schrifll  sag!»  fiir 
em  rau^chciidon  li  iiiinblal.  swo  predigt  auff 
^thdertaulfe.  (154Üj.  Mj^;  oieynslu  das 
>elcli  wem  von  gensxfedem  vnnd  bawm- 
Meliera  gesagt  sind?  wider  den  faUeh  ff9- 
nanUen  geystlichen  staxd  fl'>'22).  Eiiij''. 
—  mhd.  boujublal,  p/.  buuuiblaleu  {Den.  1, 
202). 


Banmelsterj  m.  \)  architeclus:  ich  von 
golles  gnaden,  die  mir  gegehen  isl,  Iiali  den 
gruud  gclegl  als  ciu  weiser  bawmeisler. 
1  Cor.  3,  10.  der  man  mit  dermesschnnr 
isl  Christus  vnscr  brrr,  der  einige  bawmeisler 
des  ncwcn  Jerusalems,  der prophet Sacharja. 
(152S).  UIIJ^  2)  aedilts :  (der  bapst)  nenucl 
dm  guli  hauszballler  yuu  gollis  gultoni,  die 
izu  nichts  nutz  sind,  denn  das  sie  welUlicher 
bcrrn  rendmeysier,  schosser,  pOeger,  vogte, 
l)awnicysh  1  ....  weren.  ausxleg.  der  ep. 
vnd  euang.  des  aduenls.  (1522).  (>iiij'':  da 
lies  cyn  wcyscr  radl  aufT  solch  ansuciien  fur- 
fordern  die  baumeysler  vnd  Obersten  der 
si  lbigen  pCirre.  wmb,Henrieo.  (1525).  Bj*. 

mhd.  bdnicistcr  (£en.2*119)>  &ter-^nM. 
auch  bilwctneisler. 

Banmgarlen ,  m.  ynn  einer  lilsligcn  awe 
odder  bawm  garten,  der  prophet  Sacharja. 
(1528).  Fif. 

Ranmbipfe,  f.  tcipfel,  ifAie  de*  bautfu; 
die  dl)  hin  vnd  herr  weben  vnd  laren  wie  die 
bawm  kipü'en  von  wind,  t'oit  der  beichL 
(1521).  kiiij^  vgl.  kipfe. 

BiiHleia  (beumiin),  n.  Adwneften:  wie 
die  sditinen jungen  beumiin.  der  10\.  psatm, 
(1531).  niiij';  ein  pfarrbcr  vnd  Schulmeister 
jdlanl/en  vnd  /fuyeii  eitel  jinif^c  liciuulin. 
von  den  conciiijn  t  nd  kirchtu.  (1539).  bij*. 

Innniil,  n.  olhenSl:  gebeut  den  kindem 
Israel,  das  sie  zu  dir  bringen  geslossen  lau- 
ter bawniOlc  zu  lierlilon.  3  Mos.  24.  2  ;  wie 
denn  des  bawmüls  art  ist,  das  es  dem  leibe 
scer  nulzlich  ist,  uiacbt  gerade,  storcke,  ge- 
sunde ,  schone  vnd  geschickte  glteder.  Jen. 
3.  32S'. 

Bnnmwelle,  f.  lana  arhorea,  gossipium : 
solche  ieute  soll  man  dazu  mit  baumwollen  ' 
angreifen  {sarl  behandeln)»  de  iVeile  br.  4, 
241  {im  originali  bawm  wollen). 

laiiabncke  e.  pausbacke. 

Bansen  s.  pausen. 

Bauwerk,  n.  der  tcuird  üchl  &»-h  nho  an 
vnd  macht  dir  bdse  gewissen  vad  wil  dis 
bawwerk  hindern,  der  prophet  Sacharja* 
(1528).  Miij*. 

Beangsteu  (beengsten)^  was  das  einfache 
«ngsi'  Ti ;  das  sind  alles  wcrck  der  gedreng- 
leu  vnd  bcengstcn  gewissen,  auszleg.  der 
ep.  vnd  euang.  des  aduents.  (1522).  Mj'*. 


Digitized  by  Google 


BEÄNGSTIGEN  218 


BECKEN 


BeingsligCtt,  dasselbe:  koiiiinonl  Uu  mir 
alle  die  yr  beengst  iget  scyt  vnd  beschweret 
seyl,  ich  wil  (Mich erquicken,  auszleg.  deutsch 
des  v.u.  (15181.  Ciij*.  hei  Bind*  eil  feh- 
lende rar.  zu  Mailh.  1 1,  28. 

Beantwerieiij  anlwort,  bescheideriheilen : 
herr  doctor  ich  wolte  eoch  gern  etwas 
fragen,  wenn  jr  mich  redit  beantworlen 
woltcl.  lischr.  lß2K 

Bearbeiten,  sieh,  sich  mühen,  beßeisziijt'n  : 
des  allein  bcarbeil  er  sich,  das  die  gOliich 
barmher^ijjkoit  durch  ire  sacraraent,  die  sie 
bat  woUen  tein  kreflige  arsneien  der  »ande. 
die  verwundeten  in  iren  kirchen  nicht  heil  t 
vnd  gesund  machet.  Jen,  2, 286*  bei  Grimm 
wlb.  1,  1207. 

BebeOi  tremere,  $ich  Mn  vnd  her  hevegen. 
ot»  getduoinder  neUenliidenibewgm^  tein** 
{Weigand  tclb.  \,  115),  häufig  mit  zittern 
verbundt  n.  l)  hehni  der  natur:  vnd  sein 
rauch  gieng  auÜ,  wie  ein  rauch  vom  ofen, 
das  der  gantze  herg  scer  bebete.  2  Mos. 
10»  18;  die  erde  bebete  vnd  ward  bewegt, 
die  grundfeste  des  liimels  regten  si(  h  vnd 
licbelcn.  2  Sam.  22,  8;  das  ordreicli  regele 
sich  vnd  hehele  dauori.  ps.  77,  19;  wie  die 
bewnie  im  waldc  beben  vom  winde.  Jes.  7, 
2 ;  die  cardinel . . .  filiren  ein  solch  grewlich 
wesen,  das  himel  vnd  erden  daflir  beben  vnd 
zittern,  widrr  dfis  bapatum  zu  Rom.  (  |  54  7)). 
Fj'';  das  alle  crcaluren  für  ylim  wonioii  onl- 
zitlern  vud  beben,  eyn  vnlerrichluny  wie 
ndk  die  ekritten  ynn  Moeen  eitlen  tdtfeken. 
(1526).  Aijj% 

2)  beben  von  andern  sarhen  gebraucht: 
das  die  vbtTSL'li wellen  helielen  mhi  der  -(im 
jrcs  ruITcns.  ./e«.  G,  4  ;  Schlahe  an  den  knaulV, 
das  die  pfosten  beben.  Arnos.  9, 1 ;  jre  spiesse 
beben.  Nahum  2.  4 ;  er  spottet  der  beben- 
den lantzrn.  Iliob  11,  20;  singen,  das  die 
kirche  vnd  gewelhe  beben,  von  den  c<mdUjs 
vnd  kirchen.  (153Ü).  Fj*. 

8)  beben  de»  Imen»  vnd  der  güeder: 
der  gottlose  bebet  sein  lebenlang.  MM  1 5, 
20 ;  da  bebet  jm  das  hcrtz.  Jes.  7,  2 ;  meine 
gelencke  beben  mir  vbor  dem  gesiebt.  Dan. 
10, 16;  die  jüdischen  meistcr  schreiben  also, 
es  sey  ein  aolchs  (sc  das  vom  herm  an  Kain 
Smadtte  aeleA«»)  gewesen,  das  er  ymerdar 
gangen  ist  sittem  md  bebend*  «Aer  da»  er»u 


buch  Mose.  ( 1 527).  Qiij'' ;  die  bebende  knie 
hastu  bekreiniget.  Biob  4,  4. 

inhd.  in  der  Eneit  269,  30  hieben .  sowt 
immer  liilten  {Ben.  l,  III),  uic  zuwfUen 
noch  nhU.  {x.  b.  sie  snlten  je  billich  hie  zil- 
tern  vnd  biheo.  C.Adler  von  almose»  gebe», 
WtOem».  1533,  Giij'),  oM.  hihfo,  |iip«a 
(<?f«jf  3»2I). 

Beben,  n.  tremor:  sihe,  es  kompt  ein 
silirev  r!:t!ipr  vnd  ein  gros  heben  ans  t\m 
lande  vun  nuLlernacbl.  Jer.  10,  22;  du  soll 
dein  brot  essen  mit  beben.  Exed^.  12, 18. 

Becby  $.  pedi. 

Bcchrr,  m.  pocutum,  calix:  vnd  ich  hatte 
den  hecher  Ph.irao  in  meiner  band,  vnd  nani 
die  beer  vod  zudrückt  sie  in  den  becher,  vnd 
gab  den  becher  Pharao  in  die  band.  1  Jfs«. 
40,  11 ;  denn  der  henr  hat  einen  becher  ia 
der  bnnd,  vnd  mit  stardteo  wein  vol  cingc- 
schenckt,  vthI  schenckt  aus  dem  selben. 
ps.  75.  9;  vml  wer  dieser  geringsten  einen 
nur  mit  einem  becher  kaltes  wassers  trenckt. 
ITafffr.  10,  42;  wolao,  ao  ist  ein  igficbcr 
hcci)  e  r,  e  r  stehe  ym  kttten  odder  ynn  des  goU" 
schmids  laden,  odder  wo  er  wolle,  er  sey  Ifer 
odder  vol,  gleich wol  des  newen  leslauients 
/.eiciien.  vom  abendmal  Chrisü.  ( 1 528).  Bi|j*. 

mhd.  becher  {Ben.  1,  96),  dM.  becbar, 
pcchar,  pechare.  (GraffZ,  46),  em»  ki» 
bae.ir,  ItS'rnr,  miftfllnf.  baccharium. 

Bfrhlhin,  ii.  spliiier:  vom  s|ililler  oder 
becliUiii  IUI  augc.  hausposl.  WiUenb.  1545. 
»emmeHheU  74*.  aontl  aiiejk  pediUein:  wid 
der  hellen  prorttcn  nicht  ein  pechtlein  (nteAl 
das  geringste)  darwider  vermögen.  Megli^ 
ermanung  an  den  marggroffen  tu  Branden- 
burg. 1529.  Aiij\ 

dietea  hei  Grimm  moerseiekMei  fsNif- 
bene  ioort  »eheiM  dim,  vom  «M.  bith  (Bie. 
1 ,  78),  unratk,  »ehmmt»,  kekridU,  »trek  eu. 
SU  sein. 

Beck;  m.  aller,  jeizl  m  der  schrißsprackt 
ertot^ener  ümÄnu^  ßrhäeker;  wenn  da 
heck  das  hrod  tu  Hein  machet,  h^nipetl. 
H^iif(emb.  t545.  sommertheil.  59'';  tucb- 
marher,  bp(•l^en  ,  -^rhuster.  ordenwng  tjgen 
gemeynen  kastens.  { 1 523).  Diiij*. 

mhd.  becke  {Ben.  l,  76),  ahd.  backe 
(ffrajf  3,  24). 

Bedtn,  n.  fioihetgeß»»  ßr  IUi»ti§MUn: 


Digitized  by  Google 


BECKER 


219 


BEDECKEN 


TDd  Mose  nam  die  heUlte  des  blute  vnd  fhels 

in  ein  becken.  2  Mos.  24,  G  ;  darnach  gOS 
er  wa««i»M-  \n  c'n\  bcckpn.  Joh.  13,  5. 

mhä.  iiecke  und  becken  ilten.  \,  97), 
i/M.  {»eedii  MUi  pecchin  (Graff  3,  30).  aus 
ewUettol.  bidnas,  baeinttm. 

Becker,  m.  bäcker,  ein  das  hacken  als 
gewerhe  treibender:  da  will  fvn  liocker  lios- 
ser  seyn,  denn  Gyn  balbirer.  ausleg,  d*sr  ep. 
tmd  euang.  vom  heyl.  dreikönige  fest  elc. 
(1525).  J^**;  vnd  es  begab  sich  darnach* 
das  sicli  der  scheock  des  küniges  in  Egypten 
vnd  (!f  r  l)eckcr  vcrsUndiglen  an  jrein  herrn. 
1  Mos.  40,  1  ;  gleich  wie  ein  backofea»  den 
der  becker  hcilzel.  Ho«.  7,4. 

Bedcrgaasej  f.  vnd  liea  jm  des  tages  ein 
leMin  Iirol  geben  ana  der  beckergassen.  J§r, 
37.  21. 

Bffkerhaes,  n.  iml  diesen  werten  reissei 
er  vmer  aller  lierlzen  vnd  uugen  aus  allen 
beekerheuser  md  borabvden.  JBVtl.  3«  148*. 

BecktiUy  f*  bäckerin:  ewre  lachter  aber 
wtrd  er  nenien ,  das  sie  apotekerin,  kiicliin 
^nd  beckeria  seien.  1  Sam,  8>  13.  vgl. 
beckin. 

le^li  /.  hädurin,  vor.  an  1  Som.  8, 
13  Ui Bindseil,  fieieh  beck  apäler  er- 

loschen. 

Bedacht;  consideralus,  mhd.  bedähl  (Ben. 
i,  '6H.  345),  pari,  praet.  von  bedenken: 
aas  bedachtem  ral  vnd  venehnng  goues. 
«foH,  ^«eb.  2, 23 ;  da  im  d.  Gochleiis  her* 
iir,  der  sachen  zu  helffen  ak  ein  tiefl  be- 
dacfater  man.  wmmnge  an  «.  l,  dewiicAen. 
(1531).  Cj'-. 

Bedacht«  ecmidemtio ,  Überlegung,  bei 
LUIdm,:  wie  viel  mit  grOaserm  bedacht 
n'chtestu  deine  kinder.  weish.  Sal.  12,  21 ; 
iiiemönrke)  ein  vulck  sind,  das  kr:n  lvf<l;ichi 
fiocb  fursicbl  hat.  euang.  von  den  izvhen 
museisigen  (1521).  Ciiij';  bab  icli  vnlcr- 
iheniglich  gcpelen  eyn  bedacht  vnd  aufechub. 
Burkhardt  briefw.  39  ;  —  bald,  wie  mhd. 
bffdahl,  f.:  ich  scbreibe  aach  lieimliche 
bneO«,  aber  allzeit  mit  der  bedacbl,  das  sie 
der  leoffel  mOchl  verrdlen.  von  heimlichen 
tHä  t$H9Un  Meffen.  (1529).  Bij**. 

Bedächllgi  «djf.  «md  adv.  consideralus, 
omiderate:  warunib  seyt  yhi  nicbt  bedech- 
*  iig  vod  sehet  zttuor,  ob  es  scbriBt  oder  nicht 


were.  das  diese  «eorl  Christi  noch  fest 
ffeben.  (1527).  fiiij* ;  eyn  vngedulliger  Ihut 
nerriscb,  aber  ein  bedeclitiger  hasset  es. 
spr.  14,  17.  —  bedecblig  viul  wcislicb  pre- 
digen. Jen.  1,  40";  3,  29*;  man  «oUe  lllr- 
aten  brieue  drey  mal  lesen  p  darumb  das  sie 
müssen  bedechlig  reden«  OHSleg,  sehSnST 
Sprüche.  (1519).  Nij^ 

Bedächtigkeit,  f.  was  bedacbl:  beware 
glUckseUgkeyl  vnd  bedechlickcyl.  vor.  zu 
spr,  SaL  3,  21. 

Bedächtiglich )  adv.  considerale,  mit  be- 
dacht: ein  kluges  bcrtz  hamlell  I'odec  hliglii  h, 
.iher  die  kiinen  narren  regieren  nerriscb. 
spr.  Sal.  15,  14. 

BHMhCM,  sich,  dank  waßr  sagen, 

a)  mif  gen.der  aacAe.*  miriat  eurenwegen 
tlhcninlwort  das  ronfert  in  zwo  schacblclo, 
(h'r  ieh  mich  llciszig  gegen  euch  bcdanck. 
de  Wette  br.  4,  178;  ich  bedaucke  uiicb 
c.  w.  geschenker.  4«  278. 

b)  mit  abhängigen  sats:  gleicbwol  be- 
diinrke  icli  mich  gegen  e.  key.  niay.  anlls 
aller  demillif;sl.  das  dieselbe  mir  das  i»irenl- 
liehe  gleit  zu  Woiuibs  vnverbrUclilich  ge- 
halten. Je».  I»498''. 

ledaibM)  darben  (?):  lasse  inen  die  zins^ 
so  lange  sie  leben  und  bedarben,  de  Wette 
br.  2,  C59. 

Bedecken j  sudeclmn,  überdecken,  ein- 
hüllen. 1)  svsnü^:  aibe,  ao  wil  ich  mor- 
gen heuschreeken  komen  lassen  an  allen 
Orlen,  das  sie  das  land  bedecken.  2  Mos. 
10,  5;  das  der  nebel  vom  reucliwerg  den 
gnadensiuel  bedecke.  3  Mos.  16,  13;  mein 
gebcin  banget  an  meiner  haut  vnd  fleiadi, 
vnd  kan  meine  zeene  mit  der  haut  nicht  be* 
decken.  Hieb  19.  20 ;  eins  (eines)  iglichen 
leib  bedeckten  zween  fliifrol.  Ezvch.  1,  23; 
also  das  auch  das  sctnlliin  mil  wellen  be- 
deckt ward.  Matth,  b,  24;  die  {die  rolle 
Korah)  hat  gotl  gestraflt,  das  sie  die  erde 
verscblunden  vnd  bedecket  haL  die  ander 
epistcl  Petri.  (1524).  Iij^ 

2)  bildlich:  die  schände  vnser  angesiebt 
bedeckt.  Jer.  51,  51;  wol  dem«  dem  die 
vbertretlung  vergeben  sind,  dem  die  sflnde 
bedecket  ist.  ps.  32,  t. 

mhd.  bedeckeil  fJ^^en.  1,  295)»  ohd*  pi- 
decchan  (C^if  5,  101  f.) 

28* 


Digitized  by  Google 


BEDECKT 


220  BEDEÜTLICn 


;y  das  pari,  prael.  des  vorigen 
verbums,  erscheinl  bei  L.  ein'uje  mal  mil 
rückumiaiti :  P.iiiliis  selbs  icret  die  weiber 
mit  bcdackicm  hcubl  bvlCD.  Jen,  2,  16^ 

leJmky  m.  wtt  bedacht :  wie  kund  man 
sich  für  den  falschen  prophelen  bic  hauen, 
wenn  man  yhr  lere  nichl  soll  ynn  bedenck 
nenipn,  riciilcn  vnd  vrlheylcn?  das:  cyn 
christliche  versamlung  macM  habe  alle  lere 
XU  vrieylen.  (1523).  aiij^;  vnd  mUgcn 
doch  nicht  leiden,  das  man  ein  wenig 
an  irer  h'tmelischcn  sliro  vnd  golles  wcrck 
zweivel  oder  bedenk  neme.  de  WeUe  br, 
2,  540. 

tfdeikei^  mM.  bedenken  (Ben.  I.  344), 
ahd.  pidenchan  (<?ni/f  B*  1 59),  eenndtrar«, 

1)  etwas  bedenken,  erwägen,  überlegen: 
ich  bedenck  wol,  das  myrsz  nil  wirl  vnuor- 
weysl  blcybenii.  an  den  christlichen  adel. 
(1520).  Aij";  das  kUnd  jtir  scibs  wol  be- 
dencken,  wo  jbr  solche  grewd  vei|;esaen 
wollet, . « •  80  werden  leute  vrarhanden  sein, 
dir  nicht  vprf»(*ss(»n.  vennan%tng  an  die 
gcislUchen.  (15;^0).  Dij'';  ein  predjger.  der 
es  criisUicb  bcdenckl.  de  IVelte  br.  6,  ISSj 
gott  Ollis  es  den«  forsten  oder  herrn  selbs 
eingeben,  das  er  bedencko  narb  seinem  hif- 
hp«u>n  vprrmfefn,  wenn  vnd  welchem 
buhen  er  eine  zcdic  liorgen  soll*»  odfr  miissc. 

IQl,  psalm.  (1534).  CJ' ;  «bzu  lerelen 
sie  allMn  die  schupen,  die  gemeinen  groben 
Sünde  bcdcncken.  von  den  schlüsseln,  (t  530  ). 
Kiij";  das  ui!  ich  euch  am  ende  zu  bc- 
dcncken  geben,  ein  hrieff  von  seinem  buch 
der  winckelmesse.  (1534).  Cj'';  lere  vns 
bedeneken,  das  wir  sterben  mflssen.  ]»t.  90, 
12:  was  du  tbust,  so  bedencke  das  ende. 

Sir.  1,  40;  zu  Ihun,  w.is  deine  h.ind  viul  | deutet.  Sir.  \,  3;  d.uiiinlj  muste  Zwinge! 


fiir  die  kalten  vnd  nachlcssigcn ,  das  sie  sich 
selbs  bedeneken  vnd  erwecken,  deudsch  ca- 
lechixmus.  (1529).  Zj'*;  e,  k.  f.  p  wollen 
sich  wol  bedeneken ,  ob  m.  Miiii|ipus  zu 
scliicke»  sey.  ori|iNialftr.  o.  9.  /m.  1546 
im  archiv  SU  Weimar, 

Bedenlicn,  n.  cogitatio,  deliberatio:  <,. 
Paulus  slrafTl  die  (lorinllier  niclil  vin))  des  vn- 
vvirdigen  bedeuckens  willen  am  leiden  Chnsu. 
vom  «bendmül  CkrteH,  (1528).  CüiJ*;  i$ 
isi  auch  on  meiD  bedeneken  vnd  radschlagen 
szo  ferne  kernen,  eyn  trew  vermanung  sich 
tzu  Vorhuten  für  auffruhr.  (1522).  Biij": 
es  were  meynis  bedenckeus  ein  notuge  Ord- 
nung ...  das  stHII  Tmd  klosicr  widdemodi 
wurden  auir  die  weisse  verordnet,  wie  sie 
waren  im  aohug.  an  den  christlichen  adel. 
(1520).  Gii]**;  nu  bill  iclie.  f.  g.  wolt  mcyne 
bedeneken  beschlahenn,  die  ich  liiemit  zu  er- 
kennen geb.  origineUbrief  auf  der  biblioIhA 
MU  Gotha  cod.  ehaH.  379.  fol,  2  (de  WeUe 
br.  1,  207);  darum  zimel  es  sich  seubottcli 
in  der  <:achcn  7m  faren  vnd  in  bedeneken  an 
nemen.  de  WeUe  br.  4,  477. 

Bedenten,  signi/icare,  beiei(^nen ,  an- 
seichen  woxu  $em:  gleichwie  daswasserder 
lauffe  . .  .  bedeut  die  heylige  gottlich  vod 
ewt^e  gnade,  die  do  neben  wirl  prossen  in  «lif^ 
b.ecl  vnd  leib  desselben  kinds,  n/n  .^icrmvu 
von  dem  ehliehen  slandi.  (1519).  Aij\  das 
na  binden  dran  (am  «eorf  hosianna)  faii' 
tel  lieblich  vnd  bedeut  ein  herlzlich  begir, 
wie  wir  zu  deutsch  sagen,  ach  hilft,  !i  !vm 
liilf,  lullT  dodi.  das  schöne  conß^uuni. 
(153ÖJ.  hiy;  vnd  iclt  beralh,  dds  alle  Wei- 
sen so  Babel  ftlr  mich  faeratiflr  bradit  wer- 
den, das  sie  mir  sagten,  was  der  Irauin  be- 


dein raizuuor  bedacht  hol.  rrpnsl.gosch.  \,  2S. 

2)  einem  etwas  bcdeukeii,  zudenken,  be- 
itimme»:  wie  wol  er  (AttUaehut  der  edle) 
auch  vngeacbt  vnd  ybm  das  reich  nicht  be- 
dacbl  war.  der  prophet  Daniel.  (1530). 
Diiij';  es  ist  dyr  hedaehi,  aber  nicht  besclie- 
rel.  bindseil  7,  333. 

8)  sich  bedenken:  das  auch  wol  die  oott 
win  foddcrn,  das  sich  die  bedendien  vod 
beschicken,  die  ilzt  die  letzten  sind  vnd  seyn 


lexl  .»IsD  stehen  ,d3s  brod  so  wir  breche» 
1^1  die  gemciuscbaU\  des  bcdeulondeu  Icibe» 
Chrisü'.  wm  adeninurf  ChfUÜ,  (152S). 
Ej^  —  mhd.  bediolen  {Ben,  I,  327  f,) 
BedenlHrh,  gebraucht  L. ,  wie  auch  an- 
dere  st-iner  Zeitgenossen ,  für  iicdeiitend, 
sigmiicanst  gegensais  ist  wcsen(ljhch:  das 
menschlich  wort  bringt  nit  wessenlich  oder 
die  natnr  6»  halsen  mit  sidi,  saondenn 
nur  bedcullicb.  aus  leg.  der  ep.  vnd  euang. 


worden,  an  die  herrn  deutsch  Ordens,  i  \  ^'23).  \nyn  christag  etc.  (1522).  :  der  bapsl 
Aij';  das  soi  nu  das  erste  seiu,  somU  i  heil  I  macht  dreierleyvnlerscheid  der  kirchen,  ersl- 


Digitized  by  Qfidgle 


BEDEITNIS  221  BEDÜNGEK 


lieb  ein«  wttenfüdM,  d.  Lder  kirchencürper 
Tod  leib,  sum  andern  eine  bedeiiüidie,  das 
MBii  die  cardinjil.  lischr.  191*. 

Kfdeadfs  (bcdeiitnis^c) ,  f.  signißraUo : 
Villi»  der  ehr  willen,  das  vorniist-liUiig  mans 
fad  weybs  ein  sxo  gross  ding  bcdcul,  musz 
der  cefoh  sUnd  »nlclM  bedentaitt  graieuen. 
tffn  termon  von  dem  elichen  standl.  (1519). 
Aij*;  hie  bricht  !mi  crriir  auch  die  geysl- 
üchc  bedeulnissc.  auslcg,  derep.vnd  euang. 
9§m  dmtlag  He,  (1522).  Umj'';  vud  deu- 
ten »den,  »It  das  im  abendinaf  nicht  aey 
der  wäre  leib  vnd  blul  Christi*  sondern  nur 
ceichen  vnd  lie»!e(ilnis  desselben.       1,49  l''. 

Bedentnng  (iKülpultinge),  f.  dassvibe:  sie 
liaben  den  s^ruch  aulT  alle  sunder  iriebeii 
md  bekennen  selbs,  das  er  nur  daa  weniger 
ia|i  sandt  belreUb,  auch  ynn  seiner  bcdeu- 
Innge.  euang.  von  den  tzehen  ausselsigm. 
(1521).  Cj*;  vnd  es  treumet  jnen  beiden  .. . 
meiner  nacht,  einem  jglichea  ein  eigen  träum, 
tnd  eines  j glichen  tranm  hatte  aeine  hedeu« 
trag.  1  Mo$.  40»  5.  —  mM.  bediutungc 
(Ben.  i.  328). 

Ifdfn^.  tx'dingc,  n.  bedingung,  pactum: 
(Ur«iQ  bewilligt  sie,  doch  wit  dem  bedinge, 
daa  der  eine  sie  leret  in  den  liinwl  hren. 
«iflafwif  d€$  ofonran.  (1542).  Kj\ 

BflJIngen.  pacisd,  aushallen ,  vorbehal- 
len:  irh  hcdingc  aber  alhie,  das  ich  dieszcn 
arliclieli  nil  darumb  halte,  das  ich  den  bapst 
«ottevo^^verflen.  grundimdwtach.  (1520). 
lij^;  vnd  bedinge,  das  ich  diesM  appeiiation 
will  aiisznircnn  vnd  bewepixen.  app^Uffum. 
n  520).  Aiij' ;  i'  li  bedinge  tuiiomii.  <t,i-t  ich  den 
lodlen  hischoff  Üenno  hie  mit  widder  verur- 
iheylt  noch  verdampl  haben  will,  widder  den 
ncM  a^gotki 1 524).  af ;  erstlich  bedinge  ich, 
dM  idi  nicht  wil,  vnd  wenn  ich  gteicli  wolt, 
nidi!  knn  nrhlcr  sein  twisclicn  Hans  Sclie- 
/iiU  Mid  di'm  rardinal.  trider  den  bischoff 
iu  Magdeburg.  (1539).  ßij\ 

sieb  bedingen :  wolan  ich  habe  mich  be- 
dingt, iu  ich  nicht  widder  fleiscb  vnd  bhil 
«irlircibc ,  soiidfrn  \vidder  d«t»  lonflVl  vnd 
»einegiieder.  vom  abendmal  Christi.  ( 1  528), 
qij*';  denn  ich  mich  jiner  bedinge,  das  ich 
däien  predige ,  die  gern  recht  für  gotl  Ihun 
wellen.  Jeu,  .5,  355*;  will  mich  auch  ersl- 
Ucb  fad  vor  allen  dingen  hiemit  bedingt  ha- 


ben, de  WellB  &r.  2,  147.— niM.  bedingen 
noch  selien,  häv^ifer  In  dmMm  timt  Am 

einfache  dingen  {vgl.  Ben.  1,  33S  «.  339). 

Brdingnng',  f.  conditio,  rnrhehalt:  mii 
atigeheffler  pnichl,  vnlerschcid  vnd  bedingung. 
der  prophet  Sacharja.  (152S).  Nij'';  wo 
gott  etwas  verhebst  mit  bedingung  oder 
vorbehält,  vnd  spricht,  so  du  das  ihun  wirst, 
so  wil  ich  dis  Ihun,  da  stehet  di«-  v(>!- 
heissuug  auff  unserm  llum.  t  on  den  juden 
vndjren  lügen.  (1543 ).  Liij''.  nach  Gr  im  m 
101».  I,  1235  wf  da«  «oow  ersMn  den  feto- 
ten  Jahrhundert  in  üblich  geworden;  ich 
fittd"  f-s  srhnn  1 520  bei  Ä,  Bodenetein 

(ipp'll'ilt'ni    hl.  ö**. 

Bedrängen  (bedrengeu),  aiUeilig,  seht 
drängen:  dammb  gebiete  ich  dir  vnd  sage, 
das  du  deine  band  sufTlhusl  deinem  bnider, 
dor  bcdrrngpt  vnd  arm  hl.  5  Mos.  15,  11; 
Iril  zu  mir  vnd  \iu\ie  mich,  denn  icli  bin 
bedrcnget  umbher.  2  Sam.  1,9;  einer  sol 
des  andern  fleisch  fressen  in  der  not  md 
angst,  damit  siejrc  feinde  vnd  die,  aonachjrem 

en  slrlim,  hedrengrn  werdt^n.  Jer.  19,  9. 

Bedrauen  (bcdrawcn),  mhd.  bedrouwen 
(Ben.  1,  399),  bedrohen:  vnd  stund  aulT 
vnd  bedrawetfl  den  wind  vnd  das  mner. 
Maitis.  8,  26;  md  bedrawete  sie,  das  sie 
jn  nicht  meldeten.  1 2,  1 6.  vnd  Jhesus  be- 
drawete jn,  vnd  d(<r  hMifel  für  ans  von  jm. 
17,  18;  da  es  aber  die  jünger  sahen,  be- 
draweten  sie  die.  Lue,  18,  15;  lasset  vns 
emsilich  sie  bedrawen.  opnal.  geteh.  4,  1 7 
u.  so  öfter,  aber  nhfendt  bedrtnen  (be- 
drcwcn).  zwar  begegn*'t  wie  viel  wcnygcr 
magder  cmpfahcnn,  dir  ml  ludet,  nicht 
glewbt,  nicht  betrewet  (/en.  1  ,  370^  bo- 
drewet),  nichts  guttisgedenckt.  grund  radur- 
isach.i  1 52  0 ).  b  j^  tob  betrewelader  jedenfaUe 
dntrf,f,>hh'f  frirbcrewcl      —  rgl.  draitcn, 

Bedrauung  (bedrawunge) ,  /.  drohung: 
nu  setzet  er  dazu  eine  bedrawunge  wider 
die  gottlosen.  Ei»L  2,  21*. 

Mingen,  bei  L»,  der  noeh  tOagen 
flungcn)  srAnV?j,  Ix'lflngcn  fhctiingen) ,  1) 
stercorare :  hon  ,  las  jn  noch  dis  jar,  bis 
diis  tch  umb  jn  grabe  vnd  bctUoge  [1522: 
betunge]  jn.  Ltte,  13,  8. 

2)  coneaearef  bescheissen  (v^l.  dflngen); 
der  teufel  hat  vns  durch  goltes  lom  vl»cr 


üigitized  by  Google 


fi£DUNK 


222 


BEERBEN 


raser  stfnde  mil  grossen  *  bOsen  onrreii  vnd 

grossen,  groben  «Win  zu  Rom  bclüngel. 
wider  das  bapxtum  :u  Htm.  (1545).  Ziiij''. 

3)  sicli  iied(lnj{(Mi  glen-hviel  mit  sich  bc- 
Ihun :  damit  ich  den  leuIFcI  aufs  narren  seyl 
ftire,  das  er  sich  selbs  yn  seiner  klugbeil  be- 
tungen mus.  t  on  heiwUUshM  tmA  ^«lolsM 
hrit'ff-  n.  (  I529)-  Bij". 

Itrdiinkj  m.  oder  n.?  opimo,  mtinuntj: 
wiicii.s  icii  (loch  (als)  ein  wahn  vnd  ineyuä^ 
beduncks  {Jw,  1,  SGi**  meines  bedcinekcns) 
nil  halszslerrick  gesagt  hahe.  tcidder  die 
bullen  des  emichrisls.  (1520).  Biij".  tpäUr 
nur  noch  beduiikni  (5.  d.). 

Bedunken,  sich  hcdUnkeo  lasseO|  sibi  vi- 
ieri,8ichdaßrh9l(9m:  ^er{dermeMeh)  jo 
nimmer  nichl SU  dem  sacraroenl  roil dieser mei* 
nnnggehe,  das  er  sich  lasse  hcddnckcn,  erscy 
wirdig:,  vnd  alsowoHc  cr|:!Otlcin  reines  herlz 
hringen, welches  ein  mensch  viel  mehr  hey  dem 
sacrsiDcnt  soll  siidieD  vnd  erfragen.  Bisl.  1,5''. 

mhd*  bedonckc«  {Ben,  1,  360),  aM.  pi- 
dunclisn  {Gtaff  h,  176). 

Bcdnnken,  n.  was  hcdunk:  fnr  mein 
hofTereclil  sage  ich,  das  auch  meines  he- 
dunckens  (nocfc  metner  meinung)  Lucas  vnd 
Psulus  slarek  anll  diese  meinung  lauten, 
vom  abendmnlClmsa.  (1531).  Eiii**  (in  der 
amgnhe  (finer  srhrifl  v.  j.  ]  "2S  s(t'h(  an 
der enlsprechenden stelle ;  meines  dunckensj ; 
meins  kcdunkens  lunll  ich,  er  sey  noch  nit 
flagg  noeb  seiüg.  de  Wette  br.  2.  521 ;  vnd 
ob  ich  hiszhcr  zuwcyln  yhres  hedunckens  zu 
ern5:tli(;h  oddcr  schimfifluii  (geschrieben  bell. 
Luthers  erbieten.  (1  520).  Hij*. 

Bedürfen,  egere,  indigere,  nöilng  haben, 
a)  mü  parlitivem  gem.  der  penen  oder 
eache:  nim  zu  dir  von  des  ilsehes  gallen, 
denn  du  wirst  jr  Iiedürflen.  Tob.  11.1;  nl  o 
wird  auch  freude  im  himel  sein  vber  einen 
sUudcr  der  bussc  ihul ,  für  neuu  vnd  neunzig 
gerecbten,  die  der  busse  niehl  bedOrfTen. 
Imc.  15,  7;  sind  nicht  ferlicher  seit  gnug 
jtzl,  die  wol  hedilrffen  einrr  redliclicn,  onde- 
lieben  rilsdin-ren  an  .iMen  orieu  ?  tridderden 
meuchler  zu  Dreien.  (1531J.  Ailij'';  die 
bcdorifen  seer  wol  eines  iriMters.  liot  14. 
md  15.  eap.  s.  Johanme*  (1538).  Cej*; 
du  {bapsi)  hedarflsl  hynfurt  keynsz  bocks, 
keynsz  bolbeyplerss«  keynsz  lollerbubenst. 


leynvrfeyiderlbeolo^lfliiAMits.  (1521). 
Dj* ;  eyn  gesunder  glawh ,  der  an  yhm  sdb 

gnug  liat  vnd  nit  liedarfT  der  spitniischen  ge- 
reclitickcil.  der       psalm.   (1521).  Ciiij''. 

b )  mil  acc,  der  suche :  ewer  vater  weis, 
was  jrbedOriTet,  ehe  denn  jrjn  hiltet.  JlBllk.6^ 
8 ;  die  trostvnd  sierek  bedurffen.  eyn  semo» 
von  dem  hochrv.  ^armmmt.  (1519).  aiiij\ 

f)  mit  folgendem  infimiit:  hat  docli  got 
VHS  wie  andern  landen  gnug  geben  ...  das 
wir  Bit  bedttrilten,  sto  grewlichen  gross« 
schätz  für  seydcn,  sammet,  guldenslock  vnd 
was  derauszlendisclien  wahr  ist,  szo  gciidisdi 
vorschütten,  an  den  chrüüif^n  odci. 
(1520).  Mj*. 

d)  mit  folgendem  dass:  idi  bedaiff 
das  ich  von  dir  gelauilt  werde,  vnd  do  kö- 
rnest zn  mir?  Mallh.  3,  14;  darUmb  bc- 
darir  er  seer  wol,  der  liebe  goll,  das  inaa 
sein  wort  vnd  wctik  wol  lobe,  von  da 
heil,  lauffe.  (1535)  Aij*. 

e)  wupertSnUeh:  dennoch  bedarf  es,  ge- 
dachten ,  ja  alle  prediger  treulich  zn  ver- 
mahnen vnd  warnen,  de  Wette  br.  4,  425. 

mhd.  bedürfen  (Ben.  \,  363J,  ahd.  pl- 
durfan  {Graff  5.  207). 

Beiirftig,  benSlkigi,  nSthig  Mend:  der 
gnaden  bcdurfRig.  die  thhm  pw^sefü* 
11517).  Fiiij'. 

Beeitern,  mit  eiter  versehen :  gleich  ab 
wenn  ein  kttrsncr  soll  eineu  bOscn  pelU 
flicken,  da  weder  baut  noch  har  gut  kU 
dazu  bespeichelt  vnd  beeilen,  teäer  dat 
bafffum  zn  Rom.  (1545).  Dj'. 

Kecrben,  1)  r^'m  fiereditate  ohnnrre: 
wiiiu  es  (da«  sluckjeLdi)  iieerbeii,  so  keutf 
es  ftir  den  bflrgem  vnd  für  den  dleslen  mei- 
nes volcks.  willu  es  aber  nidil  beerben,  so 
sirrr  mirs,  das  iclis  wisse,  denn  es  isl  kein 
ert)C  on  du,  vnd  leb  nach  dir.  er  sprach,  id» 
Wils  beerben.  Huth.  4,  4 ;  vnd  wisset,  das 
jr  dazu  beruffen  seid,  das  jr  deo  segen  be- 
erbet. 1  PeL  3,  9. 

2)  hered^taie  in  alium  Irans ferre»  Mf 
einen  erben:  aufl  das  jr  besiiri  das  pule 
Und  vnd  beerbet  auff  cwre  kmder  nach 
eueb  ewiglich.  1  dknm.  29,  8 ;  aufl*  das  jr 
mechiig  werdet  vnd  esset  dns  gat  im  lande 
vnd  beerbet  es  auff  ewre  kinder  ewigfich. 
Eira  9,  12. 


Digitized  by  Google 


SEERS 


BBPBHLKN 


Bei-re,  f.  bacra,  bei  Luth.  in  der  reget 
iouohl  im  sing,  ais  im  pl.  beer :  yhre  beer 
bt  eyn  ga!l  beere,  var,  mh  5  Afo«.  32.  32 
hä  Bimdteil;  vml  ich  halle  den  bechcr 
Phnrao  in  meiner  liand,  vn«!  nam  die  beer 
vml  zmlriifkl  sie  in  den  beelirr.  1  Mos.  40, 
11;  ah  weon  man  einen  olbavvm  schiitlcU, 
ihs  iwo  oder  drej  beer  blieben  obea  in 
dem  wipfle.  Jet.  17,  6;  der  sommervnd 
herbst  {bringen)  allericy  gelrcide  vnd  schöne 
beer.  Trüchte,  wein  vnd  obsU  der  65.p<a/m. 
(1534).  Jij''. 

MHAber».«.  f.  (Ben,  t,  104),  aM.bcri, 
peri «.  (Groff  Z,  203),  galh.  basl  n.  dunlw- 
len  Ursprunges,  vermuthungen  s.  Grimm 
Mb.  1,  1213,  BoppgL  ihr,  241. 

Icerwelf  s.  bärwolF. 

Beet  (bei),  n.  areola:  in  sonderliche 
«flrltgertlin  oder  bete  geseist.  Biniteil 
7,  423.  erst  nhd.  durch  die  tehreibung 

ron  bell  i\hi]pirennt ,  mhd.  belle  ( Btn.  1. 
109 /f  ,  ahä.  j.eili  (Gra/f",],  51)  =-=  bell  u.  beet. 

Befahren,  .sich.  befürcMen,  besorglich 
leeeer  letn,  mil  gen.  der  eoeAe  oder  folgen- 
im  abhängigen  satx :  der  pfarrherrsagl  jhm 
tu,  er  »oll  ru  frieden  seyn  viid  sich  fdr  jin 
niil)(<  li»^fahrori.  tischr.  1G3';  docli  ist  sich 
m  iicldiiren,  es  werde  küniTtig  ein  grosse 
kllte  werden,  ebend.  355N 

üetes  heute  tmr  neeh  maUg  gebrauchle 
vort  ist  zusammenges.  mit  mhd.  vSrcn,  ahd. 
rirt'n  nnrh^ieUen  und  mit  befahren »att^ef- 
vas  fahren  unverwandt, 

BelBIlei^  obmere,  «lemere,  oM.  pifdlAn, 
piblu(fl^jf  3,  467):  will  es  vonnOlhen 
sein,  aufs  ftirderlichst  von  e.  k.  f.  g.,  als 
die  gott  in  solrherji  Tall  dazu  gefoderl  vnd 
BÜl  der  tbal  befallet,  von  vier  personen  las- 
■en  das land  zu  vbiliem.  de  Wette  br.  3, 1 36. 

MMm  (beferben),  Üngere,  fdrben: 
danimb  wirslu  deyim  filSS  beferI)on  yn 
(nichl  im)  bffllt.  rar.  zu  ps.  68,  24  in 
ieuUch  am^eg.  des  67.  psalmen.  ( 1  521). 
Ciüj**;  das  (prediger)  ampt  isl  yui  blül  be- 
ferbet,  den  es  seyn  yr  gar  viel  drob  gemarl- 
lert  tzaaor  yoi  römischen  reich,  ebend. 

BefHrben,  n.  substantivisch  gebraurhti>r 
inf.  des  vorigen:  es  isl  nur  ein  beferbcu  fiir 
gol  angesehen,  ebend. 

ItMin  (beoehden,  befbeden),  beJkrfe- 


gen,  feindlich  überziehen:'  sondern  ihun 
recht,  das  wir  eucli  bevhcden  vnd  rauben, 
von  den  eoneiBjs  vnd  khrhen.  { 1 539).  Eiij'* ; 
ein  reutcr  thul  einem  mordbrenncr  grossen 
rciiterdieiisf,  dns  er  jni  liilfll  aulTder  stra^^sen 
rauhen,  latid  \iul  leiitc  hetiehdci).  an  die  pfarr- 
herm  wider  d.wucherzu  preäigcn.(  154  0).Bi''. 

Icfebicr  (beuheder),  m.  der  fefndUdi^ 
«ber/SItt  MJid  bdsrie^:  so  man  die  Strassen-* 
reubcr,  mtirder  oder  beuheder  redert  vnd 
küpfel.  ebend.  Lij'\ 

Befehl  (befclh),  mandalum,  praeceptum, 
jussum,  auf  trag,  gebot,  geheies:  vnd  Joseph 
Ihet  befeih ,  das  nsn  jre  seeke  mit  geireidc 
fttUeU  1  Mos.  42,  25 ;  vnd  Joseph  gab  jTion 
wagen  nach  dem  beleih  Pharao.  45,  21; 
vnd  Mose  bcschrieli  jreu  auszug,  wie  sie 
zogen  nach  dem  bereih  des  hcrrn.  4  Mos. 
32,  2;  also  kehreten  vmb  dieRubeniter,  Ga- 
diter  vnd  der  halbe  Slam  Hanasse  .  .  .  /uin 
Linde  jres  erhes,  das  sie  erbten  aus  beleih 
des  herni.  Jos.  22,  9 ;  die  bcfelh  des  herrn 
sind  richlig.  19,  9;  auch  die  weil  well- 
lich  gebot  keinen  nuts  ym  hymcl  sehalTen, 
so  isl  dennoch  sein  gebot  vnd  befeih  da. 
eine  bericht  an  einen  guten  freund.  (10281. 
Fj**;  gaugkeln  also  mit  dem  berelli  vnd  worl 
goUes.  von  den  schlüsseln.  (1530).  Giii"; 
es  bat  kein  gcwcyheler  winckel  priesler 
ihuren  der  gemeine  das  sacrament  reichen 
oder  predigen ,  wie  es  doch  Christus  befeih 
vnd  einsctzung  fudderl.  ron  der  icinckel- 
messe.  (1534).  Kij";  goU  wil  nichts  aus 
eigener  wal  odder  andacbt,  sondere  alles 
ans  befeih  vnd  beruff  getban  haben,  der  82. 
psalm.  (1530).  Fij";  do  ich  gen  Orlaraunde 
vnter  seyne  Christen  kam  aus  rursllichem 
befeih.  eyn  brieff  an  die  Christen  :u  Stras' 
purg.  (1525).  A  5*;  da  machet  er  die,  den 
er  solchen  befeih  gibt,  jm  aller  ding  gleich 
in  der  sendung.  zwo  predigt  auff  der  hin' 
dertauffe.  (1510).  Jij";  der  h.inn hertzige 
valer  yiu  limiel  Irüstc  vud  .slercise  e.  k.  f.  g. 
ynn  seinem  wort  vnd  befeih  bis  zu  seligem 
ende,  de  IFeUe  br.  4,  24 1  (ihler  naeb  dem 
original). 

von  hi>h'h\en ,  doch  icohl nichtvor  dem  \  v).jh. 

Refehlen  (betelhen),  in  doppelter  beäeu' 
lang,  i)  mandure,  commendare,  commitlere, 
mü  aee»  der  Mdke,  dat,  der  ferwn,  a)  von 


üigitized  by  Google 


BErEUL£N 


224  BEFBSTUNG 


pcrsoneH:  das  er  jiit  vitler  seine  barnl  bc- 
ßiUi  alle  gerangepen  im  gerengnis.  t  Mm. 
39,  22;  szo  feret  der  narr  Uu,  lest  weyb 
viind  kynd  >ilzon,  die  ylim  von  goll  hcfolben 
sind,  aush'fj.  der  ep.  vjid  euang.  vom 
christag.  (iä22j.  UdiiJ'*;  keyscr  Siegnaund 
eripreiff  jn  {den  bapst)  vnlerwegen  vnd  ward 
«lern  pfaltzgrauen  befolhen.  tcider  das  baps- 
'  tum  zu  Rom.  (1545).  Kj'';  erbcgehrl  c  T.  g. 
von  mir  bcfolib'n  zu  scjti.  de  Welle  br.  5, 
732.  sich  befehlen:  zu  leUl  haben  auch 
lU«  faricgsleiile  viel  abergfaubens  ym  slrcyi, 
da  lieh  einer  sanct  Georgen,  der  ander  sancl 
Chrislorcl  berelhl  (/tir  bcliebll).  oh  kriegsteule 
auch  in  seligem  etande  sein  kOnden,  (1 527). 

6)  wm  saehen:  an  walch«r  stat Header 
kttnig  Rehabeara  eherne  achOde  maehen  vnd 
beleih  sie  den  obersten  der  drabantcn.  2 
chro«.  12,  10;  berdh  (befiehl)  dem  hcrrn 
deine  wege.  ps.  37,  5;  valer,  ich  bcrtUt 
meinen  gcisl  in  deine  hende*  Luc,  23,  46; 
Christnt  foddert  hie  von  sancl  Peiro  drey 
mal  die  lieb,  ehe  er  yhni  die  schall  bcfilhei. 
grund  vnd  vrsarh  aller  arückel.  (1520). 
Ij";  vnd  l»er<»lh  dem  lieben  wind  (der  auch 
müsziger  isl)  die  vbrigen  vorgeben  wort, 
eyn  seman  von  dem  ablast  vnd  gnad. 
(1520).  Aiiij**;  Willcnbcrg  ist  mein  bürden, 
mir  von  gotl  berohlcn.  de  Welle  br.2,  148; 
wir  lassen  solchs  den  theidin{»f?bprrn  vnd 
scbcidsfurslen  bcrohlen  seyn.  3,  3 1 S ;  das 
selbige  concilium(sttJVieea)  seUt,  das  der  rO* 
mische  bischoiTsolle,  nach  alter  gc wonheil,  die 
subtirbioarien  Ixirclieii jm lassen  licfolhoii  sein. 
vondenconciiijsvnd  kirchen.  (1539).  Gij''. 

2)  praecipere,  gebielent  meist  ohne  acc, 
mit  fidgendiem  abhängigen  saU:  vnd  JoKe|>b 
bebih  seinem  haushalter  vnd  sprach ,  rulte 
den  racnncrn  ihre  socke  niil  speise  (befahl 
seinem  haushaller  den  tnennem  die  sacke 
zu  füllen).  1  Mos.  44,  1 ;  vnd  Joseph  bc> 
Talh  seinen  knechten  den  erliten,  das  sie 
seinen  valer  salbelen.  50,  2;  vnser  herr 
gotl  bat  dir  nicht  befohlen ,  das  du  soltesl 
sitzen  vnd  vppisrli  (nrliii'n  v  nii  Iivinelliynauff. 
amleg.  der  eu<ing.  an  den  fümemisten 
fesUn,  (1527).  Rvj'*;  weil  Chrislos  befolen 
hat  onvnterlas  sn  bitten,  «der  da$  enu  bu^ 
Mose.  ( 1 527)*  mm  j" ;  wer  hals  yhm  befolhen. 


soldics  zu  ergrobbclu  vnd  zu  sielen  ?  t  on  ^'m- 
Uthenwtägeslolenbmjflm.  (1529).  Cü^; 
bi  1 1  •  <1 1 1  halben  c.  k.  f.  g.  wollte  die  armen leole 
befehlen  vom  klostergut,  <;o  Inngr«  es  wShret, 
zu  versnrppn.    de  Welte  br.  3,  91. 

nüid.  bevellieu,  bevi*lchcn  [Heu.  3,  '6\bf, 
oM.  piMahan  {Graffi,  501).  dfeMn- 
(un^Mi  giengen  aus  von  der  im  «M.  «id 
ahd.  noch  erhaltenen  ällt  ren  hedeutung  ,M- 
grnbi'h" ,  welche  sich  tcieder  aus  der  ur- 
spruiiglicheren „verbergen*'  enlwi^lU.  die 
dem  einfachen  ahd*  DMahan ,  gtOh»  filhan  n 
gründe  liegende  wursel  ßl  «(ihmhI  der  taut- 
Verschiebung  gemäsz  mit  pel  in  dem  zusam- 
mengex.  lal.  sepelire  begraben,  vgl. 
tirimmwtb.[,\2b6.  WeiganduHb.UW^. 

BefeUbnberi  m.  der  wa  befehienhet: 
Pethaja  war  befelhhaber.  Neh.  1 1,  24;  der 
bcfelhaber  heissl  vnd  treibt,  der  diener  aus- 
richl  vnd  tlnii.  d<i>;  1  r>.  cap.  der  ersten  ef. 
s.  l*auU  an  die  CurinUker,  (I534j.  Qj'';  die 
schuld  ist  aber  der  bcfehlhaber,  die  dce 
gnten  mann  veraXomeL  4e  Wetta  br,  3*  95' 

lefehHchbabcr,  m.  dasselbe:  amiicite 
oder  befchlicbbaber.  ebend.  5,  7'JG. 

Befrhlnngi  f.  anbefehlung :  lirurub  musz 
man  es  nenneu  ein  commendenn  oddcr  be* 
rchinng  das  fclosler anbehalten,  asidenthrish 
liehen  adel.  (1520).  Diiij-.  —  Demltr: 
|)(Ti'li!rm;:  drmandatio. 

BefeHtigeHj  firmare,  cunfirmare :  viul  üsia 
bawel  Ibiiruic  na  Jerusalem  ara  eokllior  . . . 
vnd  befestiget  sie.  2  eftron.  26,  9 ;  jt  wer' 
det  die  beiiser  abbrechen,  die  inauren  zu  be- 
fcstif^eii.  Jes.  22,  10;  polt  ists  aber,  der 
VMS  befeslif^el  sanipt  euch  in  ("dirislo.  2  Cor. 
1,21;  sie  (die  doctores  scholasiici)  siod 
allsampt  nicht  gnug  mit  jren  opinieo,  das 
sie  eine  predigt  befestigen  sollen.  Jen.  l.SS**; 
gleicli  wenn  man  einen  briefl  schreibet  viv! 
druckt  cm  bilscbier  daraulT,  die  achhfll  vt 
befestigen.  Eisl.  ],  136\ 

Btfcsfignng,  f.mimitio,  confirmatiß:» 
ehre,  lob  vnd  preis  Jhesn  Cbriati  vnd  befesti* 
gung  vnd  bekrclTtigung  seiner  heiligen  ciirist* 
liehen  kirchen.  ein  wellische  lügenschrifi, 
(1545).  Aiiij".  —  von  befestigen. 

Befeatnngy  f.  dasselbe :  befeslung  dcsgha- 
bens*  Jen»  %  20" ;  vnd  sich  in  sicher  beCBUmg 
disier  dreyer  mawr  geselzL  an  den  durisfü- 


Digltized  by  Google 


BEFINDEN 


225 


B&FBAGEN 


dmadel.  (1520).  Aiüj* ;  die  waOSen  vnMr  rii- 
lerschafll siiui  nicht  (leischlicli.  sonilcrn  raech- 
tigfi/i  goll.  zu  verstörcn  'Ii*'  l>ercstungen.2C'or. 
1U,4.  neuere  bibetausgabeu  bcfcstiguDgen. — 
«M  beiMien. 

MiJei^  wu  das  «lnfodbe  flades,  doeft 
nachdrüciUichnalBiieiet,  simtUen  «mj»/ifi- 
de%  fühlen. 

1}  mi'l  aec.:  ich  liofle  aber»  jr  werdet 
m  «ich  bis  ans  ende  aIm  befinden ,  gleich 
wie  jr  fue  tun  teil  beßinden  bebt.  2  Cor,  1, 
13;  do  goll  Ail.nn  geschalTen  hell  vnd  alle 
liir*'  fnr  vlm  braclil,  vnfer  wcichoii  Aduiii 
nit  liefaiitlt,  das  ylim  ebeo  vnd  gleych  ge- 
sellig were.  eyn  eermofi  von  im  Dieken 
ifmidl.  (1519).  Aj";  ich  beand  drey  sUrcke 
grum),  ansz  wilchenn  mich  angreiflet  das 
fnu  hl  har,  edle  bnrhic  des  romanisten  von 
Uyptzick.  von  dem  bapstum  zu  Rome. 
(1520).  Bj'';  die  harlmUligcii  aber,  die 
neeh  nicht  begeren  iroit  des  gewinen,  ha* 
f>«n  aach  die  selben  marter  nie  beftindeti. 
Jen.  1,  G'< :  wie  wol  viel  Ulgen  drinnen  hc- 
fao<len  w«  rileri.  Verlegung d. atkoran.  ( 1 542 ). 
üj* :  naciideui  ich  ewr  grosz  trcw  zu  Augsburg 
n  mich  beftmden.  4$  Wetto  6r.  1,  381. 

2)  mit  adjectiven :  wo  er  aber  Mach  be- 
foBden  winl,  wird  sie  jn  vprl.i^sen.  Sir.  4, 
22;  ol»  fi  nlicr  vnrecht  beluinlen,  wö!le  er 
•i(^s  an  alle  geuad  entgellen,  von  er  Len- 
MKeuer,  (1528).  Ai^j^ 

3)  Hilf  abhängigem  salz:  da  bcrand  ich, 
«!3i  er  i)Osi-Iiftldigel  ward  von  den  fragen 
jre^  geselzes.  apost.  geäch.  29;  denn 
>t!i  leglich  befinde,  das  gar  wenig  prediger 
ütl  sind,  die  das  vater  vnser  . . .  reiibt  vod 
wolversielion.  der prophet Sacharja. i  1528). 
Aij'';  szo  du  bcnmlis!,  das  <Im  «trirf  k  \vir>l 
)iin  dpr  ziiunrsiclil  Chrisli.  eyn  sermnn  von 
dem  hockwirdigeti  sac  ameut.  (1519).  ciij''. 

4)  sieh  befinden:  daromb  ich  mich  be* 
sehwerei  md  heleydigt  befinde,  oippotta- 
tfan.  fl520).  Aiij*. 

h)  unperaonlich :  vnd  e.^  befand  sich,  das 
Jas  gebot  nur  zum  lode  reichet,  dan  inii-  docli 
tmn  leben  gegeben  war.  ttSm»  7«  10. 

NiAd.  bevinden  {Ben,  3»  319),  ahd.  pi^ 
find.tM  'Grnff  :i,  537). 

3ellecli«a,maru^i ri«.  rontamtnare,  /Jerki-n 
woraaMacAeA,  besckmuUtn,  verunreinigm: 


heyligk  heist,  das  abgesondert,  gnt  tzuge- 
cygent  ist,  dasz  niemant  angreyfTen  vnd  be- 
flecken sal.  das  magnificat.  fl520i.  fiiij*; 
alles  kleid  vnd  alles  feil,  das  mit  solclieui  sa- 
men  befleckt  ist,  a<tl  er  waaseben  mit  Was- 
ser. 3  Jf ea.  15,  17;  ewer  hende  sind  mit 
blut  bedeckt.  Jes.  59,  3 ;  vnd  seines  nebe- 
stcn  woil)  nicht  Ix-Ilrrkl.  Ezeeh.  IS,  Ti ; 
diese  mmh,  die  ntil  weibern  niriil  iM  lleckt 
sind,  offenb.  14,  4;  da  mit  wird  jr  gewis- 
sen, wed  es  sn  ach  wach  ist,  beflecket.  1  Cor. 
8, 7;  hasset  den  befleckten  rock  des fleiscbes. 
br.  Judä  23. 

mkd. bevic'ckcn  {Haup t  zeHschr.  8,  243). 

Bcflcrknng.  /*.  eonlaminalto,  «enmm'M- 
gwi§:  lasset  rns  von  aller  beflcckvng  des 
flcisclis  vnd  desgeisles  vns  reinigen.  2 Tor. 7. 1 . 

Beflf  Isicn^  sich ,  eiß-r,  S()r<jfalt  an  el- 
voas  wenden,  mhd.  sich  vli^^en  {Ben.  3, 
351):  a)miiin^nHiv:  bcflcysz  dich  gotte 
luertxeygen  eynen  bewerten  vnd  vnnertadde- 
lieben  erbeylter.  2  Tim.  2.  1 5  nach  dem  n. 
lest.  V.  j.  1522  (seif  th'r  htbelrnnsion  v.  j. 
1541:  beulcissigc) ;  wie  sie  allezeit  sich 
bcvlisscn  haben  die  sprachen  zu  verwirren, 
«euier  Au  bapiltm  m  JIom.  (1545).  Ci^ij^ 

b)  mit  folgendem  dasz  :  befleisze  dich, 
dasz  du  lauter  vnd  rein  predigest,  tischr.  194". 

Befleisiigen,  sich,  was  bedeiszcn:  so  wil 
icii  auch  hinfurt  mich  beuleissigeo,  da.<i  ich 
ewer  bestes  schaff'e.  2  ifaec.  11.  19.  aitcA 
hii  )  Initten  frQhoro  aitsyg.  lit-vleisscti. 

Bcforachen,  scrutari,  erforschen,  erkun- 
di  u :  wir  vorgenanle  din  hant  vnd  tlienlogi 
haben  dis  alles  ein  biiige  zeit  beror^scbt  vnd 
vleissig  ausgeseichnet,  was  die  h^ligen  lerer 
hierin  hielten.  Jen.  1,  580'' ;  sie  siini  konien 
(las  ganlzc  land  r.u  hf>rf»r-(  lien.  Jos.  2,  3 
n (IC Ii  der  Übersetzung  in  den  1524  —  1527 
erschienenen  ausgaben  des  andern  teiles  des 
alten  lottnmenit,  später  erkunden,  in  der 
ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  christag  etc. 
ilr'^iM  Avj"  erscheint  herorschcn  einmal 
sutfar  I  eßexivisch:  von  diszero  ewrem  hcyll 
babi'U  die  prnpheteu  sich  beforschet,  var.  zu 

1  J>ei.  1.  10. 

Bcftn^<'ii      i'li.   untereinander  fragen, 

sich  trechselstveise  fragen,  sich  erkundigen : 
vnd  sie  onlsalzton  ■sirb  alle,  aUo,  «las  sie 
vnternauder  »ich  beftaglen  vnd  sprachen, 

39 


üigitized  by  Google 


fi£FBEl£N 


226 


BEGABEN 


was  ist  das?  Jfare.  1,27;  da  stundtoD  et- 
liche auff  von  der  sdmte  .  .  •  vnd  befragten 

sich  mil  Siephano.  apost.  gesch.  6,9;  fr 
redet  auch  vod  hefrairol  sich  uiil  di'n  (jiie- 
cheo.  9.  29 ;  wo  aber  die  plarher  Jon  sol- 
chen feUen  jrrig  odw  vngewts  weren«  sollea 
na  sich  bei  andera  fdwtai  nis  befragen. 
vnterricht  der  vUitalom.  ( 1 538)*  W^K  — 
mkd,  \^eyr^^'C1\  iHen.  3,  392). 

BefrciCBj  hctreilieu,  tfiÄ4.  befrigen  {Ben. 
Z,  frtimadien,  /Mloacen,  frei  ge- 
bt»: so  basiahat  wi  in  der  llreUieit,  da  mii 
vns  Christus  befreiet  hat.  GcU.  5,  1 ;  üiszer 
dirij,'  rü'irlift  kfviiisz  Msz  an  die  seelcn ,  sie 
zu  bcfrcy hcn  udcr  fahen ,  fruiii  oder  bösze 
KU  machen,  von  der  freyheyt  eymuekritteu 
menschtn.  (1520).  Aüj*;  auch  ao  bin  ich 
auff  dem  reichstage  zu  Speyr  durch  ein  of- 
feniUchs  keiserlichs  rrichs  dfcrel  widdcniml» 
befraihel  [Jeu.  4,  530"  befreibeil,  wonach 
Grimm  vib,  1,  1270  diataalalla  mtlerbe- 
fireibeilen  prwUegUrtm  Irinfl]  odder  sam 
wenipten  befriste,  das  man  mirh  nicht  kan 
einen  kolrj-r  schellen,  von  heimlichen  rnd 
getlohn  brieffen.  (1529).  Cj'*;  das  solche 
laater  nicht  gebOsiat  noch  gebessert,  son- 
dern gtsterckt  befireifaei  vnd  gelobt  werden. 
wamunge  an  s.  L  deud$chen.  (1531).  Eiiij^; 
mil  grossem  ernst  hilic,  Hn«.  ich  vom  lere- 
ampt  befreibet,  in  einem  vvitickel  möge  ver- 
bolzen aein.  Jen.  1.  222*. 

MMum,  mäh  Htkwrheirßtt» :  ea  mochte 
aber  wol  yemand  verdriesaen,  dia  erC/oaa^) 
nicht  ein  weib  von  seinem  gehUit  nympl, 
sondern  befreyet  sich  mit  den  hcyden.  r6er 
das  ersle  buch  Mose.  (1527).  nn  j^ — a.  freien. 

BaMhdtes  a.  befireien. 

Befrelhcn  s.  befreien. 

Beflreniden(befrembden),/rein<f,  auffallend 
ericheinen:  denn  ich  vernomcn habe ,  wie  es 
e.  c.  f.  g.  faslbefrembdet  hatmeyn  so  sorgfeltig 
trc7ben.or(|fjiiattr«lai«reJkjvsttll'inteM  0 
pag.  124.  ECE  4;  das  befrembdet  aie»  das 
jr  nicht  mit  jneu  lanfTct  in  dasselbige  vollste 
vnordig  wesen.  t  Ptl.  4,  4;  lasset  euch  di« 
hitxe,  soeuchbegegiiei,  nicht  befrembdcn.  4, 
12.Ai4aHiaiiBaaal  Ib^ZnadtgedmOtUnn, 
üesL  wird  befremden  durch  vermindeni  er- 
klärt (Adelung  1,  707). 

Bcfrenndcnj  sich,  «a  coi^ungere,  stMuU 


nuptUi:  Mflca  wird  aidi  andi  befrenalea 

(vmrkekalen)  vnd  eine  multer  werden,  vbtr 
doji  erste  buch  Mose.  (1527).  fj'  ;  befreun- 
det euch  aiiL  vns,  gebt  vns  ewre  l(>chler  vnd 
nemel  jr  vnsere  lüchter.  1  Jloa.  34,  9;  «od 
Salomo  befrenndu  licb  mit  Pharao,  den 
kOnig  in  ^pten,  vnd  nam  Pharao  lochlcr. 
l  kön.  3,  1 ;  wir  haben  dein  gebot  lassen 
faren ,  das  wir  vns  mit  den  völckern  dieser 
grcwel  befreundet  haben.  Esra  9»  14;  nacii 
etlichen  jareo  aber  werden  aie  akb  mit  aia- 
ander  behreunden.   Aon.  11,  6. 

Befrieden,  einhegen,  umzäune  zumschuu 
gegen  feinde  und  Schädiger,  daher  ab$tract 
schützen,  jcVunne»,  beruhigen :  da  verstichets 
der  kOn%  auch  md  liea  den  ort  anasondera 
vnd  befrieden.  2  Mace.  1,  34;  ich  lerae 
auch,  das  goll  durch  solche  gebot  (du  toUtt 
nichl  stehlen)  mir  mein  gut  befriedet  vnd 
verheget.  Jen.  6,  335**;  darnach  vnter  dem 
kmaer  Gonslanlino  ward  die  kircb  brfricdd, 
vnd  das  euangelium  on  verfolgimg  gefNwKgl. 
().  511'';  es  ist  nit  gnog  gesagt .  das  coa- 
cilium  hahs  than,  m.m  mnsz  gnind  antzey^en, 
die  widdei^acher  zuschweygeu  vnd  vns  seil» 
zu  belriden.  «atder  die  naioafifcMacftanM- 
len.  (1520).  Biij^  vndaumma,  wil  er  hicoHt 
ein  ighchen  beschirmet,  befreyet  vnd  befri- 
'let  haben  für  vdeemans  frenrl  vnd  gewall. 
deudsch  catechismus,  (1529j.  Uiiij*;  dauon 
das  hertz  getrflslet  wird  vnd  befriedet,  iaa. 

I.  65^ 

mbd.  bevriden  {Ben.  3.  406). 

Jk^fristeu,  frist  ertheilen:  am  li  so  bin 
ich  ...  widderumb  hefreihel  odder  zum  wt- 
nigsten  befrialet.  von  heimlichen  vnd  ft- 
aiolan  »riefm.  (1529).  Gf. 

Bcf&rchlen,  sich,  tcas  das  einfädle  sich 
rdrohfi'n  :  auch  die,  szo  da  sich  nit  befürch- 
ten, sulchs  .  .  .  tzu  voltzthen.  bulla  cent 
demitä.  (1522).  Bij>>;  denn  man  sieb  be- 
idrehten mnas.  de  Wette  br.  5,  708.  heu» 
nur  noch  blosxes  befürchten,  ohne  sich,  ob' 
schon  da.'?  einfache  sich  fürchten  fortdnuerl. 

Begaben,  beschenken:  vnd  halle  bey  sid» 
zehen  pfund  silbers ,  damit  ju  der  kunig  be- 
gabt hatte.  Tab.  1,  16;  sie  wird  jnaül  ewi- 
gem namen  be^'aben.  Sir.  15,  6;  mit  gOtt- 
licli*^r  ijrn(}i  I  c^Mhct.  ntisleg.  der  eu^ntj 
an  den  fümemisien  festen.  (1527>  Fvj"; 


Digltized  by  Gqpgle| 


BEGABUNG 


227 


BEGEBEN 


mit  dem  leben  begabel  tein.  wie  «hu  feeeCie 

vnd  euangelion  lu  vnierscheiden  sind. 
(1532).  Cj";  (goU  den  Daniel)  mit  Weis- 
heit vnd  vprstand  \her  alle  mensclien  begabt. 
der  proph.  Daniel.  (1530).  Rj\ 

Befftbeagy  f.  donatio^  Schenkung:  e.  k. 
1. f. begibaisg.  Burkhardt  Mef»,  285; 
vnd  nidits  lassen  ansehen,  den  solchs  ro- 

mischs.  rcychs  begalninp^on  an  den  rhrist- 
ücftffi  adet.  (1520.  rmn.  ausg.)  Luij*. 

iegängiis (bogoni  kin^i,  begengnis),  n.wa$ 
fnerUch  begangen  wird,  bei  L.  namenUitk  die 
tm  ««efoiMI  «ere fofftener  geiHfUte  mme. 
<f deiuneiee «*  4«  wtAl  niolit  zum  bfi^engnis 
gehen,  «ar.  tu  Jer.  16,  5;  «^'«n  t/n  gicirli 
ab  ein  mensch,  der  elwas  bcsclieydet,  ila- 
aebeo  mit  einbindet,  was  iomd  ym  nach  thiin 
toi,  wie  ]til  der  pranch  ist  in  den  begendi- 
Biwen  vnd  seclmessen,  also  hat  auch  Chri- 
slris  ym  pin  hf^^errknis?  in  ilisem  testament 
gemacht,  semwn  von  dem  n.  lest.  (I52ü). 
B/;  es  weere  auch  not,  das  die  jartag,  bc- 
gencknisi*  serliuessen  gar  abethan  odder 
yhe  geringerl  wurdenn.  an  den  <  hrisiUchen 
ndpl.  '  1  r>20).  Hüj*;  da  die  pf.tireii  i!en 
liegenj^nissen  vntl  kirchweyhung  oddcr  pa- 
Iron  festen  so  leichtfertig  mit  dem  sacra- 
aait  handelten,  wantuni^e  an  a.  L  deud- 
tdten.  (1531)-  Fiiij' ;  vnter  dem  bapstum 
»ind  viel  ewiger  begengnis  fiir  dio  loiitcn  ge- 
■Miflt.  ein  brieff  wider  die  Sabbather. 
^1538).  Ej'. 

vgl.  hpgelien  1. 

icgaakcin  (begeukeln),  fasctnare,  teu- 
«dke»,  dmrch  fOMMH  bekriegen :  besanberl 

vnd  begauckelt  werden,  grund  vnd  crtacA. 
(1520).  dj**;  o  yhr  tollen  G.'iialern ,  wer 
bat  euch  bezaubert  vnd  begenckelct,  das  yhi 
dw  Wahrheit  nit  boret?  ehend.  dij\ 
M  Bind99U  fehUmde  «nr.  a«  M. 
3,  K  —  mM.  begoukeln  (Ven.  I,  540). 

lieben,  hingeben,  übergeben,  aufgeben, 
9hd.  begehen  (Ben.  I,  503),  oM.  bigebau, 
pdieban  (Graff  4,  117). 

1 )  transitiv,  mü  nee.  dtrpenm  oJeraacAe. 

•)kbigt^m»  Metywben,  ei^bfn,  widmen : 
aach  begebet  nicht  der  sünde  ewre  glieder 
lu  wafTen  d^r  vngerechtigkeit.  Rom.  6,  13; 
gleich  wie  jr  ewre  glieder  begeben  habet 


CO  dienst«  der  Tnreinigkeii . .  •  also  begebet 

auch  nu  ewre  glieder  su  dienste  der  gc- 
rechtigkeil  6,  19;  ich  ermane  euch,  da«  jr 
ewre  leihe  begebet  zum  opfer.  12,  l ;  dalzu 
meyn  sach  ynn  disputalion  vimd  ettlicher 
vninersitelten  vrteyll  begebenn.  numiiae.  der 
btftl.  MU  Gotha  cod.  chart.  379  pag.  9  {Erl. 
ausg.  24,  12);  das  nicht  yemand  weych 
wurdp  ynn  disen  Irubsalln,  wilchen  (yhr 
wisset)  das  wyr  begeben  sind.  1  Thess.  3* 
3,  iefi.*amg,  de*  n,  ImLv.J.  1522. 

b)  aufgeben,  fahren  lasten:  man  solle 
kein  vorteil  hegeben,  es  scy  wie  klein  es  sey. 
Jen.  3,  354'';  das  sie  bedinget,  sie  wollen 
nichts  von  der  confession  begeben  haben, 
de  IFelle  kr.  5,  954. 

c)  das  pari,  praei.  begeben  drUd»  enf- 
iceder  hintjt-gehen,  aufgegeben  aus,  oder  es ge^ 
hört  zu  dem  folgenden  sich  begeben:  das 
hat  noch  nie  kcai  hapsl  getfaan,  das  dieser 
ha  pst  thnt,  der  das  vrteil  ans  der  band  gibt 
den  zu  Bamberg»  tlaa  sie  richten  sollen  .  . . 
vnd  ich  hitte  anch  vntertheniglieh ,  nicht 
allein  die  clirislen  zu  Bamherg,  sondern  allent- 
halben wollen  solch  begeben  vrlheil  an- 
nenen*  Jen.  2,  175*.  ein  begebner  «enacb« 
bezeichnete  mkd.  (vgl.  Ben.  1 ,  305^)  einen 
der  sich  der  well  begehen ,  ihr  entsagt  vnd 
sich  d(*m  dienste  gottes  ausschliesslich  ge- 
toidmeihai;  so  auch  noch  be^L.:  eyn  ver- 
lobt vnd  begeben  mensch.  aneUg.  der  ep, 
imdeuang.mmehrislagete,(\b22),  pppiij"; 
alsz  vorniesz  ich  mich  zu  hoch,  das  ich  vor- 
ftchler,  hegebner  mensch,  solche  hohe  vnnd 
grosse  stende  thar  anreden,  an  den  ehrisl- 
Ueimadel,  (1520).  Aij  (nach  Grimm  an 
dieser  eleile  begebner  »  «erlsatener,  a«^- 
gebener);  vnd  nye  nichts  serer  vnd  merer 
begert  vnd  gewünscht,  dann  das  ich  als  ein 
begebner  man,  in  eynem  winckell  beymiich 
vnnd  vnbekant  Meyhen  moeht.  L/a  erbi'e* 
fen..  (1521).  M.  )■>;  das  sie  (die  iMne  Sät) 
vnuerschampt  ehebruch  trieben  mit  begebe- 
nen widwcn.  trider  dat  bafttmm  an  Rom, , 
(1545).  Eiiif. 

2)  reflexiv,  sich  begeben. 

a)  rätmUehat  sieh  wohin  b^ben:  vnd 
Bacchides  voick  war  nicht  so  ktlne,  das  sie 
sieh  ins  w.ivsor  hegeben  hetlen.  1  Maee.  9, 
48;  da  das  ünias  erfur,  begäbe  er  sich  an 

79* 


e  ^ 


üigitized  by  Google 


BEGEBEN 


22S 


BEGEHEN 


chwD  befreielen  ort.  2  Jfoe«.  4,  33;  da  er 
ider  baptl)  sich  in  Deubcliland  begeben 
halle,  wider  das  bap$lum  zu  Rom.  (1545). 
Bj'';  er  sich  iii  IreinUdu  fur:iieoUiuiU  uichl 
dar  {orig.  ihar)  begeben,  WUU  tr,  3* 
76;  gen  Hembiirig  sich  ni  begeben.  8.  346. 

h)  häuliger  abskract:  vnd  vns  nichl  zu 
weil  begeben  ynn  sey?!  kI^'s  teufds)  zauck- 
.spiel.  der  prophelJvna.  |^152(>J.  Aij";  das 
der  bapsl  mit  den  seinen  sieb  würde  oder 
mOsle  eucb  in  solcbe  refonnalion  begeben. 
WM  dem  conmUjs  vnd  kirchen.  { 1 539).  BiJ** ; 
widweo,  die  nach  jrer  uHMincr  tu»!  «^ich  be- 
gaben zum  diensl  des  slillU.  wider  das 
bapstum  XU  Rom.  (1545).  Eiiij'';  die  mau 
dainrbell,  das  sie  sonst  au  nichlelflgen.  bege- 
ben sich  zu  kIrcIicn(ticn>lcn.fiaiwpo£l.irt((en6. 
( I  515,  fejillheil  7  1');  viid  damit  den  kaisor 
aller  ei-»t  leclil  erzUrnl  vnd  gleich  alte  huhe 
mach  gegeben ,  sich  sur  ootracbe  zu  be- 
geben, de  WeUe  »r.  6,  107. 

c)  sich  begeh  (II  mit  gen,  der  taehe  eagß 
heute  aus  auf  cirr^is-  rfrzichten,  es  auf- 
geben, bei  L.%\c\\  in  clv\a:> begeben,  sichwozu 
hergeben :  da  soUcu  sie  nichl  sich  des  bege- 
ben, seiner  solcher  lyranney  eaeeutorts  vnd 
also  leilhaflUg  seiner  vnlugenl  au  sein.  Jen, 
4,  314^ 

Sich  eiut'iii  l»e^'cben,  ergeben:  Wissel 
jr  nichl,  welchem  jr  euch  begebet  au  knech- 
ten in  gehorsam,  des  knechte  seid  jr.  Wim. 
6,  16. 

p]  ^ir!i  begehen,  sirh  zutragen,  sich  er- 
eignen, geschehen:  \vu  sich  dieser  fall  be- 
gibt, vonehesat^n.  (1530).  Uiij^  swneist 
unpenönUeh:  wenn  aicbs  begebe,  daa  du 
(gefangen  wereiil.  das  b.,  6.  und  7.  cap.  s. 
Malthri.  (1532).  Yj'';  es  begab  sich  abei 
nach  cüicheu  lagen.  1  üfof.  4,  3;  >n(i  rs 
bcgaJ)  sich,  da  sie  aufT  deiu  feldc  waren. 
4,  6  «.  a.  m  der  bi6el  «elkr  oß. 

Beigeben,  n«  casus,  eueulus:  aii;^'oschen, 
das  derselben  dinge  begeben,  ralir  vnd  vcr- 
lusl  zu  der  seligkeil  uaschcülich  sei.  de 
Welle  br.  l,  59S. 

icgegnen  (begegcneo,  begegen),  Mf  anm 
zusammentreffen  enlg^fenkommen. 

1)  /ej^/ZcAe^  begegnen  :  vnd  künden  pon, 
<ler  yhn  (<7in<'«)  hcpi-f^nel,  nil  j:nisNcn.  yrunü 
vnd  mach  aller  ariickei.  ( 1 52U;.  I  ij'' ;  heir  i 


du  gott  meines  herm  Abrahama  begegen 

mir  heule.  1  Mos.  24,  12;  Jacob  aber  zocli 
seinen  Weg  vnd  es  lM'i.'«'!,'nPlen  jm  die  engcl 
gölte».  32,  1 ;  was  willu  mil  alle  deia 
beere»  dem  ich  begegnet  bint  33,  S ;  et  i»t 
besser  eim  beren  begegen,  dem  die  juigco 
geraubt  sind,  denn  eim  narren  in  seiner  narr- 
heil, vpr.  17,  12. 

2)  abslract,  sustosien,  widerfahren: 
mdchle  jm  ein  vnjal  begegnen.  I  Mm*  42, 
4 ;  es  wird  dir  kein  vbeb  begegen.  jm.  9t, 
10;  lasset  euch  die  hilzc,  so  euch  bege^;- 
nei,  nicht  befrcmbdcn.  I  Pt  t.  1,  12;  weix 
niciii.  was  mir  daselbs  begegnen  wird,  aposl. 
gesck,  20,  22. 

3)  emgegiten,  entgegeiUretent  widenuuii 
leisten:  auch  wie  s.  Johannes  den  .selben 
ketzornn  Iztuifir  kummcn  vnd  be|,'f»f;net  hall 
ynn  solcher  au-s^lhulii  Mid  erliclilnisz  wer- 
den wir  sehen,  ausleg.  der  ep.  vnd  euang. 
vorn  duistag  efe.  (1522).  Qg*';  am  Vierden 
(ae.  eapüef^  fefael  er  an  zu  begegen  eltlidite 
eynredcn  vnil  nnsprnche.  vorr.  atiff  die  rp, 
s.  PauU  un  die  Horner;  hie  war  kctn  ducloi 
jnn  allen  hohen  schulen  odder  klüslcrn,  der 
solchem  vnflat  {dem  afrfaaaAafulsfj  hetlr 
wissen  noch  thflren  begegenen.  vemanuny 
an  die  geistlichen.  (I530i.  Bij  ;  da  sie  mit 
iler  gespiUteu  frage  an  jii  reizen ,  ob  man 
dem  keiser  solle  den  zius  geben .  da  begeg- 
net er  jnen  auch  mit  so  spitziger  antwort, 
das  sie  drob  zu  schänden  werden,  das  IC. 
rap.  s.  Johannis.  (1538).  Cciiij'*;  ilcm 
fuwer  mil  slrobelmcru  zu  he^i^e^nen.  ausUg. 
tber  das  Ued  Mose.   (1532).  Biij'-. 

mhd.  begegenen,  begagenen  {Bmu  I« 
193),  oM.  bigagenen»  pibakanan  {Graf  4, 

110'. 

Begehen,  mhd,  beginn,  bfjiAn  (Hen.  \, 
iüb  (ff.  aJ$d.  bigAn,  pikän  {ißtaff  1.  9  1 . 92). 
von  den  eiel/ndben  nhd*  bedeutungen  «r- 
scheinen  bei  L.  folgende: 

I  I  begeben  celebrare ,  feiern:  auch 
so  boret  iiians  aus  des  pneslrrs  muntk, 
wenn  er  lur  dem  aliar  zum  volcii  spricbl, 
Heben  freunde,  bcUft  mir  bitten  Air  die  sede 
N.  N.,  die  man  ttat  begehet  mii  vigUien  «od 
seelmesserr,  das  gotl  woll  ansehen  die  guten 
werck.  die  jiini  nachgesciiehen.  ein  tciddei- 
ruf  vom  fegefeur.  ( 1 530).  Cj'' ;  da  mau  ilutli 


üigitized  by  Googl 


BEG£U£N 


229 


BEGEHREN 


BOf  begehen  das  gedeclilnis  ChrislL  lier 

III.  ptatm.  (1530).  Ciij*';  diese  wurl  sind 
«nl  vriil  ortlentlicli  gefassel,  vnd  schirr  als 
eiD  cüieuiier  durdi5  gauUu  jar,  daiiiiii  wir 
«He  fett  d«  bcrm  Ghritti  i^egclieo,  mk  Jhes  u 
CMtto,  (t&33).  Düij**;  den  osterlag  be> 
geLüD.  ebend.  liiij'*;  vud  es  gescliach  des 
Jritlctt  läge«,  da  begM-ni:  Pharao  seinen  jar- 
1  Jfof.  40,  2Ui  villi  gebol,  das  man 
diacn  Lag  jerlich  mil  freiideii  befehen  soll, 
l  Jfoce.  13»  52. 

2)  b^ehen  «*  volttriN^en.  ausüben,  zu- 
iceilen  in  gulem  sinn :  o  es  ist  gros  tlinfj  ynn 
lieiu  herUen  begaugen  durch  gulU  liäüX, 
da«  er  ul  blieben  vnd  eilialten.  der  prophet 
JoM,  (1526).  Füg*;  {Chn§lm  hat)  einen 
herrlicbcii  sivn  am  lod  vnd  helle  begangen. 
Jen.  6,  83'*;  das  jr  die  wollhat  an  im  bo,- 
gangen  voliruren  wullleU  de  Welte  br.  b, 
10.  bei  voeitem  häufiger  aber  in  übler  be- 
dnifiMf :  vnd  wurden  seer  lomigp  dM  er  ein 
turriieil  an  Israel  begangen  vnd  Jacohs 
Iwr hier  beschlalleii  lirilfe.  l  Mos.  34,  7;  >\r 
liabeo  eine  schaude  begangen.  3  Mos.  2ü, 
12;  \üd  zogen  an  den  freuel  an  den  siebcuzig 
sOtten  Jenibbaal  begangen,  ritht,  9,  24; 
ilarUmb  mus  Lemech  freilich  eine  grosse 
kissbeil  an  yhm  begangen  haben,  vber  das 
tr»tf  hw-h  Mose.  (1527).  Kij" ;  das  isi  der 
lägen  luüacli  einer,  die  xu  Iteru  äükb  lavier 
■Hl  dem  sacramenl  begangen  biben.  eine 
berkht  an  eine»  guten  freund.  ( 1 528).  Aij** ; 
vn<l  crfur  putzen,  als  liiillcn  sie  noch 
nie  kfin  vnihcllm  bpgan|4[en.  ein  widdcrrulf 
tom  Itgtjeur.  {ib'iO}.  Aij';  wir  aimcu 
keiter  baben  •bermal  eine  grosse  sOnde  auITs 
new  begangen,  exempel  einen  rechien 
chriid.  hischoff  zu  xceilu  n.  f!">  r2).  Aij  '. 

'm  «.ich  begehen  ^  zmammen  leben,  mil 
tmanckr  uotgehn;  wenn  brildcr  eins  umd, 
vnd  die  nsehbam  sieb  liebbaben ,  vnd  man 
vnd  weib  sich  milcmandcr  wul  begeben. 
Sir.  25.  2;  wenn  iler  luil  man  vnd  weib,  die 
sich  wol  begangen  vud  lieh  eiiKUHli-r  ^'ehaltl 
Itabea,  oder  aousl  gule  vud  hebe  heundu 
von  einander  scbeidol,  so  ist  des  Irawrens 
«ad  klagens  vnler  jnen  (den  Aetden)  kein 
was  noch  ende.  Jen.  2,  5ir»":  es  ist  ein 
»oQJerliche,  grosse  gnad,  wen«  diü  ebelcul 
>icli  wul  begehen,  üsihr.  314'. 


legebr  (beger)»  n.  biue»  hegten,  ter* 

langen:  also  geschehe  denn  cwcr  beger. 
t  t  rmanung  an  die  geiulirhen.  <  1 530).  Eii  j*  • 
icli  w  ill  ihun  nnch  alle  deinem  beger.  l  kön; 
5,8;  auir euer  bitl  vnd  begdir  tsl  widdertimb 
mein  bilt  vnd  begebr,  wollet  niicb  vmUfn* 
digcn,  wer  euch  geheiszeu  vnd  beweget  hat, 
solelien  hrief  an  mich  SU  scbreibcn?  de 
\yeUt  br.  4.  44G. 

mhd.  begL'r,  neben  dem  einfaditn  diu  g£r 
{Ben.  U  531), 

legcbrci  (begeren),  cupere,  verionfen, 
wünschen. 

1)  mil  gen.  der  saclte:  wenn  ich  die  bei- 
den Tur  dir  ausslosaon  vnd  deine  grentse 
weitem  werde,  sol  niemand  deines  laudes 
begehren.  2  Mos.  34,  24 ;  du  soll  nicht  be- 
geren deines  nehcslen  bans.  5  Mos.  5,  2 1 ; 
ich  begcru  keines  lebens  mein .  Uiob  9,21; 
wer  ein  weib  ausihet  jr  zu  begeren.  der  hat 
schon  mit  jr  die  ehe  gebrochen  in  seinem 
liertzcn.  Mallh.  5,  28;  wer  des  lebens  satt 
ist  vnd  des  lüdcs  begeei  t.  die  sieben  jNiaa« 
psaltn.  (1517).  Fvj'' ;  wa.s  sull  es  {das  saera- 
ment )  bey  deoireyen  sichern  ge ysten  wirckeu, 
die  seyn  nil  durlfon  noch  begeren?  egn  ser- 
mon  tMm  dem  hochwirdigen  eaeramemi. 
f  1 5 1  9  >  1  iiij'' ;  ich  lia!i  ewer  schrilU  emprao- 
j^'en  mil  den  zwo  i|ueslen  odder  fragen,  darin 
jlir  meine:»  bcrichls  bcgcrU  ein  sendbrieff 
m  deiHMiteben.  (1530).  Aüj*. 

2)  mil  acc.  der  sacke:  das  keyn  Christen 
mensch  den  ah!:i-  ln-^zell  aihh'r  )i"i'eret.  eyn 
sermon  von  di'tn  aOiass  vnd  gnade.  (1518). 
Aij'';  vud  waü  habl  jr  selbs  gethan,  das  jr 
jizi  ein  condlium  begert  wider  Hone  Wont. 
( 1 54 1 ).  Jij^ ;  weil  sie  denn  dis  alles  meine 
furbill  bepern.   Burkhardt  briefw.  121. 

3)  mil  inj.  :  ich  hegerc  nicht  mehr  zu 
leben,  lltob  7,  IG;  vud  alle.s  volck  begerel 
jn  aniurflren.  Lnc.  6,  19;  es  ist  landrucb* 
tig,  das  die  Keu>sen  habcnn  begeret  vnler 
die  rimiis(  li«-n  sanduug  ^iikonmien.  von  dem 
hapslum  zu  liotne.  (1j20i.  llij'';  wir  sollen 

iviia  nicht  tu  lecben  begeren.  vber  das  erste 
bu^  Moee,  { 1 527 ).  Qüj* ;  da  sie  nu  truncken 
waren,  begerien  sie  bey  jr  m  scblafen.  oer- 
legung  des  akoran.  (154  2).  Ej". 

4)  mit  abhängigem  salz:  ich  wil  dyr  la.s- 
seu  den  cardinalbut  vnd  begere  tnl,  ddä  du 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


BEGEÜUIG 


230 


BEGIERUNG 


luir  etwM  gib»t.  huUa  um  iomini.  ( 1 522). 
Ainj**;  auch  begehren,  dasz  ich  wollt  ein 
hdchleiu  lasien  ausgeheD.  d»  WbU§  br.  b, 

724. 

5)  der  dem  abbegehrl  wird,  hai  diepraep. 
an  oder  von  vor  «jefc;  es  bai  Philippus  an 

wir  hegen,  de  Wette  br.  2,  16S;  i  eine 
WtttUer)  hcgcril  «iiich  liillfT  vnd  rnd  \on  vlim. 
ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  heiL  drey- 
könige  fest  etc.  (1525j.  Lij% 

mM.  beg«tii  (lUn.  1,  534),  tfoe^  ent 
.spril,  getcöhnlicher  das  einfache  gi'rn  {Ben. 
\,  532.  5:^3).  ahd.  gürAn,  kdrin  {Graff  4» 
22^),  goth.  gafrnjan. 

■cgchrig  (begerig),  cupidus,  begierig: 
der  gnaden  bednrllUg  vnd  begerig.  üe  Jt'eden 
pusxpsalm.  (1517).  Fiiij*. 

RfSfhrung  fhegerunp).  f.  trns  hcgclir:  p. 
j.  Hill  myr  nul  vleys  hantlelii  vnti  r«deii 
lassen,  (las  ylir  bcgerung  scy,  mich  yon  dem, 
dergepurvndvnneKwiefcra)  weysdich  auhall- 
ten .  originalbr.im  gesammtarchh  fH  Weimar. 
O  pay.  7  1  FF2.  —  hei  G  rim  unvfrzcirh- 
nel  (jcblifbi'n ,  weshalb  ich  dem  belege  aus 
L.  noch  folgenden  beifüge:  datii  aber  eillich 
widercbrislcn  vnd  feynd  des  euangelij  wiilcr 
stiliche  anroulung  vnd  begerung  sich  leynen 
vnd  aii(T|)(UTif'n,  isl  (f.is  euangelioii  iiil  vrsach. 
arlickei  der  baurschafft.  (1525).  Aj*", 

mhd.  begi^riiuge  {iien.  I.  534). 

legier  (begir),  n.  heg^nn,  vvriamf^: 
gescbrei  ist  nicht  anders,  denn  einaeer  sUrcks, 
em^^lliflis;  licgir  der  gnadon  f.'of!f's.  Jen.  1, 
37";  3,  25';  wol  !n»irlit  k  Ii .  wo  es  sein 
wolt,  gerne  sehen,  das  man  uiiL  gulen  ftlg- 
liehen  worten  vnd  weiae.  bei.  niaie.  hegier 
vnd  fflmemen  kündle  wenden  mit  «lemut. 
5,  22  ;  iiipyn  begir.  rar.  zu  lliob  31,  35. 

Begierdi  begierde  (bcgird,  hegirde),  ge- 
wöhiUich  II.,  selten  f..  dasselbe:  herrfiir  dir 
i»l  alle  nein  hegird.  ps,  38»  10;  vnd  aol  kö- 
rnen henibdaih  aller  beiden ,  das  ist,  meaaia, 
aller  lioidcn  bcgird.  wclrlios  wir  trost  vcr- 
deudsrhl  haben ,  denn  bcgird  ist  nicht  ver- 
slendlich  gnug,  weil  es  im  deudschen  heisst. 
die  innefiirbenlastvndbegiNim  berlien,  ac- 
Itue,  aber  hie  heisst  es  begird,  dasensserlichc, 
|i.is«inc,  des  ein  hertz  hegerd.  von  den  jiiden 
vnd  jren  lügpn.  (1543).  Hiij";  liah  icb  den 
dürOUgeo  jr  begirJe  vcrsagul.  iiwb  31,  16; 


wer  gibl  mir  einen  verbOrer,  das  meine  bcgirde 
der  aDmechlige  erhöre.  31.  35;  das  begirde 

derannen  hnsiu  herr  erhöret,  var.zupt, 
10,  17  in  butla  cene  domini.  (1522).  C«*; 
also  ilndl  man  auch  eins  leyls  priesler  vnd 
geiatlicben  die  ybre  gelseite  ob  alles  inwoH 
diges  begirde  schlappem  vber  hyn.  ausleg. 
deutsch  des  v.u.  ( 1 5 !  SV  Aiiij" ;  dye  begynlc 
des  mans  zum  weyb.  sermon  von  dem  elichen 
slandt.  (1519).  Aij*;  ich  hab  mit  grossen 
begirden  begert  dyst  oaterlamb  nüt  euch  Heu 
essen ,  ehe  ich  sterb.  eyn  sermon  von  dem 
n.  lest.  (1520).  Riij';  n(l  linll  golt  e.  f.  g. 
hegirrt  erhöret,  ortgmalbr.  im  get»  arckiis 
zu  Weimar.  X.  pag.  109.  42. 

mhd.  begirde,  wU  dat  tkißdte  ginit. 
nur  f.  {Ben.  1,  532). 

if  gicrdle«)  cupidilaiis  ejtpers  .*  wie  könd- 
ten  denn  die  sacramcnl  gnad  geben  .solchen 
vngleubigen,  vnberewelen,  vngutigen,  begird- 
loeen  berUenf  /m.  1.  370^. 

Begierig  (beging),  htgUr  haben,  cupUsu, 

a)  ohne  ^reiifm  zutat::  jr  seid  b^irig 
vnd  erlangte  ilnmit  nicijt.  Jac.  1,  2. 

b)  mitgemiu  ;  des  euangelij  beging.  Jen. 
3,  28*  bH  Orimm, 

c)  mü  praeposilionen:  vnd  sind  bagirig 
nncli  jren  sflndcn.  Hos.  1,  6;  wenn  es  seyn 
jamer  fdlet,  da  i.sl  es  begyrig  darnach. 
epistel  s.  Petri  gepredigt.  (1523).  hiiy. 

Bfgirrlieb,  expeübäu,  aafraeAm:  n  iai 
nit  heblicber,  begirfieb  dbigb  au  fcdren»  dann 
den  fnil,  ^mid,  1if!l  ?ii  vortilgcn.  eyn  »eruum 
von  der  bereitung  zum  sterben.  (I  519).biij*. 

Bcgierlicbi  adv.  eupide :  vnd  nach  diesem 
tsugeaaglen  samen  der  gebenedeyung  datier 
hitziger  vnd  begirlicher  vorlangett  aolten.  iat 
magnificat.  (1521).  Ij". 

Bei^lerlirhkfit,  f.  cupiditas,  mhd.  bpgir- 
lichetl:  errürelaber  bic  dieliühesle  luslvnd 
begirligkcil  im  nMoaeben.  BUL  2, 7  3^;  belade« 
niil  viel  bdsen  begiriigkeiten.  ebend.  1,  7*. 

Begffrung,  f.:  wenn  icb  nti  den  biitbslaben 
nach  aus  der  esel  kuii.st  soll  des  engeb  wort 
vcrdeudschen ,  mUsle  ich  also  sagen ,  Dam»*! 
dtt  man  der  beginingen ,  odder  Daniel  dN 
man  der  Itlste ,  o  das  were  schön  dandM^« 
ein  deud.scbcr  man  liörot  wol,  das  bJsle  odder 
bcgirungen  dnifl^ffte  wort  sind ,  wiewol  e& 
nicht  eitel  reine  üeu<is(  he  worl  sind,  sondern 


Digitized  by  Gopgle 


BEGIfiSZElf 


231 


BEGRABEN 


lost  rad  bcgir  wma  woi  bester,  ein  «mde- 

hieffvomiolmtUchen.  (1530).  Biiij''. 

Bcfieaiefly  mit  (hiu^teU  Genauem,  be- 
schütten : 

1)  ägeiUlich:  er  pUatiUe,  see  oiiiler  bc- 
gisM.  WH  dir  whiMmeue,  (1534).  Mj'*; 
gleych  wie  ich  von  der  tauff  gesagt,  das  es 
fuglirher  were  yns2  wasscr  Izu  tauchen,  dan 
(1j  mit  lipgisscn.  eyn  sermon  von  dem  hoch- 
wirdtgen  iacrumenl.  (15lUj.  aij';  gleych 
wie  maii  der  tanfe  wasser  Bent  vod  dreyn 
senckt  odder  da  mit  begeusset.  elend.;  Jacob 
aber  richtet  ein  sleinorn  mnl  aiiff  .  .  .  \n<\ 
befos  jn  mit  die.  1  Moi.  35,  1  1 ;  wo  wollt 
er  (y oll)  (tir  dem  teulTel  bleybcu,  wenn  die 
beyligen  bisdioffe  nil  die  steyn  begössen  vnd 
bereucberten?  eyn  cerMO»  vom  dem  n.  teil, 
(1520).  Rj*. 

2)  bildlich:  wie  der  alten  vrter  «^lliclip 
gesagt  haben,  das  die  kircbe  durch  die  lieben 
apostel  gepflaDliet»  aber  durch  die  marlerer 
begossen  sey.  das  6,  cap.  der  ep.  $.  Pauli 
an  die  Epheser.  fl533).  Ciiij'' ;  aber  so  heis 
ist  er  {her-og  Georg)  mit  b»as  vnd  griin 
vber  mich  hegüssea»  das  er  wol  gern  au:> 
MBCfli  Richen  meiner  worl  attHhir,  kelaerey, 
ja  eitel  heilischfewer  machen  woll.  /m.6,^^ 

mhd.  begiii/,eii  (Ben.  1,  541). 

Bp?;!fsirr,  m.  der  begieszi:  wedder 
ücrpUanlzer  noch  hegiesser  elwaü.  der  147. 
ftaim,  (1532).  Bij*. 

Beginea»  mi/aiig«ii.iirael.beguttde,  häu- 
figer, wie  schon  ahd.  bei  Isidor,  mit  euphu- 
iiüdiemsbegunst(begoiisi  i :  morgen  sol  euch 
bolffe  geschehen ,  wenn  die  sonne  beginnet 
iMit  XU  acheinen.  1  Sam,  11,  9;  ich  weis 
irai*  nrie  bOse  gewissen  thun.  wenn  sie  sich 
mit  feygen  bleltorn  hcgynnen  zu  schürtzen. 
rf<w  diese  worte  Christi  noch  f'esl  stehen 
(1527).  cij*;  wo  wir  beginnen  richter  yuu 
tenehen  tu  werden,  ao  luil  vna  daa  karapfal 
hey  dem  ermel  ergriffen,  vo»  eJUeocheii. 

(1530)  .  Ai]**;  danimb  ich  sie  auch  weg  ge« 
tban  habe,  da  ich  hegonst  drein  zu  sehen. 
£xecÄ.  16,  50;  das  hertx  begonsi  mir  zu 
«Ufln.  «onderwtnlceAneaie.  (1534).  Aiiij'*; 
Idff  gell  ym  bcgonaten  jn  die  hosen  tu 
stiocken.   veamunge  an  s.  l.  deudschen. 

(1531)  .  Cij';  da  nu  solchs  begunst  gell  zu 
tragen,  artikei  so  da  hellen  soUen  etc.  (1537). 


Fij*;  aber  die  awn  frawen  Nähmet  .... 

begUDsten  zu  eiuern  wider  die  Maria. 
Verlegung  des  aleoran.  (1543).  Gij" ;  galten 
auch  vor,  weil  wir  Christen  jre  bHcher  be- 
gUuslen  zu  lesen,  soits  bald  besser  werden, 
roi»  den  fiUkm  vnd  frm  lügen.  (1543). 
Miiij^;  vnd  bcgunden  also  die  andern  auch 
hinnch  ilarinne  zu  kldgeln.  das  1  5.  cap.  der 
ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Corinlher.  fl  534). 
Aj  ;  da  üieb  aber  die  uienscben  beguuden  zu 
mehren  anff  erden.  I  Mos.  6,  1. 

mhd.  beginnen  (Ifen.  1,  529),  aftd.  pikin- 
inn  idraff  I ,  *i  I  '>  ^  fjIrirhfalU  vorherrsrhend 
inii  öchu ucher  form  desprael.  über  äte  ur- 
iprikngliche  bedeulung  von  beginnen  vgl, 
Grimm  m  Hüupt»  »eütdwiß.  8,  18  /T- 
ItMf  gnädig  b^aben:  daromb  hcissi 


(hs  worl  so  viel  als  lief^naden  odder  [rncdi^lieli 
j,'('i>pn.  der  segen  so  man  nach  der  messe 
spricht.  (1532).  Bj';  nu  wyr  aber  ausz  ab- 
gninllichem  reychlnm  der  barmhertsickeit 
gnitis  vnszers  vaters  widemmb  begnadet  sind 
mit  dem  hcylsamen  lautier  worl  des  euan- 
gelion.  von  beyder  gestalt.  (I522|.  Aj''; 
mit  allerley  segen  vnd  wollhat  begnadet. 
von  eigener  gere€ht^fteiL  (1530).  Biiij''; 
mit  aeinem  worl  vnd  verheissiingen  begnadet. 
der  1 10.  psalm.  ( 1  539 1.  Küj* ;  dasz  e.  k.  f.  p. 
den!;eli)igeu  aruien kästen  mit  solchem  lehen 
begnaden  wolle,  de  Wette  br.  3,  497;  mit 
einem  flirwereklin  des  fchwlera  Buche  auf 
dreyjar begnadet.  Bnrkh9rdtbriefio.214; 
gotl  hat  e.  f.  g.  wol  mit  hoher  vornunffl  be- 
gnadet, originalbr.  m  ge».  ardUv  iu  Wei- 
mar,  reg.  N.  108.  41. 

mhd.  begniden  (Am.  2.  34S). 

Bep»dnng.  f,  gratia:  weil  ewer  hoch- 
wird  durch  göttliche  begnadung  mit  bcrr- 
liclien  .  schonen ,  grossen  galipii ,  sonderlich 
mit  hohem  verstand  begabt  ist.  Jen.  1 ,  1  lU** ; 
daa  er  aie  vnterweiset  den  beaton  weg,  welches 
denn  daa  emle'priuilegium,  hegnadnng  vnd 
gäbe  ist,  dereraojre  attnde  erhennen.  ^t.  2, 

93^ 

Bc|;ttügCjl^  genügen,  genug  iuiben:  da 
begnüget  vna  an.  fmtenieht  der  vieitaions. 
(1538).  Aj^ ;  herlaog  George  nicht  kegnflget, 
mich  durch  seine  gesandten  zu  verklagen,  die 
kleine  anticort.  (1533).  Aij'.  vgl.  bemiKfu 

iO|mbon|mM.begraben  {ßen.l,^Q  1  ),aiui. 


Digitized  by  Google 


BEGRÄBNIS 


232 


BEGREIFEN 


pikrapan  (Graft  4, 304)»  iefelke,  heerdigeiL 

I)  eigentlich:  was  ist  das  alte  Rom  amliTs 
«tenn  ein  kirchhoff,  ja  ein  lauter  scIiimlehMch, 
da  die  grossen  heim  der  well  hogralirn 
Ilgen,  der  WO.psatm,  (1539).  rüj'*;  Ins 
nie  es  zaielst  dahin  bracht,  das  sie  die  leute 
beredl  haben  am  lodhct,  die  kappen  anzu- 
zioltpn ,  vnd  sich  darin  hrgr.ilipn  zu  In-^^pn. 
ebend.  Itiiij';  vnd  du  soll  t'aron  zu  deinen 
veiern  mit  frieden  vnd  in  gutem  alter  begra- 
ben werden.  1  Mog,  15,  15;  darnach  be- 
grob Abraham  Sara  soin  woii».  23,  10.  auf 
die  praeposilioneii  folgt  bald  'irr  daiiv : 
t\Uo  starb  Kahcl  vnd  ward  iM^^tahen  nn  ^\em 
wegc.  I  Mos.  35,  19 ;  vnd  Samuel  starb  . . . 
vnd  begruben  ja  in  seinem  hanse  an  Rama. 
I  Sam.  25,  1.  bald  der  acc. :  vnd  namcn 
jre  gebeine  vnd  begruben  sie  vnter  den  bawm 
zu  Jahps.  31,  13;  vinl  lip^'ntlion  sii»  bey 
jren  mau.  aposi.  yesch.  .'>,  10;  aull'  den 
schindeleich  begraben,  vermanwug  imn  ge- 
bet wider  d.  Turckm.  (1541).  C^ij^ 

2  )  bildürh  :  oh  solclip  frorac  U)cnner  in 
siilrluMi  jrrij^cn  feilen  gleich  ein  w<»nifr  jrre- 
ten  .  .  .  wird  gnlt  an  jrcm  jrrlhum  zu  fneden 
sein  vnd  alles  ins  vatervnser  begraben,  da  wir 
sagen  vergib  \m  vnser  srbuMo.  Jen. 5,246'. 

Begräbnis  ibffjrelmitl .  meist  n.,  doch 
auch,  wie  mhd.  grebnus,  begrebous  {Ben.  1» 
r.b2;.  f. 

1)  A>  hanäimig  da  begrabn$:  sie  iat 
tunor  keimen  meinen  leichnam  zu  salben  zu 

mninpm  l>P2rel)iiis.  ^farr.  1-1,  S;  «nlchs  bat 
sie  behalten  /um  l.ipe  meiner  i)Of?rol)nis.  Joh. 
12,  7  i  man  eylctc  abor  mit  dem  begrebniss 
so  viel  mOglidi  war^  Htehr,  34 5^ 

2)  tHMteisf  or(  der  hegtattimg:  ich  wil 
Ilgen  bey  meinen  vetern .  vnd  du  soll  mich 
aus  Egypten  fdren  vnd  in  jrrm  hnprchni^ 
begraben.  1  Mos.  47,  30;  sie  haben  yhii 
ein  tag  odder  hundert  mflssen  fiBren,  ehe  «ie 
zum  begrebnis  komcn  siml.  «Aer  Au  erale 
buch  Mose.  (1527).  xxij";  bey  den  alten 
der  brauch  gewesen,  rln>i  bepreimis  ;itisser 
der  slad  zu  haben,  ob  man  für  dem  sterben 
fliehen  nü§9.  (1527).  Cv'';  als  bald  sein 
leib  ins  begrebnis  tsl  gelegel  wonten,  ist  als 
bald  ein  ersclirorklich  rumor  vnd  gelbHmel 
geliort  worden,  ein  irelli<ithe  liigenxchrifft. 
( 1 545j.  Aiij'';  das  wir jl2i  kii'chlivfe  heisseo. 


das  sind  enlticb  nicht  bf^bnis  gewesan. 
ausleg.  der  ep.  tmd  MMnf .  eoM  ealeni  «le. 

(t514>.  FFvj*. 

.Begrasen,  sieh,  «rsprunyliclt  vom  rieh, 
»eft  a«lf  ^rofcn,  gedeihen,  xm^en,  M 
L,  nur  bUdtiek  ßr  nek  bekommen»  an  «mM- 

stand  :  u  n  ehmen :  wo  einer  oder  xween  (p/iw^ 
rer)  sicli  begrn«rn,  fh<  «ie  jren  ^vil^\v(•n  vnd 
waisen  etwa  cm  lunislui  keullrn.  da  $ml  ilic 
andern  alle  eitel  bcllcr.  an  die  pfarrherm 
wider  den.wuefcer  an  fredigen»  ftMOi. 
.liiij'';  waren  r«*ich  worden  vnd  ballen  sieli 
bejiraset  vnd  fett  goniesle).  U'<rhr.  ISS''; 
weil  sie  sieb  nu  begraset  haijen  vnd  reich 
sind  worden.  405';  so  lauge  ist  man  gut 
euangdiscb,  wenn  man  hofbung  hat.  da« 
man  sieb  aus  solcher  predigt  des  euanf;clij 
begrasen  vnd  reirh  werden  möge.  Eist.  2. 
148'';  ich  wil  mich  der  well  vor  besser 
nieten,  wil  vor  ein  wenig  mich  basz  begrasen. 
hausposL  WiUemb.  1545.  aoNinierfJMI  69*. 
—  i  gt,  Ollsen. 

l!c;reifen,  mhd.  begrifen  (Ren.  1,  5701. 
ahä.  i.iprtlan.  pikrtfan  (Graff  4,  315.  316). 
in  mehrfacher  bedeutun§. 

1  )a<iinljeJbe«  begreifen,  ber&tren,  betoeUm, 
befühlen:  so  möchte  violpirbt  mein  vattr 
mich  bpgreilTen.  1  Mos.  27,  Ii;  ii.i«elli<l 
Hessen  sip  jrc  brüsle  bef^-reilfen  vml  dio 
Zitzen  jrer  jungfrawscballl  belasten.  EiecM. 
23,  3. 

2)  sinnliches  ergreifen,  erfauen:  wie  » it\ 

lürb  zu  schänden  wird .  wenn  er  bopnfTeii 
wird.  Jrr.  2,  2<? ;  dis  weib  ist  begnffen  anÄ 
rriscbcr  ibal  im  ehebruch.  Jok.  8,  4 :  diese 
alle  sind  weit  vber  die  heimlichen  diebe,  for 
den  man  schloß  vnd  rtgel  legen  kan»  oiMer 
wo  man  sie  begreiiret,  also  mitfcret ,  das  sie 
nicht  mrhr  tliiin.  deudsch  catechismus. 
il529).  ii}*;  werden  sie  darüber  begriffen 
oder  sonst  bezichtiget ,  so  thflren  sie  es  ge- 
trost leugnen,  von  denßiden  tnd  jren  IMgeiu 
(1543).  iiij»'. 

3)  begreifen  umfassen,  einaehliesxen : 
es  isi  keyn  nainc  ynn  der  schnilt,  der  s«upt~ 
lieh  alle  sacramenl  odder  zeichen  begreyffip. 
däi  ander  teü  widder  d,  hymt.  propbeteiL 
(1525).  Biij'';  so  wflnleii  alle  xoben  kimel 
(lein  boclimnii^'en  wansl  zu  Rom  viel  rii  ensf 
sein,  sciuen  rhuin  zu  begreiJt'cn.  wider  das 


* 


Digitized  bi^  GoQgle 


233 


.  BEUAFT 


tejMAMi  Mu  Rm»  (1545).  Süij';  so  nu« 

dich  geuislich  viel  mehr  an  fechten  .  .  .  wie 
die  vncndliclio  viu)  viiltegreifliii-lie  ^ultheit, 
so  allenlhaiben  wesentlich  ist  viiil  sein  oius. 
leiblich  beschlossen  vnd  begrifien  werde  in 
der  mcitclieU  tnd  in  der  jungfrawen  leibe. 
kuHs  bekenntnis  von  d.  h§iL  tacrament. 
(1544).  Ej'' ;  r.iflij  isl  das  ranrh  srliarrt'n 
jm  hnhz,  vnd  ItcgrcvlIVi  alle  zornige  zeicheii. 
randyl.  zu  Matih.  b.  22;  in  deudscher 
Sprache  begreiA  das  wort  Christ  beides,  den 
hirni  seU>st ,  . . .  vnd  auch  den  so  an  den 
herrn  Christ  glciibel.  wider  das  bapstum  zu 
Horn.  (1545^  Liij'';  wir  ^iml  aiirh  vnlcr 
dem  wort  nehester  begritl'eu.  äeuüsch  cale- 
'ekitmut.  (1529).  Cj^;  vnter  dem  frawen 
Toleh  sind  vnser  aller  iinltter,schwealer,weiber 
.  aucli  IjcgrifTeij.  von  ehesachen.{  1 530 ).Giij  . 

\)<jeini(j  erfassen,  verstehen:  ich  ^«'daclit 
jui  nach,  ^Us  ichs  bcgrcill'en  müclile,  aber  es 
warnnif  tu  schweer.  pt.  73,  16;  aber  das 
wort  vemamen  sie  nicht,  vnd  es  war  für 
.  jocn  vcrhütiji'n,  das  sie  es  nicht  hegriflen. 
Imc.  9,  45  ;  i  L'arlstad)  kan  nichts  ordenlichs 
l3»am  odder  begreyltcn,  viel  weniger  au:>- 
reden  odder  schrpjrben.  da»  mnder  leil  Wid- 
der d.  Aysil.  fropheUH*  {I&25).  Pig';  isl 
das  ewer  oewe  kunsl  vnd  bober  geisl ,  die 
dpr  v.»rblendle  Liilher  nicht  Ix  Lrolflen  kau*? 
«id«  «^tfje  icorte  ChrUli  noch  fesutehen. 
(1527^  kiij\ 

5)  sich  begreifen,  «£db  kefuteH»  baehäf' 
tigen  iPomil:  dasz  er  sich  mit  andcrm  thuu 
«<j«>r  üchulendienst  derweil  begreifen  mag. 

H>//i'  hr.  5.  35S. 

Bcgreiig,  capaas  t  sie  haben fnnacht  durch 
die  selbe  predigt,  d»  li«  deiner  barmhertzig- 
im  lif  greiflig  sind  vnd  begeren  derselben. 

Jfn.  l.  34^ 

Brgreillich,  mhd.  bcgrillicU  » Ifen,  i,  57 1), 
1)  ocitr  genommen,  capax,  habilis,  fähig, 
Mebf  fwmA:  werdet  nil  wie  die  pferd  vnd 
nietller,  die  do  keynes  vorstandf  begreyflicb 
seyn.  ps,  32,  1  l  in  ,,die  ziehen  puszpsalm." 
»(1517).  Biij'',  in  der  auiUyung  Cy :  seU  nil 
liiedie  pferde  vod  meuler.  die  nil  begriftig 
iey«  des  Vorstands;  junge  knaben,  welche 
zu  der  scholc  wol  geschickt  vnd  begreill'Uch 
<ler  rrt  i«  ri  kunsle  vnd  schrittt  sein  wttrdcu. 
Jen.  2,  254^ 

Vfzti,  Wörterbncli. 


2)  passiv  genommen,  eompr^untiHU», 
greißar,  fuzboT :  vnd  gewaltiglich  aus  der 
schrillt  erzwungen  ist,  das  Christus  leib  nicht 
nitlsse  ollem  begreifflirh  odder  leibiich  an 
eyro  ort  sein,  vomabendmai  C7»rü(i.  ( 1528). 
hiiij^;  das  man  sehe,  das  wol  mehr  weise 
sind,  ein  ding  etwo  zu  sein ,  denn  die  einige 
iH'frreifllit'hf  l'^ilüclie  wei^p.  ebend. 

BcgrllDg.  begreiflich,  faszbar:  vnszer 
schullerer  habensz  mit  grossen  suLlilitelen 
hyn  vnd  her  trieben,  das  sie  es  iah  begrifOg 
machten.  Mutig,  der  ep.  vn4  MMng.  v<m 
christag  etc.  fl522).  Rj''.  rg!.  hegrciflf^ 
und  I legreiflich,  wo  auch  nocA  ein  beUg  für 
begntfig. 

Begriff  »>  be<  in  dojppeltBt  beäeutung, 
1 )  tmnma,  MBgriff :  vnd  ist  also  das  kleyn 

wortloin  tostanicnt  cyn  kurtzer  begrilT  aller 
u  iiuiler  \  m\  gnaden  frnttp«;.  «^v"  *<?'"moM  com 
demn.tesl.  (1520).  Bj';  das  islkUrlzlithder 
begryir  vnd  die  meynung  dieses  euaogelij. 

dem  23.  «onfoif  nach  pfingttm» 
(1523).  Aiiij'. 

2  t  id^e ,  rorstt'llung :  ich  wil  die  ganizc 
frtMindschalU  seucu  nach  meiner  idea  m\vr 
begriir.  vom  acftem  AampJbonw.  (1513).  Nj\ 

mhd.  begriff  nm/im^  (üen.  ],  572). 

Begräsien^  mhd.  bcgrüczen  {Ben.  1, 
5S4  I,  gebraucht  L.  nur  für  jemand  um  etwas 
ansprechen:  also  gehet  es  d<>nen,  die  aus 
eygnem  fürnemen  ein  sach  aufahen ,  fragen 
den,  der  ob  vns  ist,  nieht  ein  mal  darnmb, 
so  doch  alle  ding  sein  sind,  vnd  werc  wo! 
billich,  das  man  yhn  daruinh  hcf^-nlsset.  f/^r 
112.  psalm.  (I52G).  av^  vnd  goll  kemaiai 
drttmb  begrttsset.  dendscA  eateeftismtt«. 
•  1529).  Eiiij*;  sein  (ChritH)  bhit  nicht 
gellen  sol,  man  bcgrüsse  denn  des  bapst 
heiliffkeit  darumh ,  da<  er  darein  verwillige. 
von  dem  falschen  blul  vnd  abgoU.  ( 1 533).Aij^. 

Begörtrnj  cingere ,  umgürtont  mhd.  be- 
gürten  tBen.  1 ,  593),  ahd.  picurlan  (Oraff 
4,  254):  vnd  (Dauid)  ward  begürlel  mit 
einem  leinen  leihrock.  2  Sam.  .  1  l  :  so 
begUrle  nu  deine  leuden,  vnd  tnaclie  dich 
auir.  Jer.  1 ,  17;  darumb  so  begürtel  die 
lenden  ewres  gemQtes.  1  Pel.  t.  13. 

Behaft.  mhd.  behalt,  altes  rückumlautm- 
des  par(.  praet.  von  behcften .  der 
neuen  form  bvkeftei:  vud  sie  brachten  zu  jm 

30 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


B£HAG£N 


234 


BEHALTEN 


alleiiey  kranckcn  mil  mancherley  seuchen 
vnd  quil  behtlR.  Malth,  4,  24 ;  vnd  Simoois 
schwiger  war  mil  einem  harlcn  fieber  bc- 
hafn.  Imc.  i,  38  ;  vnd  hal  vliir  Hie  aiinaten 
vnil  iiiuiiai  ein  solch  fuud  erdacht ,  das  die 
tehen  vnd  pfrund  noch  dreyerlcy  weysse  tu 
Rom  behain  (futgth^m)  werden,  an  dtm 
christlichen  adel.  (1520).  Dij';  las  los, 
wfirhc  dir  mit  vnrecbt  beh«fll  {verhaftel\ 
sind.  Jen.  b,  311^. 

lebagriij  placere,  gefiMefn:  an  {ohne) 
forcht  vnd  demiil  mag  got  iiieinaiit  behagen. 
die  sieben  puszpsalm.  (1517).  Bij»;  eyn 
helriibler  gey^t  viiml  nirhi  iM  inibt  flcysch 
behaget  dyr.  eyn  andechuye  betrachfung 
vber  pitUm,  (1S24).  Füf ;  es  gehe 

mir  darinne  wie  du  will,  so  aol  es  mir  alles 
gefallen  vnd  beh.igen.  Eist,  i,  210. 

eine  niiilhntn^izung  über  (Ji'n  Ursprung 
dieses,  goih.  und  ahd.  unvorhaHÜtmen,  auch 
mhd,  NocA  nielU  überaU  durdigeirunsenen, 
wofiet  M.  Grimm       t,  1318. 

Bf häglfcb  (bebeglich) ,  mhd.  behegcUch 
(Ifen.  !  .  fiOS),  wohlgefällig:  dan  deine 
knechte  haben  behcgiich  gemacht  die  steyne 
denelben. var.  si»  jm.  102.  \biniiit Heben 
pvttpsalm»  (1517).  Ev^;  dan  sie  {dieanfech- 
tungen)  vhen  den  menschen  vnd  machen  injin 
«lic  demut  vnd  gedull  volkommen,  vnnd  gotte 
behcgiich,  ab  die  allerliebsten  kinder.  auszleg. 
deuduhdu  V. «.  ( 1 5 1 8).  Hüij'';  riehlel  ewr  le- 
ben alsso, ...  das  yhr  allen  menschen beheglich 
seytl.  auszleg.  der  ep.  rnd  euang.  des  ad- 
uents.  fl")'?"}).  Yij'*:  eyn  solrli  opITcr  inI  «h  r 
beheglich.  eyn  undechiige  belrachlung  tbvr 
llen  51.  psalm.  (1524),  Fiif .  —  heule  be- 
liaglidi,  liodk  Ut  der  «mlaiii  in  dem  t  der 
Mibe  lieh  begründet. 

Behalten^  mhd.  hplmltcn  (Dm.  1,  620. 
62 1 ),  ahd.  piliailan  (6ra/f  4,  Üü4j,  »m  mehr- 
facher anwendmg, 

1 )  etwas  behauen,  ititie  Aaften,  nicht  von 
sich  lassen ,  zurücHehalten  u.  dgl. :  jeder- 
m.TJi  zum  prstcn  gulen  wein,  vnd  wenn 
sie  Ii  uiickeii  worden  sind,  als  denn  den  ge- 
ringem ,  du  hast  den  guten  weio  bisher  be- 
halten. Jeh.  2,  10;  sie  lassen  predigen»  das 
dielenlt  mflgen  vnrechlgutl behallten,  wider 
drn  falsch  genanften  geystl. stand  (15221. 
Uiiij';  wo  vos  Christus  nicht  mehr  helle 


wollen  geben  mit  den  schlttsseln,  denn  ge> 
wall  eusserliche  gesetae  vnd  gebot  an  stdlen, 

hc[U>  sie  wol  mügen  behalten,  ron  den 
schlus.u'ln.  (1530).  Bij'';  ich  wil  eben  sri 
mehr  mein  gelt,  körn,  gaier  behailen  vnd 
niemand  nichts  leihen,  an  die  ffarrherm 
trider  den  muher  zu  predigen.  (1540). 
Ahij**:  ih<  man  allr  fest  abetlicl  vnJ  allein 
den  soiitag  behielt,  an  den  christlichen 
adel.  (1520).  Uiiij';  so  hal  ers  doch  ver- 
hcysscn  ynn  der  schrillt»  er  wOUe  die  ehre 
aliein  behalten,  da»  henedielm»,  (1525). 
Dij''.  «l.t<  ft'M  lifhalten  ^  sieger  sein:  wir 
wollen  dt«'  weil  zu  sehen,  welcher  den  an- 
üei  ii  \bei  |jochcu  vnd  das  feld  behalten  werde. 
wamunge  an  eeine  (.  deudsehen.  (1531). 
Hiij^ 

2)  erhalten,  bewahren,  au/ behalten:  wie- 
wnl  onrh  polt  bisher  einen  festen  harten 
leib  gegeben  vnd  behalten.  Jen.  5,  12''; 
sihe  das  ist  vberblieben,  lege  fnr  dich  vnd 
iss,  denn  es  ist  auff  dich  behalten.  1  Sasi. 
9,  24  ;  der  bn>^.-  Ix  hallen  auff  den  Ug 
des  Verderbens.  Uiob  21  ,  30.  die  «finde 
behalten  =-=  nicht  vergeben:  welchen  jr  die 
Sünde  erlasset,  den  sind  sie  erlassen,  vad 
welchen  jr  sie  behaltet ,  den  sind  säe  befall- 
icn.  Joh.  20,  23:  lit-rr  h.  l.alt  jnen  diese 
siliidc  nicht,  apast.  //f,>(7i.  7,  59. 

3)  behalten,  bewahren  in  etwas:  {die 
sprachen)  sind  die  kOrbe,  darinnen  man  diese 
brot  vnd  fische  vnd  brocken  behelt.  Jen,  % 
464".  uhstrart:  so  füret  goll  seine  werck, 
(las  er  vns  ym  glauben  belialto.  rher  das 
vrHc  buch  Mose.  (1527).  ^^y  ';  das  sie  die 
leuie  ynn  i^oltes  furcht  behielten,  ebeni, 
v  ij\ 

4)  geistig  festhalten,  im  gedachlnis .  iiu 
herlzen  behalion:  aber  sein  vator  bcftirlt 
diese  wort.  1  Mos.  37,  11;  ich  behalte  dem 
wort  in  meinem  hertsen.  ps,  119,  11. 

5)  behalten  und  adje^iva:  so  wolt  ich 
dich  aiu  li  jlzl  erwürget  vnd  dio  o<;eIin  leben- 
dig bchalien  habei*.  1  Mos.  22,  33;  sioh 
von  der  well  nibelleckl  behalten.  Jac.  1,  » 
27 ;  wOtu  rein  bdialten  dein  haus,  so  lasse 
pfaflen  vnd  mtlnche  draus  (spffieAtoorf).  eon 
der  winckelmesse.  (1534).  Cj*;  aber  den- 
noch wo!  sieben  tausent  fanden  wurden,  die 
gott  vhm  behalten  halle  Irum  vod  heilig. 


Üigiiizeü  by  i^OOgle 


BEllALiL.NÜ 


235 


eiHhetrpnäi§tmdieräie  tiirdi€n,  (1529). 

BehallUDg^  /.  Ik'Ii.iIiiuii^ . vnd  vergohnng 
der  Sünden,  wider  äaa  bapslum  zu  Rom. 
(1545).  Mj«. 

Bfliiltiif  (bfhellnis),  n.  orl,  wo  etwas 
aufhehaUen  teird:  ein  !)f  In  Uiiis  aller  vnrei- 
ner  geisler,  vnd  ein  Iii'|ioiiiii>  nllnr  vnreiner 
feindseliger  vogel.  offenb.  Ib,  2.  —  voc. 
ex  quo:  bebeltiiiuse. 

BeUltflgCiy  etuhmUtigen,  teird  von  L. 
in  der  vorr.  rum  ersten  theil  des  a.  test.  r. 
t55l  unter  den  tcörlern  a\if(jt'lühri,  irelrlie 
„t  on  dti*  herni  der  canceleyen,  den  lumpeH- 
predigem  vnd  puppen  tehreybem**  neu  er- 
tichlel  tind.  vgl.  Uindseil  bibel  1,  315. 
frühi'r  in  demselben  sinn  hchälulen. 

Behaiigt'ii ,  praet.  Iieliicnp,  (estltangen: 
viiil  da  diiä  uidul  viiler  eine  j^roasc  litcke  eickc 
kam,  behieng  sein  henbt  an  der  eichen. 
2  Sam,  18,  9.  auch  behangen,  hangen  blei- 
bot! :  wenn  ilif  klt-iiioii  lüpgen  drein  komen, 
yeil/en  sK-  ilaiiu  liehatigcii.  Jen.  l,  529''. 

Behängen  (bcliengen),  praei.  beh^ugle, 
am  etwas  hängen:  du  man  sie  so  breiten 
blech  schühc  vnd  den  sltar  damit  behenge. 
4  Mos.  1  fi,  3S;  mit  «^pnngrn  vnd  kclrii 
beheiiLion.  vennanung  zum  sacrameul. 
(1537).  Ciij'';  bebengel  den  armen  Job  in il 
so  viel  btfser  firantiosen.  tUätt,  210*;  mit 
dickem  staube  vnd  spinnewcben  vnd  allerley 
vnzirers  geschmr  is  Li  hcugU  da*  16.  COp.  S. 
Johannis,  fir>;iSi.  Kij\ 

Beharren;  verbleiben,  ausharren,  aus- 
imtem :  (die  papisten)  beharren  miitvrillig- 
lieb  jna  jrem  greweL  von  der  winckelmesse. 
(1534).  Niiij*,-  wer  aber  l»is  an  das  cmle 
bebarrel,  der  %viril  «ii-lii,'.  Mallh.  10,  22;  es 
jamerl  mich  des  volvk>,  denn  »le  nu  \\o\ 
drey  läge  I)cy  mir  beharren,  vnd  haben  nichts 
ZQ  essen.  15,  32 ;  sollen  wir  denn  in  der 
sündf  beharren?  Rom.  6,  1. 

Beharrung,  f.  slabilitas,  dauer:  nu  be- 
scbleussl  er  den  psaini  uul  einem  gebet»  da- 
mit er  bittet  vmb  bestoidiglieit  vnd  bebar^ 
mng  derselbea  reidien  gttter  des  worts. 
Eist.  2.  SSV 

Behauen;  bchcwen,  durch  hauen  zurich^ 
ten :  allar  von  ganuen  steinen .  die  mit  kei- 
nen eiMD  bebawen  waren.  Joe.  8*  Bl ;  der 


ander  zimert  holtz  .  .  .  vnd  behewel  c  ,  ml 
«irkeU-;  abe.  Jes.  44,  13.  bildlich:  welche 
tlie  kIiif,'sU'n  sind,  kiinnen  die  andern  behawen 
(wohi:  tadeln,  tgl.  zur  bank  hauen)  vnd 
reformiren.  EUL  \,  490'. 

Behanscn,  1)  transitiv t  ina  hau*  au/'-' 
nehmen:  darin  die  kranken  behauset  nnd 
versorget  werden,  de  Wette  br.  5,  G9i. 

2)  sich  behausen,  sich  ansäitsig  machen^ 
niederloaten:  wolle  sich  ewer  einer  entsetzen 
vnd  der  enden  bduttsen,  da  jiu  das  wort 
gottc?  kl.ir  I.Tiiler  gepredigt.  Jen.  3,  454*. 

n,hd  heUu^e.  {Ben.  1,  740). 

ücbuuiiUttg;  behausuuge,  /.  uuhnuny: 
vnd  wird  eine  behausnnge  sein  der  drachen. 
Jes.  34,  13;  jrc  belKm>inig  mQsse  wttste 
werden.  \im1  sey  niemand  iln  drinnen  wone. 
apost.  gesell.  1 ,  20  ;  sie  ist  gelalien  \n<\  eine 
beltausung  der  icuilel  worden,  offenb.  Joh. 
18,  2. 

Beheflen,  anheften,  befestigen:  dasz  sie 
viclleii'lif  iredt  iK  keil ,  ihn  nül  der  zeit  also 
bey  SK  Ii  beheAcn  und  behalten,  de  H'ieKe  br. 
3,  37tj. 

Bebelf»  m.  vorwand,  ana/fnehf,  ausrede, 

uamit  man  sühin  ennungelung  eines  besse- 
reu  behilfc  wn  stnid  isl,  da  ist  schon  kein 
Iji  ltelll"  mehr  wulder  die  stralV.  an  den  chriH- 
Uchen  adel.  (1520;.  Büj'';  dieser  au&flUch- 
tigc  tenffet  keynen  andern  bebeUT  hat,  denn 
den  eynigen  das  er  gcysllicb  macht  (wie 
seine  arl  isl)  was  goti  U  ylilali  macht,  das 
ander  teyl  tridder  d.  hyml.  prophetcn.  ( 1  525). 
Hj' ;  auÜ  das  niemand  ein  bclielH  aus  diesem 
exempel  neme,  vater  vnd  mnlter  zulassen 
oder  verachten,  von  der  SHMle  widder  d. 
Iteifl.  (/eist.  (1531).  Diij*;  SO  ist  jr  behelff 
villi  Iluchlrede  niclil.s  p^egeu  solche  öffentliche 
waiiieil.  wider  die  sabbather.  (Ib'^b).  Cj\ 
Behelfen,  mhd.  beb<llfien. 
1}  jucare,  hetfen»  nützen,  dienen:  gleycb 
nls  der  burger  vnlreglich  ist,  der  von  der 
gemeyu  wollt  beliollTen,  beschützt  vnd  be- 
freyet  seyn,  vnd  er  doch  widderumb  der  ge- 
mcyn  nichts  thnn  nach  dienen,  aenrnm  von 
dem  hochwirdigen  sacrament.  (1519).  b j*»; 
was  isl  dir  doch  mit  solchen  (ifTeiillicbcnn 
lugen  bell  ilfFt  n.  von  den  neuen  Eckischen 
bullen  vnd  iugeu.  (I520j.  Aüij';  die  secle 
kau  alUs  diogs  emperen  on  des  worts  gottis, 

30* 


Digitized  by  Google 


BEHELFLEIN 


236 


BEHENDIGKEIT 


•vnd  on  d,i«;  wort  gottis,  ist  yhr  mit  keynem 
iling  ht  linlirfu.  von  der  freiheit  eines  ehri- 
tten  meiuichen.  ilä'iij.  Aiij";  denn  ober 
{Chrisltuj  lauseol  vnd  aber  UateBt  mal  ge- 
boren wurde  vnd  were  doch  lidit  vns  ge- 
boren vnd  vniter  eigen  worden,  so  were  vns 
da  niil  riH-hi«.  bcholffen.  die  ep.  des  pro- 
pheten  Jeiaia.  tl52ü).  Diij*;  wer  diesen 
artikel  nichl  gleubt,  oder  ]m  lesst  zu  berUen 
gehen«  dem  ist  taeh  nichla  behoUfien.  ein 
ffeÜgt  vber  die  «f.  «o»  de»  heU,  ngiki. 
(1544).  Aiij^ 
2)  sich  behelfen. 

a)  mit  gen.  der  sache :  {Johannet)  hew- 
schrecken  vnd  wild  honig  geeeen  vnd  sieh 

der  krewllyn  ynn  der  wüsten  beholflen.  das 
benedictus.  {\'^2b).  Anj';  also  wird  moin 
vnflat  vnd  vnreiaigkeil  liurch  jn  rein  gemachl, 
vnd  mus  mich  also  bchelffen  einer  frembden 
empfengnis  vnd  gebart  vnd  meine  damit 
adiaitfcken  vnd  zudecken.  «Üm.  6,  77*;  die 
arme  frau  musz  sich  hei  iren  fronndon  fast 
des  betlelbroU  behelfen.  de  Welle  br.  5, 

1^)  mit  praepotilumtn:  eUe  keiaer  sich 
mit  der  sdirifTl  beheliTen.  das  diese  woH 
noch  f*"il  stehen.  H  527).  ai]**;  doch  so  viel 
ich  aus  undetn  gehört  vnd  gemerckt,  wil 
ich  auffs  nehest  ich  kan,  bin  zu  schiessen, 
vnd  auch  aus  den  biaterien  mich  bebelflen. 
4er  10 !•  psalm.  (1534).  Aiij**;  darunth 
mm  man  hie  flifkf-n  vmi  i>|p(/f  Ti,  «ich  be- 
Iiclircn  aus  den  Luchstabcii  oder  büchern. 
ebend.  Eij*;  so  wil  daraus  folgen,  das  sie 
ynn  dem  kästen  ymer  lieebt  gebrennel  haben, 
sintemal  sie  sich  nicht  kiindcn  von  der  son- 
nen Hecht  behelffen.  vber  da.i  erste  buch 
Mose.  (1527).  Vj";  die  Strauchdiebe,  die 
sich  i  n  hecken  bchellfen.  hausposi.  WiUemb. 
aommerffreil  93*. 

Bebelflelni  (bdiellKn),  n.  ein  Meiner  be- 
helf:  ob  aber  ypmand  pin  hetifiniin  ^vol! 
suchen  vnd  furgeben.  VQmabendtnalChriHi. 
(1528).  Aij'*. 

MÜ«!  WAmen,  mM.  B4heim  (Ben.  1, 
97):  Hungern.  IMirni,  [*oIn,  Pnnckreich. 
randgl.  zu  offb.  Job.  17.  12. 

Behrme;  m.  bvhme,  mhd,  bclicini :  die 
Behemen  beider  ge»laU  niesend  seyu  uil 
keiser.  ffnutA  enntf  «noeb.  (1520).  hiij"; 


der  bapsl  lest  den  Behemen  zu  beyder  ge- 
stall  des  sacraments.  eine  bericht  an  einen 
guten  freund,  ( 1 528).  Biij* ;  gieictt  wie  dre 
Behemen  yhre  buchalaben  korix  verbawee. 
«Kim  abendmal  ChriilL  (1528).  mii^.  vnd 
bin  Behemer  land  in  Breaien  am  nehstea 
pevveszcn  mcyn  lebtag.  vortUr%ng  etikker 
arlikel.  (1520/.  Aiiij*. 

Behend,  behende,  m/»d.  behende  {Ben, 
1,  632),  l)4ebiiefl,  b«rtf^:  lllase  die  be- 
hende sind  schaden  zu  Ihun.  spr.  6,  18; 
seynf>  rnsso  sind  schneller  denn  die  parden 
vnd  Itcheuder  denn  die  wolfTe  aui  abend,  der 
prophet  Habacuc.  (1526).  aij*. 

2)  befnem,  pauend :  ein  fein  behend  stro- 
bendliu,  damit  bindet  er  jn.    Eii>l.  I,  213*. 

3)  geistig  gewandt,  klug,  lisiig,  schUm: 
es  ist  in  jr  der  geisl,  der  versleiidig  ist,  .  . . 
scharff,  behend,  beredt,  weish.  7,  22:  wir 
auch  noch  teglich  erfaren,  wie  gesdiwiod, 
listig ,  klug ,  bclipnd  der  weit  kinder  sind. 
der  101.  psalm.  fir  :U),  Miiij';  suchen 
vnd  dichten  so  belieudc  fUtidlin  vnd  schwinde 
griOe.  deudsch  caleckismus.  (1529).  Liij'': 
sonderhcli  weis  der  pofel  von  splcher  be- 
hender gramniiitica  uichtSt  das  accipio  vnd 
accipiani  zweyerley  sei.  «en  cbeMctoi. 
(1540).  Cj'  . 

4)  behend  von  dersprache^  geläuf^:  \tA 
auir  behend  eigentlich  deudseh  also  lantet. 
vom  abendmal  Christi.  (1528).  nliiij^ 

Nach  Grimm  trth.  1  .  1336  ist  bdiend 
nichl  unmittelbar  aus  dem  pra*:poüUonakn 
bei  der  band  abzuleiten f  sondern  auf  einwer' 
bum  hantln  otfer  hentan  xmMtwiißkmL 

Behendi  adn.ßiim,  eebaeU:  mache  M\ 
behend  von  Jerusal«»m  hin  ;tn^.  apnst.  gesck. 
22.  18;  ich  acht  aber  solli^iu  mit  scbhff* 
ten  handeln,  es  wurd  dyr  das  Iripliciem  be- 
hend vorgahn.  anjf  ioi  «birebrifflieb  bwA 
bocks  Emsersz.  (1521).  Jüij" :  ^ie  soUsns 
nioht  abo  eilends  essen  vnd  behende  kewcn. 
Eiil.  1.  346'. 

Behendigkeit  (.behendickeil),  f.  mhd.  be» 
hendebeit(«eii.  1,632).  barl^beM^^eicMeb- 
/icbbeif,  ecbfonbetl:  die  romanisten  haben 
drey  maurcn  mif  i^ynosor  fx^lu  n  lirkeil  umb 
sich  zogen.  audenchrisliicheHadet.  (1520). 
Aiüj';  weil  sie  noch  nit  alle»  ikuren  gar 
vorscheinden,  wie  sie  den  welschen  than  ha- 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


BEHEKDIGLICH 


237 


BEI 


boi.  knueboi  sie  die  weil  folch  heylige  be- 

beodideit.  das  (sie)  zehen  odcrzwenlzigpre- 
lalnren  zusammen  koppeln,  pftenrf.  Ciiij* ;  ha- 
ben sie  widderufflh  braucht  ylirer  groben 
MeodicfcejC  appeltathm,  (1520).  Aij^ 
4nels  oMer  kramn,  wasteriej  behendickcit 
vmi  farhe  Has  geieliebe.  Mla  Mne  demiiij. 

J^eiifBiliglicli,  gejsclUcUl^  HiUy.  mhd.  bc- 
kaMtcbe  (Ben,  1,  632):  es  ist  oSl  durch 
eoadiia  etwas  furgewanl,  aber  durch  et- 
licher mensrhen  lisl  beheodiglich  vorhynderl. 
OB  den  christlirht'fi  ndel.  ( I  520).  Aiij' ; 
weAO  &ie  es  nur  iiciiulich  vnd  behendiglich 
■acbea.  das  5,  6.  vnd  7.  eap,  s.  MeUihei. 
(IS52Kddj*;  wo  einer  dem  aodern  elwai 
behcndiglicli  aus  der  band  rUcket.  diUdiCh 

i<llt"-h'<i/tu.:i.   (1529'.   l  iiijV 

fifhfndü,  aäv.  eiUnd,  huriig:  vnd  iäer 
fngel)  schlug  Pctrum  an  die  seilen,  vod 
wecket  jn  aufT  vnd  sprich»  stehe  behends 
»nS.  apost.  gesch,  t2,  8. 

Bfherbfr{?en,  herberge  geben,  behausen, 
*iih4.  li«:iierli«.>rgcn  {Ben.  l,  lüh:  ich  bin 
ein  gast  gewesen  vnd  jr  habl  mich  bcher- 
bei^eL  Matth.  25,  35;  gastfreysu  seinver- 
smel  oicbl,  denn  durch  dasselbigc  haben 
etliche  on  jr  wissen  engel  beherberget. 
Bebr.  13.  2. 

Ickcnigen.  :u  herzen  nehmen,  wie  bc- 
MigeB  «Oll  L.  in  der  vorr,  tum  entm 
Aeü  dei  a.  lest,  von  1524  als  neubUdung 
tmpoiiei  und  flahpr  nurh  n^eudi  intei' 
%t»  sehriflen  erscheinend. 

lebcnt,  pari,  prael.  von  bcbcrzcu,  uner- 
«*fock««i  hersens,  mulhig:  sihe  solch 
Irrlffieb  erleuchte  slarcke  bcberlzle  leule  bat 
er  eentsflit  diircli  die  \ltiiiig  Acs  riiMilzcs, 
nuileg.  der  ep.  vnd  euang.  von  oslern  etc. 
()ä44).  EKj'';  darunib  seid  behcrlzt  vnd 
iMnatig  jr  prediger.  EUl  1,  29^  — 
fee.  ftw^.  leut.  ante  lat.  ciij'':  behertsctt 
ttHNROtti«  rordalus,  cordax,  andax. 

BeMinicb .   i)rhUinich,   hälfe  Uistend: 

c.  g.  wurden  als  eyn  ehrlicher  churfurst 
sadi  aller  tymliekeyt  tu  solchem  behilfilich 
»eyn.  Originalbrief  im  ges.  archiv  tu  Wei^ 
•wr.  0  pag.  74.  FK,  2;  das  sie  guks  thun, 
•  ..  behülfflirh  s^ien.  l  lYiR.  6.  IS;  e.  f.  g. 
weltea  doch  yhr  guedigUch  diesen  winler 


aus  «il  brotung  beholfliicb  sein,  de  Wette 

br.  n.  211. 

lehat,  f  be Wahrung :  vv;is  ist  denn  wun- 
der, das  einer  aller  weit  gut  zu  sich  bringe, 
da  bereitsehtlft  der  wahr  vnd  leglich  Sicher- 
heit, weniger  llibr.  mit  behut  der  heubtsum- 
men  zuuor  hat  muh  sonst?  Jen.  1,  195''. 

BfhfMi'n,  hcliiielpn,  hf»hiil<'ion .  mhd.  be- 
iiüeleu  {ßen.  I.  731),  ahd.  piliuulan  [tiraff" 
4,  802),  ciwtodtre,  bewahren,  beschützen: 
sihe  ich  bin  mil  dir  vnd  wil  dich  behttten 
wo  du  bin  seuchst.  l  Jfos.  28,  15:  sihe 
ich  sende  einen  engel  fnr  dir  her  ,  der  dich 
bebUle  auff  dem  wege.  2  Mos.  23.  20  ;  be- 
hüte mich  virie  einen  augapflel  ih  auge.  ps. 
17,  8;  behate*  deine  lunge  für  hflien.  34, 
14;  so  es  doch  alles  ligt  an  ^'olles  segenen 
vnd  lif'hiielen.  der  1 27.  psalm.  ( 1  524 ).  Aiiij*; 
das  nicht  mflglich  ist  aus  vn^^er  macht  .  .  . 
ein  kümlin  oddcr  helrolin  zu  erhalten  odder 
behdeten.  der  eegem,  aonum  na^der  «esse 
spricht.  (1532).  Aiij\ 

Bei  (hey).  mhd.  h\  iÜen.  1,  \\2ff.),  ahd. 
bi,  pi  (Graff  3,  5),  go(h.  hi,  „nähe  vnd  an- 
wesenheii  im  bereich  und  umkreis  von  per- 
sonen  wmd  »m^tem**  üutirüdtende  partifcel. 
I.  die  praeposition  bei  eonslruiert  L. 

A.  auf  die  fratjc  ^rohin?  mil  dem  nrr.  : 
begrabt  mich  bey  aieiiie  velei.  I  Uos.  49. 
29 ;  setze  dich  bey  den  stein  Asel.  1  Sam. 
20,  1 9 ;  vnd  trat  bey  das  rad.  Eteeh.  10,  6 : 
vnd  er  kam  hart  bey  mich.  Dan.  8.  1 7 ;  da 
er  kam  bey  dir  stni.  f  ür.  1  o,  31;  die  phi- 
lisler  lagerten  Mch  bey  den  lidtlcnslein.  vber 
das  erste  buch  Mose.  (1527).  Jj\ 

Frieeh  1,  »!'  «ml  Adetung  wl6.  I, 
878  erklären  diese accttsativconslruction  für 
unhochdeulxch.  doch  bedienen  sich  derselben 
auch  andere  mustergittige  nhd.  schrifl' 
steller. 

B,  bei  mü  daUv. 

1)  neben  dem  verbumsubitmUhum:  aller» 

ley  thier  das  bey  dir  ist.  1  Jlfo«.  8,  17 ;  es 
ist  auch  viel  slro  vnd  futterbey  vns.  24,  25; 
der  jüngste  ist  noch  hey  vnserm  vatcr.  42, 
13;  da  er  beim  leben  war  (da  er  Mte).  2 
chron.  10,  6. 

2)  ne6en  den  verbix  |«lr>il»ofi ,  wohnen, 
stehen,  sitzen,  liegen,  scliialen  :  viid  s[»racheB, 
bleib  bey  vns,  denn  es  wil  abend ' 


üigiiizeü  by  Google 


BEI 


238 


Bi:iBHlNGEN 


vnd  «r  gieny  bin  ein  bey  jnen  zu  bleiben. 
Luc.  24,  29;  {Mose)  biell  sieh  im  l;nide 
Midian  vnd  wonele  bey  einem  bninnon.  2 
Mos.  2,  15;  sihe,  ich  siehe  hie  bey  dem 
wasserbrun.  1  Hat.  24,  13;  in  meiner  er- 
sten Verantwortung  stund  niemand  bey  mir. 
2  Tim.  4»  16;  ich  sitze  nicht  bey  den  eilein 
leuten.  ps.  26,  4 ;  lieber,  las  mich  bey  du- 
ligen.  l  Mos.  38,  16;  vnd  sprach,  schlaffe 
bey  mir.  39,  7  ;  dt  ich  iung  war,  schlieiren 
wir  den  bürgern  bej  ihren  weibem  vndtOch- 
lern,  auff  das  vemdni  keiterli^  edict. 
(15:^'.  Küij\ 

3)  neben  lassen,  ergreifen,  nehmen,  er- 
wischen utSl  ähmUdieH:  vnd  sie  erwischt 
jn  bey  seinem  kleid.  1  Mot.  So.  12;  strecke 
deine  band  *au'^  vnd  erhasschc  sie  bei  dem 
<?rh\vantz.  2  Mos.  4,  4;  vnd  Jonb  f.isscl  mit 
sotrier  lecbleii  band  Amasa  iiey  dcui  hart. 
2  Sam.  20,  9;  vnd  ergreitfleryn/T)  jn  beim 
sehopfl.  Jud.  13,  8. 

\\  kennen,  nennen,  rufen:  man  kennet 
villi  bev  seyncin  _'<^s.infr  vnd  feddern.  auff 
des  bocks  tzu  Lei^lzick  anitcorl.  (1521). 
a  ij" ;  auff  das  du  erkennest,  das  ich  der  herr 
der  gott  Israel  dich  bey  deinem  namen  ge- 
nennet babe.  Jes.  45.  3:  i<  !i  rii  lfdich  bey 
dcinrm  n.nnen  vnd  «'»niu  i  dicli,  da  da  mich 
noch  nicht  kandlcst.  45,  4. 

5)  schw(»ren  bei  einem,  etwas:  ich  habe 
bey  mir  selbs  geschworen,  spricht  der  herr. 
1  Mo9,  22*  16;  schwere  mir  bey  dem  herrn. 
24.  3;  ich  aber  saire  euch,  das  jr  aller  ding 
nicht  schweren  suit,  weder  bey  dem  himel . .. 
noch  bey  der  erden  . .  .  noch  bey  lerusalom 
. . .  auch  soUn  nicht  bey  deinem  beubt 
schweren.   Matih.  5,  34 — 36. 

f))  lier<'lilt'u  liei  leben,  d.  i.  unier  andro- 
hung  von  strafe  am  leben:  V\uh\*\>us,  dem 
des  künigs  valcr  Anliochus  den  jungen  kiinig 
vnd  das  reich  bey  leben  befollien  hatte.  1 
Jfoee.  6,  55.  ebenso  bei  leibe,  bei  leibe 
nicht,  j'fi  uichl :  litii-^  dich  bei  If  ilio  ,  dns  <lii 
nicht  mit  deinem  dünckel  drein  feilest.  Jen. 
3,  432*;  bey  leibe,  lauflTe  nicht  weg.  etne 
heerpnMgL  (1529).  Giiij*;  ein  bind  sol 
bey  leib  nicht  sein  gehorsam  gegen  vater  vnd 
mutler  verachten,  deudsch  catecJiismus. 
(1529J.  Piij";  so  sol  man  die  heichl  oder 
absolution  bey  leib  nicht  lassen  abkomen. 


artikH  »Q  4a  ftelleit  iüliem  ele.  (1&3S). 

(iiij*. 

7)  bei  =  durch  neben  schjckcu,  zukom- 
rocu  lassen:  vnd  schickens  euch  nun  nieder 
bei  eurem  boten,  de  WtlH»  br.  S,  123;  md 
vns  tttkomenlassenbei  diesem  boten.  3,539. 

S  i  hei  vor  p/ura/dafiren:  das  gieng  alles 
zu  Noali  in  den  kästen  bei  paren  ipaarvtme, 
mnnnrhen  und  weibchen).  1  Mos.  7,  15; 
da  Ilgen  sie  bey  hauffen  {haufenweii«). 
richl,  15,  16;  lasset  sie  sich  Selsen  bey 
schif  lihMi  (Marc.  G,  10  dafür  nach  schich- 
ten), jn  funffzig  vnd  funffzig.  Luc.  9,  14. 

9)  bei  m'hen  zahl-  und  zt  ilangaben  hal 
oft  die  beävutuny  von  beinahe,  ungefähr, 
circa,  circiter ,  so  dasz  die  praepositim  iv 
adverbialer  bedetOung  vbergeht:  das  .«ich 
die  recbnung  fanden  bat,  wie  eiti  stad  bey 
srr|it7if(  ni.il  citi  iar  gcsclietzt  wird,  an  dn 
chrisliichen  aüel.  (1520).  Jiiij*;  bey  vn> 
die  deudscbc  spräche  von  andern  anders  ge- 
red  wird .  das  sichs  nahe  bey  hundert  nil 
vercndcrt.  r&er  das  erste  buch  Mose.  (152Ti. 
dii]";  vnd  jrer  war  bey  vier  taiisent,  die  <la 
gfssen  liallcn.  Marc.  8,  9;  also  das  ich  nu 
fast  bey  drcy  jaren  von  wegen  der  goUlicbcn 
vnd  euangeliscben  warbeyt  vnendthcb  vnit 
vnaunbürlicb  Verfolgung  .  .  .  erlyden  hal). 
L.'s  erbieten.  (ir.2ri.  ft/.  j^  vnd  da  <if 
dasolbs  gcwonet  hallen  bey  zeben  jar.  Rulh. 
1,  4  ;  vnd  schrien  bey  zwo  stunden.  apoiL 
geeeh.  19,  34. 

II.  aU  adverb  erseheini  bei  iiitr  in 
sammenMetSUUgen,  von  denen  die pronominnl- 
anU'hnufiffen  nirht  ganz  unauflösbar  iind. 
z.  b.  was  die  well  zuschaffen  hal,  d^  auu»» 
ein  munch  bey  sein.  a%  den  cArtffJücA^ 
odeL  (1520).  Aij";  wo  der  lOgengeist  re- 
girl,  da  ist  di  r  raordgcist  auch  bey.  vom 
liricge  vidi  r  die  türcken.  fl520i.  Diij": 
wd  ich  bey  bleiben,  das  ü.  cap.  Ephes. 
(1533J.  Diiij". 

lelnrieller  (beierbeiter),  m,  cosferatar.* 
die  beyerbeiter  deaselbigen  handwerck». 
apost.  gesch.  19,  25. 

Belbrfn£;rn ,  1 )  einem  etwas  boiliringen. 
leiblirh  oder  geistig  in  ihn  bringen:  er  [der 
teufei)  wirds  freibch  ofll  versucht  vnd  wol 
I  geübt  sein,  wie  er  soll  einem  armen  gew»- 


Digitized  by  GfiOgle 


BEICHT  239  ÜEIUITPFENMO. 


seil  eio  trancUiD  vom  tode  beybriogen.  das 

schöne  confilenuni.  (1530).  Üij^ 

'2i  ehva>  iH'iliriii'jf'tf,  es  oiiiPin  Ix'thringCD, 
enceuieH,  wahr  nunhen:  alxi  sulien  die 
Schweriner  yhre  Iropu^  auch  machen  vod 
beweiieo  vnd  b«y  bringeo,  das  Cbrisltta  leib 
vnd  blul  leibs  vnü  hluls  zeichen  wcren.  vom 
obfndmal  Christi.  (1528j.  Eiij*;  vnd  Lille 
vidiTman  wolle  solch  Immlnis  fiir  iiichlig 
ballen,  als  das  freylich  miL  keiner  oüeal* 
lieben  bcweisQDge  bisher  ist  beybracbL  von 
hämlichen  vnd  geHolen  bricffen.  (1529). 
Dj':  sie  kt'nnen  mir  auch  nicht  beyl)rir>gpn 
<ie$  MC  mich  verklagen,  apost.  (jesrh.  24, 
13;  er  i>ul  mirs  auch  nicht  bcy  hnngeu,  Ue:» 
bieie  iefa  jm  trots  vnd  recht,  sondern  ich 
wittirse  Iiigen  jin  beybringen  mit  alle  niei- 
nen  hücbero  vnd  lesem  in  der  wdt.  Jtn.  2« 

leicht  (peichlj,heichlc,  l.iundeHbekenni- 
Mt:  etlidi  new  lerer . . .  geben  der  pusz 
drey  teyll,  nemlich  die  rew,  die  peychi ,  die 
fjfin:rfliuung.  eyn  sermon  von  dem  nhlasz 
r«d  gnade.  (151 8 1.  Aj'' ;  vnd  da:»  das  ergstc 
iit|^e\vesl,  oiewaad  geleret  noch  gen  ast  hat, 
was  die  beichte  were.  derndtth  enieeftiniHW. 
^Shl^  vtnu.  ausg.)  Piij'';  wer  nicht  willig 
^nii  vnib  der  absolulion  willen  zur  beichl 
^eliel,  der  lasse  es  nur  anstehen,  tbend. 
P  vj\ 

fteieht,  mhd.  btht,  bthle  (Heu.  1»  516)  in 
rerdichlung  des  älteren  pijichl  (von  ahd,  pi- 

ji'han  bek''Hrien) ,  tcie  dies  L.  selbst  in  dem 
„hrief  an  die  zu  Frankfort  am  Met/n" 
Uä33j  tiiij*  auü/ührt:  vnd  solchs  gibl  auch 
du  alte  deudsch  wort  bejicht,  da  her  man 
liie  befligen  hischouc  nennet  confessores,  be- 
Jf'fiter.  (las  ist  iH-kiMiiuT,  (Iciiii  I»ojirhU'ii  heissl 
bfkeiiiifri  wie  am  h  im  geiiclit  da>  wuri  noch 
]an  viiung  isl,  vrjicht,  vnd  man  sagt«  das 
jicht  er,  das  hat  er  begicbt  etc.  vnd  sind  zwey 
»terschicdlichj  jnn  dem  worl  bejicht.  Weichs 
nnt  ^It'i  Zeil  ]>[  jnii  ein  j  verwandelt,  vnd 
tiuri'li  üii>](rancli  lieicitt  als  mit  r>inem  j 
geschrieben  vnd  geredl ,  wie  >ici  andere  alte 
deadache  Wörter  also  verderbet  sind.  f.  ameh 
beichten. 

leicblbrief;  m.  icas  ablashrier:  die  leren 
»BchH^llich,  t]\c  ffirgeben,  das  die,  so  da  see- 
Icn  aus  dem  fegfewr  oder  beichlbneue  wol- 


len Utaen,  keiner  rew  noch  leides  bedOrffen. 

Jen.  1,  4";  mit  beichlbriencii,  butterbrieflen 
vnd  ander  confcssionaUhus.  an  den  Christ^ 
liehen  adel.  (1520  verm.  ausg.)  Eij\ 

Beiehlbüchleln(beicblbUchhn>,n.:das  sind 
die  sehen  gebot  vierfeltig  gehandelt,  nemlich 
als  ein  lerehüchhn,  als  ein  sanghlichlin ,  als 
ein  beichtbachlin»  als  ein  beitbacblin.  Jen, 
6,  336\ 

leichten j  bekennen,  beiondem  con^eri 
pweala,  mhd.  bthten  (Ben.  t»  516):  dar^ 

umb  sol  man  die  leul  mit  frieden  lassen  vnnd 
nit  l reiben  alle  yhr  sund  zurforschtMi.  sciiUe- 
inal  (la>  \tmniflich  ist,  vnd  si<>  lussea  beich- 
ten ,  die  yliii  zui  Zeil  eyufallen  odder  be- 
wust  sein,  grund  vnd  maeft  tMer  orUkei. 
(1520).  fiiij' ;  wyr  sind  arme  sunder,  die 
nit  gerne  beychlen.  euangelium  von  den 
tzehen  auszsetzigen.  (1521).  Aiij  ;  zum 
eiäleu  iialle  ich,  das  wurl  beichten  kome 
von  dem  worUin  jähen,  daruon  gemacht 
wird  beifchlet,  beiehet.  das  ist«  bekennet. 
eyn  seman  van  dem  Maerament,  (1526). 
Cviij\ 

Beicbtbengst,  »i.  unname  für  den  beichl 
hSrendm  prieHer:  die  der  schriSi  vnd  war» 
heil  niiszprauchen  tzu  yhrer  Ingen,  eben 

wie  (liNzc  lifulitbiugsle  Ihun.  euang.  von 
de»  i^thfti  auszsetzigen.  (152li.  lliiij*'. 

Beichtiger  j  m.  1)  confeasov ,  bekennen 
als  man  auch  etliche  heiligen  genennel  hat 
zu  latia  eonlessores,  aitff  deutsch  beichtiger. 
sermon  von  dem  sacramenl.  f!r)2G).  Cviij'. 

2)  der  geisilirhe ,  dem  gebeichtet  inrd: 
der  piüdiger  vnd  beichtigcr  aiupt.  an  den 
ehristiieken  adeL  (1520).  Bij\ 

mAil.  bihtigaer«  (ürn.  1,  517)  in  betden 
be(^i'iU(ngen. 

ßeirhtkiud,  n.  di'i  beichtende :  alszo  soll 
man  die  cluislou  leren,  das  ein  beichtkind 
Wiste,  wie  für  got  kein  rew  wirdtg  ist  vnnd 
guugsain.  grund  vnnd  vrsach.  1 520).  hij*; 
Miit  so!  sich  das  selb  liei(  litkind  nit  mehr 
niiih  dii'  ab^nliition  bekümmern,  ein  vnter" 
rieht  der  bi  n  hikinder.  (1521).  aiij^. 

Belehtpfcauig,  bcichtpfi-nning,  ffl.  6eicAl- 
geld:  wenn  wir  nn  widderumb  fragen,  war- 
umb  (Ulm  s\c  szo  gcrnn  beycht  horenn  vnd 
die  beyciil  als/u  prcysscn,  die  wir  scbewoti. 
so  find  sich  die  redliche  vrsach,  der  beylige 


iJigiiizeü  by  Google 


B£lUUiaATU 


240 


BClDERSeiTS 


beycliipfeniiiag.  «MtifeliMN  von  dem  Uuhm 
w*u€twigen.  {Ih2l).  Aiiij';  abtr  wo  das 

gesrhelie ,  szo  wurde  den  secl  monlcrn  vml 
geysl  ciigslern  dt-r  l)ov<  liipfcimif^  eiii|»r.ill»'Ti, 
ausleg.  der  ep,  vnd  euang.  vom  chrialay. 
(1522>.  nniimj*. 

Utlckinihjtn.der  vom  beichüger  gegebene : 
ni.  g.  herr  der  |jiid{j:r;iir  solle  ia  liedencken. 
das  s.  r.  g.  giiug  dtiian  hellen,  das  sie  die 
lueUco  hcymlich  mil  guLeoi  gewissen  babcu 
mugen  hüls  viisers  beichUrato.  d»  W0U»  6r. 
6.  273. 

BcIchtljraMli ,  m.  die  bt  ycliilynnnon  vnd 
grossen  lieyligen.  mauy.  von  den  Uehen 
atuzseUiyvn.  (1521).  An j''. 

BcichlTatcr  (beiclilvallen ,  m.  der  beich~ 
Üg^r,  gegeiutUt  beichtkind:  wird  nn  der 

bcu'lilvatier  yemand  forschen ,  ol)  er  meine 
liiichle  halt  o<hlerleszc.  vnlerrirhtdfr  heichl- 
kinder.  (ir>2l).  aij*;  es  isl  für  ntirli  klim- 
men, wie  elhch  ht'ichluettcr  liil  bcuuyl,  das 
das  arm  voick  mil  oflentliebem  vorpielen  yrrc 
geniachl  wird  meiner  bucher  halben,  ehi'nd. 
aj'':  alM)  kmnlten  wir  s  theologen  odfr  lieu  hl- 
iit'ii-i  liilllen  für  gotl  verlheidigeu.  de  WeUe 
bt  .  t,,  2G5. 

Bride)  eins  vnd  zwei  zusammenfassendes 
tahiwori,  awdo. 

1)  für  diV  /fesioN  gilt  «larft«  form,  auch 

nach  demonstraliv'  u.  possessiv-protiomen : 
vnd  picngen  di*>  Iindc  mit  einander,  l  Mos. 
22,  ü;  da  ging  Laban  in  die  hüucn  Jacob 
vnd  Lea  vnd  der  beide  niegde.  31.  33;  vnd 
Pharao  ward  tomig  vber  seine  beide  kemme- 
rer.  40»  2. 

2)  obgleich  beide  naturgemäsz  nur  pl. 
i.ff,  so  ht'i}>>quei  jedoch  bei  L.  häufig,  wie 
schon  MtAd.,  wtewohl  spärlich ,  ein  neutrum 
im  fing. :  vnd  isl  beydisz  erlogen.  ^36. 
p«a/fR.  (1521).  Diij*;  das  ist  dem  hem 
doineni  goll  beides  ein  grewel.  5  Mos.  23, 
I S ;  ein  hrtrond  ohr  vnd  sehend  auge ,  die 
machl  beides  der  herr.  spr.  20.  12;  lassei 
beides  mit  einander  wacfasoi  bis  xn  der  emie. 
Mauh,  la,  30. 

3)  nicht  selten  ist  bei  L.  oticA  pleonotti" 
sches  allt'  IhmiIl'  :  mc  waren  aber  alle  beide  from 
für  goll.  Imc.  1,  (>;  werden  sie  nicht  allo 
beide  in  die  gruben  Tallen.  6.  39 ;  durch  jn 


I haben  wir  den  zugaug  alle  beide.  Mfhtt. 
2,  18. 
4 )  beide  mit  folgendem  und  drückt ,  u-iV 
mhd.  [vgl.  Ifen.  I.  99.  99),  „sou:ohl  ah 
aucli"  aus :  die  zweeu  litol  gehören  ei|$eul- 
lich  Christo  tu,  das  er  ist  beide  ein  ktlaig 
der  gereclilickeil  vnd  des  frids.  rber  du 
ersle  hui'h  mnse.  (1527/  m  ij' ;  üIm)  »er- 
daaine  ich  auch  beydi-  iicw  mkI  nlie  |»cU- 
gianer.  vom  abendmai  ChruU.  1 1  d2Sj.  Fiij'; 
wie  er  (QurüUu)  warhafllig  beide  gesterboi 
vnd  Widder  von  den  Lodien  auflerstandcn  ist. 
das  1  5.  cap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  He 
Corinliier.  (1531).  Diij^;  blNhcr  i^t  gnug 
gesagt  beide  was  die  lauile  isl  vnd  was  »e 
für  krallt  vnd  nots  hat.  «0»  der  keil.  (ai#(. 
(1535).  Lij*;  beide  klein  vnd  gross.  1  JIn. 
19,  11  ;  beide  wir  vnd  vnsere  veler.  48, 
34,  tt.  so  noch  oft  in  der  bibel. 

5)  bemerkenswerth  ist  endlich  noch,  da*: 
nach  beide  meht  tmt  iteef,  twidem  ewA 
drei  vnd  mehr  sadmn  aufgeführt  uierden: 
da  beide  lod,  siind  vnd  alle  viiglijck  ab  -('in 
wird,  das  15.  cap.  der  ersten  ep.  s.  Ptiuli 
an  die  Corinther.  (1534).  Pj'';  er  winl 
hinder  sie  komen  .  • .  beide  mit  peslilentz, 
Iheur  zeit ,  krieg  vnd  inord.  ebend.  Iii' : 
crsilicb  ><>lll  die  heylige  schrifft  beyde  aufl 
laleinisch  ,  kiierbis<  b,  ebrcisch  vnd  deutsch 
. . .  dryuiicti  [in  einer  guten  bibUothek)  s«ya. 
an  die  rbadJkemn.  (1524).  Bij**;  «ras  ich 
von  der  vnter  person  sage ,  das  sol  tretto 
beyde  baiii  .  bilrger,  eddclhorm,  graHcn  vtul 
fürst en.  06  hriegsh'ui  auch  ynM  sei,  Stande 
sein  mugeH.  (1527).  Üij*. 

mM.  beide,  n.  beidiu,  eig.  b^de,  bMie 
(Ben.  1,  97  ff.),  aML  p4d4  m.,  p^d^  f., 
\m\iu  n.  {Graff  3,  83),  goth.  bai  (bajo|)si. 
bös  1ki  ,  icelche  geschlechtmntersrhu'd« 
nur  noch  rolksdialecle  bewahrt  haben  {rgL 
Sehmelttrwlb.  1, 154»  mwidnrtenf  774. 
Schmid  ictb.  52). 

Beiderlei ,  utriusque  generis :  das  btioh  isl 
daniinb  geschrieben,  das  man  beyderipy 
volck  lerne  kennen,  vber  das  true  buch 
Mate.  (1527).  diij";  also  thut  gott  mit 
vns,  das  er  vns  beyderiej  AirlegU  du  dtm 
worl  ChrisH  noch  fM  ttektn.  (1527). 
lif. 

i    Beiderseits»;  adv.  mhd.  beiderait,  btdff- 


I 


Digitized  by  Google 


1 


241 


B£1LAG£R 


iil(Bm.  2',  327),  ««^»«M^MÜm;  von 

diesem  gaatzen  abgesonderten  leti,  so  beider- 
seits jnn  die  lenge  vn<!  jnn  die  breite  funfT- 
vnd  iwentzig  tauseul  riJlen  hat.  var.  zu 
Siteh,  48 ,  20  ;  es  isl  eben  drein  gcralieu 
der  Ug  (M  ich  bOie)  vmb  Simonb  vndiada, 
fcesiimpt,  di)r;ii]frmaa  handeln  vmb  einen 
»«rlrag  vnl  fr:f!e  ?WTs<5cben  beidprseids 
tUnim.  (Ue  kleine  antworl.  (1531).  Aij''. 

BeiclMHlJer,  adv,  beisammen:  diesze 
Uwejr  Werl  seUt  die  «cbrüR  gemeynicUtch 
beyeyaander.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang. 
tom  christng  etc.  (1522).  Yj».  häufiger 
noch  getrennt  bei  eiuamler:  jrc  halie  war 
lu  gros,  das  sie  nicht  kuudtea  bey  einander 
inmen.  1  Jfot.  S6,  7;  das  jre  jungen  bcy 
einaiider  Ugen.  Je«.  11,7. 

m.  1  I  adapsHs  ,  accessio,  „das 
sichwegwtndenvon  einer  parlei  zur  andern" 
{Weigand  wib.  1,  126;:  das  jr  aber  ge- 
dMMil,  jr  werdet  durch  ettkben  beyfell  tum 
rumLscIien  stucl  verkomen  mOgei,  disbeh- 
njpn  hinfurl  nicht  wi-iler  in  seclen  mögen 
xalrenuet  werden,  daa  wird  ilurcli  dis  uiillel 
ftrwar  nicht  geschehen.  Jen.  2,  131'';  sich 
«elcb  bey  oder  zußUs  cum  lOmbcben  sluel 
odulteD.  2,  132*. 

t)comprobatio,adslipulatio,  Zustimmung, 
vekhe  bedeuiung  aus  der  vorigen  fiiesit: 
weflk  er  bey  seinem  valer  nicht  recht  noch 
Ml  ündeL  ausleg.  der  ep,  9md  euang. 
ton  Ottern  eU.  (1544).  yij*;  m  hat  der 
t^üfe!  einen  vorteil  vnd  »  itvn  ztipnnp,  das 
jm  das  fleisch  beyfall       i  1,  fjOU". 

ieifaUen,  \)  daneben  jailen,  entfalten: 
BmI  alle  Ihrene  in  goues  sack  gera<tset,  das 
nicht  eine  solt  beifalien  oder  vergessen  sein. 
6.  122'  (de  Wette  br.  4,  434). 
2j  einem  beifalien,  beistimmen,  beipßich- 
f*^:  <ler  pastor  mag  die  kirciie  vermanen 
vad  sie  bereden,  das  sie  jm  beifaUe  vnd  be> 
willige  vnb  gewisser  not  willen  bsltage, 
r.,.ri<^e  ...  ein  seilbng  auflsuselsen. 
Jen.  5,  10''. 

lelfalleBj  ».  zufaiien:  solch  verlravve« 
«ad  beifalien  ist  das  reebl  anbeten.  Jeu.  1. 

nur  in  den  alleren  srhriften  L.'s 
^ntketnende  nebenfarm  von  beugen :  ynii 
dem  namcn  Jbesu  sich  beygeo  sollen  alle  der  \ 


knye.  die  ym  hymel  vnnd  auf  erden  vnd  vn- 
ter  der  erden  sind.  Phü,  2»  10.  Iii  tfsr  aap* 

temberausg.  des  n.  test.  vom  j.  1522;  da 
ist  keyn  feslnisz,  szoudem  eyttel  beygen  vnd 
vnlerbgen.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom 
ehrislagele,  (1522).  Cciiij^  awh  Albe- 
rne eekreibt  ich  beig  die  iuie;  -«»eiwo:  das 
sich  nit  boi-on  lassi.  dict.  AXüijK 

Beihin  j  ade.  nebenhin,  gebildet  wie  bei- 
her: bis  sie  erfaren,  das  neben  der  leiche 
auch  ein  weg  beybiu  gehet,  der  1 01.»«a/«i. 
(Ib34).  Aiiy^ 

leiknwmj  aneiaenheraiikwmmen:  wie 
er  mit  list  vnsbeykome,  dae  6.  eap.  Bpkee, 

(1533).  Ciiif. 

Beil  (beielj,  n.  seruris.  kursgestieltes 
werkseug  zum  hauen:  (joltes)  gcwalt  ist 
nicht  ein  bcyl.  axl,  segen  odder  Teylen,  da- 
durch er  wircke.  doe  dieee  «oorfe  CAHsH 
nocA /e«(  slafteii.  (1527).  gij  ;  gleichwie 
aus  einerley  ftiscn  wird  hie  eiti  beiel,  da  ein 
nagel,  hie  ein  ichiüssel,  da  ein  schlos.  d<is 
1 5.  cap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Co- 
rmAer.  (1534).  ej";  die  schneiten  an  den 
Sensen  vnd  hawcn  vnd  gabbelu  vnd  heilen 
waren  abgeerlieilef .  1  Sam.  13,  21.  redens- 
art:  das  beil  zu  weit  werfen  ■=  übertreiben, 
aufschneiden:  aber  mich  düuckt,  sie  werffe« 
das  bell  viel  au  weil,  wm  den  jüHien  vndjren 
lügen.  (1543).  Xiiij'-. 

mild.  hl].  Im!.'  . l.  121),  ahd.  \>hl 
bigil,  bilial  [Uralf.  3,  43 j.  üUcr-nhd.  noch 
die  Schreibung  bihel  {Dasyp.  14^  Stein' 
höwel  E$op  66^  wo  das  wert  als  m.  er- 
eehemt),  beihel  (i.  ft.  Alberu»  di'ef.). 

Beilage^  f  depositum :  die  priesler  rioffeii 
goll  im  huuel  an.  der  selbs  geboten  hal,  das 
man  die  bcylage  nicht  sol  veruntrewen,  das 
er  den  leuien  das  jre,  ho  sie  an  den  ort  zu 
trewen  banden  beygelegt  hatten,  weit  er» 
hallen.  2  Maec,  3,  15;  vnd  bin  gewis,  das- 
cr  kan  mir  meine  l>oylage  bewaren.  2  77mi. 
1.  12.  einmal  auch  als  m.:  diesen  gute» 
beylag  beware  durch  den  lieiliyen  geisl. 
1,  14. 

Mltgßsr,  n,  nupHae:  ich  ratbe,  venns 

Verlöbnis  geschehen  ist,  dasz  man  auir>  aller 
erste  das  beylager  vnd  oflenllicben  kirch- 
gang  halte,  denn  die  hochzeit  lang  auffzichen 

31 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


BEILXIFTIG 


242 


BEUNAfle 


vnd  auffsebteben  ist  sebr  febrlicb.  liidkr 

Bellänftig  fbeilctiftiir),  adv.  beiläußg,  un- 
gefähr, beinahe :  vou  dem  selbigen  iiefelh  oder 
worl,  so  durch  Haggeun  ausgieng  bis  anfi 
Cbristas  lauffi»  ....  sind  beylenflüg 
cccchxxiij  iar.  der  prophet  Daniel.  (1530). 
Ciiij*:  wie  ich  iin  Itoykufnig  droy  iar  mich 
crboiten  iiab.  mauuscr.  auf  der  bibl.  su 
Golka.  cod.  Chart.  379  pag.  9. 

t)  an  eines  seile  legen,  nammm^  mm 
beischlaf,  verphelicben :  ich  bah  meine magd 
dir  beygeU'gl  ,  uu  .sie  aber  sihel,  das  sie 
schwanger  worden  isl,  raus  ich  geringe  ge- 
acbtet  sein  grgen  ir.  1  Jfo«.  16*  5;  icb 
bitte  aucb  ganli  demütig,  wo  e.  f.  g.  so  viel 
vbrigs  betten,  wolten  mir  ein  frisschling 
oflor  «ohweinskojirr  schenken,  denn  ich  sei 
bisMIUewochcD  mein  waisUn,  meiner  Schwe- 
ster lochter  bevlegen.  de  Wette  6r.  6. 
217. 

2i  licilogon  heifiigen,  eintffjfn:  will 
solche  man^el  sie  in  bcygelegler  zeddel 
e.  k.  l.  g.  dar.slelleu.  de  Welle  br.  4,  179. 

3)  hH  »eile  legen :  ich  habe  den  Hesekiel 
bcigolcgi,  doch  verdeudscbe  ich  die  weil  die 
kb'tin'M  |)ro{)heteii.  Je«.  5,  121';  lni(!c 
;ittc  vnd  newe  sadieu  aullkeben  vnd  beilegen. 
G,  5()7*. 

4)  deponere,  reponere^  hinterlegen:  das 

erden  leulen  .las  jre,  so  sie  an  d«'ii  i  .  n 
treuen  henden  beigclefM  li.iltcn,  woll  erlial- 
ten.  '2  ^^acc,  3,  15;  vinb  der  hoflnung  wil- 
len, die  euch  beygclcgl  ist  im  himcl.  Coli. 
1,  5;  hinfurt  ist  mir  beygo](  gt  die  krön  der 
gercchligkeit.  2  Tim.  4,  S. 

5)  nufhfht-n  ,  hio'Uhji'n  '\v(ß.  3):  es  ist 
ein  zcddi'I  nn-prmjjcii,  ^'cliirliMitl  iiwiiicfi  ^rr- 
mon  von  dem  liciligen  ».icmmenl  aiiüicuheben 
vnd  beizulegen.  Jen.  t.  2 IS*. 

Bfüekre  (beilere),/".,  nebentehre,  falsche 
lehre:  das  m^ii  keinr  Im  ylcre  füre  odder  ein 
ander  werck ,  denn  Clnisliis  gelerfl  li.it. 
ausleg.  der  euany.  von  oslem.  {Ib'IlK 
Yiij';  vnd  m.ig  nit  vorfuret  werden  dureh 
niensclien  gesetz  vnd  beyleren.  <ler  86. 
psnfffr    '  1  '.21  j.  CiijV 

Bcillgf  bnliegen,  hi'hrhlafen :  gib  mit 
nu  iiu'in  vveib.  dcuo  die  zcil  ist  hie,  das  icU 


bcyliege.  1  Uot,  S9, 31 ;  also  lag  er  «uck 

bey  mit  Rahel.  29,  30.;  weiber  die  raenner 
erkand  xnd  beygelegen  haben.  4  I/o*.  29, 
17.  —  ihhd.  bi  Ilgen  in  demtel^  sian. 
(Ben.  \,  987). 

Bel«f  zwamtnenget.  «m  bei  dem,  nM. 
bime,  belege  s.  unler  bei  mU  dem  doHn, 

Belatnn,  m.  nebenmann :  gleit  li  alswpnn 
icü  sage,  der  war  bey  mir,  sUz^t  biy  mir, 
oder  isl  nein  beiman.  Eisl.  2,  398\ 

IdneMcr»  m.  ne^emiMiffer:  kam 
vnd  will  ynn  goCllichen  sachen  keynen  bey- 
nieistcr  noch  nebcnlerer  leydi n  ausleg.  der 
ep.  vnd  euang,  vom  ekrislag  tic  (1522). 
aaa  iiij''. 

i«lataM ,  f.  nt^eimesee:  woU  goli  das 
alle  heymesse  weren  abelhaa.  eteiul.  sssf . 

r.  75'. 

BeiO)  n.  wie  gemeinhochd.  \mhd.  bein, 
Ben.  l,  1 00,  aAd.  beiu,  )ieiu,  Graff.  6, 
in  dopjuelfer  Mentihaig, 

1 )  OS,  knoehen,  im  gegensaix  von  /Irüdb 
und  andern  weichem  Iheilen  (lea  körpen: 
das  isl  doch  bein  von  nieirxMi  beiiien  vod 
llci.scb  vou  meinem  fleisch.  1  Moji.  2,  23; 
jrseid  meine  brflder,  mein  bein  vnd  mein 
Heisch.  2  Sam.  19,  12;  ein  geist  hat  nicht 
fleisch  vnd  bein,  wie  jr  sehn,  ilas  icb  habe. 
Ltic.  21,  39;  denn  das  worl  poUos  isl  le- 
bendig vnd  krüillig,  vnd  scherll'er,  dcnu  keiu 
zweischneidig  schwert,  vnd  durch  dringet, 
bis  das  (da«;  e«)  scheidet  secle  viiil  geisttSVch 
nKii(  k  villi  bein.  llehr.  4,  12;  wo  isl  vnser 
frstp  miiiicr  llfii;i  lit  rkoiDcii ,  da  er  sie 
aus  einem  beia  von  Adam  machet,  das  15. 
cap.  der  ersten  ep.  s.  PauH  an  die  Com> 
<Aer.  (1534).  giüf. 

2)  rnw,  das  gphpglied:  das  sich  reget 
und  gehoi  iiull"  vior  r(is>('ii  uml  nicht  mit 
zweien  beinen  auil'  erden  hUpttcl.  3  Mos. 
11,21;  du  gretesl  mit  deinen  beinen.  ßseek 
16,  25;  an  beinen  gestifTell.  Ephee.  6,  15; 
den  flusz  im  linken  bein.  de  WeUe  kr.  6* 
144. 

redensarlen:  es  miislen  gar  sUrtke  beyne 
seyn,  die  gute  tage  soUen  tragen,  lier  pro* 
phet  Ilabacuc.  (152ü).  cij*^;  bitte,  dujr 

weiter  \v.dli>l  liolfien  fördern,  damit  er  auch 
ninrlii  iiiiir  die  Ix'iii  komen.  Jen.  4.  :^T3^ 
Beinake  (^bey  nahe),  adv.  prope,  fast» 


Digrtized  by  Google 


243 


UEISORGE 


Mt  ftaut:  bey  nahe  in  ballMr  ImflSni  ukota, 
die  ein  joch  (reibet.  1  Som,  14,  14*  — 
ahd.  ])\  nM\  nji  jttn.  243) 

leiaaAieBd  (liey  natiendj,  dasselbe:  vdü 
bty  iMhend  'meli  die  Mturiiche  ««rnnsfft 
y«ri«r«n  liabtn.  am  äie  radkenen  (dttr 
inOifhoHStedte.  rl524).Cj^  auch  were mir 
bey  nahmt  (I  r  ^rlif^nrllichc  Mahomelh  zum 
Propheten  vnd  l>euie  türcken  vod  jUden  eitel 
heilige  worden,  äer  1 1 7.  jit«lm.  (1530).  Jj''. 

MiekcB»  j»nMp.fMtoi:  iii«ii»pflre(aach 
kinrltori  diesen,  so  jizt  vom  «wleyflD  ge* 
sagt  ist,  das  sie  sind  geiuig  gewtioi*  As/- 

BciacrB  j  ossnu ,  von  dem  sellenen  mhd. 
]^  beiner:  Jsasehsr  wird  ein  beioern  eitel 

9^(vutg.  asinus  Tortis).  1  Jfo«.  49.  14, 
ron  L.  erklärt:  ein  beyncrn  das  ist, 

der  grosse  last  tragen  vnd  vnterdrückt  wer- 
den ntiisie,  mehr  bUrden  tragen,  denn  er 
jwmflgefl  wurde,  «ber  iat  ers ft  lfe«e. 
(1527).  ¥»j*. 

BciBbaraiscbj  m.  oerea :  vnd  hatte  ehern 
beinliarntscb  an  seinen  acheockeln.  1  Sam. 
n.  6. 

lefaihMW.  n.  hanu  auf  dem  kMk»f  mm* 
w/kobme  der  ausgegrabenen  todienbeine, 
OMuanwm;  fdlcstti  iltMi  tod  nicht,  so  pclie 
iiTmbcinhniisc  villi  zun  f:ri"l)eni  aiifTdoni  kircli- 
hofe.  termanung iumsacrameni.  i  1  .'>37).llj'. 
.  BebiitUg,  neeesssniiff,  innffmd  «rfar^ 
itfikkil):  weil  euch  denn  wohl  hewuszt, 
wie  heynütliig  f»s  ilzt  .Tl!rni!T:illi('n  wird  iimb 
persofif^ii ,  (üp  zu  kirrdciiiuiipi  vnd  andern 
Mmpteni  Kichtig  vnd  nülzlicii.  de  Welte  br. 
5, 380.  wM  wmOrimmwIk,  \,  1387  auf 
da*  ahd.  pl  nuti ,  necessarh  Minrikdtge fuhrt. 

Beirede,  f.  deverticulum ,  ausrede:  der 
satLan  suclif'l  jmmerdar  winckelhöltzor  vnnd 
beyreile,  bolizwegc  wider  goltes  oninuui;. 
«teftr.  31 2-. 

Belreiter,  m.  beireiUr,  ^quet  adjunehu: 
>l"'r  t  iiliche  tage  hat  man  yhn  auff  dos  nar- 
ren pfenl  gesetzt  vnd  mit  pim  heireiilcr  als 
Widder  beim  za  ziben  abgefertigt.  Iröslunge 

die  Mim  Halle.  (1527).  Bj*;  hat 
«ein  beircntcr  aber  nicht  geweit  ebenil. 

Belgsniiea  (bei  snmen)  ,  susammen. 
ohd.  pt  samana:  vnd  hes  sie  bey  soinon 
»crwaren  drey  läge  lang.    1  Mos.  42, 


17;  es  ist' besser  woneo  in  windiel  aoff 

dem  dach,  denn  bey  eim  zenckischen  weibe 
in  einem  hrnne  heysarnen.  spr.  21,9;  das 
leib  vnd  seel  nicht  so  einhch  beysamcn  sind, 
als  gott  einig  ist.  Mwo predigt.  {Ibdh).  ^ij*. 

IcilBllyiN.  a^dUamenltMi,  siitafx;  dar* 
umb  kan  vmb  solcbs  beisatss  willen  leolam 
nicjjt  so  ewig  heisren,  wie  eü  sonst  heisst* 
Widder  die  sabbaüter.  (1538).  Ej*. 

Beiscbafj  im  Wortspiel  für  bischof:  sonst 
wirds  «rsprilnglidi  nil  vDbeqncoM  verdol« 
netsdiet  bisd  r  l  *  iscliaf,  der  bei  den  sehn- 
fcnseinsol,  sieb  i  IV       hen.  tisehr.  269". 

Beischlaf^  m.  concubUtiS,  beilager:  kin* 
der,  so  aus  vneheUcbem  bcyschUff  geborn 
werden.  wbUH,  4,  6. 

BeiicUal»  (beischlafTcn) ,  conetmlerej  ^ 
ich  bin  ein  fleisch  gebddet  zehen  mand 
lang  im  blut.  znsamen  geronnen  ans  mans 
samen  durch  lusl  im  beysclibüen.  weish» 

7,a. 

Bcischllferiiii  f.  xuhäHerin ,  cmcuhina ; 

jTjo  diesem  text  haben  wir  wa«^  (Ii  -  schrifft 
heissct  concubinas,  das  ist,  kcbs\veib*r, 
nicht  beiscblclTerin  odder  zuhelteryn.  vber 
das  ertU  buch  Mae,  (1527).  Ggij*;  er 
(Mahomet)  Icsst  zu,  viel  ehehche  weiher  zu 
Iialieti,  (1.17.11  beyscblefferin  vnd  megde.  rer- 
Itgung  des  alcoran.  f!542).  Cj*;  jr  (der 
Türken)  gesetze  zules^l,  da»  einer  mag  zwelii 
ebeweiber  beben  vnd  dann  megde  oder  bei- 
scblefTerin ,  wie  viel  er  wil.  elnf  heerpm- 
digt.  (15421.  fiiiij'' 

Beisrhlag,  m.  unechte  rcbe,  icasscrrebet 
da&  sind  vnarlige  bauckart  vnd  bcysclUege, 
die  keine  fracfat  bringen,  iat  14.  wd  16. 
cap  s  Johannis.   (1538).  bbbj^ 

Beiseit  (bey  seil),  adv.  zur  seile:  vnd 
trctiü  licy  seil  .die  jim  die  lufft.  trnmunge 
an  l.  deudschm.  (I531j.  Fiij''.  sonst 
beseil,  «eeldket  eian  «eÄe. 

Bcisclfs  (bey  seids),  dasselbe,  mit  mehr 
adi  erbinles  a  ussehen  gebendem  genitivischen 
s  •  sniebe  uevVe  heiliirt'n  ,  «o  Iiev  seids  aus 
wactiscn.  ron  den  concilijs  vnd  hirchen. 
(1539).  Ziij";  es  gebel  bey  seits  quer  aus« 
dem  holizweg  in  das  lerchenfdd.  Ktc^.Bl*. 

S.  hr^f'its. 

Be  1  sorge ,  /.  hesorgnis:  halle  vielleicht 
auch  ein  beisorge,  es  were  nu  au  dem.  Jen, 

•31* 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


BEISPIEL 


244 


BEISZEN 


3,  402^  bei  Grimm;  dM  Bettor^  noch 

gar  stark  ist,  dasz  irer  etliche  vnsenn  na- 
tnen  vnd  glauben  felod  sein.  4e  Welie 
br.  4,  589. 

1)  tuuh  1»  «<iier  äm  mML  bbpfil  feUtel, 
gleichnis,  sprichworl,  teoraus  unser  beispicl 
eni<>(fIU  ist  (denn  m/r  s[)iol  ludtis  hat  4ias 
Korl  nichts  m  schaffen),  ähnlichen  be- 
dmUung  in  fotgendtH  »UUtm:  da  naefast 
vas  lam  beyspiel  (lf«y«r  «.  O^rlaeh: 
Sprichwort)  vnter  den  heiilen.  ps.  44,  15; 
das  ist  der,  welchen  wir  p»\va  für  ein  spotl 
halten  vnd  furcin  hOnisch  bcyspicl.  weish.b,  3. 

2)  exemplum,  vorlfüd:  ein  beyspiel  habe 
ich  euch  gegeben,  das  jr  thut,  wie  ich  euch 
gelbanhabe.  Joh.  13,  15;  {Christus)  die- 
sen Jonam  anzpuchl  als  eyn  beyspiel  sein^'ü 
todes  viid  auirerstehunge.  der prophet  Jona. 
(1526).  Aiij\ 

BMtmi,  m.  1)  hUife,  mUntätnmg:  dn 
aoU  falscher  ankl:i^'c  nicht  gleuben,  das  du 
einem  goülosen  hry^i-HiiI  ilitist.  2  Mos.  23, 
1  ;  schall  vuü  beyslaud  in  der  not,  denn 
menschen  hUlflc  ist  kein  nutz.  ps.  60,  13; 
dramb  aey  IKsch  vnd  getrost,  du  sireyüst 
nit  allefa,  gross  hulff  \nd  beistand  umb  dich 
ist.  eyn  sermon  von  dem  hochwirdigen  sa- 
crament.  (1519).  aiij'';  ich  wil  euch  nicht 
OD  Iroi^l  vnd  beistand  lassen,  das  14.  vnd 
IS.  eap, ».  JoKmmii.  (U38).  Ziij^:  durch 
goltes  gnad  vnd  bejstiiMl  wunderbarlich  er- 
hallen, dos  17.  eap.  §.  Johminü.  (1538). 
Biiij^  ' 

2)  der  sächliche  begriff  geht  in  einen 
penSnHehen  über:  paradetus  heiaset  ein 
adnocit,  Tursprccher  oder  beystand  ftir  ge- 
richt,  der  den  schuldigen  IrOstet,  slerckt  vnd 
hiint.  randgl.  zu  Joh.  11,  16;  aduocatus 
oder  palronii!»  ticisül  erneu  solchen  man,  der 
da  ist  des  beschflldigten  oder  beklagten  bey- 
stand, der  sich  seiner  anniinpt,  jn  tu  ver> 
leidingen.  ausleg.  der  ep.  vnd  mang,  von 
ostem  etc.  (I544j.  Ziiij'';  ich  will  euch 
senden  den  heiligen  gcisl  zu  einem  bey- 
stand vnd  verteydinger.  eftend.  Ziiij^ 

BclstcheB.  mkd.  bt  stehen  (0^.2^  575), 
hülfe  /f  ;>ff'rj ,  unterstützfji  •  vnd  der  horr 
wird  jiii  u  Ii'  yslchcn  vnd  wird  sie  erreltcn. 
ps.  37,  4ü ;  ein  Irewer  freund  hebet  mehr 


vnd  stehet  fester  bey.  denn  ein  brader.  «pr. 

18,  24;  ich  Lille  auch  dich,  mein  Irewer 
geselle,  stehe  jnen  Ley.  Phil.  4,  3;  yrin 
dem  toben  der  gottlosen  war  sonst  niemand 
der  oair  bey  alvnde.  vhr  IrpsIfc'cfceyialaMii. 
(1526).  Eiiij*;  mdDSttt  gotl  woUe  dir  ho- 
fieren vnd  hierin  dir  beystehen?  9tri$gim§ 
des  alcoran.    (1542).  (Jiij^ 

Beistehen,  n.  der  substaHtivisch  gesetzte 
in  f.  dea  vor^pm:  vad  iai  auch  ynn  dem  ae^ 
bigen  beyatehen  wunderbar,  die  «y.  4n 
Propheten  Jesaia.  (1526).  Eiij*. 

Bfisteher,  m.  der  dabei  stehende:  lassets 
dainil  bestrichen  t»eiü,  das  der  beysteher 
habe  die  veease  gesehen,  vefmnntin^  an  die 
getstuaun.  (IÖ30>.  Diif. 

Beisic,  f.  Qltercatio  (?);  ich  wil  mich 
mit  jnen  {den  Juristen  )  in  die  beisse  vnd  ni 
recht  einlegen  vnd  (ob  gotl  wüj  mit  goltes 
wort  auszftlren.  Üichr,  400*. 

BciiMB  (betaaen),  jrrsef.  beiss  (b«iä), 
mordere. 

!)  intransitiv:  aber  dar  nach  liei«^!  er 
wie  eine  schlänge,  spr.  23,  32;  gleich  wie 
man  eyn  wild  bOszc  thier  mit  kelen  vnd  ban» 
den  fesset,  das  es  ait  beyssen  noch  reissen 
kan.  von  treltlieher  oberkeit.  (1523).  Bj^; 
es  sollt  \lir  Itüliob  nit  wiiii  l-  i  «pvnn,  das 
szoutell  reyssende  wollt  cynca  hund  bellen 
auch  beysszen  zcwungen.  manuscr.  der  bibL 
gm  flolha.  eodL  Chart  379  pof.  9;  daa 
mOaaen  w  ir  lassen  gehen  vnd  als  jnn  eUun 
sawem  apfTcl  beisscn.  predigt  von  der  tu- 
kunfft  Christi.  (1532).  CjV  Abstraet:  die 
weit  gibt  den  predigern  schuld ,  sie  künneu 
nichts  denn  achelten  vnd  beisscn.  üns.  5» 
366**;  diaio  acht  folgend  capitel  nuledeyen 
vnd  beyssen  vnuorschampt.  bulla  eene  do- 
mini.  (1522).  Dij*;  ich  mag  nil  seyii  ein 
cardinal  allein  vom  tullcl  odder  vum  buch- 
staben,  es  muss  baai  bevssen  mit  mir  vnnd 
mehr  da  aein.  ebend.  Aij**;  o  es  mus  bas 
lifn-^Hfn,  VV3S  flifspm  fr\f  soll  Was  abbrechen 
das  ander  teyl  iciäder  d.  hymL  propheten. 
(1525).  Gj'';  das  beis  vnd  erbitterte  die 
recht,  so  gen  Babel  aich  ergeboi  hatleo. 
rorr.  den  prophefen  Hcaeftiai.  Bind-' 
seil  7.  350. 

2)  transilir:  Dan  wird  eine  scblango  wer- 
den auiV  dem  wege  vnd  ein  otter  auü'  dem 


Digitized  by  Google 


BEISZCN 


245 


BEIWEG 


steige,  vnd  das  pferd  in  die  fersen  beissen. 
1  Mos.  49,  17;  da  sandle  der  herr  fewrigc 
wbbDgtii  mtw  d«s  volek,  die  bissen  das 
vnick.  4  Mos.  2i,  6;  hie  sollt  eyn  eysz  i 
fresser  die  Izcptt  hlnrkenn  vnnd  myr  eyn  locii 
ya  ileü  hani^z  heyssen.  auff  das  vbirchHst' 
lieh  buch  bockt  EtMxers.  (1521).  Iliiij*; 
idi  htb  ein  gross  loch  in  der  papisien  taschen 
icbissen.  4eWeUebr.2,h^,  AbsiraeHtm9ni 
no  vns  vnser  herU  slralTet  ader  beisset,  sso 
ist  got  grosser  dan  vnser  hertz.  von  den 
guiten  wercken.  (1520).  Aiiij*;  weuo  du 
das  wOl  ansehen,  wie  front  vnd  rein  du  seiest, 
vnd  darnach  erbeilen,  das  dich  nichts  beisse, 
so  miisstu  nimer  mehr  hinzu  komcn.  Jen. 
4,  429*;  Sünden,  so  dns  kerU  beissen  vnd 
Tordgig  machen.  5,  1 5''. 

3)  sich  beissen:  und  doch  der  geist  hie 
«üderamb  sieh  jnn  die  zungen  heysset  vtnl 
lu  lesset ,  pr  <»  v  nicht  widder  (!ie  schriUl. 
rnm  abendmal  Christi.  (1528;.  dnj'';  Klie 
payUien)  sind  vnleruander  selbs  noch  nie 
CMS  gewest,  werden  auch  nimer  mehr  jBins, 
was  der  frcy  wille  solle  sein,  hacken  vnd 
beissen  sich  st  ll  flniber,  wie  die  loIUii 
sew.  auff  da&  veniwint  keiserlich  edicl. 
(1531).  DiiiJ*.  sich  mit  einem ,  mit  etwas 
beissen:  die  elÜch  mal  sieh  mit  der  snnd 
»ad  tod  gcrautll  vnd  gefressen  oder  mit  dem 
teulTcl  ireliisscn  vml  i^'ekeiiipfi  Ii.iIumi.  das 
14.  vnd  15.  vnp.  s.  Johannis.  (1538). 
Bbiüj';  mit  dem  litibs^l  heysseu  vnd  fres- 
sen, der  propket  JmM.  (1526).  GiJ";  das 
uiarfict  alles,  das  sie  sich  selbs  mit  jren  eigen 
JC'daiickon  bois«en  vnd  fressen,  eine  pre- 
digt vom  verlornen  schaf.  (1533).  Fiiij" : 
oiu  dte^fiii  nüsliH  las  sich  die  Juden  beissen 
vnd  dispuliren,  so  lange  sie  wollen,  eon  den 
ßden  vnd  frth  lügen.  (tbAZ).  Aij''. 

mhd.  Uzen  (Ben.  1,  192),  oML  pt^an 
[Graff  3.  228),  golh.  heilan. 

leisten,  n.  subslantivisch  gebrauchter 
imf.:  dss  ist  »och  feiner,  das  der  liebe  kün ig. 
der  dem  beyssen  vnd  schelten  sso  feynd  ist, 
luicfi  mehr  vnd  gifftiger  schilt«  «nfisorl 
deiKidi.  (1522).  Hiij\ 

Icisier)  m.  bissiger,  zänkischer  mensch: 
^  sind  aber  die  ergesten  beisser  md  schel- 
Ur?  int  diese  wort  ^/ritU  nodk  fut  ikhen. 
(1 527).  r  itj*;  scheiter  vnd  beisser.  tbenäj»  ifij^. 


Beisiig  (beissig,  peissig) ,  mordax,  bissig, 
mhd.  bizic  (Ben.  1,  193):  jre  ros^se  ^nd 
beissiger  ,  denn  die  wolffis  des  abends. 
JSintae.  1,8;  der  hamster  erwnrgel  das 
grosse  pferd,  es  sey  so  freudig,  reisig  oder 
heissig,  als  es  wölle.  tischr.  58";  sie  gehen 
mir  schuld ,  ich  sey  peyssig  vnd  rachselig, 
von  dem  baps Mm  im  Aome.  (1520).  Hj'; 
wen  die  weychen  tzarten  oren  solche  hol- 
ten gehüret ,  sollen  sie  auch  wol  sagen ,  es 
were  niemant  szo  peyssig  vnd  vngednliip  als 
8.  Paulus,  vnd  wer  ist  peyssiger  den  die  pro- 
pheten?  eyn  seNdbriejf  on  bapH  Leo  JT. 
(1520).  Aij'*;  was  dienet  das  Izur  sache, 
das  ich  beyssig,  hessig,  hofferlip'  Inn?  ant- 
wort  deutsch.  f!522).  ßiij* ;  vnd  trey- 
ben  sich  uiit  meynem  spitzigen  beyssigem 
schreyben.  OMff  dos  vhir^rttUMi  buch 
bocks  Emszers.  (1521).  Bj'. 

Bfisiigkeit,  f,  mvrdariffit :  eriichtc  vrs.ich 
der  peyssifkeyt.  eyn  sendbrief  an  bapsl 
LeoÄ.  (1520>.  Aiij»  {de  Wette  br.  1,507). 

MUmf  harrm,  wartm:  da  bies  jn  der 
bapst  bereiten  zu  der  ersten  messe  vnd 
vjvr.ich,  man  soll  niclil  lengrer  beitten.  die 
liiyenä  vovi  s.  Chrislaphorus.  (15.^7).  Bij" ; 
da  sprach  aber  das  kind.  mein  lieber  herr 
was  beilestut  ebend.  Cij*;  ich  hab  gottis 
gewartet  vnd  mein  seel  hat  gewartet  vnd  äuff 
seyn  wort  hab  ich  gebeytet.  die  ateben  f  ims- 
psalm.  (1517). 

erste  deutsche  bibel  i».iiiten  (o  herr  icli 
bailte  deiner  behaltsam.  1  Jfos.  49 ,  18; 
Lulh.:  herr  ich  warte  auff  dein  heili,  mhd. 
blten  (Ben.  1,  173),  ahd.  pilan  tGraff  3, 
62),  gnfh.  heidan.  seit  dt-m  17.  18.jV*.  in 
der  s ehr ij Isprache  erloschen,  während  es 
üe  voIfcttpraeAe  hm  und  wieder  nodk  be* 
toahrt  (vgl.  Schmeller  I,  218.  Stalder 
l,  15n    ffiifer  1.  72.  Vi  Im  ar  29). 

Beithan,  abschaffen,  entfernen:  solch 
ergemis  were  nötiger  bey  zulhun ,  denn  die 
bilder  siurmen.  wm  abendmal  (Miff. 
(I.V28).  bj*. 

Bflthun,  Tl.  lar.  zu  3.  Mos.  15,  25.  26. 

Bei  weg;  m.  nebenuteg:  sie  lerrfon  bey- 
wege.  ausleg.  der  euang.  von  osiem  etc. 
(1537).  Yiij":  kommen  sie  aber  aolT  holts- 
wege  oder  beywege ,  so  sind  sie  sorgfcltig, 
welchen  weg  sie  geben  wollen,  fisebr.  4"; 


Digitized  by  Google 


BEIWEIB 


246 


BEKANNT 


liOtei  cncfa  für  den  hollzwegen  tnä  fiir  bey- 
wcj,'  n  Eisi,  l,  495*. 

B(  iH('ib,  n.  nehenweib,  kebsiceih,  con- 

cubina.  mhd.  litwip  (Ben.  3,  719):  so  lesrn 
wir  geil  XXV.  <ias  Abraham  gab  gesclieiick 
den  kindera  seyner  bcyweyber  ader  neben 
rrniien.  das  magnißcat.  (1521).  fj*. 

Brlwellfn  O'^v  weilen),  mkd.  Im  wflcn, 
zuweilen,  unlertretlen :  denn  Her  begirden 
sind  so  viel,  so  luancheriey,  ilazii  bey  weilen 
durch  eingeben  des  bdsen  so  behend ,  snbtil 
vnd  guter  gesldlt,  das  nicht  mdglich  ist  einem 
menschon  «^it  Ii  -v\hs  zu  regircn.  Jtn.  I,  275. 

Belwescii ,  n.  gegcnicart,  nmccsenheil, 
gegeiisaiz  von  aliwesen :  wa;«  soll  der  ileiscli~ 
lieb  mensch  Ihnn  ym  abweseo  des  geisleH 
odder  der  gnaden  widder  die  stund,  sxo  er 
ym  beiweszen  des  p^istrs  slroiltel  widdtM- 
goll  für  die  sund?  grund  vnd  vrsach  aller 
artickel.  (1520).  eiiij'';  eyn  kneehl  im  ab- 
wessen  seynes  herrn  grosser,  wirdigcr  vnd 
ehrlicher  gehallen  ist,  denn  ym  bey  weszen. 
auszleg.  der  ep.  rnd  eiiang.  des  aduenls. 
( 1  522).  BBij^ ;  das  jr  lernol  meines  leddiclien 
bey  Wesens  ein  wenig  vergessen,  dns  l  (i.  cap. 
$.  JoAafinM.  (1538).  iiij**;  im  beywesen 
eüicher  verstlndiger  leute.  Wett»  br.  2, 
25S 

Belwohufn  tbeiwonen).  n.  zusammen' 
wohnen,  zumal  der  eheleute:  wenn  du  bcy 
deinem  weib  wonesl»  mit  jr  so  bette  vnd 
lisch  gehest,  so  ists  nicht  ein  leben,  wie 
Iiurn  vnd  Imlicn  rn^nmen  knmcn.  .sondern  ein 
heiliges  vnd  göttliches  bciwonen.  xtto  hoch- 
zeilpredigten.  (1536).  Bj*;  vnd  sihel  eins 
dem  sndern  {ihdieh  unikitrBiUebm)  so  fest 
ehnlich .  das  des  beywesens  oder  beywonena 
hallti  II  ^^(  in  vnlersrheid  ist.  ebend.  Aiij". 

Beiwehncr  (bciwonen,  m.  nebenwohner, 
nachbar:  das  wey&z  ich  yhe  wol,  wie  ich 
teglich  nit  allein  von  meinen  bey  wonem, 
szondemn  auch  suis  vielenn  landen  schryllt- 
Ücli  vorwarnrt  wcrd.  it  li  so]  mich  nit  so  ge- 
nicyfi  ydcrTn-j?!  machen,  auff  des  bockt  zu 
Leypizick  aniworl.  (1521).  aiiij*. 

Beiir«lning»  f,:  Jenbd  ist  auff  dcudsch 
ein  beiwonong.  Jen.  2,  43^ 

Bellen,  macerare:  das  (sc.  blut  Chrisli) 
ist  die  rechte  scharffe  sciffen,  so  nicht  allein 
den  vnflat  von  der  haut  am  leibe  abwesschi, 


sondern  hindurch  IHsset  vnd  den  inwendigei» 
vnflat  heraus  beitxet  vnd  vesscfat.  ausleg. 
der  ep.  vnd  euang.  von  Mfem  sie.  (1&14>« 

Uü'f.  —  vgl.  baiscn. 

Bejebcit}  bekennen,  zusammenges.  aus 
be-  «mmI  jähen  (sofen):  beiehet  das  ist  bn* 
kennet,  termon  von  dem  «aeromsnf  Jas 

leih>^^  rnd  hlut<!.  n?,'2('t}.  CS*. 

Bfjicht,  /.  in  dem  brtefan  die  zu  Franck— 
fort  am  Meyn  (1533)  wiederhoU  von 
gehranuhte  form  ßr  beicht.  «M.  btgilit» 
begibt  {Ben.  1,  516);  sihe  solches  edliHs 
sKIck  (Irr  I)ejirht  haben  die  pn[)isten  gnntr 
gcdemplll.  l^Ijiij* ;  wenn  laii^i  nt  vnd  aber 
taiisent  well  mein  were,  so  woli  icUa  alles 
lieber  verlieren,  denn  ich  wolt  dieser  b^icbl 
das  geringste  sificblin  eines  aus  der  kirdieit 
komen  Inssen.  Hj'.  vgl.  heichl. 

BeJIchlen ,  tfrtÄ  hejeheii :  l)ejirhlen  heisst 
bekfoiieit.  ebend.  Ciiij";  auil'dds  sie  solchs  ge- 
wöhnen stt  bejichlen.  ebsMl. 

Bcjlehtcr,  m.  con/esfor:  bejicbler  das  bi 
bekenner.  ebend, 

Bfjicbtnngj  f. :  bejichtung  odder  bekent- 

ois.  ebend.  D'f. 

Bfjichtf atfr ,  m.  beirhlvaler :  «In  wir  die 
kinder  im  catcchismo  geiernl  haben,  also 
zum  bejichl  valer  zu  sprechen,  ebend-  Dij^. 

ttkadeu,  bcgacken,  beeeh^uens  die 
Ordnung  gotles  heliacket  er.  lit^.  253**. 

Bekannt,  pari,  praet.  von  bekennen. 

1 )  in  der  bedeutung  von  confessus:  t>ng(»n 
sie  aber,  sie  sciens  fjewis.  da^  es  die  rechte 
warheit  sey,  frage  ich  sie  weiter,  ob  si«  es 
denn  auch  bekand  {geetänUff)  Wüllen  sein 
ollenllich  Ihr  jrer  oberfceit.  Jen.  6.  16**; 
weil  er  vngewis  oder  des  nicht  bekand  wil 

sein,  ebend. 

2)  hauliger  im  sinne  von  notus.  aj  be~ 
kennt  sein :  gott  ist  in  jren  pallasten  bekand. 
jp«.  48,  4 :  sein  name  war  nu  bekand.  Mure. 

6.  14  ;  ich  hin  ein  guter  hirte,  vnd  erkenno 
die  meinen  vnd  bin  boknnd  den  meioeo. 
Joh.  10,  14;  ich  i>iu  euch  alientbalben  wol 
bekand.  2  Cor.  It,  6;  ein  igUcher  habe, 
der  mir  nicht  bekand.  von  ehetadien.  (1530). 
Bj";  darnach  hat  er  wollen  einen  an<leni  l>e- 
krtndien  wef?  durchs  Imliz  reiten.  Iröilunge 
an  die  Christen  zu  UaUe,  (1527j.  Dtj";  ein 


Digitized  by  Google 


B£kA4Ni\T£ 


247 


fcandte  vttd  genge  ipraebe.  üuU^.  der  ep. 

md  euang.  von  ottem  eU.  1 1544>  LvJ*'. 

b)  i)ok^ruil werden,  zur kennlnis gelangen: 
lier  hei  r  w  ird  den  Egyplern  hekaud  werdeu. 
JSti.  19»  21 ;  Tod  fril  bcy  jiieo  bekind  wei^ 
den.  SE9ek,  B5,  15. 

e)  bekannt  bleiben :  ja  das  uueh  der  iiainc 
Chriüli  elwo  bek;>n<l  Meibl,  das  isl  eitel  liolic 
bjmUsdie  gewaU  diü^es  lierru.  der  HO. 
ftalm,  (1639).  Pj". 

d)  Mch  beka&Bt  macben:  derlialben  er  J»»- 
gerel  iiiicti  niil  euch  bekennet  zu  machen. 
von  der  freiheil  eines  cluüleimemchen. 
(1521).  Aij*. 

Bckanatej  m.  jemand,  den  man  kennt, 
•der  mcAl  fremd  iit:  wer  sein  kind  in  der 
zacbt  hell,  der  wird  sich  sein  rrewen,  vnd 
ddrft"  sirh  sein  bey  den  hekamllen  iiielitsche- 
oien.  Sir.  30,  2;  viid  sucliten  jn  vnler 
den  gefreuudlcn  vnd  bckandtcn.  Luc.  2»  44. 

BekclireB  (bekeren).  unUsehren,  umneenr- 
de»,  bei  L.  amedUieseiieh  m  geieUi^^ 
«mfande. 

1)  einen  bftkphreii :  er  tiattp  gros  gnade,  da^ 
voick  zu  bekeren.  Sir.  4*J,  3:  ehe  sie  (die 
etpostel)  schrieben  hatten  sie  izuuor  ilie  leull 
nit  leyplidier  slymme  bepredigl  vnd  bekerel. 
auszleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  chnsiag 
etr.  (1522).  iiiiiij'':  alsn  Imlicn  die  heili- 
gen dorlores  auch  noch  nie  keinen  ketzcr- 
iBcister  bekerct.  das  diese  worte  Christi 
moeh  fea  itehe»,  (1527U  bf;  Christ«»  hat 
selb»  seine  phariseer  vnd  sadiiceer  nicht  gar 
können  srltwt-iL^en  noch  bekeren.  da$  6. 
<ap.  Ephvs.  t  i  *!:.3).  Cj''. 

2)  sich  l»cketiicn :  so  vvirslu  dieli  b«;kercn 
2u  dem  herrn  deinem  goll.  5  Mos.  A,  30; 
to  jr  earh  mit  gantaeni  herUen  bekerct  zu 
dem  herrn.  1  Sam.  7.  3;  vnd  sieh  von  jren 
«Onden  bekeren.   I  kön.  8,  ^h,  m.  öfter. 

rrthd.  bf^k^ren  (Bm   1,  797 1,  ahd.  piehe- 

Taii  '(irnff  \,  4  7'»i,  von  i  Ju'rni«  trcnihn. 

Bekcuocn,  pmvl.  LukaiuUc  und  bi-keaule, 
fiUeri,  confileri,  aussagen,  gestehen,  öffent- 
UA  erkiären* 

\)  alle  sungen  snllen  gotl  bekennen. 

Küin.  14,  11;  wer  mich  bekennet  für  den 
iiK-nsrlien,  den  wit  ii  Ii  Lekennen  fiit  meiueui 
iiimh:icben  valer.    Muilh.  Li),  32;   das  i>l 


die  frucht  der  Uppen .  die  seinen  namen  be- 
kennen. Ilebr.  13,  15. 

2 )  da  werden  sie  denn  bekennen  jre  misse- 
thai.  3  Mos.  26,  40;  vnd  die  prieslcr  vnd 
leuilen  bekaodlen  jre  schände.  2  ehron.  30, 
15;  ich  wil  dem  herrn  meine  vbertrellung 
bekennen,  ps.  32,  5;  bekenne  einer  dem 
juidcrn  «eine  silnde.  Jac.  5,  K!;  Hin  eraus 
dauiil  vnd  ü  ey  bekand.    der  prophel  Jona. 

(1526)  .  Fij*;  abo  soll  Arius  seinen  jrlbum 
bekennet  viMlihatlich  wiiler  sich  selbe  geleret 
haben. «ondeneonet'li/tvndktre/beii.  (1539). 
I'iij''. 

3)  wir  wollen  gerne  das  keerich  vnd 
scbabab  sein,  aulTdas  sie  birschen,  allein  das 
vns  frey  bleybe  vnsern  glauben  zu  bekennen. 
das  dieee  leorfe  ChrieU  noch  fett  stehen» 

(1527)  .  bü**;  si^eme  dich  nicht  für  deine 
seele  das  recbt  zu  bekennen.   Sir.  4,  24, 

4)  auf  einen  bekennen:  da  snl  denn  Aa- 
roD  seine  beide  hende  aulT  sein  {des  bochs) 
henbl  legen,  vnd  bekamen  auffjn  alle  loisse* 
ihal  der  kinder  Israel.  3  Mos.  16,  21 ;  wiltu 

aber  nicht,  so  Wüllen  wir  auff  dich  beken- 
nen ,  das  wir  einen  jungen  gesellen  allein 
bey  dir  fiinden  haben.  Susanna  2) . 

5)  bekennen  fUr:  üo  jemand  jn  lur  Chri- 
stum bekennete,  das  derselbige  in  bann  ge- 
than  wQrde.  JoA.  9,  22. 

())  mit  inf.:  ai  u  ketzert  yhr,  wenn  yhr 
uns  ketzert,  iln'  ylie  mII»  bekennet  niil  der 
schrillt  einliellip'  seyn?  au  ff  das  rhinlniU- 
lich  buch  bocks  Etnszers.  (152.;.  Hj\ 
ich  bekenn  billig  sein,  de  Wette  br,  1)411. 
oder  mit  abhängigem  salz:  so  wil  ich  doch 
hiemit  für  goll,  vnd  aller  well  bezeuget  vnd 
bekand  halii-n,  dasiehs  inil(lie»;en  saeranienls- 
lesteru  vnd  scbwermeni  nicht  halle,  das 
diese  worte  ChrisÜ  ndh  fest  stehen. 
(1527).  bj^;  bekennen ,  das  Maria  gotles 
mutier  heisse.  von  den  mncilijs  vnd  kirclien. 
(  lr>3'').  Riij";  ich  M.  L.  d.  hekeniic  mit  dic- 
:>er  meiner  eigenen  handschrill,  dasz  ich  mei- 
ner lieben  vnd  treu«!  hansfraiien  Katherin 
gegeben  habe  sum  wipgeding.  de  Wette  br. 
5,  422. 

7)  sicii  bekennen:  vnd  stund  kein  mensch 
I  bey  jin ,  da  sich  .1  oseph  mit  setneu  brttdern 
^bekeuncic.   1  tMon.  45,  1. 


B£Ü£N.N£R 


248 


BElUJi;iB£K 


mhd,  bekennen  {Ben.  1,  807)»  oM.  be- 
chenncn,  pichenntA  (Graf  4,  433) .  jedoch 
mehr  im  sinne  mn  erkennen,  wich«  b9- 

devtung  nhd.  erloach 

Bekenner,  m.  conjessor:  eyn  solcher  be- 
kenner  vn<i  lober  lieyst  Judens.  an^ienr.  der 
ep,  «Mi  etfON^.  VOM  dbHffn^.  (I&22).  6f ; 
seid  jr  doch  des  mans  frennd»  gUed,  beken- 

ner.  Jen.  6,  219». 

Bekenntlich  (bekpnllich) ,  bekannt,  zur 
kenntnis  kommend:  dauoa  sagt  auch  ps.  44 
das  alle  heyligen  werden  nil  mehr  Uinn,  denn 
got  loben  ym  hymd»  das  er  sie  inn  yhrer 
tieRe  angost^licnn  .  vniid  sich  alda  yhn  he- 
lipnllirli .  lieblicli  viiiul  loblieh  promadit  Imt. 
dem  magnificat.  ( 1  52 1 ).  a  iiij'' ;  nu  aber  sie 
sehen ,  das  so  viel  erbarer  kiader  mit  ver^ 
warler  xncht  vnd  ehre  die  baa  gebrochen 
haben,  vnd  des  bekentlich  .sind  {kenntnis 
davon  bekommen  haben) ,  werden  sie  imiii- 
^cr  vud  ihursliger  werden,  vnaeh  vnd  anl- 
wort.  (1523).  Aij''. 

Bekenntnis  (bekentnis),  confessio,  <n  L,'$ 
i^riflen  verwiegend,  wU  mhd.  f.:  die 
ganlzc  bckcnlnis  verdammen  sie.  flu/T  das 
vermeinl  keiserlich  edict.  (1531).  Hj* : 
da  die  bckcnlnis  der  vnseru  gelesen  haben 
sich  der  widderleit  viel  verwundert,  loar- 
nnnge  an«.  I.  dendeehen,  (1531).  Cij'; 
also  hab  ieh  diese  bekenlnis  des  feinen  wer- 
den mannes  Las.iri  Spcngelers  lassen  aus- 
gehen, vorr.  L.  Spenglers  bekenlnis. 
( 1  y.ib ).  Atj  ;  auff  solch  vrl«il  des  hoheslen 
richlers  foddert  man  biUidi  vom  cardinal 
die  vrgichl  odder  bekenlnis,  als  die  jn  Vuvii- 
uinb  litt  lit-^  IielfTcn  mag.  wider  den  hischvf 
XU  Mti(/(i<;burg.  (1539).  Diij''.  in  der  bibel 
meisl  H. :  vnd  bekand  hasl  ein  gut  bekenl- 
nis. 1  Tim,  6t  12;  so  lasset  vns  halten  an 
dem  bekenlnis.  Bebr.  4,  lA;  vnd  pieison 
goll  vbcr  ewrera  vnlerlhenigen  bekenlnis  des 
euaugelij  Chrisli.  2  Cor.  9,  13. 

Bekennnng,  f.  dasselbe,  bei  Grimm  feh- 
lend: bekennung  der  sflnden.  wtel^.  der 
euan§*  an  den  (kmemieten  fetten.  (1&27)* 

bvj^ 

ieklngcn,  mhd.  beklagen  [Uen.  1.  S33), 
ahd  pi<  hl  ig6Q  (Graff  4,  552),  in  doppelter 
beUeuluHjf. 


1)  ntdUngen,  ffedstngen:  dein  eigen  gebet 

strafft  dich,  vnd  ist  wider  dich,  bezeugt  dich, 
beklagt  »lirb,  Jen.  1,  7r>":  wird  or  aber  be- 
klagt, ii)  kuu  er  je  reicliUch  beweren,  das 
s.  k.  f.  g.  mir  allzeit  wider  gewest  isU  2« 
187*;  vnd  ieh  billich  daraus  als  die  vnge- 
horsanen  dem  reich  vnd  auflrhflri.schen  be- 
kbtgt'H  morhl  aUe  die,  so  mich  einen  kelzer 
scliellci).  von  heimlichen  vnd  gestoien 
brieffen.  (1529).  Cij*;  das  jn  biniurt  nie» 
mands  kOnne  beklagen.  eUieke  t€hene  pre^ 
diglen.  (1533).  Fiij'. 

2)  Schmerzgefühl  über  etitas  ämzem : 
sie  sollen  an  kranckbeiten  sterben  vnd  weder 
Iteklägt  noch  begraben  werden.  Jer.  16.  4. 
r.  6  eteht  nicht  begraben  noeb  geklagt  wer- 
den ,  und  so  hat  auch  das  «mf  der  bibL  su 
Gotha  sich  befindende  mamucrij»!  tn  dtetem 
Propheten. 

3)  stcli  beklagen:  vnd  es  werden  sie  be- 
weinen vnd  sieh  vber  sie  beklagen  die  kdnige 
aulT  erden,  offenh.  Joh.  18,  9;  das  man 
sich  niohl  zu  beklagen  hett,  das  ynn  den 
dingen  eUwa«;  vnbilljfh!^  fnrgennmen  wurde. 
orifjinalbr.  im  gesammiardUv  zu  Weimar. 
0  pag.  74.  FF.  2;  das  ieh  billieber  vcsnch 
bette  mich  sttb^lagen  der  iiynrien.  Jen, 
2,  IS6''. 

Beklagte)  m.  angeklagte  :  paraclelus  hfisst 
einen  solchen  man,  der  da  ist  dea  beschul- 
digten oder  beklagten  beysland.  ausleg.  der 
ep.  vnd  euang.  von  ostem  etc.  ( 1 544)  Züy**; 
ib.T  I  icbter  kan  solche  kl.igc  vnd  schuld  bey 
t\eni  (»cklafilcn  niclil  fiiition.  Eist.  1.  455'. 

Bekleben ,  adhaerere  ,  fest  kleben :  vud 
ist  etwas  in  meinen  henden  beklebt.  Biob 
31,7;  mein  gebein  sind  beklebet  an  meiner 
lijut.  Jen.  3,  20''. 

Bekieibenj  mfiJ.  bekiibea  [Ben.  I,  S  11 ). 
haften  bleiben ,  festhängen,  vom  same  irur- 
ieln,  naheeneandt  mit  bekleben :  mein  ge- 
beyne  isl  becliben  an  meym  ßcisch.  die  sie- 
heu  puszpzalm.  fI517).  Kv'';  sinil  srllisl 
dran  bokliebcn.  deuilsche  messe.  (1526). 
Aij'';  als  denn  so  kömpL  der  heilige  geist, 
der  rechte  Schulmeister,  und  gibt  dem  wart 
krafft,  das  es  bekleibeL  nmeleg,  der  ewu^. 
an  den  fümemisten  festen.  (1527).  x  5*" ; 
da  kUnde  etwas  ^uis  bekietben ,  aufigehen 
vnd  frucht  schaflen.  deudsch  C€UechisMMSm 


Digitized  fcy  GflOgl 


B£;kL£iü£N 


249 


B£KOR£N 


(1529).  Dij*;  ob  wol  der  same  nicht  allzeit 
Mdeibet  vmI  anll^et.  iaa  t7.  cap,  9,  Jo- 
hannig. (15301,  Oiiij';  das  der  name  Nah- 
mt:  illi  .11  dran  bekliebeo  isU  terUgnng  des 

öekleiilea,  tnhd.  heliläden  {Ben.  1.  840), 
mitMrpermÜlUeidmtgwneheH:  to  oder 
sonst  bekleidel  seia.  das  14.  rnd  15.  rap. 
f.  Johannis.  (1538).  .Mmij';  wol  hckU'ulel 
seiu.  Jes.  23,  18;  »cl»  sage  euch,  «las  aiu  li 
Saloiuoii  Ii)  alliT  seiaer  herrligkeil  iiichl  be- 
kleidet gewesen  ist,  als  der  selbigen  eins. 
Matth.  6,  29 ;  ich  bin  nackct  gewesen,  vnd 
jrli:il)l  micli  Inkl'M'lfi  ,  3ü;  —  es  konipt 
ein  .illcr  man  craull  vrnl  ist  bckieidel  iiiil  ei- 
nem seidenrock,  l  ^am.  28,  14;  Johduiies 
«her  war  bekleiilel  mit  kamedharen  vnd  mit 
einem  leddern  guriel  vnib  seine  leaden.  Marc. 
I.  6;  ein  engel,  der  war  mit  einer  wolckcn 
bekleidet,  o/fenb.  Jvh.  10,  I  ;  —  die  teuff- 
lioge  acht  tage  nach  ik'r  laulFe  in  eiiu  weissen 
WGsterhembde  sind  bekleidel  einher  gegangen. 

Ütchr.  I5S''. 

Bcklieken,  maculare,  bpxrhmieren,  be- 
klecksen :  vnd  Nlellt'ii  ylir  j>acheii  nur  aull" 
viel  bUcher  schreiben  vnil  jiapyr  bekhcken. 
das  dtas«  worf  ChrüH  noch  ful  stehen. 
(1527).  aiiij^;  du  beklickest  das  papir  mit 
tniiöligen  Worten,  wider  den  meuchler  zu 
Dresen.  (1531).  Uj'';  vl)pr  das ,  so  ist  die 
chrisleiiiicil  nnl  so  viel  grewhclien  erger- 
aissen  bekfiekt  vnd  beschmeisl.  der  23. 
palm.  (1536).  Bj«. 

Bekomnien  (liikiHiien) ,  mhd.  hrkomen 
{Ben.  1,  904  ,  iihd.  piquäniau  {Graff 
668j,  golh.  biqinian. 

i.  «0»  dm  vie^adien  intranntivhedeu- 
lai^m,  wetdte  bekommen  in  der  alten 
Sprache  zustehen,  erscheiMH  bei  L,  nur 
noch  geringt'  spttren. 

1)  zustehen,  zukommen:  dz  bekuinpl  nti 
snnderiieh  der  heyligcn  matter  der  khtshen. 
ienUthmusItgisngde*  67. paalmeii.  ( 1 S2 1 ). 
Biij-. 

-I  begegnen,  zustoszeii :  nicht  das  leiden, 
das  du  crdcnckest,  suudern  das  dir  wider 
deinerwrien,  deneken,  begirden  bekflninet. 

//.  häufiger  ist  transitives  bekommen, 
kriegen,  erhalten,  erlangen:  vnd  sind  frölich, 
DiETz,  W&ttetbneli. 


das  sie  das  grab  bekooien.  Afo6  3,  22; 

w  ol  dem  meoscheo,  der  verstand  bekompt. 
spr.  3,  13;  du  bekämest  das  königreicli. 
Exech.  16,  13;  ich  woll  zehen  gülden  dar- 
uinb  geben,  das  hertzog  George  meine  band- 
schriflk  md  siege!  bekomen  httte.  «o» 
Aetmliehrn  vnd  ge^olem  hrtejfen.  (1529). 
Aii]**;  der  Mahmel  sieg,  glück,  gewall  vnd 
ehre  der  well  hokomcn  dnrch  goltes  zom 
oder  verheiigriis.  Verlegung  des  alcoran, 
(1542;.  Aiij";  wo  nicht  mehr  an  einer  scho- 
nen frawen  in  heknmen  ist,  denn  das  pAi 
dich  an.  de  Wette  br»  6>  277  ;  daruinb  sol 
ilie  tnem-lilinpe  ,  c'O'Jiolen,  h<*iniliche  vnd  vn- 
ehrharh«  Ii  bckoiuen  ehe  weichen  der  oflen- 
berhchcn,  die  mit  gott  vnd  ehren  redlich  be- 
komen  ist.  von  eAefochen.  ( 1 530).  Dij^ 

BekMüneni  (bekSmmem,  bekOmem), 

bep/  rin  von  bekümmrrn,  welches  man  sehe : 
solche  vnil  Hfr  pleifhi  n  Tragen  bekonimern 
mich  nicht  hoch,  der  prophei  Sacharja. 
( 1 52S).  Ggj";  md  fand  sie  hbch  bekoroert 
{aueg.v.J.  1534  bekömert)  eben  ynn  die- 
ser Sachen  vom  sacramenl.  com  abeudmal 
Christi.  (1528).  pj';  das  das  iierlz  klt  in- 
laul,  belrUbl  vnd  bekünierl  wird,  haus- 
posU  WiUenb*  (t545Jsonmerfheil35*.  refl., 
er  fanlwita  achtel  seines  thuns  vnd  befelhs 
nicht  vnd  bekünicrl  sich  für  gros«pr  kliigheil 
mit  andern  s.ifhpn.  der  1  fi  1 ,  psalm.  ( 1  534). 
üiij'' ;  inocht  sich  jinaiid  hekoiuern  vnd  fra- 
gen, wie  es  denn  zugehen  werde  mit  denen, 
so  noch  lebendig  erfunden  werden ,  wenn ' 
der  jüngste  tag  komen  wird,  das  1  5.  cap. 
der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Corinther. 
(1534).  ij**;  das  weder  bapst  noch  wir 
nicht  vns  daramb  bekOmern  dtlrlTen.  von 
den  emeiliji  vnd  iirehen.  (1539).  Gitf. 

lekMlMcraftg  (bekomernng),  f.  verküm» 
merung{%  Schädigung:  denn  e.  k.  f.  g.  ha- 
ben zu  bedencken  gnedigiirli ,  «las  yhm  die 
Icnge  vnd  verzug  auf  andere  künftige  vcr- 
ledigung  e.  k.  f.  g.  guedige  vcrlrOsluiig  eine 
stehruug  vnd  seines  wesens  bekonierung  ge- 
pcren  wurde.  Burkhurdt  briefw,  402. 

MufHM ,  «erstieften.*  o  vater,  dz  ist  ge- 

wisz  ein  anfechlung  vbermich  verhen^l,  hilil 
das  sie  mich  nitl  vnrrurc  vnd  bekorc. 
ausjcieg.  deuUch  des  v.  u.  (lölS).  Hü/.  — 

32 


Digitized  by  Google 


BKKORÜKG 


250 


B£klMM£RN 


mM.  liekorn  (Bm*  1,  830),  oML  piebo^ 

rön  [Graff  4,  522). 

Brkorun;^,  f.  Versuchung,  mhd.  bekorunge 
(lien.  1,  S3U):  wan  dz  worileiii  vorsiichung 
oder  bekorung  tiil  so  gemein  vvere,  sluud  es 
vi]  bau.  ebend,  mj" ;  die  verstichuDg  aber 
Oller  (wie  es  vnsere  Sachssen  von  allers  Imt 
nenneit  bckürungc  ist  «treicrley«  dewUch 
culechidutas.  (1529).  Siij''. 

B«krafligen  (bekreiUigen) »  beslätigen, 
kräftig,  fe$$  maehen:  so  bekrelllLiget  er  alle 
sein  giliiini  vnd  vcrbttndnis.  4  Jfoi.  30,  15; 
so  liekrcITiigo  nti  Iierr  goll  das  worl  in  ewig- 
keil. 2  Sam.  7,  25;  vir«!  fiokrcfUignl  jm 
dds  kOnigreich.  2  köu.  15,  19;  tU  aber  das 
kOnigreich  Rehabeam  beatetiget  vnd  bekreff- 
tigel  ward,  viMiies  er  das  gesetz  des  lierrn. 
2  chron.  12,  t  ;  vnd  vher  eine  ne ilc  hc- 
krefTiigels  em  aiitl<  r.  f.ur.  22,  5!» ;  mil  si- 
gilleu  vnd  zeugeu  liekiellligel.    Jen.  2.  25'. 

BekrenigiBg  (bekreflVigung).  f.  confimia- 
tio:  zur  bckrefUigiing  dieses  arlickels.  zwo 
predigt.  (  I53r»  i.  Ai]** ;  zu  brfV-.tü.^iini?  vnd 
bekrolUigiiiij^'  sfiiur  lu'iligeji  clirisllichen 
kirchen.  einweiliicht lüyemchrifft.  (1545). 
Aiiij*. 

Bekräftmg  (bekrelHiuigi.  f,  dasselbe: 
gleicb  wie  l  iii  bieget  eioe»  brieues  bekreff- 
lun-  i>l.  Jen.  2,  32\ 

Bekruukcn  vbekrenken;,  &uU,  aich  kran- 
ken,  mhd,  bekrenkeii  (Jim.  ! ,  875): 
was  mcislcr  N.  jlzl  g«'denekl, 
vnd  harl  sich  wider  jn  bekrönt- kl. 

Jen.  S,  .106*. 

BekriegeNj  mil  kriey  üUerzithtn:  du  .sull 
die  Moabiter  nicht  beleidigen  noch  bekriegen. 
5  Mo.<i.  2,  9 ;  der  wcidhrhe  krieger  Ilanni- 
bül  bat  von  nioniand  gelernt,  wie  er  die  Rö- 
mer bekriegen  utd  so  grewlicb  sclilaben  soll. 
der  IUI.  psalm.  (löHlj.  Cij'';  viel  weni- 
ger kdnnen  sie  vns  als  kelzer  stralTen  odder 
beki  ii  gen.  tcamunge  an  s.  I.  dendlfeJken. 
(1  ■ :'  1  Bf. 

BeklioiMcrn  (bekümmern),  kummer,  sorge 
verursachen. 

I)  einen  bekUmmern :  waniinb  bekflm- 
mentu  deinen  knecbl?  4  Mos.  10,  II; 
wns  bekümmert  jr  das  weib  ?  Matth.  20,0; 
ein  vngpr»ttene  tm  lifcr  bj'kiliDiiicrl  jmi  vak-r. 
Sir.  22,  i  ;   da  tu  slcuret  nu  der  leuilel, 


auir  das  der  mensch  das  grestlidi  geperd  vnd 

bild.  des  lodls  liefT  belrncblc ,  da  durch  b^ 
kümmert,  weich  vnd  zäghaffl  werd.  eyn  str- 
mon  x>on  der  bereitung  (zum  sierhen. 
(1519).  ai]**;  ich  wil  die  müden  seclen  er- 
quicken vnd  die  bdiamerten  seden  seU^en. 
Jet.  31,  25. 

2 1  %kh  bekamraem,  tich  iotyend  mmkin, 
sich  eines  dinges  annehmen,  sich  tromii 
bescltäfligen,  a)  mit  gen. :  noch  so!  di<'  bebe 
da  lu  schaffen  habeo  nid  sich  bekümmern 
des  nehislen  armul  vnd  anderer  noi.  eker 
doiertUlmehMote,  (1527).  Ddiiij^ 

b)  mit  praep. :  vmb  die  esciinncn  .  .  .  be* 
kümmere  dich  jtzt  tiirht,  sie  sind  gcfiindea. 
1  Sam,  9,  2U;  was  jsl  der  mensch,  das  da 
jn  gros  achtest  vnd  bekamerst  dich  mit  jn! 
Hiob  7,  17;  auch  vjll  mehr  mit  den  sacn* 
monten  vnd  yhren  lugenden  sieb  bekumroem, 
(Linn  niil  di'n  stniilon.  eyn  sermon  ron  der 
üereitung  zum  sterben.  (1519).  aij*;  das 
yrre  siben  mus  auch  beschrieben  werden» 
da  mus  sich  Moses  mil  bekttmmern*  vier 
das  erste  buch  Mose.  (I527j.  xiij';  damit 
sieb  viel  lerer  bekümert  haben,  deudsch  ca- 
techismus.  (1529).  Dj*j  wenn  da  zu 
kom|>t ,  d»i  der  mensch  sich  mU  guit  bekfl- 
liiem  sei.  dae  14.  tmd  \b,eap.t.  Jfdumm$» 
(153S|.  Oiij^  —  wiewol  icb  gern  sehe,  das 
man  sicli  yn  diesen  dingen  niehl  f;i^I  boknm- 
mercl.  de  Wette  br.  6,  33.  —  bic  babcn 
der  heyden  meislere  die  philosophi  klug 
wollen  sein  vnd  sich  fast  daraber  bekdmmeK 
Mid  gebrocben,  was  der  Regenbogen  sey. 
vber  das  erste  buch  ifose.  (1527  ;.  aiij''. 
—  da  bekümmert  sie  sich  vor,  ebend. 
üiiij*. 

3;  bekümmert  sein,  in  ftummer,  *orge 
sein:  denn  er  war  bekammerl  vmb  Oanid. 
l  Sam.  20  34.  ' 

4)  unpersönlich :  da  rcwet  e%  jn,  da<!s  er 
die  mf  Tisclicii  ^'»•in.'iclii  li.iUe  aiiß' erilrn  ^nd 
es  liükiiuH'ri  jn  in  semem  hcrUcn.  1  Mos. 
6.  6 ;  warlich,  es  hat  roicb  auch  oA  beknm» 
merU  «mn  abendmai  Chiitti,  (I&28).  pj*. 

«M.  hekumbern  {Ben.  1  .  910),  naeft 
Grimm  u>tb.  !,  1432  undeut.'Sfhes ,  dem 
(ranz,  enc omlirt'r ,  prow  encomlirar,  iial. 
ingunibrare  nachgebildetes ,  also  auf  tat.  cu- 


Üigitizeü  by  Google 


BCKCM^EEUN 


251 


BELEGEN 


miibre  rariidkffAnuie«  wert,    v^.  a«cA  |  ret  sie  nicht  mit  einem  finger  an.  Im.  1 1, 

Weigand  wtb.  1,  130.    ' 

Icküninifrn,  n..*  da  ich  viel  boküiTimcrns 
halle ynnweadig.  var.  zu 94,  19.  Bind- 
teild,  226. 

IckiwMrait,  f.  nolh,  Mbrängnü:  da 
es  aber  tag  ward,  ward  nicht  eine  kleine  hc- 
kütiiniernis  vnlcr  den  kricgskncrhten.  apost. 
gesch.  12,  18;  ich  halte  viel  LekUraincr- 
aitseio  meinem  herlzen.  pt.  94,  19. 

lekiMieniBf»  f.  hßtehäflistmg,  arMt» 
mM.  bekiimbcrungo  (Ben.  \,  910):  Jüü  vn> 
lero  werckfMi  '.mi  ynn  der  bekumenmg  (in 
den  predigten  uöer  d.  erste  buch  Mose:  be- 
katnerung  u.  bekUmmcruug)  vnscr  heude. 
mir.  n  1  ÜMt  5»  29. 

lekandigen,  kund  thun,  verkUndigm: 
Jas  doctor  Eck  von  Rom  sny  kmnni'^n  ,  wirl 
iBir  durch  viele  tapperc  antzcygcu  bekuiidigl. 
V9n  den  neusen  Eckischen  bullen  vnd  lügen, 
(1520>.  Aj**;  (Snuer)  die  römischen  ge^ 
wonlieit  vnd  geselz  wil  nit  weniger  gelinlu  n 
'        denn  ah  «iliindcn  sie  ynn  der  schritn, 

sie  (Ifu  li  iiil  gemcynor  ganlzcr  chrislon- 
lieil  bekundtgl  noch  gehalten  sein,  aujf  das 
i^MiHmUU^  bwsh  Msi  Bmistrt.  (1521). 
IKIj*;  der  vns  bekandigt,  was  vns  gehen  sey. 
«tMjtw  m  Harlmiith  wm  Oron^trg.  ( 1 522). 

IcUclica,  auslachen,  verlachen:  ܀i  da 
inblmd  ist,  wird  sie  belachen,  vnd  gou 

wird  jr  spotten.  Jen.  l,  100^  «ar.  Ml  pB. 

2,  I.  -  ßolh.  hililalijnn, 

leUdcn,  eine  last  auflegen,  betafiten, 
niAd.  beladen  {Ben.  \,  92öj,  ahd.  bihlalan 
(Graft  1114). 

I|  sinnlich:  beladet  cwr  thiere,  ziehet 
hin.  I  .Vo.>\  45,  17;  cscl  l)ebdpii  mit  wein, 
drauben,  feigen  vnd  alkrh  v  Inst.  Meh.  13, 
17;  das  ist  das  rechte  p;il(ucn  bawtn  holz. 
wUches  yhe  mehr  man  es  beladet  vnd  druckt, 
yke  flMhr  sieh«  dawidder  erhebt,  ausleg.  der 
ep.  tnd  euang.  vom  keffl,  dreji  HSnige  fest 
(1525).  eiij'. 

2>  abslract:  kompl  her  zu  mir,  alle  die 
jr  mflbeselig  vnd  beladen  seid,  ich  wil  euch 
"I  ii  kai.  Matth.  11,28;  vnd  er  halff  vie- 
len kranken,  die  mit  mancherlcy  seuchen  be- 
laden waren.  Jlarc.  I,  ^  \ ;  jr  hpladcl  die 
ffleoscbeo  mit  unlreglicbeo  lasten,  vnd  jr  rü- 


46;  vnd  füren  die  weibhn  h'cHingen,  die 
mit  sfindnn  boladon  -ind.  2  Tim.  3,6' 
szo  eyn  frum  pfarrer  gcprecliiu  Ii  mit  weyh 
vnd  kyndt  beladen  wcre.  auff  das  vbir- 
ehritlUA  hueh  boekt  Bmxer,  (1521). 
Iliiij* ;  die  rotten  vnd  schwarmgeysler,  die 
\u-i  ri)!t  Mnsov  L'psetz  wollen  beladen,  der 
prophet  Jona.  {lb2Q}.  Hiiij'';  ztim  aiid.'rn 
beladen  vnd  verbiudeu  sie  sitli  uui  zwo 
gresser  mttbe  vnd  erbeil.  wm  ttbenOmal 
Christi.  (1528).  xj''. 

Belagern,  durcÄ  ein  tager  einschtieszen: 
belagere  die  stad  vnd  gewinne  sie,  2  Sam. 
12, 28 ;  wenn  sein  feind  im  lande  seine  thore 
belagert.  1  MFn.  8»  37;  Nadah  vnd  das 
ganue  Israel  belagerten  Gibethon.  15,  27, 
s.  belrgpni 

Belaugeo,  an  einen  (ettras)  langen,  ihn 
anlangen,  angehn,  betreffen:  das  es  geschehe 
den  vnsern  au  schutt,  wileben  die  not  be- 
langet, vber  4a»  enU  b}»icih  Mw.  (1527). 
lij'';  not,  so  vns  on  vnterlas  belanget. 
deudsch  catechismus.  (1529).  Oij'';  das 
SIC  manclierley  arlickel  erzclen,  weiciar  das 
mehrer  teil  vns  nicht  belangen,  auff  das 
vermeint  keyserlich  edict.  (1631).  Aiöj*; 
jnn  dem  handcl  vn.l  gescheine,  so  gotl  vnd 
sein  werek  Ijelanget.  von  der  Sünde  tcider 
d.  heiligen  geist.  (1534).  Diij';  so  sein 
wort  bebnget.  abend.  Dilj"»;  also  das  man 
yhe  mit  dem  selbs  bandle,  den  es  belanget. 
(Ifudsrh  cntechismus.  (1529).  Lj». 

Beljutern  (beleslern),  Itüiern:  halt  er 
mich  doch  szo  grewlich  drob  belogen  vnd 
beleslert.  eyn  vdddartpru^.  (1521).  Aiiij\ 
BcIniffB:  wenn  die  teutschen  ein  ein- 
tzeln  Wort  haben,  so  haben  sie  bef  SWenlxig 
composita  .  .  .  als  huffep ,  enllaiiffen .  vrr- 
laullen,  unblaullen,  belanlFen,  zulauüen,  ab- 
lauffen,  weglaulTcn,  einlauffen.  tischt.  4 1 2'. 

Belänten  (beleuien),  I)  eampanae  sonitu 
celebrare:  wie  man  bey  vns  beleulet  vnd  be- 
smg«'l  dif'  UhUvu.  randgl.  :u  Matth.  0.  23. 

2)  durch  geläule  den  über  einen  ausge- 
spro^enen  bann  verkündigen:  dainach  lies 
jii  der  bapst  mit  glocken  beleuten.  wiäer 
das  bapsium  »u  Rom,  (1545).  Jij^  vgl. 
belfuchten. 

Beiegen,  belagern:  ab  Ileliscus frae  aulT- 

32* 


Digitized  by  Google 


BELEGERiN 


252 


BEUEGEN 


sliinil  mit  seinem  knab«n  vnd  sahen»  des  die 

stait  hologl  war.  erschrack  der  knabe.  vber 
das  erste  huch  Mose.  (1527).  Ooiiij'';  Abi 
Melccli  aiivr  zocli  gen  Tüebez  vod  bdegl  sie 
vnd  gewen  sie.  ridU,  9,  50;  deniech  tocfa 

l0i»ua  vnd  das  ganlz  Israel  mit  jm  von  Libna 
gCtt  Lachis  vnd  lH'l<\LMrri  vtir!  Iif^^fritfon  «if\ 
Jo».  10,  31.  —  ebemo  mitü.  belegen  (Üen. 

telegen  >  doitelde;  wfl  rie  eber  nieiit 

fricdUeh  mil  dir  heDdlen  vnd  wil  mit  dir 
kriegen ,  so  belegene  sie.  5  Mos.  20,  1 2 ; 
im  zphrndcn  monden  kam  Nebucad  Nezar  (\er 
kümg  zu  Babel  vnd  alle  sein  beer  fiir  ieru- 
Hleia  vad  bdegerten  die  sdlNgen.  /er.  39, 
1 ;  das  deine  feinde  werden  umb  dich  vnd 
deine  kindtT  mil  dir  eine  wapcnhiirg^  sclila- 
hen,  «lit  Ii  bcleporn  vn<l  an  allen  orlen  eiig- 
sien.  Luc.  19,43;  das  belagert  JerusaUm. 
EM«€h*  4,7.  —  henU  nur  belegern,  wie 
«eften  in  den  bibelausgg.  der  2.  AöJ/le  de« 
1  7.  jft.  rfündert  isl. 

Belej^erung,  f.  belagiTHng :  u  ciin  die  t.if,'»- 
der  belegerung  umb  sind.  Esech.  b,  2 ;  da 
aberJonatbe  diese  bolechefll  kein,  lies  ernirbt 
abe  von  der  belegerung.    1  Hacc.  11,  23. 

Belehnen  nK'li'licn  ---=  lu'Ielient'n),  einen 
mil  einem  lehen  versehen  :  ehe  sie  mit  de« 
pfarbeii  belebent.  vnlerrichl  der  vüiUalom. 
(1538).  Lij''.  —  «lAd.  b(>libeoen  {Ben^  1, 
997). 

Beleidigen,  ein  leid  xufügen.  betrüben: 
das  andere  gebot  (sc.  der  ztretten  tafel  \  Ii - 


Beleidiger,  m.  der  beleidigt:  denn  sie 

ucnlon  7.iim  Iiorrn  schreien  für  den  bcUndi- 
gern.  Jeu.  19,  20;  vns  cbrisipti  lerct  0\n- 
slus.  das  wir  feinde  lieben,  für  die  Verfolger 
beten,  vnd  den  beteidigem  gnto  Ibnn  boOou 
verleg,  des  aleoran.  (1542).  Liiij*. 

Bflf'tdi^un*,  1tnl' iiiini' ,  f.  verleimitg: 
icli  seine,  da^  die  sclallarl  vvil  mit  hHeidigURg 
( 1 522  :  beleydung)  vnd  grossem  schaden  er- 
gehen, aposl.  gudt,  27,  10. 

Beielten,  der  ältere  atudruck  \mkd.  be- 
leilen  ,  nhd.  pil 'irr  n]  für  licgifiieii  d.  i.  be- 
prelpilfii,  erscheint  nur  in  den  von  .li*ri- 
Jaber  herausgegebenen  Schriften  Luthers: 
enllieh  bei  mich  der  keiser  Carol  euff  den 
reich«tag  gofoddert  vnd  mir  geleit  vnd  eisfn 
licroU  zuf^cscliickel ,  der  mirh  biss  gen 
\V(iruil)s  holi'ilcl.  Eist.  l.  3S':  vnd  wur- 
den mir  zween  zugegeben,  die  uik-Ii  fiireten 
vnd  breiteten,  ekend.  39*;  nn  hatte  lie 
M.  Franc.  Burbardna  von  Weinnar  bekileU 
tisrhr.  l'^T  . 

Heleaditci:  idi  bin  beleuchlel  vnd  bc- 
leuict.  fMc^r.  1S3^  tcenn  jesnand  in  den 
bann  gtihm  «wrde,  warf  der  pfimw  sm 
tcacKslichl  von  dem  predUgtstuhl  und  läutete 
dazu  mit  einer  kleinen  gloche.  rgt.  lK'liiiilt  n2. 

Belfern  ibeluern,  peluerni.  fjnmure:  vnd 
die  weil  lassen  doctor  Saw,  Wilzcl,  Tölpel 
.  . .  jmer  hin  bdlen,  bdnem,  Ondian  fnd 
ztJrncnl  esenij»e<  einen  rechlen  dmstU^m 
bischoff  zu  weihen.  (154*21.  Fiij';  da* 
fleisch  heircrl  dawider,  ausleg.  der  ep.  tnd 


rel,  wie  mau  sich  halt  gegen  seyntui  gky- |  euanj^.  von  o«(erM  etc.  (I544J.  xü)'*;  das 
chen  odder  nehsteo ,  seyner  cygen  pcrsunen  jPaber,  Schoddl,  Eck,  Goehleus  wider  ms 
halben,  das  man  dieselbe  nttbeleydige,  szon-  peluern,  die  achten  wir  nicht,  fiiebr.  371*; 


der  wo  sie  dariT,  fuddere  vnd  hellTe.  eyn 
kurcz  form  der  czehen  gepott.  f  1  520 1.  Aij'*; 
(die  Corinther)  bermotcn  sieb ,  das  sie  den 
aposlel  beleydigt  halten,  ram^f.  s«  2  Cor. 
6,  12;  es  muss  aao  gross  tzaluog  der  snnd 
hie  seyn,  alsz  gott  scllts  isl,  der  durch  die 
sUnd  beleydigt  ist.  aunl.  der  ep.  md  euang. 
vom  chrUtag.  (1522).  Oij'  ;  menscheo,  de- 
ren wir  yjU  antaweyff«*!  beleydiget  haben« 
eyn  aermoti  «on  der  bereiiung  zum  «(er- 
ben.  (1519).  aj*";  jr  ><>li  kein  widwen  vnd 
Waisen  beleidigen.    2  -l/os.  22.  22;  bittet 

für  die,  so  euch  beleidigen  vnd  verfolgen.  1  selbs  als  einen  abgotU  ebei*d.  Lj' :  diis  ist 


obwohl  euer  vpriinnft  dawider  atrebl  wd 
pälfert.  de  Wette  br.  6,  221. 

Beilegen^  richtige  alte  schreibwig  ttaU 
des  hemkge»  behtgcn ,  mM.  beliogen  (Bm. 
1,  1025)»  lUgen  von  jemand  sagen,  vsr» 
leumden:  sie  geben  vns  schuld  ^T»d  beliegeo 
vns  bey  den  jren,  das  wir  chris(*'n  mdir  denn 
einen  einigen  gott  anbeten,  von  den  juden 
vnd  jren  Ogen.  (1543).  iii^j^*  denn  wer 
vns  in  diesem  articbnl  abgöttisch  beienget 
(als  abgSUkeh  verleumdet)  viid  lr<!tcrt.  d^r 
beleiigot  vnd  liNferl  r.hrishini,  das  ist  goll 


MaUK  5,  44. 


nicht  das  erste  mal,  das  idi  von  e.  t  n.  (wi- 


Digltized  by.Gqogle 


BELLEN 


253 


BENEDEIEN 


i)  belogen  vnd  b0»1ißh  dtrgdMil  bin. 

d$  Wette  hr.  'i,  2S'. 

lellen,  lairare,  con^ugjLeri  L.  noch  »lark 
{tgl.  anbelleo). 

1)  «OH»  kimie  gdnwieht:  das  kan  er 

nicht  leiden ,  da»  die  hund  reindlich  liollen. 
epistels.  Petri  gepredigt.  (1523  ).  hh]'  ;  dvii 
hund  im  hatise,  •Icr  <la  billeL  hamposl. 
Jhena.  (lä^y).  2Gä''. 

2)  9on  iiiMueften  gebraudU:  hic  billal 
einer  von  deriDCSS«*  hiekreyset(J«ii.  4,  382" 
kreisihi'l)  der  ander  von  piitcn  wcrckcii. 
Ls.  vorr.  auf  die  schrifl  Klitigeheils  von 
priesterehe,  ( 152S;.  Aiij' ;  es  geben  wol  el- 
Ikh«  f[lr»  8.  Pattlas  habe  j.  Gortniher  14.  ein 
jglicban  freibeil  gegeben  jnn  der  genieiM  lu 
predigen,  aucb  \\idder  diMi  ordenlichen  prc- 
diger  zu  bellen,  ton  den  ichleichern  vnd 
tpinkelpredigem.  (1532j.  Bij" ;  die  well  wirl 
dmth  kcHi  stralTe  gebesat rl»  fustei  sich  Pichls 
daian,  sie  prallet  vond  biUel  dawider,  tisekr. 
65^  vgl.  widerlit  lloii. 

mhä.  U«^llen,  praet.  bal  bullen,  pnrt.  ge- 
holkttiiien.  1,  125),  oAd.  b«U<in.  pSUau 
{Gralt^,  91). 

leUdecyer  (bellitzschier),  n.  blendwerk : 
den  leulen  allein  ein  bellitzscliier  vnd  geplcrr 
fiir  die  äugen  machen.  Wittenh.  1  ,  G2' . 
ital.  bella  ciera,  (ranz,  belle  chiere,  yule 


lelekacs  y  leAn  ^ftea»  a)  mit  ace.  der 
penon:  du  belohnest  die  wol*  die  deinen  oa- 

»en  fnrt-hlen.  ps.  61,6. 

6)  mit  acc.  der  sache:  deine  ei  heit  wird 
wotbelohnet  werden.  Jer.  31.  16;  sie  ha- 
bcD  der  hollbung  nichl »  das  ein  heilig  leben 
belolinet  werde,  weisk,  2,  22. 

rl  mit  dat.  der  person,  ace.  der  suche: 
MC  behihnel  den  heiligen  jr  erheit.  lU,  17  ; 
SS  wird  euch  im  liiuel  %voi  belohnet  wenlen. 
JraMfc.  5.  12. 

Belehner,  m.  remimerafor:  also  ist  goii 
selber  aller  beider  gerechligkeit  füdderer  vnd 
belohner.  ob  kriegsteule  auch  ynn  sei. 
ttßmde  sein  künden.  (1527).  lij''. 

letotangy  f.  rewumeraHo:  werfet  ewer 
vertrawen  nichl  weg,  welches  eine  grosse 
l)p|ohnHii^  1uit.   llehr.  10,  35;  er  sähe  au 

die  belaliiiiin^.   1  1,  26. 

Bemänlcln;  einer  aoefte  einen  manlel  um- 


hängen, sie  verdecken:  beucheley  mit  lügen 
vH'l  tnoril  lif^nienlell.  Eist.  2,  89'. 

Scnuaernj  mit  einer  mauer  umgeben: 
das  ist  alles  jni  recht  verüassel»  bemauerl  vnd 
wol  gehegt,  da»  man  kmdar  xar  iekatm 
halten  soll.  ( 1 530).  Fj*. 

lemelden,  tnelden,  erwähnen:  bemelle 
reich^lende.  originalbr.  im  archw  XU  Wei' 
mar.  0  pag.  74.  VV.  2. 

Bcaita»        machen,  beläetige». 

\)  einen  bemühen:  vnser  mussig  genger 
.  .  .  müssen  ««nlrh  sjche  treyheu  vnd  andere 
leul  bemuhen,  von  dem  bapstttm  zu  Home. 
(1522).  Aiij*;  wir  haben  aber  euch  vnd  an- 
dere vnser  freunde  vnd  bnndgenosseu  nicht 
bemühen  wollen  in  diesen  vnsern  kriegen. 
1  }fucc.  12,  14»  bemahe  den  nieister  nicht. 
Luc.  8.  49. 

2)  sieb  bemühen :  benmhc  dich  nicht  reich 
zu  werden,  »pr.  23,  4 ;  ah  herr,  bemflhe 
dich  nicht.  Luc.  1,  6;  darumb  ich  mich 
alscrbemübcl  vnd  gcvbssen  mit  leren  vnd 
vennanen  zur  dauckbarkeit.  derUl.jwoim. 
(1530).  Äi^j^ 

ImuM*  m.  ImrEes,  st^male»  band,  mhd. 
bendel  (J^en.  1*  137).  ahd.  penlil  {GraffZ, 
138):  die  tzwen  bendel  frey  auITden  rucken 
Iiniigcnd,  hedeiiltetcn  sein  lucdigarajit.  trid- 
der  den  falsch  genanüen  geysUichen  stand. 
(1522).  Bj". 

BeäHß,  9*ßgi0B  fotgeam:  mit  schlagen 
wirsln  nichts  aussrichten,  das  du  ein  weyb 
frum  vnd  bendig  maehsf.  epistel  s.  Priri  ge- 
predigl.  (1523).  Unj'*;  so  eucii  suiche 
grosse  stpafle  aodi  nicht  bendig  odder  ver- 
stendig  machen  kaa?  der  projiAel  Saehatja. 
(1528).  Xiij*;  es  ist  sehweer  alte  hundc 
hendig  vnd  alte  schcickc  frum  zu  inadien. 
das  man  kinder  sur  schulen  hallten  sol. 
(1530).  11^'.  — mM.  bendec  (Ben.  1, 134). 

BeicbcB;  heintbm,  praep»  ndl  dai.:  der 
cantor  beneben  den  aweyeu  Chorälen  solleo 
der  kii  (-lieii  und  gesang  lleiszig  warten,  de 
Welle  Ur.  5,  796. 

Benedeien,  iej^nen:  Christus  islvongott 
gebenedeyett,  seyn  mitsame  ist  durch  Chri- 
stum benedeyet.  ausileg.  der  ep.  vnd  euang. 
vom  chrislag.  (1522).  Xxiiij'';  gnit  sev  ge- 
lobt vnd  gebenedcyel.  epistel  an  die  kirehe 
suErfordt.  (1522).   Aj";  ich  will  bene- 


Digrtized  by  Google 


BENEDEIEN 


254 


BENÜtiEN 


•loyrn,  die  dich  beiicdeyeil»  vnd  nialodeyen, 
die  (lu  ll  tnalcdfynn.  rar.  zu  1  Mnx.  12,  !  3. 
auch  in  den  enien  ausg(/^  cUhh.  tesi.komml 
beuedeica  häufig  vor,  z.  b.  Malük.  5,  44. 
Imc,  6,  28*  Wim,  12,  14  «.  a.  fC,  In  denen 
später  überall  segnen  gesetzt  wurde, 

mhd.  iienedien  {Bett,  l,  t03),  etM^nt 
aus  dem  gleirhhed.  tat.  benedircre. 

BenedeieUj  n.t  das  segeneu  aber  oddcr 
bencdeyen  ist,  das  man  den  Verfolgern  wünsch^ 
alles  gutta  an  leyb  vnd  seel.  ausleg.  der  ep. 
vnd  euang.  vom  heU,  drey  k&nige  fett  etc. 
(15251.  Hiiij*. 

ienedeinngj  /.  segnung,  mhd.  bcnediung 
{Ben.  1  •  103):  wasz  durfll  got  szo  mit 
grossem  ernst  vnnd  thewrem  eyde  bene- 
deyitng  vorsprccht^n,  sro  !»ereyl  bcncdeyung 
vnd  ijirlit  eylel  voruialedeyunp  Hn  wero? 
das  magnificat.  (1521).  küj'';  Jei  kilcli 
der  benedcyung.  9ar,  tu  1  Cor.  10,  16. 

Beneifcitey  n.  ^enedictio  mensae,  das 
gebet  vor  dem  essen:  (die  junger)  htiheu 
wol  gedacht  es  mUssp  war  s»  iti,  w;i<  er  saal. 
weil  sie  sehen  solche  newe  gclKM-de  narli 
der  letse,  das  er  {ChritUu)  von  newes  an- 
febel,  von  ncwes  dancket.  ticwi'n  das 
benedicile  s|Mi(  lil.  mm  nbciiilindl  Christi. 
(152S).  yij''.  im  anhang zumhl.  raterhismus 
werden  die  lischgebete  mit  der  überschriH 
«mehen,*  wie  ein  Hausvater  sein  gesinde  soll 
lehren  das  benedicile  vnd  gratias  sprcelion. 
Müller  die  si/mbnlischen  bücher  s.  307. 

mhd.  hertfih?.  ni.  i  Den.  1,  \<)^)  der  scfjrn, 
mit  welchem  der  priester  die  messe  schlieszt. 

■eatiigen ,  «0«  benedeien ,  mhd,  beoe- 
dtgen  (Ben.  t,  103):  der  engel  grussei  sie 
(Maria)  anch  nnr  von  goHis  gnaden,  vnd 
das  der  herr  mit  yhr  wen»,  dauon  sie  ge- 
benediget  wcre  vnlcr  .dien  weyben.  das 
magnificat.  (1521).  eiij\ 

Benehmen,  neAuien.  wegnehmen:  es  (diu 
/hier)  bcninipl  jm  dem  gold\  nllon  /.usalz, 
das  es  recht  laiiter  vnd  rein  wird,  \yittenb. 
l,  174''.  Sich  hcnKhiuvu,  mit  gen.  der  Sache: 
hoKe  aber  ich  habe  mich  der  hhr  wol  be- 
nomen.  der  10  t.  ptatm.  (1534).  Siiij*. 

Benennen:   wie  cllichc  gcilzige  blasen 
thun,  die  auir  betintite  tage  zinsc  auflhcbcn 
Jen.  1,  199*.  heDanulc  läge  sind  bestimmte^ 
festgestellte. 


Bengel .  m.  prügel  (mhd.  bengel  Ben.  1, 

s'o  dann  >ri.r  !  sehimpfwort  in  der 
bi'di-uluny  grober  mensch:  sie  Wüllen  doctor 
Pommern  richlen,  der  fromb  isl,  da  sie  doch 
die  aller  vndanckbarsten  bengel  sind*  titehr, 

58  ^ 

Bcnuisrh  liünfiiscli. 

Beuölhigeu,  nölhigen,  zwingen:  e.  hoch- 
wirdigc  vclerliche  liebe  wolle  guedigUch  oiil 
mir  banddn  ....  vnd  mich  nicht  dringen» 
noch  benötigen,  diesen  arlickel ...  zu  wider- 
rnflen.  Jen.  1,  llf)'';  also  das  irh  eiitllif!i 
benOligl  (genöthigt)  von  Wonnbs  abzuschei- 
den. 1,  501";  dasz  man  es  aufl  keinerley 
weise  soll  mit  gesets  benOihtgen  oder  ver- 

fiisson.  de  Welte  br.  2,  155. 

Benölhigt,  6»'(/i<r/7/(/.-  (il);j;l('ich  ein  armer, 
henölijrter  tnari  snldics  diciisi.s  bcdartt'.  im— 
der  den  wucit^r.  (1541).  Ihj  '. 

Benigen  (bonugen),  1)  ^enii^en,  fenmg 
sein,  mhd.  b/>n(legen  [Ben.  2,  360):  fBS- 
bcndgel,  das  sie  /n  lassen  >olhs,  e<?  sey  nirlit 
Widder  scbnttl  vnd  glauben,  l  om  abendmal 
Christi.  (152$).  diiij\  häufig  neben  las- 
sen: darnach  liesaen  sie  sich  nicht  dran  be- 
nagen. u>eish.  11,  22;  lasset  euehbcnflgeD 
an  ewreni  solde.  Luc.  3,  15;  er  hat  yhm 
nicht  lassen  bendgcn  an  dem  biUictien  vnd 
zymlichcu  einkomcn.  der  prophet  Uaba" 
ctic.  (1526)  kiij*;  vnd  Uess  jhm  benOgea 
an  eyns  izimlichen  burgers  (gedr,  buifen) 
gutl?  wider  den  fahch  genantten  geijat— 
liehen  niand.  (152?).  Hiij";  ila  liiUich  sicli 
drey  niechligc  kunige  liessen  an  benugon. 
an  denchrUtHdtenadel.  ( 1 520  verm.ausg.). 
Eij*;  vnd  ybn  (i^cn)  nit  haben  bssen  be- 
Hilgen  an  den  fignrn.  euangelium  von  de^it 
Izehen  auszse(zigen.  (1521).  Bij' ;  las  <Iir 
bendgcn  an  meiner  gnaden,  eine  heerpre^ 
digt  Widder  d.  T,  (1529).  Oiij''.  das  s«yQ 
die  kmder  von  Israhell,  die  ynn  der  wust^ 
nit  bcniigl  am  hymcl  brot.  das  magnificat. 
(1521).  ciiij';  vn  l  nuis  ergcrlich,  freiieüch 
vnd  kelzerhch  liatideln,  wer  nil  ao  yhron 
schlechten  worleo  beougt.  von  dem  bop«- 
inm  zu  ftome.  (1520).  Hq^ 

2)  begnügen,  zufrieden  sein  :  vnd  isl  herl- 
7.0'^  G  porue  so  gar  zornig,  das  er  nicht  benügct^ 
mich  durch  sein«  ge^audlen  zu  Aldenburg  zu 
verklagen,  die  kleine  mifieorC  (1533).  Aij\ 


Dig'itized  by  Goo* 


benCgig 


255 


BERATIIEX 


3)  das  sie  kocklich  dürfton  kreii  vnlierufl'i 
¥ongoll,  daran  allein  benUgende,  da$$ie  allein 
dicachrilllvndeaaogeli  predigen.  Jen.  t,94\ 

Ifiigfg,  zufrieden,  befriedigt:  alleiD  di- 
ran  gesctUget  yn\  I)cn(igig  sindf  da»  goUes 
wille  also  sey.  Jen.  1,  OS*. 

Beelen^  mll  öl  ^tlreichen,  in  folgender 
HiUe  die  Mxt»  Shmg  «rhaUen:  wilchem  nu 
die  gnade  vnd  seil  voHilien  ist,  das  er  heycht, 
absiduirt,  bcrichl  vrul  bettlet  wirt,  di  r  bat 
wol  grosz  vrsacb  goll  Izu  lieben,  iuben  vnd 
danckcn.  eyn  sermon  von  der  bereilung  tum 
sterben.  (1519).  bj^ 

lepfilchten>  in  pflicht  nehmen,  verpflich- 
te»: {solchen  knaheu)  iiirlii  basz  pi-S'  heben 
kann,  dann  dasz  »le  im  lande  beballeu  vnd 
bcpfliclilcl  werden,  de.  Welte  br.  5,  1. 

Bcfredigc«,  eondone  Aorfan,  doeere; 
man  musz  Izu  nor  das  voick  W(»I  In'iu  eiligen, 
von  beider  (j^sinli  etc.  (1522*.  binj'';  f  Pau- 
lis) ball  deiiitlbeu  slni  b  der  bncken  seyl- 
len  des  mebrisz  (meerea)  bcprcdigl.  av^ileg. 
dar  «p.vmieMafi^.vom  efcrj^^efe.  (1522). 
bbb  iij* ;  elie  sie  sclirieben,  lialteD  sie  Izuuor 
die  leiill  niil  Icyplieber  slyrame  beirrcdif,-! 
villi  bekeret.  ebend.  kkkj"*;  wie  viel  läge  er 
(Jonas)  aber  li.ibe  zn  bracbl,  bis  er  den  orl 
f  nd  strich  beprediget  habe»  ist  vnbewusl.  der 
frvphet  Jona.  (1526).  Iij**;  daninib  mag  er 
ao(b  wol  rbiimcn,  d.i^  er  i  P'iulus)  babe 
mehr  geerbeilel,  denn  sie  rille,  ilii>  isi,  durcb 
sein  a)to$telau)pl  weiter  gefdi  en,  oddcriuebr 
Und  vnd  leut«  bepredigeU  das  1 5.  cap.  der 
ertten  ep.  s.  Pauti  an  die Corinther.  ( i  ö34 ). 
Giiij*' ;  er  nidsle  zuuor  sueben  vnd  gewis 
macben,  welch p  kirchcn  s.  Petrus  in  der  well 
bepredigt.  wider  da^  bapslum  iu  Rom.  Nj"'*. 

Beqaem,  en(£j)recfteiid,jNi«teiid»  j^elej^en.* 
siioi  drillen  beger  ich  zu  wissen»  wo  s.  Au> 
jrnstinns  sapie,  (!n<;  golt  bec|neine  gnnglhiiunp 
fntbb'ie.  Jen.  1,  Gl";  H;is  land  isl  bequeniK 
zum  vieb.  4  Mos.  32,  1 ;  vnd  oain  ein  die  be- 
quemsten ort.  2  Mace,  8»  6 ;  vnd  da  sie  einen 
bequemeiilagbeslimpt  hstlen.  Susan  na  15. 

mhd.  In'qiirjpinf  Itten.  1,  90  5»,  ahd.  bi- 
qnJnii  iGraff  4,  072),  aus  dem  pL  praet. 
bitjtumiuuies  von  ahd.  bi(|uönian  bekommen. 

Beqirmiglieit,  f.  bequemlU^e^t:  nicht 
allein  aus  vrsacb  der  vnmögligkeit,  sondern 
«och  der  bcquemigkeit.  Bisl,  1,  72*. 


BeqneniHchj  ade.  bequem:  vnd  küiuilen 
nicht  bequemlich  alle  wider  auflgerichl  wer- 
den. vnlsrrieM  der  «titlalon».  Ü^ZS).  Iij% 

BeqvcMllchlMH,/li  luntitievnd  bequem- 
Jigkeit  der  armen,  ordensmg  eyns  gemeynen 
kaslens.  (1523).  Riij''. 

BequingcO;  bezwingen :  so  soll  ein  jgUcbcr 
haiiswtrt  sein  schal  haben,  vnd  da  ers  alleine 
nicbl  bequingen  kondt  neben  dem  hausge- 
sinde,  raust  er  seinen  nachher  dazu  nemen. 
Eist.  1.  336\ 

quingen  miUeUt  Übergang  des  mkd.  tw 
in  qu  aus  mhd,  twingen,  ahd»  dwingan.  Vfl. 
quiiifzer. 

Rentlh  fberad).  m,  consilium,  rath:  weyl 
man  ym  los  nicbl  slyiiunei,  wilcbem  ers  ge- 
ben sob  sondern  slellels  frey  dabyn  aulT  gols 
beredt  vnd  ists  zu  Ariden,  der  frropJlel  Jona. 

(1520).  Eiiij'  ;  frey  aulTgoUs  berad  vnd  enl- 
hiill.  ebend.  Fiij' ;  hab  ich^  miT  gut  gollcs 
beralb  uiclil  Wüllen  lassen,  de  ^VeUe  br. 
453, 

Beralhen  (beraten),  «de  mhd.  berlien 

dien.  2,  579), 

1 1  ht'ijahrn.  versehen,  ausstatten:  das  ich 
wul  berate,  tUa  iiiR-b  lieben  vnd  jre  scbelze 
vül  macbe.  spr.  S,  2 1  ;  goii  berate  euch. 
Jos.  2,  16;  weil»  nu  ein  solch  geselz  war, 
das  man  nicht  halten  kundte,  b.ii  goll  die 
WL'll  beraten  nitl  dem  geselz  der  Seligkeit, 
rer/e^^un^^  a/tüf  ti».  ( 1  542).  Stj^^;  wollet 
micb  treulich  bcratlen  mit  eim  willprel.  de 
Wette  6r.  3>  1 1 ;  dasz  er  wobl  wirdig  wSre, 
so  ihm  e.  k.  f.  g.  ein  jabr  odder  zwey  einen 
sold  ndder  mannpehl  ^Hhc,  bis  ibn  golt  mit 
eim  dienst  berielbe.  ebend.  3,  76;  nacbdem 
goll  euer  löbliche  Stadt  gnüdiglicb  beralbcu 
bat  mit  seinem  heiligen  euangelio.  ebend,  3> 
4 19.  eine  locbter  beralhen  «  sie  verheira' 
ten  und  zur  Verheiratung  ausfUaflen :  berate 
deine  loebtfr,  so  haslu  eiii  pro's  wen-k  jre- 
tliiin,  vnd  gib  sie  einem  vcrniiutllig  man.  spr. 
7,  27 ;  man  soll  die  geiüichen  gOter  brau- 
chen , . .  arme  jungfrawen  vnd  kinder  zu  be- 
raten, auff  das  vermeint  heiserlich  edict. 
(I5;^l  !.  Fiiij'':  darfimb  aucb  die  iuj,'etit  {bei 
den  Juden)  aufls  zcitlicbste  bcraleu  ward. 
deudsch  cateehismms,  (IS29).  Hif. 

2)  sieb  beralben,  mit  sich  oder  andern  zu 
rathe  gehen:  ich  mercke  wol,  das  goll  sich 


Digrtized  by  Google 


BERATHSCULAGEN 


256 


BEREDEN 


beraten  hat  dich  cu  verderben.  2  dtron.  25, 
16;  die  auff  mein«  seele  ballen,  beraten  sich 

mil  «  iiiander.  ps.  71,  10;  waninib  lehnen 
sich  auiT  die  künige  aull' Pi  «!»'n  vnd  «lit»  Fiir- 
slcn  beraten  sich  widdcrden  Ijcmi  vnd  seinen 


denn  nur  laruen  vnd  kindcrbischoll^  on  da$ 
sie  iteyn  Tod  holu  (golt  lob)  können  be- 
sprengen vnd  bereachern.  wider  den  faUch 
genanlten  g<^slNrh^>n  stand.  (1522).  Bj*; 
wo  wolt  er  igoU)  für  dem  U-ndVl  lilo\l)en, 


gesalbten?  der  l  ll.ptalm.  ( 1530)  DJ",  beii  wenn  die  heyUgcn  bi&chofl'e  ml  die  sleyu  be- 


Bindaeil  ftMmL  var.  xi»  jw.  2,  2 

3)  beralhen  sein:  gol  ist  szo  beraten,  das 

er  die  srlircyondon  vnd  klagende  gerne  bort. 
dif  Sil  ben  pmzpsalm.  (1517).  Bij". 

Beratbscbla^cn  (beraUichlagcn ,  bcrad- 
schlagen),  einm  mtikAallM»  ftemlAm»  «on- 
#tilere,  deliberare:  vnd  der  künig  von  Syrien 
bcrritsclil.rjjpi  sieh  mit  seinen  kiu  rlili  ii.  2  hön. 
t),  b;  icli  WHstf»  nirlit,  tl;is  si«  wider  nucli 
beratschlagt  tiailfu.  Jer.  11,  10;  die  jtinik- 
hem  hsbenn  vntemsnder  drob  beradsrhlagt. 
wider  die  neuen  Eckischen  bullen  vnd  lügen. 
I  l  '>20).  Biij* :  ordentlicher  weise  beratschlagt. 
d<fs  1  fi.  nip.  s.  Johannis.  (1538).  Kij*". 

BtTUttbcUj  entüehen,  wegnehmen,  eigeiU- 
Ueh  austiehen»  enlkM^en,  «polare,  von  roup 
ipolwm. 

1)  waninib  soll  wh  owr  heider  heranhi 
werden  einpn  lag?  1  Mas.  27,  45;  jr  lieranbt 
luicli  ineiuer  kinder.  42,  3Ü;  es  sey  denn, 
das  erxuuor  den  slarcken  binde  vnd  als  denn 
jm  sein  haus  beraube.  Matth.  12,  29  :  sehet 
zu,  das  euch  niemand  lifiaulio.  Cnl.  2,  8; 
W.1S  wird  aber  Clirtslns  dazu  sagen,  das  jhr 
deä  löseschlUssels  seine  Christen  ewiglich  be- 
raubet habt?  von  den  tdUUndn.  (IS30). 
Cij^;  wie  ich  denn  tttt  durch  hetistisilio  vini 
keyszorticlip  vnpn.ide  meiner  iiid  bcrawlii 
bvn.  tridi-r  di-n  (al.'ich  genannten  yeijiitlichen 
stand.  (1522).  Aj^;  daneben  aucli  vns  bei- 
den erslattung  Ihn  unser  beraubten  ehre  vnd 
glimpir.  ton  heimlichen  «ml  geiU^en  Mef- 
fen.  (1529).  Cj'. 

2)  sieb  betanbi  n:  vnd  beraubt  sich  seihs 
der  Vergeltung,  eine  schöne  oslerpredigt. 
0  538).  Gi^^j^ 

schon  goth.  birauhon,  aAd.  piroupon(lrra/f 
2,  3r.Si.  mh.  berouben  {Ben.  2.  778j. 

BersHbnn;;,  f.  die  handlung  des  berau- 
bens:  beraubung  der  wahrheil  im  goisle. 
SUl.  1,  417*;  die  solch  gewak  und  beran- 
bnnf:  t  wt  ri  ampts  fUrncmen.  Jen.  5,  327^. 
icränchern  i  lierem  hern  i.  r/iut7i  an  etwas 


gOsseo  vnd  bereocberten?  ebettd. 
ieranfcn,  s.  hereufen. 
Berechnen,  Lulh.  herechen,  st.  beredif- 
nen,  mhd.  bercchenen  (Uen.  2,  590».  ahd. 
pircchunön  (G raff  2,  382 1:  so  wirds  uiclil 
ein  feine  rechnung  werden,  das  jfar  aNein  die 
ausgäbe  wollet  berechen  vnd  die  einnaiae 
verschlagen,  vennwemf  an  üe  geUHidnen, 
(IT) 3 Ol.  Kiiij*. 

ticrechUgcii  recM  wozu  geben:  was  er- 
löset oder  teilet  der  bapst  sein  ablas  denen 
mit,  die  schon  durch  volkomenc  rew  einer 
volkotnenrn  Vergebung  vnd  ablas  berechtigt 

sind?  Jen.  1,  6*. 

Bereden,  mhd.  bereden  (Ben.  2,  603), 
ahd.  kein  piredAn.  Most  ein  piredinftn,  «»• 

cusare,  cont4ncere.  iGraf[2,  456). 

1 )  einen,  etwas  bereden,  tadelnd  betpre- 
dien:  wie  man  mich  r.uscbolten  vnd  beredt 
hat  in  vielen  stUcken.  Jen.  3,  144';  dickendl 
man  da  bey.  das  aie  alles  was  ein  ander  thut 
bereden,  richlen,  vrleylen.  aussleg.  deutsch 
des  V.  u.  M51S).  Giiij'' ;  den  hofferligen  kan 
niem.ind  recht  pnug  thnn,  finden  ynier  et- 
was, das  sie  bereden  vnd  ladein.  ausleg.  der 
ep.  vwi  euang.  vom  heit.  drcf^nigefeH  «!& 
(1525).  hilj*. 

2)  persuadere,  beschwätzen,  üherred^n: 
wenn  jemand  eine  jungfraw  beredt«  die  noch 
nicht  vertrawt'l  ist,  vnd  heschleilt  sie.  2  Mos. 
22,  16;  vnd  er  beredet  jn.  das  er  hin  anff 
gen  Ranutlh  inGilead  zöge.  2  chron.  16,2« 
vnd  j^Mrng  /n  jm  vnd  beredet  jn  mit  listen... 
vnd  da  er  jn  also  vberredel  lialle,  erslacli  ♦>! 
jn.  2  Mucc.  4,  34  ;  vnd  er  lerel  m  der  schule 
auir  alle  sabhaiher  vnd  beredet  (¥mt9tf  sna- 
debat)  beide  Jaden  vnd  Griechen,  apost.gesch. 
\  S,  4  ;  dcrhallu-n  er  begeret.  niirii  mit  rinh 
bekonnel  zu  maclieii,  byn  i{^h  gar  It-yi  liilicb 
willig  vnd  frülicii  des  beredt,  vnn  der  (re^ 
hegt  eyniss  chiieimmenedten,  (1520).  Aij*: 
so  were  es  die  grösteliescbeisserev  vnter  der 
.«:onnp,  die  leiile  desz  zu  bereden,  tischr. 


gehen  iauen:  wolan  was  sind  es  aber  auch,l  180^;  nieoiand  wird  micbs  bereden,  das  cm 


» 


Digitized  by  Googl 


257 


BEHEITEN 


tcnMUifllig  meDscfa  snleh  bnch  ernstlich  an- 
oemen  vod  gleiibeii  kitnne.  Verlegung  des 
akoran.  (1542).  Tj*;  das  sio  Ii  ul«  he- 
rcdl  li.il>en  gm  lodbct,  die  k.ipiirn  .iri/.dziclieti. 
der  WO.  psalm.  (1539).  binj';  die  heillo- 
sen barfusser  rotte  haben  die  leute  dttrffen 
bereden,  das.  wenn  man  einen  todleo  mit 
jrer  raön(  Iis  kaii|M'ii  begrübe,  so  würde  er 
selig,  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  von  oslern 
HC.  (1544).  H5\ 

3)  sinh  bereden  lassen :  lasst  encb  solcbs 
nicht  bereden.  2  cbron.  32,  15;  laut  eoch 
Hiskia  niilii Ix'redeii.  J<'.«.30.  18;  dascrgesle 
were,  das  er  gelli.in  lietle,  im-  helle  sich  bis- 
sen bereden,  von  Horn  vber  das  welsche  ge- 
birge  in  deitdschland  stt  kernen,  wider  das 
hapslum  zu  Rom.  (1545).  Bij'. 

4)  ^irl:  NtTodcii :  er  kan  sicli  i!f>-  I'Mclillich 
«(•Iiis  wnl  bereden,  das  doclur  LuUkm-  vnn 
guUes  gnaden  wol  so  viel  deudscbs  vnd  la- 
temisch  üchreiben  kan.  ton  knmlMken  vnd 
gtilolen  brieffen.  (1529).  Bj'*;  beredet  sich 
?t  n>>-  fein,  er  kiiiidr  ps  im  alles  besser.  (Iciiii 
alledu'jliii  Ificii.  der  1  1 1  .psalm.  f !  530  i.  Hj' . 

5j  sicli  iiiit  einem  bereden,  besprechen, 
«icA  verabreden;  beredet  eneh  and  es  be- 
{ilohe  nicht.  Je«.  8,  10;  vnd  beredeten  sich 
rait  einander,  wns  sin  jin  llnin  wollen.  Luc. 

11  :  K  Ii  hall»-  mich  mit  raein^m  lieben 
h<>rn  vnd  trcumlc  d.  Jonas  allerlei,  soncicrlicli 
VOD  kirchensachen  beredt,  do  WeUe  br.  5, 7  3S . 

Icffedt  (^>ered),  redefbrUg»  redegewandt, 
terkürzt  st.  licn'ilt-t,  pnrt.  pract.  v.  bereden: 
NcHiorius  war  eins  strengen  kciisclion  lebend, 
wol  gestimmel  vnd  bored.  von  den  concilijs 
tnd  kirehen.  (tS30).  Hij  - ;  ich  bin  je  vnd  je 
ttifht  wol  beredt  gewe.«l . . .  denn  ich  bab 
finp  »jchwere  sprnrho  vnd  oino  schwere  Zun- 
gen. 2  ^fos.  4,  Kl;  weis  ich  denn  nifli!,  dns 
dein  iiiuiier  Aaron  beredt  ist?  4,  14;  die 
Weisheit  machet  der  vnniandigcn  zungen  be- 
redt. weUk.  10,  21;  ein  beredter  man. 
apost.  ge.^rh.  1 S,  24. 

Beregnen,  oomp/u^re.wAd.beregenenfffen. 
2,  öl  l),  ahd.  pireganun  (Graff'l,  442):  ein 
arli^  ward  lieregenl  vnd  der  ander  acker,,der 
nicht  beregent  ward,  verdorrete.  Ämoe  4,  7. 

iereit,  paratus,  gerüstet,  fertig,  willfäh- 
rig: das  jr<^  kleider  waschen  und  bercil 
seien  auil  di  ii  diiiieu  lag.  2  Mos.  19,  11; 
Dnra,  Wftrtartaek 


seid  alle  samp^  bereit.  Jos.  8,  4 ;  aolT  das 

sie  deste  basz  sludiereten  vnd  bereyt  weren 
.in(T  .illo  stund  /tnTi  ?nd  vnd  zum  streyt.  an 
den  christlichen  utlel.  (1520).  Ciiij'':  gleych 
wie  ein  erwegen  ebbrecheryn  die  augeii  aufl- 
sperret  vnd  mit  vollen  äugen  vmb  sich  wirlTl 
eyncm  yderman  bereytt  tiu  seyn.  wider  den 
falsch  genanUm  geystlt^hen  Stand.  (1522  . 
Hiiij'';  iMicli  zu  loddeni  bin  ich  willig  \ud 
bereyt.  de  Helle  br.  6,  90 ;  /.ii  £ura'liifii 
dem  herm  ein  bereit  volrb.  imei  1.  17,  dVe 
ersten  ausgg.  des  n.  (est  hohen  eyn  gerust 
voick.  —  Oft  ist  bereit  nur  das  äbgt^wrxt» 
pari,  prael.  ton  bereiten. 

Bereitj  udv.  jam,  schon,  bereits :  man  hO- 
rel,  das  jre  rosse  bereit  schnauben  au  Dan. 
Jer.  8,  16;  ich  habe  gehöret,  das  sie  bereit 
sieben  mcnner  zuuor  vcrtrrfwel  ist.  Tob.  t>, 
15;  es  re^'ol  sich  schon  lirrtMl  die  bosheil 
heimlich.  2  Thess.  2,  7  ;  d.is  büse,  da.s  schon 
geschehen  vnd  bereyt  da  ist.  amieg.  der  ep* 
und  euang.  vom  heil,  dreykönigefest  etc. 
11525).  lliiij^';  damit  Mi)s<'s  ,iii/cip'l,  wie  diis 
|.M'si'iz  bereit  ynn  viel  stuckt  u  ;.Mii^'hi»IUig 
ist  gewesen  bey  den  eliislt  ii  velein.  vber 
das  erste  bud^  Mose,  (1527).  Vj<';  gottlob, 
solche  Itigen  hebt  bereit  an  oflTenbar  zu  wer- 
den, von  der  winckelmesse.  (1534).  Finj' . 
bemerkenswert  ist  noch  die  bei  L.  häufig 
vorkommende  Verstärkung  durch  folgendes 
an :  der  teufel  bereit  an  durch  vnsere  feinde 
viel  drinnen  zu  meislern  vnd  su  verdammen 
hat.  rorr.  au/f  den  vnterricht  der  visitatoru. 
i1n38>.  Aiiij'' ;  ein  rom  ilmni  ih(il\  keine 
macht  newc  gute  werck  zu  gebieten,  denn 
da  sind  bereit  an  alle  gute  werck  in  der  hei- 
ligen schrifll  geboten,  von  den  concilijs  vnd 
kirchen.  (1  539).  Zj**;  wie  wir  bereit  an  auch 
mi  bapstum  vnd  Mahmei  wol  LiTdien  haben, 
i'on  den  jüden  vnd  jren  lügen.  (1543).  bij**; 
wie  er  denn  bereit  an  mit  der  that  vorge- 
nommen bat.  de  Wette  br.  4.  352. 

mhd.  gilt  neben  bereit,  Ix-reile  auch  ein' 
faches  reit,  reite  iHen.  2,  670),  welches  dia- 
leciisch  [s.  Ii.  in  Hessen)  erhalten  ist.  vgL 
Fl/mar  tdtol.  320. 

Bereite!,  zureeht  maehen,  su  richten,  vor" 
bereiten:  zu  deinem  heiligthumb,  berr,  das 
deine  band  bereitet  hat.  2  .}fos.  15,  17; 
ists  nicht  er  allem,  der  dich  gemacht  vnd  be- 

33 


Digitized  by  Google 


,  258 


BERG 


rcilet  hat?  5  Mtu.  32.  6;  er  (Haman)  sähe, 
jrii  (»in  vngh'Irk  vorn  kiinijrp  schon  hcrri- 
U'L  war.  Es(h.  7,  7 ;  <»s  isi  ciue  stimme  eines 
jirciligers  in  der  Wilsten,  bereitet  dem  hcrrn 
den  weg*  /«.  40.  3 ;  gehet  hin.  bereitet  vrts 
das  0»terl.imh.  Luc,  22,  S:  %vic  von  s.  Jo- 
haiinc^  ^esohriehcn  stett,  das  «t  Chri«lo  «las 
vdlck  herpyltpl  mil  prcdigfun^'  der  (»iiiz.  nuff 
dan  fbirchruLlich  buch  bocks  Emszeis. 
(I52t).  Fiij'';  gottis  rad  vnd  will  auch  ist, 
das  er  vnsz  mit  szo  vill  hunden  ingt  vnd 
trcyl)!  vml  allcnlhaliii'ii  tiitler  lacIuckiMi  be- 
leydt.  eyn  sermon  von  dem  huchwirdigen 
sacrament.  (1519).  Uy ;  das  ein  iglicher  »ich 
»elbs  seilHch  schicke  vnd  sum  slertten  bereite 
mit  beichten  vnd  sacrament  nemen.  ob  man 
für  dem  sterben  fliehen  muge.  ( 1527).  Ciiij'. 

inhd.  liereilcn  ilten.  >,  (KiTi. 

Bereiten,  obequilare,  mhd.  borilen  {Ben. 
2t  735) :  vnd  {ein  ßnt)  nicht  sicher  sey  noch 
schalTe  (jedenfalls  druckfehler  für  schlafe |, 
sznndornn  7u  sehe  vnn«l  das  himli  fwii-  Jo- 
saplmi  tlielt)  bereyllc  vnd  .Tlh'nili.illicti  be- 
sehe, wie  man  rcgirt  vnd  richtet,  von  weil- 
lieher  vberkeit.  (1523).  Fij*. 

Bcreitscbafti  f.  1 )  wie  mhA»  bcreitschaft 
(Ben.  2,  071  1,  ffcrnlh,  rli<itun(] :  vnd  am  drit- 
!t'u  tnf,Mj  wiii  ll't'ii  wir  iml  vnst'rn  IiptkI*"?)  aus 
die  beicilscii.tiri  {ersie  ausgg.  baisciiatlLj  im 
schiffe,  apost.  geseh,  27.  19:  sondern  soll 
all  solch  bereytschafll  vnd  histunge  lassen 
vnsers  herrgotles  nnimiiir'rf'y  spyn.  ih'r  127. 
psalm.  (1521).  Cij'';  man  sai^l  ein  oxempel 
von  eim  vater  der  vbcrgabe  seinen  kindern 
alle  seine  gtiter,  hatts,  hoiT,  ecker  vihI  wisen 
vnd  alle  bereytschaOl.  ausleg,  der  xehen  ge- 
poU.  (  I  52S|.  Lij'*. 

?i  in  l»prpilschrtft  liabpn,  in  vorralh.  zur 
hand  haben:  anUdeutsrh  heysl  tfigln  li  das, 
was  man  teglich  sur  handt  hat  vml  yn  bereyt- 
schaRl.  aveüeg,  d<'ulsch  des  v.  u.  ( 1 5 1 S).  Fij* ; 
wilchcm  nhnr  <;nlchs  nicht  ynn  bereytschain 
itt.  var.  SU  2  Pet.  1. 

BereitSBgi  f  praeparatio.  zurttJilung:  da- 
nimb  ist  kein  besser  bereiluug  zu  allen  sa- 
cramenten.  Jen.  3»  172'';  von  der  bereytnng 
zum  sterben,  tiiel  einer  1519  erschienenen 
Schrift  fjilherf!:  (I:is  ist  nn  die  bereyltung 
des  wpgs  Chnsii.  nusleg.  der  ep.  vnd  euang. 
vom  aduent,  ete.  (152S).  MiJ''. 


Berennrn,  reimend  wogegen  .sfiirmt^rbe- 
rciine  din  str.issen  wol,  rüste  dich  aulTs  beste. 
yahum  2.  2.  bildiich:  angesehen,  das  e.  k. 
vnd  r.  g.  gar  mit  stallichcr  gewaltiger  furbit 
berandt  werden  mflssen.  an  kurßirUen  sm 
Sachsen.  (1545).  Aiij'. 

Bereuchern,  v.  Iwifüichern. 

Bereuen)  poenilere,  sich  ettoas  leid  sein 
Uuaen,  gebraucht  L.  1)  IransiUv  mil  acc. 
der  eaehe:  sunde  mos  erlcand  vnd  berewa 
sein,  sol  sie  vergeben  werden,  der  preßtet 
Sachftrjn.  i  1 ■2s).  Eplij*". 

2)  unpersönlich  mit  acc.  der  person,  und 
zu^ar  noch,  wie  m/id. hcriu wen.  nacA  starker 
ßesdon:  es  hat  mich  der  glauben  berewen. 
eyn  sermon  von  demahUu  vnd gnade.  (1 52ü  l. 
C.'f:  nelchs  micli  so  gar  nichts  bereuet,  de 
IVette  br.  \,  507. 

3)  das  part.  prael,  bereuet  steht  aclivisdi 
für  bereM  luAend:  niemant  soll  dempriesler 
anluortlen,  er  sey  berewet.  grund  vnd  rr* 
sach  aller  nrtickef.  \]')'2(y].  hij";  bislii  he- 
rewel  vntl  rniiii,  so  Insu  ich  dich,  von  (kn 
schlüsseln.  (ir>30).  lliiij''. 

Bcreefca,  heranfen :  das  alle  beobter  kalb 
vnd .ille  Seiten  bereuiTt  waren.  Esech,29, 18. 

Brrj.  m.  hedeuirrtrJp  crderhöhung,  gegen- 
xnlz  ron  ihal  ttndanschnlicher  als  hdgel:  anlT 
bergen  vnd  in  gründen.  5  Mos.  I,  7;  es  hat 
berge  vnd  awen.  II,  II;  beug  vnd  tal  sit- 
tern. Sir.  Iii,  19;  so  spricht  der  herr  herr 
beide  zu  den  liprpfn  vnd  bügeln.  Kzevh.  0,3. 

redensarlen  :  die  h  ;i  ;i  r  e  s  l  Ii  r-  n  .  ;^  o- 
hen  zu  berge,  richten  sich  empor:  wem 
soUe  nu  nicht  grawen?  wem  solten  nn  nicht 
die  har  gen  berge  stehen?  Jen,  6,  1 1" ;  das 
jm  wol  njoi  lilcM  die  bnr  gen  borge  stehen. 
der  WO.  psalm.  (1539).  ej'*;  da  der  geisl 
Tnr  mir  vbergieng.  stunden  mir  die  har  zu 
berge.  Hieb  4,  15;  wo  man  viel  schweren 
hilret,  da  gehen  einem  dieharstt  ber^e.  Sir. 
27.  15.  am  l»erge  stehen,  nicht  ireiter 
können:  vnd  wirs  fillon  mfls^cii  im  werck, 
wenn  die  ochsen  am  berge  stehen,  das  wir 
vns  selber  nicht  beUTen  können.  Biel,  I* 
325\  hinter  dem  berge  halten,  iM'eM 
hrrvnrtreten :  nhnr  sip  hallen  hindcr  dem 
hei  his  sie  hiill  vnd  raum  kriegen,  so  ne- 
ben sie  daher  wie  Arius.  ron  den  concUijs 
vnd  larehen,  (1 539).  OIq'*  ;  ttas  sie  nicht  er^ 


Digitized  by  Google 


B£KGAB 


259 


filr  Irellcn  vud  das  maul  iufllhun,  sontlerii 
triecbeo  tu  winekel,  hallen  Itiniler  dem  berge 

vnd  rihen  die  preilTeii  ein.  Jen.  5,  369'' ;  ich 
hain'  ilcn  kc'vser  allzoit  vt-i doclili;!'  ffdinlleii, 
wiewul  er  weidiicii  siiimhieii  vnd  IiiiiIlt  dem 
berge  hallen  kann.  lUchr.  344*.  ilher  den 
berg  kointnen,  seilt,  Hne  $d»wierigkeH 
\gefahr)  überstanden  haben:  hhi  keusch, 
d^ru  k  f,'ott,  siht^  nur  wie  lange,  du  hisl  iio<  h 
nil\l>ii  ri  IttM  i^k.  auf  da.t  rbirrhrisilirh  but  U 
bocks  Lnmieri.  (lä'Zlj.  lij'';  wtv  hleibeu 
dennoch  leider  alzufaul  vnd  lass  vnd  smd  noch 
nirlii  Hill  ihiMien  neun  vnd  neuntzig  so  fern  vher 
den  berg  komen,  als  sie  sich  lassen  düncken. 
vom  kriege  iriddcr  d.  T.  (1529).  Cj'*;  sie 
geiu'ij  daiier,  äli  wcren  siü  im  gewiss  vnd 
vber  alle  berge  gesprungen,  lier  prophei 
Babacuc.  (1&26).  eiij*. 

»nAd.  IiiMT  (Ben.  1,  !(i4j,  ahd.  börg,  pe- 
rac  {(iraff  184'.  golh.  li.ifrgs  (m  l>airf.'a- 
hci,  berggegenä,  gebtrge.  Luc.  l,  'Mi.  t>5), 
MWf  tm  höchsten  aUer^mme,  unegoA.  fafr- 
gtmi  n.  berg^  aUn.  Piörgyn,  name  der  mul- 
ter  des  donnerrfoUes ,  bcwHsen,  mit  f  attge- 
laulet  haben,  vgl.  0  rimm  wtb.  1,  1052. 
das  wurzelverbum  aber  für  berg  ui  hcigta 
(I.  d.),  aber  nicM  itt,  wie  Adelung  wib. 
1,  774  will,  bergen  von  l>er§  übiUleiteH, 

Bergab,  abwärts,  nieder,  gegensalz  von 
beijiaul  :  dorh  niaehl  <  r  <  s  also,  das  ts  »II- 
zcu  gehel  bergaulT,  Iterg  üb,  babi  wider  berg 
«uir.  hautfoeU  Jhena.  <I559).  bl.  44 1\ 

Bergallar^  m,  vnd  uiachiesi  dir  bergallar 

atifl  ilir;]  -rissi-i).  £:*■(■/•.  I  f..  2  1. 

ürrguuf,  (/*  dti'  ftühi-,   i  tupur,  s.  in  r^..l». 

lergrn  (pergen;,  ovcullare,  ceiare,  t  et:- 
hergen,  heimtieh  hatten,  a)  mit  ace,  der 
tüche:  ein  narr  zciglseinen  xom  halde,  aber 
^v.  I  die  sthniach  birgct,  i««!  wilzip.  spr.  12. 
Iij:  li.tben  sie  doch  den  elenden  neyd  mkI 
hm  ml  niUgen  bergen,  atilicorl  auff  die 
ttedel.  i  1 520).  Aij^ ;  nu  sie  aber  die  selbigen 
mlcijung  so  scbendlich  gewegerl  vnd  noeh 
M'lii  iidlii  luT  Im'i^m'ii  \i;d  vrrbeb-n.  auff  das 
tvrwtiiU  keyserlirli  edirt.  f  I  52  I ).  Aiiij'; 
«lurch  solch  schatllileider  vom  glauben  vnd 
gulen  wercken  sehrottcken  vnd  bergen  sie 
deo  woUIslialck.  tun  den  eoneHtje  vnd  Ittr- 
then.  (1539).  Piij'. 

b)  mit  dativ  der  person :  ick  will  dir  aber 


nil  bergen  mcynu  grosse  uiuhe,  die  ich  daryn 
zuuonleutschen  vnnd  glosiem  gehabt,  btdta 

cene  domini.  (1522).  Aij;  ich  wile.  a.  nicht 

bergen,  das  nicht  allein  die  conucntiial  von 
N.,  sondern  fasl  jederiTKin  ergerlicli  vnd  vbel 
dauou  reden.  Jen.  G,  540'*. 

c)  r^.:  deyn  gcylter  vnd  seyfler lessei  sieb 
nil  so  pergen.  auff  des  bodu  tzu  Leyptzck 
anticort.  (I."j2t  ).  niiij^;  wenn  sie  sich  mit 
Fcypcn  hk'Uern  Itcfiyrinen  z»  «schürlzen  vnil 
wollen  sicli  bergen,  das  diese  u>orle  Christi 
floeft  fiut  etehen.  ( 1  &27 ).  c  ij* ;  wenna  aber 
vbelgehet,  so  kau  sich  der  feind  auch  nicht 
bergen.  Sir.  12,  7. 

nüid.  börgen  (lien.  1,  15S.  151)1,  ahd. 
bärgiin,  pPrkan  {Gra/f  3,  l(i9),  goth.  bair- 
gan,  ursp}-üngii€h  wcM^wie  berg,  mit  anfoii- 
u  ndem  f,  das  sich  schon  frühe  in  b,  aftd.  p 
forlijrM  liitben  hahrn  miisz. 

BerggoU,  in.  deus  imtHtanus :  jrc  guUer 
sind  l»erfregöttei.  l  küit.  20,  23. 

Borghaner,  m.  betgmann:  darnach  isi 
mein  vatter  gen  Nanssfeld  gesogen  vnd  da- 
selbst ein  bergkhauvver  wonlen.  tisrhr.  4  1  4 '. 

Bergicbt, monfuoA'u« ;  dem  lainle  das  ganlz 
Ih  i>'i('hl  ist.  derprophelUabacuc.{  1 52bj.üj*. 

hcr^igfdastelbe :  es(  C*ati<i<kn)lsl  ein  bergig, 
h(  i>ses  vnd  trocken  lanil.  vber  das  erste  buch 
JI/o4e.  ( I  527 ).  LI  iij* ;  Sihweilz  ist  ein  dürr 
vnti  hcrpi^'  laudt.  tischr.  432';  diese  insel 
(Lttlü)  stlw  bergig  ist.  ebetid.  433''. 

Bergkirr  he,  /.  eig.  eeelesia  monlana, 
Ezech.  1  ().  24.  3 1 .  3!)  aber  sind  bergkircheii 
geicönn-,  die  der  tnii  dem  ifil(:endicnst 
rerhundenen  hurerei  dienleu.  /eile  r  bibl. 
wOrlt-rbuch  \,  140.  Ger  lach  die  heil, 
tehriß  übenetst  buhlhluser. 

Berglcin  (iterglin),  n.  diminutiv  v.  berg: 
das  lua^'  t  ili  stedlin  heissen,  vnd  ein  berglin» 
d.iraiiir  sie        Uindncil  7,  357. 

Bergpfaffe,  m. .-  die  allen  inUnchc  vnd  ein- 
sidler  sind  bergiifafTttn.  Jen,  2»  421*. 

BrrgstriU)  m.  rupee:  ein  Telss.  da  man 
«in  schloss  niilT  hawen  mag,  ein  bergslein. 
Eist.  2.  H.'.  . 

Bergwerk,  n.  ort,  tco  man  bergbau  treibt: 
vnd  die  bergwerck  eröberl,  da  man  gold  vnd 
Silber  grebet.  1  Jfacc.  8»  3;  welch  ein  ar^ 
mer  Ix  ih  r  soll  er  werden,  wenn  solch  bcrg- 
werck,  funügrub  voü  handel  .  .  .  luUstcu  zu 

33* 


üigitized  by  Google 


BERiaiT 


260 


BEKSIEN 


grun«l  gehen,  von  den 

(1539).  Fj'  . 

Bericht,  f.  und  m.,  bclehrung,  untfirrichl, 
tniid.  iM'rilit  [iit'n.  'l,  1)13;.  das  f.  erscheint 
in  folgenden  sleilen :  also  lidli  ich  nu  viel  jar 
her  gcilian,  meine  berichl  gegel»eii.  exempel 
eiuen  bifchoff  XU  iceihm,  (1512).  Fitj";  es 
ist  mir  viel  lielier  eioe  vergebiii  Ii  I  i  richl 
gellian,  denn  r1a<;  jrhs  vprsciimcl,  uarnunge 
an  s.  i.  deudscJien.  (1531;.  Üij';  ebenso  in 
4em  tUei  einer  1528  ereißkienenen  sehriß: 
eine  berichl  an  einen  guten  Treund  (Jen.  3, 
558%  ein  lif-riclit  t.  belftje  für  das  m.:  vnH 
bat  jn,  (las  er  mir  vun  dem  allen  gewissen 
beriebt  gebe.  Üan,  7,  16;  darnach  helleich 
gerne  g«wusl  gewissen  herieht  voA  dem  Vier- 
den Ihier.  7*  19;  weil  sie  doch  den  guten 
gtnvis^cn,  so  rechten  hericlrt  vnd  verstand 
lialii'ii,  nichts  srhadeii.  Jen.  5,  '?-'.f)'*;  ich 
hab  ewrn  hencht  gelesen,  origtnaiör.  v.  j. 
1539  an/*  der  bmolhek  m  Wolfenmtel. 

lerirbtcn,  mAd.bprihten(irm.2, 639  ff.), 
eig.  richl ii]  moeken,  M  X.  tn  folge$täem  de- 
deulungen : 

Ij  m  die  richte  bringen:  da  würde  man 
.keiner  rechlbikher,  noch  gericht.  noch  klage 
dQHTiMi.  j.i  .illf  Sachen  wUrden  schnell  berichl 
vnd  schlerhl.  Jen.  l.  197*. 

2»  untt'nif'isen,  belehren,  in  kcnnlnis 
setzen,  aj  uhne  casus:  ein  narr  kan  vvul 
mehr  plaudern,  weder  sehen  weisen  berich« 
ten  (6eanltPorten)  mOgen.  Jen.  6»  17". 

b)  mit  acc.  der  sacke:  das  wo  arme  kin- 
dcr,  nonnen  oilcr  miinrli  «ind,  die  ^erue 
erausi  wereiiri,  yhr  gewissen  berichten  raU- 
gcn,  wie  sie  mit  goll  vnd  on  firerensz  kom* 
neu.  t  on  menschen  lere  tu  mejfden,  (1 522). 
Aj'' ;  Nolchs  sage  irh  filr  die  gewissen,  diesel- 
bigpfi  tu  hcncttii  rt.  Jen.  5,  25<>'';  wnr  mit 
guiem  wo!  h<TKl»iem  gewissen  sircit,  der 
kan  such  wol  streiten.  Jen,  3,  344*. 

c  )  mit  acc.  der  penen:  wer  wil  mich  hie 
herirhtcn?  das  diese  tcort  Christi  noch  fest 
stehen.  flf>27).  kij'' ;  vnd  er  lienrlMol  mu  h 
vnd  redet  mit  mir  vnd  sjirach,  l»aniel,  jtil 
bin  ich  ausgo-imgen,  dich  su  berichten. 
Dan.  9,  22;  alter  wie  sie  vns  faerieblel  ha» 
!ion,  hnlion  >.i''  k>  in  fcwr.  sondern  ein  dickes 
wasstr  tun. 1. Ml.  2  Marc.  I,  20:  setze  dich 
her  zu  vns  vnd  berichte  vns.  Susanna  50. 


d}  mit  aee.  ilerperfim,  gen.  der  em^: 

vnd  ich  Daniel  verwunderte  mich  des  ge- 
sic)it$,  vnd  niemand  war,  der  michs  berich- 
tet. Dan.  8,  27 ;  das  wir  sie  nicht  zeitlich 
derdisputation  berichtet,  de  H  elte  br.  1,  308. 

e)  berichtet  sein,  werden:  nn  bin  ick  * 
gläublich  beruht,  dasz.  de  Welle  br.  4, 
377;  sind  aber  berichtet  worden  wider 
dich,  tl.is  du  lernst  v(in  Mose  ahfnllcn.  oposl. 
gesch.  21,  Ii.  auch  mit  gen.  der  sache:  das 
sie  so  vberflassiglicbder  warheit  berichl  sind. 
Jen.  4,  357*. 

3)  berichten  —  cnmmunicnre :  wilcheni 
nu  die  gnade  vnd  /.«'il  >urlihen  ist,  das  er 
beycht,  ahsoluirl,  hencht  vnd  beulet  wiri, 
der  bat  wol  grosx  vrsach  gou  Ixn  lieben,  lo- 
ben vnd  daneken.  eyn  eermon  von  der  6e- 
reylung  zum  sterben.  (1519).  hj'  :  warumb 
jp^spstn  rli'ine  kirchr,  da  du  gelaiiirt.  LTlcrct. 
Itemlit  bist?  von  den  Schleichern.  ^532». 
A I  i  ij* ;  dieweil  keiner  vberall  Christo  vnd  seiner 
einsalzungnachfolget,  on  die  welche  den  kran- 
eken  das  sacrament  bringen,  oder  die  die  Iciit 
(inVnllirh  her  i<  lilcn.  Jen. '2,  21';  gleirh  wif 
man  die  kranckon  oitizeiii  in  heusern  beucht. 
Eisl.  2,  125".  sich  berichten:  er  wolt  lur 
andachl  sich  seihs  berichlen.  arflkel,  so  da 
hetten  sollen  auffs  concilion  zu  Maniua  efter- 
anttcitrtpt  werden.  (153S  I.  Riiij" ;  solchs  hat 
auch  den  kurfürslen  zu  Sachsen  bewegt,  tU» 
er  sich  berichlen  lies  ftlr  seinen  ende  nach 
Christus  Ordnung  vnd  bereib.  Jen.  3,  575K 

Berichten,  n.  bitte  demnach  e.  k.  f.  g. 
wolton  jenem  faKcljen  hei'irhter  ein  gebiir- 
lich  aulwoi  t  auir  sein  lalsch  berichlen  geben 
lassen.  Burkhardt  kriefw,  419. 

Bcrichter»     «.  berichten,  «. 

Brric,  nur  Hiob  28,  IS  vorkommende 
Schreibung  statt  pcrif  margarita,mkd.  berle 
{ben.  1 ,  I  Oti),  s.  perle. 

Beröbsten  (?):  also  mus  man  jn  bertfhslen 
vnd  Taben.  BisL  1,91".  der  «tnn  iet  verßnjf»^ 
liehe  fragen  vorlegen. 

Beropfen ,  berupfen,  federn  ausrupfen: 
wenn  man  sie  gleicli  beropflt  vnd  die  fedem 
auszreuin,  so  kielet  sie  doch  bald  wider. 
tisehr,  365*. 

BmM€B|  prael.  barst,  part.  geborsten. 
an.neinanderbrechcn:  nochkunipt  di»«  w  ir  heil 
ei  lux  vud  solle  allen  papislen  die  bla»eu  ber- 


Digitized  by  Google 


BERlCUTlGCN 


^61 


BERlFEiN 


stea.  roN  itn  im»en  E€lu*chen  btMen  vnd 

lügen.  (1520).  Dij*';  das  «len  papisUMi  die 
olirrn  klini'-'H  vnd  das  IutIzp  l>er<tpn  wil 
für  grosser  liu&iieil.  lorr.  auf  die  schriß 
fnester  dte.  (t&2Sj.  Aij";  wiko  fiir 
Meli  bersten?  Biob  18.  4;  da  nain Daniel 
pech...vn(l  maclil  küciiliii  daraus,  vnd  wurds 
(lern  ilr.iflipn  ins  maul,  vnd  der  drarhe  barsl 
(laiion  BUV.en  entzwey.  vom  dracheti  xu  Ba- 
M.  26;  vnd  bat  sich  erhenckt  md  ist  mit- 
len  eoltwey  gcborslen  (1522:  geburslen  i . 
afo$t.  geseh.  \,  18;  wenn  du  dich  gleich 
zurissesl  vnd  bdrsLest.    der  101.  p*alin. 

benlen  ui  iie  imI.  form  fSr  hä»  breiten. 
Bciiebllgeiy  infaMare,  nuUe  fimare»  in 
übles  gere^  (gerüehi)  bringen :  diszer  ar- 

liokcl  ist  ergerlieh,  vnchrislhcli  vnd  liprnch- 
i^nl  die  cUrislIichen  geselz.  eyn  vrieil  der 
Ätoiogen  Isu  Parisx.  (1521j.  Cj  ;  es  war 
ein  »ichtr  man»  der  balle  einen  baosballcr, 
der  ward  Tnr  ju  berichligcl,  als  heile  er  jm 
seine güler  vmbbraehl.  Luc.  IG,  I  ;  die  mit  Ii 
mil  meiner  vcrlrawelen  jungfraw  Calharina 
ven  Bora  auslragen  vnd  herüchligen.  Jen.  3, 
159*.  berttchligt  sein»  m  jidlen»  ruf  steAen: 
ierglevhige  kinderbabe,  nicbl  berttchliget. 
das  sie  schwelger  vnd  vngchorsam  sind. 
TU.  I,  6;  daher  waren  sie  (d.  Zöllner)  Le- 
rOrhligel  im  ganUen  land,  das  es  süiciic 
tcUnder  waren.  etJte  predigt  tom  rerlomeii 
ldhif.(1533).  Aiij'-. 

Ifriekfn,  1)  hf":(rif'ken,  fangen:  wie  die 
fisch  gefangen  wuidea  luil  eini  schedlichen 
iiamen,  vud  wie  die  vogel  inil  eim  slrick  ge- 
fMgen  werden,  so  werden  auch  die  men- 
Milien  herih  Li  zur  husc  n  /eil.  pred.  9,  12; 
iDil  (lii  scn  tüokvogeln  fchel  der  toufrl  die 
leiite  \nil  l)t>r(ickel  sie  feiu  luil  ganlzen  bei- 
m.EUl.  I,  509'  . 

2)  ii6erjM(e»,  dalne^e» :  vnd  ob  er  schwach 
iüi  dir  schaden  au  Ihun,  so  winl  <  r  dich 
dieh.  wenn  er  seine  zeit  süict,  Ij*  iilckcn. 
Ä»".  1D,25;  gute  freund,  mein  eigen  gesiiifi. 

ich  mu  h  guls  versehe,  die  mich  am 
iHcrersten  berücken,  detidaefc  cnlecAumus. 

Berürkuiig.  f.  caplio,  deceplio:  jn  n 
li^  Ii  zu  •■iin>in  slrick  werden  vnd  /u  nin  r 


,  naylUa,  xor  f/c  ^1»«^» m/^.  fial  uensa  eo- 

I  rum  in  laqueuni  et  in  caplionem).  Rom.  1 1, 
9  :  zur  ln'nickun;j!e,  rar.  zu  riebt.  2.  3. 

Bcraf^  m.  1)  vocaUo,  beruf ung,  ruf: 
sehet  an,  lieben  brüder,  ewren  bernS'.  I  Cor. 

1,  26;  das  jr  erkennen  mdget,  welche  da  aey 
die  liofTnung  cwrcs  beriifTs.  Ephcs.  1,  18; 
ihul  d«'.s(('  luclir  sleis  cwern  henifT  vnd  er- 
welung  fesl  zu  machen.  2  Pel.  1,10;  kleine 
concilia,  so  on  der  keiser  benilTdie  bisschoue 
selbs  vntemander  gehalten  haben,  von  de» 
concUijx  vnd  kirchen.  1 1  539).  von  der 
jUden  fall  vnd  der  beiden  tx-riin'.  ton  den 
jüden  vndjren  lügen.  (15  4  3>.  Lij  ' ;  ich  halte 
ewer  schrifft  cni|ifaugen,  dariane  jr  mich 
Traget»  ob  jr  sollet  den  berulT  zum  predig- 
amt  gen  anneincn.  Jen.  5,  485'';  ehe 
er  seinen  berulT  e.  f.  g.  wider  auffsagel.  de 
IVeUe  br.  C.  348. 

2j  officium,  Verpflichtung,  am(,  tteUung: 
wer  da  ffliet,  das  er  nicht  innckfraw  kan  sein, 
der  hal  seinen  heriifl',  das  er  ehelich  werde. 
rhn-  (/fi.v  ersle  buch  Hose.  (1527).  xüj''; 
goll  wil  nichts  aus  eigener  wal  odder  an- 
dachl,  sondern  alles  aus  hefeih  vnd  beriill 
getban  haben,  der  82.  p$alm,  { 1 530).  Fi]** ; 
so  bleiben  wir  doch  nichts  de>lo  weniger 
sfhiiltlip  f^nti  zu  ehren  vnd  zu  gleuhcn,  der 
vns  heisst vnsers  berutls  warten,  rermananye 
zum  gebet  wider  d.  T.  (I54lj.  Cij";  wir 
können  mit  gnitem  gewissen  aus  vnsemi  be-> 
nifl  nicht  I reiten,  ebend.  Cj^;  beharre  in 
deinem  herull.  Sir.  1  I.  20. 

Berafen; prae(.  Lenef,  mhd.  bei  uoi'ea^ßf/i. 

2,  805)  mit  überwiegend  starker  flejcion,  wel- 
che einigemal  au^  bei  L,  entcheint:  niemand 
sol  zum  glauben  gezwungen,  szondern  nur 
berufU  wenlt  ii.  vntt  rrichl  der  beichlkinder» 
(1521).  aij^  r^//.  üMtT»  anrufen. 

1/  vocare ,  wozu  einladen,  auffordern, 
bestimmen:  ja  lieber  herr  pfarrberr  wenn  jr 
ein  r.isz  hier  in  die  kirche  schroten  vnd  vns 
darzu  berullen  liessei,  wollen  wir  gerne 
krtinpn.  lischr.  4" ;  die  selbigen  propheten  pe- 
Iiou  für.  sie  reden  mil  gotl  vnd  goll  mil 
yhnen,  vnd  seyeu  beruffen  zu  predigen,  wid- 
di'r  die  h^metisehen  propheten.  1525). 
K)'';  Moses  wjr  von  goll  dalzu  gefoddert  vnd 
Im nifTiMr.  dns  t  r  dhs  V(dck  soll  aus  Egypten 
.  luieii.  die  ander  ep.  Petri.  (1524,.  lij'; 


Digltized  by  Google 


BERUFEN 


262 


BEHÜUMEiN 


hubMonäere  xur  (AMbrnAma  am  Mmmel- 

reieh  einladen:  viel  sind  berufliMi,  aber  we- 
nig sind  nuscrwelcl.  Matlh.  20,  IG;  welche 
er  aber  vcronliicl  hal,  die  Ital  er  aucii  be- 
rttlTeii.  Rom.  8.  30 ;  das  ]r  wandeln  solici 
winliglicb  ftir  golt.  der  euch  berulTen  hal  zu 
Reinem  reit  h  viid  zu  seiner  hcrrligkeit.  1  Thess. 
2,  12;  der  lioilif^e  gei^t  Ital  mich  durchs 
euangelium  berull'en.  Jen,  b,  384**. 

2)  convocare,  zxuammenrufen:  mache 
dir  two  dromeleo  von  tichleoi  ailber,  das  du 
jr  brauchest, die  gemeine  zuberuilcn.  4  Mus. 
iO,  2;  bericITer  das  ganlz  Israel.  Jos.  2'.i, 
2;  da  aber  alle  Jiloabiler  hOreli  n,  (l:i>  die 
künige  er  auff  zogen  wider  sie  zu  älreileii, 
herielTen  sie  alle,  die  lur  rOslong  alt  gnug 
vnd  drüber  waren.  2  kün.  3,  21;  das  bc- 
rumptislc  conciltum  Nicrniini  hal  der  liofT 
zu  Rom  norh  (wedfri  Ijciiiflen  noch  bcsh  li- 
geU  an  den  tUt  iillivhen  aäel.  (1520).  Cj'  . 

8)  berttfea  — »  benennen:  da  stehet  Ire- 
neus  vnd  s]»richt,  das  brod  sey  nicht  »dilecbi 
gfMirciii  Ijiod,  iiacli  dorn  es  von  golt  ppnen- 
riel  uddtf  lifiiiHVii  i>t.  das  diese  worlChriili 
noch  feit  ilehen.  (1527).  oiij*. 

4)  berufen  ^  appetlare:  so  sage  ich 
Mailinus  Luther  genanl  Augusliner,  doclor 
der  heiligen  scIuilTl  zu  Wilinnilierg  elc.  fiii 
etii  h  lirrr  nntaric  .ds  für  <'iiier  OlTenllichen, 
glaubwiniigeti  personcn  neben  diesen  gegea- 
wertigen  seugcn  willens  vnd  filmemens  zn 
appeliren  vnd  benilTctt.  Jen,  l,  231*.  t^'- 
bcnirung  2. 

5)  sich  worauf  heruren,  provocarc,  up- 
pellare :  ich  berulTe  mich  aufl' den  keiser... 
auir  den  keiser  hast»  dich  beruflen,  zum  kei- 
ser soliu  ziehen,  apost.  gesch.  25,  11.  12; 
das  aber  Zwingel  sich  aulT  clliche  Icici  lu  - 
rüflll.  bdll't  ylin  nichts,  vom  abendmnl  Christi. 
(1528).  mij'  ;  vnd  alle  wclll  mus  ju  da  zu 
sagen,  das  sich  ein  jgliclier  Christ  für  goU 
daraull  iauf  seine  guten  toer&e)  beruflen 
K  t:  i!r  '  f.'/f  /(r  .sf /iö/irpred*^(eM. (t  533).  (liij*. 

iS( rufen,  pari,  praet.  des  t^origi^n. 

l)  localus:  allen  die  zu  Rom  sind,  den 
liebesten  gelles  vnd  berufenen  heiligen.  Jl<l»ni. 
t,  7;  es  miis  vnser  glaube  nicht  auff  der 
person  stellen,  sie  sey  froni  odder  b«<se,  gc- 
wcvlrft  odder  vii^'cwcyhel ,  brruffen  odfler 
eingesciihciien.  von  der  winkelmesse.  (1534;. 


Liiij* ;  «in  beruffen  predigen  der  62.  peulm* 

(1530).  Fij'*;  ein  bcnifTcn kirclicndicner. si0^ 
predigt  auff  der  kindertauffe.  (1540;.  Kij'. 

2)  berühmt :  die  vniversitel  Erfl'url  war 
etwa  in  solchem  ansehen  vnnd  so  berufleu, 
dasz  alle  andere  dargegeafar  kleine  schülxen^ 
schiilen  angesehen  worden,  (isdkr.  407''. 

3)  bi'liantif  :  isi  in  deyn  perncht  vnd 
deyns  gullis  leben:>  uamcu  yn  aller  weil  be- 
rutfen.  eyn  sendbrieff  an  den  bapsl  Leo  A'. 
(1520).  Aij^ 

Bernfcr,  m.  vocator:  aus  gnade  des  be^ 

nifr.  is.  Wim.  !).  12. 

Berufung,  licniriingf*,  f.  1}  vocalto :  got- 
les  gaben  vnd  beruiliiug  mOgeu  jn  nichl  ge- 
rewen.  Rom.  11,  29?  die  himlisdie  beruf-> 
funge.  Phil.  3.  14. 

2)  appeüalio:  appellation  odder  bcrufliin^ 
nn  pyn  chrisllich  frey  concüinni.  tilel  einer 
1520  erschienenen  schrijt  Luihtrs. 

Icrahra»  bei  £.  berngeo,  feie  rügen  «lojl 
ruhen,  mhd.  beruowen,  dauernd  ruhen,  ru- 
heit  blfiben:  wo  ji  in  ein  haus  kompl,  d« 
s(ir(Hlil  zu  erst,  friede  sey  in  «lipscm  hause, 
vnd  so  da  selbst  wird  ein  kiud  des  fnedes^ 
sein,  so  wird  ewer  friede  auff  jm  berugeo 
ivulg.  requiescet).  Lmt,  10,5.6;  der  gaotse 
li.indcl  jiuirdfin  pcslanden  vnd  benifret,  das 
lUiiii  (!ii'jrn;,'ii  ;ir(ikel,  die  ui  meinen  btlchlin 
sollen  sem,  inil  der  heiligen  sihrifli  uichL  hal 
wollen  noch  können  beweisen.  Jen,  1,  498^. 

Beruhig,  Z..  beriigig,  gmetus:  nemlich  ist 
die  sach,  ob  das  liiipsium  zu  Rom,  wie  es  iti 
bentgigor  besylzuri}^'  der  j^ewall  isl  vlicr  die 
gaiiU  cliMslciilieil(wie  sie  sagcnj  herkuniiiieii 
sey  von  golUcher  odder  men^cblicher  ord> 
niiiig .  r «n  dem  bapsiumtuRome.{  1 520).  Aig*. 

Bernbncn  (berhUmen),  rühmen,  1  j  Irans. : 
so  wird  er  (Christus)  hie  vom  valer  selbs 
berilinbl  \n<i  ausgeruflen  vnd  gekrOnel  zum 
kOnig.  ton  der  heU,  tanffe,  (1535).  Hlij^ 

2)  häufiger  refi.:  ich  mich  nicht  hcrhiimei» 
kan,  das  mich  goU  on  niiltel  V()n  liini«-!  ge- 
sand  hal.  ein  brieff  an  die  zu  l'ranvkfurl 
am  Meyn.  (I533j.  EiiJ'';  daher  berhuinpt 
sich  golt  also,  ich  bin  der  herr  dein  golL 
nwleg.  der  xejken  gepoU.  (1528).  Cvi^*; 
wenn  wir  vns  denn  des  berhümen,  so  sind 
wir  goll  vnd  er  isl  knceht,  das  hinediclua. 
(1525>.  Dij'';  alsz  het  die  lunckfraw  Maria 


Digitized  by  Google 


263 


BESCHÄDIGL'iNTi 


jhr  demal  angezogen  vad  sich  der  bentmct 
dte  mag$dfieaL  <  1 521 ).  c 

mM.  beruomcD.  iKidiMiu  n  (0«n.  2*809). 
pilininni.m  (Graff  4,  1 142). 

Kerülint  ibcrhilmpt,  heriiUinblj,  ruitm 
kabend,  etarus,  iltunrit :  jr  man  ist  berhfimpl 
M  den  ihoreD.  ipr.  31*23;  wenn  einer  gleich 
hoch  berhOmbl  ist,  so  weis  man  dncli.  das 
er  ein  mensch  i«t.  pr-d.  G,  10  ;  ihirrhleiich- 
lige,  (las  isl,  üic  liocli  lieriiinpl  vmi  für  nn- 
dern  ejnen  grossen  scheyn  vnil  namen  haben. 
muiltg,  4er  ep.  mA  euan§,  des  aiuenU. 
11522).  Rij  ;  ioli  mcyn,  er  liah  dem  miinch 
«ohfn  vnntl  inil  dorn  licnimplen  fechler  eyn 
gengiin  ihan.  auff  das  vbirchrislUch  buch. 
(1^21).  Aiij'';  sihe,  es  ist  ein  bcrUmpler  man 
Holtcs  in  die»er  stad.  t  Sam,  9,  6 ;  lassl  vm 
Iftbcn  die  herfUuhlen  leuli».  Sir.  44,  1  ;  wel- 
fhf  <iTid  herUmpte  apo«i|f'I.  finm.  16,  7; 
umk  dn^  gezrnck  der  falsch  henlniplen 
kunst.  1  Tim.  6.  20;  das  berumplistc  con- 
vXinn.andenchriilliehMai«L  (1520).  Cj'% 

lerikrea  (berdren),  anrUhrent  1 )  sinn- 
lich, a)  von  anrhen  •  vnti  noniPl  oin  pfl«srho! 
üopen,  vnd  liindiel  iti  d.is  bltit  indem  hecken 
vtA  bcnlret  da  mit  «iic  vberschwclle  vnd  die 
iwecB  pfmlen.  2  Mos,  12,  22;  ein  vnreiner 
von  einnm  benli  lcii  n>s.  Hagg.  2,  14. 

b)  vnti  (liT  fleischlichen  berührung  einer 
«ei7*<ic/ten  pprimi :  Alitmclech  ;d»er  halle  sie 
f^ara)  nicht  henirel.  1  Hos.  22.  4;  ich  habs 
dir  nicht  zugegeben,  das  du  sie  berdriest. 
22«6;  es  isl  dem  menschen  gut.  das  er  kein 
wHIt  hrrflrf.  1  Cor.  7,  l  ;  disz  wfvlt  [)prü- 
ren  liabon  «'itli  ■Ii  so  enge  gespniiricii.  d.is  sie 
auch  Weyher  hendc  vnd  hanU  inclil  haben 
«Mlen  anraren.  Am  7.  eap,  ».  IVrail  xu  den 
Cmnthem.  115231.  Bij''. 

2)  bildlich,  rerbis  alUngere:  als  auch  der 
heilig  bischofT  vnd  marlerer  s.  Cyprianus  he- 
nlrel.  sind  es  {die  sieben  bitten]  sieben  an- 
sdgung  vnsers  elends  vnd  dtfrOligkeit.  Jen» 
1«72*:  solch  anszsaU  nit  drinnen  {in  der 
heil,  schrifh  yr;.'(Mi  hortirl  wird,  etiang,  von 
den  liehen  aiuzselziyen.  (152 I  i.  Ihii]^'. 

wAd.  hcrUeren.  henioren  (lien.  2,814), 
ekd.  pilinifiran  (GralT  4.  1177). 

Bempren  s.  Iieropfen. 

lenel,  m.  schwam  :  o  wie  wirl  die  snw 
den  hertzei  in  die  hohe  recken,  lischr. 


19*. — naehOrimm  tefli,  1, 1 539  wm  bar- 
sen,  rigere,  rof an,  Aervoivlehen.  vgL  pircel. 

Besien  (beseen).  das  fHd,  den  acher  mit 
Samen  bestreuen:  da  habt  jr  snmen  vnil  be- 
seel das  Teld.  l  Ho«.  4  7,  2.i  ;  scclis  jar  soUii 
d^in  lami  heseen.  2  Mos.  23.  10;  ackerbe* 
Seen.  jw.  107,  37. 

ItWfM^  eemüte propagare,  befruchten: 
gras  vnd  kraul,  das  sich  besame.  1  5fos.  t» 
1  1  ;  allericy  kraul,  das  sich  besamel  .  .  . 
hcunie,  die  sich  besamen.  1,  29;  wenn 
ein  weih  besamet  wtni.  3  Mot.  12,  2;  du 
soll  auch  nicht  bey  deines  nehesten  weib 

lii'fTi  <i"  ■/nlM>>;.Tmpn.   18,  20. 

Besauigen,  salurare:  sein  heiligkeil  wolle 
dis  schcflin  güllich  vnd  gnediglich  anucmen 
vnd  sich  an  berftrlen  erbietungen  lassen  be* 
s(  _  ri  Jen.  1.  123'' fcei  örimm. 

Besatjnni  <.  boseiziiti?:. 

Ueath&bta,  abgeschabt,  kahl,  part.praet.  • 
von  bcschaben  deradere ,  dessen  st.  form 
heute  erloidten  iai:  denn  es  {das  mal  am 
hleid}  isl  liefT  eingefresscri  muI  hals  bcscha- 
ben gemmlit.  3  .Wo>\  13,  55;  alle  odder 
heschabene,  vertragene  klcidcr.  der  prophel 
Sacharja.  (1528).  .Mij";  darumb  mus  er 
gesehen  werden  ynn  besehahen  bOsen  klei«  . 
dem,  wie  ein  armer  dorir|ir.i(T«'  ynn  i'intT  be- 
srlinbon  vnti  schebiclilcii  kaseln.  ebend.  Mij''; 
es  ist  Iteschabcn  dmg  vad  eitel  lumpen  werck. 
ebend. 

BctcUiigea  (beschedigen).  eehaden  sU' 

ffigen:  wo  ich  herüber  f;ire  zu  dir,  oder  du 
herüber  fere<!t  zu  mii-  \l'<'r-  ili.  ■  iMulft-n 
vnd  mal  zti  liov(  lii'ili;.'<'ii  {bei  Umd^eil 
scUcidigeii,  was  druckfehler  ist),  l  AIos. 
31.  52;  wenn  jemand  einen  acker  oder 
vv.Moberg  beschedigt.  2  J#o«.  22,  5;  zu 
den  vier  rn;;ehT.  welrlicn  gegeben  isl  zu  be- 
sehe<|tf;eii  die  enlen  vml  das  meer.  offenb. 
Joh.  7.2;  Judas  musl  auch  keinen  geringen, 
sondern  den  apostelslant  bcschedigen.  war- 
umb  des  hapts  bucher  verbrant.  ( 1 520).  Biij\ 

Beschadigcr  (beschcdigcr) ,  m.  viotator  : 
vml  leren  ilie  letitt  diebe,  reuber,  wii(  lierer, 
Ineger  vnd  bescliL*di;^er  seyn.  wider  den  falsch 
genanlten  geistlU^en  stand.  ( 1 522).  Oiiy". 

■e»chMlgMg(bescbedigung).  f.  ciololio: 
zu  vorfunmp  vimd  liesrhediijtinf»  des  armen 
I  volcks.  appellation.  (152Üj.  Aij\ 


Digitized  by  Google 


BESCllAFFKN 


264 


BESCUEHEN 


Icsdiairea  hat,  tfieiiiM<b8sfliaireii(0en. 
2*  69).  Im  15.  16.  jh.  noch  hä»fi§  dU  be- 

deutung  vm  erschaffen,  so  auch  in  fnfgen- 
derslelle-  dr'nn  rs  «ri;^!  drr  lioilicr  Ati^Mistiiiii-j, 
der  (lii  h  liescIiaHVii  hal  on  dein  zutliun ,  der 
wird  dii  h  iiiclil  gerecht  machen  oder  besefi- 
gcii  on  dein  sulhun.  Jen.  2»  4d5*.  davon 

Besfhafug» /l  erschaffung:  far  dos  well 
1).  li.dliiM^'e.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang. 
vom  ilirisUif)  Hc.  (1522).  OiHj\ 

Be&chäMen  (bcscbemcn),  «cAoM«iweelmi. 
macAe»,  datt  jemand  »ieh  $Mnt:  h«st  »ie 
auch  twisschen  den  garluni  losen  vnd  lio- 
scheniPt  sie  nirht.  Huih  2,  15;  nu  i<-li 
eine  hilU»  von  dir,  du  wollest  luem  angesiclil 
Didil  liesclienien.  l  kön.  2.  16;  nicht 
schreibe  ich  solches,  des  ich  ettchbeechcmc. 
t  Cor.  1,14;    vnd  besohemet  die  so  da 

Beschämet,  unheUcidet,  iiachl:  du  wärest 
iiui  li  Itlos  vnd  bescliaiuct.  Ezech.  16,  7. 
IfichamBi  ehuehmrrm,  ventharren, 

begraben :  da  er  sähe ,  das  kein  mensch  da 
w  ar,  erschlug  er  den  Egypter  vnd  bescharret 
jn  in  d.'n  sand.  2  Mos.  2,  12;  hiss  wyr  die 
äugen  zuthun  vnd  vns  liescharron  lassen. 

ynn 


ib. 


epitfel  s.  Pelri  gepredigt.  (1523).  Gj  . 
de«  aller  warlfii  wir.  das  vnser  flrisrh  hin- 
pt  ricliiel  vnd  mit  allem  vndat  bescharret 
wordc  deudsch  catechismuit.  ( 1  529).  Oiiij''; 
vnd  ist  ein  schwerer  arlikel  ins  lierU  zu- 
trtogen,  wenn  ich  sehe  einen  menschen  tod 
hintragen  vnd  bcscharren.  das  15.  cap.  dei 
erslen  ep.  s.  Pauli  an  die  Corinther.  (1534). 
Niiij* ;  sondern  müssen  alles  was  sie  jbe  ge- 
habt litr.iussen  lassen  vnd  sich  so  gantz  blos 
juns  grab  lassen  bescharren;  ebenä.  Bij'-. 
antxer  bescharret   begegnel   in  einigen 
Schriften  L.'s  auch  das  pari,  liest  liorren : 
wie  wir  nllf  imlsscii  vnter  die  erde  hesehor- 
ren,  verfaulen  vnd  verwesen,    von  Jhesu 
Chrieio.  (1533).  Hj^;  das  ist  mein  liebes 
buch,  daraus  ich  sindifi  e  muI  lornc,  das  mein 
leib,   wenn  er  in  du*  cnlcn  licschorren  vnti 
bfirnibfn  wird,  ein  schöner,  ItdK'iidijior  Icil) 
wenlen  wird.   EisL2,  141";  daninib  isLs 
am  besten,  nur  bald  gestorben  vnd  beschor- 
ren.  Itscftr.  49'. 

leechatfen,  mit  schatten  bedecken:  da 
war  die  wolcke  vnd  beschallet  das  lager. 


leeiift.  19.  7;  das  fleisch  wird  durch  der 

beiidc  aiim<»gung  beschallet,  das  diese  loerl 
Christi  noch  fest  stehen.  (1527).  oij^ 

luhd.  beschatpwen  (Ben.  2*,  89),  oW. 
pjscalawan  {Graff  G, 

BecbMcn,  besehen:  der  erste  saget,  ich 
wil  meinen  acker  beschauen,  sieo  preiigL 
(153")).  Eiij'";  es  folgelen  aber  die  weiber 
nach  vnd  liescliawclcn  das  grab.  Lur.  2.3, 
55;  der  ist  glejcb  einem  man,  der  sein  leib- 
lich angestellte  im  Spiegel  beschaweU  Joe* 
1,23;  das  wir  gesehen  haben  mit  vesen 
äugen,  das  wir  beschawet  haben.  1  JoA. 
I.  I. 

mh'l  lH  >.  !iOiiwen  (Ben.  2*.  199),  oM. 
biscüuWüii,  jdscawnn  idraff  G,  555). 

Beacluinlich>  coniempLuiirus :  die  geist- 
lichen, sonderlich  die  ynu  den  kldeiero 
siiecfcen,  berhOmen  sich,  das  sie  ein  besebaw» 
lieh  leben  niH  ii.  austeg.  der  euang.  an  den 
fürnemiilen  festen.  (1527).  Uvj'';  was 
heissl  idter  guU  schawctt?  die  müachen  ha- 
ben hie  aberuial  jre  irewme»  das  es  slv  ui 
der  cellen  siuen,  vnd  hinauflT  dencken  gen 
himel  vnd  ein  beschnwlicii  leben  füren,  wie 
sie  es  genertncJ.  Jen.  5,  359";  ein  beschau- 
lich leben  anfangen.  Eisl.  1,  376*.  —  mhd. 
beschawlich  (ßen.  22,  201). 

BesehauUchkch ,  f.  cuniempietht  ein 
mffnch  im  klosler,  wenn  er  in  seiner  hflhe- 
sten  beschawligkeit  silzel  vnd  an  seinen 
"ir  rrgott  denckel.  Jen.  5.  S57'';  las  sie  jmpr 
anliin  speculieren  vnd  reden  von  der  bescliau- 
ligkciL  Eist.  1,376\  die  ffofcrM^imf  be- 
schauligkeil  anc*  bei  Alberu»  der  6ar- 
ßss9r  münehe  Eulenspiegel  f  1  5 12 1  niitj': 
zu  solchem  vnaussprechlichen  lieclil  kam  er 
durch  das  tichleo,  durch  die  beschauligkeit, 
langeweil ,  heulen  vnd  weinen,  —  mhd.  be* 
schottWelicheit  {Ben,  2\  201). 

ftcsioliMmg,  f'  anicfconen,  aspectus: 
btsz  das  er  am  iiingslen  lap  zur  hellen  bc- 
srhawtiti?  gellis  koine.  eyn  sermon  anff  das 
eiumg.  Lue.  IQ.  (1523!.  Bij''. 

Bfsrhehcn.  ye^efteften:  wie  da«  anll^  beste 
mag  besHiehn  (die  Jen.  4Mntg.  1.  2H2'  setsi 
geschehen),  oppe/ktiow.  (1 520).  .\iij';bf- 
srhichl  sollichs  im  grünen  hollz  in  den  fmm- 
men,  die  da  sollen  selig  werden,  was  wirt 


Digitized  by  Google 


BESCHEID 


265 


BESCÜElDEiNUElT 


hn  darren  boIU  beachehcii.  eyn  sermon 
rmi  der  tmtd  He,  (1523).  Aitij*;  die  vcr- 

miillliclie  vnd  verselicnliclie  zusage  dem 
liehen  originalbr.  v.  j.  1523  im 
yuammlarchiv  zu  Weimar,  0  pay.  74. 
KF.  2;  e.kJ.g.  schrill»  »n  mich  beschehea, 
bab  ieh  erhaliea.  de  Weiu  br.  I,  444. 
ip&ter  nur  gcschchea. 

iescheid,  m.  in  verschiedenen  hedeu- 
tungen  von  I>»>scliei<len ,  von  uelrhem  lic- 
»ditstd  ricklig  gebildet  Ut,  während  au^  aL- 
tdieiden  neben  abscheid  audt  ein  unorga- 
nkchet  abschied  enUprang;  mhi.  bescheil 
{Ben.  2'\  105)  auch  einmal  n. 

1)  ]»:>che'n\  kriegen:  er  wird  seinen  he- 
srlnnd  aiicli  kriegen,  awleg,  der  iehm*ge- 
poiL  (J528j.  Fj''. 

2)  be:>clicid  haben:  die  pn'digl  hat  ihren 
bMcheid.  de  Wette  »r.  2,  620;  aber  das 
bat  sein  beselieid,  dasz  nichts  draus  winl  auf 
dio<:zii)al  {original:  auffi»  dis  mal),  ebend. 
3,  70. 

3  f  hesciieid  wissen  :  findet  euch  nicht  zu 
einem  andern .  der  des  wegs  bescbeid  nicht 
wflsle.  Biel.  1,  419\ 

4)  bescheid  llmii .  trie  noch  heute  ntchon 
von  dem  trunk  auf  zii(runlc  getiraucht :  c'wer 
hat  dem  andern  gatilze  halbe  slUbichenskan- 
dea  voll  beschcid  thun  müssen.  Usdtr. 
437'. 

■eachtMcBt  bei  L.  noch  imf  dem  riehU' 

gen  pari  bescheiden. 

1 1  InKf'liri'l'  n  ,  m>(  dat.  der  person,  acc. 
der  Sache,  einem  überweisen ,  zuweisen, 
wnUheüen,  nmai  Ueiamentariieh:  ich  wtl 
euch  dss  reich  bescheiden,  wie  mir  mein 
Mler  bescheiden  bat.  Luc.  22,  29;  die 
wort  liiiiii  dem  erben  das  pul  bescheydenn 
i>l.  LÜH  dem^bapslum  tu  Rome.  (I520J. 
Fiii]' ;  sihe  da  mensch  ich  sag  dir  tsu  vnd 
bescbeyde  dir  mit  disen  werten  vorgebung 
aller  deiner  snnrf.  eyn  sermon  mn  dem 
newentesi.  (\h'2(U.  Rj'-;  ein  nllor  rcychist 
ewiges  gulles  leslameul,  von  Cbnslo  selb 
vns  bescheiden,  ebend.  Dg';  Vergebung  der 
Sonden  vad  ewigs  leben  von  Chriaito  vns  er- 
worben vnd  ym  sacraraent  bescheyden.  das 
and^r  leyl  widder  die  hyml.  propheien. 
(1525).  Oiij*^;   doch  mil  dein  geding,  das 

I>lBTt,  Würtorbaok. 


sie  jneii  gells  gnng  dafar  bescbeidM  vnd 
geben  musten.  der  1 10.  ^olm.  (1539). 

b  iiij". 

2)  besclieiden,  mH  acc,  der  person,  einen 
unierweisen,  unUrnd^:  doch  wider  sol- 
chen ^ahn  hat  mich  mein  grosse  suuersicht 
bescheiden ,  das  e.  k.  f.  g.  mein  hertz  wol 
besser  erkennet.   Jen.  2,  78''  bei  Grimm* 

3)  wollin  bescheiden ,  weisen,  bestellen, 
a)  mil  dem  dat.  der  person:  ich  hab  auch 
meinen  knaben  (jyneris  mei»)  etwa  hie  oder 
d  l  her  bescheiden.  I  Sam.  21,2;  die  cilfT 
jünger  gtengen  in  Galilea  auff  einen  borg, 
dabin  Jhesus  jnen  bescheiden  halle.  Matth. 
2S,  IG. 

fr)mllaee.derf»eraoii:  weil  sie  [die  rechte 

goUes]  auch  nirgent  ist,  kansln  sie  werlich  nir- 
jentergrcilTen,  sie  binde  sich  denn  <lii  zu  gut 
vnd  bfsf  heule  ilicb  an  einen  ort.  das  diejte  icort 
Chi  i.'ili  noch  fest  stehen.  (1527).  hij*;  vnd 
wirst  yhn  (Gfcr<s(imi)  nicht  erlappenf  es  sey 
denn ,  das  er  sich  dir  anbinde  vnd  beschcide 
dich  zu  cim  sonderlichen  tisch  ditrrli  sein 
worl.  ebend.  hij''.  heute  gilt  nur  der  acc, 
doch  isl  jener  auch  recht ;  mhd.  bestanden 
beide  neben  einander, 

m/id.  bescheiden  (//en.  2^  100.  101). 
Bescheiden ,  pari,  und  aäj. ,  gebraucht 
L.  yeiriihulirli  1  i  im  sinne  von  zugewiesen, 
sugetl^eiit  (vgl.  bescheiden  1):  armul  vnd 
reichlhum  gib  mir  nicht,  las  mich  aber  mein 
bescheiden  teil  speise  da  hin  nemen.  :^pr. 
;J0,  S;  also  hat  ein  igliclis  sfin  bpsrlj  i  1- n 
werck  vnd  mas.  der  piophet  Sadiarja. 
(1528).  lij'  ;  das  sol  uiein  letzter  wille  vnd 
ewer  bescheiden  teil  sein,  das  14.  vnd  15. 
cap.  8.  Johanni»,  (1538).  Vvlj«. 

2)  experlus ,  bescfieid  itiasen  .  e!n<f<rhtig, 
verständig:  geilzen  nuisjlzt  heissen  eiidelich 
sein,  vorsichlighch  handeln,  bescheiden  vnd 
narhainig  sein,  hauepott,  Jhena.  1 559.  bh 
21V: 

Beschcidenhell ,  f.  steht  bei  L.  uhemll 
noch  wie  mhd.  wijl.  Hen.  2*,  102j  für  ein- 
sieht, erkenntnis,  verstand,  scientia:  in  der 
tugent  bescheidenheit ,  vnd  in  der  beschei- 
denheit  mes^i^'koil  (vulg.  in  virtute  autem 
scienliam,  in  scientia  autem  ab^tinentiam). 
2  Pet.  I  ,  5.  (i ;  daransz  denn  ein  yglicher 
kan  selbs  nehmen  die  masi  vnd  hescheyden- 

34 


Digrtized  by  Google 


I 


B£$GU£1D£KUCU 


266 


heil  dco  leyjp  zu  casleyen.  von  der  freyheyl  ey- 
nitx  durisfenmemeheH,  (1520).  Bn^'';  aller 

vpilcr  buchrr  iinis/  ni.ni  mit  liescheydenheyl 
lüszen.  auff  das  vbirchristUch  buch  bocJu 
Emszers.  (1521).  Ciiij";  bescheydenlieit 
oder  erkentniäz  isl  zum  er&lcn,  das  luao  das 
cusserliche  leben  vnd  dei  ^wbens  lugenl 
furc  mit  vcrnunlTk.  die  ander  epistel  Petri. 
(1521).  erkcülnis  licy.ssl  bcy  s.  Pau- 

lus so  viel  alsbcschevdciihcvlodderversland, 
odder  vemunfll.  ausleg.  der  ep,  vnd  euang. 
«om  htifL  irey  konigt  fut  ete,  (1625).  lij''. 

sieht,  auf  verständige  weise:  vnd  die  yeni- 
frcn  so  Iiyryiin  yrreii  gUUlicb  vml  l)Pschey- 
d(3iilich  dauoii  weyszeo.  xcidder  die  terkerer. 
(1523).  Aiij' ;  doch  sollen  die  leul«  den- 
noch vBlemcht  werden  besclieidenlich  von 
üolobcn  kirchen  Ordnung  zu  redon.  vnlcr- 
richt  der  risitatorn.  (1538<.  Giiij'' ;  so  sol- 
len die  pfarlier  jnn  den  chesachen  Lesclici- 
denlieh  vad  vernfinlTkiglich  leren vad  handeln. 
ehend.  Hiiij*. 

mfcii.  J)cscheidenltche  (Jten.  2',  103). 

Bescheider»  m.  testator:  vier  ding  ge- 

b<iri'n  711  cin^m  rorlitcn,  \o]koniencn  trsla- 
tueul,  der  besclieider,  die  vi'rlicissünj:  iiiiiud- 
lieh  oder  sclirillllich,  das  crbgul  vnd  die  er- 
ben. Jan.  2,  27\ 

Betehetdcnraj  n.  vmu  von  Hnem  ratcft- 

lichcn  mahle  (schmause)  andern  vtilgetbeiU 
wird,  damit  w"''  ijUifh>inn  !'>-srhfid  ihun, 
nachessen.  ryl.  S  c  hmetier  3 ,  3  2  3. 
Orimmwlb.  1,  155S.  l  JUos.  43,  34  ver- 
deutsdtte  L.  anfangt:  vnd  man  trug  yhnen 
l)(>s(  lit>ydessen  für  von  seinem  lisch«  welche 
ülh  i^r  tzvng  auch  in  die  ersten  ausgrj.  der 
yanztn  bibel  au/tjetiummt'n  wurde,  erst  bei 
der  1541  vorgenommenen  groszen  revision 
teuu  man  hiots  essen. 

Bci^MIMiy  Odo,  was  bcscheidenlicb : 

güUlicli  vnd  ItesclR'ydlicli  diu  yrrigcn  wey- 
sj.eu.  Widder  die  verk^  rrr.  fir.23i.  Aiiij'. 

Bcscheinenf  den  schetn  worauf  werfen: 
die  sonne  dienet  das  weniger  teil  den  fro- 
men,  wo  sie  einen  iromen  bescheinel,  da 
tnus  sie  tausent  vnd  aber  tausont  sclielckc 
bcscbcincn.  ein  christlich  schöner  trost. 
(1535).  Buij^i  die  cürij»len  müssen  in  Uiür- 


nen  sitzen ,  da  sie  weder  sonn  noch  nond 
bescheinet.  Uuthr.  24^;   die  hohen  sdiute 

Izu  Parisz  isl  die  grossist  geystbure,  iV.<^  vnn 
der  sonnen  Ix^srhynen  isl.  vrleyl  dvr  theo- 
logen  tsu  Vansz.  (1521).  Dij*;  der  groszl 
bosewicbt,  den  die  sonnen  beschienen  haL 
dt  Wettt  6r.  5,  345. 

mhd.  bescbnicn  {Ben.  2^,  143).  ahd. 
piscinan  {Graff  6*  505). 

Bescheisien,  concarare,  mhd.  bescbi^en 
{Ben.  2',  177).  «ftrf.  |»i>Li/,aii  \(iraffQ,  560). 
1 )  leiblich,  von  menschen  und  ihieren,  sich 
bescheissen :  cy  pfu  teufeU  wie  hat  sich  der 
bapslcsel  bcscbissen.  wider  da*  bapttwn  » 
Rom.  (1545).  Diiij';  lieix<«t  sirli  iht  nicht 
feim  jnn  der  weisht  ii  Im'scIii>scii  auff  das 
vermeint  keyserliche  edict.  ( 1 53  i ).  Anj' ; 
wenn  die  laus  in  grind  komet,  so  machl 
m  sich  beschissen.  Jen.  5.  272". 

2)  beschmieren  überhaupt:  da  wil  keiner 
ht'rzu.  ila  <inds  eile!  ndi  fifigt^  fladilcr ^ci^tcr, 
bescheissen  die  weil  viel  guts  pajiyrs  nnt 
vnnUlzen  vergeblichen  worlen.  vom  abend- 
malChritU,  (1528).  fij«. 

3)  häufig  für  btlrügen:  hiemit  i^ril  ich 
ydetnian  vnrwarnel  hih«  n,  das  er  nil  durch 
römischen  bandcl  vnd  ilm  lui  K(  kcn  beschis- 
sen an  mir  anlaiilT.  von  den  newen  Ecki' 
tt^en  Mien  vnd  lügen.  (1520).  Viiij'  ;  der 
bapst  mit  seinem  ablas,  tegfmr,  heiligen 
dicnsl  die  well  vmb  jr  giil  vml  ^cld  so 
schcnillich  belrogon,  beloprn  mkI  If  schissen 
hal.  die  lügend  von  s.  Chrysoslumo.  f  1 537). 
llj'' ;  nu  bat  mich  mein  iebenlang  kein  mensch 
also  beschissen,  als  der  pFalT  (bitehaf 
brecht  v.  Magdeburg),  wider  Bans  Warst. 
(lölPi.  Lj';  stiel,  h'cttjjp  vnd  Im'^cIk^is 
dit!  IcliUe.  ausleg.  der  euang.  von  ostern 
etc.  (1527).  hvij'. 

Bcscheisierci,  f.  betrug,  fallacia.  fr  aus: 
alles  gell  vnd  gut,  das  yhr  mit  beschei$seref 

goraubl  habt,  ein  brieff  an  den  cardinal 
ertzbischoff  zu  Mentz.  (1530).  Bif:  die 
oflenberliche  lügen  vnd  bescheysserey  loil 
dem  ablas.  a«jf  das  vermeiM  kegß«r* 
iMcKe  ediet.  (1531).  Gj**;  das  «blas  ein 
lauler  bescheisserey  sey,  damit  der  hellische 
valer  alic  weit  gcncrrcl  v!t-1  muKs  ir»}?f  ho- 
trogen  hal.   wider  das  ba^sium  zu  Horn. 


Üigitizeü  by  Google 


BESCHEREN 


267 


BESCHICKEN 


(Ihib).  Cj';  wenn  die  lehre  desi  eiiangelij, 
da$z  die  secle  vnstt>rbliih  .  .  .  nicht  war 
wcre,  so  were  es  die  grösle  bescheissprcy 
vnter  der  sonne»  die  leute  desE  zu  Uercdeu. 
Utckr.  t80^ 

Bescheren,  (ondere,  praet.  beschor  (he- 
schnr),  p<irt  hr^^rhiyrm;  mhd.  bcscliörn, 
bescliar,  bcschoru  (öen.  2^,  149),  ahd.  pi- 
scifraa,  piscar,  pbcoran  {Graff  6,  526 j. 

1)  einen  bescheren»  'Am  haar  oder  darl 
eAielnetden :  vnd  er  (  Joseph)  lies  sich  be- 
scheren. 1  i/o«.  41,  14;  wenn  du  mich 
beschörest,  so  wiche  meine  kraiTl  von  mir. 
rkhi.  1 6,  1 7 ;  da  nam  Uanon  die  kocchle 
Daiiid  md  beschere  sie.  1  eftrofi.  20 ,  4 ; 
ein  weib  aber,  das  da  Letel  oder  weissaget 
mit  vnl)0i!crktt^ni  lioiil»t,  die  schendftl  jr  li'^nlt! . 
denn  es  i>t  e iten  so  viel  als  were  sie  bcscliu- 
ren.  1  Cor.  II,  5;  ist  oil  luuglich,  das  s. 
Pelcr  von  dem  plallischen  beschomen  prie- 
sterthum  rede,  euang.  von  den  tzehen  auss- 
telzigen.  fl521).  Ciij'';  (h%  er  (der  bapsi) 
dafür  für  sich  vnd  spjne  ltes(  liornc  maslsew 
der  weit  gelt  vnd  gut  ausschepHele.  ausleg. 
ier  tmng.  vonotfem  He,  (1527).  Kvj*. 

2)  den  hart,  das  haupl  bescheren:  da  natu 
Ranon  die  knechte  Dauid  vnd  beschm-  jtH  ii 
den  hart  halb.  2  Snm.  10.  4;  nlh'r  iuMil»! 
ist  bcscbüreu.  Jeg.  15,  2;  wage  die  ko^l  an 
sie,  das  sie  jr  heubt  bescheren,  apott.  geteh. 
21,  24;  darff  mir  niemandl  eine  kappen 
laulTenn,  no'  ?t  knmp  bescheren,  an  den 
chn$Uichen  adcl.  ( 1 5 2  U ) .  A i j\ 

3j  sich  bescheren:  das  man  weine  vnd 
Uage  vnd  sieb  beschere  vnd  secke  ansihe. 
Ju.  22,  12;  sie  werden  sich  kalh  besche- 
ren vlM>r  dit  vnd  secke  vmb  sich  gürten. 
Bzech.  27.  31. 

4)  ihiere  bescheren:  du  soil  nicl^l  be- 
Kbercn  die  erstling  deiner  scbaf..  5  Mo«* 
15»  19;  vnd  es  begab  sich  eben,  das  er 
?einc  Schaf  bcschur.  1  Sam.  27).  2;  dein 
Jiar  i<t  wie  die  ziegen  hcni ,  iIm-  lK'«?choren 
iiud  auiTdem  berge  Gilead.  hohelitd  4,  1. 

Bftehcfai»  ».  <ler«ii^«fan<jff£sdbff«efsfe 
tsf.  des  vorigen:  .wenn  das  bescheren  vnd 
v''lmnpn'n  eyn  prieslcr  macht ,  so  ktind  idi 
ejki  fsel  auch  wol  die  pfoHen  sclniiv creii 
TBd  sall»en.  epistet  s.  Petri  yepitdigl. 
(1523).  Kiij\ 


Bcscheimi,  Miier«,  largiri,  als  geschenk 

zulhcilfn  ,  prnef.  boschcrcl»',  pnrt.  besche- 
ret, mlul.  bc^chcrn,  bescherte  {lien.  2  -,  1 55), 
ahd,  piscerian,  piscerila  (Graff  Q ,  532). 
da«  wart  wird  vonrngnome  von  dem  ge^ 
braucht,  was  gott  zukommen  lä^zt,  verleiht, 
zHthcilt :  gnti  bescheret,  gnti  beredt  (sprich^ 
Wort),  der  \21.  psalm.  (1524'.  Bij'';  der* 
herr  dein  gell  beschertH(e)  mirs.  1  Mos.  27, 
20;  nim  doch  den  segen  von  mir  an»  den 
ich  dir  zubracht  habe ,  «b  no  golt  hat  mirs 
bescheret.  33,  11;  (Ia<  sie  sey  das 
weih,  das  der  lii-tr  inemes  berrn  sun  be- 
scheret hat.  24,  44;  es  sind  kinder,  die 
gott  deinem  knecht  bescheret  hat.  33«  5; 
gott  hat  mir  eine  arme  junge  heidin  bescheert 
von  ni' iiiem  vnd  meiner  lieben  Kctlion  b  ibe. 
dt'  H  ellt'  br.  3,  448;  wer  nu  solehs  nicht 
wii  anneuien  noch  achten  ,  dem  beschere 
gott  rottengeister  die  fdlle.  dd«  1 5.  eap.  der 
ersten  ep.  s.  ^wliandie  Corinther.  ( ! '  ;m  U 
Hij'';  das  jn  (ihnen)  da«  chri^^tkiiidiin  odder 
sanct  Nicnias  hpschcren  sol,  wo  sie  aber 
nicht  beten,  nichts  bescheret  odder  eine 
rule  vnd  pferdopfel  bescheret,  der  147* 
psaim,  (1532).  Bj^ 

das  einfache  scerian,  woton  bescheren 
mittelst  des,  pmefixes  be  gebildet  ist,  bedeu- 
tet abiheilen,  eig.  schneidend  abüieilen,  und 
ist  abgeleitet  '  aus  dem  praet.  scl'ran» 
scheren» 

leschtningy  f.  donaiiot  begabung:  gaffen 

jmerdar  vor  sicli  aufT  den  mangel  vnd  man 
verlissi  die  fttlle  %'nd  bescherung  gotts  so 
vorhaudeu  ist,  bis  mau  drUmb  kOmet.  Etsl. 
1.  371*. 

BesehickeUj  curare,  besorgen,  besteiien. 

1)  auf  leute  und  <M«re  bezogen:  es  bc- 
schicketen  {atn>eit6fiwar ,  wdg.  curavenint) 

aber Slephanuu)  froiirdi*  blige  menner.  apost. 
gesch.  S,  2;  wirll' all  doyn  anligen  aulT  goll 
vnnd  er  wirt  dich  wol!  beschicken  ndilcr 
Vorsorgen,  der  psalm.  (1521).  Cij' ; 
weil  es  ihm  grosse  besehwernng  ist,  sein 
weih  und  kindlin  so  plötzlich  zu  besciiicken. 
de  Welte  hr.  1,  552;  weih  vnd  kind  zii  m- 
lirli  bcscbirki'ii.  ebend,;  ein  knccht  die  [ifcrd 
beschickt,  audeg.der  zehen  gepott.  (152S). 
Jvi^j». 

84« 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


DESCilIRMeN 


268 


BESCULElCnCN 


2)  ou/  Sachen  bezotjru. 

a)  ilrts  li.nis  liesi  liirken ,  beslellen.  vnr 
dem  lodf  seine  sacheit  ordnen:  Ahilojilul 
zog  li€iu)  in  seine  stad  viid  beschickl  »ein 
h«ns  viid  hieng  sieh  vo«l  starb.  2  Sam.  1 7, 
23 ;  tu  der  zeit  ward  liiskia  lod  krank,  vml 
der  propliel  Jcs.ija  kam  zu  jm  vnd  sprach 
zu  jm ,  so  sprit  lii  der  hprr.  I)p<?rhiekp  dein 
kaus,  deuu  du  wirsl  sUtIicu.  2  A'V/i.  20.  1. 

b)  die  wuhnung  beschicken,  besorgen,  be- 
««/h'eAlffm;  Eleuer  sol  das  ainpt  haben, 
das  er  beschicke  die  ganizc  wonung  vnd  al- 
les was  drinnen  ist.  4  Mos.  4,  16. 

cjdeii  goUcsdicnsl  beschicken,  einrichten  : 
also  ward  der  goUesdiensl  beschickt.  2chron. 
35.  tO.  16. 

d)  alle  dinge  beschicken,  autri^ten: 

sechs  tage  soliii  erbeiten  vnd  alle  dein  ding 

{beschicken.  2  Mos.  20,  9. 

3)  sich  hoschickon:  il.uni!  <\or  atriif  t-c- 
seüe  aus  der  fahr  &ciue:>  ^ouissett.s  kouunen 
vnd  sich  beachiek«!  indge.  Jmn,  4*  471''; 
das  auch  wol  die  noit  will  fnddem,  da»  sich 
die  bedenckcn  vnd  beschicken ,  die  jlzl  die 
ktzlpti  sind  viul  scyn  werden,  an  die  Kerren 
deulschs  oriiens.  (1523).  Aij*. 

ieschirnenj  beschützen,  eig,  mit  ävm 
«cMime  iichüd)  äeeken:  ich  bin  dein  schild 

vnd  schulzherr.  der  dich  beschirmen  wil  all- 
enlhallK'ii.  vber  das  erste  buch  Mose.  (1527  ). 
Dj'' ;  ich  wil  dif»<f  «!^^d  licsrhirmen.  2  f;ön. 
\9,  34;  ilu  lie.Nchiiiiiol  mein  tieuht  zurzeit 
des  Streits,  ps.  140,  8  ;  dernamedes  herm 
ist  ein  Testes  schlos,  der  gerechte  leufll  da 
hin  vnd  wird  boschirmct.  spr.  18.  10:  ich 
weis,  das  du  mich  vcrlheidingen  wirst  vnd 
vnser  lere  beschirmen,  ton  heimlichen  vnd 
f eatolen  brie/fen.  ( 1 529).  Fij" ;  beschirme 
jn  fnr  holTarl.  Hiob  33,  17.  —  das  sie  sich 
slerckcn  iiiil  dor  macht  Pharao  vnd  sich  be- 
schinnea  voler  dem  sciiallen  Egypli.  Jet. 
30,  2. 

leschirMcr,  m.  beschutzer,  proleclor:  u 
des  elenden  betrübten  verlassenen  chrisl-^ 
liehen  glawbens.  der  solch  reitfluchtige  bc- 

«chirnicr  Ii.tt.  derZ(i.pattlm.  (1521).  Aiij'; 
[der  kaiser)  sich  vnuerschampt  rhdnitt,  er 
sey  der  wäre  übrisler  beschiruier  des  chrisl- 
lichen  glawbens.   Mttei  keyserUdw  fejpoU. 


1(1624).  Eiij*:  verlassen  on  alle  beschirnier. 
tl>'r  prnphet  Sacharja.  f1f)2S  i.  Ec  ij*". 

Bescbiss,  m.  betrug  [vgi.  Lcsciieiszen  3) : 
vnd  war  das  nicht  ein  suuderlicber  meister- 
licher beschisa  mit  vnsers  herra  rock  nu 
Trier?  venN«tMm;A»A>friifbVkM.(l  530j» 
Ciiij" . 

Besehlafen,  beiiiegen,  nhwängerH,  mftd, 
besläfen  (Ben.  2^,  364):  vnser  valer  ist 
alt,  vnd  ist  kein  man  mehr  aulT  erden., 
der  vns  l)e$chlarett  mlige.  1  Mos.  19,  31: 
da  sie  ««ahe  Sichern,  nam  er  sie  viul  bfsclili«?!! 
sie  vnd  schwechet  sie.  34,  2;  wer  ein  vivh 
besclilellt,  der  sol  des  tods  sterben.  2  Mos. 
22,  10;  eine  beschlalTene  dime  kompl 
schwerlich  mehren,  «mi  eAetocAen.  (1530)«. 
Eii.i':. 

Beschlafcn,  ».  da.s  lioiuiliche  besrbl.illVii. 
von  ehesachen.  (1530).  Dj*;  vnd  kaii  ducli 
ia  nichl  solch  heimlich  besclilalfen  anQs  ver^ 
l(ibiii>^  für  eine  hurerey  gerechnet  werden. 

ebend.  Eiiij''. 

Bcseklafer  (beschlener).  wi.  l/ei<>rfiln/t  r : 
sie  weren  wol  werd ,  beide  beschieller  vnd 
liescbleflerinn ,  das  sie  siim  wenigsten  eine 
Zeitlang  das  bind  mtlstcn  rcumen.  ebemd, 
Eiiij';  die  lit-iiiilichen beschleffer vnddimeii- 
schender.  ebend. 

IcscklÄferin ,  f.  beischUiferin.  beleg  s, 
vorher, 

Bescklnfnngy  f»  die  heimliche  beschlafuiif. 

eh*' ml  Tirj' 

Kcsrhiagen  ,  noch  liesclilalic» ,  W«</. 
beslahen  [Ihn.  2^,  37-1«,  ahd.  pislahan 
{iiraff  im). 

1 )  behauen:  als  wenn  ein  simmerman  etwa 
einen  l).(win  abhawet  vnd  beschlehet  vnd 
scliliclilft  den  sellii|,'en  \vt>I.  treish.  13,  11. 

2t  abstract,  in  erwägung  ziehen,  6e- 
denken,  Uberieffen:  nu  bin  ich  e.  f.  g.  wolt 
nieyne  bedenckenn  (de  i^'etle  br.  1  ,  207 
mein  bedenken'  lieselil.ilieini.  die  ich  hiemit 
r.eiirrkonnetiii  ufli.  uriifinalhr.  v.  j.  1519 
auj  der  itibl.  zu  Gotha  cod.  chart.  '.il^  /ol. 
2;  meyn  geyst  ist  nit  weyi  von  yfao  gewe- 
>/(>ri,  da  sie  den  klugen  rad  beschhigen  war» 
iimb  sie  nit  grund  tzcyecn  wollen,  egn  rr- 
teyl  der  theologen  t:u  l'arisz.  (l.")2lf.  Oj**. 
vgl.  berathschlagen  u.  raiiischiagen. 

Bcichletchen ,  heimiich,  nncermeHtl  nm^ 


Digitized  by  Google 


BESCHLIESZ 


260 


Am:  ao  bwlu  doch  leglich  vnler  des  leufTcl» 

wich,  der  wider  tag  noch  nachl  rugel  dich 
nt  be0ehleichen.iieiubcA  ca<«cA«fimw.(  1 5 29  j . 

l<tcUitM|  m.  conciusum,  beschlusz,  end- 
mWtaf.  gebildet  im>  geoien«  verdriesx :  detu 
femeinen  vnsern  berolTetien«  erweiten  seel- 

soi^er  oder  pfiiiThor,  zu  saitipt  oinpin  ntirh 
»nserni  liertinV'Tirn  [irrdiger  sollen  <iie  zehen 
wsidier  aus  eintrechligem  bcschliess  der 
gtQMn  verMnitttnge  mit  einer  ntmhafliigen 
tunma  gvides  ,  *  *  tu  jrer  zimlieheii  not- 
durflt  vnd  auITcnlhalluiigc  \orsrIipn.  Jeu.  2. 
253\  lu  der  von  L.  1  52  M  lierdustjegebenen 
„Qr^Hung  eiM  gemeynen  kusitns  * ,  uselche 
JeM  mcht  von  L.  selbtt  verfoiU^  $ond«m 
m  der  gawinde  Leysnidt  aufgesteiU  war. 
dodb  auch  L.  gebrauchte  das  wort,  weniy- 
tlent  im  anfange,  yanz  ebenso:  flrr  stprid«' 
abschied  vod  beschlies,  origmaibr.  v.  j. 
1523  im  g§9«mmtafthivzu  Wdmar,  0  pag. 
74  FF.  2;  aneft  4er  originalirudt  derami- 
Ugtmg  deutsch  dei  v.  u.  (151S)  hat  bl. 
Ifiiij'  Im  .  I,i,s7.j  nj«  Jen.  1,  89*  in  heschlus 

Icscklieufn,  mhd*  besliu^^cn  {Ifen.,  2-, 
409).  pislio^an  iGraff  6,  813p,  in 
mäufaehen  bedeuUmgen. 

l  )rircumctudere,  umsrbUp'^zen,  umgehnx : 
er  Uel  auch  in  eine  «In;  uiit  einer  nianr 
lMadilo».«en  war.  2  Jllacc.  12.  13; 

den  aller  well  kreis  nie  beschtos, 

der  ligt  in  Marien  schos.     Jen.  8,  394*. 

2|  inc/udere,  einschUeszen  t  ^'plolu  t  scy 
goU  der  höhest,  der  deine  feinde  in  deine 
knid  bc!»chlu!».sen  hiil.  l  Mos.  14.  20;  sie 
litil  verirret  im  lande,  die  urasle  hat  sie  be- 
«idasacn.  2  Mos.  20,  3;  alles  das  lenige 
50  an  ctiK'in  m  l  i-t .  nniv  ,-mi  >.''l!ii^i'ii 
Ort  U'sclilosüen  vnd  aL^'L-uicsien  sein,  da« 
diue  Wort  Christi  noch  fest  stehen.  ( 1527j. 
fiüi*;  so  niis  dich  gewislich  viel  mehr  an 
fechten  wie  die  vnendliche  vnbegreimiche 
gollheil,  so  allenllialhen  weseiitluli  ist,  vnd 
teilt  rouH,  Irihlich  hesclilossen  vnd  begrilTen 
Werde  in  der  inensclieil  vud  in  der  jung- 
Imien  leihe,  ftekenim'a  oom  heil,  «aera- 
(1544).  il'i^ ;  das  sey  au0  dis  mal  von 
•li'*pm  artikcl  gepredigt,  von  vK<»rni  hcrrn 
Jiie$u  Chrislo,  das  mau  sehe,  wie  darian  be- 


schlossen (etUhaUen)  vnd  begriflen  ist  alle 
vns<  t  Weisheit  vnd  kuost.  «o» ^Aeau CArif to. 

(1533).  Kiij-, 

^)  roncludere,  verschlieszen :  gotl  liats 
alles  beschlossen  voler  dein  vnglauben.  Rom. 
11,  32;  ehe  denn  der  ginub  kam,  waren 
wir  from  vnter  dem  gesett  beschlossen  (GaL 

23  :  vntor  dem  gezctz  vcrwarel  vnd  ver- 
^^llI<»sen).  wie  das  gesell  vnd  euangelium 
zu  unterscheiden.  ( 1 532).  Biiij" ;  sie  {Maria) 
weis  von  keinem  man  vnd  ist  yhr  gantxer 
leib  beschlossen,  aermon  von  dem  aaera- 
mt'ul  di:s  leibc:i  vnd  blutes,  (1526).  Bj'j 
dem  ist  der  hiiiirl  tinrh  hesrhlossen  vn*l  hat 
Christum  nochniehl  ei^nüen.  Eisl.  1,  lO^**; 
spricht  er,  es  scy  nichts ,  denn  wol  andere 
Wege  sind ,  das  Uhristos  durch  beschlossene 
ihdr  kam.  vom  abendmat  Christi.  (152S). 
riij'';  Christus  ist  ihirrh  das  lipschlossen 
grab  on  alle  Verletzung  <ier  Siegel,  so  an  das 
grab  gcdrilcktit,  hcrduich  komen.  Aauspoaf. 
WiUenb.  1545.  aommerlft«il  2*. 

4>  abschtieszen ,  endigen:  das  icli  ynn 
solrhem  glauben  feste  möge  beslclicrt  s'm\ 
mein  ende  besehlicssen.  vom  abenämal 
Christi.  (1528).  Giij*;  damit  sie  bald  retlT 
werden  sur  siralTe  vnd  yhre  bosheit  volenden 
vnd  das  regisler  bescliliessen.  dfr82.  JMalm. 
f  1530),  Hj*;  vnd  das  wir  diese  droy  vers  he- 
schliesseii.  fbcnd.  Diiij*;  vnd  beschlciisl  mit 
tliesen  vvoiion.  eiUdu  ichSne  predigten. 
(1533).  Fiiy«:  wie  a.  Paulus  hernach  be- 
schliessen  wird,  das  15.  cap.  der  ersien 
ep.  s.  Pauli  an  die  Corinlher 

5)  f entsetzen,  bestimmen,  slalucre:  wenn 
golt  ein  mal  etwas  beschicussct,  ao  beüenckt 
crs  nicht  erst  hernach.  Hieb  33,  14;  be- 
schliesset  einen  ral  vnd  werde  nichts  draus. 
\Jes.  S,  10;  vnd  /wnr 'If^  riH-nsrlicn  son  ge- 
iiel  hin,  wie  es  liescliiosscit  ist.  jLuc. 22,22; 
obdiechrislcnliche  kirch  noch  heut  be^chlusz 
vnd  anstcrcleret ,  dass  der  ablasz  mehr  dann 
diewerckdergniigthung  sie  !)liyn  neme,  szo 
vvpre  es  dennnttit  taiiszenlninl  Iic<ser,  das 
kt  yii  ( hristen  mensch  den  ablas  luszell. 
eyti  sermon  von  dem  ablas:  vnd  gnade. 
(1518).  Alf;  also  ists  dazumal  beschloüsen, 
das  der  bapst  sey  vnter  dein  conciliiini  vnd 
nii  lil  vbcr  das  coiiciliiim.  wider  das  bapatum 
iuRom.  (1545J.  Bj*;  denn  wir  beschlossen 


Digitized  by  Google 


BESCHUESZUCH  270  BESCHMIEREN 


haben,  die  zwecn  zu  docloriren.  Burk' 
Hardt  briefxP.  238. 

6)  enUchliessen:  ich  bins  auch  uocb  niclit 
bes^ossen  xu  behalten,  dt  WetU  hr,  Z, 
104;  wie  euer  ganzer  grosser  ernst  sei,  die 
conconlia  anzunehmen  vnd  Sil  fördern  be- 
schlossen seid,  o,  81. 

7)  schlief zen,  folgern,  ichlusz  ziehen: 
slszo  beschliesz  ich,  das  die  christliche  kircbe 
sey  nit  an  yrgend  eyne  statt ,  person  odder 
zeyll  gchafhel.  auff  das  vbirchrisllich  buch 
boeks  Emszers.  (1521).  Kj'';  daraus  wil 
er  beschlossen  habeu ,  das  CbrisUis  mit  dem 
wort  (das  thut)  aufla  brot  essen  deute,  vom 
«»andiMil  CAft'«<l.  (1528).  ej\ 

8)  sich  heschlicszen,  sich  für  elwas  ent- 
scheiden, enlschlieszen :  mich  hab  ich  bc- 
scblussen  es  sey  eiu  fegfewr,  kau  aber  key- 
nen  andemn  alsso  beschltessen.  grund  vnd 
vrtwh.  (1520).  oij'';  aber  hernach  weiter, 
wenn  ich  mich  beschlossen  habe.  d9  Wette 
br.  5,  529. 

Beschiiesilicit ,  fest,  siciter,  gewis:  .si» 
würden  wir  in  der  Christenheit  uichls  ge- 
wisses oder  beschliesziichs  haben.  Jen.  1, 
445*  bei  G  rim  m. 

BcschlicssIIeb,  adv.  zum  schlmz,  schliesz- 
Uch:  hieraus  sollen  wir  du  besdiliesUch 
mercken.  Eisl.  1,  05*. 

Bfichlltt,  Ml.  t)  syUogimue,  fotgerung, 
nach  bcscMicszcn  7  :  dus  ist  nu  der  bescblus 
s.  Pauli  gowcsi,  hal»l  jr  geglrubt . .  .  so 
Jen.  5,  504\ 

2)  staluium,  Verabredung :  so  doch  vnser 
beschlusz  also  gestanden  ist,  dasx  ich  gc- 
schui'i^en  wollt,  so  Ternc  meine  wldderparli 
auch  scli\vie{,'('.  df  IVcff«'  In:  1.  2'M. 

Bcschmflüieu,  icas  bedclieis2en  und  trif 
dieses  eigentlich  und  bildlich  gebraucht, 
den  proel.  kegiegnet  nwr  einmal  in  der  form 
besclimeisz ;  im  pari,  prael.  erscheinen  bei 
L.  beschmeiszot  und  bc<tlitniss(  n ,  doc/i 
ohne  vnterschied  der  bedeutungen. 

{)  verunreinigen,  beschmutzen,  Oesudein. 
ein  corporal  thar  kein  Christen  weih  wasschen, 
vnangesehen,  das  es  sonst  %vol  die  (liegen 
beschmei.<sen  llufrfM).  von  den  srhliixseln. 
(1530).  Jij';  cm  kiiitl  i^lfibcl  cm  kiml  vnd 
erbe  aller  güler  des  valtcrs  vnd  hintleri  iiiciii, 
dasz  es  sich  vnrcin  macht ,  der  matter  aulT 


den  schosz  hnfierl  oder  den  valler  be- 
schmei-^spt  tischr.  S'*';  so  würde  sie  der 
leuflei  weidlich  bescbmeissen.  wamungea»- 
s.  I.  dendeehen.  (1531).  Aiy^;  si«  haben 
sich  beschmiasen  jnn  jrer  Uitgbeit.  mder 
dm  meuchler  zu  Dresen.  (1531).  Df;  o 
du  hast  lengest  die  taulTe  \»'f  !or*'n  vnd  da* 
wcsterhemd  besclimissen  dun  Ii  die  sünde. 
wmderheiHauffe.  (1535).  Kiij'';  wie  fast 
alle  ketzer  solcbs  haben  wOUen  gar  rein 
macheu  vnd  (mit  vrlaub)  gar  bcschmissen. 
Jen.  5,  450;  oii  dn«^  ziirrharmen  ist,  das 
der  icuflel  ynu  die  well  bracht  hat,  das  maa 
den  namen  ifnesler)  ao  beschmeyset  bau 
vber  das  erste  buch  Moee.  (1527).  mj'; 
also  haben  die  Juden  seine  ( CA ritÜ)  gnade  be> 
schmi'vvsel.  ebend.  hh  i'y ,  nlles  was  sie  If^ 
ben  udcr  ikuu  ist  alles  mit  rabiniscben  vu- 
flctigen  auflsetzen  vnd  miüglauben  also  be- 
schmeisst,  das  Mose  nicht  wol  mehr  keodNdi 
bey  jnen  isU  von  den  jüden  md  jren  lügen. 
(1513).  hiij*;  <'ine  beschmisscne  hiaiil. 
ebend.  tiiij'  ;  du  vnzeiliger  klilgling  nut  dei- 
ner beschniissen  klugheit.  von  Jhesu  Christo. 
(1533).  Jiij\ 

2)  mit  böser  krankheil  anstecken:  wer 
3hfr  oms  krauckcn  warlet  niiih  geilzs  vnd 
erbleil  willen ,  vnd  sucht  das  seine  ynn  sol- 
chem wcrck,  da  isls  auch  niclit  wunder,  das 
er  SU  letzt  vergilll  werde  vnd  beschmeist, 
das  er  hinnach  Tare  vnd  auch  sterbe,  ob  man 
für  dem  sterben  fliehen  müge.  ( 1 '.  Bnij'. 

3)  wie  bescheiszen ,  auch  btirUgt:n ,  teu- 
schen:  vnd  gilt  nicht,  das  du  sagest,  der  tut 
mich  geteuscbl,  so  mus  ich  jnen  (ihn)  wider 
bescbmeissen.  Jen.  5,  440;  daraus  sie  be- 
sorgen, dasz  sie  viel  vnirks  werden  des  orH 
beschmeiszen  vnd  groszen  sciiadcn  Ibua.  de 
Wette  br.  3,  528. 

BcMhmCRM,  betrüben:  am  allemeysten 
heschmertzet  vber  dem  wort,  das  er  sagete» 
sie  wurden  seyn  angesichl  nif  melir  sehen. 
var.  zu  opost.  gesch.  2f>,  'SS  nach  der  sepl. 
ausg.  des  n.  lest.  v.  j.  1522. 

icsdiBiereiy  vforan  «cAmteren,  >e- 

schmulzen,  besudeln:  mit  leuITels  kot  Ix- 
seliniirl.  zwo  hochzeit  predigtfii.  '1536). 
(lij'';  das  soy  gesagt  wider  der  ji.i|ii>teii  l«gen- 
leiding  vnd  esels  kuQst,  damit  mc  diesen 
schtfnen  tat  besuddeln  vnd  beschmieren. 


Digitized  by  Google 


BESCUMITZEN 


271 


BESCUBÄlNiii!;» 


ausleg.  der  ep.  vnd  euaHg.  von  oslem  elc. 
<t544).  Riüj*. 

mhd.  licsmSren  und  besmirwen  {Ifen.  2-, 
426),  ahd.  Iiismrr.ui  iGraffV,,  S:M). 

Beschmiticn,  icaa  licM'lniu'i.szen,  wozu  es 
■$ich  verhält  wie  glilzeii  zu  giciszcn,  riUcn 
swreiszen,  »chwilzen  xtischweütteii,  achtitzen 
2u  schlciszcn :  ich  weis  wol,  das  sie  mich  Dlil 
solcliein  r  hom  bcschiuitzcn.  das  1  5.  cap.  der 
ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Cnrinther.  ( 1  534). 
Fiiij*;  «iaiiuii  sni  mir  iiii'iu  herr  Clirislus  vnd 
«eine  liebe  lattflTe  wol  mbeschmilzl  bleiben, 
gleich  wie  die  liebe  sonne  nichl  daiiun  be- 
st'Iiinifzcl  norh  vnrein  wird,  »las  sie  so  scliicr 
scheiuel  aull"  einen  kol  vnd  vnfl;il ,  nh  aulF 
gold.  von  der  heil,  lau/fe.  (Iü35).  Mj'*;  er 
(der  tenfel)  mus  das  liebe  euangelium  vnd 
goues  aamen  mit  seinen  lesterzungen  be- 
scbmitzrn.  ausleg.  der  ep.  vnd  mang,  von 
Ostern  etc.  (1544).  Vviij*;  Adaras  fall  hal 
die  menschliche  nalur  also  far  sehr  bo- 
schmilzt,  verderbt  vnd  vergißt  {vgl.  wther 
beschmeiszl  vnd  verf^ifl).  iischr.  309**. 

ahtl.  pi-^inizzan  {Graff  G,  SM7). 

Beschneiden  i  l>p<;rhiiciien),  bosrlnü'id,  bc- 
scbniyen,  circumcidere,  mhd,  busiiiden  (i/(;it. 
2^  439)»  ahd,  pisnidan  (Graff  6«  842). 

1 )  die  vorhaul  beschneiden :  jr  solt  aber 
die  vorbei ut  nn  owrem  fleiscb  bescimeilen. 
1  Mos.  17,  II;  wo  ein  kneblin  nifhl  wird 
LeschniUcn  au  der  vorbaut  semes  llcischs, 
des  seele  sol  aosgeroUel  werden  aus  seinem 
y<Ack.  17,  14:  vnd  Abraham  war  neun  vnd 
neunzig jar  all,  da  er  die  vorliatil  an  seinem 
fleiscb  bescbneil.  17,  24  n.  oft  in  der 
bibcl. 

2)  die  nVgel ,  die  haare »  den  scbafen  die 

"nolle  beschneiden :  las  jr  das  bar  abscheren 
^nd  jre  neyel  besrbneilen.  5  3fos.  21,  12; 
n  t'i-  Nu  li  (Irr  rncytitinir  fir^rfmvKo .  wie  er 
seyii  lj.»r,  l>artl  odiier  linlt  besciinylie  ye- 
mand  zu  liebe  ynd  dienst»  der  (het  keyn 
«unde.  'autUg.  der  ep.  vnd  euang.  tom 
christag  etc.  (1522).  Zzj'';  deine  zcenc 
<ind  wie  die  lierde  mit  beschaiucn  wolle. 
hohelied  4,  2. 

3;  den  weinstock  beschneiden,  lAnjuilzen: 
wenn  er  wol  geerbeiici,  gelunget,  beschnit- 
ten vnd  geblatcl  wird,  so  gebet  er  daher 
mit  voller  gewalt  vnd  tregl  nicht  allein  viel. 


sondern  auch  küsllichcn  guten  wein,  das 
14.  «nd  15.  cap.  $.  JoAanntf.  (1&38). 

Zz  iij*.    den  weinberg  beschneiden  dagegen 

ist  ihn  einernten:  im  sicbenlen  jar  sol  das 
Luid  seine  pros««e  fi'irr  (fem  licrrn  feiren, 
tiMin  du  dein  feld  niclit  bescen,  noch  deinen 
Weinberg  beschneiten  solt.  3  M09,  25,  4. 

4)  beschneiten  vendumden :  die  kern- 
merrr  vnd  beschniüene  haben  grösser  lust 
vnd  brurnt.  dfnn  .dir  nndwc.    (ischr.  323*. 

Beschneidiing,  f.  circumcisio :  die  Juden 
erktMHiel  nian  an  der  bcschucydung.  ausleg. 
der  ep.  vnd  numg,vcmehristagetc.  (1522J. 
Vyij'';  sie  sprach  aber  blutbreulgam  viDb 
der  beschneidung  willen.  2  Mos.  4,  26; 
Moses  hal  eurli  dnrumb  gegeben  die  be- 
schneituug.  Joh.  7 ,  22  und  öfter  im  n. 
lesi. 

BeMhaclIcll,  dhninnHv  von  beschneiden : 

die  kirche  wird  mitblul  Im -ossen,  beschnei- 
leli ,  forlgepflantzet  vnnd  beraubet.  Utehr» 

251''. 

BenrhöneSy  mhd.  beschienen  [Iten.  2-, 
194),  schmüdten,  unschönes  {unrechtes iver^ 
decken,  verlAeidt^en,  enischnldigen,  reeht^ 

fertigen,  beichönigen:  yhr  bekennet,  das 
ylir  euch  rollet  vnd  empitret  vnd  wollt  solchs 
mit  dem  cnangelio  beschönen.  ermanunge 
zum  friede.  (1525).  Dij'";  wenn  es  aber 
offenbar  ist,  das  es  yederman  weys,  sollen 
wir  es  abereins  helfleit  '1  nicken  vnd  be- 
srii.inen.  vbt  r  das  t'rslc  hurh  .^fm^e.  H  527). 
hmj'';  Adam  will  stell  beseiioneii.  ebend.  Kiij; 
vnd  meinet  damit  sich  zu  bescbüucn.  vorr.L.'s 
ZH  der  sduriffl  von  prieifereAe.  (1528). 
AiiiJ^ 

MtsMwug,  f.  betMnigmtg,  eutsehuldi' 
gung :  wir  mflsson  s<'bier  für  ein  yglu  li  ca- 
pilei  eine  eigne  vorrede  vnd  bcscliünung 
machen,  vber  das  erste  buch  Mose.  { I  527). 
hh  iiij» ;  mit  solchem  schein  vnd  beschttnung. 
von  der  s  i  1/  widder  d.  heil,  geist.  (1  529), 
Dj'':  sin  fiilcii.  iI.k  sie  vnreclit  gelhan  haben, 
aber  weil  sie  keine  bescbünung  haben,  so 
mus  es  geben  vber  den  >'icodemum.  Eist.  2, 
259* 

Bfsdirukcn(beschrencken),mtl«6Jbr<tnJI(e 

umgeben,  schranken  setzen,  1)  sinn- 
lich: müglicb  ists,  das  goll  ein  garten  ge> 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


272 


BESCHULDIGEN 


■nacht  oder  ein  Und  beschreockl  h>b.  «6er 

das  erste  buch  Mose,  (15*27).  liUij**. 

2)  hiidlich :.  <l.i  er  spriflit,  die  gowallt  isl 
iiiciit  zu  ruK  liUüi  tl<  ii  guUcn,  sondern  den 
liii^zcn  wercken,  licscibrenckt  er  aber  ilie 
gewaU.  vonwtUidur  vberlteiL  (1523). 
Diiij*. 

mM.  bcschrenkm  (Ben.  2^.  203).  ahd. 
pi^crcnchan  firaffit.  '»s  'i.  hfrlfuim  t'iurm 
das bein  X'nlenchlagen,  durch  unlerschlagi'n 
des  beines  zu  fall«  bringen,  dann  betrügen, 
kinUrgi^en  iifterhuiipl. 

leadnckfi^  in  tekteekm  selten,  er- 

sehreeken:  vnd  nie  wol  das  cyn  ncrrirliU* 
anszlopung  isl,  s/o  ^Iht  dfx  li  (Im-  t'fftffliiL't'ii 
daunl  lieM'bret'kt  wikIimi.  cuany.  von  den 
isehe»  OHftelstj^en.  (1521)  Bj* ;  die  eiiire]- 
tigen  rruinen  lierUenn  beatchrecken.  bnila 
eene  domini.  (1522).  Eij*. 

BcschreibcBy  nhd.  beaclirfben  {Ben.  2\ 
2(17  >. 

It  srhri'iben,  ah  fassen,  aufzeichnen: 
viitl  Mose  liesclirieh  jren  auszug.  wie  »ic  zo- 
gen nach  dem  befelh  des  herm.  1  Jfoa.  33, 
2:  ein  Volk,  d^ts  niemand  zelen  ntirli  l>o- 
Si-lireilten  kan.  l  kön.  'S,  8;  diejlzl  niil  n<i- 
nien  l»«'srhrielien  sirifl.  I  chron.  5,  1 1  :  vnd 
der  sclireiber  Seinaja  iieschreil»  sie  fiir  dem 
kilaige  vnd  forden  obersten.  25» 6;  dammh 
.vidi  mnn  wissen,  dns  nnr  eyn  en.mgelilini  ist. 
aller  dm  rh  m*'1  .iiKisirl  Im-s«  lirii  lirn.  ausleg. 
der  ep.  vnd  euang.  com  chn'<(a(/.  i1f»22|. 
Aiij''.  diese  bedeulung  gehl  leicht  über  in 
die 

2)  wn  dantetlen,  aeAildem;  sehaffl  each 

;uis  jglicliem  stam  drcy  nienner*  die  durchs 
land  g»'ln'n,  vnd  l»esolireihens  nncli  jrrn  erli- 
leilen.  Jo's.  1  S,  4  ;  ahn  picngfn  die  uienner 
hm  und  durt  lizngen  «las  and  vnd  iicschric- 
bens  aufl*  einem  hrieve.  16.  9 ;  hie  Lucas 
den  widderzog  Pauli  beselireilit.  zwue  ser- 
mnn.  fir)2r)  .  riiij'';  .uiffs  Icizio  ist  anril 
Ine  lii'sclini'ln'ii  il,i>*  l.iii'l  SixIimii  vnti  <Jo- 
oiorra.  vber  das  erste  buch  Muse,  i  1527). 
kj*;  desgleichen  wird  nu  hieniit  auch  »ein 
reich  beschrieben ,  was  vnd  wie  es  gclhan 
sey.  rfcr  1 1  n.  11530).  CiÜj*';  in  (Um- 

Ii.  vt  lirdVi  ;s|  ktMii  Imch,  in  vvclchcm  so  Iciii 
viid  eigentlich  hcsrhriebcn  isl  das  jniesler- 


Üiunib  des  herm  Christi,  als  die  epislel 

zun  flebreorn.  <*«ejlr.  73*. 

Beschreiber,  m.  verfasset  {vgl.  beschrei- 
ben 1 ) :  ich  liab  erlernet  allein  denen  bucher, 
die  die  heiligen  schriin  heissen,  die  ehre  zu 
thun,  das  ich  fesliglicli  gtewbei  keiner  der 
selben  Iieschreiber  habe  yhe  geirret*  gnäi 
rnd  vrsach.  (l')20).  aiiij''. 

Beschreibing,  /.  descriplio,  danlelUng: , 
die  beschrcibung  von  des  menschen  gcburL 
vber  das  erste  budi  Mose.  ( 1 527 ).  Sj" ;  sind 
gar  gewallige  wori  vnd  beschreibungeD  set- 
ner anpst.  Fisl.  2.  34\ 

BeüebrHCU,  u  icmhd.  beschrien  l  ü^eM.  2^ 
214)  zwischen  starker  und  schwacher  form 
schwmkend. 

1)  pracltimare,  verkündigen:  abtr  Iiie 
war  nicm  iiid,  der  newigkeil  beschreicn  oiIiIim 
auch  anzeigen  kiind.  vemianw^  an  die 
geistlichen.  (1530).  Ciiij''. 

2)  beschreien»  aiiaacAireieii,  versdmien: 
sie  lioren.4z  gar  gern,  .so  du  dich  dyszer  Int 
rlniiiii«Jt.  Mid  den  srliwiu  licmi  hcrlzen  er^rer- 
licU  Insi.  auiV  ibs  sie  die  ganlzen  lere  iiuigen 
ergerlich  vnd  schcdlicli  beschreycn.  eyn  Ire» 
torwutnung  sieh  ttu  verhüten  fw  üx^rel^, 
(1522).  Bvj";  wir  armen  sunder  müssen 
besclirvcn  wpri!»'».  das  wir  Christum  sehen- 
den Mid  li  vli  iii  mit  imsenn  glauben  vwl 
leren,  d4s  (ihrisliis  leib  yni  abendmal  sef. 
das  diese  wert  Christi  noc/b  fest  aictoi. 
( I  527).  hiiij'';  {diejudeu)  mustcn  auch  ynn 
aller  weit  im  hl  .ind.  i  s  bescliryen  sein,  denn 
das  sio  yhr  ^'ull  \oil;is<en  hrtte.  der  pro- 
phel  Sitcharja.  (^1  52b).  Jinj"  ;  goU  voser 
valer  gebe,  das  diese  swo  sermon  die  Aronea 
wol  trösten  vndslercken,  vnd  die  i>.ij>i>ien 
recht  wol  beschreicn  vnd  in  nlle  srh.imle  für 
golt  vnd  (Um  wi  Ii  hnngen.  Jen.  b,  323'. 

3)  besclireien  =»  anschreien.  M'erfcer 
die  redensart:  ein  woUT  beschreyl  den  ao- 
dern  nit.  die  sieben  pusspsatm,  (1517). 
Ciiij".  • 

Beschreiten,  cm  prml  lirschreiten,  be- 
steigen: &o  mUsle  kein  edelnian  kein  pferd 
beschreiten,  xwohoehzeit predigten.  (1536). 
OjV 

mhd.  hoMdirlion  {Ben.  2*,  218),  tgL 

II  n  ti  p  (  Z'-ii-^rhr.  5,  425. 

Bcüciluidigen  ^bcschuhügen) ,  accusare. 


Digitized  by  Google 


B£SCUCTZEN  273  '  BESCHWOREN 


anklagen,  zeihen:  wer  wil  die  ausserweleten 
ifitiU»  beschaldig«a  ?  BSm»  8.  33 ;  vnd  die 

li(i1ii'n|inester  besclittldigelen  jn  li;iri.  Marc. 
15,  3  ;  vnH  finfle  an  «lern  nicnschvn  Her  saohe 
keine,  der  jr  jii  lieschttldigel.  Luc.  '2'.i,  14; 
«las  ieh  loicli  heule  für  dir  venuilvvorlcii  sul, 
«lle«  des  ich  von  den  jaden  bescboldiget 
wenle.  apo$t.  gesch.  26,  2  ;  das  geselz  be- 
solitildtgct  mich,  ich  lial»  di-  ^rl^l  ilri<  nicht 
f;i  ilian.  irie  das  geseU  vnd  euangelium  tu 
icUeiden.  (ld^2j.  Bj'';  das  %\i£  (die  Juden) 
betchaldigi  gcweit.  ids  bellen  sie  wasser 
vnd  brttan  vei^fltet  .  .  .  von  ien  jüden  vnd 
jren  lügen.  (1513).  diiij". 

Besrhütien  ( lieschtitzon),  srhulz gewähren, 
vertheiäiyen :  wer  >u-h  «her  an  11' den  hcrrn 
▼erlesset,  wird  hesebflUt  spr.  29,  25;  de- 
nen ,  so  das  jinU-iiilnim  rollicti  hesrhiKzet 
lialinn.  2  .tfncc.  2.  22;  vnnd  cnihu-li'  alliio 
tniiz  alltMi  den,  the  disz  lesierlich,  v(irdaiii|it, 
kelzencii  huchleou  geinachl  oder  hcschiilzun 
«'Allen,  von  dem  bapittm  m  Jlome.  ( 1 520). 
Cij'';  wie  ich  deyu  vnsohuhl  szo  vleyssig 
hahe  hcschiilzl  \vid<'r  deyncii  schendler  Syl- 
iieslrum ,  mn^  evii  ij^fn  fifi-  *lt;r  es  ü^ziH, 
vhirittissig  vorslehcii.  tymcudüi  ieff  an  bapst 
Uo  X.  (1520).  Aij'>. 

Bctcfcwmi,  belmten,  MätUgen,  mhä, 
beswaeren  (Iten.  2-,  813). 

I  )  die  be$chwerende  suche  bleibt  häufig 
unau^gedrückl:  las  vns  nicbl  allc^jehen,  das 
wir  dich  nicht  beschweren.  2  Sam,  1 3,  25 ; 
die  vorigen  landpflegcr  hallen  das  volek  he« 
Schweröl.  Neh.  5 ,  15;  vnd  lasse  tltc  gp- 
Tneine  nirlii  lM'»rhwprnt  werden.  1  Tim. 
16;  konimeiti  izu  mir  aüc,  die  yr  bccngstigel 
vnd  bmhwerel  seyl,  ich  wil  euch  erqnicken. 
ümtxteg.  deut$tk  det  v.u.  ( 1 5 1 8 1.  Ciij^ 
e.  f.  g.  müssen  licdencken,  wo  sie  soh'he 
rollengeisler  w(lrd<*n  zulassen  vnd  leiden, 
.  •  •  würden  »ie  jrc  gewissen  grewiich  be- 
schweren. Widder  eOUdu  roUeiif  eitler. 
(1532).  Bilj*. 

2)  mU  ^enitfv  der  sache :  das  also  e.  k.  f. 
gn.  vnd  iWo  vnivcrsitftt  seinelhalhen  der  hun- 
üert  gülden  nicht  beschwerel  werden,  de 
WhU  br.  5,  387. 

3)  mti  praepotUionm:  auch  bab  ich  ge- 
höret die  wehklage  der  kindcr  Israel,  welche 
die  EgyiiUT  mit  fii'Un^n  beschweren.  2  Mo«. 

I>iXTS,  W&rterbucli. 


6,  <j ;  hütet  euch,  das  cwre  herlzen  nicht  Le« 
schwerel  werden  nil  Jreswn  vnd  saufen. 
!mr.2],ZA;  alle  lind  vnd  siedle  mit  zinsen 

beschwerel  vnd  ousgcwurhrrt  sind,  von 
kauffshandhtng  rnd  tcucher.  (1524  ).  Aiij*; 
.illen  denen,  die  durchs  gcselz  bej»chwercl, 
todlet  vnd  gnadg\Tig  worden  sejnd.  auf 
das  vbirchmtUek  kueh  boefcs  Aneim. 
(1521).  Fj\ 

4}  sich  hescli weren ,  .v/r/t  ireigem:  be- 
schwere dich  nicht,  die  krancken  zu  bc> 
suchen.  Sir.  7,  39;  er  Simon  N.,  der  sieh 
doch  on  mein  bewilligunge  beschweret  stt 
eti«li  ziil)('gf'l)pn.  Jen.  5,  50S";  nii  lio- 
«irliwiTct  Sich  der  mensch  solchs  zu  uehmen. 
de  WeUe  br.  H,  91. 

icMhwerlich^  lätUg:  fnd  da  ich  bey 
euch  war  gegenwirlig  vnd  mangel  halle, 
war  iili  iiicrnnnd  hpsrhwfrlich.  2  Cor.  11, 
i) ;  l.ij,'  vnd  naclit  erbeilcn  wir.  das  wir  nie- 
mand vnter  euch  bcscliwerlic  Ii  weren.  l 
Tkes.  %  9 ;  bilte  derbatben  gar  freundlicb, 
wo  es  nicht  beschwerlich  ist,  woUel  mich 
treulich  l»eraten.  de  Welte  br.  3,  11. 

Beschwernis j  /.  molesiia:  wilt  du  im  ge- 
setigt  vnd  erquicket  werden,  so  erkenne  dei- 
nen jamer,  deine  besehwemisse.  £lfl.  1, 406*.  * 

Beichwemg,  last,  ^«inle:  es  gefeit  dem 
heiligen  geisle  vnd  uns,  euch  keine  hesrliwe- 
rung  fTiehr  autf  zu  lehren,  apost.  gesch.  I  5, 
2S;  dicaiulern  ariu-kei.  so  leiidichebescliwu- 
runge  anzeigen,  . .  sind  ia  auch  billich  vnd 
recht,  emanimjjre  s%m  fmde,  (1525).  Bf; 
auen,  dus  ist,  mühe  vnd  heschwerunz.  der 
prnphel  Sacharja.  (1528).  Sj'';  weil  es  ihm 
grosse  heschwurung  ist,  sem  weih  vnd  kmd- 
lin  so  plOUUdi  XU  beschicken,  de  WHte  hr. 
4,  552. 

Bcsckweslem,  sich,  sich  verheirathen : 
es  ist  auch  froy,  sich  zu  heschwe^lern  oder 
ohne  dieseilieii  zu  leben,  de  W^eUebr.  d,  139. 

Beschwören,  heiL»  «odi  beschweren  ge» 
sehrUben,  in  EwHfaeKer  bedemtm^, 

1 )  ad/urare,  i^eerare.  zu  eidlicher  be- 
iheuerung  auffordern:  vnd  (der  pnc«(er) 
sol  das  weih  beschweren  vnd  zu  jr  ^agen, 
bat  kein  man  dich  beschlaflen.  4  Jtfo«.5, 10 ; 
vnd  da  die  menner  Israel  iial  waren  dessel* 
beu  tags,  beschwur  Saul  das  voick.  1  Sam. 
14,  24;  ich  beschwere  dich  bey  dem  leben- 

35 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


BESUÜWURER     '  274 


BESEN 


digen  goU,  das  du  vns  sagesl,  ob  da  seiest 

Christus,  der  son  goUos?  Matth.  26,  63; 
ich  l)«"-i  livverf  Ptich  lici  i1<mii  hcrrii,  das  jr 
dic<ic  cjusiel  lesen  hasel  allen  heiligen  brü- 
dcrn.  l  Thess,  5,  27. 

2)  iiiMiNfare,  besaubem^  hannen:  vnddie 
egyplischni  leuberer  thelcn  auch  also  mit 
jri  in  Ijo^clnvpren.  2  Siot.  7,  II;  das  sie 
nicht  hüre  die  slitnmc  des  zeuhercrs,  des 
Leschwerers,  der  wol  beschweren  kan.  ps. 
58,  6;  also  auch  besittel  er  vaterweileu 
einen  menscfaien,  vnd  lessl  sich  wider  durch 
beschweren  vnd  «;pgen  vericchen.  das  14. 
rnd  1  r>.  lap.  $.  Jolmnuis.  f  1 538).  Rj' ;  exor- 
cisla  hies,  der  de»  leuird  beschwercl  für  der 
tauHe.  von  der  vnndtelmesge,  (1534).  Oiy*. 

NiAd.  beswern  ilien.  2-,  772),  oM.  pi- 

Sii^'f  i  Mi.  |ii-ii''f  r  .iii  \(iraffG,  S94). 

Beschwörer  (hesciiwerer),  m.  zauberer: 
die  stimme  des  beschwerers.  ps.  58,  6  ;  das 
nit  erfonden  werde  ynn  dyr  eyn  beschweerer. 
auüzhy.  der  ep.  vnd  euangm  vomehristag. 
(1522^  rriiij":  dio  licsrhwerer,  die  das  filie 
vnd  leutl  segen.  ebetiü.  Üfiiij*.  —  voc.  inrip. 
teut.  ante  tat.  cvij*  hcschwercr  exorcisla, 
eotijurator. 

Besebea»  tu  der  nähe,  genau  sehen,  de- 
trachten. 

1)  Icule  liL-soIicn  :  Sani  alicr  saiullo  holen 
Dauid  zu  besehen.  1  Sam.  19.  lö;  nicister, 
ich  bitte  dich,  besibe  doch  meioeii  söhn. 
Lne.  9,  3S;  da  '/n^nj^  di>r  künig  hinein,  die 
j.'e<l»*  711  besehen.  Matth.  22,  11.  —  ciiu'ii 
liesehcij  sli'hl  oft  auch  für  ihn  besuchen : 
\nd  Ahasja  kam  Inn  ah  zu  besehen  Juraiu. 
2  küu.  8.  29;  da  er  aber  vierzig  jar  alt 
ward,  gedacht  er,  zu  besehen  seine  brüder. 
apnsi.  f/.'it/i.  7,  23;  vns  widonmih  zie- 
hen villi  viisere  brüdi  r  In-selien.  15,  30.  — 
sich  Lesulicn  =  mit  einander  fechten.  tUe 
kräfie  gegenseitig  durch  gefeeht  prüfen: 
koni  her.las  vns  mit einanderboschen.  2kön. 
1 1,  S;  vnd  sie  besahen  sich  mit  einander. 
14,  11. 

2)  Sachen  besclien:  da  hnh  Lot  seine 
äugen  auflTvnd  besähe  die  gantzc  gegend  am 
Joid  III.  I  Ifoa.  13,  10;  also  zog  Joseph  aus, 

das  laiiil  Kgyplen  zu  besehen.  II,  if);  vnd 
(Simson)  trat  ans  dem  wfge.  das  i  r  das  ass 
des  leweas  besehe,  rieht.  Ii,  H',  kam  Maria 


Magdalena  vnd  die  ander  Maria,  das  grab  zn 

besehen.  Matth.  28.  1  ;  vnd  er  besähe  alles. 
5/arr.  t  I.  11;  aber  die  ii|ioslol  vnd  die  d- 
le>len  kamen  zusamen,  diese  rede  zu  besehen, 
opoal.  geith,  1 5,  6 ;  so  wil  ich  den  Ecolam- 
pad  auch  hiemil  faren  lassen  vnd  allein  noch 
das  Stücke  zur  letze  besehen,  vom  ahendmtU 
Chrisu  i  irrjSi.  siij'-.  Immmi  ürhi  l,csclien, 
genau  ansehen,  betrachten :  weiiu  nians  heim 
liecht  besihet,  so  sinds  doch  nicht  anders 
denn  solche  leule.  «on  Jheen  Chrieto.  { 1 533). 
ÜiijV 

3)  besehen,  zusehen,  auskundschaften : 
jr  seid  kernen  zu  besehen,  wn  das  bind  oflea 
ist.  1  Mos.  42,  12;  da  schickt  Judas  kund- 
scbalTer  hin  vnd  lies  besehen,  wie  starck  die 
feinde  wercn,  vnd  wie  sie  legen.  1  Macc. 
5,  38 ;  darnarh  Iiosilie,  wie  du  den  spliller 
aus  deines  bruders  auge  ziehest.  Slatth.  7, 
5;  ich  habe  ihm  verbeiszen,  wo  crsichuollie 
lassen  ftvundlich  weisen,  . .  wollte  ich  be- 
sehen, ob  ich  iliii)  (  in  geleit  erwerben mocht. 
de  iVette  br.  2,  629. 

mhd.  besehen  (Ben.  2-,  275)  .  ahd.  |»i- 
seban  {üraff  6,  goüi.  bisaihvan. 

■ca«ll,  ad«.  heiieUe:  die  rinder  tralten 
bescil  aus.  2  Sam.  G.  6 ;  vnd  legis  beseit 
im  hause.  2  kön.  5,  24  ;  vnd  ihcion  j»  be- 
seit. apost.  gesch.  5,  6;  die  altt  ii  inusscii 
bcscyt  ihan  werden,  von  beider  gestalt. 
(1522).  Bilif.  «.beiseil. 

Bescits,  adv.  dasselbe  mit  genitivischm 
s :  >nd  fiircl  sie  hrseit';  .lulT einen  bohfii  borg. 
Mallh.  17,  l;  va<l  das  schweisiiuli  nicht 
bey  die  leinen  geleget,  sondern  bescils  eiiiäjc- 
wiekell  an  einen  sondern  ort.  JoJW  20.  7 ; 
vnd  entwichen  beseits.    afoet.  gesch,  26^ 

31.  bcis«:its. 

Beseligen,  heuabcn,  seynen :  du  wolllisl 
dirszcü  ^'.  yneili-lich  ansehen  und  mit  rech- 
tem glawben  ym  geysl  beseligen,  das  tauff- 
buclUin  verdeutscht,  i  1  523).  a  iij' . 

von  scli^',  mhd.  saolic  ,  ahzuleilt  n,  nicht 
r«M  seidt".  vgl.  ftrimm  wtb.  l,  1013,  wo 
behauptet  wird,  L.  gebrauche  das  worl  nicht. 

Bcsei,  m.  bei  L.  nmsh  hescm,  mhd.  b9- 
semc,  bt'sme  {Ben.  1.  lOS),  sAd,  bCsamo 
\Graff  3,  217),  Werkzeug  zum  kehren  .  vud 
wil  SIC  Ulli  ciirern  hesem  des  verderben»  ke- 
rcn.  Jes.  14,  23;  so  hndel  ers  niil  besemen 


üigitized  by.Gqtlgie 


BESESSEN 


275 


UESITZ 


gekerct.  Luc.  11,  25.  do€^  auch  schon  hc- 
spn:  tlie  boszen  tcufli>l<  liiirfn,  thc  anfT  luick 
vriil  bcszcii  rcyUen.    auslry.  der  ep,  vnd 
euang.  vom  christag.  (I522j.  ITTiiij". 
locMei»  pari,  wn  besilieii, 

1)  in  aclirbedetUmi^  iOvM  <i£t  angeses- 
sen, begütert:  oder  einen  taglöner,  der  nir- 
gend hesfsüeu  isl.  Sir.  37,  14;  personen, 
welche  niehl  hcuslich  bescs!»eii,  vnd  doch 
vnsere  pfarreclite  sich  mit  freuen  vnd  ge- 
brauchen. Jen.  2,  266''  bei  Grimm. 

2)  häufiger  passivisch ,  in  hrsic  genom- 
men, zumal  vom  teufel  oder  bönen  geistern : 
da  brachlcn  .sie  zu  jtu  einen  nicnscheii ,  der 
war  «tumm  vnd  besesien.  Matth,  9,  30; 
wenn  sie  nicht  gar  besessen  vnd  rasend  wc- 
rcM.  *>o  wnnlcn  sie  sich  fifi  %veiiig  «jchcnu'ii. 
warnunge  an    s.  l.  deudschen. 

Fiij";  es  war  in  jrer  schule  ein  mensch  be- 
sessen mit  einem  vnsaubem  getst.  Marc, 
l,  23;  vnd  ab  er  aus  dem  schifTlrat,  iielf 
jm  als  liald  entgegen  aus  den  grebcrn  ein  be- 
sessen mfnsch.  5,  2;  da«!  sind  nicht  wort 
eines  besessenen.  Joh.  10,21;  die  vnsau- 
bem geister  füren  aus  vielen  besessenen. 
apost,  geteh.  8,  7 ;  mil  ninmenschUchcm 
hnrimtii  vnd  Ireuel  besessen,  «om  abendmal 
Chrhil    (  1  r>'>S).  n  ij^ 

BcäcLzeu,  mhä.  besetzen  {Ben.  2-,  352. 
353 1,  tfM.  pisextan  (Grafj^e,  299;,  goih. 
bisaijan,  occupare : 

a\  «las  sind  die  drey  söiio  Nn.ili,  von  df- 
nen  ist  alles  land  besetzt.  1  Mos.  9,  19; 
der  künig  aber  besetzt  die  sledte  inSamaria. 
2fcffir.  17,  24;  vnd  besatzten  die  feslungen 
auffdeu  beiigen.  Jud,  4,  3. 

6)  vnd  jl»eselzt  sir  (die  bürg)  mit  einem 
gottlosen  haufleu.  1  Macc.  1,36;  vnd  be- 
setzen die  stedle  hin  vnd  iicr  mit  elteslcn. 
3^.  f ,  5 ;  alle  weit  mil  bullen  von  Rom  be- 
setzen, von  dembaftHmMuRome.  (1520«. 
Oij  :  mit  allt'ii  laslern  beselit.  äeudteh  ea' 
techi s in ifs    '  1  ')29).  Xij». 

BciiiciiUgeUj  invisere,  besehen,  in  augen- 
«eftetN  neAmen:  der  gesand  war,  die  schalt- 
kiiii, nur  XU  besichtigen.  2  Macc.  5,  18; 
iidch  der  zal  der  vierzig  Ingen  ,  so  die  kund- 
schaffer  hatten  zu  hrn  la  zu  besichtigen  das 
laud.  wider  die  saübalher.  (1538).  Cii]"; 
die  mtthle  xu  besichtigen,  de  Wette  br.  3« 


95  ;  vnd  auch  weyttcr  nichts  newes  gedruckt 
ndih  r  ff  yl  ;:'<'!i;ilii  werde,  es  scy  dann  zuuor 
diücli  gcierte  |)iTsnn  ...  licsichtiget  vnd  zu- 
gelassen, originalbr.  r.  j.  1523  im  archiv 
XU  fVefmar,  0  pag.  74.  FP.  2.  —  •«  6We- 
fen  £.  MHien»  welche  in  die  1528  von  L. 
herausgegebene  srfn-ift  „von  er  Lenhard 
Keiser"  aufgenommen  wurden  begegnet  ei' 
nigemal  besichteii  /ui  hcsichligco ,  doch  nie 
bei  L,  aeibtl. 

Bciichtignng,  f.  itupwUo:  solche  hesich- 
tigung  mochte  also  geschehen.  Jen,  3, 
184'. 

Besiegeln  (besigeln),  versiegeln,  mhd.  bc- 
sigelen  (Jlen.  2^270).  ahd.  pisigilan  (Graff 
6,  145):  Christus  kam  aus  seinem  grabe  auch 
diinli  luv-^ifrclicn  stein,  das  diese  wortChrieli 
iiorh  feil  stilten.  (1527).  giiij''. 

Besingen^  euieu  ludloii  besijigcu,  ihn  un- 
ter gesang  bettaUen:  wie  man  bey  vns  be- 
ItMilct  vnd  besinget  die  todten.  randgl,  XM 
Matth.  9,  23  :  dahin  audi  gelit'irf ,  was  die 
Christen  bisher  vnd  noch  Ihun  an  ikii  Ici- 
clioü  vnd  grebcru,  das  man  sie  herrhch  ircgt, 
achmOckt,  besinget,  vorr.  xu  den  begri^it^ 
gesängen  v.  j.  1542.  ITaeJk^rfia^e  I 
kirchenl.  802. 

mhd.  besingen  (Ben.  2-, 

Besinnen j  worüber  nachdenken,  u6er- 
legen, 

1 )  trantitiv :  vnd  wenn  matis  gründlich 
besinnet ,  so  sind  aus  den  historien  vnd  ge- 
schichten  fast  alle  rechte,  ktinst,  guter  rath, 
w.iruuiig,  dicwcn  .  .  .  als  aus  einem  leben- 
digen brunnen  gequollen.  Jen,  6.  567*. 

2)  refl.  in  dem  aber  Petrus  sich  besinnet 
vlii  r  dem  gesiebte.  apo.?(.  geseh.  10,  19; 
vnd  kan  sich  nicht  bcsymieii,  das  er  nicht 
herr,  sondern  feind  sey.  von  heimlichen  t  nd 
ge9t«len  briefen.  (1529).  Biiij";  ich  bitte 
aber  gar  deroflltgllcb  vnd  frenndlich,  wölket 
euch  bas  besynnen.  erMamcnfe  xnm  friede. 
(1525i.  nj\ 

mhd.  besuiucn  [Ben.  2-,  308). 

Bcalli,  m.  posseeeiOt  besitMung:  gegen 
abend  vnd  mittag  wird  sein  besitz  {nd.bibel: 
besytlinge)  sein.  5  Mos.  33,  23. 

mhd.  (fn/tir  ho^P/,  (lien.  2^,  338),  ahd. 
jiisc/,  [Graff  ti,  3ü3j,  was  üUer-nhd.  noch 
in  der  form  beseaz,  bescs  (jk.  b,  hat  itxolleintx 

85* 


Digitized  by  Google 


BESITZEN 


276 


BESOiXDERS 


flcs  Mcnclicti'^  (f,i>if'!lM>.i  In  I»c«cs,  regi- 
sler  ü6er  einnähme  u.  au,-i(jabe  der  Capelle 
zu  W^ehrÜMUien  v.j.  \:>20)  forldauerie, 

■ctltievy  in  besilz  nehmen,  einnehmen, 
inne  haben. 

!  I  mit  sachHchem  objecl :  gotl,  iler  himH 
viiil  Killen  he^iUl.  1  Mos.  14,  III;  das  ich 
dir  clis  bnd  su  kesiUcn  gebe.  15,7;  alle 
titobteri  die  erbteil  bcsitteo.  4  Mo9»  36*  8 ; 
goll  wini  Zion  heliren  vnd  dio  siedle  Juda 
ItawtMT,  das  man  dasellis  wonpvud  sie  bo«!i7<». 
ps.  »iy,3(>;  wer  aiiir  niicli  irawel,  wir«!  das 
land  erben  vnd  meinen  heiligen  bcrg  bcsiueu. 
Jet.  57,  t3;  ein  jeder  be$a$  seinen  Wein- 
berg vnd  aeinen  garten  mit  frieden.  1  Macc. 
14,  12;  sie  werden  be^^ilzen  w.is'^'rrcii  iM' 
garten,  francn  vntl  iit-liciifniwen.  rerleynny 
des  alcorau.  { 1042«.  Hij'  ;  also  das  er  Uiut- 
gern  vnd  deudsche  Und  wol  zausen  mag, 
aber  iiiclii  rügclii-h  besiUcn.  etil«  Aeerprt- 
ditji  fl52S).  Cif. 

2)  dus  object  ist  der  mensch,  der  be~ 
tiUendeein  daemon:  also  isl  auch  der  salhaii. 
wenn  er  einen  menschen  besiUet.  ItaeAr. 
58' ;  die  seinen^  die  er  g.ir  besessen  bat»  flcb- 
lel  er  gar  iiiclil  an.  rher  f/a.?  erste  buch  Hfnse. 
(1527).  Kij'';  solche  leuii" Mild  Hill  vit'Ucliock 
leufelu  besessen,  hausposl.  Jhena  {\'ob[ij. 
U.  3^  meJ^r  beUpieie  $.  unter  besesaen. 

mhd.  besitzen  {Ben.  2-,  332 /f,)* 
pisi^m  iftrnß'  G,  2S'i  ,  golh.  bi>itan. 

Bcsitxer^  fn.  possessor:  d.T^IiatisJaon!»  sol 
seine  besilzer  hesilzcii.  Übadja.  l  7  ;  das 
aio  der  besilzer  stirbt,  das  leben  frey  Wid- 
der heym  sterbe,  an  den  ^rittiicheu  adel. 
(verm.  ausg.  1520).  Unij'':  tu  vtiiilierwind- 
hcliein  schaden  vnd  nuchteii  seines  Herrn 
oddet  besilzcrs.  t  on  heiuUichen  vnd  geslo- 
fen  brieffen.  1 1529  h  Itj*'. 

BetMlWm,  f-  possessio,  besilzlhum  :  mhd. 
lK'<;ilz«in.v'o  (//ch.  2-,  J^34):  ii  li  \\\\  dir  das 
land  geben  zu  ewiger  iHMiziiPi:.  1  i}fns.  17, 
8 ;  so  sull  jr  denn  wider  kereti  zu  ewr  be- 
sitziing.  5  kwt,  3,  20;  foddere  von  uiyr, 
szo  will  i(-li  dyr  ^'•>]k>ii,  die  heyden  Izu  eyncm 
erbe  vnnd  die  t  ud  der  cnlcn  Izn  doyncr  be- 
sitziinL'  trnr.  zu  ps.  2.  bf.  auszleg.  der  ep. 
tnd  mang,  vom  chriafag  elc,  (1522).  Onj^* 

ici«14M,  S4ild  geben :  der  sold  vnd  pro- 
nant,  damit  er  sein  beer  vnd  kriegsuolek  be- 


soldet vnd  speiscu  eermanwi^  zwn  aoera- 

ment.  (1537).  Hij*. 

Beseldnngj  f.  sald,  salarium:  uu  zeigl 
er  vtts  an,  das,  ob  er  wol  zunor  vom  capilel 

ein  besoldung  gehabt,  so  ist  im  doch  diesel- 
big  aiisz  hasz  des  heiligen  euangelij  abge- 
kündigt. Burkhardl  brieftc.HS;  eindreissig 
gUldtiU  zur  besoldung  zulegen.  Eisl.  1,501*'. 

iei#Bier»  aeti  dem  M.  jh,  att^relendea 
adj.,  bei  t.  in  folgenden  bed/euUingen : 

1)  abgesondert:  vnd  verwarten  diese 
steine  an  einein  besondern  ort.  l  Jlacc.  4, 46. 

2)  als  eigenthümlich  von  anderem  sUh 
abicheidenä:  vnd  der  herr  wird  ein  beson- 
ders thun.  2  Mos.  9,  4 ;  wenn  jemand  dein 
iM-rrn  ein  besonder  ptdiilide  thut.  3  Mos. 
27,  2;  es  war  nit  eyne  beszondere  esel- 
lyiie,  die  draulT  crtzogen  werc.  aussleg.  der 
ep.  vnd  euang.  4e$  advenU.  (1522).  Elj^ 

3)  tor  anderem  herconuhebend,  rorztif- 
lich ,  amgezeirhnet :  das  nun  wol  gn  ^flrn 
mag,  wie  gar  einen  besiuulcrn  angenldick 
gol  auil'  die  selbe  kircbcn  habe,  vnlerrichl 
auff  etUth  arüekel.  (15l9j.  Aiij";  dasas 
vber  tische  d.  Ilenriui^  K  ine  ein  barfusser» 
den  sie  fifr  «'iiicii  -'n  iern  man  hielten* 
die  l:l.>'i"e  an((corl    (153;<).  Cj**. 

Besuuderlirb,  adt\  tHsbesondere,  corzüg- 
Heh,  mM.  bcsundorliefae  <0«n.  2>,  742):  es 
ist,  golt  lob.  so  ferne  komen,  das  man  mein 
nit  Iii  besonderlich  darlT  (öedar/"i.  das  ander 
Icil  u  idderd.  h/ml.  prapheten.  >  1525).  Aij''. 

Besondern,  ade.  praecipue,  besundrrs, 
tomekmlieh:  czum  dritten  ist  eyn  weyb  ge- 
scIialTen  dein  man  zu  einem  geselligen  hidiTeo 
in  nlli'ii  dingen,  besondoi  n  kiiider  zu  brinj^en. 
eyu  scnuon  vnii  demelicheu  .s(iui(l.l  \  520  i.Aij*. 

Besonders,  adr.  besonder  mU  geniUti- 
aeftem,  adrerbiatUchem  s ,  tete  aebon  mM- 
sunders  neben  siindcr,  seursum,  sitiijuluiim, 
sigillalim,  allein :  sihe  das  voick  wird  beson- 
ders woncn.  1  3fns.  23.  9;  die  konige  aber 
die  komen  waren,  hielten  im  fehle  besonder*. 
1  cbf Ott.  20,  9 ;  da  Irtten  zu  jm  seine  jtto- 
ger  besonders.  Jfallft.  17.  19;  bs&et  vns 
besonders  in  eine  wfl'^le  jichrn.  Marc.  6, 
31:  ich  bcspracli  niicli  inil  jiicn  vber  dem 
euaiigeho,  das  ich  predige  vnlcr  den  beiden^ 
besonders  aber  mit  denen ,  die  das  ansehen 
hatten.  GaL  2,  2. 


Digitized  by  Google 


BESONNEN 


277 


BESSEB 


BeMBiea.  bedächtig.  par(.  v.  hcsinnon: 
wo  irli  liisi  geh;<t>l scii[n.ichbrit'U'e  zu  stlirei- 
ben,  wero  ich  wol  so  besouuen  gewest,  nichls 
voD  ni«iaeiD  sehreiben  e.  k.  f.  g.  lausen  an- 
zuieigen.  a»  dm  kutfintM  su  Branden- 
^rg.  (1528).  Aij';  wer  k«n  denckeii,  das 
von  piiu  besonnon  iriiin  mag  gesagt  werden, 
das  bie  Ecolampnd  sagl.  tont  abendmal 
ChnttL  (152S).  qiij**. 

Bcttfg,  f,  buwrgnü :  wo  ylire  banuher- 
tzigkeil  warde  feyleti  vnd  meine  besorg  alzu 
war  werden,  so  were  ich  enlsi  IiiiMigt. 
originalbr.  im  yes.  archiv  zu  Weimar,  ü 
pag.  143.  E£E.  9.  {ä9  WetU  hr,  b,  72.) 

BfMffgra^  mhd,  besorgen  {Ben.  2^  47 1 ). 
ahd.  iiisorg^n  {Gruff  6»  277),  in  dopfitUer 
bedeulu»<i 

1 )  actU  haben  auf  eltcas ,  sorge  tragen 
ßr  elusa* :  aber  es  würde  sich  selbs  woll 
lernen ,  wenn  sie  {die  /urslen)  yhren  ampl 
narh  yhr  vnierthanen  warllen  fud  besorgen 

sollten,  dns  <rnr  m.tnrlicr  lieber  tantz.  iagel, 
rennen  viaul  i^pieicii  naiste  nach  bleyben. 
von  weUUcher  vb^rkeit.  (1523j.  Fj''. 

2)  häufiger  eorge,  angeium  eiwae  IniUfen, 
befürchten. 

a)  inlrausifir :  it  ft  liesorg,  Kranckreich, 
Deutsschcn  vnd  Vcncdigc  haben  atilT  sich  selb 
bawet.  an  den  christlichen  adel.  (152Ü). 
Aüj^;  ich  besorge,  das  meynem  radl  wenig 
folgen  werden,  ordenung  eynet  gemeynen 
kastens.  (!5*2r. i.  Aij'':  er  besorpci  ,  fr 
morbls  rii«  !il  >o  ii  tden.  wider  die  Aiilino- 
mer.  (I53i>j.  Anj'';  zu  besorgen  ist,  es  sey 
des  endlchrisis  spiel  oilder  sein  nebster  ?or- 
lanfn.  an  den  christüehen  adcL  (1520). 
Biij'';  isl  doch  zu  besorgen,  die  scyen  norli 
nicht  so  fern  enlgrol>et.  widder  die  hym- 
lischtn  Propheten.  (  I525j.  Biiij" ;  wir  dan- 
eben dir  Herr  da  goU  Israel,  das  es  nicht  ge- 
schehen ist,  wie  wir  besoiiglen*  Tob. 
8,  17. 

b)  reflexiv,  einmal  mit  dat.:  vnd  besorge 
luir  >bcl,  es  werde  jm  auch  also  gelingen, 
iler  1 1 7.  ptalm.  (1 530).  AijS  sonal  «berall 
mit  acc. ;  beszorgc  mich ,  sao  diszeui  mittel 
nic  bl  Tolgc  geschieht  .  .  .  szo  wirt  das  ding 
aller  «  rst  recht  eraussz  f;«rpn.  originalbr.  v. 
J.  1  r>  l  U  auf  der  bibliolhek  zu  Guiha  cod. 
dkarl.  379  fot,  2;  ich  besorge  mich  aber, 


(l.is  ich  den  jüden  niucbl  vliergeben  werden. 
Jir.  38,  10;  so  darlTcstu  dich  nicl)(  besor- 
gen, das  er  dicii  tudie.  Sir.Q,  18;  besorgen 
sie  sich  keines  Schadens.  wmsA.  14.  2U ;  vnd 
besorgen  sich  Air  abgüllerey.  das  »chone 
confitemini.  ( 1 530 ).  Niiij'' ;  wir  sind  die  bei- 
den ,  die  sich  für  vnsenu  fleisch  vnd  ge- 
dancken  nicht  besorgen  <lUr(ren.  teider  die 
AnUnomer.  (1539).  Ciij\ 

BcMrgiig»  f.  beeargme:  solchs  wil  ich 
jtzt  aus  besorgung  zur  warnung  fjjsn^t  ha- 
ben, ein  brieff  an  die  xu  Franckfort  an 
Heyn.  (1533).  Biiif. 

Bespticheln,  mit  speichel  beendein:  be» 
sprichell  vnd  beeilen,  totder  das  bapeinm 
zu  Rom.  (1545).  I»]  . 

Besprechen ,  sicii ,  colloqni.  sich  unter" 
reden  mit  einem  ^  namentlich  berathend: 
besprich  dich  nil  den  verstendigeo.  Sir.  9, 
22;  als  er  sich  mit  jm  besproeben  hatle, 
gieng  er  hin  ein.  apofl.  gesch.  10,  27;  da 
bpsprruti  nIiIi  Frstiis  mit  dem  rat.  25,  12; 
vnd  besfiracii  iiiu  b  mit  juen  vber  detu  euan- 
gelio.  Gai.  2,  2. 

mhdL  besprechen  (Ben.  2^  528),  akd.  pi- 
s|)rl<rhan  {Graff  6,  876). 

Re«prengcn,  auf  etwas  springen  mm  hm, 
bespritzen,  benetzen:  on  das  sie  sleyu  uid 
holiz  kÜUDeu  besprengen  vnd  bercucberii. 
tnder  den  foUdk  genannten  gegeUidten 
stand.  (1522).  Bj";  viid  soll  das  blul  auir 
'!*Mn  altar  nenien  vnd  sn!lMi1>>  viul  S;\von  vnd 
.seine  kleider,  seine  süuc  vml  jrc  kloider  be- 
sprengen. 2  Mos.  29,  21;  ein  reiner  man 
sol  isopen  nemen  vnd  ins  waaser  tuncken 
vnd  die  hiltten  besprengen. vnd  alle  gerete. 
4  Mos.  19.  !S;  ich  habe  mein  lat^er  mit 
myrren,  alocs  \  nd  cinnamen  besprenget,  spr. 
7,  1 7  ;  also  wird  er  viel  beiden  besprengen. 
Jee,  52,  15. 

mhd.  besprengen  (Ben.  2-,  545). 

Bcsprc ngan^ ,  f.  aspersio :  zur  bespren- 
giing  des  bliiis  .Iliosii  Christi.  1  Pet.  1,2; 
jr  seid  kouien  zu  dem  blut  vnd  der  besprcn- 
gunge.  Hebr.  12,  24. 

Bcsprilien  (besfirUlzen),  aepergere:  vnd 
{liesz)  die  cleplianicn  tnil  roten  wein  vnd 
maulbeersafll  bespi  iit/.en.  1  Macc.  6,  34. 

Besser^  der  übliche  comparativ  de$  be^ 
griffes  gut,  mAd.  bester  {Ben.  l,  94.  95.) 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


BESSER 


278 


BESSERLICH 


aM.  be;iro,  pe^ro  (<?r4i/f  3,  220),  gotk. 

hatiza.  der  verlorne  positiv  dieser  nr- 
sprfinglich  nur  adjertivischen  sifigtrung 
würde  im  yolh.  Lais»  tfelaulel  haben,  welches 
mil  iomkr.  bliad  in  bhadr»  fröhUeh^  giüek^ 
lieh,  tortOglich  stimmte  (tgL  PoU  elym^. 
forschungen  I.  24  5). 

/.  besser  als  ad  je  cliv. 

1)  aUribuliv:  <iti  hast  eine  bessere  imm- 
hecisi^eit  hernach  geihan,  denn  vorhin. 
AMfft  3i  10;  dein  goU  mache  S^lonio  einen 
bessern  namen,  denn  dein  namr  ist.  1  ln'in. 
1,  47;  ich  wil  dir  einen  bessi'iii  \vi;irilu>rg 
dafilr  geben.  21.2;  ich  kans  nicht  ioben, 
das  jr  nicht  auff  heuer  weise,  sondern  auff 
erger  weise  zukamen  kompl.  1  Cer.ll»  17; 
nn  nitt  r  Ii;it  er  ein  besser  ampt  rrlangel. 
Hebr.  6,6;  eine  bessfro  liofl'nuiig.  7,  10: 
besser  opflcr.  23;  (eheUute)  yhren  kin- 
deni  keyn  besser  werck  vnd  nutz  schaffen 
mugen,  dan  das  sie  yhre  kinder  wol  aulT- 
izyhen.  eyn  sermon  «Ott  dem  dicken  stttndt. 
(1520'.  Aiif. 

2)  praedicativ :  ich  bin  aicUl  besser  ilenn 
meine  veler.  1  kSn.  19,  4;  meincslu  du 
seiest  besser  denn  die  siad  ffo?  Nah.  3. 
8  ;  jr  seid  ItPSHrr.  drnn  viel  .s|iorlingf.  Maüh. 
10,  31  ;  gelinrsom  ist  besser  denn  Ojdlcrii, 
vnd  auflmercken  besser,  denn  das  fett  von 
widern.  1  5am.  15,  22;  sind  nicht  die 
Wasser  Amana  vnd  Pharphar  zu  Damascon 
besser,  denn  all«'  w.isser  in  Israel.  2  hiln. 
5,  12;  weislini  isi  besser  denn  peilen, 
spr.  8,11;  ein  anner  ist  besser  denn  ein 
lOgener.  19,  22. 

dl  unpersönlich,  es  ist  besser, 
ai  mil  folgendem  inf.  {doch  ohne  zu): 
es  i'^t  besser  firn  Iirren  belegen,  dem  die 
jungen  gcratibi  smd,  denn  eini  narren  in  sei- 
ner oarrheil.  «pr.  17,  12;  e;«  ist  besser  im 
winokel  auff  dem  dache  sitzen,  denn  bey  etm 
zcnckischcn  weihe  in  einem  hause  beysanien. 
25,  24;  es  isl  besser  sterben,  denn  belleln. 
Sir.  40,  29;  es  isl  besser  freien,  denn 
brunst  leiden.  1  Cor,  7,  9. 

b}  mit  naehfolgendmtatt:  es  hl  besser, 
ich  iiiaehc  ylini  eyne  nasen  wie  ich  kan. 
das  ander  teyl  icidder  d.  hyml.  pmpheten. 
(1525J.  Giij**;  Laban  anlworlel,  es  isl  bes- 
ser, ich  gebe  dir  sie,  denn  einem  andem. 


1  Jfoa.  29,  1 9 ;  is(s  nicht  besser ,  wir  sie* 
lien  wider  in  Ep'vfden?  4  Mus.  14,  3;  c» 
i»l  besser ,  das  sich  der  vnweise  verkrieche, 
denn  der  weise.  Sir.  20,  33 ;  es  were  besser, 
das  alle  bischoff  ermordet  worden,  denn  das 
oytie  seele  verterbcn  soll,  wider  den 
fatcshgenantteng^ftUiehen  tiand,  (1522). 
Aiiij''. 

4 ;  mir  isl  besser,  expedil  mihi :  isl  dirs 
besser,  das  dn  in  des  einigen  mans  bans 

priester  seiest,  oder  vnler  einem  ganlicu 
st.irn  vnd  pesrhlcchl  in  Israel?  rieht.  18, 
Ib;  es  v^ere  mir  besser,  das  ieli  norli  da 
were.  2  Sam.  14,  32;  ists  nu  nichl  bcssvr 
dem  menschen,  essen  vnd  trincken  vnd  seine 
seele  guter  dinge  sein  in  seiner  erbcitf 
pred.  2,  2  1 

5)  besser  werden:  su  erquiekt  suh  Snul 
vnd  ward  besser  mil  jm.  1  Sam.  2;^; 
berr  schlelll  er,  so  wirds  besser  mit  jm. 
Joh.  II,  12. 

//.  der  adverbiale  comp,  fatttel  bei  f.. 
zwar  für  gewöhnlich  norh  l>;is/  i.<.  d.,,duch 
ersciteini  hin  und  wieder  auch  schon  besser 
alt  adverb:  vill  sicherer  vnnd  besserer 
{hier  besser  aU  positiv  gefaszt)  thel  der, 
der  lauler  vmb  goftis  willen  '^vhv,  i/u  dorn 
gebewe  «.  Petri.  eyn  sermon  vom  itblasz 
vnd  gnade.  (151 8 1.  Aiij* ;  der  Zwingel  ist 
erger  denn  der  Ecotampad  lautet  besser,  denn 
also,  Zwingel  i<i  <;rger  denn  Ecolampad.  coai 
abendmal  ('hl isti.  (1528).  mij";  können 
sie  es  aber  uiobt  besser  machen,  so  ihu  man 
den  misbrnuch  abe.  ton  den  schlOsieln. 
(1530).  Jiij";  das  ers  ja  nicht  besser 
mache,  denn  Daoid.  <fer  lOl.pto/m.  (1534). 
Gij";  ausser  WiHeuiberg  weisz  man  nllf« 
besser,  wedei  wii  selbst  in  der  Stadl,  de 
Wette  br.  4,  035. 

tesserer^  m.,  mhd.  bei^s^eraere  (Ben.  1, 
95):  dn  wirst  ein  schülzer  vnd  besserer  im 
lande  sein,  rnndyl.  zu  Jes.  58,  12. 

üfMcrlich,  nüizlich.  zur  besserung  die* 
nend:  alle  peynn,  la  alles,  was  gott  aufliegt, 
ist  besserlich  vnd  tiutreglich  den  Christen, 
ej^  «ermon  von  dem  tMoiM  vnd  gnade. 
(1518).  Aij'';  (die  brüderhäuser)  weder 
dein  pfnrrherr  nneb  dem  kirchspiel  *«  li:)d- 
licli,  sondern  fast  nützlich  vnd  bes:>eiiich 
sind,  de  WcUe  br,  4,  334 ;  wie  es  dem  ar- 


Digitized  by  Goog^i 


279* 


BESTÄ.NÜlü 


men  volck  leidlicli  vnd  besserlich  y.  Jen. 
3,  162*;  0  wie  soll  es  so  gar  ein  feine, 
bcssarliclic,  vncrgcrlidie  lere  si  iii,  wenn  ilte 
ißiite  lernlcn,  das  sie  neben  liein  glauben 
aticb  tturcli  werck  froin  inücliteu  werden, 
dfii  andMeff  vtm  MmeUehen.  (1530). 
Gij*. 

Bessern,  besser  machen,  ausbessern,  ver- 
öt's.sern  ,  mhd.  beij^ern  (Ifrn.  1,  1)5),  ahd. 
pe^irun  (tiraff.  '6,  223),  in  meinfacher  an- 
mndung. 

t)  den  weg.  ein  llic»i  ,  ein  heus,  die  sUdt 

c\c.  hessern:  der  die  hieken  verzeiinel  vnd 
die  uegc  besscri.  Jes.  5S,  12;  desgleichen 
>vii  ich  mein  brawtlior,  das  jr  mir  zu  ver- 
drie»  mil  sieinen  gern  verderbet  hellet »  wi« 
der  von  euch  gebessert  haben.  Burkhardt 
brifftr.  101  ;  dauon  sollen  sie  bessern,  was 
bawffllig  isl  am  liause  des  berrn.  2  kön.  1  2, 
5;  schepfTe  dir  weisser ,  denn  du  wirsl  be- 
legen werden ,  bessere  deine  festen.  Hab, 
3»  14;  kinder  zeugen  vnd  slad  bessern, 
machet  ein  ewig  gedcchtnis.  Sir.  40,  19; 
solche  lasier  tiiehi  gHiftssel  noch  gebessert, 
soodern  geslerckl  werden,  warnunge  an  s. 
Ldgudteken.  (1531).  Eiiij''. 

2)  einen  bessern  t  nu  ist  niemand  sso  ner- 
risch  auszgenummen  der  bapsl  vnd  seine 
.«rfiineirlilfT)  der  do  hnll,  das  jiblogung  nddcr 
n.icidassung  der  slrall"  yemand  bessere,  szon- 
deran  auOlegung  der  straff  mag  wol  yemand 
bessern,  grund  vnd  vrta^,  (1520).  iiiij"*; 
das  wissen  blesel  anfT,  aber  ilic  liebe  bessert. 
I  Cor.  S,  !  ;  tr.niiiei  (l.ini.it  b,  th«  jr  die  ge- 
meine bessert.  14,  12;  du  daucksagesl  wol 
fein,  aber  der  antta*  wird  nicht  dauon  ge- 
bessert. 14.  17. 

3)  gebessert  werden,  jumri,  proßcere, 
mi  dem  gen.:  was  sind  wirs  gebessert»  so 
wir  ju  auruilen.  £f<o6  21,  15. 

4)  sich  bessern :  wer  weise  ist,  der  httret 
zn  vnd  bessert  sich.  *pr.  1,  5;  du  plagest 
sie,  aber  sie  hessern  sich  nicht.  Jer.  5,3; 
dn  fieng  er  an  die  siedle  zu  schellen,  in  wel- 
chen am  meisleu  seiner  ihalcn  geseheben  wa- 
ren, vnd  hatten  sich  doch  nicht  gebesüerl. 
Mauh.  11,  20;  bessert  ench  odder  thut 
liussze.  au$zleg,  der  ep.  vnd  euang.  des 
adnents.  f  l  522i.  CCiij'*:  iclt  wil  ein  iar 
oider  achlzehcn  ym  saussc  leben  vnd  dar- 


nach mich  bessern,  der  11 2.i>iafm.  (1526). 
dvij\  einmal  auch  noch  mit  dem  gen,:  nu 

halte  ich  bereit  den  c.ile("lii>mnm  geleret.  des 
sich  viel  itMite  gebessert  hallen.  Jen.  1 ,  5* 
G  r  1  m  )H. 

Icstenls»  n.  emendafio.  eorrecito:  ynn 

gnler  holTnung  des  bcszernisz.  eynsendhrieff 
an  bap^l  Leo  X.  (1  520).  .\iiij*. 

Besserung  (pesserungi,  f.  dasselbe :  mhd. 
bc;(;erunge  {Den.  1,  95;,  ahd.  pes^irunga 
{Graff^,  224):  vnd  die  erbeiter  erbeiten 
das  die  besserung  im  werck  (die  reitaufa- 
lion  des  (empcls)  zunam.  2  chron.  21,  13; 
wollün  .iiit  h  nil  der  kirrlien  pesnerung  lü^di- 
ficaltoi  suchen,  eyn  sermon  ton  dem  hoch- 
wirdigen  eoerament,  (1519).  l>j'';  su  nutz 
vnd  besserunge  der  Christenheit,  der  pro- 
phet  Sacharja.  (lo2S).  Aüij*;  vnge.Tela  ub 
besseriin':  odder  ergerung  <Irnn>  fidget.  rer- 
mauung  an  die  geuUichen.  (1530).  Jij*; 
es  mus  sich  alles  an  Christo  Stessen ,  etliche 
zur  besserung,  etliche  zur  ergerung.  randgl, 
zu  Matth.  21,  44  ;  was  zurbesserung  vuleirn- 
an<lei  diencl.  Hörn.  11,  19;  aber  das  alles 
geschieht,  meine  liebsten,  euch  zurbesse- 
rung. 2  Cor.  12,  19.  m  diesen  «ntf  andern 
sletlen  de*  n.  iesL  ist  besserung  ühereetxung 
von  olxodofirj  {vulg.  aedific^tio),  in 
u-Arher  bedeuiang  dat  voort  auch  ahd,  vor- 
kommt. 

Bestand,  m.  besleAen,  /brlbestand,  dauer: 
constantia  das  heissl  bestand.  Jen,  6,<  343*; 

wenn  mans  recht  ansihei,  so  isis  nichts  denn 
ein  narren  oder  kinil'-r  h  ol/,  der  keinen  he- 
i>l<uid  hat.  das  11.  rnä  \b.cap.  s.  Johan- 
nis. (153S).  Eej';  aber  mit  den  kindem 
der  ebebrecher  hals  keinen  beslsnd.  var.  zu 
tceish.  SaL  3,  16;  es  wird  seiner  speise 
nichts  vherbleiben,  dartmib  wir  l  ^oin  gut 
leben  keiueii  bestand  haben.  iUob  20,  21  ; 
gleich  wie  ein  zimmerman,  wenn  er  ein 
newes  haus  bawet,  nicht  weiter  denkt,  denn 
das  ers  also  mäche ,  das  CS  einen  bestand 
habe.  2  ^facc.  2,  30. 

BestÄttdig  (beslendig),  mhd,  bcsleudic 
{Ben.  2-,  591),  was  bestand  hat. 

1)  etdbilit^  durahUUf  dauerhaft:  dem 
wil  ich  ein  bestendig  haus  bawen,  das  er 
fnr  meinem  gesalliten  uiiiulele  tmerdar.  1 
5am.  2,  35 ;   vnd  der  siuel  Dauid  wird  be- 


Digitized  by  Google 


BESTÄMDIGLICH 


280 


BESTATIGEX 


stcndig  sein  für  ilem  herrn  ewiglich.  1  kSn. ' 
2  t  4S;  vnd  suchet  einen  klugen  meisler 
dazu,  der  ein  bild  fertige,  das  boslendig  sp\  .  ' 
J??.  40,  20;  er  (gott)  tV\t'  fw  iue,  bcslcndigc, 
wesende  vod  nymer  wamielliuregercchlickeil 
selb  ist.  die  nebm  jpUMiptalm,  (1517). 
DS**;  verheidsen  vnd  verkeuflen  recht  vnd 
redlidieinsbeslendigen  ewigen  kauHsjhr  vigi- 
lieovodscehnessen.  rfer  1 17.p5a/in.f  1 530). 
Fj**;  ein  be&lendige.  laiigwirige,  IterUliche 
freu4le.*aii<po«f.  mumb, (1545).  M.  2l\ 

2)  mehr  «lAflra«!»  jreioj«»  Wcfter,  fueer- 
lätsig:  vnd  solchen  dunckci  so  hoch  ntiff- 
mulzen ,  iii'  ld^  I"'w|('|i(1i;.mms  .niilJ  er- 
den gehört,  das  ander  icyl  uidäer  d,  hyml. 
prophelen.  (1525).  Ciij";  gewisse  betlcn- 
dige  auslegunge.  an  die  radhemt  tiiler 
ttedte  deutsches  lands  etc.  (1521).  Ciij**; 
n»M"  ilif  Itltrcn  vvil  gcwaltiglich  slürtzen,  der 
Ullis  an  dersi'lliigcn  slat  gar  oflenllichc  ge- 
wisse vnd  bestendige  narlieit  stellen,  vom 
abendmat  ChrisH.  (1528).  bij«;  wer  mir 
dos  ein  bcslendig  cxcni|)«>I  bringet ,  dem  wU 
ich  nioineii  1ki1>  geben,  ebend.  nij**. 

3)  beslündig  ron  personen,  Ireu,  beharr- 
lich: sey  beslendig  in  deinem  wort  vnd 
bleibe  bei  einertey  rede.  Sir.  5»  12;  da  fie- 
len viel  vühi  volck  Israel  zu  jneii,  ;i!ier  Mala- 
fliias  vnd  seine  söne  blieben  beslendig.  l 
Macc.  2,  IG;  sie  blieben  aber  bestendig  in 
der  aposieln  lere  vnd  in  der  gemeiuscbafli 
vnd  im  brotbreclien  vnd  im  gebet,  apoif. 
gesch.  2,  42. 

1)  ijf'sländig  —  geständig:  ob  ich  mei- 
ner Uüchcr  beslendig  {Jen.  I,  502'  steht 
gcsleiidig)  oder  widerrufen  wolle. 

de  Wette  hr,  \»  e02. 

BestandigUch  (bcslendiglieh ,  beslendig- 
licliPiit,  ade.  \)  rrintinuo.  d'int'ynrJ:  xm? 
isl  ein  recliler  fastnachlsriiin,  das  sich  etnor 
rumen  Ihar,  es  sey  yhm  bUebcnn  beslcndig- 
licht  das  er  noch  nie  gehabt  hat.  vtm  dem 
bapstum  zu  Rome.  <  1  Fj*;  mit  einem 

ritterlic  lioii  festen  glauben  bestendiglichen 
fei'hleii.  Jen.  I,  255*;  so  wil  nu  Moses  sa- 
gen, las  sie  einsitzen  vnd  im  lande  eiuwur- 
tzeln  vnd  bestendiglich  dasselbige  einnemen. 
Eisl.  1,  36G^ 

2)  ßrmiter:  denn  er  vberwand  die  jüdcn 
bestendigiicb.  aposl.  gesch.  18,  28 ;   so  ist 


Zwingel  sdiuldig»  das  er  seinen  verstand  vnd 

lexl  gewis  mache  vnd  bcslendiglieh  beweise. 
vom  abendmal  Christi.  (1528).  bij*;  wer 
kiui  eine  Iflgen  {^pwis  vnd  bcslendiglieh 
stralTen,  der  nielit  ilie  widderwerlige  warheil 
kan  aultbringenT  ebend.  b^j^ 

lestänkem  (bestencfceni),^oel(»re  rep/ere  ; 
woli  vr  vieleichl  gern,  das  it  iiirlit  ;ill»Mne 
fnr  antiprn  so  scbeiisslich  stiinckc,  sondi'rn 
auch  andere  btblichc  fürslen  heslenckern. 
wider  Hont  Wäret,  (1541).  Nij*;  wieviel 
mehr  ««olle  s.  Antonius  mit  seinen  mttncheu 
nicht  solche  Ordnung  gntlcs  mit  seiner  ncwon 
V  iid  eignen  hedi^keil  heslenckert  haben,  von 
den  concilijs  vnd  kirchen.  (1539).  Gj**;  das 
milgl  jr  denen  anzeigen,  die  vjeleicbt  der 
Sienckcfeld  {Sehwenkfeld}  wider  mieh  be- 
slenckert  vnd  heschmeisst.  kurt:  bekentnis 
vom  heil,  sacrament.  (1544).  Üiij''.  — bei 
Log  au  bestänken. 

lestitigei  (besiettgen,  besictiigen).  1) 
firmare,  confirmare,  fest  und  bettäindig 
machen»  mhd.  besletigen  {Ben.  2-,  611), 
älter-nhd.  daneben  noch  hcsl.lieu  [mhd.  be- 
slxlen,  ahd.  |)i$tätenj,  doch  nicht  mehr  bei 
L. :  wie  die  schrilH  sonst  auch  (iflegt  zu  re- 
den, als  von  Ittfnig  Salomn»  das  vnler  jm  das 
reich  isl  bestetigl  oder  fest  vnd  beslendig 
worden,  confirmatum  vcl  consolidatum .  das 
es  nicht  wanckel  noch  schlotlcrl.  der  65. 
psalm.  (1534).  Gj' ;  denn  er  belle  dein  reich 
besleligel  vber Israel  fbr  vnd  für.  1  Sam.  IB, 
13;  vnd  ich  wil  seinen  stuel  besletigen 
ewiplicli.  1  chron.  18,  12;  nho  wnrd  Epli- 
rons  a«  ker  Abraham  zum  eigen  gut  besleli- 
gel. 1  Mos.  23,  17 ;  der  herr  wird  das  haus 
der  hofferltgen  lubrechen,  vnd  die  grenize 
der  widwen  besletigen.  spr.  15,  25;  vnd 
iijeinen  cid  bestetigen,  den  ioli  deinem 
vater  Abraham  geschworen  habe,  l  JIoü.  26, 
3;  zu  besletigen  die  vcrheissung  den  vetern 
geschehen  (in  den  ertten  amegg.  dee  n.  teeL. 
zu  befestigen  die  verbcrssung).  Rom.  15,8; 
dysf'r  briefl  mit  Christi  wuii't'  n  ^oll»t  -vor- 
siglel  vnd  durch  seinen  tndhcsitii^»;!.  ausleg. 
deutsch  des  v.  u.  (1518).  Giij'  ;  üinnU  hat 
er  ntl  die  slrafTauffgehaben ,  siondemn  be- 
steltigcll.  wider  den  falstih genannten  geystt. 
stand.  (1522).  Aiij^:  wo  er  (der  bapstt 
sie  {die  heil,  schriß)  nicht  bcsletigt  belle. 


Digitized  by  Goog 


BESTÄTIGER 


281 


BESTEHEN 


so  würde  sie  nidits  gelten,  von  den  schiüs- 
«in.  (tSBOj.  Biiij'';  wi«  wol  4cr  tdb  nna- 
kanff  HU  i$t  besleUgel  als  eyn  cimlicber  kaufT 
vnd  zugelassener  handel.  vonkaMffdumäkMg 

vnd  iPucher.  (1524).  Gliij^ 

2)  besleügen  —  bestaUen,  begraben:  als 
ibaderdlelewt  fturbvBd  berluib  bwletigct 
wird,  wie  iiiebs  eim  kttni{r«geb(irl.£if  1 1.42 1*. 

mhd.  besUilegen  (Ben.  2^,  604),  bei  Al- 
berus  diel.  S'nj" :  jwUingerehoslMm,  be- 
steUigcii  und  polUnclura  i.  curatio  funerii 
4ie  beiteiiigung. 

BMtifiger  I  bestellter),  m.  emfnbalor: 
ein  zeuge,  besteUg^,  vberhelOer  alle  der 
lügen,  vom  Schern  hamphoran.  (1543h  Fi]''. 

iestäligang  (besteügung),  /.  confirmaUo: 
«s  »t  am  tag ,  das  durcb  biscbofT  vnd  prie- 
eter  besteügnng  nur  ein  vnnvU  gewalt  vnd 
gell  gesucht  Wirt,  t  on  dem  bapsIwmMitBome. 
(1  520'.  Aiij'':  <!fs  kt'i^or-  fMioca  bestetigiing. 
von  dm  couctltjs  rnd  ktrchen.  (1539).  Qüj^ 

EctttaUea  ii>esiaieii),  nefelire:  mein  kind 
wenn  einer  slirbl,  so  beweine  |n,  vnd  kbge 
jn,  als  sey  dir  gros  leid  geschdi«!»  vnd  ver- 
hülle seinen  leib  gebürlicher  weise .  vnd  bc- 
slate  jn  ehrlich  zum  grabe.  Str.  38,  Iti; 
vnd  liessen  sie  ehdich  zur  erden  bestatten. 
2  Jfaee.  4.  49. 

mAd.  bestaten  {Ben,  2^  603). 

Brs1e  ,  oniimuü  ,  dem  inmji.  |ip«<or  f'>.iv7i 
zunt'Kf  Gehender  guperlaliv,  mhd.  bc4/,islc, 
mil  ausgeworfnem  Z  beste,  ahd.  pczistO| 
§olh.  batisU. 

1)  thuslu  des  (die  fürbitte)  mit  Ocysz,  so 
bisz  (liei)  gcwisz,  d)i  bist  der  l>f>'^tf^!i  slreyior 
^nil  hcrtzog  eyner.  von  den  gullen  tvercken. 
{\b20).  Iliiij^;  neroel  von  dcslandes  besten 
fruchten.  1  Mas.  43,  11;  las  sie  am  besten 
ort  des  lands  wonen.  47,  6;  der  könig 
S.iiomo  hes  nia<  Ii  n  n\c'\  htindcrt  schilde  vom 
besten  f^nlde.  1  kun.  10,  IG;  vnd  seltigel 
dich  Ulli  dein  hesleu  wetzen,  ps.  147,  14; 
wur  wttUen  ms  mit  dem  beslen  wein  vnd 
salben  fUllen.  WMih,  2,  7  ;  fur  dir  lu  rr  ist 
mfiiii  be«;ter  sammat  vrul  pülilen  stück  erger 
denn  kein  ba(ler]iim|)c.  hampoU,  WiUenb. 
1545.  winlerlheil  13^. 

2)  das  beste;  danimb  acht  iebs  für  dt 
lieste,  dos  w  yr  solche  oygcn  frenihde  prie» 
stcrschafft  hynfurt  nit  prtesler  heyssen. 

Dom,  WActarbadk 


eynuidderspruch.  (1521).  Aiiij';  weswird 
sein  alles  was  das  beste  ist  in  Israel.  1  Sam, 

9,  20.  das  beste  thnn,  reden,  soeben:  ein 

bund  slro  hat  da  müssen  das  beste  Ibun. 
hausposi.  WiUenb.  1  5  4  5.  winthertheil  1 Q* ; 
so  koin  uu  mit  vus,  so  wdleii  wir  das  beste  bey 
dir  Üum.  4  ITm.  10,  29 ;  prttüeatil  was  das 
beste  SU  thun  aey.  RSm,  2,  18;  vnd  Jo> 
nalhan  redet  das  beste  von  Dauid.  1  Sam, 
19,  4  ;  vvor  d.is  bosic  rnr  sacb«  redet,  von 
dem  redet  luan  widerunib  das  beste.  Sir.  6, 
5 ;  ^  ich  wfl  deio  bestes  suchen,  p».  122, 
9;  sucht  der  stad  bestes.  Jer.  29,  7;  ich 
wil  auch  gerne  dem  künigc  gehorsam  seyn, 
ylini  (lioiifTi,  sein  besio«  vucben  \nd  foddem. 
vier  it  oilitche  psalnun.  { 1 52ü).  Cliij^ 

3)  BUm  besten,  am  besten,  aufs  beste: 
wir  wissen  aber,  das  denen,  die  gott  lieben, 
alle  dinge  zum  besten  dienen.  Rom.  8,  28 ; 
alles  zum  beslen  kercn.  Jen.  8,  383'';  alle 
ding  zum  besten  auslegen,  epislel  s.  Petri 
gepredigt.  (I523j.  Sij";  die  sacken  zum 
besten  foddem.  ie  Wette  hr,  5,  55 ;  —  wie 
viel  er  mir  zu  Epheso  gedienet  hat,  weis- 
scstu  am  besten.  2  Tim.  1  ,  18;  —  wie 
auch  du  auü'i^  beste  wcisscst.  aposl.  gesch. 
25, 10  ;  der  gcist  seih  vcrtril  vns  aufls  beste. 
RSm,  8,  26;  auffs  beste  ausstreichen,  «on 
der  heil,  tauffe.  (I535j.  Aij". 

Bestecken,  mhd.  bestecken  (fien. 2'.  626), 
1)  Irans.,  woran  stecken:  lieber  rnmauist, 
szo  wil  ich  dich  mil  meyen  bestecken,  von 
dem  5ap«fiMi  SU  llome.  (1520).  Eiiij*. 

2)  intransitiv,  stecken  bleiben .  ein  meuse- 
fiill,  d.nin  rr  besteckt  vnd  gefangen  wird, 
•  tiauspost.  Jhena  1559.  330*;  da  ein  jrc- 
sandlerim  anfang  seiner  rede  erschrack  vnd  i>e- 
stacbl,  also  das  er  still  schwi^.  Uetkr.  840^ 
Bestehen^  nM  beslen.  bc$ün  (Ben*  2*, 
57  0  ff.),  ahd.  h\-,  pist^n,  nicht  zusammen-' 
gezogen  bi-,  pislaiUan  iGrnffV»,  üü2i,  (ptth. 
bislandan ,  mit  intransitiver  und  transiUver 
beäeutung. 

1.  intransitives  bestehen,  «leAen,  ftefceii 
bleiben,  stand  halten,  au^dnufm,  beharren. 

1 )  vnd  also  bald  bestund  jr  der  blulgaog. 
Luc.  8,  44. 

2)  hat  das  voick  von  Israel  rangen  be- 
atmen on  solchen  vnibg,  wie  soll  das  cbri* 
stenvolck  nit  mögen  audi  szouiel  thun?  an 

36 


Digitized  by 


B£$TEU£M 


282 


B£$T£U£N 


äen  christlichen  adel.  (1520).  Mi]**;  aber 
HU  wird  deiD  reich  nicht  bestehen.  1  5ain. 

13,  14;  der  golllosen  hUlte  wird  nicht  be<- 
slehcn.  Iliob  S,  22;  il^r  t'rttllos  ist  ^^if^ 
weller,  d.is  vbor  hin  yelicl  vnd  nicljl  mel^r 
ist,  der  gerechte  alier  beziehet  ewiglich,  spr. 
10,  25;  antehlege  bestehen,  wenn  man  sie 
mit  rat  (tirel.  20»  18;  aufT  das  sein  Inind 
gehalleD  würde  vnd  bestünde.  Ezech.  1 7, 
1-1  :  nber  der  feste  grtind  fjottes  bcslchct. 
2  Jim.  2,  19;  aber  es  bestellt  uit  ybr  ding. 
Muleg.  dmr  ep.  vnd  euang»  vmn  Atittag  ete, 
(1622).  oyj^ 

3)  diebogcnsehUlzen  sollen  nicbl  bestehen. 
Arnos  2,  15;  wer  kan  wieder  die  kinder 
Enak  bestehen?  5  lUos.  9,  2;  ziehet  an  den 
hämisch  gottes,  das  jr  bestehen  kUnd  gegen 
die  listigen  anlauffdesteufels.  Bphei.  6,  11; 
Widder  solch  tcglich  reytzen  vnd  geylen  zu 
bestehen,  vberdat erste  tntchMote,  {lh21). 
kkiiij'. 

4)  mit  schänden  bestehen»  aus  einem 
hampf.  einer  prüfung  mit  tehM^ien  Aervw^ 
gehen:  weil  er  nu  fttlel»  das  er  zu  Woiwbs 

so  mit  schänden  bestund  . ..  hat  er  synt  der 
7Pit  her  mit  viel  buchern  wi.tih  nimb  ehre 
erlangen  wollen,  diekleine  anlvcori.  (1533). 
Gj** ;  es  werden  mit  schänden  bestehen,  die 
da  gute  gam  wircken.  /««.  19»  9;  mebie 
feiiidin  wirds  sehen  müssen  vnd  mit  aller 
schände  l)c«;lehen.  Micha  1 .  10;  i!er  mond 
wird  sicii  sclienien  vnd  di«  sonne  mit  schän- 
den bestehen.  Jes,  24,  23. 

5)  anf  etwas  botehen»  worauf  feststehen, 
dflftarren:  aber  Heliodorus  bestund  auA  dem 

befelh  (h  >  königs.  2  JUacc.  3,  13;  aulT  das 
«wer  glaube  itestehe  nicht  auf!*  menschen 
Weisheit,  sondern  auffgollcs  krallt.  1  Cor. 
2,  5 ;  sie  aber  bestünde  draulT,  es  wer  also, 
apoaf.  feaci^.  12»  15. 

€)  bestdien  in  (durch)  etwas :  ein  iglicbe 
ssche  sol  bestehen  durch  den  mund  sweer 
odder  dreyer  getzeugnn.  von  dem  bopstum 
SU  Bome.  (1 520).  Fij" ;  in  dem  round  /weit  r 
oder  dreier  zeugen  sol  die  sache  bestellen. 
5  Jfoff.  19,  15;  der  gottlose  bestehet  nicht 
in  seinem  vngliick.  spr.  14,  32;  so  beste- 
het nn  in  der  freihcit.  Gal.  5,  1 ;  es  beste- 
het alles  in  jm.  Ephes,  1,  7. 


//.  transitives  bestehen. 

1)  /Wiuiiidk  angreifen»  bekämpfen:  da 

gedacht  er  {der  jäger)  jm,  nu  bislu  also 
grewlich  gcslalt,  das  ich  dich  nicht  darffbe- 
{»lau ,  du  müchlest  nuch  leicht  zerrei.s<.en, 
darnach  gedacht  er  jui,  kom  ich  meinem 
berm  leer  heim»  so  wird  er  gar  lomig,  vnd 
nam  gott  zu  einem  helfler  vnd  bestund  das 
ihier  allein,  in  der  legende  von  Johanne 
Chrysosiomo.  Jen.  C,  537'';  yderman  mit 
streyl  bcsleen.  von  üetn  bapslum  zu  Rome. 
(1520).  Aij*;  ists  nu  nicht  eyn  allmeehlig 
vnaussprcchlich  ding  vmb  den  glauben ,  der 
solche  mechtige  fcynde  alle  bestehen  kan 
vnd  rlen  sieg  erlangen,  ausleg.  der  ep.  rnd 
euang.  vom  heil,  drey  könige  fest  etc.  ( 1 525). 
Tij";  das  sie  sidi  mit  dem  teuffei  kOnnen 
scblafaen  vnd  jn  bestehen  (Mn  kämpf  mit 
ihm  aufnehmen},  wenn  er  vns  angreiffet. 
eine  predigt  vom  verloren  srhnf  (1533  ).  Cuj^. 

2)  überfallen,  ankommen,  besonders  von 
krankheilien,  leidensdtüflen ,  begUrden  ge- 
Armc/ii:  I  S  t  u  Licht  eym  (mit  vrlanb)  die 
stranguria  liesleben  vber  den  groben  narren 
köpflenn.  anttcorl  deutsch.  (1522).  Cij''; 
sonst  soll  dich  wol  ein  lachen  bestehen,  wie 
doch  die  Sophisten  wasser  jns  fegfeur  bringen 
können,  ein  miderruff  vom  fegeftnr* 
(1530).  niij'';  man  wolle  denn  «sagen,  das 
die  kirche  atill  ein  rhor  gebawel  werc,  das 
der  wind  hm  vnd  her  webet,  darnach  den 
bapst  oder  menschen  die  laun  bestünde, 
von  den  conciUJe  vnd  kirchen.  (1539).  Ei'ij*; 
wie  die  losen  ziingendrescher  für  gericht 
Ihun,  wenn  sie  die  silbersiK  lit  vnd  d.is  gül- 
den fiber  bestehet,  von  den  juäen  vnd  Jren 
lügen.  (1543j.  biiij*;  hoflkrt  rnd  dll||eiU 
sind  der  kirchen  schedUchsie  gifll^  wenn  sie 
einen  prcdiger  beziehen,  tischr,  190*.  no- 
tnenllich  ist  dies  bestehen  bei  verwünschun' 
gen  üblich :  der  bapst  spricht ,  wer  myr  ein 
heller  nympt,  der  sey  des  tevdTds  mit  leyp 
vnd  seel,  ein  ketzer,  ein  abtrinniger  vnd  id* 
les  vni;Uick  besiehe  vhn.  buUa  cene  domini. 
f  1  522).  Ciij'';  llhristus  schilt  vnd  stralTt  die 
Juden)  . .  .  aber  üucht  nicht»  das  sie  solch 
vbel  bestehen  solL  aiMley.tfer«p.««Nl«iMMif. 
vom  heil,  drey  könite  fett  ele,  (1535).  fliiij^ 
ach  (las  den  bubcn  die  pestilentz,  Veitstanz 
vnd  alle  flache  bestehen,   vier  trattliche 


Digitized  by  Google 


BESTELLEN 


283 


eesummen 


psalmen.  (1520).  Cvj^;  das  «lieh  olle  plage 
besiehe,  ebend.  vij*;  das  difH  hnp«;?  vnd 
jenes  besiehe,  wider  das  bapstum  zu  Horn. 
(1545).  Tj*. 

3)  bestehen  -<>  pachten:  zoUner  heyssen 
latinisch  pulilii'.mi  vml  sind  gewesen  die  der 
Romer  rendle  vnnd  zoll  bcslandcti  halten. 
ran^L  zu  Matlh.  5,  40.  (i522j;  zOiner 
biMse  mm  datu  mal  die  leut  hin  vnd  her  jnn 
bnden ,  so  von  den  Rttmern  eine  »lad ,  lol 
odder  sonst  eine  pflege  od(h^r  ampl  beslnn- 
deti  villi  inen  ein  gciKiiil  gell  dauon  gaben. 
eine  preäiyi  vom  verloren  schaf.  (1533;. 

Bcitelltn>  in  mehrfaeker  anwendung. 

1)  acker  beslclb  n,  bearbeiten,  autstellen: 
vnd  woll  ins  iand  Benjamin  gehen,  ackcr  zn 
beslellcn  vnterdem  volck.  Jer.  37,  12. 

2)  sein  haus  bestellen,  wie  beschicken, 
vor  dem  sterben  seine  angeUgenheiten  auf 
den  todesfall  ordnen:  beslelle  dein  haus, 
denn  du  wirst  sterben.  Jes.  38,  1.  anders 
eine  wobnung  beslelleu:  da  gebot  mir  der 
Khepffer  aller  dinge ,  besldlet  mir  eine  wo- 
nnnge.  Sir.  24,  12,  d.  i.  paravit  mihi  ee- 
dem;  ebenso  einem  herbergc  bestellen ,  pa- 
rare  hospitium :  die  jdngcr  giengen  hin,  vnd 
kamen  in  einen  niarckl  der  Sauariler,  das  sie 
]m  berberge  beslelleUD.  lue.  9,  52. 

3)  bestellen,  mfl(50ioaj^efer)ma»n«db«/]r 
besetzen:  bestelle  einen  liitideih.dt  liinder 
der  slad.  Jos.  8,  2  :  vml  die  kinder  hnifl 
bestelicten  einen  huilcrhaU  autV  liibca  vmb 
her.  rieht.  20.  2U;  seliel  wecbler ,  bestel- 
let die  hm.  Jer.  51,  12. 

4)  bestellen,  anordnen:  es  hcissen  aber 
des  \erslorben«'n  wprck  .  dnrdmb  dns  er  sie 
bestellet  vnii  ge^ttitll  hat.  eintcidderrujfvom 
fegefeur.  (1530).  Cj*";  mancberley  bestel- 
lete  vnd  befolhene  «rerek.  austeg.  der  ep. 
tnd  eumng,  i<>n  ottem  etc.  (1544).  V(i}\ 

5»  ein  .mit  heslellen,  besetzen:  der  prie- 
ster  aber  bestellet  die  empter  im  iiause  des 
herm.  2  kön.  11.  18;  die  regiment  zu  be- 
sehen vnd  zu  bestellen,  t  Jface.  16,  14; 
ich  lache,  dasz  gotl  seine  beide  regiment 
3l«io  xvnl  bestellet  bnt.  tischr.  l  S2" ;  die 
predigslule  dazu  mit  vnnülzea  schedlichen 
Predigern  bestellet,  das  15.  cap.  der  ersten 
ep.  #.  PüisU  an  die  Cor^nlher.  (1534).  Aiiij\ 


6)  bestellen  aufpersonen  angeirandt,  an 
eine  stelle  verordnen ,  anxlellen,  tcohin  be- 
scl^iden :  vnd  er  bestellet  richter  mi  lande. 
2  ekron.  19,  5;  vnd  worden  bestellet  die 
IhorbUler ,  senger  vnd  leuiten.  Neh.  7,  I  ; 
eine  sind,  ein  fdrst  kann  auch  einen  |>rediger 
bestellen,  vermanttng  an  die  geisilidken. 
(1530j.  G|j*;  das  ich  dich  bestelle  eynen 
diener  vnd  zeugen,  apost.  26,  16.  ertle 
antg.  des  n.  lest,  (1522).  —  der  kdnig 
bestellet  den  ritler,  aulTdes  band  ersieh  leh- 
net, vnler  dos  ihor.  2Aö«.  7,  17;  ich  wurd 
eynen  buttiger  bestellea  (kommen  liissen), 
der  dir  ein  reyS  odder  tzween  vmb  den  kopff 
legt,  auff  das  vbirehrtetUdi  AiieJk  boeks 
Emszers.  (1521).  Giij*;  auIT  das  er  den  be- 
stelleten  strauebtniinltTii  ia  nicht  aus  den 
henden  kerne.  Iroiluny  an  die  Christen  zu 
Halle.  (1527).  Bj«. 

7)  einem  etwas  bestellen,  amtellen.  zu- 
richten: ja  dns  müstc  man  jnen  bestellen» 
das  sie  sollen  \vi<ler  Christum  vnd  sein  wnrt 
gleubcu  vud  leben,  loben  vnd  wüten,  wie 
sie  nur  woUen.  der  110.  paolm.  (1539). 

das  sich  wunder  alle  well, 

golt  solch  geburl  jm  {sich^  bestell. 

Jen.  8.  393''. 
mhd.  bestellen  {Ben.  2^,  563.  564),  ahd. 
pistellan  {GraffQ,  666),  «rapr.  umafeffen» 
umgeben. 

Besteller ,  m.  der  in  ein  aml  stellt ,  es 
überträgt:  ich  rede  j(zi  vuu  biscbuuen  vod 
rede  nicht  von  bestellern.  vermanunji'  an 
die  geistlichen.  (1530).  Gij*. 

lestfal)  bestie,  f.  das  lat.  beslia.  wildes 
Ihier:  silic  da  dtt  bestia.  teider  dm  bapstum 
zu  Horn.  (1545j.  Biiij*;  wictend  bestien. 
auß  das  vHrd^ritUieh  hoch  becks  Emttere, 
(1521).  Gij" ;  sew  vnd  vnnemunStjge  bestien. 
ob  kriegsleut  gnneeHgem Stande  sein  mügen. 
(15271.  btj'';  der  mor.  so  die  bestien  (der 
elephant  ist  gemeint^  regiert.  1  üacc. 
6,  37. 

lesliebe» ,  mlf  alo«i5  bedecken,  bei 

wie  mhd.  nie:!-  nur  das  part.  praeL  beste- 
ben  :  si  Iiw.u  l/..  i  n^lngvnd  beftloben.  das 
5.  G.  iitd  7.  cap.  a,  MaUim.  (1532).  Giij''. 

Be&timmen,  1 )  eig.  durch  die  iftmme  be- 
»eiehnen,  feeUetxen,  wkd.  bestimmen  (Ben. 

36» 


Digitized  by  Google 


BESTREICHEN  2g4  BBSTHICKUNG 


2-,  640):  viul  soHen  die  zigel  machen,  die 
vns  beslimpt  ■*inil.  2  Mos.  5,  16;  vnd  der 
herr  bestimpt  uine  zeit.  9,  5;  so  wil  ich 
dir  einen  ort  bettimineB ,  da  hin  er  fliehen 
sol.  21.  13;  des  morgens  gieng  Jonathan 
hinaus  auffs  fcld,  dahin  er  Dauid  beslimpt 
(bestellt)  hatte.  1  Sam,  20,  35;  vrui  be- 
sliiupt  jm  sein  teil.  2  kön.  2b,  30 ;  —  an 
einen  bestimpten  ort  Jo».  8»  14;  in  be- 
sümpter  zeit,  l  Sam.  13,  1 1 ;  so  lasset  nu 
nieinaiii!  euch  powissen  machen  vber  ke- 
alimptcn  leier lagen.  Cohis  2,  16. 

2)  wohl  hfsfiramct  =  mti  guter  stimme 
begubt  {vgl.  mtid.  gestiiuiuel  {Üen.2-,i)3d): 
weil  er  {NutoHv»)  wol  beredvnd  beslimnet» 
woll  er  ein  scibs  erwachsen  üorior  o(U>r 
nieistcr  sein,  wm  dm  condUJt  tndkirchen. 

(I5;<9i.  Sj\ 

Beslreirhea  j  praei.  licsireich,  oblinere, 
beschmieren:  vnd  soltscins  bluls  nemcn  vnd 
beide  pfosten  an  der  Ihflr  ¥Dd  die  Obenie 
aehvreUe  da  mit  beslreiohcn.  2  Mos.  1 2.  7 ; 
vngesewrle  fladeii  mil  lilo  boslriclicn.  3  3/os. 
2,  4;  sie  (Judith)  heslreicli  (l/eslrich)  i-iili 
mil  köstlichem  Wasser.  Jud.  16,  10.  bild- 
Ueh:  jhr  lerel  vnd  vermanet  nicht  zum  glau- 
ben •  wie  es  Chrisins  eingesetzt  hat ,  lasseis 
damit  heslricheii  sein,  da<  iH-yslchcr 
habe  die  nirsso  gesehen,  vennanung  an  die 

geistlichen.  (1530).  Diii"*. 

fliftd.  bestrichen  (Uen.  2^  68 6),  ahd.  pi- 
strfcban  {Gtaff  6,  743). 

lettfcitei.  praet.  bestreit,  1)  tm^vipMnt 

u]  loiile  heslroilcn:  da  wir  hin  aiiff  zie- 
hen zum  vn!rk,  das  mis  hosireilet.  Hab.  4, 
16;  (der  leufel)  vns  mit  den  hohen  geist- 
lichen aofeebinogen  bestreiten  kan. 
nmg  nm  MMTtmnU,  (1537).  Hj**;  wir 
vorbaritipn  vnil  vorraaledeyen  alle,  die  darosz. 
walTeo,  eyszemi,  holtzwerck  vnd  andere  vor- 
polten ding  brmgen  den  saraccner  vnd  lur- 
cken  damit  sie  iKe  Christen  beslreylten.  buUa 
unedaminL  (1522).  Bj**;  das  sage  ich 
nicht  alleyne  vinh  tier  Juden  willen,  sie  damit 
zu  bestreytten.  <lfr  propket  Jona.  (1526). 
Biii]**;  wie  dai»  seibigu  kleine  horu  $ol«lie  hei- 
ligenbestreiten. ^|»ro|iAelDaiiwl.  (1680). 
Cj'*;        hat  mir  geboten  die  beiden  mit 


dem  Schwert  rti  hcstreiten.  Verlegung  des 
alcoran.  (1542).  Fiij'. 

b)  ürler,  sachea  bestreiten :  dat  nach  zocb 
Josua  vnd  das  ganls  Israd  mit  jm  von  libna 
gen  Lachis  vnd  belegten  vnd  bestritten  sie. 
Jos.  10,  31  ;  vnd  Josua  zog  von  Lachis  gen 
E^lou  vnd  Im  vnd  hestreil  si<».  10,  34; 
em  newus  iiai  goll  erwelel,  er  iiat  die  Ihor 
bestritten.  Hdkf.  5.  8. 

2)  etwas  bestreiten,  porem  esse,  perfiun 
aliquid:  der  l)ole  ist  ntirh  ehen  komon ,  da 
ich  zu  predigen  vnd  zu  schreiben  viel  hatte, 
das  ich  nicht  habe  mügen  alles  bestreiten. 
Jen*  3,  148*;  da  wandelt  er  durch  GalHee 
vnd  Jttdeai  so  viel  kund  er  personlich  bestrei- 
ten, zwo  predigt  nuff  der  kindertauff, 
(1540>.  Kj*;  ein  jiirisl  oder  nicdions  kan 
wul  eine  slad  oder  mciir  vnd  zuweilen  ein 
gants  fand  bestreiten.  auUeg,  der  tp.  tnd 
euang.  von  ostern  eU.  (1544).  ziiij*. 

Brstreilrr,  m.  impugnatnr ,  hekävipfer : 
herr,  linildere  mit  meinen  ha(Merii ,  streite 
wider  meine  besireiiter.  ps.  35,  1. 

Beslreieij  auf  ehvüi  »treuen:  als  nu 
Judas  vnd  die  seinen  httreten»  das  Nicaoor 
wider  sie  zöge ,  bestrcwelen  sie  sich  mit 
asschen.  2  Mnrr,  14,  15. 

m/*<i.  beslröuwea  [^Uen,  2\  701). 

Bestricke!,  wM,  bestricken  {Ben,  2), 
682)p  oML  pistricchan  {Gtaff  740)*  eig, 
mit  stricken  umwinden,  fesseln,  in  ahgeso^ 
gencr  bedeutung  für  fangen,  fest  nehmen, 
gefangen  legen:  ich  bin  oil  kummcn  zur 
peicht,  das  yr  mich  bestricken,  sondern  1o- 
szen  sollet,  eyn  vnlerHdkl  der  beiehtisinder, 
(1521).  aij';  die  gewissen  zu  bestricken 
oder  in  slrirken  zu  helialten.  Jen.  3,  569"; 
vnd  hielten  cynen  radi  wie  sie  yn  bcstnck- 
ten  ynn  seyner  rede.  IfiUlA.  32«  15  n.  («vf. 
«.  /.  1522  {»pSter  wie  sie  jn  Hengen  in  sd- 
ner  rede);  dass  er  i\ir  solchen  treuen  dienst 
und  fleisz  nu  solt  von  ew.  f.  gn.  so  bestrickt 
sein,  das  er  sich  nicht  aus  den  landen  wen- 
den solU  de  IKefle  dr.  5,  62;  wir  bitten 
aber  gern  gesehen»  er  wire  in  seine  her» 
berge  bestrickt,  ebend.  5 ,  94 ;  welcher 
teufcl  lial  dem  adel  solch  macht  gegeben 
einander  also  v.u  l>o<:tricken.  5,  253. 

Bestricken^  ; .  hafl,  gefangemnehmung ; 
e.  k.  r.  g.  befehl  nach  nimpt  er  die  band  von 


Digltized  by  GQjOg 


BESTÜRHER  285  BETßUCH 


ihm  zur  bcstrickDog  »iifs  schlosc  4$  Wette 
br.  ^.  91.  roc  inrip.  teut-  anl«  taU  Cfij" 
bestrick iJiig  tiiaquealiu. 

Sestüruieu,  mit  stürm  angreifen :  inge- 
sehen ,  das  e.  k.  vnd  f.  g.  gar  mrl  »latlicber 
gewalliger  furhil  berandt,  besluraiet,  versucht 
xn<]  aun  nllo  weis  ersucht  werden  mUssen. 
an  kurlUrsft'H  ZH  Srtchsm.  (1545).  Aiij". 

Bcfltürxeu  (lic^lorzeiij,  mhd.  besltirzeii 
(Seil.  647).  M  bi-,  pislonan  {Graff 
6,  726},  kHL,  mrinaktiracter  bedeutung. 
eonstemarc ,  ansze^r  fnsxung  bringen: 
idiomala  liahcjijn  hrsiorlzt  vnd  jrre  poni.nohl. 
von  dencoHcilijs  vndkirchen.  (l939).  XaiJ''. 

BeiiehCB,  mhd.  besnochen  (Ben,  2*.  tO), 
akd.  ^isüochan{G  ralfßS4),ti*itare,  scrutari. 

1)  einen  ort  licsuchen:  zu  besiiclion  Jiida 
vnd  Jerusalem.  Eira  7,  14:  zu  scluiwcn 
die  si  Itöne  gollesdiensl  des  herm  vnd  seinen 
icrnpel  ZU  besuchen,  jw.  27»  4;  die  be- 
suchte vnd  vnueriassene  stad.  Jes.  62.  12. 

2»  Iciitc  bcsufhon:  es  begab  sirh  alicr 
nach  elhchen  tagen,  dos  Sinison  sein  weib 
besucht,  ficht.  1 5,  1 ;  ich  bin  kranck  ge- 
wesen vnd  jr  habt  mich  besucht.  Matth.  25, 
36 ;  die  waisen  vnd  widweli  in  jrem  IrOb- 
sal  licsiiclion.  Jac.  1,  27. 

3)  hesiiclicn  durchsuchen  j  t  isiliren  : 
so  wii  ich  morgen  vnib  diese  zeit  meine 
knecfale  zu  dir  senden,  das  sie  dein  haus  vnd 
deiner  vntprlhanen  heuscr  besuchen,  vnd 
was  dir  lieblich  isl  ,  sollen  sie  in  jn-  licnde 
nemen  vnd  wpgir;ij;on.  1  Aö/i.  20. 6 ;  hie  ge- 
het er  aus  seinem  hofc  vndvisitirt  oder  besucht 
das  ganize  land.  der  1 0 1 ,  j»«alm.(  1 534 ).  Jiiij*. 

IctichlBg»  /l  viiitatio :  das  ist  vnser  er- 
losunfT  vnd  vnser  bcsuchnng.  das  benedic- 
tu».  (1525).  Rj'' ;  mit  andcchtiger  besii- 
cbung  gedachter  mUnstci  .  Jen.  3,  1 86*. 

ieilitlH  (besuddelnj.  be/fecfte»,  be* 
tKhmmtxe»t  be$«hm$eren:  du  bist  anlT  deines* 
vaters  lager  gestiegen ,  dasclbs  haslu  mein 
bette  besudelt  mit  dem  anflstcigcn.  1  Mos. 
49,  4}  ich  habe  meine  fUsse  gewasschen, 
wie  sol  ieh  sie  wider  beauddefaif  MeHed 
5,  S;  du  hast  auch  wenig  namen  zu  Sarden, 
die  nicht  jrc  kleider  hcsuddell  haben,  offenb. 
Jnh.  4  :  das  pnpyr  vnnfitzc  zu  hesuddelen. 
tom  abendtnai  CUrisli.  (1528)  aij*;  hab 
ich  miclis  doch  auch  mit  meinem  namen  vnd 


vorrede  zu  besuddeln  vnterwunden.  vorr.  xu 
Justi  Menij  oeconomia.  \Vi((emh.  1529. 
Aij*;  vnd  die  reine  lere  haben  besuddell  mit 
jrem  garstigen  vnd  madichlen,  ja  teufllischem 
suaau.  das  5.  6.  vnd  7.  eap.  «.  MatlheL 
(1532).  Pij*.  —  sicli  besudeln:  wer  pech 
angretin,  der  hesmlf  lt  >ir|i  damit.  Sir.  13, 
1  ;  diegollfilivhUgcü  fliehen solchsvtKi  l)C.sud- 
deln  sich  nicht  m'it  dieser  sünde.    23,  16. 

Bd,  n.gtMt  ahd,  pet  {Graff  9,  57j: 
soll  aber  alszo  bitten ,  das  er  nit  zweyffelt 
}it'\[  ^vpffl  rrfi  iret.  eyn  sermon  von  der 
bereyiuny  zum  sterben.  (1519).  biiij";  nit 
ein  gut  beet  {Jen.  I,  84*  gebetj  isl,  da  einer 
fuer  sich  allein  bittet*  auafey.  denfscil^  des 
t\  u.  (1518).  Gj\ 

Betagt^  betaget,  annostis,  in  hohem  alter 
stehend,  pari,  praet.  von  beladen  =  alt 
werden:  Abraham  war  all  vud  wol  betaget. 
1  Jfof.  24,  t ;  laai  war  betaget  vnter  den 
mennern.  1  Sam,  17,  12;  ich  bin  alt  vnd 
mein  wcib  isl  betagot.  Luc.  1,  18;  einbe- 
laglor  nun.  2  ^fncc.  6,  Ib. 

Bctaütea^  befühlen,  begreifen:  Laban 
aber  betastet  die  ganize  butte  vnd  fiind  nichts. 
I  Jfoa.  31,  34;  du  ha^l  alle  mein  hausrat 
l)eta5;lel.  31,  37;  daselbst  Hessen  sie  jre 
iinlslc  l)e;,Meiiren  vnd  die  zilzen  jrerjung- 
rrawsdiairi  belasten.  Esech.  23,  3;  das 
wir  geliOret  haben,  das  wir  gesehen  haben 
mit  vnsern  äugen,  das  wir  beschawet  haben 
vnd  vnsere  bende  betastet  haben.  1  JoA.  1» 
1.  —  mM.  belasten  (Äen.  3,  18). 

Betsnben  (beleuben),  mhd.  betouben 
(Heil.  3,61).  taMb  d.  i.  empfindvmg$los, 
stumpfsinnig  machen :  ich  bei eube  meinen 
leib  vnd  zeine  jn.  1  Cor.  9,  27;  {der  teu~ 
fei)  den  j^'enx'inrn  man  also  beteubel  vnd 
betretiget,  das  sicjbre  kinder  nicht  zur  schu- 
len hallen,  dos  ManfttttdersttrseftKfenJhtfl- 
leiiaoll.  (1524).  Bj*;  sie  haben  damit,  als 
mit  gntics  wort  die  well  betcubet.  der  pro- 
phei  Sacharja.  (1528).  Ziiij*. 

Retbttch^  n.  gebetbtich:  das  biUich  ein 
jglich  mensch,  so  from  zu  werden  gedenckt, 
solch  buch  wol  mOcht  fiir  sein  teglich  band» 
buch  oder  betbuch  hallen;  von*,  auff  die 
bücher  Salamonis.  Bind  s  eil  7,  331; 
zum  andern ,  das  man  jncn  alle  jre  bucher 
neme,  belbttcher,  thalmudislen,  auch  di« 


Digitized  by  Google 


BETBOGBLEIN  266  BETRACHTEN 


gantze  bibel.  ron  den  jüden  vnd  jren  lügen. 
(1543).  ij'*;  auch  üadet  num  in  jren  sciiriff- 
tev  vnd  btlbachttrii  gMbgoug.  ebmi,  8  j^ 
IdUcklda»  n.  d^amuHiv  4m  wuriftn: 

man  dtuh'i  uxim*  iiifiniin^'c  im  betbflcfalin. 
Jen.  3,  3U2' ;  bettbilclilin.  MamiM^«  an 
s.  i  deudschen.  {Ib'Sii.  Ü^K 

Heien  (bellen j,  orare,  «nämnt  i»  ieiner 
imlroMiiUv.  htänOm^  hämfig  in  der  bibH, 
s.  6.  Isaac  war  ausgegangen  zu  beten.  1 
Mos,  24,  (iii;  llanna  holtet  ztini  herni.  1 
Sfim.  1,10;    vnd  llanna  bclel  vnd  sprach. 

2.  1  ;  vnd  Samuel  beUel  für  dem  herrn.  8, 
6y  «.  f.  f.  eine  jerklibna^  wn  beten  L. 
seUfsl  in  der  schrifl  von  »nbelen  des  sacru' 
menls  (1522).  (-iij'':  hrien  1i»>\kv(  eygenl- 
hch  die  worl  des  gepelts  her  reien. 

mAd.  beten  {Ben.  l,  172),  ahd.  peiüu 
(Irrajf  3,  68),  von  piHa  bitte,  gOet, 

Beten )  n.  das  du  erhOresl  das  hillen  vnd 
belen,  das  «Irin  knci  lM  Hii"  dir  lliiil.  2chroh. 
(J,  19;  er  isl  doi  bcUus  milde  worden.  Ver- 
legung des  alcoran.  (1542).  Vy. 

Beter  ^  m.  preeant,  eM.  betare,  oAdL 
pelari :  wind  villeichl  seind  die  oi^elen  der 
selben  sMiger  vnnd  beler  figur  vnd  anlzeigcr. 
ausleg.  deutsch  des  V.  u.  (1518).  Dj\ 

Betfahrl.  / .  procession,  wallfahrt:  wollen 
eine  procession  vnd  bSUkrl  haiteD,  also  ward 
eine  leichrart  daraus.  Usehr.  262**. 

Bfthnus,  fi.  dnmus  orationis:  mein  lirriijs 
liei!>iset  ein  h«uhaus  allen  vülckcrn.  Jcs.  5Ü, 
7  ;  wein  haus  sul  ein  belhaus  hcissen  ,  jr 
aber  babt  eine  mürdergroben  draus  feniacbt. 
Matth.  21.  13. 

mh'.i.  Itelehus,  ahd.  petahus. 

Betheren,  sich,  conrarnre  fe:  docli  lud! 
ich,  solch  iiirsichlickeil  soUith  selber  hubisch 
in  der  klugheil  bellerco  (Jen»  1,  362  betbtf- 
ren>.  tcider  die  bullen  det  endehrisls. 
(1520).  Aiij'';  wie  il.i-;  pidiotf,  so  isl  auctt 
das  rcuchwcrck,  ^|lr,u•ll  drr  kMillfl  m-IIk,  da 
ein  pfafle  jni  belle  cuuiplel  belel  und  Mch 
betheret.  etne  warh^Uge  hiitona  geeche^ 
hen  SU  Stasfart.  (1535).  Rj*. 

Bethören,  brtliorpfi ,  mhd.  bela;ren  {Ben. 

3,  51),  zum  ihoren  machen,  tcusclu-n:  dciirj 
schüne  weiber  haben  niaiicheii  belhoret. 
Sir,  9*9;  wein  vnd  weiber  belhOren  die 
weisen.  19»  2;  die  scbOne  bat  dich  beihO- 


rcl.  Shs.  5G  ;  la  lieber  man,  es  isl  wol  be- 
Ihorel  vod  ernarret  dazu.  vorr.  auff  das  n. 
(est.  in  der  emg.  v,j.  1524.  Bindteit 
7,  315;  daromb  meinen  sie,  er  (Cibri«fiM> 
snl  sich  auch  also  fcutxeln  vnd  mit  dem  fal» 
sehen  rhUmen  belhoren  lassen,  ausleg.  der 
ep.  vnd  euang.  von  ostem  etc.  (1544). 
CC  vj  ■ ;  der  teufcl  aber  hat  jn  also  belhöreu 
ebend,  sj^ 

Bethörang,  f.  teuschung:  das  ist  nichts, 
tlcnii  (Ii"  tr-iifrt  ls  nfft'O'ipicl  vrul  hclhörung.  das 
U.  vnd  15.  cap.  s.  Johannis.  (1538).  Bj^ 

Bethen,  sich,  concacare  te:  ja  sihc,  wie 
feitt  sich  dieser  geysl  ynn  seiner  klugheit  be- 
ihut.  das  ander  teyl  tcidder  d.  hgml  pro- 
pheten.  (1525).  Fij";  wie  belhut  sieb  «loch 
der  geyst  ynn  allen  seynen  worlcn.  ebend. 
Mij' ;  das  heisl  mit  vrlaub  sich  wol  betha» 
vnd  den  leuffel  nackt  an  den  pranger  ge- 
soldagcn.  vom  abendmal  Christi.  (1 528). 
aiiij*;  sihe,  so  sti'bet  denn  der  j^cist  vnd  hat 
sich  vnn  die  iiende  beihau  nu(  all  seiner 
kunsl.  ebend.  giiij**;  da  sihe  abcrtual,  wie 
golt  die  weisen  in  jrer  klugheit  erhasebet» 
das  sie  sich  in  jrer  Weisheit  bethun  mUssen. 
widt  r  fhi-i  hnp-^futn  :u  Rom.  (1545).  Tiij'. 

Betk'iu^  n.  gcbeiU-in:  wye  sie  Christum 
kegcnwcrlig  furchlen  vnd  eercn  uiit  yrcn 
betllyn  vnd  andacht.  cyn  termen  von  dem 
hochwirdigen sacrament,  {ibl9).  hiiij^;  vber 
das  a!l<"J  wil  ein  jederman  mit  viel  betbu, 
beichten  mhI  audcru  werckeu  sich  bereiten. 
Jen.  2,  27'. 

Betpsnlm,  m.  sum  Vierden  sind  etliche 
betpsaliui-ii,  darinnen  mso  gott  anrullt  vnd 
helel  in  nllerley  nol.  vorr.  a«/f  den  ftoUer. 
Hindseil  7.  328. 

Ifielrucht,  m.  mhd.  iraiile  /. ,  betraek^ 
tung:  es  geschieht  auch ,  das  solch  falsehe 
puszcr,  ynn  belrachl  (Jen,  I.  379*  belrach- 
"litntr)  yhrer  siind ,  widdeniiii!»  empfinden 
ll.iMinten  vnd  [iinrkell  (h^r  lusl  voriger  sund. 
grund  vnd  vrsach.  {Ib'lO).  c  iiij'. 

BdrachteSf  ^denAen,  Uberfegen,  er^ 
wägen:  vnd  als  dann  vnscr  vndanckbarkeit 
Itewifjen  vnnd  alj/o  ;(iisz  hcrlzlir.Iicr  pnuid- 
licher  gunnt  zu  (;hri->i<i  vud  vrif^uiist  auirvnsi 
selbs  die  sund  beUacblen.  gruud  t  ttd  vr- 
«acA.  (1520).  Ij';  da  zu  eteuret  nu  der 
teuflel,  aniTdas  der  mensch  das  greulich  ge- 


Üigiiized  by.Goo^^ 


BETRACHTEN 


287 


BETRIBGEK 


jierd  vnJ  hild  des  lodls  lit'lV  holrnclile.  eyn 
sernvon  von  der  bereylung  zum  sterben. 
(ist 9).  aij'*;  las  d«s  buch  dieses  gesetzs 
nicht  von  deinem  mundf  koincn,  sondern 
belracht  es  tag  vnd  nnclit.  Jus.  1,8;  ich 
hptr.ichle  meine  wege  vnd  kcre  meine  l(is«?p 
zu  deinen  Zeugnissen,  p*.  119,  59 ;  vnd 
«r  betrachtets  vor  bey  sich  selbs .  daroacb 
sagt  er  seinen  rat  vnd  lere  heraas.  Sir. 
39,  1 1  :  gt'denck  der  vorigen  zeit  hh  d.i  her 
vnd  helracltte,  was  er  geth.iti  lial  an  den 
alten  veiern.  5ifo«.  32,  7. 

mM.  betrachten  (Ben.  3,  82).  oM.  bi> 
clrahtun.  pitraht6a  (Graff  5.  515.  516). 

Betrarhtrn ,  n..-  dus  lu  lrachlcn  des  lei- 
den^.vtrmanung xumsacramenl.  ( 1  537).  Ej''. 

Betncbtug,  f.  erwägung:  darumb  ists 
€ytel  erli^en,  erslttnckeo  md  vorAiriscb 
heucblerey,  das  man  rew  bereiten  leret  durch 
Ijclr.ichlung  allein  der  sztind  vnd  yhres 
sciiadensz.    grund  vnd  vrsarU.  i  1520)«  fj". 

mhd.  bclralilungc  {Ben.  3, 

i^inigen,  sich,  mkä.  beir.igcn  {Ben.  3. 
77),  \)  ernähren,  behelfen:  jnen  ein  sim- 
liches  .m-izkunieu  sehaflen ,  da  sie  sich  mit 
l)rlr,>gen  können.  h<uupo$t,  WiUemb.  1545. 
iOHinierlheii  84*. 

2)  vertruffen:  wenn  man  vnd  weih  nicht 
vber  der  ehelichen  pOicht»  aondern  nmb  an- 
derer  sacli  willen  sich  nicht  helrago.n.  vom 
eetiehen  leben.  (1522).  Tj'';  der  moslisl  die 
lere  des  euaugeii,  die  alle  schieucbe  sind 
disse  veralle  schwache  gewissen,  darnmb 
können  sie  sich  nicht  mit  eTnander  betragen. 
von  beider  gestali.  (1522).  Biiij*.  heulein 
diesen  bedeulungen  iimiffiräHrhlich. 

Beirelteu,  alUuere,  angehen :  da  Ireumet 
vas  beiden  in  einer  nacht  einem  jglicben  sein 
traom,  des  dentnng  jn  betraJf.  1  Hot.  41» 
1 1 ;  dise  last  fietrifll  den  filrsleti  zu  Jcrusa- 
l»^m.  Eiech.  12,  10;  gesetz.  dos  tinn  mm 
helnül.  Biim.  7,  2;  ich  woU  des  altenspiels 
gerne  lachen,  weont  nidit  so  grosse,  ernste 
aaeben  betreffe,  dos  ond^  (eyl  widier  d. 
Jhfm/.  Propheten.  f1 525).  D^^j  aber  hie,  da 
es  die  sfolen  betrilft,  sol  tlie  L'omeiiieaiich  mit 
ncitler  sein,  von  den  schlüsseln.  (1530). 
Jitj**.  —  eM.  tmd  eiAd.  noch  unvorhanden. 

Mreten  (betreuen),  I)  mireffm,  mf- 
sehem,  erlajipen;  wenn  er  (f.  J^Aiw)  noch  le- 


bete, der  leiifrelwiirtiejlmbetreicn  i)ey  (lio'spn 
heiligen  niordern.  das  schöne  c&n/ilemini. 
(1530).  Lif. 

2)  treffen:  du  weist  alle  die  mflhe,  die 
vns  belrollen  liat.  4  }fos.  20,  14;  wenn  sie 
ilenn  viel  vngiück  vnd  ang^i  ircH'en  wird, 
werden  sie  sagen,  hat  mich  nicht  dis  vbd 
alles  betretten,  weil  mein  goU  nicht  mit  mir 
ist  ?  5  Mos.  3 1 , 1 7 ;  es  hat  euch  noch  keine, 
denn  mensehlicbe  versnchnng  betrctlfn. 
1  Cor.  lu,  13;  noib,  die  eucb  Uetrelten  bat. 
de  IVelte  br.  2,  480. 

ielrengnl»  a.  belriegnis. 

Betrieb,  II»,  iflipiiisiia,  frteb,  antrieb :  auf 
dasz  er  beweisen  könnte,  da^z  sein  heimeilen 
nicht  «ein  eigen  betrieb  sey.  de  WeUe  br. 
3.  452. 

Bctrieg,  m.  betrug,  gebildet  wie  beschliesz, 
geniesz,  verdriesz:  in  welchen  unzäblich 
mehr  list  und  botrieg  gcschicbl.  de  Welte  br. 
1  ,  435;  Ailani  vml  Hpu;i  durch  den  hstigcn 
betrieg  des  leuUels  gefurl  sin<l  vom  wori  got- 
les.  vber  da»  erste  ftncft  ifose.  (1527).  Lij^ 

Betriegen,  faüere,  decipere,  berücken, 
hintergehen,  leuschen,  heute  bclrdgcn  ^e- 
schrieben,  nach  analogie  von  beliipen  ßr 
bcliegcn,  mhd.  betriegen  (Ben.  3,  103j,  ahd. 
bi-,  pilriogan,  pilriokan  ((tra/f  5,  506.507). 

1)  die  schlang  betrog  mich  also ,  das  ich 
ass.  t  Jlfos.  3,  13. 

2)  vnd  würde  für  jm  geacbt,  ah  ich  jn 
bethegen  wolU  I  Mos.  27, 1 2 ;  warumb  habt jr 
vns  betrogen  vnd  gesagt ,  jr  seid  seer  ferne 
von  vns,  so  jr  doch  vnter  vns  wonetT  Jet, 
9,  22;  gehorcht  nicht  den  Worten  der  pro- 
phelen .  so  enclj  weissagen,  sie  betricgen 
euch,  denn  sie  predigen  Jrs  hcrlzcn  gesichl. 
Jer.  23,  10;  daHerodes  nu  sähe,  das  er  von 
den  weisen  betrogen  war,  ward  er  seer  zor- 
nig. Matth.  2,  16;  es  gehet  noch  hin ,  das 
ein  menseh  den  andern  betreugl,  aber  mit  jm 
(goHi  ist  nicht  zu  scherlzen.  ein  sermon 
auff  Matlhei  22.  (1535).  Aiüj^  —  der 
kanlRnan  hat  eine  falsche  woge  m  setner 
hand  und  betreugl  gern.  Hos.  12,8;  so  ich 
jemand  l)etrogen  li.»b,  dis  fjobe  ich  vierfeltig 
wider.  Lue.  19,  8;  (goU)  kan  wol  ergOlzen, 
die  so  betrogen  sind  worden,  amsleg.  der 
MehengepoL  (1528).  115^ 

3)  der  wein  betrengt  den  stoltzen  man. 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


BETBieGEN 


288 


D£TRCB£i\ 


Utk.  3»  5;  treiime  belriegen  viel  leute.  Sir. 
34.  7;  dein  trotz  vnd  deines  lierlzen  hoch 
»mt  hat  dich  betrogen.  Jer.  49,  16;  vnd 
hast  dich  deine  klugheit  lassen  belriegeo. 
E*0eh.  28.  1 7  ;  solcher  danckd  bat  viel  mehr 
belrogttD.  Sir.  3, 26 ;  die  sdnde  oam  mache 
am  gebot  vnd  betrog  mich.  Rom*  7,  1 1 . 

4)  sich  belriegen :  vnwciKp  lonto  belriegen 
sich  selbs  mit  löt  ichlen  lioiTimngen.  Sir,  34» 
1 ;  so  aber  sich  jemand  laiat  dflnd^en,  eraey 
etwas,  so  er  doch  nicbla  iat,  der  beireuget 
sich  selbs.  Gal.  C.  3 ;  szo  soll  nu  eyn  yglicher 
sich  f)irsrlif»n  ,  (Lis  er  nil  cynen  Ir.i^vm  vnd 
gelichl  an  älal  de:«  glauhens  ym  herleen  liabe 
vnd  aicb  aelber  belriege.  «iMii^aifiiiii  von 
im  tsehen  auuetMigen.  (152t).  Eij**. 

Betriegen,  n.  liahen  gesagt,  da»  ablasz  scy 
ein  gotlicli  Itetricgenn.  grund  vnd  vrsach. 

(1520)  . 

Betrieger,  m.  deceplor,  frandator:  alle 
dieyhrgesetz  leren,  heyssci  die  ganti  aebriiTl 

falsoli  |)io|ili('ti'n .  iilgüizen,  belrieger.  auff 
das    vOirchrUiiich   buch   bocks  Emszers. 

(1521)  .  Cij";  sint  es  nil  belrieger  vnd  luge- 
ner  die  baucbknecbtT  euang.  vor  den  laeAen 
aussetzigen,  Cj* ;  ich  auch  wcyland  ynn  yr- 
Ihuni  .  .  .  eyn  lilgeiKT.  luHrieger,  verfilii'i 
vnd  Icslercr  war.  wtäiir  dv«  falsch  genanl- 
ten  gejfslUdien  tttmd,  (1522).  Aij". 

letrifgllch,  bü  ll(Myp.bMriegig,  dolotu«, 

fallax:  diszer  belriglicher,  schedlicher  list 
kcvnrn  nicnschon  frey  lessU  die  sieben  pusz- 
puaim.  (1517).  Uiiij';  es  musle  der  heilige 
sUnckendft  creaem  mit  lagen  vnd  betrieg- 
lichcm  schein  also  ausgeputzt  werden  der 
heiligen  taulTe  zu  schinacb  vnd  viu  lirc.  van 
der  wiHckelmes$e.  (1534).  Kij';  beinegliche 
zonge.  Xepkan.  3,  13;  der  belrieglicbc 
nMcliiIaim.  Jllarc.  4,  19;  ein  cilel  vergeb- 
licher, bctricgiidier  pracbt«  der  prophet 
Sacharja.  (152Si.  Rj\ 

Betrieglichj  adv.  dolore:  du  antworten 
Jacobe  sffne  dem  Sichern  betrieglich.  1  Mo«. 
34,  13;  aber  viel  werden  sich  zu  jnen  Ihun 
belricglich.  Dan.  11.  34;  vnd  lade  didi  ein 
mal  oder  drey  zu  ga^l  helrieglich.  Sir.  13, 
8;  haüdel  nicht  betrieglich  mit  jm.  29,  3. 
waa  lata  no  ao  trefflich  pochen  aulTder  lerer 
aprflche  vnd  die  aelb^^en  ao  lelachlieh  ynd 


betriglich  farbringen.  das  iiete  wort  Chrieti 

n'  ch  fest  stehen,  (1  527).  niiij'. 

Belrlegnls,  n.  oder  f.?  fallarla:  i!;ir;inili 
ist  SIC  ein  betriegnia  (der  originaiäruck  der 
tieben  bmxpulmMi  V,  j.  1517  Aal  a»  iar 
en(«prec^efiileNaleUebetreugnia)vnd  auptiier 
list  allen  den,  «Up  in  guten  werrken  sich 
vhen  vn<l  Ttoui  ihlruken.  Jen.  1,  19''.  3,  f)*. 

ttelneguugj  /.  dasselbe:  die  kirche  der 
beiriegung.  am^  das  vUrehrittiid^  kmA 
bocks  Emszers.  (1521).  Fuj*.  ~  mM.  be- 
trin-un-f,    Ben.  3,  105). 

Bclrubed^  mhd.  betrUeben  {Ben.  3.  121), 

1)  trübe  modben:  ich  muate  daa  acbaf 
sein,  ib<  <Ietii  wolfTe  (l;is  Wasser  belrdbl  hatte. 
tcider  Hans  iVursl.  (1511).  Liiij**;  dieao 
betrüble  [trübe)  neige  von  judenlbum.  von 
denjüden  vnd  jren  lügen.  (1543).  Zj';  ein 
betrübt  hruu.  spr.  25.  26. 

1  h  in  f'j  bildlich,  traurig  marken:  solche 
mULlcre  sül  man  nicht  schrecken  noch  be- 
trüben mit  vnbescheidcneQ  worteo.  ein  Irost 
Luther»  fwr  dieweiber,  teefefte»  ot  vngeral 
gegangen  ist  mit  kinder  geberen,  bei  Bu- 
genhagen  der  29.  psalm.  (1542).  Jj**; 
weil  du  vni»  belrüiit  hasl,  so  betrübe  dich 
der  herr.  Jos.  7,  25 :  ah.  mein  tochter,  wie 
boiigosiu  mich  vnd  betrübest  mich.  rUkt, 
11,  35;  sie  hetrüliten  jm  sein  herlz.  ps. 
106»  33;  ein  barmhcrlziger  man  (bui  sei- 
nem leibe  guts ,  aber  ein  vnbanDfaeriziger 
betrübet  auch  sein  ileiscli  vnd  blllt.  apr.  1 1, 
1 7  ;  liebes  kind,  pilege  deines  valers  im  .iller 
vnd  betrübe  jn  ja  nicht,  so  lange  »t  hhel. 
Sir.  3,  1 4 ;  vnd  betrübet  nicht  den  hoiligea 
geiat  gottea.  i^pAea.  4«  30;  —  vnd  (Sm«) 
ward  vber  die  raas  secr  belrübt.  1  Mos.  21, 
34 ;  ich  hin  hoch  betrübt,  klagl.  Jer.  1.20; 
du  solt  bitterlich  weinen  vnd  hert^lu  h  be- 
trttbt  aein.  Sir.  38»  17;  -~-  ein  geplagter, 
elender,  betrübter  man.  t'6er  das  erste  buch 
Muse.  (1527).  Riiij";  icli  Iiin  ein  betrübt 
weib.  1  Sam.  1 ,  15;  vud  es  vcrsamleten 
aich  zu  jm  allerley  menadien,  die  in  not  v^ 
.schuld  vnd  betrflblea  bertzcn  waren.  22,  2; 
ein  betrübter  mut  vertmekei  das  gehcino. 
spr.  17,  22 :  —  ein  betrübter  bat  niiucr 
keinen  guten  tag.  15,  15;  spotle  des  be- 
trttblen  nicht.  Sir.  7»  12;  vnd  gab  donte- 
Irttbten  tu  Zioa  troaU  48»  27. 


üigiiized  by  Google 


BETRÜBER 


289  BETTELBRUDER 


.  8)  sieb  beMtben:  vnd  werden  sieb  nah 

jn  belrdben,  wie  man  sich  belrUbl  vmb  ein 
er<io«  kind.  Sach.  12,  10;  vnd  (Jetus)  he- 
Irübi  sich  selbs.  Joh,  1 1,  33 ;  e«  ist  nicht 
elleio  nil  exemi»elo  der  lieben  heiligen  veter, 
sondern  auch  durch  das  wort  gottcs  jnn  der 
SChriA  gelobt,  das  es  Mhch  Mirl  7  nilich,  ja 
euch  golUich  aey,  sich  beiralKii  luit  einem 
fulen  freonde,  der  mit  tod  abgegangen  isu 
Mwo  fnüglMm  vber  der  leMe  de*  kurßniMi. 
(1532).  Aiij* :  s.  Paulus  srhi  eil>t  (Ionen  zn 
Thessalonicli ,  das  sie  vlier  den  (oiJlcn  sich 
nicht  sollen  beli  Ubeu  wie  diu  andern ,  so 
keine  befbung  beben.  49n,  8*  409*. 

Belrübery  m.  der  in  traurigkeU  verselxt: 
der  IcufTfil  ist  «"in  srhreckgeisl  vnd  belrübcr, 
der  heil,  geisl  füret  den  namen,  das2  er  ein 
trösler  beistet  «nd  nicht  ein  belrflber.  tk^r. 
97*.  voe.indp^teuLttuletat.  e^.  belmber 
tribulalor  tristalor. 

Betribnis(belrUhlni!>j,  lrt4UUa,  aegrUudo, 
gewohntiA  n.:  vnd  wil  er  aus  sagen  vom 
hetrUbnis  {vor.  das  hetrübnis)  meiner  seelen. 
Jlinb  7,  11  ;  ich  wil  sie  erfrewen  nncli  jren) 
LL'lrill)nis.  Jer.  31,  13;  so  ahrr  jftiiand  ein 
beirübnis  hat  augcriclil.  2  Cor.  2,  6.  doch 
ameh,  lei'e  mM.  betrOebenisse  {Ben,  3, 120), 

ich  wenl  midi  schewen  all  mein  lebelage 
fnr  solcher  bctrubnis.  Jes.  3S,  I '»  —  ein- 
wuU  begegnet  inder  bibelverdeuuchung  auch 
die  »ebm/brm  beirObtnis:  du  schreibest  mir 
an  belrablnis.  Hiob  13,  26. 

Betrog,  tn.  fr  aus ,  fallacia,  taaschurtq : 
habe  ich  gewandelt  lu  eilelkeit,  oder  hat  uiem 
flu  geeilet  cum  betrug.  UM  31»  es  ist 
eitel  betrug  mit  b  (igeln  vnd  mit  allen  bergen. 
Jer.  3,  23  :  weither  keine  sunde  gethan  li.it. 
ist  auch  kcwi  betrug  in  seinem  munde  errun- 
den. 1  Pet.  2t  22;  solch  vngeschwnngener, 
grewtieher,  grosser  betrug  vnsdiger  aeden . . . 
ligt  den  papisten  aufT  der  seelen.  tO%  der 
winckelmesge.  (1534).  Fiiij*. 

nach  Weigand  tetb.  1,  143  erst  zu  au- 
fang  des  16.  jh.  igemma  genmtumm);  mu 
der  pluralform  4e$  proel.  v.  helrie^'en. 
welche  wiM.  betrt!'^'»M!.  ahd.  pitriikiunes/fiiifff 

Betüüuhf  n.  sigillum:  als  were  es  eiua 
leichtfert^en  haben  beisehaA  vnd  kein  ffurst- 
lich  wapen.  die  jklem«  onlieerf.  fl533). 
6ij''.  vgl.  petschier. 

i>nv1^  WArtwtaeh. 


BeMMleta)  n.  dteijmitf«  «o»  beCstunde» 

gebeUxeit:  jtzl  ist  das  rechte  betstündletn. 
hausposl.  WiUemb.  1545,  »ommertheil.  25''. 

Bett^  bette,  n.  iecltu,  ,ylager-  und  »clUaf- 
itaW:  sein  (4««  kSnigs  Og  zu  Bosau)  bette 
ist  alhie  zu  Rabbath  neun  eilen  lang  vnd  vier 
eilen  breit.  5  Mos.  3,  1 1 ;  im  finstcmis  ist 
mein  bette  gemacht.  Uiob  17.  13.  es  heiszt 
aur  dem  bette,  im  bette,  zu  bette  liegen» 
frOker  muk  am  bette,  doeb  nMU  «wftr  bei 

L.,  die  hierpir  bei  Grimm  idfi.  1,  1724 
ang<'fiihrie  stelle  ist  einer  schriji  Mclnnrh' 
thans  enmommen:  da  sie  ins  haus  kamen, 
lag  er  auff  seinem  bette.  2  Sem.  4,  7 ;  lege 
dich  aulT  dein  bette  vnd  mach  dich  branck. 
13,  5;  er  aber  lag  zu  belle.  1  3,  8 ;  wenn 
ich  mich  zu  bette  lege,  so  denck  ich  an  dich« 
p9.  63,  7 ;  da  nn  Holofemes  im  bette  lag, 
Jud.  13,  3.  —  lisch  vnd  bett:  den  man  hat 
mir  polt  pepelien,  bey  dem  miI  ich  zn  bette 
vnd  zu  lisch  woneu.  swo  hochzeit  predigten. 
(1536).  Aitj**;  das  scheiden  von  bette  vnd 
tische  ein  recht  ebescheiden  ist.  wm  dte- 
sachen.  (1530).  Cj*'.  —  der  pl.  latdet  bei  L. 
ItcUen:  vnd  hulten  an  die  kr.inckuu  vmbher 
zufürea  auÜ'  betten.  Marc.  6.  55. 

mM.  het,  bette,  p<.  bette  {Bern,  !.  lOB), 
ahd.  betti,  petli.  pl.  petti  {  Graff  3.  49.  50), 
golh.  badi.  eine  vermulhung  über  die  ab- 
slammung  des  Wortes  s.  Grimm  gr.  2,  25. 

Beitel,  m.  «eiMHead'o,  6elf«M;  das  eyn 
ygliche  stad  vnd  flegk  yhre  kirchen  baweten 
vnd  yhre  arme  Iciit  seih  versorgcfcn.  d  is  dop 
t)eUei  gar  abe  gtiige.  von  kauffshandlung 
vndwwiker.  (1524).  Fiiij\ 

BettelbMch»  m.  (der  bai)i{  \  hat  vnter  dem 
schein  der  kirchen  dem  liellelhauch,  Timmara 
von  Aquinas,  Scoiium  vndBonrtuenturamautr- 
gesellet  als  heilige  leute.  Eisl.  2.  490''. 

Bcttettrat»  n.  pnnis  mendiealiia;  eine 
elende  parleken  vnd  beilelbrot.  ausleg.  der 
e/1.  vnd  euang.  von  ostem  etc.  (\  544).  Pj'' ; 
wilUliio  vmhherschweiren  und  ehe  dasbeUel- 
brod  essen,  ehe  ich  mein  arm  alte  leiste  tage 
mit  dem  uuordigen  weseo  tu Wittembcrg  mar- 
tern und  vpninrnjjigen  will,  de  Wette  br. 
b,  753.  —  mhd.  betclhroU  (Bsn.  \,  264). 

Beltelbrnder,  m,  b^bnönt^:  e.  k.  (»  g. 
wollen  mich  geringen  verachten  armen  bel- 
telbruder  gnediglich  baren.  Jen.  1,  123''. 

31 


Digitized  by  Google 


0 


OETTCLBUBE 


290 


BtTTtLOROEN 


wenn  vnser  teil  eilel  bcttelbubeii  gewesl 
weren ,  were  es  doch  mehr  denn  zu  viel  ge- 
webt, wamunge  an  s.  l.  deuäschen.  (1531). 
AtfiJ*;  dieermesten,  dendesten  bedelbnbeB 
die  ergcstcn,  rertweiaeblen  scheick  sind. 
dasb.C'.rnd  1  rap.t.Matthei.  (1532>.  Cij''. 

BcttclbHcbj  n.  so  fiodel  mau  auch  in  dem 
beltdbueh ,  das  dieselbigeB  ratwdtcb  reden, 
da  viel  ebreisch  vnier  ist.  vom  »ehern  kam- 

ph«rn<;.  l]^iV.  niiij'. 

Bettelei,  f.  mentUcalio:  es  isi  vvol  der 
prosten  not  eine,  das  alle  beltcley  ablhan 
wnrdeo  ia  aller  christenheil.  an  dm  duiit* 
liehen  adel  (1520.  verm.  au/y.)  Jiij'';  es 
sollt  Inlliper  st^yn,  das  ynn  der  christenlieyl 
ytu  iiewen  leslamcol  keyn  belleley  were. 
vo»  km^ihanihinff  imd  um^er.  (1524). 
Fj**;  betteley  schmeckt  wo!  düu  vnuer- 
schnnifdori  ni  ni!.  Sir.  40,  3^;  das  ist  beltcley 
vnd  Üickwcrck.  der  \0\.psalm.  (1534).  Eij*. 

BtUtltr,  $.  beider. 

Bettelhölfc,  f.  wie  wol  aiieh  solche  bel- 
icUnillTt'  (hei  haiser  vnd  ßrslen  erbetteUe) 
jbn  iden  bapst)  wenig  hilOt.  das  schöne  con- 
jttemin/.  (153Ü).  Ktij*. 

tdtelisch»  armtUg,  elend,  hettelhaß: 
diese  btisso  i>l  nicht  slfUklich  vnri  bellelisch. 
crUrhrl  so  da  hellen  sollen  ele,  f1IS3S>. 
G}^ ;  ImiT  vber  gelles  volck,  vnd  deich  so 
lieildiach  arm,  elend  vnd  verachl  auff  erden. 
Jen.  5,  477'';  des  heirn  Christi  einzug  zu 
Jerii>rtlpm  ist  s^ar  ein  leppischcr,  schreibc- 
rischervnüd  bedlischer  einzug  gewebt.  Üschr. 
7&\  a..bellelach. 

ietitlltcfc  (bedlisch^  adv,  «ore  tnsndi- 
corltm:  mii-v'^n  siih  imi  sülchcn  nngst  glotzen 
vnd  uodredeu  so  lauszich  vnnd  beüeli>cli 
behelffen.  von  der  6eyrA<.  (1521).  diij'; 
alle  yhre  trage  läppen ,  da  sie  sich  so  belle« 
lisch  mit  plclzen  vnd  llickon.  das  dief;e  wort 
Chrisli  noch  fest  slehen.  ( l  527).  ni  nij  ;  vmi 
sind  vber  alle  luasse  viel  bOser  sciielcke,  die 
sich  arm,  noidOrffUg  vnd  beltlisch  stellen. 
an  die  pfarrherm  wider  den  wndbef  *tt 
preili'j^n.  f  l  540).  Gj\ 

Bettcikind.  n.  das  ist  kein  küuig,  sondern 
ein  bellelkind.  ha  u^posLJhena  1 559.  U.4&4*. 

ietlelUMIcIly  n.  diminutiv  des  vorigen : 
ein  senfltes,  annei  beUelkindlin.  m«  das 


gueti  wi  ewn^tÜhm  aw  vnfertelMdeN* 

(1532).  Cj\ 

iettelklesteri  n.  ein  hloster^  worin  bei- 
telmonche  sind:  aus  den  bettelklüstern  ynn 
Stedten  weren  guUe  schulen  fiir  knaben  vnd 

meydiin  zu  machen,  ord^nunj^«  eynes  gem^ 
nen  Kastens.  (1523).  Aiiii**;  das  aber  die 
beltelkloslcr  abgehen,  das  isl  natzlich  vnd 
not.  eawmpel  «jnen  ekHitL  kisehoff^  xm 
weihen.  ( 1 542).  Hi}\ 

Rdtrlkonig,  armseliger  verächtlicher 
künig:  vud  ist  doch  dieser  bellelkünig ,  der 
auir  eim  escl  einreilet.  der  könig  Israel. 
hauipotl.  Jhena  1559.  61.  139*;  arme  bei- 
lelkönige  vnd  fiirslen.  Eisl.  2,  292''. 

Betteln,  mhd.  bölelen  {Ben.  1,  172',  ahd. 
p«lol»in  für  peial6n  {G raff  3,  60,  61j.  „an- 
liegend dmMiig  kitten",  nmal  im  armen* 
gaben,  mendicare. 

1 )  inlransitiv :  wer  b^Mifln  m  i1  ,  'I't  raus 
sich  nicht  scheinen,  vennanung  iutn  sacra- 
ment.  (1537).  Ihij**;  es  ist  besser  sleri»en, 
ilfnn  bc'Ueln.  Sir.  10,29;  seine  kinder  wer- 
den bclleln  gehen.  Iliob  20,  10;  gr.tben 
mag  ich  nicht,  so  scheme  ich  mich  zu  bellein. 
Luc.  16,  3;  isl  die.scr  nicht,  der  da  sass  vnd 
beltellT  Je*.  9,  8. 

2)  transitiv,  erbetteln:  vriil  sie  s,iI/.ton  jn 
iden  blinden)  leglicli  Air  des  iciiipt'ls  ihör, 
das  er  betlellc  das  alino!«t>n  vun  denen,  die 
in  den  lempel  giengen.  a|»o«f.  ^«seb.  3,  2; 
alles  was  wir  jlzl  siacklichl  mussen  beulen 
bie  von  valer,  da  von  kel^ier  o>i<\<>r  fursicn  . . . 
das  wird  man  dort  alles  zugleich  aull'  einem 
hauffen  haben,  doa  1 S.  eap,  der  errlen  ep. 
s.  Pauli  am  dS«  Coriniher.  (1534).  Piiij^ 

mitfeht  -p\  (-all  r,  ahd.  pßla,  tnhd.  böle, 
bitte,  gebet,  vgl.  Weigand  wtb.  I,  144. 

Betteln^  n.  der  evibetantiviseh  gesebUe 
inf  des  vorigen:  bruder  Slallhes ,  dem  anif 
sein  beiden  {anhaUendes  dringcndei  bitten] 
vtid  geilen  der  churfttrst  halto  oiirmi  pnllz 
zugeben  verheL<scn.  tischr.  ISO'';  tuus»ea 
sie  doch  sonst  souiel  landlanlTer  vnd  boaer 
buflTcn  vnler  de<«  beUelns  namen  erneren«  an 
den  christlichen  adel.  (1520).  Jiij^ 

Bcttclerdenj  m.  ein  mönchsorden,  teelcher 
von  almoaen  febf,  w^e  a.  b.  Franciseanert 
Dominicaner  etc.:  es  wundert  mich,  das  da 
dich  nil  schemist  in  dein  herta,  das  du  mir 


üiyiiized  by  Ggggle 


BBTTELBEGHT 


291 


BETTLER 


auffruckisl,  wie  ich  u  oh  gern  keinn  bettel- 
onien  sein,  tciderdie  neicen EckUchenbullen 
fd  lügen.  (1520j.  Aiij*';  die  funlT  CNMer 
sechs  bellelorden  kommeo  des  iaris  an  einen 
ort  ein  ygliclier  mehr  Jan  spclis  odder  sieben 
malen,  an  den  '  lij  isUichenadei  ( 1520).  Jiiij\ 

iettclre clil>  n.  geringes  recht :  vngeaclitet, 
das  man  mit  solchm  schebicliteni  bettel 
recht  mehr  denn  hunderlfeUig  vnrecht  thut. 
ausleg.  der  ep.  tnd  enang.  von  o$tem  etc. 
(1544).  xG**;  goU  wii  nicht,  das  vnih  deines 
bettelrechU  wülm  der  ganlien  well  recht 
vnlergebe.  etend,  yj*. 

Bettflffiflij  n.  ein  reclit  arm  elend  betlel 
reich,  der  1 1 0.  ptaim.  ( 1 539).  Dj^ 

Betlelsack,  m,  mendki  pera:  noch  Kit 
fursten ,  hischoflc  vnd  herrn  sind ,  die  gegen 
dem  kdnig  zu  Ninene  rechte  betler  sind,  den- 
noch aud'  yhren  beKeisack  sich  so  hoch  ver- 
lassen ,  das  sie  nicht  alleyne  das  wort  gotts 
verachten,  sondern  auch  verfolgen,  iler  pro- 
phet  Jona.  (1526).  Aiij'';  die  gcyslHcheu 
prclaten  vnnd  welllich  fursten  teilen  nit  vhcl, 
dasz  sie  alle  betlekecke  {betteleij  auszlcs- 
sdietlen.  gnmdvnd  wtaeh,  (1520).  oiiij^; 
die  gey^tlich  vud  weltlich  vbirkeyt  sollon  yn 
yrcin  aniiit  nit  vnformhch  ^inn  lrln  ,  sie 
alle  bettdseck  abthcten.  eyn  sertmu  von  dem 
tMieJbfr.  (1520).  hj' ;  das  taalüMi  byn  vad 
4ier  anff  den  beitelsack.  von  ftiMjfirJkomdtenf 

Vnf^  trttrhrr.  (1524).  Fiiij'. 

Bettchtb ,  u  as  bellelisch  («.  d.) :  noch 
baben  Me  keinen  golt,  sondern  mOsseo  eioen 
hettelscheii  lansichlea  goll  selbe  machen, 
der  147.  jwa/m.  (1532).  Fif. 

Bcttdseblosi)  n.  geringes,  unbedeulendes 
tdUois:  das  bcllcischlos  zu  Jerusalem,  der 
110.jp«a<i(i.  (15S9).  Biiij\ 

icttelsrenterdicnst ,  m.  ein  armteliges 
ht^er:  ein  iglicher  f/uril)  für  sicli  ein  man 
Si'iit  wil»  odder  mit  eim  betlels  reuierdiensi 
sa  felde  zeucht,  tom  krUgt  widdtr  d*  T. 
(!fi29).  Ilij'. 

icttcistnb)  tn.  bacultu  m endin:  ?u  d'  n 
belielstab  geraten  (betller  werden}.  hausposL 
Willemb.  Ibib,  fesUheil  ^l* ;  und  mUssten 
die  hand  am  betldslab  wermen.  «Ptddcr  den 
vucher  SU  predigen.  (1540).  Eiiij*;  lanlT 
stracks  hinweg  vuni  weÜM-  vnd  lasse  sie  am 
belleUlabe  sitzen.         2,  221''. 


Betlelslücli,  n.  res  emendicata  rilis:  an 
jm  igoU)  haben  wir  ewig  leben,  reichlhum, 
gewall,  ehre,  go^en  dem  armen  bellebtUck 
auir  erded.  das  14.  vnd  15.  caji.  «.  /oAa»- 
m*.?.  fl538).  Ciiij'' ;  das  land  Cana.in  isl  kfliira 
ein  bell('l<lil('k  oder  lolierlirol  gi"vr;f  ^^cgon 
der  gantzeu  well  reich,  von  den  judtn  vnd 
frmlüffen,  (1543).  Yiiij" ;  geringe  parteken 
vnd  betlelstücke.  Eisl.  2,  147'. 

Bcttclrelk,  n.  beUetleute:  sinds  doch  eitel 
verachte  leute,  verlauflene  bubeo  vnd  beltel~ 
vokk,  so  an  dieser  lere  bangen,  doa  14.  vnä 
15.  cap.  s.  JohamUi,  (1538).  Ooj*. 

Beltclwcrk,  n.  res  vitis:  gercriitigkeil,  die 
sich  dergleichen  betlelwercks  bebüflt.  d^ 
Wetli  ftr.  2.  82. 

BrUcn ,  das  bett  machen ,  5eretlen :  füre 
ich  pen  himel,  so  bislu  da.  bellet  ich  n)ir  in 
die  helle,  sihe,  so  bisl  du  auch  d^.  ps.  139, 
8;  stehe  aufT  vnd  belle  dir  selber,  apost. 
get^  9,  32. 

mhd.  bellen  (Ben.  1,  111)>  oM.  ]icttAll 
iGra/f  3.  51)  r.  bett. 

BcttgenossCj  m.  schlafgenosz  in  äemseiben 
dell,  btiitMäfer:  vnd  sich  an  eynem  hott- 
genoszcn  gnugcn  lest,  eyn  snmon  WM  dem 
dlchen  stand.  (1519).  Aiij'. 

Bettlein  (betbn),  n.  beuchen,  leciulm: 
vnd  Itessen  jo  dordi  die  slcgd^  emider  ndt 
dem  betüin.  Luc.  5,  19;  hebe  dein  betlin 
aufT  vnd  gehe  heim.  5,  24  ; 

ah,  mein  hertzhebes  Jhesuhn, 
mach  dir  ein  rein  sanffl  betlelin. 
Wacketnagel,  tirdunl*  147. 

Bettler  (belleler),  mendtcus,  armer,  dürf- 
tiger, mhd.  l»PlekBrc(öen.  1,  172),  ahd.  bcta- 
iäii,  |ii>lalari  [(rraff3,Ql):  es  sol  aller  dinge 
kein  bettler  vnler  euch  sein.  ^Mo$.  15,4;  wer 
gewall  vnd  vnrecht  thut ,  mus  ZU  lelsl  tum 
heüler  werden.  Sir.  21,  5;  eynes  armen 
beltelers  gcbeel.  origmaibr.  v.  j.  1517  tn» 
gesammtarcMv  nt  Weimar,  reg.  iV^  108. 4 1 ; 
es  soll  yhc  kein  betkler  noch  darhloszer  vnter 
euch  seyn.  bei  Bindseil  fehlende  var.  zu 
5  Mos.  1 5, 4  in  eyn  sermon  von  dem  toucher. 
(1520).  bj^;  da  müst  man  verarmen  vnd  zu 
beider  werden,  dar  127.  f  Mim.  (1524). 
Aiij*;  wie  man  die  bcUler  vnd  Juden  an  den 
gelen  rincken  kennet,  das  diese  wort  Christi 
noch  fest  stehen.  (1527).  riiij^ 

87» 


Digitized  by  Google 


BBTTLEAEl 


292 


BEULE 


Beulerei,  f.  mendicUas,  beUelei:  da  Qn- 
den  sie  nichts  deon  armut  vnd  beUerey. 
ham$pott.  Wütemh.  1545,  wM^rtkeü  40\ 

Dasijp.  Itiiiili Tf  I. 

Bettlerisch,  tcas  Ijollclisch :  wo  nicht 
glaulie  ist  an  lilimiuiu,  fuigcl  der  kurlzeii, 
elenden  *  betieriscben  tnwh  der  ewige  lod 
vnd  verdatuiiis.  WiUemb.  a%ug.  1,  175'*;  im 
•ndeni  sttick  von  dem  blinden  lerel  vns  der 
euaogelist  eine  rechle  betlleriscbe  kunsl 
(bafflersfeiHwO,  das  man  Tür  goii  wol  geilen 
lernen,  vnuerschempt  sein  vnd  jmer  anhaken 

icUl«rpeli|  m.  scMechler  peU :  wer  einen 
btfseo  pellz  hat,  der  wird  lUdit  sHe  lUcher 
cu  plelsen  .  . .  regiment  aber  ist  ein  solcher 
beüler  jultz.  der  lOl. psalm.  (1534).  Oiiij». 

BettlerHuantel  j  m.  cento:  nicht  alleine 
sage  ich  von  der  gerechiigkeil,  die  (ür  goll 
gilt,  sondern  auch  w>n  der  weltliche»  ensser- 
lieben  gerechtigkeit ,  die  da  ist  ein  lauter 
bettlersmantel.  Jen.  3,  464*;  vnd  ist  ein 
jemerlich  getlicke,  nicht  anders  denn  als  eins 
betlelere  raantd  (Jen.  5«  291*  ein  betlers- 
ninntel  i .  auf  doi  vemeiM  k^fuHkh  «dM. 

(15311.  Ailij^ 

BettlersTelk ,  n.  das  faule,  vnnuize,  inüs- 
sige  betlersvolck,  das  niemand  in  keiner 
iribeitbringen  kan.  hampotL  IRlt«ii6. 1 545, 

sommerlheil  97*. 

BettlertMi,  m.  chorea  mendicorum  fulcro 
incedenUum  (Grimm  tclb.  1 ,  1737):  viel- 
leicht wird  Wittemberg .  wie  sichs  anllsst, 
mit  seinem  rcgimenl  nidit  s.  Veits  lanz,  noch 
S.Johannis  tan?.,  sondern  den  hetllertanz  oder 
Belxebubs  tanz  kriegen,  de  Weilebr.  753. 

lettogM  *»  bedangen. 

Betweise«  odo*  betend:  darumb  sihe  ja  zu. 
das  du  sarramcnl  nirltt  nndcrs  Acnn  difi- 
scr  zwo  weise  hiäucitcsi,  neuilich  auil  daok- 
weis«  vnd  helwmse.  vermmmg  tum  «oer»- 
ment.  (1529).  Hiiij*. 

BcBge,  f,  biege,  krümmung,  mhi!.  l  iuge 
(Ben.  I,  177):  machet  eine  gerade  lauen  on 
alle  beuge  vad  krümme,  der  110.  psaim. 
( 1 539).  Li^j^ ;  jieur  steigern  sie  den  yngber» 
vber  eyn  iar  den  snfTran  ,  oddcr  widdcrnmb, 
das  yhe  allezeyt  die  kiiiniine  ynii  die  bcut-'f 
kome  {et  nichl  bester  wtrde }.  von  der  kaußjs- 
ikanitfimf  «NMi  «mieAer.  (1524).  Diiij". 


Bengen.  praei.  beugte,  mhd.  bou^en  {Uen, 
l,  177),  ahd.  p(b)ougan  {Gra/f  3,  31),  am 
dem  sing,  praei.  des  starken  verbumt  biegen^ 
mM.  hieben  bonc,  oM.  piegen  (piokan)  povc» 

1)  für  sinnUches  biegen,  fieciere:  den 
bäum  ad  man  beugen  wäl  er  jung  ist.  4er 
101.  psalm.  (1534).  Sij';  da  er  xu  jm  hin 
.m(T  kam ,  boriLn-i  er  seine  knie  pf-pon  Elia. 
2  kun.  it  lA;  vud  beugelen  die  knie  vor  jm* 
Matth,  27,  29  (die  ertfe  amg.  des  «.  test. 
r.  j.  1522  Aal  Mer  blegelen);  mir  sollen  alln 
knie  gebenget  wcnien.  Rom.  14,  11;  haslll 
kiuder,  so  zeuch  sie.  vnd  beuge  jreu  hals  von 
jugeni  anfll  Str.  7,  25;  da  halH«  sie  eim 
hangende  wand  vnd  gebeugeten  laun  ftinden» 
Jen.  3,  327*. 

2)  für  die  abslracte  bedeu(ung ,  tcofür 
beugen  allein  angemessen  erscheint,  nichl 
biegen :  ein  voick,  das  nicht  tu  lencken  neck 
zu  beugen  ist.  vber  das  erste  buch  Mose. 
f  1 527 »  II  iij'' ;  nh,  mein  tochler,  wie  bewfreslu 
niieii  vnd  betrübest  mich,  rieht.  11,  35; 
denn  vnser  seelen  ist  gebenget  sur  erden! 
|M.44.26;  vnd  wird  die  hohe  fesiunge  ewer 
inauren  benf,'«'n.  Jes.  25,  12;  der  Bei  ist 
gebeugel,  der  Nebo  ist  gefallen.  4ö,  1 ;  mit 
solchem  Wahn  lu  der  schrilll  laufllsn  vml  die 
selbige  beugen,  reyssen  vnd  martern  auf 
solchen  spynon  diinckel,  das  ander  teyl  tnd- 
der  die  hymi.  Propheten.  (1525).  BiiiJ*. 

3)  das  recht  beugen,  drehen,  verdrehen: 
du  soU  das  recht  deines  armen  nicht  bengen 
in  seiner  sache.  2  Mos.  23,  6;  namen  ge» 
srhenck  vnd  beugeten  das  recht.  1  kön.  8. 
.3 ;  zu  beugen  den  weg  des  rechts.  «j»r.  SaU 
17,  23. 

4 )  sich  beugen ,  sinnikh  und  ^j^fiokr 
sie  beugen  {winden)  sich,  wenn  si»-  iifberen. 
Uiob  39,  3;  da  beuget  sich  Jusa|)bai  mit 
seinem ^andlils  tur  erden.  2  ohron«  20,  18; 
viller  jm  mQ.ssen  sich  beugen  die  sloltae» 

jliorrn.   ffinh  9,  13.  rrjl.  hir/cii. 

BenlCj  f.  ist  1)  die  infolge  eines  sclUages, 
stoszes  etc.  entstandene  geschwulstt  imgegen^ 
«all  MUT  tfH$ehn«i4mdent  UtU  /Vsesen- 
machenden  wunde :  ich  hab  einen  man  er> 
Sö  llingen  mir  zur  wnnden  vnd  einen  jfingliug 

1U1U  zur  beulen.  1  j1#o«.  4,  23 ;  wund  vmU 
wunde,  beule  vmb  beule.  2  Um.  21»  25. 


Digitized  byHoL^lg 


BEUNEHR£iN 


393 


BEVOR 


2)  eine  von  innen  her,  aus  bösartiger 
Slwknnfj  der  siifte  enlsleht'nde  geschwutst, 
ptuiula,  papula,  blaller,  ahd.  piuUi  (Graff 

96.  97):  du  isi  dut  gesetx  vber  allerley 
■lal  des  aussalu  vnd  grinds  .  .  .  vbcr  die 
bfideB,  gneU  vnd  eilerweis.  3  JfM.  14, 54 — 
56. 

mM.  biule  {Ben.  1.  18U>,  ahd.  pUi-  {in 
pdKslac  Graff  6,  77S|,  pAl  (7). 

BeHUflireii,  dehoneslare.  heule  verunehreii: 
r|i  7  ifT:  lieiligr  cvanpplium  durch  solche 
haaiiiuug  heuneltrel  vnd  verhaszl  wird,  de 
Wauhr,  4,  501. 

Beate  (beulte),  f.  praeda,  spolium,  dem 
feinde  im  kriege  abgenommenes  (vgl.  aiis- 
beutej:  weil  über  das  voick  heute  nicht  hat 
mdsten  essen  von  der  beule  setner  feinde, 
die  es  runden  hat.  I  Sam,  14,  30;  ich 
frewc  iiiicli  vhcr  deinem  wort,  wie  einer  der 
eine  grosse  heule  kriegt,  ps.  119,  162; 
wie  man  frttlich  ist,  wenn  man  beute  aus- 
täflet. Jm.  9,  8;  dem  aueb  Abraham  den 
zehendeii  gibt  von  der  erVberlen  beute. 
Bebr.  7.  4. 

das  wortf  welches  im  1 6.  jh.  auch  in  der 
ledralw^  «erlMunf  frorjkomml,  fMM  iidi 
mt  im  15.  A  vgl,  Weigand  lef».  1, 145 
und  ficntpn. 

icalel  (bcutlel),  in.  säckdien,  lasche,  iu- 
mal  geldbeatel,  mhd.  bintel  (Ben.  1.  190). 
«Ad.  piilil  (6>a/f  3,86),  vielleicht  abzuleiten 
t!onbii>fpri  nfferre  {vgl.G  r i  m  m  xclb.  1,1750): 
vnd  Will  zuiior  kästen,  beullci,  keücr  vnd 
boden  voll  haben,  der  \21.psalm.  (1524). 
Gij^;  vnd  band  «ween  eentner  Silbers  in 
iween  boulel.  2  kön.  5,  23  ;  wcldifr  gcid 
verdienet,  diT  Ir^'N  in  (Mtieii  IticluTlcn  beiilol. 
ii^g.  1.  6;  {Juäus  Ischariolhf  halle  den 
bevtcl  vnd  trug  was  g<^en  ward.  Jok»  1 2, 
6;  es  ist  doch  mit  den  f^apisU»  nicht  viel 
auszurichten .  oliti  ilasz  sie  vn«5  mit  vnkosl 
aoszehrea  vnd  den  beule!  ledig  machen,  de 
Wm  br.  5,  645. 

Bfulflrin  (benUiff)»  «.  UMekm,  «ae> 
cufus  fhv  sind  zween  rf>yni>;r!ie  gtildcn  ynn 
das  beullm,  inn  das  ander  bcullin  gehen  die 
VBgerischen  gülden,  deudsche messe.  (1526). 

Beateid rcticker ,  m.  excmsor  marsupü: 
da  erfand  nu  der  bisscholT  dis  fandlia  vud 


gedacht  daa  paffittm  den  fockern  zu  bezalen 
mit  des  gemeinen  mans  benid ,  vnd  schickt 
diesen  grossen  beuleldrescher  in  die  lender. 
trtder  Haut  WonU  (1541).  Liij*;  da  Ues 
er  mit  dem  ablas  etliche  beuteldrescher  aus- 
gehen, dor  Io'itF<  zu  erbeben.  lOHlar  da» 
bapstum  zu.  Horn.  (1545).  Zj^ 

Bentekcbneiderj  m.  crumeniseca:  dis  ist 
der  erste  redite  gründliche  anfing  des  Lti- 
ihcrisclieii  lenuens,  den  niclil  herlzog  Frid- 
reich,  sondern  der  bisschol!  zu  Meintz  durch 
seinen  beutteldreschcr  oder  beulteUchneider 
DeUel . . .  angefangen  hat.  wider  Hans  WonL 
(1541).  Liif. 

Beuten  hal  bei  L.  flic  hrdeuiutig  von  tau- 
schen, wechseln:  {dieser psaliu)  lüi luir  lieber, 
denn  des  bapsis,  Tfircken,  heiser  vnd  aller 
weit  ehre,  gut  vnd  gewalt,  wolt  auch  gar 
vngern  vuib  diesen  psaliiion  mit  jhn  alle 
sampt  beuten,  das  schöne  con^emim.  ( I  530). 
Aij'';aber  dennoch  bin  ich  ein  parlekenhengst 
gewest  vnd  nach  diesem  psalm  durch  die 
schreibfcddcr  so  fern  komcn,  das  ich  jlzl 
nicht  woll  mit  dem  ttfrckischen  keiser  betilr^n, 
das  ich  sein  gut  sult  haben  vnd  meiner 
kttttst  em|ieren*  da$  man  Mnder  rar  aeftnlMi 
haitensoUe,  (1530).  f.iiij";  köndteicbsthun» 
so  wolt  ich  mit  euch  beuton,  dasz  jr  mpinrn 
Schwindel  nemmeu,  so  ich  im  kopff  bab.  vnd 
ich  behielte  euwem  fcrals.  fMr.  350*. 

in  dieser  beileHfim^,  wddie  auch  im  voc. 
tbt^ut.  bl.  angegeben  wird,  erscht'ivf  dns 
wort  seil  dem  beginn  des  1 5.  jh.  häufig  in 
hessischen  Urkunden  und  schrißen,  xumal 
in  den  composfllonai  verbeulen  vmA  abbeu- 
ton.  vgl.  Vilmar  idiot. 's.  34. 35.  das  mhd. 
[mf/ J  buien  d,  i.  hinten  bedeutel  erbeuten 
und  auslheilen. 

Bcaticr«  m.  heutetmadket,  kmmt  in  £.'a 
hausrechnung  vor.  de  Welte  dr.  6,  330. 

Routpfennig  fhoiifprennirff) ,  m.  beutean- 
theU:  gull  behell  drunter  sein  icil  vnd  sei- 
nen sinspfennig  odder  beulpfennig.  der  117. 
psalm.  (1530).  Aiij^;  er  vnd  seine  geseHen 
wcren  in  willens  gewesen,  dem  Hlrslen  solch 
meerwnnder  zu  schencken  als  zum  beulpfen- 
ning.  tischr.  40^. 

ie?«?«  ad»,  1)  tmior,  «orana,  öfter  im 
eingang  der  briefe  :  meyn  arinsz  votcrllu  niL:- 
gepeet  i»l  e.  c.  L  g.  «bceyt  beuohr.  originalbr. 


BEVOKAN 


294 


BEWAHREN 


r. 1 '-'  1 0  auf  der  bibl.  zu  Gotha  cod.  chart. 
379  pag.  ä;  meyn  vnlerlhenigs  artnsz  ge- 
•peel  vQüd  demUUgs  vormügen  seynd  ewrnn 
f.  g.  akceyt  lieuobr.  4«  ü^fle  Ir.  6»  11; 
ewern  fursllidien  gnaden  soin  mein  viUtcr- 
thenige  dicri'tt«  ui»!  .irnt'.  pebct  alle  tzeil 
Leuor.  ton  d^n  ^ua^n  icercken.  (1520). 
Aj''.  vgl,  bevor». 

2)  prOiWrUm,  uumal:  auch  hat  er  in  die 
lenge  von  m'in^n  bUchlin  mit  mir  geredl, 
l»euor  von  dem  valer  voser.  Jen.  1,  147"; 
denuoeh  ist  es  noch  nicht  Bflode  oder  kelze- 
rei anderer  meinung  sein*  bevor  in  einem 
ding,  djs  nirhi  von  nölen  ist  zu  der  pHigkpil. 
1,  20^"  bei  Grimm;  als  mocht  daraus  cl- 
licheo  andern ,  und  bevor  mir  selbs ,  groszc 
fobr  enUlehen.  tfe  Weite  hr.  2,  147. 

mhd.  Iic\or  [lien.  3,  374),  ahd.  pifora 
und  i'ifuri  idraff  3,  020.  621). 

Beitrattj  u>as  bevor  1 :  e.  f.  gn.  sein  meine 
vBierthlaigste  gebet  und  vermögen  allzeit 
be voran,  de  Welle  br.  1,518.  e^betUO  ge- 
braucht L.  zminran  (s.  d.). 

Bewacbsen,  ton  wachsendem  überzogen 
werden :  das  der  plalx  vmbber  mit  gru  be- 
waclisi-n  war»  wie  ein  wald  oder  gebirg«;. 
1  Uder.  4,  39:  der  (herg)  war  mit  grossem 
dicken  hollz  bewachsen.  deuUch  autleg.  des 
tl.pealmen.  (1521).  B^iij^ 

Bewahren  (bewarcn),  tnhd.  bewarn  {Ben. 
3.  bOl  ff.),  ahd.  piwardn  (Grafel,  912), 
fM^lodire,  servare, 

1)  einen  bewahren:  a)  vnd  sind  auch  die 
Ihimen  Juristen  die  rechten  kUrbser,  die  den 
keisor  vnd  fürslen  bewaren.  das  man  kinder 
zur  schulen  hallen  sol.  fl530j.  Fiiij' ;  iie- 
ware  mich  gott,  deoo  ich  Iraw  auU'  dich, 
p«.  16»  I ;  der  herr  wird  jn  bewaren  vnd 
beim  leben  erhalten.  41»  3;  aber  der  heubl- 
man  vnd  die  boy  ]m  waren  vnd  bewarpten 
Jhesum*  MaUh.  21,  54  ;  vnd  bat  nicht  ver- 
schonet der  vorigen  weit,  sondern  bewsrete 
^  }(.  2  Pel.  2,5.  —  h)  für,  uider  elicas 
bewahren  :  beware  mich  hcrr  für  der  band 
der  gottlosen,  p*.  1 40.  5 ;  beware  mich  für 
dem  stricke,  den  sie  mir  gelegt  haben.  141, 
9 ;  als  einer,  der  für  dem  winde  bewaret  ist. 
Jes.  32,  2;  ich  \nUc,  das  du  sie  bewarcsi 
für  dem  vliel.  Joh.  17,  IT»;  sich  bewaren 
für  dem  gulzeuojtfler.  aposl.  geach.  21,  25; 


damit  wir  vii'«  bcwnrfn  fnr  df^n  eathusiasten, 
arlickel  so  da  hellen  sollen  elc.  (1537). 
Giij'';  die  vnscrn  zu  bewaren  widder  der 
geister  geplender.  vom  •bendmal  CArMi, 
(152S).  diiif. 

2)  Sachen  liewahren  :  vnd  Iep:Pl  Vriogsvolck 
dareiii,  die  slad  zu  bewaren.  1  i/ucc.  12^ 
34;  vnd  der  kSnig  lies  sehen  kebsweiber 
das  haus  zu  bewaren.  2  Sam.  15,  16;  da 
Sau!  hin  sandte  \m\  lies  sein  (Davids)  haus 
hinvarcn,  das  er  ju  lüdtel.  ps,  59,  1 ;  wenn 
ein  starcker  gewapneier  seinen  paUasI  be- 
waret, so  bleibet  das  seine  mit  frieden.  Zve. 
11,21;  vnd  gott  der  herr  nam  den  menschen 
vnd  setzt  jo  in  den  garten  Eden ,  das  er  ja 
bawet  vnd  bewaret.  1  Mos»  2.  15;  vnd 
lagert  fiir  den  garten  Eden  den  cherobim  mit 
einem  Müssen  hawcnden  schwer!  zu  bewaren 
den  weg  zu  dem  liaiim  des  lebcns.  3,  24  ; 
der  fi'ouien  weg  meidet  düs  arge,  vnd  v%er 
seinen  weg  bewaret,  der  behelt  sein  leben. 
spr.  16,  17;  wer  seinen  mund  vnd  zungen 
bewaret,  der  bewaret  seine  «eele  fitr  anpst. 
21.  23;  beware  deinen  fus,  wenn  du  zum 
hause  goltes  gehest,  pred,  4,  17. 

-  warun  v.  ahd,  wara,  mM.  war  aäu, 

a  u  fm  p  rk  5  ^  r?t  fr  f  i  f . 

Benahren  (hcweren,  beweeren),  mhd.  be- 
wahren, {Ben.  3,  523),  ahd.  biwSran  {Graff" 
1,  924). 

1)  xcahr machen,  darlhun,  beteeisen:  vnd 
mocht  wol  gerne  boren,  wer  das  anders  be- 
weeren  soll,  eyn  sermon  von  dem  abbuM 
vnd  gnode.  (1518).  Ay-;  ich  hab  bisiber 

gehallen  ,  wo  ntan  etwas  mit  der  sohriffl  sol 
bcweren,  uiu^'le  die  seih  sclirifll  eygeiillirh 
zur  sach  dienenn.  ton  dem  bapsium  zu 
Rme,  (1520).  Bij^;  ein  biscboflTvnd  pfar 
ist  ein  ding  bej^  saoci  Paul,  wie  das  auch 
sanft  Hieronymus  bewerel.  an  den  christ- 
lichen adel.  (1520).  Giiij'';  hab  ich  vbel 
geredt,  so  bewere  dasselb.  wm  kauffsharndF- 
lung  vndvmeher.  (1524  ).  Ej^  rar.  lu  JoA. 
IS,  !2 !^  lir^^-ri^r  ps ;  die  gedenck  bil- 

Ucr  odder  zeugen  Lilder,  wie  die  crucifix  vnd 
heyligen  bilder  sind,  ist  droben  auch  aus 
Mose  bewerd ,  das  sie  wol  su  dulden  sind. 
tcidder  die  hgtnl.  Propheten.  (1525).  Cij*; 
m  oKtti  ,  wer  vvil  mieli  IiJgpn  slraflcn  vnd  he- 
wereu,  das  meine  rede  »iciil»  sey?  JJiob 


Digitized  _by  Qoggjf 


BEWÄURLICU 


295 


BEWEGEN 


^4,  25;  Paulas  beweiis.  das  dieser  ist  der 

«brist,  apost.  gesch.  9,  22. 

2)  prüfen,  erproben:  vr  vvil  euch  bc- 
MTcreu ,  wie  fesl  jr  liällei  «in  der  lere.  Jen. 
5,  456^;  vnser  veter  auch  Tersucfal  wurden, 
das  sie  bewerd  würden ,  ob  sie  golt  von 
hertien  dirnetcn,  Jud.  8,  18;  vnd  weloher- 
ley  eines  jylichen  werck  sey,  wird  da  fewr 
liewereD.  1  Cor.*  3,  1 3 :  selig  ist  der  man, 
der  die  anfechlung  erduldet,  denn  narh  dem 
tr  l)ew<>roi  i^i.  wird  er  die  krone  des  lebeDs 
empfahen.  Jac.  \,  12. 

Benihrllfffc  (bäweriich).  prohuHlü:  es 
ist  bewerlicb»  dz  alle  gelubd  Izu  disser  (zoyt 
nicbts  tugen.  eyn  rrteyl  der  theologen.  ( 1 520). 
Bij\  —  mhd.  bewierlich.  {Utn.  3,  521). 

Bewäkrt  (bewcri),  probalus,  erprobl,  in 
4er  pritfmn§  als  edU  hifmitn:  ftlr  bewerte 
vnJ  gi'gruniite  warlieyt  .luszrlitfftn.  eyn  ser- 
mon  von  dem  abiaaz  vnd  gnade.  (1520). 
Bj";  befleysz  dich  golle  zuerlzeygcn  cyneo 
bewerten  vod  vnuerladdelicben  erbeiter.  «ar. 
41»  2  Tim.  2f  15;  sihe.  ich  l^gc  in  Zion 
ctnan  gnmdslein,  einen  hnwerlen  stein,  einen 
köstlichen  eckstein.  Je$.  28,  16;  griissct 
Apellen,  den  bewerten  in  Christo.  AAn.  1 6  J  0. 

lewahrMg  (bewarung),  f.  servatio:  setze 
THcynoni  munde  eyne  Jiuel  vnd  an  die  tlmr 
nicviier  Uppen  eyne  bewarung.  var.  zu  p«. 
141,  3  M  Binditit. 

Bevilmng  (bewening.  bewemnge),  f. 
probatio,  beweis,  mhd.  bewaerunge  {Ben. 
3.  523):  vnd  ob  solch  gleichnisz  vnd  be- 
weruDg  den  stich  nil  hieltenn.  von  dem 
hapUwm  gmRMM.  (1520).  Ciiij'';  es  wirt 
wol  mehr  dings  an  (oAne)  grundt  vnnd  be- 
werung  gesagt,  eyn  sermon  rom  abfasz  vnd 
gnade.  (1518,'.  Auj^;  dasist  myr  beweruage 
^nug.  dat  ander  <eyl  widder  d,  Ayml.  pro- 
jpkelen.  (1525).  Dij*. 

Bewältigen  (beweldigeu),  superare:  mit 
fear  zu  beweldigcn.  von  eigener  gerechlig' 
keif.  (1530).  Cf. 

Bewandt  =  vertcandt:  so  musz  man  es  doch 
mehr  in  den  bownuliin  des  gl.mbens  (glau- 
Jfent  rerwnndlen)  üben,  de  Welte  br.  1,410. 

Bcwcben  y  bewegen ,  hin  vnd  her  fahren 
mMhen:  eyn  woge  des  meeris,  die  vom 
winde  gctrioben  Mid  !)p\vehd  wirt.  Jac.  1, 
S  nach  dem  H.  lest.  «.  j,  1522.  c^f.  weben* 


Bewegen»  praet.  bewdg,  pari,  praet.  be* 

wogen,  6«  L.  noch  2  pfrs\  (ud.  praes.  bc- 
wigst,  3.  pers.  bewigl,  mhd.  bewogen  bewac 
bewegen  {Ben.  3,  03 1),  ahd.  piw^kan  (Graff 
I,  658). 

1 )  für  die  sinnliche  hedeut\mg  des  triegens 
bielei  sich  noch  ein  beleg  in  der  bibel :  fic 
weisen  aber  bewege«  jre  worl  mit  der  goid- 
wage.  Sir.  21,  27.  keulig«  KMauiffg, 
haben  witgen  ihre  worte. 

2)  häufiger  berjt'qt^et  nh<nraries  bewegen, 
perpendere,  erwägen,  überlegen ,  bedenken^ 
in  defracM  afeften.*  wollen  ein  wort  nach 
dem  andern  bewegen.  d(iaflM^/leal.(1521  ^ 
bij*;  bewc^pii  die  scliwcpre,  monpe,  schnöd- 
heyt  der  sundcü.  eyn  vrteyt  der  theologen 
Itu  Parti.  (1521).  Bij**;  wie  grosi  solch 
gab  sei .  kann  niemand  genugsam  bewegen. 
de  Weil^  br.  2,  162;  das  nu  yemaud  tmUhl 
bewegen,  wie  J.ic'h  <o  vnfrcnlicli  mit  sciufm 
bruder  gehandlcl  iiabc  vber  das  emle  buch 
Mose.  (1527).  Uni^j^;  hie  mtfeht  jemand 
bewegen,  warumh  Dauid  spricht,  was  hin 
irli?  von  den  letzten  tcorten  Dattid.  M543). 
Hj' ;  fr  (Jeaaiaii)  iial  sonderlich  das  wort 
(ewiges  reich)  bewogen,  ^end,  Pii**;  wir 
haben  alle  Schriften  vns  zageschirkt  gegen 
ui  lfr  dt  iszig  gelesen  und  bewogen,  de  H'ifHe 
br.  4,  380;  wir  haben  euren  handel  mit 
fleisx  gelesen  und  bewogen.  4.  520 ;  wenn 
ein  szunder  bewigt  die  grosse  mennige  vnd 
schand  der  sunde.  grund  vnd  vrsach.  ( 1 520). 
eiij*;  sancl  Petrus  zeucht  es  idas  vrlheil 
goUes)  auch  an  vnd  bewigt  es  hoch,  vber 
dae  ereU  A«dk  ifote.  ( 1 527).  Xtif ;  (a. P««- 
lus)  streichet  ls  aus  vnd  bewiegts  aufls 
hOcbste.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  00» 
oslem  elc.  (1544).  Co  5*. 

3)  varantaase»,  bastfminen  laosw;  es  hat 
mich  lückd  Sack  mit  klagln  fx  r  n-htift  be- 
wogen, an  e.  k.  f.  g.  zu  schreiben,  de  Welle 
br.  4,  500;  bin  derhalb  darauf  bewogen, 
euch  dies  kleine  brieOein  zu  schreien. 
4,  535. 

4)  ferre  moleste:  mit  herzog  Georgen 
Sachen  haben  die  vnsern  fast  vnvorsichtiglich 
gehandelt,  dass  michs  hoch  bewogen  hat. 
de  Wette  ftr.  4.  583. 

Bewegen,  praet.  I)CWOf^o[e,  beicegte,  pari, 
praet*  beweget,  bewegt,  mhd.  bew^en. 


Digitized  by  Google 


BEWEGEN 


296 


BEWEINEN 


prael.  bcwegelc  u.  beweile  {Ben.  3,  642. 
643),  movere,  commovere,  agitare. 

1 )  »intUieh :  die  erde  bebele  vnd  x^ard 
bewegt.  2  5atii.  22,  8;  dantinfa  wil  ich  den 
himel  bewegen.  Jes.  13,  13;  ich  bin  <1tr 
bt'rr  dein  poii,  der  das  mecr  bewegt,  d;is 
seine  weilen  wüleo.  51»  15;  wollet  jr  ein 
rfaor  sehen,  dae  von  winde  beweget  wird. 
Luc.  7,  24  ;  —  Tod  wil  den  fus  Israel  nicht 
mehr  bewegen  lasspn  vom  Innrle,  das  ich  jren 
velern  gegeben  habe.  2  kön.  21,8;  lasst 
jn  Ilgen,  niemand  bewege  sein  gebeine. 
23,  18. 

2)  (ibstracl ,  in  mehrfachen  bedeutungen, 
zum  theil  mii  bewegen ,  bewog  susammen- 
fallend. 

a)  einen  bewegen,  eondtare^  erregenj  auf- 
vüiegeln:  aber  die  jaden  bevvegeicn  die  an- 
dechligcn  vnd  crharn  weiber  vnd  rlcr  st;ul 
obersleu  vud  erweckten  eine  verfolguiigc 
vber  Patilmn  vnd  Barnabain.  «jimI.  gesch. 
13,  50. 

b)  ('in(?n  zu  ptwn>:  lipwc^cn ,  antreiben, 
bestimmen :  sihe  zu ,  i\ns  dich  nicht  vieleicht 
zom  bewegt  habe  jemand  zuplagcn.  liiob 
36, 1 8 ;  las  deine  seele  nicbt  bewegt  werden 

jn  711  Irfdten.  spr.  \9,  18:  dnrumh  wil  iili 
aus  der  sclnilTl  ortzoh-ii  «lic  vrsach,  die  uucli 
bewegen  zu  glauben,  das  Christus  ein  jude 
sey.  da$  Jhenu  ein  ^ejromer  /nde  tey. 
(I52;i).  Aij';  ich  hallt,  der  iungst  tag  sey 
nitl  ft  rne,  datzii  bewegen  mich  eben  di^ze 
tzeyohcn.  auszleg.  der  ep.  vnd  euang.  des 
aduents,  (1522).  Muj' ;  damit  sie  desle  bas 
bewegt  vnd  gereilct  werden  vlei^sig  vnd  mii 
ernst  m  beten,  vom  kriege  mdder  d.  T. 
(1529).  Ciij'';  Sancl  Hieronymus  schreibet, 
es  habe  jn  bewegt  die  biblia  aus  dem  ebrei- 
schen  auffs  new  in  didmeltschen  jus  laiin, 
d.is  die  feinde  Christi,  die  Juden,  vns  chrislcti 
vcrspott4'n  nls  hetlen  \\\r  niclit  die  umIiIi- 
biblia.  von  den  letzten  worten  üauids. 
(1543).  Aq*;  wollet  mich  verständigen,  wer 
euch  gcheiszen  und  beweget  bat,  solchen 
brief  mich  tu  schreiben?  de  Weite  br. 
4,  446. 

e)  etwas  bewegen,  emSgen:  Maria  aber 

behielt  alle  diese  wert  vnd  bewi^et  (avfi- 
fitiD.ovaa)  sie  in  jrem  hertien.  Ltte.  TL»  19. 
hier  Hände  richtiger  bewog. 


3)  sich  bewegen:  vnd  die  kreffle  der 
himel  werden  sich  bewegen.  Marc.  13,  25; 
die  warteten,  wenn  sich  das  wasser  bewegeU 
Joh.  5, 3;  vnd  da  sie  gebetet  hatten,  bew^et 
sich  die  stete,  da  sie  versamlet  waren,  oposf. 
gesch.  4.  31. 

Beweglich  ^  mobiUt,  was  bewegt  »erden 
kann,  verAutsrNdk:  das  das  bewegliebe  sei 
verenden  werden  als  das  f,'emacht  ist,  auff 
da;,  ila  hlfilip  ilns  viihewegliche.  Hebr.  12, 27. 

iewegnis,  /.  bewegung:  das  bündnis  der 
gottlosen  fürslcD,  das  sie  leugnen,  sibcsl  du 
was  für  beweis  es  genaeht.  EUd,  1,424^ 

Bewegug,  f.  mbd.  bewügunge  (Ben.  3, 
636). 

1)  aufstand,  aufrühr  t  es  erbub  sieb  aber 
vmb  diesdbige  zeit  nicht  eine  lleine  be* 
wegung  vber  diesem  wege.  «immI.  gtu^k, 
19,  23;  meyn  genuitt  vnd  meynunp  nye 
gewesl,  auch  noch  nicht  ist,  ichts  {etwas) 
tttttbreyben  odder  leren  odder  predigen,  das 
fu  bewegung  vnd  auffmr  yoi  heyl.  reich 
vrsach  gehen  mnpe.  originatbr.  im  gexammU 
archiv  zu  Weimar.  0  pag.  74  FF.  2. 

2)  innere  bewegung.regung :  wie  du  sihest, 
das  Abraham  so  ein  grosser  heilige  ist,  noch 

lessei  er  die  iinlfirlielic  affeot  vml  bewefrnng 
lielV  ynn  ylini  sticken,  vber  doS  erste  buch 
Mose.  (I527^  Aaij'. 

3)  aufrief,  heveg^nrnd:  das  ist  die  vraach 

vndbew^UDg.  wanunli  ich  szo  hartt  widder 

diszerii!  |>osi()h'fiii';rli(  rui  <lup\  gP5lnssen  habe. 
eyn  sendbrief  an  Oaptl  Leo  X.  (1520). 
Aiiij". 

l )  anafotf :  wie  ich  von  ewern  geschick- 
te» höre,  90  ist  die  (onlT  :,ui  h  recht  bey 
euch ,  on  das  mir  das  ein  grosse  bewegung 
gibt,  das  jr  die  jungen  kiodcr  teuffet  aulT  ttok- 
ftOnflligen  glauben,  den  sie  lernen  soBen, 
\V(  [in  sie  zur  vernun(T\  Uonien.  Je».  2.219". 

Rewelben .  ujcorem  ducere,  ein  weib  neh- 
men: das  priesler  sich  beweyben  . . .  ergert 
euch  grossslieh.  von  beyder  gestalL  (1522). 
Ciiij* ;  es  werden  ttliich  sich  beweyben  nichl 
aiisz  christlicher  roeynung.  ebend.  Ciiij\ 

Beirelieii  worüber  weinen:  da  kam 
Abraham,  das  er  sie  {Sarah)  klaget  md  be- 
weinet. 1  Mos.  23,  2;  vnd  da  die  gantie 
gemeine  sähe,  d.is  A.iron  da  hin  w.ir.  bewei- 
nelen  sie  jo  drcissig  läge.  4  Mos.  20 ,  29 ; 


BEWEISEN 


897 


BBWILUGEII 


wenn  einer  stirbt ,  so  beweine  jn.  Sir.  38, 
16;  da  gieng  sie  (die  tochUr  Jephthaha)  bin 
mit  jreo  gespielen  vnd  beweinet  jre  jung- 
frawacballl  aoff  deo  beiigeD.  riehMr  1 1,  38; 

w»'r  will  szo  kt'Inc  srynn ,  (Iis  rr  t^Lltf-he 
äuiitie  nit  bewcynen  wolle,  die  siebtn  pusz- 
fitdlm.  (1517).  H5>>. 

mhd.  beweinen  {Ben.  3,  558),  oM.  bi-, 
piwpinon  (Grnff  1 ,  SSO). 

Bfweigei,  probare,  demonsirare,  biegl  bei 
L.  noch  schwach  {prael.  bcwciscle,  pari,  be- 
wcMcl),  MM.bewlsen  bewikte  {Ben.  3»  760). 

1)  thäiUch  zeigen,  darlhun,  erweisen: 
seid  jr  Tin  die,  so  an  meinem  bcrrn  frennd- 
scbaffl  vnd  irewe  beweisen  woll,  so  sagt 
min.  1  Jlot.  24,  49;  vnd  wil  meine  sunfle 
beweisen  an  allen  güllern  der  Egypler. 
2  Mos.  12,  12;  der  du  Ix  ufisesl  gnade  in 
lausenl  gelied.  34,  7  ;  sie  wOilea  mir  einen 
tüek  beweisen,  ps.  55,  4  ;  beweise  vns  deine 
hdlRe.  106,  4;  kcyn  cbrisilich  lere  nocb 
leben  hat  man  ylui  (divi  getauften  Juden) 
beweyset,  sondern  nur  tler  bcpstcrey  vnd 
0unchercy  vnterworlTen.  das  Jbesus  ein 
fftomer  jitde  e«y.  (1523).  Aiii**;  die  mar- 
tcrbanscn  mit  (lucben  jbre  manheil  beweisen. 
das  schöne  confitemini.  (15301  Rj'';  bobe 
dcmut,  gedull  vnd  flehen  ist  da  beweiset,  war- 
«mge  an $eiH9fMe4«isdt^en.  (153t).  Aij'*. 

2)  begründend  darthnn:  das  evn  fegfewr 
scv,  1.nfi  m.in  nit  ansz  der  schriflt  hew*»VRPn. 
gruHÜ  vndvrsach.  (1520).  oij";  vttd  Ireybl 
mir  mich  ich  solle  dt  Neyn  bewcyszen  vnd 
er  will  das  Ya  nicht  beweyszen.  antwort 
deuUch.  (1522j.  Dj' ;  ich  bah  gründlich 
beweyszel,  das  die  aiilas  bepsle  teiischer 
geweszen  sind,  ebend.  Cij'* ;  ich  wil  beweisen, 
das  Sara,  die  heilige  erltmulter.  sey  iongAraw 
blieben  aiiflT  Zwin^'filiM'lie  wimsp.  dax  dirse 
wort  Christi  noch  fi-sl  stohon.  i  1527).  dij'; 
er  soll  beweisen,  wie  yni  abendinal  wesen 
SO  viel  hiesse  als  denten.  ebend,  dj";  sie 
sagen,  es  sey  widdem  ander,  das  Christus 
leib  yin  hvintl  vnd  ym  aben;!in"l  -'^v  ,  ntier 
sie  bcweist  ns  nicht,  vom  abendmai  Lhrijili. 
(1528).  gj'' ;  so  wollen  wir  seine  wert  nicht 
ehe  Icucken ,  wir  wissen  denn  zubeweiscn 
gewis,  das  Christus  W\h  alhir  dinjre^nicht 
milge  sein,  wo  goU  ist.  ebend.  iiiij'*. 

3)  sich  beweben,  «leb  mäßigen,  zeigen: 
Dnrs,  WSrttxtaehu 


in  allen  dingen  lasset  vns  beweisen  nls-  die 
diener  goUes.  2  Cor.  6,  4;  jr  habt  euch 
beweiset  in  alkn  eiacken .  das  jr  rein  seid 
an  der  Ihat.  7,  11 ;  noch  kllmpts  offl  dso, 
das,  wo  man  am  meisten  ertz  hofTet,  vnd  sich 
beweiset  (anläszl)  als  wolts  eitel  goli  wer- 
den, da  findet  sich  nichts.  Jen.  5,  426^. 

BewelacB,  n«:  so  slreiLet  audi  yhr  be- 
weisen nichts,  vomobeiufauil  C!hrt^,(t  528). 
III  iij\ 

BeweisUcbj  was  sich  beweisen  läszt :  ynn 
yhren  schulen  schreibt  eard.  Camo«.  adbe» 

es  sey  bcweyslicher,  das  brol  nicht  verwan- 
dili  vvt'rde.  antwort  deutsch.  fl522).  Dj*. 

Bfweisnng,  f.  mhd.  beuisunge  (Ben.  3, 
762).  \)ostensio,olfenbarung:  inbeweisting 
desgeists  vnd  der  krallt.  1  Cor.  2,  4  ;  erzeiget 
nu  die  Iieweisiing  ewer  iielie,   2  Cor.  3,  24. 

2)  probatio,  beweis:  wilchs  bereit  an  ein 
grosse  beweisung  ist .  das  kein  geseiz  nicht 
Troro  machen  kan.  vber  den  erste  bueh  Jfeea. 
(1527).  Jj'";  wir  ,il)er  foddcrn  gewisse  lio- 
wcisungo  soirlicr  gleiclinus.  vom  abendmal 
Christi.  (1528).  piiij*;  so  bald  sie  (die 
väler  im  eon/ttUo  JViceno)  der  arianer  lere 
lesen  hüreten ,  zisscheten  sie  alle  eintrcch- 
tiglich  vnd  wollen  sie  audi  nii  lii  hüron  itoch 
zur  beweisung  odder  vuraniworUin^'  kuinen 
lassen,  der  82.  jwaAn.  (1530).  Eiij>';  vnd 
doch  das  man  seine  beweisung  niclit  mögn 
taddcin,  fcrct  er  zti  vnd  machet  das  arguinent 
starck.  das  1 5.  cap.  der  ersten  ep.  s.  PaM 
an  die  CwrinAer.  (1534).  Hiiij''. 

Bewerbeif  eon^uirere,  werben,  forschen, 
aufsuchen:  e.  f.  g.  hall  nU  lange  iar  nach 
heyligthuu)  ynn  alle  laad  bewerben  lassen. 
originalbr.  im  geewemOarehiv  zu  Weimar, 
de  Wette  br.  2,  136. 

Bewiesen ,  ifns  liewegen  liowng ,  er- 
wägen: wollen  nu  die  worll  ynn  szonder- 
heyl  bcwiegenn.  auszleg.  der  ep.  vnd  euang. 
wm  eArUtag  ete.  (1522).  Diijj'*;  wie  gross 
aber  vnnd  vbersrhwencklich  solch  gab  sey 
kan  nieroant  genuirsani  bowiff^en.  egn  mis- 
siue  an  Uarlmul  von  Cronberg.  (1522j. 
Aj'' ;  Maria  aber  behielt  alle  diso  worll  wid 
bewiget  sie  ynn  yhrem  hertaen.  Luc.  2,  19 
in  f]"r  sf'jil.  ausg.  n.  (>  s(.  d,  j,  1522> 
später  aurh  bei  L.  erlöschend. 

Bewilligen,  einwilligen,  in§UiWiB^gent 

98 


üigiiized  by  Google 


BEWILLIGEN 


2d8 


BEZAULEK 


du  boh  iiiolil  gehorcbeo  noch  huwilligcu. 
1  kon.  20,  8 ;  vnd  Hose  bewtUigci  bei  dem 
IDM  tu  bleib».  2  Mos.  2, 21 ;  vnd  die  prie- 

slcr  licwilligclcii .  vom  voick  »iclil  gell  zu 
nemen.  2  kvn.  12,  8;  hr^wiMijrlen  '-i»^  in 
ileu  verlnig.  2  3Iacc.  14.  20 ;  iltr  halle 
Bichl  bewUligel  in  jren  rat  vnd  bundeU  Imc. 
23,  5! ;  damit  si<  nicht  Jon  jhr  Instcrlti  ht< 
grcwel  el\ja  heu  illii^^n.  ein  widderruff  vom 
fegefewr.  (1530).  inj";  vnA  oh  er  (herzog 
Georg)  sn  grob  vnd  thdrslig  sein  wdt,  das 
er  (hirch  den  kurrilrsten  als  durch  miUel 
odiler  kiK  i'lil  \]n  T  iiiif  h  hirschfn  ,  so 
Will  iclis  aber  nichl  halten  nodi  l<ewiihgen. 
ißonkeMiekn  vitd  geslolen  bt  iciftn.  (152!) ). 
Biij'. 

2)  die  hetlntluttfj  mn  einttilUgenhal  auch 
j-ich  bewilligen:  drnn  so  fern  li.it  pr  j^ich 
bewilliget  vnJ  bewegen  las^tcu.  de  H  elle  br. 
8,  481;  also  hab  ich  mit  brieffesselger  er 
Henrich  von  Cembcrg  geredl  vnd  yhii  ver- 
manct  <nli  Iis  nni|il  anzunehmen»  des  hat  er 
sich  hcwilligel.  6,  101. 

Bewilligen,  n.hewiiligitng,  einiciUigung: 
well  wir  alle  gleich  priosler  sein,  niusz  sich 
nicnnaiuU  ^rlli  rrfur  Ihun  vnd  ^irli  vnii  rwin- 
deu  an  [ohne)  vuszer  bewilligen  vnd  erwcicn 
das  zu  ihun.  des  wir  alle  gleyclien  gcwali 
habenn.  an  den  ehrüüiehen  adel  (1520. 

Bewilligung,  /•  dasselbe:  enlzichc  si<-h 
nicht  eins  deui  andern,  es  sey  denn  auü  bei- 
der bewilligung  eine  seillaug,  l  Cor.  7 ,  & ; 
«larnmb  kan  der  sprnch  ad  Tit.  keyii  amlcr 
ver^f  uid  haben,  denn  das  Tilns  solle  elllislen 
oder  jii  leslcr  eynüelzen  nicht  allein,  »./otidern 
mit  Itn  Ihun,  welen  vnd  bewilligung  der 
ganizen  gemeyno.  anttcorl  deulseh,  (1522). 
Oj'';  il  truiiil)  haben  hie  die  b  i  er  ein  solchfn 
vQU'rschuid  gesetzt,  dabey  ichs  auch  lasse 
bleiben,  das  ein  schlechter  gedancken  on 
hcwillignng  sey  niclit  eine  lodstinde.  J«n, 
5,  :m\ 

Bcwisl,  das  parL  praeL  von  dem  nellenen 
bewissen  (v^f.  Grimm  wl6.  1,  1787),  er- 
scheint einmal  auch  bei  L. :  szo  meyne  lere 
ausz  gol  ist.  wie  ich  nit  andersz  mir  bcwisl 
ibewust),  szo  innsz  man  sich  des  erwcgen, 
«las  sie  von  dem  grossernu  teil  vordampl  werd. 
«yn  tnterrichtder begeht  kinder.  ( 1 521).  a j*'. 


Bewohnen  (bewoneu),  habilare:  sio  wer- 
den beuser  bawen  vnd  bcwoucn.  Jes.  05, 
21 ;  das  es  dasselbige  (hMi)  bawe  vnd  be- 

wone.  Jer.  27,  II;  vnd  die  siedle,  so  wol 
bcwonei  ?*ind,  sollen  verwUstel  werden. 
Ezech.  12,  20. 
B«WMt,  nofiM,  an  die  etell«  v.  bewist 

(*.  d.)  getretenes  pari,  prael.  von  bewissen 
(ahd.  lMwi/,.an  Graff  1  ,  1097)  —  deutUehe 
kennlnis  wovon  haben. 

1}  bewnsl  sein,  »ofum  esse:  gott  sind 
allo  seine  wcrck  hewusi  von  der  weit  her. 
npnst.  fjpsfh.  15,  18;  es  ist  szonder  Izweyf- 
lel  inciiniglich  bewnsl  vnd  ofTpiibar ,  wie  das 
.  .  .  appellaUoH.  (1520).  Aij  ;  es  ist  aber 
gnugssm  bewttsl,  das ...  der  propIwlSaeAaf/«. 
( 1  52S).  Oij'' :  wp'i]  nicli  denn  wohl  hewnszt, 
wie  heynOlliig  es  ilzl  «llcrit!i;il!ipn  wird  vmb 
pcrsoucn,  die  zu  kirchenaiujii  tüchtig,  de 
Weite  hr.  5,  380. 

2)  sich  hewusl  sein  einer  sache :  du  weist 
alle  die  hosheil,  der  dir  dpiii  hcii/  brwust 
ist.  l  köH.  2,  44;  .  ich  bin  wol  uichls  mir 
hewust.  1  Cor,  4,  4. 

3)  wenn  eyner  auff  seynen  bewusien  vnd 
cik.uitt'n  vriiier«:!:!?)!!  tbrrr  arlifkcl  d-'s  ::lau- 
iit'iis  gründen,  das  ander  leyl  tridder  d, 
hyml.  prophelen.  (Iö25i.  Diiij*". 

Bemblen  (bczalen),  sotvere. 

1 )  (li'ii  ti  rrth  oder  preis  einer  gekauften, 
beschädiyhtn  etc.  Sache  bezahlen,  erstatten: 
darumb  dis  der  iiehislc  rad  ist,  das,  wer  da 
verlteuffl,  nichts  borge  nocK  bargen  anneme. 

sondern  las  yhin  bar  vher  hetzaloii.  von 
kauffshandlung  vnd  tcucher.  (1524).  <"]'•; 
Wasser,  lufll,  erden,  himel  darfl'  ich  nicht 
hesalen,  aber  was  ich  sonst  im  hause  haben 
sol,  das  mus  ich  atilf  griechische  trew  vnd 
glauben  liriifTen,  das  isl,  ich  raus  eä  bar  vber 
hezalcn.  der  lOl.  psalm.  (1534).  Rij';  so 
wir  deins  wassers  trincken,  wir  vnd  vnscr 
vieh,  so  wollen  wirs  hezalcn.  4  Hos.  20,  1 9 ; 
was  die  ilii(»r  zurissen,  bracht  i<  li  dir  iiieht. 
ich  inusl  es  bezalen.  1  Hos.  31,  39;  wer 
aber  ein  vieh  erschlegl,  der  sob  bezalen  leib 
vmb  leib.  3  Jifos.  24,  1 8 ;  da  zu  sol  er  das 
srb.if  \ieirelli^  Iic/rilen.  2  Sam.  12,  6;  so 
du  was  mehr  wirsi  d.ii  ihun,  wil  ich  dirs  be- 
zalen, wenn  ich  widerkome.  Luc.  10,  ^5. 

2)  eine  schuld  bezalen,  obfr^j^:  ver* 


Digitized  byi^oogle 


BEZAULSCUADEiN 


299 


BEZEMEK 


leuffe  das  ttle  wnd  beule  deinen  seboldherrn. 

2  kön.  1,  7;  viul  nis  or  .inrn  ii^'^  r.u'rerhnpn, 
kam  jrn  einer  fiir,  der  \\ar  jm  zfii^n  triii<fiil 
pfund  ücliüMig,  da  vis  im  uk-IiI  li.ilit'  zu  lie- 
xateo,  hies  der  herr  verkeulTen  jn  vnd  seio 
weib  vnd  sp'mo  kiiulpr  vn<l  alles,  was  er  halle, 
vnd  iK  zalen.  ilatth.  18.  24.  25;  iler  goK- 
losc  imrgel  vnü  bczaiel  iiiclil.  ps,  37,  21. 

3)  das  gelabde  bezahlea,  erßUen:  ich 
wil  meine  gelühdc  IicKalen  für  denen,  die  jn 
filrclilen.  p«.  22,  26;  opITere  polt  diuii  k  vnd 
bexale  dem  höbesten  deine  gelüb<le.  ps.bi),  1 4 . 

4)  bezahlen  vergetteH:  er  bezall  mir 
gnts  mit  bösem.  1  Sam.  25.  21 ;  also  bc- 
zalel  golt  Ahiriiflerli  d  is  vltol,  das  er  an  »ei- 
nem vater  gt-Uiaii  iuill».*.  rieht.  9,  56;  vnil 
der  berr  jm  bczale  sein  blut  autl  seinen  kopfl*. 
t  kSn.  3.  32. 

5)  mil  der  liaut  bezalen  «  sterben  (tgl. 
Agricota  sprirhtr.  232'):  itzt  plagen  «io 
Vüä  mil  giUtigen  worlcn  vnd  Icslerlu  lien 
bttehern.  denn  aber  werden  wir  mit  der  haut 
heznien  müssen,  ein  ekiittUch 9^ner trott. 
(153:.). 

fitAd.  bezateii,  dmli  niclU  gauz  in  der 
keiaigen  bedmUuny.  i  vgl.  Ben.  3»  843. 844). 
Bmhitehadeiy  m.  ein  diireÄ  besaMung 

entst'ind'i'nfr  schaden ,  f>hnf  ziCPiffl  eine 
woril/Uäung  L.'s:  hal  Hallzcr  die  hundert 
gülden  aulT  Michaelis  nicht  wider  gegeben, 
-vnd  Bans  hat  darüber  rntteaen  betalen  vnd 
schaden  gelidden,  so  sol  jm  Bullzor  den  be- 
zaliich.tdt  n  wider  erslniton.  wider äen Wucher 
XVk  predtyfn.  (1540).  Cj' . 

Bcttblmg  (bezalung),  f.  aoluHo:  denn 
anch  des  menschen  soo  ist  nicht  kninen»  das 
er  jni  dienen  lasse,  sondern  das  er  diene  vnd 
gebe  sein  leben  zur  bezaluog  für  viele.  Marc, 
10,  45;  beiahing  fordern,  de  Welte  hr. 
32«.. 

Beiühmen  h^'/emm. 

Bciaaheni)  zauber  anthuri,  fascinare, 
virbtenden,  nütd.  bezoubern  {Ben.  3,  U4S), 
«M.  pizonpar6n  (Gra/f  5,  581):  es  war 
aber  ein  man,  der  heraulKTff  ilns  sitii.iri- 
liscbe  voirk.  apost.gesch.  S.  ^» ;  o  jr  vnuci- 
slendtgen  Ijalator,  wer  hal  euch  bezaubert, 
das  jr  der  warheit  nicht  gehorchet?  Güt. 
3,  1  ;  warumb  der  geisl  solch  aircnlzen 
treibt,  kan  ich  nicht  wissen,  on  das  mich 


duttckt,  er  wolle  ...  die  leute  bezaubern, 

d.i-;  sie  grosser  kunst  der  griccbiscben  spräche 
ynn  seinem  knpfl  sich  verwnndorn  solb'n, 
vom  abendmai  Christi.  (l.")2b).  mj*;  wir 
mOnche  sind  anch  die  rechten  zeuberer  vnd 
geuckter  des  teuffels  gewesl,  die  wir  alle 
wflt  mit  vnsfTtii  falschen  gauckelspiel  bezau- 
bert vnd  vorbleiidct  haben.  diV  kleine  ant- 
ut&rt,  (1533).  Biij'';  vnd  bringet  andere 
rencke,  damit  er  vns  bezeubere.  das  6.  eap, 
Ephes.  (1533).  Dj' ;  die  gollhcil  irn  *irra- 
menl  bezaubern  {zaubarn).  Jen.  2,  2 IS". 

Bexeichcn  sc^retM  £.  pkr  bezeichnen, 
signifieare :  denn  das  leiblich  brnd  were  gnog 
bezeicht  mit  dem  worl  (das  teglich  l>rnd  gib 
vns  heule).  Jen.  1.81'';  alle  zeichen  geringer 
sind,  denn  das  ding,  su  sie  bezeicben.  vom 
abendmai  Ckritti.  (1528).  ej\ 

mhd.  bezeichenen  {Ben.  3.  S65),  akd.  be- 
zeichonen,  pis'eiohannn  Hiraff  5,  597.  598), 

Bctcigcn;  anzeigen,  vorbilden:  da  die 
kinder  von  Israel  waren  durchs  rote  mehr 
gangen,  darynne  die  tauflTbetzeygt  (Jen.  I. 
2|o'*  liprfirlmet)  wart,  sermon  mm  h(><  Ii- 
vcirdigen  mcrament.  (151  ü).  c j*.  —  mhd. 
bezeigen  (Ben.  3,  866). 

BcMMca,  bei  L.  häufig  in  der  formet 
oinoii  lic/t^niPii  li^ven,  ihn  thun  ln<"^en,  rras 
er  f  ür  ziemend  hält,  iras  ihm  ansteht,  ge^ 
fällt:  lassl  jn  bczcmen,  das  er  Quclie.  denn 
der  herr  hats  jn  geheissen.  2 Sam.  16,  II; 
spricht  Jacob,  wir  wollen  lassen  bezemengott 
vnd  dii-  ii.Uur,  was  moin  vnd  »lein  sein  solle. 
t'6er  dm  erste  buch  Mose.  (1527j.  Ttiiij'*; 
wie  seer  nu  solche  schuM  golt  verdriesse» 
zeigt  er  an,  das  er  hie  spricht,  er  W(dleftO€h 
die  band  ahtliiin  vnd  sie  bezcmen  lassen,  der 
prophet  Sacharja.  (1528).  EeiiiJ'*;  aber 
den  Itfae  schlttssel  kennet  er  (der  heil,  geisi) 
nicht,  da  lesset  er  den  bapst  allein  mil  bc- 
7fmen.  ron  den  schlüsseln.  flTj^ni.  Oiij''; 
lulle  wer  da  bitten  kan,  «las  gotl  die  liand 
nicht  abtbue  vnd  vns  bezcmen  lasse.  Jen.  7, 
392^ 

das  tcorl  bezemen  {nicht  zu  xrhreihi'K  l»o- 
zühmen.  irj>  schon  bibehu^gg.  aus  dem  an' 
fange  des  11 .  jh.  haben),  erscheint 

zwar  m  tcM/len  des  16.^.,  waleke  a«s 
mitteldeulsrhland  stammen  (wie  z.  b.  in  des 
Burkhard  Waldit  toerken).  noch  öfter»  aber 

38* 


Digitized  by  Google 


BEZEUGEN 


300 


BlÜEL 


In  üe  hevaigB  MdliiifUpracKe  i$t€S  nicht  ein- 
gedrungen, im  voHismunde  niederdeulsch- 
iands  i«t  d<u  entsprechende  betemen  noch 
htuUf  ailgemeiH  verbreitet  (vgl.  drem.  ipf6. 
5,  17.  18.  Schütze  holst,  id,  l»96).  zudem 
transitiven  bezähmen,  domare,  verhält  es 
sich  wie  ziemen  {mhd,  i^mta)  tu  zähmen, 
welche  man  sehe» 

Icwigfit  tN^.  bdiugen  (Ben,  3,919), 

tettari,  testificare,  zeugen. 

\)  die  tcahrheil  eiut'i-  .■<nche  durch  seine 
aus6age  bekrä fügen,  beweisen:  wenn  einer 
sa  dir  konpl  vnd  dir  aniei^t  von  dcioer  braut 
oddcr  weibe,  sie  sey  nichl  rein  ...  so  ergreift 
yhn  also  vnd  sprich,  wiltn  das  pcstchcn  vnd 
offeaUich  (ur  gcrichl  (wenn  ich  sie  verklage; 
bekeDnen  vnd  beseugent  von  ehuaehen, 
(1530).  Gij";  jre  meinung  ist  doch  ja  recht 
vnd  gilt,  das  .sie  Ja  mit  Ito^eugcn,  es  sey 
warhaUlig  fleisch  vndblul  Ghrisu  im  abenUmal. 
ein  eendbrieff  voüder  eflNdke  rofün^fer. 
('l532J.•Aiij^ 

2)  feierlich  erklären,  betheuem,  versi- 
chern: geretl  das  auch  nicht,  so  wil  ich  docli 
biemit  für  goU  vnd  aller  well  bezeuget  vnd 
bekand  haben,  das  ich»  mit  diesen  sacramenu- 
leslorn  vnd  schwerniern  nicht  lialic,  iiocli 
gehalten  liabp,  noch  ymrr  halten  vvil,  das 
eUese  wort  Christi  noch  feni  stehen.  (1527). 
bji* ;  so  wil  ich  mit  dieser  schrifll  ftir  goii 
vnd  aller  weit  bOMDget  liahcn,  dns  wir,  so 
die  Lutherischen  gescholten  werden,  keinen 
rat  noch  wilieo,  ja  aucli  keine  vrsachen  dazu 
gegeben.  waTwmgeansJ.deudethen.{\b3l). 
Aiiij'. 

3)  darlegen,  an  den  lag  gehen,  verkün- 
digen überhaupt :  das  worl  bezeugen  ist  ynn 
der  schrillt  eben  so  viel  als  golls  wort  ver- 
kOndigen.  der  prophel  Saduufa,  (1528). 
yW}" ;  nemct  m  hcrlzen  alle  worl,  die  irli 
euch  heule  bezeuge.  5  Mos.  32,  46;  docli 
bezeuge  jnen  vnd  verkündige  jucit  das  l  etlil 
deskOnigs.  lSani.9,9;  der  «Dgel  des  herm 
bezeugelc  Josua  vnd  sprach.  Sach.  3,  6; 
auch  mit  viel  andern  werten  bezeuget  er  vnd 
ermanet.  apost.  2,  40. 

4)  einen  besengen,  wiier  einen  zeugen: 
sintemal  jr  gewissen  sie  bezeuget.  Rom.  2, 1 5 ; 
dein  eigen  gehet  strafft  dich,  vnd  ist  wider 
dich,  bezeugt  dich,  beklagt  dich.  Jen.  1,75*. 


5)  sich  bezeugen,  von  sich  zeugen,  ileJb 
erklären:  vnd  ich  auch  noch  heutigs  tags 
begere  meine  irrlhume  mir  zu  beweisen,  und 
ich  willig  zu  widersprechen  were,  wo  ich 
geirret  lielte,  des  ich  mich  hierinne  bezeuge. 
Jen.  1 ,  352  bei  Grimm  ;  das  bezeug  ich  mich 
tiietnil  gegen  goll.  de  Wette  br.  4,  473. 

Bezlcbügen,  verdächtigen,  betchulügent 
werden  sie  darüber  begrilTen  oder  sonst  he- 
ziL-liiipct,  SO  IhUren  ?ic  es  getrost  leugnen, 
fon  den  jüden  vndjren  lugen.  {  1513).  iiij**; 
ich  Marlinus  Luther  gehe  zeuguiä  diesem  vn- 
serm  lieben  hnider  Gregorina  Morgenstern, 
das  er  im  Augustiner  orden  sich  redlich  vnd 
crbarlich  gchatlen,  das  jn  auch  niemand  an- 
ders bezichtigen  kau.  EisL  1,  i77\  —  von 
bisiht  {Graffbti^B,  Ben.  Z,  990),  ietten. 
ziht  ton  zlhan  zeihen. 

leiirhtigang,  /.  bisrhuldigung:  doch 
wusz  ich  zuuor  ein  ausrede  ihun  aulT  etliche 
beiichligung,  szo  sie  auff  mich  treybcn. 
grund  vnnd  rrsach.  (1520).  aij*;  es  ist  M. 
Caspar  Scheibe  der  bezUchligung  halben  . . , 
noeh  im  elend  vnd  ausser  Eisenach.  de  Wette 
3,  4U1.  die  Schreibung  bezachtigung  ist, 
wie  bezUchtigen  ßr  bezichtigen,  nnHehUf* 

Bezilang,  m.  zvang:  das  volck  mit  be- 
zwang Troin  machen.  Eisl.  1.  137''. 

Bezwingen  j  iwingen,  ubei-winden,  be- 
siegen: allevUIcker,  dioHolofernesbeswin^ 
gen  wurde.  Jud.  3,  1 1 ;  jr  goll  wird  sie  dir 
gewislich  in  die  hende  geben,  das  du  sie 
bezwingest,  5,  22;  welche  haben  durch  dea 
glauben  künigreiche  bezwongen.  lleftr.  1 1, 
33.  —  aus  mhd.  belwingen  {Ben.  3,  162)» 
ahd.  i-iduingan  {Graff  f.,  273.  274). 

Biliel  (biblie),  f.  die  heilige  schrift  alten 
und  neuen  testamentes,  mhd.  bibel,  bibUe, 
<lal.  biblien  (Ben.  1, 1 1 5),  «tneiemkirehHtk- 
lat.  sing,  (aber  urspr.  kirchlich-lal.-gr.  p/.) 
biblia  rom  gr.  ;ii,^).i'oy  buch,  eig.  {weil 
dimin.  von  pi/^kog)  büchlein.  das  mitä. 
erwache  fem,  biblie  «mUelnf  anfonffi  amik 
nocA  bei  L.t  was  soll  vns  gluck  widderrarca» 
wenn  wir  «zo  vorkerel  liaiideln  vnd  die  bib- 
tien,  das  heylig  golis  wort,  szo  enhyndern 
seUen?  n»  den  ehrietlUihen  ndei.  (1520) 
Liy* ;  bette  aber  meyn  Heyniz  vnsier  biblien 
nur  eyn  wenig  angeblickt.  an(iror<  deutsch. 
(1522)  Eiiij'';  auch  bab  ich  die  bildsturmer 


big 


BICKEN  aOl 


BIER 


telbsl  Mben  vod  baren  loen  aus  luejncr  ver- 
ileutschten  bibel.  leiMcr  dt«  kjfHU,  fron- 
ten. (1525).  Diij*. 
Bicken  f.  picken. 

Bldnici  (bcdnica),  inmierr,  (et«ii,  »«r 
m  MchfifUn  JL's,  deren  hercmtgahe  er  nicht 

selbst  besorgte:  da  müclitcn  sich  nonnen  vnd 
pfaffen  für  <Miis(^tzpn  vnd  bulmen  bis  ynns 
marck  hinein,  amleg.  der  euang.  von  oslem 
ele.  ( 1 527).  p  6^ ;  da  sibet  man  wie  jhr  herla 
bu0t,  bidmet  vnd  scblerhl  (schlägt),  ausleg. 
der  euanfi.an  den  fümemisten  feslen.{lb21). 
düij^;  wenn  er  ein  wenig  einen  leuOelbOret 
laiMSi'hen»  «blasset  vnd  bidmel  er.  vber  tfaa 
erste  bMch  Mose.  ii:)27).  aaüij'';  da  er  sie 
wol  ziUcren  vml  bedmcnt  pemat  ht  balle. 
Eist,  l,  95*.  —  mhd,  bideiueu  (ßen.  1,115), 
mM  nmr  mw  bibenen  beben  enUMttefofm. 
Am  weder  bei  Benecke  noch  bei  Grimm 
verzeichnete  subst.  bidem  bietet  wiederholt 
die  erste  deutsche  bibel,  x.  b.  2  Mos.  1 5, 16. 

Bieder  (bidder,  bider),  fromm,  rechtschaf- 
feUf  „ehrUdtt  oA»  fateeh  und  aufrieMg" 
(Agricola):  Izu  warnen  die  hern  vom  adcl 
vnd  alle  frume  bidder  Iculte.  rrmch  vnd  ant" 
icort.  ( 1 523).  Aij  ** ;  eyns  jgiichcn  bidder  mans 
verstand,  eyn  tendbrie^  an  Jhan  von  SehM- 
nitz.  (1523^.  eyn  bydder  mnn.  rar.  xu 
l  Mos.  25,27  ;  derhallien  iih  bill  alle  früuie, 
bider  handwerkslcule.  de  Wette  br.  2,  413. 
Ehl,  I.  177*. 

bieder,  riehtiffer  ohne  dehnzeiehen  bider, 

die  verkürzte  geslatt  des  (!f(rfi'n  l  i  tcrh, 
mhd.  biderbe  (Ben.  1,  3GI.  :itj2',  ahd.  bt- 
derbc,  piderb*,  pidarpi  {Oraff  5,  215.  2l6j, 
wid  %u  bedarf  und  bcdflrfen  gekörig,  vgl. 
Grimm  wtb.  1,  ISIO. 

Blederburgrr,  »».  al-^  froino,  eliriichc 
biderbUrger  ihun  sollen.  Jen.  H, 

itcdcrlentf,  pL  von  biedermann;  die 
fromen  biderlenl.  Jen.  2,  436*. 

Blederllrh  fhidderlicb),  adv.  ehrlich,  auf- 
richtig:  das  es  aber  ynn  guaden  muglicb 
sef,  belle  Arsaeius  bas  wissen  zu  sagen, 
denn  sie  thun,  wo  sie  hellen  rodlirh  vnd 
bidderlicii  mit  yhm  vmbgangpn.  tcider  das 
blind  vnd  toll  verdamnis.  (1524).  Ciij*.  — 
ahd.  pidarpllbo  {Graff  5.  219). 

■ifdfraiann '  (.biderman),  m.  vir  bonni: 
welcbe  (dücAer)  kein  Trom  biderman  mil  ge- 


d  ti  1 1  lesen  kan.  «orr.  L.'e  auf  Freder  e  dia- 

logus.  (1545).  Bj'  ;  er  lubetChrislus  als  einen 
bidL'rnmii.  Eis!.  !  ,2n'\  — -  älter-nhd.  noch 
die  vollere  /ort»  bulerbmaa :  es  soll  sich  ein 
blderbman  adtamen,  das  er  hei  ein  frOnd  in 
eim  klosier.  die  1 5.  bundgenosxen  ( 1 52 1  T)9. 
buhdignosz  luiij''.  doch  schon  mhd.  häufig 
bidfTfri'Ti  [Ben.  2,  35)  st.  bidnbc  man. 

Bieg«;»,  fieclere,  praet.  bog :  die  lungen 
bewmiin  kan  man  besser  biegen  vnd  liehen. 
das  man  kinder  zur  schulen  hallen  sol. 
(J5/<fii  Hj'';  seine  reben  boj  cn  vidi  zu  jm. 
Ezi^ch.  i  7,  6.  einmal  auch  nach  der  weise 
von  beugen  aeikwaeft  gebrauAt:  vnd  legten 
ybiu  einen  purpurn  manlel  an  vnd  biegelen 
die  knyo  ftir  ylini.  Matth.  27,  29  in  der  «epf. 
ausg.  des  n.  lest.  v.J.  1522. 

nAd.  biegen  (Ben.  1,  176),  ahd,  biogan». 
[itokan  {Graff  3,  36),  goth.  biugan. 

Biene,  f.  das  bekannte  honig  bereitende 
insecl:  die  biene  ist  ein  kleins  vügelin  vnd 
gibt  doch  die  allersUsseslu  frucbl.  Sir.  11,3; 
die  obKguen  easue  bienen:  denn  au  der  zeit 
wird  der  Iieri  irischen  der  (liegen  am  ende 
(fer  Wasser  iii  K^'vptcti  vnd  der  bienen  im 
lande  Assur.  Jes.  7,  Ib;  sie  vmbgebcu  wich 
wie  bienen.  pe.  IIS,  12. 

mhd.  bin,  bine,  nchen  htt  {Ben.  !,  116)» 
ahd.  bia,  pia  (Graff  3,  12).  nach  Grimm 
wtb.  1,  1367  zu  bauen  gehörig, 

Itenlfln  (bienlin),  n.  apieula^  bienehen: 
eine  spinne  aus  der  schienen  lieblichen  rosen 
sergiflt  scii^'el,  da  docli  das  bienlin  fif.  !  --i-? 
hoiiig  aus  seugel.  austeg.  schöner  syrüche. 
(1549).  Qiij';  die  humeln  alles  auffre«sen„ 
was  die  fromen  bienlin  machen,  der  101. 

p.^n!m  Yl  '>;-!  1  t.  Vf. 

Bieuächwarm,  m.  esavwn:  sihc,  da  war 
ein  bicnschwarni  m  dem  ass  des  Icwen.i. 
ridn.  14,  8;  fleugt  vnd  schwermel  daher 
wie  ein  bienächwarm.  derprophetSaeharja, 
fl529K  Qiiij», 

Bier^  n.  mhd.  bicr  (Ben,  1,  116),  ahd. 
bior.  pior,  (Graff  9,iOB),  aus  gelreide  und 
hopfen  gebrauits  tjetriink:  kondle  er  {der 
bürger)  seinen  kofcnd  für  hier  mh  knniren, . . 
so  machl  er  jm  kein  gewissen  dauun.  eitliche 
schöne  predigten.  (1533).  Dj'';  wittenber- 
gisch vnd  lergisch  (torgauisch)  hier,  tischr. 
421^  redentarten:  sie  handeln  ancli  mit  so 


Digitized  by  Google 


BIERAMSCL 


302 


BILD 


blddcai  verzagleoigewisscn,  «l.isiniclidunckt, 
sie  wollen,  es  wcrc  ihs  liier  widdrr  vm 
fasse,  vnd  hellen  sie  es  niclil  angefangen, 
hall  ich,  sie  soUens  nu  wol  la!>sen  aoslchcn. 
iat  A>««  worl  QirUH  noeh  fest  ttehen. 
(1527).  aiiij"*:  vnd  gleuhc  sicher,  were  das 
hier  widrr  im  fasse,  sie  he«i«f  ns  jt/t  wrd  ;m- 
slehen.  Jen.  5,  Ii'  ;  o  dem  hier  isi  recht 
gegeben,  darumb  gichrl  vnd  sclieumpt  so 
u ol.  teamwtge  an  $.  I.  deudschen,  (1531). 

Kiiij';  wpirlips  \n  eine  nnfreiiritllM  li«^  nni  h- 
barschait  i^l,  so  nahe  ein  hier  dem  andern 
lU  irolx  «tnd  schalen  aq$»t«eitei».  «Ee  Weue 
hr,  6,  7 1 . 

nach  W.  Warkemagi'f.t  rrnnuihung 
{Uaupl  zeilschr.  C.  201)  aus  roman.  iiere, 
bevere,  d.  i.  tat.  bibere  Irinkeu,  oder  ge- 
nauer au$  einem  davon  gebüdelen  »übst. 
hilter,  hiver.  doch  vgl,  auch  Grimm  w^. 
2»  ^^?2  und  )-  brauen. 

Bierani>vly  /'.  lechbruder :  darnach  ciwa 
«in  volle  bleramsel  au«  eim  krage  da  her 
lauffen.  ron  e^eiehem.  (1532).  Bij'*. 

ßkrbrancr,  ni.  cocior  eereeüiae,  bei  L. 
Jen.  5.  IM       t  In  ewcr,  wie  s.  b.  auelt 

Alberug  iuhreihl. 

Bierftt.si,  n.  dolium  terccistanum:  dazu 
darir  icb  keines  geistes.  das  ich  ein  bierfas 
anders  mache  denn  I  in  w  rifif.is.  Etsl.  1 ,  3S9''. 

Bierhaus,  n,  f>ii  rx  henke :  die  jiiii  ilcii 
bieriieussrrn  jieslilcnizen.  der  109.  psalm. 
(1535).  Dg*. 

Iterbcld.  m.  Heid  im  biertrinken:  «renn 

der  iruiK'kenhohl  Irolzig  islvnd  seins  saull'cn.s 
als  ein  I  irrlinll  odder  uf^inrith  r  wil  gerhil- 
iiiel  sein,  der  projthel  UaOacuc.  (1521)).  ij\ 
iiericbea,  n.  ich  wil  iKeweil  mein  bieri- 
chen  Irincken.  hampost.  Jhena  (1559).  10*. 
-iclifn  het    hänftj  i  iirliotiniiendediminuUi)'' 

enduny  für  verkurlzh  M  <  lu  ir. 

Blerkaunc,  /.  w  o  er  so  uell  in  die  bUcher 
als  vtelcicht  in  die  bierkannen  gesehen,  solchs 
wol  helle  gelesen  oder  gesehen.  Jen.  7, 380*. 
de  Welle  br.  6,  251. 

ücrkellerj  m.  cella  cerevisiaria:  wein- 
vnd  byrkeHer.  tfewl^  caleehiimui,  (1529). 
Jj". 

Bierkrug,  m.  im.i  liicrlmus:  kansin  lag 
vnd  narhl  sitzen  jm  bierkrug  ...  so  kanstu 


ja  auch  eine  stunde  jnn  der  kircfaea  sitsen, 

dr<  rhriitliihen  lebens.  (1533).  Bj''. 

BicrriUer,  m.  tcas  liicrhcld  :  liirr-  \nd 
weiurillcr.  auileg.  der  ep.  vnd  euang.  von- 
oetemele,  (1544).  V5^ 

Biersrheak,  m.  caupo  orerisiarius  t 
orelzniar  und  hi»M'''i'ln'nekpn.  tischr.  60*. 

Bieten,  mhd.  bieten  (üen.  1,  181),  ahä^ 
piotan  (Graff  3,  OS),  go(h,  biodan.  «m  prä^ 
.«r  /(>.  tut},  bei  L*  du  heuUI,  er  beul. 

I  I  offerre,  anhirtm,  darreicht  u,  gebenx 
briiigel  den  dursligcn  wasser  entgegen,  lue» 
(et  brod  den  fla«ditigen.  Jet»  21.  14;  wer 
ist  vnler  encli  menschen,  so  jn  sein  son  bittet 
vnil»s  ImiiI,  der  jin  einen  sletii  Meie?  }falih, 
7,  9;  icli  iiidi  olft  mit  pelachet,  wo  ich  ge- 
sehen, das  man  den  hunden  au  dem  ine^er 
einen  bissen  brol  geboten  vnd  wenn  si«  dar- 
nach gesrhuappi  mit  dem  hcffl  aufl  die 
srhnaussc  geschlagen  hal.  von  den  cnnrHijs 
i  nd  Kirchen.  ( 153ÜJ.  Aij" :  wenn  man  eineto 
das  fercklein  beut,  so  sol  er  den  sack  auff- 
holien.  UnAr.  436^ 

2i  »  iiK'ni,  f'iwi*!  trotz  bieten,  den  kämpf 
md  4hm  nichl  scheuen:  weranjhnt  {Chrüio) 
hanget,  all«  seiner  {des  teufels)  macht  vod 
^ewalt  wol  kan  entsilzcn  vnd  trotz  bieten. 
das  (■».  cap.  di'r  rp.  s.  Pauli  au  die  Ephes. 
(1533).  Hij';  vnd  beul  vns  Irotz  anIT  vnser 
misten.  Verlegung  des  alcoran.  (1542).  Uiij''. 

3)  einen  guten  morgen  bieten,  winedten: 
goit  iiiclii  einen  guten  morgen  darOmb bieten. 
der  1  12.  psalm.  M' t>fil  rj'". 

i)  als  lohn  trofur  zu  geben  erklaren: 
was  wolt  jr  mir  geben,  ich  wil  jn  euch  ver- 
rli.itfn?  vnd  sie  boten  jm  dreissig  aÜberting* 
3/««/*.  20,  15. 

5)  bieten  enlbielen :  das  er  mir  aber 
zom  stock,  kercker,  wasser  vnd  fewr  beutet» 
kan  ich  armer  brnder  ml  wegeren.  eynser- 
mon  von  dem  ablas  vnil  gnad.  (  I  52^).  Cij*. 

0)  bieten  ^  gebieten :  der  bapst  solchs 
{d<u  heiralen)  nit  macht  hal  zu  pieiten.  an 
den  ehHstUehen  ttdel.  (1520).  Hif. 

7)  <\ch  bieten,  erbieten:  noch  licsz  er 
sich  lieriinler  vnd  liol  sich  zu  recht  (erboi 
sichf  vor  gericht  aich  stellen  zu  wollen),  de 
Weue  br.  2,  544. 

Bild.  n.  oft  noch  bei  L.  hMe  m  sg.  und 
fl.,  doch  lautet  der  tetiUere  amdt  sckom. 


i 


BILD 


30S 


BILDEN 


Ijilder;  n\M.V\\>V  ilhn.  |,  120),  aAd.  bt- 
Jidi,  pilidi,  pilutli.  {Graff  d,  U7.  ÜSJ- 

1)  vorzugnteise  üt  l»»lil  «in  ptasUsehes 
kunslwerk,  wodurch  ein  gegenständ  sinti- 
lich dargestellt  irt'rden  soll,  stalua,  bitd- 
säule:  ein  liiiiimaclicr  eben  yu  üeui  er  wog 
oyniet  vnd  tiawet  was  am  liollz  Iznm  bilde 
nil  sali,  vn  «lern  rurdcrt  er  auch  din  foriT)  des 
I)Üdcs.  die  sieben  puszpsfilm.  (  I  5  I  7  ji.  (Jiij'  *, 
ein  hüllzeru,  slt^ineni,  lilchern  Itildc.  die 
drey  symbola.  (153S).  Ej' ;  das  ke«tlin  mil 
den  bilden  Jrer  orsc.  I  Sam.  G,  i  1 ;  also 
mii«  man  Air  liiMi  r  oll  ablirecln'n.  tcidder 
die  hymi.  propUt'lcn.  (1525i.  Oiiij''.  in  der 
bibel  wird  bild  häufig  für  gdlzcnbild  ge- 
braucht: jr  soll  euch  keinen  güUen  machen 
noch  bilde.  3  Hos.  26,  1 ;  vnd  soll  alle  jre 
seulcn  vnd  alle  jre  t!0{;o<sonp  hildpr  vüih- 
Imngcn.  4i/o«.  33, 52;  die  liddc  jrer  godcr 
soltn  mit  fe^  verbrennen.  5  Mot.  7.  25 ; 
vnd  lies  für  jin  ahbreelion  die  .nlinr  llaalini  j 
vnd  die  bddcr  oben  dmnH  hieb  er  oluMi ; 
ab,  vud  die  hayne  vnd  gülzcn  \ud  bilder  zu- 
brach  er.  2  cAron,  34,  4. 

2)  sodann  geht  dername  bild  auch  auf 
die  flache,  nicht  vorlrotende  Zeichnung,  das 
gemälde :  ich  für  war  die  zcyl  nil  hab,  das 
icli  luiigü  Hchcn  was  der  dnicker  für  bild, 
bustaben  (fie/).  tindien  odder  papyr  nympt. 
vorclerung  etlicher  arlickel.  (1520).  Aiiij' ; 
ich  bab  d^^n  hapsl  mil  den  büsen  biidcm  sehr 
erzürnt.  Uscl^r.  10*. 

3;  bild  —  abbUdt  ebenhildi  vnd  goll 
aprachi  lasst  vns  menscben  niachen,  ein  bdd, 
da«  vn««  ffleicli  sey.  1  .*/ot.  1.  *2fi;  \tiil  pult 
Kbull  dcn  menschen  jm  zum  hddc,  /.uiii  bilde 
gfltles  Schuir  er  jn.  1,  27;  der  mensch  mu:» 
« III  liihh'soin  entweder  gone.<  od  ln  ii(  s  iciir- 
fels.  vber  daserslebuch  Mnse.  (  I  '>2',  i.  l'iiij'. 

i)  blid  siehl  auch  für  die  erscheinung 
eine«  dingei  norJk  teiuer  äuszeren  gesttUt 
19Ü  nach  idnem  innnen  wesen :  Adam  zeu- 
l7ot  einen  son,  der  seinem  bild  ebniicb  war. 
l  Mos.  5,  3 ;  wie  wir  gelragon  haben  das 
bilde  de.s  irdiscben,  abo  werden  wir  auch 
tragen  das  bilde  des  himlisehen.  1  Cor.  1 5, 
49;  das  licissl  das  bilde  des  jrdischen  uicn- 
scbens,  das  wir  allzumal  daher  geben  jnn 
der  selben  gesialt  vnd  wesen  vud  aller  dinge 
leben  vnd  Ihun  wie  Adam  vnd  Beoa  gelebt 


vnd  getban  haben,  das  15.  cap.  der  ersten 
ep.  s.  Pauli  an  die  Corintlier.  (1534  i.  Inj*. 

5)  bild,  tifpus,  vorbitd:  biemit  verwirA 
er  vnd  bebt  nnfF  alle  oplFer  des  allen  tesla^ 
nienls,  welche  hilder  vnd  tigur  gewesen 
dieser  danckojiüer.  Jen.  5,  65''. 

6)  bild,  exftnplum,  beispiel,  gleichnis: 
dazu  pflegt  man  gleirlmis  vnd  bilde  zu  fUren, 
das  man  die  lere  i\r<[i>  h;is  f;i>sc.  f/^;<  i  5.  mp. 
der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  ( oriniher. 
(153  J  i.  ciij";  das  sey  kurU  von  den  bilden 
od.1.  r  -Ifii  liiiivsen  gesagt,  ebend,  eiiij'. 

Bildbesrbürmer ,  biblebesehirnier,  in. 
Schützer,  vertheidiger  der  bilder:  Carlslad 
luigihl,  das  ich  nichts  denn  bilde  besehirnier 
sey.  teidderd,h!/mL Propheten,  (1525).  Bij'. 

Bildbrrehm,  »1.  wir  sind  chrisien.  leider 
mit  bildhrccheii,  neischessen  \iid  andern  iiu- 
szci  liehen  dingen,  de  Welte  br.  2,  189. 

Bilden,  mhd.  bilden  {Ben.  1,  121),  ahd. 
pdidAn  Graff'i,  %u  einem  bild  einer 
geslall  mruhen,  ijrlti 

1)  icie  [nUi  selbst,  auf  erhabene,  plusti- 
teh«  arbHl:  was  wird  denn  heMTen  das  bilde, 
da.4  sein  meister  gebildet  hat.  ffab.  3,  IS; 
ein  nioiiv(  Ii  Ii.iI  sie  die  yötzenbilder)  ge- 
niachi,  vnd  der  den  odein  von  eini  andern 
bat.  hat  sie  gebildet,  weish.  15,  IG. 

2)  seltner  sieht  bilden  fikr  malen:  vor- 
zeiten da  die  nialer  das  jüngste  gerichlc  ma- 
leten,  bihleten  sie  die  hell«  11  .  im-t!  j^nxsen 
I rächen  kopll'uiit  seer  weitem  rariien.  wider 
Uans  Wor$t.  (1541).  Eüif. 

3)  bilden  von  der  formaU'on  des  mfn- 
schen  im  niutler\rlin<!z  qeUrnucht:  da  ich 
gebildel  ward  \ Kien  in  der  erden,  ps.  1 39, 1 5 ; 
vnd  bin  ein  fleisch  gebildel  sehen  mond  lang 
im  blot.  weish.  7,  2. 

4)  in  <i(  li,  ins  herz,  in  die  aiigen  bilden, 
sidi  einprägen,  iu  lierzen  nehmen :  das  ein 
fhomm  chrislenmensch  einen  spruch  der 
schriin  recht  verstund  und  in  sich  bildet. 
de  iVetie  br.  1.  ^15;  wiiU  trott,  ifris  wir 
das  yns  bertz  bildeten  vnd  darnach  richteten. 
vber  dus  erste  bucft  Mose.  (1527).  cij'; 
darttmb  das  eiempel  nicht  ynn  wind  zu  schla- 
gen, sondern  wol  ynn  die  äugen  zn  bilden 
ist.  ebrnd.  vj'';  dammb  niM^sen  wir  nicht 
ansehen  wie  vngerne  wir  sterben,  sondern 
dagegen  die  freud  vnd  lusl  ynns  herlz  bilden. 


Digitized  by  Google 


BILDEREI 


304 


BILUCB 


so  hernach  folgeo  wird  jnn  jeaein  leben,  das 
1 5.  cap.  d«r  mton  ep.  s.  PamH  miH»  C»- 
rtnlfter.  (1584).  Oiiij".  für  die  äugen  bilden, 

sich  i-ors(e!len :  d.ii  nnih  nialcl  jlin  s,  Paulus 
auch  so  greuhc^h,  das  wirs  nie  ht  so  geringe 
achlen,  sondern  lassen  ernst  sein  vnd  vnser 
fahr  steU  für  äugen  bilden.  Ai«  6.  eap.  der 

PauU  an  die  Epheser.  f  1 533).  Dj^ 

5)  sich  bilden,  sich  darstellen:  vni\  hü- 
ten vns  für  dem  teuifel,  der  sich  kan  bilden 
vnd  danteilen  jnn  Christua  gestallTnd  namen. 
ias  1 4.  tmd  15.  cap.  s./oJWliiiiit.(153S).Bij\ 

Bllderel,  f.  hilderey  eyn  eusscrhch  ge- 
ringe ding  ist.  Widder  die  hymel.  prophelm. 
(1525).  Gj**;  das  aber  die  bilderey  ym  ersten 
gehet  auch  cyne  zeylliehe  ceremonien  aey, 
»Chi       -   P.lll^l^.  cbend.  Ciiij*. 

Bildcsliflen,  n.  das  wir  mit  vnserm  hil- 
deslifllcn  gölte  keinen  dienst  noch  wolgefallcn 
thun.  Bio.  1,  91* 

Bildest  urmer,  s.  hildslUrmcr. 

Blldlein  (  hildelein),  n.  hildrhen :  darumb 
tragen  sie  sich  mit  hildclcyn  vnd  huchleyn. 
antleg.  der  ep.  «ml  eum^f.  wm  hHL  dretf- 
kömigsfest  etc.  p525).  Aaj*. 

Bildmarher,  w.  $ta$uari»tt,  emen  beleg 
g.  unter  hUd. 

BtMner  (bildener),  m.  dasse^:  ermachl 
auch  im  allerheihgslen  zwcen  clierubim  nach 
der  liililoner  kunst.  2  chmn.  3,  10. 

Bildnis,  n.  was  bild :  hildnisz  haben  ist 
nicht  vnrecbl . . .  aber  btldniss  anbeten  bat 
gott  verboUen.  von  betfder  geslaU.  (1522). 

Ciij'';  du  soll  dir  kein  hildnis  noch  jrgpn(! 
ein  glciehnis  machen.  2  Mox.  20,  4 ;  ilas 
man  ein  hildnis  vnd  ahgott  machen  sol.  rieht. 
17,  3;  vnd  anbrachten  sein  bildnis.  2  kSn, 
II,  18;  allcrley  hildnis  der  wdrme  vnd 
tliiofp.  Ezech.  8,  10;  gleich  wie  ein  hildnis 
aus  einem  spiegel  vcrschwindeL  Eisl.  1 , 34 4**. 

Bildschnlfierf  m.  s.  Paulus  machet  ein 
lieblich  bild  als  ein  rechler  mnler  vnd  bild« 
Schnitzer,  das  1 5.  cap.  der  ersten  ep.  s. 
PauU  an  die  Corinther.  ( 1 534).  Bj\ 

BiMsenle,  bildeseule.  f.  stoluat  er  sol  die 
hildcseulen  zu  Belli  Semes  in  Egyplcnland  zu- 
brechen. Jer.  4  3, 1     früher  ungebräuchlich. 

Bildstumen,  bilde.«lflrmen  n.  das  hilde- 
stUrmen  habe  ich  also  an  gryfleu.  widder  die 
Aymf .jinipj^fai^  1 525).    ;  das  bildatflrmen 


vnd  vmhreisscn  dergolzen  nicht  mag  erzwun- 
gen werden  ans  dieson  letL  avsleg.der  Ute- 
hen  gepott.  (1528).  Fj*», 

Bildstnmier,  bildesKIrmPr,  bildt-nstürrner, 
m,  äeraufbilder  stürmt,  gegen  die  heiligen- 
bilder  eifert:  auch  hab  icii  die  biidslürmer 
seibat  sehen  vnd  hOren  lesen  aus  meyn^'  ver- 
deutschten l)ibel.  Widder  die  hgml.  Propheten. 
(1525).  Diij*;  ichs  mit  den  Inldcst firmen 
[sie!)  nicht  halte,  vom  abendmal  Christi. 
(1528)  Gijj*;  vnd  ist  noch  heiliger  denn 
vn.ser  bildcnslUrmer.  vom  hrUg»  mdiw  i, 
T.  (1529).  Diiij''. 

Bildung;  f.  was  bild  und  büdnis :  bis  er 
endlich  durch  dieses  auch  kerne  tu  der  «ITent- 
liehen  klarheit*  da  er  wird  on  mittel  vnd  Ott 
alle  iMldiing  goU  ewiglich  schawen.  das  14. 
VHÜ  J:'.  cap.  s.  Johannis.  (1538).  Nij' 

Bildwerk,  n.  opus  plasticum:  also  auch 
die  (isciier  vnd  simmerlettte.  die  tag  vnd  nacht 
er) Ii  :1  rr  mhI  schnitzfn  hildwerk.  Sir.  38,  28. 

BHdieirheu,  n.  wiUlicr  ist  eyn  ««lanlz 
scyner  klarlicyt  vnd  eyn  bild  izeychen  seynes 
wesieos.  auüeg,  der  ep.  md  'eumig.  vom 
christag  etc.  (1522).  Iiiij^  var.awlfe(r.  1,3. 

Bilgerin,  m.  pilger:  ich  ermane  euch  als 
die  frembdiingen  vnd  bilgerin.  1  Pet.  2,  11. 
ebmao  im  voe.  Ine (jp.  f eiil.  anfe  UU., 
hilgerim  u.  bilgertn  {Ben,  \,  125),  «Hai 
1(1 1.  poregrinus. 

Bilgrnni|  m,  dasselbe:  darumb  zuch  er 
auir  vnd  nidder  wie  ein  bylgram.  vber  das 
erste  buch  Mose.  (1527).  hj^~t!|^.  pilgram. 

Bllllebi  aequus,  gerecht,  angemessen:  die 
andern  arlickel,  so  Icibliclie  beschwerunge 
anzeigen  ...  sind  la  auch  biUich  vnd  rechU 
er$Mmw^  mm  fridt.  ( 1 525).  Bj* ;  wie  gut 
vnd  hillich  die  rechte  sind,  so  haben  sie  doch 
allesampt  eyn  auszzug.  ron  treUlicher  vber- 
keyl.  (1523).  Eiiij'';  wie  es  bilhch  vnd  recht 
wäre,  enanj^.  von  ilni  lieAen  anifels^en, 
(1521).  Diif. 

mhd.  hillirli  (Heu.  1,  119),  ohd.  {aber 
vor  dem  1 1.  jh.  uitJu  vorkommend)  biUich, 
billlh,  (nlltch.  (Graff3,2b),  isi  xmammm^ 
ges.  an»  bil  /«t  «huI  lim  adj,  Iteh.  tmeerm 

-Y-rh. 

Billicb,  adv.  jure,  mit  recht,  dem  rerhle 
gemäsz:  wer  jm  selbs  schaden  Ihut,  den 
man  biBicb  einen  erIzbOaewicht  f|iT. 


üigiiized  by  Google 


BILLICUEN 


305 


BINDEN 


34,  8 :  vio  der  gerechte  sich  keral  von  sn- 

nfr  pf'r*»chligkcil  vnd  (hiil  böses,  so  sljrltt 
er  j.1  billich  daruml».  Ezech.  33.  IS:  soll 
nicht  biliich«r  der  vnrcchle  solch  «nglUck 
haben?  HM  St,  3;  vimI  tretten  yhn  vAllenil 
zu  Hissen,  dem  sie  billicber  »ollen  aultliclffen. 
ri>r  trostltrhe  psatmen.  (l52fi).  Cvj'';  es 
üoli  inllicli  einen  jglidicn  deuiiscliengerewen, 
A99  er  Heudsch  gehören  were.  warmnge  an 

l.  (h-u<hchen.  (1531).  CjK 

Billirben,  für  recht  i'rkennpn,ffut  heis:>'n  : 
soll  ich  die  vurcchle  wage  vnil  falsche  ge- 
wiebte  im  sefcel  billielien?  JHfeJb.  6.  1 1 ; 
innn  iiiilichl  ofll,  diis  man  nirhl  liillichen  soll. 
Sir.  41,  19;  vnreclil  wollen  wir  \  nn  rnrh 
Ifiyden,  wollen»  aber  nyninuT  tiillirlion  ?  auff 
däi  vhird^ri»^^  buch  bock*  Emtserg. 
<I&2I).  HJ'';  gott  mo>  wol  billicben»  wo 
%vil  er  hin,  der  unne  in«n?  von  den  »dUMS' 
sein.  (1530). 

tiihd.  billichcn  (Uen.  I,  120). 

■llUcbkcll  fhillickeit.  billlcheii.  biUig- 
k<'ii),  f.  aequiias:  wo  trelT  ich  das  reehi 
vnd  ilif  liillii  kt'vt,  «las  ich  nieynrn  nehislen 
nicht  viicrseize.  ron  kaufftitatidlung  vnd 
weher,  (1524).  Aiiij';  vnter  dem  namen 
Tnd  schein  der  hillirli«>i(.  ob  kriegsleutc  auch 
in  »eligem  stände  ?»'m  mügen.  ( 1  527  i  Hnj'' ; 
grossen  vnd  roecliligen  schein  der  bdligkeil 
haben,  an  4en  kurfürslen  «tt  Sofien. 
(1545).  Aiij''. 

Eilsen,  hfinsri/amus,  in  folgcnih-r  stdti\ 
wie  es  scheint,  m. ;  Chrisliis  soet  nicht  titMi 
raten  vnd  bilsen.  hauspost.  Jheaa.  1 559 
bt.  99^.  —  4nM.  bitae  f,  {Ben,  M26),  aM. 
hil-,  |»ilis.i  (Graff  Ii.  102). 

Bin,  die  ersfe  per$.  »g,  de»  praes.  verb. 
iubst.  i.  s<>in. 

Bilde,  f.  faseia,  Knteolum:  ieb  wilden 
acut  (Mi.irMii  /ulir im  Iicii  vnil  sihe,  er  sol  nicht 
\i  r liiiiiilfii  werden,  das  er  heilen  nn'^go.  noch 
nnt  binden  zugebunden  werden.  Esech. 
30.  21. 

Binde«»  prae(.  band»  pL  bnnden.  ßgare, 

Tincire. 

I )  tinnlicht  aneinander,  ineinanderf  zu- 
sammen fügen:  mich  dauchlc,  wir  bunden 
garben  aulT  dem  fetde.  1  Mat,  37, 7 ;  stmlel 

znnor  das  vnkr,iul  vnd  bindet  CS  in  bdndlin. 

Matth.  !3.  30. 

ÜiETZ,  W6rt«rbucb. 


2)  an  elwas  binden,  befeUigen':  er  wird 

sein  filllcMi  nn  Aon  weinslock  binden.  I  Mos. 
49,  11;  wir  iMiiiilcn  jn  (rien  kahn)  vnlen 
an  das  schdl.  apost.  yesch.  27.  17;  vud 
fnnden  das  fdlleo  gebunden  an  der  tbflr. 
Marc.  11,4. 

3i  nni  ftwas  liind»»n:  vnd  als  sif*  jirt  ge- 
bar, that  sich  eine  band  heraus,  da  nam  die 
wehmniter  vnd  band  einen  roten  faden  da- 
rumb.  1  Mos.  3S,  28  ;  das  schweisluch,  das 
.Iii (  SU  vnib  das  heubi  gebanden  war.  Joh» 
20,  7. 

4)  in  etwas  binden:  nim  aber  ehi  Mein 

wenig  danon,  vnd  binde  es  in  deinen  mantel- 

/iplfi  l.  Ezech.  5,  3;  il.i  nanu'n  «^ir  don  leich- 
nam  Jliesu  vnd  bunden  jn  in  leinen  tOcheru. 
Joh.  19,  39. 

5j  binden,  vom  meneeken  gdtrauda,  be« 
rft»ii/e(  fesseln,  gefangen  legen:  vnd  (.46ra- 
ham)  band  seinen  snn  Isa.ir.  f  ^o*.  ?  9; 
da  nam  er  aus  jncn  Sniifiui  vmt  band  jn  i'ur 
jren  äugen.  42,  24 ;  lieber  sage  mir,  womit 
man  dich  binden  rndge,  das  man  dich  zwinge. 
Simson  spr.irh  711  jr.  wonn  man  mich  biOule 
luil  sieben  seilen  von  li-i.s«-tiein  hast,  so  würde 
ich  schwach.  ridU,  16, 6. 7 ;  es  ist  ern  man 
von  Felix  hytider  gelassen  gc|ninden.  apoeU 
ge<icb.  2n,  14  imn,t9tt.v.j.  \b22,  epäier:  * 
gefangen. 

61  Sünde  binden,  behalten:  was  jr  anfT 
erden  bimlen  wenlel.  sol  auch  im  liiniel  ge- 

liuinlcii  sein,  Matth.  IS,  IS;  dazu  xncjt  L. 
in  der  Schrift  .,rou  de n  schlüsseln" :  t^iiristus 
jm  obgenanlen  Spruch  redet  von  dem  binden, 
da  die  Sünde  gebunden  oder  behalten  wird. 
Aiij''.  auch  ji'iii.-ind  binden,  ihm  die  sünde 
behalten:  als  wenn  dT  h-ipst  jpmnnd  hindel 
odder  bannet,  der  doch  (ur  guii  nicht  gebun- 
den ist.  ehend.  üiij*. 

7)  abstract,  der  glaub  lessei  sich  an  kein 
wfpck  binden,  von  den  qutlen  icerrken. 
(1520).  bj\  wer  do  sagt,  ila^  die  ciinsten- 
heil  XU  Rom  odder  an  Boni  gf|Minrlenn  sey. 
ron  dem  bapstum  z\t  Hnme.  (1520).  Biiij'; 
das  cunngciniiii  <o\\  vml  imis  an  allen  enden 
seyn  Irey  vnd  an  keinen  sondern  ort  g<'|iun- 
den.  das  ander  teyl  widder  d.hyml.prophe- 
len.  (1525).  Pij»;  das  ander  stücke  christ- 
licher fi  fiheil  isl.  das  vns  Chrislns  nicht  bin- 
det an  die  ceremonien  vnd  gerichtsordnuog 

39 


Digitized  by  Google 


BINDEN 


306 


BIS 


des  geselzs  Mosi.  rnlerrichl  der  visita(<irn 
(153S).  Jiij*;  so  offl  man  vom  abeadnul 
redet,  gcbundeo  fein  xu  sagen,  das  ist  nein 
Icib.  vom  abendmal  Christi.  (1534).  bj'-. 

8)  sich  binden:  noch  weil  «-i'"  (fli'.'  r^rfu-- 
goltes)  auch  nirgent  ist,  kaoslu  sie  wcrhcti 
uirj^cnd  cr^reilTen,  sie  binde  aich  denn  dir 
SU  i:nl  villi  bescheide  dich  ao  eiaen  ort.  das 
diene  tcorl  Christi  noch  fest  stt'hm.  f  1527). 
liij' ;  also  bindet  sichs  alles  jnn  eiiMn<1iT.  der 
apostel  vnd  Christus  worl,  der  chriNloiihoit 
glaube  vnd  b«kenlnis.  dtu  Ib.  eap.  der  ersten 
ep.  s.  Pauli  an  die  CoHnther,  (1534).  Jij  . 

mhd.  Iiindfii  ilhn.  I,l29f.)t  oAd.  ]»ti\- 
lan  (Graff  3.  132). 

Bteiei,  lt.  das  binden  {exammunteiren) 
ist  nur  ein  euszerlicli  absondern,  doio,  <lu> 
sich  selb^  tnit  siimlen  in  die  ni.iIrdfyiHi^' 
stecken,  butla  cene  domini.  (1522),  Ciiij  . 

iindrrei,  f.  hanJ^bung  dethiHdetehlü.i- 
gels:  das  sey  kUrlzlich  gesagt  vom  andern 
schaden  durch  des  bapsls  binderey.  widu 
das  bnpilum   (1515).  llj'. 

BiBd«8€bluüsel,  m.  die  getcalt  sünde  zu 
he^uUten:  der  bindescbiflssel  ist  die  macht 
odder  nmpl  den  sünder,  so  nicht  bdssen  nil, 
zu  slraden  mit  einem  olFtMidichen  vrteil  rtiin 
'  ewigen  lud  durch  absonderung  von  der  chri- 
stenbeit.  ton  dm  schlüsseln.  (1530).  Jiiij". 
■vgl.  auch  lüscschlilssel. 

Bindrerbt,  n.  rfas'  recht  sünde  zu  hehal- 
ten;  wo  bleibt  nu  hie  d<is  bindreclii  odder 
htndesrhltlsselt  v<in  den  s^lüsseln.  (1530). 
f-i  ■ 

Biokcltopfj  m.  mnlnla,  hiunzkachel. 
nachllopf:  ein  grosser  licrr  musz  auch  biu- 
ckeltOpfTen  in  seinem  hause  babcn.fiM)lir.44''. 
vgl.  pinkeln. 

Biiikkarhd,  f.  dasselbe:  ein  grosser  herr 
niusz  in  seinem  hause  auch  schmeisx  vud 
bincLkachcln  haben,  tischr.  2S'. 

tlutly  intra,  iHwendig,  bei  L.  nur  räum» 
lieh:  bynnen  (innerhalb)  der  sladmanren. 
rar.  zu  3  Mf>^.  25.  2');  das  reych  gotiis  ist 
byniieu  euch,  ausiieg.  der  ep.  vnd  euang. 
VOM  ehristag  eie.  (1522).  Jiiij*;  das  reich 
j:i»ltis  slehcl  bynnen  euch,  von  menschen 
Irren  tzu  ufn/fl,'n.  (1522).  R  5^  beiUind- 
£  ei  l  fehlende  Varianten  iu  Luc.  17,  21. 

binnen,  mhd,  binnen  (Ben.  U  750).  ist 


(f findet  am  Lp-  innen,  wie  liafler  aus  be- 
alier  (z.  />.  vnd  wers  daz  daz  vorgenant  se- 
legerede  beaflter  vnszin  loide  nit  gehalden. 
vrkwudev.j.  1409  im  archiv  der  central- 
iinnen-commisiion  zu  Marburg,  abgedr.  in 
„über  die  artnen  •■  anslallen  zu  Marburg." 
2.  hefi.  1 S 1 6.  «.  2 1.  MO  abercraOlst.  beaOler 
gelesen  mIi,  bansten  ana  be-auszettt  bober 
aus  Ix'-dher  (ober  ühen. 

Bim,  m.  (?),  mhä.  bin/.  (Ben.  1,  137), 
ahd.  pineij,  pmu^  {(ira/f  3,  130>,  ein« 
flechtpßanze,  Juneus:  da  ist  nichts  den« 
rollt  ,  M  liitlT  vnd  binlzcn  zu  sehen.  Biel»  I, 
2'*4\  —  heute  giU  nur  die  entstäUe  form 
ifinsc  f. 

BIret  (birret),  n.  was  barel :  weysen  vnn 

nj(!  \lire  birret.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang. 
von  der  heil,  drey  königefest.  (1525).  Oj*. 
atis  millellat.  biretuw.  s.  Itarel. 

BtretldH  (-lin).  n.  dindn.  des  vorigen : 
.il->Q  wirdereuch  machen  nicht  aliein  kt  niplIiT 
>if^'tneiirTt'r,  sondern  auch  d.is  lurfllin 
auÜsi'tzen  vnd  heissen  doctofes  vud  uieisler 
sein,  das  11.  vnd  15.  cap.  s.  Johannes. 
iI53S).  AAiJ^ 

Birken,  betulaceus,  ahd.  pirchin :  scheuet 
f>|,reisch  liei<sl  virga,  eigenilirh  hie  nicht 
eine  rulen,  denn  das  verstehet  der  Ueudsche 
man  für  bircken  reiser«  da  mit  man  die  kin- 
der  .>^ti-ii|H>t.  von  den  Ji^den  vnd  Jren  IngetL, 
Kij'. 

Birnbaum,  m.  pirus,mhd.  birboum  (Heu* 
I,  227).  wi« noch  tandtehaßüeh:  die  bilder 

zur  eichen,  ym  Grimmetb.il,  zum  birnbaura. 
iridd'  t' dif>  hyml.  piiiphften.  i  I52r>i. 
byru  vud  cpfel  bewiuc.  der propliet  Sacharja. 
115291.  Pij'«. 

Birne,  f.  bAanmte  obstarl,  pirum:  so 
wol  als  eyn  b  iwtn  geschaflen  ist  UytTi  ]  »tUoT 
byin  zu  trafen,  da*  eitern  die  kimier  zur 
ehe  nicht  zwingen  sollen.  (1524  t.  Aiiij''. 

der  sg.,  wieker  mhd.  bir,  ahd.  pira  ten* 
tet,  ist  bei  L.  nirht  ersichtlich;  Dasyp., 
Alberus  hnhen  noch  ein  bir.  rr»?  dem  ro~ 
man.  {it.,  s^)an.  pera  birne)  itberkomnienes 
»ort. 

Birnstirl,  m.  pediculus  piri:  ieb  wolt 
nicht  ein  birnstiel  (nicht  das  geringste)  drauff 
geben.  Eist.  I,  &7'. 

Bit,  esto,  seeundasg.imp.desverb,$ubsi.. 


9 


bis 

M  bin  und  bist  gehörig ;  in  der  bibet  nicht, 
trohl  aber  nnderirärts  bot  L.  für  ^l  i  xor- 
kommend:  bisz keusch,  auffda*  vOinhrisllich 
kwekhock$Em*ser9.  (1521;.  Jij'  :  LUs  guus 
mulhs.  e<ii0  ep.  s.  Petri  gepredigt.  (1523;. 
Siiij  ;  iiit  yii  gou  bis  mir  gucdig.  das  andtr 
teyl  wiääer  die  hyml.  propheten.  (1525). 
Lj'' ;  bis  gelro>l.  vber  das  erste  buch  Muse. 
(1527)*  Yyiiij*;  bis  wiUekoiD,  du  «dlergssU 
Wa ckernagel  kirchenlied  s.  1 46. 
Biü  (biszK  prnep.  und  conj 

I.  diepraeposition  bis,  den  sietpunki 
Ml  rmm  oder  uH  bexeithnmd,  wird,  wU 
iat  gteichbedeutenä»  (Ad,  ffAd,  van,  unze, 
gewöhnlich  mit  einer  andern  praep.  rerhun- 
ib»;  wassor  vmbgaLeu  mich  bis  an  tiK  in 
kbeD.  Jon.  2.  6;  wenn  der  b«p»t  kOnigc 
vnd  Ittrslcn  verflucht  bis  jus  neonde  gelied, 
glitt  vn>l  lifili  .luc'h  solcher tlui'hgeWM?  Vtm 
den  schlüsseln.  (1530).  Oj''; 

vnd  ub  CS  vvcrd  b'ui  in  die  nadit 
vnd  wider  an  den  morgen. 

Jen.  S.  ^02^ 

II.  r>]<  als  c  0  nj  u  nc  l  i  0  n,  donec,  dum. 
1}  ohne  nachjuigendes  dasz:  weyll  ich 

dieh  hie  falsch  erfunden,  wirslu  keynss  gbu-I 
baiHS  werd  seynn»  bisz  disze  lugeu  werd 
auszgewisschet.  auffdas  vbirchristUch  buch 
bock*  Emssert.  ( 1 52 1 ).  Kiij ' ;  solche  spoltcr 
las  faren  bis  sie  ausgespottet  haben,  da«  14. ! 
vnd  15.  cap.  S.Johannis.  (1538).  cceij"; 
der  (rabi  )  flo^'  jmer  hin  vnd  wider  her,  bis 
das  gewesscr  vcrirockel  aufl  erden.  1  Mos. 
8.  7 ;  vnd  erkennet  sie  nicht,  bis  sie  jren 
ersten  son  gebar.  Jfallft.  I,  25:  das  volck 
wird  nicht  esse»,  bis  er  kome.  1  Sain.  9,  13. 

2j  bis  dasz:  so  wi]  irli  tiulil  inne  hallen, 
bis  das  jre  gerechtigketi  aiifgehe.  Jes.  62,  1 ; 
vnd  wil  das  scfawetl  hinder  sie  schicken,  bis 
das  aus  mit  jnen  scy.  Jer.  9.  16;  auch  hab 
ich  den  regen  vber  euch  verhallen  bis  das 
noch  drey  monden  waren  zur  crndien.  Arnos 
4*7;  bisdasbimel  vnd  erde  zurgehe,  wird 
nicht  zurgeben  der  kleinesl  buchslab  noch 
ein  ttltel  vom  gesetze,  bis  das  es  alles  ge- 
schehe. Matth,  b,  18. 

3)  atoll  de«  Keutigm  so  lange  bis  heisst 
«I  bei  L,  bis  so  lang :  so  sind  wir  auch  ynn 
dem  fluch  vn<l  stnllo  Ins  so  laug  der  .same 
kompl.  vber  das  erste  buch  Mose,  ^1527). 


BlSCHOb 

Jiij" ;  da  ist  kein  sucht  blieben,  bis  so  lang 

nullt  mehr  zu  rateu  vuJ  hellfen  gewesen 
ist.  ebend,  Tj';  (derbapsli  solche  weltliche 
Sachen  lu  sich  gerissen  hat.  bis  so  lange 
das  er  ein  lauter  wellherr  bl.  von  ehoiüehen. 
(1530  .  Aij'':  lii-J  ^0  Innge  das  vber  aus 
gegossen  werde  der  geisl  aus  der  hohe. 
Jes,  32.  15.  doch  auch  so  lange  bis:  wer 
predigt  die  weil  den  Christen ,  so  lange  bin 
solcher  spall  gcschlichlet  werde.  rOft  deia 
rnnridp  rml  kinhen.  '  !539,.  Ilij\ 

bis,  mhd.  bii;  {Ben.  1,  191),  ist  nach 
Waekernaget  aus  bi-a^  (bl  —  M,  a^ 
«  zu,  tat.  ad)  zusammengead^tn .  uni  , 
würde  de.\liall>  ri'hliycr  hisi  gesclihrhrn. 

BlsaUi  m.  moschus,  muscus:  (der  ieufvl) 
seinen  vnOat  ftlr  bisam  vnd  balsam* 
hauspost.  WUtemb.  1545,  «mnlerl/iet/  6t*. 

»(/((/.  I'i^ciii  Ben.  I,  168*.  nhd,  bisam, 
pisamo  {üraff  3,  218),  ton  mitteUat.  bi- 
samuiu.  welches  aus  hebt,  cisa,  wohlge» 
ruch.  t  gl.  fVtigünd  wUb*  1,  15V 

Blsauhrr)  adv.  bisher:  alles  hallen,  wir; 
es  bisanher  in  brauch  ist  komen.  von  den 
concilijs  vnd  kirchen.  (1539).  Aij**.  auch 
getrennt  bis  anher,  bis  an  her.  heiipiele  «. 
unter  anher. 

Bisrhof,  m.  mhd.  bischor  {Ben.  1,  167), 
ahd.  biscor,  piscof  (Graff  3,  353),  episco- 
pu$,  woraui  e$  gekünt  Ut. 

1 )  im  n.  tesl.  bezeichnet  bischof  (tntay.o- 
rrrtg-  den  Vorsteher  [litfr,  fuhrcr)  liner 
Christengemeinde:  vnter  welche  euth  der 
heilige  geisi  geselst  hat  tu  bischonen.  apost, 
gesch.  20,  28;  es  sol  aber  ein  In  (F  vn- 
>irfrnicli  >rin.  1  Tim.  3,  2;  das  heissl  die 
sclirilli  eiiit'ii  ret  hlen  btscholF,  der  <la  ist  ein 
auffseher  oder  büler  vnd  wechler.  ausleg.  der 
ep.  vnd  euang.  von  oeiem  eie.  ( 1 54  4 ).  L  5^ 

2)  nach  und  nach  trat  eine  abstufung 
innerhalb  des  hirtenamles  ein,  und  der  nnwe 
bischuf  wurde  auf  den  ubenten  geinütehen 
einer  ganxen  gegend  ^ngest^ränht,  in  wef- 
eher  bedenUmg  L,  da»  xcort  gleichfalt» 
braucht:  w«»nn  man  eym  biscfioff  iiirli!  eyn 
rechieu  tyltel  gibl,  so  schreyen  sie  r  vu- 
gehorsam.  tft'e  ander  efi$tH  Petri  gepredigt. 
(i:>21j.  mj';  kUnd  auch  noch  wol  leiden» 
das  bapsl  vnd  bisschoue  wclllirhe  lierrn  we- 
reu.  von  den  scJUüsseln.  (1530).  Fiuj*;  das 

S9« 


307 


üigiiized  by  Google 


DlSCHOFEftfil 


308 


BISSEN 


nifi^ipn  »-iL'  dvm  ni-M-Intir /.n  Me'miz  danckeu. ' 
wider  Uans  i^vrsl.  i  lö  Uj.  Liiij*.  i 

llick»flntly  f  so  böge  jhr  vaser  «he  nicht ! 
lu  friecteu  last,  »oll  jhr  auch  nicht  viel  freuile 
vn»l  fitie  von  ewcr  liiirercy  viul  riMl'  lirisli- 
»schur  btösclioltvrey  Ijabeu.  verimnung  an 
4ie  f/eUtiiehen.  (1530).  Giij». 

Bisehefgötie^  m.  sonderlich  ist  izu  mey- 
den  der  bisschoH'gcilzcn  liigctili  Hll!  '  ganckel- 
werek,  die  fermelung.  mlchepcnon  vei^ten  [ 
sind  Im  ehlichvu.  (1522).  Aij". 

MsdMiiB}  f,  die  frmH  in  küdtofg:  der 
Sfll>  [•!ic>lcr  oilili'i'  lii>srliolT  lial  im  eine 
hr  tui,  eine  priesiurin  oder  bisschoHiu.  von 
der  mnckeimtue.  (1533).  Jj^ 

WiuMtnftf  Irischorslarve,  f.  w&m  mm 
sie  nnb  schrill i  vnnd  gnind  yhrs  dings  Tragt, 
thun  sie  nil  mehr  denn  weyszenn  vnsz  yhren 
rodlen  cardiualhull  vad  biaclioillarueo.  widtr 
da»  fokch  genantltn  geytUkSem  $lanä, 
(J&22)«  Gj^;  ilas  Irinc  wort  bisschoO  von 
vnsern  giJlzeiipfancii  vnd  Lissolinflslarocn 
scheudUch  verdutickcll  vtui  verderbt  ist. 
€mite§.  der  tp.  vnd  euang.  vo»  otfem  efe. 
(1544).  lh\ 

Bischeflich.  episcnpaiis :  o  wenn  wir  hye 
fniin  weren,  wi»«  olll  iituslcn  die  oHicial 
buli'eu  yreu  babstiicben  viid  bischunicheii 
baaft  vorgebcoB  feBen.  w»  d$n  guuen  «eer- 
c&eH.(l52üj.  Fij*;  die  hohen  reuilervndgne- 
dijren  herni  nichts  von  bischolllichcu)  thand 
haben  deua  den  blossen  naiueo  vnnd  die  kley- 
der.  Mrider  den  ftUteh  genantten  geyiüiehen 
ttand.  (1522).  Ff;  durch  bisschomichc 
liriorie  aus  Halle  gen  As>clienburg  gefoddert. 
Irosiunge  aneUe  Christen  zu  Jlalle.  (1527). 
Bj;  weil  sie  doch  derbiascliolllicheD  smpt  sieb 
eussern.  von  den  seMütteln.  { 1 530).  Fiiij*. 

Bisehefaiaatfl)  m.  pallium:  Mcnt/er  bis- 
luni  hat  bey  lueuscben  gedenckenn  fast  acht 
bi^chofr  tnenlel  ausz  Bum  kauilt.  von  dem 
hapslum  zu  Home.  (1520),  Ahij''. 

Bischofsamt,  n.  Inin/.oTtTi,  episcopatus: 
so  j<'iii;ui(l  ein  liischolYsaiii;>i  hegcii,  der  be- 
gerl  ein  kü^lbcli  werck.  I  Tim.  3,  I. 

Bis^lbbaty  m.  infuta :  wenn  du  schon  kein 
bapslkrone  noch  hissdiolUhut  haben  kanst. 
von  den  concilijs  vnd  kirchen.  ( 1 539).  e  j**. 

Bisebofslarre  «.  bisiltullarve. 

ÜMhnftbm  ibischofllhnnibj,  ü.  iv««bi-< 


-fholsanU:  das  i«?t  yhe  war,  wer  ein  bischofl- 
Ibutiib  begerdt,  der  sucht  ein  gut  werck. 
wider  dm  faliekgenmMe»  geyttUdtem  stand. 
(1522).  Ainj'',  bei  Bindseil  fehlßnde  var, 
zu  1  Tiin.  .(.  I.  —  toc.  1482  d 8*  bisckot- 
lum  oder         des  bisciiol». 

Bbfmpfel.  m.  die  Qiuero,  diegebrene» 
die  hchnürlin,  die  bi.semc|ifrel.  Jes.  3,  20. 
ip'meinl  sind  mit  liis.iniüi'n  i  babambüchs- 
chen,  riech/löschen,  weiche  die  hebräischen 
damen  als  puUsliicke  am  yürlel  trugen,  vgl. 
Zetler  6tM.  wörtertmek  t,  l99.  —  EisL 
I,  2'>*  auch  bisenapflel.  vgl.  bisain. 

Bbher  {btszber).  adv.  adimc,  hucusque: 
denn  ichs  biszher  gehalten  habe,  wer  die 
yrlhumb  vbir  die  warbeit  seist,  der  leugne 
gou.  «euider  die  buUm  dn  endehritu. 
{ 1 520).  Bj* ;  wyr  Incrulien  sind  noch  biszher 
nicht  wirdig  geweszen  Clinslo  eyn  solchs 
Iheurea  werde«  opfler  zu  werden,  eyn  6nejf 
an  die  Christen  ym  Nidderland.  (1523). 
Aiij";  «^hctirpcluTcy  vnd  \nztitlil  so  jnn  den 
thUioen  vnd  sUflleu  bisher  vnd  noch  geUbel 
sind.  tDammge  an  f.  I.  deNdselben.  (1531). 
E)iij'' ;  bisher  ist  gnug  gesagt  beide  was  die 
laufle  i-«t  villi  was  sie  für  kralH  vnd  nul/.  hat. 
roll  der  heil,  laujfe.  (1535).  Lij*.  in  der 
bibel  auch  getrennt  bi$  her:  vnd  liab  jn  nicht 
gesehen  bis  her.  1  Moi,  44,  28;  sint  der 
zeit  sie  gegrundel  ist  bis  lier.  2  Jfof.  9,  19 

und  Hfl  fr. 

Hih^tiüfSusurrare,  wiipein :  datzu  brauclil 
s.  Paul  das  wort  ruffim,  sso  er  doch  wott 
helt  mugcn  sagen,  der  geyst  bispell  odder 
redet,  odder  singt,  ausleg. de r  >'p.  rnd  euang. 
vom  chrislag  etc.  1 1522).  Kk  ny.  s.  wimmln. 

BiHmif  m*  offa .  frustum ,  so  {viV/  auf 
einmal  gebissen  wird,  mundi  oU,  tnhd.  hint 
{Ben.  I.  \^JTj.  ahd.  {G raff  3,  230): 

vnd  ich  wil  euch  ein  bissen  hrots  bringen. 
1  Mos.  t  S.  5 ;  tuncke  deinen  bissen  in  den 
essig.  KmIH  2,  14;  der  isla,  den  ich  den 
hissen  eintjurhe  vnd  gebe.  Joh.  13,  26; 
wenn  du  gleich  des  Uirckcn  pAi  vnd  <;nt 
bettest  vnd  scssesl  yni  vurnedc,  küudie  dir 
alle  dein  gut  nicht  so  vie^  schaflbn,  das  du 
einen  frölichen  bissen,  einen  rdgclichen  truudt 
wnsMTs  hettesl.  dfrS'y  psatm.  (1530).  Dj"*; 
cm  fromer  artzt  aicrcket,  das  dem  kranckeu 
wol  SU  beUTen  were  niil  einer  bttner  briüm 


BlSTUlill 


309 


BITTEN 


oOer  h'mcu  fleisschü.  von  den  eowiiiji  tnä 
kirchin.  (I53?l).  bj''. 

alt  tetilarkung  der  negauun  äienl  bisM>ii 
in  folgender  tiette:  [der  weihbU^f)  fragt 
lein  bisMD  d»niadi*  wki  vixi  was  man  pre- 
digen solle,  vermtummg  an  die  geüUiehen. 
(1530).  Gj*. 

liiÄai  (bwlhumb).  n.  I )  ami  «mm»  fri- 
eth»ft:  sein  bist  um  emphahe  ein  ander. 
apos(.  gesrh.  I,  20;  bissthofl* hcyst  pygcnl- 
licli  nichl  an<kis  (Ivnii  ein  amptni.in  vnd  \ns- 
Uimb  ein  ampl.  vier  tröstliche  pialmen. 
(1526).  Fiiij*.  2)  geüet  einet  Aucfto/«: 
die  kiri  hspiel  oder  bisllium.  darin  man  offonl- 
lu'li  li.Hiiltll  die  amp(  der  rbn^lrnbeil.  Jen. 
5,  iis  i  iu4iu  f>cUcun)tl  oben  ab  von  den  bb- 
tumrD,  kloslern  vnd  leboen.  an  den  ehritt" 
liehen adeti  I  r.20,  verm.ausg.)  Ciij'';  Menlier 
bisium.  von  dem  ^p»tnm  tu  Home,  (I520j. 
Aiii/. 

«Ad.  biHvoin  (Ben  .1.108t,  ahd.  biscluom 
{Gtaff  3»  354)»  gekürtt  aus  biscoriiiom. 

liaWfKen,  adr.  inlertlum:  Iiiireii  vnd  bu- 
ken bleiben  biszn eilen  ein»  vnd  vnf;«'s(  li(!idfn. 
Kldir.  28".  —  weileo,  mkd.  wilen,  ist  dat. 
J»f.t  «Mfefcer  von  der  m  bis  {*.  d.)  stedtenden 
fraep.  37^  regiert  wird. 

Bisilein  (bislin),  n.  offula,  biszchen:  i\er 
weUfUrsl  sucbet  nur  uiedbcbe  btöliu.  vber 
dof  tnte  bMch  Mete,  (1527).  ddiiij*;  du 
edle  zarh!  well,  wie  ein  II'Mirli,  niedlicb 
bislin  bisUi  doch  Jen.  'A,  .'^ti  1'  ;  ah  niilTptn 
solch  bisliu  soll  eiiu  ja  ein  trunck  scbmccken. 
3,365";  idi  Inibe  noch  etliche  süsse  binzlin. 
die  icb  gerne*  u  oIUr  auIVdir  roseDfOth 

ni.uilichoii.  de  iVette  br.  5.  fiOf). 

litiehier^  n.  sigillum:  der  regenbngcn 
Boe  vnd  vns  allen  gleich  cu  einem  wappen 
vnd  bitschier  ist»  gleich  wenn  man  einen 
brielT  scbreibet  vnd  druekl  ein  bilstbier  da- 
raulT,  die  schrilR  zu  befesligen.  Eiti,  i,  136*. 
vgl.  petsrhier. 

IM«  (bin),  f,  preeef.  peHHc:  in  diesem 
gebet  (dem  valer  vnser)  findet  man  sieben 
bitte.  Jer.  1,72";  r<%  iihi^  uHrilein  nmerv 
druckt  aus  den  giaubcu,  <leii  uiau  balicn  soll 
in  ailea  bitten,  muzleg.  deuttd^  iet  v.  u. 
(1518).  Jj^;  da  »ind  nu  ynn  sieben  artickel 
oddcr  hille  nacbeinander  gffiJs^'  i  tlln  nol, 
so  vns  on  vnlerUui  belauget.  dtud*ch  cale- 


chismus.  11520;.  Oij'':  m^yn  will,  begirde. 
bin  vntl  rad  i^t,  dns  niemand  ablas  losze.  eyn 
sermon  von  dem  abiass  tndgtMde.  (151bj. 
Aiij'';  meins  herlsen  wunseh  vnd  bitte  ist, 
das  mau  Triede  li.ilir.  wamunge  an  s.  l. 
deudschen.  (I53h.  Eij";  nu  Iiiitc  ith  line 
bitte  von  dir.  i  kön.  2,  lt>;  der  gott  Israel 
wird  dir  geben  deine  bitte,  die  du  von  jiu  ge- 
boten hast  1  Sam.  1,17;  er  aber  gab  ineo 
jie  bitfp.  ps.  ]0i],  IT);  t'tlalus  aber  vrleilet» 
das  jr  biUe  gesclnihe,  Luc.  23,  24. 

m/bd.  haio  (Ben.  l,  171),  aM.  pGU  und 
pita  «7fajfS,56.57K  ^olft.  bida.  von  bitten. 

Bitten,  rogare,  petere,  mhd.  bilen,  bitten 
tüen.  1,  lüSir.),  ahd.  bittan,  piltan  (.(ira/f 
3,  51fr.„  goth.  bidjan. 

l )  «oron  aiefte  L,'*  definition  von  bitten : 
bitten  beysi,  wenn  ich  ynn  vnd  mit  sukbeiu 
gcpell  odder  wtirtlen  ineyno  nott  vnd  sarlie 
für  trage,  die  »elbige  nenne  vnd  deulte,  aU 
wie  das  vater  vnser  der  selben  bitte  «idien 
ynn  sieb  bat.  toi»  nnfteien  des  ioeramentt. 
11522).  Ciif. 

2i  bitten  ohne  weder  die  person  zu  er- 
wähnen, an  welche  die  bitte  gerichiet  wird, 
noch  die  eaehe,  um  die  gebeten  eoird:  bittet, 
Sil  wird  eucb  gegeben.  Matth.  7,  7;  wer 
da  bittet,  der  emiiff  hcf.  7,  8;  jr  habt  nicbt, 
daruiub  das  jr  uu  lil  lullet,  jr  bittet  vnd  krie- 
get nicht,  daramb  das  jr  vbcl  bittet.  Jae.  A, 
2.  H;  yho  mehr  du  bittost,  ybe  lieber  er 
ij'/ll)  dich  börft.  vier  tröstliche  psalmen. 
(^I520j.  Dj";  man  lache  oder  weyne,  bit(te) 
odder  drawe,  bleiben  sie  mit  dem  kopIT  her* 
ter  denn  k«  in  anipos.  vber  da*  ente  buch 
Mose.  (  1  ,')"2  7  I.  piij*. 

3 )  mit  acc.  der  per*on  und  einigemal  auch 
der  taehe:  so  jr  den  valer  etwas  bitten  wer- 
det in  meinem  namen.  i/eA.  16. 23.  gewöhn^ 
licher  mit  der  praep.  um:  weKlicr  ist  vnler 
eucb  nieiischen,  so  jn  sein  sun  bittet  vmbs 
brul,  der  jm  einen  stein  biete?  Jfollft.  7, 9; 
Joseph  gieng  so  Pilato  vnd  bat  jn  vmb  den 
leib  Jlii'sii.  27,  58;  vnd  Imt  jn  vinli  lu  icue 
pfu  Oamaseon.  npost.  gesch.  2;  er  bittet 
dich  vmbs  leben,  j;«.  21,5;  der  leuflel  bilto 
sie  drumb.  von  der  «oindfcefmeMe.  (1534). 
Kii  j  . 

1  person  irird  mit  der  praep.  von 

au^g<.'äimkt :  ich  bitte  eine  kluiuc  bitte  von 


BITTEN 


310 


BITTRIGKEIT 


dir.  I  fiön.  2,  20;  wpnn  hab  ich  pinpn  son 
gebeten  von  meiuem  licrrn?  4,  28;  ein»  lulle 
ich  vonk  heiTD.  das  bell«  i<>h  gern.  ps.  27, 4 ; 
so  biltel  nu  vom  lieirn  >|iaii  egen.  Sack.  10, 1 . 

5)  nicht  selten  bleibt  die  person,  an 
welche  die  bitte  gerichtet  wirdt  unausge- 
dritekf:  diichvinbdi(>senkoabeii  bsU  I  Sam. 
If  27;  vpd  h»st  im  hl  vnih  rekhlhuni,  noeh 
vmh  ctM,  noch  vml)  ehre,  noch  viub  «leiner 
feinde  scelen,  noch  vuib  langes  leben  f^ebelen. 

1  dkro».  1,11;  er  hii  vmb  ein  aliuuücn. 
apott.  ges€h,  3,  3. 

fll  der  qffjensiand  der  tillp  steht  in  einem 
ahhünj/igen  salz:  biUel  aber  den  lierrn,  da*; 
aulUiöre  solch  donnern  vnd  hageln  golle». 

2  Mo».  9.  28 ;  bitte  den  berrn»  das  er  die 
schlangen  von  vns  neme.  4  Mos.  21,  7  ; 
bille  goil,  ob  dir  vergeben  werden  müchle 
der  luck  dcincü  berizca.  apost.  S,  22;  ich 
bin  daher  gebclen  worden,  an  eüeb  tu  schrei- 
ben. 4»  Wett$  Ar.  6.  288 ;  es  haben  niirb 
die  fromen  fiirslen  zti  Anli.ilt  scbririlicb  ge- 
beten, ich  solle  yhr  f.  g.  billc  .  .  .  helfen 
Airdern.  Bmrkhardt  Mefw.  298;  so  btlt  ieli 
nun  für  gut  aufnemen.  de  IVflte  br.  2, 

7)  filr  einen  liiücii  :  l.is  jn  liir  dich  billen. 

1  Mos.  20,  7  ;  bitlel  den  berrn  für  mich. 

2  Mos.  S,  S ;  Mose  bat  für  das  volck.  4  Mos. 
21*7  und  *o  «ocfc  in  der  bibel,  statt  bei 
einrrn  I)itlon  hraurhl  L.  gegen  einen  billen: 
das  jr  wulli'l  Innen  pp^cri  meine  •:n9i:!ii'«;lrn 
berren  vmb  gulen  ral.  de  Welle  br.  2,  ; 

die  gute  B%vei  leullin ,  dafür  irh  gegen  e.  b. 

f.  g.  in  VVitleniberg  bat.  4,  475. 

rificii  \vo7ii  hiltcn,  einladen:  vnd  Imt 
jn  zur  büchzeit.  Job.  9,  7 ;  zu  gcvaltcrn 
bitten,  de  Wette  »r.  3.  322. 

BHirn,  n.  das  du  erbürest  das  l)illen  vnd 
belen,  «las  dein  knecbl  fur  dirthut.  2cAroM 
6,  19;  wer  etwas  ausricbl  durch  eines  an- 
dern rat,  hetsseo  odder  bitten,  das  achlel 
man  n.x  h  nllom  reehl,  »Is  habe  es  derheisser, 
ratgrlM'i-  vnd  tutii-r  geiban.  da§  schöne  eon- 
fitemini.  <  lä^iO.)  Gij\ 

Bitter^  m.  rogalor,  precator.  beleg  s, 
vofhef» 

Bitter,  amarus.  scharf  beiszend,  I)  com 
geschmacli :  .iIht  sio  kiindicn  d««s  wn":srr.s 
zu  Mara  nubl  irincken,  denn  es  war  fast 
bitter.  2  Mos.  I  ^23;  jre  drauben  sind  galt. 


sie  haben  billere  beere.  5  Mos.  32. 
biUer  wie  werniul.  spr.  5,  4;  quillel  aucU 
ein  brun  ans  einem  loch  sOsse  vnd  bitlert 
Jac.  3.  1 1. 

2i  häufifj  bildlich:  ein  biller  mensch 
iracblel  schaden  zu  Ibun.  spr.  17,  11}  eil» 
bitter  vnd  schnell  voick.  tfa6.  1,6; 
Juden)  sind  gjlRige»  bittere,  racbgirigc,  he- 
mische  schlangen,  von  dm  Juden  vnd  Jrett 
lägen.  (1543).  gii/i  vnd  isl  kein  zorn  so 
bittet,  als  der  fk^wen  zorn.  Sir.  25,  21; 
habt  jr  aber  bittem  neid  vnd  zaock  in  ewena 
hertzin.  Jac.  3,  14;  da  hielten  sie  ein  seer 
^jrosse  vnd  billere  klagp.  !  Mos.  fjO,  10; 
Christus  sclbs  uius  wanch  biller  mjUU«.»  uid 
engsten  lassen  eraus  faren.  ron  der  wineMel^ 
messe.  (1534).  Cj^ 

mhd.  bitter  {Ben.  1.  17G),  ahd.  biliar, 
(iillar  (Graff.  3,  äSj,  goth,  bailr»,  v.  der 
Wurzel  beiszen,  goth.  beitanl  t^.  Grimm 
ijr.  2,  14.^ 

Blllerböse.  S'  /n  lx-sc:  so  ein  liillor  lii'ispr 
leullel  Isis,  ob  man  jur  dem  Sterben  fliehen 
muge.  (1S27).  Biij';  soosl  ist  er  (tf^r  feit- 
fei)  wol  SO  billcr  bose.  das  er  sie  schlachtet 
uid  xviuprt  .ill.'  ,ii;fr  eiiifn  linunfii.  das  15. 
cap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Corinthir» 
(1534).  Lüf. 

iltterfeM,  infensistimts:  dann  Nicanor 
sich  erzeigen  w(di,  wie  bitter  fcind  er  dea 
jildrii  vv(  f<-.  '2  Macr.  M,  39. 

BiUerkeit,  /.  umartludo :  also  luus  luaii 
des  loda  bitterkeit  verlreiben.  1  So».  IS, 
32;  jr  iiiund  isl  vol  llucbens  vnd  biilerkeil. 
Röm.  3,  14;  nllc  iiilteikeil  vnd  grtm  vn«l 
zoru  .  .  .  SC)  lerne  von  euefa.  Ephes.  4,  31  > 
— '  mhd.  bitterkeit  (Ben.  1,  176). 

B{llerlirh>  adr.  amare:  ich  weine  vnd 
Hi-h'  IhIUmIhIi.        (»9,  1  1  ;  vnd  pciv^ 
aus  vnd  weincl  billcrlich.  Matth.  2Ü,  75. — 
mhd.  billcriiche,  bitterlichen  {Ben,  l,  176). 

BifIrraBg»  f.  exacerbation  erbilterungi 
liU  üesrltncli  ynn  der  billernnge.  //e5r,  3«  8* 
in  dt  r  sept.  ausg.  des  n.  lest.  v.  j.  1 522. 

Bittlieb;  supplex:  weil  es  eine  demütige,, 
biltliehe  scbrifl  isl.  de  Wette  br,  5,  623. 

Bittrigkeit  (biilrickein,  f.  was  billerkeit: 
wen  ein  snnder  mil  billrickeit  (Jen.  1.  365" 
biilerkeil)  .seyuis  hcrUeo  seine  zeil  bedcuckt.. 
Widder  die  buHen  des  endeMsts.  (I520> 


BlTTliNG 


311 


BLilSL£IN 


Big'*;  sie  kundtca  de b  wanen  nicht  trinclteh  for 
hiltiickeit.  aurieg,  der  etuutg,  an  den  ßr- 

nemisten  festen.  (1527).  niiij";  wehlior 
vosiigliilic  Liitrigkrif  gegeu  mii  gescliöpfeU 
4e  WeUe  br.  1,  äib. 

Ilttllg,  f*  tuppKeaÜo:  darumb  sol  die 
furbtl  nicht  gent^.lich  hinweg  gele{<t  wenloii. 
somfeni  mnp  jr(*r  pcdeclilnis  liiiirurl,  w'w 
Jji^tier,  die  clinsdirtie  kircbe  in  jr<T  biünng 
«der  gebet  su  gott  dem  allmechligen  gericht 
*ii  I  L'.  'Hti'IlL  Jen.  (5,  354*. 

Blarh  —  flach,  planus:  ich  wi]  NtTziflirn 
auffdeui  blaciien  fehle  in  der  wUälen.  26am. 
15,  28 ;  ich  bin  in  ein  Mach,  eben,  wol  ge- 
pOttgt  feld  kommen.  Uschr.  .37S^ 

tf/K  fiM'C  n.uti  fvrtgeschohi'ni'  Mrifh  er- 
scheint schon  im  ahd.  plahntal  {Graff  2, 
715.  7I(>),  mkd.  blachmAt  (Ben.  2,  23), 
«m/oeik  h€i  Heibling  und  Boner  {Ben, 

BUchfold,  n.  pfanilien:  alles  lilachfehl 
jenseid  dem  jordan.  ä  Mus.  4,  49;  die  auir 
dem  blacbrelde  woncn.  II»  30 ;  vnd  seine 
nienner  giengeD  dieselbe  ganize  naihl  vher 
<l.is  hl.ichfeld.  2  Sam.  2.  29.  vgl.  Id.uh. 

Bliben  (hieben j,  aufblasen,  i  t  iiutmliv: 
«ol  ein  weiser  man  seinen  baurh  »n  hieben 
mit  losen  reden?  Hiob  15»  2. 

'2'  sieh  hidhcn :  ein  vnnfHz'T  min  M'  lii  t 
sich.  Uiob  11,12;  die  liehe  hiebet  ii 
nichr.  1  Tor.  1 3.  4.  —  mhd.  btaen ,  blsojen 
(He;.  1,  IU6)»  ahd,  pMjan  (Grojf  S .  234). 

Blank;  gleisend,  ueisz,  in  den  pn'diijtt'n 
■iiÖT  das  erste  buch  Mose ,  wo  das  worl 
einigemal  vorkommt.  ithnc]<  geschrieben',  tcie 
plicbl  Ii.  blickt,  precken  $t.  bccken  «.  a.  m.: 
L.'ihan  heissel  aufl*  deudsch  pbiirk  ndder 
weis,  pleissend.  rber  das  erste  buch  .)/i>f!^. 
{ I  .^27,1.  Xnuij"';  jd.inek  vnd  jjleissend.  ebend. 
iigj'*;  Libanon  hei»l  btanck  odder  weyss. 
Mer  prophet  Sacharja.  (  I  f»2S).  Kfj". 

mild.  M;uic  [Ben.  1,  l*H">:,  ahd.  blanch, 
|>Jju<h  {Graff     254),  i*.  hlinkcii. 

litdtwcil;  m.  tteitxer  wein:  der  text 
nicht  gibt,  oh  es  rot  odder  hl-inek  weyn  ge- 
%ve-«en.  irlilder  die  Aj^eMacilien  propliefeA. 
<ir>25).  Kj'. 

Blappcrn  s.  pUppern. 

llasbnlg  (blasbalck),  m,  folUs:  der  blas- 
lialck  ist  verbf  and.  Jer.  6. 29;  sonst  wurden 


alle  blasbelge  vnd  alles  vnser  bauchen  keinen 
schuee  zur  srbmellsen.  der  147.  petUm. 

(1532|.  I•:rj^ 

Blase.  /.  mhd.  blase  {Ben.  1,  201).  ahd. 
LBsa  {Graff  3,  236). 

1)  dtilto,  woaaerblaae:  bulla  beyst  ein 

blasze  aulf  dem  wasser.  bulla  cene  domini. 
(1522).  Diiij'  ;  die  blasie  ferel  auff  dem 
wasser.  ebend. 

2)  vesiea,  hamblate:  noch  kumpl  die 
warlieit  erfur  vnd  tolle  aUen  papislen  die 
hl.Kcn  l»or>t»'n.  von  den  netcen  Hdiuht'n 
bullen  tnd  iugen.  (1520).  Bij'';  das  heyst 
Treylieh  einen  mitderdarren  blasen  (aeAiectfna- 
blase)  vnd  mit  dreyen  erhessm  iagen.  der 
prophet  llabacuc.  fl'-*'  -  Ij 

3)  figürlich:  wie  ellicbe  geilzigc  blasen 
thun.  Jen.  I,  199\ 

Binsen,  ßare,  mM.  bliesen  {Ven.  t,  200), 
ahd.  hlasan.  ph^san  {Graff 230). 

1  ( intransitiv :  a  \  da  liessesln  deinen  wind 
hliscn.  2  JUos.  15,  10;  der  wind  blesel  wu 
er  wil,  vnd  du  hörest  sein  sausen  wol.  J<^, 
3.  S  :  anir  das  kein  wind  vher  die  erde  bliese. 
üffffib.  Job.  7,  1  ;  dif  weit  wehd  vrnl  Idi  ^et 
so  l  inge  bis  sie  es  (da«  ecangelium)  veriagl. 
vter  (rof lA'cAe  paa/men.  (1526).  tiiitj'';  das 
heissl  aiiiT  deudsch  kalt  vnd  wann  aii<  •  inoin 
(iiaul  blasen,  teamunge  an  s.  L  deudtehen. 
t  ir>3ij.  Di\ 

b)  es  ist  wol  ein  schwere  anfechlnng 
einem  jungen  mensrhen.  wenn  jro  der  leufel 
in  "^riii  n.  iich  blesel.  .An.  I,  SS**;  jnn  die 
asi  hen  blasen ,  das  jnen  die  filneken  vml 
asclien  jn  die  äugen  slieben.  vorr.  L.'s  auf 
Urb,  Regü  buch  wider  die  g(Mloeen  biut» 
durstigen  Sauliten.  (151  Ii.  Aiij'';  hiesestu 
ins  filnrklin ,  so  wird  ein  gros  fmvr  d?r>iis. 
5<r.  2S.  14;  der  kulie  jus  obr  blasen,  t  on 
der  heil,  taufte.  (1535).  Cij\ 

c)  wenn  jr  fridich  seid  an  ewren  festen, 
soll  jr  mit  «lett  drunieten  blasen.  4  Mos.  10, 
1 0 ;  blaäc.<il  mit  den  i>oüauoea.  l  kön.  1,  34. 

2)  transiUe :  da  solto  die  posaunen  bissen 
blasen  durrb  alle  ewer  land.  3  Jfoa.  25,  9; 
wtMin  in.iri  d.is  li.illi.ii  slnu  ii  Idesel.  Joi.  0,  5. 

Blasen,  n.  ßntus:  dun-h  dein  blasen 
Iheten  sieh  die  wasscrauflT.  2  Mw.  1 5,  S ;  den 
beili.uen  sahbalh  des  bla^tens.  3  Mo$.  23.  24. 

Blislfili  1«.  buUiUa:  nu  hab  ich  wol 


Digitized  by  Google 


bLASZTLCKER 


312 


BLATTCßlCHT 


crislallen  odder  edel^fstoin  gesehen,  da  ynn* 

wendi-'  ein    fuiirklm   odiler  n.imiiif. 

oddei  »  Hl  vvukkliri  oildor  sonst  ein  l)lr>liii 
isl.  vom  alcndmal  ChiistL  (Ia2S).  Kj  , 

M^MtMuKt,  m.  aU  «ynon.  mü  leuscber 
in  folgender  sielte :  \iu\  habe  {Christus}  seine  j 
ImmiiI,  die  cliristonlii'it,  aulT  einen  afVcn- 
scUwanU  g  rurcl  als  ein  leu^clicr  «xhiri 
bla»  Iflcker.  von  den  «cAlütftWii.  (1530).  Ej\ 
da  t'on 

Bliisitüekerei ,  f.  asiuiin  .  hike  //<f,  im- 
scherei:  vnd  wandeln  nicht  ynu  blas/iin  ke- 
rey.  2  Cor,  4,  2  in  d»n  imtn  au$gg.  des 
n,  tat.;  darumb  ist  sie  ralscli,  eyllel,  er- 
logen, plfvsvt  t!>y  vnd  lanl»T  M.Hztuckerey 
vnd  eyn  t;.iiiik<'I  wj'n'k  für  goli.  nuszlcg. 
der  ep.  vnd  euattg.  des  adcents.  (1522).  Zj''. 

ilMiticklsfhi  b0triej^ieh:  die  btass- 
(nrkisclie  naliir  llmt  gli-ych  als  wenn  das 
pulll  yn  s.  Pi'lers  liind  tittll  Mi»d»e.  \nil 
wurde  yn  Judas  hand  a^srlion.  ausztey.  der 
ep.  vnd  euang,  de$  aduenis.  (1522;.  Zj^ 
Blaszlilrkcr ,  Idaszldt  kcrt'i ,  Idaszlikkiseh 
sind  jedenfall'^  nirhl  frerntlen  (fii  imm  denkt 
z.  b.  bei  hlaslilcker  an  |daslicus,  jtXuoHfi, 
fietor),  tonderu  tiHheimisiAen  Ursprungs 
(hlasz-Uk-k('). 

.Blatl  Id  ti,  Ma«lji,  H.  fi)iiuni.  t )  dn  dänne, 
ebene  pflanzvnlheil ,  der  sich  aus  wunel 
oder  Stengel  entfatiet:  ja  wer  ein  recht  Mat 
iidder  Idilhel  ibtülhe)  auffdufll  baaui  luaiiien 
kfliiillf.  i/er  1  1 1 .  p^a/iH.  ilfir^r»:.  1>iij':!l;it 
am  wcinslork.  Jes.  31 ,  4  ;  Idat  am  feificn- 
liauiu.  ebend.;  die  gerechten  werden  grünen 
wie  ein  Mal.  <pr.  1 1«  28;  seine  bleuer  ver^ 
wetcken  tiinhu  ps,  1»  3;  sol  ein  rau- 
•«iliend  Mat  jaf'on.  3  .l/os.  20.  TU',;  willu 
wider  ein  niegeud  Mal  so  ernsi  sein  ?  Uiob 
13,25. 

2l  blatl  im  buch,  papierblatt:  wie  woll 
nil  ich,  snnd>'i  i)  liie  drürker  il.i^  tfiini  diindis 
buch,  das  icii  nur  aui  ersten  Matt  ihu.  auff 
das  vl^rchristUek  buch  ftndl»  Emssers. 
UÖ21).  Jij-;  du  magst  im  12.  buch.  in|>:ii. 
4.  ein  M.il  oder  7\v»>v  b'^cn .  ....  daselb.s 
slehcls  alles,  was  man  gnlndiich  vom  Neslnrio 
vnd  diesem  concilio  wi»*»eu  kau.  ton  den 
emtdlijs  vnd  kirehen.  (1 539).  Sj*;  die  kür- 
Her  am  roseiikranlz  gezelet ,  bieller  vmbge- 
schlagen  . . .  «las  beissei  freiiick  ntclit  gcbelei. 


das  17.  eap.  Johannis.  (1530).  Rj*;  md 

Ihmis;«'!!  Izeddcln  fuMi  r  Mrfier  an  die  (liorv 
der  kirehen.  butta  cene  domini.  ( I  522).  Cj . 

3j  die  Scheibe,  das  sieiblall  der  schülzek  : 
drewel  mit  Irefliichen  worlen  den  eisern 
na^'c!  yiii  M.ul  z'i  spnilon.  vom  abendmal 
rhristl.  il.')'2s;.  fij'';  vnd  wil  Wehnen.  e< 
aey  ein  |deii  yuwesi,  vnd  habe  den  nagcl  yni 
hiad  SU  schössen,  «dend. ;  man  mos  den  auch 
einen  guten  scbtttaen  sein  lassen ,  der  nahe 
d  ilifv  «idder  das  nielirinal  yns  bJdt  scheiMSI. 
von  ehesuihen.  (1530).  Ej'. 

4)  Ihürflügel:  da*  ein  jpliehe  tbUr  iwej 
blat  balle  ati  i'iri.-iii  lcr  li  iii^en  in  jren  angeln. 
!  J,r"u.  (■),  wul  die  iliiir  li.iftp  zwey  Mei- 
ler, die  man  aull' vnd  zuthal.  Ezech.  41,24. 

5l  «etat  an  den  hui  oben  au  seiner  stirn 
das  galden  btal  (^XJTTr/reiXoK,  vulg.  lamtni) 
der  hedif^en  krön.  ^  Mos.  S.  9. 

üt  redensart :  kriri  \<}Mi  vor  den  mnnd 
nehmen,  freimülhig,  offen  reden:  aber  Dauitl 
ferel  heraus  vnd  nimpl  kern  blat  für  das 
maul,  machls  grob  vnd  viniernunlTlig  gnug, 
vnd'wil  niebls  vt*rb»»i*«f'n.  der  ini.  p^nfm. 
i  1534).  Sj'';  so  niinpt  Cbnslus  kein  blad  fiir 
den  mund.  Aauapoaf.  Wittemb^  1545,  fesU" 
heil  ich  meine  s.  Pkulus  hat  «Ihie  kein 
Idat  fiii-  iltMi  diiiitI  e^Miomcn.  Eisl.  I,  hV'. 

mhü.  Idai,  pl.  Mal  u.  bieler  (tfew.  1,201). 
ahd.  pUl.  pl.  pletir  (Graff  3,  24 S). 

Rlalle}  f.  cttlritium  s.  platte. 

Blatten  ddntrrO.  ühf'rpihzige  blätter  ab- 
brechi-n,  mhd.  blaleii  Uten.  1.  202 1:  weiiB 
er  (der  weinslock)  wol  geerl>eitcl,  pclungct, 
hesrbnitlen  vnd  geMatel  wird,  das  14.  rnd 
l.'i.  rap.  s.  Johannis.  (I.')3SK  Zz  iij'. 

Blatter,  f.  eitfrnilfx  gpsrhiriir.  ^rhiceren: 
lege  jtflaster  vnd  scliweden  auir  die  blallern. 
der  101.  psalm,  (1534).  Rj^;  da  loren  aulT 
jtiis»'  scilwarize  Idallern  lu-rrle  an  ineBSCheB 
vnd  an  vtrh.  2  Mnx.  9,  10;  mcnsrlienmi«! 
heilet  wunden  vnd  schwarze  bljllern. 
tisehr.  2S\ 

mhd.  bl.ilere  iDen.  I,  203),  ahd.  bl.ii«  r«. 
j.l  ilar.i  Graff'^,  235),  jedf  blii<>'  h,vh»f>'nd. 
tcif  in  Haiem  und  Schwaben  noch  he^tt^ 
{vgl.  Schmeller  \,  240). 

■laKcrickt,  mU  blaHembehafM:  regi- 
menl  aber  ist  ein  solcher  betiler  pellz 
blallerirhles  kind.  der  lOl.  psaim.  (1534)- 


Digitized  by  Google 


bLATTEULEIN  313  BLEIBEN 


Oiiij';  Maitcriclu  odcT  giindidit.  «Ar.  M 
3  Mos.  22.  22. 

iUUerleii,  n.  puslula:  wenn  vns  nur 
m  hän  wehe  Ihul  odder  ein  klein  blalleriin 
»ufl  ÜBnl,  so  kflniien  wir  hioMl  vml  «rden  toI 
sclircien.  das  schöne  roufitemini.  f  1 530).  Rj' . 

Ilattero,  blaterare,  plaudern:  wie  hisdi 
denn  nu  szo  kilne  bniszer.  das  du  sagenn  tha- 
mt.  disier  tcbrillllieh  Rynn  sey  todtlich,  blal* 
terst  einher,  selbe  nit  wissend  was  du  sagist. 
auff  das  vbirchrittKch  buch  bocks  Emszern. 
(1521).  £ij\  —  Demler:  bladcren. 

INUtlffai  (bletdin.  bledin),  «.  fM»lum, 
bläUchen:  nicht  eyn  hietllin,  nicblejn  buch- 
s!rjl)eii  sollen  sie  vberanllwortlcn.  von  welt- 
licher vberkeit.  (1523).  Ej";  wer  lial  je 
cnehen  «der  «agep  kttoaen ,  wie  es  xugelict, 
dat  du  btelÜD  au»  eineni  bawn  wecbsei. 
ausleg.  der  ep.  nul  etfanf .  von  oilem  Hc 
(1544).  fij\ 

llaa  (blaw),  lividus,  mhd.  bla,  gen.  blawcs 
(»nt,  1 .  t9&)»  ahd,  pllo  pliwes  (Graffi, 
T.]S]:  also  heissel  nach  der  srhrilH  alles 
liyriiol,  wMs  vl>er  vnd  vnlcr  vns  ist,  alles  das 
Itlaw  sihei ,  nahe  vnd  fern,  vber  das  erste 
twhMose,  (1527).  diij'';  bis  zum  bbwen 
hynd.  «bend,;  «n  ander  (predigt)  von 
bUw  enlen,  ein  ander  vnn  haner  milcb.  von 
ier  winckelmesse.  (1534;.  Jiij''. 

dea  «0orl  stimml  der  kn^vergi^^ng 
tnUUxmÜ  ffFtipXufTy quetschen,  druckt  dem- 
nach urspr.  die  farbp  th^r  hnui  in  [nlge  einer 
quelschungaus.  vgl.  Weigandwlb.  1,  158. 

Blavel  s.  bleuel. 

Ilaien,  MXuen  «.  bleuen. 

BIfch  ,  n.  dünn  geschlageue  metaUplatte: 
rfie  plannen  solrlicr  .'«iliHler  siml  fzelipiligpl 
durch  jre  seeie,  das  man  .<>ie  zu  breilen  blecli 
•ehlahe  vnd  den  aller  damit  bebenge  . .  . 
vnd  Elcasar  nain  die  ehernen  pfannoii  muI 
schhifT  <'w  zu  blechen.  4  Mox.  1 6,  38.  39 ; 
auch  vberzog  er  deu  bodcn  des  hau&es  mit 
gdldeii  blecben.  1  Mn.  6,  30;  silbern  blech 
bringet  man  aull  dem  uit/fr  Iht.  Jcr.  10,  9. 

mhd.  blech  {Ben.  1.  20.^),  ohd.  plili 
{Graff  3,  243),  von  blichen  splendere,  also 
^äntendei  melaU. 

Biecbern,  von  blech:  aus  dem  guldeu 
konigrcir!i  r  in  blechern  Königreich  ist  wor> 
den.  de  MVrre  hr.  5,  515. 

Dan,  W<>rt«riittc]i. 


BleckeB^bUdken»  erscheinen,  sehen  lasum, 

besonders  die  zähne:  olle  deine  frinilr  s|»er- 
ren  jr  maul  aufi  wider  dich,  ])feiircn  dich 
an,  blecken  die  zeene.  klagt.  Jer.  2,  1 6 ;  hie 
soUt  ejnB  eyssenflresMr  die  tseen  bleckenn 
;  vniul  inyr  cyn  locli  ynn  ilon  li.inisz  (hämisch) 
.  hcysscnn.  auff  das  rbirchrisllich  buch  bocks 
Emssers.  (1521;.  Hiiij';  inesser  slUrLzen, 
leen  blecken,  maul  einbeissen.  da»  seMne 
confitemini.  {IbZÜ).  Di^g^ 

wiÄd.  blecken  {Ben.  1,207),a^(/.  plccchen, 
plcchön  {Graff  245).  von  plilihan  glämem 
s.  Iileeb. 

Blecken  (bicken),  balare.  blöken,  vom 
schreien  der  schüfe,  ziegen,  des  rindviehes: 
das  blecken  der  herde.  riehi.  5,  16;  was  ist 
denn  das  für  ein  blecken  der  schare  in  nei« 
nen  obren  ?  1  Sam.  15,  14;  wo  nicht  friede 
ist,  il.i  hnrel  man  nicht  viel  singen  noch  (rö- 
lieh  sein,  noch  ths  vieh  aulTdein  feldc  blecken, 
der  Qb.psalm.  (1534).  Giii]**;  da  singen  die 
vOget,  da  hiebet  das  vieb.  «err.  at^  dm 
psaller  bei  Bindseil  7,  323.  auch  von 
menschen:  nho  auch  falsche  lerer  haben 
nicht  gnug,  das  sie  cthcbe  leule  vcrfurcn, 
sondern  wollen  sie  alle  sumal  gaats  vnd 
gar  haben  nid  rügen  nicht,  weil  (so  lange) 
sie  einen  rruinon  menschen  hören  blecken, 
der  Widder  si(>  \si.  der  prophet  Sacharja. 
(1528).  Eciiij';  Christen  vnd  goltsflirchtige 
liertsen  koainien  nicht  darumb  in  der  kin;hen 
zii.«:.-)mn)cn .  ibsz  man  bleken  vnd  mnrmcln 
solle,  tischr.  1 87'.  s.  blöken. 

Bleii  n.  mkd.  bll,  gen,  bltwes  (Ben.  I, 
204),  akd.  pH,  pito  (Oroff  3,  239). 

1 1  sehr  treiches,  schweres,  bläulieh  wei- 
sses tnelall,  plumbum :  gold  (ist)  besser  denn 
bicy.  das  1 5.  cap.  der  ersten  ep.  «.  Pauli 
an  die  Qtrinther.  ( 1 534).  e  iij* ;  sie  suncken 
vnler  wie  bley  im  mechtigen  wasser.  2  Mos. 
15,  10;  was  ist  schwerer  denn  blej?  üir. 
22,  17. 

2)  Mei  —  WcMdlel;  so  nur  die  heuplnaiir 
nach  dem  mas  vnd  bley  sutrilft;  der  110. 

psalm.  (1530).  Liij\ 

3)  da  schlag  blei  zu.  tischr.  217*  Ml  ein 
alter  fluth.  $.  Grimm  irtb,  2,  89. 

Bleiben,  praef.  bleib,  part.  praeL  blieben» 

in  mehrfacher  antrendutuf 

1)  an  ort  und  stelle  bleiben,  lerharrcn, 

40 


Digitized  by  Google 


BLEIBBK 


314 


BLEIBEN 


von  personen  und  sacken :  fleach  in  Egyplen- 
laud  vod  bleib  alda ,  bis  ich  dir  sage.  Matth. 
2,  13;  vnd  gieng  zur  ited  hinaus  gen  Be- 
Ihanicn  vnd  bleib  daselbsl.  21,  17;  wo  jr 
in  ein  haus  ^chfn  ncrdel,  <1a  bleibet  innen 
bis  jr  von  datuiin  ziehet.  Marc.  6,  10; 
Tnwen  sollen  in  jren  heuscrn  bleiben,  haui- 
po$L  Wiltenb.  1544,  feiUheil  bb*",  bleibe 
l»py  mir,  du  soll  mein  vater  vnd  nu'in  priester 
sein,  rieht.  17,  10;  bleib  bcy  vus,  denn  es 
wil  abend  werden.  Luc.  24,  29 ;  kerel  doch 
ein  sum  hiiase  ewers  knechte  vnd  Ueibal 
vber  nndit  .  .  .  nein  ,  sondern  wir  wollen 
vlipr  iiarlil  aiifV  drr  gasson  hloibcn.  1  Mos. 
19,  2;  vnd  Maria  bleib  bey  jr  bey  dreyen 
monden.  Imc,  1,56;  ich  nhe,  das  der  geisl 
IT  ab  fuhr  wie  eine  taube  vom  himel  vnd 
bicili  .Till  im.  Job.  1,  32;  an  welchem  orl 
die  wukkc  lileib,  da  lagerten  sich  die  kioder 
Israel.  4  Jfot.  9,  1 7 ;  vnd  sollen  (düe  sfow 
gm)  in  den  rincken  hioiben  vtid  nicht  her 
ans  gethsn  wprden.  2  Mos.  2  '  1 '  wir  ! 
hie  nicht  ein  stein  auff  dem  audern  bkiben. 
Motlh.  24 ,  2.  —  rar  näh«m  be$Uwmung 
irefen  verfta  hinzu:  szo  werden  sie  doch 
vorterhen  vnd  nit  ym  land  vnd  gut  Meyhen 
sitzen,  der  psalm.  (1521).  Cf;  <l.i  sie 
kamen  an  den  bach  Besor,  blieben  etliche 
stehen.  1  Sam.  30,  9. 

2)  bleiben  von  verharren  in  einem  zu- 
stand: lifsrhicke  dein  haus,  denn  du  wirst 
sterben  vnd  iiiclil  leben  bleiben.  2  kön,  20, 
1 ;  du  soll  in  den  kästen  thun  allerley  ihier, 
das  sie  lebendig  bleifara  bey  dir.  1  Mos.  6, 
19;  also  blieben  seine  hende  sleifi'  bis  die 
sonne  vntergicng.  2  Mos.  17,  12;  ich  bleib 
stille  vnd  gicng  nicht  lur  thdr  aus.  Hhb  3 1 . 
34;  bleibe  rromvndballdich  recht.  p«..37,37. 

3|  bicilten  lassen ,  belassen,  bestehen  las- 
sen: ich  wil  euch  in  keinem  kOnigreiche  aulT 
erden  bleiben  lassen.  Jer.  34,  17;  man  mus 
das  bleyben  lassen,  das  für  gotl  eyn  ehlich 
weyb  !n<'iiT  ^eyn  rm^ ,  denn  oyn  jtingfraw. 
das  7.  cap.  der  ersten  ep.  s.  I^auU  an  diu' 
Corinlher.  (1523).  Biij'  ;  das  mUssen  wir 
lassen  bleiben ,  das  Adam  ynn  diesem  gepot 
vus  alziimal  versündiget  hat.  n(fr  das  rnnte 
buch  Mose.  (1527).  Jij^ 

4)  bleiben  »  übrig  bleiben:  da  soll  ein 
reichslag  worden  sein ,  das  Widder  von  biv- 


schouen  noch  von  fnr^fcn  ein  finfer  n,igd 
blieben  wcre.  trarnun^e  an  s.  i  deud- 
$ehen.  (1531).  Cij!*:  nach  der  lauffe  bleibt 
noch  viel  vom  allen  Adam.  Jen.  8,  312*. 

Ol  lilfj'if'u  ^  st>>rhfr^ ,  vtukommen:  das 
sie  [Rebecca)  sicii  hai  uiUi^sen  cnvegen  yhres 
lebens  vnd  gefurcht ,  sie  mflste  mit  den  kin- 
dern  bleiben,  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  Hhiij\  andere  moZ  Modi  blei- 
ben: das  drey  hundert  vnd  sechzig  man 
waren  tod  blieben.  2  Sam.  2,  3 1  :  vnd  blie- 
ben tod  bey  drey  lausent  man.  I  Jfn«e.  4, 1 S. 

6)  bleiben  mit  pracposiiionen.  a)  auf  et- 
was bleiben,  darauf  beharren,  bestehen: 
da  bleib  ich  ault,  da  lebe  vnd  ^t erbe  ich  aufi*. 
oh  kriegtlntU  amh  ytm  »eUgm  $ttmi»  ieim 
künden.  (1527).  GiiJ*;  die  ud«ii  tacra- 
iDf'Mtr  r  Ideihen  doch  aulT einem  yrthun.  «MM 
abeiutmal  Christi.  (1528).  giij^;  wer  ym 
der  heiligen  sehriOt  studieren  wil ,  sol  yhe 
dranff  sehen,  das  er  auff  den  einfeltigen  wor- 
ten  bleibe,  vber  dat  ersfe  ^ncA  Jfose. 
(1527).  Cj". 

6)  an,  in  etwas  bleiben ,  dabormi;  so  jr 
bleiben  werdet  an  meiner  rede,  so  seid  jr 
ineine  rechte  jfln^er.  Joh.  8,  31;  utd  er 
bli'ili  vber  nacht  in  dem  gebet  zu  goti.  Luc. 
G,  1  2 ;  ich  mus  bleiben  yn  der  theologischen 
einfalt.  Bnrkbarif  ( brUfw.  362. 

r)  bei  etwas  bleiben:  er  aber  bleib  bey 
seiner  taufTe  vnd  glatil^en  vnd  lies  sich  dar» 
über  maiiorn.  Jen.  6,  106*. 

d)  vor  (fiir)  etwas  bleiben,  betfeAen,  ans» 
hallen:  wer  kan  bleiben  für  seinem  frost? 
ps.  147,  17;  Ciirislns  wird  sich  für  dir 
nicht  lürchtcn  vnd  wird  auch  für  dir  bleiben. 
Jen.  5,  2S9*;  so  sol  er  for  aller  wdt  wol 
bleiben,  der  llO.fwabn.  (1539).  Oiq^. 

1)  fragendes  bleiben:  wenn  d.T  gantse 
leib  auge  werc,  wo  bliebe  das  geliOre  ?  so 
er  gantz  das  gehöre  were,  wo  Miebe  der 
9«vcfat  1  Cor.  12,  17;  wo  woll  jr  Luthe* 
risrhcn  Ideiben?  wider  den  meuekler  xm 
Dn-sen.  (1531).  Bij''. 

Ö)  bleibend,  manens:  vnd  jr  wisset,  das 
ein  lodschleger  hat  nicht  das  ew^  Idkea 
bey  jm  bleibend.  1  Joh.  3,  1 5 ;  dazu  wirst 
du  vnter  den  selben  völckern  kein  bb'iltend 
wesen  haben.  5  Mos.  28,  65;  denu  wir 
haben  hie  kein  bleibende  slad.  Hebt,  10, 


Digltizer'  i  ^' 


BLEIBEN 


315 


BLEUEL 


14;  wie?  wenn  wir  vnlergcngliche  kirchej 
wtlor  die  bleibenden  hi-rrn  s»'||js  ein  cori- 
cüium  liieUcn.  v<mdencQmilijsvHäkirchen. 
11539).  ßij". 

itterHiM.  «Mft  b«leib«ii  («rate  «feutocft« 
Ifibel,  voc.  incip,  leut.),  mhd.  lioltbrn  {Ben. 
1,  9fi<si,  nhd.  I)ilihaii,  pilipaii  iGraff  2.  17). 

Bleiben  j  ».  (iamict/twm ,  aulenUiaU:  icii 
habe  doch  hie  kein  bleibens.  amUtg.  4er  ep. 
vmd  mang,  ton  ostem  etc.  (1544).  N?'*. 

Bleich^  von  mnUem  glänz  und  matter 
färbe:  der  bleiche  luund.  EüL  2,  250'*; 
Lea  war  bleyeb.  mager,  dttrr  ▼»<!  spiizig  von 
angeMcbt.  vber  d<u  erste  buchMote.  (1527). 
Yyiij".  i!ii<'!i  nunderl,  wie  die  scliisiii.'ilici' 
parletöclieii  römischen  chrislco  vnd  halb 
aaeraroenter  nit  rodt  ader  bleych  dafbr  wer- 
den, grund  vndvrsach.  (1520).  hiiij^ 

mhd.  bleich  {Ben.  1,  2051,  ahd.  pUili 
{Gruff  3,  244.  245),  von  bleichen  (mhd. 
blieben  bleich). 

McichMi,  mki.  bleichen  (Ben.  1 .  205). 
weisz  machen:  so  mus  icli  d.igcgcii  wid- 
derttnib  das  alte  register  erfur  ziehen,  vnd 
jre  lüblicbc  lugeni  widder  an  die  soouen 
iMrägen ,  das  aie  nicht  so  schwarte  verfbule, 
sondern  wnl  gebleicht  werde,  ein  triddorruff 
90m  fegfifeur,  (1530).  Aij'. 

Bleiebgelbj  blaszgetb :  dagegen  das  liebe 
kern  ganz  bleichgeel  im  fdde  stehet.  Jen. 
8.  334". 

BIfIrhrolh,  blaszroüi:  darumb  gchürel 
XU  etueiii  chrislen  nicht  eine  faule»  kalte, 
bicicbrole.  sonto-n  soldie  Mttigo  braunrote. 
miuleg.  der  ep*  vnd  euttng,  wn  oafem. 
(15M1.  XlJ^ 

Bleiern,  i'^umöeu«:  bleiern  orgelpfeifTen. 
Jen.  1,  76'';  blcyern  degcn.  auff  das  vbir- 
tkrüOiek Mkbodti  Em$$«n,  ( 1 52 1 ).  8i^ij^ 

Bleigewtrht,  n.  das  riehtsclicyt,  da  das 
bifygcwiclit  yiiu  liongel.  der  prophet  Sa- 
ehärja.  (1528).  (jj''. 

BlelUnifC»  m*  der  bleyUmnp  aber  oben 
anff  dem  sebeflel  ist  das  gültlichc  vrOicil  vber 
sie.  der  prophet  Sacharja.  (1528).  Sj*; 
der  bleyklumpe.  ebend.  Sj*', 

Malaclav,  f.  HeMbM,  eine  aeftmtr,  an 
deren  einem  ende  ein  blei  hefuUgt  i$t ,  ver- 
srhirdt'ii^'n    hit ndwei'kem  sur   crfnr'irhHrif!  ^ 
<ier  senkrechlen  sUUnng  der  körper  dienend:  1 


der  herr  stund  auff  einer  maure  mit  einer 

l)leisihniir  gcmpsscn ,  vnd  er  halle  die  blei- 
schnur  in  seiner  band.  Arnos  7,7;  wenn 
die  bleischnur  oder  winckeleisen  falsch  oder 
kruro  seit  sein,  wu  wolt  oder  kttndle  der 
roeister  darnach  erbeilen.  «otder  Barne  Wwtt. 

1 1 511 1,  ^|^ 

Bleiwurf)  m.  das  senkbki  der  schiffer: 
vnd  sie  senckten  den  blejwurff  ein  vnd  itati- 
dcn     •  iizigklafller  liefT.  aposLgesch.  27,28. 

Blcndea>  Wnd  maehent  «t^enltfcA  und 

bitdiich. 

1)  der  äugen  •eroii^:  sie  blendeten 

Zidekia  seine  äugen  vnd  hunden  jn  mit  ket« 
tpn.  1  kön.  25,  7.  t;/l.  Jrr.  7. 

2)  des  gebrauchs  der  äugen  auf  eine 
kurac  Meii  berauben:  die  sonne  gibt  so  hei- 
len glanll  von  sich,  das  sie  die  augcn  blendet. 
Sir.  13,  1;  der  schnee  ist  80  weis,  das  er 
die  aiigrn  blendet.  43,  20. 

3)  bildlich,  verblenden:  ob  ich  von  je- 
mands  band  ein  geschenck  genomen  habe» 

\nd  mir  die  ailgt-n  lileiidt'n  lassen.  1  5oi»i. 
12,  3;  pwcr  |tro|dielcii  vnd  fürslt-n,  s.impl 
den  Sehern  bat  er  geblendet.  Jes.  2U,  1 0 ; 
golt  blendet  sie  abo.  auffdaevermHnt  hep" 
serlich  edict.  (1531).  Fiij*. 

mhd.  Menden,  praet.  blante,  p>if  (  -^eblant 
tt.  gebleadel  {Ben.  1  ,  210),  ahd.  blentan» 
plentan  (Graff^.  257),  facHUt  eine»  «er- 
lomen  starken  blinden  bland. 

Blcndang,  f.  fallacia:  bringet  die  war- 
sagerin  aus  dem  grabe  ein  gespenst,  das  dem 
Propheten  Samuel  an  gestalt  vnd  kleidern 
ebniteh  war  durch  des  leulUs  Uenditng  md 

be»rt!-    Fis-(.  1,  320». 

Bierren  (plerren)»  schreien:  vnnd  seind 
gleich  den  pleyem  orgelpfeifTen ,  die  plerren 
vnnd  schreyen  fast  in  der  kirchen.  autdeg, 

deutsch  des  r.  u.  (151S).  Dj'. 

inÄd.  Ideren,  |dercii,  plerren  l  Ifen.  1,204). 

Blclicnj  bei  L.  plelzeu  geschrieben^  mhd. 
Metten  {Ben.  1,  204),  einen  Metz,  fedt, 
läppen  an  eine  schadhafte  stelle  setzen, 
flicken :  alle  yhre  frage  !appen ,  da  sie  sirb 
so  betleli&cb  mit  plelzen  vnd  ilicken.  das 
dteee  woH  ChritU  «oeft  fut  stehen.  (1 527). 
miiij';  wie  läppen,  flicken  vnd  plelzen  sie 
Mchnün/rit.  hauspost.  Jhena  IbT^^ ,  M.  165". 

Bleuel,  m.  flaches  hoU  mit  stiel  zum 

40* 


Digitized  by  Google 


BLBUfiN 


316 


BLICK 


tehlagen:  die  vberlreUer  o<lcr  falschen  hei- 
ligen küonen  sich  so  meisicriich  zu  den 
h«rrn  od»  fttnltn  «indringeii ,  das  sie  lueh 
wol  einen  ausserweUen  Oauid  verftiren 
luüchlen ,  wissen  den  bicwel  gar  fein  zu 
vveailen  vud  zuschleifl'eo.  <Ur  101.  psalm. 
(1534).  Jiij*.  iSber  das  sehleifeD  des  bleuds 
$.  Vilmar  i4Uot.  s.  42. 

mhä.  bliuwel  {Ben,  1.  211)»  mm  bleaen, 
bliuwen  tctUagen. 

UcMi  (blewen),  schlagen,  prael.  blewele, 
pmH.  geblewet;  MmoeiUn  begagnH  blauen 
Hau  des  gem'ihnlichen  bleuen. 

1)  eif!f'ntUch :  hhnvc  jm  den  rücken,  weii 
er  noch  klein  isl.  .Sir.  30,  12;  die  papislen 
cad  sind  vad  «sei  bleibeii  mflssen,  nnaB  siede, 
braie,  lebinde,  kere,  giesse,  hlcwc,  breche, 
wende  '«ie  ,  wie  man  wil  odder  kan.  vorr. 
auf  die  schnjt  klingebeils  von  der  prie- 
»tmr  dbe.  (1528).  Aiij*;  das  auch  nienuuil 
wisse  denn  er  alleyne ,  wie  yhn  der  selbige 
pfal  0(Mcr  (pufTel  geblewet  vnd  <;e»lro>irhen 
liahe.  ausieg.  der  ep.  vttd  euang.  vom  htni. 
ämkSnige  fest  etc.  (1525).  cij^;  weaa  er 
{(UrfUuki)  reiff  ist,  so  reuffet,  röstet,  dOrrel, 
plewet,  pr^f-bt  tii.tti  jn.  tixchr.  221''. 

2}  bildlich  für  oblundere,  repeiere:  es 
sind  aber  nicht  denn  vergebliche,  schwülstige 
vmi  «ol^eblasene  wort,  daaait  sie  dem  armen 
hauden  die  oren  vol  blewen.  die  ander  ep. 
Petri.  (1524).  liij^;  da  gilt  es  slarck  sein 
vnd  kempOeus ,  weil  wir  einen  solchen  feind 
haben,  der  vns  allenlbalben  angreübt  rnd 
zusetzet  mft  alle  aeiner  macht  vnd  kreflten, 
vnd  on  ^TJterlas  zuschUrct  mit  bösen  ge- 
dancken  vnd  giflUgen,  schedlichen  zungen 
beide  oren  md  berli  vol  blewet,  das  wir  des 
Heben  woi  ts  nicht  achten  sollen,  das  6.  cap. 
Ephex.  f1'):^;^).  Aiiij*:  wpü  lüe  Ari;infr  vnd 
sunurdersl  Eusebius  von  .Nicomedia  vuiti  den 
keiacr  sieh  an  namen,  jm  die  obren  vol 
Meawtmi  vnd  Arium  schmückten,  «on  den 
concüijs  tnd  kirehen.  (1539).  Pij^;  <  wer- 
den da  viel  hunde  bellen  vnd  die  uhien  so 
voll  blauwen,  dasz  er  möchte  taub  werden. 
Mkr.  347*;  eo  haben  die  prophelen  das 
cx€m|»el  {von  Sodom  und  Gomorra}  ange- 
zogen vnd  wol  geblewet  vnd  fiirgehallen. 
vthtr  das  erste  buch  Mose.  (1527;.  vij"; 
dämm  idi  oft  gnog  gesagt  habe,  ist  aber 


noch  not ,  das  mans  gar  wol  blewe  bis  mans 
fasse,  ebend.  x  ij''.  in  diesem  sinn  verbindet 
L  ancft  treiben  tnul  bleuen:  solchs  seit  mm 
nu  treiben  vnd  blewen.  dendfcb  ealeeMs- 
mus.  (1529).  Hij":  dns  haben  sie  geUewel. 
gebrewen  vnd  getnebeu  on  vnterlaa.  «xm 
d^««M«ifcln.  (1530).  Biij'»;  das  ist  eben 
die  vnach,  warunb  auch  die  heben  apesld 
diesen  .irtikel  so  getrieben  vnd  geblewet 
haben,   von  Jhesu  Christo.  (1533).  Oij'; 
wir  haben  jhc  gnug  gesagt,  gesungen,  ge- 
nalt vnd  auff  allerley  weise  getrieben  vnd 
geblewet.    ein  sermon  von  dem  hevAtmtm 
SU  Capemaum.  (1535).  Ciij''. 
'    3)  sich  mit  etwas  bleuen,  sich  damit 
henmieMagms,  «bmfib«».'  wo  die  r^atcn, 
wie  es  ylzt  leyder  gal.  mit  den  selbigen  cere- 
monien  vnd  sinlich^n  wercken  sich  treiben 
vnnd  blewen,  als  wcren  das  die  rechten  i 
werdt.  «on  den  $Men  «eerefcen.  (1S20}.  | 
Cij'';   sich  nur  blewen  vnd  trejben  mit  i 
rnr'nschcn  geselzen  vnd  wercken.   mach  ' 
vnd  antwortt.  (1523).  Aiij'';  ireyben,  blewen 
Vttd  schleppen  sich  mit  huren  tag  vnd  naebU 
dtu  7.  oaji,  der  ersten  ep.  a.  PetuH  an  die 
Corinther.  ('1.523).  Aiij^;  wo  der  geist  ist,  ' 
lindel  er  so  viel  hHfse  last  yra  fleisch,  das 
sich  nicht  wd  zemeu  lassen,  das,  wenn  er 
sich  lange  mit  blewet,  doch  nidts  hilft. 
vber  das  erste  buch  Mose.  ( 1 527).  Nij' :  die 
leut  warens  nu  gewonct.  das  er  (Noah)  sich 
so  lang  mit  yhn  blewele ,  das  es  nicht  hallT.  i 
ebend.  Yj*;  es  ist  voser  allte,  dtdie.  lebe  | 
vnd  deniseho  bant,  die  sich  nirbl  wil  ab- 
ziehen lassen,  wie  man  sich  mii  vln  hlewet 
vnd  schlegl.  von  eigener gerechtigkeit.  ( 1 530). 
Aiij* ;  also  bat  Daniel  der  bOheslen  prophelen 
einer  sieh  mit  den  kttnigen  gebUnwet.  liieftr. 

tnhd.  bliuwea  (üen.  1,211),  ahd.  bliuwao, 
pUuwan  ((irra/f3, 257),  goth.  bliggvan,  flofft 
conjugierende  verba. 

Blick;  m.  mhd.  blic  (Ben.  t.  206).  ahd. 
blic,  plic,  biig,  plig,  plich  {Graff  3.  244).  i 

1)  für  fu^r,  bliU  kommt  bUck  nur  neeb  ' 
in  dien  SUeren  edieiflen  L.'e  vor.*  was  ists  , 
wunder  das  blick  vnnd  donnor  offl  kircben 
anlzundct.  von  den  qu(en  icercken.  (1520).  j 
Hij'* ;  das  dich  der  blick  vnd  douncr  erschlag. 
bnUa  eene  dominL  (1522;.  Ciij". 


Digitized  by  Google 


BLICRO 


317 


BLINDELNLBITBH 


2)  splendor,  gkuu:  wenn  nur  das  ge> 
schlagene  silber  einen  froliclien  Mick  «nl» 
vod  yhre  Uschen  rreunUich  angleoUel.  buila 
MM  äomkä.  (1522).  Aij*;  deine  pfeile  Aih* 
ren  mil  glenlzen  da  hin  vnd  deine  ^|  li  rc 
mit  li!tcl^r>n  <li"^  bliizes  (vu^.  io  aplendore 
fulgurütUisj.  Habac.  i,  11. 

3)  blick  der  äugen:  so  blind  macht  der 
bas»  ilieM  geysler,  das  sie  nicht  mögen  vmb 
sich  sohen,  was  vorher  odder  hernach  gehl 
bcy  diesen  Worten,  üondern  fallen  draufi,  wie 
sie  ca  aui  ersleo  blick  duacki  für  sie  stivii. 
Jw  «Miliar  IkeU  wUUer  d*  kyml.  prophetm. 
(1525).  Pj";  das  ist  nicht  ein  Treundlicher 
blick  oder  gnedig  gesicht.  ausleg.  der  ep, 
vnd  euang.  von  ostem  etc.  (1544J.  lij";  in 
dem  blick  (augenblu^) ,  da  sie  ja  ansibel, 
felll  sie  für  freuden  (lahin  vod  stirbet.  von 
den  letzten  n^nrt^u  DannU.   nr)43).  Hj^ 

BÜcfccQ^  mhd.  blicken  {tien.  l.  206),  ahd. 
pUcchan.  pUchan  (Gra/f  3.  244). 

1)  $ckiiM%,  leuehten,  gUnxen,  bUtsen: 
wie  «Iis  liechl  her  plickt  oilitcr  sdieinet  ynn 
eniem  pecken.  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  liij'' f  üeine  wa^^en  leutblen  wie 
fnvr  ...  sie  blicken  wie  wickeln.  JVoJb.  2, 4 ; 
man  sihel  die  exle  oben  her  blicken,  ps.  74, 
5;  hie  blickt  i^chwcrd,  da  glenlzt  spies.  die 
ep.  des  Propheten  Jesaia.  (1526).  Dij*. 

2)  abflrnel  /Sr  mdMncn,  aMk  seigen: 
wo  nur  eynn  cynigerwidderpartliger  mensch 
erfurbürkt.  der  Z%.  psalm.  (1521).  Aiij*. 

ilind,  mhd.  blint  {Ben.  I.  2n9),  ahd. 
plini  {Graff  3.  255),  1)  unvermögend  sü 
nkm:  keiner  an  dem  ein  feil  ist,  sol  erzti 
treten,  er  sey  blind,  lahm.  Mos.  21,  IS; 
wer  sihel  doch  hie  nicht,  das  der  elende 
geist  entweder  ntchl  antworten  wolle  für 
pi»aeem  hohnral,  oder  iat  gante  vnd  gar 
^tr  1 1,  si.ir  blind,  das  er  nicht  siliel,  wa<  man 
Iragi.  vom  abendmnl  Christi.  (  ir)2Sl.  anj''; 
die  weit  wtl  (rawen  nicht  geslralU  noch  ge- 
acbolten  sein»  das  lie  blind  vnd  vnwissend 
aey.  der  110.  psalm.  (1539).  Fiij';  wie 
kan  ich  mich  furchten  fiir  den  hlin  t  maul 
worffen,  die  das  liechl  schewen  ?  au{f  das 
vHrekHiUieh  BmM»n.  (1521). 

Ciij\ 

2  t  ^Uo  spielt  auch  die  vernnnfft  der  Min- 
den kue  mit  golt  vod  thul  eylel  feyl  gntt'e. 


der  prophet  Jona.  (1526).  Diiij'':  Iriffls  so 
infTis.  leili«  feilts,  wie  man  der  ftlindcn 
kuc  spi4il«l.  wa:«  sol  ich  sagea?  spielet  jiir 
also  der  blioden  kue  mit  vnaem  seden ,  leib 
vnd  gut.  von  den  schlüsseln.  (1530).  Dy^ 
blinde  kuh  {aurh  filintl»'  mmis ,  blince  maus), 
ein  spiel,  uiobei  einer,  dem  die  äugen  oer> 
bunden  tindf  nadi  «uulem  haidUt  schU^t, 

3)  figikU^  mcktigt  falsch,  «nrteftl:  jhr 
seyl  mir  yhe  wunderliclie  kriegslenit,  das 
yhr  nil  zu  mir  ynsz  feül  wnllof  sp||iessel  vil  • 
blinder  vorgcbuer  schUsz.  au//  das  vbir- 
eAfialKeb  biMb  bockt  Aiasan.  ( 1 52 1).  iiif ; 
damit  ein  yglicher  sich  selb  muge  srhttlsen 
widtler  die  Mitideti  schyrmsclile}^.  j*zn  solche 
gauckeltii  pflegen  TurUuwenüen.  grund  vnnd 
vraaebb  (1520).  aij';  ist  alles  eitel  spiegel 
fechten  vnd  blinde  schirmschlegc  gcwest. 
von  den  <!rhtüsseln.  (1530).  Riiij'*;  als  el- 
bcii  mit  blinden  Worten  sagen,  die  sieben 
puszpsalm.  (1517).  H5*;  weren  im  kinder^ 
glauben  solche  wort  gebraucht  worden  'ich 
fs'lnube.  das  da  sey  ein  christlifh,  heilig  volck", 

so  were  aller  jamer  loRliliich  zu  vermeiden 
gcwest,  der  vnler  dem  blinden  vndeudlichein 
wort'kirche*  ist  eingerissen,  oon  deneon- 
cilijs  vnd  kirchfn.  (1539  t.  dj**;  ausz  die- 
szem  blinden  freuel  isls  erfolgett,  dat«  ynn 
kevnem  ort  der  well  szo  viel  seclen  sein,  als 
ynn  der  papistiscben  kireben.  ntff  dot  eb£r- 
christlich  buch  bocks  Emszers.  (1521).  Kij* : 
{»fu  vnser  blin'lrri  \ud  - chendliclien  '.nd:irifk- 
barkcit.  das  man  ktnäer  xur  schuien  luitteH 
solle.  (1530).  Ciiij";  die  papisten  wollen  jr 
opirennesse  dadurch  mit  listen  vnd  bllndrä 
■{rdfen  erliahcn.  vcrmanung  zumsacramenl. 
(1537).  Ciiij";  sie  haben  ein  blinde  sache, 
die  sie  noch  nicht  wissen ,  wie  sie  unrecht 
isl.  49  Wime  br.  2»  478 ;  weil  ich  die  saehe 
iiiihi  weisz,  thoe  ich  dieeo  blinde  unlerlhimge 

bille.  5.  185. 

4 )  als  adverb  erscheint  blind  in  folgender 
Stelle;  ist  du  ewer  son,  vrelchen  jr  saget, 
er  sey  bhnd  geboren?  Joh.  9,  19« 

llindearährfr ,  m  dax  caecorum:  lasst 
sie  faien,  sie  ütiid  biiud  vnd  bliuticnfUrer. 
Jen.  1 .  «4%  be<  Bin4$0il  /bftMe  mn^. 
zu  Matth.  15.  14.  wo  blindeloiter  (odiyyo/ 

fiot  iv<f).oi  jVffXfoy). 

Bllndcnlelterj  m.  dasselbe:  noch  streben 


Digitized  by  Google 


BUNDESCIILÜSSEL 


318 


BUNZLUfG 


dieszc  blindeileyller  vnsz  zn  Loii  iogcn.  grund 
vnnd  vrsach.  (152UJ.  cjiij'';  horel  nu  tzii 
ylir  welll  vorfurer  vutl  bündenleyller.  ausley. 
4tr  «p.  «ml  ciHHi^.  VON  elbrif fi^  ele.  ( 1 532)* 
Oij* ;  so  haben  vds  vnsere  blindenleyter  fur- 
geblewel.  tber  da»  erste  buch  .\fote.  ( 1 527). 
biii]**;  dauebeu  sehen  sie  aber  nicht  die 
blindcjileiler,  wie  sie  mit  solehen  reden  jneu 
settu  eine  rulen  aufl  jrc  haul  binden,  von 
den  concilijs  vnd  kirchen.  (1539).  Eij^.  — 
Mt  bljodeoleiler  leUer  der  blinden,  so 
rnnuM  blinden  der  $ekwaehe  gen.  pL  «ein; 
ioth  begegnet  auch  blindcleiter:  lassei  sie 
faren,  sie  sind  Miii'l  mhI  MindcliMier.  Hatth. 
Ibp  14;  die  ersten  umgaben  des  n.  test. 
haben  hier:  sie  sind  der  blinden  blindeleyllcr 
(1522:  blinde  leyller).  o/fentor  isl  hier 
blinde  die  dem  leiter  apponierle  starke  form 
des  ad j.  blind,  einmal  steht  auch  hlindlcitfr: 
alüo  gehl  es  den  blindleyllern.  au//  das  vbtr- 
ehrUtUeh  hueh  hoeks  Bmuer§.  (t&21).  Bij^ 
BliBdcseUissel  j  m.  fehlschlüssel :  jnn 
des  stehet  das  bapslum  ;utlT  eitel  lügen  mit 
seinen  bindeschlUsseln,  ich  soll  sa^en  blintle- 
scbloseeln.   von  den  tehHüseh.  (1530). 

Aiij^  vgl.  Winil  3. 

Bündfeldrinhin ,  adv.  blind  ins  fehl 
hinein:  vnd  nicht  wie  jüden,  kelzer,  Mahmet 
bltndfeld  ein  hin  gleuben.  von  den  lettlen 
Worten  Dauids.  (1513).  Sij*.  «onfff  auch 
in  das  Lli(Kl(j  Teld  einhin. 

Blindbcit,  f.  caecilas,  mhd.  bliulhcit. 
(Ben.  1,  210),  me  anfangs  auch  nocA  bei 
L.  (z,  b.  von  den  ^len  «eereten.  1S20. 
Aiij*) :  vnd  die  menner  für  der  Ihtlr  am  haiisf 
worden  mit  bÜndheit  ge^dilagcii.  1  Mos. 
19,  11  i  der  herr  %vird  dicli  sciiiahcii  uiil 
wabnsin,  blindheil  vnd  rasen  des  bertsen. 
5  Mos.  2S,  28 ;  vnd  vnsere  niördcr  vnd  blul- 
humle  mii  si. Icher  Egypiischcr  blindheil  vnd 
jUdmher  wahn  witze  schlegt.  von  den  co»- 
cl<i>  vnd  i^reben.  (1S39).  Aiij*;  blindlieil 
isl  Israel  eines  teils  widerferen.  Rom.  W, 
25;  was  kati  frrevJ  h,  rs  spyn.  denn  tdind- 
heyl  dcü  heitren  vtui  vnwisscn  ynn  göttlichen 
tachen?  episleldes  prophetenJeutia.  ( 1 526). 
Aii^* ;  bleiben  jner  jnn  der  blindheit,  das  sie 
nimer  verslchon  ,  was  gotl  von  jneo  foddert. 
der  l  lU.  ysalm.  (153^1.  Qij*. 

iiindiu;  f.  blinde  fram  den  blinden  vnd 


die  Mindin  gebe  ich  snsaaen.  de  IFette  br. 

3,  IU3. 

Blindscblracr^  m.  sihe  solche  bUndscbir- 
mer  vnd  verflirer  sind  vnsere  klugen  ilsundef, 

Eist.  1,  100'';  wider  solche  blindschimier 
stehet  Christus,  ebend.  101''. 

Blindscbleicb,  m.  caecitiOt  inhd.  bhui' 
sliche  (ßen.2«  398).  ahd.  piinUUcho  (firof 
6.  785):  der  igel,  der  moleh,  die  aydei, 
der  blindsclileich.  3  Mos.  II,  30.  spätere 
ausgaben  setzen  die  blindschleich,  so  schon 
eine  Fnmkfurter  hiM  v.  j.  1562;  in  den 
Wittenb.  bibeln  erscheint  das  (,  ieit  dem 
n.jh.  eil  [  I  nischleich  bol  «ebon  die  erele 

deutsche  bibel. 

BUadtilich  s.  blioxKch. 

BllalMla,  bfinben,  «icore;  da  blinckellt 

eyn  mal  scyn  scharfl  srhneydens  schwerdi, 
nlsz  wrre  er  mevsler  Loronls  vnler  den 
Schwiixcrnn.  ein  widderspruch.  (1520). 
Aiij". 

Bllnkei}  hellen  schein  von  sich  geben^ 

glänzen:  c  <das  scjitcert)  ist  gefegl,  das  es 
blincken  sol.  Ezech.  21,  10;  jren  küaigen 
sol  für  dir  grawen,  wenn  icfi  mein  sehwert 
wider  sie  blincken  bsse.  32,  1 0. 

Blinien,  die  äugen  zukneifen:  wenn  er 
so  gar  schwach  ist  vnd  golt  dazu  blinlzet, 
also  sehe  er  vnd  könne  gar  nichts,  der  110. 
psaim.  (1539).  Hij*".  —  blinzend  anlauflTen. 
VOM  der  Sünde  wider  den  hn!.  iji'hl,  (1529). 
Bj'' ;  Idintzend  recht.  tPiV^^r  den  bischoff  sn 
Magdeburg.  (1539).  Eilj*.  —  mhd*  bUntcn 
{Ben,  I,  211). 

Bllnillrh,  adi-.  mit  geschluisenen  äugen: 
ilio  wt'lll  blmlzhcli  regirn,  gbnrli  wie  dje 
Iraw  das  kind  wigetl  ynn  der  nacht,  ausleg. 
der  ep.  vnd  enan^.  vom  ehrietag ete.  (l  522). 
ddd  iiij";  als  sehe  er  dis  leben  blintzlich  oder 
durch  ein  gemalt  glas  au.  ein  christlich  schö- 
ner IrosL  (1535).  Atiij\  in  der  EisL  au^g. 
der  eehriflen  L'e  sfeM  blindslieh:  wenig 
sind,  die  dis  zeitbchc  leben  nur  durch  ein 
gfin.ilot  glas  vnd  ^^:Irii  li  blindsliili,  aber  je- 
nes ewige  leben  mit  klaren,  auQgethanen 
äugen  ansehen.  Bist.  2,  136^  Frieeh  I. 
110'  hat  blindslig. 

BHnilln^,  adv.  dasselbe  und  gleichviel 
mit  heutigem  biiadhngs,  nhd.  blintilingon 
{Graff  3.  256):  daran  man  wol  spürt,  wio 


Digi' 


BLITZ 


319 


BLOCB 


fid  mcker»  rdsliger,  vlcistigw  lerer  bisher 

gpwfvt,  rnf?  wie  cynor  (lfm  nnilrTu  blinlzliiig 
geglculil.  ausl.  der  ep.vnd  euang.  vom  beil. 
dreykönige  fest  eic.  (1525).  fij'*:  aber  mein 
Kelwr  Eeohnipad  irifll  wie  bltattling  eine 
rechte  zningelische  alleosin.  vom  abendmal 
Chmii.  (1528).  rj";  liie  pills  \m  fin'iiprn 
vud  bliolzliug  gcheo.  ehend.  vj  ;  luiciiduiikt, 
der  neisler  er  JasI  MeDiiu  beb  daryonen  (in 
itr  oeconomia  chrisliana)  ewrei  hertzen 
ein  gros  sluck  wol  gctrolTen  vnd  ewer  not- 
turtn,  wie  woi  blinUtiog,  fein  vnd  eben  ab- 
genalel.  Ottjr  /.  Menü  «cM/Ü  oM0> 
nomia  chrisliana.  ( 1 529).  Aij*. 
Bllli  (pl  r^  ,  m.  ist 

1)  vorzugiweise  der  bei  einem  gewiUer 
idmell  durch  die  lufi  «cMtiMMb  ferner' 
*lr*IU,  fkUgur,  fnlmem:  gleich  wie  der  bliiz 

(1522:  bli\l  ausgehet  vom  anffgang  vnd 
scheinet  bis  ziini  itiHergang.  Mallh.  24,  27  ; 
deine  pleile  fuhiun  mit  glentzen  da  hin  vud 
deine  spbere  mit  blicken  des  Miltes.  Hak. 
4*  1 1 ;  md  elles  voick  sähe  den  donner  vnd 
Milz.  21/01.20,18;  so  meinet  er,  es  srhlahe 
blitz  vnü  donner  jn  jm  ein.  zwo  predigi  auff 
der  kmderlauffe.  (1540).  Mj';  solt  nichl 
billich  ein  mal  gott  mit  phtz  vnd  donner  drein 
sdilahen.  der  6'>.  psalm.  (1534).  Diij'';  sie 
UiGken  wie  fackeln  vnil  farcn  vntcr  eioander 
her  wie  die  blitsen.  iVioK.  2.5;  Unstu  die 
blitzen  aueUsseo,  das  sie  hin  faren  vnd  spre> 
eben,  hie  sind  wir.  Uiob  38,  35. 

2)  t  on  glänzenden  tcaffen :  wenn  ich  den 
btiU  meines  scbwerts  wetzen  werde.  5  Mos. 
32.  41. 

Ilitt,  eig.  hlitzf,  icorauf  noch  der  von 
L.  gebrauchte  pl.  Idit/.eii  himreisl.  ist  am 
mhd.  Idrkze,  blicze  (Ben.  1,  20  bj  mUltU 
maftoftim^  dci  k  kervorgeganffen, 

Blifsen  (ph'tzen),  fulgurare^ 

1 )  vom  trfUi'rstrahl :  er  schos  ??cine  stralc 
vndzusUuvvcUie,  erlies  blitzen  vnd  schrecket 
sie.  2  5aiii.22, 15;  wie  der  Mtlioben  vom 
bimel  blitzet.  Luc.  17,  24;  wenn  er  ynier 
plitzet  vnd  donnerte  .....  wUrdo  ylitn  yi  dcr- 
man  feind  werden,  vier  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  xUj*';  es  donnert,  blitscl,  regen l. 
von  den  ittxUn  wtrtm  Dmddi,  (1543). 
Vüij". 

2)  VON  tcaffen:  er  bringt  reuler  eraulT, 


mit  glentzcnden  sc h  wertem  vnd  mit  blitKeii> 

den  spiesscn.  \ahum  Z,  3. 

mhd.  blitzen  {Üen.  \,  208),  aus  dem  fre- 
quenlaliv  bliczcn  (blik-zen),  bleczen,  ahd". 
blecchezen,  pleechaun. 

Blltien,  n.  da  huh  sich  ein  donnern  \nd 
blitzen.  2  Mos.  19,  16;  ich  wil  jn  mit  mei- 
nem donnern  vnd  blitzen  alüo  zum  grabe 
leuten.  wider  den  meuekler  eu  Dreien, 
(15311.  Diij\ 

Blli  (plix),  m.  was  hhlz,  mhd.  hlicze: 
bricbl  erfUr  vnd  leuchtet  wie  ein  bii.\.  ton 
der  «finde  wider  den  heil,  geiet.  (1534). 
Bj* ;  der  blix  vnd  donner  Mosi.  t  un  den  jüden 
vnd  jren  lugen  1 1  fi  r'  i  !  fij*;  so  loben  sie 
vnd  drewen  mit  blixeii  viul  donner.  ton  dem 
bapstum  s«  Rome,  ( 1 520 ).  Gij* ;  vnd  werden 
drey  plizen  geseheben.  ÜHhr,  359^. 

Bliten,  tf  a.?  hlilzcn  :  wir  leszen  exo.  19. 
wie  der  herck  Sinaiiiiixet,  donnert  vnd  (Itister 
wart,  ausleg.  deutsch  des  Hl.  psaltnen. 
(1521).  Bj';  darumb  ist  d^ebemb  vnd  des 
schwerd  da,  das  da  blixt  vnd  schreckt,  vber 
das  erste  buch  Mose.  fl527).  Oij';  Sylue- 
ster  Sacri  Pallalij  magister  blixte  vnd  don- 
nerte widef  mi(^.  Üidbr.  377'*.  —  tee.  ese 
quo  bl.  D  6* :  blygsen. 

Bloch,  m.  block,  klotz,  mhd.  Lh)rh,  pl. 
bleicher  [Ben,  1,  211),  ahd.  bloch  {Graff 
246):  solch  wercfc  der  rew  vod  gnaden 
kennet  mein  Üelier  bapst  weniger  denn  der 
grosze  bloch,  der  do  ligt.  grund  mttd  vr- 
sach.  (1520).  rij**;  das  kunigiich  schlecht 
Dauid  vor  armut  vnnd  vorachl  wäre  wie  ein 
todter  blocb.  dae  mofeifkaU  (1521).  bj*; 
wie  es  vl)ernatiirlieh  is^t  ein  rulle  von  einem 
tiultrn  blüch  waciiäzen.  ehend.  l>j":  vnd 
warU  dem  bapsi  einen  bloch  jnii  den  weg. 
termeamngeendiegei^idun,  (1530).  Bij*; 
wer  ist  hie  so  ein  grob  bloch,  der  nicht 
greille,  was  fnr  eyn  geyst  den  allerhev!if7«(fn 
vailer  regirt?  eyn  sendbrieff  an  Jhan  von 
SdUeinilf.  (1523).  Aij\  der  pL  ItuUHM 
L.  blöche:  vnü  nicht  anders  denn  für  stoil 
vnd  hlof'he  hallten,  fln'^  7  rrtp.  der  ersten 
ep.  s.  Pauli  zu  den  toriiU/iein.  (1528). 
Diiij'*;  was  bat  man  gelernt  ynn  hohen  schu- 
len vnd  klöstern  bisher,  denn  nUr  esel,  klOts 
vnd  bloch  werden?  an  die  rhadherrn. 
(1524).  Aüy^;  oder  kriegt  soU'he  scharten. 


4 


Dlgltlzed  by  Google 


BLOCKEN 


320 


BLOSZ 


»Ins  es  a»irli  nicht  butler  IitiphI»-!!  kau,  ti.i 
es  wol  solle  blüche  vud  klülzc  sclieilern. 
*M9r  ia$  hapstim  im  Bim,  (1545).  Cf. 

BlMkcB,  blocken  (plöcken),  m  «Im  liloek 
legen:  da  licitt  sich  deiin  ein  siorkcn  vnd 
blocken  vber  die  guleii  spriirlif'.  iroslunge 
an  die  Christen  zu  Halle.  ( 1 5^2  7  ^  Cij' ;  es 
thttl  wehe»  sich  laMoi  jnn  k«rcker  weiffien, 
Stöcken  vud  plöckrn.  da$  14.  vnd  15.  cap. 
s.  Johannis^  (1538].  Lliiij'';  denn  was  wils 
für  ein  ende  zu  disputini  Denen,  wenn  jr 
so  fortraren  wollet,  die  srilalwn  mit  gewalt 
luslöcken  vnd  blöekeu.  Jen.  4,  376*. 

Hölle,  vihd.  Lld  Je  (Ben.  t,  212),  oM, 
bl6ili,  t>ludi  {(traff  3,  251;. 

1)  von  ^ndU  imii  oii^;  Lea  halle  ein 
blöde  gesiebt,  Rahel  war  hubscb  vnd  aehOo. 
2  Mos.  29,  17;  nicbl  weys  ich,  ob  er  von 
blöden  äugen  oddcr  vom  gantzen  angesicht 
redet,  ah  wir  sagen,  mager,  dürr  vnd  bleich 
von  aogesichL  vber  das  ertfe  hueh  Mou. 
(1527).  Rriiij''. 

2)  scheu,  furchtsam,  rer:agl:  tianiil  mo 
VDS  blud  vnd  vurtzagt  machen,  das  mayni- 
fieat.  (1521).  eig*';  Jacob  ist  so  blfide  vnd 
verzagt,  dass  er  nicht  amlers  ntynelp  dena 
er  werde  seinpii  f;ro!l  aiilTjn  vnd  sein  gesinde 
ausschütten,  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  aaij'>;  wer  bitfde  vnd  vertagt  ist, 
der  kere  vmb.  rieht.  4.  3;  Rehabeam  war 
jung  vnd  eins  blöden  hertzen.  dn<;  (>r  Nich 
fiir  jnen  nicht  wehret.  2  chron.  13,1 ;  wenn 
yemand  noch  iung  ym  glauben,  eyn  blöde, 
BChwach  gewissen  hat.  ausley.  der  ep.  vnd 
euang.  vom  heil,  drei/könige  fest  etr.  '152")», 
ej';  daniü  sie  d«e  gewissen  schrecken  vnd 
binde  machen,  der  1  W.psalm.  (1530).  Fj*; 
die  vngebrochene  bUtde  natur  sieh  schwcr- 
lirli  e\  g\hi  vnd  auff  got  erwcget.  vier  tröst- 
liche psalmen.  nr»26).  B8";  meyn  blöder 
vud  armer  geysi  hüi  mü^scu  frey  stehen  alls 
eyne  feilt  blume.  ein  brieff  an  die  ßrsten 
XU  Sachsen.  (1524).  Bj". 

Blodigkeit  fl'l.Ml!!  *  blodigkeil),  f.  Zag- 
haftigkeit, Jurchl^aiuUt  ti :  zum  audern  wia 
na  der  beiohtvatter  yemand  forschen,  ob  er 
meine  buchie  Hab  oddcr  lesie,  vnnd  da  mit 
sein  biodikeit  anslnssen.  eyn  vnterrirht  der 
bächtkinder.  ( 1 52 1).  a  ij ;  e.  f.  g.  szal  emen 
freycn  Treydigcu  mulb  schopflco  vnd  die  blo- 


tligki-it  rthlpgenii.  das  mngnificat.  (1521). 
Üiij  ;  so  ist  DU  beide  die  verstockung  vad 
blödigkeit  HMBschlicius  heitieB  vnaasspredi- 
licb.  aiso  predijß  amff  der  tiaderiaaie. 
(154 OK  Mij*. 

mhd.  l.liiHlekeil  {Ben.  1,  212). 

Biüdlicli,  adv.  mit  scheu:  er  redet  gar 
bittdiich  vnd  sorgfelltig  dauon.  das  T.eojpit. 
Pauli  SU  den  Corinlhem.  (1525).  Üij*.  — 
mhd.  MH-(lelichcn.  I.l.*..<eltrhf'n  '  Wf'ti.1,212). 

Blöken  ^biuckcn),  öaiarc,  von  ihieren 
vnd  menMhen:  vnd  die  kOhe  giengen  ml 
bidcketen  nicht,  1  Sam.  6,  12;  der  ochse 
blöckel  nirht.  wenn  er  sein  fnttcr  hat.  Hiob 
6»  b't  wie  die  chorherrn  vnd  chorscbiiler 
solche  fehl«  worl  bloken  vnd  henlen  jnn 
jhren  kirchcn.  das  schone  confitemini. 
(1530).  Aiij'';  sie  haben  >vnr!  im  mm\ 
vnd  blöcken  sie  heraus,  wie  die  groben  esel. 
hauspost.  Jhena  1559  bL  48 1^  vgl. 
blecken. 

Blosz  iblos  ,  mhd.  blo^  {Ben.  1.  212. 
2  IS),  unbedeckt,  unveriiiUÜ,  Im  L.  in  foi- 
yenden  anvoendungen: 

1)  imdtfJtMiM,  «ocild;  wer  nu  auasetsig 

ist,  des  kleider  sollen  zurissen  sein  vnd  du 
luMihl  blos.  3  Mos.  13.  45  ;  er  aber  lies  den 
iinwad  tareu  vnd  flöhe  blos  von  jnen.  Marc 
14,  52. 

2)  ein  blosze^  schwer!  ist  ein  frtanftei^ 

aus  der  scheide  gesogenes:  mit  blossen  auss- 
gezognen schwcrd  zu  sLreylleo.  auff  das 
rbirehrfsOieh  bwA  ftocfcf  Bmssen.  (1521). 
Ciiij';  vnd  la^'eii  fiir  den  garten  Eden  den 
Cherubim  iiiii  einem  blossen  bawendea 
scbweri.  1  Mos.  3,  24  ;  vnd  hatte  ein  blos 
Schwert  in  seiner  band.  Jos.  5,  1 3 ; 

3)  ein  blosser  (MUer,  nadUer)  Mustz 

denn  jr  blut  ist  drinripn.  flas  sie  aiilf  einen 
blossen  fcl^tMi  vnd  iiiclii  aulldie  onion  ver- 
schUltel  hat,  da  uians  doch  helle  nul  erden 
ktfnnen  suscharren.  Eseeh',  24,  7;  ich  wii 
auch  den  staub  für  jr  weg  fegen  vnd  w3 
einen  blos'^rn  \cU  nusjr  machen.  2f»,  4. 

4)  es  isi  aber  alles  blos  vnd  entdeckt  ha 
seinen  äugen.  Hebr.  4,  18. 

5)  ila>  die  beicht  scy  das  (zeigen  der  au.«- 
si'l/iircii  fiir  den  priosiem,  151  ein  blosz,  nacket. 
selb  erdacht  deuten,  euang.  von  den  Isehen 
ausueUigen.  (1521).  Kj*;  wirUtaneanielit 


Hin  ^  .f)0 


BLÜSZE 


321 


BLUT 


4i«  bellen,  klaren  worl  ymh  yhres  blraten. 
■aeketeo,  schlechten  ja  sngon^  willen  leucken. 

fom  ahendmal  Christi.  (1528).  pj'';  wifldrr 
aokUc  douuerschlege  der  schntfl  Ihul  er 
nicbl  mehr*  denn  Mitt  sdnea  blossen  tnd 
nadtelen  getfler  deber.  edend.  liij''. 

n )  die  Vorstellung  von  nudus  geht  in  die  von 
Jiolas  über:  sihistu  schier  meyn  Miimar,  was 
dl  wj  mit  blosser  vornunffl  oii  schrilll  ibeo- 
loginieni.  mn^äas  vkirtMtllkh  bwh  bodkf 

Emszers.  (152!).  Kj'' ;  der  glaube  ist  also 
gelhan,  das  er  sich  frey  auffdas  hln<;sp  pniles 
worl  ervvege.  vber  das  erste  buch  Mose. 
<1527).  ij^ 

7)  redemart,  einen  blnszcn  legen:  würde 
nii  der  hatifft'  \n<cr  lere  widdor  die  aiiffnir 
von  vns  gelcrel,  auch  nichl  hallen,  so  wurde 
«e  der  tenlTel  weidlich  bescbmeissen,  vnd 
«iegar  hflbsch  vnd  Ifch'  iiich  einen  blossen 
Icg'^n .  wanwN^«  an  ».  L  detidf ehm.  ( 1 63 1 j . 
Aiij'. 

Blösie,  f.  nudilas,  unbedecktheil,  nackt' 
AeiC:  vnd  wiiHl  deinon  feinde  dienen  in 

iiungcr  vnd  diirst ,  in  Vdi'issc  vnd  allerley 
mangel.  5  Mos.  2S.  IS;  m  Irosl  vnd  blösse. 
2  Cor.  II,  27;  iUs  du  dich  anlhusl  vnd 
fticbt  otTenbaret  werde  die  schände  deiner 
UOsse.  ojfenb.  Joh.  3,  IS. 

Blösien,  nudnre,  entblosxen:  jr  soll  ewre 
beubter  nicht  hlOssen.  3  Mos.  10.  6;  du 
eolt  deines  vaters  vnd  deiner  rnntter  ichsmbd 
nicht  blossen.  IS,  7;  vmb  der  menge  willin 
deiner  missethnt  sind  dir  di-iiif  seiime  auft- 
gedeckt  vnd  deine  schenckel  gohblsseU  Jer. 
Iß,  22;  die  goulosen  blöszea  jr  schwerl. 
Jn.  1,  531*  M  Griwum. 

Bldsslich,  adv.  allein,  ausschliefizfü  h. 
mhd.  hhr^zlirhc  (Ben.  1,  214):  d(>r  glaube 
bangel  vnd  ^urlessil  sich  blot^zlich  aufT  die 
blossen  vnaordiente  gutte  goUis.  enon^.  von 
den  Izehen  ausselzigen.  (1521).  Diij*;  du 
wirsl  mir  keinen  hcihgen  zeigen ,  dnr  auff 
seine  wirdigkeit  vnd  nichl  bbHlu  h  auf  gotles 
verheissungp  gebetet  habe,  ausleg.  der  mamj. 
von     f  ruelc.  (1527).  Of. 

BlotxliBgen^  adv.plöizUch  :  or  kam  bliHz- 
iingen  vber  sie.  au$leg.  der  sehen  gepott. 
(1528).  116*;  ploizlingca  ist  er  vber  sie 
komcn.  ebend. 

Mikw,  bluen,  fhnnt;  gras,  das  da 

thsra.  Wittwbacb. 


ArOe  biflel  vnd  bald  weick  wird.  p$.  90,  6 ; 

ein  mensch  ist  in  «eineni  Idben  wie  gms,  er 
Müel  wie  eine  bhimp  aufT  dem  Mdo.  103,15; 
ich  bin  hinab  gegangen,  zu  sciiiiweo  ob  der 
wetnslock  biflbet.  Aofteffed  6.  1 0 ;  das  ge» 
filde  wird  Frölich  stehen  vnd  wird  blühen  wie 
dio  lilien.  Jes.  35,  1  ;  LHllien  wie  eino  rose. 
Hos.  14,  6;  so  lesst  er  ym  lentzcn  gras  vnd 
kraut  auflgchcn,  das  es  alles  grilnel  vnd 
blnet.  «6er  das  tnU  buch  JVote.  (1527). 
Eiiij" ;  eine  rosen,  lilien,  violcn  vnd  derglei- 
chen, die  ans  der  oriien  wechst  vnd  blühet 
(L.^  manuscr.  hat  blühet),  vom  abendmal 
ChrUa.  (1528).  biiij*.  —  wenn  aber  der 
aiissatz  blühet  in  der  haut.  3  Mos.  13,  12. 

mhd.  blüf*jcn  (Ben.  t,2l5),  ahd.  bluojan, 
piuojan,  pluohan  (Graff  3,  239). 

Blnme.  /*.  flos:  das  worl  blame  nach 
seiner  cr>irn  vnd  alten  deulunge  heist  eine 
r' -i>M,  lilien,  violen  vnd  der  gleichen.  ro»?i 
ahendmal  Christi.  (1528).  biiij';  Clirislus 
bedeutet  oichl  eine  blume,  sondern  er  ist 
eine  blnme,  doch  ein  ander  blnroe  denn  die 

tnlflrlirlip.  cbt^nd.;  dor  nifv  Itrinüt  prn<  vnd 
.dli'rli'v  Idmnen.  der  6.1.  psalm.  (1534). 
Jij^  ;  dir  uMMiseh  gehet  auIT  wie  eine  blume 
vnd  feilet  ab.  HM  14,  2;  die  blumen  sind 
crfür  komen  im  lande,  hohel.  2,  12;  d  is  iiew 
verdorrri,  dtp  hbiine  verweicket.  Jes.  lU,  7. 

mhd.  bliioinc  m.  und  f.  (Ben.  1,  216), 
ahd.  vwhemehend  dat  m.  bluomo,  pluomo, 
doch  andb  idkon  doa  f.  bluama  (Graff  3, 
241).  (jf^th.  hioinn  m.  nach  Grimm  wlb. 
2,  Völ  wahrscheinlich  aus  bl6sma  ent' 
sprangen,  weidbe  tpofle  form  sieh  ang^ächi» 
erhalten  hat, 

Blümrn,  mit  blumen  schmnrlien ,  dann 
schmücken  überhaupt:  noch  lül  es  also  feiti 
gcblümcl  vnd  gcziorct  mit  dem  cusscrlicheD 
Wandel.  Bist.  1,  192\  —  mhi,  blaemen 
[Ben.  I,  217). 

Blnmwrrk;  n,  hlumenähnlicher  zierrath: 
inwendig  war  das  gantze  haus  eitel  ccdern 
mit  gedrelen  knoten  vnd  blumwerg,  das  man 
keinen  sii  in  sähe.  1  kön.  6,  IS;  an  allen 
wenden  des  hauses  lies  er  schnitzwcrg  ma- 
chen vou  ausgehülolea  cberubim,  palmca 
vnd  blumwerg.  6,  29. 

Blnt  (Iduet),  ».  die  in  den  aderu  dfs 
Oueriichea  hSrpen  rinnende  fiiissigkeH, 

41 


üigiiized  by  Google 


BLUT 


322 


BLOTE 


mhd.  bluol  {Ben.  1.218),  «M.  pluot  {Graff 

h,  252).  goth.  h\6\). 

1)  nim  des  wasseiü  aus  dem  üUmu  vnd 
geas»  es  »uff  du  trock«ii  lanil,  so  wird  d»fl- ' 

seil)  Wasser  Mul  werdea.  2  Mos.  4,  9;  vnd 
i\vv  ilrittc  engel  gos  aus  seine  schale  in  die 
\ya«<serslröme  vod  es  ward  hlut.  offenb.Joh. 
16.  4;  rot  wie  blui.  2  1;^.  3.  22;  auch 
nicht  durch  derbtfcke  oder  kclber  hlul.  Hebr.  | 
12:  der  och?!Pn  vnd  tk-r  linckr  Mul.  9,  13. 

2)  vud  i)ls  bald  gieo^  btul  vud  »>a$scr  her 
aus.  Jbfc.  19.  34;  vnd  riUeteii  sieh  mit 
messern  vnd  pframen  bis  dss  jr  hlui  her  nach 
gieng.  l  knn.  IS,  2S:  vinl  .l.is  Mut  Mns  von 
den  wunden  nullen  m  den  wagen.  22,  35  ; 
denn  wo  du  lur  gcrtcbl  soll  koiuea,  vnd  die 
weit  sampt  deinem  eigen  gevrissen  dich  vber- 
weisen  kan  d«>ines  vnreinen  lebens,  so  wird 
dir  bald  das  blut  vnler  au^en  .«chiessen. 
eUiohe  schöne  preßten.  {ib.i'Af.  Kiy,  i 

3)  wer  menschen  blut  vergcu^sel,  des 
Mnlsnl  auch  durch  menschen  vergosstn  wer- 
den. IJIoä.  0,  r, ;  vergiessel  nicht  b!nl.  'M.' 
22 i  Mul  slürlzen.  Execii.  14,  19;  das  sie. 
onauffiidren  vnd  on  weren,  on  sehewe  miigen  | 
morden,  bkit  störtsen  vnd  die  weit  mit  jamer 
€rfllllen.    warnunge   an  s.  I.   dmdxchen. ' 
(1 53 1 ).  Fij' ;  vnd  sein  blul  ausbluten  lassen. ' 
3  Mos.  1,  15;  5,  9;  vnd  alles  blul  gicssen 
an  den  bodeo  des  brandopITeraiUirs.  4.  7 ; 
vnd  der  priesler  sol  das  blut  aulT  den  .iltar 
d»-<  herrn  sprengen.  17,  (\ :  in  der  stPto, 
<l.i  iiund»;  das  blul  iNaboili  geleckt  li.iiicn, 
sollen  auch  hunde  dein  blut  lecken.  1 4cSn. 
21,  19;  fresset  fleisch  vml  s.iulH  blul.  Esech. 
.T,»,  17;  wer  mein  fleisch  isscl  vnd  trinckot  l 
mem  blul,  der  hat  das  ewige  leben.  Joh.  ti« 
hi;  wie  er  ider  teuftl)  Cbrislo  selbs  Ihat 
im  garten,  das  er  des  mustc  mildiglich  blut 
schwitzen,  rf/'r  !10.  psalm.    1,')3't  .  Ojj', 

4)  Aiuasa  aber  lag  nn  blut  ge\vcU/.et  mit- 
ten aaff  der  Strassen.  2  Sam,  2U,  12;  ich 
aber  gieng  für  dir  vber  vnd  sähe  dich  in  dei- 
nem liliil  üqon.  Ezech.  HJ,  6;  die  tyrannen 
üclllcn  am  trocken  todt  sterben,  sondern 
gcmeyniglich  erwUrgel  worden  sind  vnd  yiu  | 
Mut  vrobkomen.  ermamin^e  sum  /Kede. 
(152.'>).  Eif.  ; 

5  i  hh  rttifs  filiit  n  iib'rstehcn,  den  (imzer-^ 
Jtien  widerstand  ieisim:  jr  hall  noch  nichlj 


aufl's  blul  widersiiitiden  vber  dem  kenipfcn 
wider  die  .sniuii'.  Hfbr.  11,  4.  —  über  das 
blul  richten,  über  das  leben  su  getickt  »Uxen: 
das  sich  die  leute  entsetzt  haben,  vber  das 
blut  zu  richten,  gwo  hodoHt  pnüglm* 
(153(ii.  Aiiij''. 

6 )  böses  blul  machen :  das  vergebliche 
lang«;  gaffen  vngcdult  vnd  bOse  blut  machen. 
Jeji.  5.  Tü'';  das  sie  damit  dem  gemeinen  man 
büsc  liliil  \\\(\  ari»*»»  wahn  ni.iclirii.  124". 

1)  Ueisch  und  blul:  er  ist  smar  bruder, 
vnser  fleisch  vnd  Mut  I  Jfot.  37, 27  ;  fleisch 
vnd  Uat  bat  dir  das  nicht  oirenbart.  sondern 
mein  valcr  im  hiniel.  Matth.  IG.  17:  nisn 
bald  für  ich  zu  vnd  bespiarli  umh  nicht 
damlier  mit  fleisch  vnd  blut.  tial.  1,16. 

BlBlMktr,  m.  MtUth,  27,  8,  der  tgpfm- 
arkcr.  welcher  um  die  dreiszig  silberHnge, 
intfur  Jitdtj^  dm  herm  i^errieth,  tum  fre- 
yräbnis  der  ptiger  gekauft  wurde. 

illlbad,  II.  grasxe$  hUiivergie$*en:  der 

bapst  solclil  durch  seine  plaltenbengst  vod 
heurhler  anrichtet,  ott  er  vnler  vn<;  deinNi  hen 
kundl«:  cm  hlutbad  sliiilcu,  das  wir  zu  boden 
giengen.  wamvmge  an  t.  I.  deiubdkm. 
11531).  F.j'. 

Blntbräntigam.  m.  du  liivi  niir  vi»  blui- 
brculigam  ....  sie  sptiicb  alier  blulbreul- 
garo  vrah  der  beschneidinig  willen.  2  Mos. 
4,2h.  26. 

Blutdurst,  m.silis  sanguinis,  mnrdbegier: 
der  Turcke  keinem  voick  so  feind  ist  aulf  erden 
als  den  Christen,  streitet  auch  wider  niemand 
mit  solchem  blutdurst  als  wider  die  Christen. 
Jen.  4,  4  7.V'. 

BlnidürsÜ;;,  nach  blut  dürstend:  vnd 
was  wäre  den  bluldursligen,  vusetligen  ty- 
rannen zu  Gostnitcnot,  dss  sie  mit  dem  todten 
vorpranten  Johan  lliisz  sto  grewliclr  ftiren. 
ron  den  netcen  l-'rlJs-rln-»  bullen  vud  fügen. 
(1520).  Bij'';  {der  ieujd\  sncbl  micli  durch 
die  blutdürstigen  inordpropliclen  zuuertilgen. 
ermaNim^e  sum  /riede.  (1525).  Dj*;  alle 
wercklieiligcn  bluldifr^li?  vnd  wütrich  sind. 
vber  das  erste  buch  Mose.  (15271.  iitiij'  ; 
rair  meine  seelc  nicht  hin  mit  den  siiudern. 
noch  mein  leben  mit  den  bluldOrstigen.  ps. 
2*'.,  n. 

Blüte,  f.  ßns,  hei  L.  Idflet  *bUiPt>  ^e- 
schriehen:  wie  die  erste  blüci  an  den  eheru 


BLUTEN 


323 


BLUTHUND 


^v erden  sie  abgeschlagen  werden.  Hiob  24, 
21 ;  viul  pvhH  Iiie  {tn  wie  mit  eynem  scho- 
nen liawui,  der  voller  bluelt  ütebl,  das  uiana 
neittet,  er  werd  die  fruehl  nitl  alle  ertragen, 
aber  darnach  durch  vngewitter  ^thio  viel 
bluet  vordrbl.  euang.  von  den  tzehen  ausz- 
»etsigen.  (1521).  Fiij*.  auch  blubel  für 
blflibe  begegnet:  ja  wer  ein  recht  Uatodder 
blühet  auir  dem  bäum  machea  kOndte.  der 
111.  psalm.  (1530).  Diij\ 

mhd.  bluoi  (Ben,  l,  217),  akd.  pluot 
(Gralfä,  241). 

Blilti,  biui  fHe§Km  la«Mm  mhd.  bluoien 
(Ben.  1,  2llh. 

1)  »innliclt :  vml  laacht  sich  in  eim  grim- 
men auO,  wiewol  er  seer  biulet.  2  Macc. 
14»  45;  ich  v/'il  dich  auch  hiolend  machea. 
Ezech.  35,  (>. 

2^  ftfjurliih:  zum  erstenn  wnit  icli  vor- 
beyszen  dieszer  malerien  hyuiurler  still 
lenateen  vniid  die  aach  aich  «elb  laaieil  scu 
tode  blutcnn.  originalbr.  v.  j.  1510  auf  der 
hihi,  zu  Gotha  cod.  charl.  379  fol.  2  ide 
Welle  br.  I,  207,  wo  lassen  feMl);  dariunb 
«ifl  ich  aie  sich  laatea  mttde  blttltmt  tJen. 
I,  &40''  bluten)  vnd  leatem.  der  36.  pMrfm. 

Anj". 

Bietern,  sanguiufus,  nach  analoyie  von 
Leiiierii,  bleiein.  »teiiitni  u.  s.  w.  gebildet: 
e  des  Deiecbera  gölte,  o  dce  hhilem  gotta. 
das  diese  tcort  ChriiU  noeJ^  /ctl  fleAeii. 
(1527).  fij». 

Biutfarbe,  f.  damit  jr  das  weisse  kleid 
des  letnlin  goues  rein  vad  vnbefleclil  behal- 
let von  der  bluifarben  der  grosiCtt  roten  hu- 
ren. Jen.  6.  13". 

Blutflüaiigf  aul  dem  bluifiuste  bekaflel: 
dM  blttlQflaaige  wetb  rtlreie  ia  kein  geistlich 
ding  an,  da  sie  Christus  saum  anrUret.  das 
diese  MDorl  Christi  noch  fest  stehen.  (1527). 
Ij'';  da  die  bluitlu»5ige  fraw  Christus  säum 
aurilrct.  vom  abendtnal Christi.  (152S).  mj". 

Blallieiy  m.  prnßmiue  »angmnU,  in  ä»» 
folgenden  alUesl.  stellen  die  monatliche  rei- 
nigung:  wenn  ein  weih  jrs  loihs  blulflus  hat, 
die  &ol  üiebeu  (ag  bey  seit  gelban  werden. 
3  Jfoa.  15,  19.  25*  83.  vffl.  hlutgang. 

BIntfrennd.  m.  cimiamgmMm:  ein  pric- 
slfr  so!  sich  an  keinem  lodton  seins  \()l(ks 
«eruoreinigen ,  on  an  seinem  bluttreunde. 


der  jn  am  nehcslen  angehört.  3  Mos.  21,4; 
(die  Juden)  «sind  blulthrcund.  velteiii  vnd 
Lrudfr  vnsers  hern.  das  Jhesus  Chnisius 
ein  gebomer  Jude  sey»  (1523).  Aiij».  vgl. 
blul^frcmul. 

Blutfreundin,  f.  conxan<juin''n  ■  ni^miand 
sol  »tch  zu  meiner  nehesten  blutfreundm  ihun. 
3  Mot,  18,  6. 

Blnignngt  «dm  blutllusst  ao  wird  sio 
rein  von  jrnm  lilufjrang  (hlutflusz  nach  der 
geburt  eines  kindes\.  3  Mos.  12,  7;  ein 
weib,  das  zweUT  jar  den  Llulgaitg  gehabt. 
Mall*.  9,  20 :  also  baM  hestnnd  jr  der  blnl-* 
,i.Mn{?.  Luc.  8,  44. 

Binigeld,  n.  durch  blul  erticorbenes :  wie 
jr  die  ger«»chlen  drengel  vnd  blutgelt  nemef. 
iimo«  5,  12;  ea  laug  nicht,  das  wir  sie  i& 

1. '<)ites  k.isten  legen,  denn  es  ist  UnlgeH. 
Matth.  27,  ti. 

Blutgcricktj  n.  das  gericht  über  da* 
Men,  judieium  eopitft:  wenn  ein  dich  er- 
grielTen  wird,  das  er  einbricht  vnd  wird  drob 
gcsclilageii,  (l.is  VI  slirliJ.  so  sol  man  kein 
blulgcricht  viier  jenen  lassen  gehen,  ist  filier 
dip  sonne  vber  jn  auflgangcn,  so  sol  man 
das  blulgericht  gehen  lassen.  8  Jfe«.  22p 

2.  '.i;  tl.is  blul-  oder  lialsgericht  war  jnen 
[den  jHdi'H]  von  den  Rrmicrii  ^ponnien.  Eist. 
{,  430\  hampost.  Jheua  I55y  bi.  \b2*. 

Blnl^eachrei)  n.  er  mus  wartich  das  blot> 
geschrey  vnd  zetergeschrey  . . .  wider  stillen. 
an  den  kurfürstenzuSachsi  n.  /  l'»4  r>  .  rnj". 

BlntgiMig  (blulgtrig),  was  hluidürsiig: 
die  mdrdiseb«  fnd  bintgyrige  papisten.  tenr^ 
nunge  an  s.  t.  deudschen.  (1531).  Biij"^ 
blutgirigc  miirder.  ausleg.  der  ep.  vnd  eüang. 
vonoslernelc.  ( 1 544).nj'';der  herr  hat  grewel 
an  den  klutgirigen  vnd  Mschen.  ps.  5,  7. 

Blntglessen,  n.  «lurch  den  glauben  hielt  er 
die  ostprn  vtid  d.is  Iiliilgicsen.  Hehr.  1  I.  2S. 

iluthnaS)  n.  ein  haus  (geschlechl  i ,  auf 
dem  eine  blulschuld  lasiet:  vmbSaub  willen 
vnd  vmb  dea  hluihattses  willen,  das  er  die 
Gibeoniter  getödtel  bat.  2  Sam.  21,  1. 

Blntbnnd,  m  ein  blutdürstiger  mensch, 
crudelissimus  tyrannus:  er  aus.  er  aus  du 
Idulhund,  du  loser  nmn.  2  Sem.  16,  7; 
wer  dem  erbeiter  seinen  lohn  nicht  gibt,  der 
ist  ein  Iilulliiitnl.  Sir.  34.27;  os  ist  kfiiu-r. 
er  hat  ein  bluthuiul  yin  bösem,  aasleg.  der 

41* 


Digitized  by  Google 


BLUTHÜTLEIN 


324 


BLUTSCflULD 


xehen  gepotl.  (1528).  L8'';  ein  ori/mpu- 
chelraürder  viid  bludbund.  wider  Hans  tVorsL 
(1541).  Oiii^  —  VOR  Untlrattd  iM  M 
irrt  mm  fehlende  adj.  blulhuiHlbcb :  vie> 
hi^^rlif,  l)luiliiiii(lis<hf  r-'Mtf*.  Sfeniu»  von 
di'H  blutfrenndtin.  Erffardl.  1551.  Fiij''. 

Rlathtttlriii,  n.  biemil  guU  befohlen,  wo 
e.  c.  h.  für  dem  roteo  blaUidllein  sich  wUte 
jm  LcrLlhcn  lassen.  Jt  n.  G,  387". 

Blltlchty  cruentus,  mit  b!ul  beßeckt:  vnd 
wir  wollen  die  lioch»tea  ci  uaiuni,  das  recht, 
wcbtlieit  vnd  eltre  der  selben  nicht  allein 
hah«B«  sondsrn  auch  mit  wullend  lilulvor- 
gissen  vad  allem  vnglurk  behalten  vnd  holen, 
gebn  darnach  hyn,  belen,  fasten,  boren  mesz, 
sliinen  kircheo  mit  aolchein  blttlüvhtem, 
WUltichlem,  rasendem  gemilt.  dM  HM^- 
ficat.  (1521).  tij\ 

Blutig)  dasselbe,  mhd.  bluulec  {Ben.  \, 
219),  ahd.  bluotac  {Graff  3,  253):  vnd 
•Mmeii  sehaf  vnd  rinder  vnd  halber  vnd 
«cblacbtens  aufT  der  erden  vnd  assens  so 
blutig.  1  Sam.  14,  32;  Mtitig  kleid.  Jes. 
9,5;  eyn  wü.sl  vtid  zei>lürel  blUlig  iaud. 
nrnmimg«  zwm  ftUdt.  (1525).  Eiip. 

Bluthind,  n.  Abraham?  blutkinder  vnd 
Irilu  ri  rn.  hawtpoH.  WiUenb.  154&*wtnier- 

VMkA9%t  VBd  ist  der  blutkrieg  vbcn« 
arm  papir  gangen.  Ott/T'  das  vbircMätUA 
luch  bncks  Emnzers.  (1521).  BJ^ 

BiÜÜeiBy  n.  dimn.  v.  blUle:  es  ist  ein 
achwich  btatiin  vmb  ein  wetb,  kau  aieb  nicht 
aelb  ballen  uoeli  regiriMi.  vfter  iat  enfe 
huch  Mose.  Ffiij'. 

Bintpeitsrhf n ,  peilschen  bis  das  blui 
läufi:  so  werde  goU  solche  harte  busse  vnd 
blulpeitxsehen  anaehen.  jnoo  preüffi  a«^ 
der  kindt-rtauffe.  (1540  i.  Biij*. 

Rlaträrlier,  m.  caedis  vindex:  vnd  sollen 
vnter  euch  freisledle  sein  für  dem  blutrecher, 
4  JCm.  35, 12 ;  auff  das  nicht  der  blulreclier 
dem  todschleger  nachiage.  5  Jf(M.  19.  6. 

Blutretb;  rothme  blul:  wenn  ewersOndp 
gleich  blutrot  ist,  sol  sie  doch  schneweis 
werden,  /ea.  I,  18. 

BlaträUig  (blulruslig),  blutrünstig ,  blut- 
triefend: es  soll  vnd  mos  das  wellilich 
schwerd  rod  vnd  blulruslig  seyn.  tun  kauffs- 
handlung  und  wucher.  { 1 521).  Gj';  die  iner- 


fertT  vv;iron  voller  wunden,  bliitni«tip,  mit 
äciiweis  begossen,  austeg.  der  xehen  gepotU 
(1528).  B  5>>;  {der  Htwe)  reis  dem  esd  die 
haut  vber  den  koplf,  das  er  blutrüslig  da 
stund.  Jen.  5,  271'';  wer  scilrhes  lliul,  der 
machet  sich  selber  biulrilstig.  Eist.  1,  282''; 
nichts  desto  weniger  macht  er  {der  teufet^ 
mich  luuor  blulrdstig.  CiaeAr.  206*. 

Htstig  (rüstig)  entsprang  jedenfalla  dnrci^ 
aus/all  df'-i  n  aus  r'\u'i\\'^,  v.  rinnen. 

Biut&aner,  J>uut:r  bis  aufs  blut,  sehr  sauer: 
eim  geiltfaals  wird  sein  geitien  blutsawer. 
et»  christlich  schon»  inuL  (1585).  f^t 
widderiimb  lesl  ers  einem  fromen  scliwer 
vnd  blutsawer  werden,  ausleg.  der  iehen 
gepoU.  (1528).  Giij'';  das  du  dir  dein  lebe» 
in  sflndeji  best  blutsawer  lassen  werden. 
ausleg.  der  ep,  vnd  enomg,  von  otUm  efe» 
(I544j.  sj''. 

Blutsäufer,  m.  leer  ft/iU  »ämß:  was  bal 
zu  vnsem  Seiten  den  blntseufliDr  JoKum  se> 
ciindtirn  szo  Iiorli  erhoben,  an  den  christ- 
lichen adel.  (15201.  Atij'';  da,  da,  ylir 
llt'tsclifressei'  vud  blulseuUVr.  vom  abend- 
mtU  ChriHU  (1528).  fif ;  vns  hiesaen  sie 
fleischfrcsser ,  blataeiiffer.  htrlx  bduntiäi» 
(1544).  Bj". 

Blutanugcr,  m.  der  das  blut  saugt:  die 
vnersetliche  Mntsauger  wollen  nicht  rage 
haben,  sie  erfinden  denn  das  deulschland  mil 
blute  befeuchtiget.  Eisl.  1.  424^ 

Blntachude«  f.  1}  infiestus,  hurerei  mit 
bluUwtnMmdtm:  wenn  jemand  seine  seh  we-- 
ftler  nimpt,  seins  vatera  tochier  oder  seiner 
inntter  ti^cliler,  vnd  jre  schanilul  bcsrhawet 
vnd  sie  wider  seine  schaiiilid,  das  ist  eine 
idulsoiiande.  3  Mos.  20,  1 7  ;  slumnie  sün~ 
den,  blulachanden,  ehebrueh.  teeisb.  14, 26. 

2)  grosse  schände  überhaupt:  ist  es  nu 
nichl  eine  bJutscIiande ,  das  wir,  den  golL 
alle  crcalurn  geben  vnd  eingcliian  liat,  nicht 
können  jm  vnsern  bauch  vertnwen  on  sorge 
vnd  gcitz?  das  5.  6.  vnd  7.  cap.  s.  Jfafihej. 
(1532)  stj*;  blutschande  ists,  das  wir  v^s- 
der  gaben  gölte»  also  vberuemeo.  hausposu 
Jhena  1559,  W.  487*. 

BlutadMÜdy  f*  vergehen  an  dem  blute  det: 
nächsten,  trodurch  der  tnd  verdienet  ist: 
auif  das  nicht  vnschüidig  blut  in  deinem  lande 
vergossen  werde,  vnd  kome  blutschulden  aulT 


Digitizc 


IILLTSCUVVÄUE 


325 


BOCK 


■dich.  5  Mos.  19,  10;  errette  mich  von  den 
bhitschuIHen,  polt.  pi.  51,  16.  hierzu  macht 
X.  die  glosse:  das  ist  von  der  schuld,  damil 
ich  den  lotl  verdienet  habe. 

MilMlnrin  (bluuchwere) ,  m.  ulcus 
tang^iineum :  da,  iln,  der  arlickell  bat  den 
rechten  idutscinvereii  Irofleu.  grund  vnd 
vnocft.  ( 1520  '.  ({ iiij'' ;  wn*  hibea  vDd  balteo 
lie  (ÜB  Juden)  gefiiDgeD»  wie  ich  meinen 
caiculiiin.  blulsclmcren  vnd  alle  nmlere 
kraiM  Uii'it  n.lf>r  vnglück  gelangen  habe,  von 
den  Juden  vnd  jren  lügen.  (1543).  ej''. 
MMKeft;  vod  ynn  so  viel  bttchern,  ils  sie 
aus  slrcwen.  noch  nie  mit  einem  buciistaben 
(li^'M  fi  li!ii(*ili\v«'rcn  haben  wollen  anrüren. 
vom  abciiämal  Christi.  (152b).  siij''. 

Mitechweln.  m.  btuHger  $^hvteitx:  der 
herr  ClirUlus  selb  solch  zagen  hat  mflsscn 
fdlen  jm  garten,  'h'<  der  blut  schweis  ini!~ 
diglich  von  jni  lloi-ä.  eliiche  schöne  predigten. 
(1533).  Jli^ 

llllsfrCMd,  m.  ioas  blutfreund :  vnd  wa- 
Ten  (locli  seine  MuisfrcMuide.  von  den  jüden 
r»d  jren  lügen.  (I54;i).  gij*'. 

Ile(«lp|»cbift,  f.  consangvdnilas :  die 
naluiiieh  blutsippachaft.  multg.  der  ep.  vnd 
tiutng.  vom  chrislag  etc.  (1522).  Viij^ 

tlutHfa«»,  m.  origo  sanguinis:  drohen 
ich  gesagt,  wie  sie  {die  Juden)  jre  be- 
whnetttung  mit  aiilbelsen  verdeclien  vnd 
jren  blntstamn  mit  hulTarl  zu  nicht  machen. 
von  den  jüden  vnd  jren  lügen.  (1543).  h  irj". 

IlltstMffe,  m.  gutta  sanguinis :  es  war 
aAier  sein  schwei»  wie  blutstropITen.  £iie. 
22,  44 ;  die  meuchelniürder  haben  nicht  so 
Vi**!  rotilicher  blutslropflen  ynn  yhrem  leihe, 
das  SIC  yhrer  gewalt  vnd  weltlicher  vbcrkeil 
Iherstcn  Truy  brauchen,  trostunge  an  die 
ehritten  su  Halt;  (1527).  Aiiij*. 

Illtsnchlig»  blutgierig,  bhttdürstig:  weil 
ich  mich  nit  dcmülige  Dir  ein  h  wdirichen, 
lilulsichligcn  {so!}  lyrannen.  auff  des  bocks 
An  Leyptiiek  antnooH.  (1521).  »iij^;  daa 
^ir  nicht  blutsüchiig  würden,  vberdat  er«» 
huchMose.  (1527!.  aj''. 

Ilttawein ,  m.  vmum  sanguinis :  denn  es 
^  au  nieht  mehr  »cbleehter  wein  ym  keUcr. 
Modern  blutswein ,  das  ist  ein  wein,  der  mit 
blut  Clui^'i  Min  »  n  'irtcramentlich  wesen 
'^otoenisl.  vom  abendmul  Christi,  {l  52S).  xj*. 


lintsielchen ,  n.  signum  sanguinis  :  wol 
kan  der  schwcrmer  hit^  ans  dem  blul,  krlich, 
sacraoieul,  em  blulszeichen  vnd.  dcuteley 
machen,  den  He$e  wori  ChriiH  nocA  fest 
stehen.  (1527).  piij*. 

Bliiturlbell,  n.  urtheil  über  das  leben, 
tvdtsurU^ei^:  ich  hab  selbs  viel  feiner  erbarer 
menner  gesehen  md  gekand,  wenn  sie  sollen 
gericbl  sitzen  vnd  etwa  ein  Mulvrteilaprechen» 
ilas  si*>  da  Air  flohen.  swoho^seHpreUgten, 

(I5aü). 

Blltvergiesien,  n.  effusio  sanguinis :  der 
gottlosen  predigt  richten  blulvergieasen  an. 

spr.  12,  6;  on  Mut  vergiessen  geschiebt 
keine  verfielmnp.  Hebr.  9,  22 ;  mit  blutver- 
giessen  auf!  beiden  seilen,  die  epislel  des 
Propheten  Jesaiag.  (1526).  Dij*;  der  bapst 
iiiIh  hleftirgriuiiu  zuberslen»  da  es  also  abgehet 
olin  presilge  viid  lilutvergicssen.  tis-rhr.  371''. 

Bintvergiesserin,  f.  die  blut  vergiesjtt: 
vnd  wil  das  recht  der  ehehrMherin  vnd  blutvo^ 
giesserin  vber  dich  gehen  lassen.  £sffcA.  1 6,38. 
k  BlntTerkänfrr,  m.  szo  thustti  doeh  niih 
bessers  dan  die  vorreter  vnd  bhiluorkeufler. 
ausleg.  deutsch  des  y.  u.  (1518).  Hj**. 

BlHtwint»  f,  eine  wsnt,  deren  ßUe  mal 
blut  vermengt  ist:  vnd  sonderlich  müssen 
die  htirger  vnd  hafjrn  kein  rot  wurst  oder 
biulwurst  essen,  von  den  concilijs  vnd 
hinken.  (1539).  Ej*;  er  redet  jt  nicht  von 
der  Idtitwiirst  oder  schwartaen  galreden. 
fbeud.  Miiij*. 

Bochen  s.  pochen. 

Bidij  m.  1)  vorzuysweiee  das  mSnnehen 
der  Miegep  wnigemal  auch  des  Schafes,  doch 
gebraucht  L.  für  den  sihafbuck  lieber  Wid- 
der :  vnd  sonderte  des  tages  die  sprenckliche 
vnd  liundle  bOcke  vnd  alle  ßeckete  vnd  bundta 
siegen.  I  Jfos.  30,  35 ;  sweihundert  siegen, 
zwcnzig  böckc,  2WeiluirH!ert  schnfe,  znciizig 
wider.  32,  11  ;  vnd  er  wird  sie  von  eitinnder 
scheiden,  gleich  als  cm  hirle  die  schafe  von 
den  bocken  scheidet.  Matth,  25,  32;  behut 
got  Tur  dem  bock  die  geysse,  die  yhr  horner 
in  seyden  geflochten  tragen,  an  den  bock  zu 
LeypLUck.  (1521).  AiJ*.  der  bock  zu  Leipzig 
iH  Bmter,  dessen  «ooffen  disr  köpf  eines 
Ziegenbocks  war. 

2  <  slurmbock,  balken  zum  slosxen  gegen 
die  feindlichen  mauern,  tbore:  mache  eine 


ROCKEL 


326 


BODEN 


bolcpfirung  drümb  vnd  Imwc  ein  bolwfrg^ 
drunib  .  .  .  vnd  stelle  bücke  rings  vmb  sie 
ber.  Buth,  4,  2 ;  dn  «r  bQcke  fflren  solle 
wider  die  ihore.  2 1, 22 ;  er  wird  mil  bttckeo 
deint^  ni;Mir<'n  7M:*tossen.  26,  9. 

tn/id.  tjuc  [üen.  1  ,  220),  ahä.  (»ucch 
(Graff  ^,  30),  nach  Grimm  wtb.  2,  201 
aus  boclic'ii  itossen  siammend,  wie  schon 
Wachitr  und  Frisch  annahmen.  Wei- 
gaHä\  wlb.  1 ,  164)  dagegen  hiUt  bock  für  ein 
aus  dem  romanischen  aufgenommenes  worl. 

■tdicl,  f.  «an'olo,  podse:  regiment  aber 
itl  ein  solcher  beUlerpeUz  vnd  blatlcrichles 
kinil,  (las  dir'  («oekiln  vn«l  nMsera  bai*  der 
lOl.  psalm.  (I534j.  Uiiif. 

tMUlcb)  nadk  ort  dtn  bodttt:  tu  der 
zeil  mir  von  dcioem  bockischen  {Jen.  I. 
4o:r  inw-kisch)  wpszen  nichts  brwusl  war. 
an  den  bock  :u  LeypUck.  (1521).  AlJ^ 

Mckleta»  n,  dimi»,  wm  bock:  gehe  bin 
zur  lierd  vnd  hole  mir  «wey  gute  bOcklin, 
das  ich  deinem  vnlor  ein  c^sen  dnnnn  iiKirhe. 
1  Mos.  27,  9;  vnd  2iirisse  jn  {den  Unven), 
wie  man  ein  bOcklin  zureissel.  rieht.  14.  6. 

■•efcriMelf  m,  ieb  wil  dyr  hyoftirt  nit 
poslnttcn,  die  heyligc  schriffl  mit  deynem 
borkiussel  zu  «^tiddeln.  an  den  bodt  iu 
LegpUck.  (152lj.  Aiij''. 

iockibwt,  m.  bort  des  bock»»:  er  word 
villeycht  doch  ertichtetl  haben,  vns  zaJereD. 
•wie  inen<;rhon  lere  bocküzlioriin  vtid  fjewnn- 
iieit  bock.>>zbard  Uiesze.  auff  das  vbirchrisl- 
Keh  htth  boekt  Emszerf.  (1521).  Oiiij*. 

liclwMll  f  n.  tnaiusUi  das  ich  ochsen- 
fleisrh  essen  wülle  oder  bocksblut  tiiiikrn? 
p*.  50,  1 3 ;  kelbcr-  vnd  bocksblut.  Uebr.  ü,  1 9. 

lockshorn,  n.  au$ter  der  eben  unter 
bocksbart  angeführten  eteite  in  der  redduarl 
in  ein  liMck.sImrn  jagen  — =  in  die  en^rc  <rei- 
ben,  in  furcht  setzen:  höret  lieben  blrsten 
vnd  herrn,  jr  müssl  vns  elende  prediger  nicht 
so  iD  ein  bocksbom  i«f^n ,  wenn  wir  ewers 
geschlechls  einen  ^(Il  •lck  siraflen.  tcider 
den  bischoff  zu  Magdeburg.  (1539j.  Aiilj*; 
vnd  ist  alle  weit  mit  solchem  frechem  deuten 
des  worin  Christi  erschreckt  vnd  vberpollert, 
bis  sie  endlirli  jim  ein  bockshorn  ist  geiagU 
«on  den  sch!üs^,"ln.  (1530 }.  Vtj''. 

Bockskopf)  H.  diszer  grohei  buckskopll 
gibt  rar  mit  dem  schwerd  su  fechten,  auff 


das  vhirchrisilieh  buch  bockt  Bmtun. 

11521).  C«j". 
Btätm,  boden,  m.  mM.  bodem  (Ben.  U 

220).  ahd.  )>nd.ini,  podam  [GraffZ,  $6). 
die  form  mit  älterem  ui  erseheint  nur  in 
solchen  Schriften,  deren  herausgäbe  L.  nichi 
selbst  beiorgte,  wie  z.  b.  die  predigten  über 
den  trete  btuA  JfoM,  dae  1 5.  eap.  der  ersten 
ep.  s.  Pauli  an  die  Coriniher  u.  a.  der  pL 
bei  L.  ohne  und  mit  umlaut :  ilrcy  hodeo. 
1  Mos.  6,  1(>;  beide  buden.  1  Aon.  ?,  7; 
kssien  vnd  bttden.  dos  15.  cap.  der  enfs» 
ep.  s.  Pauli  an  die  Corinther.  (1534).  Vq*. 

bedeutwtgen  und  r*'il''ns arten. 

Ij  die  erdoberfläche ,  erdboden:  es 
p/erd)  strampflTet  null  den  boden.  ifieft  99, 
2 1 ;  vnd  war  doeb  aulT  eim  guten  boden,  an 
viel  wns^or  ■^'pf>n.intz!.  Ezech.  17,  8. 

2}  grunUlage,  basis,  worauf  ettcas  r\ükt( 
vnd  solt  alles  ander  blut  an  des  aliars  boden 
.schatten.  2  Jfot.  29,  12;  vnd  alles  btat 
giessen  än  den  boden  des  brandopflieralurs. 
3  Mos.  4.  7. 

3)  funsbodett;  silie  auü'  den  bodcu  vnd 
merck ,  wes  sind  diese  fuslapIliBO.  ve»  iem 
bei  zu  Babel  1 8. 

1  i  rftT  grund  eines  gefäszes,  behältnisses : 
las  das  fass  auswendig  schone  tauben,  boden 
vnd  reife  haben.  elKcJke  tehSne  predigten, 
(1633».  Biij*;  nür  rips  raps  ynn  mein  sack, 
da  ist  k<^in  biitli  ii).  der  1 12.  p^a^m.  i  l')"}'!). 
bij*;  ehe  sie  aufl'  den  boden  {tks  löuen.- 
grabens]  hinab  hainen.  ergrilTensie  dielewed. 
Dan.  6,  24.  redensarfen;  aber  du  feind- 
seliger Liillier  reisst  sl  mir  Im?  (Um  ^'piukel- 
s.ick  den  hodon  tum  abendmai  Christi. 
(1528).  Ij'  ;  doli  aber  wird  er  auU  ein  aul 
dem  fass  den  boden  aus  «lossen  vnd  es  alle» 
ein  ende  machen,  das  15.  cap.  der  ersten 
ep.  s.  Pauli  an  die  Cnrinihir.  (1534'.  Q'j''. 

5)  außewahruuynon .  gewöhnlich  der 
räum  unter  dem  dache:  {da»  un^mih^ 
herz)  wil  zuuor  kästen .  beiittel ,  keller  vnd 
hoden  voll  haben,  der  127.  psalm.  i  ir)M'- 
Cij'';  wie  (du)  das  koru  auü  dem  boikiii 
odder  jno  dem  sack  sibest  liegen,  doi  15. 
eaf.  der  ersten  ep,  e,  PmiH  an  die  rorwlber» 
(15:^1).  eij^ 

6)  verfia,  soimhl  inlransitiva  %me  (ran«- 
sitiva^  mit  zu  boden  verbunden* 


Digitized  by  GpqgU 


BODENLOS         '  327 


BUUUEN 


a)  tu  bodcn  g«hen,  perire,  inierin:  siet 
liahens  vhcrmacht,  dariimb  inassen  sie  zu 
liodfin  jjchcn.  Jer.  48,  36;  Nin«'iif  winl  l>.iM  ' 
au  liutieui  ^dieo.  Toh,  14,  6  ;  vtid  geiiet 
•«in  leib»ceichen  so  boden.  da»  diese  worf 
Christi  noch  fest  stehen.  (1527J.  iiiiij*;  da- 
itiil  geliPl  iUr  •^\auho.  zn  liodilem.  rher  das 
-erste  buch  Mose.  0  527).  Bbij";  des  leulTels 
dinsl  itahyn  fiel  vnd  xa  bodem  gieng.  ebend. 
&üj*;  damit  gehet  der  glaube  vndder  gantze 
ClinsiTi!;  TU  boden.  vom  JKesu  Okristo. 
(1533|.  Üj*. 

b)  zu  hoden  fallen ,  sinken ,  niederfallen, 
»iedeniHken:  vnd  sollen  alle  roauren  zu 
boden  fallen.  Ezeeh.  38,  20;  wichen  sie 
ziirflrkc  vnd  (iflcii  /.ii  liiMlrn.  Jofi.  IS,  f» ; 
so  nius  der  guie  Jacoh  inii  aller  seiner  krall'i 
an  bodem  siBcken.  vber  das  ercle  bw^  Mose. 
(1527).  Iil.j''. 

'  '  ni  |MMli>ri  reiszen,  stoszen ,  sKIrzon. 
medei  reiszen ,  tUederslossen ,  umsloszen : 
er  wird  deine  «tarcken  seulen  au  boden 
«eiwen.  Ezeeh.  26,  11;  also  wil  ich  die 
wand  vriiliurrffcn  '.  .  .  \nd  wil  sie  rn  liodfn 
siosseii.  LM,  14;  darum!)  wil  ich  dich  zu 
boden  sliirlzcn.  28,  1 7 ;  ehe  sie  sich  vrab- 
seben,  siüst  er  sie  so  boden.  der  1 27.  fsalm. 
<1524).  Biiij'-. 

d|  zn  bodf'n  werfen,  niederwerfen:  dn 
zuslüresl  sein«  rcinigkeil,  vnd  wtt  ffesl  seinen 
«tnel  XU  boden.  ps,  89,  45;  ich  habe  die 
einwoner  zq  boden  geworiTen.  Jes.  10,  13; 
wer  am  hOhisten  sehw^lif»  vtnl  intinoi.  er 
kiloue  niclil  sinken,  wurlU  er  zu  hoddeni. 
*ber  das  erste  buch  Mose,  f  1 527).  h  iiij\ 

e)  zu  hoden  schlagen.  nied«r«cA/aj7tfn,lod^ 
srhliujen:  wnninih  wiltii .  d;is  ich  dich  ZU 
boden  sciilalie?  2  Sam.  2,  22;  es  isl  ein 
slircker  Spruch ,  der  alles  zu  bodem  schlegl. 
vber  das  erste  bath  Mose.  (1 527).  Li^ii^ 

f  f  zu  boden  irelen :  so  vcrfol},'«  mein  feind 
meine  sppIp  vnd  ergreifle  sie,  vnd  IreUC  mein 
Jcben  zu  boden.  ps.  7,  G. 

9)  m  boden  ventdrcn,  bis  auf  den  boden 
unidren;  das  die  wilden  Capellen  vnd  feli- 
khrhen  wunlen  tn  poden  vorttoreU  an  den 
€hri*tiichen  adel.  {1320).  Jj^ 

MciUt (bodelos),  ohne  boden» grundtos: 
dns  wir  sehen,  wie  ganUvofwyrreltbodentosz 
<ding  das  geysllich  wesxen  ist.  aasleg.  der  ep. ' 


\md  eaang.  vom  dwittag  ele.  (1 522).  rrriij* ; 

es  isl  alles  grundlos  vnd  bodelos.  ron  kaufst 
handlung  vnd  tcurher.  i  15211.  niij'.'. 
Boge^  bogen,  m.  in  doppelter  bedcutung, 
1)  arems,  die  sehusswaffe:  der  böge  der 
slarrken  isl  zubroehen.  1  Satn.  2,4;  der 
böge  Jonathan  bat  nie  gori'ilci.  2  Sam.  1, 
22;  der  ehern  bogen  wird  jn  venagen. 
Uiob  20,  24  ;  daselbst  suhricht  er  die  pfeile 
des  bogens.  ps.  76,  4 ;  ein  man  aber  spannet 
ticii  bo-cn  on  gefebr.  1  kün.  22,  31:  itic 
böge«  vnd  schild  fiJren.  Jer.  6,  23.  sprich- 
toorl;  ein  zerbrochener  böge  bchcll  doch 
allwege  ein  narlie.  hausposi*  /bena,  1559, 
bl.  3«6V 

2i  der  regenbogen:  meinen  bogen  bah 
icii  gesetzt  Hl  die  woicken.  1  Mos.  9,  13; 
wenn  es  kompt ,  das  ich  woicken  vber  die 
erden  füre ,  so  sr)l  man  meinen  bogen  sehen 
in  den  w(drken.  9,  14. 

mhd.  böge  [Ben.  1,  IIb),  ahd.  bogo,  poko 
{Graff  3,  39).  die  wurxel  ist  biegen. 

ügelf  m.  ßr  bugel,  annulus,  der{hoiseme) 
ring,  um  irelrhen  die  blumen  zu  einrm  kränze 
gewunden  trerden:  dariimb  muslu  auiii  dis 
sUlck  lassen  geben  durch  alle  gcpol,  als  die 
Scheie  odder  bSgel  yra  krantc  (veinti  Ugneus 
in  serlis  rircuhis).  deudseh  eoiethismi». 
(1529'.  Mnj''.  n//.  liflprl. 

logeuikCbuäl  (bogi>nsrbosj,  so  weit  man 
mit  einem  bogen  sd^esxen  kann:  vnd  gieng 
hin  vnd  sattle  sieh  gegen  vber  von  fcrns  eins 
hn^MMisfho«  weit.   1  .Wos.  21,  16. 

Bogcnschülxe^  m.  sagitlarius:  vnd  die 
bogenschfltzen  kamen  an  jn.  1  eAron.  11,4; 
vnd  die  bogenschlltsen  sollen  nicht  bestehen. 
Arnos  2.  15. 

Bohle  (hole),  /.  breites,  dickes  brett:  ist 
sie  eine  thür ,  so  wöUen  wir  sie  fesligcn  mit 
cedern  holen.  hoM.  8,  9. 

Bohne  (bone),  f.  bekannte  svhiHenfrucht, 
faba:  er  weis,  das  die  bone  vnd  rrbeis  vor 
auch  ein  slcugel  vnd  schole  gewesen  isl. 
Eist.  2, 140''.  dsrpl.  honen  2  Sam.  17.28. 

mhd.  bone  (Ben,  1,  222),  ahdi  p6na 
{(int ff      !  -'7). 

Bobreu  ^boren),  drehend  durchstechen, 
I  i  intransitiv:  vnd  bore  jm  mit  einer 
pfriinen  durch  sein  obre.  2  Jtfo«.  21,  G;  vnd 
'  woU  auch  so  gelerl  sein ,  das  ich  gott  durch 


Digitized  by  Google 


fiOLLWRBR 


328 


BOBGER 


den  liimel  woli  boren  vnd  jnn  sein  kemcrlin 
vnd  ersehen,  was  er  drino  machet,  vom  Jhesu 
Chrttlo.  (1533).  Biiij\ 

2)  transitiv:  vnd  bort«  oben  eio  loch 

drein,  2  kön.  12,  9;  ein  ijrlirher  horcl  yhm 
ein  loch,  wo  ylim  seine  sclinniissc  liin  slund. 
diu  ditse  tcorl  Chrüli  noch  fem  stehen. 
(1527).  aij*';  ein  loch  durch  den  hymel 
Loren,  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom 
chrütag  etc.  fl  322i.  (Jij';  ^i"'  durch  .iiesen 
arlikel  wollten  cm  loch  boren,  der  l  lO.psalm. 
(1539).  Cj^ 

mhd.  lj.»ren  (Ben.  1 ,  222),  ahd 
poran  (Graff  3,  2ü5^,  dn-  taulversrhiebung 
gemäix  mit  dem  gleickbed.  tat,  forare  »Um- 
Hientf. 

Bollwerk  (boUwerg.  bolwerg),  Ii.  «in  ant 

abijfliauenen  baumslämmin  etc.  auffjeführ- 
les  gerüst  (werk),  sowohl  zur  hclaycruug 
ais  auch  tertheidigung  eines  orles  dienend: 
Weichs  aber  bewnte  sind,  die  du  weist,  das 
man  nicht  dauon  isscl,  die  sollu  verderben 
nisrotlen  vnd  Ixilwersr  draus  bawen 
uiüer  die  slad,  die  mil  dir  krieget.  5  Mos. 
20,  20;  vnd  kam  ein  grosser  k«iiiig  vnd  bc- 
Isfl  sie  vnd  bawet  grosse  bollwerg  drumb. 
pred.  Sat.  !♦ ,  14;  vnd  mache  eine  belf ge- 
ruiig  lirümb  vnd  bawc  ein  bolwerg  drurab 
vnd  grabe  eine  schut  drumb  vnd  mache  ein 
beer  drumb  vnd  stelle  böcke  rings  uroh  sie 
her.  Estch.  4.2;  von  den  lieinern  dieser 
slad  vnd  von  dfn  hcusern  der  Uümge  .Itirln, 
welche  abj^eliroclicn  sind,  bolwerck  zu 
machen  snr  wehre.  Jer.  33 ,  4 ;  lieber  so 
schickt  yhra  doch  ziiiior  einen  vhedbriefT  . .  . 
vielleicht  wird  er  sich  rflsten  mil  ^chui  vn<] 
bollwerg.  ein  brieff  an  den  cardinal  erlz- 
hUehoff  xn  Mentx.  (1530).  Aiiif. 

boll,  hol  iu  Iiollwerk  ist  von  holen  werfen 
abzuleiten,  dam  d'is  :>pnt-mhd.  bolwörc  (Ben . 
3,  &8S)  bedeutet  auch  maschine  sunt  werfen. 

iolic,  m.  pl.  bolzen,  pfeil,  in  derredens- 
art  nicht  alles  tu  bolzen  drehen  ktfnnen, 
nicht  alles  gerade  machen  können:  er  hat 
niilii  .ilies  können  zu  bolucn  drehen. 
iischr.  3sl''. 

mkd,  bols,  pt,  bolse  {Btn.  l,  118),  ahd. 
polz  {Graffif  114),iiacft  IFei'^and  wib. 
\,  169  V.  holen  *  tdUeudem,  wtrfen, 
schietsen. 


Bombnrl,  m.  gebraucht  L.  I  i  vom  tone 
der  pauke:  dreissig  bombet  von  der  pauckeo 
Mirjam,  der  sdiwcsier  Mosi,  am  rolen  meer 
gehöret,  de  WMIb  br.  6,  322  m  etneni  Ver- 
zeichnis der  zu  Mainz  gezeigten  reliquien. 

2)  für  rrt'pitus  ventris  :  sie  meinen,  wenn 
einem  canimul  ein  fauler  botnbart  entrüre,  so 
were  den  deudschen  ein  newer  articfcel  des 
glaubensgeboren.ron  denschlüsseln.  1530). 
Eilij**:  im  gebet  speiet  er  vnd  lips  einffn 
grossen  bombarl  streichen,  an  kurfürsien  su 
Soduen.  (1545).  Ej** ;  ausz  einem  jeglicbea 
bomhiirt  eint-  sdnde  machen,  tischr.  101*. 

V.  tat.  borabus  {omt  fr,  ß6ftßog)  »  Ans« 
pfer  tiefer  ton. 

Bomben  y  bomhitare,  dumpf  und  tief  IS- 
nen:  su  letst  leuten  sie  au  «amen,  vnd  bombt 
die  grosse  glock  mit  SU.  der  101.  ps«l«t. 
'.  ir.34).  Bj''. 

Bürde  s.  bnrdi. 

iorgy  m.  auf  borg  keaffen,  mit  derbe^ 

zaMung  warten :  wie  denen  geschieht ,  die 
melir  aiifT  l>nrg  kenflTrn ,  (!f'fi?i  sie  beralen 
iiiiigen.  ton  kauffshandiung  ind  wucher, 
(15241.  Dij". 
Borges  Ml: 

l  )  mutuum  dare:  wenn  einer  seinem 
nehcsten  etwas  borget,  der  sob  jm  erlassen 
vnd  sols  nicht  einmanen  von  sdnem  nehestea. 
5  Jfos.  15,  2;  wenn  du  deinem  nebe$icn 

jrgend  eine  schuld  horge«;».  so  sollu  nicht  in 
'^ein  hniis  £r('hpn  vnd  jiii  ein  |irandncmen.24,10. 

2)  mutuum  accipere,  entleihen:  so  wirsla 
vielen  vDlckem  leihen,  vod  da  wirst  von  ni** 
mand  borgen.  5  JTot.  15.6;  der  goltlose 
borget  vnd  bezalel  nicht,  ps.  37,  21;  wer 
borgel,  ist  des  lelieners  knechU  spr.  22,  7. 

3)  gegemaU  von  haar  betahlen:  darumb 
dis  der  nehisle  rad  ist.  tias  wer  da  vcrkeufll» 
'  i;  hls  borge,  sonilern  las  jiii  li.ir  vlu'p  In^tznlen. 
von  kauffshandiung  tnd  wucher.  ^Iä24). 
Cj'';  golt  mns  es  dem  ftlnlen  oder  bwra 
selbs  eingehen,  das  er  bedencke,  wo,  weiiB 
vnd  welchem  Iinhen  er  eine  zeche  borgen  solle 
oder  nnisse.  der  101.  pxalm.  (1534).  Cj**. 

mhd.  buigon  {Ben.  l,  i62ff.)  ahd.  porgän, 
porik^n  (<?rojf  3,  176),  Haider  «nprinip- 
liehen  bedeutung:  sich  wovor  hüten,  acfcC 
haben  worauf,  schonen,  ron  bergen. 

Borgefi  m.  bedeutet  bei  L.,  borgen  ent^ 


BORN 


329 


BORSTE 


sprechend.  sotDohl  den  auf  borg  gebenden 
4»U  den  auf  borg  nehmenden: 

1 )  da  werden  denn  nieyne  borger  fro.  (ian 
idi  nicht  gar  aus  <I«id  lande  laulTe.  «on  kauffs- 
AtMÜien§  vnd  wueker.  (1524).  Oij*:  vnd 
gfhe  meynen  borgern  gute  woit,  ich  wolle 
51C  redlich  bezali>u.  ebend. 

2)  TDd  gehet  den  verkeulTer  wie  dem 
kenffer,  dem  leih  er  wie  dem  borger,  dem 
mancnden  wie  (lern  schuldiger.  Jes.  24,  2 ; 
besondern  ist  das  geschenck  vcrdechtig,  so 
der  borger  dem  leiber,  oder  der  dUrlTligc 
dem  babeoden  xchencku  Je»,  t,  197*. 

lern  .  rrt.  pl.  hiiniL»,  nun  dem  nd.  aufge- 
nommene.  durch  bckannle  verselzutig  des  r 
entsprungene  form  für  das  rein-hochd. 
hranne  (a.  i,):  vnd  kamen  an  den  born 
Mispat.  1  Mo«.  14,  7;  gleich  wie  ein  born 
sein  wasspr  quillcL  Jer.  fi,  7  ;  tu  der  zeit 
wird  das  haus  Dauid  einen  frey  oflenen  born 
baben  wider  die  sttnde  vnd  vnreinigkeii. 
SadL  13»  I ;  geneyn  ding  heisi  des  viel  ynn 
geineyn  geniessen,  nl<!  gcmcyno  horn,  gc- 
BK^yoe  gassen ,  gempiiüT  acker.  com  abend' 
mtalChrUH.  (1528).  Eij*;  s.  Bernhard  setset 
ein  solche  vrsach  vnd  gleichnis,  er  wolle 
lieber  aus  dem  born  selb»,  wedor  ans  dtm 
kechlin  trincken,  wie  denn  alle  menschen 
thun,  wo  sie  aus  der  quelle  mügcn  trincken, 
der  beehlin  wo!  vergessen  p  on  das  sie  des 
bechlins  zum  born  zu  komen  nützlich  brau- 
chpn.  ran  den  concitijs  vnd  kirrhen.  '  1 539). 
Ciij*.  figuiiich:  Thomas  von  Aquino,  der 
born  vnd  grondsuppe  aller  hettorey.  toidder 
demnewe»  «^gotteie,  (1524).  ai]**;  es  ist 

jnn  diesem  vers  ...  ein  pros^er  reicher  liorn, 
ja  schätz  vnd  fundgrube  alier  chri.sUichcn 
lere,  der  MO.  ptaim.  (1539).  aüj'';  (goU 
isf)  fin  reicher  (|uellcnder  ewiger  born  aller 
gnaden  vnd  i^'abi  ii.  ausleg.  der  ep.  rnd 
euang.  von  ostem  etc.  (1544).  cij'';  borne 
«Jer  gn£idcn  vnd  woUhat.  efrenil.  AA  iiij''. 

Innen  (bomen),  6reiMi«N.  1 )  (niramUh: 
4la  ligl  es  .iIIp«:  nn ,  dn  hiirncl  es.  das  ander 
leyl  Widder  d.  hyml.  propheten.  (152.'>l. 
Dj^;  Idie  böten  geisler)  las.ten  sich  auch  olU 
sehen  mit  leiblicher  geslalt,  wie  die  flammi>n 
am  himel  daher  zihen ,  jnn  dracben  gestall 
odder  andi'r  6guren ,  item  jnn  weiden  vnd 
bey  dem  wasser,  da  man  sie  sibel  wie  die 


bücke  springen,  oder  hürnen  wie  die  wissche. 
das  6.  cap.  der  ep.  Pauli  an  die  Eflkeeer. 
{Ib'A'A).  Giiij''. 

2)  trantiHv:  ich  gebe  schwarts  einher 
vnd  bürnet  mich  doch  keine  sonne  nicht* 
Iliob  30 ,  28 ;  als  nich  .sanct  Augnstin 
spricht,  ach  gotl  borne  hie,  hawe  hie.  schlag 
hie  vnd  schone  vnsier  dort  die  sieiei^  ftti*» 
psalm.  (1517).  Aij** ;  weyl  sich  der  gefst  so 
In'!!  wey>«  hörnet,  toidder  d.  hyml.  pro- 
pheten. (1525^  Ej'';  daher  auch  das  sprich- 
wort  kompt ,  so  man  von  solchen  entschttl- 
digern  spricht ,  ey  wie  weis  bomet  er  sich, 
L'v  IiDFiif  »Iii  Ii  nicht  zu  helle,  von  heim^ 
liehen  vnd  gentolen  brieffen.  M  529).  Aiiij"; 
bis  ich  sehe,  wie  jhr  eueii  bessern  odder 

euch  pulsen  vnd  weis  bttmen  wttUel  aolT 

diesem  reicbslage.  vermanung  an  die  geitt- 
liehen.  (1530).  F>iij":  wnl  wir  niemand 
bürnen,  köpllen  noch  verjagen.  Lisi.  I,  462''. 

dae  wort  i$t  einte  nebenform  ton  dem  nd. 
bernen  =  brennen. 

Bornqnelle,  f.  tcas  das  einfache  quelle, 
eigenlUch  und  figürlich:  gott  bette  eine 
bornquelle  machen  kOnnen.  Biel,  t,  368*; 
vmb  des  ehestandes  willen,  der  Ah  r  stende 
bornquelle  ist.  2,  426";  das  sind  die  drey 
bornquelle,  daraus  allegrewel,  vnrechl,  list  * 
vnd  luck,  so  weyt  vnd  brcyl  lleust.  von 
kauffshamdbmg  tnd  wmeker,  (1524).  Cij** 
einmal  auch  m. :  Adam  (spricht  er)  ist  auch 
ein  bnrnijtipll  gcwospn .  der  durch  seinen 
vngeliurMain  iiu  parniiis  die  weit  erfüllet  hat 
mil  sQnden  vnd  tod.  ausleg.  der  ep.  vnd 
euang.  von  Ottern  etc.  (!5M>.  Jiittj\ 

Borsdorfrr,  m.  eine  apfelart,  welche  ihren 
namen  von  dem  meissnischen  (oder  vogt- 
landitehen)  dorfe  Bonäorf  führt:  gute 
borszdorfTcr  oepffel.  lischr.  136'  ;  ich  komme 
freyÜrli  litnpsnm  gritipniit  nifinor  dankbarkeit, 
mein  lieber  guter  Treund,  für  euer  gutwil- 
liges herx,  so  ihr  gegen  mir  erzeigt  habt  mit 
dem  eanlico  und  den  porsdorTern.  de  Welie 
br    1,  586. 

Bvrsgesell)  m.  genösse.  wtirUich  socius 
bursae:  welches  isl  der  teufrl  vnd  seine 
borsgesellen.  BM.  1.  418'  (de  Wette  br.  3. 
356).  —  Datyp.  Acl.  311':  bnrsgesell 
con(u&ernfr/f>. 

Barste,  /•  sprang ,  risi ,  von  bersten :  iler 

42 


Digitized  by  Google 


BORSTE 


330 


BOSE 


ring,  so  er  eine  borsten  oder  ritz  kriegt.' 
taugt  er  gaotz  vod  gar  nicht  mehr,  kuriz 
dtfJwiMfiMff  von  dem  sacrament.  ( 1 544).  Eij''.  • 

imte»  f.  4m  »teife  haar  ä»*  tehweint: 
da  schreien  nlle  sew  wiJer  jn,  streubten  die 
borsten  aull  dem  rilokon.  Jen.  Ü,  öSl*";  so 
man  doch  der  saw  jre  horsten  lesset.  da* 
f  5.  eap.  der  entm  ep.  s.  Pauti  an  dh  Co- 
rinlher.  (1534)*  fj';  ich  nmsz  knmen  vnd 
der  fftrchtniitter  auf  der  kanzel  die  borsten 
krauen,  de  Welte  br.  A,  635. 

fokd.  börste  f.f  oM.  bnnti.  iMdM  dm 
«I,  ft.  mhd.  Iiorst  (Ben.  I,  22S)i,  ahd.  ponl, 
purst  {(iraff  :i  21^5 

Martt,  einfassuuy,  besals,  wie  mhd.  borte 
{Bm,  l,  223),  oM.  porto  (GraffZ,  213) 
hei  L.  nadk  m.:  vod  aben  mitten  in  sol  ein 
loch  sein  vnd  ein  borte  vnili  d<is  loch  her 
zusamen  gefallen,  das  nicht  zureiüst.'.  2  .}fos. 
2Sf  32.  39,  23;  die  spiegcl.  die  koUer,  die 
borten,  die  Icittel.  Je».  3,  33. 

Bosui,  m.  noch  einigemal  bei  L.  vor- 
hommende  voUautige  form  statt  des  heutigen 
bu^D,  ahd.  b(p)uosam  (Graff  3»  218):  ich 
wil  sie  in  jren  boMm  beulen.  Jet.  65,  6 ; 
yiin  bosam  geschencin.  deudsch  catechismue. 
(1529).  Oij* ;  das  «sie  dnrh  yn  vlirnn  hosara 
greyffen,  ob  sie  auch  fleisch  vnd  blui  haben. 
ehend.  Ziij*'.  gewShaUdter  Itl  bösem«  bo»en, 

u\  m.  8. 

no^anne^  s.  posaune. 

BÖM  (bOsze),  «e/(en  gekürsi  b&s  (höss, 
bosi),  nM.  bccse,  aMA  mMmgHmOH  böse 
(Ben.  1 ,  224.  225),  ahd,  Mn,  pAsi  (firajf 
3.  210).  in  allen  seinen  bedeutimgen  hUdet 
büse  den  gegen.^atz  von 

I )  von  leblosen  dingen  gebraucht,  schad- 
haßt  verdarben,  sMedU^  wUaa0i^»  nlekli« 
Werth:  die  iiM-rkrcr  giengcn  ynu  haddem 
Ynd  httsen  kl*>ydern  herein,  ausleg.  der  zehen 
gepol.  U528I.  B5'';  wer  einen  bösen  peltz 
hatt  der  wird  nicht  die  Whtr  zu  pletzen. 
«br  101.  psalm.  (1534).  Oiiij*;  der  gest 
anfT  dorn  hrwcn  byer.  ausleg.  der  euang.  an 
üen  fürnemisten  festen.  (1527).  tiGG";  iu 
«nen  korbe  waren  seer  gute  feigen  . . . 
im  andern  korbe  waren  seer  böse  Mgen, 
das  man  sie  niclil  e^s''n  kiiiul,  so  Ixisi'  waren 
sie.  Jer.  24,  2;  etwa  aus  eiueui  buch  vn- i 
kcndUcber  schridt  vnd  von  bösen  (d.  1. 1 


'  sehlech(fn,  undeutlichen)  buchslaben.  randgL 
zu  2  Sam.  23,  H;  wenn  dyr  eyn  dorn  dienet, 
•  das  du  eyn  schweer  damit  auffsteGfiesl  odder 
andemwo  isn  brauchist,  woUtisiti  eeyii 
darumb  nil  achten ,  das  eyn  bosz  slachlich 
puseh  ist.  amleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom 
christag.  (1522).  liij*';  die  grossen,  böMa, 
stacblichen  diestdo*  «on  dm  Mtun  teorte» 
Dauids.  (1543).  Xiif. 

2)  böse  von  krankheii  gebraucht,  schlimm, 
bösartig:  so  wird  der  herr  wünderiich  mit 
dir  «ml^hen  mit  plagen  anff  dich  vni  deimo 
samen  .  .  .  mit  bösen  vnd  langwerigen  krancb- 
heilen.  5  Mos.  28,  59;  der  hnrr  wini  von 
dir  Ihun  alle  kranckheil  vnd  wird  keine  büse 
senche  der  Egypter  dir  aufflegen.  7,  1 5 ;  da 
füren  aulT  böse  schwartze  blättern  beide  an 
menschen  vntl  an  vieh.  2  Mos.  9,  10;  der 
herr  wird  dich  sciilahen  mit  einer  l)dsen  driis 
an  den  knien  vnd  waden.  5  Mos.  28,  35; 
ntd  schlug  Hieb  inil  b<hien  sdiweren.  Biab 
2,  7;  aber  er  wird  zulettt  ein  bAio  lieber 
dauon  kriegen.  Sir.  41,  31. 

3)  böse  von  maul  vnd  zunge  gebraucht 
Meam  MseNd,  bissig.  veHetnend:  eiB 
böse  maul  machl  viel  leule  vneins.  Sht, 
29 ,  16;  das  man  soll  hüsen  mettlern ,  so 
eine  dirne  heimlich  verleumbdcn,  folgen,  das 
ist  Widder  golt.  «on  dbetoeleii.  (1530). 
Gj'';  iiu  ist  der  aufzug  die  Ifnge  Hlhrhch, 
dasz  der  salan  durch  bosc  zungen  die  sach 
aufli  heydcn  seilen  bitler  vnd  Irger  mach,  de 
Wette  br.  2.  380. 

4)  ein  bflses  ihier  Iii  ein  eehUmmee,  fe- 
fährliches :  ein  hi'ises  tliier  hat  jn  gefressen, 
ein  reissend  Ihier  hat  Jusejdi  ziirissen. 
1  Mos.  37,  33;  vnd  wenn  ich  bose  ibiere 
in  das  land  bringen  wurde,  die  die  leule 
auflreumelcn.  Eiech.  14,  15;  vnd  wurden 
durch  die  menge  der  bösen  vviirinn  «oinarlert. 
vceish.  iO,  1  ;  des  bOsen  iituvvorais.  de  Wette 
br.  6,  443. 

5)  bOse  Im  «Inne  wn  feindlich  von  jmt- 
sonen:   denn  weil  si»'  Nidder  Cliristuro  so 

treffhch  zornig  vnd  büse  sind  so  iltut 

er  wartich  recht  nach  dem  Sprichwort  *es 
ward  nie  keiner  su  böse,  es  kam  noch  ein 
b<^ser  vber  yhn'  vnd  zeucht  ali ,  lest  sich 

ivberbösen,  schicket  aber  an  solche  büse, 
I  zornige  iuockern  noch  einen  böseru,  den 


BOSE 


331 


BOSE 


Türcken.  eine  heerpredigi  mdder  d.  T. 
(1529).  Aij'';  die  Römer  waren  auch  böse, 
aber  die  Lilleo,  Weudeo  vnd  Türrken  waren 
noch  btfser.  4er  141.  ftalm,  (1532).  Cj*. 
nmal  wird  bOce  von  teufet  und  teinen 
engeln  gebraucht:  des  andern  tags  geriet 
der  bö»e  gcisi  von  goU  vber  Saul.  l  Stm. 
18*  10;  wir  haben  nichl  nil  lleiieh  vnd 
litui  lukenipnen.  sondern  mit  fllnlen  vtid 
gewaUigpn,  mit  den  bösen  geistern  vnler  dem 
himel.  Ephet.  6,  12;  vnd  heissen  mit  jrem 
rechten  namen  böse  geisler,  das  ist  nicht 
alleiii  klug,  spitiig  jnA  listig,  hoch  vnd  weit 
vher  merisdun  vernunffl  vnd  Weisheit,  son- 
dern aucli  giHlig  htisf!  vnd  bitter,  das  alle  jr 
^eti;iuckeii  vnd  sinn  lag  vnd  nacht  nur  diiiiiii 
stehet,  wie  al«  srbaden  Ibun.  4ot  6.  eap. 
der  ep.  Pauli  a.  d.  Epheser.  (1533).  Gij''. 
ilfT  Löse  der  ti'uft'l:  durch  eyngcben  de;« 
Loszcn.  von  4en  guien  wercken.  (1520).  Jij*. 

6)  m  der  bib^  hat  bOie  wm  lernten  ge- 
braucht oft  die  bedeulung  Wim  improbws, 
gottlos,  nirht  fromm:  die  aiigcn  des  hertn 
schawen  an  allen  orten,  beide  die  bösen  vnd 
fromeu.  spr.  15,  3;  erzürne  dich  nicht  vber 
den  bflsm  vnd  einer  niebt  vber  die  gottlosen. 
24,  19;  errette  mich  hcrr  von  dtn  bösen 
mcrMlicii.  /).<;.  MO,  2;  ein  f^iit  inensrh 
bringet  guU  eifUr  aus  seinem  guten  schalz 
des  berlzcD ,  vnd  ein  böser  mensch  bringet 
böses  erfUr  aus  seinem  bösen  schätz.  Matth. 
12,  35;  aber  <lie  leute  zu  Sodom  waren 
böse,  vnd  sundigcten  secr  wider  den  herrn. 
t  jr«i.  13,  13;  aber  die  si)ne  Eli  waren 
böse  buben,  die  Traj^ten  nicht  nach  dpm 
lierrn.  I  Sam.  2,  !2:  mein  kiinl,  wmn  dich 
die  bösen  hüben  locken,  «o  folge  jnen  nicht. 
spr.  \,  10. 

7)  böse  ™  arfft  «iftel,  scMimm,  sdklecAl, 
neben  einigen  andern  Substantiven :  dt«' 
bosze  niMschhciie  iu>L  e>/n  sermon  von  dem 
elichen  slandL  ( 1 5 1 U  Aij'' ;  aus  dem  bertzeii 
der  mensclien  gehen  heraus  böse  gedancken. 
ifarc.  7,  21  ;  wol  dem,  der  nichl  bösen  ral 
l^ibt.  Sir.  14,  1;  vnd  der  knalie  i Joseph) 
bracht  für  jren  valer,  wo  em  büse  gescbrey 
wider  sie  war.  1  Jfos.  37,  2;  da  das  vob  k 
diese  böse  rede  höret .  trugen  sie  leide. 
2  Mox.  3r<.  4;  auch  die  junpe  kindcr  •^i  hvn 
nichts  aiül'  mich,  weuu  ich  micli  widcr  sie 


setze,  so  geben  sie  mir  böse  wort.  Hiob 
19,  18;  sie  schmdckoYi  sicli  iint*^rn:indcr 
&elbs,  das  sie  jre  bö^e  sache  lorderu.  ps.  36, 
3;  wenn  einer  eme  böse  sache  bat,  vnd  das 
gegentheil  mit  der  hellen  warheil  ybm  das 
hertzeleid  thul  vnd  bange  macht,  sol  ers  mit 
der  band  von  sich  weisen  vod  das  uiaul  aatt 
werfen  vnd  sagen,  es  sey  nichts,  von  abend" 
malChristL  (I5S8,).  xiij**;  die  Juristen  haben 
ki'in  gowisscii,  nemmen  ein  th.drr  n'lcr  zelien 
vnd  dienen  liosen  Sachen,  lischr.  3!^b' ;  o  was 
yrtbumb,  boszer  luck  vnnd  stuck  sein  durch 
solch  kauekd  spiel  vnter  dem  heyiigen  namen 
der  cliiistlichen  kirchfu  ynsz  arm  volck  trie- 
ben. Widder  die  bullen  des  endchrists. 
(1520;.  Aij':  die  liebe  >>chalcket  nicht,  das 
ist,  sie  thul  niemand  keyn  buben  stuck  odder 
heymUcben  bösen  tnckvnd  hinderlist.  ausleg. 
der  ep.  vnd  euang.  vom  heyl.  drey  könige 
fest  etc,  (1525).  hij*;  ein  jglicher  bekere 
sich  von  seinem  bösen  wege.  Jonas  3»  8; 
am  guten  tage  sey  guter  dinge  vnd  den  bösen 
lag  nitn  auch  für  gtit,  pred.  Sat.  7,  15;  eyn 
frunimcr  Christen,  der  ym  glauben  feret,  der 
kan  sich  ynn  bösze  tage  richten,  dasl^cap. 
s.  Pauli  SU  de»  CorüUhem,  (I&23).  Biiq'; 
schicket  euch  in  die  zeit,  denn  C5  ist  böse 
zeit  Ephes.  b,  Hi :  die  vnporfclitt  ii  iiemcn 
i'iü  b«*s  eude.  iveish.  3,  lU.  eiu  buscs  ge- 
wissen ist  das  Aeienalsem,  bStes  ge^a»  su 
haben:  wol  dem.  der  kein  böse  gewissen 
hat.  Sir.  14.2;  \o<:  vnn  ilcni  büscn  powisscn. 
lieb.  10,  22;  dei  iculkl  licht  dich  also  an 
vnd  macht  dir  böse  gewissen,  derprofhet 
Sacharja.  (1528).  Miij*. 

böses  thun,  reden,  denken,  finden, 
euiiifangen  etc.:  vnd  wo  sich  der  gerechte 
kerel  von  seiner  gerechiigkeit  vnd  thut 
böses.  Ezech.  IS,  24 ;  sol  man  am  sabbatli 
ptiles  (hun  oder  b<i>es  iluin?  Marc.  3,4; 
das  koinpt  vom  herrn,  darunib  können  wir 
nichts  wider  dich  reden,  weder  böses  noch 
giits.  1  Jfos.  24,  50;  der  herr  hat  böses 
vber  dich  ^jeredt.  l  hön.  22,  23;  da  aber 
n.iiiid  morckct,  das  Saul  böses  vber  jn  j;e- 
dachl.  1  Sam.  23,  9 ;  wird  aber  böses  an 
jni  lUnden,  so  sol  er  sterben.  1  Mn.  1,  52; 
gcdcncke  sott,  das  du  dein  gults  empfangen 
hnsl  in  doiiM'in  leben,  vnd  Lazarus  dagegen 
hat  böses  cui)ifangeu.  Luc.  IG,  25;  vcr- 

42  • 


üiyiiized  by  Google 


BÖSEM 


332 


BOSHEIT 


geltet  niemand  bOses  mit  bifsem.  RiSm. 

12,  17. 

■•iCKy  m.  hue«:  greilT  jnn  deiDen  eigen 
bos«m.  da*  1 5.  eap.  der  ersten  tp*  t,  Pauii 

an  die  Coriniher.  (1531).  cj».  rgi  lios.im. 

Bmcb,  m.  dasselbe:  greilTjon  deio  eigen 
bAsen  vnt«r  deine  lincken  lilien.  «n  sermon 
von  dem  heiibtman  zu  Capemaum.  { 1 535). 
Diiij'';  so  wirslu  wol  finden,  was  fiir  ein 
vngletrbiger  sclialck  jnn  «Icinent  I)o<icn  steckt. 
eine  ichöHt  Qilerpredigt.  (lö^iS).  UiiiJ\ 

BiMwickt»  bOs wicht»  m.  mM.  bosewiht, 
b<Mivibl  {Ben.  3. 65 1 ),  bösertcicht  (wicht  — 
wesen,  geschöpf),  von  menschen  und  dfm 
ieufel  gebraucht,  a)  belege  für  die  schrei- 
hmg  bOsewicbt:  da  vngehommer  bOse- 
wicht.  1  Sam.  20,  30;  d»s  mich  h)>rtzog 
George  schilt  einen  verzwciuellcn,  ehrlosi^n, 
meyneidigeu  boscwicht,  da  .«preche  ich  deo 
gratias  tn.  von  hernUiehen  vnd  gestolen 
hrieffen.  (1529).  Dij'';  da  redet  ahcrmnl 
der  vrrzwciiitllc  spii/luiLc  \ik1  liösewicht 
Paulus  tiiit  seinen  herinaphrodilen  sein  rot- 
welsch,  wider  das  bapslum  tu  Rom.  ( 1  bib). 
Gj^;  der  bosewicht  Luther  gibt  recht  vod 
nimpt  kein  geld  dafiir.  de  Wetle  br.  3,  83; 
mit  welchem  jr  auslesschen  kittui  alle  fcwrige 
pfedc  des  Lüscwichlcs.  Ephts.  t>,  16;  jr 
hallt  den  btfsewichl  vberwunden.  1  Joh.  2, 

13.  der  pl.  lautet  bOsewichte  (bitte  wichle) 
u.  böscwichler:  flie  vcrzwoiuellen  vorrellier. 
böse  wicht,  uiunlkT  vnd  lesterer.  fi«  tt'id- 
derruffvom  fegefeur.  (1530).  Eij'';  uiil  den 
bOsewichlen.  u  idder  den  meuchler  zu  Dre- 
Sfn.  1 1  5.*?  I  >.  Hiij" ;  «>s  kernen  die  grüssesteu 
scholcke  vnd  büsewtchler  jns  regimcnt.  tcar- 
nunge  an  t.  I.  deudsehen.  (1531).  Ej'  ; 
daruoih  sind  sie  goschmeucht  mit  fewr,  das 
sie  solche  Inivcwichler  vnd  jiclii'Ickc  gewest. 
tt?<der  Hans  Worst.  (1511).  Si]". 

6)  stellen,  uselche  die  form  büswicht 
(bttsxwicht,  «HUgemal  nueft  bSstbicht  i.  6. 
an  den  christlichen  adel.  1 520,  Kj')  belc' 
gen niilst  ein  höszwicht  sein,  mich  er««'!' 
den  {dtnm  Emscr  sclhs,  dein  ni(  lieilzluli 
Icydt  were  de«  armen  volcks  ergernng.  auff 
des  bocks  Cni  Leyplzck  anttcurt.  (1521 ). 
aiij":  yderman  wiiivlt  niicli  fiu  cyncti  Imln  ii 
vnd  chrloszen  hoszwicht  hallcnn.  auff  das 
vbirehriitUdi  buch  ftodw  fidrxer».  (1521)* 


Bj';  (In  leiigest  alls  t-yn  LTlzlnibe  vnd  elir- 
luser  Luswicht.  das  ander  legi  widder  die 
hgml.  Propheten.  (1525).  Ng^;  derboswichi 
Jason.  2  Macc.  4,  19.  pl.  böswichle:  das 
sie  mus*;pn  ilaruher  stet I'fii  n!-  »üc  »Tgcsten 
schecher  vud  scheiiditch.<^U<u  boNU  >cliie.  das 
16.  eap.  ».  Jokannii.  (153S).  Eij';  wyr 
fechten  nicht  mit  Ileysch  vnd  blut,  sondern 
i!iti  fl(Mi  geystlichen  böswicbit  n  ynn  der  luSt. 
das  ander  teyl  widder  d.  hgml.  propheietu 
(1525).  Bj*. 

Blaewichliscb,  baswidrtiteh,  facinonh- 
sus:  sein  das  nit  feurige,  boszwirbtische 
(Jen.  1,  419''  hösewirhlische)  spies«,  so 
wcysz  ich  nit  was  feui,  boszheyl  vud  spicsze 
»ein.  «iijf  daa  «dtreftrialtfefc  baeh  boäut 
Emszers.  (1521).  Aiiij\ 

Bösewicbtlach,  hitswirbticch,  adv.  facino- 
ruae;  diszcr  arlivkel  ist  laisch,  nerrisch  vud 
bOexwichtisch  gesetzt,  eyn  vrteytierUteotogen 
tzu  Parisz.  (1521).  Ciiij'';  das  du  aber  mü 
sihcst,  wie  sie  mit  dem  armen  Arsatio  sind 
verrhelemch  vod  höswichlisch  vuibgangcn. 
idddcr  dae  büni  «nd  UM  «erdomnür. 
(1524).  Bij''. 

Bösewirhtlirh ,  böswichtlii-h ,  adv.  das- 
selbe: bis  sie  jn  iJoh.  Hus,  vci  r  lietei  lich  vnd 
büswichtlU'h  vvrhranten.  Jen.  6,  531*'. 

BMlurfUg)  matitiotitt,  improbuei  der  ma» 
aber  war  hart  vnd  boshalTtig  in  seinem  Ihun. 
I  Sam.  25,  H;  tiii  ll(l^ll;lf^if•er  mensch 
bringet  hdscs  erfUr  aus  dem  hosen  schal« 
seines  hcrtxen.  Lae.  6.  45;  man  sott  die 
scbrin\gekrti'n  hören  die  aiifT  Moses  SIuH 
viizcii.  fil  sie  woll  Iniv/.|),iii'iiM  w.iren.  au/f 
den  üochi  liu  LeypUck  antwort.  (1521). 
bj';  er  {der  teufet)  musa  ein  bostbaOliger, 
giffUger«  durstiger  geisl  seyn.  iitekr,  200^; 
—  ein  hnslinffliger  zu>atz.  ein  widderruff 
vom  Icgclfur.  ( 1  5:UI).  Eij'' ;  ein  boslia(Rig«'r, 
fursi'lziger  lia»s  vnd  ueid.  ein  brieff  an  dte 
tu  FranekfoH  am  Jfeyn.  (1538).  Ej*.  an^ 
slantivisch :  iob  hasse  die  Versandung  der 
hnsli.illligfn.  ps.  26,  5;  wer  stehet  bcy  mir 
vMth  r  die  boslialltigen?  94,  16;  er  ist  gü- 
tig vher  die  vndanckbam  vnd  boshalliigen* 
Luc.  6,  35. 

Bosheit  flKw/li.Mt,  I  .-,-luin  /.  V  so- 
tcohi  die  böse,  verderbte  naiur  de*  men- 
acAmt,  ob  oiHsft  die  diaraM  jKaaanidv  ^a 


BOSLÜf 


333 


BUSSE 


Aat:  bOsxheit»  ilas  ist  gey^lliche  knnckayl, 
dadurch  wir  nit  lliun  norli  lassen  nm«-  \Mr 
woll  scliuldig  seyn.  eyn  kurcx  form  der 
ueken  geputl,  (lü2Uji.  Aj'  ;  boülictl  heissl 
alkrtey  vaiugent  vitd  sOnde,  da  man  Öffent- 
lich vnreclu  Ihiit  wirfcr  j^oll  vnd  ilen  nrlie- 
slcn.  ausleg.  <l''r  ep.  vnd  euang.  von  osifni 
etc.  {IbU).  Ab';  der  hcrr  sabe,  das  ikr 
nensdien  bosheit  gros  war  aull  erden. 
1  JTm.  6,  5;  Joseph  mörht  vns  gram  sein 
vnd  vprgt'llen  .'lüo  liosheit,  die  wir  an  jm 
gelban  haben.  50,  15;  sey  gnedig  vber  die 
baaheti  deines  volrks.  2  Jfot.  82,  12;  i<>h 
ktniie  deine  vcrmessenheil  wol  vnd  deines 
herfren  hnslicil.  1  Sain.  17,  28;  das  vn- 
kraiil  sind  die  kmder  der  boshcit.  Mallh.  1 3, 
38;  lasset  vns  ostem  halten  nicht  im  satir- 
lelg  der  boabeit  vnd  sriulckhcit.  1  Cor.  5, 
S;  ;illf  liiilit  rcy  vnd  hoszheil  zulrr\lit  ii.  au 
den  christlichen  adet.  (1520).  Aiiij'j  nu 
ich  Wils  nicht  so  arg  auslegen,  das  sie  es 
ans  bosheit  ihun.  ias diese wortChrUHnoch 
feststehen.  (1527).  biij' ;  das  wir  beken- 
r»pn  siillen  vnser  bosfuii  vnd  der  mensch- 
lichen nalur,  das  sie  nichts  guls  wil  noch 
gedeockl  lu  thuen,  vnd  von  der  scbejlel  an 
bis  aufl  den  Tuy  I  i^i.  vher  4a8  ertle  buch 
Mose.  (1527,*.  Jij';  darUmb  nius  Lenieoh 
freibcb  eine  grosse  bossbeil  do  ybiu  begangen 
kiben.  ebend.  Bij*. 

2)  telfeti  gebraucht  L.  bosheit  fw  «orn, 
furor,  in  u-t'li  h>  r  b'  deutung  das  wort  unter 
dem  toik  aujischliehzlich  verwandt  wird: 
wiltu  für  bosheit  bersten?  Iliob  IS,  4; 
sondern  ward  noch  wfitiger  nid  brante  für 
boüheit.  2  Macc.  9,  7. 

mhd.  hfiAn-a  ilifn.  !,225),  ahd.  bösheil, 
pusheil  {Graff  3,  2 1  doch  mehr  im  sinne 
von  niehU^tatt  werihhrigkeitt  edUeehte  ei- 
genschaft  jeder  art. 

Bdslin  fln'is/ün),  n.  kleine  bosse:  es  ist 
woll  szo  eyn  feyn  büszlin  von  küniglleyolzen. 
antwoH  devUch  de.  (1522).  Ej";  daa  ist 
»chier  ein  gleiebM  bOslin,  wie  d.  Carl!>(.i(I 
niil  seinem  ]<^^rc\  vn>!  r-r.wvcn  hnchslaben 
gelruUet  kam.  das  än-se  wori  Christi  noch 
fe$tMlehen.  (1527).  ij'. 

Ntliehy  iid».  maU,  auf  böse  (d.  i. 
schlechte,  laddhnfte  art  und  >r eine  :  dn  dif 
beiden     gleich  im  jrlbujii  böslich  lebeten. 


weish.  Sal.  10,  5  ;  das  sie  böslich  ^  »  - 1  mich 
gehigen  haben.  Smnnn.  4H;  \n<l  i  i  iienicbt 
vnd  büszhch  gelhan.  das  7.  cap.  der  ep. 
i.FauHsu  den  Corhtthem.  (1523).  Eif; 
als  der  eyn  gelied  der  vbergÜUlichf n  kirdi.  n 
bette  böslich  verklagt,  eine  berichl  an  einen 
guten  freund,  (1528).  Buij*;  der  aulliliui- 
halben,  die  vns  menchel  auffleugel  vnd  bös- 
lich ertichtel.  wider  denmeuchler  zu  üresen, 
(I5:il).  r.iij';  vbel  gcwunnm,  hilslicb  ze- 
runnen.  ein  christlich  schöner  trost.  11535)* 
lliiij*.  —  mhd.  baisliche  {Ben.  \,  225). 

Iwsf)  m.  iekwmUtj  sduiz,  narrenthei' 
ding:  farl  schon,  farl  schon,  liebu  lolti  n- 
geysl,  wens  fastiia<  hi  vpicl  wcre,  gieiige 
der  bosse  wol  liyn.  uidder  die  hgmeiitchfn 
Propheten,  (1525).  Hj";  solehe  weise  die 
schrifll  zu  Türen  heiasl  kalachrcsis,  abusiutis 
iiiudus  iociuendi,  ein  niisvorHtnnd,  das  man 
der  schriil't  zu  weilen  einen  spruch  abbuiijet 
vnd  reisset  damit  einen  bossen  (wie  wirs 
iR  iinen)  doch  Ott  schaden  dem  text  vnd  dem 
rechten  verstand,  welcher  doii  unsl  on  alle 
bossen  haben  sol.  wie  man  aus  dcmolexaudro 
iiulcher  bossen  seer  viel  gemacht  hat,  als  v 
non  mnlabis  donec  plnrate  videbis,  man  sol 
alt  schuch  nicht  wegwerlTm,  man  habe  denn 
newe  .  .  .  wie  wol  es  were  hesser,  man 
liesse  mit  solchen  bossen  die  lieilige  schrilU 
vnuerworren.  ein  widderruff  tom  fegefeur, 
(1530).  Dig*;  wil  nu  widder  konion  uiir 
herlzog  Georgen  neheslcs  Ihu  Ii,  datiiui  liat 
er  mir  für  war  einen  guten  bossen  gerissen, 
wenns  nicht  ein  ftlral  were,  so  hiesse  ichs 
eine  grosse  schakkeit.  die  kleine  antwort. 
M5:5:r..  (Vf:  die  Iiolikn  r•<•|^^;cn  einen  puf^n 
büsscn  vnd  sagen  von  einem  sellzaraen  golt, 
der  heisset  Homus,  der  könne  nichts  vnge- 
taddelt lassen,  der  lOl.pia/tn.  (1534).  Oj*; 
wo  es  gilt  -pilfii?:  vnib  ein  schock  ndsse,  da 
gehcts  wol  hin,  ilns  f»in  gut  fiesel  mit  faulen 
bossen,  duu  andern  vmh  zclien  oder  zweulzig 
nasse  effe  vnd  nerre.  vfider  den  Weehoff  zu 
5fngdeburg.  (1539).  Ciiij" ;  es  sind  könig- 
liche vnd  fursllifh«'  hosson,  doch  so  hm  vnd 
lose,  das  sie  sich  der  selbigen  wol  mochten 
Schemen,  auff  de«  konigs  su  Engelland 
lesler schri ff l.  ( 1 527).  Aiij* ;  ah,  was  Christus? 
«!hri'<(us?  das  sind  Lullieristhe  bossen.  «0« 
[dtsn  schliUieln.  (1530).  Cij^ 


Digitized  by  Google 


BOSSELLBICtt  834 


BOTSCHAFT 


üfter  herleiiimg  und  ursprungUche  bedeu- 
hmgMetmwortetvgLGrimmwOf.  %  26t. 

BMtelIckh,  ho^sdcii'h,  bo^li'irli,  m.  kc' 
gelbahn:  >:i'  \viiMi  n  liIH"  k<'gel  IrelFon 
viub^chiesseii  aull  tiiien  worlT,  iJa  jrer  uur 
nenne  auff  dem  bosseletcb  stehen.  Eist.  1, 
39 1**;  die  iwOlff  ItPffH  auf  dem  boslcich 
vmtiscli loben,  (lajrnur  netme  darauff »leben. 
Uschr.  6''. 

bo&sel  isi  die  kegelkugel,  von  itüid.  bu/.eii 

B«S8erel,  f.  hosten  ireiben:  des  teufels 
lust  zu  pos$erei  vnd  narrenwerck.  iücAr. 
211". 

litwfchlllch  «.  bdsewicbtlich. 

löswillig,  bösen  tcUlen  tuibend:  meyni 
ItigtMili.ifT^igc  vnd  linszwülige  antasler.  auf} 
des  bocks  zu  Leypuck  anlworl,  (1521). 
aij*;  Widder  szo  viel  groxsze,  geleite,  bosi* 
willige  menschen,  manuser.  der  btU.  Jtt 
Goth  x    r  ?  rharU  379  pag.  n. 

BösHilliglich,  adv.  mit  bi^sem  tßillen: 
solch;»  (litii  aber  die  brpsUiche  kirchc  wisseul- 
lich  vnd  boswilliglich.  Jen.  6.  344". 

%9if  n.  gebot,  wie  bei  für  gebet:  gottcs 
gebot  lassen  «in  (die  päbslUchen)  umbsonsl 
zureiszi-u,  wer  ifa  reiszt,  aber  jr  eigen  bot 
muss  niemand  aoffheben  einen  lag  lang,  de 
WeUebr.2,3b().  —  m/id,  I.mi  //en.  I.1S2). 

B«(p  '1'"'  I)oH),  m.  (Irr  mit  Pinem  nnf- 
Irage  enlsendete:  aposlolus  auU'  knciiescb 
beiat  ein  bot  auff  dentach.  von  dem  hapttum 
tuRme.  (1520).  ;  angeliis,  wilobs  wyr 
eyn  cngel  beysscn ,  ist  eygcniliph  szo  viel 
gesagt  als  cyn  buU*,  nirhl  cyu  büte  leiifl'er, 
der  brieffe  Iregl,  szondern  der  gcsaad  wirt 
mundlich  zu  werben  die  boltschafflt.  auisleg. 
der  ep.  vnd  euang.  des  adiients.  (1522». 
Xij** ;  {Johannes  d.  f.)  kcyn  propbel  isi  von 
kunUtigeu  UeyUen»  szoftUeru  eyii  boU  von 
kegen  werlligen  dingen,  ebend.  Xij*:  die 
tage  Johannes  des  liolen  vniul  wcgfcrligen 
snynes  tierrn.  ebend.  Xij'';  Limb  aber 
sdiickei  buleri  liir  jm  her  zu  seinem  bruder 
Esau.  I  Jfof .  32, 3 ;  vnd  Israel  sandte  boten 
zn  Sibon  dem  königc  der  Amoriler.  4  Mos. 
21.21;  ein  chI.t  ho\v.  2  Sum.  1 S.  2<i  : 
ein  harler  hole,  l  kön.  14,  b;  em  geirewcr 
böte.  ipr.  SeU.  25,  13;  vnd  er  sandte  die 
brieue  durcb  die  reilende  boten.  £«tfr.  8»  10. 


mhd.  bolc  {Ben.  1,  183j,  alui.  poio  (6'rajf 
d,  80 J.  «on  bieten. 

Botenbrot,  ».  boleiiMii»  geuheiJt  ßr 

die  ubi  I  bnngung  einer  guten  nachricht, 
mhd.  bulenbrot  {Ben.  1,  2ti4):  komen  des 
andern  lages  seine  knechte,  gcwlnaa  daa- 
botenbrot,  sein  son  sey  Triacb  vnd  geamid. 

hauspost.  Wiltemb.  1545.  sommerthrilt 
liiiü*.  —  Alberus  hal  diel,  ij":  eiioii- 
gehnui  bulächain,  bolenbrui.  vbenso  Ü  ast/p. 
66**;  307'.  vgl.  pelinbrAt  «  «nonfeiina» 
bei  Notker  ps.  29.  10. 

lotengeld,  n.  botmlohn:  das  boten-  vm! 
Uaiickgeld  wirstu  dem  furmann  Wollfen  wul 
wissen  su  geben,  de  Wette  br.  6,  271. 

Betenlanfer  ibottenleiiferj,  boteleurcr.  m. 
Uinji-nder  böte,  Cursor:  cyn  biMf>  leuffer, 
lier  bneife  trcgi.  auszleg.  der  ep.  vnd  euang, 
des  adMeats.  (1522).  Xij'*;  da  gehören  n« 
botenlculTer  zu.  der  110.  psaim.  |153U|. 
Knij'';  gleich  uie  ein  boUcnlcuiri  r  stehet 
für  dem  lisch  und  is$el  tlngs  iuncin  in  einer 
eile,  hauspost,  Jhena.  1559  bl.  171'';  die 
vom  adel  maeben  ans  jrem  pfarriimr  einen 
büücnloiifriT  vnd  briefltreger.  ebend.  401*. 

Botenlobn^  m.  belohnung  für  überbrachte 
bolschaft:  vnd  meinet,  er  were  ein  guU-r 
hole,  dem  ich  soll  bolenlohn  geben.  2  Sam. 
4.  l'i. 

Botschaft  (niK  hin),  f.  in  doppedfr 
bedeutung.  l )  icikuniligiitig,  meidung,  nach' 
rieht:  dauon  heyst  solch  predigt  cuungelioiD, 
'his  hi\l  aufl  deutsch  szo  viel  alsz  eyn  Iru- 
liclic,  L'tite,  trostlich  boltschall^,  vkh  wiIcIut 
botlscbain  die  apostclln  genennel  werden 
taweiff  hotten,  ausleg,  der  ep.  vnd  ennftjr. 
vom  clinflayelc.  (1522).  Aiiij'*;  eiiangelion 
ist  oyii  lirit'(  lii-«  Ii  wni  lt  vfui  lieisst  aulTdeulsch 
gule  bülschalll.  vorr.  auf  das  n  lest,  i  1 522). 
bl.  ij  ;  du  bringest  heute  Keine  gule  bol- 
schalll.  2  Sam,  18«  20;  es  kompl  ein  büse 
botschadt  vom  gcbirge  Ephraim  her.  Jer.  4» 
15;  soll  sie  [Maria  \  ein  fimttcr  goltes  sein, 
n)u«zt  sie  ein  iveybszbild  sein  .  .  .  vnd  der 
cngelischen  botschafll  gicwben.  dat  magiU' 
ficat.  (1521;.  lij^':  der  gesand  wirt  round- 
In  h  zu  \\or!H'n  du.'  IioUscbaHt.  auszk-g.  der 
ep.  vnd  euang.  des  aduenls,  (1522).  Xi/* 
als  nu  die  pompa  aulT  der  gassen  vecteubel 
vnd  nach  jm  {Arbu)  harrete,  kompt  bot- 


Digitized  by.  Qoogle 


BUITtL 


335 


BRA^O 


acbaflt,  wra  «r  auird«»  gemache  gestorben. 

jttßo  predigt.  (15J^5).  CiiijV 

2  \  ehenüo  häufig  sli'ht  linlsrh.ifi  persön- 
4ictl  Jur  Uta  liuleu  uäcr  Liuisthaflei  ;  lUi  iuiili 

lieben  sie  {Me  tngel)  auch  einen  feinen  na» 

nen,  das  sie  licissen  angeli,  holen  oder  bol- 
i>chalTl.  eine  predi'fi  ri>n  den  engein.  f  1  535). 
Cij*;  ditriiach  hl  kuiumeii  erCarol  von  J^ltUiu 
auch  deyner  h.  (JMI^IIeet'f)  boltschain.  eyn 
■staibfitff  an  haptt  Leo  X.  (1520).  Bj'; 
«T^ilifli  Iial  mich  herlzop  Georgen  liolschalTt 
zu  Aldenburg  verklagt  citieti  vnwarbaflUgeo. 

Meine  aniworf.  ( 1 533).  AHj*;  vnd  Mose 
«andle  bol!tchafl\  aiuKades  zu  dem  königc  der 
Edomiter.  1  Mos.  20,  1 4  ;  vnd  ( d'd«on)  sandte 
fintsrhafTi  in  gaotz  Manasse  ...  er  sandte 
■aucb  l>u(i>ciiani  lu  Asser  vnd  Sebulon.  rieht. 
6,  3S;  so  sind  wir  nu  botsehaSten  (nciMre 
^ibelatugg.  haben  bulsch<irier)  an  Christus 
stat.  denn  goU  ermanet  durch  vos.  2  Cor. 
h,  20. 

mhi.  bouchaft»  boiesehall  (ff«n.  1. 1S4). 

4Hd.  potascar,botascai^botoskari((rra/7^3,S  I ). 

Bettel  (holte!},  m.  gerichtsbote,  gerichls- 
4iener:  hie  fragisiu  weytler,  ob  «Icnn  auch 
•die  boCiel,  hMcker,  jurislen.  fursprecheo 
vnnd  was  des  gesinds  ist,  Christen  scyn  luU- 
fTpn.  ron  weltlicher  vberkeit.  (1523).  Ciiii"*; 
«s  ist  eyn  grosser  herr,  vnszer  goK,  darumb 
luusz  er  auch  solch  edelle,  hochgepome, 
#eycfae  hencker  vnd  hottel  haben.  ebend.Ej^ ;  da 
duHTl  riian  kf^iiies  l)(Hlel>,  der  yhn  triehe  vnd 
schlüge,  deudsch  cnlechismus  (152U.  verm. 
4iu$g.f.  Pvj''^  welche  alle  nichts  mehr  widdcr 
vns  ihon.  denn  das  sie  dem  tod  vnd  belle 
•dienen,  als  seine  hötte)  vnd  schergen.  von 
Jhesu  Christo.  (1533).  Jiiij'';  da  koni]i( 
Christus  ins  mittel  aus  gölten  bereth,  hei.s.si 
ricbter  vnd  bdllel  inne  balieo.  authg.  dar 
«p.  vnd  euang.  von  oslem  etc.  ( 1 544).  c  6^ 

wie  böget  ßr  bügel.  steht  bOttel  ßr  hfit- 
tel,  mhd.  butil  (Ben.  l,  IS4I,  ahd.  hutil 
{GraffS,  82),  miiU  hole  von  bieten 
nbjadeiten, 

Botter  huUry. 

Bdttichrr  (bolUchcD,  bultiger,  m.  küfer, 
vieior :  becken.  schusler  vnd  hotticbcr.  or- 
4knnnf  «'nes  jwmcynen  koHmi.  (1&23). 

diiij";  hölligfr.  tisrhr.  22^  L  schrieb  hm- 
(iger  (blutiger welches  man  sehe. 


mm  botticb,  «tnfrosset,  MiMenu»  ßn 

vtit  mir  einnn  boden, 
Botz,  s.  |io(z. 

ioXf  ein  am  dem  gen.  goiles  (golts)  ciU- 
$prmg9m0r  mutmf:  box  marter.  iUdir. 
39 4 ^  vgl.  potz. 

Brachen,  L.  mit  Verdunkelung  des  a  sit 
0  brochen,  ararej  proscindere  agrums 
kanstu  jm  dein  joch  anknapflen  die  Kirchen 
zu  inachen,  das  es  hinder  dir  hroche  in 
f^i  nml"fi  fliob  39,  l  0  ;  |)nijget  oder  broihel 
oder  erbeiiel  auch  ein  ackenuan  seinen  acker 
jmerdar  tur  sut?  J«$.  28,  24.  —  mhä. 
brächen  {Ben.  U244),  nM.  prichdn (Gra/f 
3,  268),  ton  brache  imildSc««»  von  brechen. 
vgl.  brechen  9. 

inthif  brachten,  s.  prachl,  prachten. 

Brachfignly  m.  sin  mitf  tmehfeMem  tkk 
gern  aufhallender  vogel,  scolopax  arquata 
oder  sc.  phaeopus :  was  man  wachulri  heisse, 
darüber  streiten  noch  vnter  sich  die  lerer, 
eins  leib  meinen  es  seien  rsphUner,  andere 
es  seien  brachuogel.  Eisl.  \,  373'. 

Bracke,  m.  hnnd:  e?'  (die  mönche  und 
Pfaffen)  siud  die  brackeo,  die  aufl'  den  pol- 
stern ügen  vnd  pfeillen  mit  dem  hindern,  der 
82.  psalm.  (1530).  DijV 

ein  altes,  deutsches  wort.  mhd.  bracke 
{Ben.  1,  231.  232),  ahd.  bracho  [Graff  3. 
277),  dessen  herleitung  noch  unsicher  ist. 

Briditn  (breckm),  f.  kOndim,  mhd.  breckin 
( Ben.  1 .  232),  in  folgender  stelle  als  schelte : 
>(<•  sind  iiiclit  powcscn  wie  viisere  gollloson. 
leuüisclieii  zeubcrer  vnd  alti'  bre«;kiii  »ind. 
Bist.  1.  497".  «yl.  Sehmelter  wtb,  1, 
2 '  I . 

ßräcklcln  flirorklin'i ,  «.  Ideiner  bracke, 
hunäieiH.  mhd.  breckelin  {lien.  1,  232):  hie 
ist  es  war,  das  eyn  kleyn  brecktin  geschlagen 
wini  den  grossen  hund  zu  schrecken,  ausleff* 
d<'r  ep.  vnd  mang,  vom  heyl.  dreg  komg« 
fest  etc.  (1525).  Aa^j^ 

Bradem,  m.  mM.  brldem  {Ben.  1,  232). 
ahd,  bridam  (6rt4t  3,  299),  dampf»  Amsl, 
luft :  darnach  poti  aussendet  einon  warmen 
oder  kallnn  [»radeni  oder  wind,  .so  folget 
wcrme,  kelle  oder  »clmee.  Eisl.  2.  Iii". 

Bnadi  m.  1)  drenneiuiss  ffidk  ftols.* 
vnd  Sinisun  gteng  hin  vnd  fii  ng  drcy  hundert 
(ttchse,  vnd  nam  brende,  vnd  kerel  ja  einen 


Digitized  by  Google 


BRANDKURN 


336 


BRAKDVERZEiCIINET 


schwantz  tnm  andern,  vrnl  ihd  cinoti  brand 
ja  zwissclicn  zwcpn  scliwenlzo.  rieht.  1  5,  4  ; 
ist  dieser  oicbt  ein  brand,  der  aus  dem  iewt- 
erretlel  »17  Sacfr.  3,  2;  es  ist  dem  teuffei 
nur  drumb  zu  thuo,  das  er  vns  die  augeii 
von  vnser  lucern  wende  %'n(l  ftirc  vns  inii 
seyneu  fliegenden  brenden  vnd  liechlen  aus 
der  ban.  H»  brieff  an  «Ks  dbm fe»  «u  Sfras^ 
f»rg.  (1525).  A  5''.  —  tpriehwoit:  ein 
naclibai  ist  lom  andern  ein  brand  schuldig. 
vber  da*  erale  buch  Mose.  (1527)-  lü**. 

2)  v«rmM$nä6i  feuer,  inemihm,  com- 
hmtÜo:  sage  Elcasar,  das  er  die  pfsnoen 
aufriiebe  aus  dem  brand.  4  Mo».  16.  37; 
man  kundle  keinen  brand  an  jnen  rieclu'n, 
Dan.  3,  27 ;  vnd  sie  machten  nicht  vber  jiu 
einen  brand,  wie  sie  seinen  vetem  gelhan 
ballen.  2  chron.  21.  Id. 

3)  brand  im  getrai(}e,  rubigo:  wenn  eine 
thewrung.  oder  dürre,  oder  brand  (yip'^p.) 
im  laude  sein  wird.  1  kön.  S,  37.  L.  erfcUirl 
MlftsI  In  einer  flösse  m  dk'essr  sisllsr  wenn 

d;i>  ^'Otreide  verscliioncn  oder \on  der  sonnen 
vrrlir.uid  isl.  Alb  fr  US  dict.  llj'  hat  brand 
lu  dfr  fniclit,  ein  leer  eer,  schwarlz  vnd 
verdort.  tffi.  brandkorn. 

mhd.  brant  pL  brende  {Ben.  \,  253), 

ahd.  J.rnnt.  |.rnnt.  pl.  proiiti  {Grajf?,,  309). 
Vitt  ableitendem  i  von  dem  praet.  pran  des 
ahd.  iourzelverbums  prionan. 

Bmndkern,  n.  frwnentvm  earfttmenK» 

perditum:  ich  pLigcl  euch  mit  dUrrerzeil 
vnd  mil  lir.mdkorn.  Arnos.  4,  9;  ich  plagt 
ciicti  mit  dürre,  braadkoru  vod  hagel.  Uagg. 
2.  18.  vgl.  brand  3. 

Bmiml,  n.  1 )  eigentlich,  steUe  am  kSt' 

per,  wo  man  sich  verbraHnl  hat:  wenn  sich 
jcmands  ;ui  der  haut  am  lewr  brennet,  vnd  das 
brauduial  rüllicbl  oder  weis  ist  3  Mos,  13. 

24  fr. 

2)  bUäliA:  die  so  in  gletsnercy  higcn- 
rcdcr  sind  vnd  brandmal  in  jrein  gcwis>eii 
Imlien.  1  Tim.  4,2;  zum  sechsten  halii  n 
SIC  ein  lirandinali  in  yhrcm  gewis&cn,  das  ist, 
ein  maalnrlicb  gewissen,  denn  da  keyne 
Blind  vnod  gewissen  ist.  da  machen  sie  sund 
vnnd  gewissen,  gleiclnvic  t-iri  hrandnarlte  ein 
vnnaturlich  mal  ist  am  leybe.  ron  menschen 
leren  Uu  meyden.  (1522).  Auij  . 


Bmndmnlteiehen,  n.  tra^  lirandmal:  vnnd 

haben  ei»  l(r;mlrn:i'l7etelien  von  ylironi  ge- 
wissen, grunä  vnnd  vnach  aUer  artickel. 
(1520).  eüjS  M  mnditil  fehUnde  vmr. 
zu  I  Tim.  4.  2. 

Brandnarike«  dasselbe,  beleg  e.  wder 
brandmal  2. 

Bnninpfer»  n.  nbi?.  AoloennsMM,  iwns^ 
opfer:  Noab  aber  b.Twei  dem  herrn  einen 
altar  vnd  opITert  brandoptler  auiT  dem  allar. 
l  Mos.  S.  20 ;  vnd  opdere  jn  da  selb«  zum 
brandoplTer.  22.  2;  vnd  spaltet  bolts  snn 
brandopffer.  22,  3  «.  ößer  im  oll.  ttit. 

Brandepfersaltar.  m.  der  xum  brand- 
opfer  dienfitide :  den  lirandopffersaltar  mtt 
alle  seinem  gerete.  2  Jlfos.  '60,  28;  vnd 
alles  blut  siessen  an  den  bnden  des  bnnd- 
opfTersaitar.  9  Jfo«.  4,  7.  18. 

Bnindscbade,       in  folgeudtr  tteth 
L.  tcie  braml  (jebrauchi:   ein  narbbar  ist 
dem  andern  einen  brandschaden  schuldig. 
vermanung  s«m  gebet  vriderä.  T,  (tS4l). 
Biiij' . 

Brandsrhatzrn,  L.  lirandselioi^.'n,  »^nf 
gehlaufiage  atulatl  feindlichen  nied^irören- 
ncns  feiUetsenf  das  war  ein  idiergebol  mi 
aulTsals.  da  mit  vns  gott  vber  seine  gebot  be- 
sdnveret  vnd  brandschetset.  dls  J(Mm  M^ 
worl.  (1533).  Eiiij*. 

Brandscbwnni,  ai.  mderwärUger,  dia- 
botue:  dss  jbr  euch  nirbt  farcht  für  dem 

grym  des  brandsobwanlzs,  der  noch  cyn 
wenig  raucht,  epistel  an  diekirch  tzu  Erffordt. 
(1522).  Aj'';  das  oiie  zwciuel  nicht  !<ol  not 
haben  filr  den  brandsrhwcnlzcn  Syriae  vod 
Samariae.  Jen.  %  187*. 

Brandstätte  (bran(Utcte),  f.  stäUe,  ««  ein 

brand  gewesen  iat:  ilas  sein  jxebew  ynn  dpr 
asschen  anll  wUsten  hrandslelon  lige.  der 
prophel  Uabactic.  (1526).  liij';  gleicb  wie 
ein  bans,  das  also  verbrennet,  das  widder 

Indiz  rirtili  steine  da  bleiben,  snndorn  ein 
uiisier  platz  vnd  brandsict  isl.  der  frogM 
Sacharja.  (1528).  Riij'". 

Brandvenclchnet,  nUl  emm  brandMl 

versehen:  noeh  streben  diesse  brantvorseich- 

nole  Miiideideyttcr  vnsz  ziibctrtegcn^  gmnd 
vtid  imach.  (1520).  cjiij";  brandvorl- 
zeiclienle  gewissen,  ebend. 


BRA.NÜZEICH£>'  337 


BRATWIRST 


imdirickctt  (brantxeichen),  n,  was 

fir,ni<lmal :  glficli  w'w  ein  soltli  hrnntzeiclicn 
isl  nil  recht  anficporn  noch  gt\varh«ii?en, 
soodcni  mil  gewaii  von  auszen  eingedruckt. 
«toiA  eiiij*. 

Bransel  t.  prangen. 

BniBgcr  *.  prntiqiT. 

Inuellj  crapUart :  wenn  ich  für  eyoer 
«lau  lege  mit  eynem  heer  vnd  schtlsse  widiler 

die  mauren  vnnd  thUrn,  das  brasscit.  auff 
das  rbirchrisUich  buch  bocks  Emszers. 
(1521).  Güj*;  sie  faren  daher,  das  der  iiar- 
nisch  bmsdt.  Jer.  46,  22. 

brasse!  D  enUprang  wohl  atis  dtm  gleich- 
hti.  bmleln  (Ben.  1.  256.  Sehmtller 
1,  2Gfi.  Stnlder  \,  2\1k 

Bnnneu  (prassen),  schweigen,  schlemmen 
«Ml  lewmtnf  diese  vnfleter  brassen  von 
cwreni  .ilmo^eii  un  schew.  br.  Judae  12; 
die  hfitleii  schwcigelen  vnd  pns'ijeten  im 
tcmpel,  2  JUacc.  6,  4  ;  vnsere  Junckern  vom 
adfl  haben  bisher  gnug  gebrasset,  geschlein- 
mel.  eine  heerpndigl.  (1542).  Fj';  vnd 
ylir  dit'  weil  ^'Ptantzl,  pohms'sol,  pi'Iunnget 
vnd  gesjiielci  habt,  rom  kriege  widder  d.  T. 
(1529).  Eiiij*. 

Irassen,  n. ;  dasclbs  bracht  er  sein  gut 
vmh  mit  lirnsseii.  Luc.  15,  13. 

Bnui&er,  i«.  srhlcmmer:  sey  nicht  ein 
krasser.  Sir.  Ih.  32;  die  prallen  aber  fres- 
sen, brasser,  hurenlreiber  vnd  die  ergsten 
Inhcn  auff  erden  scyen.  eine  bericht  an 
einen  guten  freund.  (152S).  Biij'';  ist  vnd 
tnnckt  mit  den  brassern.  ton  dem  bapsium 
MJtome.  (1520).  Fiij*. 

Iratej  m.  gebratenes  slüch  flci-nh:  er 
breit  innen  braten  vml  selliget  sirli.  Jes,  44, 
lt>;  (iencken,  das  gnlt  eine  sabea  bey  den 
braten  gesetzt  hat*»  xwo  Ka^zeitpredigten. 
(153fn.  Biiij*.  redetumH:  den  braten  iif«li.Mi.  ] 
sclnniM-ken,  eine  sarhr  merhen:  der  tcullVI  1 
roch  den  braten  wol,  wo  die  sprachen  crfur 
lernen,  würde  seyn  reich  eyn  fach  gevvynnen, 
das  er  uicbt  künde  leicht  wider  zustopßen. 
an  dif  rhadherren  etc.  (1  524).  Riüj'' ;  niiis 
fredich  keinen  schnupppn  hal»en,  der  solchen 
braten  rieeben  kan.  exempei  einen  rechten 
cbftsd.  Nseftojf  SU  weihen.  (1542).  Eiiij'': 
das  hürel  der  bapsl  gern,  das  ich  sage,  er 
Sülle  sein       er  wil,  das  cr  aber  das  euan- 

PlETS,  W6it«ibucli. 


gelium  setner  pOieht  nadi  solle  firey  vnd  rein 

lassen  gclien.  dazu  audi  ftWdern,  das  liiWct 
er  nicht  gerne,  dcau  er  rciichet  uieuse  vnd 
schmeckt  den  braten  wol,  sorget  er  künde 
damit  nicht  bapst  bleiben.  Jen.  6,  355'*. 

tnAd.  brate  (Ifen.  1.  233).  M,  prAtO 
(Gra/f  3,  284),  von  braten. 

Inten,  assare,  iorrere,  pra^,  briet, 
«Ad.  briten  briet  (Ben,  i,*233),  ahd.  prA> 
tan  priat  {(irafl  3,  284):  (die  papisten) 
esel  sind  vnd  esel  bleiben  nm-'^on,  tmn  ^'ede, 
brate,  schinde,  kere,  giesse,  bkvve,  breche, 
wende  sie,  wie  man  wU.  X.V  vorr.  g»  der 
eekrifl  KUngeheil»  von  priester  eft«. 
n52S).  Aiij'' ;  i.'ib  rair  das  lleisch  dem  prie- 
ster zu  i<ralen.  1  Snm.  2,  15;  Mid  etliche 
stücke  vom  fische  bneien  sie.  Tub.  ü,  7 ; 
mein  gebeyn  seynde  dorre  gebraten  wie  ein 
gribe.  die  sieben  pusxpsalm.  (15)7).  E  5'' ; 
Johannes  Ilus  ans  dem  gefongnis  jnu  Bche- 
merland  schreib  (schrieb}  sie  werden  jlzt 
eine  gans  braten,  ouff  das  vermejnl  Xrettfr- 
lieh  ediet.  (1531).  Giij*>;  der  wacherer  er- 
beit  nicht,  «titzf  Itinfer  dem  ofen  vnd  !«r«-(t 
öpITcl.  an  die  pjairfifiTn  wider  den  tcucher 
zu  predigen.  (1540).  Ej';  der  herr  tira  dir 
wie  Zedekia  vnd  Abab,  welche  der  konig 
zti  15  iIm  I  n-rlV  IVn T  braten  lies.  7fr.  20.  22. 

firalhering,  m.  da  trug  man  rostige  vnd 
bratheriuge  vnnd  andere  schlechte,  geringe, 
gemeine  speise  auff.  iisehr.  272*. 

Bratpfanne^  f.  sartago,  pfannf  zum  hra^ 
ten:  werfTen  alszo  die  seclen  vnd  jiewisbcn 
auszeyner  hradpfannen  yon  die  andere,  ausi- 
leg.  der  ep.  vnd  euang,  vom  dmuag,  ele. 
(1322).  Xxj^ 

Brafspirsi.  m.  veru,  spiesz,  an  tri'Irhen 
fleisch  gesteckt  vtrd,   um  es  zu  braten: 
haonen,  schosseln,  bratspies.  groppen.  de 
Wi  tte  br.  r»,  32').  —  richtiger  bratspisl. 

Rralwiirsl.  /  lumrira,  dünne  warst, 
welche  gebraten  gegessen  wird:  sich  lassen 
sehenden  vnd  mit  henden,  maul  vnd  bauch 
gehandelt  werden,  als  were  er  eine  brat- 
wiirst.  das  diese  worl  Christi  nnrh  fest 
stehen.  (1527).  eij'';  oder  halte  et  sorge, 
wir  würden  ausgeteilet  brod  für  ausgeteilte 
bradwarste  verstehen?  vom  abendmed 
Christi.  (1528).  Diiij";  c.  k.  f.  g.  vvi><en  das 
besser,  denn  ichs  sagen  kan,  das  solcher  ver- 

43 


Digitized  by  Googl 


BRAU 


33S  BRAIGUUCU 


trag  mit  einer  bralwörat  versM^elt  (nicAI 

ernsHich  gemeint^  ist.  eUliche  offenstehe  tt(>t 
brieffe.  (1530».  Aij*";  da  wir  vns  müde 
luil  groszcn  vnkoslcn  c.  k.  f.  g.  gcdispulircl 
hiiUen,  war  e«  alles  mit  einer  bralwursi  ver> 
siegelt,  ie  Weite  br.  5,  2 1 7. 

Brau,  m,  oin  hraw  hipr^.  Eist.  2.  M"'. 

irauch  (praucli),  m.  ahd.  prüli  (OiaH 
3,  281)»  enchena  bei  L.,  ifiie  nftd.  öder- 
haupt,  «n  210»  bedtviungen : 

1)  usus,  antpenilung.  ri  rfr,>n(Jttnff  riiirr 
sacke,  gebrauch:  ein  tu|»UVi,  der  dun  wei- 
chen Ihon  mit  mOhe  erbeHet,  maeliet  allerloy 
gefess  zu  vnserm  brauch.  teeisU.  ir<.  7. 
desselhigen  gleiclir-n  nucli  die  man  ImIilii 
vprlas«.('n  drn  nalurlidicn  hranrh  des  weilics. 
Uöm.  1,  27  ;  syhe  nu  vorsleeslu  was  heyli- 
genn  lieysl»  was  heilig  isl,  dan  es  ist  nit 
anders,  dan  ein  alisnnderang  von  dem  misz- 
pranch  Izu  dem  golliclien  prancli.  anszieg. 
deutsch  des  v.u.  (151 S).  Miij' :  es  liat  auch 
der  liebe  römische  ^'oyiz  den  [iranch  erdacht, 
das  man  die  pfrennden  viid  leben  vorkeulTl 
anfl'  solchenn  vorteil,  an  den  christlichen 
adel.  (1520).  l>iiij''i  der  äclirilTl  brauch  isl. 
da»  »te  hnmiiidre  heissct  nydrigen  vnnd  zn 
niehl  macheatt.  das  magnißcat.  (1521). 
dj':  wii"  infHsen  luccln'ii  iiu'li!  iliiitrn  nnrli 
brauchen  nach  vnserm  duackel,  sondern  nach 
der  srliriin  brauch,  rom  abendmal  Christi. 
(1528).  Bij^;hcy  vielen  derbrauch  ist  hlielten, 
das  ninn  den  «;li>iln  iiden  das  (Tucilix  filrgehal- 
li-n.  von  derwmi  kelmesse.  i  I  534  ».  Hij* ;  wol- 
len vns  doch  die  papislen  zu  Augsburg  lassen 
beider  gestall  brauch  recht  sein,  wo  wir 
bellen  widerumb  wollen  lassen  einer  j^eslall 
hrancli  nncli  recht  «sein.  Jen.  6.  10":  nntli 
heuliges  lages  im  brauch  ist  das  wesier- 
hembde.  liichr.  158'';  die  spitzigen  schabe, 
die  nu  nimmer  im  brauch  sind,  ebenä,  396*; 
derhalhcn  wyr  zu  Willemberf;  den  or^intnon 
rad  las^»en  sub-hc  {sc.  el^ebrecher)  stratl'en 
mit  der  staujipen  zur  stad  aus,  alls  mit  lyn- 
dcrer  »trade,  weyl  die  rechtschaflene  nicht 
yni  l»niir![  <^o]\L  J.-  ]Vcttc  br.  0,  53.  pl. 
auirdii'se  drey  braurli  {Jen.  1,  154'  breucb) 
odder  nutz  müssen  wir  den  lobesang  lassen 
gerichtet  sein,  daemagiufieat.  (l 52 1 ).  bilij*. 

2)  mos,  Sitte,  geu^oh'nheit:  daher  auch 
der  brauch  komen  ist  ynn  aller  wellt,  das 


fdte  hochzeytten  odder  wirdschaHien  Affent- 

lirh  mit  wol  lehn)  vud  rreiiden  Diispfrirlii 
werden,  das  eitern  die  Kinder  zur  che  nicht 
zunugen  sollen.  (1524j.  AHij'  ;beyden  aheii 
der  brauch  gewesen  ist,  das  begrcbnis  ausser 
der  stad  zu  haben,  ob  man  für  dem  sterben 
fJichi'n  mUge.  (1527^.  V.h*':  i«t  fiii  .illci 
br.iucii  gewesen  vdleiciii  von  Adam  lier  aufl 
kernen.  vftenfasersrefriiefcJfote.(l  527).ii  ij*. 

Branchen ,  bei  L.  nur  wie  in  der  älterem 
siifdiht'  in  di'v  bedeutung  mn  ufi.  nnwetident 
t  eru  luden,  gebrauchen,  und  ztcar 

a)  mit  dem  aee.:  ich  mus  hie  erzelen 
«•iliclie  psatnien  vml  texi,  die  sie  braucheo 
Jim  jbrt'ii  viirilii'ii  vinl  «eflampt.  ein  trider- 
ruff  vom  fege/eur.  (1530  ).  Euj";  wenn  man 
die  klüsler  noch  brauchelc  Tur  zuchthcuser, 
das  man  junge  knaben  darin  aoffcnnge. 
hauspost.,  Wittenb.  1545,  tcintertheit  14*; 
woll  jr  polt  vfrteifitprn  mit  vnrecht  vnd  ftir 
jn  lissl  brauclien?  Uiob  13.  7;  die  spelm 
aber  von  solcher  erbeit  braucht  er  speise  zu 
korben,  tceish.  13,  12:  trespen  braiiobl  man 
Tur  das  vibe.  von  den  leisten  warten  Bauidt. 
11543).  Xiy''. 

b)  mit  dem  gen.i  anff  deutsch  heyst 
Mefilicb'  das,  was  man  leglicb  zur  bnndt  hat 
Mu!  yii  iK  rfiylscbaflri.  ob  man  des  mUm  m  m  hon 
nil  an  vnderlas  brancbl.  ausxteg.  deuuch 
dee  t.  u.  (1518).  Fij^  diesen  ausKlaufTt 
will  ich  than  haben  tsu  gutte  wer  seyn  brau* 
i  Iicii  will,  ausleg.  der  cp.  vnd  euang.  rom 
christag  etc.  i'ir>'>2).  sssj'*;  gleich  wie  wir 
des  Worts  'uiglikk'  auch  auff  zwo  weyse 
brauchen,  der  prof^et  Babaeve.  ( 1 52*6). 
cij';  wie  eiu  Schuster  st  iii'T  n.ulel,  aal  vnd 
drat  brauchet  zur  erbcil.  dfud^rh  catechis-' 
mus.  (1529).  Cij'';  warumb  hiret  dena  der 
bapsi  sween  schldssel  jnn  seinem  wapeo, 
so  er  doch  des  einen  nimer  braucht,  ttm 
dp»  ftrhlüsseln.  fI530).  Cij';  der  gerechte 
braucht  scins  guts  zum  leben,  «pr.  10,  IG: 
liebes  kind,  brauch  der  seit.  5fr.  4,  23; 
ich  bitte  aber,  das  mir  nicht  not  sey,  Aer 
kiinbeit  /n  1  i   irhen.  2  Cor.  10,  2. 

Rranrhlich,  brlluchlirb  (breuchlicb),  nach 
den  beiden  bedeutungen  von  brauch, 

I)  Mtilis,  dienii^,  braud^bor:  dnimb 
sich  zu,  das  dz  sacrament  dir  sey  eyn  opus 
operanlis,  das  ist  eyn  prauchiich  werck  vnd 


itiuituLiai 


939 


BBALT 


goUe  gefälte,  nil  vmb  seyns  westens  willen, 

szouJernn  viiih  dcins  plaiiheiis  viul  ;:(i(eii 
prauchs  wiJlrn.  eijn  sent^ut^  ron  dem  hoch' 
vHrdigen  4acrament.  (1519).  Itiiij";  der 
wM  etil  geheiligct  fas  sein,  tu  den  ebren, 
dem  hauühcrii  hrcucliiicli  (1522:  Lraiicli- 
hch).  2  Tim.  2.21;  weyl  hie  ^.  Paulus 
sagt,  die  govälU  &cy  goUU  dieuerynn,  ntusz 
man  »ie  laMen  nit  alleyne  den  heyden,  sod- 
dernn  allen  meusclicn  braue  Ii  lieh  seyn«  von 
weltlirher  vfi'  rl.  iii   ( 1 '<23).  Cij" ; 

2j  gebräudUuh,  aUkh:  es  i&(  niL  brauch- 
licb  gewenen  den  romiscben  keysern  ein 
solche  kröne  tzuiragen.  poiSional  Chrisd  elc. 
(152I'?>.  Aiij*.  Eisl.ausg.  1,40.  icu  bicudi- 
bch ;  mil  einem  Zimmermann  inusz  ich  in 
seinen  terroinis  vnd  mil  solchen  worlcn  reden, 
wie  sie  in  jhrem  handwerek  genannt  vnd 
breuchlii  !i  >inj.  lischr.  377. 

Brnnrblich,  adr.  navh  brdurli:  wem 
3uci)  wul  viitl  hreuchhcli  ^eredl.  auszieg.  der 
epttndeuang.  iet  Qduenti,  (1522).  Fiiij". 
rgl.  unbrüuclilich. 

BmnrhHUg,  /.  gebrauch,  anwendung^: 
brauchuiig  goüicher  natur.  eyn  geyslUch 
t^g  hueMeynn  tut.  (15l6j.  Aij\ 

Hrauen  s.  breuen. 

Brauer  (brawer),  m.  bierbrauer :  da  man 
luclii  tiab  becker,  brawer,  kHclieraeisler. 
Eist.  2,  US*.  — t  WC.  theut,  e3''  brüwer, 
mhd.  brittwe  (Ben.  t,  260). 

Braugerälb, -n.  dn^  zum  hterbraven  er>- 
forderliche  gcrälh.  de  Wede  hr.  Ii,  3m. 

BrüilhauSj  n.  ham  worin  bitr  gebraut 
»iri.  Jen,  3,  437'. 

Braun,  aui  reHk  wul  ichwarz  gemischte 
färbe:  rote,  braune  vnd  weisse  pf<'nle.  Such. 
1.  & ;  uu  Tragi  der  hcylig  geyst  nil  nach  rodl, 
brawn  parethcn  {gedr.  (lanethen).  an  den 
ehH$mdten  adel.  (1520).  Liij\  role, 
schnnrlrp  oder  liiatmn  p.lrot.  Eist,  t,  103\ 
—  mhd.  brän  ißen.  l,  2G7).  aiid,  prün 
[Graff  3,  311).  vielM^  wurselvenpanÜ 
mit  brennen,  vgl.  Grimm  wtb.  2,  323*  324. 

Braunlirhtj  lu  liiinli«  tit  •  iMcunlicbl),  eltcas 
braun:  vnd  er  t  David)  war  liLutnlrcItl  mil 
ächünen  äugen.  1  6am.  16,  12;  brauuiicbl 
vnd  acbOn.  17,  42 ;  fein  sehwarls  breanlicht. 

vber  das  emlt'  buch  Mote,  (1527).  Ji  j*. 

iräulcin  (breunlin),  n,  wie  der  hirle 


j  jglicbs!  «ioliair  besonders  zeichel  oder  nennet, 
[  oin<'<  lireiKilin,  il.is-nmler  schwcrlzlin.  auS' 

Ittj.  der  cp.  vnd  euang,  von  oHem  ete. 

(  1541J.  dG*. 
Bramlivg,  m.  wie  man  auch  lieset  von 

Dautd,  (!n<;  rr  ein  braunling  war.  vber  dM 

erste  buch  ÜQse,  (1527).  Jij\  tgL  braun- 

lichU 

Braiuinlb^  rüth  i»  braun  icheinenä,  5e- 

leg  s.  unter  bleichrolh. 

Brnnsen,  in  h>  fiiij>>r  bewegung  stark  Mr^ 
bar  sein,  mhd.  brii:»en  [tien.  1,  271). 

1 )  vom  itaner:  das  mecr  brause  vnd  was 
drinnen  ist.  1  rhnm.  17,32;  deine  flul  rau- 
sclicii  da  her,  das  hie  eine  licfTe  vnd  da  eine 
lielte  brausen,  ps.  42,  8;  die  wasserwogen 
im  mccr  sind  gros  vud  brausen  grewiicb. 
93, 4 ;  der  dasmeer  bewegt,  das  seine  wdlen 
brausen.  Jer.  31.  35. 

2)  fon  daher  ziehendem  kriegsvolk :  jie 
brausen  daher  wie  ein  vnge&Klme  meer  vnd 
reiten  aulT  rossen  gerttst.  Jer.  0,  23. 

Braiten,  n.  der  eukttanlivisch  gesetzte 
inf.  des  lorigen:  vnd  os  go^chacli  schni  llo 
ein  brausen  vom  himcl  als  eines  gewaltigen 
Windes,  apost.  gesth.  2,  2;  wUchs  geists 
ntH'li  brauscns  vnd  schwerniens  allent- 
halben vbrig  ist.  r6er  das  erste  bnek  Mose* 
(1527).  Aj'-. 

Braut,  f.  pl.  breute,  verlobte,  sponta: 
die  braut  stehet  zu  deiner  rechten  in  eitel 
küsllichcm  pnlilo.  ps. -io,  10;  wordie  brnul 
bat,  der  isl  drr  Lrcutgam.  Joh.  3,  29:  hc- 
tilli  hieuitt  euch  sampl  «wer  lieben  brault 
ynn  gotiis  gnade,  das  7.  eap,  der  ersten  ep, 
s.  Pauli  zu  den  Corinthern.  (1523).  Aij'*;  es 
ist  nirlit  siindc,  ob  man  eine  braut  hübscher 
schuiUckt,  denn  sonsl  eine  magü.  vber  das 
erste  bneh  Mose.  (1527).  Pfij*;  mancher 
hat.  seine  braut  aus  seinen  armen  müssen 
lassen  weg  fureu.  ron  pbfsarhen.  (1530). 
Eij*' ;  freier  aus  schicken,  die  vmb  die  braut 
werben  sollen,  vnd  sie  dem  breulgam  su 
filren.  zwo  hot^seit  predigten.  (1 536).  Eitj**; 
wer<  Liliitk  hal,  der  furel  die  braut  heim 
(Sprichwort),  von  ehemchen.  (1530).  Eij''; 
eitel  welsche  hochzeii  vnd  ilorenlzische  breule 
bey  yhn  sind,  «om  kriege  ttidder  d.  T. 
(1529).  Giij*;  lUrckische  breule  vnd  llo- 
rentztscbe  breutgam.  termanungamUegeist' 

43* 


Digitized  by  Google 


BRAUTBETTE 


340 


BRAUTRING 


liehen.  (Ib^O).  Giij».  in  geistlichem  sinne: 
ein  c'orponil  tliar  kein  rhristen  weiii,  Ja  keioe 
nonuc,  die  doch  Cbrislus  sonderliche  braul 
sein  sol,  waschen,  von  den  $dUüM«ln. 

(1530). 

mhd.  1)1111  {Ben.  1,273).  alul.  luiil  \(Jtaf[ 
3,  2d3),  aucA  neuvermühUt;  äai  yoth. 
bru)>s  MaUkAQ,db  übenetttymuf^r^f  tumu, 

Irautbeitr,  n.  ehebetl,  mhd.  brAlbellc 
i'7fi  ?i.  1,  III),  ahd  [^rnfiielli  {(rraff^,  50»: 
das  i.sl  die  scltüuc  dccku  vbor  das  btaulbette 
oder  chebelte  gelegt,  xwo  hoekxdipredigtcn. 
(1536).  Big». 

BrnQtdifBfr^  m.  fiaranrjmphus  r  d.iinit 
zeigl  er  selbs,  das  das  aposlelanu  oicbls  an- 
ders ist,  dcon  das  ampt  eines  freier*  oder 
brautdieners,  so  dem  herm  Christo  leglich 
v.  itic  Iti  aiit  zurii  litcl  vlul  zuflirot,  ebrnd.  Eüj^'. 

BrautfÜhriT,  m.  dasselbe:  die  giiUze  hoi- 
lige  dreifalügkeil  Endui,  die  braul,  füren  vud 
leiten,  vnd  braalfUirer  vnd  letter  sind.  £lal. 
1,  208'. 

Brantgang.  m.  die  eheliche  einscfjnxmg : 
lasse  sie  aucb  keine  genicinschail'i  inil  den 
Christen  haben  ...  cur  lanlTe  nicht  stehen» 
noch  /.Uli)  grabe  oder  btautgan)^  nicht  leide. 
amleg.  der  ep.  tnd  tuang,  von  oslsm  elc. 

(1540).  Aiiij^ 

Branthor,  n.^wambratAttus:  desglei- 
chen wil  ich  mein  brau  l  hör  wider  von  euch 

j'ilip^^nrt  liaboii.  Burkhard  I  liriefic.  101. 

Brüutigan,  getcöhnlicher  ohne  den  su- 
sammenselzungsvocal  i  brcutgam,  m.  ver- 
tonter, sponnu:  md  dieselbe  gehet  heraus 
wie  ein  breuligaoi  aus  seiner  kamer.  ps.  19, 
6;  wie  ;^ich  ein  brcnfgam  frewct  vber  der 
braul,  so  wird  sich  dein  gotl  vber  dir  frcwen. 
Je«.  62,  5;  wie  k4)nnen  die  hodixeitleule 
fasten,  die  weil  d<  r  IjK  uiignm  bey  jnen  isl? 
Marc.  2,  19;  ila  her  tnus  das  auch  iiiclit 
recht  seyn,  das  man  an  elüichen  orllen 
hrault  vnd  breiutgam  von  eynander  reysset 
bisa  ynn  die  drillc  nacht,  das  7.  cap.  der 
ersteferp.s.  fanli zudenCorinlhern.  (1523  . 
Oj*;  nach  dem  ültenllichcn  verlöbniss  isl  er 
nicht  ledig,  sondern  ein  breulgain  vnd  chc- 
man.  roi»  efceaachen.  (I530),  Ftiij*;  wet> 
woll  einem  breulgam  vmh  seiner  redlichen 
liebe  vnd  löhlichen  bruusl  willen  solrhc  seine 
varursichligkcii  i\i  gut  halten,  ebend.  Ginj' ; 


begabt  mit  der  ewigen  gcreclitiokeii  ylns 
breUdgam»  Christi,  von  der  freyh^l  eynia 
dtrUten  menschen.  (1520).  Bj''. 
mhd.  briutegome  (Ben.  1, 554),  ahd,  prt- 

tigomo  (Grttff  4,  201);  pome ,  gomn.  ist 
das  hntirerscfioben  mit  lal,  liomo tUmma^de 
gulh.  guma  =  murin, 

inidunuMr  (braulkamer).  f.  ikalMm: 

sie  ((Kr  eonne)  geht  erfhr  wie  eyn  breultgam 
aus?  -iovnpr  hranllkafiier.  ausileg.  der  ep. 
vnd  euang.  des  aduents.  { 1 522).  Bj'* ;  dem 
herrn  in  seine  brautkaner  brechen  md  jn 
seine  braut  zur  huren  machen,  wider  Ben» 
)Vorsl.  11511).  Kij^ 

Braatlnnfly  m.  hochieil:  wie  die  wöUTe 
ihun.  wenn  sie  hochaeit  vnd  brandlauflt  {Je». 
3,  456^:  braullaufr)  haben,  von  erLenhard 
k'eiser.  (1528).  Kij\  —  mhd.  brutlrtuft 
{Ben.  1,  1017^  ahd.  brüllouO,  brAlklouft 
\,Graff4.  lliOJ. 

Bnidlebet  f.  die  Hefte  der  hratdlente  an 
einander:  die  braut  liebe  soll  billich  vnd 
n.itflrlich  vertreiben  alle  ander  böse  liebe  des 
ticisches,  von  ehesachen.  (1530).  Fiüj*; 
vnd  ist  die  braut  liebe  odder  ehewille  ein 
nalUrlich  ding,  von  golt  eing'pnanlzt  vnd 
ein^epehen.  ebend.  (üiij";  die  hrun^l  oder 
luauiliubc.  zwo  hochzeii  prediglen,  (1530). 
Dij'';  es  sind  viel  liebe,  aber  keine  ist  ab» 
brünstig  vnd  hilsigals  die  brauiliebc.  auiteg. 
der  euang.  von  ostcrn  Iis  aduent.  (1527). 
Üdiiij^;  zur  brauUiebe  kiui  niemand  ge- 
drungen vnd  gezwungen  werden,  lischr.  3 1 O**. 

iniHtllclj  n.  epithalamimn,  brma  nnd 
bräuligam  zu  ehren  gesungenes  (Albe ruf 
diel.  Si]*"):  ein  luMuilied  vnd  vnlcrweisung 
der  kindcr  Kornh.  ps.  45.  1  ;  damil  ich  auch 
eyn  mal  eyn  christlich  epilhalamion ,  das  ist 
eyn  hrnutlieti  .stin:;o  ,  wie  man  vor  teilen  an 
ihuu  pflegte,  das  7.  cap,  $,  Pauli  xm  den 
CorinÜiern.  (1523).  Aij^ 

BrntaMise,  f.:  vnd  itxt  sich  gebflrtra 
predigen  an  stai  der  braut  messe,  so  man 
bisher  gehalten.  xtPO  hodunl  pred^len, 
(  I53G).  Ej\ 

Braatring,  m.  trauring,  annulus  proB«- 
bne:  sxo  er  denn  der  gläubigen  seelen  sund 
«Inrch  yhren  hnnidtring ,  das  isl  der  glaub, 
ym  sel!)s  eygen  niailil.  von  der  freyhegl 
egnisi  cbnslen  menschen.  (1520).  ßi*'. 


.  ,  y  GQOgl 


BRAUT:>EGEN 


341 


BRECOEN 


Braitscgen.  m.  segenswunsvh  über  bmut- 
levte:  h\c  bey  wil  ich  nicht  cntelf»»  die  dcuil- 
schen  lieder,  braut  segen  vud  viel  guter  heil- 
samer bttchliD.  vermamMg  an  die  geistlichen. 
(1530).  Uiij*. 

BniuttaS)  m,  dies  nuptialis,  hochzeitstag : 
da  DU  der  braut  lag  ausz  war,  licsz  er  dem 
maD  den  kopU  abschbhen.  von  wellUicher 
vktrkeytL  (1523).  F5**;  der  bnuttag  «vinl 
montags  nach  Barnabe  angehen,  tfe  WetU  br. 
6,  265. 

Brecbelohnj  m.  lohn  für  da6  brechen  dfs 
fiaehttM.  de  Wette  br.  6,  327. 

Brechen,  frangere,  rumpere,  mhd. 
bi {Schon  (Ben.  I,  239  /7*.),  ahd.  brechan, 
prcbhan  (Oraff  3,  2G2).  golh.  brikan. 

i.  intranriUvbedeutungen, 

1)  ton  hulz ,  rohr ,  strick:  jrn  zweige 
WPrift'!!  I'ilr  (Idrif  LrerlHMi.  Jcs.  27,  11; 
vreun  sie  jn  (den  rohrstab)  in  die  band  fas- 
selea ,  so  brach  er  vnd  stach  sie  durch  die 
Seiten.  Etedk.  29,  7;  wenn  der  strick  am 
hcrlCFlcn  hell,  so  bricht  er  (sprichtcort). 
der  prophet  Habarur.  f  I  ri^G).  b  iij^ 

2j  von  gtbäuden:  ein  all  liaus,  das  schier 
einfallen  vnd  brechen  will,  ein  trötaiehe 
predigt  von  der  zukunffl  Christi.  (1532). 
Aiij*;  vnd  knacket  die  well  an  allen  enden 
/asl,  als  woll  sie  schier  brechen  vud  fallen. 
der  prophet  Daniel.  (1530).  Aij*. 

S)  vom  herzen:  mein  hertz  wil  mir  in 
meinem  kil)c  bitnlion.  Jer.  '23.  D;  ilaninil) 
bricht  mir  mem  hertz  gegen  jm,  das  ich 
mich  sein  erbarmen  mus.  31  >  20.  man 
nimmt  an,  dost  dat  herz  berUe»  kSnne. 
vgl.  herzbrechen. 

4)  das  augc  lnu  ht,  erlischt:  meine  äugen 
wollen  mir  brechen.  Jes.  38,  14. 

5)  da*  praet,  gebrochen  ramieonu: 
der  scheel  ist,  oder  grindicht,  oder  schebichl, 
oder  der  gebrochen  ist.  3  Mos.  2!,  20. 

G)  das  weller  bricht,  änderl  sich:  dürauU 
kan  die  vernunfH  nicht  antworten,  denn  also, 
ibs  weiter  bricht,  wer  es  aber  bricht,  das 
kau  sie  nicht  sagen,  aber  Dauid  sagt,  gotl 
breche  es.  Jen.  5,  46U^ 

7)  brechen  abstraet,  einbredun,  endMi' 
nen;  darumb  wird  vber  dich. ein  vnglfick 
koinon.  das  du  nicht  weissest,  wenn  es  da- 
her bricht.  Jes.  47 ,  Ii;  es  gehet  schon 


attlT  vnd  bricht  daher  vber  dich.  Ezech.  7.7; 
dieser  (der  jüngste]  lr>fi  wird  wie  ein  blix 
lieres  iicr  lii  orlicii.  ztco  predigt  auff  i  Jim. 
4.  (1525).  Cij''. 

8)  in,  durch,  von  etwas  brechen:  am 
neunden  tage  hrnch  man  in  die  slad.  Jer.  39, 
2}  wenn  ein  hausuater  wüste,  w  elche  stunde 
der  dieb  komen  weit,  so  wurde  er  ja  wachen, 
vnd  nicht  in  sein  haus  brechen  lassen.  MaUk. 
24,  43;  —  durch  den  ncbel  bricht  sein 
liccIiL  Hiob  37  ,  11;  am  alirnd  brach  ich 
mit  der  band  durch  die  wand.  Ezech.  12,  7  ; 
so  (alle  raeine  schulder  von  der  achseln ,  vnd 
mein  arm  breche  von  der  rOren.  Hiob  31, 22. 

//.  tramidrhedeutnngen. 

\  j  das  herz  brechen :  die  schmach  bricht 
mir  mein  herts.  pe.  69,  21 ;  was  machet  jr, 
da^  jr  weinet  \nd  Itrechet  mir  mein  herlz. 
apuAl.  t/esch.  21,  1  ;5 ;  nii  ist  doctor  I.nlher 
ein  wenig  hoiTertig  vnd  gibt  nit  vil  aulT  der 
roinaniaten  mntsen  vnd  gruntzen.  das  wil 
yhn  das  hertz  brechen,  «on  dem  baptUm 
zu  Rome.  (1520).  nj\ 

2)  hals  und  bem,  arme  und  beine  brechen  : 
er  weis  wol,  das  jhm  dis  stUck  den  hals 
bricht,  der  117.  peatni.  (1530).  Ji^*; 
straucheln  bis  man  hals  vnd  bein  bricht. 
auxleg.  seh'iner  Sprüche.  (1519).  Ciiij*;  wo 
du  es  aber  nicht  lasest,  so  brich  jm  das 
genick.^  2  JVos.  13,  13;  da  fiel  er  zn  rttck 
vom  stuel  am  thor  vnd  brach  seinen  hab 
entzwpy.  l  Sam.  4,  18;  ich  wil  enlzwcy 
brechen  deinen  arm.  2,31;  da  kamen  die 
kriegsknechte  vnd  brachen  dem  ersten  die 
beine.  Joh.  19,32;  du  möchtest  fiillen  vnd 
ein  beul  iM  cchen.  mder  das  bapsUm  su 
Rom.  (1545).  Diiij'. 

3)  die  mullerbrechen,  vulvam  aperire: 
90  solttt  aussondern  dem  herm  alles  was  din 
muller  bricht.  2  Mos.  1  ?<,  12;  nllerley  men- 
lin  ,  das  zum  ersten  die  muUei  briclit ,  sol 
dem  lierrn  gelieiligcl  hebsen.  Luc.  2,  23. 

4)  tupfe  brechen,  ser6recfteii:  wehre,  liehe 
Else,  wehre,  das  wir  nicht  reich  werden, 
brich  du  krügc,  so  breche  ich  töpITen.  der 
IQl.  psalm.  (1534;.  Kiij*. 

5)  blumen  brechen. pßUekeni  mein  ftvnnd 
ist  hin  ab  gegangen  in  seinen  garten»  das  er 
roson  breche,  hoheded  G,  l. 

6)  briefe  brechen,  erbrechen:  abwesens 


Digitized  by  Google 


BRECHEN 


342 


BRECHEN 


M,  Philipp!  hnli  ich  euer  schrill  niihscn 
brechen,  de  H  elte  br.  5,  27;  es  ist  luir  ja 
mein  eigen  haiidschriflt  wider  zu  homcn  ge- 
hrficlit  n  viid  gi'li'srii.  Jen.  3,  456  . 

7i  (las  Itrul  lu'  ihpn,  stachen  und  flus- 
Iht'ilen:  nu  hcisl  la  breclicn  jnn  der  scIinlTl, 
sonderlich  wo  es  vom  brod  odder  essen  ge- 
sagt wini,  so  viel  als  sdtcken  oihler  aus- 
leil'MT,  vomahrndtiialChri.stt.  i  1  r)2S  .  Uij'' ; 
Lrii  Ii  <ieiu  hungengen  «teiii  brol.  Je^.  5S» 
7 ;  da  sie  alier  «ssen,  nam  Jhesus  das  brot, 
danckel  vnd  bradis  vod  gab«  den  jUnpern. 
MuUh.  26,  26.  hiernach  tl.i<  lunt  brechen 
das  heil,  abendmahl  feiern:  antC  einen 
subbalh  aber,  da  die  jünger  ztüsamea  kamcu, 
das  brol  zu  brechen,  apoil.  geieh.  20 ,  7, 
vgl.  brolbrechen. 

8)  kirehen,  bihler  brechen  ,  zerbrechen, 
niederreissen:  brechet  diesen  lemitel  vud 
am  driUen  tage  m\  wh  Jn  aullKehten.  Joh. 
2*  19;  mit  eigener  laust  vnd  Treuel  bilde 
slilriTifti  oder  kirdien  brechen.  Jeu.  ?i,  52; 
dis  ludloji  ist  ja  so  hart  guboleu  ah  bilder 
brechen.  ebauL 

9)  den  acker  brechen,  tftti  naeft  der  ernte 
zum  ersten  mal  pßügen:  der  ackerinan  tluil  sinmo 
nichts  mehr,  denn  das  er  den  acker  bricht, 
pilugl,  vnd  sccl.  der  {iö.  psalm.  (1534).  Jj''. 
vgl,  brachen* 

10)  die  bahn  brechen,  viam  aperire:  denn 
solrli'ü  fnilflert  die  ordniinj:,  d.is  er  der  erst 
were,  der  die  bahn  bieclie.  das  15.  cap. 
der  enten  ep.  «.  PauU  an  üe  Corinther, 
(1534).  Pj^ 

11)  doii  sclilaf  brechen,  unierbrechen, 
tliiren:  jr  aber  wollet  uiii*  meiuen  scblaU' 
KOrstOren,  harre  idt  wil  euch  widerunib 
cwrni  sclil.if  hrcchrn  Jen.  3,  4GS".  ähnlich 
is(  >li>n  lauf  brechen  :  da  ich  jui  (dem  meer)  den 
lautn  brach  mit  meinem  tham.  Iliob  3S,  1 0. 

12)  den  bund,  das  gesctz,  den  sabballi,  die 
ehe  etc.  brechen :  ich  wd  dir  ihun  t  wie  du 
gelhan  hast ,  das  du  den  cid  verachtest  vnd 
brichst  den  bund.  Ezech.  16,  59;  aulT  das 
nicht  das  gcsclze  Mose  gebrochen  werde. 
Jet*  7,  23;  jr  macht  des  zorns  vber  Israel 
noch  mehr,  das  jr  den  sabbath  brecht.  Neh. 
13,  18;  wer  sich  von  srinrm  wi^ibe  sdieidel. 


Matth.  5,  'i2:  die  scitrifll  k;in  docli  nicht 
gfljiüc'lien  werden.  Joh.  10,  35;  da<  man 
drumb  das  geleyd  nit  hei  durSl  brechen,  vom 
den  newen  Eckischen  bullen  vnd  lügen, 
(1520).  Bij'';  tlorh  liabcn  sie,  die  Sarac^-nen, 
einen  sondern  eid,  den  sie  nicht  ieiclahch 
brechcpi.  Jen.  8,  30*;  sie  scheweii  sich 
nichts  zu  rauhen,  zu  belricgen,  falsch  zu 
schweren  vnd  t^I.mli  n  Iirrchm.  ehenil. 

I3>  tUu  willen,  den  siua  brechen :  lulgc 
nicht  deinen  bOsen  Iflslen,  sondern  brich 
deinen  willen.  Sir.  18,  30 ;  dennoch  musto 
er  sein  synn  brechen,  vher  da*  ente  Inuh 
Hose.  (1527).  Viij". 

14)  einen  brechen,  niederdrücken,  de- 
müäUgeni  das  er  seine  lieben  heiligen  hie  in 
dieser  zeit  manigreltig  brii  ht,  slralTt,  demd- 
tigcl  vnd  in.irtcin  lessi.  Jen.  3,  23'';  ob  er 
micli  vvül  bricht  vmi  ilrückU  ebend.;  solcbe 
leuir,  die  zuuor  wol  durch  die  rolle  gezogen« 
versucht  vnd  gebrochen  sind,  dai  15.  cap, 
der  ersten  ep,  f.  PmUi  an  die  CoriiU^r. 
(1534).  Gj\ 

15)  spriehwortlidie  rtdentarttu:  ML 
bridil  eisen,  die  lügend  von  a,  Joh,  Chiyao^ 

37).  Aij'';  wie  ninn  eine  sache 
von  eim  zäun  bricht,  das  digse  tcorl  Christi 
noch  fest  stehen.  (1527).  bij''. 
Iii,  r^lexivet  sich  brechen. 

1)  siel»  [)i'*(lion,  se  cruciarc,  sich  den 
köpf  brechen:  da  beilrnrkl  vnd  ijriclil  man 
sich,  wie  mans  wülle  maciien.  tber  das  enle 
tueh  Mose,  (1527}.  Ftiij^;  darob  sich  zwar 
viel  hoher  leul,  aber  sant  Augustinus  am 
ineyslcn  gebrochen  haben,  ebcnd.  Dij'';  da- 
mit sich  auch  .Augustinus  sclbs  scer  ge- 
brochen vnd  zumarlert  hat. 'Jen.  5»  450*. 

2)  sieb  lirechen,  vomere,  tieh  übergeben : 
(Hese  nacht  nirin  iials  Urger  worden  ist  als 
zuvor,  und  mich  beint  vmb  zwey  fast  «ehr 
(mit  Urlaub)  gebrocbcn.  de  Welte  br. 
5,  330. 

3)  unpersönlich:  da  vnlernander 
sticht  vnd  bricht,  der  prophet  Habaeuc, 
(1526).  ciij^ 

Brcf  hiM  in  flachs  brechen  t^l  da*  faeHliv 

von  dem  vorhergehenden  und  hat  schtcache 
flexion:  wenn  er  {der  ßaclis)  reifl'  ist,  so 


der  macht,  das  sie  die  ehe  liricht,  vud  wcrj  reull'el,  rüstet,  düiiel,  plewct»  prcchl  .  ,  , 
eine  abgescheidete  freiet«  der  bricht  die  ehe.|  man  jo.  tie^r,  221''. 


Digitized  by  Google 


BBECU£;\UAFTIG 


343 


BREITEN 


iwdieaMllg}  mit  gebrechen  behaß:  iiH 

wendig  in  seinem  haus  war  er  ganlz  In ocIk  h- 
liailtig.  da  hei  er  kein  glitrli.  Fi«/.  1.  27''. 
—  roc.  inc.  leul.  ante  tat.  d  ij'  :  hrcclicu- 
h«nig  defeetMoetu. 

Bfcchhanig,  dasselbe:  wiewol  wir  vns 
vnsrr  wfrrk  iiicljl  vcrlroslcn,  vorn)cssf>n 
oder  trhehcn  sollen,  denn  sie  an  jneo  seih 
nachgiiliig  vnd  brcchliainig  sind.  Jen,  % 
435'. 

Brrchllrh.  gebrechlich:  die  l>I;!^7f  frrrt 
aiiir  dem  wasser,  .ilsz  soll  sie  sagen,  ich  hin 
nichl  wasser,  szondcrn  ich  hingehe  vnd  fare 
auir  dem  wasser,  vonil  isl  doch  nielil»  bmh- 
lichers  in  aller  crealur.  hulUi  cene  doniini. 
'  il:>22).  nüij''.  Jen.  2,^\^-  steht  (in  d*'r  enf- 
sprechenden  stelle  iirerliljii'hers ,  wonuth 
Grimm  die  etette  «nler  liredillicli  ftm^f, 
jedoch  bemerkt,  wahrseheiidieh  SU  lesen 
brerl 1 1  i < ■ !  i  r t  ^ ,  71 7/  rt  rh  l ii  h eres. 

Brerbtiich,  prächtig:  darumb  sammeln 
sie  gfller,  batven  brechtlich,  suchen  alles  was 
die  wrli  vermag  gehen.  Jen*  1,  TC*. 

Brerkliii  s.  hrürklein. 

Brei,  m.  puls:  Maria  goU  sciigel .  gou 
wieget,  gölte  hrcy  vnd  snpjjen  maihl.  ton 
4eH  eoneilijs  wtd  kirehen.  (1539).  Siij*; 
wie  «lie  niiillor  jiem  kindün  hrey  für  kcwel. 
auszleg.  der  ep.  vnd  euang.  ron  ostern  etc. 
(1044).  Aiiij';  wie  gehl  der  geysl  lue  autl 
cyem,  wie  hat  er  brey  jrm  maul  vnd  mom- 
melt  als  ein  halh  todter,  ^'i/  ^ior  mensch. 
das  ander  leyl  tcidder  die  hyml.  prophclvn. 
(1525).  rij";  hic  gilU  nicht  den  hrey  im 
maul  weitzen  vnd  niiiin  mum  sagen,  sondern 
den  hrey  aasspeien  vnd  das  mummen  lassen. 
ein  brieff  an  die  zu  FrnnvUfort  am  Meyn. 
11533).  ßj';  drumb  gehet  er  vmhher  wie 
die  \Mz  vmb  den  heissen  bref.  vom  abend- 
malChneii.  (1528).  bij\ 

mhd.  hri,  gm.  hvkn  (Den.  I  ,  230),  tthd. 
prl  und  |»rlo  {Graff  3,  2«  1 1. 

Brcimanl  j  n.  os  obscurius  loquens :  darumh 
müssen  v/ir  solch  jhr  vricil  messen  nach 
jhrem  I  ii/in  vtnl  nirlii  iiiirli  jln-cin  !»rey- 
matil.  jlir  lii'il/  ,iImm  i<[  min  fniiil,  (l.irumh 
wird  iiTihrli  jhr  hi  üvinaiii  vnser  lere  meinen. 
OMjf  dat  vermeint  keyserlieh  edtef.  (1531). 
Dtiij'. 

.  Bieil»  ausgedehni  im  gegeneats  ier  länge. 


mhä.  breil  (Ben.  1,  236),  ahd.  preit  (Oraff 

3,  294):  das  land  isl  weit  vnd  hreil.  rieht. 
IS,  10;  lenger  denn  die  erde  vnd  hreil*»r 
dt'iiu  das  meer.  liiob  11,9;  nicht  vl>er  einen 
finger  lang  vnd  breil.  der  110.  pealm. 
(1539).  Miiij'';  eine  h.iini  lüni  ^nl  saine 
lengc  sein.  2  Mos.  2®.  1  ti ;  vml  p  ih  jm  kein 
erhieil  drinnen,  auch  nicht  eines  fusses  breit. 
ojKUf.  getch,  1,  5;  vtid  soH  einen  allar 
machen  f^alT  eilen  lang  vnd  breit.  2  Mat. 
27,  1.  wrif  vml  luT-il :  (!n<;  ninn  well  xiid 
hreil  von  .seinen  lliaieu  .saget.  2  Alacc.  S.  7  ; 
daraus  alle  grewel,  vnrecht,  lisl  vnd  luck  so 
weyl  vnd  breyt  fleusl.  von  kauffskandtung 
vnd  Wucher.  (1524).  Cij".  —  yioh  breit 
machen,  sich  hervnrthn»  .  hriisttn.  liihmen: 
er  hruslel  sich  vnd  w;ir  lurlircchlig ,  iholt 
sich  erfar,  war  etwas  sonderlich  vor  allen, 
macht  sich  hreylt  vnd  hoch,  der  36.  pialm. 
Ciiij'*. 

Breite I  f.  latUudu,  mhd.  hreiie  [Üen.  1, 
237).  M.  breit!  (Graff  3,  295). 

1)  ote  gegensalz  der  länge,  dicke  ,  hiihe: 
rin  j:psp('iivt  lini  widdcr  fnrhe,  noch  dicke, 
noch  lenge,  nnoh  hreite.  das  diese  tcort 
Chrieli  noch  fest  stehen.  (I527j.  niiij  ; 
gleicbwol  empfinde  ich,  dasz  ich  von  der 
höhe,  liclTe  vnd  hreiie  dieser  vncndlichcn 
woi<:zheil  kaum  vnnd  gar  nf^lirlich  ein  ge- 
ringes schwaches  anheben  erreiche,  lischr. 
SO'';  welches  da  sey  die  breite,  vnd  die 
lenge,  vnd  die  ticfle.  vnd  die  Ii9be.  Ephes. 
?>,  IS. 

2)  ebene,  planities:  die  hreiie  Pharau. 

1  Mos.  14,  6;  die  breite  Sittim.  4  Jlfo«.33, 

49;  die  hnilo  /u  Mizpc.  Jos.  11,8;  die 
hei  i!i>  ticn  hoch  n  liii  vnd  die  breiten  setzen 
sich  lierunler.  ps.  104,  8. 

Breiten,  expandere,  e^tendere,  a)  tnit 
trans.  acc, :  wer  mit  seinem  nebesten  heu- 
chelt,  der  l)reit(cl)  ein  nelz  zu  seinen  fiiss- 
lappen.  spr.  20,  5:  vnd  solhni  ilrithcr  liroi- 
len  ein  rosiniute  decke.  4  Mus.  4,  S;  vud 
das  weih  nam  vnd  breitet  eine  decke  vber 
des  hrunnen  loch  vnd  hrcitet  grütze  drilhcr. 

2  Sam.  17.  S;  virl  voicks  breitet  die  kleider 
auir  den  weg.  Mattli.  21,  8;  so  gicng  nu 
Mose  hin  aus  vnd  breitet  seine  hende  gegen 
dem  Ik  iiii.  2  Mos.  9,  33;  fleiigei  der 
babicbl  durch  deinen  verstand  vnd  breitet 


Digitized  by  Google 


I 


BREITOPF 

sc'mc  flilgel  gegen  miUag?  Uioh  39,  2G; 
brcilc  deine  güle  vber  die,  die  dich  kciiueii. 
ps.  36,  11.  —  ^)  mii  refiesc,  aee.:  vnd  steig 
(flicy)  liin  aur  vnd  hrcilcl  sich  vber  jn. 
2  kön.  4,  35;  ihr  Lnwm  breitet  sich  vbfx 
das  gaaUc  land.  Van.  i,  17. 

mM.  breiten  (Bm.  1,  237),  oAd.  breilaD, 
)  I  I  [  II  [Graff  3,  296),  goth.  I)rdidj.in. 

Breitopf,  m.  pnUarim:  eins  sein  l)aueh 
ein  brevlopff  vnd  ein  breylopft'  sein  bauch 
scy.  t'OfA  Schern  hamphoras.  (1543J.  Cj^; 
so  fcret  gou  anch  pldlxlicb  xu  vnd  schmeisl 
in  den  lireylopö,  das  beide  sdurlion  vnd 
hrv)  jtu'ri  vnfcr  die  nasen  spnilzcn.  an  dm 
kurjürsien  zu  Sachsen  etc.  ( 1 545).  Biii]**. 

Bnltpriciiltg:  kampl  eyn  kleynisz  wind- 
Icin,  so  vorwebt  sich  vnnd  v<»sehwiiid  der 
breytprechlige  r.iurli ,  das  nyemant  weysz, 
wo  er  bleybl.  deutsch  auszteg.  des  ül.psal- 
men.  (1521).  Aij^ 

Breme.  f.  oder  m.,  eine  grosxe,  pferäe 
und  rinder  plagende  Stechfliege ,  oesfrus, 
labanug;  es  mücht  die  breiueu  vnd  biciien 
erzttrneii.  £wl.  2,  335*. 

mhd.  br8me,  br^m  (Ben,  1,  238).  aM. 
brömo,  pri'iDO  {Graff3,  30^),  r.  ahd.  prö- 
nian  brummen,  mithin  S.  r.  a.  hrnmiucntlis 
titierchen.  heule  ist  in  der  «citri j  isprat  he 
nur  bremse  üblich,  HiUeeUtdi  d^ie§fen  hat 
sich  brcmc  erhalten,  vgl.  Schweiler  1, 
25S.  auch  in  Flesten,  nbtcohl  bei  Yittnar 
idiot.  fehlend,  ist  breinc  üblich, 

BrCMsen»  fonhüdmig  det  ahä.  prSman» 
mhd.  brtroou,  fremcre,  in  fixend'  r  stelle 
U'iihl  frctidrrr :  ilie  gollosen,  SO  soli-b.s  sflioii 
vnd  huren,  uiil  den  zceneu  kyneu  vnd  brems- 
seo,  aber  doch  nichts  ausrichten,  der  dnreA- 
leuchtigen  hochgebomen  f.  Vrsulen  .  .  . 
christliche  rrsarh.  (1528).  Fiij^  vgL  er- 
breinsvn  und  erbrimmen. 

Brennen,  praet.  branie,  pari,  gebraut; 
mhd.  brennen  brante  (Ben,  1 ,  253}.  ahd, 
prrnnnn  prnnJa  (fir<tff:\,  306),  goth.  brann- 
jan  brannida.  difsem,  von  dem  intransitiven 
und  starken  bnnneii  abgeleiteten,  schwach- 
bi^ienden  verbum  eignH 

1.  urtprüHglieh  nur  irantiUve  bedeittwi^ft 
urere,  comburere. 

1)  menschen  brennen,  verbrennen:  das 
vrtell  schon  gescUowen  war,  das  sie  de» 


BRCNNEN 

fidincii  goUselijj;«'!!  Hcnricum  brennen  wol- 
len. Jen.  3 ,  40^ ;  fnime  Christen  drüber  zu 
morden,  brennen,  trenekcn.  erfaencken.  auff 
das  vermeint  keiserUdt  eiliel.  (1531).  Eiiij* ; 
es  billR  Widder  bretmcn  nnrli  htillen  ndder 
bannen,  ausleg.  der  euang.  von  ostem  etc. 
(1544).  Viij". 

2)  ziegei  brennen,  im  (euer  härten:  wol- 
aufl,  lassl  vns  zivgd  siroiclieii  viui  brennen. 

1  Mos.  11.  3;  das  sie  ziegei  brennen  wie  ' 
bis  anber.  2  Mos.  5,  7. 

i/.  reflexives  brennen. 

t)  ainnlich:  wenn  sich  jrnininl«  an  der 
liaiil  am  li'wr  hrcnncl.  3  Mus.  13,  24. 

2)  biidiich :  dasi  slUckiin  &«  liuierlzl  sie  . .  . 
da  haben  sie  sich  ein  mal  gebrand.  wider  * 
das  hapUum  su  Rom.  (1545).  Aiiij*;  wir 
sind  ßcnii;,'sam  gebraut.  Jen.  C,  5''. 

3^  sich  weisz,  iielie  brennen,  excuipat^ 
se:  so  kommen  sie  dan  aber  vnd  malen  jn 
den  iculTet  vber  die  Ihur,  brennen  sich  wein 
vnd  sagen,  oy  i<;t  es  doch  war.  auszleg. 
deuUch  des  v.  u.  (I5l8j.  Hj'';  das  billcn 
wir  alleine,  das  sie  aolche  stucke  zuuor  aus 
yhrcm  mittel  tliun,  ehe  denn  sie  sich  so  gar 
lifllc  brennen  vnd  das  mniil  \vi<:silicn.  das 
diese  tcort  Christi  noch  fesl  stehen.  (1527;, 
siiij''.  vgl.  hörnen. 

Jli.  jnlransilive«  brennen,  weßr  einige- 
mal noch  das  starke  brinncn  erseheinl. 

1 1  mm  ffui-r  und  solchen  körpern,  die 
dem  jeuer  zur  naJiruug  dienen:  der  raucU 
vnd  dampf  gebet  vorher,  wenn  «in  fewr 
brennen  wd.  Sir.  22. 30;  das  lewr  au  IT  dem 
aliar  so!  brennen  vnd  nimcr  vcrleschen.  3 
Mos.  1 2 ;  lasset  ewre  lendeu  viabgürlet 
sein  vnd  ewre  lichter  breniiea.  imt.  12,  35; 
das  glymcnde  dacht  das  DOdi  ein  wenig  hrin- 
ruU.  ausleg.  der  euang.  von  oslcrn.  nr>27). 
Jj*" ;  vnd  sieben  fackeln  mit  fewer  brandlon 
Tur  dem  stuel.  offenh.  Joh.  4.  5;  vnd  er 
sähe,  das  der  puseh  mit  fewr  brandte  vnd 
ward  doch  nicht  vorzerol.  2  3fns.  3,  2;  von 
dem  glatitz  für  jm  brandte       imi  hlitren. 

2  Sam.  22,  13;  in  dem  pfui,  der  mit  fewr 
vnd  Schwefel  brennet  offenb.  JoJk.  21,  8. 

2)  bildlich:  wer  wird  geergerl  vnd  ich 
brenne  nicht.  2  Cor.  11,  29 ;  wo  nicht 
gollis  sonder  gäbe  ist,  da  mus  seyn  enlt  wedder 
brettDen  odder  frejen.  dn  7.  etp,  «.  BamH 


344 


Digitized  by  Goci^^Ic 


BBESILICN 


345 


MIEF 


XU  den  Corinthem.  (1523).  Eiij'*;  Jas  ist 
pvn  brrjwi  liebe,  die  lirinnet  ic  d.is  rewcr. 
eyn  sermoH  von  dem  ehliehen  slaudi.  (1519). 
Aij* ;  Abda  Iretb  fanrerey  vnd  brandte  gegen 
jr«  bulen.  Ezech.  23,  5;  des  In  im  /(  rn 
brcnnpl  vn^!  i?f  ^ffr  srlnvorr.  Jvs.  '.',\),  27; 
ja  solch  feur  gOlÜichs  zoru»  Stetten  wir  an  den 
jadeo,  wie  et  brennet  liechler  lobe  vnd  beller 
glut.  von  den  ßUUm  vndjren  lügen,  ( 1 54  3). 
diij*;  vnd  brante  fiir  Ii  islinit.  2  Macr.  9,  7 ; 
ob  gleich  der  leufel  hellUg  brennet  vnd  lubui 
la  schaden,  eine  fredigt  von  den  engein. 
(1531).  CiijV 

31  das  participium  brennend  als  adj.  ge- 
braucht: auff  die  brennende  kue  wcrOon. 
4  Aiüs.  19,  6;  wie  ein  brennend  fewr  ui 
meineo  gebeinen  vencbloeaen.  /er.  20»  0 ; 
er  war  ein  brennend  vnd  sebcinend  liccht. 
Joh.  5,  35. 

Irciilien  (presiliea) ,  f.  eine  (äu<  brasi- 
KeiUMx  gewmnene)  n4he  fm^e:  die  apoelel 
vnd  euangelislcn  sind  villcichl  so  aitD 
west,  das  sie  nicbt  haben  kund  erzeugen  so 
viel  cinober  oddcr  bresilien,  damit  sie  betten 
an  den  nnd  em  bcidlin  malen  können,  das 
diese  teorl  OuritÜ  noch  feil  stehen.  ( 1 527). 
biiij'';  ja,  wenn  jr  so  !?chreiben  wollet, 
müsset  ji  auch  zusehen,  das  euch  nicht  die 
preüilicn  vnler  die  äugen  spraizeU  wider 
den  McndUer  xn  Dr§een.  (1531).  Bj\ 

■retl  (brel),  n.  (abula,  asser,  mhd.  bH'i 
(Ben.  1,238),  altd.  prül  (Graff  3,2H9)  :  wir 
ein  klang  odder  dehn  durch  luiTl  vnd  wa^iser 
odder  brel  vnd  vrand  farel.  mm  abenimtU 
Christi.  (1528).  iüij*;  wer  aussein  schiff 
feilt,  der  orgreitR  ein  bret,  darauff  er  ausz- 
schwinune.  tischr.  ISS**;  der  vnlerbeubt- 
man  hies  die  da  schwimmen  ktlndten  sich 
zuerst  in  das  mccr  lassen  vnd  entgehen  an 
das  land,  die  andern  aber  ellicho  ;iiift'  den 
brelem,  etliche  auff  dem,  das  vom  schiffe 
war.  apost.  geteh.  27,  43.  44 ;  dn  soll  auch 
bfeUermaeben  luder  wonung.  2  Moe.  26,15; 
hflltzene  hrotler.  der  fj^.psalm.  rir>31).  Dj". 

Brettern  il)i  ol«'rn),  von  brellem:  ins  vns 
jm  eine  kleiue  bretlern  kanier  üben  luaclien. 
2  JU>n.  4 ,  10 ;  es  ist  besser  gerinfe  naniog 
vnter  einem  bretcm  eigen  dach,  denn  köstlicher 
tisch  vntfT  <lcn  frcmbden,  Sir.  21».  29. 

ftrettlein  (bretim),  n.  auiculus,  brett- 
Onn,  WSfitctock 


chen :  \nil  ist  nichts  denn  ein  scbwarti  brel- 
lin  viereckt,  wider  dtu  bofithm  sn  Ae«. 
(1545).  Nif. 
Iretbpiel;  n.  t^wui  hteorhu:  vnd  stehet 

seine  rerormation.dtrynn,  das  man  die  langen 
har  verschneite,  die  sclinebel  an  den  schuhen 
abihui  vnd  brelspiei  verbrennet,  die  weis- 
sagunge  Jeh,  UtMettlbergen.  (1527).  Aij*. 

Irenen  (brewen)»  düe  6el  £.  yeiroAn- 
/»cAe  form  für  brauen,  raquere,  mhd.  brin- 
wen  {Ben.  1,  260),  ahä.  priuwan  iGraffZ, 
316):  las  sie  heimlich  vnd  oßentlicJi  ver- 
Ulbnis  jnn  einander  reisaen,  Aigen»  koeben, 
brewen,  sietlcn  vnd  braten,  von  ehesachen. 
fl540).  Diij'';  Carlstad  meynel,  wieereyns 
yuas  ander  plumpl  vnd  brewet  on  alle  Ord- 
nung, Christus  ihn  aueb  so.  dna  ander  leyl 
wiMer  die  hyml.  prophHen,  (1525).  Cfj^; 
ein  solche  giflt  breweten  sie  inn  die  neune. 
von  den  tsehen  aussetzigen.  (1521J.  Hij*; 
die  schlncher  sehen  den  lest  nicht  recht  an 
vnd  nemen  drans«  ja  Itrewcn  drein,  was  sie 
wollotK  von  den  eehleickem  vnd  trinckel- 
prediyern.  (1532).Bij*.  das  prael,  erscheint 
in  tehwa^er  nnd  tfarfter  formt  ich  kenne 
die  hochgelarten  dociores  wol,  die  wol  sedis 
Wochen  drüber  gekncbt  \nil  f.'ebrewet  haben. 
wamunge  an  s.  i.  deudschen.  (1531).  Cj''; 
das  haben  sie  geblewet,  gebrewen  vnd  ge- 
trieben on  vnierlas.  «on  den  «ehlilfseln. 
|15:^»M.  HiijN 

Brief,  VK  fji'H,  brieue»,  mhd.  brief  bripves 
(iien.  1,  2il),  ahd.  bricf,  briaf  {Oraff  3, 
301),  out  toi.  breve  o.  brevts  kun,  dÖMer 
eigentlich  Utera  brevis»  M  Z.  in  fegenden 
bedeutungen  : 

1)  schriftliche  Urkunde :  du  luüszestlange 
die  sehn  wissefaen,  fedder  ab  festen  vnd  Utk 
erausz  putzen,  das  du  ein  testanient  erlangist, 
wo  du  nit  briefT  vnd  sigcll  für  dich  hast, 
damit  du  bewcyssen  mUgisl  dein  recht  zum 
testament.  eyn«ennonvondmnn.les<a»enl. 
(1520).  Bij'';  ich  kaufll  den  acker  vnd  wug 
das  geld  dar  vnd  schreib  einen  briclTviid  \cr- 
siegclt  jn,  Jer.  32,  10  {vgl.  kanfbrier); 
nim  deinen  bricff  {die  schuldurkunde),  setze 
dich  vnd  schreib  flugs  flinflkig.  Lne,  18,  6. 

2)  zuschriß.  epistola:  des  morgens 
schreil)  Hauid  einen  liriefTzn  .Inab  vnd  sandte 

Ijn  durch  Vria.  2  Sam.  11,  14;  vnd  da  der 

44 


Digitized  by  Google 


BRIEPEDIEB 


346 


BKIHGCtf 


künig  Israel  den  lni'  If  -ureis  er  seine 
kteuier.  2Icöa.5.  7;  dü^bciiweuckfrld  meinen 
bricfl  bin  vnd  wider  autlHvitet,  jantt  ich 
daher  gletiben,  das  jr  so  eben  die  abschrifTt 

fies  seihen  brieiies  liekomeo.  fri/rf:  hrhrninis 
ron  dem  h.  sacrameni.  (1544).  Aij";  ich 
luib  aber  die  bhuc  an  marggrauen  Hansen 
helfen  hindern  md  vnterachlaben.  0iirJc- 
hardt  hriefxc.  289;  heimliche  brieflc,  aus- 
gelassene hr  icfle.  t  on  heimlichen  vnd  gesloien 
brieffen.  (J529).  Oij''. 

8)  redmuaiit  den  briefT  mit  dreck  ver~ 
siegeln  =  ein  versprechen  nfcftl  emallfe/t 
meinen;  bapst  Julius  lies  siirh  das  js.icrameul 
jnu  drey  teil  Icilen  vnd  mit  dem  kciscr 
Maximiliäa  vnd  dem  littnige  zn  Frankreich 
ein  ewige  verbttndnis  machen,  gleich  wie 
goU  der  valcr,  son,  heihger  p;eisi  ein  gnti 
i&l,  so  fcsl  soll  solche  einigkcil  auch  sein, 
aber  es  bies  gar  bald  hernach  den  bricfl'  inil 
dreck  versiegelt,  der  10 1  .jwalm,  ( 1 534 ).  My\ 

Brlefedieb,  hriefsdieh,  m.  ili»'l»  \<i  ein 
dich,  er  scy  pc\l  dieh  nddt-r  hritHV  di.li. 
von  heimlichen  md  yeslulen  brieffen.  Bj' ; 
diesen  psalm  wit  ich  widder  hertsog  Georgen 
gebellel  haben,  sampl  allen  seinen  brielTs- 
dieben  vnd  anhcnpern.  ehend.  Fiiij". 

Briefeßilscherj  m.  ja  kein  grosser  hrielle- 
felschcr  ist  aulT  erden,  denn  wer  einen  heim- 
^  liehen  bricfl  widder  »i-si  n  vnd  willen  seines 
lienn  «H'enhar  macht,  i  hend.  Rtj'. 

Bricfleil  (brieflej,  n.  briefchen :  hab  ich 
ftirgenoromen  eyn  irVst  brieflettu  schreiben. 
der  iiCj.  psnhn.  (1521).  Aiij';  vnd  hegcrl, 
ein  Ii  i-n'Ii'ii:  p-]r}\  7)1  scmlcn.  Jrii.  7,  'AS'A'. 

iriefMciger  i  bnefe^zeigcr),  m.  Über- 
bringer,  vorzeiger  eines  briefes:  gegeu- 
wirligcr  brierszeiger.  de  WetU  br,  9,  444 ; 
idsu  hall  ich  mit  hricflsroiger  er  Henrich  von 
rertrlierf:  ^^crcdl.  ebend.  f > ,  101;  diesen 
hntlles-zt'tger,  crSleban  Greiz,  ebend.  3,  2 1 1 . 

Bricftriger}  lirieuelreger,  tu.  briefbote: 
das  yhr  denn  bapsi  wnll  cinenn  botlcn  vnnd 
hriefUreger  niachcnn?  ron  dem  hapslum  zu 
Rüme.  tl520j.  Oj^;  ich  bin  (wie  gesagt) 
nicht  riehter»  sondern  ein  Imenelreger  des 
hoben  richicrs.  widerden  bü^t^zultagde- 
hui'!   '  1  539|.  Biiij'-. 

Mrill^  m.  und  f.  augenglas:  vnd  haben 
sie  so  schariT  gesichl,  das  sie  wasser  jm 


fet'r*tir  snd  stlinee  jnn  der  helle  auch  ou 
iiiiU  \nd  laiern  ersehen  können,  eyn  wid- 
derrv^temfigcfeur.  (1530).  Cj';denbn1I 
auir  die  nasen  selzci).  ein  brieff'  an  die 
christm  zu  Frtinchfort  am  Ueipi.  (1533). 
ßiij'  ;  lieber  Peler,  ich  hille  euch,  seUl  die 
brill  aufl'  die  na»en.  das  ander  teyl  ncidder 
d.  hjfml,  fPOpAefen.  (1526).  Ui^'';  woitt 
wir  gleich  .die  Inill ,  die  ynn  der  well  sind, 
auffscizlcn.  das  diese  wori  Chrisli  noch 
fesi  stehen.  (I527j.  ciiij*;  las  sie  brill  aulT- 
setzen,  ebend.  miiij*. 

rofi  mhd.  Iienlle,  hardle  (Ben.  1,  lOG) 
aus  tat.  beiill-iv  vr  -h'in  'flog,  dem  MUnett 
eines  durchsii  huyen  edelMeines. 

Bringen,  praet.  bracble,  pari,  praet, 
I»faclil,  selten  gebracht,  imp.  bring  u.  bringe* 
mhd.  Itringen  (J?en.  l,  248),  ahd.  hriit^an. 
prinkan  (Graff  3,  192).  goth.  hriggan.  ein 
paar  m«f  begegnei  In  ithriften  brengen 
ßir  bringen,  tcelche  fcern  fedoeh  vom  L,  nicht 
herzurilhi  eu  .<cheint.  über  die  u  urzt^l  und 
venrandtsrliafi  von  bringen  vgl.  Urimm 
wlb.  2,  3&4. 

Jlede«tftt»j^n  gebraueh^  1)  bringen, 
parere,  zur  weit  bringen,  hervorbringen, 
tragen:  zum  drillen  ist  eyn  weih  fresrhaffen 
(lein  man  zu  eyncm  geselUgen  hi»4Ü'cn  {ge- 
halfen)  in  allen  dingen,  besondern  kiodern 
zu  bringen,  eyn  sermon  ton  dem  eüchem 
slandt.  (1519).  Aij";  also  eini'liiifjen 
die  lierde  vber  den  sieben  vnd  bracblCA 
sprencfcliche,  fleckete  vnd  bündle.  1  Jfo«. 
30 ,  39 ;  der  ist  wie  ein  bawm  gcpflanizel 
an  den  wasserhi-rlicn,  der  seine  fruehl 
bringet  zu  seiner  zeit.  ps.  1,  3;  vnd  wartet 
das  er  Iraubun  hrccblc,  aber  er  brachlc  hecr- 
linge.  Jet.  S,  2}  vnd  war  doch  aulT  cim 
cnlen  huih-n ,  an  viel  wasser  gcpflaiitzl .  dj> 
er  wol  helle  künnen  zweige  bringen.  Ezech. 
17,  S;  ci  wird  yhr  {der  erde)  ein  krallt 
geben^das  sie  herausgdbe  vnd  von  sieb  brenge 
gras,  kraul  vnd  bewme.  vl^  dos  erste  buch 
Mose.  fl527).  Ej'';  d.m  mein  buch ,  so  ich 
dis  lar  Widder  die  schweimergeisl  hab  aus- 
gehen lassen,  nicht  geringe  Gracht  bracht 
hat.  vom  abendmal  Christi.  (I52S).  aq*. 

2)  Iiririi/cii ,  fcrre,  afferre,  ftjtpnrtare: 
mau  sol  euch  ein  wenig  Wassens  hmigea  \nd 
cwre  rosse  wasschcn.   1  üo«.  18,  4;  ich 


Digitized  by  Goqgle 


BRINGEN 


347 


BRINGEN 


wil  each  einen  Imseii  brols  briDgen..  18,  5; 
mach  mir  ein  eawn,  uic  i«  hs  gern  habe,  vnd 

bring  mirs  erein.  27,  4;  brinfre  mir  ein 
wüdbrel.  27»  7 ;  das  inecrscUiü'  bracht  gold, 
»Iber,  eUTenbein ,  äffen  vnd  pfonren.  1  jbffn. 
10«  22;  vnd  brachten  die  eselin  vnd  da» 
füllen.  Matth.  21,  7  ;  du  briiigt^s!  Iieute  keinr 
gute  liotschaiTt.  2  Sam.  IS,  20;  die  gesellen, 
so  yhm  diesen  meinen  bricfl*  brach leii ,  solt 
er  mit  ftirsllichem  enul  angefiiren  haben  vnd 
gesagt,  was  bringt  yhr  daher?  von  heitiUidteH 
tnd  gc.itoten  bricffen.  {1520i.  I!m'', 

3»  ojtfer  bnngeii,  ufferre,  durünngen:  es 
begab  »ich  aber  naeb  ellicben  lagcn^  das 
Kam  dtm  herrn  oplTer  bracht,  t  SIos.  4,  3; 
vnd  opffcrten  brandopffer  vnd  brarhien  dazu 
tlaockuptrer.  2  Ho*.  32,  6;  einen  widder 
zum  scbuldopfler  bringen.  3  Mw»  19,  21. 

41  bringen,  verwrMOdien ,  herbeiführen, 
bvu  irlrn :  jr  nirnenion  wird  den  künigen 
SL-Inadea  bringen.  Esra  4,  13;  grosser  grini 
bringt  schaden,  spr,  19,  19;  sie  uierckt  wie 
jr  bandet  fromen  bringet.  31,  18;  weil  wir 
wissi  n  ,  itris  trilfKnl  ;;('<liiU  bringet,  godiill 
alter  vibruvi-,  urfaruiig  aber  bringet 

buihiung.  Uüm.  b,  6.  4. 

5)  bringen  ml«  praepoet'tfonen. 

a]  wie  der  baptt  habe  das  heyl^e  römische 
n'irli  von  den  krirrhsebfn  kcyszor  irennrnmon 
vnd  an  die  deulscheim  l>r;Riii.  an  den  Christ- 
fkheti  M.  (1520).  Liiij^  das  kOnigreich 
wider  an  Rehsbeam  lu  bringen.  1  kön.  1 2. 
21  ;  wo  abor  eino  ••rns<f  <;u  he  ist,  das  sie 
die  selb  an  dich  bringen.  2  JUos.  IS,  22; 
ich  sende  einen  enget  für  dir  her,  der  'dich 
behOle  aulT  dem  wege  vnd  bringe  dieh  an 
den  ort,  den  ich  bereit  babo.  2^^.  20;  bis 
der  herr  konic,  vvrlrhci  ;hu  Ii  wird  ans 
Hecht  bringen,  was  im  lin;<lcni  verborgen  ist. 
1  Cor,  4»  5. 

b)  was  habe  ich  an  dir  ^'i"^iiii«li,ijel,  das  du 
so  eine  grosse  sfiiide  wollc>i  au  IT  mich  vnd 
mem  reich  bruigeu.  L  Mos.  20,  9;  vnd 
bettest  aho  eine  schuld  auff  vns  bracht.  26, 
10;  wider  aufT  die  rechten  erben  zu  bringen. 
1  3facc.  15,  4;  man  bot  Tiirhts  auff  jn 
bracht,  das  des  todcs  werd  sey.  Luc.  23, 15. 

e)  wir  haben«  aas  multerleibe  gebracht. 
autleg.  der  xehen  ge^oU.  (t52S).  Mij";  aus 
diesem  berieht  kan  man  ja  nicht  bringen, 


das  wir  einer  gestalt  brauch  recht  hallen 

Jen,  6,  16^ 

d)  wenn  jtn  ein  viifal  aiilT  dem  wege  be- 
gegnete, wtlrdcl  jr  meine  grawc  bar  mit 
hertzeleide  in  die  gruben  bringen.  1  Mos, 
42,  3S ;  du  wini  dis  volck  ins  land  bringen. 
5  Mos.  31.  7;  die  hohen  schul  lerer  haben 
die  weit  yn  den  yrlhnm  bracht,  euang.  von 
den  tzehen  auszsetzigen.  (1521).  Lij';  vnd 
bracht  yhn  widder  ynn  den  gnaden  stand. 
vbi'i  das  erste  buch  Mose.  (1527).  üj"*;  sie 
Ihun  mir  arge«;  vmb  gutes,  mich  in  hertz- 
leid zu  bringen,  ps.  35,  12. 

e)  vnd  breehte  vber  mich  einen  fluch  vnd 
nicht  einen  scgeu.  1  Mos.  27,  12;  was  hat 
dir  das  vnli  k  gelhan ,  das  du  so  eine  grosse 
sUnde  vber  sie  bracht  hast?  2  Mos.  32.  21 ; 
vnd  wil  ein  racbschwert  ^r  euch  bringen. 
3  Mos.  26,  25. 

/")  ein  man  nu'?  don  kimliM-n  Israel  kam 
vnd  bracht  vnler  seine  brüder  cMie  .Midia- 
nilin.  4  Mos.  25,  6;  ich  wil  euch  wol 
vnier  die  ruten  bringen,  fisedk.  20.  37; 
also  das  er  das  grüsscsl  teil  der  weit  mit 
>:ein(»nt  betru;;  vnipr  sich  bracht  hat.  vet- 
Ityuug  dtji  alcoran.  (1542).  Bij''. 

jjr)  eine  hure  bringt  einen  vmbs  brol. 
spr.  6,  26 ;  vermag  ers  aber  nicht,  so  bringt 
er  jenen  vmbs  geld.  5ir.  29,  S ;  so  brechlet 
jr  mich  bei  dem  künige  viub  nteia  leben. 
Dan.  1.  10 ;  die  leute  so  jemerlich  vmb  leib 
vnd  scel  zu  bringen,  der  S2.j)$a/m.(l630).tijV 

/i)  \n»l  bracht  Tur  (cor)  jren  vatcr,  wo 
ein  böse  geschrcy  wider  sie  war.  1  Jfoe. 
37,  2 ;  so  bring  jn  sein  herr  für  die  gOtter* 
2  Mos.  21,  6. 

i}  vnd  SU-  ln:u  \\\(n  kindlin  zu  jm ,  ftns  nr 
sie  anriIrcCe.  Marc.  10,  13;  er  {ein  yuler 
Pfarrer)  kan  sie  durchs  wort  zu  golt  bringen. 
der  82.  juabn.  (1530).  Ciij*;  der  teufet 
verfilret  sie  (Eca)  vnd  bracht  sie  zu  fall. 
zwo  hochieit  predigten.  (1536).  Ilj*;  da 
Mhe ,  welch  ein  mechliger  schwärm  kau  zu 
wegen  bringen  der  spmch  'fleisch  ist  kein 
nutze',  das  diese  irort  CArillf  «locft  fui 
stehen.  (1527).  kij*;  man  müsse  es  zu 
werk  bringen,  de  Wette  br.  2,  541;  die 
blutgirigen  vnd  fabchen  werden  jr  leben 
nulii  zur  helirie  bringen,  ps.  55»24j  der 
recher  des  blnts  sol  den  lodscitleger  tum  tod 

44* 


uiyui^ed  by  Google 


BBlTSCUEfl 


348 


BROTOlEfi 


bringeii.  4  Mot.  35»  19;  aber  die  hoben- 

priester  vnd  der  gantie  rat  RucbtCD  zcugDis 
wU\or  Jhesum,  auff  das  sie  jn  lum  todc 
brcclueti.  Marc.  14,  5!>. 

BrittchM  «.  pritachen. 

Breekes  s.  brachen. 

Brerkei,  m.  fragmenfum,  ahrji'hnM'hencs 
Stück:  also  das  aucU  solch  su  brochen  brod 
Mde  ym  grieehMeben,  latiaiicbcn  ▼nd  dead- 
»eben  klasma,  fragmcntuin,  brocken  heisL 
vom  abendmal  Christi.  (152S).  Bij'*;  vnd 
hüben  auit'  was  vberig  bleib  von  brocken 
zweier  kürbe  vol.  MaUh.  14,  20.  —  mhd. 
brocke  (Btn.  1 »  245).  dWL  brocco  (Grmft 
Z,  270),  ton  brechen. 

Breekeij  in  slücke  brechen .  mhd.  brocken 
{Ben.  l,  245).  a/Nl.  proccbun  (üraff  d,  26»J  : 
mit  fingern  brocken  odder  brechen*  iat  «»- 
der  teyl  widder  diehyml.  pro^Mm,  (15S5). 
Cij**;  spptsc  odder  körn,  das  man  zum  essen 
brocket,  vom  abenänial  Chruti.  (1528). 
Bij'' ;  hatte  weder  n  beiszen  noch  xn  brocken 
(brecAen).  titchr.  208'';  weder  zubeissen 
noch  ruLrorkf'n.  Fix!.  1,  rill':  Daniel 
feinde  das  uu^lcii  selbs  aus  essen ,  das  sie 
yhm  halten  gebrockt  (etti||r«droekl).  der  pro- 
fhet  Daniel.  (1530).  BüiiK 

Bröckleiu  (hriicklin).  n.  fruslulum:  [La- 
zarus  \  hegeret  niclits,  denn  inil  den  bnlckhn 
sich  zu  selligen,  die  man  Tur  die  huude  wirlll. 
elücA«  sehSn»  predigten.  (1533).  Gq*;  vnd 
lesen  mit  freuden  die  brikklin,  auff,  die  wir 
hinwpL'  werffcn.  Jen.  C,  321":  vnd  kaum 
elbcho  kleine  slUlTliu  vnd  brOckliu  ausz  der 
•Her  kssllidiilen  vnd  reichiten  fhtndgmbe 
*  hab  crlangpii  vnd  ans  liecht  bringen  mOgen. 

Üiihr.  SO''. 

Breuune^  f.  mca,  brvckchenf  krimciien: 
dber  dodi  essen  die  bandlm  mier  dem  tisch 

von  den  brosamen  (nd.  biM:  krtfmeken) 
der  kinder.  Marc.  7,  28;  noch  hat  er  (der 
reiche  mann)  nicht  so  viel  barrahertzigkeit, 
das  er  jm  (dem  armen  Laiarus)  bette  ein 
band  stro  gegeben  odder  die  brosamen  vnter 
seinem  tisch  gegonnet.  das  5.  ß.  vnd  1.  cap. 
s.  Mdlihei.  (1532).  Gij";  l)rüs;iiiien.  l>rort<'ri 
vnd  grumpenso  vbrigsind.  hauspost.  ii  iUemü. 
1545.  wmlerMe^L  Aij*. 

mhtJ.  hroüam.  broscm,  brosme  [Ben.  l, 
262),  ahd.  brosmA,  prosamA  (Graff  3,  315) 


«oftelnf  Mwb  0rimm  (Wtigttni)  etil- 

Sprüngen  aus  prohsmi,  probsamA,  «seldbe« 

am  brechen  sich  herleitet. 

Bresaalein  (brosaiulin,  brosamle)»  a- 
«mdils,  «M.  brosmelbi :  {der  relebe  wnnn) 

szo  hart  ist,  dz  er  yhnt  nicht  die  broszamlin 
seyn«;  tischs  gönnet,  eyn  sermon  nuff  das 
euang.  Luc.  16.  (1523).  Aiiij*;  das  wir  die 
hflndlen  sein  mOehlent  wo  die  brosamlen  aus- 
lesen, von  den  eomelHJt  vnd  kirchen.  ( 1 539). 
Jij*;  aber  doch  essen  die  hilndlin  von  den 
brossainlen ,  die  von  jrer  herm  lütcb  fallen. 
Matth.  15,  27. 

Brat  (brod),  n.  du  tau  msM  «mI  «MMter 
bereitete ,  im  ofen  gebackene ,  gemeine  nah- 
rungsmittet  des  menschen:  hrod  yno  kric- 
chischer  vnd  iaiciaisclier  sjiracbe  ist  eio 
der  vnd  picht  ejn  das,  denn  sie  sagen  der 
artos ,  der  panis ,  wyr  deutschen  aber  sagen 
das  brod.  das  ander  teyl  Widder  d.  hgml. 
Propheten.  (1525).  Diij**;  ^  behielle  zu 
letxt  der  arme  nun  kein  ringen  vom  brod  im 
hause.  rermoniMf  Mmfsbel.  (1541)*  Gij**; 
ini  M'hweis  deines  angesichts  soitu  dein  brot 
c&scn.  1  Mos.  3,19;  ich  wil  euch  einen 
bissen  brots  bringen,  das  jr  evvr  hertz  labeU 
18,  5;  legt  brat  auff  1  43,  51 ;  bistn  gölten 
son ,  so  spricli ,  das  diese  stein  brot  werden. 
MaUh.  4.3;  vngescwrl  brot.  2  Mos.  12, 
15;  gesewrl  brul.  12,  15;  das  liebe  broC 
aviHe§.  dw  emi^f.  eon  osfern.  (1 544).  Aaq^  $ 
das  liebe  treuge  ((rodbie)  brot.  bÖiMpoef. 
Jhena.  1559.  hl.  (30*. 

Der  pl.  lautet,  so  fem  brol  den  laib  broies 
beieiebiMf,  brot  d.  i.  brote:  vnd  nam  die 
fünir  brot  vnd  die  zween  fisch,  sähe  auiT  gca 
liimel  vnd  danckcl  vn^i  hrrtchs  vnd  gab  die 
brot  den  jangem.  Maiih.  14,  19. 

mAd.  br6t  (Ben,  1 ,  263),  ahd,  pröt  (GrafT 
3,  291),  goth.  mangelnd,  du  MUnng  du 
tr<iy(r<;  i\-f  noch  unsichfr. 

Brotbrecbesj  n.  fraclio  panis:  das  brod 
brechen  ist  bcy  guten  vnd  büsen.  vom  abend- 
mal Christi.  (1528).  Eij\  UsfolffmudergUlU 
ist  es  ausdruck  'für  die  feier  des  h.  abend- 
mahles :  sie  blieben  aber  bcsleudig  in  der 
a()Oslehi  lere  vnd  in  der  gemeinscUalTi  vnd 
im  brotbrechen  vnd  im  gebet,  apoal.  gui^ 
2,  12. 

Bffetdieb>  m.  das  sind  nicht  brot,  fleisch 


üigiiized  by  Google 


BRÜT£R{( 


349 


BROCK£ 


22.  ( 1 535).  Kj*. 

Iritera^  von  brot:  vnd  lieissen  ^uscrn 
goU  den  brtfdlero  gott,  den  weinern  golt. 
ioi  Mt$»  wüH  (^ritU  noch  fnt  tt^m, 
(1527).  bij*;  den  brüdlerii  golt ,  den  flei- 
schern goU.  ebend.  fij*;  wiewii  er  nti  >;nlrli<; 
beybriageo,  das  Christus  einen  brüdtern  leib 
habe?  vom  abenOmal  CkriiU,  (1526).  oUij\ 

■nMurlf ,  f.  fwthe  du  hroH:  szo 
gebe  goll,  ilas  mflsscsl  eytld  brodfarb 
rs  en  vDd  nymer  mehr  kein  brod.  anlwort 
deuuch.  (1522).  Diij^ 

IrtlftfiMPi  m.  «i»  iMMM,  «Ptffeftm  L,  im 
leugnem  der  leiblichen  gegenwart  ChrisU  im 
taeratnent  des  altars  gab:  brotfresscr  vnd 
weinseuffer.  kurlz  bekenlnif  vom  h.  sacra- 
MM4.  (1544).  Biiij*. 

IttttaW)  n.  belli  hoysi  eyn  h«wn»  lehem 
heysl  speysz  oder  brot,  Uelblf^honi  ovtt  broii- 
bawsz.  attsleg.  der  ep.  vnd  euung.  vom 
dtrutagele.  (1522).  Gj*. 

Iftik^lfe;  m,  fomariwm:  vnscr  vernunin 
bic  sich  nprrisch  slellet  zu  dencken,  weil  sie 
das  württin  *ynn'  gewonet  ist  nicht  anders 
zuuerslehen,  denn  aull'  die  eine  leibliche, 
begreiflliehe  weise,  wie  stro  ym  sacke  nid 
brod  yiu  korl)0 ,  drunili  wo  sie  bOrcl ,  dns 
goll  sey  ynn  dem  odder  ynn  diesem  deiickt 
sie  ymer  des  slrosacks  vnd  hrodkorbes.  vum 
abenOmßi  CkriM,  (1528).  kiiij*;  zur  not 
und  brauch  hatte  Christus  .sell>s  gelt,  beutel 
vnd  brolkürbe.  randgl.  zu  MaUh.  10,  9. 
bUdUch,  der  leib  des  menschen:  das  er  nieiii 
nreble,der  ttsdensack  Tnd  der  brodkorb  mtlsse 
schaden  leiden,  der  1 1 2.  psalm.  ( 1 526).  d  6^ 

Brofknche,  m,  colf'jridn  panis:  vnd  icdeto 
au»  alletu  volck  euicui  jgUcben  ein  brot- 
kuchen.  2  Sam.  6,  19. 

BNtHMMry  «I.  «Mtser  simi  drotrcftnn- 
den:  c\n  weidenos  oder  heseln  rütlin  kan  icb 
mit  I  üi  'rn  brolmesser  zu  schneitlm.  (ischr.'il\ 

Mretreigea  (brolreihen),  m.  in  der  redens- 
arf  den  brolreigcn  singen  —  betUtitf  ver- 
achte mir  nicht  die  gesellen,  die  für  der 
ihnr  panom  proptcr  deum  sagen  vnd  den 
brot  reihen  smgen.  das  mau  kinder  zur 
achten  halten  tüite.  (1530).  Giiij*. 

Bretrlnde)  f.  die  rinde,  kruste  des  brotes : 
dem  yedennan  feind  ist  vnd  nicht  die  brod- 


riade  gOnnet.  «ber  ios  mfe  bucifc  Jfof r. 
(1527).  Kkig*. 

Bretsack,  m.  pera  panaria:  dns  sacra- 
ment  ynn  den  hals  geslo&sen  als  ynn  einen 
brodsack,  ob  «mii  /wr  de»  «lerben  ßthen 
müge.  (1527).  Ciiij'*. 

9f9inng ,  f.  viclHS ,  nahnmgsmittrl :  v.  I. 
g.  wollen  doch  yhr  gnedigltclt  dte&cu  wiuler 
aus  mit  brotong  behUllTlich  sein,  de  IFeffe 
br.  «.  211. 

Brotwam,  m.  blaila:  das  kihiige  vnd 
ftlrsten  keinen)  münclie  odder  pfalTen,  wie 
geringe  der  selbige  brolvvunu  war,  Uiursleo 
em  bar  krflmnien.  der  82.]MalM.  ( 1 530).  Aij^ 

Bretael,  /.  didm,  Mfibende«  «ddeften, 
s.  protzel. 

Brack f  m.  fractura,  risz,  mhd.  bruch 
(Ben.  1.  244),  ahd.  pruh  {Graffd,  270): 
der  du  die  erde  bevrcgt  vnd  /.urissen  hast,  heile 
jrr  brUclie,  die  so  rurv-rli*  H,  i  j^f    p^,  00,  4. 

Bruch,  f.  lioie,  mederkieiä .  mhd.  bruoch 
{Ben.  1,  270),  ahd.  pruoh  (Graff  3,  277): 
die  bruch  ist  nu  oflt  von  vns  zurissen.  irider 
Hans  Wor?f  <  Oj" ,  die  spinnewebige 

bruch.  ebend.  Ütij'  ;  luil  rücken,  brUchea 
vnd  schuhen,  von  den  jüden  vnd  jren  lügen. 
(1543).  biiü*;  mflgen  in  die  brach  Ihun  vnd 
an  den  hals  liencken.  wider  das  bapstum  zu 
Rom.  (1545).  Diij**;  ich  zwar  helle  in  die 
bruch  geschissen  vnd  were  dauon  gelauil'eu. 
fMr.  384K 

iricb»  m.  kramdh,  $^rtuteh:  wie  ich 
pflege  die  cinoMf's,  so  keine  bnich  mehr 
liaben,  worluos  zu  nennen,  von  den  con» 
cilijt  vnd  kirdten,  (1539).  Eij". 

Bräcklg,  tuitreu:  weil  nu  liie  goll  schei- 
det, so  wird  das  ander  teil  los  vnd  frey,  das 
es  nicht  verbunden  ist  sein  gemaheli  so 
hrflchig  an  jm  ist  worden,  in  bdiall^  Jen, 
5,  383*;  das  wir  der  zusag  aicbt  brOdiig 
wflrdcn.  de  Wette  hr.  5,  03. 

—  mhd.  bnlcbif  (Ben.  \,  244). 

Bricke^  f.  über  ein  wasser  von  holz  oder 
itein  genanter  «wf;  ta  Präge  aulT  der 
brOrken.  ein  brieff  an  die  zu  Franckfort  am 
Metfn.  (1533).  Bij**;  wo  ich  kan  vber  eine 
brücken  gehen,  sol  ich  mich  nicbl  ferlicli 
wagen  vnd  waten  in  ein  wasser,  da  ich  er- 
sauffen  raüchl.  wider  den  bischoff  zu  Magde- 
burg. (1539).  Diiii";  er  bat  lassen  brücken 


j 


Digitized  by  Google 


BRÜDER 


350 


milpEHUECiil 


vher  die  wasser  iMwea,  darüber  ein  igliclier 
sicher  gehen  kflnnc.  vber  das  erste  buch 
Mose.  (1527).  Xiij'.  bildlich:  das  worl  isl 
die  einige  brück  vud  steig,  durcli  wilchc  der 
hnltge  geisl  xa  vns  kOnipt.  fennoii  von  dar 
heublsumma  gnltes  gppots.  ( 1 52»')).  c  7**.  — 
mhd.  brücke  {ben.  l .  24»6j»  ahd,  {»rucchä 
{Graff  3,  2Slj. 

Braier,  m.  pl.  ntwMen  bradere  (s.  b. 
Jfafift.  13  ,  r)r)).  dieses  durch  alle  unsen- 
sprachen gehende  icort  \  mhd.  bruocier»  ohd. 
pruo(lar«^o(A.  bru^)  yebrauchi  L. 

\)  ßr  dfe  $&im0  dmelbm  vaterB »  der- 
selben muller;  vnd  sie  für  fort  vnd  geiiar 
Hebel  seinen  brudcr.  1  Mos.  4,  2;  zu  band 
darnach  kam  er  aus  sein  bruder.  25,  26; 
Joseph  war  siebeniehn  jar  all,  da  er  ein 
hirte  des  viehs  ward  mit  seinen  brttdera. 
37,  2  K.  öfter  in  der  h.  schrifl. 

2)  für  naher  hlul.sveru  andler :  als  nil 
Abrdrii  iiürci,  das  i>eiii  bruder  {Lol,  Abrahams 
brudertiohn)  gefangen  wir.  t  Mot»  14.  14. 
liaeh  L's  auffassung  der  hrüdcr  des  lierrii 
(vgl.  rom  xchem  hnmphoras.  1543.  Mij'M 
gehören  hierher  auch  MaUh.  12,  46;  13, 
&5;  Joh,  7.  5:  apost.  gesA,  1,  14. 

3)  ßr  stamm-  vnd  voUtegenosse  und  in 
weiterem  sinn  fit  r  n  ebenmensch  überhaupt :  da 
Mose  war  gros  wordcu ,  gieug  er  aus  zu  sei- 
nen brttdem.  2  Jfoa.  2 ,  11;  gebeut  dem 
volekvnd  sprich,  jr  werdet  lUirch  diegrentze 
ewr  brüdor  lU-r  kiii.lor  f'snu  ziehen.  5  Mos. 
2,  4 ;  ich  wd  des  nienscbca  leben  reiben 
an  einem  jgUchen  meoscben,  als  der  sein 
bruder  ist.  1  Jfoa.  0  ,  5;  wer  mit  seinem 
bruder  zürnet ,  der  ist  des  gericbta  schQldig. 
MalUi.  r>.  2'>. 

4)  fi*r  kioslergenosse :  er  isl  üsl  von 
jogeot  auf  mein  klostcrgcscil  oder  bruder 
gcwest.  Darkhardt  briefw.  457. 

■y)  bnitlor  =  freund:  es  isl  mir  leid  vmb 
dich  mein  bruder  Jonathan.  2Sam.  1,26;  lebt 
er  nocb,  so  ist  er  mein  bnider.  1  fcon.  20, 32. 

6)  im  lt.  (e.st.  heiszen  brüder  die  durch 
ihi'<  hitnd  des  glanbens  und  der  liebe  mit 
Christo  und  unter  einander  verbundenen: 
wer  den  willen  Ihnt  meines  vaiers  im  himel, 
der  selbige  ist  mein  bruder.  MaUh.  12,  50; 
da  sie  die  brUder  gesehen  hatten  vnd 
tröstet,  zogen  sie  aus.  apoiLgesch.  IC,  40 ; 


darii.1t  Ii  hl  er  gesehen  worden  von  mehr  denn 
filnfl  hiinilerlbrfidernauffeiniürtl  !  <"or.  I  5,6. 

7 )  bruder  Veit  ist  bezeichnung  der  lands' 
knechte:  was  sie  yhren  predigem  vnd  pfar- 
herm  entzogen ,  das  sollen  sie  bnider  Veiten 
den  landskncchlcn  in  s.nnon  bracht  haben. 
eine  heerpredigl  wider  d.  lürcken,  (1529). 
Ej'':  vutl  sondethcii  sollen  die  heerprcdiger 
das  kriegsvolek-  auch  dem  wilden,  woaten» 
rohen  bruder  Veil ,  der  viel  marlems ,  wun- 
dens,  frantzusens,  pc^^lclcntzen? ,  sancl  Vol- 
lens, s.  Aolonius.  n.  Oniniius  etc.  kan,  hart 
ermanen.  vermanunge  zum  gebef  vider  i, 
Türcken.  (1541).  Ciiij«'. 

Brnderbaas,  n.  hnns  einer  geistlichen 
bruderschaft :  solche  kloster  vnd  brüdcr- 
hxnser  mir  aus  der  massen  gefallen,  de  fVeUe 
br.  4,  334. 

Brüderlein  i  bniilcrlin ),  n.  dimin.  r.  bnider : 
meme  zarten  kindrr ,  iiu-mo  hnhlerliii.  nuff 
des   königs  zu   Engeiland  leslenchrifft. 
(1527).  Biji>;  die  gOlden  broderiin.  lelder 

den  icucher,  (1540).  GÜij*. 
!  Brüderlirli ,  fraternun:  die  brüderliche 
liebe  vnlcrnander  sey  hcrlzhclj.  Rom,  12» 
10 ;  von  der  brOderlichen  liebe  aber  ist  nicht 
not  euch  zu  acbreibcn.  1  Thea,  4,  9.  vgl, 
bruderlicbo. 

Bruderlieb,  adv.  frateme,  ahd.  prüder- 
liclio  lOraff  3.  30 1 ) :  ich  habe,  als  mir  mein 
gewissen  zcugnis  gibt,  euch* allen  ebristlich 
\nd  brüderlich  trew  pnug  geradten.  er- 
manunge  zum  friede  etc.  (1525).  Diiij*; 
haben  sie  denn  mit  vns  Heyden  so  brüderlich 
gehandelt,  so  sollen  wyr  widdenimb  broder« 
lieh  mit  den  jinliti  tumdeln.  das  Jhesus 
Christus  ein  gchorner  Jude  .<iey.  f  1  523  ).  Aiij". 

BrnderliebCj  /.  zum  unterscJUede  von  der 
allgemeine»  menedhentMe  dU  beeondere 
liebe  der  ekritten  wUereinaMder:  vnd  machet 
keusch  ewre  seclen  im  gehorsam  der  warheit 
durch  den  geisl  zu  vogeferbtcr  bruderliebe. 
l  Pet.  U  22. 

Brudermord,  m.  /rairteidiim.'da  derunge> 
roclit«'  .liifii  l  ilurch  seinen  zorn,  verdarb  er  von 
wogendes  wütigt!u  brudermords.  tceiJsA.  10,3. 

Bradermörderi  m.  vnd  mus  jn  gehen  wie 
Cain  dem  brudermffnler.  vom  tdkem  Aoin* 

phnras.  finn).  Iliiij''. 

Bridcrrcchtj  n,  jus  Jratrum:  das  wir 


üigiiized  by  Gopgle 


BRCOEftSüUAFT 


351 


uclit  allein  »Mb  kinds  recfal*  sondern  auch 

nach  Lrudcr  rcclil  pfafTeu  viui  priesler  sind. 
von  der  winckt  lmcsse.  (!53!^1.  .lij'. 

Bradei^cbaft;  ItnidcrsoiiaR,  /.  mhd.  bruo- 
derscliaft  (Um.  1,  271)»  oM,  bruadersetf 
«?ra/f  3.  301). 

1)  fraiemilas,  germanitas:  vnii  icli  211- 
liracb  meinen  anUera  ^lab  \>  eh ,  das  ich  aul! 
habe  die  brudenclialR  Ewisehen  Joda  vnd 
Israel.  Suät,  11,  14;  das  sie  diesen  briefl 
vber  anlwoiicn ,  vnser  hruderschalll  lu  ver^ 
ncwen.  1  lliacc.  12,  17. 

2)  eine  Verbindung  su  gemeintchafüiehen 
goUeidtenUlicken  iUmngen:  eyncn  rechte» 
^or>I.iiiil  vnd  piauch  zu  lernen  iler  Ijruder- 
schatricn,  .soll  ni.in  wis^^en  viui  erkennen  den 
rcchlcn  vfiiersclieyd  der  iHuderschHiTlen.  die 
erste  ist  die  goiUcbe,  die  bymiisebe,  die  aller 
edlisle ,  die  alle  ander  vberlrill  ...  die  ge- 
tneynsfhniri  aller  heylipen  .  .  .  kcyn  an^Wr 
bruderscliaffl  ist  szo  tiell  vnd  ,  dan  na- 
türlich kradersebafll  ut  woU  eyn  ileysch  vnd 
blut,  eyn  erbe  vnd  eyn  haiui,  aber  musz 
5M1  doch  teylen  vnd  mengen  yn  ander  irebltid 
vnd  erbe ,  die  parleysche  bruderschatlien  die 
haben  eyu  rcgisler,  eyn  lucsz,  cynerley  gul- 
werck,  eyn  leyt»  eyn  gelt,  vnd  als  nu  gebt 
eyn  bici  ,  eyn  fressen  vnd  eyn  sanfTcn.  eyn 
sermon  von  dem  hochwirdigen  sacrament. 
(1519).  cij''. 

IrMefMkillbrtef ,  «.  da  vberaeugen  sie 
alle  jlirc  slilTlbrieue,  brUderscbalTilirioiie,  da- 
rinnen sie  versiegeln,  verhiieiiiMi,  vcili('i><5cn 
vnd  verkeuiTeD  alle  jhre  gute  wcrck.  der  117. 
pfAlm.  (1630).  Pj*. 

Brühe,  f.  jus,  mhd.  brilejc  {Bm.  1,  267) : 
vnd  (iideon  kam  vnd  srhiaehtel  ein  rijren- 
bückhn  .  .  .  vnd  le^l  lieiscli  in  einen  korb 
vnd  ihet  die  brflh«  in  ein  ttfpften.  n'ehl.  6, 
19;  geus  die  brühe  aus.  6,  20. 

Bribfsrhrnkr  ,  m.  gut  juscutum  regi  vel 
principi  m(m«<ia(,  praeguslal  (?  ürim.m): 
ich  habe  ofll  von  heiser  Pridrich  dem  drillen 
bOren  sagen ,  wie  den  fdrslen  im  reich  sein 
li.iu^halien  nicht  gefallen,  vnd  geklagt  haben, 
das  er  zu  hofe  habe  lassen  regirn  den  brühc- 
schcockeo,  daraufl'  habe  er  ein  mal  gcanl- 
wort.  Ja,  es  ist  gcwislich  jr  keiner,  erbat 
auch  einen  brübcschencken  an  seinem  bofe. 
der  \Ql.  ptalm,  (1534).  Gj*. 


Brillei,       sdkreten,  von  tkieren  uttd 

men$chen:  was  ist  das  ftlr  ein  brüllen  der 
rinder,  die  ich  hüre.  1  Sam.  15,  14;  sie 
brulleu  wie  Icweu  vnd  brüllen  wie  junge» 
lewen.  Jet.  5  •  29 ;  denn  cwer  Widersacher 
der  teuffel  gehet  vmb  her  wie  ein  hrüllender 
lewe  vnd  suchet,  welchen  er  verstell  linde. 
1  Pet.  5,  b;  vuangeseben,  das  der  bap»l  $0 
viel  hundert  jar  tu  nor  sich  heiser  vnd  schier 
zu  tntli  gebrflllet  vnil  geschrien  hat  durch 
;ille  (letfeten  vnd  decrelalen.  icider  f/af 
bapsium  su  Horn.  (1545).  Hj'.  auch  lom 
rollenden  donner  wird  brOllen  gebraucht: 
demnach  brfltlet  der  donner.  Jifol>  37,  4. 

Brnmmrn,  dumpfen  Ion  von  sich  gebi'n: 
wir  bruinnien  ;j|le  w  ie  die  bcren  vnd  eclucn 
wie  die  lauben.  Jen.  59,  1 1  ;  vber  die  knile 
tu  Kir  Heres  brummet  mein  hertt  wie  eine 
dromclc.  Jer.  AS,  30;  darumb  brummet 
mein  hertz  vber  Moab  wie  eine  hrirfTeii.  Jes, 
16,  U;  dort  murret  einer  von  kloster  ge- 
lObden,  da  brummet  einer  von  der  heiligen 
dienst,  corr.  L.'t  zu  der  schrifl  Klinge' 
bei  ('s  von  pn'csterehe.  (152  51.  Aiij';  die 
da  murmelten  vnd  brummeten  in  der  kirclien« 
wenn  man  die  geistlichen  lieder  suoge« 
tischr.  \S'\ 

schon  mhd.  brummen  (Ben.  1,  2  IS  ,  (lus 
dem  pl.  praet.  des  mhd.  noch  vorhandenen, 
nJid.  aber  erloschenen  brimmcn.  welches  aus 
dmn  ffieiehbed.äl§eren  pHSman  (GraffZ,  303) 
entsprang. 

Brunn  flirun),  m.  fons,  puiius ,  qcn. 
bninns,  brutiiies,  pL  brUnne.  neben  dieser 
im  16.  ß.  herrs^enden  slarke»  form  bei 
L.  auch  die  organische  schwache  fiexion, 
mhd.  bruiinc  gen.  brtinnen  {Ben*  1,  268), 
ahd.  prunno  i  Graff  3,  3 1 Ü). 

a)  belege  für  die  »tarke  form:  vnd  sibe 
da  war  ein  briin  attff  dem  felde,  vnd  sibe  drey 
herde  scliafe  Ligen  da  licy,  denn  von  dem 
bniiinc  ptle^'lcn  sie  die  herde  zu  trcucken, 
vnd  lag  ein  grosser  stein  fiir  dem  loch  des 
bruns.  I  Jfo«.  29, -2;  so  sol  jederman  sei- 
nes brunnes  Irincken.  2  A«n.  18,  31  ;  da  im 
.Ihesus  niHrle  war  von  der  reise,  salzte  er 
sich  also  auir  den  lirun.  Joh.  4,  6;  das  ist 
der  lag,  da  aufibracben  alle  brOnne  der 
grossen  tielTen.  1  Mos.  7,11;  da  beide 
brünne  vnd  beche  vcrlrocken.  der  65.  pso/m. 


Di'gitized  by  Google 


BRÜMLEIN 


352 


BRÜNSTIG 


(1534).  Ilij*:  das  sie  (die  Juden)  bescbül- 
digl  gcwcsl,  als  hellen  sie  wa«iscr  md  brün 
(d.  i.  briinne)  vergiiTlet.  von  den  Juden  vnd 
frmia99H,  (1543).  diiij*. 

h)  für  iU  tdkwaehe  ßexion:  darumb  hies 
si«>  ilen  brunnen  ein  bniDoen  des  leberuligen. 
1  Mos.  16»  14;  die  steig  hin  ab  zum  brun- 
nen. 24,  16;  bue  aber  kam  vom  bnronen 
des  lebendigen  vnd  sehenden.  24,  62;  tral 
er  (Jarnb)  hinzu  vnd  wallzel  den  stein  von 
dem  loch  des  brunnen.  29,  10;  mich,  die 
lebendige  quelle,  verlassen  sie  vnd  machen 
jnen  hie  vnd  da  aa^hawene  brannen ,  die 

(loch  löcherichl  sinJ.  Jer.  2,13;  ich  wil  jr 
meer  aiistrocken  vnd  jre  hninncn  vfr-^ptlien 
lassen.  5t  ,  36;  daher  gibi  man  jucn  [den 
jfiien)  Olli  in  den  historien  schult,  des  sie 
die  brunnen  vergifft  haben,  von  den  Juden 
vnd  jren  lügen,  f  154  31.  Sj*.  einigemal  er- 
scheint  in  der  bibel  auch  ein  schwacher, 
umlautender  pI.  brtnnen ,  s.  fr.  S  Mot.  6, 

1  I  ,  S,  7.   2  rhron.  26,  10. 

Brünnlfln  (hnliiloiii),  n.  fonlicuius:  den- 
noch sol  die  slad  gottes  Tciu  lüstig  bleiben 
mit  jren  brdnlin.  p*.  46,  5;  golles  brfln- 
lein  hat  wasscrs  die  falle.  65,  10. 

Brannloch,  n.  die  Öffnung  des  hrunnens 
nach  oben:  vnd  sie  pflegten  den  stein  von 
dem  brunlocb  zu  wellzen.  1  Mos.  29,  3. 

Bramf ttelle  (branneqneUe),  fmu:  wo 
CS  ddrre  gevresen  ist»  sollen  hninnequellcn 
sein.  Jes.  35,  7. 

Brunnthery  n.  vnd  gieug  hinüber  zu  dem 
binnlhon  JVe^  2t  14« 

Brnnnwasser,  ii.  guittwaaer:  tvir  wollen 
auch  des  brunwassers  nicht  Irincken. 
4  Mos.  21,  22;  wie  ein  geiagler  birscb  be- 
gierig ist  nach  einem  frischen  brnnwasser. 
so  verlangt  auch  meine  scele  nach  dir,  mdn 
gott.  Jen.  1,  479^ 

Rrnnst,  f.  ardor,  mhd.  brumt  {Ben.  1, 
253),  aUd.  prunsl  {GraffS.Z  1 0),  ronbrinnen. 

1)  heftii«r  {br$tmender)  getchledUstrieb, 
ardor  coeundi ,  von  thkren  und  menschon : 
du  leuflest  vnibher  wie  eine  camelin  in  der 
brunst,  vnd  wie  ein  wild  in  der  wti»leii  pUegt, 
wenn  es  Ihr  grosser  bronst  lechUet  vnd 
leufll,  das  niemand  aulT  hallen  kan.  Jer.  2; 
24;  vnd  cntbrand  gegen  jre  bulen,  welcher 
brunsl  war,  wie  der  esel  vnd  der  hcngste 


brunsl.  Exeeh,  23,  20 ;  als  die  hirschen  vnd 
cberschweine  in  der  hninst.  Verlegung  des 
cUcoran.  (1542).  Jj';  dis  consilium  {xu 
Nkua)  settl,  das,  wdcbe  sieh  sdbs  enif  eOen 

wider  die  grosse  vnleidUche  brunst  jrs 
(leischs,  sollen  nirlii  zu  clericken  fxlerkirchen 
ampt  gelassen  werden,  von  den  concUijt  vnd 
MrelbeR.  (1599).  Giij'':  die  kemmerer  vnd 
heschniltcne  haben  grösser  lust  vnd  braust 
denn  alle  andere,  denn  die  hisl  vnnd  hegierde 
vergehel  nicht,  sondern  das  vermögen,  lischr. 
323*;  jr  viel  ausz  grosser  vugeduli,  da  sie 
die  vttsncht  vnd  bronst  so  plagte,  haben  sich 
selhs  mit  gewalt  gcgeilei.  ebend.  329*;  es 
isl  hesser  freien  denn  hriinst  leiden.  1  Cor. 
7,  9;  hurerey,  vnreiiiigkeil,  schendiichc 
bronst,  bOse  lust  Cot.  3,  5. 

2)  jede,  durch  eine  htfH$e  Imdtmitkßfll, 
besonders  der  liebe,  hervorgerufene ,  innere 
glut:  das  er  aber  spricht  'heiliger  vaicr' 
gehet  ans  grosser  mechtiger  brunst  ehms 
feurigen  hertzens.  dMt  17.  cap.  s.  JohMm», 
Liij*;  wer  moIi  einem  breutgain 
vmh  seiner  redlichen  hebe  vnd  b'tblichen 
brunst  wfllen  solche  seine  vcfursicbligkeit  zu 
gut  halten,  von  ehesachen,  (1530).  Qii^; 
nicht  also,  das  er  die  brunst  oder  hraulliebe 
weg  ncme.  zwo  hochzeit  predigten.  { 1 536). 
Dij**;  du  weist,'  das  ichs  Ihu  aus  bntast 
meines  glaubens.  «o»  seftem  Aampkera#. 
(ir)43).  Fij'-. 

Brausten j  fervere.  sieden,  teallen:  disse 
nennet  sanct  Paulus  Rom.  xij.  .spiriiu  feruen- 
tes,  die  geysilicfa  brunslen  vnd  schewmea. 
das  magn^eaU  (1521).  fj**;  vnd  sie  selb 
kann  ym  keinen  namen  geben  für  vber- 
schwengklicher  grosze  vnd  musz  lassen  bley- 
ben  dabey,  das  sie  hmusi  braustet  vnd 
schewmet,  es  sein  grosse  ding,  die  nii  ausz- 
tzuredcn  sein  no  ■!)  t zumessen,  ebend.  fijv 

Brnnstlg)  aräens ,  voll  brunst:  wunde 
deine  äugen  von  mir,  denn  sie  machen  mich 
brflnstig,  hohdied  6,  4;  seid  brflnstig  im 
geiste.  Rom.  12,  11;  vnd  redet  mit  hrfln- 
sligem  geist.  aposl.  gesch.  IS.  25;  fiir  .lUen 
dingen  aber  liabl  voteruaader  eine  hrUiistige 
lidie.  1  PH,  4,  8;  es  sind  viel  liebe,  aber 
keine  ist  also  brünstig  vnd  hitzig  als  die 
hraulliebe.  ausleg.  der  ettang.  von  ostem 
etc.  (1527).  Udiiij";  brunstig  gedechlnis. 


üigiiized  by  Google 


BBlNSTlG 


353 


BIIB£ 


liilstg  erkenlDis.  da$  ander  teyt  toiäd&r  üe 

hffmf.  praphe(en.  (1525).  Niiij\ 

lürüustig ,  aäv.  ardenfer :  vnd  li.il)t  cucb 
vtiiernautler  brQuälig  lieb  uu»  reiucMii  lierliseti. 
I  P«fr.  1 ,  22 ;  Chrislus  am  creutce  mit  alle 
:>cinvro  leydcn  vod  toill  hildl  nichts,  weiiiis 
aucli  aulfs  aller  brUiisligest,  liitzigest,  hcrlz- 
licbsi  orkaiil  vnü  bcilachl  wird,  das  ander 
Ujß  Widder  d,  hyml.  prophtien»  (1525). 
Wiij*. 

BrODiei  (|irun(zt'n).  minyere.  pissen:  der 
le&lerprediger  zu  LeipUig  heulet  wie  ein 
ttrolir.  CuhU  D.  Wimpiaa  kmcblxet  wie  (atne) 
prunuemle  saw.  rorr.  L.*s  auf  BingebeWs 

Schrift  ron  prif^lfrchp.  (1528).  Aiij*. 

mhd.  iHuiueii  {lien,  l,  270). 

BrisiscberbtBj  m.  matuia,  pissiopf: 
lioclorSaw,  Wind»  TMpel,  Schnucl,  Rotf- 

lefffl ,  Tt'llerlecker ,  BrUaUsrlit  f  In  n  ,  licinlz, 
Meinlz  vnd  wer  sie  tiuMir  siiiu.  crcffi/if/  einen 
rechlen  btschojf  iu  weihen,  [^l'oili.  tiij'. 
s.  seherbe. 

Brut,  f.  in  doppelter  bedeulung. 

1)  pectus ;  liculit,  l)rii>l,  haurli  vnd  brin. 
das  15.  cap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die 
€orinlh9r,  (1534).  Oij*;  der  ta  lUche  sass 
am  der  brusl  (n.  test.  v.  j.  1522  aulT  dem 
«<o!it)sz)  Jlicsti.  Joh.  13,  23;  vnd  soll  die 
brusl  iicroen  vom  wider.  2  Mos.  29,  26; 
die  brusl  sol  Aaron  vnd  seiner  sffne  sein, 
d  Jfoa.  7,  31. 

2)  mamma:  die  lirtl^le  aber,  die  diese 
milch  von  sich  geben  vnd  die  jungen  kindlin 
sengen,  siud  die  prediger  ynn  der  chrislen- 
lieyl.  eyne  ep.  «.  Peirf  gepredigt,  ( 1 523). 
Jij'';  waruulb  bin  ich  niil  biüsien  geieugel. 
iliob  3,  12;  du  waresl  meine  zuncrsichl. 
da  ich  uoi  h  .m  meiner  muUer  briislcn  war. 
pi.  22,  10;  gib  jnen  volrucblbare  leibe  vnd 
versiegciie  Iniiste.  J7o«.  9,  14;  die  drachen 
reichen  iül-  iHfisie  jren  jungen  vnd  sengen 
sie.  klagt.  Jer.  4,  3. 

mhd.  bnist  {Ben.  1 ,  272).  ahd.  )•(]•, rusl 
iGraff  3,  275.  27G|,  goti%.  brusts.  muh 
ti  rimm  wtb.  1 ,  \\?>  Vutjl  dirsem  uralten 
utorte  breslcn,  altd.  preslan.  ^o(l*.  brisian  i?), 
xugrunde.  vgl,aud^  fVeigandiotb.  \.  187. 

Brüsten,  sieh,  «tcA  iii  die  brüst  werfen^ 
sich  aufbtasm,  breitmachen,  „stolz  thun" : 
er  liniviei  silIi  wie  ein  feiler  wansU  Uiob 

DiE-ns,  Wört«Tbacb. 


15,  27;  {Maria)  brnsl  aidi  nit,  bricht  nicht 

auf!,  ruft  nit  nusz,  wie  sie  gnltes  muller 
worden  sey.  das  magnificat.  (1521).  fiij^; 
tiäs  machet  sie  kecke,  älullz  vnd  freidig,  das 
sie  sich  damit  brasten,  daraulT  Verlanen  vnd 
pochen,  der  HO.  psalm.  (1539).  Fiij**;  da 
sie  [die  Juden)  vber  jre  angeborne  sunde  auch 
diei»e  Ihelen,  das  aie  sich  nicht  allein  des 
brflsleten  vnd  erhüben,  das  sie  Abrahams 
samcn  waren,  ztco  predigt  atiif  der  ji»'nder- 
tau/fe.  I  1  r)4fO-  Aiiij\ 

Bristlatii  m.  gen.  brustlatzen ,  in  den 
enten  «mgg,  der  fünf  büd^er  Uvtet  (2  Met, 
2S,  4. 1 5. 22  ff.  3  Mee,  8.  8.)  vorkommende 
Übersetzung  des  hebr.  ^dn  (vulg.  ralionale), 
tcofür  L.  später  ampUchilllin,  ücbilllin  setzte, 
tcährend  er  das  wert  sentt  noch  gebraudUe, 
s.  b.  das  lieiügthum  auflT  dem  bnistlalsen. 
randgl.  zu  .^i  Mos.  3'),  8,  iro  Buge  nha gens 
nd.  bib<i  lirn alnppcn.  in  der  ersten  ausg. 
der  jänjf  bucher  Mu»es  (1523)  aIüH  bru^l- 

lali  auch  einmal  (3  Jfot.  8,  8)  das  dimin, 

brusile  d.  i.  brflstlein. 

Brn^llein,  v.  brtisMal7. 

üru.slvvebr^  /.  ahd.  pru^lweri  {Uraff  1, 
930).  eine  vorriehtnng,  toetche  die  ma«er- 
kämpfer  büi  über  die  brusl  deckt  und  «c/itUsl; 
dein  liah  ist  wie  der  Ihiirai  üauid  mit  bnist- 
wehr  gcbauel.  hoheiied'i,  4;  vad  (L'x'a) 
macht  zu  Jerusalem  bruslwdire  künstlich, 
die  auflT  den  IhUrmen  vnd  ecken  sein  solten. 
2  chron.  2(j,  15.  das  hehr,  worl,  welches 
L.  in  der  letzteren  stelle  mit  bruslwehre 
ü6eraelsl  hat ,  bedeutet  eig.  lourfmaschinen. 

Brftlen,  fmere,  ineubare,  tnhd.  brOetcn 
Ben.  1,  2ü7).  ahd.  bruotan  {Graff  3,  2S5). 

1)  transitiv:  sie  brUlen  basilisken  eyer 
vnd  wircken  spinueweb.  Jes.  59,  5. 

2)  inVransitiv:  chir  igel  wird  auch  daselb 
nisten  vnd  legen,  brüten  vnd  aushcggen« 
34,  15. 

BnbCj  m.  in  den  älteren  drucken  luth,'- 
scher  tehrißen  häufig  bulle  geschrieen,  ge^ 

braucht  L. 

j  I)  fast  «ur  in  übler  hedeuhnuj,  die  oft 
noch  durch  beigefügte  adj.  verstärkt  wird, 
uequam,  se^m:  wie  offt  heysst  der  valer 

I  eynen  «on  du  buhe,  du  schalck.  widder  die 

hymel.  prnphetcn.  (1525).  Iliij" :  als  ein 
I  bube  uu  pranger  odder  liab  ei:iea  gcschwidet. 

45 


üigiiized  by  Google 


BUBEN 


354 


BUBENSTOCK 


tffiÄ  diese  icort  Christi  noch  fest  stehen. 
( 1  527).  Ii  ij* ;  wil  yliiu  gern  den  lugonor  vnd 
Lüben  Aristolelcü  lasseiin.  auff  des  bocks  5u 
L«yplsek  onfivorf.  (1521).  biiij*;  buben 
vn«I  böswiclit  oildcr  spoltcr  vnd  sclierlzfi" 
llmn  also,  das  ander  teyl  tcidder  d.  hyml. 
prophelen.  (1525).  Fj';  es  Miid  alizmiial 
baffen  vnd  Uigner  ynn  der  baul.  der  prophet 
Hakaatc.  1 1 52()).  bij**;  es  sind  buben  nicbl 
alloyn  ynn  der  liaiill,  sondern  aiicb  ym  grund 
yhres  lierlzen.  das  7.  cap.  der  ersten  ep.  s. 
PavM  SM  den  Corlnlhwn.  (1523).  Aiij''; 
diese  weit  laugniclil,  der  buben  ist  zu  viel 
vnd  der  fronien  zu  weni«,'  drinnen,  (/fr  10  1. 
psalm.  (1534).  Sj';  es  ist  der  vurall  einer 
«uff  dieser  weit,  das  aus  fromeo  ellern  hurn 
vnd  buben  kouien.  wUtr  den  büehoff  xu 
Magdeburg.  (1539).  .\iij*;  es  soll  aber  Iiic 
weltliche  nlierkeil  «lie  straffe  fri'lion  la>son 
vber  solcbe  buben  vud  iue^iloi>(  liender.  ton 
i^e$a€ken.  (1530).  Ciüj^;  müssen  sie  doch 
sonst  souiel  landlauffer  vnd  böser  buffcn  ^nior 
<b's  bcltelns  nntnen  erncron.  an  den  christ- 
lichen adel.  (1520).  Jiij'';  aber  die  süne 
Eli  waren  bOse  buben,  die  fragten  nicbl  nach 
dem  herrn.  1  Sam.  2,  12;  die  liebe  duldet 
alles,  aiicli  die  böseste  hulten.  vber  das  erste 
buchiluse.  (1527).  aiiij^;  vnd  slellcl  zwcen 
loser  buhen  für  jn,  die  da  sengen.  1  kSn. 
21,  10;  da  wandern  vnd  laufTen  lose  buLcii 
durch  Jie  lamle.  von  ehexachen.  M53()). 
Fj%'  wir  alter  sanik-n  ein  liatiilen  von  losen, 
crwegeuen,  verruchten  buben.  tischr.  427\ 
2)  bube  «spuer.  Junger  buneh$t  oftne 
üble  nebenhedeutung  ist  mir  in  L.'s  Schriften 
nur  einmal  bctjcgnet:  miihI  vdleyelit  licssor 
were,  das  menlin  hell  Uii  weylen  eyn  IVewljn 
vnnd  das  A-ewlin  eyn  buben  bey  sich,  autleg. 
der  ep.  vnd  euang.  vom  ehrietäg  e<e.  (t  522). 
«I«l'|'''j'- 

mttd.  hiioheilten.  1, 278).nac/(  W acker- 
nag et,  dem  auch  Weigand  wtb.  \,  tSS 

folgt,  aus  lai.pupus;  eine  andere  herleitung 
des  u'orl''S  triii/l  (irimm  tctb.  2,  458  vor. 
Blben^  in  doppeltem  sinn, 

l)  sewiari;  es  tzyropl  nitl  sie  lassenn 
eblicli  werdenn,  sprichsiu,  warumb  tsympt 

sielis  denn  sie  lassen  buben,  nies>-tii  \niiil 
brennen,  ausleg.  der  ep.  end  euang.  lom 
christag  etc.  (1522).  iiqqiiij";  Treilich  ists 


war,  das  der  Imben  nius  ,  der  nicht  ehelich 
wird,  wie  Solls  anders  zugehen?  Jen.  2. 
160*;  die  weil  du  hurest  vnd  buhest,  isls 
ein  gewis  xdeben.  das  du  on  glanben  bist. 
ein  horhzeilpredigt.  (153P.  riiij";  ein 
scliendlielier  adel  ist,  der  f,'ulles  vvort  \er- 
acht,  iiurl  \nd  bubel.  wider  den  bischoff  zu 
Magd^rg.  (1539).  Bj*. 

2)  conviciari,  lästern »  &ube  tdkeUen: 
ob  hie  jemand  wird  sagen,  ich  werflTe  zu  fast 
mit  hüben  vmb  mich,  könne  nichl  mehr  denn 
buben  vnd  schellen.  ieamNN|rc  an  $.  I. 
deudschen.  (1531).  Pitü**;  die  kuast  ksn 
;mt  |i  ein  aiif.'«;!  erl/Iiiire  nufT  der  gasscn  ,  wo 
sie  eine  ehrhchu  jungfraw  bälget,  seckel, 
huret  vnd  buhet,  wider  fliomt  IForti.  ( 1 54 1 ). 
Ilj*. 

Buhenhairh,  m.  da»  sie  ylire  hiirenlH'lj.'c 
villi  liiilienlMMirlie  ynn  frieden  vnd  Iiist  iiiikli- 
len  sicher  erhallen.  Iroslung  an  die  Christen 
zu  Halle.  (1527).  Aiif. 

Bubenhans,  n.  hurenhaus:  {die  römische 
kirrhe\  nii  wurden  ist  eyn  huliealiaiisz  \lier 
alle  buhen  heuszer.  eynscndbrieff  an  Leu  .\. 
(1520).  Aiij^;  ins  hflrhaus  oder  bubenhans. 
e.rempel  einen  rechten  chrisÜ.  bisekoff  su 
iceih>'n.  (15l2l.  Kiiij^ 

Bübenleben,  n.  hei  den  judcn  kein  olleni* 
llf h  huren  vnd  hubenlehen  (wie  itzt)  gestadlet 
Wind,  deudseh  catechismus.  (1529).  Ilij''. 

ßnbrnsrhule,  /.  «lie  weit  ist  ein  n-ehie 
huhenschuie  des  icufels.  Jen.  3,  40 1  ;  <lis 
bachlin  hat  keinen  nanien  vnd  ist  dazu  ge- 
druckt zu  Dre.sen,  da  keine  buben  schule  sein 
snl.  %ridder  den  meuchler  zuDresen  (1531). 
Aij*;  wo  nicht,  so  seid  jr  des  leufels  hur« 
oder  buben  schule  vnd  nicht  die  kirche*  MN 
den  Süden  vnd  jren  lügen.  ( 1 543).  üq*;  # 
riimische  huhenschuie  vnd  der  schulen  mei- 
sler  verker«  !  vnd  felvelHM  das  worl  frei 
also,  leider  das  bapilum  iu  Horn.  (I545j. 
hiij* ;  so  gar  grosse  vnimesUche  lusl  b*l^ 
verdampl  hapslesel  mhI  seine  vcrfltiC 
luilien'-eliule  zu  Iloui.  cIk  ikI.  ^ij^ 

BnbensUndj  m.  hurn  vnd  hübe 
termanung  an  die  OeisiUehen. 

riiij . 

Bubenstück ,  m.  böser  sin  icf 
lor  der  wellt  hcyst  das  ey 
wenn  man  den  recliien  grund 


355 


BÜCHDIEU 


sadien  vtrbirgel  vnd  grabbdl  «Ue  weyle  eyo 

locli  (Iroyn  zu  in.iclieii.  tcidder  die  kym' 
tischen  prophelen.  <  1  525).  Bij';  das  isl  eyn 
rcclil  bubcii  siack  viul  sjiian^z  arl,  cyn  sluck 
gcy^tlich  nehmen  vnd  das  ander  «Hist  leiplich 
machen,  euatig.  von  den  Izehen  auszsetzigen. 
( 1 52 1 ).  Hiiij" ;  <la  »<ein  liegen  vn«I  ImlifiisKlck 
uitiht  luchr  iieilien  wolle,  vulcrsluiid  er  sich 
mit  gewalt  Egypten  zu  gewinnen,  der  pro- 
phet  Daniel.  (1530).  RJ";  sie  sollen  ihun 
Iiücliste  liiilpcnstrirk  vimI  (li'iinnfh 
wol  gt'Uian  licisseii.  widäer  den  meuctUer 
XU  Dreten.  (1531).  AiJ';  ireihen  allerley 
mutwillen  vnd  InibvnsKicke.  titdtr,  426*. 

IQberri  (biiberey,  huirercy  :  com  dem  baps- 
liim  zu  Home.  I  ö2ü.  Aiiij*),  f.handluHgcines 
buben,  scelus,  schandütat,  suiceilen  vnzucht 
Im  engem  rinn:  vnd  sieh  in  sicher  befeslung 
tliszcr  droycr  maurgeseUl»  alle  liubcrcy  vnd 
bo.szlioil  zulrevben.  nu  den  rhrintlicln'n 
adet.  (I520j.  Aiiij  ;  da  uiri  niciiis  ge:^iiclit. 
denn  das  der  hcylijjc  siiiel  . . .  alle  hüben  y 
mugc  sicbcr  vnd  gerugcitch  hanlicrcn.  bulla 
cene  damini.  (1522).  Dij* ;  nrli  t>  ist  ImiIm'- 
rcy  vml  des  Iculleb  niulwdie  niil  \  u».  iroiluny 
an  die  ehrUlen  tu  Halte.  (1527).  Biiij*' ;  es 
isl  des  teufels  bilbci-oy.  vom  abendmal 
Christi.  (1534).  nüij'';  vnd  f  incr  rrcuol 
bUbcrey  brauchl.  ebend.  diij'';  elliclie  (lieben 
goU)  viub  jres  nutzes  u  illen .  das  isl  aroor 
concupiseentiae  vnd  heissl  aulT  cleiid«cb  eine 
hurnliebe,  weiche  einen  andern  liebt  vmb 
jrrr  Iidbcrcy  willen,  das  \  ().  rap.  s.  Johannis. 
(153bj.  Aaij'';  vnser  hcublman  llati;»  .Meiz^cli 
isl  viel  VDil  oftmals  von  mir  gullieh  vnd 
emslKch  verniaiH  i,  er  sollte  der  burercy  vnd 
bnhercy  mit  weiberu  abgeben.  Burkhardi 
briefu.  192. 

äfter-ttM.  buberie  fvoc.  ex  quo),  blibery. 
buhary  {die  15  bundgenossen ,  1521?^  statt 
Hihd.  Iiiiliciiit',  l)U(dient<'  \  Ben.  I,  27S). 

Bttbin^  /■.  schledHe  weibsperson,  hure: 
goU  bleibt  nichts  weniger  goll ,  ob  es  gleich 
eine  httbyn  mit  sOnden  vnd  schänden  tregi. 
deudsch  calfrkismux.  M529).  Xj' ;  die 
jdden  seine  {Jesu\  iiiiiUer  ein  bilhin  schellen, 
von  der  sünde  u-idder  d.  heil,  geist.  (1 52dJ. 
Ciij* ;  die  bnben  vnd  bfflbinn  hin  vnd  widder 
lauflcn.  wciber  vnd  incnncr  ncmcn,  allein  das 
sie  yhre  buberey  ausrichten,  von  tKt$athen, 


(1530).  Pj**;  vnd  apffert  mit  den  bttliin. 

Uos.  1.  14.  —  vnie  bei  L.  die  Schreibung 
IiiiHV  fiir  liiihc,  so  begegnet  bi'i  andern  auch 
iiuiUii  /ur  iiüliin  (z.  b.  ciu  liiire  die  ander  cyn 
buflln  schilt.  MeekenlSrob  alle  idtriß  tetw 
Christum  allein  erkennen.  Leip:.  1531  Kij""). 

läbinwirtj  m.  hurentcirt:  so  l-m  i.  h 
golblä^klerer  1 5  jar  gewest  im  baji^lhuui,  da 
ich  ein  mSnch  wäre,  mit  mesxhatlen.  es 
wcre  besser,  dasz  ich  darrir  ein  bdbinwirt 
gcwcszl  were.  tischr.  104''. 

Btthitdkf  tcelesluSfflagitiosus:  cyn  bubisch, 
iifiri.^ch  Idien.  vrider  den  falsch  genantten 
geystUehen  stand.  (1522).  Gij";  verslehcstu 
schier,  wo  i:;;t  ili-r  bübische  geisl  vnibgehet? 
vorn  (ifii'ndmcü  Lhrisli.  fl52S).  m  iiij''. 

Bubiücil  I  adv.  nach  arl  eines  buben : 
koiiige  pfleg«!  nicht  sxo  bübisch  sü  liegen. 
antwort  deutsch.  (1522).  Fiiij';  das  heist 
fsoplti-stisch  vnd  hilhisch  handeln  ynn  golts 
Worten,  rom  abendmal  ChrisU.  (1528).  dij^ 

•ft%1dM  ibflbltn),  n.  Jblejner  kuUz  du 
M  Iii  I<  kÜn,  du  btiblin.  das  38.  «Ml  39.  eap, 
Hesechiel.  (1530i.  Aij". 

Bncbj  M.  Uber,  pt.  büchjer,  mhd.  buocb, 
pl.  buoch.  erst  spät  bttech«"  (Acn*  1,  278 1, 
ahd.  buuch.  biiali,  |nioh.  p6h  (<7rajf  3,  32): 
dis  isl  das  buch  von  des  menschen  gcseliU'rlii. 
1  Mos.  5,  I  ;  llilkia  r.ind  das  buch  des  ge- 
selzs  des  herrn.  2  chron.  34,  14;  vnd  es 
ward  zu  der  seit  gelesen  das  buch  Mose. 
Neh.  13,  1  ;  da  ward  jni  itns  l)iirli  des  prn- 
pfu-li  n  Jcsaiiis  gereiclil.  Luc.  l,  17;  sclireilu' 
das  /.iiai  gcdecblnis  in  ein  buch.  2  Mos.  1 7, 
1 4 ;  aulT  ein  buch  schreiben  lassen.  5  Ifo«. 
1  7,  IS  ;  das  wird  gut  in  ein  buch  zu  drdcken. 
icider  Hans  Wor.it.  (1541K  Pj';  du  sollest 
nicht  ehe  ein  buch  schreiben,  du  bellest 
denn  ein  fortz  von  einer  alten  saw  gehöret. 
ebend.  Oiiij'';  dasgcrii  lil  waid  ^'t  li  ilten,  vnd 
die  hdrhcr  wiirdtMi  aurgL'lh.m.    Dan.  7,  10. 

Veber  den  Ursprung  von  buch  aus  buche 
S.Grimm  utb,  2,  467. 

■■ctttflicr,  m.  NftjiopsfKf .  de  WeUe  br. 
G.  :^-'.M 

Buchdrucker,  m.  lypographus:  nicht 
allein  den  buchdruckern  damit  zu  dienen. 
L.'s  «orr.  auf  Menü  ceeonomia  duüUana. 
(15201.  Aij\ 

Bichdicbj  m.  ob  sie  durch  bucbdieb  heim- 

«♦ 


üigiiized  by  Google 


BUCHE 


356 


BtCBSE 


holt  cDi/n^cii  wcrdeo  oiller  aitskomen.  de 
FfVff^       3,  121. 

Buclic  y  f. .  bekantiltr  icaldbaum ,  lagus : 
ich  wil  auffdem  gefitde  geben  lennen,  buchen 
vml  liHclisbawm  mit  einamler.  Jes.  41,  10; 
nhen  .uifT  den  bergen  opilero  aie,  vm!  aiifl 
den  hUjjcin  reuchero  sie  rnler  den  ciclicn,* 
lioden  vnd  bachen.  ffot.  4»  1 3. 

mAd.  buodie  (Ben.  1»  278),  oM.  buoch.i. 
punhha  iß  raff  W,  35  . 

BacheM,  schlagen  s.  pociicii. 

BBderlMH^  n.  HbUoM:  librareycn 
odilcr  bücbcr  bedser.  an  die  rhadSierren. 
(1530).  Difif. 

Bicbenebrelbca ,  n.  tibrorum  confectiu: 
vnd  steUcD  yhr  sachen  nur  auiT  viel  bucber 
scbreiben.  dat  4ü*e  wort  (^ritti  nodk  fesi 
stehen  (1527).  a  iiij'* ;  vnd  wurde  tlc^  lidrhei 
scbrcibeiis  kfin  ende,  amieg.  der  ep.  vnd 
mang,  tom  aduenl  etc.  (132S).  Bä''. 

tncsbf8hr«r>  m.  Mieutel  bei  L.  noch  einen 
bndihändler:  eben  also  entbieten  vnd  ver- 
mancn  wir  auch  allen  drflrk^rn,  sctzorn,  oor- 
rcclom  ,  .  .  dazu  allen  buciifUrcrn,  kculTern. 
mm  heimUdten  tnd  getMen  btieffen .  (1520). 
Cij*;  vod  ich  ziinor  dem  rath  zu  Nürnberg 
auch  geschrieben  .  dasx  die  di  ik ki  r  vnd 
bucliAlbrer  einen  karn  vber  vnscrc  dnioker 
gemacht,  de  IfaMe  6r.  3.  4S. 

BnchlnJtf  W.  tabema  libraria :  vnd  sol- 
cber  boli»  r  ^visier  scbrifll  Teil  sttinden  jnn 
allen  buchladen,  wider  die  anlinwuer. 
(1539).  Biij^ 

BicUdB  (bachlin.  buchle).  n.  Ubetlus: 
danimb  tragen  .si«>  sii  Ii  mil  Lilddryn ,  \  iid 
bürhleytu  bricllon  vnd  fn  iiizpn,  ausleg.  der 
ep.  vnd  tuang.  den  adieHis.  (1522).  Aa  j" ; 
allen  Christen  menseben  denn  (d^nen)  disi 
liUchle  furkumitt  wiinseb  irb  M.n  linus  Lntlier 
•(tiad  vnd  frid.  eyn  vnterricht  der  hpffch!- 
Under.  (1521).  aj'*;  darumb  sollt  der  heyiig 
priester  gollia  die  brill  anff  die  naaicn  ge- 
setzt vnnd  meynn  burliU  iV^n.  1,421''  b<ich- 
lin)  rerbt  angeseben  balo  i).  au/f  das  vbir- 
chrisUich  budi  bocks  Emszers.  (1521).  Bij*" ; 
i«;h  hab  vor  tzweycn  iaren  eyn  bdchlin  tzA 
latein  Rusz  lassen  geben,  anlieort  deutsch. 
M522).  Aj**;  damit  das  erjjprni>-  des  dcut- 
scben  biirblins,  von  den  ewrn  aus  gclüsscn, 
l^eslillel  werde,  von  anbeten  des  sacramenls. 


(1523).  Aij';  icb  baVio  vorbynn  fvn  !)iifliliu 
an  den  doutscbcn  adel  geschrieben,  von 
tceltlicher  vberkeit.  (1523).  Atj**;  bald  her- 
nach HÜ  jrb  jffl  aein  zartes  büchtm  weiter 
kemmen.  tridder  den  mewMer  an  Dreien, 
(1531).  Dij^ 

ffiAd.  büecbcl ,  buecbelin,  bUcchlin  (Ben. 
I,  279). 

Birbifchl)  n.  das  rnhi.  uie  es  in  schrifl 

yefasset  ist:  anrh  vmb  der  aiidiin  willen 
is(s  besser  jnn  stclligem  regicrn  das  gemciu 
bnchrecht  halten.  Au  man  fcinder  inr  aeftn- 
len  hallen  tolle.  (1&30).  Eiiij''. 

Burbsbaam .  m.  busus ,  mhd.  ahd.  bubs- 
boiim  {üen.  I.  227.  Gr  äff  2,  120):  ich  wil 
aiifl*  dem  gefd^le  geben  lennen,  buchen  vnd 
buchshaum.  Jea.  41,  19.  60,  13;  er  grünet 
aber  winters  vnd  <;nmmf'r<;,  wir  dip  tannen, 
Iii  Ii  Ion  vnd  bnclisbawm.  der  propUct  Sa- 
charja.  (1528).  Kij**.  in  tcnrmeren  ländem 
erreit^  diu  bei  uns  nur  nie  niedriges  fS' 
Strauch  vorkommende,  immergrüne  getniifis 
eine  höhe  von  tO — 15  hat  gelbliche 

bliÄthen  und  ein  gelbes ,  hartes  höh,  das  su 
allerlei  fferäthsehaßen  vnd  instrumenten, 
auch  prarhlbauten  verwendet  wir(f 

Burhsrhrelber.  m.srriptrn  libri,  r('rf'.'»>»'» 
ttin's  buchis :  der  bucb.scbrcyber  zu  I.fyjiUck. 
euang.  ton  den  (ceAen  ansxsetugen.  (1521). 

Aij'';  dem  burbsrhreyber  zu  antworkn.  auf- 
wort  deutsch  (1522).  Ej';  nrli  wolio  \iid 
aber  webe  allen  vnsern  lerern  vnd  bucli- 
sclireibern.  das  diese  u>orte  Christi  noch 
festsleken.  (1&27).  aiJij';  were  der  biip«t 
iioiii  in  dtr  macht  vnd  furcht,  da  er  znuor 
innen  war,  es  sollen  solche  bucbsrbrribcr 
vnd  gcistrhUmcr  so  stille  sein  al;«  du*  nieus- 
lin.  Eist.  1.  394'*. 

Bnrhsr,  f.  l)  {uralzenßrmiges)  gefäss: 
der  m35:<5pn  i>t  da-  anrli .  da«  du  mu  h  «b'V- 
chist  dem  apoteker,  die  autl  yhr  buchscn  gult 
titell  scbreylienn  vnd  gifll  drynnen  haben. 
auff  das  vbirchristUeh  budt  bocks  Emszers. 
(1521).  Jij';  also  kan  ein  engol  oddcr  icuf- 
fel  ynn  cym  gantzen  hause  oddcr  slad  sein» 
wtdderumb  kan  er  ynn  einer  bamer,  ladea 
odder  biichsen.  ia  ynn  einer  nusschalcn  tdn. 
vom  abendmal  Christi.  fir)2S  ).  h 

2)  schieszwaffe :  dantiub  samlen  siegrosse 
scbetzc.  giesscn  bürbssen,  bawen  Teste  Ihflrn 


üiyiiized  by  Google 


BOCHSENSCIll'TZE 


357 


fil'CHSTADER 


Tod  inaiircn.  schaffeu  hnriiiscli  mmI  grossen' 
vorrahd.  der  127.  psalm.  i  ir)2  1i.  Diüj  ; ' 
wenn  ein  berr  da  her  zu  frld  zcuchl  jnnj 
grossem  Iriumph  mit  seinen  dralianlen ,  pa- 
nier, dromclen  vnd  biirhscn.  swo  predigl 
auff  der  leUhc  des  hurf]u<itcn.  fl532)J 
Fj'';  warumi)  woli  ich  denn  on  vrsao!»  raitlij 
slcckcn  zwischen  die  spiossc.  hellebarlcn  vnd' 
bOchscn  des  UolTel».  doi  tS.eop.  «fererffen^ 
ep  s.  Pauli  an  dir  Corinther,  (1534).  Xiij'.l 

mhd.  bühsp  (lim    1,  277),  ahd.  pnh'^a' 
(GraffZt  46j,  am  iat.  |iyxis,  welches  wieder 
mUehnt  ist  aui  gr.  nv^ff,  üe  svBeUe  fte> 
deulung  erst  in  der  2.  hiUfte  de«  14.  jh.  \ 

Rur hsf nscbüf  10 ,  m.  mit  einer  büchse 
{feuergewehr)  schiesiender :  vnd  iiichl  au> 
d«n  draeken .  denn  als  werde  dis  iar  kein 
bauni  bletltT  Iragpn ,  sondern  dafür  eilcl  I 
bilbprivclii-  kill  issclirr  vnd  b(lchsenscb(ftzen. 
midder  den  meuch(er  zu  Dresen.  (1531}. 
Aiiij''.  —  voc.  indp.  teuL  ante  tat,  An\)'\ 
bii(!hsenschutz  iMniUutrdiau,  | 

Bfichseiisteln)  tn.  hiirhsi  ith%tgel :  da  niiisl| 
iii.iK  vhn  (den  bauern  )  dir*  ohrrn  annknendfln  ' 
niii  buchsonsicynen ,  das  die  küiiflu  ynn  der 
biin  Sprüngen,    eyn  <«idetrt>/f  von  dem' 
harten  buchlin  icidder  die  bauren.  (1525).] 
aiij';  wo  isl  nii  Mdnf  zcr«;  ormc! ,  d.trynn  er 
woll  all«!  bllrlissonsipvii  fahon ,  die  wnhler 
sein  volck  geschossen  wurden?  eyn  t^reeit- 
ti^  geschieht  vnd  gericht  goHtt  vhtr  r/io-| 
mas  ttüntzer.  (1525).  A5'';  wonn  prliurrM 
eiueo  baickcu  krachen ,  so  erschrickt  er  vnd 
meinet,  es  schneye  mit  bttchssteinen  zn  yhro 
hynein,  der  prophet  Habacur.  fl52G).  Ij**; 
denn  die  sunde,  die  isl  nichts  denn  eitel  spies 
vnd  bdrhsen  steine,  ja  donner  vnd  bliu  des' 
lodes.  das  15.  cap.  der  ersten  ep.  $.  PauK  [ 
an  A>  CoHnthw.  (1584).  Ij^  | 

Buchslein    (huclis!in>,    n.    dimiu  ron 
bdrhsc:  der  glaube  mag  wo!  ein  kl<  in  vinV 
gering  nionslranlz  oder  bnchslin  sein,  uusiey.  i 
der  ep,  tnäeuang.  von  oHem  ete.  ( 1 54 4 ).  c  5".  | 

Bichstah  ,  bucli';i.ihc,  m.  Hiera,  der  nom.\ 
sg.  buclislali .  welchen  L.'s  Schriften  fast 
ausschliesziich  bieten,  ist  abgestumpfte  /brmj 
det  adbon  mM.  aufUtu^tenden  tefctfacAen 
nom.  <<7.  bnehslahc ,  wofür  einmal  sogar] 
bnchslaben  (2  Cor.  3,  6);  alle  obliquen ' 
casus  gehen  sehwach :  das  ist  ein  pronomen ' 


vnd  lautet  der  l)iirhslab  A  ilriiiiicri  stark  vnd 
l.ing  .  .  .  aber  das  andtr  M.is'  l>iiitoi  kiirtz 
verhawen,  das  man  den  buchstabcn  A  kawm 
hOret.  vom  o6^ndmal  Christi.  (1528). 
niiiij*;  bis  das  hiniel  vnd  erde  znrgehe,  wird 
nicht  zurgrluMi  der  kleinrst  buclisl.'i!)  nnrh 
ein  lUtel  vom  gesetze.  Mallh.  5,  IS;  der 
buchstaben  [ausg.  r.  1539  buch.siabu) 
lOdtel,  aber  der  geist  machet  lebendig.  2  Cw. 
3,  6 ;  das  ampl  des  oewen  teslamenls,  nicht 
dos  bncbslabens.  sondern  des  geisles.  3,  6 : 
ich  sag  zum  ersten,  dis  es  gut  wcre,  das 
geistlieh  recht  von  dem  ersten  buchstaben 
bisz  an  den  letzten  {ganz  und  gar)  vvurd  zu 
grund  auszgelilget.  an  den  christlichen  adel. 
(1520).  Lij';  in  allen  bapsbrechlcn  vnd 
concilien  findet  man  nicht  einen  bochslaben 
danon.  trostunge  an  ilie  christm  ni  BaUe* 
(1527  .  Riij'';  w  ie  olli  s(  lireybt  man  den 
nanicn  Chnslusmil  grossen  buchstaben  durch 
vnd  durch,  das  ander  iheit  widder  d.  hyml. 
Propheten,  (1525).  Cüij". 

'mhd.  btinrli«f:tp  »i.  bnorlislnlm  fiten.  2', 
5U3),  ahd.  biioIisl.nl.,  piinli^i;i[.  {(^niff  ('.,<) !  1 ), 
d.  i.  Stab  der  buche,  denn  auf  bücheite  slabe 
wurden  ursprünglich  die  nmenieiehen  tu 
loos  und  trti.szagung  eingerilxt.  Adelung 
itctb.  1,  1119)  (f'vgnil  dm  zu^nmntpnhfing 
dieses  Wortes  mit  buiiic  und  erklärt  buch- 
Stab  —  eehriftttab,  geechriebener  stetb. 

Buchsfabeu ,  die  bv^Mahen  ofuer  «yl6«, 
f  f?t>  <  leorles  einxeln  aussprechen  und  zu- 
sammeTtsetien ,  heute  buchstabieren:  da 
magen  sie  -knaben  von  sieben  iaren  vmb 
fragen,  die  solche  wort  buchstaben  lernen 
ynn  der  si  lnde.  das  diese  wort  Christi 
noch  feststehen.  (1527).  ciiij";  las  sie  brill 
auflselzen  odder  einen  knaben  buchstaben 
diese  wort,  ebend.  miiij";  ehe  der  ander 
ein  worf  biirh^tnlicl  ,  I);it  er  den  gnntzen 
hrifir  aiHirrlpsoii.  vr»i  den  letzten  trorfCM 
DauitU.  (iri4  3,i.  Aiiij' ;  au  der  kunsl  lernen 
sie  teglich  vnd  kSnnens  nicht  ergreiffen ,  viel 
weniger  auslfnion ,  soinlcrn  Mcilioii  jmcr 
kinder  vnd  buchstaben  a  b  c  in  dieser  kunsl. 
Jen.  5.  529*. 

Biditli^,  m.  verSMiehe  betei^ntmg 
eines  gelehrten,  der  aUxu  #«ftr  an  den  buch- 
staben klebt:  hoi  disscr  buclistabcr  (buch- 
sebrciher  soll  ich  sagen)  verstanden,  was  ein 


Digitized  by  Google 


BUCHSTABIUST 


358 


BL'FFt.N 


chrisienlieit  isl,  er  liet  sich  on  zweifTel  gc- 
schcniPt,  sotdis  (uichs  zucfedenckcii.  von  dem 
bapstum  zu  Uome.  (I52U).  Cij*. 

■■chtttblllit.  m.  woM  dauelbe:  folge 
ich  <len  eiielen  vnti  hiichsidbilislen ,  so  rou« 
ichs  also  vcrdcudsclien.  ein  »enäbrieff  von 
dolmelschen.  (1530).  Biij**. 

lidikUlilcrcM,  traw  bucltsUben:  wenn 
einer  sein  leben  lang  woU  in  der  scluilc 

li^'i-n  vnrl  juv:T  htirtislabirotl.   Jen.  S,  325'. 

Biichstabiscb,  buchstübUch:  «(er  heyirg 
ßeysl  ist  der  aller  eyurdligsl  sclireyber  viid 
rether,  der  ynn  hyniell  vnd  crilen  ist,  dnimb 
auch  seync  uoi  t  iiii  mehr  denn  eynen  cin- 
fellfgsleri  s\  nii  haben  künden ,  wilclicii  wir 
den  äcliniUiclicn  odder  bucbstabischen  tziin- 
gen  synn  nennen,  auff  4a$  vbirehriitiich 
buch  bockt  Etnsxerg.  (1521 ).  Eij** ;  was  ists 
nii.  dns  die  juden  mit  dem  mundo  dm  Im.  h- 
slabisciien  {aus  buchslaben  beaiehendt  n 
namen  nicht  nennen  noch  aussprechen?  vom 
Schern  hamphoras.  (1543).  Gij'';  zum  In- 
dern soUu  niedilirn,  das  isl  nicht  allein  im 
herlzen  sondern  auch  eusseriich  die  münd- 
liche rcfle  vnd  hachstabtsrhe  worl  im  huch 
jmer  treiben  vnd  reiben,  livscn  vml  wider 
lesen  mil  vieissigem  auiluiercken  vml  na«  li- 
dcDcken,  der  heilige  geist  damit  meinet. 
WUlenb.  l  (1539)  bl.  ♦iij\ 

IlchstiUda  (iHicbsMblin),  n.  Amt«,  von 
Iniclislnlic :  .dies  w;is  gollich  onhuing  isl 
wirl  zu  Rüiii  m\  il.is  kliMnisff  bdrlisialdin 
gehalten,  von  dem  hapsium  zu  Unme. 
(1520).  Aiiij-. 

lätken  (hucktn)»  nieiet^egettj  neigen, 

t )  transiliv :  bücke  deine  schultern  vnd 
Irage  sie.  Sir.  6, 2G;  vnd  wo  es  dahin  kerne, 
da  golt  fbr  sey;  das  man  zn  felde  zii^e  oUt  i 
sonst  zum  angriff  geriete ,  so  buchet  ewre 
hctil)tcr  hieher  gegen  Wiücmliot:.'  rti  vn<, 
vnd  empfabet  vnsere  bende,  die  ich  hieniii 
auch  völieisse,  an  Vergebung  ewcr  sflude. 
Jen.  8,  46^ 

2)  häufiger  reflexiv,  sich  biiikeii :  d.i  oi 
sie  sähe,  liefl  er  jnen  entgegen  von  der  ihiir 
seiner  hatten  vud  bücket  sich  nider  aufl*  die 
erden.  1  Jfo«.  1 8,  2 ;  <la  gteng  Elia  auff  des 
Oamiels  spifzen  xrid  bücket  sich  zur  erden 
vnd  thf'l  sciii  liciibt  zwisolicii  soiiic  knio. 
1  kön.  18,  42;  es  kompt  einer  nacii  mir, 


der  ist  slercker  denn  ich ,  dem  ich  nicht 
gnugsam  bin,  ibs  ich  mich  für  jin  Lilcke  vml 
die  rienieu  seiner  schuch  auiTiüse.  Marc.  I, 
7 ;  anbellen  isl  nicht  mnndwerck ,  sconitem 
des  ganizen  leybs  iverck.  Deutlich  inii  dnu 
heiibl  neygen,  sich  bücken  mil  tlci»  leybc, 
aufl  die  knye  fallen  etc.  von  anbeten  des 
taeramenU.  (1523).  Ciij\  abttra^  4rudU 
sich  bücken  sich  demuthigen  aus:  da  bOdit 
sich  der  pübel,  da  dcmülif.'>  ii  '<ich  die  junekeni. 
Jes.  2.  9;  was  hohe  leulc  sind,  wird  sieb 
bücken  müssen.  2,  11. 

mhd,  backen  (Ben.  1,  178).  getitdef  eo» 
biegen  wie  st  hiiiiii  km  von  schmiegen,  nicken 
ron  neigen  u.  a.  m. 

Bnff,  pufl',  m.  ichlay,  »loa:  ich  weys  vnd 
byn  geiris,  wer  hie  der  meysler  ist,  der  hat 
myr  bis  her  nicht  gefeylct  ynn  manchem 
sl nicken  ptilTe,  er  wird  mir  auch  ynn  diesem 
luilIV  inclil  feylen.  das  ander  teyl  widder  d, 
hyml.  prophelen.  (1525).  Ag*;  ich  Vftys 
Tur  war,  das  auch  d.  Carlstads  gewissen 
s('!!»<t  hie  zappelt  vnd  vngewis  isl ,  alls  das 
solciic  pUil'c  nicht  vcrdcwen  kau.  ebend, 
Fjo;  doch  hat  er  solcher  stOsse  vnd  pttffe 
olTl  viel  müssen  leiden,  i  ber  das  ersie  bush 
Mose.  (1527).  Vij'*;  wir  \irl  anslosse  vnd 
büfle  ilarüber  müssen  leiden,  deudsch  cate- 
chismus.  (1529).  Rij*;  ou  das,  das  eia 
Christen  au  dem  noch  souiel  jnnerlieh  be- 
inibnis  vnd  herlzleid  haben  vnd  solch  furcht 
vnd  srhrerken  für  dem  lod ,  sund  vnd  golles 
zorii  leiden  mus,  welcbs  sind  erst  die  rech- 
ten boffe.  ddf  15.  eap.  der  ersten  ep.  », 
Pauli  an  die  Corittllwr.  Kiiij*. 

rnlid.  Imf,  bülT  (Heu.  1,  27ti),  fr.  buflc, 
doch  isl  es  nach  drimm  wlb.  2,  491  frag- 
lich ,  ob  UMor  bnir,  iMifT  von  den  Ronumen, 
oder  das  romanitcAe  bulle  ron  nn«  entlehnt 
litt  nh'. 

ialfc,  bulierei  s.  buhe,  bUberei. 

Bnfd  (pufTel),  m.  bos  bnbahu:  bira, 

iclie,  piilfel,  Steinbock.  5  Mos.  14,  5. 

BiiffrlHrbcU,  f.  die  andern  nher,  die  nur 
eine  büllel  erbeil  draus  machen,  können 
nimcr  mit  lust  noch  andacht  belcn.  das  5. 
6.  vnd  7.  cap,  s.  MatlhH.  (1532).  güj*. 

Bnffen,  klopfen,  schlagen:  dn  siliel  man, 
wie  yhr  herlz  bulll.  ausleg.  der  euang,  an 
den  fümemisten  festen.  (1527).  dhij**. 


RÜG 


359 


BULtiE 


Big,  m.  armus ,  schenlel:  vmt  sul  den 
gekoclitpii  hup;  tin  den  ersten  ausgg.  der 
fünf  büclter  Monis  arm)  Qcuica  voa  (Icmd 
wMder.  4  Mos,  6,  19.  üe  Nümb.  hiM 
9,  j,  1482  überseUt  auch  I  Sam.  9.  24 
arniMs  der  rutg.  mit  ling,  tro  L.  srhiiltcr. 

mhd.  liuoc  (Uen.  1,  I7^J.  ahd,  jmoc 
{Grüff^t  41).  von  biegen?  Crrlmm 
2,  494. 

Bügfl,  m.  annu/u«,  rei/:  wonn  «ir  im  gc- 
rtiigsU-a  artickel  \m  was  eiiireumelcn,  :!>o  ist 
iter  bdgcl  am  kranli  cnUwey.  fffdir.  367". 
vyi.  bügel. 

Buhle  (liuir).  »I.  amnlor  uni  WMiia, 
tnhd.  Iniole  i  Hrn.  l,  "ibOj. 

1  j  <i«r  IwbUaber :  wie  eiu  lieber  biilc  einen 
bulea  lieb  bat»  so  werden  dich  deine  kinder 
lieb  haben.  Jes.  62,  5 :  aber  ilas  baus  Israel 
.trbiiM  mein  nicbts,  gb'irli  wie  ein  weib  jrf»n 
biilon  nicht  mehr  achtel.  Jer.  3,  20 ;  Ahaln 
treib  hnrerey  vnd  brandte  gegen  jrc  bulen. 
Biteh.  23.  5;  allein  sehet  zu  («rAretöf  I. 
nnnn  \  5*23  ,.nn  eine  filoxtcr  juurjfrnu  mm 
adel,  «ü  sich  mit  einem  bürgers  sone  ver- 
iobt") ,  (las  jr  golles  segcu  auch  suchet ,  das 
olcbl  ettelliebebrunsl ,  sondern  auch  seiner 
giiailen  gunsl  dabcy  scy,  den  ich  euch 
wünilscb  gnedig  zu  sein  mit  ewrem  lieben 
bulen.  £w/.  l/l78*  (de  Welle  br.  2.  445;. 

i)  a«  geHehte:  baal  heissl  ein  baitsherr 
oder  bauswiit,  bula  eine  haiisfraw,  wokbs 
wnrt  hiiln  nii  rJijrli  dnuhrb  worden  i«;I,  wie 
innii  spricht  mein  hulder  bnic'  vnd  icii  inus 
einen  bulen  haben,  welches  vorteilen  ebrtich 
eine  melzen  hie«,  dammb  ein  geselle  bulct 
zur  ehe.  nu  ists  in  andem  verstand  geraten, 
von  den  jüden  vnd  Jren  lügen.  (1543).  Gi]*'. 

die  tmrxel  des  «eoriea  bnhle  {mhd.  Iial, 
ahd.  |).il)  stimmi  naefc  fKtigand  icib.  I. 

11)2  der  Idulrcrsrhirhunfj  fjrnu'isz  mll  yi. 
<ftX  in  fft  '/.og  geliebt,  (ft)uii'  lieben.  G  ri  mm 
wlb.  2,  501  vermulhel  dagegen,  da$i  buhle 
(liuolc)  aiwa  buobelo,  lUnutt.  v.  buobe,  mit 
au>tjc,>lüszni'm  h  hervorgegangen  >"e/. 

Buhleu  iliidi'iii,  l)  unerlaubter  lirli^' 
pflegen,  hurtn:  koui,  las  vns  gnug  buleti  bis 
an  den  morgen  vnd  las  vns  der  liebe  pflegen, 
denn  der  man  ist  nicht  da  heinie.  spr.  7, 
IS.  19;  vnd  \Ahala\  bulet  mit  allen  sr-büncn 
gcseilen  iu  Assyria.  Esedi,  23,  7  ;  Juda  bu- 


Ie(  mit  eines  fremden  gotlcs  tocblcr.  Mal. 
2.11;  vnd  jglicher  bette  gern  mit  Jr  gebuleu 
Susanna  1 1 . 

2)  werften,  freien:  es  war  die  seil  vmb 
dich  zu  bulen  (in  den  ausgg.  vor  1 54  1 :  du 
wärest  manbarl.  E:ecfi.  \  V> ,  S;  gr-bn  nne!» 
eins  (einmal)  hin  vnd  bule  vmb  da^  biiK  risch 
vnd  ehebreeberisch  weib.  Hos.  3 ,  1 ;  vnd 
sollen  hie  lesen.  Wie  der  narr  vinb  die  metzc 
l)ulel,  -hieben  ganlze  iar.  rber  das  i'rste  buch 
Mose.  (1527).  Rrij*;  eme  nictze.  darumb 
ein  geselle  bulel  zur  che.  von  den  jüden  vnd 
jren  lügen,  (1543).  Gij". 

Bithlcr  (linier),  m.  nur  in  Uhlcm  sinn, 
aduller,  hurer:  die  slcrnkicter  snpi-n,  wil~ 
eher  vnier  der  sunncn  gcborn  wird,  der 
masse  ein  bfller  odder  weiser  man  werden. 
rber  da*  ersle  buch  Mose.  (1527).  Fj*;  das 
jr  wissen  haben ,  das  kein  buler  oder 
vnrciuer  uder  geilziger,  welcher  ii»t  eiu 
gOlxendiener,  erbe  hat  jna  dem  reich  Christi 
\nd  gnttes.  rn(errtrA(d«rviljl4llom.  (I53S|. 

;  liiiler  vnd  burn  Ireibcr  vnt-'orn  ehc- 
iVavxtn  nemcn.  vermanung  an  die  geisl- 
Üchen.  f  1 530).  Fiiij' ;  du  aber  hast  mit  vielen 
bulcrri  LtrliureU  Jer,.  3.  1. 

Buhlerei.  f.  unznrfu  ,  hurerei:  all  well 
vul  isl  fabeln  vnd  ivdbn  von  bulercv  vnd 
hurrcrey.  auszleg.  deutsch  des  v.  u.  (I5ISj. 
Hiiij*. 

Buhlerin,  f.  hure:  lleiM  Ii  die  biilerin,  daf 
(In  nir  lii  in  jre  sirii-ke  f.illf>t.  Sir.  9,  3. 

Bnbleri»rb,  hurisch:  bnie  vml>  das  bule- 
risch  vnd  ehebrecherisch  weib.  Ho$.  3.  1 . 

Bnhiliei*  n.  Uebeslied.  in  der  vorr.  zum 
Wittenb.  geeangbueh  v.  j,  1524.  Jen,  8, 
392*. 

■■bltrhtft,  f,  tieb$chaß,  nUtd.  buoUchaft 

[Ben.  l,  2S0):  die  papisten  fahen  jlzt  an 
sicli  /.ii>'(  IiniiieKen .  wie  man  von  dem  ;dten 
man  smget,  das  er  seinen  langen  roanlel  an- 
leget vod  keret  das  beste  end^  bcrfinr,  da  er 
auff  die  bubchafll  gieng.  Jen.  2,  1 62** ;  mit 
e>sen,  trincken,  bulscballt  kan  man  das  bertz 
rtiilirli  inachen,  hauspotl.  Jhena,  15&9. 
bl.  2.">'. 

Bnige,  f.  welle»  teoge:  szo  er  zweiflell. 

ist  er  gleich  wie  eynn  welle  odder  bulge  des 
mehrps?,  die  vom  wind  byii  umd  her  ge- 
trieben wirl.  grund  vnd  vmuih.  (1520). 


BULLE 


360 


BUNOGENOSZ 


Itj'';  vnil  wcnlol  ylir  lol»en  iiil  andcrsz  acli- 
loii,  denn  wie  dvi  fidsz  des  mcliris  weilen 
vud  bulgen  acliLeU  der '60.  psalm.  (1521). 
Oüij* ;  wie  der  wind  auff  dem  wasser  die 
wellen  vnd  luilgen  wnfll  vnd  Ircyhl.  die 
ander  ep.  Pelri.  (1524).  I  iij*;  Chrislns,  il  is 
liiiiipt,  wolle  aubelxiu  vud  den  winden  uiut 
balgen  ide  WeUe  6r.  5,  708  mundbUgel!) 
eiuliall  lliun.  Letzn  er  chronica  122. 

nach  Vi!  mar  idiul.  s.  (JO  ein  nifflrr- 
deuUchen  {vgl.  Urem.  iclb.  1.  158)  uuü  nur- 
^ehet  «eorl  (aUn,  l>ylgja) .  das  in  Besten 
novit  im  gebrauch  ist.  bei  Bodenstein 
app'  Untiun  Aiij'  c/i/'  /i  die  Schreibung  liiih  lie. 

Bulle.  /.  ursprünglich,  wie  das  lat.  hiilla. 
au«  welchem  bulle  entsprang,  Wasserblase, 
(bulla  heyst  ein  blatze  auff  dem  wasser. 
bulla  cene  domini.  1522.  h'\\\l^}.  dann  dn-i 
runde  sifgt'l  einer  xtrhunde,  wie  die  urLunde 
seihst,  iumai  wenn  iie  aus  der  biipsUichen 
kanxUi  kertorgegangtn  war,  in  dieser 
letuen  bedeninng  B(Ur  hei  L.:  des  l).i|)sis 

Itrk'fT  <>V!i<Mi  s/nnhTM  n.Tinrn  li.ilicn  für  allci 
well  bnellen  vnd  lK'\>.NLn  l)ulien.  bulla  cene 
domini.  (1522).  Dinj'';  ich  aber  sage  aaffs 
bapsl  viuid  dl^.ZL•r  Itidleu  drawen  aLsn  viel, 
wer  dir  (Ira  wen  siiiltl.den  sol  man  niil  fartzcn 
Izu  grab  leuUeu.  ebend.  Cij'';  uiyr  der  beslieo 
cbiracLer  mit  sso  vid  bullen  isl  aligewascben. 
leider  den  falsch  genanlten  gnjsllivhen  stand. 
(*|523).  Aj'' ;  jiiri  ilcr  >f!lii^i'n  Imücii  liallcn 
sie  gesoi/.l,  das  kein  kardinal  sidic  iiinrnrt  so 
viel  äcliandbubeo  Ualluu.  warnunge  an  s.  l. 
dendtd^en.  fl53l).  Ellij^;  bleibt  mir  etwas 
vbcr  von  krefllen,  wil  icli  wi  lor  an  seine 
bullen  vnd  hrieiic.  tcider  das  bapslnm  *u 
Horn.  (l;">löj.  Fiij*. 

Iiilcehrtaer,  m.  mereafor  bnlhfum: 
nach  tieiii  w  ir  erliUen  liabenn  szo  viel  bullen 
krenier.  hulla  cene  daiuini.  Aj''. 

Bnllrnmnrit ,  m.  mercaius  buUarum:  da 
nn  solchs  bcgunst  (begann)'  gelt  tn  trafen 
vnd  der  bullen  m.iirkl  ^miI  ward,  erdacbl  er 
d.i^  ^nldi'ti  jar.  artiekei  so  da  Helten  ioUen 
etc.  {IbSb). 

BuUentragrr.  m.  genänt  bulUmtm:  vnnd 
solle  lenger  woren,  (zu  letzt  auch  die  gen.sze 
vnd  der  kukuck  liiillfti  !rci,'iT  .  .  .  werden 
inuslen.  bulla  erne  domini.  (irriii-  Aj'". 

Bnlllst,  m.  Verfasser  einer  bulle:  dtv 


lieben  bullisicn.  wider  die  buUen  des  end- 

rhrists.  (1520).  Aiij\ 

Bund,  m.  gen.  buud».  1)  fvedut,.  eerlray: 
aber  mit  dir  wil  ich  einen  bund  auflKchlen. 
1  Mos.  6,  18;  an  dein  läge  roaclilc  der  berr 
(inen  bund  mit  Abrani.  15,  IS;  werdcl  jr 
uu  meiner  .slimme  geboreben  vnd  ineioea 
bund  hallen.  2  Mos.  19,  5;  der  da  vbels 
lliul  für  den  äugen  des  Ijt  rrn  deines  golles. 
das  er  seinen  bund  vbeigebel.  5  Mos.  17. 
2;  vnd  wild  uiicb  verlassen  vnd  den  buuil 
Taren  lassen,  den  ich  mit  jni  gemacht  habe 
.31,  IG;  also  bal  das  baus  Israel  vnd  das 
Iiaiis  Jiid.i  jmerdar  meinen  biiiiil  ^^ibroriiin. 
den  ich  mit  jren  velern  gcmarbt  babe.  Jer. 
II,  10;  wiliu  aber  dein  Uuflepllicbl  vnd 
cbrisilichen  bund  mit  Cbrisio  gemaehl  nicht 
Ii  II.  warnunije  an  s.  l.  deudschcn.  { 153  I  >. 
Kij''.  eiiicri  IjiiiiiI  Wider  einen  inacben ,  sich 
gegen  thn  zu  auliehnung ,  empörung  etc. 
veirbinden:  also  macht  iehu  einen  bund 
wider  Joram.  2  kön.  9 ,  14;  es  nuehlea 
.liier  seine  kneeble  einen  bund  wider  jn  .  .  . 
vnd erwUrgtilea  jit  aulTüeiuem  belle.  2chron. 
24 ,  25 ;  denn  sie  haben  sich  mit  einander 
verein igei  vnd  einen  bund  wider  dich  ge- 
inaclil.  ps.  S3,  G. 

2)  fascis,  gebund:  nneh  bal  er  nichl  so 
viel  barmlierlzigkeil.  lUs  er  jm  bette  ein  band 
»Ire  gegeben,  das  5.  0.  vnd  7.  caf».  t.  Hol- 
Ihei.  (1532).  Gij';  ein  huml  slrn  Iinl  f?.i 
nidssen  das  besle  Ibun.  hauspost,  W^Utetab. 
15  4  5  winlerlheil  1  ü*. 

mM.  bunt,  gen,  bundes  (0en.  I,  135)^ 

von  IiilHlrli. 

Buudrslude  ( iinmlsladef,  f.  arca  foederis: 
so  sul  man  zur  seihen  zeit  niebl  mehr  sagen 
von  der  bundsladen  des  hcrrn.  Jer.  3,  16. 
gewühnlifher  setzt  L.  Ude  des  hiinds:  die 
l.ide  des  biinds  des  berrn  lo-^  Tiir  jnfn  Iht. 

I  Mos.  10,33;  die  lade  des  buiids  de>  berrn 
vnd  Noxe  banien  nicht  aus  dem  lagcr.  14, 

II  u.  öfter. 

Bnndrssfanil.  humlcsLi^,  zu-eibn  (i  vim  >n 
wlb.  1,520  aus  L.  belegte,  aber  bei  L.  nicht 
vorlMmmenie  Wörter. 

inigCMMt,  m.  socius,  verbnndeUr:  ein 
buudgenos  des  IculTels.  die  kleine  aniwort, 
I  1533*.  Hiij'';  fkininih  wiilh'ii  nir  jm  siliici- 
l>eu ,  das  er  vuser  Ireund  vud  buitdgeuuä 


Digltized  by  Google 


BÜifDLElN 


361 


BUNT 


werde.  1  Maee,  10.  16;  die  hocbferligen 
l)un<lgenossen.  rar.  tu  Jfjofr       13;  alle 

<leinc  o'\(.n^i)  hiimlgenosscn  werden  dich  mm, 
Jaode  hm  aus  slussen.  Obadja  1. 

Bändleiii  (bUiullin),  n.  fuHaüuSt  «Ad. 
gibunlilio  {GraffZ,  138):  ein  klein  bflnd- 
lein.  dasö.  ß.vnd  7 .rnp.  s.  Matihei.  fl532). 
ccij";  vnd  d.i  sie  die  srckc  aiisscliiiiu  n,  fanrl 
dn  jglichcr  sein  biintiliu.  i  Moi.  42,  35; 
«0  wird  die  seele  meioes  hnm  eingebunden 
sein  im  bündlin  der  lehcndigcn.  1  Sam.  25, 
29 ;  hrrngels  vnd  knüplHs  alles  zu  »jiuhmi 
als  m  ein  bündlin.  auileg.  der  ep.  vnd  euaug. 
CO»  öitfir»  de.  (1544).  Ilij'*. 

■■BlMachCB,  n.  oh  drr  landgraf  ^loii  Ii  ja 
fortliilirc  mit  seinem  bundmacben.  de  Weite 
3»  455. 

BAndnis,  n.  wa$  bund  foeim:  daramb 
ist  nocb  ilzl  mein  raih  vnd  hitie.  yederman 

wolle  solch  huiiiliiis  für  iiichtip;  halten,  von 
heimlichen  vnd  gesiolen  brieffen.  (t52U). 
Dj*;  die  rrcuntschafll  vnd  bilndnis  mit  jncn 
wideramb  lu  vernewen.  1  Jlfnee.  12»  16. 

Bandsrhoh  (htindschuch),  m.  begegnet  bei 
L.  ein  paar  mal  in  der  unpassendes ,  ab- 
geschmackUieilen  beseichnenden  redensarl 
^reime  dirh  bundschiich',  jr.  d.  reym  dich 
bumlschuch ,  der  artickel  tagt  von  h  ron  . 
deullen  sie  yhn  vom  thun.  widder  dag  biind 
tnd  toll  verdamnis.  (1524J.  Cj";  t&ls  aber 
flicht  eyn  Teyne  kvnst  vnd  eyn  mecbiigcr 
Sellins ,  ilas  fleysch  ist  keyn  nAtse ,  darumb 
empfehel  man  nirlil  Aon  Icyh  Chrisli  yin  ^ 
sacr<imenl?  reyme  dich  bund.Hchuch.  das  ander 
teyl  Widder  d.hyml  Propheten.  (1525).  Liiij\ 

mkd.  bunischuoch  (tfe».  2^,224).  ein  ton 
J'"/»  hmtern  grtragc.ner  schuh  mit  langen 
rtemen  {narh  Aventinus  chron.  „dreyer 
elbogen  lang"),  weldie  um  die  beine  kreuz- 
weise gebunden  wurden,  da  dieeer  sehnfr  bei 
aufruhr  als  feldzeichcn  diente,  so  bekam 
hun^lschiib  auch  dii'  bildl.  bedfuhmg  empö- 
rung,  woher  bundlschUchor  [euang.  anslosz. 
1523,  Aj*-)  —  aufrvArer,  empSrer,  und 
|>undtschrihis(  h  ebend.  Ciij'i  ^  uufriUtHsch. 

Ruiit  1 1)1111(1,  hiiiuli),  mannigforbig t  ge- 
deckt. CS  wird  gebraucht 

I)  «oneldben,  welche  stMemoeisegesehäll 
4ind»  to  da$x  tie  die  tt^wnbleibende  rinde 
tflt  einband  umwindet:  Jacob schafletsouiel. 


das  er  iBr  seine  schaff  bandle  sl<die  legt  ynn 

diclrenckc.  vier  das  crsle  buch Mo9e,{lb2T)* 
,  Zzj».  vgl.  1  Mos.  30,  37—39. 

2)  von  steinen:  onicbsLeine*  cingefassie 
rnbm  md  bandle  tiein.  1  cftron.  30,  2* 

3)  rotn  gefieder  der  togel:  -^  grosser 
adcler  mit  grossen  ni!^''  !ri  vmllnn^'cn  filtichiMi 
vnd  vnl  feHflprii,  ihe  hiiiiil  warm.  Ezech.  17,3. 

4)  von  Ilüeren:  icii  wil  heule  durch  alle 
deine  lierde  gehen  vnd  anssondernalle  lleckele 
vnd  bündle  schafe  vnd  alle  schwarlze  schafe 
villi  r  den  Imimern,  vnd  die  bundlen  vnd 
üect^elen  ziegen,  was  nu  bund  vnd  fleckeL 
faBen  wird ,  das  sol  mein  lohn  sein.  1  Jfot. 
30,  32;  die  bündle  schaff  beisset  er  halb 
weis  vnd  scbwarlz,  flprkirhlc,  mMcr  sprrnrk- 
bchlo,  die  weisse  odder  schwarlze  mal  vnd 
decken,  doch  sonst  eine  färbe  haben,  das  heis- 
scn  wir  alles  bnnd.  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  Ttiiij'';  vnd  slickl  .«so  voller gilTt,  wio 
ein  bundter  molcb.  vom  abendmal  Christi. 
(1534).  siiif. 

5)  «on  teppiehen^  UMdem  ele.;  ich  habe 
mein  belle  schön  gf>'>(limfiokt  mil  bnndlen 
(eppichen  aus  Ejjypien.  spr.  7,  10;  vnd 
Sisscra  hiindle  gcslickle  kicidcr.  rieht.  5,  30 ; 
vmh  jre  tenden  gegürtet  vnd  bändle  kogel 
aiiirjren  köpllen.  Ezcch.2^,  IT),  der bundtc 
loi  k  Jn<iephs  l  Mos.  37,  3  ist  eine  tuniea 
ialaris,  deren  färbung  nidu  angegeben  wird, 
gleiehwoM  heiiU  ei  in  den  predigten  vber 
das  erste  buch  Mote  ( 1 527)  gg  j* :  der  bändle 
rork  .Inspphs  war  von  mmrherley  färben 
faden  gewebt,  allerdings  halle  L.  an  dieser 
stelle  meftl  oMein  die  vulg.  {sie  hat  lunicam 
polymitam),  sonder»  auch  die  ollere  deutsche 
hbcrsclzttng  f,.('innn  sclH'itipn  odtT  inmi^'- 
färben  rock" I  zu  Vorgängern,  während  die 
vulg.  2  Sam.  13,  I  S  dieselben  wurie  dvs 
grundfextes  (trS9  r:h3>)  riehtig  tnnica  lA- 
laris  übersetzt,  wo  L.  wiederum  den  bundlen 
rock  hat,  vgL  Vilmar  past,  theoL  blätter. 
l,  100. 

6)  odsfrael:  das  man  auch  yhr  daiu  spot- 
tet vnd  lachet  mil  spiltcen  vnd  bitndlen  {ver- 
blUmti'n)  liHnisclien  Worten,  der  prophet 
liabacuc.  (I52ü).  iiij';  vnscr  hcrr  goll 
nacht  seinen  willen  gegen  den  Christen  sehr 
bund  vnd  krausz,  dasz  sich  niemand  darein 
schicken  kan.  tisdur.  ilK 

45 


BüiXTFARB 


362 


BÜRUEMCISTER 


mhä.  Itunl  {Ben.  1,  135).  4M  tieh  nach 

Benecke,  dem  auch  Weigand  trib.  I, 
191  beislionn!  ^  allmählich  aus  dem  subal. 
das  buiil,  äie  bundweise  vtrkaußen  veh- 
itawmm,  gebildet  hat,  veelehe  annähme 
Orimm  tclb.  2,  525  abtveist. 

BlOtfarb  flninrlfaH)),  bunifarbig .  (!as  die 
vonn.lniing  scy  dcslc  sleickvr  vml  licblicli 
eyngclie,  bnocht  er  viel  hubccher  vorblttine- 
ter  wori  vixi  macht  ejn  feyne  buodrarhe 
reite,  auszleg.  der  ep.  vnd  euang,  4e§  ad- 
uents.  (I522i.  Aij'. 

Bmtkransi  huntwid  kraus:  da  mageslu 
deine  kaust  beweisen  vnd  diese  siückc  so 
biindkraiis  mriclicn  ^ru1  so  iiioisii-rlii-li  di  t  licn 
als  du  kaDsl.  der  kleine  calechismus.  (153'J). 

BvBtwerk  (bundwerck) .  n.  varhm  opus 
(voe.  1482  aa2"),  unpr.  eine  ort  mannig' 
farbigen  pelzwerkes,  mhd.  huMwcrc  i  Ifen 
3,  5Sä):  die  chrislhclie  kirrlic  bal  durch 
vnd  dorcb  nur  ein  wort  glaube  liebe  vnd 
hoflhung  vnd  dnerley  gut»  doch  bleibls  buiid- 
wcrck  ynn  oussorlicbem  wandel,  da^  sir 
manchcricy  ampt  vnd  gaben  von  gou  haben, 
vber  doi  ente  hneh  Mose.  (1527).  Zzj'*; 
tler  ghiiihe  ist  der  arl,  das  ir  bnndwcrek 
treibel.  ebend.  Zzij*;  lialii-n  dio  k<iiri.:c 
geslaiidi-n  ru  deiner  rechten  in  einem  gühlen 
Ueid,  inil  bundwerck  angclban  {tulg.  cir- 
enradala  varieUte).  «ar.  an  j».  45,  1 0.  Jen, 

2.  3r,» 

Bürde  (pfirdc),  /.  iaxi:  auffdas  «fin  jocb 
von  jncu  geiiomen  werde  vnd  seine  bürde 
von  jrem  halse  kome.  Je»,  14,  *25;  diese 
rwer  Ircwe  wollen  wir  verj^ellen ,  vnd  euch 
viel  hiirden  erlassen.  1  Macc.  in.  2^^;  <u^ 
tiindcii  aber  schwere  vnd  vnlre^lichc  bürden 
vnd  legen  sie  den  menseben  auff  den  hat*. 
Jlfalli^.  23.  4  ;  eyiicr  trag  des  andemn  pdr- 
den.  var.  zu  tial.  6,  2  in  d^m  sermon  vnn 
dem  hochwirdigcn  savramenl.        U  i.  a  inj  . 

mhd.  bürde  {Ben.  1,1 5  i  f,  ahd.  pur  Ji  i  Graff 

3,  t62|.  golh.  haAr|iRi  (Gal,  6,  5)»  itammt 
aus  I  i'r.ni  iric  (fo^rog  aus  ffJ()Ht,Unc\i\  aus 
Ira^'aii,  I.inI  ans  l.idan.  Grimm  wlb.2,  5U2. 

Burdi  (piirde,  i)urde;,  aus  bilren  erheben, 
mA4.  btirn  [Ben.  1.  153),  ahd.  purjnn  (Graff 
3«  163),  entsprungene  interj.,  welche  L.  im 
sinne  von  rasch,  schneit,  verwendet:  d^ramb 


wird  die  well  niclil  wnl  regiert,  wo  man  mit 

ilt  iii  l^ojifr  liyiidurcb  wil  \ miorsiiDiirii,  Iturdi, 
biirtii,  nur  liyndtirrli,  wie  die  j-aw  diu  eh  den 
kober.  ausley.  der  zehen  yepol.  \1522;. 
C  5** ;  mit  dem  kopIT  purde,  purde  hyndnrcb. 
tcidder  die  hyml.  prophelen.  (1525),  Gj"*; 
li  il  !  fiel  der  |)(5fi  l  7m  ,  IxHde,  borde  mit 
h;Mill(  II.  eyn  predigt  t  iiä  warnung  sich  zu 
hüten  für  fatsehen  prophelen.  (1525).  Q^ 
(die  Erlang,  ansg.  13.  205  ^f:  Ixiluie 
mil  ImiiIVii  ,  ein  beleg  für  dif  sprachlirfie 
UHZuverlässigkeil,  wenigstens  der  homiteli- 
sehen  aMkeilung  üeser  ansg.  der  dentedien 
Schriften  L.'s). 

Barg(burck),  f.  schul:  gegen  feinde  ge- 
währender befestigter  ort:  ahei  der  prophel 
üad  .sprach  zu  Uauid,  bleib  uichi  in  der  barg, 
sondern  gebe  hin  vnd  kom  ins  land  Joda. 
I  Sam.  22,  5;  Dauid  aber  w.ir  in  d-T  Intg. 
1  chron.  12,  16.  öfter  bihllich  :  drr  lierr 
isl  mein  fels,  vnd  meine  i>urg  vnd  mein  er- 
rettcr.  2  Sam.  22,  2;  meine  tnuersichl  vnd 
meine  bürg.  ps.  91,  2;  ein  fesle  liurg  i*l 
vnser  ßoll.  Jen.  S  ,  l'il'';  al>o  kund  der 
leiilel  den  chrislen  yhrc  wairen,  wehre  «od 
biirck  (das  isl  die  schriBl)  ablaaflWn.  das  diese 
tcort  Christi  noch  fest  «(eften.  (1527).  ag^ 
der  pl.,  welcher  mhd.  bUrge  tavUet,  ist  bei 
L.  nicht  ersichtlich. 

Bürge^  m.  teer  wofür  gewähr  leistet :  ich 
wolt  nicht  borge  da  Älr  sein ,  das  der  teuffei 
noch  nie  sey  pFarrber  oder  prediger  gewesl. 
von  der  trinrkctmpsfie.  fl534).  Mj' ;  ich  wil 
bdrge  fiir  jn  sein.  1  Mos.  43,  9;  ich  bin 
bdrge  worden  für  den  bnaben  ge^'en  meinem 
vaU'r.  41,  32;  für  schuld  bdrge  werden. 
spr.  22,  20  :  daniinb  di<  der  tnditste  r.id  i'«l, 
das,  wer  ila  verkedTi,  nichls  borge  noch 
l>iirgen  annerae,  sondern  las  yhm  bar  vb«r 
Itei/alen.  von  kauffshan^tti^  «ni  imiehtf» 
1)2  Ii.  Cj'';  bur^ien  soll  man  würgen 
[Sprichwort,  vgl.  Agricola  sprichw.  M. 
136).  c6end.  Bij\ 

mhd.  brirge  {Ben.  1.  164.  165),  ohd. 
Imrgo,  purgt»o,  purigo  {Graff  3,  177), 
nbl'  ilui)ij  s.  Weigand  wtb.  1,  195. 

Bttrgrmcisleri  m.  nur  im  anfang  bei  L. 
erseheinende  nebenform  von  bOrgermeister 
(g.  d.i.*  des  burgemeislers  hansi.  an  dM 
ehrUUiehen  adel.  (1520).  Cf. 


BURGEMEfSTERIN 


363 


BORtiERSSOHN 


Birgf mristeria ,  f.  die  frau  des  ftürjcr- 
meislers :  gleich  als  wen  ich  Icrcl  <lie  hur- 
wirllyuo  soll  burgcnicy^tlerin  bcisscn.  ebend. 
Diii/. 

%urgtTf  m.  civis,  meist  noch  ohne  umlaul 
bur^MT.  mkd.  burgaere  (Ben.  1,  lti6).  ahd. 
purgan  [lira/f  3,  I83j.  ursprünglich  he- 
wofcner  einer  ,burg,  dann  Anwohner  einer 
$tadif  oJUe  b*9ug  a«/*  die  dii^.  im  gegen- 
»at:  sntroht  zu  den  ptMn  und  ritlcrti  al$ 
den  buiicro  oder  laiidleuton.  der  atiul  biidei 
den  enfen  $tand,  He  biirgnr  den  andern. 
4b*e  baiierii  den  drillen:  die  wellt,  liawr, 
burgiT,  ailt'l  sind  doch  des  leiillVIs.  von  Jhesu 
Christo.  (1533).  Aiiij*;  baur,  biirger,  adel 
künoon  jr  koro  vod  erbcil  »leigern.  an  die 
pfarrhem  wider  den  umeher  mu  predigen. 
(1540).  Lj*;  wer  kau  gniig  geben,  leihen 
Oller  neinen  lassen ,  was  ein  hnp<t ,  r.mlinal, 
biscbulT,  fursl,  hcrr,  adel,  burgt-r,  baur  zu 
scinein  stolli ,  pracht  vnd  mutwillen  zu  ver- 
scblaudern  vnd  durch  zu  scblahcn  bedarr. 
ebend.  Cij'';  da  kamen  sie  vnlcr  di  r  >Ia«l 
(hör  vuU  redlcn  uiil  deo  bürgern  der  »lad. 
I  tfoff.  34,  20 ;  die  barger  von  Icrilio.  Jos. 
24.  11;  lUe  bttrger  zu  (iibi  a.  rieht.  20,  5 ; 
di«'  lidrgrr  zu  Jcni^alctn.  Jcr.  11,  12;  vnd 
hcnget  sich  an  einen  bUrgcr  desselbigcn  lan- 
des.  Luc.  15,  15;  so  seid  jr  uu  nicht  mehr 
gesle  vnd  IVembdling«,  sondern  bflrger  mil 
den  hriügen.  Ephes.  2,  19. 

Bärgcrin  (bnrperin),  f.  das  fem.  des  vo- 
rigen: was  sthaUes  {schadete  es),  eyu  fiirsi 
nehme  eyn  bnrgerynn  vnd  liesz  yhm  benUgen 
an  cyns  tzyniiulien  burgers  (^eilr.  bnrgc.*) 
guU?  wider  den  futsch  gcnanden  geysllichen 
Hand.  ( 1 522).  Uiij" ;  da  isi  eyn  arm  iungis 
weybie,  Maria  Izu  Kazarelh.  garoicbts  goaclit 
vnnd  vnier  den  gerin^isieno  burgeryn  der 
stall  gebalUen.  aaszleg.  der  ep.  vnd  euang. 
vom  christag  etc.  { 1 522).  Eiiij" ;  auch  einem 
ral  vnd  der  gemeine  gilt,  was  sie  Tur  einen 
bflrger  odder  bOrgerinn  odder  gelied  ynn 
ybre  gemeine  bekome.  von  ebeeoeben. 
(1530).  Fj'-. 

Birgeriirb  \  bürgerlich),  civilis:  also 
schreibt  auch  s.  Paulus  Colo.  3  (mues  bet- 
sxen  MtiL  3  [v.  20]),  vnser  polileum.i, 
(las  isl  vnscr  btirgcrM'liatl\  oiMpr  iMlrgi  ili*  Ii 
wescii  isl  nicht  hie,  sondern  ym  hymel.  vom 


abendmal  Christi.  (!529).  sij";  heltoii  wir 
diese  güuliche,  geringe,  vrirclilüilio  ludtr 
wie  sie  es  vernichlenj  bUrgeiliclie  weick  an- 
gericlil,  so  worden  wir,  ob  goll  wil,  als  denn 
auch  jre  geistlichen ,  kirchimhc  werck  .  .  . 
anTahcn  zu  (liun  . .  .  dariimb  ists  billirti. 
sie  vbcr  solche  vnsere  civilisscbc  werck 
stercker  vnd  höher  werck  nach  der  kirchen 
oder  veler  gehorsam  furnemen.  von  den  con- 
ciHjs  vnd  kirchen.  (  l  f)30V  Tj'' :  jr  hal)l 
nichts  von  ihnen ,  so  lassen  »ie  euch  auch 
keine  burgerliclie  nahrung  vnd  seyd  ihn 
nichts  vereidet  noch  verpOichl.  de  WMe  br. 

4,  ern 

Bürgermeister  (biirgerm<'isi<  r),  m.  Vor- 
steher einer  sladtgemeinde :  mm  Micha  vnd 
las  jn  bleiben  bei  Amon  dem  burgermmter. 
1  kön.  22,  2r>;  domnach  sind  auch  alle  die  so 
ynn  weltlichen  ampten  als  biirgernipislrr  vnd 
richter  vnd  dergleichen,  scbüblig  zu  bicihon. 
ob  man  ßhr dem etet^n  fliehen  muge.  ( 1 52  7). 
Aiij'  ;  in  des  burgermeislers  ampt  schlag  ich 
micti  ni<  )i*  rrü>  das  geselz  vnd  emangeliem 
zu  VHierach^iden.  (1532).  Bij*. 

mbtf.  burgenneister  (Ben.  2.  1 19). 

Bilrgera,  etrem  ßeri  in  aUqna  urbe  (FWeeA 
!,  ISO*"):  es  worift ,  hilrgcrt  vnd  herrscbol 
sich  andi^rswo  mit  lUn  rhristm,  iiirlil  in 
dieser  well,  ausleg.  der  ep.  vnd  euuug.  von 
oeiemete.  (1544>.  N&\ 

Bürgerrecht j  n.  civilas:  ich  habe  dis 
bflrjr<'rrrrlit  mit  grosser  summa  zu  wegen 
gebracht,  apost.  gesch.  22,  28;  ich  habe 
hie  kein  bUrgerrecht,  nere  vnd  gelebe  auch 
der  Wiiicmberger  recht  vnd  gdler  nicht. 
x^om  abendmal  Christi.  (iri2SV  sij';  bur- 
gerrecbt  odder  sladrecht.  das  5.  6.  vnd  7. 
eap.  $,  Matthei,  (1532).  Fj'  . 

Börgcrsrhaflj  f.  civitasy  bürgcrrcrlu :  das 
soll  ylim  ImIücIi  zi-hen  mal  lieber  s»  in  ,  lit-nn 
das  er  ynn  der  Römer  bürgerscbütU  ge- 
schrieben wcie.  der  82.  psalm.  1^1530). 
Bifj*;  das  jr  zu  derselbigen  zeit  wäret  on 
Cbrislo,  Trembde  vnd  ausser  der  bürgerscbaffl 
(152-2:  htir^,'  rschalTl)  Nracl.  Ephex. \2 ; 
vnser  burgersrhaflX  aber  isl  ym  hymel.  rar. 
an  Fhü.  3,  20.  egt.  hargcriich. 

Bnrgerssehn,  m.  fUius  c/ct«;  sibe,  also 
knti  goll  sr'iiip  L:.'f;inpn<'  jdiloii  fri'Htrn  vnd 
ehren,  das  er  aus  tinem  burgerssun  des  vcr- 

4tt* 


üigiiized  by  Google 


BÜRGERTOCBTER 


364 


BUSEN 


sldreten  Jerusalem  tincn  zwifeitigen  keiser 
iiKciil  zu  Babel  viid  Wersen,  der  prophel 
Daniel.  (1530).  Eiij\ 

lirgcrtochtcr,  /l  viid  isl  mir  schwer,  dasz 
mein  iivrhgÄngor  sollt  rnsrc  bttrgerlochter 
anVn.  de  Welle  br.  5,  195. 

tirggraf,  m.  eome«  dufrmwlr,  mM.  burc- 
grive  (iVen.  1,  567):  dorn  hurggrauen  zu 
M.-)gfI«burg.  in  der  auftdiriß  eine*  Mefes 
aus  d.  j,  1 54  G. 

Birrca,  s.  purren. 

tatMf  A  nnr  einmal  in  ien  briefen  £.*« 

erscheinend,  tco  es.  ir/t?  bei  den  schriß- 
stcllrrri  di":  1*'  jfi.  itbf'rhnupl,  eine  beisam- 
men wühnenäe  geuvssvnscJiaji  bedeulel:  die 
burs«  (tu  WiUemberg)  islann  und  hal  nicht» 
sie  mochte  langen  ventig  criciden.  ie 
Weile  br.  3,  29. 

dat  wort  isl  hervorgegangen  aus  mlal. 
biirsa  «  beutel,  rfonn  sliftungskatte  xu  ge- 
meinsamer wuterhallung,  endlich  susammen- 
Ifbchdi'  genossenschafl.  vgl.  Weigand 
wlb.  i,  190.  Grimm  wlb.  2,  biQ  ff.  im 
lauffe  des  1 7.  Jh.  entwickeUe  «lefr  aui  dem 
f.  ban«  4a*  m.  bursch  mit  der  bedeuhmg 
miußied  einer  genostsensrhaft ,  icoßir  früher 
das  :usammciuje$ei:te  bursge^ell  gebraucht 
wurde,  vgl.  hursgaseti. 

Birltg  —  gebürtig:  von  Niemeck  barlig: 
de  Welle  br.  i,  346.  —  Alberus  dict. 
iij":  bfirtig,  ariundus ,  mhd.  bUrlic  (Ben.  1, 
155;,  ahd.  burtig  \Graff  3,  161),  von  burl 
=-  gebmi, 

Bnneln  **  purzeln. 

Kosrh)  m.  gfsträuch,  hr-i  L.  überall  pustli 
geschrieben:  vnd  der  ciigel  de«  lierru  er- 
schein jni  in  einer  fewrigen  flammen  ans  dem 
pasch,  vnd  er  sähe,  das  ilor  pusch  mit  fewr 
branfitp.  2  Mos.  3,  2;  vinl  vbor  vierzig  jnr 
ersrhein  jtn  in  der  wüsleu  ault  dem  berge 
Siaa  der  cngel  des  herrn  in  einer  fewrflani- 
nien  im  pusch.  apoet,  ftaeftw  7,  30 ;  ist  auch 
nil  t  yii  >;oJik'(  litcr  piiscb  Oilcr  nydrigcr  liawm, 
des  ni.'in  niii'Ii  warllen  vüd  pflegen  oiiisz. 
der  iü.  psaiiH.  (1521).  C.iiij'';  durch  hecken 
vnd  pllscb  brechen.  Widder  iie  hyml.  pro- 
pheien.  (152S).  Gifj*;  nandne  sol  hetssen 
ein  schlecht  geznine  oder  frolicire ,  \\io  von 
po^ischen,  slreuctieu,  reiseru  gemacbl  wird.: 
VON  de»  eoncilijs  mi  kiif^en,  (1539).! 


Ziij*".  eine  bei  L.  mederhoU  begegnende 
redensarl  isl  'allen  bUschen  zu  ferne  sein*, 
eiiu  «ndl«  nfdkl  amßkren  kSimen:  das 
weis  ich  aber  wol»  wie  fast  der  geist  alles 
allcine  tbul,  were  ich  doch  allen  p(l?schcn 
zu  ferne  gewesl,  wo  mir  nicht  die  spracheii 
gehoUTen  vnd  mich  der  schrUll  sicher  vnd 
gewis  gemacht  betten.  Jen.  2»  4^5^;  da» 
me\n  rirmcr  rotlengeysl,  wo  rr  hynaus  wifl. 
alica  pilsschen  zu  fern  ist.  das  ander  leyl 
Widder  die  hyml.  Propheten.  (1525).  £1/. 

mhd.  husch .  bosche  (Ben.  1 ,  223). 
Grimm  iclb.  1,  556.  557  sucht  das  tcort 
auf  eine  deutsche  icurzel  zurückzuführen: 
richtiger  ist  jedenfalls  mit  We  ig  and  tcib. 
t,  197  enilehmmg  am  dem  romem,  (itaL 
bosco,  span.  porL  bosque,  proven».  böse, 
franz.  höh)  anzunehmen. 

Büschel  (pitvdirl;,  m.  foicieutus,  bündel: 
vnd  nemei  ein  pusschel  isopen  vnd  tünchet 
in  das  blul  in  dem  becken.  2  Mos.  12,  22; 
mein  freund  ist  mir  ein  büschel  myrrhfn. 
das  zwisschen  meinen  brasten  hanget,  hohe- 
Ued  1,  13;  hat  mich  gebeten,  e.  ch.  f.  gn. 
dtesdhen  brieve,  so  in  einem  paschel  einge* 
macht  wan'H,  zuzufertigen.deFKe((e2>r.2,2S4. 

Bn<ichfrbt  fpdschirlit),  fruiicosus:  der 
Kidrou  bat  seinen  namen  daher,  das  er  so 
tieff  vnd  finster  lifit,  pOschicht  vnd  bccfcicbt 
isl,  das  man  das  Wasser  kaum  dafür  sehen 
kan.  Eist.  I,  429". 

Bnschig  (pii:»chig),  dasselbe:  das  rauch» 
puschig.  vnordig  volrh  der  schriBlgelerten. 
ausleg.  der  ep.  vnd  emmg,  vom  ehrielof 

I  1  '>2'2  !.   M,i  jj'-. 

Büschlein  (bUscblin,  püschliu)}  n.  fascica- 
lui :  das  ich  alle  andere  briell  in  ein  bflsch- 

lin  binden  vnd  neben  mich  legen  mussle,  bis 
icli  niiirgt'arlu-il  Iiallc  Jen.  .=>,  52S'*;  hie  zu 
Willeoiberg.  goll  lob,  »lebet  jlzt  ein  klein 
bUscblin  reines  weitzeu.  hausposl.  Jhena, 
(1559)  M.  98*;  das  liebe  grane  ptlschlin 
0(1,  r  rüllin.  Eisl.  1,  30  5\ 

Busrn,  m.  sinus,  mhd.  buoson  \ficn.  \» 
2S0).  ahd.  puosum  (Crajf  3,  2 1 8).  obglei(^ 
diejenigendeuUdten  eehriflent  deren  heran»' 
gäbe  L.  *elb*t  besorgte,  nur  die  formen 
ttosam,  bösem,  bösen  bieten  (busen  begegnet 
meines  Wissens  nur  in  den  Uschreden), 
n^gen  Jedo^  fioch  einige ,  xumal  bWi*^ 


% 


BÜSERON 

redensarten  hier  eine  sieiie  finden:  vnd  ver- 
gilt vnsera  oachbarn  sieltepfeUig  in  jrem 
bmem  jr«  schnaeb.  fit.  79.  12;  nid  ver- 
gütest die  inissptbat  der  vplor  in  den  bnsoin 
jrer  kinder  nach  jiien.  Jer.  32,  IS:  wil 
jnen  zumessen  jr  vurigos  Ihun  lu  jrea  bosaui. 
65,  7:  er  wird  die  leminer  id  seine  arme 
sanilea  vnd  iu  seinem  bösem  tragen.  40,  1 1. 

Böseren  (puseron\  m.  tcahrscheindch  eine 
männliche  perton ,  die  zu  den  sog.  stummen 
sibiden  d^enfer  der  ein  sechsig  kOcbin  und 
hei^ichläferin  und  ein  zwensig  puaeronen  ge- 
habt hat.  (ischr.  311*'. 

Bb8s>  m.  kuss:  grUsse  mumcn  Lencn  vml 
gib  jr  einen  hw»  von  meinetwegen.  Jtn.  5, 
268^ 

Bnssen,  küssen:  puszt  mir  den  jungen 
Hansen  von  meinen  w- gen.  de  Welle  hr.  4,H43. 

Bisse  (busse,  jiii>z,  pus),  /.  dieses,  mhd. 
btto^e  (Ben.  1 ,  282) »  akd.  hmi(ß  puo^^a 
{Qraff  3, 227),  auch  verkürzt  buoi  lautende , 
durch  ablaut  ron  hiv/,  entsprungene t  toori 
hat  bei  L.  folgende  bedeutungen: 

1)  jpoeno :  der  sol  sein  vrteit  vmb  der  thal 
willen  haben ,  es  sei  cum  tod  oder  in  die 
acht,  oder  zur  busse  am  gut  oder  ins  ge- 
fcngnis.  Etra  7,  2C;  roao  musl  vnrccbl 
haben ,  schweigen  vnd  busse  vnd  slraffe  lei- 
den, eilte  berichi  an  einen  jfuten  freund. 
(1528).  Biiij";  auch  der  Iiandwercks  vnd 
baursman  haben  so  lange  her  mit  vbersctzen, 
schinden,  sielen  vnd  rauben  .  .  .  eine  redlich 
bliese  wol  verdienet,  eine  h§»rjnr€digt  leitfer 
die  Tärcken.  (1529).  Ej";  darumb  mag  es 
auch  nu  solch  «scheiden  vnd  schimpff  zur 
busse  annemcn.  ron  ehesachen.  (1530j. 
Flj*;  haben  so  viel  handert  tausent  gdlden, 
so  lange  verkleidet,  verlhan  oder  vcrsamict, 
sollen  sif  auch  ein  mal  eine  Im^se  danon 
geben,  eine  heerpredigt.  (1542t.  Fj'. 

2)  fovütenüü:  csam  ersten  seit  yhr  wis- 
sen, dass  eiliili  new  lerer  .  .  .  geben  der 
pusz  drcy  teyll,  ncrolii  li  r1tn  r^w,  füc  [tpiehl, 
die  gnuglhuung.  eynn  sennon  vun  dem  ab- 
UuM  vnnd  gnade.  (1518).  Aj'';  das  sacra- 
ment  der  taulT,  der  pusi ,  der  ftlung.  eyn 
sermon  vun  demn.tesl.  (1520).  Biiij*';  ich 
leiilleencii  mit  wassei  zurbn^sp.  Afa(f/».  3,  11  ; 
ich  bin  konien  die  sUadcr  zur  busse  zu  niiren. 
0,  13;  au  gehen  Israel  busse  (1522:  pus) 


BÜSZBK 

vnd  Vergebung  der  sunde.  aposl.gesch.  5,  3 1. 
häufig  im  («fff.  aueh  bosze  thun .  jioeni» 
Unliam  agere:  thnt  hasse,  das  htmelreidi 
ist  jialic  herliey  komcn.  Matlh.  3,  2;  sie 
hellen  vorzeiten  im  sack  vnd  in  der  asschen 
busse  geihan.  1 1,  21  ;  so  lliul  nu  busse  vnd 
bekeret  euch.  apMt.  ffu^.  3,  19;  vnd  ich 
hab  jr  zeit  gegeben ,  das  sie  solt  busse  thun 
für  jre  hurerey.  offenb.  Joh.  2.  21.  es  darf 
nicht  unbemerkt  bleiben,  dass  L.  mit  busse, 
poenitnUia,  die  futdrota  det  n.  (etl.  he- 
:e lehnet  wüten  woüle. 

Bijszrn,  mhd.  bUe^en  {Ht^n.  1.  283),  ahd. 
puoiran  {Graff  3,  225),  bieten  L,'$  Schriften 
in  folgenden  bedetUungen: 

1)  ganz  machen,  ausbeetem:  dl  aber 
Sanehallal  vnd  Tobia  .  .  .  liörelen,  das  die 
rnauren  zu  Jerusalem  zupemaelil  waren  vnd 
dns  ste  die  lUcken  angefangeu  hallen  zu 
bflssen.  Ndi.  4,7;  er  sol  mir  nicht  die 
lilcken  btisson,  noch  einen  fdllestcin  geben. 
das  schöne  con/ifemtni.  (1&30J.  Mj*;  vgl, 
lüekenbUszer. 

2)  beseitigen,  heilen:  man  wOrde  gewtsi- 
lieh  nyszc  wnrtz  den  gepielcrn  su  danck 
sctiencken,  das  sie  das  hyrn  fegten  vnnd  den 
schnuppen  busseten.  von  weltlicher  vber- 
fceff.  (1523).  Dij**;  das  harUbel  kan  nicht 
gcbussci  werden,  es  kome  denn  ein  ander 
vhel  dreyn.  vber  dM  ersfe  bMth  Moi». 
(Ij27(.  llj". 

'6)  die  lusl  bUszeii,  befriedigen:  da  assen 
sie  vnd  wurden  all  susat,  er  lies  sie  jren  lust 
bUssen.  ps.  78.  29;  seinen  mut  zu  knien 
odder  Inst  zu  hüssen.  vber  das  erste  buch 
Mose,  (1527).  kinj*";  das  ein  grober  esel 
auch  auir  der  cantcel  moehl  kOnig  vnd  für^ 
sten  ausfiUaen  vnd  seine  lust  an  yhn  bttssen 
nadi  allem  mutwillen.  der  82.  psalm. 
(1530).  Aij^i  mocbt  jemand  hie  dencken, 
ich  btlssete  biemit  die  lust  an  dem  1^1. 
wider  das  bapstum  zu  Rom.  (1545).  Cij^ 
ebenso  bei  andern,  ähnlichen  trörlem:  die 
Philister  sich  gerochen  haben  vnd  den  alten 
hass  gebtlsset.  Ezech.  25,  15  j  aufl*  das  jr 
som  gebOsset  wttrde.  Jen.  3*  41*;  bUssen 
sie  dieweil  iren  mutwillen  an  vnserm  namen. 
de  Wette  br.  2,  6 1 . 

4)  bdszen,  tn  rechtlichem  sinn, 

a)  eine  »tnfiuMung  (husze)  auftfUgin: 


3e5 


Digitized  by  Google 


BCsm 


m 


BUTTER 


so  »olleu  die  t>lle£lcn  der  siad  t?pn  man  ne- 
lueo  vod  zilchligen  vnd  um  hundert  sekei 
Silbers  bttssco.  &  Mas.  22,  18.  19;  denn 
der  kUnig  in  Egyplen  setsei  jn  ab  zu  Jeru- 
salem vnd  bdsscl  (!ns  laml  vtuL  luiii(lt'rt 
ceiiliior  silSers  vnd  ein  centner  goMs.  2  i  hron. 
'dü,  auch  bestrafen  im  aUgetneinen  tinn: 
ist  er  vnrecht  erwdet,  so  ist  er  simlich 
daramb  gebUsset  hh  daber.  /m.  5*  495^. 

fr)  die  auferlegte  hn^zc  beilreiben :  «so  der 
richlcr  oder  sladkncchl  vmbgt'liet  vnd  einen 
liOrger  hasset  oder  pfcndet.  xm  haehseH" 
predigten.  (1536).  Bj*. 

5)  bdszen,  in  kirchlichem  sinn, 

a)  inlransitiv,  busze  Uiun:  es  haben  viel 
leule  gelrcwinet  vnd  gesagt,  Adsin  habe  die 
hundert  vnd'dreissig  iar  gepOsset  ynn  einem 
loch  ynn  «lern  h\ni\o.  xber  das  erste  buch 
Mose.  (  1027).  Sj'';  (l.iriiiiib  wirt  durch  diS2 
seuiUzen  nit  aileyn  das  Iciplicb  vnd  kurtz- 
werende  schlucken  vorstanden,  sundem  das 
gantz  puszcnde  lehen.  die  tiefen  puasptafm. 
(1517).  Fj^ 

b)  Iransiiiv,  sUnde  bUszen:  rousl  nu 
dencken,  das  dn  deine  sttnde  bttssesl  vnd 
gnug  llinesl.  von  der  heil,  tauffe.  (1535). 
Ki'j'':  (h  r  glaub  hat  die  sundc  aiisgoleschl, 
denn  goll  Icml  die  suodc  nicbl  mit  wercken 
pllssen.  vöai*  das  erste  bud^  Jfoae.  (1527). 
Si]'. 

Butler  j  m.  der  busze  (genuglhuung  für 
Sünde)  übernimmt:  TaUche  puszcr.  grund 
vnd  vrsach.  (1520).  ciiij*;  auQ'das  er,  der 
einige  sllndenireger  vnd  basser  vns  also  von 
sUndon  reiniget,  zwo  pre^l  oxtff  der  ftiJl- 
dertauffe.  (15 10).  Pj^ 

Bnsifälligj  straf/ällig:  die  silnde  sol  dir 
nicht  schaden ,  denn  sie  ist  mir  schuldig  vnd 
husfellig.  ausleg.  der  euang.  an  isn  fUr- 
nsmislen  festen.  M527).  17'. 

Bissfertig«  ad  poeuitmiiam  versus,  eig. 
auf  der  bustfahrt  heynffcn:  dieser  arUk«! 
ist  falsch*  dem  hniuch  vnd  lere  der  kircluMi 
eritgf-jijcn  vnd  verlanicl  die  Imssferligc 
(6'riintR  las  buszfeliige)  gouglhuung.  Jm. 
1,  577*. 

Blitlctciy  ii.vffa  poenilentis:  welcher 
tod  hebet  an  im  bussleben.  Jen.  t ,  40*. 

3,  28". 

Busmcistcrt  m.  ordner  der  Oiuiubun- 


gen:  nach  der  busmeister  ontnniig.  Je».  3» 

184V 

BnsipsalM,  m.  einer  der  sieben  psßimen 

6.  32.  38.  51.  102.  130  und  143.  die  ste- 
hen pn^7.p^;llm  ist  der  lUel  der  iuerst  1  T»  I  7 
ersrhienenen  überselsung und  auslegung  der- 

ielben. 

Bttle,  f.  das  hStxeme  §efäss,  welches  m 

der  iccinlfsf  zum  sammeln  der  trauben  gS' 
braucht  u  iid:  der  weinlcser  wird  ein?  n:irh 
dein  andern  in  die  bullen  werllen.  Jer.  6, 
9.  —  n'tts  mit  dem  re^elreefcf  nmgetautetm 
hUlle.  mhd.  haue,  hdit  ,  hiilen  {Ben.  1,286), 
tihd.  pütina,  auch  schon  gekui  zl  ptiiin,  botin 
{(ßraff  3.  87),  aus  mitleUat.  butina. 

Bnticl ,  m.  freiife/;  cyn  baUel  voll  gclts. 
var.  :u  spr.  7,  20. 

Bfitfrl,  s.  hntlol. 

BttUcr  (pullt'r),  i)  das  aus  milvhralim 
gewonnene  fett,  nach  dem  in  originaldrucken. 
LuAeriseher  Schriften  einigemal  corjkom- 
menden  acc.  bullern  ist  auf  einen  männ-- 
liehen  gebrauch  des  tcortes  b^'i  f.  :u  .\rhlie^ 
szen,  neben  weichem  jedoch  UcuiUch  auch 
das  f.  erseheint,  wie  folgende  stelle  seift: 
gute,  frische,  ineyrssche  puller.  von  der 
winckelmesse.  (1533).  Kj''.  d'»  nrtikel  ge- 
währt leider  kiin  einsiger  der  mir  vorließ 
genden  saMreidbe»  belege  ßr  das  wwt: 
vnd  er  trug- auff  butlcr  vnd  milch.  1  Mos, 
18,  8;  liiittor  vnn  den  kühen  vnd  milch  von 
Schafen.  5  Mos.  32,  14;  wenn  man  milch 
slOssl,  so  machet  mau  huller  draus,  spr,  30, 
33 ;  butlcr  vnd  honig  vrird  er  essen ,  das  er 
wisse  hiiscs  zu  verwcrffcn  vnd  gutes  zu  er- 
welcn.  Jes.  7,  15  (die  au^g.  des  projihcten 
Jesaia  v.  j,  1528  hat  hier:  buttern  vnd 
honing  wird  er  rssen) ;  dnimb  hetlislu  Bock 
den  hleyfrn  degen  »  !  i;(>><[iarct,  M>z  das  du 
ljullernn  oddcr  wim  In-  ki^szo  x  lincydeii  wur- 
dest, auff  das  rbirchrisHich  buch  bocks 
Bmsxers.  (1521).  Biiij*.  nicht  selten  ge^ 
brauche  L.  die  redensartt  wie  bulter  an  der 
sonne  stehen ,  ralhlos  stehen  ,  sich  nicht  zu 
helfen  wissen,  nicht  bestehen  können:  Mui 
wo  ich  gezwungen  wurde  grund  zu  zeygen, 
da  stehen  miiste  wie  hultcr  an  der  sonne, 
da«  ander  teyl  icidder  die  hyml.  propheten, 
(1525).  Ifj* ;  dastehen  j-ie  wie  Imiti  i  .iii  der 
sonnen,  das  diese  wort  Christi  nach  fest 


Digitized  by  Google 


filTTERBAMME 


367 


Bl'TZEKMAiNiN 


sidten,  ( 1 527).  c  iij^ ;  sidi  selber  bereilen  aus 

eignen  kn-fflcn  kan  nicht  bcslelien  Tur  gitlt, 
hell  den  slich  niclil,  wenn  vns  der  iml  vh!»t 
äugen  !»cbuaubcl,  so  felU  es  alles  daltin,  &lelicl 
VW  buUer  an  der  sonnen.  Jen*  4,  494\ 

3)  butter  steht  auch  für  schmierte,  fette 
masse:  (der  IcichTiam)  lesscl  von  sich  eitel 
vaOal,  rolz,  sppirhcl,  puller.  Schweis,  schwe- 
ren, blauem,  $rmA^  gnatze,  flUsse.  cilcr,  mist 
vikI  faarin.  Jen,  6,  :^3S''. 

mhd.  hutpr  m.  oder  f..'  (Ben.  I,  2S6), 
entlehnt    atu    dem    lat.    hulyrum,  gr. 

■■IterlMUM  f|»uUeq>omroe-,  f,  huttet^ 

brod:  eym  i^lichon  (Ainrfi  f.- Hllel  seyne 
|»utl('r|iomnic  am  hcslrn.  auslty.  der  ep.  rnd 
«Hang,  tom  heiL  dreykönige  fest  etc.  (l  525j. 
Jüj\ 

llfterltlff )  tii.  ein  brief,  tcodurch  das 
butteressen  in  der  fastenzeit  erlaubt  trurde : 
was  sie  mit  ablas,  bulleu,  bekhlbrieOen,  but- 
terbrieflen  vnd  ander  confessiooaltbus  haben 
in  allen  landen  geslolen.  an  den  christlichen 
adfl.  n520).  Kij*;  also  jmfi  mit  der  dis- 
|iCn.<iation ,  biiKcr  bricuen  vnd  der  gleichen, 
von  <fen  schlüsseln.  (1530;.  Diiij*;  du  hat 
er  Teil  boUeri»rieue,  e]rerbrieQ^  mUohbrieae, 
ke«ehricue.  wiier  dtu  bapsfum  lu  Rom. 

Bitterfnsii  m.  in  der  redensaii  aull  tiut- 
lerftttzen  stehen»  auf  sduoßehen  fUtten 
Jlefcen:  solehs  geliebt  sieht  aufl*  potier 
fassen,  euang.  voh  den  liehen  auiseUigen. 
(1521).  Ciij". 

NlleigeM ,  n.  vnd  darlT  nienant  putler^ 
feil  eyn  legen  odder  briefle  darzu  loszen. 
von  menschen  leren  txH  meydcn.  (1522). 
Aij*. 

Bnfterig:  butlerige  äugen  vnd  obren. 
Jen.  S.  330*.  vgL  buller  2. 

BnlfcrmUrh,/'.  ..milch,  welche  übrig  hlribt, 
trenn  dif  buthT  aus  der  sahne  geschieden 
ist"  (Adelung\:  mm  zeiigel  viel  lands- 
bnecht  aufT  mit  einer  tonnen  voll  bullermilcb. 
tischr.  338''. 

Batlern,  butter  bereiten,  bei  L.  bdllern: 
zu  der  uiagd  sprüch  er  {der  hausvater)^  sie 
solle  die  kae  melcken,  buttern  vnd  der 
gleichen,  vberdsu  trete  budt  Mose,  (I&27). 
Biiii^ 


titterwecky  «i.  irosm  hs^fH  oblMga, 

uneigentlich  in  folgender  stelle:  vro  böse 
liiüf)  oder  gfsind  im  hatisz  i-t  ,  das  man  ein 
eicljcii  butierwccken  in  die  band  neine  vud 
schmire  jnen  die  haut  wol  damit,  hauepost. 
Wiltemb.  1545.  sommertheil  \  20: 

Bulliger  (billiger  1,  m.  btittirfu-r :  ich  \vitr<l 
einen  bulliger  bestellen,  dir  ilir  ein  reyll' 
odiler  txvreen  vmb  den  kopir  legt,  auff  das 
vberchristlich  buch  bocks  Emsser».  (Ib2l). 
Giij»;  billiger  {Jen.  2,  76*  boltigi-r)  niiiNson 
wyr  izu  erst  werden  vnd  new  f.iv/  machen, 
ehe  die  weyn  erud  angehcl.  ton  beider  ye- 
sUtlt.  { I S22).  Biilj^  die  »dureiHmg  bulliger 
auch  in  L  '^s  hausrechnung  v.  j.  1542  (de 
Wette  br.  6,  330).  vgl.  böllicher. 

Bntie  (pulze,  potzc).  m.  in  folgenden  zwei 
bedetUnngen : 

1)  larva,  popanz,  schreckgestatt:  szo 
es  lautier  fa«.z  inrli».  laiuen  vnd  pulzcn 
sind.  Widder  denfnisrh  gvnantten geysttichen 
Stand.  (1523).  .^ij'';  (yo«)  gleych  für  eyncn 
gaiich  odder  kaltem  putzen  achten,  das  14. 
vnd  15.  cap.  s.  Johannis.  (1538).  l  iiij'; 
nu  helleslu  ybn  für  einen  solchen  poUi  n. 
der  deine  vntugend  nicht  sehen  oder  ybe 
altllschweigen  aolle,  von  eigeker  geretshtig' 
keit.  (1530).  Bj*;  so  Cliri'^luin  ansibet  fiir 
einen  schlechten  pnizen.  das  1  5.  cap.  der 
ersten  ep.  s,  Pauli  an  die  Corinther.  (I  534). 
Sij";  darurob  ist  gesaog,  reden.  preiOcn. 
wenn  das  herlzlich  aitflsleigen  nicht  da  ist« 
gieii  h  ein  geltet  als  die  balzen  in  der  men- 
sclu  ij  garten  sind.  Jen.  l,  Tl**. 

2)  UedUsehnuppe :  vnd  lessl  das  liecht 
einen  bulzon  vnd  kulbi  n  kriegen,  der  pro- 
phet  Sacharja.  (1528  .  Oij''. 

mhd.  bulze  {Ben.  l,  286).  herleilung  des 
Wortes  s.bei  Weigandwtt.  \»  109.  vjil. 
auch  Grimm  totb,  2.  594  (12). 

Bnlicnhit  (polzcnhnti,  m.  die  ver/d^len 
polzenbnt«»  wollen«?  heimlich  ihun.  toider 
Uaius  Wurst.  (lüU).  J'y'', 

•■(fenuMBy  torrni««.  acftrecfcMM,  in 
den  tischreden  putzemaon  geschrieben,  sonst 
überall  pnizman  (pötzman):  nlsn  ?eiielil  yliin 
\goit)  ein  yglicher,  der  on  glauben  isi,  ein 
eigen  kleid  an,  maehel  einen  potiman  aus 
ybm.  rber  das  erste  back  Mose.  (1527). 
fij'';  lieber  pDlzmao  fris  mich  nicht,  da« 


Digitized  by  Google 


CABALL 


368 


CANTuatI 


i 


Mchöne  confUemini.  {1530).  nnj  ;  an  vns 
ligls,  das  wir  niclit  einen  silK^uslichen  polz- 
man  oder  vogelscbew  für  ja  jnn  vaser  herU 
«elien.  ein  #011110»  vom  itm  han^ma»  xu 


Capemaum,  (1535).  Ej**;  das  rechte  recht 

isl  jelil  aufTgeliaben  vnd  aligellinn,  ist  rnm 
Schemen  vnd  puizcoiaooe  worden.  tUchr. 


c. 


Dieser  undeulschff,  aus  dem  lal.  alphabele 
enllchnlc  huchslab  toird  von  L.  noch  häufig 
in  xjDöriern  verioendel,  denen  man  gegen- 
wärtig aligemein  k  betw.  t  xu  gebm  pßegt, 
er  schrieb  x.  b.  calendor,  cantzcl,  canlzclei, 
(cantzlei),  ranlzel'M-,  «Mpiiel,  caplan  frnpollam, 
casleien,  ca^iciung,  ciaober,  auch  cirliel 
neben  sirhel  (vgl.  abstrkeln),  crealx,  eretttxi- 
gcD,  orislall.  policcy,  spacirren,  im  anfong 
audi  noch  claOeo,  cUgen,  cleid»  cIciDr  crafft 
u.  a.  in. 

Cftball,  m.  cabailus,  xaßuXXrfC:  mein 
königlich  ampt,  saget  er.  ist  nicht  groMe,  herr- 

liclip  i  .ihaüon  vnd  rosse  reiten.  Eisl.  1,450''. 

faldiiunon,  pl.  eingeipeide,  gedärme,  bes. 
esibare:  vnd  zusehen  wie  vergelilicli  der 
teuflel  mit  seinen  Hansen,  Ueintion,  wursten 
vnd  oaldaiinen  sicli  engsielen.  wider  Hans 
WorsL  (1541).  Aiiij'';  das  wo  es  frylnt,  ich 
mil  wursten  vnd  caldaUnen  mus  nach  liillen. 
4»  Wettt  br.  6.  297.  vgL  kaUlaunen  in 
Grimms  tolfr.  4»  61. 

Calrniierj  m.  calendarium,  von  catcntlni^; 
jlzl  dürlTls  wol  widcnimb  einer  rcrornialioo, 
das  der  calcnder  corrigirl  vnd  die  oslem  zu 
recht  gerockt  würde.  «011  den  eoudUJt  vnd 
hirchcn.  (1539).  Lj**;  eben  also  helle  auch 
der  oslcrlag  können  einen  gewissen  Inn  h- 
sUbcu  im  caleniitT  iiaben,  er  wore  auil  ii  oi- 
tag  oder  milwochen  komeut  wie  es  mit 
dem  christ.ig  gehet,  ebend.  Liij\  noch 
eini'jc  rcdi'nsarlen ,  in  welchen  calcnder  die 
bedeulung  von  register,  Verzeichnis  über- 
htutff  hat:  wir  wollen  hernach  euch  solcher 
liigent  einen  k.ilender  sielten,  vermanung 
an  die  gpisdichen.  (1530).  Ej'';  Rüm.  ij.  «la 
findeslu  den  calcnder  bep»llicher,  römischer 
tu^ent.  Wider  ä  it  bapttim  su  Rom.  (1545). 
Diiij-;  seiner  (HetnU  v.  IToJ/'eaHUfd .  nicht 
landgr.  Philipps  v.  Hessrn)  sundi  n  sin  l  viel 
am  ia^c. wi«  er  mit  tioslar,  doclor  £iabeck 


roordhrnml  rlr.  hat  handeln  lassen,  solchen 
calendtT  er  im  hnsten  weis,  an  dem  ittu^ 
fürslen  zu  6aclisen.  (1545).  Ciij*. 

C«lllid«r>  m.  nütMl.  calefactor  (warn- 
mache r)  f  irar  ehedem  bencnnung  des 
ht'izrrf!  in  schulen,  der  zuglfirh  von  It'hrfrn 
und  schulern  zu  allerlei  niedrigen  dienslen 
gtbrauekt  wurde:  die  vom  adel  machen  aus 
jrem  pfarrherr  einen  cairacior  vnd  siubea- 
hcizt  r.  h'ju<post.  JheM,  1559  bk  40l\ 

Camel  k.)mel. 

Caniinj  m.  feuerstiüle^  stübenherd:  der 
kOnig  aber  sas  im  winterbaose  im  nennden 

monden  für  dem  caniin.  Jer.  36,  22 ;  schorr- 
'  sliilte  oder  caniin,  lischr.  434^  —  aut  /ol.- 
gr.  caminus. 

I    Cuilnkf  rd ,  m.  als  aber  lud!  drey  oder 

'vier  blat  gelesen  hatte,  zuschneit  ers  nstt 
einem  sfhrriljmesser  vnd  warfls  ins  tewr, 
tlas  im  camiuherdc  war.  Jer.  36.  23. 
Cmlnch«!  «.  kaninclien. 
Canonichen,  n.  dimin.  t7oncanoBȊrcften> 
gcselz :  aber  gleich  wie  sit^  die  veler  vnd 
theologos  verwerOen  aus  jren  canonichen 
(gedr.  eononidien),  so  vcrwerflen  wir  sie 
widerumh  aus  der  kirchen  vnd  aus  der 
sdiiim.    von  den  conciUJi  vnd  IMwn* 

i  1        ».  ^'iiij*. 

iuuoni.st,  m.  leUrer  des  kirchenrechts : 
im  bapslum  sind  des  hapslesels  scbreiber 
oder  .saphra  die  canonisten  oder  esciislen,  die 
sein  derreia  vnd  recht  leren,  von  den  jiidm 
vnd  jren  lägen,  (1543).  Kiij**.  —  aus  ro- 
mam'tcfc  (Hol.)  canoniAta. 

Cantor,  m.  sangmeirttr  in  der  hirch«:  der 
eanlor  henehen  den  zweyen  rlioralen  sollen 
der  kirchen  und  gcsang  fletszig  warten,  de 
Weite  br.  5,  796. 

GantOTfi,  f. eAoruj  canenlium:  zu  erhallen 
die  r.mtorei  und  die  güuliche,  löbliche  konst 
mu»ica.  de  Welle.br.  Q,  102. 


Digitized  by  Google 


CANZEL 


369 


CAPELLAN 


CmicI  (canlzcl,  anfangs  cancell),  f.  pra- 
diglsluhl:  da  mil  sie  mich  von  (l<  n  ranrcHn 
ofTfnllirh  vmt  frcuclich  eyri^n  kclzer  ausz- 
gtruHcti.  appellalion.  (1520).  Aij";  das 
«in  grobflr  eiel  auch  aulT  der  canlzel  mochl 
küdig  vnd  filrslen  aiisnilzeii.  der  S2.  psalm. 
fl530).  Aij'';  vnser  lumpen  prcHiger  liislier 
aufl*  der  ranlzel  nicht  anders  denn  von  fcg- 
fawr  .  . .  ^'cgcilTeii  hal»«ii.  das  5.  6.  vml  7. 
eaji.  s.  Matthei.  (1532).  nnij\ 

mhd.  kanzel,  kaiizclle  {Ben.  i,  7$G),  nhd. 
chanzeila  iGraff  A,  4ül),  aut  lal.  canccUi 

gitter,  sckriuütm. 

Cftitelei  (canceliei),  caoUtei,  f.  Hg.  mii- 

tdsl  sihranhivi  fcarinHi)  nbgesrhlnsxnv'i 
orl,  dann  ,,(tcr  orl ,  ti  o  die  sthrifllii  he  aus- 
ferligung  aiigemeiner  angeiegenheiten  einer 
arl  geidtidtet,  mnd  w  die  dahin  gehSrigtn 
Urkunden  und  schriflen  aufhettahrt  werden ; 
imgU>irh>'}\  dip  dazu  bestetlten  pernonen 
deren  haupl  der  kaiizler  ist"  {Adeiuny 
Wik  2»  1497);  Uteh,  offen  md  gcwcll» 
der  cancollcy.  auff  des  hoek*  tu  Leyptzick 
aniwort.  (1521).  nij'';  ila  beralh  der  künig 
Darius ,  das  man  suclien  solt  in  der  cantze- 
ley  (K^nDO.  n^n,  tlißhotftfXt^).  Evra  t», 
1 ;  mil  bnenen ,  schreiben  vnd  lesen  jnn 
der  cinlzflcy  vnil)  ^'rhen,  das  ist  schreilic- 
riscli.  der  \u  \ .  psalm.  (1531).  Qüj'';  saptira 
das  sind  nicht  sdiiechte  schreiher,  die  vmh 
lohn  oder  on  gewaU  schreiben  . . .  begreifTt 
auch  wol  mit  sich  die  cancelley,  |)orlamenl, 
liofc  r»»lc  vnd  alles  >v.is  ddrcli  vvi'i^Iicif  vntt 
recht  hiliri  rfgiren.  von  den  Juden  rnd  jren 
lügen.  (1543).  Kiij";  dammb  fug  ich  e.  f. 
g.  zu  wissen ,  das  mein  gnedigcr  herr  auch 
vher  tisch  mein  hilft"  Ii  nn?;''nnmf'!i 

vnd  in  die  canlzeloy  helolheii.  de  Welte  br. 
6,  209;  des  tcufels  canlzclty.  tcider  Hans 
WorsL  (1541).  Cj'.  BekmumA  haben  die 
kanzicien  an  der  ausbildung  der  nhd.  schrifl' 
spräche  einen  wichtigen  anlheil  gehabt ;  so 
bediente  sich  L.  der  spräche  der  sächsischen 
kawUei:  ich  habe  keine  gewisse,  sonderliche, 
cigtme  sprach  im  tf;utschen,  sondern  hratulie 
dt'f  fTfmrinpn  teutschon  sprach,  da^z  midi 
beyde  ühcr-  vnd  Niderländer  verstehen  mOgcu. 
ich  red  nach  der  sächsischen  cantzeley,  welcher 
ouchrolgcii  alle  ItlrStenvnd  küuige  im  tculsch 
lande,  alle  reichsih'tte»  fiDrsleobttfe  schreiben 


nach  der  sächsischen  vnnd  vnsers  fdrslen 
cantzelcy,  dariimb  ists  auch  die  gemeinste 
leulsche  sprach,  tischr.  412*. 

mhd.  canccUie  {Ben,  l,  786),  ebenwohl 
am  cancelli. 

Cuiclcr,  canzlcr,  m.  mhd.  kanzelsure 
\Ben.  1.  ahd.  rhnnzolrtri ,  rancellari 

{Graff  4,  4blj  aus  lat.  cancflbrius,  Vor- 
steher der  (ßrtlUehen)  kanxM,  oft  zugleich 
der  oberste  ralh  des  fürsten*  *der  eigeimkhe 
fnrhmnxtuje  ßhrer  der  rertraltung  und 
regierung' :  es  solt  ynn  einer  fürstlichen 
canlzley  nicht  fin  soldier  esd  cantzler  sein. 
von  heintUehenvnd  gtetalenbrieffen.  (1529). 
Dij'' ;  kein  fflr*t  i-^t  rr  mus  onnizeler,  Juristen, 
P'lhc,  gpU'rtf  vnd  ;;(  lir<  iIkt  h-i!ipn.  da^  man 
kinder  zur  schulen  hallen  solle.  (1530). 
RUji*;  ein  cantzler  mus  keiserliche,  könig- 
liche, fürstliche  werck  odder  geschelTl  aus- 
rirlilcn.  vhi  nd.  Fiiij" ;  ich  linll,  er  wird  yhn 
{Joseph)  geheissen  haben  seintii  caulzler  vnd 
Abersien  heyrolichsten  rad.  vber  das  enit 
buch  Mose,  (1527).  noj*.  in  der  bibri  ver* 
deutscht  L.  mit  canzlcr  gemeiniglich  T3T73 
iindipb:  Josaphat  war  cantzler.  2  5am.  8, 16; 
Jonathan  war  der  ral  vnd  horemeisler  vnd  cantz- 
ler. 1  cArott.  28»  32 ;  da  aber  der  cantzler  das 
voick  j.'(  siill('|  halte,  apost.  gesch.  19,  35. 

Canieiscbrrllicr ,  m.  kanzleischreiber: 
frage  einen  canlzelsciircil>er,  predigcr  vnd 
r^dner,  was  schreiben  vnd  reden  Air  Vbeit 
scy.  das  man  kinder  zur  schiüen  hallen 
solle.  (1530).  IJij'-.  vgl.  Frisch  1.  164''. 

Cnf ellan .  zuanmmengez.  caplan ,  m.  dem 
Pfarrer  unuigi-<,r^ter  geistUd^er,  eig. 
geistiSeher,  der  den  gottesdienst  an  einer 
rrtpcllp  zu  versehen  hat:  der  cipi'IIan  sol 
vnler  dem  pfiirrer  sein,  der  pfarror  vnler  dem 
bischoff.  die  ander  ep.  Petri  gepredigt. 
(1524).  mj**;  es  sol  auch  mit  den  leichen 
schicklich  gehalten  werden,  das  ein  caplan 
vnd  kirchner  mitgehe,  vnterriclil  der  visita- 
tom.  (1538).  Kiiij''^  also  ist  das  worl,  das 
der  pTarherr  prediget,  nicht  ein  hesser  wort, 
denn  das  der  capplan  prcthgct.  hauspost. 
Jhriia.  I  ■>."/).  hl.  277'';  die  caplan  ipl.). 
origiitalbr.  im  gesammlarchiv  zu  Weimar 
0  pag.  143.  BBK.  q.  bis  ins  jähr  1521 
«Mtf  er setcAn«!  licA  L.  «e(6tlcapeilan,  cappcllsn. 

atss  wtÜMIal.  capeltanus. 

47 


Digitized  by  Google 


CAPELLE 


370 


CARNÖFFEL 


Capelle  (capell',  f.  Jileine  nebenkirche: 
wo  goU  eine  kirchon  bavvri .  bawel  er  (der 
leufel)  seine  capel  oder  laberne  daneben. 
ilM  5.  6.  vnd  7.  cap.  s.  Matthri,  (1532). 
xiy*.  tUckr.  169*;  vnd  fOre  sie  in  des  herni 
haus  in  der  Capellen  eine.  Jer.  35,  2;  uiil 
fttrel  sie  in  des  herra  hau:>  in  die  Capellen 
der  itittder  Baii«B,  welche  neben  der  fllnten 
Capellen  ist  vber  der  Capellen  Müscja.  35*  4 ; 
zum  zwenlzigslen ,  dns  dir  wilden  rapellen 
vnd  fellkirchen  wurden  zu  poden  vorslorel. 
an  den  chrisUichen  adel.  (1520).  Jj'*;  wenn 
wir  einen  finger  odder  heublsehedel  vom 
hcdiglliumb  vberkomen  kundlen  ,  richl  man 
so  bald  allar  vnd  capeMrn  riufT.  vber  diu  erste 
buch  Mose.  (1527).  (jqj  . 

mhd.  kaptflk  kappSl  (Ben.  1,  786),  oM. 
chnp^lla  {Graff'  4,  356),  miUeWH,  capclla. 

Capellenbele^  m.  Mla  eem»  damini. 
(1522).  Aj'. 

Capphahn  (capphan),  m.  lundmfOiner, 
eunuch :  die  andern  die  Chrislus  heyssel  mil 
•ri'Mi-'  lieiiluMtdt'n  verschtivttrn ,  die  rapp 
liaiieii  üMid  eyn  vnselig  volcli.  vom  eelichen 
leben.  (1522).  Aiij''. 

die  «cJki»»  im  ib.Jk.  ObUeke  form  kaphan 
(coc.  ex  quo),  voofür  bei  Aliens  la  ig  vocab. 
7' cnppnn  vorküm'itl  ist  nichts  anders  als 
äoi  üardi  anlehnung  an  iulm  mehr  deulsclt 
geformt*  capaun. 

Caßltel,  n.  1 ;  theil,  abschnitt  eines  buchs, 
einer  schrift :  das  erst  r.ipilel ,  das  ander 
capilei,  dos  Vierde  capilcl.  die  redensart  Je- 
manden ein  capilel  lesen ,  ihm  einen  teneeis 
geben»  ist  aus  der  klösterlichen  :ucht  her- 
genommen, indi  m  slra (fälligen  manchen  das 
äbertretene  capilel  awt  der  Ordensregel  vor- 
gelesen wurde:  daruoib  lehcl  er  an  vnd 
lieset  jnen  ein  capilel,  einem  nach  dem  andern, 
wie  sie  Voll  IiofTiri  vnd  bnriiinnt  stecken. 
auslc;/.  der  ep.  cnd  euang.  von  ostent  etc. 
(1544j.  Ij'  .  ebenso  eiucw  den  Icxl  lesen. 

2)  die  gtie4er  einer  geeeUt^fl  geist- 
licher personen:  die  pt  ysUirben  pereoncn 
capilel,  cnnucnt  vnd  coUegia.  buHa  ame 
domni.  (,1522).  Biiij\ 

3)  der  ver<4inimfttnf<orl  einer  eolehen 
gneUsehaß:  die  Ihuniherrn  jm  capilel,  die 
furstcn  jnn  der  ratslttbe.  der  Iii.  jwaim. 
(1530).  ßij\ 


mhd.  rnpiiel  (Ben.  1,  7S7).  ahJ.  capilai, 
capitui  (G raff  4,  I^.'Gi.  aus  lal.  iMpilulum. 

Capilelkansi  n.  das  haus,  in  uielchem  sich 
das  capiM  einer  geeeUsehaß  venammeftr 
also  kamen  die  zwen  gefurl  ynn  das  rapitel 
auT  dem  praffcaUof.  «on  er  Lenhard 
Keiser.  (152ÜJ.  Dj''. 

Caillifcdy  m.  earbwnevln»,  geseiueSr: 
ausaali,  carbuncbel  vnd  alle  plage,  wider  da$ 
bapstum  au  Jtom.  (1&45).  .Fy*.  heuU  kar- 
funkH. 

lardinal,  m.  vornehmster  geistlicher  nach 
iem  hapite:  jnn  der  selbigen  bnlleo  hallen 

sie  gesclzl,  das  kein  cardinal  solle  hinfiirl  so 
viel  schandltiiben  hallen,  wamungv  an  s.  L 
deudschen.  (1531).  Eiiij'*;  uacU  dem  wir 
erlitlen  haben  saoviel  bullenkremer,  cardinel, 
legalen,  butla  cene  domini.  (1532).  Aj**. 

Cardinalhnt,  m.  der  rothe,  scharlachene 
hut,  der  das  ehrenxeiehen  dieser  würde  Ml.' 
idi  wil  dyr  lassen  den  cardhialhttt  vnd  be- 
gere  nit  das  du  mir  etwas  gibst,  bulla  cene 
domini.  (1522).  Aiii]';  Ihnn  sie  nielil  mehr 
denn  weyszcn  vnsz  yhren  rodlcn  i-ardinal 
igedr,  carnal)  bull  vnd  bi.«cbuiriarucn. 
letder  den  fe^d^genamtengegttiieken  alond. 
<  1522  t.  Gj^  . 

Cardinnlisch^  einem  rnrdinal  eigen:  car- 
dinalisclie  hidigkcil.  wider  den  bischoff  zu 
Magdeburg.  (1539).  Aij*;  sein  cardinaliseh 
müllin  kUioL  efrend.  Gj*. 

Carlsladcr,  m.  anhänger  Carlstads:  da 
ligi  yhr  Carblader  auff  eym  baufTen.  das 
ander  teyl  tridder  Me  hyml.  propheien. 
115251.  I>j^ 

Carlstadlsf h :  wir  «^i'-  !  ^Milder  liep>liseh 
norli  Carlstadiseh.  Widder  d.  hyml.  propheteti. 
1525).  Jiij'';  das  CarUladische  luto.  vom 
abendmai  CkrieU.  (1528).  tiüf. 

Carnöffel,  m.  cardinal :  ab  du  vornucliter 
bäswichl  vnd  lenfelskopir,  vv.i<5  ffpifprslu  viel 
von  deinem  scbcndlichcn,  leuUiscben,  erlich- 
len  ablas  vnd  Tegrewr,  dauon  dn  doch  sdlis 
mit  deinen  brildcrn  den  carnöflela  vnd  ear- 
naliscben  messbisclionen  vnd  hc^chornen  vnd 
bescliwornen  bauflen  nichU  niclil  hclbl. 
Jen,  3.  186^ 

Carnttflel  htee*  auch  ein  heUeblet  fcar<M- 
xpirl  d''<i  15.  IC),  jh.,  benannt  nach  der 
haupikarle,  dem  caroöflel,  der  den  cardinal 


• 


Digitized'by  Google 


CARTAÜNC 


371 


CATÖKICUEN 


dantMte.  einen  auftektmx  über  die  ent' 
stehung  des  namen.^  carntHTel  gibt  folgende 
ilelle:  IcuffeL  iiür  es  isi  ain  .npil  nuü'  der 
karten  d«s  wirt  vil  in  Teittsrhiand  gospilet. 
das  liaiüzl  man  carnüfleln,  mkI  ist  gcwiszlicli 
durch  ain  sciiHriidViiHiif^cn  ko|)iT  (^Ipiihals  (  in 
prophecey)erdichlel  worden.  b.ipst.  auszwas 
▼rsachen  haiiit  man  e»  earaöQela  ?  leuflel.  der 
Tsderman  ist  erstlich  cardtnal  gencnnel  wor- 
den, die  .linrcltigon  nbrTfinhfn  jn  nil  ntuli^r'^l 
dnnn  (-nrniUlVl  nennen  künden,  wie  man  diinii 
yeiz  deine  cardinSl  im  Teutsclilaod  oenael.paj- 
ptiUut,n»w9»Hhm§9omle(^d.(i  546).  Aiij". 

Cirtanne  (canhaune),  f,  eine  an  groben 
j^eirAwisM,* quartana,  viertelsbitrbse'i  llenisch 
5S9j,  also  viel  carlaunen  vnd  büchsen  hat  er 
{d«r  teufH)  auff  vdb  gerichu  ein  iermwt  tvm 
creuü.  (1531).  Cj*;  hie  ist  kein  gelt« 
schsvert,  bfichsen,  carlhniin.  fn'p  das  gesels 
vnd  euang.  sh  tmterscKeiden.  (1532).  Cj'. 
—  vgl.  Frisch  1,  166*.  Weigand  wtb, 
1.  564.  bei  D entler  earlhonne. 

Carlhäuser  M'>irl]iet)scr),  mitgtiid  lines 
wegen  seiner  :>(rengen  askese  sprirlttrörllich 
gewordenen  mönciuiordenji ,  gesiUiel  durch 
Bruno  von  EStn:  solchs  wer«  golt  Ange- 
neme  vnd  gefelliger  denn  kein  clostericlien 
noch  ('arlhcnser  heiltgki-it.  deudsch  raie- 
chismus,  (1529).  Dij' ;  vnd  Ihetcsl  noch  eins 
souiel  giile  werclt  alt  alle  Carlheuser,  iae 
5.  6.  vnd  7.  cap.  s.  Malthei.  (1532).  Bilij"; 
wer  sich  selb»  mit  grossem  fasten  vnd  ca- 
stcyen  zu  marlcrl,  wie  die  Carllieuser  oder 
turckische  heiligen,  der  ist  schon  von  goii 
Tod  Ghrislo  abgeeondert.  eine  tdtSne  osUT' 
predigt.  (1538).  nij\ 

Caselj  f.  meszhleid,  casula:  derhalben 
ningen  wir  nil  rumen  vns  Widder  die  Ileussen 
ader  Kriechen,  di  wir  allein  recht  ineas  hal- 
len, als  wenig  als  ein  priester,  der  eyn  rote 
c<K''l  iinliat,  jrcgen  dem  der  ein  w<m'<*;.>  ader 
üchwarlx  anhul.  eynsermon  von  dem  n.  lest. 
(1520).  Aiij";  cresem.  plalle,  casel  vnd  des 
gleichen  geprenge  hilfTl  nicht,  von  der 
wincUelmesse.  (1533).  .Mij*';  pnlliura  i.sl  ein 
henlTen  oder  nechsen  faden,  gestrickt  vnd 
gewirckt  als  ein  creulz ,  das  man  hindcn  vnd 
fernen  vber  die  caael  werlTeu  kan »  wie  die 
crcutzc  an  den  caseln  gemeiniglich  sind. 
«ider  das  hapstum  zu  Rom.  (1545).  Zj''. 


Castanenbmin,  braun  wie  eine  kastanie: 

die  ersten  Isc.  pferde)  »ind  rot,  die  amlern 
[»raun,  welche  Vcr^ilius  nennet  spadices,  die 
castanenbraun.  der  prophet  $aeftarfa»  (1528). 
Fi.j^ 

Cnstelen,  züchtigen,  strafen:  ach  got 
slratr  mich  nil  yn  deinem  zcorne  vnd  casley 
mich  nil  yn  deinem  grymme.  die  sieben 
puupealm.  (1517).  Aij*,  «ar.  an  pa.  6.  2, 
iro  .spätere  ausgg.  zUchlige  mich  haben, 
beionders  heissl  es  den  Ieil>  t  asteien:  daraus/ 
denn  ein  yglicher  kan  scibs  nehmen  die 
niasx  vnd  beMheidenbeil  den  leyp  su  caateyen. 
von  der  freyhegi  rinisx  Christen  menschen. 
I  ir)21 1.  Riiij'';  wenn  ich  tzchen  leybe  helte 
\nnd  mochl  bcy  got  szo  vil  gnade  erwerben» 
das  er  sie  mit  dyssem  ruciisschwaDli  des 
leyplichen  lods  oddcr  aufTruhrias  caateyet» 
szo  Wüll  ich  sie  doch  alle  ausz  herlzen 
grund  gerne  dar  strecken  für  den  elenden 
bauOen.  eyn  trew  vormanung  afcft  ISH  Vor- 
huten für  auffruhr.  (1522).  Aij*;  am  zeben- 
ilcn  inpt>  dos  '^ielicndLMi  iiiotidcn  soll  jr  ewrn 
It'ib  iMsk'icn.  3  Mos.  IG,  29;  23.  27  sich 
caiileieii :  pus  licyssct  er  besseruiig ,  nicht 
wie  wir  haben  pus  genent ,  wenn  man  sich 
geyschiel  vnd  casteyel  fiir  die  sunde  gnug  zu 
tluien.  ausleg.  der  euang.  von  ostem  etc. 
(1527).  £8'';  vnd  dich  casteietest.  Dan. 
!0,  12. 

Casttiien  ist  die  md.  form  des  ant  tat, 
t  nsli^Mre  entlehnten  hd.  \es[\i^en ,  kestegen 
{Uen.  1,  b02.i,  ebe.siigun,  cbaslig6n  \Graff 
4,  531).  dasi  L.  anfange  noch  die  obcrd. 
form  eastigen  ^ftraHcM  ht^,  wie  fVei' 
gand  uth.  der  aynon.  s.  1170  bdtm^ett 
vermag  ich  nirht  zu  be.släligen. 

CnateicBj  H.  wer  sich  selba  uiil  grossem 
fasten  vnd  casteyen  zu  martert,  eine  eeh9ne 
osterpredigt.  (1538).  Dij"". 

Casteiieg,  f.  castigalio,  mM.  k«^-^!o[:ungp, 
kestunge  {Ben.  l,  802) :  das  ganlz  puszendc 
leben  vnnd  erbtsame  casleyung  des  fleischs. 
die  sieben  puszpsalm.  (1527).  Fj*";  casteiung 
des  leibs.  eine  bericht.  firi2S).  Cij*;  vigi- 
lien  ,  fasten ,  beten ,  wachen ,  casteiung.  die 
kleine  antwort.  (1533).  Ciiy". 

CnMchei  (thvieUeieht  canSnIchen  («.  &): 
dasz  sich  ctUche  Juristen ,  auch  die  groszen, 
hallen  hürea  laaaen,  sie  kannten  nicUl  nach 

47* 


Digitized  by  Google 


CAVAT 


372 


CHOR 


tinsern  cntnntclicii  f^o  nrnnen  sie  unser 
büi'lifr)  s|ircilifii.  de  Wcltf  br.  5,  716. 

Cavat,  /.  allanaiUyer  vorbau  eines  haU' 
ie$:  das  richthaus  ist  selcgen  forne  an  der 
gassen  vnd  hat  vorher  eine  hohe  laden  ge- 
habt ,  gleich  wie  ein  eroker  .  .  .  die  deii>I- 
schen  habens  von  jüden  genomen  vnd  lieis!.eu 
es  eine  caual  oder  eine  erbohele  trepiien. 
Eisl.  1,  460^  vgl.  Vilmu  i  idiol.  s.  lin,. 
1D7.  Grimm  t0lfr.4.21  kafliile  und  <.  372 
kavele. 

Cedfr*  cedern,  eednu,  bei  L»  nocjk  wie 
mM.  ceder  (Ben.  3,  861),  m.;  er  wird 

*  waclisen  wie  ein  rnler  aufl*  Libanon.  ps.'Vl, 
13;  ich  hin  hdch  gewachsen  wie  ein  cedern 
auff  dem  Libaiiu.  Sir.  24,  17;  einen  cederu 
/ea.  44,  14 ;  vnd  nam  den  wipflel  van  dem 
ceder.  Ezedi.  17,  3 ;  wie  die  cedern  an  den 
wassern    \  Mas.  1\,  {]. 

Cedcrbaanij  m.  dasselbe:  Assur  war  wie 
ein  Mderhaum  aulT  dem  Libanon.  iPseefc.  3 1 . 
3;  cedcrnhewme  sur  wund.  2  Sam.  5,  11. 

Ccdern j  cedrimm:  iili  \v<j1iii('  in  ciiiiin 
cederu  liaiisc,  vnd  die  la«!«*  gultes  wonel 
vnier  den  icppicben.  2  Harn.  7,2;  ccdern 
hollz.  3  Jfoa.  14, 4 ;  die  cedern  hret.  5acA* 

Ceutner,  m.  ein  gewicht  von  iou  pfund: 
aus  einem  cculner  Teincs  gulds  sollu  das 
machen.  2  tfoa.  25*  39 ;  er  kaulll  den  borg 
Ssnaria  von  Semer  vmb  zwcen  ceutuer  sil- 
biTs.  1  kön.  16,  24;  ein  cenlner  (1528: 
cenlencrj  Hey.  Saüt.  5,  7 ;  einen  cenlner 
hfcht.  de  Weite  br.  5,  767. 

Ccremonie,  f.  rilus  solemnis:  das  ander 
Stücke  christlicher  froiheil  ist,  dos  vns  Chri- 
stus nicht  bindet  an  die  ceremoiiien  vnd  gc- 
ricbläorduung  des  gcsclzs  Musi.  vnlerrichl 
dertiiitatom.  (1538).  Jiq*;  von  anfang  der 
kirclien  haben  die  cereiuonien  viel  vnlusls  in 
der  kirchcn  nnt-ericlit.  hurtz  bekenlnii  von 
d.  Ueyi.  sacrament.  (^1544).  üij''. 

Ceter,  tnler>.  t.  seter. 

Ckaracieri  m.  1)  wie  mhd.  knracter  {Ben. 
1,  78S)  merkmal,  kennzeichcn :  der  endc- 
cbrisl  verpoleo  bat,  das  iiyemaud  keuITen 
noch  veriteuffen  solte,  er  hett  denn  ein  mal- 
seichen» Siegel  vnd  caracter  der  styrne  vnd 
henden.  rhrr  das  erste  buch  Mose.  (1527). 
Ggj";  der  caracter,  dai  geistliche  maiseicben 


jnn  der  Seelen,  von  denoinckelmeue,  (1533). 

Iliiij*. 

2)  betehaffenheit,  nalur:  myr  der  beslien 
character  mit  aso  viel  bnllen  ist  abgewaschen. 
wider  den  falsd^getumUengestUi^en  ttand. 

ii.vri ,  Aj''. 

Cliarfrcitag  (carfreitag),  m.  der  nadale 
freitag  vor  oslem  al$  tedeetag  CbmU,  awh 

der  sldle  Treilag  genannt  (t.  freitag):  es  sol- 
len auch  ihe  Teier  jnn  (h-r  carwochen,  grün- 
durnstag  vnd  carfreitag  geiialten  werden. 
xmterrichi  der  vintalom.  ( 1 5 3 S ).  Kiij'*. 

mhd.  karfrtlac  (Ben.  3,  8),  eig.  klage  frei* 
tiiQ ,  denn  ahd.  chara  =>  A7«gp.  bei  Ger- 
stenberger  (mon.  hass.  1,  lÖ4j  heisU 
der  charfreitag  der  gute  freilag. 

Chafw«ch€>  f,  die  wache  vor  oafem.  fte- 
leg  s.  vorher. 

€hfn.  diese  in  der  heutigen  schrißsprache 
ublicliste  verkleinerungssylbe  erscheint  bei 
L.  noch  öfter  tmverfcfirsi  •ichen,  s.  b, 
bierichen,  caninirlien,  canonichen,  frOtaicheu, 
Ilniisiclien,  Lenichen,  snlzirichcn  ,  s(Miiel»»?n 
u.  a.  m.  häufiger  bildet  er  jedoch  diminuiiva 
auf  lein  (Hn,  le). 

Chika,  schrei  de*  esets,  «onaf  ika  («.  d,): 
wfjin  icli  mein  eselgcschrei  chik.i,  rhika  lasse 
eischaUen.  wider  das  (>ajw(vm  £U  Kom. 
(Iä45j.  lliij''. 

Chimctai  faMhaftet  tmgduiter:  ein 
chiinera,  vngehewer  (hier.  Ueehr,  395K 

V.  tat.  cbimacr-i 

€hor,  ni.  Chorus,  mhä.  kor  {Ben.  1,  861),' 
ahd»  Chor  {Graff  4,  4S0). 

1}  reiset^,  «eftar:  vnd  sie  sahen  sween 
chor  Propheten  weissnpcn.   1  Sam.  V),  20. 

2 )  der  hintere  theil  der  kirdie,  worin  der 
altar  steht ,  gegensatz  des  sciiiiles,  daher 
aneft  dae  tMerheiUgile  dee  lempel»:  vnd  er 
bawet  einen  vmbgang  an  der  wand  des  hau- 
ses  rings  vmbher ,  das  er  hehle  vnib  den 
tempel  vnd  clior  hergieog.  1  hön.  G,  5 ;  aber 
den  chor  bereitet  er  inwendig  im  bans,  das 
man  die  lade  des  bunds  des  herrn  daselhs 
hin  thel.  6,  19;  jin  chor  geheulet  vnd  ge- 
dünet.  das  17.  cap,  Joh.  (1530).  0j*;  das 
man  jm  chor  vmb  einander  singet,  mm  isn 
Schleichern  vnd  winckelpredigern.  (1532). 
Cj*'.  statt  im  chor  stehen  sagt  L.  zu  chor 
Sieben:  sonüerUch  kieitler  tragen,  sonder 


Digiiized  by  Google 


CHORAL 


373 


CUaiSTEll 


gebet  vnd  wcrck  (hiin  vnd  mess  hdten»  itt 

chor  stehen.  Jen.  1,  294"'. 

3)  lieJei  uii  hüliern  clior  nennt  L.  die 
ptahun  120 — 131.  die  §og.  slufenpsatmen, 
weldto  ohn0  Mmt^el  «al^ahruUeder  «varen, 
die  von  den  zu  den  hohen  festen  nach  Jeru- 
salem tcaudcrnden  Juden  gesungen  wurden. 

Cbortli  m.  Chorsänger:  der  caulür  be- 
Deben  den  iweyeo  Chorälen  sollea  der  kir- 
chcn  III  hl  geieng  flejivg  werten.  d§  Wette 
br.  b,  796. 

Cherbcrr«  m.  canonicus:  wie  die  chor- 
berro  vnd  dioncfattler  eolebe  feine  wort 
blöken  vnd  heulen  jnn  jiircn  kircben.  das 
Sehöne  conßlemini.  (  ir)30)-  Aiij'". 

Cherreck;  m.  amlskleid  der  geisüichen: 
gliui,  glaiu,  giuriatn, 
die  sew  die  bat  ein  ehorock  an. 

tischt.  394". 

CbersrhQler,  vi.  'disdpulus  e  choro  sym- 
phoniacu  .  dm  chorschulcr  zu  llalberstad 
vnd  Hagdcburg.  von  den  eoncHijs  vnd  kbr^ 
chen.  (1539).  Fj«. 

fhresem  frlirisem,  rrfsoiu),  m.  chrismn, 
am  grundmnerstag  geweihtes  kirchliches 
»lUböl:  mit  ebresem  die  scheilel  be^reicben. 
da$  taufbüchlin  verdeutscht.  (1523).  Cij"; 
es  muste  der  lioilige  slinckendc  creseni  mit 
lUgen  vnd  betneghchein  schein  also  hiis- 
geputzt  werden,  der  heilige»  laude  lu 
scfamacb  vnd  vnebre.  von  der  winekelmeeee. 
(1533).  Kij*;  machet  vnd  weihet  jn  hiemit 
zum  doctor  vnd  priestcr  .  .  .  nicht  mit  (gar- 
stigem chresera ,  sondern  durch  den  leben- 
digen heiligen  geist.  von  der  heUigen  tauffe. 
(1535).  Giiij*;  gleich  wie  auch  der  bapsl 
mit  seinen)  cliresem,  weich\va?ser  vnd  sallz 
geuckelt.  eine  predigt  auff  der  kindertauffe. 
(1540).  rij** ;  das  vns  cbristns  dazu  gevreibet 
vnd  den  chriscm  angestrichen  hat.  Jen.  5,369''. 

Chresf ni»blsrhof}m.  weihbischoff:  droht-n 
aber  halieii  wir  angfzoifjt,  wio  tlic  cresems- 
bisMcboue  mit  jrcr  weylie  keinen  pfaner  noch 
prediger  bemiTen.  «on  der  miuMmetee, 
(1533).  Kij*. 

f'hrf<it ,  m.  vencendet  die  nhd.  spräche 
sou;ohl  jur  Christus,  als  auch  ßr  c/irt«(ia> 
nm:  in  deudscher  spräche  bcgreifft  das  wort 
Christ  beides,  den  herrn  solbsi,  wie  man 
singt  *Cbrisi  ist  erstanden,  Christ  für  g^n 


Himer,  vnd  auch  den»  so  an  den  herrn  Christ 

glouliol,  wie  man  sprirlit ,  ilu  bist  ein  cbrist, 
u^iäer  das  bafKslum  zu  Korn.  (151:').  Liij"'. 
doch  hat  L.  itn  ersten  falle  in  der  reget  die 
lal.  ettdnng  be^Katten,  nur  aposL  geech. 
9,  22  begegnet:  Paiilns  treib  die  jüdeo  ein 
vnd  bevvrTts,  das  dieser  ist  der  Clirist,  ebenso. 
IS,  5:  zu  bezeugen  den  judcu  Jhesum«  da» 
er  der  Christ  sey.  in  der  sweilen  bedentung 
[chrisiianui)  ist  bei  L,  noch  Christen  ge- 
bräuchlich (s.  d.). 

Christabend^  m.  abi^nä  lor  Weihnachten: 
anch  mich  nunmehr  mit  goit  resolviret ,  an- 
nähenden beil.  Christabend  bey  euch*  ver» 
leihet  gott  anders  f^'C^uinllieil  vnd  leben  ,  ^o- 
wisz  zu  seyn.  de  Welle  br.  5,  231.  —  mM. 
kristübeut  (mysL  1,  27,  3). 

Ckililcifuiger,  m.  *r««u^«r  (^rieH: 
Carlätad  liesz  wider  vns  ein  biichlin  ausgehen, 
darin  schall  er  vns  Wittcmberger  rliristmflr- 
der,  cbristcreutzigcr ,  ncwe  papisicn  etc. 
Henris  beftentaw.  (1544).  Fiiif. 

Christen,  christianus,  mhd.  krislen  iBen. 
!  svH,  cihd.  christÄni  \(hn{[  |,  618),  nr- 
sprünglich  ein  adj.,  dann  subsl. 

1 )  als  adj.  eneheint  e$  bei  X.  noch  oft: 
eyn  Christen  gemalh  darfTsich  nicht  scbeyden, 
sondern  kan  wo!  hlcyben  bey  seinem  vncbristm 
{»emalli.  das  7.  rap.  s.  Pauli  zu  den  Corin- 
tJiem.  1^1523).  Fnij";  Izum  ersten  bill  ich, 
man  wolt  meynes  namen  gesehweygen  vnd 
sich  nit  lutherisch,  sondern  Christen  beyssen. 
etfn  (rew  vormaming.  (15221.  Biiij*;  wer 
nicht  recht  an  Chnstum  gleubt,  der  ist  nicht 
christlich  oder  Christen,  von  den  eondHJe 
vnd  kirchen.  (1539).  dij*.  — dieses  adj. 
haftet  noch  in  vi,'/,'n  der  nachher  aufzufOh" 
renden  Zusammensetzungen  mit  Christen. 

2)  häufiger  afefci  et  MiMttnffeiieb:  ee 
feilet  nicht  vtel,  du  vberredest  mich,  das  ich 
ein  tlii  i>lrn  wfinic.  apost.  gesch.  26,  28; 
leidet  er  aber  al>  ein  Christen,  so  scheine  er 
sicli  nicht.  1  Pel.  4.  10;  sprecb  amen  wer 
ein  chriüten  ist.  Mla  eene  damini.  (1522). 
£5**;  da  stehet,  das  Adam  ein  Christen  ist 
gewest  sclion  so  lang  fnr  Christus  gcpurt. 
vber  das  erste  bucit  Mose.  (1527).  Mj'; 
denn  on  solche  knnst  kan  man  wol  Christen 
sein  vnd  selig  werden,  der  prophet  Sacharja. 
(1528).  Aig";  ein  arme  dienst  magd,  wenn 


Digitized  by  Google 


CHRISTENGLAUBE 


374 


CDRlSTENMOaDER 


sie  llial  was  sie  thun  sol ,  vnd  ein  Christen 
dazu  isl,  so  isi  sie  für  gol  jm  liime!  ein 
schone  reine  meU,  das  alle  engel  jr  zu 
lachen,  das  5.  6.  vnd  7.  cap.  s.  MattheL 
(1532).  Giüf. 

CbrtsICIglailbe,  m.der  chrigflirhp glaube: 
wenn  sich  ein  mamhich  witldcr  zum  chrislen 
glauben  von  den  Türckeii  hckercle.  dte  kt. 
antwort.  (1533).  Büj". 

CkrlalCBgllei«  n.  das  so  weoig  Christus 
kan  vom  valpr  gelrennel  odder  gesondert 
werden,  so  wenig  mUge  die  chrislcnheil  vnd 
ein  jglich  Christen  gelied  ycn  jhm  geleilei 
werden,  das  17.cap.  JoAomiM.  (1530).  Büj*. 

Christenheer ,  n.  ein  aus  rhrislen  be~ 
stehendes  heer:  der  könig  Ludwig  soll  \il- 
Itiichl  glückseliger  geslrillen  haben,  wo  er 
.  nicht  ein  pfaflcnheer  oder,  wie  sie  rhdmen, 
ein  christenhecr  geftirt  lietle  widder  den 
Türcken.  vom  kriege  widder  d.  T,  (1529). 
Bij'. 

Chrlltenhelti  f.  whä.  Iiristenheit  (Ben.  1, 

884),  ahd.  chrislanheil  {Graff  4,  619). 

1)  die  ursprüngliche  bedeutung  ^chrisl- 
Uchkeit'  tritt  bei  L.  noch  einmal  in  folgen^ 
der  sfslfe  oMf«  denekt  nur  nicht,  das  solch» 
heisse  Christenheit  oder  christlich  wesen. 
der  in.  psafm.  (1530).  Eiii"*. 

2)  geaamlheit  der  Christen,  die  rhristliche 
kirdie:  das  isl  yhe  ein  klarer  Spruch ,  da- 
mit  die  Christenheit  win  «ttnge»mfen  von 
allen  weltlichen  gcmcynen.  von  dem  bapstum 
zu  Home.  (1520).  Biiij*;  die  predigcr  ynn 
der  chnslenlieyl.  epistel  s.  Petri  gepredigt. 
(1523).  Ji]*";  haben  wir  denn  keine  rechte 
pfafle  noch  sacramenl  gchaht ,  so  ist  keine 
clirisioiilii'il  oder  kirche  blieben,  von  der 
icinckelmesse.  (1533).  Fiiij";  sn  heyl  ge- 
meyner  ehristenheytt  diensilich.  origintUbr. 
imgeeamlarchiv  zu  tVeimar.  0  pag.  7  1  FF.  2. 

Christenkmst;  f.  christliche hunst :  das  i>i, 
sage  ich ,  ja  nocli  lang  keine  chrislenkunf^t, 
wenn  man  dauon  sagt,  was  man  thun  odder 
lassen  sol,  odder  was  gut  vnd  bOse  ist,  sondern 
das  isls,  das  man  wisse,  was  Christus  isl 
vnd  lliiil.  von  Jht'su  Chrish).  11033?.  Diij''. 

ibrisltnland,  u.  em  ianä  mii  chrisilichen 
einwehmem:  weil  aber  das  eaangeUum  vnd 
sacramenl  von  Christo  iMrnllitn  in  einem 
lande  bleibt»  so  sind  gewislich  in  dem  selbigen 


lande  viel  Christen,  vnd  wie  wenig  denel- 
higen  i^it,  so  wird  doch  dasselbipi'  laiid  .  .  . 
Christenland  genant,  eine  heerpredigt  widder 
d.  T,  (1542k  Cij*. 

ChrblfMlicfc,  M$meh,  mhd.  krislenitch 
\Ben.  \,  884),  ahd.  cliristr.nl'li  {Graff 
ßlO):  dip  rhrislcnlirhe  kirch.  eyn  sermon 
vuH  dem  abiasi  vnnd  gnade.  (15ib).  Aij**; 
die  chrislenliche  lerer.  e^e»4,  Aiiij*;  es  stund 
die  chrislenliche  warheytt  eyn  mall  alleyn 
aufT  sancl  P-ine!.  manuscr.  der  bibl.  zu  Gotha 
cod.  cliart.  37 Ö  pag.  9.  später  schon  bei  L. 
chrisllich  (s.  d.). 

CkrIstenHch,  adv.  sie  wurden  chrislenlicb 
schlieszen.  de  Wette  br.  1,  604. 

Ckristenniann  I  ».  homo  chriitianus: 
solch  lere  vnti  spmch  horisln  eibar  Christen 
man  gem.  von  den  newen  Eekii^ten  ImtUn 
lud  lügen.  (1520),  Aiiij*;  eyn  Lhri»len  man 
eyns  andern  Ifl'rn  nrn  h  tliszoiii  gewarllel.  das 
7.  cap.  s.  Pauli  zu  den  Corinthem.  (1523)* 
Aiij* ;  ein  weg  cum  hymel,  den  der  gemein 
Christen  man  nil  gehl,  euang.  von  den  (sei^ 
auszsetzigen.  (1521).  Kij**,  darunib  sein 
alle  Christen  man  pfaflen,  alle  weyber 
pfeflyn.  eyn  sermon  mm  dem  n»  fsff .  ( 1 520). 
Dij'';  so  gar  grosse  vmmeslidie  lost  hat  der 
verdampt  bapslesel  .  .  .  den  armen  Christen 
man  zu  eflcn.  ncrren,  spotten,  wider  das 
bapstum  zu  Rom.  (1545).  ^jiJ^ 

Chrlstemrateli  m.  ich  habe  selbs  gehört 
von  rriinii  ii  getaufllen  Juden ,  das,  wenn  sie 
nii  hl  bey  vnscr  tzeyt  das  euangelion  gehört 
hellen,  sie  weren  yhr  leben  lang  judcn  vnter 
dem  cbristentnantel  blieben.  detsJbenuOlri' 
stus  eyn  gebomer  Jude  My.  (1523).  Aij**. 

Cbrlslf  nmensrh,  m.  tpas  christenmann:  ein 
Trum  chrisleu  uiettsch.  das  diese  wort  Christi 
noch  fest  tieften.  (1527).  eij';  wie  wot  vns 
k>  in  Christen  mensch  also  nötigen  wird,  vom 
abendmal  Christi.  (1528).  bj*;  es  kan  nie- 
mands  einen  Christen  menschen  vrtcilen.  vber 
das  erste  buch  Mose.  (1527).  büj'';  alten 
Christen  menschen,  denn  diss  bnclile  tw^ 
kumpl  wünsch  ich,  Marlin  Luther,  gnade  vnd 
fried.  eynvnterriehtderbeychüsinder.  (1521). 
aj'-, 

€hfi«te«M4rl<r,  «.  yhr  christenmorder 

mugl  vnschuldig  hlut  vergiessen.  auff  des 
^ocfci  MU  LegpUkk  antworU  (1521).  biiy*; 


Ijiyiiizecl  by  Google 


CHRISTENHUND 


375 


CHRISTLICH 


erlz  krrrlipnl»i)rner  vnd  rliristonmürJer.  von 
den  concil!j-;  vnd  kirchen.   (1539).  cj\ 

Chrit»teaiuuuii ,  m.  ilerlialbeo  onus  eyn 
cbrisien  idoiuI  eyn  sefen  nand,  nieht  eyn 
flach  maul  scyn.  ausleg.  der  ep.  vnd  evang. 
vom  hei/l  dreifkünitjefesl  etc.  (1 '•>"!.  Hiiij*. 

Christcirecht  f  n.  dieser  arUktl  muchl  dicli 
sum  christeo,  das  man  dich  von  €hHslo  auch 
einen  Christen  nennet,  vnd  du  bekümcst  auch 
christnnrechl  dtin  li  jii.  Eisl.  1,  187\ 

Cbrlstenstand ,  m.  ordo  chrUtianus :  aber 
einen  stand  draus  zu  machen,  der  besser  sey 
wederder  gemein  dirislenatand ,  daa  ist  ver- 
lieret ding.  derXn.psalm.  (1530  .  Ej''; 
der  chrislensland  sol  vber  alUs  vn  l  alle* 
schweben,  ebend.  Eij*;  cliristenslaud  tsi  ein 
solcher  stand,  der  nur  willige  hertsen  foddert. 
daa5.«6.i'nd7.eap.a.jraflAet.  (1532).  Mij'. 

Chrlsfenthum ,  ??  (jchronchi  /.  noch  in 
der  nrspruuglkhen ,  suüJevUt  en  bedeulung 
*tlaadt  iffirde  des  durülm»  ehrUtUdur 
ifiaubeni^t  ^/riitUehemieken' :  catecbismus 

aber  hcyst  oync  vnlcrrichl,  dnniit  mnn  dif 
hcydcn,  so  cliristcn  werden  Wdlleri,  Icrel  vnd 
>Yeysel,  was  sie  (iieulieii,  ihun,  lassen  vnd 
wissen  sollen  yta  cbrislenthom.  deudseh« 
messe.  (1520).  Aiüj";  not  vnd  angsl  zwingt 
vns  d;<?ii  vnil  )>oIm'U  ii>  fein  jin  chrislcnlbum. 
das  schone  confuemini.  (1530).  Dij''.  — 
nhd.  kriatentuom.  {Bm.  1.  8S4.) 

Chrfstoiwclbi  n.  chrislliches  weib:  ein 
corporal  Ihar  kein  rhrislenweib  waschen. 
von  den  schlüsseln.  (1530).  Jij";  woll  jm 
ein  Christen  weib  geben,  /en.  3,  174**. 

ürislfiniigy  Ouritio  conform:  das  »t 
nn  ein  chrisirorniig  wahrhafltig  men^iche,  der 
innewendig  voll  vnlrosts  vml  hetnihie  geisies 
ist.  die  sieben  puszpsalm.  {Ibil ).  ilij ' . 

ChrlstglaiUg»  der  an  Christum  glaubt: 
ein  christgleubigcr  mensch,  von  der  tcinckel- 
mease.  (1533).  Rij ;  von  dem  glauben  vnd 
keinem  andern  wcrckc  liabcn  wir  den  uamen, 
das  wir  chrislgleubige  heyssen .  ausle^.  der 
gehen  gepott.  (1528).  Hj**;  darumb  ist  das 
sterben  der  cliHsigleubigen  nil  eyn  sterben, 
szondcrti  eyn  schlafT.  aussleg.  der  ep.  vnd 
ewng.  des  aduents.  (1522).  Fj*';  Christus 
kOnigreieh,  darin  wir  ilzt  leben  vnd  alle 
cliristglcubtgcn  liislicr  gelebt  liaben.  i'orr. 
auff  die  Propheten  bei  Bindseil  J,  335. 


Christin,  f.  christiana:  so  ists  auch  zu 
boflen,  weil  die  mutier  eine  christin  vnd 
gteuhig  ist,  das  jr  bcrtzlich  scufTlzcn  vnd 
grdoditch  sehnen  das  kindzur  laulTe  su  brin- 
gen, fiir  i^in  rocht  gcbetc  für  gott  angenomen. 
L.'s  irost  für  dff  rrrilifr.  iretchrn  es  rvgerat 
(je<jangen  iitmUkmder geberen,bei  liugen- 
liagen  der  29.  p$alm.  (1542).  Jij\  «onal 
bei  L.  noch  Christen  (9.  d.). 

Ckrisllsfh  ,  Chrisla  angehoritj,  chrisllich: 
ich  sage  aber  davon,  d^is  vnler  euch  einer 
spricht  ich  bin  paulisch,  der  ander  ich  bin 
apoUiach.  der  drille  ich  bin  kcphisch,  der 
Vierde  ich  bin  christiscb.  1  Cor.  1,  12,  tro 
der  gr.,  (at.  und  goth.  (ext  den  gen.  dfs 
eigennamens  haben;  aber  es  ist  des  leufeis 
gespenst»  der  mit  solcher  weise  die  lenl  da- 
bin Türet.  das  sie  vom  bapst  fallen  vnd  doch 
nielit  TW  Christo  knmen ,  vnd  also  weder 
bepstisch  noch  chrislisch  werden.  Jen.  2. 80 ' » 
wir  sind  widder  bepstisch  noch  carisiadtsch, 
sondern  frey  vnd  chrislisch,  ncidder  die  hjfml. 
prophptrn.  (1525).  Jiij'";  viel  ebrüislen  sind, 
die  mehr  rabbinisch,  denn  chrislisch  sind,  de 
iVelle  br.  5,  G06;  ehe  vnd  kindersorgc  bleybt 
recht,  es  sey  tieydnich  odder  christisch. 
randgt.  zu  1  Cor.  7.  11. 

Christkind  ,  n.  Clirisius  infans:  wie  man 
die  kmder  iercl  sanct  ^iclas  vnd  dem  Christ- 
kind festen,  vermanmg  an  die  geistHdun, 
(I531V). 

Christlich  ,  ica$  christenlicb  ,  dessen  ver- 
kürzte form  es  ist ;  ich  war  aber  uubekand 
von  angesichle  den  christlichen  gemeinen  in 
Judea.  Gal.  1,22;  die  lere  vom  anfang 
ehristliehs  Ii  liens.  Uebr.  ('•,  1  ;  0  des  elenden, 
beiniliteii,  verlassenen,  clirisilicbcn  glaubens. 
der  3ti.  psahn.  (1521).  Aiij";  die  christ- 
liche kircb.  aii/f  das  vHrdirisilieh  buch 
bocks  Emszers.  (1521).  Jiiij*'}  war  ists,  es 
wenlen  rllürh  sich  bewcybcn  odder  ausz- 
lauflen  nicht  ausz  christlicher  mcyoung.  von 
Mder  gestaU,  (1522 f.  Ciiij'';  das  ander 
Stücke  christlicher  freiheit  ist.  das  vns  Chri- 
stus nidil  bindet  an  die  cerenionien.  t>ttler- 
rieht  der  visitatom,  (1538).  Ji^\ 

Christlich,  ad»,  wU  ateMsfeniuJtomml, 
siemf.*  kenffen  vnd  verkeuflen  eyn  noihg  ding 
ist,  des  man  nicht  crnperon  vr  d  il  In^r- 
lich  brauchen  kan.  von  kauffshandiung  vnd 


Digitized  by  Google 


CIIRISTMESSE 


376 


CISTEMIB 


trurher.  f  1 524).  Aij**;  '^o  mnii  iV\o  1n'|i>;t- 
Itclit'ii  ilp(Tc[,Tlen  vnn  forii  .in  l)is  liindcn  aus  lie- 
sei,  üo  itüüel  mau  iiiciii  einen  bucliüLabcn, 
der  da  lere,  was  glaube  sei  oder  wie  man 
christlich  glenbcn  sol.  wider  das  bapstum  zu 
Rom.  flfij5>.  Fj';  e.  w.  wir»!  sich  hierin 
cbrisüicb  vnd  ebrbarlich  wissen  m  iiallcD. 
it  WeUe  hr.  4,  334. 

Christmessf ,  f.  messe,  gotlesdiensl  in  der 
chrislnachl :  difi  rpisicl  des  [)rn|ili»'li'ii  .lo<:iia, 
so  man  ynn  der  chrisimcsse  lieseu  liiel  einer 
1526  endnienmen  nchrifl;  yon  der  ftve 
chrisuncss.  muUg.  der  ep,  vnd  euang,  vwn 
aduenl  etc.  fi  r»2S).  PS**;  yuD  der  hohe 
cbnslniefts.  ebcnd.  HG\ 

Christanöriler ,  m.  Chrislusmörder.  beley 
$.  «nfer  chrislcreosiger. 

Christnacht,  f.  die  nacht  unmittelbar  vor 
dem  ehristiag  •  ilio  t'pi«;(pj  zti  der  mess  ynn 
der  christnaclil.  aiuleg.  der  ep.  vnd  euang. 
vom  adnml  «le.  (1528).  M6". 

Christof  el ,  Giristophorus,  Christträger : 
0  bie  reissl  der  grosse  CbristofTel  von  Zürch 
eitel  bcwroe  vmb.  vom  abendmal  Christi. 
(1528).  oiij-. 

CIrlatttgf  m.  üu  neOalü  Clmsti,  bei  L. 
geschrieben  christag,  wie  aurh  mhd.  VrisUv^ 
{myst.  1,27):  ist  nicht  der  rhristag  auch  dies 
domioica,  des  herro  lag,  das  ist  darin  des 
herm  sonderlich  werg»  als  seine  gehurt  be- 
gangen  wird,  von  dtn  etmeUißtndkirdien. 
(15.39).  Liij". 

Christasaartereri  m.  an  biulseuge  Chri- 
tH:  es  hat  yhm  geahnet  odder  vilicicht  so 
viel  gesehen  vnd  gehört  hey  seinen  meoche)- 
mrtnlern .  d.ts  er  mUste  herhalten  lUd!  riiri- 
slusmerierer  werden,  trosiunge  an  diechri- 
jlen  stt  Halle.  (1527).  Bj\ 

Chronica  (chronick),  f.  'zeitbueh*,  pl,  Chro- 
niken (rroniki'ii  I,  tnhd.  ciVmili"  t  Hen.  1,  SSS), 
aus  dem  gr.-lat.  pl.  chronica :  was  mehr  von 
Salomo  zu  sagen  ist,  vnd  alles  was  er  gclhati 
hat,  vnd  seine  weisheil,  das  ist  geschrieben 
in  der  chronica  von  Salomo.  1  kön.  11,  41 ; 
das  erste  hiirli  der  chronica;  ihis  ander  buch 
der  chronica ;  man  lasse  suchen  m  den  Chro- 
niken deiner  veter.  Etrait  15;  das  leret 
VHS  die  errarung.  alle  cronicken,  darlstt  die 
lieyligen  srIinfTt.  eyn  sermon  von  dem  n. 
fest.  (I52U).  Ay*i   mit  deu  fümemsten 


fhüclwni  fhii'r  bibliolhek)  alicr  snllien  smi 
die  chroiucken  vnd  hisloriea.  an  die  rod- 
herm.  (1524).  Eij'*. 

ChrtniUeiMy  p,  A'mIii.  des  vorigem  i  newe 
zeitung  weis  ich  nicht,  denn  das  ewer  kleine 
cröniklin  jr  le.ngerje  \varhafl\ij?or  wimI.  eine 
warhaffiige  historia  geschehen  zu  6iusfart, 
(1535).  Bj^ 

Chirförst^  m.  tcahl fürst  des  denUdtmi 
reiches:  der  churfursl  von  Sachsien,  ori- 
ginalbr.  t>.  1517  tu»  getamtarehiv  su  Wei- 
mar. N.  108.  41;  stalhalter,  churrwrslen. 
furstcn  vnd  slcnde.  originalhr.  «.  J.  1523 
ebend.  0  pag.  74  FF.  2.  später  auch  bei 
L.  die  Schreibung  kurfürst.  das  iroH  ist 
xusammenges.  mit  kur  wähl,  mlid.  kür,  ahd. 
ohurf. 

Chirfirstlachf  tlectoralis:  so  ein  jede 
leihlielip  pemei»  einen  nainen  hat  von  jrem 
heubt,  wie  wir  sagen ,  die  slad  ist  churfür- 
sttsch,  diese  islhertsogiseh,  sie  ist  firenckisch. 

Jen.  1  ,  -in  I'. 

iiiiUTfQnÜitkf  dasselbe:  ewren  clinrfiir'^l- 
lichenn  gnaden  Ihu  ich  volerlheniger  mey- 
nung  icu  wissen.  origiuiMr*  v.j.  1519  auf 
der  bibt.  zu  GoOM,  cod.  dtortä  379. 

Churheilio;e^  m.  der  mit  xelbstenrählten 
•werken  umgebt : iU^.  werksr lieytlcr  viimi  rlnir- 
beyligcnn  mit  ybreu  eikureu,  erwelcien 
wercken,  ihun  kein  gut  werck.  iml^.  der 
ep.  vnd  euMgt  vom  dwietof  <fe.  (1522). 
Ccif. 

CInoher,  m.  xiunober,  ein  rolher  färbe- 
«(o/f:  einober  odder  bresflien.  das  dteee  wort 
Christi  noch  fest  stehen.  (1527).  hiilj*. 
mhd.  zinober  (Ben.  3»  898)*  ana  tei.  einna- 

baris. 

Cinanen,  cionamet  (cinanien*.  dnamei). 
m.  simmet :  ich  habe  mein  lager  mit  inyrren, 

aloes  vnd  ciiuianion  hesiircngt.  spr.  7,  17  ; 
k;ilmiis  vnd  ryn.imen.  hohelied  4,  14;  cyn- 
namel  die  hcifll  so  viel.  2  Mos.  30,  23: 
cinnamel  vnd  ihiinian.  offenb,  iS,  13.  — 
mhd.  zinemtn,  sinmtot  (Ifen.  3>  897)«  avs 
lat.  cinamiim. 
Cirkelj  s.  zirkel. 

Ciiferm*  f.  waseerb^älter:  da  hatten  die 
von  Bethulia  kein  wasscr  melu  ,  weder  in 
cisternon.  noch  sonsL  Jud.  7,  12.  «PN 
lat.  cislema. 


Digitized  by  Google 


CITRLN 


377 


COPie 


curia,  f.  calnme:  pomeranlteo  vnd  ettrin. 

rand<]f.  zn  spr.  25,  1 1 . 

Clamant,  m.  schreier:  ila  kams;  crfür,  das 
bischüffAlbrccIil  diesen  UoUvi  gudiogel  halle, 
weil  er  ein  grosser  clamant  war.  wiäer  Bant 
IKoftl.  (1541).  Lij''. 

CIbtIh,  pl.  olavos,  taste  der  '>ri}i-l ,  deren 
windiade  durch  sie  geöffnel  uhü  yachlossen 
mri  {tat,  tUms  ^  s^lüueS):  sie  läppen 
vnd  suchen  wie  ein  vngclerler  organisl  die 
dauns  oder  orgelpfeinen  suclil  vnd  fragt, 
liistiis,  bislus.  von  den  leUtenworlenDauids. 
(Ij43j.  Oij'-. 

Clerlkcr^  m.  geUiliAer:  dis  coDcilhim 
(Nieemm)  selzl,  das,  welche  sich  sclhs  cnl- 
geilcn  wider  die  grosse  vnloidÜfhe  hrunsl 
jrs  fleischs,  sollen  nicht  zu  cicncken  oder 
kirclienampi  gelassen  werden,  von  de»  eon- 
cmji  vnd  kirchen.  (1530).  Giij^ 

von  tloricus  {x).rjQix6g). 

CUakCj  /.  abiugskanal  für  die  excremente, 
bn  L.  «Ml  toi.  mdung  cloaca :  im  angcsichl 
des  menschen  liat  er  das  si^meisstiausz ,  die 
cloaca,  in  die  millen  geselsl.  tiidir.  42^ 

Clftstff  8.  klosler. 

C«leciiia(e  (coioquiiile),  f.  billergurke, 
purgiergurltB,  euevmis  eotoeynlhiSf  xoXoxvv- 

d'if:  da  gi<  rig  einer  aufis  ft  ld  .  das  er  krant 
lo««»,  vnd  fand  ^'.il'l''  rnnkrü  vm!  I:ts  (Liiinn 
colochinten  (var.  kül«|uiiilt'n/  ^ciii  kleid  vol. 
2  kBn.  4,  39 ;  so  sie  im  (ihm)  kelleriiab  vnd 
colochint  hellen  gehen  können,  hellen  sie  es 
onc  zweifei  girnc  fi^cthan.  Eist.  1,  \V>(',\  — 
das  qu  statt  des  urspr.  k  auch  im  franz. 
coloquinle,  ilal.  coloquinla. 

CniCt>  m.  fdhwaRssfem.  ausle^.  der  ep. 
rnd  euang.  vom  diriiiag.  (1522).  eeej\  — 
aus  lat.-gr.  romela  .  y.ofir^x  r^q,  r.  xom-  haar. 

ConpaS)  m.  eine  maynelnadel  mit  ein- 
fastung,  bei  L.  comfiasl  geschrieben:  szo 
gar  gewiss  h«l>enn  sie  auch  mit  sandseygemn 
vnnd  compasten  {Icn  Iieylij.'*»»  pov«:?  j^cmessen 
yni  hapsl.  auszleg.  der  ep.  vnd  euang.  des 
Mfoenll.  (1522).  Riiij*.  «Ne  edtreSbung 
compast  begegnet  awh  sonst  noch  im  16.  jh., 
s.  6.  Christus  vfiit  sein  wnrt  isi  der  conipaslini 
schiff  /  r  ("  nu  CU8  aposlasia,  ( l  57  3 '.  M  itij''. 

aus  itul.  couipasso.  s.  IVeigand  wlb. 
1.  217. 

OtM|nnlst,  m.  der  eine  AwdlcftlMn^ 

Ihm,  Wtetoctaek. 


seköpferiteh  xuMommensetxli  daromb  mflssl 

ihr  ci)m|K)iiisten  uns  auch  zu  gut  Imlten,  oh 
Wir  siiiio  iiiachpii  in  ouren  gesängen.  de 
Welte  br.  4,  5 SO.  —  ton  cooiponiercn,  lat. 
componere  xneammeneeUen. 

Cnicilliick»  conciiiscl),  aus  den  concWen 
hervorgegangen ,  dm  begrhliissen  der  con- 
cilien  entsprechend:  desgleichen  babeu  wir 
armen  chrislen  auch  mit  den  geboien  goUes 
zu  ihun,  so  viel,  das  Wir  ander  hoher  werck, 
die  sie  bey  jnen  geistlich,  concilij«i  Ii  vnd 
volersch  rhümiMi,  iikIiI  kennen  gcwiirlcn. 
von  den  conciiijs  vnd  kirchen.  (1539j.  Cj"; 
wollen  wir  eonclKsch  sein»  so  müssen  wir 
(Iis  conciliuni  (das  apostetconcil  apost.  gesch. 
15)  für  allen  andern  hallen,  ebend.  Kij'. 

Condition^  f.  die$ist,  stelle:  doclur  Sle- 
phan,  pfarrer  xum  hof,  hat  wohl  Ittr  etlichen 
jähren  weg  begehrt ,  aber  ich  wuszle  keine 
condition  vor  ihn.  de  ]y'etle  br.  5,  528. 

franz.  condition^  aus  UU.  condiiio  be- 
dingung. 

Crafecli  n.  Musdtmrgebadtenes :  hie  mit 

kan  der  arlzl  allerley  schinfitzon  limlt'rn  \fiil 
viel  !<f|s>pr  guter  conTcfl  mai  hoii.  das  man 
kinäer  lur  schulen  halten  solle.  ^530j. 
llij" ;  miristeurenwegenvberantworldascon« 
fecl  in  zwo  schachteln,  de  Wette  br.  l,  17S. 

Centerfeien  j  conlrafeien,  L.  conlrofcien. 
abbilden:  es  mag  cüuleifeit  seyo  oder  ab- 
geguHsen.  tfe  Wette  br.  4 ,  631 ;  das  heyst 
vDsere  bischolTvnnd  geystlichejniickem  recht 
l  ontt ofeyel.  miderden  falsch genanU(*n  gci/stl. 
stand.  (1522).  Bj'';  die  rede  isl  eyn  elienbdd 
oddcr  conlroreylt  hild  des  hertzen.  ausleg, 
der  ep.  vnd  euang.  vom  cfcrtelajr.  ( 1 1»22).  Qitj\ 

die  herleitung  des  lOOrtes  ».  bei  Wei* 
ga  F»  <i  u  ih.  I    2  "2  1 . 

toDtrakcl  icoutrurcci),  n.  abbild,  nach" 
bild,  ebenbiiä:  man  heissts  jlzt  controrert, 
wenn  ein  bilde  eben  vnd  gleich  gemacht  isl 
ilcni,  [Ii  s  Lüde  es  ist.  J^n.  0,  5S0;  solchs  ist 
wol  eiu  ehcnbild  oder  conlrofcct.  ebend. 

mhä.  runterreit,  konterfeit ,  günlerfeit 
{Ben.  1,  914),  c.  franz.  contrcf.iit. 

Cepfe,  f.  abxchrifl,  bei  L.  noch,  wie  iilter- 
nhd.,  eo\n'\-  ijesi  lirieben :  das  man  \miI  s.igen 
mag,  llcinUcu  Luth  sey  ein  rechte  topt-y  vnd 
formular  aus  des  leufels  canlieley.  imder 
Hans  WorsL  (154  Ij.  Cj*. 

48 


Ijiyiiizeci  by  Google 


CÜKALLE 


378 


CREUZ 


tonWtff.  odernoeh,tcie älter-iihd.,  <  orall 
tri.?  nihd.  linrnllf,  rnr.tlli',  f.  <t'  infhiiicn 
baumartige»  gtbiiäe  auf  dem  metresyrunde, 
welches  kleinen  tceichlhieren  zu  Hwtr  «oqA- 
nung  ütni:  jr  gestnU  w«r  rfltllicber  denn 
ionillrn.  klayl.  Jer.  4,  7. 

Coriaiidfr,  m.  bchannle  doldenpflanse 
mit  gcwärihaflem  Samen:  und  es  {das  man) 
war  wie  coriaoder  aamen.  2  Mot.  16,  31; 
4  Jfo»,  11,  7. 

aus  UU.  commlram.  m.  Weigand  wtb, 
1,  621. 

Cörficr  (corpcr),  m.  corj^:  yod  Jodas 
lies  erstechen  alle  mansbilde  drinnen  vnd 

zocli  durch  vber  die  tnfiten  rnr|iPr  hin. 
1  Marr.  5.  52;  vnd  tier  ganlz  eorper  btigt'l 
sich  liaiiyn.  eyn  sermon  von  dem  hochwir- 
ügeH  taeramnU.  (1519).  aüj";  vnd  ist 
docii  aht^Tglaubea  vnd  Talschc  ncrri.sch  demul, 
nur  (l.iliviiii  L'*ri(Iil,  das  man  dem  cörper 
W4!hc  thue.  auff  das  vbirclirUÜich  buch 
backs  Bmtxers.  (ir>21).  Gi*;  das  man  so 
Rom  nicht  weis,  wo  die  ctirper  s.  Peiri  vnd 
Paiih  hgg(M).  uidtr  das  h(tp<;tum  zu  Rom. 
(1545).  Nij'';  CS  smd  hnnhsche  cdrper  vnd 
jrdischc  cürper.  1  Cor.  15.  40;  excommu- 
nicare  heystvon  dergeroeyn  thunvndcingUed 
von  disscm ("Ol [lor  >il><z(Hiilern.  cynscrmonvon 
dem  hnrhwir(liij)'n  sanainent.  (IjIÜ^.  aij'. 

€orj|)oral,  n.  dan  weisse  luch,  welches  bei 
der  frier  diu  abmdmähles  fi6er  die  hotüen 
gedeckt  ttird,  und  nach  Indorus  Pelusiola 
die  lehurand  f!rtr^lfl!'-n  snll ,  in  welche 
Joseph  von  Anm<iiliia  den  leib  Christi  bei 
der  beerdigung  legte  [vgl.  Neudeeker 
leaHcon  der  retigionS'  «.  dunsll.  kirchen- 
gt'srhicble  1.  507  i :  oin  rnfpnrnl  Ui.ir  kein 
chrislunweib.  ja  keine  nonno,  die  doch  Chri- 
stus sonderhchc  braut  sein  sol,  wassdten, 
▼nangffsehen,  das  es  sonst  wol  die  fliegen, 
so  doch  vngeweyhel  sind,  hcschmeissen 
Ihiiron.  vom  den  schlü^sseln.  (1530).  Jij"; 
epistclcr  vnd  cuangcher  waren  die  so  jnn 
der  messe  die  epistcl  vnd  euangelion  lasen, 
corporal  vnd  kelch  ziiri«-htcn,  welche  anipl 
ilzl  (Iii-  priesler  seihs  ausrichten,  ron  der 
winclielmesse.  (1533).  Oiij";  on  des  liisrhofTs 
Avcyhon  musle  man  jim  keinem  vngcwcylie- 
tcn  corporal  odder  kelcbe  messe  hallen. 
ebemd.  Oiij''. 


C^iriglerei,  eonigere,  berichtigen,  ver- 
bessern :  jlzl  dürfTls  wol  widmimh  einer 
rcfornialion ,  das  der  calender  corrigirl  vnd 
<lie  oslern  au  recht  gerückt  «arde.  van  de» 
concilijs  vnd  kirchen.  (1539).  Lj^ 

('rcatur,  f.  ycschöpf:  er  wird  soinrn  einer 
ncmen  /niii  linriii';rli  vnd  wird  die  ir*>3tiir 
rUslen  zur  räch  vl>er  die  feinde,  weish.  b, 
18;  vnd  den  mcnachen  durch  deine  Weisheit 
hereilet  hast,  das  er  herrschen  solt  vber  die 
crcatur,  so  von  dir  gemacht  ivt.  9,  2;  vnd 
prediget  das  euaogelium  aller  crealurn. 
Uare.  16,  15;  w^eher  ist  das  cbcnhilde 
des  vti>ichlbareil  goltes,  der  erslgt  hiHruT 
vor  allen  crealuron.  Col.  1,  15:  dü^z  ich 
nymer  docior  der  heyligen  schridll,  noch  et- 
was bcpsllicher  creatur  heissen  niusz.  wider 
dm  faUek  getMoMtn  geyttiidteH  elemd* 
(1522).  Aj^ 

schon  mhd.  cr^siitirp  <lien.  l,  877),  aus 
iat.  crcalnra  v.  creare  erschaffen. 

Crcieni,  f.  vorkoH:  habe  aber  diesen 
•lohannem  Chrysoslomum  vermocht,  das  er 
zum  \(irdi,iij  vnd  rrrdrnt?  an  ewr  heilig" 
ktil  hat  senden  lassen,  die  lügend  VOM  «. 
Chrysostomo.  (1537).  AiiJ.  —  vm  UoL 
rredenza.  daAer  aucfc 

CrcdenxcD,  ztim  koslpn  darreirhpTi:  mich 
wil  ich  hie  mit  meinen  liehen  dt  iitst  lu-ii  die 
posliUcu  credvnlzcn  mitten  ausz  dein  fasz. 
euan;.  von  den  laeAen  OMSxtetxigeiL  (1521). 
Aiiij\ 

Crcsem  chrpscm. 

CrcM  (crcutzcj,  n:  ausschliesslich  bei  L. 
vorkommende  teiireihnngt  me  dae  toi.  crui, 
aus  u  ekhcm  doM  vforl  entsprungen  iet,  in 

doppelter  Indt'iitung. 

1 )  balken  mit  querhoU  als  marter-  und 
todespfahl  für  «erftreefter;  md  er  trog  sein 
creutze.  Joh.  19,  17;  Pilatus  aber  schreib 

firip  vhcrschrifll  vnd  sflzlo  sif  auIT  diis 
rroiitzp.  19,  19;  vnd  ward  gclior-«  (in  V\< 
zum  tode ,  ja  ztini  lüde  am  creutx.  l'UU.  i, 
8;  die  feinde  des  creutzes  Christi.  3,  18; 
denn  das  worl  vom  creutz  ist  eine  torheil 
denen  die  verlöten  werden,  vn«?  nher,  die  wir 
selig  werden  isls  eine  gottcs  krallt.  1  Cor. 
1,  18 ;  die  theologia  de«  crenlais.  eyn  vrleyl 
der  Iheologen.  (1521).  Ciiij' . 

2)  bUdUch,  Wfleret  lad»  beschioerendee 


Digiiized  by  Google 


CR£UZCR 


379 


CROCODIL 


Uib*l:  nhtt  das  ist  die  einfellige  legend, 

darynne  kein  kdstUch  gleisseiul  werck  stehet, 
sondern  eilel  m-iitz,  Verfolgung  vml  armiit, 
rber  das  ersle  buch  Mose.  (1527).  Lliij''; 
{Laban)  wil  kern  creutz  tragen »  also  das  er 
auch  seinen  eygenen  kintlcrn  abehricht  vnd 
das  vlirc  furhclt.  ebt'nd.  Yyij';  vrni  tinnelien 
was  noch  eslig  vnd  vnschlacliligs  an  jnen  isl 
von  der  alten  geburt,  durch  crenls  anrech- 
tung  vnd  leiden  ahgehawen  vnd  getvdtet 
werde,  ausleg.  der  ep,  vn4  euang,  von  asterji 
etc.  (15111.  .ifi'. 

[  |3)  redeiisarlen :  es  uius  also  gehen,  das 
die  weit  das  erents  dafür  macht  (tieh  woßr 
mÜ  dem  zeichen  des  kreuses  segnet),  rber 
das  erste  buch  U-sc  (1527).  1,1  iij'';  do.s 
tnao  nicht  sicher  vnd  frech  werde  vnd  sich 
ynn  die  sebantz  schlage,  sondern  widder  zum 
creuz  krieche  {sich  demütige),  ebend.  viiij'. 

mhd.  kriuzo  (Ben.  1,  SS5),  ahd.  cbriuzi. 
chrrtri,  chrAci  (iraff  4,  621). 

Creuser,  m.  eine  muiue  im  werihe  von 
4  pfentUgm,  taefe^  üwmnamen  von  «leni  ur- 
spr.  darauf  geprägten  kreuze  hat :  eine  kerlzc 
vnd  rrotilzer  vnscr  !i<*l)rn  frawpn  frrnpflerl. 
wamunye  an  s.  t.  äeuditchen.  (1531).  üij''. 

Crcuzgangj  m.  eine  proeeeiien  im'lror- 
att^frairenem  Icretixe:  wir  wollen  creuit- 
genge  vnd  prnrpsson  nnrichlen.  EisL  2»  28*. 
mhd.  knuzegang  (Heu.  l,  476). 

focniigett)  ans  kreu*  uMagen :  sie  spra- 
chen alle,  las  jn  creutzigcn.  Matth.  27,  22; 
al)or  .1hc<um  Up«:  er  gd^sdn  vnd  vberanl- 
vvorlel  jn,  das  er  gci  iLMilziget  wiinlc.  27, 
26;  vnd  die  mit  jin  gHcrcutziget  (1522: 
ereutsiget)  waren,  sdimehetenjo  auch.  Mare. 
15,32;  wir  aber  predigen  den  yt  i  rt  utzigten 
Christ.  1  Cor.  1,  2S.  bUdlich,  welche  aber 
Christum  angehören  die  crculiigen  jr  fleisch 
sampt  den  Kisten  vnd  begirden.  Gal.  b,  23. 

niAd.  kriuzigen  [Ben.  I.SSG),  ahd.  chnii- 
zigon  (Graff  4,  622),  neben  einfadtem  mhd. 
kriuzen,  ahd.  cräzdn. 

Creuiger^  «.  mhd,  kriuzigxre  [Ben.  1, 
886) :  wie  Christas  selb«  ynn  Pilato  seynen 
vnrnrhten  richter  vnd  creulziger  ehret c.  ver- 
trag der  batcr.^rhaffl.  il525).  Bii)';  nowe 
creulziger  jres  erloscrs  Jh<'su  Clinsli.  die  kl. 
antteoH.  (1533).  BIq*. 

Cnideiiy  »•  Jkraiuei^;  ein  recht  gül- 


den odder  perlin  crentzlin  oben  aufP  dem 
hntle.  der  liO.peatm.  (1539).  Sj^ 

Crenzpanier,  n.  panier  mit  eintm  hrenz: 
wenn  ich  ein  kriegsnian  woro  vnd  sehe  zu 
Telde  ein  praOTen-  odder  cretitzpanter,  so  woll 
ich  dauon  laulTen ,  als  iagl  mich  der  teufTel. 
vom  kriege  tridder  d.  T.  ;  l.'2!)l.  f^iij'. 

Creosungf,  /.  krtuiiguny:  dosgleichen  so 
man  vom  opfler  nagi,  vernimpt  niemand,  das 
es  die  creuLznnge  Christi  vnd  vnsers  alten 
At!:ii;;     mIit  ilris  lol»  gittlcs  '.fy.  Jen.  2,  36*. 

Crcuiiicgü,  adv.  naih  iillen  Seiten  hin: 
szo  sieht  {sieht)  got  an.  das  das  fleysch  aLszo 
gedempft  wirl ,  das  (iae*  es)  nit  creulawega 
durch  dii"  wulct.  eyn  sermOH  von  dem 
elichen  Staudt.  11510).  Aiij'. 

CriaUÜl  (chrisialj,  m.  ein  glasartiger 
dur^iehtiffer  stein:  oben  vber  den  thieren 
war  es  gleich  gestalt  wie  der  bimel,  als  ein 
(  lirisl;)!.  Ezerh.  1  ,  22 ;  vnd  für  dem  slucl 
war  ein  giesern  nieer,  gleich  dem  chnslal. 
offenb.  Joh.  4 ,  6 ;  klar  wie  ein  chri.<tal. 
22»  1;  ich  hab  auch  noch  einen  chrislsll 
bei  mir,  der  hertzog  Fridrichs  zu  Sachsen 
gcwt'st.  vom  arhem  hnmphornfi.  (1543). 
tiiij'';  nu  hab  ich  wul  insUUeu  odder  edel- 
gestein  gesehen,  da  ynn  wendig  etwa  ein 
fUncklin  odder  flamme  als  yin  opalo  ist. 
vom  abendmal  Christi.  (152S).  kj". 

mhd.  krislalle,  f.  {Üen.  1.  SS4),  ebenso 
ahd.  christalM  {Graff  4,  620),  aus  gr. 
xQvaiu).h>:,du  her  heute  krystall  geselmeben, 

Crislallcnseheni  n.  eine  art  Zauberei,  in 
einem  krystallspiegel  abwesende  und  künjlige 
dinge  sehen  lassen:  wider  das  erste  gebot 
sflndigt,  wer  cristallensehen,  mantelTaren, 
milchstelen  vbct.  eyn  kweM  fmn  der  Stehen 
gep»t,  (1520).  Aiij^ 

Cri&tallig,  kryslallen,  durchsichtig:  vml 
yhr  liechtslar  war  gleydb  dem  alleredlisten 
steyn ,  dem  cristalligen  Jaspis,  offenb.  Joh. 
21,  11  in  der  ausg.  des  n.  fest.  v.  j.  !f^22. 

Crocodll ,  m.  crocodilus ,  von  gr.  x()ox6~ 
dftXogi  die  leute  in  Egypten  beten  beide 
tbier,  den  crocodil  vnnd  den  igneumon  HHr 
giilter  an.  tischr.  ^2*'. 

mild,  lautete  das  wort  der  knkodrdle,  co- 
calrille  {Ben,  l,  b57).  nhd.  ist  an  die  stelle 
des  m,  das  n,  getreten,  wdehes  Adelung 
iioeft  tUs  unridU^  be»eiehnete, 

4S« 


Digiiized  by  Google 


CROCODILISCH  380  D 


Craeodiliscli :  crocoditisclic  m-hgir.  tci- 
der  den  bischof  :u  Miujdt  hurg.  ( \  '>3fii).  Giij". 

Cricifil»  n.  das  bUd  Christi  am  kreuz, 
aus  miÜeUat.  erucifisum  (eig.  ans  krewi  ge- 
keßeUt):  bey  vielen  der  hriiucli  isl  hlieben. 
(las  raari  <Ii'n  ^d  ilioiiilcii  il.ts  cnicifix  für- 
geliallen.  von  der  irincJieltnesse.  (1534). 
Gij* ;  so  werden  n)}  r  tiuch  incync  Lildslur- 
nier  eyn  cruinfix  odder  marienbilde  buen 
müssen.  Widder  Hehj/aU-profh^tn.  (152!>). 
Biij''. 

Cirtisai  (corüsanj.  m.  aulicus,  hofmann, 
frtmt.  coortisan:  manch,  pfaflc,  Ihuaiherr 
oder  ciirtisan  oder  der  gleichcD  leute.  Jen.  5, 
259*;  dif  wird  er  zu  gr(>s';iTr  reichen  car- 
dinctn ,  bissclioucn .  clitcn ,  proiislcn ,  corli- 
saneo,  Ihumberrn,  pfafTen,  oianchco  machen. 
twr.  vher den  jpm^eten  Daniel  bei  Bind* 
srH  7,  nS3. 

ÜMrU&anilsch ,  tmcli  arl  der  curli^anen : 
das  sie  nicht  auch  haben  aiilT  solch  romissrhe 
vnd  curüsanisscbe  weise  messe  gehalten. 
von  der  tcinckelmesse.  (1533).  Ej*. 

Cfisler,  cuslcr,  m.  kirch'  iidiei^rr  ■  rpjjinren 
alle  ding,  die  beublhiiheii  /.u  Uuui,  auch 
schier  de»  custer»  vnnd  glockners  amp(  in 
aSea  kirchen.  an  den  ekrittiid^en  odeL 


(1520).  Dig^;  hostiarium  licissen  sie  den 
so  zum  stranp^e  gewi'yhol  war,  das  ist  der 
die  kirchen  schhessen  vud  gtockeu  leuleo 
soll,  wdcbe  Weyhe  ilit  bey  jnen  selbs  langes 
gefallen,  vnd  doch  solch  ampl  on  alle  weyhe 
dercilütpr,  svin  wr'\h,  ninfid,  di  r  knecht  aus- 
richten, von  der  wiuckeimesse.  (1533  ).  Oiij". 

mhd.  kusler  und  guster  (Ben,  l,  920. 
594),  ahd.  kiistor.  gustir  (Graffi,  534)» 
atis  tat.  ciistos. 

Cymbcl,  cimbal,  f.  schallbecken  zum  nn- 
einanderschlagen:  so!  ich  die  speise  alle 
zusemen  acbmeltzen,  so  wil  ich  jm  eine 
glocken  gicssen ,  das  ers  !jnr<'ii  sol,  es  sey 
keine  schlechte  cymht  I  iioi  Ii  si  Ik  IIh.  Jen.  6, 
•1 ;  mit  paucken  vnd  ischellen  vnd  citubaln. 
2  Sam.  6,  5;  uiii  paucken,  mit  ciwbeln  vnd 
mit  posaunen.  1  eftnm.  14»  8  «•  Sßer  noeJk 
im  a.  test. 

Cypre&se,  m.  (/;  mhd,  ciiucs  m.  Ben.  1, 
^20),  bekannter  immergi^ner  bäum:  wie 
eyn  cypressen  auA  dem  gebirge  hermon. 
.Sir.  2n,  17;  vnsere  lallfn  sind  cipressen. 
hohetied  1.  17. 

aus  romanisch  (ilat.)  cipresso»  wn  kU. 
cyparissus,  gr.  xvnuQiaaoi.  Wßigand 
wib,  1,  227. 


D. 


die  media  der  denialen,  zeigt  sich  hei  L., 
theils  dem  mhd.  entsprechend  liteiis  in  folge 
niederdeuUdten  etn/liMaes ,  nidu  selten  in 
Wörtern,  denen  wir  heute  l  geben,  wäfirend  i 
er  umgekehrt  oft  l  hat,  tco  wir  jetzt  d  schrei-  ' 
ben.  es  mag  geniigen,  hier  nur  einig«  der 
KauptMotAtUhtten  abweiehnngen  von  dem 
heutigen  schreibgebrauch  su  belegen, 

I  j  beispii'le  für  die  media  etaU  der  heu- 
tig vn  tenuis  sind 

a)  anlautend:  dapfer  (N<i.  dapperj,  dapfer- 
lieh»  dohn  (mhd»  dhn),  dehnen,  dSnen  (mhd, 
dojnen),  dordcUaiilif ,  drahant,  draubc,  dro- 
mcle,  dnimmel,  Düringen  (mhd.  Düringen), 
Vereinselt  auc/»  dasche,  disch,  doli  u.  a. 

b)  üäauUnd:  binden*  hinder,  hindergang 
(in  hindernis.  hinderlich  niid  dem  verb.  hin- 
dern danerl  d  dw  diesen  tag  fort),  die  ord- 


nungszahhcürler  vierde,  siebende,  neunde, 
zchende  u.  s.  w.,  schulder,  widwe,  zedel 
(atldk  mit  Verdoppelung  der  media  xeddel), 
I  im  anfange  auch  noch  vnder,  vndersle,  vn- 
'derlhanen,  vndertlienig  {doch  schon  1519 
vuterUienig).  seitdem  Jahre  lb2b  schrieb  L, 
afeltdeadsdiyvndeudscb,  Deud9chland,/HiJker 
dagegen,  wie  heute,  deutsch,  Dculschland. 

c)  anslantend:  luind  (varius,  verxirnlor), 
disseid,  jciisoid,  \v«'rtl  icarus,  preliosus), 
schwankend  auch  brud,  scbwerd,  neben  brut 
imii  schwerU 

2)  die  tenuis  statt  der  media  erscheint 
a)  anlautend,  wie  mhd.,  in  ticlilen  (er- 
lichlen,  lichter,  gelichl),  Unte  (tindlc),  Uiu- 
gcn,tankel(vertaBkeln);  doch  begegnet  ameh 
lichi  für  <licht»  ertrncken»  vnterimdieii 
neben  drucken. 


Digitized  by  Google 


OA 


381 


OA 


b)  üdmaeni  tind  loaug  t^ri^mgeH 

von  dem  heutitjen  gebrauch  zu  bemerken; 
das  hnuptstirhlich.ste  beispiel  mag  srlmcilen 
{mhü.  Miideii)  airm,  wozu  L.  durch  das  vidi- 
Uge  praet.  sehmil  {mM.  sneil)  ßr  achoitt 
verleilet  zu  sein  scheint,  so  nun  auch  ab- 
scIiDcilcn,  beschucitcn,  bescbaeilung,  sleiii- 
schneil^r,  die  scliocile. 

e)  auslauUnd:  gcduli,  jugeoi,  Uuseot, 
lugent  (Uigcnllicli,  tugeiilsam)»  smeeilen 
noch  fi'lt,  yt'll,  ^'ull,  kleiiiot,  riiomant,  schult, 
soll  neben  t'eld,  geiii,  guid,  klemod,  nicninnd, 
schuld,  suld.  auch  zwischen  abend  und  abenl 
tehwankl  L,  sonnabent  fcommf  noch  in  ct'iimi 
brief  aus  demjnhr  1546  vor. 

Auszerordenitich  häufig  begegnet  bei  L. 
die  geminatiun  dd.  er  schrieb  nicht  allein 
Widder  {ariei),  tne  nach  heule  übU^,  «on- 
den  auch  besuddeln,  eddd,  eddelstoin.  fed- 
der,  gcfiJtlerl.  roililcrn  fordern),  fod- 
derung,  fuddcr,  hadder,  haddcrn,  Icddcr, 
luddern»  odder,  uddel,  laddelii,  vtiiaddelich, 
vermoddcnt,  widder(tf«nin),  widder(eoiilra), 
widderparl,  widderuITung.  widdcrsarlipr  u.  s. 
\v.,  irohl  eine  fulgc  des  niederdeutschen  ein- 
ftuszes  auf  die  spräche  L's.  dd  verinll  oft 
wkk  heutiges  tt,  wie  s.  b,  «i  fladdera»  erlid- 
d«n,  gelidden,  zeddcl. 

Ebenso  zahlreich  ist,  tcenigstens  in  den 
älteren  schriflen  L.'s,  dt.  hier  nur  einige 
beUpMe:  betodt»  bereidt»  erndte,  flndi, 
handl,  holdt»  kindt,  kundte  ßr  konnte,  nioi  - 
genrOdte,  nodt,  radl  (consiltam),  slandi, 
titidtc,  vonacll,  wiUU.  mit  der  abnähme  der 
lästigen  consonantenverdoppelung  ward 
atldb  dietei  dt  initiier  eetlener,  heule  giU 
Ittdten,  ludi  l  ad;.),  Stadt  («r&j),  L.  schwankt 
noch  spät  zwiM  lien  h.  lotl,  Stadl  u.  slad, 
anfangs  hat  er  auch  lol.  slal  u.  statt.  —  trenn 
•«  suaaMiiieiujetof «n  dat  tonlote  e  wegfällt, 
ulgt  die  whd,  tpradu  heim  dt,  lote  ce  AeiUe 
in  verwandt,  wandle ,  sandte  u.  y.  ic.  ge- 
bräuchlich ist,  ihr  genügt  die  einf  ache  tenuis. 
bei  L.  «fAieft  «tcA  dieeeUte  lanj^e  noch  in 
wirl  (d.  i»  wirdet),  an  deetem  eteUe  später 
das  heutige  wird  trat;  aber  sandle,  wandle 
lieben  waud,  redt,  beredt  ( ^beredet) ,  f.'e- 
redl,  verwundlvr  neben  verwuud,  ver- 
wandter. 

ia,  a«iel^  hSm^^  (inft  verdumk^tem  a) 


do,  demonelraHves  und  rehthei  räum* 

adverb,  mhd.  dü,  £t>/(en  noch  dar  (Ben.  1, 
30.?  t.  ahd.  dar.  !har  (Graff 'i,  53  >. 

1;  demonstrativ,  ibi,  an  dem  orte,  bald 
nwf  grösxerem  batd  mtf  geringerem  nadt- 
dnirk :  da  Ügt  der  knote,  vom  abendmed 
Christi.  (1534).  Iinij'';  da  findet  man  be- 
dellion  vud  den  cddelstein  onix.  1  Mos.  2, 
1 2 ;  sihe,  da  Ut  eine  slad.  1<J,  2U  ;  sihc,  da 
ist  meine  magd  BQba.  30,  3;  vnd  er  bleib 
{blieb)  die  nacht  da.  32,  13;  was  habt  jr 
lia  für  euien  dierisL?  2  Mos.  12,  20;  was 
ihiin  diese  steine  da'/  Jos.  4,  b;  was 
machsla  da?  riebt.  IS,  3.  da  kaim  aweA  eo 
tiel  bedculcn  als  zugegen,  gegenwärtig, 
vorhanden:  da  er  sähe,  das  kein  mensch  da 
war,  erschlug  er  den  Egypler.  2  Mos,  2, 12; 
die  {steine)  sind  noch  da  aulT  diesen  tag. 
Jos*  10,  27 ;  es  musz  ein  grosser  ernst  vnd 
liefl  w-eethung  da  sein,  sol  der  all  iiienscli 
ausztzngen  werden,  grund  vnd  vrsach, 
11520).  fij'-. 

2)  bie  {Mer)  und  da,  dort  und  da:  vnd 
ila  dein  knechl  hie  vnd  da  zulhun  hatte. 

1  kön.  2(J,  40;  macfit  hie  vnd  da  graben. 

2  kön.  ö,  Iii;  auch  vergos  Manasse  seer  viel 
vnscbflidig  bint»  bis  das  Jerusalem  bie  vnd 
da  vol  ward,  21,  IG;  mit  dem  worl 'krief: 
mit  vn<.^cst(tin'  malet  er  ab  wid  stellet  gleich 
eiue  feil  schlachl  lur  die  augeu,  da  sicbs  alle« 
reget  vnd  wegct,  da  gel  di«  druBunel.  bie 
die  dromelen,  da  rulll  man,  bie  das  ros,  hie 
kli]i|Th  ,  do  klappts ,  liie  blickt  schwenl .  da 
gltüiui  .sjues.  die  epiitel  des  propheten  Je- 
saia.  ^1520).  Uij';  lue  heulet  einer  von 
einer  gestalt  de«  sacnments,  dalaret  der  an- 
der wider  der  geisllirlmn  ehe.  .  .  dort  murret 
einer  von  kbisU-r  ^'ekibJeii,  tia  brummet  einer 
vou  der  heihgen  dienst.rorr.jL. «  aufdieschrifl 
Klingebeils  von  frjcifer  eAe.  (1528).  Aitj*. 

da  und  da  driiekt  das  unbestimmte,  un- 
gewisse aus:  wir  wollen  vns  lagern  da  vnd 
da.  2  kän.  t),  S. 

3)  mit  da  teird  dargereicht,  übergeben: 
da  Greta,  da  Ilans,  hallt  mir  den  oddcr  den  jm 
bann,  von  den  schliisseln  (ir)30)  Jiij''.  da! 
da  1  ist  bei  L.  ausruf  der  Schadenfreude, 
der  Verhöhnung  (Alberus  diel.  Aj':  enge, 
enge,  da,  da,  i.  recte  quidem*  ei  wie  recht): 
vnd  sperren  jr  maul  weit  aulT  wider  mich 


i^'iyui^uu  Ly  VjOOQle 


DA 


382 


DA 


vnd  sprecheD,  da,  da,  daa  sehen  wir  gerne. 

pt.  35,  2 1  ;  sie  müsst'n  in  jrer  schände  er- 
schrecken ,  die  vlier  mich  schrnin  ,  f!n , 
4ü,  16;  da,  ila,  der  arlickell  hat  den  rech- 
len  MulschweraB  trollen,  grund  vnivnaeh. 
(1520).  gii^^;  da,  da,  jr  bepsle,  cardinel, 
p.ipislen,  geislUchon  hcnni,  verfoli^rt  mehr 
gollcs  worl.  icarnunge  an  seine  liebe  deud- 
schen.  ^153  Ij.  Eiiij'. 

4)  ahme  weitere  bedeutm^,  nur  (Ut  wr- 
sUuiung,  afeM  da  nicht  geUen  hei  L.  nach 
dem  pronomen  relativntn :  vmJ  s;»ii;els  Ahra- 
ham an,  dem  auslender,  der  da  wonel  im 
hayn  Mauirc.  1  Mos.  14,  13;  ich  weis,  das 
messias  kooipl,  der  da  Christus  lieist.  JoA. 
4,  25;  nu  isl  an  allen  zweyfTel!  niemanl, 
der  do  wuU,  dz  yhiii  km  ken  aiill  knrn,  hiisze 
munlzc  auf  guUe,  posze  wahr  auU'gulc  wahr 
gelyhcn  wurd.  eyn  temon  von  dem  i0«dber. 
(I520).cj'';  lies  dasganUecapiteI(/e«.  r>0). 
so  findeslu,  das  goU  der  horr  isl,  der  da 
leidet,  von  den  letzlen  David,  i  15  13;.  Hiiij'  ; 
das  macht  alles  die  viihesclteydciihtil,  die  do 
nie  absondert  die  xuaelse  des  gesangs  odder 
gepeta  von  der  rechten  natürlichen  mcsz. 
etfn  sermon  von  dem  n.  lest.  (1520).  DiJ^ 
gleich  häufig  nach  wer  der,  welcher :  wer 
da  guls  sucht,  dem  widerfercl  guls.  spr.  11, 
27 ;  wer  da  bittet ,  der  empfehel,  vnd  wer 
da  suchet,  der  findet,  vnil  wer  da  anklopfit, 
dem  wird  aiiir^'t-thiui.  Malih.  7,  8;  wer  da 
gleubel  vod  gelaulU  wird,  der  wird  selig. 
Jfarc.  16.  16;  wer  do  gerne  clallel  vnnd 
iffterredt,  der  ist  keynem  menschen  höhlt. 
auszleg.  deutsch  dex  v.  u.  floISt.  llij*; 
lasz  fallen  wor  do  feilet,  origiualhr.  im 
gesamlarchiv  zu  ^^'eimar.  N.pag.  lui^.  42; 
Christo  als  einem  lugener  widdentrebt,  wer 
do  sagt,  das  die  Christenheit  su  Rott  odder 
an  Rom  gepuaden  sey.  von  dfm  bapslum  zu 
Rom.  (1520).  Biiij";  werde  weis,  das  sem 
trost  vnd  tuoersicht  stehe  aufl  Christo,  der 
kan  das  ablas  noch  keine  ander  »laersicht 
nicht  leiden,  tcarnunge  an  s.  t.  deudschen. 
(15,^1).  Fiij':  alles  was  do  klug  ist  für  der 
well,  dm  magnificat.  (1521).  dj\ 

5)  ali  entichiedenes  relativum  heiext  et 
wo,  wat  auehjetxtftmrgexogenteird .  das  nie- 
mand den  andern  sähe,  noch  au0slund  von 
dem  ort,  da  er  war.  2  Mo».  10,  23}  ich 


aber  wtl  eraus  g^en  vnd  neben  meinem 

vaier  stehen  aulTdem  fehle,  da  du  bist.  1  5ap. 

3;  vnd  crM  ufli  würde  im  meer,  da  es 
am  iii  llsit  ii  isl.  Mdiih.  18,  ü;  es  ist  aber 
vorhin  gmi-  angozoigel,  wie  Gog,  derTflrcke, 
sein  iKTkonien  iiai  aus  den  Tattern  odder 
roloii  judei>,  da  der  grosse  Cam  kiinig  ist. 
das  'AS.  vnd  30.  cnp.  Ezech.  (1530).  Aiij*. 
duA  demoHiltaUte  da  kann  unaujsyedrücki 
bteUten:  da  ich  bin,  könnet  jr  nicht  hin 
koraeii.  Joh.  7,  34,  dayf/jt-n  v.  36:  weich 
hin,  d;»  koniifl  jr  nicht  Inn  koincn. 

G;  eigenUtamiich  slehl  da  /ür  trenn,  falls, 
wofern:  ich  halle  mein  gnädiger  herr  bahe 
dem  landvogt  befohlen  dich  mir  entgegen  sa 
schicken,  da  ich  ja  unlerwegcn  stürbe,  dasz 
du  zuvor  mit  mir  reden  mochtest,  äe  WetU 
br.  5,  59. 

7 )  leenn  da  vor  praepositi«mm  oder  od' 
verbien  steht,  so  erscheint  es  bei  L.,  wie  im 
mhd.  und  ahd.,  in  der  rvgd  iinzusammen- 
gesetst  damit,  Ja  es  kann  auch  durch  die 
Stellung  davon  getrennt  iccräen,  welche  tren- 
nung  tehan  Frieeh  1, 179'  mUMuredU  ta* 
delt,  ebento  Adelung  wlb.  l,  1231,  e. 

Ol  th  —  an :  eio  lamli ,  da  kein  feil  an 
ist.  2  Mos.  12,  5;  ein  weih,  da  der  man 
keine  freud  an  hat.  Sir.  25,  3 1 ;  da  w  oll 
ich  tausent  hebe  an  verwetten,  ermantm^ e 
zum  fride.  (1525).  Cj**;  da  wil  niemand 
an.  vber  das  erste  buch  Mose.  (1527).  rr  4* ; 
wenn  du  an  emem  a|)oslel  faslest  odder 
beichtest  ynn  der  baten,  d«  thnsbi  nicht  vbd 
an,  widderumb  ihuls  ein  ander  nicht,  der 
lliiil  aiu'l)  nicht  vhel  dran,  ausleg.derep.rnd 
tuaug.  loin  udvent  etc.  ri.52S).  Eij'';  da  isl 
mir  kein  zweifel  jii.  ebend.  Fiij'*;  annhoflarl, 
da  wischet  der  leuTel  seinen  hindern  an.  der 
101.  psalm.  (153  n.  Piiij\ 

6)  da  —  auf:  (las  land  da  du  auff  lij^'ost, 
wil  ich  dir  vnd  deinem  samen  gehen.  1  Mos. 
28,  13;  der  ort  da  du  aulT  stehest,  isl  ein 
heilig  land.  2  Jfoa.  3,  5 ;  gedenck  an  den 
herg  Zion,  da  du  aulT  wonesl.  pt.  74,  2} 
die  na5:*»n  dran  wischen,  fin  Adams  kinder 
auU  sitzen,  von  den  srhiiisseln.  (1530).  Hj*; 
da  bleib  ich  auff,  da  lebe  vnd  sterbe  ich  auf!. 
ob  kriegsleute  auch  yn»  «ef.  tkmde  tein 
künden.  (1527).  niij\ 

c)  da  —  aus;  do^  predigen  da  oicb^  aus 


DA 

vnrii.  Exeeh,  13,  9;  disc  »t  der  arlicbelt» 

da  alle  vnghick  ausi  ktiminen  ist.  tcarumb 
des  bapsts  burhPT  vorprant.  (1520).  Aiiij*; 
welchen  mund  nicinslu?  da  die  liirlzc  ans 
Taren?  wider  das  bapstum  zu  Rom  (1515). 
Diiij'';  sancken  vber  dem  wort  *gabnunim' 
[D'iSSail.  da  etliche  oiis  ni  u  Iion  höcker  auff 
einein  rü  ck  r-  n .  B  i  n  d  ^eil  7 ,  3  2  1 . 

d)  da  —  Lei:  da  sol  es  bei  bleiben.  Jen. 
45,  23;  was  die  weit  ztt  scfaaSen  hat,  da 
musz  ein  intiach  bey  sein,  an  den  ^ritl- 
Hchen  adel  (1520).  Aij\ 

e'\  (Ii)  —  4'in  :  <l.i  si-Imms  ein  IiimkI  ein. 
wider  das  iapilum  zu  Horn.  (1545;.  Üinj' . 

da  —  fRr:  da  lesst  er  eineo  andern  fiir 
aoi,  II  2  Mure.  2,  30;  was  des  bindc- 
schiüssois  ist,  da  las  mirh  für  sorgen,  w.is 
des  lüseschlilssels  ist,  da  las  ich  duii  iiir 
sorgeo.  von  den  schlüsseln.  (1530).  Dij'. 

g)  da  —  gegen:  da  «ollesttu  dein  maul 
gegen  auflsperren.  mdtr  Man»  Worsl. 
(1541).  Oiiif. 

h)  da  —  hin:  wo  nii  litlie  ist,  da  gehört 
das  achaffweyden  nit  bynn.  ^nitMi  vnd  vr» 
«oM.  (t520|.  Ij*;  da  haben  sie  es  hin 
brnclit .  tl.i-;  svh'wv  eine  schando  war,  da> 
eine  niagd  oddi-r  kiiahi»  einander  Mir  die  '^o- 
nonieu  haben,  vber  das  er6ie  buch  Mone. 
(1527).  Oüf. 

i)  da  —  in:  ein  volck  da  kein  rat  in  ist. 
5  Mos.  32,  28. 

fc)  da —  innen:  etii  lanci,  da  tniich  vnd 
bonig  innen  fleusst.  2  Mos.  13,5;  Mose 
maeht  sich  hinsu  ins  tunckel,  da  golt  innen 
war.  20 ,  21;  sacrament  ist  eyn  glawben- 
geschflTt,  cyllol  gollis  werrk  -inllcn 
geben  vnd  geschehen,  von  anUelen  des  sa- 
crümtnti.  (1522).  Dj';  vod  sehlossen  alle 
kästen  vnd  laden  auff.  da  seine  gewali  ynnen 
lag.  das  diese  woH  ChriiU  nach  ft9%Hehen. 
(1527).  eiij^ 

l)  da  —  niil:  den  lüscschlUs^^el  keimet  er 
nicht ,  da  lesst  er  den  bapst  allein  mit  be- 
scmen.  ton  den  schlüsseln.  (1530).  Ciij''. 

m)  (Ja  —  nach:  da  fragt  der  hüho^-l  n>h- 
tcr  nichts  nach,  wider  den  bischoff  zu  Mag- 
deburg. (1539).  Cj';  cndhch  Ihel  Jn  der 
bapst  in  den  bann,  da  traget  er  niebts  nach. 
wider  das  bapstwn  zu  Rom.  (1545).  Dij\ 

n)  da  —  Ober:  da  gruben  sie  einen  an- 


DA 

dern  brun,  da  zanekten  sie  auch  vber.  1  Jlfoa. 

26,  21;  vnd  grub  einen  andern  brun,  da 
zanekten  sio  siili  nirlii  \hcr.  20,  22. 

0)  da  —  Ulli  tiinibj:  da  niilgen  sie  knaben 
von  sieben  iarcn  vmb  fragen,  das  diese  taorl 
OurisU  noch  fett  stdten.  (1527).  ciiij*. 

p]  da  — von:  ich  habe  eine  speise  zu 
pssen  .  da  wisset  jr  nicht  von.  Job.  1,  32; 
da  wir  aber  von  reden,  das  ist  dennoch  Weis- 
heit bei  den  volkomen*  1  Cor.  2.  6. 

9>  da  zu :  da  gehOrt  ein  grUaser  vnd 
starckerY'hiiilic  zu,  der  1 12.  psalm.  f  1  .'2fiK 
<Hi'' ;  da  hali  ich  keine  hnlVcuiiif^  zu.  das 
äivw  u'orl  Chrisii  noch  jtsi  slehen.  (1527).  ' 
lij*;  da  .spreche  ich  deo  gratias  zu.  von 
heimlichen  vnd  ffettolen  btieffen.  (152Ü  >. 
Dij'';  da  gebe  gotl  seyne  gnade  zu.  Bind' 
iieil  7,  333. 

S )  obgleich  L.  zumeist  der  in  der  heutigen 
spradut  wie  acAon  mhd.,  gellenden  regel 
folgt,  wonach  vor  präposilionen  mit  vocal- 
futlaut  dar,  mtl  ronxonanltinlnut  aber  da 
steht,  so  hat  er  jedoch  auch  darbei,  dardurcb, 
darfUr,  dargcgen ,  darbinder,  darnach  (»ocfc 
jetzt  häufiger  als  dan.-ich),  darneben,  darnider, 
darvon,  darwidder,  dirzii,  daizwischen. 

Da  fdn) ,  inlndrorh ,  mhd.  dn  f  Ben.  1, 
37 4j,  ahd.  do,  lliu,  dhuo  \Graffh,  tiö  i,  vom 
voraufgehenden  da  dmr^aue  verethieden 
nnd  unpriü^flieh  weht  ein  acc.  sing,  fem, 
von  dem  pronom.  demonstr.  diu ,  der  im 
gotJ^.  \)o  lautet,  vgl.  Grimm  gr.  3,  169. 

1)  demonstrativ^  tum,  zu  der  seit:  da 
ward  ans  abend  vnd  morgen  der  erste  tag. 
1  Mos.  1,5;  da  machet  goll  die  feste  1,7; 
da  lies  ^oii  der  h^^rr  einen  tiefTcn  «^c-lilafT 
fallen  auU  den  menschen.  2,  2l  und  so  noch 
häufig  in  der  bib^verdeutsehui^. 

2)  relativis^,  cum,  wobei  der  nat^ats 

fnlyt  od'  V  vorangeht. 

n)  da  |:;nt  den  menschen  scliur,  iiineliel  er 
jii  nach  dein  gieiciinis  gulies.  1  Mos.  5,  1 ; 
vnd  da  sie  gessen  hallen,  blieben  sie  auff  dem 
berge  vber  nacht.  31,  54;  vod  da  sie  es 
hiirelen ,  vordros  die  iniinner.  31 ,  7 ;  da 
(1522:  doj  das  der  künig  Hcrodes  hörete, 
erschrak  er.  Matth.  2,3;  do  ich  gen  Orla- 
munde  vnier  seyne  chrislen  kam,  Tand  ich 
wol,  was  er  DUr  samcn  da  geseel  hatte,  ein  bneff 
an  die  Christen  suStra^urg,  (1525).  A5\ 


a83 


DABEI 


384 


DACU 


b)  Joiiepli  \v.ir  sieltoiizclin  jar  all ,  ila  er 
ein  Iiirt«  des  viehs  war«).  1  Mos.  'M ,  2;  sie 
haben  sich  verwundert,  da  sie  solch»  saheo. 
ps.  48.  6. 

e)  ihesus  gehorn  war  su  Bethlehem  im 
jttdisebenlande  .  .  .  sihr,  da  kamen  die  wei- 
sen vom  inorgenland  sjrn  Jerusalem.  Matth. 
2,  Ij  da  sie  aber  liin  weg  gezogen  waren, 
sihe  t  da  erechein  der  enget  des  herrn  dem 
ioscph  vnd  sprach.  2,  13;  da  ich  ein  kind 
war,  da  rcilct  irh  \\]p  ein  kiiul.  1  ^*or.  13, 
11.  hfutc  lieber  als,  was  auch  L.  tchon 
neben  da  brauchte. 

3)  nicht  ntien  tehl  da  bloix  rdaUv  ßr 
wo:  zu  den  Zeiten,  da  Mose  war  gros  w (ir- 
den. 2  Mos.  2,  11  ;  tu  der  zril,  da  dfr  herr 
mit  Mose  redet  (redete)  autl  dem  berge  Sinai. 
4  Mos.  3,  1  i  bis  aiilP  den  tag,  da  (an  wel- 
dum)  jr  ewrem  goU  opffer  bringet.  3  Mm. 
23,  1 1. 

Dabei  (dabei),  dnrhi'i,  ndr.demonstrativo' 
relaticum,.  welches  ein  nahewin  bedeutet, 
mhd,  dl  bt.  derlit  (Ben,  1.  306).  ahd.  dir  hi 
(Gra/f  5,  63). 

1 )  besieht  sich  dabei  auf  eine  örllichkeit, 
so  heiszt  es  daneben,  juxta,  prope:  daniil 
sie  betten  an  den  rund  ein  hcndlin  malen  vnd 
dabey  sehreiben  können  *hie  stehet  ein  wun- 
der .  das  diese  wori  Christi  noch  fest  stehen. 
(1527).  ij';  man  mus  den  auch  einen  gt?lon 
schlitzen  sein  lassen,  der  nahe  dabey  (die 
ttusg.  v.j.  1540  hat  darbey)  odder  das  mehr- 
mal yns  blal  scheusst.  von  efteradWn. 
(1530).  Ej"j  wo  ein  fewer  aiiflgeliel,  das 
ein  dorfT  ndrr  flu  Iiaus  abbrennet,  da  sitzl 
alwfg  ein  leuHin  dabey.  hausposl.  Willenb. 
1545.  feMtOkeß  78^;  da  war  ein  brun  auf! 
dem  fehle  vnd  sihe ,  drey  herde  schafe  lagen 
da  !)fy.  l  Mos.  29,  2;  d.ns  lefjlicbe  Itrnt  <nl 
da  bey  ligen.  1  Mos.  1,7:  hawe  ab  den 
hayn  der  dabey  stehet,  rieht.  6,  25 ;  Simon 
aber  sog  gen  Ascalon  vnd  die  festen  siedle 
dabey.  1  Macc.  12,33;  vnd  alles  voick,  das 
da  hoy  [znqcgcn)  war.  Luc.  23,  IS;  <»>  lic- 
weysin  sidclic  sluck  alle,  das  Arsacius  nichi 
dabey  gewesen  noch  rerhörel  ist,  da  solch 
hoch  bercmpie  vnd  wul  beschissen  vniucr- 
sitel  ylin  vrrdampl  bal.  ttiddcr  daa  hlind 
rnd  toll  i  irddmnis.  firi21).  Cj';  weil  alicr 
gulles  sogen  niciil  durbey  ist,  zerscbleiäsls 


vnd  verleurel  es  sich,  ein  dtritOieh  tehSmr 

trost.  |ir>3rj).  Hiij''. 

2;  geht  dabei  auf  verhäitiUsse  und  zu- 
*lSn4e,  «bnm  bc4eiilel  m  #o  tiri  «Is  daran, 
damit,  iugMeh:  da  l»ey  soll  jr  roerdten,  das 

mich  der  herr  gesand  hat.  i  Mos.  IG.  2S; 
gedpnrlvt  aiirh  dnliey,  das  ic!i  ewr  gebein  vnd 
ib'i.^i-li  bm.  rieht.  U,  2;  die  kendt  man  da 
bey,  das  sie  alles,  was  ein  ander  thutbc' 
reden,  richten,  vrteylen*  auszleg.  deutsch  des 
V.  u.  (151SK  Giiij'';  es  sey  gleich  ein  vbcr- 
longs  von  ylim  gpwesen ,  ist  vns  doch  dabey 
idamil)  angezeigl,  das  gnade  lessei  die  natur 
bleiben,  vber  4a$  ent«  hudi  Mote,  (1527).  * 
Rriij*;  das  es  eine  lauter  halcoi  sey,  sihet 
man  dabey  (daran),  das  sie  nicht  dcncken 
darnacli  zu  leben,  etliche  schöne  ^ediglen. 
(1533).  Eiiii**:  es  ist  besser  dnerscyann 
vnd  da  bey  (zugleich)  frisch  vnd  gesund,  denn 
ri'icli  Mid  vngestind.  Sir.  30,  14;  haben  wir 
jnen  dabey  lieiollicn ,  d.is  n'm  auch  za  euch 
zibcn  sollen.  1  Macc.  12,  17. 

3)  relaüviteh  fUr  «obti:  vnd  sollen  auch 
jren  teil  am  lande  hallen,  ein  jplicher  vnicr 
dem  stnni,  da  boy  er  wonel.  Ezech.  47,  23  ; 
es  isl  besser,  das  einer  seines  Ihnns  warte, 
dabey  er  gedeicl.  Sir.  10,  30;  vnd  sol  kein 
ander  eusseriicb  seichen  oder  gemerck  sdn, 
dabey  [woran)  man  es  kennen  m(fge*  der 
HO.  p^o/m.  '  I"i3?li.  Kiiif. 

Dableiben^  verharren  an  einem  ort:  da 
aber  der  man  aulTslund  vnd  wolt  sieben, 
nötiget  jn  sein  schweher,  das  er  vber  nacbl 
da  bli-ili.  rieht.  19,7;  vnd  er  hlitdi  zwecu 
tage  ila.  Joh.  ],  40;  vnd  als  wir  mehr  tage 
da  blieben,  reiset  her  ab  ein  pruphct  aus 
Jadea.  apost.  getth,  21,  10. 

Dach,  n.  1)  die  decke  etnes  gegenständes, 
ijvhäudes ,  z\mnl  des  hauses :  dn  thet  Noab 
das  dach  von  dem  kästen.  1  Mos.  S.  13; 
vnd  sult  jn  (den  rauchaltar)  mit  feinem  goblc 
vbereiehen,  «ein  dach  vnd  seine  wende  ringes 
vmbber.  2  Mos.  30,  3;  wenn  du  ein  neiv 
li.iiH  bnwf'st.  so  iturhe  lehnen  <IrtuM!i  aull 
dl  incm  dache.  5  Mus.  22,  8;  haus  baweu 
lu  vst  hie  nicht  »Heyne  hoUi  vnd  sleyne  aud 
richten,  das  man  wende  ^nd  dach,  kamem 
V.  d  pemarli  habe,  der  III.  psalm.  (1,')21). 
Ailij**;  wpiiii  i("li  '/*'\vii>>l  liclh!,  das  sd  \u'l 
leuUel  auir  uiiclt  gczilel  bclen ,  alls  2igel  aulf 


Digitizcd  by  Googl 


DACHLEIN 


385 


OAKCR 


den  dechero  waren  lu  Worms,  wcre  ich 

dennoch  eyngerilten.  eyn  brieff  an  die  /ttr* 

Sten  zu  Snrhxpn.  [1.^24).  Bj". 

2>  besondere  reUeniarlen:  herr  ich  hm 
Dwbt  ward,  das  du  vnler  raein  dach  (m  mein 
kaui)  gehest.  Matth.  8.  8.  Luc.  7,  6;  es 

ist  liP'srr  im  wiiickel  piilT  dem  (inehe  ffin- 
sam  und  verlassen)  sitzen,  donn  liey  eirn 
zeuckt^iclieu  wuihe  iii  eiaem  hause  beysatoeii. 
*pr,  25.  24;  was  jr  bftret  in  das  ohre,  das 
predigt  aiifT  den  dcchcni  '  va  kündigt  öffent' 
tichi  Mnith  10,  27.  Luc.  12.  3;  alle  zic- 
geln  aiiU  ilciu  lach ,  alle  sperhng  volcr  dem 
tach  seien  (mUfiig gehen ).  hauspoH.  WiU«mb, 
1545.  fnltheil  55^ 

mM.d.T-li  inen.  1,203),  ahd.  (1;k1.  !Graff 
5,  103  ,  von  einem  verlornen  starken  vrr- 
buni  |iiküii,  ])ak,  ]j<}kun.  Grimm  yr,  2. 

Däcblfin  (dechlin),  n.  dimin.  von  dach: 
er  hrioget  seine  kinder  auch  vnter  jr  decblin. 
Ar.  14,  26. 

Dachmnnn^  m.  (Jog  ist  ein  nnmc  :tii<!  dem 
chreischcn  gag  das  h<>is«>t  cm  diich,  das 
Gog  odder  Magog  so  viel  heissl  als  ein  dach- 
man ,  oder  der  vnier  dem  dach  woneU  da» 
38.  vnd  39.  eap»  Uaekiel.  (1530).  Aij^ 

Bachrinne,  f.  wer  tlii«  ,li'l)iisiti^r  scMcpi 
vnd  erlanget  die  daclirinnen.  2  Sam.  5. 
stcar  sind  auch  an  den  morgenländischen 
dadkem  rinnen  «um  auffangen  des  regen' 
wiuen  angebracht,  doeft  werden  die  dach- 
rinncn ,  deren  erlangung  David  bei  der  ein- 
nähme Jerusalems  nach  1  chron.  12,  ü  mit 
der  hauptmannssleUe  belohnte,  von  den  er- 
Märem  für  die  vasterleitung  der  ttadt  ge- 
halten, deren  getcinnung  zur  eroberung  half, 
vgl.  Zell  er  bibl.  wärterbuch  1,  212. 

Dsflisfell,  n.'d<is  mit  starken  braun  und 
weissen  haaren  besetzte  feil  des  dachses'. 
nadk  L'e,  fifrers efsnn^  war  die  etifU^te 
mit  dachsfellen  beUgL  2  Mo9.  26.  14. 

Dncht.  "  t,Tr1il. 

ttucbuug,  /.  bedeckunf}  des  gebäudes : 
ein  fronib  gollsriirclitig  weil»  heil  jr  hausz  in 
bewlichem  wesen  inil  dachung  tnd  andern). 
iischr.  313';  so  ichs  hey  meinem  leben  mit 
dachting,  glas  vnd  eisen  etc.  schwerlich  er- 
halle, de  Wette  br.  5.  449. 

Bnchilegel,  m.  dSumer  gebramUer  ttein 

Sims.  Wovtoitaflb. 


tum  daehdeeften.  in  L.'s  hamredmtmg  bei 

de  Wette  br.  6,  n^o 

Dmfnrrh  '-b  d  irli),  danlurch,  demontt. 
und  reial.  ade.  nüid.  da.  dar  durch,  derdurch 
(Ben,  1.  306).  M  dflr  durh  {Graffh,  63). 

1 )  auf  einen  ort  bezogen ,  heiszt  es  hac 
via,  per  illum  locum:  d;is  das  gt'Mrpo  Israel 
so  wiisle  werde,  das  niemand  da  durch  gehe. 
Eiech.  33,  2b;  vnd  stellet  mich  aulT  ein 
weil  fdd,  das  voller  beine  lag,  vnd  er  füret 
mich  •Uenihall)  dadurch.  37,  7;  oder  als 
wenn  ein  pfeil  ahgeschossen  wird  zum  ziel, 
da  die  zulcilele  lulli  bald  wider  zusamcn  feit, 
das  man  seinen  flog  da  durch  nicht  spttren 
kan.  teeith,  5.  12. 

2)  uneigeniUrh  bezeichnet  dadurch  das 
mittel,  (üe  ari  und  weise:  mancher  karget 
vnd  sparet  vnd  wird  da  durch  reich.  Sir.  11, 
17 ;  0  das  ich  k^nde  ein  fest  sieget  avlT  mein 
maut  drucken,  das  ich  da  durch  nicht  zu  fall 
kerne.  22.  33  ;  das  gesclz  aber  ist  lüt  lil  des 
glaubens,  sondern  der  mensch  der  es  thut, 
wird  dadurch  leben.  Gal.  3.  12;  dar  durdi 
hab  ich,  ob  gnt  wil,  das  fegfeur  mit  vorleug- 
nct.  vnf em'ehl  aiijfelllefc  arltcket.  (1519). 
Aij". 

3)  rclaliv  für  wodurch :  «las  land  da  durch 
wir  gegangen  sind  in  erkunden.  4  JVoe.  13, 
33;  wir  h.ihen  bereit  sein  gebet ,  da  durch 
er  vns  hat  trrpcn  dein  valer  verlirtipn.  das 
\^.eap.  Johannis.  (l.'>38j.  Ccij^;  was  sind 
aller  weit  scheize  gegen  diesem  scbals,  der 
da  heissl  ver^ehung  der  sdnden,  dadurch  du 
von  des  tciilTt  !«.  tods  vnd  der  hellen  pcwalt 
wir>l  jiefiTii  i.  zwo  predigt  auff  der  kinder- 
lauffe.  (iri40).  Kiij' ;  solcher  wust  weret 
bis  in  39.  jaren,  das  slle  well  schrey  vnd  bat 
vmb  eil)  I  iMieUium,  dardurch  widcruroh  ein 
einiger  hapst  wfirdo.  «oider  das  bapitum  xm 
Rom.  (1545).  Alilj^ 

Pnfir  (darur),  dadbr,  adv..  mhd.  di  vQr, 
derfdr  (Ben*  1 .  306).  ahd.  dir,  dara  ftiri 
[Graff  5,  63).  es  bezieht  sich 

1  >'  auf  einen  ijerjensland  des  achtens,  der 
mvinung:  dann  ichs  dai'ur  aiiil,  bell  man 
mcyn  schreiben  lassen  frey  gehn ,  es  weer 
langst  alls  geschwigcn.  de  Wette  br.  1, 
207;  so  .ichlcn  wir's  dennoch  d.irnr,  das  h. 
Moritz  vnrecht  Ihet.  6,  311;  hallet  eucl» 
da  für,  das  jr  der  sOnde  gestorben  seid. 

49 


DAFÜR 


386 


DAGEREIf 


Rüm.  6.  11 ;  ich  hidl  mich  nicht  dafür,  das 
ich  otwas  wdslc  vntcr  euch.  1  Cor.  2,  2; 
da  fiir  halle  vns  jedornian,  nenilich  für  Chri- 
stus dicncr.  4,  1 ;  halls  iiiehl  da  für,  das  der 
glaabe  cn  Jhestum  Christ  «nschang  der  per- 
son  leide.  Jac.  2,  1 ;  das  ist  das  rechte  er- 
kcntnisz,  wenn  tln  l  iiTtir  hellist  vnd  weyst, 
das  got  vnd  Chnslos  deyn  goU.  vnd  deyu 
Christus  sey.  dU  ander  «j».  $.  Ptlri  gepre- 
digt, (1524).  aiij''. 

2)  a«/'  eimen  gegenständ  der  biUe,  der 

bemuhung,  der  hülfe:  da  für  werden  dich 
alle  heiligen  hillt-n.  ps.32,V>;  ilnfiir  ich 
drey  mal  dem  herrn  gedehel  habe,  das  er 
(der  iotantengel)  von  mir  wiche.  2  Cor.  12, 
S;  aber  deinen  kindem  kundlen  auch  der 
gidligen  drachon  zpcne  niclit  s«  li.nh  n  ,  denn 
deine  barmherizi;^kLii  war  da  für  vud  machte 
sie  gesund,  tceish.  It;,  10. 

3 J  au/  eineti  gegemtand  des  tcerlhes,  der 
wiederentaUung,  ersetzung,  Vergeltung  etc., 
wo  es  'statt  dessen  heiszl :  gib  mir  deinen 
wcinherg,  ich  \\'\]  ilir  einen  Iie<;S('rn  Wein- 
berg dafür  gehen,  oilcr  so  dirs  pofell,  w  il  icli 
dir  silhcr  dafür  geben,  so  viel  er  gilt.  1  kön. 
21,  2;  des  narren  geschenck  %viird  dir  nicht 
viel  fninicn.  denn  mit  eiDem  auge  gil>t  er. 
lind  mit  sieben  äugen  sihel  er,  \va«i  er  ilafur 
kriege.  Sir.  20,  14;  doch  wollen  wir  dafür 
heaalen  hundert  centner.  1  Maee.  15,  35; 
es  ist  eyn  grosxer  yrtham  das  yemand  meyne. 
er  wolle  j:niiirl!i'in  vor  seyne  sund,  so  doch 
gol  die  si;ll>c'u  aUlzeil  \nih«iinst  rttisz  vn- 
schelzlicher  gnad  vortzeyiiel,  nichts  darfur 
begerend  dan  hynfurder  woll  leben,  eyn 
sermon  von  dem  uhJmz  tnnd gnade.  (1518). 
Aiij";  m.tn  nemo  die  eliorüelmler  zu  Halber- 
slad  vnd  Magdeburg,  wenn  sie  das  quicunquc 
singen  vnd  lasse  sie  dafür  schreien  concilium, 
roncilium.  von  den  eoneUijs  vnd  kirehen. 
nr)3D).  Fj";  «Ins  sie  von  solchem  lesicrn 
lassen  vnd  dafiir  (Ins  vnter  vn-ser  vnd  den 
glauben  beten,  vennanung  zum  gebet  wider 

d.  T.  (1541).  c^iy^ 

4)  auf  ein  ahmwendendes  Übet,  wo  es 

auch* dagegen  heiszen  kann:  sie  k<inncns 
nicht  leiden  vnd  müssens  doch  endlii  li  lei- 
den, dafür  wird  jr  liegen  vnd  morden  nicht 
helffen.  Jen.  6,  356'.  | 


5)  stau  wofür:  ich  bin  nicht  der,  da  ftir 

jr  mich  haltet,  apost.  gesch.  13,  25. 

6l  tcie  L.  in  folge  niederdpulsrher  ein- 
wirkung  für  (für)  statt  vor  verwendet,  so 
auch  dafilr  stall  davor,  a}  räumlich:  wo  er 
nicht  XU  radte  helt  vnd  bewarel,  da  bleybis 
nichl,  vnd  wenn  hundert  lausent  solilosse 
dafür  pol egt  weren.  der  \2' .  psahn.  (1;")24). 
Iliij* ;  das  ers  deutlich,  klar  vnd  grob  schrei- 
ben solle,  vnd  so  grob  vnd  klar,  das  man 
nicht  dafür  mUste  stehen  vnd  gflcfcen  vnd  die 
huchstahen  zelen.  der  prophet  nabncuc. 
(1526).  hj'';  er  helt  seinen  sinl.  vnd  hreiiel 
seine  vvolckcn  dafnr.  Uiob  2ti,  U;  ich  wil 
deinen  weg  mit  dornen  vermachen  vnd  eine 
wand  dafür  ziehen ,  das  sie  jren  Steig  nicht 
finden  sol.  Hon.  2.  0,  einigemal  begegnet 
noch  das  richtige  davor  (*.  d,),  b)  uneigenl- 
üdk.*  die  schrilÜ  hdsset  die  ahgoiler  cigent- 
hch  ein  grewel,  daramb  daa  goUe  dar  fiir 
eckeli  vnd  prnwet.  eyn  sermon  von  des 
dischen  reichs  ende.  (1525).  Aiüj':  ob 
gleich  fleisch  vnd  blut  die  nasen  dnftir  rümpft. 
vber  das  erste  buch  Mose.  (1527).  iij''; 
dauon  wir  so  schuchler  dafür  worden  sind. 
deudsch  catechismus.  (1529).  Zij';  raein 
freund  steckt  seine  band  durchs  loch  vnd 
mein  leib  erzittert  da  fhr.  hohclied  5.4: 
mein  herlz  zittert,  gravren  hat  mich  er- 
schreckt, ich  lialu;  in  der  liehen  nacht  keine 
riige  dafür.  Jes.  21,  4;  soll  sich  dorh  der 
himel  dafür  enlselzen,  erscbreckca  vnd  scer 
beben.  Jer.  2. 12 ;  da  Für  hab  ich  die  stemme 
Israel  trewiich  gewai  nci.  Uos.  5,  9.  c)  re- 
lativ für  wovor:  vnd  wird  dir  zuwenden  alle 
Seuche  Egypii,  da  für  du  dich  filrehtt^t. 
5  Mos.  28,  (iO;  aber  das  vbrige  machet  er 
zum  gott,  das  sein  gOtae  aey»  dafür  er  kniet 
vnd  niderrdlel.  Jes,  44,  17. 

Dieses  dafür  statt  davor  daiierf  tm  17.  Jh.* 
ja  selbst  schriftsleUer  der  neueren  seU 

brauchen  es  noch. 

Dagc'cn  (da  Kt:gcn).  dargegen,  ade.  und 
conj.  nüid.  da  gegen,  dergegene  (Ifen.  1, 
306),  ahd,  dara  gagan,  dar«  gagane  [Oraff 
5, 83  )•  das*  L.  auch  die  im  mhd.  niefti  s^tene 
SHsammenziehung  dafji'^n  gebrauche,  irie 
ürimm  wtb.  2,  B70  behauptet  wird,  musz 
lieft  hesweif^nt  da  mir  ein  beleg  dafür  ab' 


.  j  .^  .d  by  Google 


DAHEIM 


3S7 


DAUER 


gehl  und  an  der  von  Grimm  cUierlen 
Slelle  doch  dagegen  stehl.  es  bezeichnei 

1)  die  richlung ,  bewegung  nach  einem 
orK;  vad  zog  Tort  gegen  Sion  vnd  belagert 
das  heiligtbum  eise  lange  leit  vnd  richlel 
dagegen  auTallerley  gescliutz.  1  Macc.Q,  51 

2 )  eine  abneigung,  feindliche  gesinnuny : 
ist  yltn  gniig,  «las  sie  das  Itucii  ansehen  vnd 
die  nasen  dagegen  rumpffm.  das  diete  worl 
Chriili  noch  fesl  stehen»  (1527).  niiij''. 

3)  eine  vergleichung :  er  {Christus j  isl 
die  reyuc  helle  sonne  daryun  keyn  ncbol  hi, 
dargcgcn  ist  vnscr  licht  kaumet  als  eyn  siro- 
iMkn  angeaundu  ayii  aemwn  von  der  difcM. 
(1524).  Ciij'';  die  andern  anrcchlungen  vnd 
leyden  sirnl  iHos  noch  fuchsschwentz  dar 
gegen,  aus  leg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  heyl. 
dreykönigefesl  etc,  (1525).  Ciij'*. 

4)  eine  Vergeltung,  statt  dessen :  so  wissen 
wir  auch  was  Achior  gercdt  hat  vnd  wie  du 
da  gegen  mit  jm  gctlian  hast.  Jud.  11,  7; 
vergeltet  nicht  sclicilwort  uii  sclieUwoi-i, 
Boadeni  dt  g«geii  segeneU  1  PH,  8,  9. 

5)  als  eonjuHction  dient  es  zur  Hervor- 
hebung eines  gegensalxes:  selig  jeiil  jr  ar- 
men, aber  dagegen  (1522:  dar  gegen)  wcii 
euch  reichen.  Lue.  6,  24.  a«dk  oAne  den 
Vordersatz  auszudrücken :  dagegen  neereteslu 
deifi  voick  mit  ei)gel.s[ieise.  iceish.  10,  20. 

Daheim  (  da  In  im  I,  dahcimc.  (Ia))eniicn,  adv. 
dornt,  2tt  haus,  mhd.  du  heiiue  {Ben.  1, 653), 
ahd,  dirheime  {GraffA,  947),  d.i.  dftr  (da) 
Mid  der  adverbiale  daL  Hng.  von  heim 
haux.  tcohnort.  L.  gebraucht  nrben  daheim 
noch  doi  bessere  daheime,  häufiger  ctber  das 
im  15«ift.  aM/^dtoiiimeiie  dahehaen. 

1)  in  eigentlicher  bedeutung:  da  nam 
Abraliam  seinen  sulin  Tsmael  vnd  alle  kncelile 
die  da  lioim  steinern  hause}  geboren  vnd 
alle  die  crkaiilli  [^waren)  vnd  be;»chneit  die 
Torhaul  an  jrem  fleisch.  1  Jfo«.  17,  23; 
TBd  sie  sol  da  heim  bleiiien  drey  vnd  drcissig 
tage.  3  Mos.  12,  I;  Maria  ahi  i  Meib  da 
heime  sitzen.  Joh.  11,  20 .;  hungert  aber 
jemand  der  esse  da  heimen.  1  Cor.  11.  34 ; 
des  andern  tags  geriet  der  bOse  geitt  von 
gott  vber  Saiil  vnd  weissagt  da  heimen  im 
hause  (iro  es  pteonastisch  ^trhtK  1  Sntn  \  S, 
lU;  sondern  mu^  alles  dahcimun  vnd  jnti  drr 
maura bleiben.  d8r65.ji lalm.  (1534).  GiiiJ''. 


2j  bildti^p  ich  wok  du  bliebst  dahcyraen 

um  dpvncn  Irewnienvnd  ev?rn  fiindli'.  brach' 
tejit  sie  nicht  vor.  auff  das  vbitchrisilich 
buch  bocks  Emsxers.  (1521).  Uj'  ;  bleib 
daheimen  mit  dieser  ausrede,  an  dU  p/orr- 
herm  wider  den  tcucher  zu  predigen. 
(1540).  Aiiij";  die  raliinun  .scibs  vnlernanilcr 
uU'l  hierin  nicht  wissen  wo  sie  daheimen  sind 
(sind  vnsieher  m  der  atulegung).  von  den 
letzten  worlen  Dauids.  (1543).  Tiij':  der 
leiifp]  lies  si(  h  auch  warlit  ii  d.ilu'iin  finden 
(trar  nicht  <:iinmig)  mit  morden  ditrvh  die 
tyranncu.  ton  den  jüden  vnd  jren  lügen. 
(1543).  Süij^ 

Daher  (da  her) ,  adv.  vnd  eonj.,  mhd.  dl 
her  (Ben.  1,  687. 688),  docA  nur  von  räum 
und  zeit, 

1)  aU  mitmadverfr  beseieknet  es  eine  fte- 
tcegmg  «owoM  «on  «tnem  ort  als  auch  an 

einen  ort:  wir  reisen  von  nctiilchrm  Juda 
bis  wir  komcn  an  dio  scito  dos  uebirges 
E|>hi'diiii,  dd  her  ich  bin.  rieht.  19,  IS;  was 
bringt  yhr  daher?  von  KeimUehen  vnd  ge- 
stolen  brieffen.  (1.529).  Rij»;  ich  danke 
Clirislo,  der  mich  nNo  gcfiihret  hat  bis  ich 
daher  kommen  bin ,  da  ich  bin.  Jen.  1,  4* 
bei  Grimm,  Ungegensats  xu  hierher:  seue 
dich  etwa  hie  oder  da  her.  Rath  4,  1 ;  ich 
lial)  aucb  meinen  knalien  etwa  hie  oder  da 
her  besclieiden.  1  Sam.  21,  2;  gehe  von 
dannen  nicht  craus  weder  hie  noch  da  her. 
1  ft^fi.  2,  36 ;  dein  knechl  ist  wider  liie  her 
nocli  da  her  gegangen.  2  Aön.  5,  25 :  das 
die  liascn  ntiffaren  \imI  dahyn  wisschen  hie 
vnd  daher,  vier  trottliche  psalmen.  (1520). 
G5^ 

2)  als  seitadverb  geht  es  ae^  die  fartbe^ 

\cegung  der  zeit:  kh  bab  eine  zeyl  d,i|ier 
df'Ti  [  n>|)l!f'ltMi  Mosen  alliif  711  Wiiiomhnrg 
gcjuedigU  tber  d<iS  erste  bucU  Mose. 
(1527).  Aj<'.  oder  auf  eine  bes^nmte  seit, 
auf  die  gegenwart.  in  welchem  fall  bi^  rvr- 
gesetzt  icird:  ich  hm  bis  daher  bcy  Laban 
lange  aussen  gewesi.  1  Mos.  32,  4 ;  gedenck 
der  vorigen  teil  bis  da  her.  5  Jfo«.  32,  7 ; 
Christus,  vnser  herr,  gdie  e.  k.  f.  g.  wie  bis 
daher  forder  gnade,  originnlhr.  im  gcsnmmt- 
(irrhir  :u  Weimar,  y.  p'ifj.  II.  12.  I.e. 
1  ,Sj  haujiger  weist  es  a«/  einen  Ursprung, 
!  einen  grund,  eine  Ursache  hin:  da  her  ist 

49* 


Digitizcü  by  ^(j^j-j.l'^ 


DAHERBRECHEN  388  DAHERKOHMEü 


(las  Sprichwort  komen  'ist  Saul  aucli  vntcr 
den  projihptpn?*  1  Sam.  10,  t  '2;  es  ist  on 
alleu  zweyflel  das  wort  'opllieru  lu  der  mesi 
da  her  kumoieii  vnd  binber  blieben ,  das  an 
den  aeytten  der  aposloleo ,  da  noch  elltich 
vbung  des  allen  testanients  ganghafllig  wa- 
ren.  die  Christen  susaminen  trugen  easen, 
g^t  viid  aoUdttf  I«  wilcha  neben  der  men 
wart  auaigeleyllet  den  dariüigcn.  eyn  ser- 
mon  von  dem  n.  te$t.  (1520).  Cj»;  das 
Scliwenckfpld  ineinen  bricfT  hin  vnd  wiHcr 
ausbreitet  .  .  .  uiuü  leli  daher  gleuben ,  das 
jr  80  eben  die  abachriflt  denadben  brieuea 
bekomen  mir  anschickt.  kurU  hdtenlnis  von 
dem  heil,  sacrament.  (1514).  Aij';  hertzog 
G.  [Gtorgj  daher  alollz  vnd  au%ebla«eo,  das 
ea  jm  wider  die  bawren  gelungen  vnd  wol 
geraten  iaU  /tu.  3,  160*. 

11  ah  conjunction  drückt  es  die  folge- 
rung  aus,  deshalb,  iceshalb:  vud  (Nimrod) 
war  ein  gewaltiger  jeger  für  dem  herrn ,  da 
her  apriebt  man,  daa  »l  ein  gewaltiger  jeger 
Iklr  dem  herrn  wie  Nimrod.  1  Mos.  10.  9; 
vnd  Abraham  hies  die  stet  der  hcrr  sihet,  d:^ 
her  man  noch  heutiges  tages  sagt ,  autf  dem 
berge  da  der  herr  aibel.  22,  14 ;  darumb 
wisae,  dn  lieber  ebriat ,  daa  du  nebest  nach 
drm  tPttrel  keinen  billern ,  giffligern ,  hcd- 
ligerti  fcimi  habest  denn  einen  rechton  jil- 
dcn  .  . .  daher  gibt  man  joeu  olR  in  deo 
htscorien  acholt,  daaaie  die  braunen  vergißt, 
kinder  gealoleo  vnd  aepfrimet  liaben.  von 
denjü'drn  vnd  jren  lügen.  (154:}).  SJ'. 

5)  in  den  folgenden  zusammenseUw^en 
mü  «arMv  IwuidUui  daher  (oAtie  daaMmg 
a«if  anfang  und  ende)  mehr  Me  freie  be- 
H^egwK]  vnd  stehi  für  her  allein,  oder  einher. 

DaherbrcrhtMi ,  hereinbrechen,  einlrelen, 
erscheinen:  lianimb  wird  vber  dicli  ein  vn- 
glflek  komen,  daa  du  nieht  wetaaeat,  wenn  ea 
daher  bricht.  Jes.  47,  11;  wenn  der  lentz 
daher  bricht,  der prophel  Sacharja.  (152S). 
Fy";  mir  ofll  starcke  gedanckcn  einrallcn, 
ab  aolte  der  jüngste  tag  ehe  daher  brechen, 
denn  wir  die  heilige  schrilft  gar  ana  ver- 
deudächcn  kundlen.  der  jmJpJbef  Dtudel. 
(1530).  Aij". 

Daherbruaten ,  sich ,  sich  brüstend  (siolz, 
kodiieM^)  aittAar^cAen;  uttaaen  wir 
glawben  vnd  gnuge  dran  haben«  daa  ate  da- 


her sich  brüsten  vtid  r!i<;<:cln ,  wir  haliensz 
alszo  gedeullcl.  grmd  vnd  vraocA.  (1520). 
Ij". 

MdlhhfNi»  ektktrfahre»:  die  welche» 

donnerten  vnd  die  stralen  füren  da  her. 
p«.  77,  IS;  sihe,  er  (der  feind)  feret  daher 
wie  wolcktfo.  Jer.  4.  13 ;  vad  der  eine  wird 
komen  vnd  wie  ein  flot  daher  fiiren.  Hon. 
11,  10;  ah  wehe  vnd  aber  wehe  aUen 
vnsern  lerem  vnd  huchsclireibern  ,  die  also 
sicher  daher  faren  vnd  sppv^n  fniii<;  nües 
was  yhn  yns  maul  feiici.  das  diese  worl 
CkritU  noeh  feet  eUhen.  (1527).  aiiij*. 

llhcHkllen,  tneiirrera:  aie  sind  komen 
wie  zur  weilen  Idcken  er  ein  (Aerein)  vnd 
sind  on  Ordnung  daher  gefallen.  Hiob  30, 
14 ;  die  nacht  feilet  da  her,  bridU  herate» 
Matth.  14.  15. 

Dahernirgen,  vnd  er  fuhraufT  dem  rhernb 
vod  Iloh  ivui.  me  ps.  IS.  11  üog)  da  her. 
2  Sam.  22,  II;  er  fleugt  daher  wie  ein 
adeter.  Jer,  48,  40. 

inheriieaien:  eins  weisen  mans  lere 
Heusst  daher  wie  ein  flut.  Sir  21,  IG;  sein 
segen  fleusst  daher  wie  em  sirom.   39,  27. 

iaheigukeln,  vnd  gauckeln  daher  mit 
jrer  lebendigen  stim  vom  himel.  Jem.  3, 1 14% 

Dahergehen,  herankommen,  einhergehen : 
es  gehet  daher  ein  vnglUck  von  niilternacht. 
Jer.  \j,  1 ;  ich  uius  beraubt  vnd  idos  da  her 
gellen.  JfddWi  1, 8;  on  aUen  achmuck  daher 
gehen,  der projiftef /ona.  (1526).  Jütj**;  so 
sollen  sie  Ihun  ,  wenn  die  •  sclilacht  cinhrr 
geht,  ob  kriegsleule  auch  rjnn  seügem 
ekmieeeiHkUmäeti.  (1527).  Gij'*. 

iahergelfern:  nicht  wie  die  Iumpenpre> 
diger,  die  «la  her  speien  vnd  geifern ,  dns 
mnn  druluM  vnlust  vnd  grewel  gewinnet. 
randyi.  zu  Marc.  1,  22. 

MergUuMi:  Kir  glenlsct  daher  mii 
Schilden.  Jes.  22,  C. 

Saherj^ronen ,  grünend  sich  ausbreiten : 
da  war  es  recht  ym  lentz,  das  es  {tücht  er 
wie  bei  &rimm)  daher  grnnel,  nam  aber 
bald  hernach  abe.  «fter  daa  ertfa  bmeh  Jfoaa. 

(15^7).  Sij". 

Baherhaueni  ah  wie  glintzct  fdas 
Schwert)  vnd  hewel  daher  zur  scliiachu 
Bueh,  21, 15. 

MfriiinM :  vad  aahe  daa  kamd  daher 


uiyiii^ed  by 


DAU£RL£l'CUT£N 


389 


DAUIN 


kamen.  1  Jfat.  24,  63 ;  sihe,  der  tag,  sihe, 
er  kompi  tlahpr,  er  briclit  nn.  Ezeeh.  7,10; 
es  schickt  sich  nicht,  wenn  einer  predigen, 
leren  oder  Air  gerichl  reden  soll,  das  er  da- 
bcf  ken«  mit  reimeo  gefossi,  ab  woll  tr  ein 
lied  singen,  vmiegmug  iu  tütoron,  (1542). 
Dij\ 

INÜlcrleickteB,  das  predigaropl  vnd  golles 
worl  aol  daher  leucblen  wie  die  sonne.  4a$ 
5.  6.  «ni  7.  esp.  ff.  Jfalfkft.  (1532).  Bf. 

itherranseben ,  deine  flui  rauschen  da 

her,  das  hic  eine  liefle  vnd  da  eine  tiefle 
brausen,  ps.  42,  S.  . 

McRiiMll,  ff.  daberbrilslen. 

Hkcrscblelchen :  sie  wollen  jnn  des  da- 
her schleichen  vnd  aus  jhreni  S(  huKiloch 
crfur  sich  mutzen,  ein  widderruff  vom  jege- 
ftur.  U530).  Aij\ 

iaherschBnppern y  wi§  sclmaitero  ver- 
ächllich  für  schwätzen:  wir  haben  vnter 
allen  gliedern  kein  leichtfprligers  gelied 
denn  die  zungen,  die  schnappen  daher,  acht 
gering,  daa  sie  abo  leichtfertig  den  nanen 
gotics  nennet,  awlfff.  dar  aaJhen  gepölL 
(1528).  Hiij'-. 

lakerscliwcrniea ,  vorgaukeln:  sie  wer- 
den vns  daberacUwermen,  wie  man  den  kin- 
dern  pflegt  für  tn  bilden  einen  gauckel 
hymcl.  das  diete  toorl  CJ^It  noch  fest 
stehen.  (1527).  füf. 

laberspeien,  s.  daUergeireru. 

Menprcngei:  sie  sprengen  da  her 
oben  auff  den  bergen.  Joel  2,  5. 

Saherl reten ,  em^erlrefen ,  einhergehen : 
die  hanscn  vom  add,  so  daher  Irellen  mil 
jren  gelen  keten.  Hm  $«mm  vom  xlnff* 
ffroschen.  (1535).  Dij**;  wer  für  gell  beten 
wil ,  der  mtis  nidil  mit  Iiohmul  vnd  liii^<  n 
daher  trelii-n.  von  dun  jilden  vnd  jren 
lügen,  (15  i.lJ.  £ij';  wenn  eine  pegina  vnd 
Uuncker  nonne  daher  trit.  hanupoiL  Jhma 
1659,  bL  13n''. 

labertrollcn ,  daninch  komen  sie  daher 
gelroUel  m\i  txonipclu  vnd  mit  der  IhaU 
einet  htHdU,  ( 1 528).  Diiij'' :  darnach  komen 
sie  (ififf  jtabn)  daher  getrollet  mit  jrer  be- 
schneiltung  vnd  andern  ledigen  .  .  .  iiiililigcn 
weri  ken.  tan  den  jüden  vnd  jren  lügen. 
ii'oU).  Gj''. 

MwmchMli  vnd  weehst  (^(aiMi) 


da  her  als  were  er  gepQanat.  Biob  14,  10; 

dawiT'IfMi  iri:!it  l!  kinilcr  gpporn  vnd  wachsen 
bey  vus  daher,  un  die  radherm  etc,  (1524). 
Bij". 

iifcwilnhti;  da  Nebncadneiar  der  kOnig 

zu  Babel  daher  soch  Cgyplcnland  zuschlaben. 
Jer.  4(),  13;  vnd  weinend  daher  tihen  vnd 
den  herrn  jren  gotl  suchen.  50 »  4 ;  (die 
bffffff»  jriiifer)  wie  die  flammen  am  bimel 
daher  ziehen.  Am  0.  eap,  Bphu.  (1533). 

Gillj^ 

Daliin  (da  liio),  adv,  mhd.  di  bin  (il«R. 

1,  Ob»;. 

1)  «ff  tadCiC  auf  einen  ori:  dann  aoitu  dir 

drey  siedle  aussondern  im  lande  ...  das  da 
hin  fliehe,  wer  einen  lodschlacr  peihan  hat. 
5  Mos.  19,  3;  sihe  es  ist  ein  bcrüuijuer  man 
goltes  In  dieser  stad,  alles  was  er  sagt ,  das 
geschieht,  nv  las  vns  dahin  gehen.  1  Sam. 
9,  6 ;  so  weis  ich  auch  den  weg  nicht  dahin. 
Tob.  5,  2 ;  thul  yemant  der  fusz  wce,  ia  das 
deynbl  Izinlcyn,  szo  sieht  das  aug  darnach 
. . .  vnd  der  gantx  oorper  hOget  sich  dafayn. 
eyn  sermon  von  dem  hednwirdigen  sacra- 
ment.  fl">19).  aiij".  relativ  für  wohin: 
vnd  wild  dich  wider  versamlen  aus  allen 
vOlckem,  da  hin  dich  der  berr  dein  gott  vor- 
sirewet  hat.  5jlfoff.  30.  3;  des  morgens 
gieng  Jünalhan  hinaus  rüifTV  fehl,  dahin  er 
David  besliiöpl  hatte.  1  Sam.  20,  35  ;  aiifl 
einen  berg,  «la  hin  Jiiesus  jacn  besciieiden 
hatte.  MtMk.  28»  16. 

2)  ea  drüdUiae  Miel  eines  strebens.  einer 
bemühung  aus:  vnd  ist  doch  aberglauben 
vnd  falsche  iitirnsch  demul,  nur  dahynii  ge- 
riebt •  das  man  dem  ctfrper  webeihne.  M|f 
das  vbirchristlich  buch   bodki  Bmexer», 

I  1'21).  Gj*;  alles  das  Christus  pn  seinem 
reich  wirckt,  langet  dahyn ,  das  er  die  leule 
rechlschalTea  mache,  vber  das  ente  buch 
Mote.  (1527).  m^^i  bb  sie  (die  mändte) 
es  zuletzt  dahin  bradht,  das  sie  die  leute 
beredt  haben ,  am  lodbel  die  kappen  anzu- 
zielien  vnd  sich  darin  begraben  zu  lassen. 
der  110.  pf Olm.  (1539).  biiij*;  vnd  ver- 
manel  sie ,  sie  wolte  doch  den  son  da  hin 
bprcilen  {nemlich  vom  väterlichen  gcsets 
aOzulrelen).  2  Macc.  1 ,  25;  vnd  verhies 
jueu  daneben,  er  wolle  den  küuig  dahin  ver- 
mdgen,  das  er  jr  gnter  firennd  wurde.  11, 


Digitizcd  by  G 


DAHINAUS 


390 


OAHINHABfiN 


14;  dabin  docli  gar  vicitstg  die  papiiten 

erbeilerr.  originalbr.  im  gesamtarchi»  <lt 
Weimar.  ?f.  patj.  Inn  //,  12.  1.  e. 

3i  verbinäel  nidt  (biiiii  mil  verOLs ,  so 
tfUt  4U  beUthung  vuf  «ine»  ort  kSmfig  In 
den  Hintergrund,  und  es  heiist  dann  so  viel 
als  einher,  vorbei,  fori,  hinweg;  bei  einigen 
»eilwörlern  enlwickell  sich  der  begriff  von 
vÖWgem  venchvHndeH  und  weiter  von  ver- 
dtrben  umd  ««  ^ntml  g^m, 

VahlnaBSf  adv.  demonstratires  hinaus : 
also  wills  fast  dahinnii«,  das  liio  sn  liilberisch 
geschollen  werden,  seiner  »m  ueiiigslen  lu- 
iheriseh  wiid.  ämt  bericht  an  'ekun  jfHMn 
freund,  (1528)«  Aiiij*;  solch«  sihetm.Grickel 
niclil,  das  sein  pcislliii  dahinaus  wil  mit 
rlmiuca  vnd  pochen ,  das  er  auch  das  gcselz 
predige,  d«  WeUg  br,  Q,  255. 

iabinden,  f.  dahinlen. 

Dahinfahreii^  hinwegßhnn,  fwrifahrm, 
vorüberfahren. 

1)  eine  woicken  vcrgfihcl  vnd  fercl  dahin. 
Biob  7.  9;  da  hub  mich  der  wind  aafTvad 
lüret  mich  we|f,  vnd  idi  fur  dahin.  Ezech. 
3,  14;  als  nu  ge»cli.ich  d  k  w'w  von  jn»>n 
gewand  da  hin  füren,  kamen  wir  slracks 
laufls  gen  Co.  apo«l.  gtsth.  21.  1. 

2)  «m«^«n(tfdl,  dammb  bren  alle  vnaer 
läge  da  hin  duroh  deinen  znrn.  ps.  00,  9; 
{vnser  leben)  fL'rcl  schnell  da  hin,  als  itögen 
wir  dauon.  10;  ist  doch  der  mensch 
gleich  wie  nicbl«,  sein«  teil  feret  da  hin  wie 
eine  schatte.  144,  4« 

3)  ein  ende  nehmen,  sterben:  alle  ver- 
genglich  ding  mus  ein  ende  nemen ,  vnd  die 
damil  vmbgehen,  faren  auch  mil  dahin.  Sir. 
14.21;  darumb  sollen  wir  deate  mehr 
wahrnemen  des  worts,  das  wir  hören »  das 
wir  nicht  d  i  hin  faren.  Hebr.  2,  1. 

DaUnfailen,  1 )  eigentlich ,  niederfallen, 
xur  9rde  falten:  da  sie  jn  {den  heimkehren' 
denedm)  ansibel,  felli  sie  far  ft%udcn  daliin 
vnd  stirbet.  von  den  leUUn  teerten  Dautde. 
(1543).  Hj*. 

2)  bildlich,  zu  gründe  gehen:  Jerusalem 
llsllel  dahin  vnd  Jnda  ligt  da.  Je$»  3.  8;  die 
prachl  des  hapsliimbs  feilet  daliin.  der  pro- 
phet  Daniel.  (1530).  Aij»;  ia  icli  werde 
fro,  wenn  mir  gcdancken  einfallen,  das  sie 
Widder  dahin  fidlen  wie  sie  komeii  sind,  dat 


17.  cap.  Johannis.  (I53iii.  Dij\  zu  ende 
gehen:  da  i'  im  I  ry  Jehns  kamen,  fiel  dar 

lag  fasl  il.iliii     ricilt.  11),  11. 

Uaiiinüiegeu ,  avolare:  wie  ein  vogel  da 
hin  flpugl,  der  ana  dem  nesl  gelrieben  wird. 
Jes.  16.  2.  biUttieht  meine  tage  sind  leichter 
d;>hin  geflogen  denn  ein  weberspuel.  Bio^ 
1,  G. 

Dahlnfliesxcnj  defluere:  sie  werden  aer> 
gehen  wie  waseer,  das  da  hin  fleuMt  jtf. 

58»  8. 

Dahlnfressen, /imtre^/re(«en :  hie  slirbstil 

alloine  fiir  tiich  selbst  viid  frissel  dich  ein 
amccliiit:  dnts  oder  pcslileniz  dalitn.  eine 
heerprcditji  wider  d.  T.  (1542).  Diiij''. 

Dabingeben,  1)  hingeben,  überliefern, 
überantworten  und  xwar  zur  strafe:  aber 
wie  die  büscri  feigen  so  böfse  sind,  das  man 
sie  nichl  caam  kau.  üprichl  der  herr,  Asö 
wil  ich  dahin  geben  Zedckia,  den  könig  Juda» 
sampt  seinen  Dursten  ...  ich  wil  jnen  tn- 
glUck  zufügen  vnd  in  keinem  königreich  aufl 
erden  bleiben  lassen.  Jer.  24,  8.  0 ;  denn 
weti  wir  deine  gebot  nicht  geballeu  haben, 
so  sind  wir  auch  dahin  gegeben  vnsem  fein- 
den, das  sie  vns  berauben.  Tob.  3,4;  da- 
ninil)  <ie  auch  polt  dahin  gegeben  in 
jrer  hcrUeu  gelüste.  Röm.  1,  24.  26.  28. 

2)  opfern,  zum  opfer  hingeben:  welcher 
ist  vmb  Tnser  aflnde  willen  da  hin  gegeben.. 
Rom.  4.  25;  welcher  auch  seines  eigoen 
sons  nicht  h.il  verschonet,  sondern  hat  ja 
für  vns  alle  da  hin  gegeben.  8,  32;  durch 
den  glattben  opfferte  Abraham  den  Isaao,  de 
er  versucht  ward ,  vnd  gab  dahin  den  ein- 
geboruen.  Hebr.  II,  17. 

3)  fahren  lassen,  überlassen  ohne  wider- 
stand zu  leisten:  da  das  schitT  ergnlTen  ward 
vnd  kund  sich  nicht  wider  den  wind  richten, 
gaben  wir;;  dahin  (Hessen  es  von  wind  und 
wellen  treiben,  wie  et  woUle),  aposLgeeek» 
27,  15. 

Babingeben I  biidUch  Jur  sterben:  sthe» 
ich  gehe  heule  dahin,  wie  alle  well.  Joe, 
23.  14. 

Vahinhaben)  erlangt  haben,  \teg  haben: 
meine  ersfpebiirt  hat  er  da  bin,  vnd  sihe,  nu 
nimpt  er  auch  meinen  scgen.  1  i/o«.  27.36; 
wariich  ich  sage  eueh,  sie  haben  jren  lohn 


bigiiized  by  Goo^'^ 


DAU1NULFE.N 


391 


DAUIME.N 


dahin  iMnm  weitem  tu  ervarlen)»  JfoUft. 
6,  2.  5.  16. 

lahfBlaoffn,  "^nV  nn  <(-lii(r .niiVilen  was- 
«erwogen  iLiliiu  leiiül.  iccUh.  5,  10. 

BahinaüsscB  I  verderben ,  umkommen, 
«Urhm:  du  schOue  alad  m\M  da  hia  mtl 
aUen  schänden.  JifcA.  1,11;  das  machet 

<!pin  zorn ,  das  wir  so  vergehen,  vnd  dein 
griin,  das  wir  so  plülzlicli  da  hin  müssen. 
ps.  90,  7;  ja  es  müssen  alle  fürslen  von 
miüernacht  da  bin  vnd  alle  Zidonier.  die  mit 
den  prschlagenen  hinab  gefaren sind.  Eie^, 
32.  30. 

Dabinnehnien ,  an  sich  nehmen,  tceg- 
neUmen:  er  neme  es  auch  gar  da  hin  (an 
ai'efcN  2  Sam.  19.  30;  so  er  vher  seinen 

£on,  der  jm  allzu  frue  dahin  gcnomon  {imrch 
den  tod  t  ntrusen)  ward,  leid  vnd  schnifTt/pn 
trug,  weish.  14,  15;  bis  die  sinddul  kam 
«nd  nam  sie  alle  dahin.  Matth.  24,  30. 

itUnrtcbten ,  hinfidUe»:  naeb  dem  ilst 
das  gesdirey  gebet  als  soll  man  mit  vielen 

armen  louten  zu  gcsrlnvinde  faren  vnd  aus 
laiiti'i-  /.Ol  li  da  hm  ri<  hlctj  beide  schültUge 
viul  vuscluildigc.  Jen.  3,  lUä''. 

9abinschieaien  I  es  bricht  ein  solcher 
bach  erfar  (herwr)»  das  die  drumb  weneUp 

dtMi  weg  dasclbs  verlieren,  vnd  feilt  wider 
vnd  itclieusst  dahin  (fliesxt  rasch  vorfider). 
Hiob  2S,  4. 

■ablntUMidcni«  von  eUk  aoMdtdem: 
goit  halt  vns  dcntsc^n  dabyn  gesebhudert, 
das  wyr  vnser  gollt  vnd  sylbcr  mti-^^on  ynn 
frombdc  lender  stossen.  von  kauffshandlung 
vnd  Wucher.  (1524).  Ai]*". 

Hlblueiii^n  nerscJUedmen  aftt(i0mj|ren. 

1)  rorüter,  verschwunden,  vergangen 
sein:  die  herrligkeil  ist  da  hin  von  Israel. 
1  6am.  4,  21 ;  meine  tage  sind  dahin  wie 
ein  schatten,  ps.  102,  12;  der  winter  ist 
vergangen,  der  regen  ist  weg  vnd  da  bin. 
hohelied  2,11;  die  eindii;  i<i  vergangen, 
der  sommer  ist  dahin.  Jer.  S,  20. 

2)  verlorai,  tu  gründe  gerichtet  sein :  da» 
brot  ist  dahin  aus  vnserm  sack  «ff  «w/j^- 
xehrl}.  1  Sam.  9,  7 ;  roeioe  kinder  sind  da- 
hin ,  denn  der  feind  hil  di<^  vherhand  kriegt. 
iiiagl.  Jer.  l,  16;  mem  volck  ist  dahin,  da- 
rumb  das  es  nicht  lernen  tvil.  ffoa.  4,  6 ; 


der  kOttig  zu  Samaria  ist  dahin  wie  ein 

schäum  auITd«!iii  was>iT.  10,  7. 

3)  gestorben  sein:  da  die  pantze  pemeine 
sähe,  das  Aarou  da  Inn  war,  bewcmelen  sie 
jn  dreissig  tage.  4  Hot.  20.  29;  wenn  ein 
mensch  dahin  ist,  SO  isls  gar  aus  mit  jm, 
weish.  2,  1  ;  in  einer  stunde  war  dahin  was 
jr  edelste  geburt  war.  IS,  12. 

Minsterben I  hinweg  sterben:  danimb 
lies  er  aie  da  hin  sterbm*  das  sie  nichts  er- 
langeten.  ps.  7S,  33;  die  erde  (wird)  wie 
ein  kleid  veralten  vnd  die  draufl'  woncn  wer- 
den dahin  sterben  wie  das  {tulg.  äicut  liacc 
interibunt).  Jet.  51, 6.  <iderdas«f^der/,5. 

Dahinten,  adr.  L.  dabinden  (da  binden), 

ein  verslärktfs  hinten. 

l)  im  eigentlichen  sinn:  aber  ddhynden 
ynn  Sachsen  vrob  Luneborg  vnd  Ilulsleyn, 
da  macht  mana  recht  grob,  ron  kauffehanii' 
lung  vnd  Wucher.  (1524i.  Jiij\ 

2j  metffi  wmgewUiick  bei  bleiben,  lassen, 
sein. 

a)  vnser  vieh  sol  mit  vns  gehen  vnd  nicht 

eine  klawc  da  binden  (nirflejfc)  bleiben. 
2  Mos.  10,  20;  so  lasset  vn^  nu  fürchten, 
das  wir  die  vcrhfissung,  einzukomen  tu  sei- 
ner rüge,  nicht  verseuuiea  vnd  vnser  keiner 
da  binden  bldbe.  Hebr.  4,  1;  es  ist  seit, 
das  wir  roll  Lot  aus  dieser  Sodoma  fliehen, 
gott  gebe  PS  1  leihe  da  binden  schwaper, 
eydam  odder  wciii  dazu,  von  der  winckel- 
messe.  (1534).  Dij'';  mein  lieber  gott.  das 
vMil  das  dunckt  mich  gut,  gclelll  es  dir,  so 
geschellt'  t'N ,  ^iefidll  »■>  thr  iiirhl,  so  Idcil»  es 
d;duii(hMi  iyiichebe  es  nicht,  unterbieibe  cs). 
Jen,  1,  Tu'  ;  gern  bette ichs gesehen,  das  meiac 
bflcber  aUesampt  waren  dahinden  geblieben 
(nicht  wieder  zum  vorsrheiii  gekommen)  vnd 
vnlcrpnnqt'»).  Wiilenh.  1.  *ij\ 

b)  als  er  Joseph)  nicht  anders  kan  ilauun 
komen ,  leat  er  »einen  mautel  dabynden  (sv- 
rück),  vber  dat  erste  buch  Mose,  (1527  f. 
kkiiij'';  jr  vcrztdictidt'l  <!ie  iiiiiitz,  tili  vnd 
kiiiiK  1  vnd  Lissel  dahindcQ  das  schweresl  loi 
ge»elz.  Matth.  23.  23. 

e)  vnd  wenn  er  mir  gleich  vergilt,  was 
ich  verdienet  habe,  so  ist  sein  noch  mehr 
da  binden  {ist  noch  mehr  soliher  Züchtigung 
zu  erwarten).  Uiob  23.  14;  aull  das  sie 
voUend  die  straffe  vberkemen,  die  noch  ila- 


Digltized  by  Google 


DAHINTER 


392 


DAMIT 


hinden  (xitHkfc)  war.  müh,  19>  4;  es  wer- 
den noch  mehr  schlcgc  dahinilen  seiii.  der 
prophet  Sacharja.  (152S).  Fiij". 

3)  ddhiolen  —  dahinier:  sie  haben  ein 
geperde  der  fhinikeyl  vnd  ist  nichts  dahyn- 
deDB  (et  fehlt  das  toesen  der  frÖmmigkeU), 
auff  da*  vbirchristlich  burh  bnrf:<:  Kmszers. 
(1521).  rij*",  bei  Bindseil  (chlende  var. 
SU  2  Jim.  3,  5 ;  geben  gros  ding  für  vnd  ist 
doch  nichts  dahinden.  wm  den  eoneiHjt  v%d 
hirchen.  (1539).  aj''.  vgl.  dahinler. 

Bahinter,  Harhinder,  ado.  Mnfer  einem 
ort,  einer  sache. 

1)  eigenUidu  Galatia  ligt'darliynder  [hin- 
ter Capaioeien).  «pitlel  s.  p9tH  gepredigt. 
(1523).  Aiij''. 

T)  xtneigmüir^h :  die  wcyl  er  (der  geist- 
liche stand)  sicli  geysllich  nennel  vnd  Tur- 
gibt  vnd  ist  nichts  darhynder  {hat  keinen 
gntnA],  auff  das  vbirchristlich  buch  hnchs 
Emszers.  (1521).  niij'';  viel  wnrt ,  iiirliis 
dar  hinder.  randgl.  zu  spr.  14,  23;  darumb 
anis  eine  fzöiiliche  macht  dahinder  sem.  der 
prophel  Sacharja.  (1528).  Lij''. 

Dahinwischen,  forteilen:  das  die  hascn 
auffarcn  vtkI  d.iljyn  wis'sphcn  h'w  vnd  daher  wie 
slaiib.  vier  truslUche  psalmen.  (152Ü;.  G5''. 

Mlnwirgei»  erwürgen:  die  man  tcgUch 
da  bin  wUrget  vnd  gar  auOteumen  wU. 

randijl.  :h  ps.  70,  11. 

HablCj  monedula,  noch  einigemal  in 
L,'t  *ehriften ,  gewöhnUdw  Jedoch  irdbon 
dohle  (dolo),  to.  m. «. 

Danuisken  f  damasten  ,  adj.  von  dninnsk, 
damasl :  ich  uil  dirs  wol  sagen  ,  wo  deine 
damasekcn  yndsammel  scbauben  herkommen. 
Hsehr,  400^  im  1 6.  jh.  galt  ns^m  damasken 
auch  damaskf^l  (bei  G  rimmemeerweUhnet): 
fmlmnlen  in  rolcn  d.imaskclrii  '.'rn>;son  rnt  lien 
vnnd  wam&ssen.  de»  aüerdurchleuchliginUn 
vnd  grossmäehli^ien  ßreten  vndherrenher- 
ren  Karls . . .  einxttg.  a.  (.  el  o«  (1 520  ?).  Aiij". 

Damasker,  m.  iHnwnhner  von  Damaskus: 
die  stndl  drr  Dainaster.  2  Cor.  1  I,  32. 

Damit  (da  niil) ,  dnrmil,  adv.  und  conj. 
mM.  dA  mit«  dA  mite,  dcrmite  [Ben.  2>  192 K 
ahd.  dar  mit.  dor  mili  {Qtafftt  665)»  ioch 
noch  nicht  als  cotijunction. 

1)  es  weist  auf  ein  mittel,  uierkseug:  vnd 
soll  seins  blals  nemen  vnd  beide  prosieu  an 


der  thflr  vnd  die  Oberste  schwelle  da  mit 

I)Ostrcichen.  2  Hoi.  12,  7;  vnd  rnaclie  ein 
hnü^T-;  salbülo  vnd  soll  da  mil  sallicn  die 
iuiuoti  des  sliffls.  30.  2ö;  vnd  machl  die 
Stangen  von  foem  holts  vnd  vbersog  sie  mit 
golrl,  das  man  den  lisch  da  mit  IrUge.  37i 
15;  vnd  er  fand  einen  faulen  eselskinhnrken 
.  .  .  vnd  schlug  damit  tausenl  man.  rieht. 
15,  15,'  vnd  Dam  sein  schwert  vnd  zogt  ans 
der  scheiden  vnd  tOdtet  jn  vnd  hieb  jm  den 
kopfT  damit  abe.  1  Sam.  17,  51;  gleich  als 
wenn  ich  wolle  eynen  man  darmit  er- 
schrecken, das  ich  yhm  seyn  ro«z  auüucumet 
vnd  ylin  daraulT  reylten  liesse.  eyn  mietine 
an  llartlmutt  vonn  Cronberg.  (1522).  Aij^ 

2)  auf  zustände,  sacken:  ih  «sprachen  die 
knechte  Pharao  zu  jm,  wie  lange  sollen  wir 
da  mit  geplagt  sein.  2  Mos.  10,  7 ;  aber  dis 
stocke  bewegt  bitlich  alle  redliche  vemnnUt» 
weh'hs  der  Vigleph  jnn  seinen  hüchem  als 
das  rnrnomest  iroibt,  auch  die  hohen  schulen 
sich  damit  so  lange  geblewet  haben,  vom 
ahendmal  ChrieU,  (1534).  es  nt 
aber  damit  noch  nicht  aller  tage  abenL  der 

117.  psalm.  (1530).  Gif. 

3)  relativ  fitr  womit  häufig  in  der  bibel, 
von  Adelung  nur  dem  gemeinen  leben 
gugeteieeen:  vnd  Qsau  war  Jacob  gram  vmb 
des  segen.s  willen  ,  da  mit  jn  sein  vater  ge- 
«jp^nol  halle.  1  Mos.  27,  41  ;  auff  das  man 
selie  das  brot,  da  mit  ich  euch  gcspeisel 
habe  in  der  wflsten.  2  Jfoa.  16,  32;  sehen 
pAmd  Silbers,  damit  jn  der  könif:  begabt 
hatlp.  Tob.  1,  Iß;  dis  ist  der  hnlfrsleyn, 
das  riclilscheyd  vnd  die  wa^o,  damit  yiir  alle 
lere  i>oil  abwogen,  eine  predigt  sich  zu  hüten 
ßr  faUehen  Propheten,  (1525).  Biiij^ 

I  i  für  dadurch  mit  folgendem  dass:  vnd 
da  wider  »niirrcn  machten  die  gantzc  gemeine, 
da  mit  das  sie  dem  lande  ein  geschrey  mach- 
ten, das  es  böse  were.  4  Mot,  14,  37 ;  vnd 
entheiliget  mich  in  meinem  voick  vrah  einer 
liaiid  \ol  gorsten  vnd  hissen  hrots  willen, 
damit  das  jr  die  seeien  zum  lod  verurtedei, 
die  docii  niciil  sollen  sterben.  Esech.  13, 
19;  da  mit  geschidit  es,  das  niemand  hin- 
fiirt  seinen  vater  odcr  seine  mutter  ehret. 
Sfnlth.  15,  n. 

5)  als  conjunction  steht  es  für  dasz,  auf 
dass:  fliehet  aus  Babel,  damit  ein  Jglicher 


Digitized  by  Google 


DAMM 


39a 


DÄMPFEN 


sciot  seelc  1 1  rr  iie.  /er.  51,  6;  die  gewal- 
tigen im  )iinle  natu  er  weg,  dd  mit  das  kiifii^'- 
reich  licanui^  liliebe.  Eiech,  17,14;  {manciie ) 
bekeaoeo  vnrecht«  damit  sie  der  raarler  ab- 
komen.  wider  den  bUchoff  zu  Magdeburg. 
(1539).  Dj*;  damit  nu  diü  sachen  duiinochl 
cyn  ende  gewpne.  von  anbeten  des  sacra- 
metU.  (1522j.  Aij\ 

Bwmm  (tarn,  iham),  m,  1)  em»  erder- 
hShung,  die  gegen  das  ausirelen  des  wassert 
aufgeführt  ist:  ein  ^^ a^serslram  den  ich  mit 
keiaem  lau  ooch  gcwerc  kan  schützen. 
^TttiMl  md  vrteuh  aUer  orflfcel.  (1S20). 
f  ;  da  ich  {der  herr)  jm  {dem  meer)  den 
I.-)iilTl  brach  mit  meinem  Ihnm.  Iliob  38, 10  ; 
wer  liadder  aiirchet  isl  gleich  als  der  dem 
Wasser  den  tham  außreis^l.  spr.  17,  14; 
vnd  die  waaser  werden  verlauffen,  daa  die 
Seen  an  temroen  worden  geringe  md  Ireuge 
werden.  Jes.  10,  6. 

2)  bildlich :  da  der  grosse  Iham  bracli  vnd 
goltes  worl,  die  rechte  meintmg  der  kirciien 
weg  war ,  wie  aolle  da  nicht  einreissen  eitel 
siiidflul  allerli'Y  mcnsihen  lorc,  das  ist  lügen, 
jrilitinil),  al»gullcrey  vnd  prewel.  von  der 
icinckelmesse.  (1533).  Knj''. 

mM.  Um  {Btn.  3»  12)  tn  beiden  bede»* 
(mgen.  die  heulige  Schreibung  dämm  deniAl 
auf  niederdeutschem  einflusz. 

Bämmen  (demmen^  leiumeo),  prassen, 
edtwelgen ,  gewShs^^  mü  schlemmen  ver- 
bmden:  es  musa  eyn  scheltro  aeyn,  der  sey- 
nni  Iicrrn  süiel  fasten  vnnd  Iitmtrcr  leydcn, 
erbeyien,  wachen  vnd  milde  werden,  vnd  it 
wollt  schlemmen  viid  lemmcn.  amüeg.  der 
ep,mdemngn  des  oduenla.  (1522).  Cj''; 
ty  wie  gnln  gesdlen  wollen  wyr  da  werden, 
sclilemmcn  vnd  temmen,  das  die  liebe  lieyde 
wagt,  das  ander  leyl  u:ider  (üe  hymi.  pro- 
pheten.  (1525).  Miij';  waan  sind  sie  geist- 
lich? das  aie  schlemmen  vnd  demmen.  vber 
das  erste  buch  Mn&e,  nr)27  ).  iniij';  wie 
die  wi'iber  bey  vns  gewonhoit  liaben,  das 
sie  zuweilen  zusammen  geben  schlemmen 
vnd  demmen.  ehend.  xg";  wosu  ist  nutz 
geprcnge.  pracht»  schlemmen,  demmen  vnd 
villi  OS  l?  tischr.  4  -1*. 

Bämmcr  ^demmer).  m.  prasser,  Schweiger : 
das  dbrejsehe  worl  *auUi^,  so  hie  stehet, 
beisset  ein  schlemmer  vnd  demmer,  wie  d. 

Dwn,  WMwrbmA. 


Bek  einer  ist,  vnd  siebet  eben  dieses  wort 
auch  im  Mose  im  fUninen  hnch.  das  die  eitern 
eioen  solchen  son,  der  cm  schwelger  isl, 
sollen  anklagen.  Biel.  2,  52'*. 

Dämmtrog  (demmerunge) ,  f.  das  haJh* 
dunkel  am  morgen  und  nht-ud :  in  der  dem- 
merun^'  om  ahend.  spr.  7,  i.) ;  wir  slossen 
vns  im  miLUigu  als  in  der  demmerunge.  Jes. 
59,  10. 

mhd.  (mittetd.)  dtmeronge  {Jeroschin 
137),  wofür  ahd.  demenunga  ifiraff  5, 
141). 

iuuen,  damnare,  verdawuntn»  vom  L» 
nur  im  tmfang  gebrmuskl,  tpäter  «Isis  ver^ 

damnen.  verdamnien :  raeyn  herrn  vonn  P.irisi 
streben  darnach  das  sie  alleyn  ynn  der  well 
damneu,  aclieu  uid  maelien  mugen  was  sie 
wollen.  ^  «rlq^  der  theologen  Isu  Fariti. 
(1521).  Du'';  er  damnel  yhn  nit.  rfer  36. 
psalm.  (1521).  Ciij'';  nodi  hiltlt  sie  kein 
damnen,  kein  schreien,  de  Welle  br,  2,  79. 

iamnla  (dampnisz),  /.  ßr  verdamnis,  taCe 
das  einfache  damnen  fär  verdamnen:  die 
vnrltist  cwiper  sciickeit  vnnd  gewtnsl  c^viJ,'^^ 
dauipnis?.  {.Ifii.  1  .  3<j5*  verdainnis).  tcider 
die  bullen  des  endchrisls.  ^1520).  Biij''. 

bei  Orimm  /eMemi. 

Wtmgi,  m.  fumtu,  «apor,  dunst:  danipIT 
pienpr  nulT  von  seiner  nascn.  2  Sam.  22,  9  ; 
der  rauch  vnd  damplT  gehet  vorher,  wenn 
ein  fewr  brennen  wfl.  Sir.  22,  30;  denn 
was  isl  ewer  leben f  ein  dampfl*  isis,  der  eine 
kleine  zeit  wcrel,  darnach  aber  verschwindet 
er.  Jac.  4,  11;  ich  weis  vnd  vorsiehe  nucb 
uicbls  draun,  ol)  aus  den  greberu  dunst 
odder  dampff  gehe,  der  die  lullt  verracke. 
ob  man  für  dem  sterben  fli^en  mUge, 
(1527).  C5\ 

mhd.  tampr.  dampfigen.  1,331),  ahd. 
dampf,  damph  [Graffh,  141),  zu  dimpfen 
rauchen. 

Dampfen  (dcMiiifen),  eig.  Ifcuer)  erlöschen 
machen,  daher  uneigenttich  ersticken  machen 
überhaupt,  tiiUig  unter  drücken,  vertilgen: 
vnd  Josna  dempflet  den  Araalek  vnd  sein 
volek  durch  des  schwerls  scherpffe,  2  Mos. 
17.  13;  also  dempHI  gotl  zn  der  zeit  Jabin 
der  Cananiter  künig.  rtcM.  4,23;  also 
wurden  die  Philister  gedempOl  vnd  kamen 
nicht  mehr  in  die  grentie  Israel   1  Sam, 

80 


Digitizcü  by  ^(j^j-j.l'^ 


394 


OAML 


7,  13;  den  geiit  demprci  nicht  (m  den 
ersli'n  auggg.  iu  n.  text.  Icsrhet  nicht  nus). 
1  Thess.  5,  10:  o  der  bapsl  hat  küoige, 
ftirslen  vnd  bischuil*  geiiempilt ,  solU  er  nicht 
«ueb  eynen  aniechlig«ii  naflnch  demplTeiiT 
antwort  deuUch  elc.  (1522).  Anij^;  (gottet 
tcort  und  werk)  Mzeyl  «fenn  (dann)  am 
meysten  zunimpl,  wenn  mans  auOs  höhlst 
verfolget  vnd  deinpOeii  will,  an  di9  rttiherm 
«Ut,  (1524).  Aq";  ists  auagoU.  was  ichhab 
angefangen,  so  <o||s  niemant  tlenipfTiMi.  das 
ander  tcyl  irider  d.  hyml.  prophelen.  (1525). 
Ay*;  wenn  es  {da»  herx)  das  höret,  so 
deiupilt  es  mit  benden  vnd  fUssen  dtete  frage. 
das  diese  toort  Christi  noch  fest  stehen. 
(1527).  qj";  >ilic  solches  piWps  sKick  der 
liejichi  (beichte}  haben  die  paptstcn  ganlz 
gedeinpin.  ein  brieff  anMew  F^vnekfort 
omjreyn.  (1533).  Cinf;  dennsoU  er(9olf) 
nimer  mehr  slraflen,  so  wflnlen  wir  vns  haUl 
selhs  vntcrnanth  r  wili^en  vnd  fressen  vnd 
zu  letzt  sein  reicli  vnd  alle  seine  wolthal 
verslOren  Tnd  dempflen.  «tltfeA»  «cAffne  pre- 
digten. (1533).  Cij^ 

mhd.  ihmyU-n  (Ifen,  1,  331)*  oAd.  dem- 
|»h.in  iGraff  b,  li2), 

band  s.  ihand. 

inMbra  (da  neben),  seilen  daraeben»  ni». 

1)  es  bezieht  sich  auf  etwas  das  in  der 
näht  Ufgt  oder  geschieht:  wo  polt  eine 
kirchcn  bawet,  bawel  er  {der  leufel)  seine 
capel  odder  taberne  daneben,  da»  5.  3.  vnd 
7.  cap.  s.  Matthei.  (1532).  xiij*;  die  teiehc 
vnd  lachen  danebtMi  (neben  {inn  m^er)  wcr- 
den  nicht  gesund  werden,  sondern  gesaltzen 
bleiben.  Ezech.  47,  11;  da  das  blut  Stc- 
pbani  vergossen  ward,  atnnd  ich  auch  da 
neben,  apost.  geseh.  22.  20 ;  vnser  Schwer- 
iner lluui  widdor  synnisch,  sie  zwacken  etwa 
aus  enn  lexl  ein  luiickel  waackel  worl,  das 
yhrem  dunckcl  gefeit,  lassen  dasn  fhren, 
was  daneben  stellet,  das  diese  toort  Cbristf 
noch  fest  slehen.  (1527).  oj". 

2)  uneiyentlich  hriszl  es  überdiesz,  zu- 
gleich, nebenbei:  aber  nu  verlasset  jr  eurli 
aufflogen,  die  kein  nais  sind,  daneben  seid 
jr  diebe,  mOnler,  chcbi'ccher  vnd  meineidige, 
/er.  7,  8-  9;  vnd  verhics  jnen  daneben,  er 
wolle  den  künig  tiahin  verwUgen ,  das  er  jr 
guler  firenod  wOrde.  2  Afaee.  11,  H;  eine 


fraw  kan  bei  einem  manne  ehrlich  vnd  gttlt- 

lirh  wonfin  vnd  mit  gutem  gewissen  bausfraw 
sein ,  «ol  aber  darüber  vnd  darneben  gott 
fUrcliien,  gicuben  vnd  beten,  randgl.  luspr. 
31,  80;  es  were  eine  kleine  ehre,  wenn  ich 
den  huel  für  meinen  eitern  abzuge  vnd  liesse 
sie  gleich  wol  darneben  hunger  leiden,  artsleg. 
der  zehen  gepol.  (152S).  K  7**;  gleich  wie 
Paulus  allenlhtlben  den  joden  znlies,  das  sie 
sich  besdinilten  vnd  Mose  geseiz  daneben 
hielten,  der  117.  psalm.  (15;i0).  Hij";  bitte 
auch  daneben  goll,  das  er  vns  bey  seinein 
liechl  vod  gnadenreichen  wori  erhalle,  vorr. 
auf  Alb  trat  der  boffiuer  mMndi»  Eaim- 
spiegel.  (1542).  M.  *3*;  sie  lieben  ^ eigen 
rotten  ^'"«■••hmeis,  daneben  <;inii  sie  vns  spin- 
nen vnd  luordlicli  feind.  das  5.  6.  vnd  7. 
cap.  s.  IfaifAet.  (1532).  dij*;  daneben  ward 
begert,  keis.  maiesl.  wolle  bey  dem  bapst 
erl)eiten  vnib  ein  gemein,  frcy,  christlich  con- 
cilium.  wider  das  bapttum  iu  Roa^  (1545). 
Aiij'-. 

iMdciai  (da  niden,  da  nidden),  «uto.  da 

unten,  mhd.  d&  niden  (Be^i.  2.  333^),  ahd. 
dd  nidana  iGraff  2,  994):  aber  hagel  w  ird 
sein  den  wald  hin  ab,  vnd  die  slad  da  niden 
vrird  nidrig  sein.  Jes.  32,  19;  vnd  Petrus 
war  da  nidden  [1522:  nyden]  in  pallasl. 
Marc.  M.  1)0. 

Danieder  darnieder. 

ftaniscb  tdcnischj,  danicus:  wendisch 
oder  denisch  (teftlecAl,  nnvertlabuWcA) 
deudach.  «ouft  Sehern  Aamphorits.  (1543)* 

Dank,  m.  mhd,  danc  {Ben.  1,  351),  ahd. 
dank ,  danc ,  danch  {Graff  5 .  1 1>7 ) ,  goth, 
{lanks. 

1 )  xcie  mhd.  noch  für  gedanke ,  doch  nur 
im  pl.  viil  der  schwachen  form:  das  sind 
allisz  noch  menschlich ,  platonische  vnd  phi- 
losophische dancken.  «wslef.  der  ep,  vnd 
enanff»  vom  chri$tag  ete.  (1522).  Sj*; 
grösser  dancken  dauon  haben,  denn  es  an 
yhm  selber  ist.  ausleg.  der  ep.  vnd  cuaug. 
von  der  heti.  drey  konige  fest  elc.  (152öj. 
fiiij-. 

2)  in  der  äUeren  spräche  heiitt  dank, 
zumnl  in  Verbindung  mit  einigen  präposilio* 
nen,  häufig  absieht,  wille,  gefallen,  in  die- 
»em  Jiiifi  sieAf  es  noch  kei  L,  in  den  redsns« 


Digitized  by  Google 


DANK 


395 


DA^KEN 


arfm  olrae  dank  >—  wUUr  wüUh,  sa  dank 

thun  —>  2U  gefallen  thun:  sie  miisscn  on 
ylirn  danck  bekennen  .  .  .  tias  ich  mich  nu 
zu  (Ircymal  geslellcl  hab.  der  36.  psalm. 
(1521).  Ay";  darOmb  das  der  Luther  bapst 
ist  on  yhren  danck.  eine  berichl  an  einen 
guten  freund.  (1528).  Aiij'';  das  sie  {die 
tcell)  sioii  jres  rhums  beraubt  am  jüngülen 
tage  vDÜ  mir  den  selben  lassen  uius  on  jren 
danck.  etHeht  ««Mne  preüffien*  (1533). 
Hiij';  da  («or  gotte*  gerichl)  so!  sie  {die 
iceU)  denn  on  jren  danck  vnd  mit  ewifjpr 
schänden  vnd  srhailrn  jr  eigen  iesler  cuaul 
Ulgen  slrafRen  md  venlammen.  ebend.  Kiiij' ; 
also  das  nicht  alzeit  die  beiden  musicn  die 
cbristen  Tressen  wie  sie  wollen ,  sondern  on 
jren  danck  mussten  sie  leben  lüssen.  das  15. 
cap,  der  er$len  ep.  s.  Pauli  an  die  Corin- 
Iher.  (1534).  Yij".  ^  thut  mir  tu  daocke 
vnd  gehet  zu  mir  er  aus.  Jm.3G.  10.  ebenso 
in  der  paralleUlelle  2  kön.  18,  31  in  den 
ersien  bibelatugg.»  teil  1541  neroel  an 
meine  goade. 

3)  «odiinn  ist  es  anerkennmder  ausdruck 
der  Verpflichtung  ßr  enc'n'^rnt'  tpohllhaten. 
in  dieser  bedeulung  gelten  folgende  redens- 
arten : 

a\  golt  aber  sey  danck,  der  vns  den  sieg 

gegeben  bat.  1  Cor.  15,  57.  2  Cor.  8,  16; 
danck  habe  du  scbi(ne  nacbligal.  wider  Hans 
Warst.  (1541).  Uiuf. 

b)  mit  dank,  zu  dank  anndimen:  ob  man 
mttste  mich  angreilTen  vnd  Ihaddetn,  der  irh 
zu  weilen  jnn  der  dolmetsch ung  jit  reilel 
bette,  da«!  nil  ich  mit  danek  annenien.  vom 
Schern  hamphoras.  (1513!.  Qü]**;  es  hl 
besser  frey  straffen,  denn  heimlich  hass 
tragen,  vnd  wers  zu  iliimk  annimpt,  dem 
bringt*  froinen.  Sir.  2i».  '.i;  «'fs  ich  solchs 
e.  c.  g.  ansuchen  allenlbalbeu  zu  vnlcr- 
ibenigem  danck  angenotnen  hab.  originalbr. 
V.  i.  1523  in»  ^etamnilarcfc»«  su  Weimar 
0  pag.  74  FF.  2. 

c)  einem  dank  wissen ,  sich  ihm  zu  dank 
verpflichtet  fühlen;  ich  wils  yhn  auch  key- 
nen  danck  nicht  wissen,  an  die  Aerm 
deutsch  Ordens.  (1523).  Bj^. 

d)  dank  sagen,  opfern:  opflere  gotl  ibntk 
vnd  bczale  dem  liübeslen  deine  gelub«le. 
ps.  50,  14;  wer  danck  opfferl ,  der  preiset 


micli.  50,  23 ;  vnd  sagtl  danck  alle  xeit  ftir 

nllos.  Ephes.  5,  20. 

Dankamt,  n.  Seh.  12,  8.  «o  heiszt  die 
ablheUuny  der  levilen,  welche  bei  dem  got^ 
tesünut  gesang  vnd  mtttfc  betürgUit*  i. 
dankcbor. 

Hankbnr;  gratus:  vnd  seid  in  dem  sct- 
biu'er)  reicblicli  dnnckltar.  Co^.  2,7;  seid 
(lancivbar  in  allen  dingen.  1  Thess.  5.  18. 

mM.  dancbaere  (Bau,  1,  358)  oM.  dane- 
pdri  {Graff  5,  160). 

Dankbarkeit ,  f  was  dank  3  :  dns  nemen 
wir  an  mit  .iller  ilanrkbarkeil.  apost.  24.  3; 
daruinb  ich  mich  also  bemabel  vnd  gevlissen 
mit  teren  vnd  veraianen  nnr  dtnckbarkeit» 
der  111.  pMfm»  (1530).  Aiij^;  ich  komme 
freylii'b  langsam  gnng  mit  meiner  «lenkbar- 
keil  ftir  euer  gutwilliges  herz,  de  Wette  br. 
4,  5S6. 

mkd.  danchvrilteii  (Ben.  1,  358). 
iankbtrildi  ade.  mit  dank:  wilchs  allis 

vnd  viel  mehr  iamer  wol  nach  Miel),  szo  der 
furwit?.  vns  liesz  an  den  guUcrn  von  gol 
pcben  danckbarlicb  benugen.  an  den  Christ- 
liehen  adei,  (1520).  Mj'.  —  wte.  feut. 
1482  bl.  e  5^  dankperlich  gratuiio,  gratanter. 

Dankbttch,  n.  darumb  er  (der  psaller) 
.iiich  im  ebrei«;rhen  lieissl  sepher  lelullim, 
isi  ein  lobebucli  oder  danckbucb.  vorr. 
üu([  den  pioUer  bei  Bindieil  7,  328. 

itakcbori  m.  was  dsnkarol:  vnd  (IcA) 
bestellet  zween  grosse  danckchür.  Sch.  12, 
31;  der  ander  dsnckckor  gieng  gegen  jncn 
vbur.  12.  3S. 

Banken }  gr alias  agere,  mAd.  danken 
\Ben.  1,  358)t  oM.  dankAn  {Graff  170}« 
t\  dank. 

I)  im  o.  test.  hat  danken,  dem  hebr.  r."]J 
entsprechend,  häufig  die  sthon  im  oAd.  vor- 
kommend»  bedeutung  von  preieeu,  rühmen, 

benedicere  domino,  oder,  wie  L.  selbst  ein- 
mal erklärt,  ,Jem  Herrn  nachsayen,  u-us  er 
gelhan  hat":  vnd  er  (David)  sieliel  für  die 
laden  des  herrn  etliche  leniten  zu  diener,  das 
sie  prciselen,  danckten  {vulg.  glorificarent) 
vii.l  lobten  den  bcrrn.  1  chron.  17,4  ;  lliskia 
.ilji  I  st(  l!(  l  die  priestcr  vnd  Icuilen  in  jre 
ordnunge  . . .  das  sie  dienclcn,  danckten  vnd 
lobclen.  2  cAro».  31,  2;  jr  heUigen  lob- 

50* 


DANKEN  396 


DARKWGISB 


nnget  dem  liemi,  dindtet  vnd  fmisel  sMne 

heiligkeit.  ps.  50,  5. 

2)  in  allgemeinerm  sinn  hfiszt  es  das 
gejühi  der  verpftichlung  durch  tcoHe  oder 
^Mm  kund  ^te». 

a)  die  person  der  gedankt  wird  sieht  im 
dativ:  nii  wil  i<!i  dem  lierrn  dancken. 
1  Mo$.  29,  35;  «Unckeslu  also  dem  lierrn 
deinem  goit,  du  lol  »d  tOricht  voickt  5  Jfot. 
32,  6;  ich  dancke  dir  herr  mein  golt  von 
ganlzeiii  Ihtzcii.  p«.  SG,  12. 

b)  wird  der  gegenständ  des  dankes  am- 
geüiüdit,  $o  gebraucht  L.  noch,  wie  das 
ahd,  imd  «M^  den  genUio:  erslUch  mitgen 
wir  nienund  aufl  enien  dancken  sölchs  vn- 
radt?  vnd  niilTnirs  denn  euch  fUrslen  vnd 
herro.  ermanunge  xum  fride,  (1525).  Aij*; 
idi  dMicke  d«r  gnlen  vnlerrichtuag.  das 
diese  «orl  CkrUH  noeK  feH  Hehem.  (1527). 
kij'';  ich  dancke  euch  ewcrs  diensts  iti  den 
newen  zeiUinfren.  Jen.  3, 144";  destUackete 
ich  goU.  2  Macc.  U,  20. 

c)  $kttt  dt»  g0n.  wnnndH  er  oder  oiidk, 
wie  schon  das  mhd.,  die  präp,  um  (vmb): 
ich  dancke  dem  hcrrn  vndi  seiner  gercclilif^- 
ketl  willen,  ps.l,  IS  \  die  sollen  dem  herrn 
dsncken  vmb  seine  guie  vnd  vmb  seine  wun- 
der, die  er  an  den  menschen  kindern  Ihul. 
107,  8;  daniiiil)  so  solK-n  wir  mi  aiirli  ^oll 
vml)  suIcIh«  grosse  gnad  dancken.  Jen.  S, 
304'.  daneben  aucti  schon  für:  aber  den 
bOsen  bttben,  die  niehl  daneken  Rlr  die  wol- 
thtt»  wirds  nicht  wolgchen.  Sir.  12,  3 ; 
niemand  danekl  mir  für  meine  wolllial,  20, 
17;  golt  dancken  für  seine  gnade,  ver- 
mmtm^  »um  utenmeni.  (1537).  Eij''. 

3)  danken  »  den  grius  «ntfidem,  reia- 
lutare !  so  dir  jofiiand  begogenel ,  so  grOsse 
jn  nicht,  vnd  grüsset  dich  jemand,  dancke 
jm  nicht  2  kön.  4,  29;  vnd  nictit  üatu-ke.sl, 
wenn  man  dich  grüssel.  Sir.  41»  25. 

iankea,  n.  da  man  bttret  die  stim  des 
dankens.  ps.  26,  7. 

fftikgelübde^n.  wo  nu  die  geiubde  widdcr 
dit  danckgttlabde  streben»  da  sollen  sie  ver- 
dampl  sein,  der  117.  psatm,  (1530). 

iankepfer,  n.  c-^Vr  riT,  sacrißcium 
euchnrislicum :  i^t  nhcr  snn  o|iirer  ein  danck- 
npUVr  von  nudera.  3  Mos.  3|  1 ;  vril  er  aber 
dem  herrn  ein  danckopffer  von  kleinem  vieh 


thnn.  S,  6>  vnd  opifeiten  brandofÜBr  vnd 

danckofiffer  fnr  dem  lierrn.  rieht.  20,  6  ;  so 
mag  ich  auch  cwre  ffisle  danci<opller  nicht 
ansehen,  iimo«  5,  22 ;  dazu  halten  sie  Chn- 
stns  leib  vnd  blut  nicht  für  ein  danckopflkr, 
sondern  als  ein  wcrrkopflier.  vvnnanung 
tum  sacrament.  (1537  1.  Eij''.  Hneigentiich, 
wer  barmhertzigkeit  vbet ,  das  ist  Jas  rechte 
danckopfler.  Sir.  35,  4. 

Itakpredlgt,  f.  vnd  jmerdar  solch  danck* 

[  rnhgl  treiben,  das  15.  rap.  der  erstm^ep. 
s.  Pauli  ZV  den  Comthern.  (1534).  miij*'. 

Bankpsalm,  m.  nttti  ranfUcti  sind  <>ilicl)e 
danckpsalroeo,  darinnen  man  golt  Inbel  vod 
preiset  für  allerley  wohhat  vnd  hftlffe.  vorr, 
au/f  den  psalter  bei  Bindseif  7»  32S.  die 
Überschrift  ein  dauckpsalm  h«U  /edodk  wur 
ps.  100. 

Baikt»agea,  dank  in  worlen  ausdrücken: 
daneksagen  ist  nirht  anders  denn  bekennen 

die  empfangen  wollhat,  vnd  des  wolibeters 
gUile  vnd  des  ddrlTtigen  vnwirdirk«>vt.  aus- 
leg, der  ep  vnd  euang,  vom  aduent  etc. 
(152S).  Gg2';  du  dancksagest  wol  fein 
(m  den  ersten  ausgg.  des  n.  teet.  noeft  du 
sagest  wol  fcyn  d.uii  ke),  aber  der  ander  wird 
ni(ht  daiion  geltcssert.  1  Cor.  14,  17;  vnd 
dant'ksagfl  dtiu  vaicr,  der  vns  tüchtig  ge> 
macht  hat  sn  dem  erbtell  der  heiligen  im 
Hecht.  Colos«.  1«  12. 

Banksnger  j  m.  Juda  hcisst  ein  bekennet 
ndfr  danksager.  randgl.  zu  1  Mos.  20,  35. 

Danksagung,  f.  die  abslallung  des  dauk.s-, 
dankgebel:  (lasset  nicht  von  euch  getagt 
werden)  schandbare  wort  md  narrenteiding 
oder  schertz,  welche  ench  nicht  zimcn,  son- 
tlern  viel  mehr  dancksagung.  Ephcs.  ö,  4  ; 
in  allen  dingen  lasset  ewre  bitte  im  gebet 
vnd  flehen  mit  dancksagung  für  gott  kund 
werden.  Phil.  4,  6;  so  ermanc  ich  nu,  das 
man  für  allen  dingen  zu  erst  tlitie  hitlc,  gc 
hei,  fiirhit  vnd  danek''agHng  für  alle  men- 
schen. 1  7(0».  2,  1 ;  aber  wir  baten  in  die<- 
sem  gebet  (der  4.  kllto),  das  er  vns  erkennen 
lasse  vod  mit  dancksagung  cmpfaheu  vnser 
leglich  lirud.  Jen.  8,  3S5'. 

fiankweise,  ade  mit  (hmk:  sihe  ja  zu, 
das  du  dis  sacrament  mciti  anders  denn  dic> 
ser  swo  weise  brauchest,  nemlich  auli 


^ed  by  CjOOQie 


DAMKZEIGUEN 


397 


DANN 


daftelcwmse  vnd  beiweise.  t§ma!Mmg  mm 

gaeramenl.  {1537).  Hiüj'. 

Dankieichen,  n.  zeichen  des  danUs :  alle 
ihre  opOer  sollen  daackzeichen  sein«  tüchr. 
275*. 

'Hm,  icn»  «de.  mi  co»/..  «Ad.  danne 

und  (lenne,  abgekürzt  dan,  den  {Btm,  1, 
300lf.l,  a/t^f  (Irtnnc,  tl.mna,  ihanna,  «nd 
denoe  au$  äilerem  deiiiu  [Graff  5,  44  IT.). 
den  Aevie  dnr  tehrifispracKe  j^eftenden 
«lUeridkled  <ti  der  bed$uttmg  beider  formen 
kennt  L.,  wie  die  ältere  spräche  überhaupt, 
nicht,  anfange  gffjrnurhle  er  nur  daisn. 
neben  tcelchem  iiaid  {schon  1019)  denn  {zu- 
tMiton  «eeA  denne)  erteAelitl,  doe  er  fpdier 
oSUin  zuUesz.  es  steht 

1)  für  Imn,  tunc:  denn  winl  dis  laml 
feieren.  3  Mos,  26, 35 ;  wenn  du  denn  wirsl 
hdren  dm  rtusdien  oben  tnff  den  nndbw- 
betvmen  einher  gebeo,  so  lar  M*etts  suai 
slreit.  1  chion.  15,  15;  denn  (1522:  denn«) 
werden  zwcpn  ^ull'  dem  felilc  sein.  Matth. 
24,  40 ;  wenn  aber  des  menschen  son  koin- 
neB  wird  in  seiner  berrligkeil,  denn  wird  er 
silsen  euffdem  sluel  seiner  herrligiteit.  25, 
31;  es  wird  aber  die  zeit  l-omen,  das  der 
breuligam  von  jnen  genomen  wini,  denn 
werden  sie  Tasten.  Marc.  2,  20 ;  {da*  wort 
goUn)  aliieit  denn  am  meysten  sunimpt, 
wenn  mans  aufTs  hühtst  verfolget,  an  die 
radherrn  elc.  (1524).  Aij* ;  da  Widder  sagt' 
ich  iizt  als  denn,  vnd  denn  als  ilzl.  vom 
abendmat  ChfiilL  (1628).  Fij*.  Indfeeer 
bedeuiun^  erfährt  dann,  denn  venUMnmg 
in  alsditnn,  nlsdenn. 

2)  für  quam  hinter  der  comparationt  die 
sehUnge  war  listiger  denn  alle  lhier*auff 
dem  fdde.  1  Jfoe*  3,1;  meine  sttnde  isl 
grösser  denn  das  sie  mir  vergelten  werdon 
mUge.  4.  l.'i;  vnd  halte  Rahel  lieber  drnn 
Lea.  29.  30;  seine  äugen  sind  röUicher 
denn  wein  vnd  seine  seene  weisser  denn 
milch.  40,  12;  gehorsam  i.sl  besser  denn 
njiiri'in  vnrl  aiinniprrkfn  lu-^ser  denn  das  fL-ll 
vuu  Widern.  1  Sam.  15,  22;  da  will  eyn 
becker  besser  seyn  denn  eyn  balbircr,  eyn 
scbuster  edler  denn  eyn  b^der.  owfoj^.  der 
ep.  vnd  euang.  vom  heyl.  dreykönige  fest  etc. 
(1525).  Jij'*;  vnd  jm^r  eines  herrlicher  vnd 
edler  denn  das  ander,  gold  besser  denn  bley. 


Silber  besser  denn  stro ,  eddd  stein  besser 
denn  waclten,  vnd  vnter  den  biwlischmi 

crcaturn  die  sonne  herrlicher  vnd  scliöner 
denn  der  monti  vnd  ein  stern  schöner  vnd 
heller  denn  der  ander,  das  15.  cap.  der 
erelen  ep. «.  PauU  an  die  CorincAer.  (1534). 
eiij*;  (dte  belteiorden)  kommen  des  iaris  an 
einen  orl  ein  yphrher  inolir  dan  sechs  oddcr 
sieben  malen,  an  den  chrtsUichen  adeL 
(1520).  Jiiij';  i^  doch  mehr  davon  weys 
tu  sagen  md  so  vrteylen  denn  er.  «eidder 
die  hyml.  Propheten.  (1525  ).  (Jiiij'".  ebenso 
folgt  denn  nach  anders  und  verneinenden 
Wörtern:  jr  gesclz  isl  anders  denn  alter 
vdkker.  ÄiAer  3.  8;  hie  ist  nichu  anders 
denn  goüeshause.  1  Moi,  28, 17 ;  vRs  nicht 
anders  denn  für  stock  vnd  hlorjio  hallten. 
das  7.  cap.  s.  Pauli  zu  den  Corinthem. 
(1523).  Oüij'';  das  isl  ein  reulin  das  nie- 
mand raten  kan  den»  der  heilige  geist.  vber 
das  erste  buch  Sf ose.  (1527  i.  Aaiij*.  heute 
gilt  in  diesen  fäUf'n  ntfr  rds ,  L.  gebrauchle 
auch  noch  wetk-r  und  wann,  wenn. 

3)  für  niH:  ich  las  dich  nicht,  du  sege- 
nesl  mich  denn.  1  Jfes.  32,  26;  jr  solt 
riiclil  von  daiwif^n  kotn^n,  es  kome  denn  her 
ewer  jüngster  Lruiler.  42,  15;  es  sey  denn 
ewer  gerechligkeii  besser,  denn  der  schrifli- 
gelerten  vnd  phariseer,  so  werdet  jr  nicht  in 
das  liiiiU'Ircirh  k(»mcn.  Matth.  5.  20;  gleich 
wie  ilcr  rcbe  kan  keine  finchl  liriiigen  von 
jfu  selber,  er  bleibe  denn  am  wcinsioek,  also 
auch  jr  nicht,  jr  bleibet  denn  an  mir.  JoA.  15, 4. 

A  ]  für  praeter :  dazu  hal)  iclis  nicht  ge- 
IiHrcl  denn  heute.  I  21.  2(>. 

5;  für  nam ,  enim  bietet  die  bibei  unzäh- 
lige beispiele,  hier  mir  einige  aus  den 
Mrigen  «eAri/len  L,'*,  «eelcAe  He  form 
dann  belegen :  dann  niyrs  von  hertzeu 
lt;yil  iszl  .  .  .  das  auch  dis/.e  sclielzniig  e.  f. 
g.  letzten  tagcnn  szo  vili  gntes  geruchls 
namen  vnnd  gunsl  beraubt  hat.  or^mittr. 
rom  j'.  1517  im  gesamtarchiv  im  fKeimor. 
-Y.  108.  41 ;  dann  ich  wolt  yhr  gerne  eilwas 
thun.  originalbr,  aus  d.  j.  1519  auf  der 
bibliothOt  »u  (roCAa  eod.  «Aarl.  379  fol.  2 ; 
din  das  ist  hie  angeUeygt,  das  Adam  keynn 
eelich  geiiialu!  fand,  eyn  sermon  von  dem 
elichcn  slahd.  (1519).  Aj**;  gleich  wie  ich 
von  der  taulT  gesagt  das  es  fughcher  were 


Digitized  by  Google 


DAiNaNGN  898  DARAN 


yoti  wnser  tia  Uneben ,  dan  da  nil  begis- 
•en.  tjfm  strmon  von  im  hodmtir^geH 

ncrament.  (1519).  a  ij**. 

Bannen,  adv.  mhä.  daiinen,  danne,  daoe, 
dan  (Ben.  l,  302),  ahd.  daouAn.  danin,  daaa 
(CTrn/f  5*  42.  50),  von  «mem  ort  Aar,  vo» 
flÜMtn  ort  weg.  das  einfache  dannen  kommt 
nur  in  folgender  slelle  vor:  ilnnimb  bii 
ich  ynn  Christo  ewer  prcdiger  wollten  sich 
der  fragen  von  den  heyügen  ym  liyroel  vnd 
von  den  todlcn  entschlahen  vnnd  das  volck 
dann<'n  wf^n  it-n  (von  diesen  fragen  abtcen- 
den}.  epistel  an  die  kirch  tzu  Erffurdt. 
(1522).  Aij'i  deWeUebr.  2,221.  tonst 
encJMnl  et  immer  In  der  «elkm  ahd.  «ntf 
mM.  nicht  ieltenen  Verbindung  von  dannen : 
jr  sott  nicht  von  dannen  konoen,  es  kome 
denn  her  ewer  jüngster  bruder.  1  Mos.  42, 
15;  gehe,  leuch  von  dannen  du  vnd  das 
volck.  2  Mos.  33,  1 ;  vnd  wenn  du  dich  von 
dannen  furbas  wendest.  1  Sam.  10,  ^  :  In 
wirst  von  dannen  nicht  her  aus  kouicu  bis 
du  den  aller  letzten  scberff  bezalest.  Luc. 
12,  59;  einend  inr  reehten  goltee  dea  ali- 
mecbligen  valers,  von  dannen  er  komen  wird 
SU  richten  die  lehendigen  vnd  die  todtcn. 
deudsch  calechismus.  (1529).  Miiij*. 

Hnbiwcr  e.  UnnhXnser. 

Bnnnocht  a.  dennochl. 

Dapfer  s.  taprei 

Dar,  räumliches  adv.  mhd.  dare,  dar 
(Ben.  l,  307),  ahd.  dar«,  tliara  {Graff  b, 
59),  eo,  ftne,  dahin  t  ein/adk  nnr  «mfani^ 
bei  L.  in  hir  (d.  i.  hieher ,  mhd.  vml 
dar:  alszo  <tz  du  nil  (laifT^it  noch  zu  Rom 
noch  zu  Jerusalem  noch  tzu  saut  Jacob  noch 
byr  oder  dar  lauflen  vnb  ablas,  anuzleg. 
deaUth  des  v.u.  (1518).  Giij'';  er  leufR 
tzu  sanl  Jacol),  Rom,  Hierusatem ,  liyr  vml 
A^r.  von  den  guten  tcercken.  (152ü).  Bj'-; 
in  vviderwertigkeyt  hyr  vnnd  dar  lauflen  vnd 
allenibalben  radt,  hnUT  vnd  irost  soeben ,  on 
allein  bey  got.  ehend.  Biij'*.  in  zusanmen- 
selzungen  sowohl  mit  Zeitwörtern  nh  aurh 
mit  andern  adverbien  erscheint  es  noch  häufig. 

iam  f  dran ,  aiio.  mbd.  di  an ,  dar  an, 
dar  ane*  auch  schon  zusammengez.  deran 
dcrane,  dran  drano  i  Ben.  1,  30G.  307)»  ahd. 
dir  ana,  dara  atia  {(Mraff  5,  Gl). 

1)  es  bezeichnet  Munächti  örüidte  nähe 


und  danait  berflArmf,  ihtUk,  wie  In  dm 
metalen  der  folgendm  heUfMe,  xu  vöUigar 

l'ereinigunff  hpt  ein^r  hetregunfj  und  gänZ'- 
iichem  awtchiuiz  bei  einem  ruhenden  zu- 
stand sleigem  katm. 

a)  bri  binden,  hingen,  legen,  oacben  ef&r 
wenn  dn  das  buch  hast  ausgelesen,  so  binde 
einen  stein  dran.  Jer.  51,  (53;  vnd  bunden 
eine  gele  schnür  dran«  2ilo«.  39,  31; 
weldier  mensch  diese  wort  verendert.  von 
des  hause  sol  man  einen  haicken  nemen  vnd 
auffricbtcn  vnd  jn  dran  hengcn.  Esrn  (i,  11* 
aUzo  Ihul  man  auch  in  weltbchcn  lestamco- 
ten,  das  nit  allein  die  wort  achrillilich  vor- 
fiist,  sondern  anch  sigel  oder  nolarienseycbe» 
dran  gehengt  werden,  eyn  sermon  von  dem 
n.  test.  (1520).  Bj";  vnd  lasst  sie  erwelcn 
einen  farren  vnd  jn  zustUcken  vnd  aulTs  bolti 
legen  vnd  kein  fewr  dran  legen.  1  hSn*  18» 
21 ;  vnd  solt  vier  gfliden  ringe  dran  machen. 
2  .Müs.  25,  2G;  der  mcister  geusst  wol  ein 
bilde  vnd  der  goldschmid  vber  güldels  vnd 
machet  silbern  kelen  dran.  Jes.  40,  19; 
Jacob  aber  nam  stehe  von  grUnen  papeln-^ 
bawm,  haseln  vnd  castanccn  vnd  schelet 
weisse  streiflie  daran  1  ^fn.<:  30,  37;  — 
dein  hals  ist  wie  der  liiurui  iiauid  mii  brust- 
wehr  gebawet,  dann  lausenl  scbUde  hangen. 
hohelied  4,4;  nach  solchem  gebet  trat  ai» 
(Judith)  zu  der  seulen  oben  am  belle  vnd 
langet  das  schwert,  dds  daran  hieng.  Ju4. 
13,7;  vnd  die  weile  ferne  am  hause  gegen 
moigen  mit  dem  das  dran  bieng  {damUim 
Verbindung  stand)  war  anch  bnmleri  eilen. 

Ezech.  11,  11. 

b)  neben  arbeiten,  thuu  etc.  druckt  dara» 
den  gegemtand  der  ^^ftigung  aui:  es- 
mus  ein  mensch,  der  seine  crbcil  mit  weis» 
heil,  vernnnfll.  ^eschickligkeit  gclhaa  bat, 
eim  andern  zum  crbleil  lassen,  der  nicht 
dran  geerbeilet  bau  pred.  2.  21;  aulT  das 
wir  darstellen  einen  jgllchen  menschen  vol- 
komcn  in  Christo  Jhesu ,  daran  ich  ancli  er- 
Iieile  vnd  ringe.  Coloss.  1,  2',);  der  lierr 
uichl  das  haus  bawcl,  so  erbeileu  vmb  sunsl 
die  dran  bawen.  jw.  127 ,  1 ;  teglich  lerofr 
daran  bucbslabcn.  etne  schöne  osterpredigL 
(153Sj.  Ciij'' :  aber  das  Innd  Egypten  wil 
ich  jm  gelten  für  seine  eibeil,  die  er  daraa 
gethan  hat.  Ezech.  29,  2Ü.  . 


bigiiized  by  Google 


399 


OAKAN 


e)  Mete  ttnd  äht^id»»  ««rda  kStmm  mieft 

uneigenllich  stehen :  er  vcrlessct  sich  aulT 
sein  haus  vml  wird  doch  nicht  hf-^tj  lirn,  er 
wird  sich  drao  hallen  {sein  venrauen,  darauf 
«eUen),  aber  dach  nicfal  ttefaeii  Ueibea. 
Biob  S.  15;  rollet  euch  rMchthnni  stt.  so 
fioncrfi  das  herlz  nicht  iJran.  p«.  62,  11; 
bcm  thun  isl  bcy  den  hcihgen  recht,  aber 
die  gotlloseo  slo^isen  sich  («üftnim  ärgemis) 
dnn.  SSr.  39,  29;  es  ist  viel  besser»  du 
essest  kein  fleisdi  vnd  trinckesl  keinen  wein 
oder  das  daran  sidi  dein  l)rudt'r  siösset  oder 
ergerl.  Rom.  14,  21;  vnd  uieineu,  Ihun 
wol  daran,  wenn  sie  htfieathuD.  JfieftaT.S. 

2)  et  bezieht  sich  atif  WM  taehe,  hand- 
iung,  ein  errifjnis,  einen  zuttand  ohne  be~ 
rücluichügung  der  nähe,  meist  bei  Zeitwör- 
tern, die  eine  ridUw^g  oder  thätigkeil  det 
pfiffet  «««dricken. 

a)  woran  denken,  gedenken,  r;|,iul>cn. 
SWeifeln :  denn  ifh  doncke  noch  wol  daran, 
was  ich  jm  geredi  i>abe,  Jer,  31,  20:  dar- 
umb  seid  wacker  vnd  dencket  dir  an  >  das 
ich  nicht  abgelassen  habe ,  drey  jsr  tag  vnd 
nacht  einen  jßlichen  mitthrenen  zmiermanen. 
aposl.  gesch.  20,  21 ;  er  geilcnckel  daran, 
das  wir  staub  sind.  ps.  103.  14;  gedencket 
dran  wie  er  euch  aagcl,  da  er  noch  in  Galiläa 
war.  Luc.  24,  6;  der  eunuchus  glewhl  an 
das  cuangelio  von  Philtppo  gepredigt  vnd 
wüste  doch  nicht  ob  viel  oddcr  wenig  dran 
glewbtco.  von  «enaelken  lere  an  meiden. 
(1522).  Ciij^;  ich  schemc  mich  des  euan- 
geüj  von  ('hrislo  nicht,  denn  es  Ist  eine  krallt 
golles ,  die  drt  <p\\g  tnachel  alle  die  daran 
gleuben.  Hörn.  1.  lö;  die  sich  Stessen  an  dem 
worl  vnd  gleuben  nidit  dran.  1  Pel.  2,  8 ; 
iweifeln  aachmchl  daran,  das  auch  sie  seihs 
von  dir  crwelct  vnd  zu  mir  bracht  sein,  doe 
17.  eap.  Johannis.  (1530).  Kiiij". 

h)  ebenao  M  kwAt,  lusl,  gefallen  oder 
ekd,  grXnel  haben:  deine  heiligen  haben 
frcude  dran.  ps.  52 ,11;  gros  sin<l  die 
werck  des  lierrn,  wer  jr  achtel,  der  hat  eitel 
lusl  dran.  101,  2;  vnd  ob  jr  mir  gteicii 
brandopfler  vnd  speiaopffer  opITerl,  ao  hab 
ich  keinen  gerallcn  dran.  Arnos  5,  22;  du 
soll  einen  ekel  vnd  grewol  daran  haben,  denn 
e%  ist  verbannet.  5  Mos,  7,  2G;  lUgen  bin 
ich  gram  vnd  habe  grewd  daran,  p«.  119, 163. 


e)  M  de»  leiMrleni,  taefaHe  nn  erften« 

nen,  wahrnehmen  elc.  ausdrücken,  weist  et 
auf  das  miticl  der  erkenntnis:  daran  soUii 
erfaren,  das  ich  der  herr  bin.  2  Mos.  7,17; 
daran  aolt  jr  den  geist  gniies  erkennen,  eu 
jfs'Ucher  geist  der  da  bekennet,  das  Jhesus 
Ctirislus  ist  in  das  Oeisch  komt^n,  (h>r  ist  von 
golt.  1  Joh.  3,  9 ;  da  ich  das  saiie,  nam  icbs 
XU  hertxen  vnd  tchawet  vnd  Icmete  drao. 
spr,  24 ,  32 ;  daran  wil  ich  mercken  ob  jr 
redlich  seid.  1  Mos.  42.  30;  daran  jr,  so 
jrs  leset ,  mercken  kUnd  meinen  verstand  an 
dem  geheimnis  Christi.  £pAM.  3,4;  weil 
iie  nicht  gehen  kennen,  mna  »an  aie  auS 
den  achaeln  tragen •  dann  die  leute  Mhen 
können,  das  es  schendliche  gOtlcr  seien. 
Baruch  6.  25 ;  daran  wü  ich  euch  prüfen. 

1  Mos.  42.  15. 

d)  bei  einten  anätm  aeifieffrlem;  vnd 
erkennet  sich ,  das  er  daran  gesUndiget  hat. 
3  Mos.  5,  5 ;  daran  ist  erschienen  die  liebe 
golles  gegen  vns ,  das  golt  seinen  eingebor- 
nen  aon  geaand  bat  in  die  weit  1  M^4. 9 ; 
ea  geschieht  golt,  den  heiligen  vnd  anch 
allen  Christen  prosz  vneere  daran,  ft/n  scr- 
mon  von  dem  hochwir^gen  sacrament, 
Uäiy).  cj^ 

3)  dann  afeM  nur  m  atfjpemetner,  mcM 
genau  bestimmter  beziehung  bei  dem  zeit» 
wort:  er  gebet  rrisch  dran  vnler  den  hew- 
men  im  vvalde ,  das  er  cedern  abbawe.  Jes. 
44,  14;  es  lag  dem  kOnige  viel  daran. 

2  Mau.  8.8;  ein  schmied  mas  dencken 
wie  ers  fertige  vnd  frde  vnd  spat  dran  sein, 
das  ers  fein  auserbeile.  Sir.  3$,  31;  vnd 
gibls  auch  die  vernunfTl,  das  viel  daran  ligi, 
das  die  etlem  dran  sein,  damit  jre  kinder 
zUehlig  erzogen  werden,  das  15.  cnp.  der 
erste»  ep. «.  Pauli  an  die  Connther.  (1534). 
Zij^;  weil  wirs  nicht  sehen,  so  solle  drumb 
nichts  dran  sein  {die  rüstung  gegen  Üe  £«» 
therischen  keinen  grund  haben),  wider  dem 
meuchler  zu  Dresen.  'A'-^'-'W.  Biiij'';  wenn 
elir  (der  bapat)  aber  liiirisliis  sladlhalter 
were,  so  wurde  er  autf  seyne  fusse  IreKen, 
liyngehen  vnd  den  TOreken  das  euangeli 
predigen,  daran  setzen  leybvnd  leben.  buUa 
cene  domini,  (1522).  Dj'';  so  wendet  allen 
cwren  vleis  daran  vnd  reichet  dar  in  cwrem 
glauben  tugenl.  2i'<lr.  1, 5.  eige»lhamUch 


Digitizcd  by  Lit.jv.'vi'^ 


DARAUF 


400 


DARAUF 


sagt  L.  ^  '  ferne  ich  myr  kcvuc  ppwissen 
dran  iiifchle.  da*  ander  leyl  widder  die 
hyml.  propheten.  (1525).  Biij',  wo  wir 
danus  odir  darflber  ^e^roiicAe«. 

4j  häufig  fkr  woran:  Elisa  aber  ward 
kranck.  daran  er  auch  starb.  2  kön.  13,  14  ; 
oder  maclit  man  aucli  einen  nagel  draus,  dar 
an  man  tlwM  müge  hcngen  ?  Bttth,  15,  3 ; 
mtt  das  aie  gewit  waren  vnd  sich  Irewelen 
der  verheissung,  daran  sie  gleubten.  weish. 
IS,  0;  sie  leren  an  keyncm  ort  wie  man 
doch  suUc  der  sUnden  los  werden ,  gut  ge- 
wiasen  kriegen  vnd  eyn  fridsam  frOlich  hertz 
SU  goll  gewynnen ,  daran  alle  macht  ligl. 
das  ander  leyl  widder  d,  hifml,  prophaten. 
(1525).  Plij^ 

Dnranff  drauf,  ado,  mhd,  dar  Af,  drAf 
(Ben,  1»  300.  307),  oM.  dar  ftf  (Gratt 
$.  60). 

l }  am  häufigsten  deutet  es  auf  einen  ort, 
räum:  verQucht  sey  der  acker  vmb  deinen 
willen,  mit  knmmer  soltu  dich  drsull  neeren 
dein  Üben  lang.  1  Mos,  3,  17  ;  der  erdboden 
vnd  was  drauff  wonct.  ps.  24,  1;  der  weg 
ist  breit,  der  zur  vcrdamnis  abfüret,  vnd  jr 
sind  viel,  die  draaff  wandeln.  JfoUft.  7.  13; 
vnd  soll  sween  onicherstein  nemen  vnd  draufl* 
funlit  ii  die  nainfn  der  kiiidcr  Israel.  2  Mos. 
2b,  9;  niiu  dir  cm  lioliz  vnd  schreibe  dar 
auir.  Ezech.  37,  10;  vud,  der  herr  stund 
oben  draufl*  (auf  der  MUr).  1  Mos.  2S,  13; 
vnd  waltzel  den  stein  von  der  Ihilr  vnd  statzlc 
sirli  dn^iifT.  Matth.  2S,  2;  mkI  sähe  einen 
fi<ig(Mibawm  von  ferne,  der  bicller  hatte,  da 
trat  er  hinzu,  ob  er  elwas  drauff  fdode. 
Marc  11»  13;  ab  sie  na  anslFallen  «idl  das 
land,  sahen  sickolen  gelagel  vnd  fisch  draulT. 
Joh.  21.  9. 

2}  es  besieht  sich  auf  eine  handiung, 
etnei»  «ttfond.  eine  sacAe;  vnd  sie  gaben 
jre  band  drauff,  das  sie  die  weiber  wollen 
aus5(os«!(»n.  Esra  10,  19;  gab  jm  auch  soiiu' 
band  vnd  den  cid  daranfl*.  das  er  aus  der 
freilieil  zu  jm  kam.  2  Macc.  4,  34 ;  daraufT 
(auf  die  «tmrMie)  muss  idi  anlworten«  Biob 
20.  2;  daraun  wil  nu  Christus  antworten. 
das  17.  cap.  Johannis.  (1530).  Piüj';  ver- 
las dich  nicht  draulf,  das  der  häufle  gros  ist, 
mit  dfnen  du  vl»el  lliusu  Sir.  7»  17 ;  es  ver- 
lessl  sich  Heinlz  vnd  sie  alle  darauff»  das  der 


hapst  vns  verdanpL  «stder  Barn  WwrtL 

(1511).  Niiif. 

3)  nebm  seiieu,  aciilen,  uierkcD,  denken 
M.  *.  to.  bexmeknH  ei  «Ine  jnners,  §9Mi§e 

richtung  auf  eltcas :  lasset  vns  mit  mseim 

hcrtzon  draufl  achten  vnd  mcrcken,  wie  es 
hernach  gehen  sol.  Jes,  41»  22;  ich  borcbto 
drauir.  Sir.  51 ,  21 ;  höre  Cocbier,  tthaw 

draufl*,  vnd  neige  deine  obren,  ps.  45,  11; 

ich  hofle  aber  dar  aiifl",  das  du  so  gnedig  bist, 
IH,  6;  nn'ine  heben,  die  ".vril  jr  tbir  aiifl*  (auf 
den  neuen  himmei)  warlea  sollet.  2  Pei. 
3.  14. 

4)  beispiele  uneigenllicher  bedeutungs 
vnd  so  ellichc  darauir  hesliinden  ,  das  sie  es 
uicbt  mit  den  beiden  halten  sollen,  die  soll 
man  flugs  erstedien.  2  Jfoee.  6,  9 ;  sie  aber 
bestünde  drauf  {hUeb  dabei) .  es  wen»  al.M>. 
apost.  gasch.  12,  15  ;  —  so  Mind  macht  der 
bass  diese  gcysler,  das  sie  nicht  mügcn  vmb 
sich  sehen  was  vorher  oder  hernach  geht 
bey  diesen  worlen,  sondern  falten  drauff,  wie 
sie  es  am  ersten  blick  dunckt  für  sie  seyn. 
das  ander  teyl  tridder  die  hipnl  propheten. 
(1525).  Pj'';  bereit  ynn  auswendigen  len- 
dern ein  grosse  mennige  darauf!  feilet  vnd 
helt,  das  Christus  leib  vnd  blut  nicht  ym 
brod  vnd  wein  sey.  sermon  von  dem  sacra- 
ment.  (1520).  Ai]"*;  —  so  es  aber  der,  so 
es  \äas  haus)  gehedigel  hui,  wd  iUscn,  so 
sol  er  den  fanfllen  teil  des  gelds,  vber  das 
es  ges^chetzt  ist,  draufl"  gehen  {zugehtn,  mehr 
zahlen),  «so  sols  sein  sein.  3  Mos.  27,  15; 
wer  sich  aber  daraufl  {daran)  gelten  sol,  das 
er  das  ge»etz  des  höhesten  lerne,  der  mus 
die  Weisheit  aller  allen  erforschen  vnd  in  den 
propheten  sludircn.   5ir.  .'iO ,  1 ;  vnd  gab 
auch  mein  hertz  drauff,  das  ic!»  lernele  wris- 
heil  vnd  torbeit  vnd  kliigheit.  pred.  1,  17; 
—  welcher  anff  die  tage  holt,  der  ihtits  dem 
herrn,  vnd  welcher  nichts  draufl* hell,  der 
ibtifs  anch  dem  herrn.  Rom.  11,  G;  — aber 
seine  sorge  slehet  daraufl  it«!  darauf  gerich- 
tel),  nicht  das  er  crbcite,  noch  das  er  so  ein 
kurts  leben  hat»  sondern  das  er  vmb  die 
welle  i  rliiMte  mit  den  goldschroidcn  vnd 
silhersciuiiiden.   weish.  15,  9 :   sagen  wir 
aber  'voD  menschen*  [war  die  taufe  Johan- 
nis) so  wird  vns  alles  vokk  steinigen  ^  denn 
sie  stehen  drauff  (Aa/fen  /sti  daf^r),  das 


DARAUS 


401  DARBEN 


lohanDe«  ein  proplict  scy.  Luc.  20,  6 ;  — 
als  sey  es  .tllcs  vnnflli,  das  er  daiauR  gewand, 
(las  ewige  leben  zti  rrwerboD.  das  1 7.  eap. 
Johannis.  (1530).  Kij»'. 

5}  bexeichnel  darauf  die  zeUfolge^  so  slehi 
et  für  hierauf»  darnach :  erstlich  werden  die 
lodlcn  erstehn  .  .  .  vnd  ia  eynem  hui  fliu 
drauf!  werden  hynaus  geruckt  werden  dip  dj 
Clinsti  sind,  czwo  predigt  auff"  die  ep.  s. 
Pauli  1  Thess.  4.  {Erffurdt,  1525j.  Ciüj'-; 
die  obrigkeil  solle  straflb  gehen  lassen  vber 
die,  so  einem  sein  kind  heimlich  abslelen  mil 
Verlöbnis  vnd  dazu  auch  darauff  tieschlaiTen. 
von  ehesachen.  (1530).  Dj^ 

6)  fiir  da$  relativt  worauf:  aUe  lager 
darauff  er  li^t,  \  nd  alles  darauff  er  sitzt  wird 
vnrein  werden.  3  Mos.  1  F> ,  4  ;  nllc  iWcr, 
daraurr  vwr  Tussolen  Iril,  sol  ewr  sein. 
5  Uus.  11,  24;  wo  sind  jrc  güUcr?  jr  feU 
darauff  sie  traweten?  32,  37;  vnd  ich  wil 
wrgnelinien  jre  macht,  darauff  sie  trotzet. 
Bar.  4,  .'H  ;  sn  nimpi  er  jra  seinen  bamiscb, 
darauff  er  sich  verlies.  Luc.  11,  22. 

ianni  draus,  adv.  mhd.  dar  A;,  dru;^ 
(Bau.  I,  306),  oAji.  dir  (Grüff  5,  62). 
es  bezieht  sich 

1)  auf  einen  ort,  aus  welchem  etwas  her- 
vorgehl, auf  eine  saehe,  aus  der  etwas  ge- 
nommen wird:  vnd  aolla  («toi  handfisx) 
setzen  zwisschen  der  hatten  des  sliRls  vnd 
doMi  all.ir  vnd  wasser  drein  lliun,  das  Aarnn 
vnd  seine  soiio  jro  licndc  vnd  fn<ise  (Irans 
wasscheii.  2  Hos.  3Ü,  l-b.  19;  vnd  sie  gaben 
dem  Galeb  Hebron,  vnd  er  vertreib  {vertrieb) 
draus  die  drcy  söne  des  Enak.  richl.  [,  20; 
vnd  Dauid  thel  seine  fiand  in  die  insschen 
vnd  nam  eineu  stein  daraus.  1  Sam.  1 7,  49 ; 
behttte  dein  hertz  mit  allen  vieis,  denn  daraus 
gehet  das  leben,  tpr»  4,  23. 

2)  auf  einen  Stoff,  aus  dem  etwas  entsteht 
oder  verfrrligl  trird:  vnd  ich  vvarfls  Idas 
gold)  ins  fewr,  daraus  ist  das  kalt)  worden. 
2  Mot.  32  •  24 ;  vnd  machet  jm  asschen- 
kuchen  draus  (awa  dem  manna),  4  JUos. 
11,8;  vnd  (du  sollst)  bolwerg  draus  (aus 
den  bäumen)  bawen  wider  die  slad.  5  Mos. 
20.  20;  vod  macht  etwas  kUnsllichs  vnd 
feine  daraus  {ans  dem  hanm).  weisA.  1 3, 1 1 . 
ahstract:  also  sehen  wir  wie  fein  die  ronia- 
nisten  mit  der  schrilll  liaDdeln*  machen draust 


was  sie  nur  wollen,  «on  dem  hapstmn  tu 

Rome.  (1520).  Ej^;  machen  darnach  ein 

lauter  ledig  zeielien  drnus.  zwo  predigt  avff 
der  kinderlauflt'.  '154ÜJ.  Fj\ 

3)  auf  eine  Ursache,  einen  grund,  beson- 
dert einen  erkenntnitgrund:  so  sich  etwas 
vnrads  vnd  vnfals  draus  enlspunne.  erma- 
nunge  zum  friede.  (1525).  Aj**;  vnd  weil 
ein  jglichc  rotte  die  .schrillt  für  sich  zog  vnd 
auff  yhren  synn  deutet ,  ward  das  draus ,  das 
die  schrifit  anHeng  nichts  mehr  zu  gelten. 
das  diese  wort  Chritti  noch  fest  stehen, 
f1527).  aij';  so  verlrapp  dich  nu  mit  jm 
vnd  tiabc  friede,  daraus  wird  dir  viel  gul> 
komen.  Hiob  22 ,  21;  sihe ,  eben  danns 
schlicsse  ich  wider  dicli ,  das  du  nicht  recht 
bist.  33,  12;  tl.ir.uis  kanstu  nu  vrtcilen. 
das  \1 .  cap.  Jotia Ullis.  (1530).  Qj'';  daraus 
man  greilTcn  mus,  ihs  me  aus  dem  evvigeu 
leben  ein  lauter  gehey  vnd  gespülte  haben. 
wamunge  an  s.  l.  deudschen,  (153! ).  Eiiij". 

4)  für  das  relative  woraus:  das  laad, 
daraus  du  vns  gefuret  hast.  5  Mos,  9,  29; 
ich  wil  wider  vmb  keren  in  mein  haus ,  da- 
raus ich  gegangen  bin.  JfullA.  12,  44. 

Darbe,  f  mangel,  noth,  armuih:  dise 
aber  hatt  von  yhrer  darbe,  alles  was  sie  hatl, 
eingelegt.  Marc.  12.  44  ,  in  den  ersten 
ausgg.  det  n.  letl.,  später  von  jrem  armal; 
da  sihet  er  nicht  auff  die  Wirde  der  wahr 
ndder  auff  den  dienst  seyner  mtihe  vnd  far, 
sondern  schlecht  nnfT  die  iioit  vnd  darbe 
»cynes  nehislen.  von  kauffshandlung  vnd 
wwher,  (1524).  Auf. 

ahd.  darba  privatio  {Graff  b,  215),  ^0(A. 
))arlia.  es  stammt  von  dem  verlorenen  star^ 
keii  verbum  diJrben,  das  nur  in  verderben 
zu  gründe  gehn  «tcA  erhalten  haL 

Uarbei,  a.  dabei. 

Darben )  des  nolhwendigsten  entbehren, 
mangel  leiden:  er  speiset  die  hungerigen, 
das  SIC  frülich  werden  vnd  lesst  die  reichen 
darben,  «etiler  dfe  auf ^nomer.  (1539).  Bj^; 
die  reichen  müssen  darben  vnd  linngern, 
aber  die  den  herrn  fürchten  haben  keinen 
manpel.  ps.  34 ,  II;  da  er  (der  verlorne 
6ohn)  uu  alle  das  seine  verzeret  balle,  ward 
eine  grosse  thewmng  dardh  dasselbige  gantze 
land,  vnd  er  6eng  an  zu  darben.  Luc,  15, . 
14;  machet  euch  freunde  mil  dem  vnge- 

51 


DIgitized  by  Google 


DAfiBI£T£N 


DAREIN 


rechl«B  oummoD,  auli  das,  iwenn  jr  nu 

tlarlx't  idt^r  falsche  mammon  ausgeht,  euch 
im  stich  läszt\,  »le  laah  riiilliu  iiieii  in  die 
ewigen  hiltlcn.  lü,  9;  wenn  aiicr  juiuaml 
dieser  well  gdicr  hat  vad  ühet  seineD  brn- 
der  darben  vnil  schlcusst  .sein  hertz  für  jm 
KU,  wie  bletbel  die  liebe  gölten  bej  jm? 
1  Joh.  3.  1 7. 

mAd.  darben  {Bm,  1,  3U4).  ahd.  darböa, 
Iharhen,  darpln  {GraffSt  214}. 

DarbielCBj  entgegen  reichen,  zum  empfang 
hingeben:  so  dir  jemantl  rincn  streich  gibt 
auff  deinen  rechten  backen ,  üeui  tjiete  den 
andern  auch  dar.  jMalA..5,  39;  auff  das  er 
zu  diesen  Zeilen  darbOlc  die  gerechligkeit, 
die  für  jm  gilt.  H<">ni.  3,  26. 

HarlileS)  des  nothäürfligsten  ermangelnd, 
dürfiiy :  es  sull  yhe  kein  bellcler  noclt  darb- 
losur  («tt^.  indigens  et  .mendicus)  voter 
euch  scyn.  bei  BtniiaeK  fMmit  var.  xu 
5  Mos.  15,  1  im  sermon  ron  dem  wucher. 
(1&2Ü).  bj'';  vttd  aUzo  keyii  belleler  noch 
darblnsefTBUw'den  Christen  bliebe,  ^fennon 
VOR  liem  M.  lest.  (Gr.  inuk,  1520).  Cj**. 

ilail)  in  dieser,  bei  Grimm  fehlenden  zu- 
sammenselzunfi  fonsz,  wie  nd.  darf  (drt'm.  ictb. 
i,  ISUj,  ayi.  Alf  {Grein  sprachsalz  2, 
583).  dl«  bedeulung  „bedürfnit,  notiuturft" 
haben. 

Darbreitfn  ,  (Hirislus  selbeygene  peroch- 
lickeit  vus  dargebrcyltcl  zu  oinciu  laber- 
nackcl  vud  fillich.  ausleg.  der  ep.  vndeuang. 
wmadueniele.  (152&).  RjS 

iirllringen  (<tar  iiringcn),  mhd.  dar 
bringen  {Ben.  l,  230),  alui.  tliara  liringan 
{Graff  Z,  192),  herbringen,  herbmbringen: 
vnd  Bolt  den  tisch  dar  bringen  vnd  jn  zube- 
reiten. 2  Slos.  40,  4 ;  sollen  sie  einen  jungen 
farrcn  dar  bringen  zum  siindü]ifl*cr  vnd  für 
die  Ihür  der  lidllcn  des  slilHs  steücn.  3  Mos. 
4,  14;  milch  gab  sie,  da  er  wasscr  fudderl, 
tnd  butler  bracht  sie  dar  in  einer  herrlich«! 
sebaleo.  fidhi.  5,  25,  ich  woU  die  zal  mei- 
ner gongrc  ansagen ,  vnd  wie  ein  farst  wolt 
ich  sie  dar  bringen.  Hiob  31,  37. 

Barbnng,  /.  mangel:  erbsUndc  ist  nichts 
anders  denn  eine  darbung  der  erbgerechltckeiU 
ausleg.  der  euar^.  0»  den  ßntmUUn  fuUn. 
(1527).  E7^ 

Unrdnrcb,  s.  dadurch. 


iarciBy  drein ,  adv.  mhd.  d&  dar  in ,  dHn 

{Ben.  1  ,  750),  ahd.  dar  dara  in  {Graff  ^, 
61),  iniro,  xntrorsum,  gegensatz  von  daraus. 

1 )  es  toewi  auf  eine  bewegung  in  einen 
Ort:  das  hew  verdorret,  die  Uume  «ver- 
wclekei,  denn  des  herrn  geisl  bietet  drein. 
Jes.  10,  7;  ei  ider  leufel)  kan  es  nlle<?  zu 
puhier  vnd  asschen  machen,  wenn  er  tnil 
seinem  athem  drein  biesel,  das  6.  cap.  der 
ep.  t.  PauU  an  die  Bpihttw,  (1533).  Ciy'; 
—  da  nam  der  priesler  Joiada  eine  laden 
vnd  borte  oben  ein  loch  drein.  2  kön.  12, 
U;  —  da  nam  Saul  das  schwert  vnd  fiel 
drein.  1  Sam.  31, 4;  wer  eine  grübe  grebt, 
der  fL-Ut  selbs  drein.  Su*.  27 ,  29 ;  —  er 
verbrennet  auch  den  gfifzenlcmpel  mit  allen, 
SU  darein  geflohen  waren.  1  Macc.  10, 
84;  —  da  war  ein  garlu,  dar  ein  gicng 
Jhesus  vnd  seine  junger.  JoA»  18.  1;  vnd 
gieng  drein  (in  das  eherne  weerj  zwcy  tau» 
-•'dt  halb,  l  kön.  7,  2*« ;  —  vnd  ^m>s  drein 
{tH  die  wunde»)  ole  vnd  weio.  Luc.  10,  34; 
— >-  vnd  golt  Intte  sie  selbe  gemach  vnd 
selber  die  schriflft  drein  gegraben.  2  Jfoe. 
32,  16;  vnd  grub  eine  kellcr  drein.  Jes.  5, 
2;  —  vnd  knnie  nicht  ilreiu  {ins  haus)  et- 
was zu  holen  aus  seinem  liause.  Marc.  13, 
15;  ~  macht  sie  ein  kestlin  von  rhor  vnd 
verkJeibets  mit  ihon  vnd  pcch  vnd  legt  das 
kind  drein.  2  Mos.  2,  3;  —  !is  iln  vom 
hadder,  ehe  du  drem  gemcngcl  wirst. 
spr.  17,  14;  —  ich  wfl  meine  schewncn 
abbrechen  vnd  grossere  bawen,  vnd  wil  drein 
saiiilen  alles  was  mir  gewachsen  ist.  Luc 
12,  IS;  —  die  decke  (ist)  so  kurlz,  das 
iuau  sich  drem  schffiigeuuus.  Jes,  2%, 
20;  —  ntro  ein  buch  vnd  sehreihe  drein 
alle  rede ,  die  ich  stt  dir  geredl  habe.  Jer. 
36,  2;  vnd  trugen  erfur  die  bili  her  des 
peselzs,  welche  die  beiden  suchen  liessen, 
jre  güUeu  dar  ein  zu  schreiben  vud  zuiualcu. 
1  Jfocc.  3, 48 ;  —  vnd  edle  reben  drein  {in 
den  Weinberg)  geseuckt.  /et.  5.  2» 
gleich  wie  man  der  i  »uff«'  wasser  neust  vnd 
dreyn  senckl.  eyn  sermon  vun  dem  hoch- 
wirdigen  sacrament.  (1519).  a  jj  • ;  —  vnd 
gott  der  herr  pflanlset  einen  gart<m  in  Eden 
vnd  setzt  den  menschen  drein,  den  er  ge- 
macht halte.  1  Sfos.  2,  8 ;  sie  werden  pe- 
wisUch  auszgeschujifil  vnd  eyn  ander  dreyn 


Digitized  by  Google 


DAREIN 


403 


DAREIN 


gcseut.  der  ^6,  psalm.  (1521).  Cj";  — 
vhd  d>s  heiligUioin  war  entheiliget  mit  dem 
gOtzen,  der  dar  ein  g  c  s  l  c  1 1  c  l  war.  I  Macc. 
3,  45;  —  nim  ein  kHfjilin  vnd  tliu  ein 
gomor  vol  man  drein.  2  Mos.  IG,  33;  hart 
vnlcr  der  leisten  sollen  die  ringe  sein ,  das 
mm  atangen  drein  thu.  25»  27 ;  —  vnd  da 
er  ein  schtll  fand,  das  auiTs  mccr  wolt  faren, 
gab  er  felir{»*»ld  vnd  iral  drein.  Jon.  1,3; 
—  vnd  Ulli  seinem  Quger  drein  lunciien. 
3  Mo«.  4.  17;  —  hie  fehet  er  nu  an  mer 
luirnisoh  vnd  woOen  <u  nennen  vnd  zeiget, 
wie  wir  viis  darein  wapenen  vnd  schickcii 
.^ofli'ii.  das  {.').  cap.  der  ep.  Pauli  an  die 
Ephe$er.  lliiij";  —  d«e  Llume  ielil 

dabyn,  wie  Isaias  <agt,  weyl  der  geyst  goltis 
dureh  seyn  wuri  drcyn  webet>  mdi«  rad- 
Af»rm  etc.  (1524).  Aij'';  —  so  sol  Aaron 
vnd  seiue  süne  hin  ein  gehen  vnd  den  fut- 
hang  abnemen*  vnd  die  lade  des  teugnis 
drern  winden.  4  Jlo«.  4.  5;  —  vnd  zog 
iircin  (in  die  bürg)  nüi  lohgcsang.  1  Marc. 
I  3,  51.  dii"^e  rrirhliche  auswahl  von  bei- 
spielen  war  diesmai  nöÜUgf  da  heute  in  den 
meiffen  fäüen  hinein  geWäu^Ht^  Ut. 

2)  eiHi^  heiondcrf ,  meist  uneigenlliche 
hf'dpnlufuj^'n  frqeben  sich  bei  der  verditl- 
üung  mil  (olgenden  Zeitwörtern, 

greifen,  etnut'rÄcen:  daramb  bitte  ich, 
woUet  ewrem  befolhen  ampt  nach  drein 
greiffon.  originalbr,  v.j.  1  530  auf  der  bibl. 
Mm  Wolfenbiilli  l.  (de  Wette  4,  194). 

hauen,  drauf  los  scMagen:  hawe  drein 
beide  sitr  rechten  vnd  Itncken.  £!ceeh.  21,16. 

reden,  mittcorten  entgegenirett» :  rvAv.  mir 
nicht  droin,  das  ic!i  Ii' h  verlassen  soll.  Ruth 
1,16;  e.s  isl  besser  mein  locliler,  das  du  mit 
seinen  dirnen  auägeheül.  auQ'  duä  niciil  Jemand 
dir  drein  rede  auff  eim  andern  acker.  2»  22. 

lieh  adlicken,  tieh  worin  zurechtfinden  : 
hieraus  kan  nu  ein  iglicher  den  prupheten 
{Jesaias)  leichllich  fassen  vnd  mdi  drein 
sebick«!*  der  proph.  JfMtria*.  ( 1 528j.  4'. 
vnser  berr  gotl  macht  seinen  willen  gegen  den 
Christen  sclir  Idind  vnd  kr.msz,  dasz  sieh  schier 
,niemanil  darein  srlneken  km    tischr.  37''. 

sclilagen  (schlahen),  a)  wie  hauen :  gehcl 
(Kesem  nach  durch  die  Stadt  vnd  scblahet 
drein»  ewer  äugen  sollen  nicht  sclionen  noch 
vberaehw.  E*«eh,9,  5;  seucfa  denn  von 


ledder  vnd  Schlahe  drein  ynn  goltes  namen. 
0b  ferie^ieiMe  onuh  ym  «el.  «lande  tecn 

mügen.  (1527).  GUj*;  was  sollen  wir  nw 

Ihun  Iru  solchem  grc^v<•^?  «jollt  n  wir  mit 
feuslcnn  drcyn  schiaheit  ?  bulla  ccne  domini. 
(1522).  Eiiij*)  soll  nicht  biUich  ein  mal  golt 
mit'plils  vnd  donner  drein  schlaben.  der  65. 
psalm.  (1534).  Diif. 

{))  hereinbrechen:  pott  erbarme  e«;,  nder 
wo  das  nicht  helf  so  scliiahe  der  jungst  tag 
drein,  de  Wette  br.  5,  254. 

c)  nu  aber  hat  golt  sein  werck  darein  ge> 
schlagen  {es  so  geordnet),  das  cllirlie  vn- 
ttlehlig  sind,  vber  das  ersle  buch  Mose. 
(1527).  Gij'. 

schmeissen,  wie  schbgen  a:  foddert  sie  nu 
die  oberkeit,  sollen  sie  ziehen  vnd  drein 
sehmeissen.  eine  ketrpredigt  wider  d.  T. 
(1542).  Kiiij«. 

sehen ,  die  äugen  auf  eUetu  rleMeii  «ff 
der  abridU  ehumgreifen; 

acli  gott  von  hiuiel  sich  darein 

vnil  las  dich  des  erbarmen.  Jen.  8,  100''; 
vnd  er  sähe  drein  vnd  nani  sich  jrcr  an. 

2  JWm.  2,  25 ;  80  jr  aber  komel'anff  list  vnd 
mir  wider  zu  sein,  so  doch  kein  fireuel  an 
mir  isl,  so  sehe  der  goll  vnser  vclcr  drein 
vnd  sliaffs.  1  cAron.  13,  17;  sihc  drein  vnd 
schilt,  das  des  brenncns  vnd  reisscus  ein 
ende  werde,  pe»  80»  17. 

willigen,  bewilligen,  beistimmen,  seine 
einwittigung  wozu  geben:  vnd  viel  aus  Israel 
willigten  auch  dar  ein  vnd  opflerlen  den 
gOtsen.  1  Jfaee.  1,  45;  vnd  Simon  williget 
darein  vnd  ward  hoherpriester  vnd  ftlrsl  der 
jilden.  14,  47;  da  sie  nu  Iruncken  waren» 
beserien  sie  hey  jr  ui  Schladen,  darein  be- 
willigt sie.  Verlegung  des  aUoran.  (1542).  Ej '. 

3)  relftfjv  für  worein:  sihe  da  ist  eine 
stad  nahe,  dar  ein  ich  fliehen  mag.  1  Jlfos. 
19,  20;  Canaan,  dar  ein  icli  fn^li  fiiren  wil. 

3  Mos.  18»  3;  sähe  das  vokk,  da^  kein  an- 
der scbilTdaaelbs  war,  denn  das  einige,  darein 
seine  jflnger  getretten  waren,  /o^.  6,  22 ; 
ein  lopir  vnd  gcfSsz,  darein  man  pinckdloder 
sehmeis7t.  tischr.  106''. 

A)  einigemal  auch  für  darm,  icteäiier'nhd. 
Sfler, (m. b. bei Keieereberg) :  vnd  uns  ge- 
wehnen,  das  wir  allteit  dis  gPl>"'l  Tin  äugen 
haben  vnd  vns  darein  spiegeln.  detidscA 

61* 


OARFüUiltN 


404 


ealechismm.  (t520!.  Giiij'';  der  glaube  uug 
wol  ein  klein  vn<l  j;»  l  injr  monsiranU  o«ltr 
Luchslin  sein,  es  M^i  abvr  darein  ein  soh  U 
edel  kleinol,  perlia  uilcr  smaragd,  das  iiiiuel 
nul  erden  nicht  behalien  lau.  au$leg,  4er 
ep.  «ttd  eiMfij^.  von  o«len»  e(e.  (1544).  c5'. 

iarfnhren,  dahinführen:  also  ward  berr 
Leooharl  dar  gehlrl.  J<rn.  3,  45 1''.' 

itrfiri  «.  daflir. 

iirg€l€«i  in  mehrfttdun  beieulungen, 
die  jetzt  tmn  lAetf  ausser  fefrraneft  gekom- 
men sind. 

1)  geben,  darreichen,  hingeben,  ufferre: 
der vns  dansibl  reichlidi  aUerley  zu  goniessen. 
1  lÜM.  6,  17;  aulT  dai  die  so  narh  solcher 
speise  lüsicrn  waren,  dtirili  solche  tliir 
gegeben  vnd  zugeschickte  wachtein  lerncli^ii 
auch  die  nalUiiicheu  noldurfll  abbrechen. 
weiaA.  16.  3;  azo  verblendet  wäre  die  hey- 
denschafll,  das  >ic  dem  selbigen  abgod  tzu 
ehri"ii  vlii  1((  Sil  n  weyber  vnnd  tOchter  Iznr 
vnkeu:>chuyli  Uargoben.  wi^r  den  falsch 
genantten  geystl.  stand.  (1522).  Cij^;  das 
du  so  vnuerschampl  für  aller  weit  Ibarst 
deine  iih.muIioI  \m\  M-Iiendlichc  ltl;.'t'n  il;>i- 
gcbeii  {an  (U  n  lag  (jebcn).  wider  den  tneuch- 
ler  2U  Dreaen.  (1531).  liuij  ;  welche 
(Origenes  unä  HisrongmusY  die  wdl  vol 
allegorien  gemacht  vnd  doch  wenig  der  gc- 
rii''iti"Ti  iifiizlii'lifii  IfMi"!  (Inrgopeben  haben. 
der  propUet  Üacharja.  {  lö2H).  Aij'*. 

2)  preis  geben,  opfern,  dem  lod  widmen : 
die  {Sadrad^,  JfeaacJk  uad  JUwbtego)  des 
kOnigs  gebot  nicht  gehalten ,  surulern  jrcn 
Iri!»  (I.u-  i^egehen  habon.  Dan.  3.  'iS;  welche 
liäbcit  lur  mein  leben  jrc  helsc  dargegeben. 
Born.  16,  4;  der  iDich  geliebei  hat  vnd  sieb 
selbs  für  mich  dargegeben.  Gal.  2,  20. 

3)  sich  ilatj^'t  htMi  hat  auch  die  bcdvuluny 
von  sich  :u  erkennen  geben,  sich  ausweisen: 
auff  das  sie  sich  selbs  ja  grcilTlich  dargeben 
als  den  rechten  grewel  jnn  der  heiligen  siele, 
von  der  wineketmesse.  ( 1 533).  Nij". 

'A)  darlegen,  auspinandor  setzen:  will  ich 
euch  vnd  yderman  aulTs  dcuthcltsl  vud  klcr- 
lichst  ich  mag  disaen  «rlikel  dargeben ,  wie 
wyr  deutschen  glewben.  von  anbeien  des 
Sacra tnen(.i.  (1523).  Aij" ;  das  niemand  sei- 
nen grund  dargebeii  dorA.  de  WeUe  br. 
1.  309. 


4)  anschuldigen,  anklageHi  zum  dritten 

slifht  <*r  tiinu  htiiigs  viiiI  will  viis  dargeben, 
ails  lereten  wyi-  scIiUm-Iüs  das  sarrament 
enipfahen  un  wurt  vnd  glauben,  das  ander 
Uyl  Widder  d»  hymi.  profkelen.  ( 1 525).  Mj'>; 
myr  ist  auch  nicht  zw<  yflVj ,  et  wird  mich 
hfv  .Mfli  itii  t,'i>bcn,  alls  habe  irh  geso'^l  fioll 
wullo  tlio  Mtnde  haben,  eyn  brieff  an  die 
dirislen  su  Antorff.  (1525).  AiiiJ'-;  noch 
tiiarstu  vnuerscharapter  bttsewricht  die  vntem 
liir  an ffril risse hf  vnd  friedebrecber  öffentlich 
(hr^'clH'n.  wider  den  meucMer  *n  Drese^ 
liiij''. 

Dargrsen,  $.  dagegen. 

Harhahen,  hitihalten:  ich  hielt  meinen 

i'irkfii  (liir  denen  liie  mich  schlugen,  vnd 
lueiuu  wangcn  denen  die  mich  raulllen.  Je$. 
50,  6 ;  stc  aber  ruUcleu  einen  schwam  luil 
essig  vnd  legeten  jn  vmb  einen  isopen  vnd 
Inotlen  es  jm  dar  zum  munde.  Joh.  19,  29. 
entgegenhalten  zur  abwehr:  will  er  nicht 
vnd  treibet  mit  der  bulla ,  su  noll  mau  den 
sprach  s.  Pelera  darhalten,  man  musz  goii 
mehr  denn  menschen  gehorsam  sein.  Jen,  l, 

li'^^''  fn'i  <!  rim  m. 

Üarliiiiler,  >.  dahinter. 

Üariu  di m,  darinnc  driane,  darinnen  drin- 
nen ,  ade.  mAd.  di-in .  dar  in  und  dA-inne, 
<lar  inuf  iUen.  t  ,  T  IS.  750),  ahd.  nur  dir 
itmn  (Graß'  ,">.  Iii  i.  gibt  ihnrinnen  {doch 
nicht  blos  relativ),  drinnen  den  vorsug, 
darin,  darmne  mcAmen  bei  weitemseUener, 
die  Musammenges,  fem  dinnen  Icommt  mir 
in  einem  jedenfalls  nicht  von  L.  selbst  her- 
ausin'ijt'hfHfn  „sermon  an  dem  23.  sontag 
nach  Pfingsten"  { 1 523  ?)  vor.  es  besieht  sich 

l )  auf  den  ranm,  dnen  ort:  ein  haus  das 
do  kracht  vnd  knackt,  schrecki  viul  jagt  den 
•■iiivvoner  ait<.  das  er  sich  mehr  für  dem 
li.iiisf  drynnen  furcht  denn  haussen.  der 
prophel  Habacuc.  (1520j.  Ij";  iiie  byn  ich 
su  Willemberg  doclor  Martinus  Litlher  vnd 
ist  ctwo  eyn  keizermeister.  der  sich  cyszcn 
zu  fressen  vnd  felszcn  ziircvsspM  vordiinckt, 
den  lasz  ich  wissen ,  das  er  bab  üicher  ge- 
leydl.  offcne'thor,  frey  herberg  vnd  kost 
darynnen.  eyn  aertnon  von  dem  abUtsx, 
11520).  Cij'';  mich  dunckl  der  meistcr  er 
fii«;!  M<  niiis  hab  darynnen  {in  der  oeconomia 
chniUana)  cwres  hertzen  eyn  gros  stuck 


._^  kj  o^  -o  i.y  Google 


OARIN 


405 


DABM 


wol  getroffen,  «orr.  L.  aufJ.MeniJ  weo' 
nom^  lehiHiaHa.  (1529  ).  Aij';  wenn  das 
fass  7.11  fipor  «Idlint'l  vnd  kl;n'_'f'l  .  so  wiiil 
nicht  viel  (Irinueu  ^eiii.  etliche  »chöne  pre- 
iigte»,  (1583).  Bij'';  diese  wdl  taug  oidil. 
iler  buben  isl  lu  viel  vnd  der  rrfimen  xu 
wenig  (Irinnen,  der  \Q\.psalm,  (15.34). 
Sj";  mache  dir  einen  kaslen  von  (•Muion 
liollz  vnd  mache  kamuiem  drinnen.  1  Mos, 
6,  14;  wo  isl  dein  weibSara?  er  antwortet, 
drinnen  in  der  hüUen.  IS.  9;  vnd  haben 
auch  vor  zeilen  risen  darinnen  gewonet. 
5  Moi.  2,  20;  die  gerechten  erhcn  das  land 
vnd  bleiben  ewigUch  drinnen,  ps.  31,  29 ; 
es  (dat  ktnd)  werde  wUst  Ilgen,  das  weder 
leate  noch  vieh  drinne  bleibe.  Jer.  32,  13. 

2)  fiM^  einen  zuatand ,  eine  handlung: 
{der  bapsiy  szo  welihch  vnd  preclillicb  ferct, 
das  yhn  darinnen  kein  kunig,  kein  keyszer 
mag  erlangen,  an  den  ehrisUichen  adel. 
(1 520).  Ciij" ;  JuilTs  drille  stehet  die  prüirung 
darynn,  da.s  du  anschist  deyn  eii«!zorlich 
wetzen,  von  beider  geslalt.  (I522j.  Üij"; 
bitten  aber  stehet  darynne,  das  man  etwas 
von  gott  hegert.  atuleg.  der  etumg.  an  den 
fümemis tpn  festen,  i  I  5  2  7 ) .  V  S ;  <•  rs 1 1 i d i 
i.st  man  dann  ganu  vtul  gar  eins,  da.s  liiere 
siebenzig  vvochcn  [Dan.  9.)  nicht  tage- 
wochcn,  sondern  jarwocfaen  sind,  tm  den 
jiiden  vnd  jren  lügen.  (1543).  Viiij";  wer 
solt  euch  darinnen  gehorchen?  I  Sam.  30, 
24;  das  der  herr  deinem  knecltl  darinnen 
weit  gnedig  sein.  2  ftiSn.  5,  18. 

\\t  für  worin:  zn  verderben  alles  fleisch, 
darin  nin  lebendiger  odein  isi.  1  Man.  (5,  1  7  ; 
Ephrons  aikcr ,  darin  die  zwifjdii;  IkHc  ist. 
23 ,  17;  liaü  du  sie  lercst  den  weg ,  darin 
Mft  wandeln.  2  Jfot.  18.  20;  es  ist  ilzt 
newlich  em  buchlin  ausgangen ,  darynn  ich 
werde  anpef^nfTfn  rinps  l)rielVs  h.dljpn.  von 
heimlichen  vnd  gestolen  brieffen.  (I529j. 
Aij' ;  das  sind  die  rechten  güldenen  legenden, 
darynne  vns  gott  lerel»  wie  er  seine  heiligen 
kochet  vnd  breit,  vber  das  erste  buch  Mnne. 
(IPi27).  ggiii"";  vnd  schendot  das  land  nn  lil. 
duiinnen  jr  woncl.  4  Mos.  35,  33  ;  das  du 
sie  den  guten  weg  lerest ,  darinnen  sie  wan- 
deln sollen.  2  chron.  G,  27 ;  die  sprachen 
sind  die  scheyden,  darynn  dis  messer  des 
geysts  stickt»  sie  sind  der  acUreyn,  da  rynnen  i 


man  dia  kleynod  ircgi.  am  die  radkenn» 

(1524).  Q". 

Darkommen  ,  da  hin  kommen  ,  sur  stelle 
kommen:  die  diener  alior  kanicn  dar  vnd 
Ainden  sie  nicht  im  gefengm.s.  apost.  gesch. 
5,  22;  vnd  als  er  dar  komen  war,  flireien 
sie  jn  hin  aufl  aufl  den  süller.  9,  39;  wenn 
ich  .ther  darkoinen  bin,  welche  jr  «liirch 
bricue  da  liir  ansehet,  die  wil  ich  senden. 
1  Cor.  16,  3. 

iarlei^en,  t )  hinlegen,  vorlegen :  vnd  sie 
lialn'ii  dir  niclil  ^M'dionct  in  jrf'Ui  kitiiii^reich 
vnd  in  deinen  grossen  güUern,  die  du  jnen 
gäbest,  vnd  in  dem  weiten  vnd  fctlcn  lande, 
das  du  jnen  dargelegt  {verUthen)  hast.  Neh. 
9  ,  r?') ;  \n(l  oh  er  {der  dieb)  hegriiren  wird, 
(M  S  siclx  iifcllij,'  wider  vnd  legt  dar  alles 
gul  in  seinem  hause,  spr.  6,  3!  ;  da  trat 
crzu  {herxu)  der  fdnff  cenlner  empfangen 
hatte  vnd  legete  ander  fttnff  centner  dar. 
Matth.  25,  20. 

2>  uiH'igi'nttirh ,  auneinanderselzeu ,  e.c- 
plicare:  vnd  aull  das  sichs  deste  leichter 
gebe  vnd  fosse,  wil  ich  tuerst  den  verstand 
dar  legen,  den  das  volck  IsiatI  vber  jrcm 
usterlamb  haben  gehabt,  der  III.  fsalm* 
(153ü|.  iJj''. 

Unrlegnng,  f.  ausgäbe:  vnd  einem  erbam 
furstchtigcn  rat  eingegeben  eine  solche  feine, 
herrliche  schule  zu  slifflen  vnd  anzurichten 
mit  grosser  kost  vnd  diirlogung.  das  man 
kiuder  zur  schulen  halten  solle,  (1530). 
Aij*'. 

iurlfilhcn,  leihen,  darlehnen:  im  hämisch 
fast  !T^i<"tzi,  den  denn  der  filrst  daigelihen. 

i^am,  m,  intestinum,  pl.  dariue,  derme  u. 
dermer,  wM.  darm|»l.  denne  (Bern,  1,  308), 

ahd.  dann  darmä  {Graff  5,  226) :  da  Judas 
Ischarioth  .«iich  erhenckt  halte,  das  jlim  flie 
darme  zurissen.  vom  Schern  hamphoras. 
(1543).  Niiij'';  das  der  saw  vod  allen  thie- 
ren  jnn  den  dennen  ist.  ebend,  Eiij'*;  denn 
als  bald  er  solclis  <;(>redt  hat,  kam  jn  ein 
>olchs  rcissen  im  leib  an  \nd  m*  ein  i^rosses 
krimnien  in  den  dermen,  das  man  jm  nicht 
helfen  kund.  2  Ifoee.  9.  5 ;  v«d  da  er  gar 
verblutet  hatte,  nani  er  noch  die  ilenner  aus 
dein  leihe  vnd  warff  sie  vnter  die  kriegs- 
kaecbfe.  14,  46. 


DÄRMEN 


406 


DARNIE  D£RU£GEN 


Biinca, ».  dtrmeii. 
iamll,  «.  «lamil. 

Unrnarh ,  (idr.  mhd.  «lä  iiäcli ,  d.ir  ikm  Ii 
{üen.  2,  2SS),  (üul.  dar  nah,  dara  nah  (Uraff 
5,  62).  ea  bezieht  sich 

1)  auf  das  riel  nner  bevegung,  «tnct 
<tr<Äen« ,  rer/an^yen« ;  Hoch  vcrmageslus 
nirltl.  <l,is  (In  sie  i<li''  snftnenstrahien)  er- 
greitlesl  vnd  yiin  ein  k«  >Lliii  l«j,'e>l,  wenn  «lu 
gtdcli  ewiglich  darnach  i.-tppcüt.  doi  diese 
«rorl  CMfi  noeft  s(Men.  ( 1 527).  h  ij^ ; 
liie  goUlnscn  ringen  dirnnrh  mach  dem  tod) 
lnjide  mil  worlen  vnd  mit  ucicken.  tpeish. 
\ ,  16;  ringel  darnacli ,  6asi  jr  slilic  seid. 
1  ThessaL  4,  tl;  sie  stehen  darnach»  daa 
sie  mir  mein  lehen  ncinen.  I  kSn»  19.  10; 
vnd  si«  irachten  darnach  ,  wie  sie  jn  trrinVn. 
Matth.  21,  46;  Irachlel  darnach,  das  jt 
gemrine  bessert.  1  Cor.,  14,  12;  ich  hegerc 
deine  gebol,  denn  mich  verlanget  darnach. 
ps.  III),  131;  denn  welche  darnach  v Tr- 
iangel, das  sif  !MTnf  fronie  chrislen  worfii. 
dewisch  calechmmwi.  (1529.  verm.  ausg.) 
P7K 

2)  auf  ein  gesets,  ein  musUr:  ilai  i  nh 
haltet  mein  gehol  vnd  Ihnl  il  irimt  Ii.  3  Mos. 
22,  31;  hiirel  die  worl  dieses  bundes  vnd 
ihui  darnach.  Jer.  1 1 , 6 ;do machesIdeniBon- 
den,  das  jar  darnach  au  teilen.  ]W.  t04, 19; 
wenn  die  bleischnur  oder  winckeicisen  falsch 
oder  krum  ^o!t  ««f in  ,  was  woll  oder  kiindif 
der  meisler  darnach  et  heilen?  wider  üaiu 
fTor»!.  (1&41).  Hj'*;  richte  dich  darnach. 
«0«  den  jUden  vnd  jren  luffen.  { 1 543).  Sj''. 

3)  auf  eine  beschuffenfteil:  darnach  iloi- 
man  ist,  isl  auch  seine  kiafTl.  rieht.  8,  2 1  ; 
du  soll  hillerlich  weinen  vnd  herlzlich  be- 
trflht  sein  vnd  leide  tragen,  darnach  er  (der 
gestorbene)  gewest  isl.  Sfr.  38,  17. 

4 )  auf  eine  Zeitfolge  mit  der  bedeulung 
hernach,  hieray^:  vud  lebet  darnach  acht 
hundert  jar.  1  Jfes.  5,4;  las  doch  die 
dtme  einen  tag  oder  sehen  bey  vna  bleiben, 
darnach  sollu  ziehen.  24 ,  55 ;  vnd  bald 
flarnach  sahen  sie  viuh  sich  vnd  sahen  nio- 
niitnd  mehr,  denn  Jhcsum  allein.  Marc.  9,  b ; 
nicht  lang  darnach  samlet  der  jüngste  son 
alles  tnsainnien.  Luc.  15,  13;  darnach  etwa 
»her  zwey  inr,  da  sein  liegen  vnd  hultt  iisUlrk 
nicht  mehr  helfieo  wolle,  voterslund  er  sich 


mit  gewah  Egypten  zu  gcwhin«i.  dar  fn- 
phet  Daniel.  (IS30).  Bj';  damadi,  da  der 

doctor  hat  solh-n  slerhen,  t<?t  er  vom  tPtifTH 
HO  hart  angcluchten  im  glauben ,  daü  er  nir- 
gcnt  hat  können  bleiben,  ein  brieff  an  die 
a«  Frankfurt  am  Mej/n,  (t  533).  Bij\ 

5)  in  gleichem  sinne  steht  es  hei  einer 
reihenfolge,  nrdnung :  da«  panier  d<".  l;".-»  !  '^  der 
kioder  Juda  zog  am  ersten  mit  jreiu  beer  ... 
darnach  soeh  das  panir  des  lagcrs  Rnbes  mit 
jrcm  beer  .  .  .  darnach  zoch  das  fianir  des 
lagers  der  kindcr  E|diraiin.  1  Mos.  !0,  !4. 
18.  22;  Ad  nii  i  I  .nii  crsien  gemaclu,  dar- 
nach Ueua.  1  lim.  2,  13. 

6)  fär  das  nhUwm  wonach :  das  eihe. 
darnach  man  zu  erst  seer  eilet,  wirdsu  letst 
nicht  p*^'.ci,MMH't  sf'in.  spr.  20,  21. 

^rneben.  s.  d^melie». 

Parnchmeu ,  dahmtieAacn ,  sii  sidk  »eh» 
man;  VIricben  sampt  ihm  fcnaben  damem«! 
vnd  gautz  brüderlich  mil  jin  banddn.  J$H. 
A.  4  5  1  in  L.  Keisers  testament. 

ÜMtatl^Cüf  darbeugen:  es  isl  aber  alles 
blos  vnnd  für  seinen  äugen  dargcneyget. 
Ae6r.  4,  13  in  den  ertien  arngg.  des  ». 
frsf.,  später  onld  '  kt. 

Bmrniedcr  (danaden,  «eden  danieder  (da- 
nider),  ado.  au  boden^  mhd.  dl  nider,  nidere, 
domider  {Ben,  2. 334. 336.1.  dUL  thir  nidare 
( Otfried  3, 4 7.  1 3 1.  bei  L.  in  foUjenden  comp. 

Äarnff  df rfsillrn  ,  zn  boden  fallen ,  hin- 
fallen: da  tieieu  sie  {die  Philister)  lur  io- 
nathan  damider  vnd  sein  waffentreger  wfr^ 
gel  jm  jminer  nach.  I  Sam.  14,  13. 

larnicderle^en ,  besiegen:  (h  s  wild  sirh 
sein  herlz  rrhfdjcii,  ilns  er  so  viel  (ausenl 
darnidcr  gelegt  lial.  Dan  II,  12;  das  wird 
deines  namens  ehre  aein ,  daa  jn  (den  Aole- 
femes)  e  i  n  \\  •  i  b  «humider  gelegt  haU  Jud,  9, 1 2. 

üarnlf  dfrliegen,  meist  in  unfiir]i''ntt!rhfm 
iinH,  unlei  liegen,  besiegt  sein,  krank  Uegen: 
er  {der  gottlose)  spricht  in  seinem  hcriaen 
'ich  werde  nimer  mehr  damider  ligen»  es 
wird  für  vnd  für  keine  not  li.ihen.'  ps.  10, 
6;  vnd  weil  die  Araber  damider  Inren  [be- 
siegt wareni,  baten  sie  jn  viul>  Inedc. 
2  Jfaec.  12,  II;  vnier  einer  peatäents 
odder  fieher  danider  Ilgen,  der  1 10.  jMOtel. 
(1539).  Uij  ';  iNo  tik'vti  f<  li ,  Ai^^f  erste 
jpapyr  raaur  lig  daruyder.  an  den  ckrist^ 


L.iyui<.LU  Oy  VjOOQle 


DARIflEDERSUULAGEN  407 


DARSTEiLEN 


iiehmt  ßM,  (1520).  Bij";  ilas  bajistiiiii  Kgt 

in  dimen  Worten  üarnydcr  odder  got  isl  ein 
lugratir.  von  dem  bapstwn  zu  Rome.  1 1  r>20 1. 
Gj'*;  da  helle  keiner  mügen  messe  hnilen, 
alle  sacraneDt  vnd  geistliche  ampt  weren 
ilarniddcr  j^cXegmläiuxiirgebrauehgeufesen). 
eine  bericht  an  einen  guten  freund.  1 1  '>2S  i 
Aiij'';  das  f^aurkelwen-k  der  scliwatiateu 
kunsl  lag  auch  darniilcr.  weUh.  17,  7. 

Baniteierwbligeii ,  tu  ftodm  teMagen^ 
iSdien:  da  kam  der  znrn  goUes  vber  sie  vnd 
erwürgcl  die  fUrncmcstcn  vnter  jiien,  vnd 
schlug  darnider  die  hesten  in  israel.  ps.  78. 
31;  vnd  schlug  den  stollzen  CioUalh  dar- 
nider. Sir.  47.  6;  bis  so  lang  der  donner 
vnd  Iditz  sie  dnniiderschlechl.  zwo  predigt 
aufj  th  r  i;in(hTlau{fe.  fl54Ü).  Miij*. 

KarnicdcrsluriCD;  SU  mcA<«macAei»;  wie 
wol  nu  gott  solchen  rbum  vnd  bobronl  vtd 
mal  darnider  gestürzl  hal  sonderlich  durch 
den  kOnig  zu  Babel.  eoii<le»/iMlfl» vmljrwn 
lügen.  ( 1543).  Jj\ 

Bttrob,  bei  L.  gewöhnlich  gekürzt,  drob, 
aOtf.  mhä,  dar  obe  (Ben.  2.  427),  ahä,  tbir 
oba  {Gra/f  5,  60),  es  wird  f^ekhbedeulend 
mit  darüber  gebraucht:  wenn  ein  ditli  cr- 
griflen  wird ,  das  er  einbricht  vnd  wird  droh 
geschlagen,  das  er  sliri>l,  so  sol  man  kein 
blutgerichl  vber  jenen  geben  lassen.  2  Mos. 
22,  2;  wie  wil  es  ciirh  znlotzt  drob  ^fclicii? 
Jer.  5,  'M  :  <h  war  ein  wcib,  das  hatte  (l<'n 
hlul^aii^  /.wciü  jar  gehabt,  vnd  vicl  ctiiddeii 
«Ott  vielen  ertxten  md  baue  alle  jr  gut  droh 
versereL  Jfore.  5, 26;  wäre  mein  reich  von 
dieser  weh,  meine  diener  würden  drob 
keuipflen,  das  ich  den  jüden  nicht  vhcrant- 
woriet  wttrde.  Joh.  18,  36;  ich  will  mii 
memani  drob  fedtten.  «e»  koiijf «lUmdlitn^ 
vnd  Wucher.  (1524).  Fj**;  also  haben  sich 
auch  vnser  geistlichen  mit  gr<>^^«'r  Iipilirkcil 
geblawct  vnd  getrieben,  das  stc  drob  toll  vnd 
vnüynnig  sind  worden,  oiislr^.  der  iseAen 
gepoL  (1528).  B?**;  vnd  ist  daroh  k«-in 
murmeln  vntpr  ybn  nusgangen.  ebcjui.  A;i  S'  : 
das  man  uit  Widder  strebe  noch  vd^mmIuIii^' 
droh  sey.  eyn  sermon  von  dem  wucher. 
(1520).  aij*:  ^ub  sicherNcb,  wir  wurdenn 
crniiden,  das  sie  alle^anipt  stercker  wurden 
drob  seyn  {darüber  aus  sein,  sich  bemühen), 
das  Dil  gotUche  Ordnung  were.  von  dem 


bapsHMUM  Jlome.  (1520).  AiiiJ*;  Atrslen 

vnd  ddcl  sollen  drob  sein,  das  das  geslolen 
trul  werde  wider  gehen.  Jen.  1.  ■?2(>'*;  lasst 
vns  gotl  daucken  für  das  edel  kleynod  vnd 
fest  drob  hallten,  das  (doss  es)  vns  nidit 
wider  entzuckt  werde,  an  die  nufterm. 

DardheO)  s.  droben. 

UarrCj  f.  labes,  schwindsucht ,  ausseh' 
rung:  darumb  wird  der  herr  herr  sebaolb 
vnter  seine  Tetten  die  darre  (nd.  bibet:  qni^ 
nendo  sdkp  M-ndfii.  Jes.  10,  1  (>. 

Darreichen ,  hinreichen ,  hiureichvtt  sum 
empfang,  geben:  der  bapsl  niast  sich  an 
ilzÜcben  tyrannen  md  heidnischen  formten, 
S20  yre  fucsz  den  leulen  12U  ktiszeii  dar  ge- 
reicht, nach  tzuuolgen.  passional  Christi 
vnd  Än^christi.  ( 1 52 1  ?)  Aiiij" ;  vnd  (Hosea) 
niebl  darreichet  geschencke  dem  künig  sn 
Assyrien.  I  kön.  17,  4;  *  weiset  mir  die 
zinsemUntze*.  vnd  5;ie  reichten  jin  einen 
groschen  dar.  Matth.  22,  19;  su  jemand 
ein  ampl  hal,  das  ers  Ihu  als  aus  dem  ver- 
mttgen,  das  golt  dsrreichet.  1  J^f.  4.  II ; 
vnd  also  wird  endi  reichlich  dargerricht 
werden  der  cingang  SU  dem  ewigra  reich. 
2  PeL  1,  11. 

Bniftlcben;  n.  was  were  Chrhilaro  not 
angangen,  das  er  sokh  worl  so  eben  sollt 
vIiLT  dem  darrnicbfn  sngeii.  das  ander  (^1 
Widder  die  fiffml  proplwten.  (15251.  Fj*. 

farscbeuken,  Lucas  :i)>richl,  der  hechcr 
ym  Mut  werde  ansgegossen  auch  hyper 
hyinon,  das  ist  für  euch  for  ewren  .-tilgen 
dar  gescheuckt  zu  trirtcken.  ooNi  abendmal 
Christi.  « 152bj.  Aiiij^ 

Darsetsen,  deüiinsetzen,  vorsetzen:  wenn 
das  teglich  opffer  abgethan  vnd  ein  grewd 
der  Wüstung  dargesclzi  un  die  heiUgtslätt» 
gesetzte  wird.  Dan.  12,  11;  du,  herr  kiinijj, 
soll  die  speise  vnd  den  tranck  seibs  dar  setzen 
(dem  Bti  vcneUen).  von  dem  Bei  tu  Babel  1 0. 

Darstellen,  ddUntleilen,  vorstellen,  vor 
die  äugen  bringen:  vnd  Aliraliam  sttlliM  dar 
siebfn  lenimer  hrsdiidcr-;.  d,i  sprach  Abi- 
iiielech  zu  Abraliaiii,  ^wiis  sollen  die  sieben 
lemmer,  die  dn  besonders  dai^estellet  hast?' 
I  Mo*.  2t,  28.  29;  vnd  soll  den  lisch  dar 
bringen  vnd  jn  znbcrptlen,  vnd  den  leucliler 
darslellen  vnd  die  lampcn  drauff  selten. 


Digitized  by  Google 


OAASTR£CKCI« 


408 


3  Jfot.  40,  4 ;  aber  der  Philisler  (GdkUh) 

trat  er  zu  fnlc  morgens  vnd  abends  vnd  slellol 
sich  dar  viorzip  t.iffc.  1  Sam.  17,  !6;  brach- 
ten sie  Jd  {das  kind  Jvsum)  gen  Jerusülcni, 
auJTdai  sie  jn  darstellelen  dem  herm.  Iau  . 
2,  22;  aber  die  schriiTlgclertoii  vnd  phari- 
serr  brachten  ein  wcili  zu  jm,  im  cliclu  urli 
hoprilTfn ,  vnd  slelletcn  sie  ins  inittfl  <lar  [in 
die  mitle  dahin).  Joh.  8,3;  vud  >(elielcn 
bbcbe  sengen  dar.  apott,  6«  13;  das  sie 
gcdnrlil.  were  nie  kein  schedlicher  lere 
auff  ordcn  koiiuMi  vnd  würde  nimcr  mehr  »o 
freydig  sein,  das  sie  fnr  dem  keiser  vnd  reich 
sich  thurste  darsteUen  vnd  lassen  ansehen, 
der  llKpfoi».  (1530).  Aiij*;  vnd  hüten 
vns  für  dem  tcuflel,  der  sicli  kau  MIdcn  vml 
darstellen  jnn  Chrislus^gf^slall  vnd  nanion. 
da«  14.  vnd  15.  cap.  Johannis.  il5:iS/. 
Bij*;  will  aolche  mangel  bie  in  beygclegter 
zoddcl  e.  fc.  t  g.  darstellen,  de  WeU9  br. 
4.  179. 

liarstrerken ,  dahinslrecken  ,  hingeben, 
opfern:  vud  da  i>ie  es  von  jin  fodderlen, 
Mcbet  er  die  lunge  frey  heraus  vnd  slrecket 
die  hcnde  dar.  2  Macc.  7,  10;  Icyben  von 
arL  vnnd  natur  nil  andersz  ist,  dan  ctlwns 
vor  eynen  andern  dar  strecken  vmbsunst  ntii 
bedingen»  dasselb  odder  des  gleych  messigeun 
vnd  nil  mehr  vber  weyl  wtdder  au  nhemen. 
eyn  sermon  von  dem  tcucher,  f  1  520).  cj' ; 
womit  bewciseslu,  das  die  kirrho  dir  "«olobo 
roeinung  dar  strecke  vnd  icyhe  zn  deinem 
eigen  winckel  werekY  von  dertofutkeAnetae. 
(I5S3).  Biiij'';  wenn  ich  Izehen  leybe  hette, 
so  wolt  ich  sie  doch  alle  aus/,  Iicrlzen  prnnd 
gerne  dar  strecken  fnr  den  elemlen  iiauU'en. 
eyn  trew  vonnanung  sich  Uu  corhuten  für 
Mifhiftr.  (1522).  Aij'-;  golt  gebe  vns»  das 
wir  seinem  wort  folgen  zu  lob  vnd  danck 
vnsenn  lieben  licrrn  liir  sein  tlieur«  Mut  fnr 
vns  so  mildiglich  dar  gestreckt,  das  man 
kMär  Sur  tdmien  Aatten  *oUe.  (1530). 
liij*. 

iarstrerkoD^ ,  f.  hingäbe,  aufopfnung : 
wie  die  cron  zu  Hungern  als  cbrisigiewl)ige 
meuschcQ  sich  lange  zeyl  deutscher  naliuu 
vnd  christenheyt  tu  gute  mit  schwerlichem 
yhniu  liluivergisscn  vnd  darstreckung  leybs 
vij.i  j  Iiis  uiflgehallten.  zwey  keyserliche  vn- 
eynige  jfepoU,  (1524).  EJ*';  seinen  glauben 


erhallen  mit  darslredtung  seines  lidbs  vnd 

Icbcns.  de  Wette  br.  3,  562. 

Parthun ;  darreichen  .  leisten:  vnd  so  du 
was  mehr  wirst  darthun  [auftcenden ,  aus- 
legen),  wil  ich  dirs  bezalen,  wenn  ich  wider- 
kome.  Lue.  10,  35;  denn  sie  habees  ni«hl 
jncn  st'!!''-,  sondern  vn<N  dar  gctban  (darge- 
reicht, damit  gedienrl],  \  Pet.  I,  12;  sie 
(die  allen  kircitenlehrer f  Habens  frcylich  so 
gut  gemeinet»  als  wir  ymer  meinen  können 
vnd  yhre  orbcit  dargetlian  vns  zu  nütze,  das 
diese  toort  Christi  noch  fest  stehen.  (1527|. 
uiij'';  was  ich  verstehe  wil  ich  auch  dar- 
thun bis  ein  ander  besser  mache,  der 
phet  Saeharja,  (1528).  Siiij*;  so  wird  golt 
nil  Iii  wunder  ihun,  so  lange  man  der  sacben 
dun  Ii  ander  «ipyne  dargethane  gUltcr  geraten 
kan.  an  die  radherm.  (1524).  Biij''.  »ich 
darthun»  rieh  ßffentiU^  aeiyen,  AervorlAim: 
II  Ii  mich  selb  uorii  nie  dar  ibun  habet  szon- 
I'  i  n  allzeit  zu  wimkel  kiauelien  geneygt. 
gntnd  vnd  ersuch.  (1520).  aij"^'. 

Uartreteuj  dahin-,  hersutrelen:  Zacheus 
aber  trat  dar.  Ltte.  tO,  8. 

0arnber,  drUber.  adv.  mhd.  dä  dar  Uber 
(Ben.  \ .  306.  307),  ahd.  dir  dara  ubari 
iGraff  5,  60). 

1 )  es  leeui  auf  die  gegenwarl  über  (auf) 
einem  orl  oder  die  btwegung  Mer  eine»  orf ; 
vnd  sollen  drüber  breiten  ciue  rosinrote 
decke.  '1  Mos.  4,  8;  vnd  das  wcil>  breitet 
ume  decke  vber  des  brunnen  loch  vnd  breitet 
gruixe  drdber.  2  ^mn.  1 7, 1 9 ;  —  so  du  mir 
einen  steinern  aller  wilt  machen,  soltu  jn 
nicht  von  geliawcn  steinen  bawen,  denn  wo 
dn  rait  deinem  messer  diillier  feresl,  so 
wirstu  jn  entweihen.  2  Mos.  20,  25;  vnd 
werden  weite  wassofgraben  aeni,  das  darflber 
kein  sdiilTmil  rudern  faren  (wird).  Jes.  33, 
21  ;  —  er  Idiicl  wie  eine  lilnme  aull  dem 
fehle,  wenn  der  wind  darüber  gehet,  so  ist 
sie  nimer  da.  ps.  103»  16;  —  Joab  aber 
war  gegttrtet  vber  seinem  kleide  das  er  an- 
lialte,  vnd  halte  darüber  ein  schwort  ge- 
j-'ttrtei.  2  Sam.  20.  S;  —  vnd  ist  nichts 
dt^nn  ein  schwarlz  bretliii  viereckt»  da  heo> 
get  ein  khiretlin  für,  darttber  ein  anders 
klareüin.  wider  das  bapstwn  »u  Rom, 
(1515).  Nij'';  —  vml)  des  berges  Zion  wil- 
lea»  das  er  so  wUst  ligl»  das  die  füchse 


^  kjui^  -o  i.y  Google 


DARÜBER 


409 


OARUII 


drflber  I«  äffen.  Jkld^i.  Jtr.  5»  18 ;  —  vnd 
die  xwo  itiereD  mit  dem  fett  dss  drttber  I  i  g  i. 

2  Mos.  20,  13;  —  er  >nl  sinne  gezell  ilrdher 


schrieben  lind.  an  Mb  mdhtrm  ele.  (1 524). 

(liij'*;  wie  auch  etl  liehe  lerer  darüber  di»- 

putirt  lialxMi,  oll  f>r  (CAn'jfu«)  persontif  Ii  vrnl 


(ildfr  die  5(emt  j  s  (•  h  1 .1  h  (•  ti.  Jt  r.  13,  1 0 ;  ' gegenwertig  nach  der  scele  odder  allem 


—  das  Wasser  war  zu  hoch,  das  man  dniber 
seb  wimmen  muste.  ü^secft.  47,  5;  — alle 

gerele  sollen  sie  nciiii^ii  mkI  {.'fcIe  (^^e) 
dechi!  i!rii!)fT  thiii-,  l  Mox.  4,  12;  —  er 
wird  eme  uiusschiiur  »Iritbifr  zihcn,  das  sie 
fWsle  werde.  Jet.  34,  II;  oben  drübfr 
(Mer  4er  bumduMe)  aber  waren  die  Che- 
rubim. Hehr.^,  5.  Uneigenllich  sieht  es 
neben  komen  in  folgenden  beispielen:  ich 
wil  roeiu  ao^^esicbt  dauon  wdiniin ,  das  sie 
meinen  schätz  Ja  wol  entheiligen ,  ja  reuber 
sollen  drüber  komen  (ihn  uiegnehmen^. 
Etech.  1,  22;  vnd  nii  D.inifl  vcrliirfic  tlicvc 
«ichrifTl  vn<l  vcrsifgelt'  liicsc  sclinlR  bis  aiiü' 
die  lelzle  zeil,  su  werden  viel  drüber  koiueo 
{rieh  Annlf  hudiSfH^)  vnd  grossen  ver- 
stand ßnden.  Dan.  12»  4;  darnach  seien  so 
viel  nuMsttT  drflher  komen,  da  einer  ilis,  Act 
ander  das  <iiaii  gczimoiörl.  Verlegung  des 
afeoron.  (1542j.  Vj".  ebtni»  halten: 
das  geaeix  fem  im  schwang  gieng,  weil  der 
hohepriPs(cr  Onias  >o  froin  wnr  vntl  <5o 
vleis»ig  darüber  bioli  \darauf  hivU,  das:  es 
beobachtet  wurde).  2  Macc.  3,  1 ;  denn  er 
hat  sein  wort  lieb  vnd  wil  darflber  haHten. 
das  17.  cap.  Johannis.  (1530).  Niij'-. 

2)  es  bezieht  sich  auf  eine  handlutuj,  ein 
ereignis,  einen  smland:  da  ward  lias  iieriz 
des  kdniges  zu  Syrien  vnmuls  darüber.  2  kön. 
6,  II ;  d«ne engen  sehen  mich  an,  darüber 
vei^ehe  irli.  Iliob  7,  8 ;  vnd  da  sie  die  elte- 
älen  sahen  teghch  darein  (in  den  garten) 
gehen,  wurden  sie  gegen  jr  enUiiud  lail 
bttier  tust  vnd  wurden  drttber  zu  narren. 
Sutmma  8. 9 ;  da  murreten  die  juden  darüber, 
das  Pf  sagte  'n  li  bin  d«is  Iirut,  «Ins  vom  hitnel 
komen  i.si.'  Joh.  ü,  '1 1  ,  ine  h.iheii  dt'i  liciden 
meislere,  die  pbilusupbi,  klug  Wüllen  sein 
vnd  sieh  fast  dartlber  bekOmmerl  vml  ge- 
brochen wns  der  regenbogen  sey.  vber  das 
erste  buch  älose.  i'15'27)  /(7t)  hab 

darüber  meine  gedanckcu  miSs  {inpir  gefasscl. 
4att€höne  conßendm.  {I530j.  Aij  ;  daher 
kompts,  das  sind  {seit)  der  aposld  seyt  die 
schriffl  so  finstt^r  isi  blieben  vnd  nyrgcnl 


durch  seine  krafll  vnd  Wirkung  hinunter  ge- 
f^nsey.  wm  Jhef  Chrttto.  {Ib3%).  Riiij-. 
3)  et  j^ebl  auf  Hnen  grundf  eine  wrsaehB, 

Veranlassung:  f^o  jemand  eine  pruhcn  aiiff- 
Ihul  oder  grebl  eine  grübe  vnd  decket  sie 
nicht  zu  vnd  feilet  dartlber  ein  ocbs  oder  escl 
hinein.  2  dfoe.  21,  33;  ich  dtncke  dir 
darüber  (da/ur) ,  das  irh  wflndcrtiarlich  ge- 
macht hin.  ps.  139,  14;  da  ward  Daniel 
solch  verborgen  ding  durch  ein  gesiebt  dos 
nachts  olTenbart.  darüber  lobte  Daniel  den 
goii  von  faimel.  Dan.  2,  19,  20;  darnach 
vtTsiindigetcn  sie  sich  durch  Baal  vnd  wur- 
den drüber  j^elitdtel.  Hos.  I  3,  1  ;  vnd  wol- 
Icns  warliob  nicht  leiden,  das  mdns  biesse 
den  abgottern  gedienet  . . .  schlugen  auch 
darüber  tod  vnd  v  iTidgeten  alle  rechte  pro- 
phcton.  rorr.  auff  die  propheten  in  der 
ausg.  der  propheten  v.J.  1532  bt.  4*;  noch 
spricht  die  scbrilll,  das  gantz  Israel  hab  da* 
mit  hurerey  getrieben  vnd  sey  darOber  sein 
haus  7.II  gniiid  ^nntjcn.  ebend. 

■\)  es  zeigt  Überschreitung  eines  masses, 
eines  xieles,  einer  grenze  an:  aber  da  nians 
(dos  mantui)  mit  dem  gomor  mas,  fond  der 
nicht  drflber  der  viel  gesamlet  hatte,  vnd  der 
?iicht  drunter  der  wenisr  ßfesamliU  batfe. 
2  Jfo«.  16,  19.  19;  von  zweniiig  jaren  vod 
drüber.  30,  14;  was  er  gesUndiget  baten 
dem  geweihelen,  sol  er  widdergeben  vnd 
das  rUnlHe  teyl  darfllier  geben.  3  Mos.  fi, 
15;  ewer  rede  al)cr  sey  ja  ,  ja.  nein,  nein, 
was  drüber  ist,  das  ist  vom  vhel.  Matth.  5, 
37 :  das  war  nn  die  gemeine  baten ,  die  sie 
alle  zugleich  hidten,  darüber  (ödenttst, 
ausxerdem)  hatten  nu  die  phariseer  jr  son- 
derhche  fasten.  Jen.  5,  406*. 

5)  für  worüber:  ein  steinern  altarbawen, 
darüber  kein  eisen  feret.  6lio#.  27,  5; 
sondern  hast  vmb  Weisheit  vnd  erkentnis 
gebeten,  das  du  mein  volck  richten  mügest, 
darüber  ich  dich  zum  kdnige  gemacht  habe. 
2  cArott.  1 ,  It ;  jr  seid  wie  verdeckte  todten* 
greher,  darüber  die  leute  lauffen.  Luc.  11,44. 
Daran j  drum,  adv.  bei  L.  noch  danimb 


gewisse  bestendige  auslegunge  drttber  ge-l^dar  vmbj,  drumb,  auch  mit  dem  umlaut 


li^m^*■^  WwiUibueb. 


Digltized  by  Google 


DARUM 


410 


DARUNTER 


darOmb,  mM.dl  dar  umbe,  derambe»  drumbc 
(Ben.  1,  306)»  ahd.  dir  umbi  {Oraffb,  60). 

1 )  als  raumaüverb  heiszl  es  um  einen  orl 
htrum .  vnd  als  sie  jlzt  gebar,  (hat  sich  eioe 
band  heraus,  da  nain  die  wehinuller  vnd 
band  einen  roten  faden  danimb.  1  Ma»  36, 
28;  wenu  du  ein  now  haus  bawcsl,  so 
luaclie  ein  lehuen  drumh  anfl  deinem  dache. 
5  Mog.  22.  8;  es  war  ein  hausvater,  der 
pflantxel  einen  wcinherg  vnd  Dlret  einen 
zäun  dnimb.  Matth.  21,  33. 

2)  rs  trrist  auf  den  gegenständ  einer  be- 
muhuny,  itnes  ^irfbens,  einer  bille  u.  s.  ir.  : 
es  isl  deui  leutl'el  nur  tiruuilt  zu  ihuu .  iIm> 
er  vns  ynn  diäter  ferliehen  nacht  die  äugen 

von  vnser  tucern  wende,  eyn  brieff  nn  die 
chriiten  zu  Straspurg,  (152,')l  A"  .  I  k^^I 
vas  den  {rock}  nicht  zuteilen,  sondern  (täi  uuib 
los»en.  Joh,  19,  24;  wa«  frageslu  mich 
dammb?  frage  die  dammb,  die  gehilret 
haben,  was  ich  zu  jnen  geredt  habe.  1 8,  21  ; 
sprich  deinen  neheslcn  druinb  an ,  vieleichl 
hat  ers  nicht  gethan.  Sir.  19,  13;  so  du 
mit  vieis  darnach  {noch  leetiAnl)  niResl  vnd 
daruinb  belle«!,  tpr.  2,  3 ;  vbergib  niemand 
deine  gUtpr,  (Ia<  dirlis  nicht  gerewf  vnd 
müssest  sie  darumb  luUeu.  Üir.  2U;  wer 
ist  vntcr  euch,  der  seiner  lenge  einer  eile 
auseUen  mOge,  ob  er  gleich  darumb  sorgelT 
Matth.  6,  27. 

3)  bei  Ijringen  zeigt  es  eine  beraubung 
an:  der  arme  hat  nichts  denn  ein  weuig 
broUi  wer  jn  dannnb  bringet,  der  isl  ein 
mOrder.  Sir.  34,  25. 

4  noch  einige  besondere  fälle,  tco  man 
gewöhnlich  ein  änderet,  adv.  gebraucht: 
Wtiuiel  uiclil  vber  (he  lodlen  vnd  gremel  euch 
nicht  darumb  tdarü^),  Jtr.  22, 10;  vnd 
klagten  jm,  daa  Onias  vnschuldiglich  er- 
iiiunl»  !  wcrc,  \m]  Antioclius  hckdinerl  sich 
herizliclt  darumb.  2  Uacc.  i,  37 ;  du  ver- 
henfieHl  dein  volck  vmbsonsl  vnd  nimpst 
niehia  drumb  (daßw).  jw.  44,  13;  sie 
schreyen ,  picrren  vnnd  plockcn  yhe  fast, 
ftljpr  goü  v\«'ysz  nichts  iJrumh  (davanK 
ausileg.  der  ty.  vnd  euang.  des  aduenU. 
(I522J.  Ziiij"'. 

5)  deaieftl  es  sich  auf  eine  ursadte,  so 
heiszt  es  so  viel  als  t/r^/i //ö,  deswegen,  und 
iteht  in  dieser  bedeutung  häufig  als  con- 


junctiim,  joWIow  beupiele  bieM  Me  UM, 
hier  nur  wenige:  darumb  wird  ein  man 

seinen  vater  vnd  seine  niutter  verlassen  vnd 
an  seinem  weihe  hangen.  1  Mos.  2,  24; 
darumb  &o\  inetu  bogen  in  den  wokken  aein. 
9,  16:  du  aoli  ein  vater  vieler  vttfefcer  wer- 
den, darumb  soitu  nicht  mehr  Abram  heissen, 
sondern  Abraham  sol  dein  name  sfin.  17.  5; 
wiewol  du  mein  bruder  bist,  soitestu  mir 
darumb  vmb  sonst  dien«i?  29,  15;  wer 
seinen  knecht  oder  magd  schlegt  mit  einem 
Stahe,  d.is  it  -itrhl  vnler  seiiK'ii  lit  nden,  der 
sf>l  dat  iiiuli  gi'>lriilll  werden.  2  ifo«.  21.  20 ; 
«las  sdg«.'  ich  alles  darUmb ,  das  man  bcy  den 
einreUigen  Worten  vnd  verstand  bleibe,  vber 
das  erste  buch  Mose:  \  I  527).  Eiiij*. 

<i  I  ebenso  daruuib  dasz  für  woil :  man 
wird  sie  mennin  heisseo,  darumb  das  sie 
vom  manne  genomen  ist*  I  Mi».  2,  23; 
durch  deinen  samen  sollen  alle  völcker  auff 
erden  gesegnet  worden,  darumb  das  du  mei- 
ner stimme  gehorchet  hast.  22,  Ib  ;  vnJ 
verachl  jn  (den  vater)  ja  nicht,  darumb  das 
du  geschickter  bist.  Sir,  3,  15;  vnd  etlichs 
fiel  aud'  den  Fels  vnd  da  eaauffgieng  verdorret 
es,  darumb  das  es  nicht  safft  hatte.  Lue.  §,  ti. 

7)  ciucA  relativ  für  warum  ist  es  bei  L. 
nicht  selten :  gib  mir  meine  weiber  vnd  kio- 
der ,  darumb  ich  dir  gedienet  habe.  I  Ifee. 

30,  2ü  ,  ii'li  dant  kr  dir  vnd  lobe  dich  gott 
meiner  veler,  das  du  jtzt  oflenhart  hast, 
darumb  wir  dielt  gebeten  haben.  Dan.  2, 
23;  was  ist  die  siehe,  darumb  jr  hie  seid? 
apost.  geseh.  10.  21. 

Vnrunter,  drnnlrr  ,  ndr.  mhd.  der  vmler, 
drundiT  iBen.  1  ,  30t)),  ahd.  dar  Miljri 
(tiraff  b,  02j.  der  gegensati  vut*  darüber. 

1)  et  beuiehnM  die  gegenwwrt  «nler 
einem  orf  .*  vnd  macht  vienig  silbern  fifsse 
dnmler,  vnter  jglich  bret  zwecn  fUsse. 
2  Mos.  3t>,  24 ;  vnd  das  mcer  thet  er  von 
den  ebrneo  ochsen,  die  druoler  waren. 
2k6n,  16,  It;  mach  ein  fewr  dmnder 
{unter  den  topf)  inarrkstiick  zu  kochen. 
Ezfrh  21,  5;  diT  fflrsl  sni  darunter  (unler 
dem  ihor)  silzcn  das  brol  zu  essen  für  dem 
herm.  44,  3;  vnser  sttnde  vnd  missetbat 
Ilgen  aufl  vns,  das  wir  darunter  vergelten. 
•13.  10. 

2)  bexiehl  ei  sich  auf  ein  masz»  eine 


d  by  GüOgl 


DARVON 


411 


DASZ 


Müht,  $0  htiitt  es  weniger,  minder:  aber  ila 

mans  roit  «lern  gomor  ina.s ,  fand  der  nicht 
drili>ri  ilnr  viel  gesainlel  lialle,  vnd  der  nichl 
druiiitfr  der  wenig  gesanilel  halle.  2  Hos. 
16,  IS;  vnd  lies  alle  kindcr  zu  Beüilehein 
lOdten,  die  da  iwey  jerig  vnd  drnaler  waren. 
MaUh.  %  16. 

3f  für  (fnzicischen:  weh  ilir,  dor  ilii  tki- 
nem  nclioslen  «taschenckesl  vnd  uiischcsl 
deinen  grim  dninl«r.  ITafr.  2,  1 5. 

4j  für  da$  relative  worunter:  vnd  alles 
volck,  dar  vntcr  du  hisl,  sol  sehen  dos  lierrn 
wcrck.  2  Aios.  34,  10;  das  ist  dir  ilocki-n, 
darunter  er  (£/o/o/mie«)  lag.  Jud.  13,  lü. 
t.  davon. 
li  'ier  gefahr  gegenüber  aufs 
spiel  setzen^ :  ich  habs  müssen  mit  meinem 
leib  und  leben ,  bisher  dargewagt,  erlangen. 
de  iVeUe  br.  2,  544. 

iarwigni  (darwegen),  mtwiegm:  wegen 
sich  aber  jr  vaier  sie  jm  zu  geben,  sol  or 
f:ch  dar  wegen,  wie  viel  einer  jungfrawen 
zur  niorgengabu  gebUrt.  2  Mos.  22,  17;  sie 
»chatten  das  goid  aus  dem  beutel  vnd  wegen 
dar  das  silber  mit  der  wagen.  Jee.  46,  G ; 
vnd  wug  das  geld  dar  auff  einer  wage.  Jer. 
32,  10. 
tarwider  s.  da%vider. 
BmibleB,  Muiählen,  hmiäkten:  aber 
Cores  thel  sie  (die  gefesse)  er  aus  durch 
Miflinnlalli  den  Schatzmeister  vnd  zclel  sie 
dar  Sesbazar  dem  fUrsten  Juda.   Esra  I,  S; 
waruwb  seiet  jr  gelt  dar,  da  kein  brol  ist? 
Jes»  55,  2. 
Dann  s.  (Inzu. 
iwnwiRcJieM  *.  dazwischen. 
Vm  «.  der. 

itaellitj  gewShUieher  bei  L.  dasetbs, 
elmmal  ottefc  da  selbest  {ausieg.  der  ep.  vnd 

euang  mm  aduent  etc.  1528.  T)ij\,  adv. 
mhd.  d4  selbes  und  d&  selbes!  (Ben.  2', 
247). 

1)  et  beimUet  an  dem  orte:  vnd  es  gieng 

aus  von  Eden  ein  sUom  sn  weiscrn  den 
parten  vnd  teiloi  sich  I  i  spUk  in  vier  heuhl- 
wasser.  1  Mos.  2,  1>>;  wolaufl  lasst  vos 
craider  bren  vnd  jre  spräche  da  selbs  ver* 
wirre«.  11»  7:  vnd  er  bawct  daselbs  dem 
Jirrin  oinen  nllar.  12,  7;  vnd  soll  seinen 
rechten  oberherm  den  keiser  hierin  lassen  | 


richler  sein  vnd  sein  gegcnpart  lassen  daselbs 

zur  verhör  vnd  zur  .iiilvvori  koincn.  tcidet 
den  bischoff  zu  Magdeburg     IT '59).  Cij". 

2)  häufig  slehi  daselbs  vor  hin,  her,  durch 
tnit,  von,  zu  «(all  dahin ,  daher,  dadurch, 
damit,  davon,  dasu:  da  sonderte  Hose  drey 
stedte  aus  jenseid  dem  Jordan .  das  daselbs 
hin  fliihe,  wTr  seinen  nehesten  tod  schlcgl 
vnuersehcus.  5  Jfos.  4,  41.  42;  also  llielen 
sie  dem  gantsen  Israel,  die  daselbs  hin  kamen 
zu  Silo.  I  Sam.  2,  1 4 ;  es  war  aber  im  gar- 
ten ein  new  grab,  in  vvehMies  niennind  je 
ppippi  war.  da  selbs  hin  legten  sie  Jhesum. 
JüA.  ly,  41.  42;  —  er  kotupl  er  auflf 
(hwrairf)  wie  ein  lew  vom  stoltsen  Jordan 
her  wider  die  festen  hürtcji,  denn  ich  wil  jn 
da  selbs  her  eilends  l.iiifTcn  lassen.  Jer.  19, 
19;  —  vnd  du  soll  durch  die  wand  brechen 
für  jren  äugen  vnd  daselbs  durch  aus  üben. 
Kseeh,  12,  5;  —  vnd  daseUbsl  mit  be- 
woii^estu  vnsern  feinden,  das  du  bist  der 
lieinfer  aus  allem  vbel.  weish.  tR.  8;  —  da- 
selbst machet  er  einen  gott  von.  Jes,  44, 
15;  datton  redet  Christas  vnd  daselbst  tu 
gibt  er  die  schlflssel.  «on  den  tdUiUeeetn, 

^».««nal  (lias  mal),  adv.  von  L.  wie  dies- 
mal gebrauckl:  ich  hab  das  mal  mich  ver- 
sündiget. 2  Ifot.  9,  27 ;  aber  der  herr  er- 
höret mich  das  mal  auch.  SMm.9,  19.  10, 10. 
Rasselbe  s.  dcrscllie, 
ftnsselbige  s.  derselbi^e. 
Baal,  conj.  die  orlhograpMtche  unler- 
eeheHang  der  eomj.  dass  will  lief  f»roiimnciw 
(Ins  tcar  L.,  wie  der  älterer,  sprnrhe  iiher- 
kaupt,  noch  fremd;  er  schrieb  in  beiden 
fällen  gewöhnlich  das,  nur  anfangs  erscheint 
einigemal  dass  (dt)  ßr  da$  pfonomen  täte 
für  die  conjunction. 

\]  der  abhängige  satz ,  an  dessen  spitzf 
der  sog.  satzartikel  steht,  enthält  den  gegen- 
ständ des  herrschenden  verbums 

a)  bei  sehen,  hören,  ßthlen,  glauben, 
wissen  und  ähnlichen:  vnd  gott  sähe,  das 
das  hechl  gut  war.  1  Mos.  1,4;  da  wur- 
den jr  beider  augeu  auOgelhan  vnd  wurden 
gewar,  das  sie  narket  waren.  3,  7;  als  nu 
Abram  hörel,  das  sein  bruder  gefongen  war, 
wapnct  orjscino  knechte.  14,  14;  sie  fulen 
wol,  das  mit  jren  lügen  eynerley  ort  vnd 


'Dlgitized  by  Google 


DASZ 


412 


DASZ 


worl  anders  stehet,  vom  abendmal  Christi. 
1 152S).  bj*;  wer  ist  so  grob,  der  h\e  nicht 
mercken  künde,  das  es  rechte  teuITelsbolen 
sind?  von  den  Schleichern  vnd  winckel- 
pnügim.  (1532).  Aij'*;  dem  naeh  boff« 
ich  attch>  das  die  burj.'orM  lialH  werden 
solcher  jfirpr  lierni  trcvv  vad  In- In-  erkennen. 
das  man  kinder  zur  schulen  halten  solle. 
(1530).  Aiij  i  ich  lueyne  nit,  du  ich  uicyi) 
gaedigsten  heim  yhe  encnrnel  habe,  origi- 
nalbr.  v.  f.  1517  im  gesamlarchiv  zu  Wei- 
mar N.  108.  41 ;  du  glciibest,  das  ein  ( inig<!r 
goU  isL  Jac.  2,  iO;  ich  weis ,  das  du  ein 
sKhda weib von angesichl bist  I Jfot.  12, II. 
OMCA^eikA^  wie  dasz:  ich  hab  geh*ir[,  wie 
dasz  e.  f.  g.  nach  nbgang  diszes  aullsalzes 
weite  eync  andere  vnnd  viüeicht  schwerer 
außseizea.  originalbr.  v.  j*  1517  m  ge- 
iomtairehw  mm  Weimar.  N,  108.  41;  vnd 
erkennen,  wie  das  die  werck  nur  vatorscliciil, 
sund  vnd  vnrrid  machen,  dat  magnifical. 
(1521).  biij*. 

h)  M  sagen,  verkllndtgen,  verheisien, 
befceoilfO»  leugnen  und  ähnlichen:  wir  liai 
dirs  gesagt,  da^  du  naikcl  bist?  1  Mos.  3, 
1 1 ;  das  sie  verkündigen ,  das  der  herr  so 
Ironi  isL  ps.  \)2,  IC;  vad  (der  bösewichl) 
veriiles»  das  er  die  heilige  slad  frey  wolle 
lassen.  2  Macc.  9,  14;  vnd  ?,eugete,  das 
dieser  ist  gelles  son.  Joh.  1 ,  3  i ;  das  ist  h'ic 
augezeygl,  das  Adam  keynu  eehch  geniahel 
fond,  «yH  sermon  von  deai  eUehen  s taiuil. 
(1519).  Aj  ' ;  hie  kis  ich  anstehen  tsu  bc> 
weyszen,  dz  die  «ichlange  vom  lenffel  Ijc- 
sessen  gcredl  hat.  du«  Jhesus  Chrislui>  njn 
gebomer  Jude  sey.  (I523j.  Aiij'  ;  auch 
(tpolfle  lefc)  bekennen ,  das  ich  die  wsrhcyi 
alzcu  hitzig  vnnd  villeicht  vnzccylig  au  tag 
bracht,  origirvilbr.  r  j  I  5  !  0  auf  der  biblio- 
Ihek  SU  Golha  coä.  citari.  37 U  fol.  2;  wer 
ist  ein  lügeuer,  on  der  da  leugnet,  das  Jhesus 
der  Christ  sey?  1  Joh,  2,  22;  es  kan  ia 
niemand  leucken ,  das  die  ehe  ein  eusserlich 
weltlich  ding  ist.  von  ehesache»,  ( 1 530). 
Ay\ 

c)  5et  befehlen,  bitten,  erlauben,  gönnen 

irni  ähnlichen:   vnd  gott  befalh  jnen  im 

Irawm,  das  sie  sich  nicht  sollen  wider  zu 
Uerodes  lencken.  Mallh.  2,  1 2 ;  so  bitte  ich 
dich,  valer,  das  du  jn  sendest  in  meines 


vaters  haus.  Luc.  IG.  27;  herr,  erleube 

mir,  da»  ich  Iiinprlie  vnd  zuuor  meinen  vater 
begrabe.  Malti%.  8,21;  es  wird  niemand 
gestattet,  dos  er  mit  gott  rechte.  Hioh  34, 
23;  so  hats  der  keiser  aueh  verholten,  das 
man  einen  wacherer  solle  für  keinen  from 
man  halttni.  wider  den  tcucker  sn  predigm. 
i  1 540).  Kiiij' ;  wir  gönnen  yhn  wol,  das  sie 
auch  anders  wo  vom  sacraraent  reden,  wie 
sie  Wüllen  oddcr  künnen.  Mkcntalt  von 
abfhdmal.  {  1  52S ). 

d)  bei  ieiluürlfrn ,  die  ein  ereignis  aus- 
drücken i  weuii  es  konipt ,  das  ich  woicken 
vber  die  erden  fllre.  1  Jfot.  9,  14 ;  vnd  es 
wird  geschehen,  das  du  auch  «n  herr  md 
sein  joch  von  deinem  halse  reissen  wirst. 
27,  40;  es  begab  sich  aber  nach  etlichen 
tagen .  das  Eatn  dem  herm  opffer  brachU 
4,  3. 

<f)  neben  dem  verb.  subsl.:  es  isl  nit  gut. 
das  Adam  allem  ist,  von  dem  clichen  standt. 
(1519).  Aj'  ;  das  isl  mein  radl,  das  die  ellern 
yhre  kind  gewenen.  ebend,  Aiq* ;  nun  ersten 
ist  die  natur  des  gUivvlu  ns,  das  er  sich  ver- 
niisst  auff  gullls  gnade,  ewmg.  von  den 
tzehen  ausxselxigen.  (1521).  Dj*';  es  ist  am 
tage,  das  sie  der  well  gut  an  sich  bracht 
haben.  derpropAelSaehor^  (1528).  Kj*. 

/)  fMH  wtgewisheil  stau,  so  folgt  der 
ronjuncliv :  was  ist  aber  das  anders,  denn 
eyn  solchen  stand  suchen  vnd  haben,  da  man 
nicht  ddrflT  gen  hyroel  gaffen  vnd  des  teg- 
Itcheii  brods  von  gott  gewarlten  vud  trawm, 
d;is  sie  ^'ult  ernere?  das  7.  cap.  s.  Pauli  zu 
den  Curinlhcrn.  n523).  Cüij*';  da  mus  er 
wagen,  «iz  yiim  seyn  erbeyt  miszrate.  eltend. 
Dij* ;  ich  selse,  das  tu  dir  vnd  ta  mir  vmier» 
warnt  kerne  ein  ehrlicher  man.  von  den 
concilijs  vnd  kirchen.  (1530).  Xii]'';  ob 
sichs  einmal  zutragen  woit,  das  icii  zu  euch 
kerne.  SSm,  1,10.  aber  auch  da ,  tco  man 
den  indicaffe  enearlel:  der  kOnig  aber,  als 
er  versucht  halte,  das  die  jüden  so  freidig 
weren,  wendet  sicli.  2  Macc.  13,  18. 

g)  der  abhängige  satz  sieht  des  grösseren 
noMmdss  wegen  voran:  das  diss  die  wort 
auir  ebreisch  sind,  wirl  myr  keyn  Jude 
leucken.  das  Jhesus  Christus  njn  gebomer 
Jude  sey.  (1523].  Huij*';  das  ich  y\m  [Carl- 
stad)  nu  uyuen  leuüel  uenne,  suU  sich  nie- 


UIQliI 


OASZ 


413 


mand  vtrwuMdMii.  das  ander  teyl  widdtr 

die  hyml.  propkeUn.  (1525). 

h)  :utr**j7t>n  erscheint  bri  L.  noch  stall 
der  coHj.  ain  acc.  c.  inf,;  ich  achte  es  biliich 
nein.  2  FH,  i,  13;  no  ftiret  gotl  liit  aast 
drasen  banden ,  wens  vns  deuchl  nnili  seyn. 
a%uleg.  deuUch  des  67.  psalmen  (1521  . 
Aiiij*;  wie  es  vhernatiJriich  ist  ein  miir  von 
einem  (odton  bloch  wach^xen.  das  magni- 
ficat.  (1521).  bj-. 

2)  m  Witialsälzen  slehl  da.«z  für  darum 
dasi,  weil:  sihe  den  wein  nicht  an,  das  »t 
so  rot  ist  viiü  im  glase  so  schön  slehel.  apr. 
23.  31 :  die  kaoffleat  in  lendern  pfeifl^  dich 
IB.  dii  du  M  plttttüch  vDt«rg«iig«D  biit  vnd 
nicht  mehr  aufl*  komen  kansl.  Exech.  27, 
36;  vnd  nirbt  vn«  vcnlainnen  oilor  spntipn, 
das  wir  so  kindisch  an  den  henckeu  lirnoi) 
gehen,  ton dime€meUij$vndkiirdun»  (1539). 
Cij* ;  wenn  solche  wUcherer  ztimen  wollen, 
das  du  sie  nicht  ahsnlnirfsl,  noch  das  üarrn- 
mpnl  reicliesl,  nocli  hegrahe?;t,  so  lieisse  sie 
SU  den  Juristen  geben,  an  die  pfarrherm 
^derdinwtdmsupitdifin,  (1540).  Eüij''. 

8)  im  iwdM*  md  fi^gnäiun:  das  macht 
deinzorn,  das  wir  so  v»>rir»'!i'^n  ,  vnd  ilcin 
grini ,  das  wir  so  piülzlich  da  hin  müssen. 
ps.  00,  7;  vnd  {erj  verfhiilel  mit  grossem 
seboMrtxen,  das  gaiitie  sUck  von  seinem 
leihe  fielen.  2  Slacc.  0,  9.  in  dem  Haupt- 
satz stekl  häußg  ein  dnnonntralit'es  so,  also: 
vod  die  Stangen  waren  so  lang,  das  jrc 
kneuffe  gesefae»  worden  in  dem  lieiligdium. 
1  kön.  8,  S ;  ih%  hHle  ist  so  enge,  das  nichts 
vbrip^  >  ist ,  vnd  die  decke  so  korts,  das  man 
sich  drcin  schmigen  mus.  Jes.  28,  20;  er 
war  so  vcracht,  das  man  das  aogesichl  für 
jm  verbarg»  58,  8;  es  ist  aber  t»  ein  arm 
barrohertzige  lugen,  dz  ich  sye  verachi.  das 
Jhesus  Christus  ein  geborner  Jude  sey. 
( 1 523).  Aij- :  denckel  er  {der  teufet)  doch 
sie  na  also  schmal  in  hallten,  das  sie  von 
yhn  selbs  wider  sollen  vei^eben.  o»  die 
Tßdherren.  flf»24).  Bnif. 

4)  in  ßnaUälzen  sieht  es  für  damit:  dvr 
berr  sprach  zu  Mose,  recke  deine  band  gen 
btrool»  das  so  finster  werde  in  Egyptenland, 
das  mans  greilTen  mag.  2  Mos.  10,21;  las 
das  voick  von  dir,  r!:t<;  sie  fiin  t'phen  in  die 
mercku  vmb  her  vnd  m  die  di>rfler ,  das  sie 


herberge  vnd  apeise  finden.  £«e.  9*  12;  vnd 

ist  mir  vnter  henden  gewachsen  vnd  schier 
*'in  hiirli  wnrdon ,  wie  wol  ich  mit  gewallt 
iiab  miisäen  mich  auilhaltcn,  das  (doia  es) 
nicht  aUtu  gros  wurde,  dat  man  ÜMbr  tut 
schulen  hiUten  mU§.  (1530).  Aij\ 

5  i  ohne  das?  —  ausgenommen :  kompt  ftt 
aufT,  das  er  ausgt>het  an  seinem  sLabe,  so  sol 
der  ju  .schlug,  vnschUldig  sein,  un  das  er  jm 
betale,  was  er  verseuroel  hat.  2  Mos.  21, 
19;  Salomo  aber  hatte  den  herrn  lieb  vnd 
wandelt  nacli  den  sitlrn  ?pinps  vaters  Dauid, 
on  das  er  aufl  den  liöhen  opfferte  vnd  reu* 
cberte.  1  kön.  3,  3 ;  darumb  sind  allu  regi» 
mente  sein  vnd  rechte  gtfttltche  regiment, 
on  das  er  dazu  braucht  engel  vnd  menschen. 
der  prophet  Sacharja.  fl52S  Hj" ;  vn<l  ist 
nu  alle  tage  bey  vns  Christen  o^lern,  an  das 
man  des  iars  ein  mal  nun  alten  gedecbmis 
sonderliche  ostcm  helt.  der  III.  jpfolm. 
(1530).  Bj'.  gehl  die  Verneinung  vfimtis. 
so  folgt  ileim  <lasz;  vnd  er  nam  sich  ki-ines 
dings  an,  denn  das  er  asa  vnd  irautk.  1  Mos. 
39,  6. 

6)  dasz  ßr  wenn:  vnd  sagt  Ueriii  h,  das 
soll  eyn  Izeirh'^n  <evn  ,  wenn  evn  wpyhsbild 
eyn  son  Iregi,  nu  isU  yhe  kcyii  tzcichen,  das 
ein  verrucht  weyb  eyn  kind  tregt  4na  Jlle« 
sus  Ckrishu  eyn  geborner  jnd§  s«y.  ( 1 523). 
Biij*. 

7)  bei  au$rufungen  und  vencünschungen : 
des  morgens  wirstu  sagen,  ah  das  ich  den 
abend  erleben  möchte,  des  abends  wirstu 
sagen,  ah  das  ich  den  morgen  erleben  mochte. 
5  Mos.  28,  G7;  ah  das  ich  ^v^>^f•  vnsbt^onien 
vnd  mich  nie  kein  auge  geselicn  helle.  Uiob 
10,  18i  ach  das  euch  verzwciuelte  bfise- 
wirhUr  etc.  ich  heite  schier  gefiucht  «Mar 
den  meucMer  xu  Dresen.  (1531).  Ciij''. 

S  t  endlich  noch  ein  paar  beispiele .  in 
denen  dasz  (das;  für  dasz  es  steht:  sie  wüsten 
aber  nicht  das  Joseph  verstund,  t  Ifoi.  42, 
23 ;  vnd  wit  daa  schwort  hinder  sie  schicken, 
Iiis  das  ans  mit  jncn  sey.  Jer. 0,  IG;  daniml) 
isls  auch  sn  vnördig  gewachsen,  das  zu  key- 
iieai  t)aw,  sondern  nur  zum  fevvrwerg  tüch- 
tig ist.  Ott  dto  radhorriL  (1524).  Ciif ;  wo 
sie  mirs  nicht  beweisen  durch  die  scbriflt 
oder  vernunflt ,  das  so  sein  mdsse.  von  doik 
coneiüjs  vnd  kirche»,  (1539).  Di^S 


DATTEL 


414 


DAUING 


Blltely  f,  die  tön^Ucft  runde  fruchl  des 
dattelbdums:  nemol  von  »l(»s  l.indt's  liestvn 
früeljtcii  in  vwrv.  si'ck»;  vn»l  Itringel  dorn 
uiaunc  gc.sclicncke  liiuali,  ein  vveiii^'  baläain 
viid  honig  vnü  wflrtz  vnil  myrrhen  vnd  dat- 
leto  vnd  mandeln.  1  Mos.  i:t.  1 1. 

HatHm,  n.  hei  L.  br,/,  tjiiet  häufig  die 
redensarl  sein  ilaliini  \sein  vertrauen,  ssine 
hüffnang,  Zuversicht)  auf  etwas  setzftn  :  der 
drille  son  (Jubaf)  bal  sein  daluot  aulT  giile 
laf<t'  lusl  vnd  fr«'iule  gcsaUI.  rber  das  erste 
hufh  Ma<if.  I  i '»27*.  }\]' ;  I^  i.ir  sniii  daUini 
>elAt'l  auü  den  son  Esau.  ebenä.  Jij'*;  du- 
beiden,  die  ylir  daium  anlT  gewalt  vnd  liyr- 
üchaffl  sU'IIcUmi.  deudarh  eoUiehismus. 
(1520).  Hij'';  ilso  das  wir  vnscr  da(uoi 
>elZL'ii  ntifls  /eilliL'lie.  das  ö.  6.  vnd  7*  cap. 
i.  JUalihet.    Iü32).  luij''. 

Hlkc  (taube),  f.  teilenbretl  eine*  hStxer' 
nen  gefäszes:  sonsl  \\ii<l  dii  tnünclicrey 
Itoide  Spund  vnd  hmlri)  mil  dauhcn  vnd  rcif- 
fen  verlieren,  die  kl.  anlwort.  (1533).  E/; 
las  das  fass  auswendig  schone  Uuben,  boden 
vnd  reifle  haben.  elh'Me  «eftone  pr«d^eii. 
(1533,1.  Hiij\ 

bei  e  is  e  m  b  e  r  g  tnu-h  tauwo  ,  von 
/ranz.  dou\c.  s.  Weiganä  tctb.  \,  231. 

iäschteBf  deuchlen,  «.  dllnken. 

DucB,  ÜMtm  (dawen,  dewen),  *cibwn 

(liiji-rerr ,  roncoquerr  .  vfrdnnf^n  .  f^a>l.^^/^'r 
und  inlranaitiv:  er  lial  tlit:  aiigt  ii  :.cliall"eii 
zu  .sehen,  die  hcnde  zu  crbeylen.  den  magcu 
ta  dawen.    vber  das  ersle  iweh  Moee. 

(1527)  *  ppj'*;  der  leybissel,  irinckt,  deuel. 
ausUg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  ndumt 

(1528)  .  CcS'';  der  leib  tuus  zu  vur  leben, 
geäund  vnd  glardt  sein,  hilxe  vnd  krafft 
haben  die  speise  xu  dewen.  das  15.  cap. 
der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Corinther. 
( 1  534  I.  Tij' .  in  di^n  tischreden  319'  ilntiwmi. 

tnhd.  duuwen  (Ben.  ],  3S(>),  ahd.  dawjan, 
daujan  (Graff  5.  233). 

inuem,  durare.  /ortfrcfteAen,  Mir  in  der 
von  V.  Dt  e  tri  r  h  h  ernmrjegt'benen  hatts- 
postille  L.'s,  \co  Uiawren  geschrieben  ist: 
{der  mensch i  musi  auch  seine  rugc  haben, 
an  {ohnsi  welche  niemand  lang  ihawren  kan. 
hßuspost.  nittemb.  1' 45,  sommerlheil  S5'  . 
■^tnhd.  iliurn.  lAn  ii  >  n>  n.  1.  iOO). 

fattcrM;  doiere,  richtiger  mit  i,  denn  tnhd. 


liVcn  {BeH.  3,  41)  v.  tiure  theuer.  kostbar, 

tlnher  ursprünglich  ,,virt  f;n^tpn.  koxtbar,  zu 
kostbar  sein",  xrns  dann  in  f//V  hedruttingm 
des  an  -  dein  -  herzen  -  Uegens  und  sof  ort  des 
sehmerMHek  Seins  MMerspiiUt:  ob  ieb  sler- 
Iten  In(J^^sc  vher  dorn,  das  ich  euch  zu  goltes 
ilicii.'i  vnd  o|»n*fi  Iii  Ii.t!»  durchs  euan- 

^ehum  vud  glauben,  so  sul  michs  nicht 
daureu  (aHe  nd.  bibel:  iruwrich  maken), 
.sondern  wib  mil  freuden  thun.  ramd^  tn 
l*hil.  2,  17;  kanslu  es  (die  kinder  wohl 
ziehen)  nif  hit  vnd  such  ander  ]m\  die  es 
kunaen  vnd  la:>z  dich  keyn  gell,  kost,  mühe 
vnd  erbeyi  tawren  (^edlr.  trawren,  was  dies» 
mal  Jen.  ausg.  1,  174^  ritiUig  m  tawren 
geändi't  i  ist),  eyn  sermon  von  dem  ehüchen 
stand.  il519i.  Aiiij'^;  «las  sie  sieh  nieht 
lassen  ihauren  was  zum  (iracht,  vbcrQusz 
vnd  wollusl  gehttret.  hansposL  WUlenb. 
1 545,  sammerihetl  86**. 

Dtnne,  m.  der  erstr  ßnger:  An  winoket 
er  dem  moudeu  mit  swcen  lingern,  dem  dau- 
men  vud  miUd  ßngcr.  vertegung  des  afeo> 
ran,  (1542).  Diiij".  im  o/f.  tesL  wwrd»  bei 

der  tceihe  eines  priesters  der  ihutme  sein>*r 
ri'rhten  hand  mit  dem  blute  des  zum  weib- 
opfer  dienenden  widders  beslrichm.  vgl. 
2  Jfof.  29»  20.  9,  23.  dasselbe  gesehah  bei 
der  tciederaufnahme  eines  gereinigten  a%u- 
uit-.iijrn.  vgl.  3  Mos.  1  I  ,  I  1.  17.  in  fol- 
gender itteiie  unrd  liiuuiie  auch  für  die  grosze 
zehe  gebraucht:  vnd  da  sie  jn  crgrifTen,  ver- 
hieben sie  jm  die  dauroen  an  seinen  henden 
vnd  fUsseii.  rieht,  l.  6. 

tnhd.  di^me  iftfn.  I  ,  103),  ahd,  dftmo 
((jiraff  5,  140),  dunkler  abkunß. 

HuicIb  s.  taumeln. 

iras  (taua),  n.  die  xwei  auf  dem  to<ir^ei. 
beleg  s.  unter  ris.  aurh  das  as  der  karte: 
It't/Iich  kriiniil  Miscr  lii'ir  golt,  tlicüt  das 
s)*i(  l  ausz,  schiegl  den  bapst  mit  dem  Luther, 
der  ist  sein  lauss.  tisehr,  32%  —  mM.  lAs, 
di)$  Ben,  3,  1 53;,  ahd.  dus  (<?raif  5,  229). 

Daosif n  ,  ndr.  drmL'cpn  .  zusnmmenges. 
aus  da  auszen  :  daussen  in  der  vvustenn.  von 
dem  bapstum  XU  Rome.  (1520).  Biii/. 

MlOg  (dewung),  f,  verdaumg,  mM. 
deuungc:  also  htt  der  fisch  nicht  müssen 
.lon.i  vndevven  vnd  die  nalur  des  fischs  hal 
da  müssen  slülc  ballen  von  yhrer  gewon- 


._^  kj  o^  -o  i.y  Google 


DAVON 


415 


*  DAVON 


lieben  wirckungc  vnd  dewunge.  d$r  prophet 
Jmm,  (1526).  Jj*. 

Varnn  (da  von),  selten  darvon  (dar  von), 
adv.  tiihd.  da  von  \  Hen.  l,  'iQ^)t  gegematz 
von  dazu,  es  bezeichnel 

t)  «tite  enlfemung  von  einem  ort,  tren^ 
ttuny,  befreiung  von  einer  sacke,  einem  Ver- 
hältnis oder  zustand:  vnd  Judas  vcrordnel 
elliclie  in  jtem  tiarniseh  uiclil  fern  dauon. 
2  Macc,  14,  22;  der  oleberg,  weicher  isl 
uabe  bey  Jerusalem  vnd  ligt  ein  sabbelfaer 
weg  dauon.  <ipnst.  gesch.  \,  12;  vnd  das 
getKiu'i'l  fiel  null  ilic  ass,  aber  Abrain  srhotu  lit 
sie  dauon.  1  Mos.  15,  11 ;  der  priestcr  aber 
in  Mtdian  helle  stieben  tOchter«  die  kamen 
was><'i  /II  sehepffen  vnd  fuUelen  die  rinnen, 
das  sie  jrcs  valers  scliafe  trcnckclcn ,  di 
kamen  die  hirlen  vnd  sliessen  sie  dauon. 
2  Mos.  2,  17;  jr  soll  nichb  dazu  ihuii,  das 
ich  euch  gebiete,  vnd  soll  auch  nichbt  dauon 
Ihuii.  5  Mos.  4,  2;  wie  man  einen  bnaben 
gewehuel,  so  lessl  er  nicht  ilatinn.  wenn  (i 
all  wird.  spr.  22,  G;  die  maoiien  die  send 
SSO  WU,  SSO  grosz,  sxo  atarck,  das  der  mensch 
ym  selb  dar  von  nach  (weder)  helflen  nach 
{noch}  raten  kann,  die  sieben  puszpsalm. 
(1517k  Ciiij' ;  da«  titrtn  im  i|(Mi  rlir><tan<l 
will  vcraclilen  vnd  dauon  reylzen.  äus  l.tap. 
t.  PavH  SU  den  Corinthern,  11523).  Ei|''. 

2)  abeonderung  eines  bestimmten  theils 
von  einem  zusammengehörigen:  aber  \(in 
den  fr(U Ilten  de*  bawms  mitten  im  garten 
bat  golt  gesagt,  esset  Qicül  da  von,  rürels 
auch  nicbl  an.  1  Mot,  3,  8;  vnd  {da»  weih) 
nam  von  der  frucht  vnd  aas,  vnd  gab  jrem 
man  auch  da  von,  vnri  er  ass.  3,  0 ;  viid  wil 
jre  nachkomen  mit  deiu  :iubwerl  erwürgen, 
das  keiner  entfliehen ,  noch  einiger  da  von 
entgehen  sol.  Amot  9,  1. 

3)  den  sloff,  aus  dem  ettcas  geynacht  ist: 
hole  mir  zwey  gute  büokliii,  das  ich  deinem 
Väter  ein  essen  dauon  mache.  1  Mos.  27,  9; 
vod  aolt  semelmelb  nemen  vnd  danon  sweliT 
kuchra  backen.  3  Mos.  24.  5 ;  doch  mache 
mir  am  ersten  ein  kleines  gebacken«  danon. 
1  kön.  17,  13. 

4)  es  geht  auf  vcihältnisse ,  zustände, 
eteigtiüse,  handtungent  da  zu  halte  Joseph 
ein  mal  einen  tramn  vnd  saget  seinen  bril- 
dem  dauon.  1  Mos,  37,  5 ;  vnd  diese  worl. 


die  ich  dir  heute  gebiete,  sollu  zu  herlien 
nemen,  vnd  soll  sie  deinen  kindern  scherlTen 
vnd  dauon  reden ,  wenn  du  in  deinem  baii.s«.- 
sitzf'^!  oder  aulf  dem  wege  gebest,  %\i'itit  Iti 
dicii  nideriegcst  oder  auflstehcsl.  ü  Mus.  o, 
6.  7 ;  leget  vieis  an  jre  mauren  vnd  erhöhet 
jre  pallast,  aufl*  das  man  dauon  verkutnlif:' 
bey  den  nachkomen.  ps.  AH,  14;  dariiinl) 
predige  ich  dauon  also.  Jes.  30,  7  ;  denn 
welchen  nichts»  dauon  verkündiget  isl,  die- 
selben vrerdens  mit  lusl  sehen,  vnd  die  nichts 
dauon  gehört  haben .  die  Werdens  mercken. 
52.  1');  \Mt  CS  nirht  kompl  durch  cingclninf,' 
des  iiOhesieu,  so  hall  nichts  dauuu.  Sir.  34, 
G ;  was  hasin  denn  zu  letzt  dauon,  du  elen« 
der  mensch,  wenn  du  lang  gcscharrel  vnd 
-I  Ki.il/l  hast,  ausleg.  der  ep.  vnd  euang. 
von  oiiern  elc.  (1544).  sj'';  vnd  haben  als 
die  gedingte  knechte  nerUch  yhr  brot  dauon. 
Uurkhardl  briefw.  198;  kondte  er  Ider 
bürgert  seinen  kofend  für  hier  vorkeufTen, 
ob  man  ^Icirli  dfri  fml  ilran  <!riiH  koii  tmistc. 
so  macht  er  jm  kein  gewissen  dauuii  i^äat- 
über).  etliche  schöne  predigten.  (ir)33j.  Dj''. 

5)  es  weist  auf  eine  unadte,  einen  grund: 
es  dunnerte  im  biniel,  deine  blii  <  I  i  liieleii 
aull  dem  erdboden ,  das  erdreidi  i  oj:elc  sich 
vnd  Lchclc  dauon.  ps.  77,  10  ;  da  zodi  Uo- 
lofernes  vom  gebirge  herab  mit  dem  gantzun 
kriegsuoh-k  ...  da  von  erscbracken  alle  lande. 
Jud.  S;  ilaiii'U  Iicy^l  solch  prcdii:!  eiian- 
^'clmui.  auiii'ij.  dir  cp.  vnd  tuunij.  vom 
chnstag  etc.  (Iä22j.  Aiiij''.  öfter  dauou 
dasz  deshalb  weil:  vnd  (Ifoae«)  wüste 
nicht,  das  die  haut  seines  angesichts  glentzet, 
dauon  das  (»r  mit  jin  f^crrdt  Iialh».  2  Mos. 
34, 29  i  so  freweich  mich  doch  uunichtdauoii, 
das  jr  sind  betrabt  wordra.  2  Ger.  1,  9. 

6)  für  wovon:  haslu  nicht  gössen  von 
dem  hawm ,  da  von  icii  dir  g<  i)ot ,  du  sollest 
niobf  da  von  e«sen?  !  Mos.  W,  11;  bis  das 
da  wider  zu  erden  weidest,  da  von  du  ge- 
nommen bist.  3,  19;  merdtt  aoffdie  sache, 
dauon  ich  rede.  Uiob  13,  G ; 

der  guten  mehr  bring  ich  so  >iel, 
dauon  ich  singen  vnd  sagen  wil. 

Wackernayel  kircbeul.  140. 

7)  wird  davon  in  af^emetner  bexidtung, 
ohne  nähere  bestimmung ,  zu  Zeitwörtern 
geseUtt  so  enispringen  uneigetUUehe  tu- 


uiyiii^Cü  Ly  google 


DAV0KBJ11NG£N  416  ÜAVOKllÜSSfiN 


ummenuiuettungen ,  die  himftg  biUMeh9 

hedeulung  anxunehmm  pflegen,  die  haupt- 
gächliihsten  in  L.'s  schrif(en  tind  folgende: 
Baronbringfn.   l)  erwerben,  erlangen: 
hu  jr  euch  freweo  niil  vnaussprech- 

Ikher  vad  hailiclier  freuden,  vod  das  end« 
ewen  glaubens  dauon  bringen,  nernlich  di  r 
Seelen  seligkeil.  1  Pel.  1,9;  vnd  werden 
jn  jreiu  verdcrblie-lien  wesen  vmLkotucn  vnd 
den  Iftbli  der  vngereclitigkeil  dauon  bringen. 
2  P«t,  2,  1 3 ;  denn  wer  xweifell  dran ,  wie 
lei<  Iiilich  er  helle  sein  verdientr  >lrrif  indgen 
davon  bringen,  so  der  kei.ser,  ilit-  fiirsicn  tl«»s 
willens  gewesl  weren.  Jen,  2,  2u9''  bei 
Orimm, 

2)  reiten,  erhallen:  wer  in  dicaer  stad 
bleibt.  I(T  wild  slerben  müssen,  wer  aber 
hinaus  gehet  zu  den  Cbaldeeni,  der  sol 
lebend  bleiben,  vnd  wird  aein  leben  wie  eine 
beute  daooB  bringen.  Jtr.  38»  2.  39,  18. 

HTanfnhrcn,  sterben:  kurlz.  wenn  ein 
inensrh  in  d«»r  wirde  ist  vnd  hat  keinen  ver- 
sUtiid.  so  ferel  er  dauon  wie  ein  rieh.  p». 
49,  21.  . 

DaronfiegMi,  MntMg^lMf en ;  du  hasl 
mi'lir  hendler,  denn  Siemen  ani  himel  ain<l 
aber  nij  werden  sie  sich  ausbreiten  wie  kefer 
vod  dauuii  ihegeu.  Nah.  A ,  10.  bildiicht 
denn  es  («nasr  Me»)  feret  achndl  da  hin 
als  flögen  wir  dauon.  ps.  90,  10. 

PaTtnMieheOj  entfliehen:  vnd  machten 
sich  aulTvnd  Hohen  in. der  frtte  vnd  Hessen 
jre  htttten,  rosa  vnd  ead  im  lager  wie  ea 
aiond,  vnd  flohen  mit  jren  leben  dauon. 
2  kon.  7,  7 ;  da  aber  sein  volck  sähe ,  das 
die  feinde  eine  solche  grosse  Di.ulit  hatten, 
erscb^ackeo^ie  vudiluhendauou.  1  Macc,9,Q. 

llf •■gehen,  ihetdw,  weggehm:  las 
des  geringen  nicht  mit  schänden  dauon 
gehen,  ps.  71,  21  ;  da  aber  die  Icule  schhef- 
fen,  kam  2>ein  femd  vud  seele  vnkraul 
zwisschen  den  wcilzcn  vnd  gieng  dauon. 
Jiallh.  13,  25;  vnd  Ihon  oben  ab  wenn  ich 
einen  grttssel,  vnd  er  sich  viuhkerel  vnd 
donnerte  mit  seinem  hindern  vnd  gieng  also 
dauon.  vom  abendnial  Christi,  (1534j.  iy. 

inronheben,  sich,  sid^  entfernen:  wenn 
aber  die  sonne  aufl^ehel,  beben  sie  {die 
thiere}  sich  dauou  vnd  legen  sieh  jn  jrr 
lacher.  pt,  104,  22;  fliehel,  Uebl 


eilei»ds  dation .  verkriecht  euch  (ieff,  jr  ein- 

wuhner  in  llazor.  Jer.  49,30. 

VaTonhelfrn,  befreien,  retten:  i<h  wil 
•  lir  diiiion  lielUVii,  das  du  nicht  durchs 
schwell  falksl.  Jer.  39,  18- 

•ifa^Jagen,  wefje^en:  ea  war  ahereiner 
vnler  den  juden  Rodocus,  derveiriel  den  fein- 
den alle  heinilijjkeit,  aber  man  vcrkundselirtdl 
jn  vnd  fieng  jn  vnd  jagten  jn  dauou.  2  Uacc, 
13,  21. 

itvMhMHMB»  Mlfcoimneii:  ab  er  {Jo- 
seph) nicht  anders  kan  dauon  kunien,  le^ii  er 
seinen  manlcl  dahynden.  rher  da*  erste  fntrh 
Muse.  (1527;.  kkiiij'^  ;  belegen  sie  %iub  vud 
vmb  alle  bugenaehaiien  vnd  b»t  keinen 
dauon  kotten.  Jer.  50,  29;  aber  der  hauff 
bei  Simon  lies  sich  die,  so  aufl*  dem  ihurm 
waren  ,  mii  geid  bewegen ,  vnd  namcn  fttnfl* 
vml  dreis.>ig  laui^ent  gülden  von  jnen  vod 
liexaen  aie  dauon  komen.  2  Jfaee.  10,  20. 
uneigentlich,  der  strafe,  dem  verderben  ent- 
gehen: nljer  der*!«lbc  fiel  von  jni  ahc  vnd 
sandle  seine  bolschafl\  in  Egypten ,  das  man 
jm  rosae  vnd  vid  voicka  schicken  solle,  aolla 
dem  geraten?  soll  er  da  von  komen  (Mf*- 
slraft  bleiben)  der  sohhs  Ihul?  Exeeh. 
17,  15;  jlzl  newlitli  ii.il  dich  der  könig 
vnib  der  »achc  vvillt'ü  lieisseii  Itidieii  vud  bist 
kanna  daoon  komen.  Tob.  2,8;  mit  dem 
leben  davonkouD  ii.  2  üacc.  3,  38> 

invonlanfeo, /7(>/ien .-  etliche  wnrfTcn  ^ic 
mit  asschen  vnler  die  äugen ,  da«  jr  also  viel 
vnind  worden  vnd  oUiche  gar  in  hodem  go» 
schlagen,  die  andern  alle  dauon  litfen. 
2  Marc.  4.  41.  42. 

HaTOnmaeben)  sieh,  durchgehen ,  durch 
{heimlüAe)  ßud%l  einer  gefahr  entgehen: 
da  eiigrimmet  der  kdnig  aeer,  Tryph«n  aber 
macht  sich  dauon  aufl"  dem  Wasser  vnd  flöhe 
gcu  Orthosiii.  1  Macc.  15,  37;  aber  sie 
funden  Tiuiuilieuiu  uicht,  denn  er  halte  sich 
dauon  gemachl.  2  Macc.  12,  18. 

iei «miMMi»  ^vn^tikifl  t«fii  W9f»i§eken : 
daruinli  maclil  euch  aufl',  jr  müsset  dauon, 
jt  Süll  liic  Idi'ihen.  Micha  2,  10.  häu- 

figer unctgeniüch  für  sterben:  aber  herr 
lere  doch  mich,  daa  ein  ende  mit  mir  haben 
mus  vnd  mein  leben  ein  ziel  hat,  vnd  ich 
(latioti  Ullis,  ps.  39,  5;  geilenek  an  den  zom, 
der  am  ende  komen  wird,  vnd  an  die  räche. 


DAVONSPRINCEN 


417 


DAZÜ 


wenn  du  dation  rrnist.  5jr.  18,24;  wenn 
dein  ende  kompl,  das  du  dauon  nnist.  33,  24. 

B«fttB8priv§CB .  enUpriugen:  aber  des 
gesdien  kandten  wir  nichl  mechtig  werden, 
deon  er  war  vns  xu  »larck  vnd  siics  die  lliOr 
aulTvn«)  s|*r.nii.'  diiinti,  Susanna  20. 

Barontiehrn,  wegziehen,  «/'•/i  lui/empu: 
da  iijiucn  sie  alle  habe  zu  Soduia  vnd  do- 
morra  vnd  alle  speise  vnd  sogen  da  von. 
1  Mos.  14,  11;  ilanimb,  du  monschenkind, 
nim  dein  wnTuIrri^orPlP  vnd  rouvh  am  |if'(  Il- 
ten tage  dauon  liir  jrcn  äugen.  Ezech.  12,  \i. 

inrnr  (da  vor),  adv.  anie,  mkd»  di  vor, 
dervor  {Ben.  i,  306).  et  6eneAf  sieh 

1)  auf  den  räum  ah  gegensutz  von  da- 
?iinlcr:  vnd  waren  auch  sielM^n  .sluflon  Iiin 
auf]' Villi  tiac  hjUe  da  vor.  Lzvch.  jo,  2(1; 
vnd  danor  waren  starcke  ngel.  41»  25;  vnd 
%var  auch  ein  |dal7  da  vor.  42»  11> 

2)  auf  die  zeit  als  gegrn'ralz  von  nni Mk  r: 
llclhus.dah  hal  gelehet  his  ynn  das  solbige 
iar  da  die  sindiluL  kam,  vnd  iiit)  bald  danor 
{kurz  vorher)  g«ittorhen.  vber  das  er*U  Ifueh 
Mose.  (  I  r)27  I.  Siiij". 

Gewiihnlicher  ist  bei  L.>hfi\r,  dafür  is.d.K 

Bawiiler  (da Widder),  darwider,  adv.  da- 
gegen, contra,  aäversuSf  mAtf.  dA  wider,  ihr 
wider,  derwidor  (Iten.  I,  tJOO.  ahd. 
dar  (lara  widnr,  dar  dara  wttlai-i  i  Graß"  5,  G2 ). 

I  )  eigenllich:  da  kam  AMincIcrh  zum 
Ihuin  vnd  slreil  da  wider,  rieht.  1),  52. 

2)  uneigenttidi:  da  wider  murren.  4  Mos. 
14,  3l);  aher  fli  r  kiiriig  Iliskia  vnd  dfi 
pliel  Josaia  lioll-  ti  «l  iwidi  r.  2  (7jroH.32,  2'» ; 
diesen  alle^  sol  trcwliili  vnd  fest  gehalten 
werden  vnm  ganUcn  volrk  vnd  allen  pric*> 
Morn  vnd  sol  »ich  niemand  da  wider  setzen. 
1  Marc.  1 1.  1  1  :  da  wider  han<!»Iti.  14.  t"  ; 
da  Widerreden,  aposl.  gesch.  4.  1  4.  2S,  1  : 
wenn  ich  der  vernunlTl  fkej  woll  folg««,  n  ii 
woll  eben  solche  speycrcy  vnd  kockeiTv  da- 
Widder  ireilten.  da.«  diese  worl  Christi  noch 
ffsi  5l"/if>..  (ir>27!.  rij';  sn  pnHliu'ff  ich 
darwui«Ur.  vber  das  ersie  buch  Alose. 
i  1 527).  (^* ;  dartfmh  ich  auch  nie  darwidder 
habe  wollen  schreiben,  ein  sendbrieffvon 
dolmetschen.  {\'>'A()}.  Aiiij''. 

Hain  'da  m],  darzu,  adv.  mhd.  d.'i  /no, 
dar  zud,  derzuo  {licn.  1,  30G.  307),  ahd. 
dir  dara  zuo  {Graff-b,  64). 

DiSTK»  W4rt«rWch. 


I )  im  gegensats  zu  davon  bexeichnet  dazu 

eine  betcegung  nach  einem  ort,  eint'm  zieh 
wenn  aber  das  heer  zu  lagern  ist ,  sollen  sie 
die  wohnnng  aulfsclilabcn,  vnd  wo  ei& 
Trembdcr  sich  da  zu  machet,  der  sot  sierben. 

\  Mos.  1,51:  vnd  in  dem  er  dem  kifcnig 
ri  /el»-"!  ,  ^vie  er  iiiili.'  einen  Indien  lebendig 
gemaclil)  .«^lite  da  kam  tiben  ikun  das  weib, 
dH  son  er  hatte  lehemh'g  gemacht.  2  kon. 
S,  5;  in  den  letzten  tagen  aber  wird  der 
l-erfr,  dar  aulT ife«  herrn  haus  .siebet,  gcwis 
M-iii  hoher  denn  alle  berge  vnd  vber  die 
hagcl  erhaben  sein,  vnd  die  vOicker  werden 
dazu  laullen.  Micha  i;  vnd  die,  denen 
es  zu  erst  \ erkundiget  ist,  sind  nicht  dazu 
(zu  der  verh'eiszeuen  ruhe)  komen  vrab 
<h-s  vn^^liuben^i  wÜkti.  //cfrr.  4,0.  uneigenl- 
Ueh:  es  wir*!  dennoch  dazu  komen  (et  wird 
</>'sth'lfti  i .  (las  Jacob  \vuii?eln  vnd  l&rael 
l  lnlirn  \ii<l  ijnlMon  wird.  Jf'<r.  27,  G;  wie 
aber  wenn  es  cni  mal  dazu  kiim|)l.  das  sieh 
das  redlin  vmb  kcren  wird,  ein  sermon  auff 
Matth.  22.  (1535).  Cij*;  sondern  wil  auch 
d.i/.u  tbun  [bemüht  sein},  das  die  kircbe  solle 
\nler^'ehcn.  von  den  conrilijs  ind  kirchen. 
I  Aitij'';  e.s  ist  zeit,  das  der  hcrr  da 

zu  thu  {handelnd  einschreite),  sie  haben  dein 
;;esetze  znrisseii.  ps.  I19,  126;  denn  er 
s.ihc,  wenn  il-  i  k<nn-^  nicht  ivilnle  dazu 
iliun,  so  were  es  nicht  miigltch  in  die  leoge 
Trifdc  zu  erhallen.  2  Macc.  4.  U. 

2j  oAne  dass  von  einer  bewegung  die  . 
rede  wäre ,  bezieht  e$  sich  auf  ein  streben, 
l  inc  rirhlnng,  neigung ,  [iihigkeit  zu  etwas, 
anregung  zu  einer  haudiung,  theilnahme: 
vnd  schiebte  bey  jnen  »Irey  hundert  drach- 
mas,  das  man  dem  lien-nli  dauon  n[drer(e. 
ilie  aber,  den  süb  Iis  liefidbeti  war,  sahen  «las 
es  sich  nichl  schicken  wilrde,  wohens  der- 
haib  da  zu  nicht  braiu  heu,  sondern  .m  etwas 
anders  wenden*  2  itfocc.  4, 19;  vnd  welche 
vveiber  solche  erbcit  kundlen  vnd  willig  dazu 
w.'iieii.  di''  wirckten  zirrenhar.  2  Mos.  :<r). 
20 ;  der  wem  macht  lose  leute  vnd  siarck 
getrvncke  nuicht  wilde,  wer  da  zu  lost  hat, 
wird  niroer  weise,  spr.  20,  1 ;  mancher  wil 
klüglich  raten  vnd  man  höret  jn  «loch  nicht 
::ern,  denn  er  h.il  Tiicbt  vom  lierrn  die  gnade 
dazu.  6ir.  AI,  23.  24  ;  lieher  kculT  du  mei- 
nen acker  zu  Analholh ,  denn  du  hast  das 

53 


Digitized  by  Google 


DAZU 


418 


DAZimi 


nclicsl  frcundreclil  dazu.  Jer.  32,7;  vill 
messen  halten  \sl  nil  nicsz  haben,  hürcl 
(gehöret)  mehr  dai  lzu.  eyn  sermon  von  dem 
n.  tat.  (1520).  Aiij*;  wts  kan  der  tode 
man  dazu  ,  das  wir  gojim  SO  toll  vnd  lörichl 
sind  vikI  jncii  i<7i;i/  fiir  messia  clinfii?  ron 
den  jüdeu  vnd  jren  lügen.  (1543).  dij^; 
freuel  soll  miü  nicht  widderslelien ,  sondern 
leydeo,  man  soll  ybn  aber  nicht  billichen. 
noch  dalzii  dienen,  ron  welllicher  vberheit. 
(1523  '.  V.'f :  durchs  Icufols  neid  ist  der  Ind 
in  <tie  well  kouien  vnd  die  seius  teils  sind 
belflen  ancb  dazu,  teeish.  2,  24.  25;  wer 
den  lierrn  fiBrchtet»  der  lesset  sich  gern 
ziehen,  vnd  wer  sich  frfle  dazu  siliidvl,  der 
wird  gn.iiie  finden.  Sir.  32,  t  S ;  ich  hm  ein 
narr  worden  vbcr  dem  i  htiiiicn,  dazu  habt  jr 
mich  gezwunj^en.  2  Cor.  12 ,  11;  es  war 
ein  mensch ,  der  raachlc  ein  gros  afaendmal 
vnd  lud  vi»f  dazu.  Luc.  14,  IG;  wenn  du 
sehesl,  das  am  henger,  LüUel,  richtcr«  herrn 
oder  Fürsten  mangellt  vnd  dn  dich  geschickt 
rundest,  soUlislu  dich  daUu  erbieietl.  von 
iPeUticher  vberkeit.  (1523).  Diiij\ 

3)  es  bezeichnet  eine  entiderung ,  zu- 
Stimmung  oder  abweisung:  was  wird  aber 
Christus  dazu  sagen ,  das  jhr  des  ittsesehlfi»- 
sels  seine  chrislfii  ewiglich  beraubet  habt? 
von  den  schlüsseln.  (1530).  Cij**;  las«?l  vii> 
die  dirnc  ruflcff  vnd  Tragen ,  was  sie  da  zu 
sagt.  I  Hot.  24,  57 ;  wenn  ein  weibsbilde 
dem  herrn  ein  gelQbde  thttl  vnd  sich  ver- 
liirnli  i,  weil  sie  in  jrcs  valers  hause  vnd  im 
iii.i^'diljiiin  vnd  jr  gelubdc  vnd  \erljiiiid- 
iiis,  das  sie  Ihul  vber  jre  seelc,  kouijU  fiir 
jren  vater  vnd  er  schweigt  da  zu,  so  gilt  alle 
Jr  geliibd  vnd  alle  jre  verbflndAis.  4  Jfo«. 
30,  4.  5. 

4)  eine  begleilung:  pflanlzen  wird  man 
vnd  dazu  pfeiiTen.  Jer.  31,  5;  der  feiod  gibt 
wol  gute  wort  vnd  klaget  dKch  aeer  vnd 
stellet  sich  rrcundlich,  kan  auch  dazu  weinen. 
Sir.  12,  15.  16. 

5)  ein«  hinzufügung,  Vermehrung :  bring 
einen  biichslaben  odder  tuttel  ausz  *der 
schriin  dartzu,  szo  wil  ich  sagen  du  scycsl 
ein  helt.  von  demhapstumiu  Rome.  (1520). 
Ej*;  Cliristus  da  er  den  kilch  gab,  Ihct  er  das 
worllin  'alle'  dartzu.  grunä  vnd  vrsache 
aller  arÜeluL  (1520).  hiig*;  wer«  versihet 


vnd  sonst  vnn  dem  heiligen  issel,  der  sol  das 
funllle  led  dazu  ihun  vnd  dem  pricsfer  ^^ebeii 
saiujil  dem  heUigcn.  3  Mus.  22,  14;  jr  &oU 
nichts  dazu  ibuo,  das  ich  euch  gebiete,  vnd 
soll  auch  nichts  dauon  thun.  5  JUos.  4,  2; 
vnd  sprach  'der  herr  woltf  mir  not  li  einten 
sou  dazu  gebeji'.  I  JUos.  30,  24;  wn  du 
meine  lOebler  beleidigest  oder  andere  weihet 
ihm  nimpst  vber  meine  tOcbter.  31«  50: 
vnd  halte  th?.n  Soi  Iio  vnd  das  g.uilice  Und 
Hepher.  Ihiin.  l.  pl;  die  Icullflshiirrn 
der  kuhe  jus  uiir  blasen  vnd  sprechen  auch 
golles  vnd  der  heiligen  namen  dazu,  to» 
der  heil,  tauffe.  (1535).  Cij'';  da  er  solche 
lose  teiding  aulTbracht,  ward  ichs  müde,  vnd 
schlug  iu  des  dazu  {kam  noch  hinzu),  das 
ich  einen  brieA  vber  kam,  den  er  lu  die 
SlIiI.  >ig  geschickt  hatte.  Jtn.  4.  374*. 

In  dieser  bedeutung  nimmt  vs  oft  die 
xlellf  ctniT  conjunrlinn  fin  mit  d'-r  bedfu- 
tung  außerdem,  überdies:  vnd  golt  machet 
zwey  grosse  liechter,  ein  gros  liecht  das  den 
lag  regiere,  vnd  ein  klein  liecht  das  die  nacht 
regiere,  dnzii  iiiith  stcrnen.  1  Mt,s.  1,  IG; 
voU  Dauid  halle  einen  leinen  ruck  .in.  d.izn 
alle  leuiten  die  die  laden  ii  ugeii.  I  chron. 
16,  27;  denn  ich  bin  ein  mensch,  da  zu  der 
oberkeil  vnterthan.  Matth.  S.  9  «.  Öfitr, 

G)  es  gehl  auf  einen  zweck,  eine  urxadle; 
ich  bin  dazu  geboren  vud  in  die  well  komen, 
das  ich  diewarheit  zeugen  sol.  M.  18.  37 ; 
das  solches  zu  seiner  zeit  geprediget  warde, 
dazu  II  I:  L'cselzt  bin  ein  prfdiger  vnd  apostel. 
1  Jim.  2,  Ü.  7 ;  dazu  ist  erschienen  der  sol» 
goUes,  das  er  die  wcrck  des  leufels  zurstüre. 

1  8,  8. 

7)  für  wozu:  mein  wort  Wirt  alles  ausz- 
richten,  dartzu  ichs  aussende,  ausliy  deutsch 
des  v.u.  (15 IS).  Fiiij*;  zu  allerley  zeichen 
vnd  wunder,  dazu  jn  der  herr  sandle.  5Jfot. 
34,  II;  ergreiire  das  ewige  leben,  dazu  du 
nucli  lirrnn  ti  hisl.   1  Tim.  fi,  12. 

0ainnial  (da  zu  mal,  d;izu  mal),  damals, 
lUo  tempore:  vud  bin  iiucii  beulcs  lages  so 
starek  ab  ich  war  des  lages,  da  mich  Mose 
aussandte,  w  ie  meine  krallt  war  dazumal,  also 
ist  sie  auch  jtzl  zu  streiten.  Jos.  14,  11; 
Dauid  aber  war  da  zu  mal  in  der  bürg. 

2  5am.  23,  14;  wie  wäret  jr  dazu  mal  so 
selig?  GfU.  4,  15;  itzl  vergessen  sie  gottes» 


bigiiized  by  Google 


DAZWISCHEN 


419 


DECKEN 


r  IC  i?a/.ii  iii.l1  erreltel.  dü$  seJUrn«  con- 
lili'mini.  I  1  .jiMi).  Biiij'. 

Dazwisches,  darzwischen  (da  swischen, 
lUr  «wischen),  aio.mhd,  dA  dar  iwiscbeii. 
der^wischen  iBen.  3,  955).   es  bezeichnet 

I)  eine  hfw'tutng,  ein  zugegensein,  wo- 
durch eine  ichtidung  bewirkt  wird:  eine 
rdrel  an  die  ander,  das  nicht  ein  lOlRlin  da 
twisschen  gehet.  Uiob  4 ! ,  7  ;  was  aher  da 
l\vi>st'li»rn  \r^\,  zni<;rlifMi  tli-r  loniten  teil  vnd 
zwi>«<f  hcn  der  slad  teil ,  vnd  zwissriien  der 
grciilzti  Juda  vnd  der  grenlze  Benjamin,  das 
•Ol  des  filrelen  sein.  Eteeh,  48,  22;  vnd 
hat  abgebroclicn  den  zäun,  der  da  zwiscficn 
war.  Ephes.  2.  14;  di«?  stuck  {das  ist  mein 
leyb  etc.)  on  alle  nnliei  (ulget  dem  ersten, 
also  daa  auch  nicht  eyn  *vn4*  daiwisschen 
liehet,  das  ander  teyl  widier  d.  kywU.  Pro- 
pheten. (iri25i.  Fij". 

i)  eine  einmischung :  wie  itzl  vbcr  eine 
slal  |)rarrcr,  biscboff,  crtzliischoIT  vnd  bapst 
aeinn»  on  waa  noch  mehr  millel  tyrannen 
dar  zwischen  regieren.  vondembapsHim  zu 
Rome.  (1520).  Df. 

Dcchnnt^  m.  'der  über  zchen  gesetzt  zu 
rtgieren*  (EiaL  ausg.  1.  4S6\),  sonti  bei  L. 
am  obergeiiUieker:  da  die  bisschoue  zu  fur- 
slen  vnd  berrn  sich  gemacht  vnd  solch  be- 
snt'lininpl  elwa  oincm  prnh»;t,  vic.iricn  oder 
dechatil  befoliien.  rntermUl  der  viailatvm. 
(1&3S).  Aij' ;  abte.  prebste,  dechant.  5«illa 
eene  domini,  (1522).  Aj".  — mhd  dl'chenl 
neben  ilcvh^n  {Ben.  1,  ;^09),  ahd.  lecbant 
{Graff  h,  123).  aus  lat.  dccanus. 

Decke,  auch  gekürt  deck,  f.  tegumentum. 

1  >  g^eutiiehi  du  aoU  auch  eine  decke  aus 
zigenliar  machen  zur  bflttcn  vbcr  die  wo- 
nungc  von  ciin'  lepfüchen.  2  .l/o^.  2r>,  7  : 
vnd  wcuii  er  »ulcbs  alles  uni  jncn  rcdlts  legi 
er  eine  decke  aulT  sein  angesicbt.  34,  33: 
vnd  d.is  ucdi  nam  vnd  brciicl  eine  decke 
vber  des  brunnen  huMi.  2  Sain.  17,  19;  das 
kette  ist  so  enge ,  das  nichts  vbrigs  ist  vnd 
die  decke  so  kurlz,  das  man  sich  drein 
achmigen  mus.  Jet.  28«  20 ;  gleich  wie  der 
so  nacket  vnler  einem  hell  ligl.  wprct, 
reisTt  vnfl  lobt,  che  er  jm  \es'^\  »lic  deck 
nemcn.  ausleg.  der  ep  vnd  euang.  von 
oitem  e<e.  (1544).  dij".  /Ur  die  deeke  eine* 
gemadu,  piafand  iUht  et  1  kSn,  6,  15. 


häuft'}  l:i  liit  bei  L.  trieder  fuller  vnd  decke 
^  nahrung  und  kleidung,  z.  b.  1  Tim.  6,  . 
8  in  den  ertUn  ausgg.  des  n.  test.  und  der 
bibel;  vber  das  trete  buch  Moee,  (t&27). 
vij'  ;  an  die  pfarrherrn  voider  den  Wucher 
zu  predigen.  (  I510J.  Fj^ 

2)  bildiich:  das  sol  dir  eine  decke  der 
äugen  sein  für  allen  die  Lcy  dir  sind  vnd 
allcnlhalben.  t  3Ios.  20,  16;  decke  des 
fvrm-U.  Ufa!.  2.  IG. 

mhd.  decke  (Ben.  l,  295),  ahd,  deckt, 
dccchl  {Graff  5,  103j. 

tfcitel,  m.  opereulnm;  vnd  alles  offen 
gerelc,  das  kein  deckcl  noch  band  hat,  ist 
vnreine.  1  }fns.  tf»,  15.  häußi/  InhUivh  für 
Verhüllung :  als  die  freien  vn«l  nichl  als  hellet 
jr  die  freihcit  zum  decket  derbosheit  t  Pel. 
2,16;  ich  weis  fast  wol ,  das  die  pfiiffeil 
vnd  mflniii  solchen  dcckel  jhrer  grcvvcl 
suchen  vnd  wollen  aufl*  die  rliri<?fi'tiheit 
schieben,  was  sie  verwarlosel  liaben.  ein 
tendbrieif  von  doimelieken.  (1530).  Ry*; 
welch»  er  heisset  das  reich  dem  vater  vber» 
antworten,  i^t ,  vn«  vn«l  seine  ?;inlze 
christeoheil  otl'enbcrlich  darslcllcn  für  dem 
vater  jnn  die  ewige  klarheit  vnd  herrligkeit, 
das  er  selbst  regiere  on  alle  deckel.  das  15. 
cap.  dfr  ersten  ep.  i.  PaiUi  an  die  Cbrin- 
ther.  Tj''. 

erst  im  \ö.  jh.,  früher  decksal,  dechesal 
{Graff  5.  104). 

Decken,  tegere,  bedecken,  zudecken,  mhd. 
decken  (Ifen.  1.  294),  ahd.  deccban  {Graff 
b,  99). 

.  1)  eigenlU^t  alle  gerete,  damit  sie 
sciiaffen  im  heiligtfaum,  sollen  sie  nemen  vnd 

go'le  decke  drillcT  tlittn,  vnd  mil  einer  decke 
von  dachsrcllen  doi  kcn.  1  Mos.  4,  12;  vnd 
decket  das  haus  niil  cedeniliollz.  1  kön.  6, 
10;  Seraphim  stunden  vber  jm,  ein  jglicher 
halle  sech.x  flUgrl ,  mit  zwecn  deckten  sie  jr 
.iiirllit/. ,  mit  7Wüfn  dt'Lklfii  sie  jre  füsse  vnd 
mit  zween  llogen  sie.  Jes.  6,2;  vnd  die 
herligckeil  des  herra  wonete  auil  dem  berge 
Sinai  vnd  deekel  jn  mit  der  woicken  sechs 
ta^p.  2  Mos.  21,  16.  die  fiJszc  decken. 
1  Sam.  21,1  hfiszt  seine  nothdurft  ver- 
richten 'auil  das  heiiulicli  gemach  gehen', 
wie  X.  aef&af  in  der  randgl.  erMrU 
2)  UWiefc  /tir  «eH^efyen,  verAüUeii;  hab 

53» 


Digitizcd  by  Lj^.j^v'^i»^ 


DECKET 


420  DEINETHALBEN 


ich  meine  schalfklicit  wie  ein  mensch  ge- 
deckt, das  ich  heimhch  lut  iac  nüsselhal  ver- 
borge. Bhb  3U  33;  für  allen  fliogen  aber 
habt  vnternander  eine  Lnlastige  Hebe,  denn 
die  hebe  deckl  aucli  der  sunden  meogc. 
1  Peir.  4,  8. 

3)  ebenso  set^zen,  tdUrmen:  denn  er 
i»At  mich  in  atiiier  kflUen  tnr  bösen  seit, 
er  verbirgel  mich  heimlich  in  seinoin  ;  7oU. 
ps.  27,  5;  er  wird  dich  mit  s<'int"ii  tiuidion 
decken,  vnd  deine  zuuersiciii  winl  sein  vntrr 
•einen  flügchi ,  seine  warheit  ist  scbirm  vnd 
lehild.  91,  4. 

4)  sich  docken,  eirjenllich  und  bildlich: 
da  l<'^«:i  sie  ilie  \viil\veiiklei<ler  von  ^ich  die 
sie  irug ,  ileckel  Mch  mit  einem  manlel  vnd 
verhoUet  sich.  1  Ifof.  38,  14;  sehen  das 
sie  yon  sunden  sticken ,  wOUen  yhn  helflcn, 
s!c!i  drucken  vnd  beschöncD.  vber  io»  erste 
buch  Mose.  (1527).  Lf. 

leeret  I  deeretal)  n.  häp»Üieher  ertasx, 
ton  L,  häufiij  in  drecket,  diei  ketal  enUUUt, 
um  die  kirchenrechllichen  bestimmungen  des 
bapstes  als  elwas  rerärhtliches ,  gleichsam 
als  dreck,  zu  bezeicUntn :  viiauguächeii,  das 
der  bapst  so  viel  hundert  jar  zuuor  sich 
heiser  vnd  scliicr  zu  lodl  gcbriinet  vnd  ge- 
schrien lial  durcli  nllc  dcrrclen  vnd  dperotn- 
len,  er  sey  vber  alle  concilia.  ttider  das 
CMipsfnm  stt  JHom.  (1545).  Bj  ':  so  gar  rein 
hat  er  (derbapst)  sich  vcrpostcict  mit  seinen 
drecketcn.  ebend.  Zii]**;  das  ist  die  alle  j^ey^'c 
des  bapsts  in  ;dloii  .■»einen  drrrkeieu  viul 
drccketalu.  ebend.  Biij ' ;  solclis  alles  be- 
weisen  seine  dreckelen  vnd  dreekenUle. 
oorr.  vber  de»  propA.  DtsM,  Bindseii 

7,  3s(f. 

Degeo,     kurze  Stichwaffe,  dolch :  wcyi 

8.  Paulus  zu  wenig  gelere^,  besserslu  den 
hämisch  mit  eynem  langen  spiess  vnd  kurtsen 
degen.  au  ff  das  vberchristlich  buch  bocks 
Emszers.  (1521K  Aij" ;  iiu  weyl  ich  dir  diis 
schwcrd  ubgürUel  hab  vnnü  ücyner  vor- 
messenheit  den  kopff  absehlagen,  wtfUen  wir 
wider  aufl  deyneo  spiesz,  degen  vnd  ganlzen 
hämisch  kumnicn.  ebcnd.  Fiiij' ;  ein  lechcr- 
hcher  narr  wcre,  der  ein  langen  s|iies  vnd 
kurtzcn  degen  nehme  vnd  vvoll  die  sonnen 
von  bymel  erab  stechen,  vier  frosMId^e 
^oln«».  (1526).  A8'.  vgt.  atossdegen. 


Veber  ursprun<j  und  geschichle  des  icor- 
Ics  vyL  n^eiyand  wlb.  d.  deutsch,  synon. 
'a,  1193.  Grimm  totb.  2,  896  jf. 

Deiiuen  (denen),  tendere,  extendere,  aus- 
einander ziehen,  recken,  mfid.  denea  (tfeiu 
1 . 3  i  I ),  alid.  deojao,  Ihenjau  (^Crraff  5, 144), 
yoth.  jianjan.  •  * 

1)  eignUUeh:  mache  den  räum  detoer 
hililen  weit  vnd  breite  aus  die  icppich  ilei- 
ner  wonung,  spare  sein  ntrhl,  dehne  deine 
seyle  lang  vud  stecke  deine  oegel  feste. 
Jes.  54.  2. 

2)  uneigenüich  und  bildlich:  ich  wolt 
w^l  gerne  so  gleuben  vnd  Ihun,  aber  der 
alle  schlam  hcngel  mir  so  schwer  an  vnd 
deiiuel  mich  Jmcr  wjdder  herunter,  von 
Jhetu  Christo.  (1533).  Dij^;  wie  es  mit 
den  kelzern  geschieht ,  da  man  eincriey 
>l>niili  hie  her  vnd  daher  dencl  iihnfn  hnld 
diese,  bald  jene  ausleyung  gibt),  eme  Oc- 
rieht.  (152S).  llitj'';  daher  auch  die  Arria- 
ner  sieh  hie  verdrehet  haben  vud  diesen  lext 
für  sich  widliii  denen,  vnd  j^edrunpen  auff" 
(ins  will  lim  'allein',  das  er  ^piirlit  *da«  du 
allein  vvarur  guU  bist',  das  17.  cap.  JO' 
hannis.  (1530).  Dij^ 

Dehnisrby  dehnbar:  es  ist  vnser  alUe» 
dicke,  zclie  vnd  dcnissche  Ii.iul.  von  eigener 
gerecluiykett.  (1530).  Aiij";  es  ist  ein  alter 
denescher  balck  vnd  schalck ,  der  alle  Adam. 
der  III.  jisa(m.  (1530).  Gj";  in  diesem 
zehondeii  capilcl  sehen  wir  wie  denisch  der 
teil  fei  scy.  Eis  f.  1,  :?30*. 

Deichiie'^  6.  deisiel. 

ifln,  pronom.  possen,  ous  dem  genU. 
sing,  des  pronomens  du,  mhd.  ahd.  din,  goth, 
jieins:  icli  Liti  der  lierr  (lein  j:«»tt.  2  .Wos. 
20,  2;  du  soll  den  namen  dos  lierrn  deines 
golles  nicht  mUhraucheii.  v.  7 ;  du  soU  dei- 
nen valer  vnd  deine  mutter  ehren,  v.  12.  der 
dat.  sing.  m.  und  n.  erscheint  zuweilen  in 
dorn  i mhd.  dinie,  d?in(  gekürzt:  w.is*  wülu 
deiuj  gewisseu  iiniwurleu ,  wenn  diclis  an- 
sprechen wird ,  das  du  die  wort  Christi  vom 
kelch  trinrken  nicht  gchnllen  hast«  «ttie  fra- 
rieht.  (152S).  Ilj  ;  ebenso  der  ncc.  m.  in 
dein:  du  soll  dein  v«ilcr  vnd  um  Her  ehren. 
deudseh  calediismus.  (1529).  Eij\ 

ielMlhalbCB^  j»rD|»ler  ie,  detncttve^.* 
ich  wil  mit  dem  kttnige  deinel  halben  reden« 


bigiiized  by  Google 


DEINETWILLEN  421 


DEHÜTUIG 


1   kön.'l,   IS;   wir  ucil<r  scliiiin 

enipruiiK^ti  am  iiulen  (kniet  iiaUieii,  noch 
kein  brutlcr  i^l  kuweii.  dur  von  dir  etwas 
arges  verkandigel  oder  gesagt  habe.  aposL 
gesch.  2S,  2 1 . 

Ii,'i!li»'n  ist  hier  praep.  mit  rornmtiln'n- 
ätm  ycnUiv,  und  unorganisch  eingeschobe- 
Mm  t,  wie  in  aUentlialben,  meinelbalben 
«.  a.  tgl.  Grimm  gr.  3.  217.  2G7.  nieht 
önt/^rs-  iv'r/ffV'f  <-s  sich  iiiil 

DeiaclHÜlfU ,  u-olnr  jt-doch  hei  L.  steU 
mit  voraHiielienä*:m  \iu  \  \uAir.  deinen  wil- 
len. 1  Mos.  3,  17.  12,  18.  30,  27  u.  s,  w. 

Deislel,  f.  für  fleicbsel,  lemo;  bic  ist  kein 
arhse,  deislel,  gestell.  lonsen.  torr.  nuff  den 
proph.  Ezvch.  liindseil  7,  351.  bitälich, 
jener  lenckel  vnd  ßlret  die  deislel  mit  dem 
predigampl  dahm,  das  er  kulzel  dauon  hab. 

llclpüiu,  m.  (ielphinas:  alszo  neitiiHn  die 
naiuriich  iiieysler  ellich  Ihierer  a)eni>clien 
lieber  odder  leullselig»  als  da  sind  die  bund» 
pferd,  dclpliin.  ausleg,  der  ep.  vndewmg. 
vom  <l,ri^('!tf.   (I522j.  Uljjj*. 

Utm,  s.  der. 

Demant  (demaod  2  Jfos.  2S,  IS ;  Ezech. 
3,  9;  Sadi.  7,  12),  m.  adama*,  härlefttr  ^ 

edelslein:  es  ist  kein  lierler  vnd  fester  ding 
denn  ein  deiuanl.  rfer  prophel  Sncharja. 
(1525).  Yj';  ein  menscldidi  iierlz  das  hei- 
lest ding  ist  vber  alle  stahel  vnd  demanL 
xico  predigt  auff  der  kindertauffe.  (1540). 
Liiij';  die  sumh*  .fuchi  ist  posrhrirlirn  iiiil 
eisern  griOelu  vnd  uiit  üjnlzigun  deiuanlen. 
Jer.  17,  l. 

mM.  dtemant  {Ben,  1*324),  ausweU^em 
sich  demant  entwickelte;  jel«l  Ml  dianiant 
üblidter. 

Brmttucb  ^deiu  nach),  conj.  i)  nadUier, 
pasthae:  sein  blits  scheinet  auff  die  ende 
der  enien.  demnach  brUllet  der  donner. 

Uiob  'AI,  4. 

2)  desUulb,  mithin,  folglich:  dum  nath. 
weil  wir  auff  den  rUnlT  xnA  zwenzigätun  tag 
des  monden  Casleu  gedencken  die  reinigong 
des  tempels  zu  begehen,  haben  wirs  eticli 
Wüllen  unzeigen,  das  jr  antli  mit  viw  d.iss»  !!» 
feiil  begehet.  2  Macc.  l,  18;  deiniiacli  hielt 
ich  mit  meinen  rarsten  rat»  wie  solcLs  ge- 
schehen mochte.  *t.  in  Esther  l,  3 ;  dem- 


ii.u  h  hüll'*'  ii-li  .null,  (I;is  die  hurper-r[i;iIU 
werden  soloiier  jhrer  lierrn  trew  vjul  liehe 
erkennen,  vnd  mit  anhalten  jhrer  kiiider  zur 
schulen  solch  werek  belffen  redlich  sterckeo. 
rfa«  man  kinder  zur  schulen  halten  solle. 
1 1 530).  Aiij" ;  demnach  haben  die  sacra- 
meutsreiude  nicht  vr&achc  zu  rliiluicui  als 
liieten  wirs  jnen  zu  willen  vnd  dienst,  das 
wir  die  cleiialion  Tallen  lassen,  kurts  be» 
kciidiis  nun  Iwil.  sncramcnt.  (1541).  (iij*. 

DcniQUcht  /in- <lrii)Ti.u'Ii,  dannocilt /^ür 
daunoch.  einmal  m  den  br.:  denmachl  ist 
mein  vnterlhMnige  bitte,  de  WeMebr.  5,  695. 

iCMath  (deniul),  f.  humililas:  dcmut 
licyssen  wir  zu  dentsrli  dns  sanctns  Paulus 
auir  krieebisch  nennet  ia{)inophru:>yue  (lu- 
nitvo^^mtvyr^) ,  auff  lalininch  affectiis  vili~ 
talis  seu  sensus  hurodium  rerum,  das  ist  • 
rill  wil  vnnd  gonjut  zu  geringen  vur.irliicnn 
diiigcnn.  das  mayni(icat.  (1521).  dij  ;  jr 
wieset,  wie  ich  dem  herrn  gcdiencl  mit  aller 
demut.  opoff.  geseh,  20,  19;  so  ermane  na 
euch  ich  gerangencr  in  dem  herrn,  das  jr 
w,Tntli'!f  wie  sichs  gehürl  ewrera  henill,  da- 
rinnen jr  heruiren  seid,  mit  aller  demut  vud 
sanfRmut.  Ephes.  4,  1.  2;  gemachte  demut. 
das  magnificat.  (1521).  d  ij' ;  rechte  denmU 
ebend.  dij'';  falsche  demut.  ebend.  diij"; 
grosse  demut.  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  pj';  hohe  dcuiuL  tcarnunge  an  s. 
Ideudsehen.  (l&Sl).  Aif. 

mhd.  deniuot,  diemuot  {  Ifen.  2, 251)  ,  ahd. 
iIiHi-,  itir-,  diiimtmit  Gruß' 2,  GOT),  iihcr 
die  herleitung  des  worles  vgl,  W »ig and 
U.-16.  1,  239. 

BcMÜthig  (demflUg),  humitis:  ich  bin 
senfTimiltig  vnd  von  lierlzen  deuullig.  .Matth. 
1 1,  2!i:  der  if'li  in  d^r  liöiie  vud  iin  lieilig- 
lliuiii  wune  vud  bey  denen,  so  zuschlageuä 
vnd  demütigen  goista  sind.  Jes.  57,  15;  er 
solte  siith  an  soIgJier  gfllig«  t .  «Ii miiiiger  ant- 
wort  hissf»  heniigen.  von  heimlichen  vnd 
geaioien  brieffen.  (1529).  Aij'*;  eine  de- 
miithigu  bitthchc  sclirill.  de  Wette  br,  5, 
623.  snbstttniiviseh:  ein  demaiiger  erharret 
der  zeit,  die  jo  trösten  wird.  Sir.  I.  2S; 
poti  widerstehet  den  lHi(rerlii.'i'H ,  nhir  den 
deniuiigeu  gibt  er  gnade.  1  Pet.  5.  5. 

mhd,  dieniflelec  {Ben*  2,  2G0),  ahd.  dto- 
mttoüg  (Graff  %  697). 


Digitized  by  Google 


DEHÜrniGEN  422  DENKEN 


BcnülhlgfB  rdfmfltiprpn) ,  fiumih'nre,  de- 
frimere,  /rundere,  erniedrigen:  vml  jr  soll 
ewra  leib  deoiflligeii.  3  Jfot .  IG,  31;  also 
wurden  die  Midianiler  gedemfltigel  für  deu 

kindcrn  Israel  vml  hüben  jren  kopfT  iiirlil 
mehr  «uipor.  rieht.  8,  28;  ich  wil  alle  deine 
feiuile  deinUligcn.  1  chron.  18,  10;  ekc  ich 
gedemttliget  ward  irret  ich.  pi.  119.  67; 
ich  bin  secr  gedcmütigel,  herr,  erquicke 
mirh  nnr!i  (leitu'm  wnrl.  IH>,  107;  wer 
i>U)lU  isl,  den  kan  er  deuiUligeu.  Dan.  4,  34 ; 
vnd  du  Btflsazar  hasl  dein  herU  nichi  ge- 
denttttlget.  5,  22. 

sich  dcmiuigcn,  demillere,  submittere  se: 
dantiiili  wil  ich  auch  jni'n  entgegen  wandeln 
vnd  wd  !>ic  in  jrer  feinde  land  wegtreiben, 
da  wird  sich  ja  jr  vnbeschnitlens  herlz  de- 
nittligen,  vnd  denn  werden  sie  jnen  die  slralFe 
jrer  niisselhal  g«'fallen  In^st-n.  3  Mos.  2(5, 
41;  da  deu3ülig*-U'n  sich  die  Öber;)tcn  in 
Israel  mit  dem  küiugc  vnd  sprachen  'der  hcrr 
ist  gerecht',  als  aber  der  berr  aahe»  das  sie 
sich  dcmUligelen,  kam  das  wort  des  herrn 
TU  Som.tja  vnd  sprnrh ,  «ic  linfirn  >i(  lt  pp- 
detntlligel,  drnnib  wd  ich  sie  niciil  venh  i  ben. 
2  dtrmi.  12,  6.  7;  die  weil  ich  mich  nit 
demaitge  lUr  euch  Willrichen,  hlutsichiigcn 
tyrnniiPti  vnd  fwr  lugen  vnd  giüTl  nil  iiuHiKMii. 
nius/.  ich  hnchinuug  seyn.  auff  des  bocks  tzu 
Leypcsick  antwort.  (1521).  aiij'*;  so  de- 
mdtiget  euch  nu  vnler  die  gewaltige  band 
goiies ,  das  er  euch  erhtthe  zu  seiner  zeit. 

1  /Vf.  G. 

mhd.  diemUetegen  (Ben.  2,  200). 

iemfbigkelt  (demuligkLil),  f.  gleichviel 
mit  deuuilh,  mhd,  dicmUelikeil »  demttetekeil 
{lien.  2,  260):  yn  Cliristii'^  vvorlen  vnd 
wiTckeii  vnd  leben  limlet  man  nichts  denn 
lauUcrc  wäre  demuligkeyl.  eyn  yeysU.  edles 
bvcftfein.  (1516).  C5*;  das  ist  wäre  de- 
inutigkt  it  vnd  seins  stdbsl  ernydening.  ausi- 
ley.  deutsch  des  v.  u.  (1518).  Dij''. 

Dcmülhiglich  (demUliglich) ,  adv.  humi- 
Uter,  mM.  diemttetedtche,  diemuctcciichoo 
tBen,  2,  260):  er  ktlssel  einem  die  band, 
die  weil  man  jm  leihet ,  vnd  redet  so  de- 
miHitilu'h  vnib  dos  iieheslen  gtdd.  .Sir.  20,  5  ; 
stt  wil  ich  e.  f.  g.  demüliglich  vnd  vnib  golles 
willen  gebeteu  haben  e.  f.  g.  wollen  solchen 
artickel  hinrnrt  gölte  zu  lob  vnd  ehren  lassen 


faren.  originnlbr.  v.  j.  1532  auf  d'T  bibl. 
zu  Wolfenbüttei ;  ich  bitte  aber  gar  deniu- 
tiglicb  vnd  freundlich,  wolltet  euch  bas  be- 
synnen.  ermaniMf e  siiai /Wde*  (1525).  Pj'; 

dcmutiglirh  ersuchen,  widder  d.  hyml.  pro- 
pheten.  |152ni.  Cj^ ;  dem (itighch  bekennen. 
eine  berichi.  (1528).  Aij''. 
leMithigun;;,  f.  humituUio,  ermeirigmig: 

(liiuiiib  ist  es  nicht  gott  zu  thun  gewcseo 
«In-  l>(.'S(Iiiif\ (hiii^r,  sondern  vtiili  ihr-  ,],■- 
mutliguiig  der  .stolizen  nalur  vnd  vernuulU. 
ausleg.  der  ep,  vnd  euang.  vom  adiienl  etc. 
(1528).  Kkj'. 
ten,  s.  der. 

Benkbret,  n.  eine  henennung  der  schau- 
brote,  weil  dabei  d*^r  wohUhaicn  yoUes  sich 
tvinneti  werden  »oHte:  vnd  solt  semelmdh 
nemen  vnd  daiion  zvvelff  kuchen  backen,  zwo 
•/.flicihlo  sol  ein  kuf  ln^  li;ilit'ti ,  vnd  soll  sie 
k'gt'ii  j.«  sechs  auir  pine  scliichl  auirden  fei- 
nen tisch  für  dem  herrn ,  vnd  soll  autl  die 
selben  legen  reinen  wi>yrsttch,  das  es  seien 
deackbrol  zum  fewr  dem  herrn.  3  Mos.  24* 
r> — 7.  dasu  die  glosxe:  das  sind  die  schaw- 
lirol,  w^elche  hie  kuchen  heisscii,  darumb 
das  sie  breit  waren  wie  kuchen.  vnd  sind 
denckbrolp  darumb  das  sie  damit  gotles  ge- 
dt-iKktii  vnd  von  jm  pr«Mlif.'('n  sollen,  gleich 
wie  üiai>tus  vns  belilhel,  das  wir  sein  ge- 
denckcn,  das  ist,  meinen  tod  verkündigen  vnd 
predigen  sollen.  Bindteil  7»  488. 

Denken,  cogiiare,  praet.  dachte,  pari, 
prart.  frcdacltt ,  mhd.  donkcn  i  Ben.  1, 

311  //.j,  ühd.  denclian,  llienkan  (Graff 
150),  goth.  jiagkjan,  aui  einem  terl^men 
»t.  verb,  dinken  dank  dunken  (Orimmf/r, 
2,  60  I. 

CDijilnn'  im  ailgenitincn  sinn,  ohne 
angäbe  der  nchtung  des  dettlicits:  nichl  das 
wir  tüchtig  sind  von  vns  selber  etwas  sa 
dencken.  2  Cor.  3,  5;  das  (dMS)  «lies  «a$ 
du  redist,  diMi  ki^t,  gehisl,  summa  deyn 
gaulzes  leben  gar  golliscli  sey.  ein  sermon 
von  tterdtt  wd  nmeme»  des  ^limbeii«. 
( 1 525).  Ciiij*.  in  der  keiL  tdtriß  wird  du 
denken  als  eine  thäligkeit  des  hersens  be- 
zeichnet: sein  fioriz  d.it  iii  gar  viel  anders. 
1  Mos.  45.  21) ;  vnd  daciiten  alle  in  jreo 
hertten  von  Johanne,  ob  er  vieleichl  Christus 
wore.  Lue.  8*  15;  was  dencket  jr  in  ewren 


Google 


DENKEN 


423 


DENKEN 


lierlzen?  5,  22.  stall  im  herzen  heisil  es 
nuch  hei  <;tch  selbst  denckcn :  dachten  sie 
Ley  .sieh  seihs.  Matlh.  10,  7.  Luc.  20,  14. 

2)  dfo  riehtung  des  denkeni  wird  im  all- 
gemeinen  angedeutel  durch  ein  St^ßigtes 
advet'bium:  gleich  wie  ein  zinimerman, 
wenn  er  ein  newos  haus  hawel,  niclil  weiter 
(lenckl,  denn  daü  crs  also  mache,  das  es  einen 
besUad  habe^  2-Mace.  2,  30 :  kanslu  hie 
nicht  hüher  noch  anders  dencken,  so  hieih 
hitidpf  dem  ofen  vnd  lir.id  die  weil  hirn  vnd 
öj>Uel.  vom  abendmal  Chrisd.  (1528).  iij''. 

3)  4at  gedadU»,  der  $egmMemiA  des 
detdum  mrd  auf  mehrfadte  weite  hei' 
gefiigc 

ti)  m  dtr  dircrten  rede:  er  iielte  Uiiifrou 
«lenikt'u,  v.r  will  mich  nichl  erhuren.  sermun 
9ber  dot  euanff.  Jok.  4.  (1523).  Bj*;  vnd 
(hichtcsc,  ii'li  hin  eine  königin  ewiglich.  Jes. 
4  7,  7;  il(ni  lvc  ntdily  ich  habe  gnug  Air 
wich.  dir.  5,  I. 

&)  in  der  indireeien  rede:  M^h  ftirchte 
mich  vnd  dachte,  du  wttrdesl  deine  lOchto* 
von  mir  n  i^s-  n.  1  Mos.  31,  ?>\. 

c)  in  einem  luil  dosz  orf^r  wie  vrrhunde- 
nen  abhängigen  salz :  wie  kan  ein  .schiechlcr 
vnerforner  geselle  dencken .  das  ein  cardinal 
solch  ein  hüser  wum»h  sein  künd?  wider 
den  bischoff  zu  Magdebarij.  (153!)).  Fij' ; 
kund  er  wol  dencken ,  d.is  viel  jiii  wUnt«>it 
einreden  vnd  widersprechen«  Verlegung  des 
eileora»,  (1542).  Liij'';  sie  dencken  nnr  wie 
tsie  jn  denipiTen.  ps.  62,  5;  er  nius  dencken, 
wie  er  ackern  snl.  .Vir.  ^^S.  27;  ich  <lencke 
{erinner§  mich)  noch  wol.  wie  ^gnr  \hcraus 
«chendlich  sie  vns  mit  vnsenn  lieben  heim 
vnd  heiland  lesterlen.  kurix  bdtentnis. 
(154  4  I.  Bj'  . 

d)  in  einem  injin.  mit  zu:  nu  dcnckl  jr 
euch  zu  setzen  wider  das  reich  des  herrn. 
2  efcro«.  13,  8;  vnd  dencken  mir  das  leben 
zu  neiiien.  pj.  3 1 , 1 4  ;  die  verochler  dencken 
nur  zu  freiieln.  spr.  13,  2;  vnd  dachten  sif 
zu  lüdlen.  apost.  gesch.  5,  33;  er  (Hain] 
dachte  reich  cu  werden  idieJen.  ausg.  1. 
33"  hat  hier  abweichend  von»  erigintUdmek 
den  bloszen  infinitiv)  vnd  sich  rit  setzen  vnd 
zu  schicken  ynns  regiment.  vber  das  erste 
buch  Mose.  (1527|.  Oiiij\ 

e)  «tl  dem  wcui,:  die  aber  guts  deneken. 


den  wird  trew  vnd  gdle  widcrfarcn.  spr, 
14.  22;  ich  lere  si«  vnd  stercke  jren  arm, 
aher  sie  dencken  hüs^  von  mir.  Uo*.  7,  15; 
vnd  dencke  keiner  kein  arges  in  seinem 
her{7.en  wider  seinen  nehesten.  Sach.  S,  1 7. 

f)  mit  dem  gen.,  wenn  denken  soviel  als 
sich  erinnern,  gedenken  heis:l:  ich  dencke 
der  allen  zeit,  der  vorigen  ja re.  ps.  77,  C; 
herr,  sdme  nicht  zu  seer  vnd  dencke  nicht 
ewig  der  Sünden.  Jes.  64,  9;  er  dencket 
der  harmhorizipki  it  vnd  hilfft  seinem  diener 
Krael  .iiill.  Luc,  \,  54. 

y)  mit  praeposüionen:  wenn  ich  hetrObt 
bin,  so  dencke  ich  an  gotl.  ps.  77,  4;  er 
drnrkl  niclil  viel  rin  das  elend  lehen .  weil 
goll  sein  licilz  fifit  wel,  pred.  5,  PJ;  vnd 
Tohias  dacht  an  die  rede  des  enteis.  Tob. 
8,  2;  dencke  ans  ende.  Sir.  38,  21;  ein 
weih,  wenn  sie  gelieret,  so  hat  sie  trawrig<- 
keil,  flfnn  jre  .«liindc  i>i  kiunen;  wfMtn  «in 
aher  das  kiod  gciioreu  hat,  dencket  sie  nicht 
mehr  an  die  angst  vmb  der  freude  willen, 
das  der  mensch  aur  weit  geboren  ist.  Jofc. 
16,  21  ;  sie  sinr!  jizt,  meine  liehe  papi^iten, 
.ille  f.Mit  liilliciiscli  worden,  das  jr  keiner 
nicht  mehr  an  die  lasten  dencket.  das  5.  6. 
vnd  7.  eap.  t.  MaUhei,  (1532).  kiij*;  — 
sie  (die  lugendsame  hamfrüu)  dciickt  nach 
•Min  ncker  viid  koiilll  jn,  spr.  ^  \  ,  \():  «ic 
deueken  nicht  darnach,  das  sip  sich  kerelen 
zu  jrem  golt.  Hos.  5,  4;  ellich  die  nicht 
darnach  denken ,  kriegen  das  haus  voll  kin- 
der.  de  Welle  br.  2.  590 ;  —  .ille  die  mich 
hassrn.  rawnen  mit  einander  wiiler  niieh  vnd 
dencken  höscs»  vhcr  mich.  ps.  41,  S. 

4)  denken  »  glauben,  dafür  hatten i 
lieher  hock,  denck  nil  das  du  allein  auITdem 
plan  steh  ist.  an  den  h»rk  zu  Ln/ptzrf;. 
(1521).  Aiiij*;  vnd  nu  iMikiiinmert  eiicli  nicht 
vnd  denckt  nicht,  das  ich  tiarümh  zürne,  d.is 
jr  mich  hie  her  verkaufll  habt.  I  Jfos.  45, 
5  ;  ninin  Iicrr  dencke  nichl,  das  alle  knahen, 
dir  kmilcr  iIcs  königs  lod  sind.  2  Sam.  13, 
32;  vnd  daclit  der  künig  were  daraulL 
1  Jfoee.  6,  43. 

5)  bedenken,  erwägen,  vkerlegen:  nu 
niüget  jr  dencken  wns  eitrh  zw  thun  ist. 
rieht.  18,  14;  er  (dt  r  Uipffr)  mos  dencken 
wie  ers  fein  glasure.  Sir.  3S.  34. 

6)  etwa  terkehen,  im  mme  haben,  teil- 


Digitizcd  by  Lit.jv.'vi'^ 


DKNKMAL 


424 


OER 


'lenf  «dn.'.die  gnltloson  (lcnfI^l■ll  nur  üHiadrn 
zu  tliun.  spr.  21,  12;  es  sol  gehen  wn»  irh 
deiicke,  vnd  sol  liloil^pn  wie  ich:»  im  sinn 
bibe.  Jes.  14,  24;  da  dacht  ich  mein4>n 
grim  v1>«r  «ie  ausxusrlidiicn.  Bs§eh.  20.  S. 

7)  einem  (iw.is  diMikiii.  zuthmlcn:  Aas 
es  kriegen  die  eisenfresser,  den  \denen)  es 
nie  gedacht  ist.  Jen.  5,  413''. 

ienlnialy  4».  tnoiiHinaiitm:  daruoib  saI 
dirs  sein  ein  zeichen  tn  deiner  hond  vnd  ein 
diMK  Isui.tl  fiir  deinen  ancren.  2  Mot,  13,  ü. 
5  Mos.  0.  8.  11,  IS.  -    rgl.  mal. 

Üenkopfer,  n.  wollen  sich  gern  schroOrken 
mit  dem  gtoslin,  das  die  messe  oder  sacra- 
mt!nt  so!  ein  mis|pri;ile  oder  memoriale  sacri- 
liciinn,  das  isl  ein  »liMitofifffr  vnd  denri<- 
0|i(lVr  sein,  n'iui. initny  zum  iacrameHl. 
(l.'V37).  Eilj\ 

if nkti'irbrn, n.  crinn^ngszeichen :  dar- 
an«; 'fM/v  (!  -in  abendmal)  si*'  wr.l|.»n  ritcl  ht  od 
vnd  wein  zum  nialzeirlicn  otlder  den<  kzci<  hen 
der  chrislen  machen.  da&  diese  worl  Christi 
noch  fest  Stehern.  (1527).  aiiij'';  gedi'duuis 
heisi  ein  i-rii<-ili\ oddereiii  ijnder dencinetclien. 
tom  ahrndmal  Christi.  (  l.'tl'S-.  (|  liij". 

Denkxi'tlel  tdenckzeddcl),  bei  L.,  tcie  daa 
cjft/ae/ie  zetlel,  dem  /aLsridula  entsprechend, 
noek  f. 

1  i  ririf  srhriftlirhf  aufzeii  Imting  dessen, 
icas  Htvhi  vergesaen  tccrden  soll:  aher  di<' 
gollfüichdi^en  (rüsten  »wii  vnlernnnder  also: 
iler  hnri'  mercbls  vtid  bSrels  vnd  ist  fiir  jm  ein 
(easeiiie)  d<Mi<  l\zvdel,  {•eschrit  lo'n  für  die,  ><> 
den  iieiTfi  rfi  i  liten.  3hi}.  3.  IH  :  w  i-W  u  irhciil 
von  liiniien  zu  liaiis  werden  zo-iieti  vnd  jilei»  h 
eine  denkzeddel  binlir  vns  lassen,  de  iVette 
hr.  3,  335.  33G. 

2)  der  detü-iiemen  der  Juden,  plnilacte- 
rium:  sie  it/jf  Phnrisiien  machen  jr«-  denek- 
zedfl  breil  vnd  die  ^eume  an  jrcn  Kleiileni 
gro»,  Matth.  2Zt  5. 

ll<'i>n,  s.  d.-tnn. 

Uennftrh ,  den  gegeni^at:  nnchdrurhlich 
henorhi'tn  nde  conj.,  gleichwohi ,  dessen' 
ungeachtet,  tarnen:  wenn  ich  gewust  helle, 
das  so  vM'l  ii'iiir- 1  iiilf  mich  gexilei  heilen 

alls  zi^'<'!  .nifl  ili  i!  (Ii  I  liiTM  waren  zu  Wurms, 
were  irli  dennoch  eyn;:erillen.  egn  brteff  an 
die  fürslcn  zu  5ac/we«.  (1524).  ßj*;  die 
gotlheit  gar  vnleidlieh  vnd  vnslerbltch  ist, 


dennoch  isls  \v;»r.  das  man  sagt,  potles  son 
hiit  gehllpn  vnd  i^l  gesiorhen.  vber  das  erste 
buch  lUose.  (1527).  Cciij';  wenn  du  mir 
taiisenl  sÜberlinge  in  meine  hand  gewogen 
bettest,  so  wolt  ich  di'nnorh  meine  hand 
niciit  IvoniL'i's  son  gelegel  halien. 

2  Sam.  Ib.  12  ;  jr  \\«'nlel  keinen  wind  noch 
regen  sehen,  derinocii  sol  der  hach  vol  Was- 
sers werden.  2  Jto».  3, 17.  in  folgender 
stelle  tcird  der  sal: ,  auf  den  sieh  dennoch 
bezieht.  nif  lU  nusgt  drui  1:1,  .•^nmlern  rnrnas- 
geseizi:  isiael  hal  dennocii  gotl  zum  irosl, 
wer  nur  reines  berizen  ist.  ps,  73,  1. 

ieanneht,  eine  bei  L.  noch  häufig  «r> 
scheinünde  neben  form  de.i  vorigen :  oh  die 
chrislenliehe  kireh  noch  hent  he^ehhisz  vnd 
au>2orileri'l ,  d.is>  dir  ahhi.sz  nielir  dann  die 
wercfc  der  üniiKtbunng  hyn  neme,  szo  were 
es  riennochl  T^en.  1.  5S'  dennoch)  tauszent- 
Mi.il  Ih  vm  t,  d;is  ki  yn  ehn-Ien  mensch  den 
altla^  loszelt.  eijn  sermon  von  dem  ablas: 
vnd  gnade.  (1518).  Aij'';  wen  der  hapsl 
szo  schedlich  bot<z  were,  das  er  pleich  die 
selenn  mit  grossen  IianllVn  znin  lenllel  fnret, 
kiind  man  yhn  demiuchl  (Jen.  1,  322'  den- 
noi  hi  nil  .ihsrizen.  an  den  chrisU.  adeL 
(1520).  Bnj';  gleich  wie  man  eyn  wild 
biisze  thier  mit  ketl<>n  vnd  banden  fasset,  das 
es  nil  lieys<oM  Tincl;  rrv>;sr?i  l;,tn  .  .  .  dns 
doch  eyn  zam  koire  Huer  loelil  hcdarü. 
szondern  on  keten  vnd  hand  dcnnochl  vii- 
schedbch  isl.  von  welltlither  vberltejft. 
(1523 1.  Bj'';  wenn  Ii.  FritUich  sein  e^en 
wurl  j-M)  il'  ttten  nnind  IplH  vnd  spjno  gp- 
dancketi  jnn  dem  licrlz  sieckol,  dennocia 
wordeslu  damit  nirbls  ander;«  denn  das  du 
liisl.  der  psalm.  (1531 1.  Diij' ;  da»»  er 
dennocht  sol  Tiir  jnen  bleiben,  der  HO. 
p.salm.  (15H9i.  llj  '. 

ücr,  die,  da}»,  demonstratives  u.  relatives 
pronomen,  sowie  bestimmter  arfiJkel,  mhd. 
und  ahd.  dl'r,  diu,  da^.  auch  bei  L.  im  an- 
fanq  zutreilen  vmh  das  n.  dasz  (da,  dass|. 
vgl.  die  conj.  dasz. 

In  betreff  der  im  uhd.  eingctreUmen  er- 
tceiterten  ftexionsformeu  des  aUein  stehen" 
den  proriamnis 

gtn.  i»«'/  il(S--i'n,  (hMcn,  di-sscn, 

gen.  pl.  deren  und  derer, 

dat.  ]»<.  denen 


DER  42&  DER 


denen  ausgenommen,  noch  vidU  iedienl. 

so  schreibt  rr  allezeit  des  slalt  dessen,  wie 
wes  «la<(  wessen:  des  hruder  hies  Jak(>lan. 
1  Mot,  10.  25;  wjirumb  liehet  des  Sara? 
18t  13 ;  e*c.  g.  myr  zu  mehr  nialen  haltweren 
und  eynreden  lassen,  micli  des  7.11  cnili;illrn. 
originalbr.  r.  j.  1523  im  ges.  archiv  :u 
Weimar  O  pag.  74  Ff.  2;  des  &ey  gnug 
gesagt,  an  den  dttitti.  ad»L  (1520).  Mj"; 
das  sind  die  Irt/o  woi  t  als  dfs,  der  da  wil  hin- 
wogscheiden.  dcu  14. rnd  15. cap. Johannis. 
( 1 53S  t.  Tl  iij" ;  wer  menschen  lilul  vcrgciissel, 
des  blul  sol  auch  durch  menschen  vergossen 
werden.  1  Mot,  9.  6;  wer  mich  aber  ver- 
leugnet für  den  menschen,  des  wird  ver- 
leugnet werden  fiir  den  cngoln  gnttcs.  Luc. 
12,  9.  ebenso  der  und,  wobei  das  ahd. 
derA  naeliudrkt,  teat  einmal  sogar  bei  Ir. 
nodk  eneheint  (t.  Itiudeu  n.),  dcre  statt 
deren  M.  derer:  welche  seele  der  eins  an- 
rüret,  die  ist  vnrein  his  aud  ilon  ahend. 
3  äios.  22,  G ;  jr  sull  der  keius  Ihun.  5  Mos. 
12»  8 ;  der  ist  mehr,  die  bey  vns  sind  denn 
der«  die  hey  jnen  sind.  2  kön.  6.  10; 
s.  Paulus  redet  nicht  von  heymlichon  sachcn, 
sondern  von  geineyneui  ofleulhcheu  fulen 
atter  der,  so  on  ehe  keusch  leben  vnd  doch 
die  gnade  {keusch  zu  leben)  nicht  hahen. 
das  7.  cap.  s.  Pauli  zu  den  Corinlhern 
(1523).  Eiij'.  beispiele  für  ilcre:  es  ist 
nicht  ein  gcschrey  gegen  auder  dore  die  oh- 
ligen vnd  vnlerilgen.  2  Mos,  32,  18;  su- 
si  lil.if^c  den  rUdten  dcre,  die  sich  wider  jn 
aulHehncn,  vnd  dcre,  die  jn  hassen.  5  Mos. 
33,  11;  da:»  sind  die  uamen  dcre,  die  jni 
SU  Jerusalem  geboren  sind.  2  5nm.  &,  14; 
wie  hülisch  sind  die  Risse  derc,  so  das  euan- 
geliiin  verkündigen  (rar.  zuJes.  52,  7).  der 
\\\.  psutin.  fl530'.  Eij";  wo  ein  liciilliu 
litl  d«;re,  do  dieses  lierrn  wnrt  aiiuenien.  der 
110.  psalm.  (15391.  Püi^'  ««r  einmal 
Sic  hl  lU'von  rieht.  8,  10.  dagegen  erscheint 
/*(/u/,  7  ,/  r  dat.  pl.  denen  it  inii/cmal  soyar  in 
verbmdung  mU  einem  subst.:  in  dcuen  wort- 
ten.  «ondenftajislimistilKome.  1520.  Fiiij  '; 
ich  hib  erlernet  allein  denen  bucher,  die  die 
Iicilipon  schriin  lieisson  ,  die  clirc  zu  lliiin. 
grund  vnd  vrsach.  1520.  ainj*').  seilen  das 
alle  den :  das  sind  die  drey  sünc  Noah ,  von 
DiXTS,  WMithmh. 


denen  ist  alles  land  beeetst.  1  Mos,  9. 19 ;  so 

gehet  es  allen  denen,  die  goltes  vergessen. 
Hiob  8,  13 ;  wol  denen,  die  in  deinem  hauso 
wonen.  ps.  S4,  5 ;  denn  das  lerei  der  christ- 
liche glaube  niclil,  eym  andern  das  seine  zu 
nemen,  sondern  vid  mehr  alle  pflichl  legten, 
nnch  denen ,  den  man  nichts  schuldig  ist. 
das  7.  cap.  s.  Pauli  zu  den  Corinlhern. 
(1523).  Uij'*.  /(ir  den :  den  geschieht 

denn  recht,  tbend.  Jiüj'':  vonderobietealhle 
troU  allen  den,  die  d  I  sterlich  . . .  buch- 
lenn  gemach  1  ?  r  h  dem  bapstum  su  Rome. 
(1520).  Cij''j  vnd  war  hey  yhra,  da  er 
vbcrfortcylel  ward  von  den ,  die  yhm  gewalt 
thetctt  . . .  vnd  maehel  yhn  sieher  für  den,  so 
nach  yhm  stclletcn.  tceish.Sal.  10,  11. 12  tn 
der  augg.  v.j.  1 529 ;  die  aber  guls  dencken,  den 
wird  trcw  vnd  gute  widerfarcu.  spr.  14,  22. 

Den  untersdUed  in  der  beumung  des 
pronomen»  und  arliliels  schildert  L.  mit 
falgfndi'H  Worten:  soklien  vnlers<'Iiied  der 
pronouien  vnd  artickcl  haben  wir  deudschen 
auch  an  dem  klang  odder  dohn,  welches  die 
tatinschen  accent  nennen,  denn  es  stehet  gar 
viel  ein  ander  das  da  Christus  spricht  'das 
ist  mein  leih*  vnd  viel  ein  anders  d.i  er 
siirichl 'das  Ueiscli  ist  kein  nütze',  das  erste 
das  ist  ein  pronomen  vnd  lautet  der  bucbstab 
A  dryniieii  slarek  vnd  lang  als  were  ps 
sclinclien  ;d>i)  'd.ilias*,  uie  ein  scIi vveliiseh 
üddei  algawisch  daas  Innlel,  vnd  wer  es  lnu  el. 
dem  ist  als  siehe  ein  linger  daliey,  der  di  aull' 
seyge.  aber  das  ander  das  lautet  kurtt  ver- 
hawen,  d^is  man  den  buchslahcn  A  kawm 
hfirel  odder  nicht  weis,  ohs  A,  E  odder  I 
iaule,  vnd  stehet  kein  finger  dahey,  der  da 
zeige ,  das  es  lautet  gleich  wie  die  Bebemen 
ylire  huchst.nljen  kurls  verhawen  . .  .  wie 
ieli  nn  von  dem  das  sapc,  sn  sol  man  ancli 
lialten  von  den  andern  arlickeln  .  .  .  wenn 
sie  den  millelbuchstahcn  lang  denen,  als 
were  er  swyfeltig  drynnen,  so  sind  es  pro- 
nomina,  wo  sie  behend  lanien,  als  ver- 
sclnvfitidc  der  iniltelbuchslabe,  so  sind  es 
arlickel,  als  sprechslUy'dfraw,  drhcrr.dskind, 
dshaus'  auflk  kflrtatat  verhawen,  da  sinils 
«rltckel  vnd  seigcn  nicht  mit  fingern,  vom 
ahendn,al  Christi.  fl52S").  miiij*. 

Ik'deutung  und  gebrauch. 

I.  des  demonslrativums. 

54 


._^  kj  0^  -0  i.y  Google 


D£R 


426 


i)  oAne  nachfolgenden  $att  stdU  ei  wie 
dieser,  fliese,  dieses  und  wird  betont. 

a)  in  Verbindung  mit  einem  subst.:  also 
gaben  sie  jrom  valcr  dio  nndit  atieh  wein  zu 
triücken.  1  Uos.  19,  35;  ilas  woi  l  gelicl 
Abraham  aecr  vbd.  21,  11 ;  ich  hab  meine 
bfldiUn  jnm  dem  siuck  wol  verwarel.  wider 
den  mfuchler  zu  Dreien.  (1531).  Aiij''; 
wenn  ich  sage  dieser  odder  ebeo  der  man 
aol  herr  aein  fod  ntdtt  diese  odder  eben  die 
fraw,  da  scigt  mirs  an  einen  sonderiichen 
man  vnt!  writi  von  allen  ausgrsiiilossen.  tom 
abendmal  Christi.  (152S).  miij'. 

h)  alleinstehend,  hierher  gehörige  bei» 
tpMe  rind  genügend  oben  bei  beepteehung 
der  form  gegeben,  hier  nur  noch  einige 
für  die  rrrtnnduntj  dies  (dis,  ditz)  itml  da*;: 
goU  Ihu  dir  dis  vnd  das,  wo  du  utir  cUvas 
verschweigest.  1  Sam.  3,  17;  das  gcsetz 
beschuldiget  mich,  ich  hab  dis  vnd  das  nicht 
gcllian.  wie  das  geselz  tnd  euang.  zu  vnter- 
scheiden.  <  1532).  I^j'';  das  er  lu'y  Imtin  vnd 
sund  gepcutl,  elllich  lag  nil  fleyscli,  eycr, 
buUer.  dllx  vnd  das  cuessxen.  warwnb  des 
baptU  bucher  vwrprant.  (1520).  Aiiij''; 
darnach  seien  so  viel  mpislrr  didficr  konien, 
da  einer  dis,  der  ander  das  dran  gezimmert. 
Verlegung  des  aleoran.  (1542).  Vj\ 

2}  fotfft  ein  darauf  bexidtender  saiz, 
so  hat  es  die  bedeulmg  von  deijenige,  die- 
jenige, dasjenige. 

o)  mit  einem  .<!ul>st.  verbunden  unter- 
tt^eldet  ei  iieh  fa.si  tjar  mdkt  von  dem 
arlkkel:  \m\  er  zuch  jmcr  fort  von  mittag 
bis  gen  Bethel  au  die  stet,  da  am  ersten  sciiiL- 
hiltle  war,  zwischen  [{etliol  vnd  Ai,  el)on  oti 
den  orl,  da  er  vorhin  den  ail><r  geujachl 
iialle.  1  Moi.  13  t  3.  4;  der  man  ist  ein 
kind  des  tods,  der  das  gellian  hat.  2  Sam. 
12.5;  der  stein,  den  die  Itawlciite  ver- 
wcrflen,  ist  zum  ecksteui  worden,  ps.  IIS, 
22.  Matth.  21,  42 ;  Marc,  12.  10;  da  bist 
der  man  niclit ,  der  d.  Luther  deudsch  reden 
so!  leren,  wider  den  metidk/er  sa  Iheeen. 
(1531).  Biiij^ 

b)  für  das  alleinstehende  demonst.  mit 
nachfolgendem  satt  9,  gteichfaUt  belege 
oben. 

3)  beginnt  der  vnranstehende  satz  mit 
Wer  oder  was ,  so  kann  doi  darauf  bezüg- 


üefte  demonalmtfvitm  sleAen  oder  wegblet' 

ben:  wer  einen  menschen  schlegt  das  er 
stirld,  der  sol  des  lods  ^tiTftrn.  2  ^fos.  21. 
12;  wer  valer  vnd  nuitter  thiciii,  der  sol 
des  lods  slcrhcn.  21,  17;  wer  nu  jrgend 
einen  lodten  menschen  anrOrel,  der  vrird 

siebm  l.ige  vm-eine  sein.  4  Mos.  19,  11; 
wer  an  den  ort  kam  ,  da  A'i.iliel  tnd  h^,  der 
stund  stille.  2  Sam.  2,  23 ;  wer  sich  gcbens 
vnd  leyhens  erwegt,  der  mos  sidi  des  Inter- 
esse zuuor  erwegen.  von  kauffthan^ang 
vnd  Wucher.  (1521).  Giij'';  was  dn  tlaivi, 
(!n«i  tlin  Iv.ilde,  Jnh.  13,  27.  das  demonst. 
ist  ausgelassen:  wergerüst  ist,  gehe  für  der 
laden  des  herm  her.  Jos.  6.  7 ;  wer  euch 
tiidlel,  wird  meinen,  er  Ihu  gott  einen  dienst 
dran.  Joh.  IG,  2;  was  erhören  wird,  dn 
wird  er  reden,  vnd  was  zukünlTlig  ist,  wird 
er  euch  verkondigen.  16.13. 

4)  neben  dem  verb*  eubit,  «leAf  dai  nentr, 
das  ohne  rücksicht  auf  das  genus.  L.  sagt 
darüber:  ynn  deutscher  zungen  gihl<  die 
arl  der  spräche,  das,  wenn  wyr  auH'  cyn 
ding  deullen.  das  für  vns  ist,  so  nennen  vnd 
dcutten  wyrs  cyn  das,  es  sey  sonst  an  yhm 
seihst  evn  der  odder  die ,  :\]]<  wenn  ich 
spreche 'das  ist  der  man  dauon  ich  rede,  das 
ist  die  iungfraw  die  ich  mcync ,  das  ist  die 
fraw  die  es  kan,  das  ist  die  magd  die  da 
sang,  das  ist  der  geselle  der  myrs  saj;cl,  das 
ist  die  slad  die  es  tliet,  das  ist  der  l?inrn  da 
er  auiriigt.  das  ist  der  fisch  den  icli  bracht*. 
. . .  inh  kan  nidit  sagen  das  A*aiv,  das  raagd. 
das  slad.  das  geselle  vnd  mus  doch  sagen, 
Ma>  ist  die  frawe,  das  ist  die  mng  ! ,  d,  s  i-l 
die  slad,  das  isl  der  geselle.*  ich  wcys  keyn 
ander  vrsache,  denn  das  die  arl  der  sprachen 
so  gibt  vnd  haben  will,  wie  sie  gott  gesrhalfett 
hat.  das  ander  teyl  widder  d.  hyml.  pro- 
pheten.  Diiij''  bis  Ej\  auch  ohne  rücksicht 
auf  den  numerus:  das  sind  die  heublcr  vnlcr 
den  vclcm  der  Levtler  gcschlechten.  2  JToa. 
6.  25 ;  das  sind  aber  die  kleidcr  die  sie 
machen  xdlen.  2S,  4;  das  rfind  deine  pntter 
Tsrael,  die  dich  aus  E^plcalaodc  gcfarel 
haben.  32,  4. 

6)  ^genlhümlidi  tteht  das  (n  folgender 
stelle:  die  erde  (wird)  wie  ein  kleid  ver- 
alten vnd  die  dranff  wAnen  werden  dahin 
sterben  wie  das  {vulg.  sicut  hacc  inleribunl). 


L.iyui<.LU  Oy  VjOOQie 


1 


427 


DER 


•  € 


J««.  51,  6.  Grimm  totb.  2, 806  Mngi  dit 

stelle  unter  öasc  breime^  oeslrus,  und  er- 
klärt *sie  sterben  dahin  wie  fliegen',  aller- 
dmgs  halten  manche  das  hebr.  wort 
utdeihei  L.  tfureft  das  ^wieUt,  für  den 
vmtl  ungewöhnUehen  sing.  v.  D^ppmädcen; 
dasz  aber  L.  es  so  nicht  verstanden  hat, 
beweist  seine  randgl.  zu  dieser  stelle:  solch 
das'  lous  uiau  uiii  einem  Üuger  zeigen,  als 
tchlttp  man  ein  Miplin  mit  flngero,  wie  man 
sagt  ich  gebe  niilii  das  druiul)'.  so  über- 
setzt er  denn  auch  anderwärts  b.  von 
den  letzten  Worten  Dauids.  1543.  Fiiij"): 
vnd  die  draaff  woneQ  werden  dahin  sUrben 
wie  ein  nichts. 

//.  des  relalivums. 

1)  als  bloszes  relaliv  sieht  es  für  welcher, 
welche,  welches :  vnd  er  bawet  daselbs  dem 
henm  einen  altar»  der  jm  erschienen  war. 
1  Mos.  12,  7;  das  land,  das  du  sihesl,  wil 
ich  dir  geben.  13,  15;  das  Iiciligo,  das  von 
dir  geboren  wird ,  wird  goUes  son  geueunel 
werden.  Luc.  1,  35. 

2)  guweiUn  triu,  wie  im  mhd,  (Ben.  1, 
319),  eine  Verschmelzung  des  relat.  mit  dem 
demonstr.  ein,  welches  dann  ausgelassen 
teheint:  billel  für  die  (die  welche)  euch 
achaiciuil  thun.  hMa  eene  ärnnhU.  ( 1 522). 
Ciil*;  gott  hat  ein  wolgeMlen  vber  die  sieb 
für  ylim  rttrrhtcn.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang* 
vom  aduenl  etc.  (1528)*  Aal". 

JiL  des  artikels. 

1)  vendUe^un§  iu  arükeii  »Ii  dem 

vorangehenden  worte  (praeposttionen)  be- 
gegnet bei  L.  häufiger  als  in  der  heuligen 
Schriftsprache;  er  hat  nicht  allein  am,  bciui, 
vom,  suni,  tur,  aus.  aufs,  durchs»  ins»  «an- 
dern auch  aurni  (=  auf  dem),  an  an 
den  1  Mus.  10,  19)  und  zun  (—  zu  den), 
belege  s.  bei  den  betreffenden  wörtem. 

2)  der  bestimmte  artikel  fordert  die 
seftiMcfte  form  dn  folffendm  a«^«clt'vitins 
{vgl.  Grimm  gr.  4,  526),  doch  fehlt  es 
schon  in  der  allen  spräche  nicht  an  aus- 
nahmen, auch  bei  L,  ftomnU  nicht  selten 
düB  ttarke  form  vor,  x.  b,  dieser  ist  der  erst- 
gcborner.  1  Mos.  48,  18;  du  bi>L  dor 
einiger  Tremdbng  hie.  19,  9;  der  zukiinlf- 
tiger  bisschoIT.  wider  den  meucMer  zu  Dro- 
sen. (1531).  Biij*. 


3)  fiUgen  zwei  oder  mehrere  tubit.  «er- 

schiedenen  geschleehtes  unmittelbar  auf  ein' 
ander ,  so  sollte  eigentlich  der  arlikel  wie- 
derholt werden;  L.  setzt  ihn  häufig  nur 
ztm  ersten  wort:  mns  yhm  also  lohnen  vnd 
für  das  leid  vnd  vnlugenl  an  mir  hcgang^» 
mein  erben  lassen  sein,  von  ehesarhen. 
(1530).  Bj";  wenn  du  meuchh-r  hclUst 
wollen  das  luaul  vnd  uascu  aufllbuu.  wider 
den  meueMer  m  Dreien,  (1531).  Biiq^; 
cwer  geist  gants  sampt  der  aeele  vnd  leib. 
1  The  SIS  5,  2'?. 

4)  häufig  auch  gänzlicher  Wegfall  des 
artU^teU,  tunuU  hei  formelhaften  «erMn- 
ihm^en;  ara  anfang  schulT  gott  himel  vnd 
erden.  1  Mos.  1,1;  vnd  scheiden  fag  vnd 
naclit.  1,  14;  vnd  scheidetea  iiceht  vnd 
flnsterais.  1,  18;  dorn  vnd  dislcl  sei  er  dir 
tragen.  3,  18;  ros  vnd  wagen  hat  er  ins 
incer  gestiirlzt.  2  Mos.  15,  1;  wenn  mir 
gleich  leib  vnd  seele  vcrschm.iclitot.  ps.  73, 
26 ;  lod  vnd  leben  stehet  in  der  zungcn  gc- 
walt.  epr,  18»  21;  bindet  jm.heude  vnd 
fttsse.  MaUk.  22»  13. 

5 )  hei  eigennamen  steht  ztcar  in  der  regel 
di'r  nrdkel  nicht,  doch  läszt  ihn  L.  auch 
häufig  zu:  die  ZiUa  gebar  auch,  ncmlich  den 
Thubalkain  ...  vnd  die  schwesler  des 
Thuballcain  war  Naema.  1  Mos.  4,  22 ;  ge- 
lobet s<»y  goil  der  herr  des  Sems.  9,  20 ; 
also  stal  Jacob  dem  Laban  zu  Syrien  das 
herlz.  31,  20;  ja  et'nmal  it^  er  sogar: 
der  Zwinge!  ist  erger  denn  der  Eeolampad 
lautet  besser  denn  abo  Zwinget  ist  erger 
denn  Eeolampad.  «om  abendmal  Chriiti, 
(152S).  mij\ 

6)  i^erhaupt  sagt  er  vom  g^rauek  dee 
artikels :  vnd  kan  niemand  gewisse  mas  noch 
regcl  sIcHlmi,  wenn  sie  (die  artikel)  riü. zu- 
lassen oddcr  da  bey  zu  setzen  sind,  äondcrn 
man  muss  auß  den  gemeinen  brauch  der 
sprachen  solcbs  stellen  vnd  lassen»  denn  es 
begibt  sich  zuweilen»  das  feiner  laut,  wenn 

aus!<en  gelassen  wenlen  .  .  .  widdenimb 
stehen  sie  zu  weilen  viel  feiner  da  Ix-y,  denn 
das  sie  aussen  blieben,  edend.    ij  . 

Der  er  elnnuil  auch  bei  L.:  er  der^ 
hascht  den  arnicn  so  er  yhn  zeucht  in  sein 
netze,  (var.  zu  ps.  10,  9).  buUa  eene  do- 
mini.  (1522).  Üij''.  £iij\ 

54« 


Ly  Google 


DERE 


428 


DEUStLBE 


Wtm, «.  der  {oben  $.  425*). 

DerslcIchCB  (der  glciclicn).  sieht 

1 1  demonstrativ,  hujusmodi,  ejus  generis : 
vnd  habe  jneu  der  gleichen  viel  meiir  be- 
folheii.  2  Miacc  2.  3;  n»d  lobten  es,  du  sie 
nicht  der  gleichen  lidden.  müh.  iS,  2; 
satiffen ,  fressen  vnd  der  gleichen.  Gal.  5, 
21  ;  (las  worL  blume  n.ich  seiner  ersten  vnd 
allen  deulunge  iiei^l  e&  eine  rosen,  Ulicn, 
violm,  md  der  gleichen,  vom  aimimal 
Chnsli.  (1528).  biiij*. 

2)  relaliv,  cujiumodi:  vnd  wil  wutulcr 
Ihuo,  der  gleichen  nicht  geschaflien  sind  in 
allen  llbden.  2  Jfo«.  34,  10. 

Vcrhalb,  ado.  proplerea»  cujus  eau$a: 
dcrliall»  lial  ilas  ppsplz  ein  ztisjinirh  fern- 
^pnich)  2U  jtn,  hatispost.  W'iltenb.  1515. 
winlerteil  35''.  itt  allen  übriyen  schrißen 
L**  eneftelia  »Mt  iM  pMcMedMlCMde 

ierhalben ,  die  auszseltigen  natürlich  nii 
lanl  reden  künden,  dcrhalbcn  sie  der  pril- 
schen  odder  klappemn  brauchen  müssen, 
euan^.  von  im  Ifribe»  ottttetsijfen.  (1521). 
Dj*;  der  geist  des  herni  Ist  bef  mir,  der^ 
halben  or  mich  gi^salbol  hat.   Luc.  \  ,  IS; 

er  cfhor-^ain  ist  vnler  jedennan  ausknnipn, 
d4't  iialbcn  frewe  ich  mich  vber  euch.  Horn. 
16.  19. 

DerJcBlgCt  diejenige,  dasjenige,  iUe  illa 
illud,  bei  L.  noch  mit  abyelrennlcm  ardhel: 
wie  das  teil  derjenigen,  die  in  slrcil  hm  ab 
gexogen  sind ,  so  sol  auch  sein  das  teil  der 
jenigMi,  die  bey  dem  gerele  blieben  sind. 
1  Sam.  30,  21;  die  ienigcn ,  so  mit  ernsl 
Christen  wollen  scyn.  dcuäsche  rncssc. 
(1526j.  Aiij**;  alles  das  ienige  so  an  ciiiciu 
ort  »1.  das  diete  worl  (SirUH  noch  fest 
stehen.  ( 1 527).  fiiy*.  einmal  auch  das  früher 
übtichero  {]d'>  iene:  n\\  !  ni  in  das  iene,  so 
ein  eilel  odder  nichts  freylich  keine  ge- 
slall  fassen,  ebend.  niij'. 

itnnldn  (der  mal  eins),  ade.  in  xu- 
kunffl:  auir  das  dich  der  Widersacher  nicht 
der  mal  eins  vhoranhvortc  dem  richtcr. 
Matth.  5,  25;  vnd  wenn  du  der  mal  eins 
dich  bekerett»  so  stereke  deine  brOder.  Luc. 
22,  32. 

Bennassen  (der  mas5:cn),  adv.  in  der 
teeise:  welches  heil  beweiset  sich,  so  jr  lei- 
det mit  gedult,  der  masseo  wie  wir  leiden. 


2  Cor.  1, 6;  wie  es  denn  mir  bHUch  nl»  das 

ich  der  massen  von  eucli  allen  lialtc.  Phil. 
1,7;  d;i  er  empfieng  von  gult  dorn  vater 
ehre  vnd  preis  durch  eine  stimme,  die  zu  jm 
gescbach  von  der  grossen  herriigkctt  der 
massen  *dis  ist  mein  lieber  son'.  2  Fet.  i, 
17;  vnd  gerne  noch  mehr  mich  der  massen 
an  e.  c.  f.  g.  versündigen  wollte,  originalbr. 
V.  j.  1525  im  ges.  archic  zu  Weimar.  O, 
paq.  124.  EBE»  n.  4. 

•ermngf  s.  dirmung. 

^tTteMf  dürr  machen,  auJitrochien:  wdtu 
ai)er  ein  spcisopfier  dem  herrn  thun  von  den 
ersten  frOchttn .  soUu  die  sangen ,  am  feurr 
gedcrret,  klein  zuslossen.  3  Mos.  2,  14. 

vihd.  ilerrcn,  darrm  (Uen.  1,  322),  dkL 
tlorian,  darran  {Graff  5,  l'JiJ  i. 

0erselbC|  dieselbe,  dasselbe ,  adjecUv' 
pron.  it  ea  iä»  Utem  eaiem  Mem,  bei  L. 
noch  getrennt  der  die  das  selbe  (selb). 

1 )  mit  einem  subsl.  verbunden  :  sihe  das 
ist  der  hauff  vnd  das  ist  das  mal,  das  ich 
auflgerichtet  bah  zwiscfaen  mir  vnd  dir,  der 
selb  hanir  sey  senge  vnd  das  mal  scy  auch 
zeuge.  1  Mos.  31,  51.  52;  er  bleib  {bliebj 
die  selbe  tiatiil  beim  beer.  32,21;  sific 
dasselb  gcld  ist  bey  mir.  rieht,  17,  2;  kein 
mensch  gedacht  des  selben  armen  mans. 
pred.  0,  15;  Zcpbanja  der  priestcr  halte 
den  sell)cn  bnefV  •Ifsfn.  Jer.  29,  29.  sur 
Verstärkung  wird  noch  eben  hinzugesetst: 
eben  am  selben  tage  gieng  Koah  in  den 
kästen.  1  Jfos.  7, 13 ;  vnd  saget  zu  jm  eben 
die  selben  wert.  39,  17;  ich  klaj;  eben 
dasselb  in  ni*Mfi«'n  btit  hlin.  von  den  MWtn 
Eckischen  bullen  vnd  lugen. 

2)  alfein  iiehend:  vnd  segnete  den  sie« 
benilen  lag  vnd  heiliget  jn,  danimb  das  er 
an  dem  seilten  peruget  hatte  VOD  allen  $nwn 
wcrcken.  1  Mos.  2,  3;  vnd  ich  wil  feind- 
schadt  setzen  zwischen  dir  vnd  dem  «reibe 
vnd  swischen  deinem  samen  vnd  jrem  samen, 
der  selb  sol  dir  den  kopiT  zntrelten  vnd  du 
wirst  jn  in  die  vcrsrhen  stechen.  3,  15; 
gehet  hin  vnd  schreiet  die  göUer  an  die  jr 
erwelet  habt,  last  euch  dieselben  hetlTen  aar 
zeit  OWTS  IrQbsals.  rieht,  i  n.  11;  man  kdnd 
(las  Wasser  mehr  denn  vmb  drey  hundert 

Igrosselieii  verkatttll  iiahen  vnd  dasselb  den 
'  armen  geben.  Marc.  14j  5. 


Digitized  by  Gopgle, 


DERSEUlUi:: 


429 


0£STO 


PcraclMge«  dimlbige,  dauelbigc,  mit 
dem  vorherfekm^en  f^eid^wiemlenäet  ad- 

Jectivpron.  und  gebifdet  xcie  derjenige. 

1)  vor  einfm  subilantivum :  viid  zogen 
aus  zu  reisen  in  das  land  Canaan»  vnd  als 
sie  komen  waren  in  dmelbige  land,  zog 
Abram  durcli.  1  Hos.  12.  5;  vnd  worfTcn 
jn  in  eine  gruben,  ahpr  tlit?  r^rlbigc  grübe 
war  leer.  37,  24;  rnachel  die  ihorc  weil 
vnd  die  IhQrc  in  der  well  lioch,  das  der  kOnig 
der  ehren  einziehe,  wer  isldertdbigektfnig 
der  elircn?  ps.  24,  7.  8;  auch  wollen  wir 
das  selbige  erste  abcndmal  mil  gcwall  vnd 
durch  yhre  eigen  worl  ybn  alidringco.  vom 
afremhiMi  Gbrittf.  (1528).  dj«;  Iis  deinen 
weltlichen  oberherm  kriegen,  vnler  des- 
selliigeiT  pnnier  vnd  n.nmcn  sollu  reisen,  eine 
heerpredigl.  (löTi.  Dij'.  auch  mit  vor- 
geseUtetn  elica:  vud  l»c':»clincil  (beschniU) 
die  vorhaol  in  jrem  fleisch  eben  desselbigen 
lages.  1  Mos.  17,  23. 

2)  fiUein  sliht'tid:  viitl  nnm  aus  eurli 
zwelü'  iTienner  vtiri  jgiicücm  stain  einen,  da 
dieselbigen  weg  giengen  ti*  s.  w.  5  Ma$.  1. 
24;  der  aber  zur  ihur  hin  eingebet,  der  ist 
ein  hirln  tirr  sibafe,  deniscibigcn  tliiit  der 
tliflrliftitT  jmIV.  Joh.  10,2.3;  willu  dich 
alter  uu  lil  lürciiiou  lur  der  oberkeit,  so  (hue 
gutes ,  so  wirstn  lob  von  dorselbigen  haben. 
Rom.  13,  3. 

ÄP«iSlP^**h*'n )  ""'^  (l'T;.;l<McliPri :  lies  ^Iri- 
rhen  geschwelzs  ist  vbcr  die  raas  viel  ynn 
yhrcn  buchem*  da«  dk'eae  worl  e<e.  (1527). 
miiij'*;  so  gehe  hin  vnd  Ihn  des  gleichen. 
Luc.  10,37.  als  conjunclion,  gieicherteeise, 
ebenso  aurh:  des  pipirben  wird  im  liiemit 
attcli  sein  rc'icii  beschrieben,  der  l  iO.psalm. 
(1539).  Ciiij*';  des  gleichen  haben  wir 
armen  Christen  auch  mil  den  geboten  goucs 
7M  thitn.  von  den  wneUijt  vnd  kirchen» 
(1539).  Cj\ 

l^shalbcn ,  wie  derhalhen :  vnd  soll  der 
psalter  allcte  des  halben  thewr  vnd  lieb  sein» 
das  er  von  Christus  sterben  vnd  aullerslehung 
so  klerlich  verheisset.  vorr.av^demp$iMer. 
iiindseil  7.  318. 

iciselWnglefeheB»  ao  vielali  desgleichen, 
gewöhnlich  conjunclioni  des  selben  gleichen 
(soll  i\'oah  in  d"n  k'i<lcn  nehmen)  von  den 
vogeln  vnitr  deiu  iumel  ja  {je}  sieben  vnd 


sieben,  das  menlin  vnd  sein  frewltn.  1  Mos. 
It  3 ;  desselben  gleirhen  auch  alles  was  ge- 

sinds  da  lieim  peborn  oder  erkaulTi  ist  {soll 
beschnillen  tcerden).  17,  12;  Hcssellien  pfei- 
chen  schreibt  sanl  Augu«ttin  zu  sanl  llitTO- 
nymo.  grund  vnd  vrtaeh*  (1520).  aiiij^ 
gleichbedeutend  dandt  da$  /beende*  jeM 
tce n iij  ijf b rä u rhli ih e 

Desselbigcagleickea ,  vnd  der  ander  nam 
sie  vnd  starb  vnd  lies  Auch  nicht  samen.  der 
dritte  desselbigen  gleichen.  Jfare.  12.  21; 

vnd  der  lag  das  dritte  teil  nicht  schein  vnd 
die  nacht  dessp!!M_'on  gleichen,  offenb.  Joh, 
S,  12.  conjuHciwn:  denn  es  war  jn  ein 
schrecken  ankörnen  vnd  alle  die  mit  jm  wi- 
ren,  vber  diesem  fischzugr  den  sie  mit  ein- 
ander gclhan  halfen;  desselbigen  gleielicn 
auch  J.icobiim  vnd  Jnli.inncni.  Lue.  5,  0.  10  ; 
desselbigen  gleichen  [nahm  er)  auch  den 
kelch  nach  dem  abendmal.  22»  20. 

DestC;  dcster.  s.  desto. 

Brsto  f(le-<t'v  'l'vster),  adv.  eo,  tanto,  um 
so,  vor  comparatiien  t  ahd.  des  diü  (der  in- 
strummtaUs  diA  mit  dem  davon  aM^ängigin 
gen.  des),  mhd,  geiPÖhnUUh  dos  abge- 
»rhiräihle  desto,  seltener  die  unorganisch 
mit  einer  comparatirenduug  gebildeie  fonn 
dcster  (Ben,  i,  316).  bei  L.  begegnen  beide 
formen  (m  den  ikdtr,  oneft  desto  %.  b. 
206'.  345''),  doch  scheint  destcr  nicA(  ron 
ihm  h  'rzurilhren;  in  seinen  figenhändigen 
brujen  habe  ich  stets  dcsle  gefunden,  ebenso 
in  den  meisten  von  L.  selbst  herausgegebenen 
e^Hfkn, 

a)  belege  für  deste:  aulT  das  mirs  «teste 
hns  gelte.  1  Mos.  12,  Iii;  deslc  küner  wer- 
ilt  n.  2  üam.  IG,  21;  das  die  vormanung 
>ey  deste  stercker.  anexteg.  der  ap.  vnd 
euang.  des  aduents.  (1522).  Aij*;  dabey 
sie  deste  hessrr  •Ir.iiiir  morckten ,  wie  es  ein 
sonderlicher  tianek  wcre.  vom  abendmal 
Christi.  (1528).  yij';  der  stein  ist  vcr- 
worlTen,  beisstverworlbn,  bleibt  verworllbn, 
aber  nichts  deste  weniger  ist  er  vnd  blcibl 
bey  den  gerechten  vnd  gleulufeii  tlionr.  eddel 
vnd  werd.  dassciuineconfilemini.  { 1 530 ).  MjK 
6)  /tir  deaier:  no  ist  myr  meyn  bachlin 
von  der  babylonischen  gcFcnglinisz  dester 
lieber.  anUrort  deutsch.  fl522).  Diiij'';da- 
Imil  sie  deslcr  has  gcfasscl  wenic.  ausleg. 


DESWiLLEiN 


430 


Mr  ep.  vnd  t»tu^.  wm  heiß,  ilray  hSntge 
futetc.  (1525).  Eij^;  das  ylin  (ti  r  kranckc 
darnach  dcstcr  frOlirlior  vnd  vnersehrockener 
Irincke.  ausleg.  der  euang.  an  den  für-  'i 
nmittm  fuitn,  (1527).  Ynij'*;  dosier  | 
fleissiger.  angUg.  ißr  CselWn  gepolt.  (1 5  2  S ) . 
E5'  .  tlesier  rreUiiger  trolxen.  etUeh«  schöne 
^edigten.  (1533).  Hj«. 

Bcswillcn }  deswegen:  Lesclivverc  dicli 
nicht  die  krancken  su  besuchen,  denn  vmb 
deswillen  wirsiu  geliebel  werden.  Sir. 7, 3U. 

Wfffpfflfh,  Ihätig,  geschäflUj:  Ksau  r 
bei!»äel  aufl'  deudsch  Üieitig  odder  sclu  ltug 
vnd  wacker,  «b  wir  auff  vnsere  weise  sagen 
dettereich.  v^erAtfertleftiieftJfdMe.  (1527). 
Jij'. 

Bentelei ,  f.  '^inlcrpretamenlum  vanum, 
faUax,  perversum'  {Frisch  1,  193''>:  vnd 
sihe  welche  naulallen  vnd  mvenichti|te  nar- 
ren das  sind,  die  solch  (Icutilcy  daraus 
machen;  der  toxi  stphel  klar  also,  es  kan 
goUes  reich  nietit  ererben,  das  15.  cap.  der 
ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Corinther,  (1534). 
hiiij*;  machen  aus  recht  vnrecht  vnd  aus 
vnrechl  recht  mil  jrer  deulcicy  vnd  sophiste- 
rcy.  ti^rhr  inl''.  zumal  nennt  L.  Zwingiis 
auslegung  des  abendmalslejcles ,  wonacli  isl 
so  M  ni«  deuten  (A«de«len)  Jlsluen  soll» 
eine  dentelei:  tum  andern  halte  ich  begerd, 
das  man  vns  auch  beweisen  solle  ans  der 
schrifn.  Wie  das  wörllin*isl*  so  viel  biesse 
als  deulel  ym  abcndroal ,  denn  ich  ynu  meim 
bOehhn  halte  beweiset,  das  der  getst  ynn 
seinen  vorigen  schrifTlen  wol  etliche  spriiche 
furel  aus  der  srlirifft,  darynnpn  ist  solle 
deulel  heissen,  aber  es  were  sein  eigen 
dunckel  vnd  hette  es  noch  nicht  beweiset, 
dnitnb  hcgerci  ich ,  er  solle  es  noch  Ihun 
vntl  seine  deuleley  beweisen,  vom  abendmal 
Christi.  (152S).  biij';  hkihl  an  vn^Pr  ver- 
sUaü  VQ)  erslca  abenduial,  su  kau  keine 
denleley  noch  teicheley  ynn  den  wortim  sein. 
ebend.  f^ij";  hie  mil.  acht  ich.  soll  dem 
Ec'olain|»a(l  sein  Iropus  vnd  leicheley  so  gc- 
wailigticb  genomen  sein,  als  dem  Zwiogel 
seine  denleley.  ebend.  oiiij'*. 

leiteMirfiiig ,  *  einer  künstlichen  aus- 
legung  bedürftig*  (Grimm):  vnd  biiul  hie 
nicht  lunckelc  noch  dcul<'lihirfTiip;c  \gfdr.  — 
drUÜtige)  worl,  souderu  dürre  vnd  heile. 


tstempet  einen  reckten  dMttf*  Uedk^  s» 

weihen.  (1542).  Aiiij'. 

Dentelmeiiter,  m.  interpres:  also  wtl 
auch  ilzl  ein  i^liclier  ein  newer  deuleimcistcr 
sein,  dieser  nympl  Daniel,  ihener  apocalypsia 
für.  der  proph.  Saehafja,  {IbtBU  Aij*. 

9eutelu,  'uuf  gezwungene  art  anslrgen, 
den  siim  kleinlich  verdrehen'  {ünmm}: 
gulles  wurl  lessl  sich  nicht  also  inil  drelieo 
vnd  deuteln  vmbstossen.  der  110.  jMOlni. 
(ir);<9).  Cj''. 

n<'u(rltferk>  n,  deulflei,  deulerei,  inrer- 
athlUchem  sinn:  da  uiUäsen  wir  ia  greifleo, 
das  es  ein  lauter  hobmiltige  gcspöl  scy  de» 
teolTeb,  der  für  grosser  aiidierheit  vns  nerrel 
vnd  cflet  mit  solchem  ranlen  deutelwerck  vnd 
gcuckelwon  k  'Grimm:  iieuchehverk).  das 
diese  wori  Chrusit  nuch  fest  stehen.  (1527^ 
d  ij* ;  als  were  yhre  (der  cMiM)  lere  «tel 
solch  deutelwerck  (a//e^arten).  der  prophel 
Sachnrjri   I  I  ')2S).  Aij". 

Deutvlwert,  n.  ein  tcorl  mil  figürlicher 
bedeutung:  isl  {in  das  isl  mein  leih)  zum 
deulelwort  machen,  das  diese  wart  eie. 

(1527).  dj^ 

Dcutrn,  in  mehrfachem  sinn. 

1 )  ein  seichen  geben/ gestibussignificare*: 
ein  loser  mensch,  ein  scbedlicfaer  man,  gehet 
mil  verkeretem  munde,  winckcl  mit  angcn, 
deutet  mil  filsscn,  zeij^el  mit  fhip'crn.  spr.  6, 
12.  13;  wer  mit  ileii  äugen  wincket.  ilonckl 
nicht  guls,  vnd  wer  mit  dun  iippen  deulel, 
vdbringel  bOses.  16,  30. 

2)  »oeft.  av^  etwas  hinweisen,  zeigen: 
wenn  wyr  aulT  ein  ding  deuitcTi  tii«;  fnr  vns 
ist.  so  uenaen  vnd  deuUen  w^rs  eya  das,  es 
sey  sonst  an  yhm  selbst  eyn  der  odder  die. 
das  ander  teyl  Widder  die  hjfml.  profkelen» 
(1525).  niiij\ 

3i  an  zeigen  ,  voraus  verkündigen:  das 
saget  er  aber  zu  deuten,  Weichs  lodes  er 
sterben  wdrde.  Joh,  12, 33 ;  vnd  einer  vnler 
jncn  mit  namen  Agabiis  stund  attlT  vnd  deulel 
durch  den  geist  eine  grosse  ihcwrung,  die 
da  konien  soll  vber  den  ganlzcn  kreis  der 
erden,  apost.  gesch.  11,  28. 

4)  austegen:  vnd  erselet  jnen  seine  trewme, 
aber  da  war  keiner,  der  sie  dem  Ph.irao 
deuten  kundlp.  1  Ufos.  41,  8;  <l''r  ge- 
sclz  vbel  deutet,  ps,  94,  20;  jre  pnesler 


L.iyui<.LU  Oy  VjOOQle 


BEUTEN 


m  DEUTSCH 


enlweihen  das  lieiligthum  villi  (JeulcodasgeseU 
freuelich.  Zeph,  Z»  4 ;  deute  vns  die  gleich- 

nisse  vom  vnkraiil  auf!  dem  ackcr.  Malüt. 
13|  36;  th^r  .titickel  sagl  von  Ificn,  so  ileul- 
teik  sie  y  ho  vom  Ihuo.  ioidütr  das  blind  vnd 
iotl  ««nkumiif.  (1524).  Cj* ;  weil  sie  den 
(ext  wollen  anders  deuten,  denn  die  wort 
lauten,  vom  abendmal  Christi.  (1534).  Hj''; 
vnd  wenn  sie  gleich  lange  vnd  viel  gedeulcn, 
so  haben  sie  doch  nichts  gewisses,  daraulT 
man  bawen  mOcble.  4er  projhH  Socharfa. 
(1528).  Aij'-. 

5)  bedeuten:  so  haben  wir  nu  «1!*'  7\vocn 
söne  des  erlzuaters  Abraliam  vnd  wi<i  sie 
deuten  swei^ä  volck  auff  erden,  vber  da$ 
tntB  frueA  JVafe.  (1527).  lüj'';  wie  kan  nu 
sclil»'(  litcr  woin  solch  grosse  ding  deuten 
odder  zeichen  { bezi  irhnen).  vom  abendmal 
Christi.  (152S).  Uiiij";  so  kan  ich  auch, 
gotl  lob,  wol  so  scharff  als  jrgend  ein  solcher 
khigler  da  von  reden  vnd  da  zu  soll  !ie  MMc 
vnd  (ipiiren  nl!f  fein  v('r!-:l"ron  vmi  auslegen 
was  sie  deuten,  von  Jheau  Christo.  (1533). 

mhd.  M,  dittten  {ßm,  1,  327.  Graft 

1301. 

Deuten )  n.  will  perne  sehen,  uo  «nii  du 
mir  solch  dcullcn  wiit  niddcrlcgen  i  euang. 
«Oft  den  ix^en  amztetäge»,  (1521).  ßüj"; 
den  gilTiiLiM)  .irgwenigen  deulem  dsmii  vr- 
saehcnylnÄ  deulens  zu  v  -tT^oinon.  ein  brieff 
an  deti  cardinal  ertibacitoff  zu  Menti, 
(153U>  Aij". 

iciter»  m«  aueleg^rt  mhd.  diulnre  (Ben. 
1,  32S  I :  l)iisze  vorktTor  vnd  deutler.  xcidder 
die  Verlierer  vnd  ffl.srhcr  kryserlirh:^  man- 
dals.  (I523j.  ihj';  ich  will  meyu  iiniticli- 
kslb  nieynem  stand  zu  dienst  deutten ,  das  i 
priidcnkalb  findet*  auch  wol  seinen  deuttcr. 
deuttung  der  ziro  grnrlicht  h  fijurcn  bapst- 
etels  zu  Horn  vnd  munchkaibs  zu  Freyberg 
inMeyuen.  (1523).  nj*" ;  wer  diesen  sprach 
wolte  anirSalomo  deuten,  der  mUsle  gar  ein! 
MMtiv  illi   r  dcuter  sein,  von  denjüien  vnd 

jren  tufjen.  fl543).  Oj^ 

Dentist,  m.  Zwinglianer  (vgl.  deulelei): 
wolan  so  bleiben  wir  bey  dem  vnsem  vnd 

vermanen  alle  die  sich  vcmanen  lassen 

wollen,  (las  <\o  sirli  fiir  «olclien  vngewissen, 
vnbcslendigcn  Iropislcn  vnd  dculisteo  hueleu. 


vom  abendmal  Chrieti.  (152S).  ciij';  (Lu- 
cas) beide  lulislen,  flguristen  vnd  deuttstea 
vnd  alle  schwernerynn  einen  haullen  schlegt. 

ebend.  Aiij*. 

Dcntler^  m.  was  deutelmeister:  her  zu 
ybr  deutler,  deutet  vns  diesen  sprach,  dat 
diese  wort  etc.  (1527).  nj'';  aber  die  deutt- 
ler,  die  allo  yhre  kunsi  aulT allegorien  stellen 
.  .  .  nicht  gros  achte,  der  froph.  Sacharja. 
(1528j.  Aiij'. 

ieatllcb,  deutelicb.  adj.  und  ad». 

1}  verständlich,  leicht  erkennbar,  ge- 
wöhnlich mit  kl;ir  verbunden. 

a)  adj.:  vnd  schreibt  drauH' mit  deutlichen 
groben  bucbslaben.  der  prophel  Bs^aene* 
(1526).  hj*;  eine  deutliche  rede.  1  Cor, 
14.  0. 

b)  adv.:  vnd  soll  aiifr  di*?  steine  alle  worl 
dieses  gti<»elzes  schreiben  klar  vnd  deutlich. 
5  Ifof.  27,  8 ;  der  heylige  geyst  Itan  feyn, 
helle,  ordentlich  vnd  deutlich  reden,  toidder 
d.  hjfml.  Propheten.  (1525).  (Iii]'';  da^  worl 
so  Heisch  worden  ist,  od»ler  wie  wir  deut- 
licher reden  mochten,  das  eingefleischlewort. 
dae  diese  toorl  ele.  (1527).  pj^;  will  ich 
purh  vnd  yderman,  aufls  deutlichst  \  iid  kliT- 

ich  tfKfpr,  Hi«szon  nrtickel  «largeben.  von 
anbeten  des  sacramenls.  (1522).  Aij\ 

2)  figürUek,  Midlich:  helle  Christus  also 
gesagt  *jnn  dem  brod  ist  mein  l»'ib\  so  bet- 
ten sie  viel  mfhr  schein  vnd  inoiht«-»  für 
geben,  Christus  ist  ym  brod  geistlich  odiler 
deutelicb.  vom  abendmal  Christi,  (1528). 
xüij*;  das*  figürlich,  tetchelich  vnd  douttich 
genicssen  kan  ym  abendmal  nicht  sein,  ebend. 
Kij'-. 

Dculnis,  f.  bedeulung:  Istuael  mit  der 
mutter  ausgeslossen  wird,  Isaac  aber  mil 
seiner  bleibet  vnd  eri»et,  das  das  die  deulnis 
sey,  dns  ilic  jiiflen,  so  mil  werckcn  vmb- 
gicngen,  auRgeworffen  werden,  weil  sie  ou 
glauben  sind,  die  andern  aber  ym  glauben 
sollen  gottes  volck  bleiben,  vber  das  erste 
buch  Mose.  (1527).  7,iij^  vgl.  bedeulnis. 

Denfopfcr^  n.  cacri/ictum  mysleriale,  s, 
dcnkoprcr. 

ientsdi  (deudsch),  adj^undadv.»  mhd. 

diuiisch,  diutsch  (Ben.  1.  325).  ahd.  diulisc 
{Graffö,  130),  "i-l  - ,  r  fiirr-ii,  diots, 

diol  Volk,  volksstamm  ^ty/.  Grimm  gr.  i*. 


Digitizcü  by 


DEUTSCH 

12)t  dah§r  w^rämf^dk  jwiiflK«»  jMpHlam, 

vulgaris,  die  Schreibung  IcuUch  {lischr. 
432')  ist  ebenso  unorganisch  als  deudscli, 
Ute  L.  elwa  seit  1526  siels  schrieb. 

1)  im  eigewUMtntinn,  germanus.  yerma- 
nicus,  leuionietu:  deuUehe  nalion.  an  den 
thrisll.  adel.  (1520).  Kj"»;  an  doii  1  m  licn 
adel.  anff  das  vbir christlich  Ouch  bucks 
Lmszers.  (1521)-  Jg**;  ich  wolle  wol  allein 
die  seit  meiDe*  leben»  ein  sack  vol  cieoipcl 
bringen  allein  aus  dcudschcn  landen,  das 
ichöne  conßtemini.  (15301.  Eiiij':  man  sol 
den  dculsciieii  narren  das  goll  abiuckern  wie 
man  kan.  von  dm  bapthm  xu  Rom,  (1 520 ). 
Aiiij'';  wenn  icb  uge  'die  s[ir.icl)c  der  deui- 
sctien'  sagel  ii  li  ljnsser*^ilie  deulsrlie  s|»rn('lio'. 
austeg.  d.  ep.vnd  Hang,  des  adufnls.  (1522  l. 
Itßiiij' ;  (iic  uu^ciciicke  tlouilsciie  zuiigc.  der 
prophei  Jetttia.  (1528).  4\  dt'e  deuisciie 
tpr»c\ie  wird  auch  durch  dcliUch  altein  schon 
bezeichnet:  {viel)  ^-prrt  Iien,  ich  mach  nur  klein 
sexlerlin  vnd  dcuUsche.  predige  (j>red^i«ii) 
für  die  vngelerten  Ivfem.  wm  den  guten 
«eercJken.  (1520)«  Alj*;  deudsche  messe. 
(1526);  «Icudsch  calecliismiis.  (1521M.  auch 
noch  mit  dem  suhst.  folgenden  adj.:  ,nisz- 
U'gung  deuUcii  des  valcr  vnoscr.  litel  einer 
1518  effeAteAeneii«eAf^;  aniwoni  denlsch 
aii!r  könig  Ilenricbt  von  Engelland  buch. 
(1522).  so  auch,  wenn  das  neutr.  dex  ndj. 
subslanlivisch  steht:  vuü  sich  ergere  ya  dem 
schleclilen  deutsch,  eyn  dentecA  Ikeologia. 
(1518)«  Aj^;  denich  deudsch.  vom  schem 
hamphoras.  (1543).  Düj*';  <>h  sie  plcic  Ii  jns 
ilctiilsch  verdnhnelschl  i?l.  der  \  i\.psalm. 
(1530;.  Aij'*;  Judea  heyst  auff  deutsch  he- 
kenlnisz  odder  dancksagung.  muleg.  der 
ep.  vnd  euang.  vom  chrislag  etc.  (1522). 
(Jj*;  das  liciü-t  jnid  ilniilsch  kall  vnd  wann 
ans  einem  nianl  blasen,  wamunge  an  s.  1. 
deudsclten.  (1531).  DJ* ;  kanslu  doch  schier 
nit  tu  deutsch  sagen,  was  du  ym  syn  hast. 
an  den  bock  zu  Leyplzick.  (1521).  Aij'*. 

2)  deutsch  =  deultich,  verständlich :  u  h 
mcync  yhe,  ith  rede  lUl  deutsch,  von  bcydcr 
^aloll.  (1522).  Aiij*;  da  horeslu,  das  es 
klar  vnd  deulsch  gcredl  ist.  sermon  von  dem 
sacramenl  des  lcil)c<  md  hluls  etc.  (1526). 
BS';  da  linlil  jr  eure  alitriinnige,  vt*r- 
laullene  kuciten  deuüäch  (juiig  beschrieben. 


DEl'TLiN'G 

das  17.  eap.  JMuumia.  (1530).  Fiij*.  vgL 

undoulsc'li. 

Deatsche,  der  deulsrhe,  ein  deutscher, 
dos  adj.  als  subst.  gebraucht,  Germanus: 
die  Deatscben  sieb  ^en  vnd  nerren  lassen* 
von  dem  bapstum  zu  Rom.  (1520).  aiij*; 
wir  Dcudschen  hören  nicht  auIT  dem  hapsl 
vnd  seinen  Walen  zu  glauben,  an  den  car~ 
dinal  ertzbischoff  zu  Alentz.  (1530).  By"; 
es  soll  billich  einen  jglichen  Deudacben  ge» 
rewcn,  das  er  deudscb  geboren  were  vnd 
ein  Hp  i  Udler  heissen  so  .  wamunge  an  s. 
l.  deuäschen,  (1531).  C  welcher  Deud> 
scher  versiebet  aber  das?  vorr.  dem 
psalier.  Bindieill,  323. 

Dentschrn,  verdeutschen ,  Sns  deutsche 
üherlrayen :  laniiili  das  liab  icii  (!(Mi!*;(  lii  du 
wirsLurlei  ii.  deutsch  auszleg.  des  (tl .  psalms. 
(1521).  Dj*;  also  hcist  Enosch  andi  einen 
menschen,  aber  ^^oiidcrlich  von  dem  iamer 
vnd  Iicrlzlcid,  das  der  mensch  leidet,  dss 
man  es  dcudsclten  möchte  'ein  geplagter, 
elender,  bdrObler  man vk§r  dai  erstt  buA 
Mose.  (1527).  Riiij*;  bab  ichs  nicht  reehl 
u'edeudsolit,  so  ranchs  ein  ander  besser.  VON 
den  jiiden  vjk!  jrrn  lügen.  (1543).  Xiiij*. 

DeatschiaQÜj  n.  Germania:  wis  der  Wal 
Camiiinus  (ab  man  sagt)  ihet,  da  er  in 
Deudscldaiul  gewesen  (nicht  mit  seinem 
sclindeni  vnd  an  die  grentze  de<?  wel^elien 
landcs  willer  heim  kam ,  den  rücken  gegen 
Deudschland  keret,  bückt  sieb  vud  deckt  den 
hindern  aoBl  wtW  das  hapsbm  xu  Born. 
{ 1540).  Biij^  aucA  ßir  das  deutsche  volk: 
wen  Uculsehlnnd  alle  niifl*  yhre  knye  fielen. 
von  dem  bapstum  zu  Ilome.  (1520 1.  Aiiij*. 

Dentuugi  f.  It  auslegung.  Interpreter ; 
darumb  so  sagt  mir  den  träum  vnd  seine 
detilting.  Dan.  2,  H  ;  weil  wir  denn  Aiigiisli- 
uum  scibs  habeu ,  der  sicli  mit  seinen  eigen 
Worten  verklercl,  dUrlTen  wir  kcins  andern 
frembden  deutunge  odder  verklemng.  das 
diese  wort  etc.  (1629).  nj\ 

2l  bedeutung ,  sinn:  aufTs  lel7t  «'di  ich 
auch  woi  die  geistliche  deulung  anzeigen,  so 
durch  das  leuitisch  geselz  vnd  priesterlbumb 
Mose  furgelegt.  vorr.  auff  das  alte  lest. 
Uindseil  7,  313;  das  wort*blurae'  nach 
seiner  ersten  vnd  alten  deniiin^e  Heist  es 
eine  roseii  u.  s.  w.  vom  abvnämai  Christi. 


432 


bigiiized  by  Google 


DEUTZRICHEN 


433 


DICHTEREI 


,f152S).  biiij*;  so  ich  nu  nirhl  weis  der 

siimiiif  (Irulunpo,  werde  irh  vndeuflsicb  sein 
dem,  d.T  i  i    I  i.  1  Cor  11.  II. 

Df nizf  Irhrn ,  n.  ein  gl*>i<  Imis ,  fiirlMldo 
oddcr  deutzciclien.  das  diese  irori  etc.  (1527). 
II  inj*. 

iiakon,  m.  diaconus,  Üener,  hUf$pre- 

diger:  ich  hal»  fwrn  Isptirlt!  zwisschen  di  ni 
(»rarrlier  M  Aquila  vnd  liem  Uiacon  er  Jaroli 
gcicccn.  original^.  v,J,  1539  auf  der  tibi, 
tu  WotfenbüUeL  in  fotgenäenteUe  sind  die 
nach  npnst.  gpxrh.  7  prirähftrn  und  einge- 
setzten aimosenpjU'ger  gemi'iiil :  die  a|>ns(etit 
sclUs  uicltl  lliursleii  |icrsoneii  m  diacon  eyn- 
seilen  on  der  gemeyn  wissen  vnd  willen. 
dat  eyn  eMitil,  versamlung  macht  habe  alle 
lere  zu  vrteylen.  (1523).  I>ij'".  —  mhd. 
{mitteld.}  diäkeu  {UeH.  1,  323),  was  auch 
Si.  Rolh  in  iMihan  „muteg,  der  euang. 
an  dm  fumtmitlen  fMle»'*  (1527)  P8* 

braucht. 

Itirilt  nirltf  ),  <;/)i,«.<us  ,  di'nsns  ,  ijrfirfttirlil 
L.   i)  vom  melaU  im  sinne  von  gediegen: 


dat  ander  (eyl  widder  d,  hyml.  jiinjiheteu. 
(1525).  Piij  :  ich  bilt  demniipiii  Ii  e.  f.  g. 
wollen  iiiii  -olclien  vorzuj,'  {!ih  i1il;1i.  Ii  zu  j.miI 
ImlhMi,  denn  i<  Iis  idiese  anlirort)  .iiich  iiocli 
jlzl  liab  iiiüssci)  liclilcii  vnd  einen  andern 
schreiben  lassen,  ein  »mdbrieff  vfidder  eU' 
liehe  roUengeisler.  {\y.\2  .  Aij*;  e.  k.  f,  g. 
Ii  iIh'Tt  mir  LMifdii'lirh  ?n  f^nl,  das  i<  It  «-o  v«»r~ 
messen  hm,  das  ich  mich  vulerwindon  Ihar 
ein  brieir  an  ewer  hoebwird  in  lirlilen. 
Jen.  1.  1*  ' 

^'  mcditirrcn  ,  uarhdt  nhcn,  sinnen:  riilTl 
lan(,  Aenn  er  ist  cm  p^oli.  er  lichlol  od(»r  h.il 
zu  &chalTen.  1  kön.  IS,  27  ;  das  herir.  des 
gerechten  tichlel  wss  tu  »ntwnrien  istt,  aber 
der  miind  der  golllosen  scheumel  litfses. 
spr.  2s 

4)  crdiiAitM,  ersinnen,  erdenken:  c?  gilll 
hie  nit  loste  finle  vngcgrttndlft  aitssrede 
lichten.  autUg.  der  Bp,  vnd  tututg.  wm 
chrislnfi.  (1522).  qqqiiij'. 

Dichten,  «  i»  rrrsrhiedenen  bedeulunfjen 
des  verbuma:  d:i  aher  der  horr  sähe,  das 
denn  beide  jre  knenlTe  Tnd  rttbren  sollen  aus  der  mensr hen  ho<iheit  gros  war  auS  erden 


jm  gehen,  alles  ein  licht  lauter  gojd.  2  Moi 
25,  36;  vnd  machet  zween  cheniMni  von 
lichlcui  gohle.  37.  7;  mache  dir  zwo  ilrn- 
melen  von  lichtem  (er«le  au$gt^  der  jünj 
bütittrMoMs:  gedeyem)  Silber.  4  Ifo«.  10. 2. 

2)  meycn  von  dichten  {dicht  belaubten^ 
bewmen  vnd  hrrt  Itweiden.  3  Mos.  23,  40; 
zweige  von  ilichien  l>ewmcii.  Üeh.  S.  15. 

mAd.  dihte  ( Ben.  1 . 329)  v.  diban  gedeihen. 

Dicht,  licht,  n.  was  gedieht:  aber  die 
gliissL-  ist  leiclillicl)  widorlcpt.  znm  rrslrn 
das  jr  ei^en  licht  ist  ohne  grund.  Jen,  1, 
505  bei  Grimm. 

VMiUim,  I*.  ridUiger  mtl  T,  denn  mhd. 
lihlen  film.  3.  35i.  ahd.  tihlAn,  dihlAn 
{Graff     371»  I,  ai«  lat.  dirtare. 

1 )  Carmen  condere,  verse  machen:  mein 
herts  tichtet  ein  feines  lied.  pt.  45,  2:  sie 
hahcn  niiisicam  gelernet  vnd  geistliche  liedcr 
gelichtet.  Sir.  44,  5;  niil  fremlen  vnd  Ho- 
den {Uedem,  Grimm  leiden)  durch  Dauidgc- 
lichlel.  2  chron.  23,  IS. 

2)  «ncA  elwtfs  In  jprota  ahftMien  heitxl 
bei  L.  dichten:  hie  mil  scy  geanlwotlei  auft 
alle  bücher  d.  t^,arlst.id^  vom  sarrament .  da 


vnd  alles  lichten  vnd  Irnchlett  jres  herlzen 
nur  hi»se  war  jtiior  d.tr,  dr»  rewel  es  jn. 
1  Mos.  0,  5.  8|  2 1 ;  sondern  Mod  in  jrem 
Dellien  eitel  worden.  Hörn.  1,21;  es  hilin 
keyne  kunsl,  beyne  wiixe,  keyn  lichten  Wid- 
der gott.  das  ander  teyl  widder  d.  hyml. 
Propheten.  (1525^.  .Aij'' :  weil  es  nicht  mein 
fedder  isl,  sondern  mein  iichlen.  ein  send' 
brieff  Widder  ettliehe  roftengeister.  (1532). 
Aij-. 

Dichter  (lichter),  m.  mhd.  lihtsre  {Ben. 

'M'y). 

1  i  poeta :  vnd  (Salomo)  war  weiser  denn 
alle  menschen .  auch  weiser  denn  die  lichter 
Rthan,  Heman,  (Ihalchal  vnd  Darda.  1  kön. 
4.  31;  der  li  iüpo  geisi,  der  höhest  vnd 
hesle  poei  udder  tichler.  der  III.  psalm. 
(1530).  Aij'. 

2)  Verfasser  überhaupt:  das  miigen  mir 
(loch  ja  trelTliclie  vnd  hillich  keiserlicho  licli- 
Icr  vnd  schreiher  lieiss;en.  auff  das  vermeint 
keiserL  edict,  (1531)  Aij  ";  da  haben  wir 
den  ohersten  tichter  dieses  edlets.  eftend. 
Aiij* ;  der  lichter  dieses  bUchlins.  widder  den 
meurhiT  zu  Dresen.  (15311.  Aij'. 


er  DU  drey  lar  an  gemacht  vnd  gelichiel  hal.i     Dicblerei  (lichterey),  f.  erdichtung:  ich 
OtsTS.  WartMta«^  55 


Digitizcü  by  ^(j^j-j.l'^ 


DICHTING 


434 


DICKE 


wil  meiacr  lichtercy  vrsachcii  .iiizeigon ,  <la- 
niit  jodcrman  prrifTt«.  ol»  irlis  iTcliehlel  liahc, 
Oller  <ih  t\pr  mciii  liler  rccill  sago.  ebend.  Ilj". 

Uiriilang  (lidaiing),  f.:  die  nalürliclic 
spräche  hl  tnw  kcyseryn,  die  geht  vber  nll« 
siibliie,  spitaige,  sophislischc  lichliinge  (fein 
ausgesonnenc  gidanken).    das  ander  leyl 
widdar  d.  hyml.  prophelen.  il525j.  Jiij". 

Ulek,  dicke,  adj.  undadv.,  crtutus,  tnhd. 
dicke  {Am.  U  323).  aM.  dicchi.  lliiki  {Graff 
!»*  1 1 1).  «Ml  dirhtm  dlhaD  (vffL  G rimm  gr. 
2.  18). 

1)  eigentlich,  von  badeuUnäem  umfantf, 
bedeuttndtr  aiudHmmg,  gegentatZMU  dilnn : 
vnd  sähe,  das  stehen  ehern  wuchsen  aus 
einein  lialin  mA  mkI  dicke,  darnach  s^hc  cr 
sichcn  duuiie  vnd  versengelc  ehern  aufgehen, 
vnd  die  sieben  mager  ehern  verschlungen  die 
sieben  dicke  vDd  volle  eliem.  1  Mm,  41, 
5 — 7 ;  vnd  {Absahm)  reit  aufll  einem  maul, 
vnd  da  das  maul  vnlcr  eine  grosse  dicke  cidio 
kau,  hehicng  sein  heubl  an  der  eiciieii. 
2  Sa«.  18.  9;  ein  belle  mit  seulen  vnd 
dicken  halcken.  1  IsSn.  7,  f>;  dicket  hagel. 
Ui'ish.  r>,  2H;  augeu,  il.iinuir  sn  dickes  ffl! 
gcu.iclist'ii  als  kein  eiclu'ii  nihh-  isl.  von  den 
Juden  tnd  jren  lügen.  (154;^j.  EiJ";  inn  des 
mOtsen  wir  leiden,  das  die  laus  jn  grinde 
sich  dicke  ueide.  der  lOl.  ptalm.  (1534;. 
Jj''.  nfhrn  mas :be Zeichnungen :  so  waren 
die  maureii  fuiiIT^ig  schuch  dicke  (breii,  aus- 
feMml  im  gegensatt  der  hohe  und  linge) 
vnd  xweyhnndeii  srhuch  hoch,  der  prophei 
Habacuc.  (152r»).  kij*;  jre  mniirm  mnrlifi 
kir  aus  eilei  wei i  k^tflcken ,  siehenzig  eilen 
hoch  vnd  drcissig  eilen  dicke.  Jud,  1,2; 
vier  fmger  dicke,  /er.  &2,  21.  hei  per- 
gleichungen:  neiD  kleinesler  fingcr  sol  dicker 
sein,  denn  meines  valers  lenden,  1  kön. 
12.  10. 

2)  uneigentiieh  und  bitdtiek:  on  das  er 
damit  seine  grobe,  fette,  dicke  gedandten 

anzeigt,  vom  abendmal  Christi.  (1528). 
i  üj*".  dicke  ohren,  die  nicht  hören :  verslnckf 
das  herU  dieses  volcks  vnd  las  jre  ohren 
dicke  sein  vnd  blende  jre  angen.  das  sie 
nicht  sehen  mit  jren  aitgen ,  noch  hüren  mit 
jren  ohren,  noch  vcrslehen  mit  jtom  hcrtzf^n 
Jes.  6,  10;  »iha  des  hcrm  hand  ist  nichl  zu 
kuriz,  da^  er  nichl  heltTcn  küonc,  vnd  seine 


ohren  sind  nicht  dicke  worden,  das  er  nichl 
lniic.  T)!!.  t.  sicli  dick  iiiaclitMi,  sich  brüslen, 
aufblasen:  ider  (jntllose)  linl*>l('l  Mch  wie 
ein  fetter  wanst  vnd  aiaihl  Mch  fett  uid  dick. 
Uiob  15,  27. 

3)  wenn  ein  rahi  dir  jnn  die  schüsscl  für 
'l'-iiKT  naxentliel.  dicke  vnd  iUinup.  (tnerda 
t'i  Unna),  vnd  s|ireciic,  ila  hastu  emen  köst- 
lichen mandellirey.  so  roflsieslu  sagen,  du 
hellest  dein  lehcnlang  keinen  bessern  brey 
gesseu.  vom  schem  hamphoras.  (1543  i.  Cj'  . 

4)  dick  dicht:  es  sey  aber  ein  solcher 
Strauch ,  der  scer  schwinde  wcchsl  vnd  bald 
s(i  grus  wird,  das  er  eioe  httllen  gibt  vnd 
dicken  schallen,  der  proph.  Jona.  (1526). 
Kiit^'';  was  vnscrin  gesiclil  dick  vnd  finster 
ist,  als  lioltz,  stein  vnd  erlz,  das  ist  eint  gHst 
wie  ein  glas,  vom  abendmal Chritti,  ( 152S). 
k  j" ;  auff  den  bergen  wird  das  getreide  dick 
stehen,  ps.  12,  16;  ein  cedcrhauni  von 
^iclMtncn  csit'ii  vnd  dicke  von  laiih.  Ezech. 
Hl,  H;  sthwdize  dicke  woicken.  2  ^om. 22, 
12 ;  dicker  staub.  Nßh»  1,  3;  dicke  finster^ 
nis.  ireisA.  19,  16;  ein  dicker  nebel.  Sir. 
i:^.  21. 

5)  ton  ßmsigen  dingen  gebraucht,  znhp, 
schwerflüssig,  dick  wie  schnielir.  pi.  i  1 9, 
70;  dickes  wasser  {•qw  crcsM).  2  Jfnee. 

1,  20. 

ti  I  ff'!-  mir.  hnt.  »r/»'  in  der  HHern  Schrift- 
sprache und  m  der  spract^e  des  lolkes  noch 

heute,  bei  L.  amh  noch  die  bedetUntng  von 
oft,  häuflf,  deckt  wi0  esaeftelnl.  nur  im 

aufang ,  spater  nur  in  solchen  schriflen, 
deren  herausgäbe  L.  nichl  selbst  besorgte: 
das  er  dar  pln-ket  als  dick  {so  oft)  et  wil. 
eyn  geystiieh  edles  buMein.  (1516).  Aüj'; 
darum!»  heissl  dis  kindlin  Mllidi  ein  belt* 
weil  CS  'ltM>  liiiscii  fciiid  so  nüX  vnd  dick  ge- 
schlagen, hauspost.  Willeub.  1545.  festleil 
11'';  es  wird  dick  vnd  oflt  erfarcn.  Jen.  4, 
339*;  man  isC  olil  vnd  dick  innen  worden. 
4,  349\ 

©ick«',  f.  rrassiludo :  fach,  uosi^tlli  ,  ye- 
ruch,  schmack,  dicke  viiiid  wcyclic  vom  brod. 
«uUwwt  deuteeh.  ri522).  Dy*;  ein  ge8i»ensl 
hat  Widder  färbe,  noch  dicke,  nodi  lenge, 

iinch  hrcilc.  das  diese  tcort  etc.  fl527). 
Quij'<;  seine  dicke  aber  war  ein  band  bretl. 
1  kön.  7,  26. 


d  by  Google 


DIE 


435 


DIESEN 


mhi.  dicke  (Ben.  1,  323),  ahd.  «licclil 
{GralFb,  112.  113j. 
Die,  s.  der. 

iiebi  m.  für:  slileU  {das  vieh)  Jm  aber 
eindieb,  so  sol  en  seiaem  herrD  beialeo. 

2  Mos.  22,  12;  ein  dieb  ist  ein  schendlici) 

iWu'^.  Sir.  T),  17  ;  jr  soll  euch  nichl  scheue 
sanik'ii  aiifT  ei  dei),  da  sie  ilie  motten  vnd  der 
rosl  fressen,  vnd  da  die  diebc  nach  graben 
vnd  sielen.  Matth.  6,  19. 

Et  heiszt  wie  ein  dieb  kommen,  wie  ein 
«lieh  in  der  Tiric!it.  d.  h.  plöltUch,  unericartel: 
der  tag  des  iierm  wird  komcii  wie  «  in  dit>h 
in  der  nacht.  1  Thes$.  5,  2.  2  Pel.  3/10; 
so  da  nicht  wint  wachen ,  werde  ich  vber 
dich  koinen  wie  ein  dich ,  vnd  wirst  nichl 
wis<5f  n  ,  wclrlie  sttinde  ich  vber  dicli  komen 
werde,  offenb.  Joh.  Ii,  3. 

tpriekmti:  grosse  diebe  hengeii  die 
kleynen  diebe.  von  kav^tkoM^ung  vnd 
uuchcr.  (1521).  Üiiij'*. 

m/tr/.  dicp  (Ben.  1.  321).  aiuL.  diup,  diop 
{Gm/}'  ö,  U7),  goüi.  [jiuhs. 

üekcrei,  f.  mM.  diebertc,  A'e  handlung 
des  Stehlens,  sotcohl  der  einzelne  dleftsfoA^ 
als  die  häufige  Wiederholung  desselben:  aus 
dciu  bcilzcn  komen  arge  gcdaockeu,  mord, 
eh^rtidi/Tinrerey,  diebercy,  falsche  gezcug- 
nis.  Afallft.  15, 19;  ablast  ist  nil  ein  goUicbe 
Iriegprey,  s/oiidernn  ein  liellisch,  IculTelisch. 
endchrisliscii  Inegerey,  diolierey,  rciiherey. 
grund  vnd  vrsach.  (1520).  iiig' ;  an  dieser 
vnausspreehlieher  dieberejr  vimI  reuberej  des 
gelis,  so  iliin  hs  ablas  begangen  ist,  seid  jhr 
goistlichcu  alk'  snm])l  srtiHlfti^.  vernutmu^ 
an  die  geisllichen.  (1530).  Üiiij\ 

Dlcbebidi^  tt.  ich  wil  das  bach  offenbar 
machen  for  aller  wdt,  das  {äa$x  es)  ein  diebe 
ImicIi  vnd  lügenhuch  sey,  der  ^ophet 
Savhaija.  fir)2S).  Riij\ 

Dit'bhaii»,  n.  EisL  \,  452*. 

iicbltch ,  diehsch ,  adj.  uni  adv.,  furax, 
rapas,  zum  stehlen  geneigt:  eyn  solcher 
,ij,.I.<,  lier  krctzmer  isl  der  liapst  !t  vnn 
der  beicht.  (\b2i).  aiiij':  verlogoiie  ilulti'^t  he 
schülkin.  de  IVetle  br.  5,  625 ;  der  baur  lial 
sehr  diebische  nigel  an  den  fingern,  ebtnd* 
731.  man  sagt  vom  pfauwr,  ila-^z  erhab  ein 
engelisch  gewand,  ein  tln  luscben  g.ing  vnd 
leufeliüchea   gcsang   [sprichworl).  Usciir. 


227";  —  das  heisi  diebisch  geh'anddt.  wenn 

man  einem  heimlich  sein  gul  abreissei.  der 
prophet  Sarharja.  (152S).  Rij* ;  damit  ii  li 
da«:  meiQc  nichl  diebiscli  gewinne,  eine  m> 
feltige  weiM  m  haen,  (1535).  Dij  '. 

IlcUich,  adv.  diebischer.  heimlieKer 
weise:  er  woll  dem  bapsl  srliuld  ;.'i'l»Ln.  dns 
er  gtitles  elirc  dicbUch  slcle.  das  ander  legi 
Widder  d.  hgml.  prophelen.  ( 1 525).  Lij*".  — 
mhd.  dieplich,  diepllche  {Ben.  1,  325),  ahä. 
diuplicho  [Graffi,  98),  haute  oon  diebisch 

i"errfrrV;((//. 

Diebsgrüell,  m.  dieLKsyenune :  deine  fiJr- 
sleu  sind  ablrUnnige  vnd  diebs  geseUeo. 
Jee.  1,  23. 

Diebstahl  (diebsial),  m.  teie  furtftm  in 
doppelter  hfih'nuintf. 

1)  die  hanäiuny  des  stehlens :  sn  isl  nu 
das  nicht  allein  ein  diebslal,  so  man  su  nadita 
ypn  ih'e  bcusser  bricht  vnd  eynem  das  seyne 
hcymlich  bey  nachl  nyinpi.  sondern  ein 
yglicher  abbruch  odder  schade  der  dn  ge- 
schieht deinem  uehislen  am  gut.  ausleg.  der 
xehen  gtpot.  (1528).  H  6* ;  raub  vnd  dieb- 
slal der  gttter.  oondM'iwndkeftneMe.  (1534). 
Fiiij*. 

2}  die  gestoMene  sache  selbst :  es  »oi  aber 
ein  dieb  widerslatten ;  hat  er  iiicbts,  so  ver- 
keolT  man  jn  vnib  seinen  diebslal,  findet  man 
aber  bey  jm  den  diebslal  lebendig,  es  sey 
o(Mi«;e,  eseL  oder  srlinf,  so  sol  ers  /wilVIlig 
wider  geben.  2  Mos.  22,  3-  4  ;  al>er  wenn 
geben  sie  solchen  raub  vnd  diebstal  Widdert 
von  der  winckelmesse.  (1533).  Aitj''. 

mhd.  diupi^tal.  diiipslälc  f.  {Ben.  2"^  (JliG), 
eine  susammenseizung  mit  dem  für  sich  ver^ 
alteten  sUlc,  slMa  f.  {Ben.  2\  636.  Grajf 
6,  66Ö). 

DiebwiUlg;  zum  .stehlen  geneigt:  die  dieb- 
willigen vnd  rnnlifryni,'f»n  herrcn.  ein  brieff 
von  seinem  buch  der  winckelmesse.  (1534). 
Cij*. 

Dienen,  sertire,  mhd.  dienen  {Ben.  1, 
.{HS),  ahd.  dioiinn  ^Graffh»  91»,  V.  dio,  deo 
knethl,  sclave,  daher 

1)  ursprünglich  jemandes  kuechl,  unter- 
gebener  Stint  vnd  den  gegeneats  su  herr- 
schen bildend:  es  nuis  ja  alle  verniinin,  auch 
wnl  ein  kind  \im  sieben  jaren  sagen,  das  fic- 
bielen  vnd  gehorsam  sein  sey  zwciericy, 

66* 


DIENEN 


436 


DIENER 


glcii'h  wie  aiu'li  Iii  i  I -«rlien  vml  iliencii  /woicr- 
U»y  siinl.  der  1 U  1 .  psatm.  ( 1  534 ).  Mj'  ;  zwey 
voick  ^ind  iii  deinem  luibu ,  viid  zweicrlcy 
leule  worden  sich  scheiden  aus  deiDein  leibe, 
vnd  ein  voirk  wird  düin  niidcrn  vberli'gen 
sein,  vnd  dor  prossor  winl  diiii  klrinrn  dir«- 
n«ii.  1  iHoj».  25.  23;  vüh-kcr  luiissi-n  dir 
dienen  vnd  leiite  raOssen  dir  zu  fusse  Tallen. 
27f  29 ;  ein  voIrk,  das  ich  ntvhl  k.-indic,  ilie- 
Ht'l  mir.  2  üam.  22  ,11:  vnd  sollen  ;dle 
vi>h-k«T  dienen  jni  i.SeOuvadnezar)  vnd  sei- 
num  üon  vud  i^cinL'^»  ^^uns  aan,  bis  das  die  zcil 
seines  bndes  auch  kome  p  denn  es  sollen  jm 
viel  vith'ker  viul  ;>r(.Hse  kdnige  dienpn.  Jer. 
27,  7  ;  niemand  kan  zweien  li.  rm  dienen, 
(>uLwt!der  er  wiid  eiuen  liasi>en  uid  den  an- 
dern lieben ,  otler  tvird  einem  anhange»  vnd 
den  andern  veracbien.  Matth,  G,  24 ;  wenn 
dein  briider  veratmel  neben  dir  vnd  verkeiiiTt 
sieb  dir.  so  sidiii  jn  nirbl  bissen  dioiieii  als 
einen  b  ibcigen.  3  Mos.  25,  3'J.  nähere  be- 
itimuMMgen  werden  mit  praepo$UioH  hiHxU' 
geßigt:  wil  dir  siben  jar  vinb  Habel  dein<- 
jUngesle  Ifieliler  'lieiien.  1  }f<*<  '![).  IS. 

2)  ebenso  ^oU,  Chmlo  dienen,  ats  seine 
kne^U,  mterihoM*  *e(nem  mllen  geaiäti 
leben,  »ieh  lAm  Mngeben:  dein  herm  ewrni 
j,'oll  si  U  jr  dienen.  2  Mos.  23.  25;  ilariiinb 
werden  /eieben  vnd  vvMndrr  .'ni  dir  m  vnd 
an  deiueui  i^aiiicii  evvigbeii,  das  (hl  dem  iierrn 
dtiincin  goll  nirbl  gedienet  hasi  mit  freiide 
vnd  Inst  dciais  berlzen.  5  JUus.  2S,  46.  47; 
vnd  du  mein  son  Saloniu  eikeniie  dtit 
deines  valers  vnd  diene  jm  niil  ganizeiii 
lierizen  vnd  mit  williger  seelen.  1  chron. 
29,  9;  jr  wieset  wie  ich  alle  xeit  bin  bey 
eneb  gewesen  vnd  dein  berrii  gedienet  mit 
aller  demnl  vnd  mit  vielen  jbrenen.  apost. 
20,  IS.  l'J;  Cbrislu  dunen  vnd  gull  dienen 
lieirt  rurnemheh  bey  s.  Paolo  ein  Änpl  luren, 
das  Christus  ybni  befolben  bat,  nomlirb  das 

predigefi  ;  es  t-l  ein  ilirnst  df(  s>Ul  ('Iili>tO, 
nielil  zu  (dirislo  gebet,  aunieg.  der  ep,  vnd 
euang.  vom  aduenl.  (152S).  G5'\ 

3)  den  gOtzen  dienen,  neft  den  falsche» 
gSUern  ergeben:  bete  sie  nicht  an  vnd  diene 
jncn  nielil.  2  Mos.  20,  5;  das  sey  ferne  von 
vns,  das  wir  den  iierrn  vei lassen  vnd  andern 
gSttern  dienen.  Joe.  24,  16;  da  ihelen  die 
kindcr  Israel  vhel  für  dem  herra  vnd  dieneten 


Ba.ibin.  i  IrhI.  2,  1  I  ;  sebemen  niKssen  sieli 
alle  die  den  bilden  dteueu  vuU  sieb  der  gülzen 
rbUmen.  ps.  97,  7. 

4)  der  sOnde,  htfsen  Iflslen  etc.  dienen, 
ihr  sclave  sein:  das  wir  binfurl  der  sunde 
nielil  dienen.  Rnnt.  (5,  V, ;  Avun  xdi  lif  dn-npii 
niebl  dem  Iierrn  Jbestt  Cbristo,  suiulern  jreiu 
bauche.  IC,  IS;  dienend  den  Insten  vnd 
mancherl«*}'  wollttsten.  Tit.  3,  3. 

5)  inensi  bell  dienen  ohne  (jpnide  im 
knevhtsverhültnis  zu  ihnen  zu  slehcn.  ihnen 
hilfreich,  gefällig  sich  erweisen,  beisiand 
teiiten:  diene  einem  narren  in  seiner  sache 
nicbt.  Sir.  4,  32;  vnd  dienet  einander  ein 
J;  !i  'Im  r  niit  der  gäbe,  die  er  enij»ffli!gen  bat, 
als  die  guten  liau^balter  der  luauoberley  gna- 
den goltes.  1  Pet.  4,  10;  es  beweiset  audi 
die  erfarunge ,  das  die  so  solchen  krancken 
dienen  mit  lieb .  andacbt  vnd  ernst ,  das  sie 
gcnie\  nipli'  b  belmiei  Werden,  ob  man  für 
dem  ilitUtn  jUehen  muye.  (1527j.  lÜiij' ; 
vnd  sie  war  ein  scer  sehdne  dime  vnd  pllegi 
lies  kunigs  vnd  dienet  jni.  1  Aon.  1,4;  aco« 
|N  ln>  liics  mlntfssus  odder  lii'fitfi.idis ,  tief  /u 
gelassen  war  voib  den  allar  dem  priesUr  zu 
dienen,  als  die  denaltarm  liebten,  liecUi 
vnd  kcrtzcn  anzündeten  vnd  zur  messe  liulfleo. 
von  der  tcinckelmesse.  11534).  Oiij\ 

(1)  icozu  nülzcn,  gereichen:  du  redest  gern 
alles  was  zu  Verderb«  n  dienet,  ps,  52 .  ; 
der  man  sucht  nicht  was  lum  friede  diesem 
voIck.  .sondern  was  zum  vnglflck  dienet.  Jer. 
ns.  1;  wo  zn  dienet  dieserunr.il.'  Matth. 
20,  b;  vvir  wissen  aber,  das  denen,  die  goll 
lieben,  alle  ding  zum  besten  dieueu.  Röm. 
8,  28;  die  blelter  des  holtzs  dieneten  tu  der 
gesuiidbeit  der  beiden,    offenh.  Joh.  22.  2. 

Diener,  m.  minister,  servus,  knecht,  mhd. 
diener,  dieiiaire  (Ben.  1,  371):  da  inacbl 
sich  Hose  auir  vnd  sein  diener  Josua.  2  Jfei. 
24,  13;  vnd  der  knabe  war  des  lierm  die* 
ner.  1  Sam.  2,  1 1  ;  mein  kind,  wiltu  .::">tti's 
diener  sein,  so  scbickcdicb  zur  anreeblunge. 
Sir.  2,  1 ;  da  für  balle  vns  jederinan,  nem- 
lich  für  Christus  diener  vnd  bausjialter  vber 
golies  gelieiinnis.  I  Cor.  4,  1 ;  vvenn  Cbristus 
selbs  odder  seine  niuttcr  itzl  elwa  krantk 
lege .  da  wcre.  ein  igliclier  so  andediU^' ,  das 
er  gerne  diener  vnd  bellTer  woU  sein,  ob  man 
für  dm  tterbeH  fii^e»  mSge.  (1527).  Cj*. 


Digitized  byQ^gglg 


DIOERIN 


437 


DIENSTBAR 


ticHfrin^  <li<  iierinne,  f,  golles  «li<>ii<>rin 
nennt  Paulus  du  obrigkeil:  willu  ilicli  altvv 
nicht  riirchleii  Tur  der  oberkcil.  sa  Ihne  gutes. 
90  wiretu  lob  von  ilemelbigen  haben,  denn  sie 
ist  gultes  (liciierin  (gotiiH  ilieiieryiiiie.  von 
weltlicher  iberkeyt.  152:i.  Cij  ).  Aöm.  13,  4. 
—  mArf.  (lii-ncritinc  t  Iten.  l,  371). 

Pieulich,  adv.  nulsUch,  /örderlich:  tu 
solches  grewiichff  wesiens  besserung  dien- 
lich, an  den  chrisU.  odeL  (1520.  vt-nn. 
a«->y.)  nach  Grhnm  tclb.  2.  1114 

iioU  äus  tcurt  erst  im  11.  jh.  vorkommen. 

iicnsi;  Ml.  «8(A  d*n  varschiedenen  bedeu- 
tungtm  du  dienens  in  mthrfadurantoendumg. 

1  (  die  zur  Verehrung  goHes  vorgenom- 
nteiii  n  hiiudhinyen,  Übungen,  gebrauche,  die 
vernchiungcn  der  priemte r ,  cuilus:  .su  balil 
man  gotl  einen  dienst  sol  Ihun ,  so  feylel  05^ 
vberall  vml  wil  yedemian  vprliun;j;«'rn.  rber 
das  ernte  buch  Mose.  { 1  1.  Kk  iiij'' ;  vii^er 
vieh  sul  uiil  viis  gehen  vii<)  niclil  eine  kiawc 
da  binden  bleiben,  ileun  von  dem  vui^crn 
werden  wir  nemen  snm  dienst  vnsers  gottes 
des  herrn.  2  ifos.  10,  2(*:  vnd  wenn  jr-  ia^ 
land  koiuel,  »Iri«  imicIi  der  lierr  geben  wird, 
wie  er  gereili  luii,  su  ballet  diesen  dieusl. 
12,  25;  die  kleider  des  ampls  sum  dienst 
im  heiligen.  35, 19;  es  kompl  aber  die  zeii, 
djs  wer  cticli  lüdl  i  wird  meinen,  er  Ihu 
glitt  einen  dienst  drju   Joh.  1  (>,  2. 

2}  die  zu  gunslen^  lum  nuiun  eines  an- 
derK  freknlHg  «Vernommenen  hamdtungen, 
leistungen,  Hne  gefälligkeit.  woMUuU:  wer 
sieb  der  meynung  besclinyttr,  wie  er  scyn 
Jiar,  barlt  odder  hull  be&ciiijyllc,  ycmanti  zu 
liebe  vnd  dienst,  der  thet  kein  innde.  ttusleg. 
der  ep.  vnd  euang.  tum  chrisU^  efc.  (1522). 
Z/j'  ;  demnaeli  babeii  die  >neraroenls  reiiidr 
iik  IiI  vrsrrphf  zu  rliiliiicii  als  llielen  %vir:  jnen 
zu  willen  vnd  dienst,  das  wir  die  eleualiun 
fallenlassen,  k^rtx Mkenfnii.  (1544).  Hif  ; 
es  »ol  wissen  yderman,  ilas  ehr  (er)  mir  ki  y- 
ncn  dienst  dl  an  lliiil .  -i/o  er  die  Ti  t  iu  liscli, 
ketzerisch,  iugenball.ige  bulle  veraclue. 
Widder  die  Man  der  endehruis.  (152ü). 
Aij'*;  au  IT  das  ich  meinen  einfältigen  Ocud- 
selten  einen  ilienst  dazu  tliu,  wil  ieb  kilrlz- 
lieli  .iTi7fMi,'en  die  Iand'*clinlT\  vml»  .Ifni^alciii 
od>ler  Jiid-i  gelegen,    der  prophel  Jesaia. 


der  rieiiier,  tias  i<r  jin  Wider  fiwn  dienst 
thun  so!.  Micha  7,  3. 

3)  arbeiten  und  leislungen,  zu  deiuu  man 
in  folge  einet  abhängigen  Verhältnisse»  vet' 
bunden  ist:  das  vvurllin  m>  ss  lu  i  t  auS 
ebreisi  ii  M)iiiel  als  i'iiicn  ziiis  tMidcr  l'iDn- 
dit'ust,  wie  ein  bawr  odder  Iflienman  seinem 
berru  seine  mess,  das  ist  seinen  geburbch 
sins  oder  dienst  bringet,  anmmn  det  ehri$t{, 
lebens.  (1533).  Aiiij";  gicieb  wie  den  leuten 
geseliiclil.  «Iii'  iiiil  fronen  vn«l  dit  iisten  so  zu 
|dagl  u  urdeu.  der  propb.  Uabacuc.  U52ü). 
k  inj*  ;  vnd  man  seixtc  fronudgte  vber  sie,  die 
sie  mit  schweren  dienslen  drucken  selten. 
2  Mos.  1.11;  aber  die  IC^'vpler  handeilen 
vns  vliel  vnd  /nitngen  vns  vnd  legten  einen 
harten  ilienst  aull  vns.  5  Mos.  2G,  ü. 

I)  dienst  amt:  eyn  iar  odder  zwey 
eynen  sollt  odder  mangellt  gebe,  bis  ylm  goit 
mit  (  yiii  (tit  iisl  beriete.  originatbr,V.j,  1526 
im  gesamlarchiv  zu  Weimar. 

5)  gleich  wie  jr  ewie  glieüer  begeben 
hallet  SU  dienste  der  vnrein%keil  vnd  von 
einer  vngereebligkeit  zu  der  andern,  also  be- 
gebet auch  nii  ewre  glieder  zu  tlit>nsie  der 
gerechligkeil.  Hörn.  (>,  19;  itanii  auch  die 
creatur  frcy  wenlen  wird  von  dem  diens^t  des 
vergenglirben  wcsens.  8,  21. 

mhd.  dienst,  dien«  st  m.  und  n.  (Ben.  1, 
'MD.  ahd.  iliiinnsl  n.  {(iniff  \)'A). 

Uieu&lag,  m.  dien  Marlis,  schrieb  L.  immer 
dinstag,  1.  b,  sinl  dinstags  kein  leyche  noch 
krancker  erfunden  ist.  originalbr.  v.j.  1 535  im 
(jf<.  (inhirzu  Weintdr  S.pag.  109 //  12.  I.e. 

DicDüturbeit,  /.  knechUarbeil :  dir  eiste 
tag  sul  heilig  vnler  «ueh  heilen,  tb  ji  zu- 
samcn  kompl/  da  solt  jr  keine  dieusierbeit 
lliiin.  3  Mox.  23,  7.  S.  21.  25  u.  s.  w.  von 
L.  selbst  in  der  randgL  zu  3  Mos.  23.  7 
erklärt:  das  sind  die  werck.  so  man  an  den 
werckeltagen  thul,  narung  au  suchen,  da 
man  gesinde  vnd  vicli  zu  braucht. 

D!en>tbar,  zum  dienst  verpflichtet,  unter- 
liiänig,  gehorsam:  dein  sanic  wird  ein 
frenibdling  sein  in  einem  frembden  laude  vnd 
sie  wenlen  jndienslbarmachen.  apotUgeidi, 
7,  0;  der  grüssesl  sol  dienstbar  werden  dem 
kleinen.  9,  12;  w.  Irin  aber  gleiibige  herrn 
habeu,  sulleu  die  sellii;;en  nicht  verachten 


(152$).  i]';  was  der  fiirsl  wil,  das  spricht I  (mit  dem  scbeinj  das  sie  brader  sind,  son* 


Digitizcü  by  ^(j^j^l'.. 


DiENSTBARKElT 


438 


DIESER 


tiern  uAh-u  \\A  mehr  (lietislb.ir  sriii.  1  Tim. 
6,  2;  simi  sie  (die  enyel)  nicht  alle  zu  mal 
dicnsthnre  gi'islcr,  aiisgesand  zum  diensl  vmh 
der  willi'ii.  die  ererben  sollen  die  scligkeil? 
B«ftr.  t.  14.  —  imM.  dioneslbiere  (Jl«ii.  1« 
37  2j  mcl  der  bedeulung  zum  dienst  tüchlig. 
—  10 Fl  i?ip(!*tlt '!•  (lax  bei  Grimm  fehlende 
gleichbetkuiende  dicnslberig :  den  ganlzen 
mubkr««  der  enlen  dieiisiporig  zu  machen. 
kleylnli  ansuchen  der  ßnff  mederöster- 
reirhischen  lande  etc.  (15101.  Miij'. 

Pifusibarkelt,  f.  unifrihänigkeH ,  unlei  - 
ivurnyheil,  aüftängigkeil .  \m\  wegertuu  sich 
tu  hOren  vnil  gedächten  auch  nicht  an  deine 
wunder,  die  do  an  jneii  lluUesl,  sondern  si«- 
wurden  haUlarrig  vnd  wiiilfen  ein  hcubl  aull', 
das  sie  »ieh  wendeten  zu  jrer  dienslbarkeit 
in  jrer  vngeditlL  Neh,  9,  17:  disze  txwo 
«viddersienilige  reile  der  ftvyheyt  vnd  diensU 
|i;irlieyl  zuuornehmcn  sollen  wir  gedcncken, 
das  eyn  yglieh  Christen  incnscli  ist  tzweyerlfv 
natur.  von  der  freiheil  einiss  Christen  men- 
.    »ehen.  (1520).  Aij'-. 

Dienstbete,  m.  fawuUtu,  Ümter:  ehehall 
otlt'f  tlion- hauspost.  Wittemb.  ir>  tri, 
tcinlerleil  32  ;  ui<ui  liiidct  sulcher  eheli.tllcn 
oder  dicD&lbolen  sccr  wenig,  ebend.  51^ 

WrattgeM^  n.  aalamM,  $oU:  fragl  man 
ohi  rechi  sey,  das  einer  seid  nemc  odder 
(wif  -M-  »'S  ufimen)  dirnstgell  odder  mangelt. 
ob  krug^leule  etc.  (1527).  Eiiij". 

McMihlftlg,  dienstfertig,  dienstbeflissen, 
«iM.  dieneslharicc  {Ben.  l,  372):  lassei 
pworn  gl.avhcn  lit'rfur  bt etilen  forden  leu!- 
Ifii,  flas  er  dit'iisih.ifni;;,  sclicfriip.  krolTlic.'  s  ml 
lliellig  >ey.  dte ander  ep.  i'eiri.  ii524  i.  bij'  . 

McMÜMUy  n.  d^NMia  serUMit  {Frisch 
1,  ISS**),  «0  wird  im  a.  M«f.  Eg^en  das 
dienMhaus  der  Israelilen  genannt.  2  Mos. 
13,  3.  2ü.  2.  5  Mos.  5,  6;  Jer.  34,  \ 

iicMlktccitf  m.  «ereits;  da$  {die  gott 
um  eignen  mUsem  wiUen  lohen)  sein  cylcU 
niesrlinfr  vml  niiflliiifri',  dicnslknechl  vnnd  nil 
kynder,  rrombdling  miihI  nil  erben,  das  ma- 
gnifical.  (1521).  ciiij';  es  isl  besser  das  du 
ein  band  werck  lernest,  denn  das  du  ein  dienst- 
knechl  werdest,  ausleg.  der  ep,  t%d  euany. 
wmadaentelc.  (ir>28).  Jj''. 

ilenstlichi  aäj,  und  adv.  I J  dienstbereit, 
iienstbeflisMen:  wo  Adam  Jarynne  {im  Hände 


der  unsehM)  blieben  wer«,  hell  er  auch 

solcli«'  kinder  gezeiu^M'f  .  vn?t  wilcheri  kein 
böse  lusl  gewesen  wcre,  sondern  weren 
yedenuan  freundlich  vnd  dienstlich  gewesen. 
9ker  da»  erile  hud^  Mote.  (1527).  Piiij^; 
wie  ftYnndlich  empfehet  die  (Hehekka)  den 
frenibdcn  knoclit ,  wie  wiHip  vnd  »ItcTistü-li 
beul  sie  sich,  das  sie  yiiiu  dienet  nach  all«?r 
notlnrin.  ebend.  Pfij^ 

2)  dienlich,  nützlich,  heils<m':  tu  heil  ge- 
meiner cbrisleniifit  diensilich ,  nollig  und 
nnfzlich.  de  Wette  br.  2,  337  ;  (Ikn»»;  ^ollle 
ein  weg  sein ,  der  zum  frieden  dictisllich 
were.  ehetid.  4«  483. 

mhd.  (lionesllich,  dicnesUiclie(0en.l«372). 

Dieustlorh  ,  n.  gefängnia  iro  man  dienen 
mus::  Chrislos  künigrcich  willn  vus  geheu  ^ 
vnd  lessl  vns  gen  Babylon  mitten  ynn  das 
dienslloch  treiben,   dir  projiA.  JintacKe. 
(tr)2S'.  inj'. 

Dlenslmu^d.  /.  fnrilla:  «ilma  {heiszl)  via 
magd  die  noch  kcyit  man  hall,  nicht  wie  eyu 
dienst  magd,  sondern  die  noch  eyn  kranli 
Ircgt.  das  Jhesus  Christus  ein  geburner  jwdit 
sey.  (1523).  Biüj';  das  ist  .iber  licy  vns 
nicht  seltzain,  das  einer  dem  andern  sein 
knechl  oder  dienstmagd  abspannet,  deudsch 
eateekimut,  (1529).  Liiij^;  so  ist  eine 
christliche  gemeine  nicht  des  olYicials  dienst- 
magtl.  von  den  schlii^iseln.  (l.'v  t'M  Jiij*'. 

iienstsdiafit  /*.  knechischaji,  j^erriius: 
dawider  aber  lehnen  sich  nu  anlT  die  aller 
gelertesliM)  vnd  besten  Christen  (wie  sie  sich 
lie(!ilnrk('n  l.i^-^ciil,  dtP  (!rr  nnliir  vnd  eigenem 
willm  (Irti  /.  Mioi  zu  lang  lassen  vnd  dieses 
nennen  freyedienslschalTl^üllcs.  Eisi.  1 . 1 13\ 

ilensiverk,  n.  diemtarbeit.  «or.  xu  3  M^t. 
23.  7.  S.  21.  25.  2S.  35.  36. 

Dicn«>txanm.  m.  I  Sam.  S.  t  bildliche 
bezeichnung  der  Stadt  liath,  die  als  greni- 
feste  dazu  diente ,  A#  b$mad^mii»  Ubt^ 
im  iaum  s«  Kalteu,  v^.  1  cAron.  19,  1. 

Bicscr,  Hirse,  dies,  pron.  demonstr.  hir, 
hnfc ,  hnc ,  mhd.  disiM"  {asximilit>rt  (lii  i  <'i, 
liisiii,  <li/.  [tien.  l,  3liUj,  ahd.  deser,  d^siu, 
dix  (ßraffb,  72). 

/.  lila«  die  bri  L.  erscheinenden  rer- 
<ii  lti'rtl,'ru''u  formen  betrifft^  so  schrieb  er  bis 
gegen  das  jähr  1524  in  der  reget  diszer, 
disze ,  (ein:t;/ne  drucke  Stelen  «tieft  disser, 


uiyitized  by  Google 


diB$e)»  *.  b.  Atazet  arlü'kcl  »I  fabch.  eyn 
wii^  ier  Iheologen  ttu  Parisz.  (1521). 
Cüij'' ;  dhre  ai>|ip|Iatiun.  appellalion.  (1520). 
Aiij";  i\\Hse  laslerhiillc.  widäer  dit  buUen 
4e*  endi^ristM.  (1520j.  B5'';  naeli  »bgaiig 
diste«  «ulbaiies.  originalbr,  v.  j.  i&n  im 
gesamtarrhir  zxt  Weimar.  .\.  lOS.  41  ;  (Ii>zc 
schclzuhj^.  t'bend  ;  \  nti  disziMii  fall,  originaibr. 
v.j,  1523  im  ges.  ai  th.  zu  Weimar.  O.pag. 
14»  FP,  2.  spSUr  begegnet  nur  dieser,  diese : 
dieser  geysl.  das  ander  teyl  tcidder  d.  hyml. 
Propheten.  {\h2b).  Aij**;  dieser  tciiflcl.  ebend. 
Bj'';  diese  donneraxl.  ebend.  Gij";  diese  ge- 
ineioscliain.  ebend.  tiiij*.  so  auch  in  der 
bibel. 

Das  nmUr,  lautet  anfangs  noch  häufig 

(!il2  :  dilz  isl  villeichl  ihm  h  /u  fii>-fh  vnd  vn- 
geliui  el  ding,  an  den  christi.  adel.  (1520}. 
Jiiij*' ;  ,  diu  geicidecbl  wirt  nicht  vorgeheo 
hisz  (las  altes  geschiebt  {Lue.  21,  33).  aus- 
leg.  der  ep.  vnd  euang.  des  aduents.  { 1 5221. 

dilz  arm  v«d<k.  ausleg.  dar  ep.  vnd 
euang.  vom  chrislag.  (1522j.  Eiitj'  ;  dilx 
geschenck.  kuUa  eene  iomini.  (1522).  Aiij''. 
teU  1523  nur  disz,  dis:  disz  capitcl.  das  7. 
cap.  s.  I'auli  zu  dt  n  Corinthern.  (15231. 
Aij*;  disz  gepulU  ebend.  Bij'';  disz  worlt. 
ebend.  Biij" ;  disz  cuangelion.  das  Jhesus 
ein  gebomer  Jude  sey.  (1523).  Aiiy^;  dis 
stuck,  das  ander  leyl  widder  d.  hymi.  pro- 
ph^i'-n.  (1525).  Ciij\  häufig  in  der  bibel. 
selten  dmes:  befdh  di:>Cb  alles  ynu  e.  c.  1. g. 
gnedigs  bedendteo.  originafkr»  9,  j.  1526 
im  fea.  anhh  m  Weimar  {de  fVMe  hr. 
3.  26). 

//.  hrdcHluhij  und  sleUung. 

1 )  es  beieichnel  einen  gegeu*land  so  ge- 
nau, ab  tOMiM  iiwm  ^ehhsam  mil  fingern 
auf  tftn  wiete  (Adelung):  das  liei.st  ciu 
pronoiHPH,  wenn  ''s  juilTfin  ^()Il(lerlichs  zeiget, 
gleich  aU  gegeuvvci  lig:>  vnd  dasselbige  von 
allen  andern  scbeidel ...  als  wenn  luan  sagt 
'dieser  man  isl  firum,  diese  fraw  isl  sttchlig. 
dis  I)rod  isl  scliüu*.  vom  abendmal  Chrisli. 
fI52Sj.  miij'';  deinem  satucii  wil  ich  dis 
iand  geben.  1  JUos.  12,  7 ;  «ibe  ich  hab  auch 
io  dictem  slttck  dich  angesehen.  19,  21.  das 
dasu  geMrige  subslantivum  kann  auch  weg- 
bleiben:  wer  sind  diese  bey  dir?  33,  5; 
was  soll  VHS  dieser  belffen?  1  Sam.  10,  27  ;i 


DIESER 

antworleslii  nichts  zu  dem,  was  diiese  ivider 

dich  ziMi^t'ii?  Matth.  26.  62. 

2i  bezieht  es  sich  auf  einen  zrilraum  ,  .■so 
heiszt  es  gegenwärtig :  wir  li.'ilien  ge.Miii(li|j;('l, 
mache  es  nur  du  mil  vns,  wie  dirs  gefellet, 
allein  erretle  vns  lu  dieser  seil,  riehl.  10, 
15;  so  wil  ich  mttrgen  vmb  diese  zeit  meine 
knechte  zu  dir  .senden.  1  Aön.  20,  6 ;  herr, 
las  jn  noch  dis  jar.  Luc.  13,  S;  vud  legten 
grosse  steine  für  der  httle  loch,  dk)  sind  noch 
aulT  diesen  lag.  Jos.  10,  27;  (der  Herr)  ver- 
warfl*  sie  niu-li  niclil  von  seinem  angpsii-fii 
bis  aulT  diese  stund.  2  kön.  13,  23;  wer 
vwb  jn  haddcrl  der  sul  dieses  morgens  ster- 
ben. ficAl.  6,  31 ;  (er)  worlTelt  diese  nacht 
geraten  aulT  seiner  lenncn.  Ruth  3,  2. 

3)  seine  stelle  hat  es  vor  d^m  ."iubsl., 
ebenfo  sieht  es  vor  dem  dazu  gehörigen  ad- 
Jeetivum,  leefdbet  «iaxn  die  stJtwache  fiexiim 
vertai^  doch  läszt  L.  auch  die  starke  form 
folgen:  zu  aller di«'srrmrrhlij:ri  Iiaiid.  5  Mos. 
3  1,  1-2;  dicM'f  luiIhT  luiii:!.  2  Sam.  Iti,  9; 
die.>^er  liü.sei  llaiiiaii.  Esüier  1  ,  b ;  dieser 
giiriiger  hohmnt.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang. 
vom  aduent.  ( 1 5 2 S ).  VpzK 

4)  des  nachdrurkü  ircgen  rrird  es  auch 
manchmal  vor  das  stark  (leclierte  posses- 
sivum  gestellt:  c.  k.  f.  g.  wollen  diese  meine 
schrilll  Air  mantel,  heinbd  oder  roch  halten. 
originaibr.  v.  j.  1537  im  ges.  archi»  mu 
Weimar  O.  pag.  i  n  FEE.  (ktin  wer- 
den zu  mir  crab  komcn  alle  diese  deine 
knedite.  2  Ifot.  11,  S;  gehe  hin  in  dieser 
deiner  krafH.  rieht.  6,  14;  da  kam  der  zorn 
vber  Juda  vnd  Jerusalom  vii:l>  dieser  jror 
schuld  willen.  2  rhron.  21,  IS;  nach  dic.ea 
seinen  wenken.  ^'eh.  6,  14. 

5)  e*  steht  am  ende,  wenn  es  sieh  auf 
etwas  besieht,  das  berichtet  werden  soU:  die 
söne  iNo.ili,  die  au.s  tlciii  ki«<stcii  giengcn,  sind 
diese,  Sem,  Ilaui,  Japlictii.  i  itios.  Ü,  IS; 
aber  die  grentze  gegen  dem  abend  sol  diese 
sein.  4  ifoa.  34,  6,;  die  «einnag  isl  aber 
diese,  das  ander  teyl  widdar  d.  hgnU.  pro- 
phelen.  (1525).  Aiij*. 

6)  im  gegensatse  su  jeuer:  es  war  aber 
ein  finster  wokken  vnd  erleucblel  die  nacht, 
das  sie  dieganlze  nachl,  diese  vnd  j*-ne.  nicht 
zusamen  konen  knndtcu.  2  I^fos.  M.  20; 
leilel  das  lebendige  iiind  in  zwey  teil  vnd 


439 


Digitizcd  by  Lit.jv.'vi'^ 


DIESMAL 


410 


DILLEN 


y,cUl  dieser  «lic  hvUWc  vml  jener  Ui«  hdflie. 
I  kÖH,  3 ,  25 ;  wer  etwas  redet  wider  deo 
lioilie<!n  geist,  dein  wlnb  niclil  vergeben  we- 
der in  (lieser  nocli  in  joner  well.  Matth.  12, 
32 ;  ilis  soll  man  lliun  vnil  jenes  üiclil  lassen. 
23.  23;  {die  reniim/t)  lebel  dis  vml  jenes 
an,  das  sie  der  boshcit  steure  vnd  wehre. 
ousleg.  der  ep.  rnd  euaitg.  von  ostern  elc. 
(15-11).  y5'';  (las  ilicii  linp^t  flis  snA  jptir>«; 
hcstelie.  wider  den  bapstum  zu  Horn.  (1545;. 
Tj .  vgl.  der  /,  Ufr. 

7)  das  »eiilr.  dies,  leie  das  demonstraiiv, 
»las,  auf  masr  und  fem.,  auf  sing,  und  pl. 
besagen :  (li«^  ist  tier  Slam  iIcs  valers  Elam. 
1  chron.  4,  3 ;  (Iis  isl  eine  grosse  slad.  1  Mos. 
10.  12;  di5  sind  die  fttrslen  der  lloriten. 
36.  29. 

Diesmal  (dilzmal,  dismali,  adr.  nunc,  hac 
vice:  das  scy  dilzmal  gniig.  au  den  christl. 
adeL  (1520  venu,  autg.)  MS*';  das  sey 
diszmal  gnug  gesajtt.  deamagnifical.  (1520). 
liiiij";  ich  wil  anders  dis  mal  alle  meine  plage 
vber  dich  selhs  senden.  2  51.  I  I  ;  ver- 
gebt mir  meine  sunde  dis  mal  auch.  10,  17. 
iNi(  «oratt^/keiufeni  auf:  sihe,  ieb  wil  die 
cinwoner  des  lande.s  aufl*  dis  in.il  vcrsrhleu- 
dern.  ./(T.  10,  18;  nlifr  h.il  sein  lio- 
scticid.  liasz  nichls  draiis  wird  aui  dicszmal 
{originalbr.  dis  mal),  de  Welte  br.  3,  76. 

Mcttelt  (disseit),  «ide.  auf  dieser  ieite,  im 
gegensalx  von  jenseit  ;  das  folgende  subst 
steht  gewöhnürh  im  gen..  sp/fi  ii  im  dnl.: 
die  zwey  {sacramente )  seynd  l»edcul  durch 
das  rote  mehr  vod  Jordan  vnd  durch  die  xwey 
lender  yhenst  dem  Jordan  vnd  disseyi  des 
Jordans,  eijn  sermon  von  dem  hochufirdigen 
iacramenl.  (1519).  cj ' ;  disseid  des  Jordan?. 
4  Mos.  32,  19;  dissicid  der  Kinder  Israel. 
Jo$.  22,  11;  dissetd  des  wassers.  1  kSn.  4, 
24;  disseid  dem  Jordan.  Jos.  22,  7. 

Wlessell»,  dasxethe,  mit  angehängtem  ge- 
Hiiiviichem  s:  vnd  die  IMiiiisicr  slunden  aufl' 
einem  berge  jenseids  vnd  die  l!(r.ieiiler  auff 
einem  berge  disseids.  1  Sam.  17,  3;  dis- 
seitlsden  w.i<sprndes Morcnlnmft's.  Jes.  IS,  1. 

Dielrirli  (diclcrirh),  m.  ein  schlmsel,  der 
alle  Schlösser  schliesxl:  wir  hallen  ein  la- 
tcrne  vnd  einen  dietrich  mit  vns.  brachen 
yliin  ynn  das  al|pr  heymiichst  kemcriin  vnd 
schlössen  alle  kästen  vnd  laden  aulT.  dai  diese 


vortChrisHnaehfßH  stehen.  (1527).  eiij'  ; 
der  hapst  macht  ans  solchen  scbiflsselo  sween 

iliriiirli  /II  aller  könige  krönen,  von  den 
rouvilijs  vnd  kirrhen.  (1539).  Jiiij' ;  falsclic 
dietriche.  wider  Uans  Worst.  (1541).  Ej'; 
da  doch  der  text  redet  von  sdilOaseln  vnd 
Vergebung  der  sUnden ,  so  bringet  der  bapst 
seinen  (liolorieli.  H$chr.  375'*. 

viTmulliungen  über  den  Ursprung  dcs 
namens  s.  Grimm  wtb.  2,  \  145. 

ilewdli  ad»,  mhd,  die  wUe,  ohd,  dia 
wlla,  so  auch  bei  L,  in  der  reget  der  artilul 
noch  unangeschoben. 

1)  quia ,  quoniam,  weil:  sihe,  die  wed 
dein  knechl  guadc  fundcu  hat  für  dcioeu 
üügen,  so  woUestu  deine  bannhertiigkeit 
gros  machen.  1  Mos.  19,  19;  die  frembd- 
lingen  soll  jr  nicht  vnterdrüekcn ,  denn  jr 
wisset  vDib  der  frembdiingen  lierlz,  die  weil 
jt  auch  seid  frefflbdlinge  in  Egypteoland  ge- 
wesen. 2  Mos.  23 ,  9 ;  die  weyl  ich  sähe, 
das  yliiii  idem  römischen  hof)  nil  zu  heliren, 
kosl  viid  millie  \niloreii  w.iriv  hali  ich  vlm 
voraclil.  eyn  nendbrieff  an  bapn  Leo  X. 
(1520).  Aiitj*' ;  es  ist  myr  icu  vill  das  e.  f.  g. 
szo  weyt  ynn  meynn  suche  vnnd  mttbe  ge* 
zcofrenn  wirl,  die  weyl  aber  die  noi  vnnd 
golt  szo  fuget,  bin  ich  e.  f.  g.  wolt  myrs  zcu 
gnadenn  vor  gute  habcnn.  originalbr.  t .  j. 
1519  auf  der  bibKoihdt  zu  Golka  eod.ehart. 
379  fol.  2  (de  Wette  br.  \,  201). 

2)  so  lange  als,  während  dem,  unter- 
dessen: die  weil  Mose  seine  lieode  empor 
hielt,  siegle  Israel.  2  Jfos.  17.  11;  Jona 
schh  in  aber  die  w  eyl  vnden  ym  SCbilT.  der 
prophet  Jona.  (I52G).  Kij' ;  gotl  Ihul  die 
äugen  zu  vnd  regirel  als  kenne  er  Jacob  tiiehf. 
das  er  das  selbe  volck  so  l^ngc  Ic&sct  gehen 
vnd  dicweil  Esau  empor  hebt,  vher  das  erste 
fiurh  Mose.  (1527).  Nnj'-;  wer  predigt  die 
weii  ileii  cliri.Hten  ,  so  j-n^'"  !iis  solcher  sp^U 
geschlichtet  vnd  vergln  hen  werde?  von  den 
eoneUijs  vud  kircken,  (1539).  Ilij\ 

Mgaitlt^  f.  würde:  drumb  ist  seine  {des 
bapttes)  digiiitel,  hcrrligkcil  vnd  maiestet  in 
ver.ichlunjr  knninn.  Ii  ihr.  369''. 

Dül,  m.  anethum.  L  ( ill.  mAd.  lille  (Beu, 
3,  37).  oftd.  lilli.  tiir.<  (iraffb,iQO),  Matth. 
2^.  2:?. 

Mllent  s.  tlllen. 


Digitized  by  Google 


DING 


441 


DING 


Din^  (dinrkj,  n.  pns,  res,  .sache,  mhd.  dinc 
{Ben.  \,  'Ml),  ahd.  dtng  {Graffh,  176. 
41m-  pl.  ioMH  kei  Lu  «mal  im  anfang,  dfler 
ilingcr:  der  «blas  ist  nicht  gelio(en.  niicli 
rirhl  geralpn,  Runt!«'m  von  iler  dinpcr  Iz.ill, 
ilie  Uu  gelassen  viul  erkuhi  wonieu.  eynn 
sermon  von  iem  mMtmt  tmnd  gnade.  (1518). 
Aüj^;  erkentnisi  der  IcipUchen,  sicliligen 
(liiiger.  das  magnifical.  fI520).  Inj*';  wer 
da  scIilefTl,  der  silict  noch  fnipfindl  dt-r  diiijjor 
odder  guUer  kcynsz,  (iii^  aulF  der  wflli  vrul 
vmb  yhn  her  »nil.  muteg.  der  »p.  vni  emng. 
des  aduenU.  ll522).  Aiij*;  vnd  dio  mcn- 
srlH'n  werden  vorsclim.iclilon  für  fiin  liir  vinl 
für  warten  der  dinger,  die  komen  solten  autr 
«nl«n.  Imc.  21.  2G. 

1 1  tteAl  es  in  der  weitetien^  mihegretuten 
be^eulung,  so  ist  der  pl.  getcohnlich,  dem 
in  der  reget  noch  all  zugesetzt  iriril :  alle 
<tin£  sind  mir  vbergel>en  von  nieineni  vater. 
Mallh.  II.  27;  nach  dem  fursaU  des,  der 
allf  ding  u'irckcl  nach  dem  ral  seinem  willens. 
Kphes.  1,11;  vnd  trogt  alle  ding  mi(  sciTicm 
kr«>ll\igen  worl.  Hebr,  1 ,  3 ;  jr  kiiidei ,  seid 
gehursam  den  eitern  in  allen  dingen.  Coloss. 
3»  20 ;  tuin  drillen  ist  eyn  weyb  gesrhaflen 
dem  man  tzu  eynem  geseliigeii  hnllTen  yn 
allen  dingen,  eyn  sermon  von  dem  elichen 
glanäU  Aij' ;  also  hat  er  uu  die  tu  l)f 

gepreiset  vber  alle  ding,  so  aufferilen  mü^t  n 
geiiennet  \N erden.  eUlich  schöne  predigten. 
(1533).  Kiij'  ;  wir  sollen  goU  vIht  ;dl('  din;,' 
filrrfitcn,  heben  vnd  verlrawcn.  Jen.b,  . 
es  kann  aber  auch  der  sing,  bei  all  stehen: 
er  hat  mir  gegeben  gewisse  erltenlnis  alles 
clinges.  weish,  7,17;  die  seele  kan  allis 
«lifiL"^  ompercn  nn  da«  wnii  f'ollis.  von  der 
frcyUegt  eyniss  Christen  mensciien.  (1520). 
Aiij".  ebenso  metm  em<  vi^nt  beseiehnet 
wird:  des  dings  war  gntig  zu  allerley  wen-k 
ilas  zu  machen  wnr.  2  Jfo.f.  7  ;  es  isl 
wel  gills  dingcs  driiiiicn.  dif  weisltfil  Sala- 
monis.  (1529J.  Anj'  ;  es  \vd  nur  jlzt  zu  vu  l 
'  diogs  tufallen.  vermanmtg  an  die  geistUehen. 
(  1  5.30).  Diij'. 

2)  die  bedi'utung  wird  eine  bestimmtere 
durch  ein  zu</rjuyifs  ndjeclivum  oder  eine 
hinuteisung  auf  ein  en  ignis,  eine  Handlung, 
einen  susland:  solch  [iculii  dz  allerheilsamst 
«linck  ist.  pyn  vnterriekt  der  beidttiUnder. 

Dm*  WiirtvcbMb. 


(1521).  a  iiij'  ;  siliestu  wie  f«Mn  tling  es  isl, 
sich  so  mit  Luclisiaben  flicken  vnd  plelzen. 
vem  abendauU  OiHsiL  (1528).  eij*;  was 
isl  das  böse  ding,  das  jr  thut,  vnd  brecht  den 
sahbalher  l;*;:  *  iS'eh.  13,  17;  tla  ward  DoiiIpI 
solch  verliorjjfji  ding  (der  träum  IS'ebucad- 
nesars)  durch  ein  gesichl  des  nachts  oflen- 
bart.  Dan.  2,  10;  gleubt  jr  nicNt.  wenn  ich 
euch  von  jnlischen  dingen  sage ,  wie  würdet 
jr  gleuben,  wenn  ich  <  tn  h  von  bimcliscben 
dingen  sagen  würde.  Joh.  3,  12. 

3)  mll  einent  possess.  pron.,  <la«  was  efiM 
betrifft,  angeht,  was  einer  treibt,  thut :  sechs 
[iv^v  soltu  crbeilen  vnd  alle  dein  ding 
irandgl,  dsi  i.nt  was  du  xii  ilinn  hast)  be- 
schicken. 2  Mos.  20,  9 ;  vnd  meynen  vnser 
ding  mflsse  recht  sein,  ep,  sanet  Petri  ge- 
predigt. (1523).  Gij";  also  gründen  sie  alle 
yhr  ding  nil  allein  mil  yhren  eygen,  erlichten 
lugen,  .sondern  auch  mit  vorkeriing  des  goll- 
lichen  worts.  anff  das  vfttreJkrjflltefc  budt 
bucks  Emssers»  (1521).  Düj*;  so  sind  sie 
alle  die  ans  werrken  sind,  die  yhr  ding  allein 
Wüllen  für  recht  gehailen  haben,  vber  das 
erste  buch  Mose.  (1527^  xj";  ists  gut  zu 
mercken,  warumb  sie  so  rhttmen,  pi^tem, 
hrangcn  vnd  pochen,  als  sey  yhr  ding  gewb. 
vom  abendmal  Christi.  ( 1 528 K  s  iij"' ;  das  jr 
iliiig  soll  so  gar  nichts  sein  vnd  nilein  die 
blosse  huler  gnade  Tor  gntt  gellen ,  das  mus 
keizerey  sein.  (/<?r  1 1 7'.  j>«o/wi.  (1530).  Fj\ 

Ii  ein  ding,  aliquid:  silic.  irli  Um  ein  » 
diiig  tn  Israel,  das  wer  das  hOren  wird,  dem 
w  erden  seine  bei<le  obren  gellen.  1  Sam.  3, 
II;  tom  ist  ein  wttt%  ding.  apr.  27,  4; 
liegen  {lügen)  ist  dem  menschen  ein  schend- 
lieli  din^'.  Sir.  2(»,  2S  ;  es  isl  em  kiirtz  vnd 
iniilieselig  ding  vinb  vnser  leben,  tceish.  2,  I ; 
das  isl  ein  köstlich  ding,  dem  herm  dancken . 
ps.  ü2,  2;  das  kan  man  aber  nicht  leurken, 
(las  keiiffen  vnd  verkeuflen  eyn  nollig  ding 
isl.  t  OH  kauffshandlung  vnd  urucher.  ( I  524). 
Aij'  ;  die  cbe  ein  cusserlich  welllieh  ding  ist. 
ro»  e]k€tadk«n.  (1530).  Atj*. 

5)  kein  ding,  nichts :  vnd  er  n.iin  sich  keins 
rbngs  an.  1  Mos.  30,  6;  bei  goU  isl  kein 
tbng  vnmUglich.  Luc.  \,  37. 

6)  <in  ding  —  emerlfl:  ein  bischolTvnd 
|darr  isl  ein  ding  bey  sanct  PanL  an  den 
ehrisüiehen  adel,  { 1 520).  Giig'';  vor  grosser 

56 


Digitized  by  Google 


442 


DISPUTIEREN 


dollieit  mcynet  er  heubl  vnd  herr  sejr  ein 
ding,  von  dem  bt^pthrnwuBom^»  (\  520). 
7)  güter  dinge  sein,  «er^iii^,  friUüich 

sein:  vnt!  l>riDgcn  cinnn.ler  miimsrheni  vml 
Sinti  guicr  diog.  de  H'eUe  br.  5.  792:  vml 
wenn  sie  vbel  Ibun,  sind  sie  gulerdingdraKer. 
Jer.  II,  15. 

DingfBi  miethen ,  für  lohn  in  dienst  neh- 
men, bei  L.  noch,  wie  in  der  älteren  spräche, 
schwache  flejcion  i  durch  d«n  liaiisvaler,  der 
erbeiter  ynn  »einen  Weingarten  dinget,  vom 
aktitdmat  Christi.  (1528).  aiij'';  vnd  dazu 
wider  euch  dingcff^n  (It'ti  Bilonni.  r>  Mos. 23, 
4;  sihe,  der  kiinig  Israel  lial  widcr  vns  gc- 
dinget  die  köoigc  der  Uelhiier.  2  kSn,  7»  0 ; 
da  kams  erfar.  das  bisschoff  Albredit  diesen 
I)eizcl  gedingel  halle,  toider  Hans  H'brff. 
( I  5 1!  I.  Lij'';  vnd  haben  als  die  ge«li?v'tc 
kiiccltle  ncrlich  yhr  hrol  dauon.  iiurii- 
hardt  briefiß,  19$. 

mhd.  dingen  (Ben.  l»  337)»  ähd,  dingftn 
{Graft 15^^)- 

Biugleia,  n.  dimin.  von  ding:  sprach  er 
{der  hahn  zur  perle)  'sihe,  du  Teines  dinglin, 
Ugsltt  hie  so  jemerlicb'.  /«•.  5.  27 0^ 

Knff )  f.  alramenlum,  L.  tinle  (lindle), 
mhd.  tinte,  lincte  {Ben.  3,  3S),  ahd.  lincla 
(Graff  b,  437),  von  liogcre:  vielen  ist  die 
lindten  scbimlidit  worden.  wigituMr,  v.  j. 
153')  im  ges.  archiv  xu  Weimar.  N.  pag, 
t09  fl.  12.  I.  e;  ich  halle  encli  viel  xu 
schrt'ihoii ,  ,Tl)cr  i(  Ii  wolle  niclil  niil  bneuen 
vnd  linlen (1522:  durch  zcddcin  vnd  lindlen). 
2  /oA.  12;  so  bOre  ich  wol  vjiser  glaube 
stünde  aiifT  der  dinlen  vnd  Teddern.  das  ander 
ttyl  Widder  die  hyml.  propheten.  (1525). 
Ciig";  diesen  sprucli  soll  roan  vnterziehea 
mit  mtter  diDtM.  swtlef.  der  Mftan  ^«]>ott. 
(1528).  Cj^ 

Pintenfasi,  n.  atramentarium :  in  mich 
iiK'vn  hndtffnf.isz  inagauirdif  wovsze  Imlipiin. 
eyn  widderspruch.  (1520).  Aiij';  das  ich 
üolcbe  demllliga  scbrifll  nicbt  bette  können 
aus  meinem  tintenfas  bringen,  von  den  eon- 
citijs  vnd  kirchen.  (1539).  Kj\ 

Üinnrn  (tirmeu),  darnien,  emuecrare: 
weil  vnser  Schweriner  nicblconsceriem  odder 
darmen.  «om  e^enämalChriaii.  ( 1 528).  pj*; 
vnd  schwdrm  wo!  Pinon  ei«!  .nifrjrpn  rattoii- 
kunig,  es  könne  niemand  on  jre  messe  vnd 


crescm  das  sarramenl  wandten,  odder  wie  sie 
sagen  tinneo,  er  sey  wie  heilig  odder  gros 
er  wollo.  Müder  foracfcetaeffe.  ( 1 534 ).  Kj*. 

Mmnig)  dernnnv.',  f.  cnnsecralio :  vnler 
iler  dyrmunjr.  vom  (jrewel  der  slillmeise. 
(1525).  AtiiJ'';  ilarnaeh  Tolget  das  aoipl  vod 
dcrnuinge.  dendedte  müsse.  (I526li  Dittj*. 

Dlrni',  f.  noch  mit  .schu  acherdeclinalion. 

1)  virgo,  Jungfrau,  mädchen:  vnri  >\p 
{Rebeccai  war  ein  secr  schöne  dtrne  von  an- 
gesirbt .  noch  eine  jungfraw  vnd  kein  man 
halle  sie  erkand.  1  Mot^  24»  16;  die  kricgt- 
IcnlP  aber  in  Syrion  waren  er  aus  {heraus) 
gcrallen  vnd  hallen  eine  kleine  dirne  weg- 
gefflrl  aus  dem  lande  Israel.  2  kön.  5.2; 
{alwM  Jbewsl)  eta  iunge  dyme»  die  vnuemickl 
vnd  nie  keins  inans  schuldig  worden  isl.  das 
Jhesus  Christus  eyn  gebomer  Jude  sey. 
(1523).  Bitj'';  es  geschiclil  yln  eben  als 
wenn  einer  dimen  roil  gewali  ybr  eine  ge- 
nomcn  wird,  von  eheseäken.  1 1  530).  Htj**. 

2)  merelrix.  hure:  e-;  IiIl'Ui  son  vnd 
vaier  bey  einer  dirnen.  Amus  2,  7 ;  die  jüden 
meinen,  sie  {Alaria)  .scy  eine  freie  dirne.  ein 
Meff  an  die  t»  Franeirferi  am  Jfeyii. 
(1533).  Bij\ 

mhd.  dierne  (Hen.  1  .  368),  ahd.  diorni 
(Graff  5,  90),  aus  diu  magd.  vgl.  Grimm 
gr.  2.  836. 

UIrnenscbänderj  m.  der  eine  dirne  zu 
fall  bringt:  ilit*  heiinliclun  licsdilcfrLT  vnd 
»lirnenschoiidci .  von  ehcsachen.{  1 5ü0  >.  Kiiij". 

BirnleiHi  n.  dimiH.  von  dirne,  mhd.  du  ne- 
Itn  {Ben.  1 ,  868):  Christus  wirt  von  den 
verachten  stan»  von  dem  geringen  armen 
dyrnlein  poporn.  dasmagnificat.  (1521 ).  l>j''. 

I^iseipelj  m.  lat.  discipulus:  wol  gieube 
icb ,  das  er  (a.  Asilonius)  gros  sey  bey  goll 
gcwest  vnd  noch»  wie  viel  seiner  discipel 
mehr.  «ottd^coitctft^avmtlktrcAeii.  (1539). 

r,ij\ 

1  Oisputaliou ,  /.  dispulalio,  slreilrede. 
'wider  Hans  WartU  (1541).  Uiij^ 

Pii^pntleren,  v.  dispulare,  mhd.  disputieren 
{Den.  1.  307),  Un  wecJiselrede  streiten':  jr 
mUssel  die  wantager  vnd  zeichendeuler  Tragen, 
die  da  schwetiott  vnd  disputim.  Jes.  8.  19; 
wir  wollen  disputieren  von  der  kindertauBo 
vml  widerf^M'lmrl.  tischr.  10*';  dn  wir  vns 
müde  mil  groszea  vnkoslen  e.  k.  f.  g.  ge- 


r 

ÜiSPLTlbllEN  443  ÜOCIi 


ilisputiret  hallen ,  war  es  alles  tuU  einer 
|»ratwun;t  vprsiogell.    de  Wette  br.  b,  217. 

Bisyitierei)  ».  es  gill  nicht  hey  den 
cliritlCB  disptttirens,  foncheiis»  Ungelos  vnd 
meisten»  «ns  vnser  veraunÄ.  ItO. 
p$alm.  (15391.  Ciiij*. 

nispnfferlicb)  worüber  geslriilen  werden 
kann:  ehe  denn  solch  luiickel  vnd  dbpiiiir- 
lich  recht  heHe  vnd  klar  wurde,  i»  WtU»  br. 

6,  an. 

Hfsfe!,  f.  Carduus,  bfi  L.  noch,  wie  mhd. 
<ii»(el  {Ben.  I,  367).  ahd.  disUl  {Graff 
232),  m ;  es  isl  baUl  gesa($l ,  du  itt  eine 
feige  odder  ein  distel,  ein  guter  apfel  odder 
.Schlehen,  das  5.  R.  vnd  7.  cap.  s.  Matthe!. 
(1532).  hhij**;  nl>ir  Bolial  siiul  .ille  sanipl 
wie  die  ausgeworüen  distdn,  die  man  nichl 
mit  lienden  fassen  Man ,  sondern  wer  sie  an- 
greiflen  sol,  mus  eisen  vnd  spiesslangen  in 
der  band  haben  ,  vnd  wcriU-n  mit  fow  r  vor- 
tirand  werden  in  iler  woiiutige.  2  Sam.  23, 
6.  7 ;  sie  scea  wcilzen,  aher  disteln'  werden 
sie  emdten.  Jtr.  12, 13.  mit  dem  atf/ferle- 
rendi-n  dorn  verbunden:  verflucht  »ey  der 
.ickcr  vmli  deinen  willen,  mil  kuumier  soliii 
dich  draull  nceren  dein  leben  lang,  dorn  vnd 
disleln  sol  er  dir  tragen,  t  Ifos.  3,  17»  18; 
ich  wil  jn  {den  weinberg)  wüslc  ligen  lassen, 
das  er  nicht  gcsi  Imitten  noch  gehackt  werde, 
sonib'rn  disleln  \nil  dornen  draufl*  wachsen. 
Jes.  5,  ü.  Uo6.  10,  Ö.  Uebr.  6.  8. 

iistdfiremeiif  n.  (Üf  Udere)  versahen  sich 
nicht  viel  ritterlichs  karopITs  zu  jreni  newen 
kOnige  (dem  esel),  es  wolle  denn  fartzens 
gellen  oder  ilisieirressens.  Eist.  I,  422*. 

iistelkopf ,  m.  Caput  eardiU,  dh  biwme 
mit  der  runden  tameiUtapeel  der  Uttel,  bild- 
lich in  folgenden  stellen:  es  ist  die  well  »  in 
dislelkopil.  wo  m.in  den  selben  bin  kcrol,  so 
reckt  er  die  slachel  vber  sich,  der  101. 
jMaAn.  (1534).  Ifiiij*;  es  sind  kletten  Tnd 
distelnli<"ipn*i> .  wie  man  sio  wirfT\,  so  keren 
sie  die  slaclicln  vber  sich  \nil  vinb  sirli  v'id 
müssen  stechen,  auff^  den  künigs  zu  Engel- 
kmd  iestertehri/ft.  (1527).  Bij'. 

Doch,  ttdvertalivee  odv.  «md  eoiij.,  «M. 
doch  Uten.  1,  375).  ahd.  doli  {Graft  08). 

I )  dennoch,  dessenungeachtei,  nichtsdesto- 
weniger, tarnen:  vinl  er  sähe  das  der  pu.sth 
mit  fewr  brandle  vnd  ward  doch  nicht  ver« 


zeret.  2  Mos.  3,  2 ;  vnd  ob  jr  euch  in  ewre 
.•♦ledlc  versamlel,  wil  icli  (bicli  die  peslilentz 
viiier  euch  senden.  3  Mos.  2U.  25;  wenn 
jemand  schon  flrom  ist,  so  gilt  er  doch  nichts 
bey  gott.  Uiob  34,  9;  wenn  sie  gleich  sind 
wie  eine  köstliche  a^^■^^  x'v  erden  sie  docli  ver- 
ffi'lM'n.  37,  20 ;  jr  muad  tsl  gleUer  denn 
builcr  vuü  haben  doch  krieg  im  sinn,  jr  wort 
sind  gelinder  denn  ole.  vnd  sind  doch  blosse 
Schwerter.  55,  22;  wenn  ewer  siinde  gleich 
blutrot  ist,  sol  sie  doch  schne\^'^i-  werden, 
vud  wenn  sie  gleich  isl  wie  roM(i(arbe,  sol 
sie  doch  wie  iwoNe  w«^en«  Jet.  1 ,  1 8 ;  vnd 
wiewol  jr  (der  /behe)  so  viel  waren,  sureis 
doch  das  netze  nicht.  Joh,  21,  11. 

2 )  jedochy  aber,  attamen :  vnd  lest  gnedig 
zu,  das  der  selben  lusl  yu  solcher  Ircw  eil- 
was  nach  gelassen  wirl . .  .  doch  das  man 
sich  mil  ernste  messige.  eyn  sermon  von 
dt-m  dtrhrri  flandl.  i  l 1  0 ).  .-Xiij' ;  doch  denn 
wollen  wir  euch  zu  wiUcJi  seu»,  so  jr  vns 
gleich  werdet.  1  ifos.  34,  15;  so  mach  dich 
aulf  vnd  zeuch  mit  jnen,  doch  was  ich  dir 
s;igen  werde  soltu  thun.  4  Mos.  22,  20; 
villi  er  ibet  was  dem  herrn  wolgefiel,  doch 
nicht  von  gantzein  bertzen.  2  ehron.  25.  2 ; 
sihe  da,  er  sey  in  deiner  hand,  doch  sclione 
seines  lebeos.  Hiob  2,  G;  mein  vatcr,  ists  * 
müglich,  so  gehe  dieser  kelch  von  mir,  den  Ii 
nicht  wie  ich  wil,  sondern  wie  du  wdl. 
Matüi.  2Ü,  39;  wenn  die  jüdeii  gleich  die 
sOnde  nennen  kOndten,  welche  sie  doch  nicht 
thun  können  ,  so  ist  doch  jrer  Sachen  damit 
nicht  geholITen.  ein  brieff  wider  die  tabbO' 
Iher.  (153Sj.  ßj^ 

3)  ohne  eine  beetimmie  bexiehung  auf  das 
entgegenstehende,  in  welchem  falle  doch, 
dhni'  das:  der  sinn  gestört  wird,  auch  weg- 
bleiben kann:  das  ist  doch  bein  von  meinen 
beiuen.  I  Mos.  2,  23;  höret,  lieher,  wa.s 
mir  doch  getreumet  hat  37,  6;  warumh 
Tragstu  nach  meinem  naraen,  der  docb  wun- 
dersam ist.  ric/i(.  13,  18;  vnd  die  kinder 
Israel  schmückten  jr  sachen  wider  den  herrn 
jren  gotl,  die  «hnrh  nichl  gut  waren.  2  kSn* 
1 7,  9 ;  vnd  sie  sprachen  zu  jm '  herr,  hat  er 
doch  zelirn  pfuud'.  Luc.  19,  25;  brennen 
sich  weysz  vnd  sagen  '^ey  ist  es  doch  w.u*'. 
auszleg.  deutsch  des  v.  u.  ( 1518|.  ilj'^;  das 
bt  doch  ja  die  aller  groasesl  bescheisserey» 

56* 


Dlgitized  by  Google 


DOCHT 


444 


DOHLE 


die  3uff  enii'n  komoii  ist.  die  liu/end  von  s. 
Johanne  Cktysosiomo.  (1537).  Üiij\ 

Gern  vir4  doch'W  efner  frage  iugeßigl : 
was  sei  irli  (loch  dir  nun  thun,  raein  sori? 
1  Mos.  27,  37;  wns  phigpt  jr  doch  meine 
seelc  vnd  peiniget  mich  niil  worleo?  Uiob 
19,  2;  warumb  geheu  doch  den  gotüoxen 
BO  woi?  /«r.  1 2»  I ;  o  du  achweri  des  herm» 
wenn  willu  doch  aulThören?  Jer.  47,  ß;  jr 
kleingleuhigen,  was  liokiimincrl  jr  euch  ilnrli, 
das  jr  nicht  iiabt  hruL  iml  euch  genuuK>u  .'| 
Hotth,  16,  8. 

Sbmo  hei  einer  bitte,  einem  tcunsch: 
das*n.i'  hinilen  dran  (tin  hoxinnna]  l.nih't 
(lehlich  vnd  bedeut  ein  hcrtzhch  l»egir,  \va> 
wir  zu  dcudsch  sagen,  ach  billT,  lieber  hillT, 
hilff  doch »  gleich  wie  wir  mit  dem  selbigen 
ach  fldder  doch  anzeigen  vnser  nehhch  hertz. 
das  schöne  conßtemini.  (1530).  Nij';  kcret 
doch  ein  zum  hause  ewers  koecbU.  1  Bios. 
19,  2;  meine  lochtcr,  wen  gehOresta  an? 
das  sage  mir  doch.  24.  23;  las  doch  die 
dirne  einen  tag  oder  zehen  bey  vns  Ideilien. 
24,  55;  ah  herr,  gedem  k  doch,  das  ich  für 
dir  Irewlicb  gewandelt  liabe.  2  kön.  20,  3 ; 
herr,  neige  deine  obren  vnd  bfire  doch,  herr, 
Ihue  deine  augcn  aufT  vnd  silie  docli ,  iiure 
doch  alle  die  wort  Sanherib.  Jes.  37.  17; 
das  doch  der  herr  dein  gott  hOren  wnite  die 
wort  des  ertzscheneiien.  37,  4;  wolt  gott 
wir  würden  duch  zu  knechten  vnd  megden 
verkaiin'i.  KstfirT  1 ,  1. 

4)  in  Verbindung  mit  andern  voranstehen- 
dm  Partikeln. 

a)  aber  doch  s.  aber  2> 

I)  so  doch,  obgieUht  iPteieaM;  spracht  jr 
zu  mir*nieht  dti,  somlern  ein  krtnip  snl  vlicr 
vns  berschen  ',  so  docIi  der  iicrr  ower  gott 
ewr  könig  war.  1  Sam.  12,  12;  wie  meine 
band  funden  hat  die  ktfnigreiche  der  gOlscn, 
so  doeli  jre  gHtzen  storrker  waren  denn  die 
zu  Jonisnlein  vnd  Saninna  sind.  Jes.  10,  10; 
vn<i  gab  jiii  schuhl,  das  er  trachtet  berr  im 
lande  zu  werden,  so  er  doch  der  stad  alles 
giils  lln-t.  2  3lacc.  4,  2. 

i»€ht|  n.  ellychnium .  mhd.  lAht  (lien.  3, 
1 1),  ahd.  l4bl,  daht  {(Jraff  5,  379).  L.  ge- 
hrwdu  in  der  hibel  locht,  scmt  auch  noch 
oAne  verAmJfceliNif  dea  a  fii  o  taehl,  äeteh 
fSrrinm.  dachte,  was  nacA      ig  an  4  wfb. 


1,  251  elienfulls  bei  ihm  vorkommen  »oU, 
ist  mir  ein  beleg  nicht  zur  hand,  tceshall^ 
tdk  die  riekl^leit  dieser  ang«^  betweifelm 
mtuz.  das  glymendc  dacht,  ausleg.  der  ev. 
von  n>;(ern  elc.  (1527  ).  Jj";  als  aber  Christus 
das  loch  auch  schier  verslopITt,  retsset  er  mir 
etUicbe  Scheiben  aus  dem  fenster  dnrch  Carl- 
stad,  brauset  vnd  aanaet,  das  kb  dacht,  er 
wolle  lierhl ,  wnolis  vnd  Inelii  mit  einander 
wej?  füren,  wider  die  andjinmer.  fl539). 
Cj^;  das  zuslos&eo  rbor  wird  er  nicht  zu- 
brechen vnd  das  glimmend  locht  wird  er 
nicht  auslesscben.  Jet.  42,  8 ;  das  sie  ver- 
losscluni  ^vi'^  fin  (oidit  verlesscht.  43,  17» 
Decke,  /.  puppe,  locke. 
Doeter«  m.  tat.  doctor,  lehrer,  ein  nUl  ier 
hSduieagHdirtemoMe  5elt/eidefer:  doctor 
der  heyligen  scbrilTl.  trtdfr  den  falsch  ge- 
nantien  geystlichen  slnnd.  (1522).  Aj*":  al<0 
Ragt  man  wie  ein  doctor  bab  einen  küier  zu 
Präge  auff  der  brflcken  aus  miUelden  als  vber 
einen  armen  leyen  gefmgl  *  lieber  man ,  was 
f:lrtiltstu  ?'  ''i'n  hrirff  an  die  zu  Franckfori 
am.MeyH.  (I533j.  15ij'';  er  Fabian  von  Feditz 
war  kein  doclor  im  rechten,  aber  wenn  er 
eine  sache  bOrete,  riet  er  bin  lu  vnd  irall 
den  /.weck,  tia  sonst  wol  etwa  ein  dnciitr 
helte  sollen  latjsent  hlflter  vmbsucben  vnA 
dennoch  vüleicht  das  blall  kaum  treffen,  der 
101.  piaUn,  { 1 534).  Ciiij' ;  ja  weil  es  {ia$ 
buch  von  isop)  die  kinder  lernen  vnd  so  gar 
gemein  ist,  mus  niclit  gelten,  \nd  lessl  sirh 
jderdüncken  wol  vierduLtor  werd.dcr  nm  li  ine 
eine  fabcl  drinnen  verslanden  bat.  ebend.  Nij'. 

iocfoflerai,  ibe  ifociorwilrde  ertiUtten; 
denn  wir  beschlossen  haben ,  die  zween  zu 
diirtoriren  ehe  s.  Michael  kompU  Burkharii 
briefvQ.  238. 

Dectorln,  doclcrin,  /i.  die  (vemunfti  ist 
meislerin  vnd  docteryn.  der  proph.  Saehmrja, 
(1528).  Sij'. 

Docterfsch ,  (jeh-hrl:  der  liiiur  isl  nicht 
bäurisch,  sondern  doctorisch  gnug,  das  seine 
SU  suchen,  tfe  IKeffe  6r.  5,  731. 

Doftorlirh,  adj.  n  h  hnfTe  zugolt,  das  tch 
mein  d(M'lt'r|irli  vnd  iircdignmpl  so  redlich 
ausgcricht  habe,  als  er  sein  fürstlich  ampt 
jroer  mag  ausriciitcu.  veranftoor^Miij^  der 
auffgeUgien  ai^rur.  (1533).  Diiij«. 
i«ble  (dole),  dale,  /,  moneMa:  gleich  ab 


Dig1izedJ>y.^^fi|l^lii 


DOllLENGCtiAKE 


44 


5 


DOMHERR 


wir  ynn  vnscrn  landen  iDOehien  s^tfn  von 

den  (lolen  oder  kreyrn ,  wenn  man  sif  aus 
vliren  neslcri  mit  vlircii  iiin"Pn  vorsUiri'l  vnd 
venagl.    vier  IrosUiche  psalmen.  (15261. 

ich  acht,  der  geist  balle  alle  mensehen 
fiir  (Miel  gensc  vmi  dolen.  vom  abendmal 
Chrisli.  (  ir>'?^>.  1}]^ :  die  wciber  {trelche 
zum  grabe  Jesu  {/teuifen  ihn  zu  salben)  smd 
rechte  iholen  (luirm»).  kenupoiL  Jhena, 
1559  »I.  193V  die  form  dahle  (ilale)  er- 
srhriut  nnrh  Jen.  2.  179  und  S.  31. 

Doblrngrgnke)  n.  dohlengeschrei :  t'^i 
ein  (lolen-  vnii  rabcngcgecke.  das  man  ktn- 
d$r  stur  fehnlm  AaAen  «oKe.  (1530).  Dj\ 

Behsn^  difhnen  (donen,  döncn,  dunen), 
sich  ausdehnen  ,  aufschtrellpfi ,  mAd.  donen 
{Ben.  1.  3SIJ.  ahd.  donea  (Uraffb,  146): 
mein  gned.  herr  könig  Clirisliera  ,  künig  zu 
DcDemarck,  nachl  mich  guter  hoBöung  so 
vol  des  kiinigs  zu  Engclland  liallicn ,  dns  ich 
gleich  tliinclc  (Jen.  3,  363  'liifific).  au  ff  den 
königs  zu  Engelland  ieslerscUnffl.  (1527,i. 
Aiiif'  t  n'ai  ist  mir  das  Rir  ein  fasten ,  wenn 
man  des  mittags  ein  mal  zurichtet  mit  köst- 
lichen fissrlien ,  auH"^  hpoff«  ^n-wflrtzl ,  mehr 
vnd  herrlicher  denn  suiisl  aull"  zwey  oder 
dreymal,  vnd  das  slerckest  getrenck  dazu, 
md  ein  stund  oder  drey  dabey  gesessen  vnd 
den  wanst  gefullel,  das  er  donct?  Jen.  5, 
407*;  nirht  wie  die  thnii,  die  sich  mit  fischen 
vnd  dem  heslen  wein  auf  einmal,  wenn  sie 
faxten,  so  voll  ftillen,  das  jnen  der  baach 
(!  [  I.  %  329  Ui  Grimm, 

Doli,  toll. 

Dollhcit,  f.  tolihcit. 

DviBietücbeii,  doimclzenj  übersetzen,  er- 
kläre :  so  mos  freylich  Lncas  tezi  eben  auch 
also  mit  einem  '  ist'  zu  dolmetzcn  sein,  vom 
abendmal  Chrisli.  (1.t2S).  ziij*';  das  dol- 
nielzel  sich  nicht  fein,  das  schöne  conßlemini. 
( 1 530).  Kiij" ;  die  liiblia  ans  dem  ebreiscben 
atlfTs  Dew  zu  dolmetzschcn.  co»  den  UUUn 
xcorten  !)autfh.  (1513).  Aij". 

das  uüi  l  ist  auä  dem  slavischen  i  poln. 
lluroaczyc)  aufgenommen. 

MlieficheM*  n.  ich  habe  jm  dolmetschen 
nicht  wollen  alUu  Weil  von  den  ebreischen 
Worten  gehen,  das  schöne  eonfitemini. 
(1530>  ßij". 

i^MCtichcri  dolmatscher,  m.  «frenefzer. 


erklären  hit  eyn  iglich  frumehristen  mensch 
wolt  mich  reiht  vornhemen  vnd  «kiiselbfn 
meynen  vnge|t('lt'n  ilolmefschem  nil  mehr  dan 
mir  seihs  glauben,  vnivrricht  auff  etliche 
mrlkkt^  (1510).  Aj";  s.  Panlus  wandelt  die 
wert  eyu  wenig  vnnd  rolgcl  den  alllen  dol- 
niat>rhern,  die  vortzeylleri  die  hiMien  ynn 
knechisch  sprach  verwandelt  bähen,  auszleg. 
der  ep.  vni  mutng.  des  adueiOs.  (1522). 
Mj*;  sie  wüsten  aber  nicht,  das  Joseph  ver- 
stund, denn  er  rodet  mit  jnen  (liircli  einen 
dolmelscher  ( erste deuUche  bittet:  tulmetzer). 
l  Mos.  42,  23. 

■vlHcterhiBf»  f.  üibersHxung :  aber  disse 
geyster,  die  die  hymiiscbe  slymme  alleyne 
haben,  achten  In  ylich  mcyner  dohiu-tschung 
nichts,  das  ander  teyl  teidder  die  hyml. 
prophetm,  (1525).  Hj";  die  latinschen 
on  alle  artickel  sagen  müssen  'fleisch  ist  kein 
nnlze*  vnd  doch  fileidi  wol  rechte  dol- 
nielscimng  haben,  vom  abendmal  Christi. 
(I52b).  mij*';  so  were  es  besser  bey  der 
alten  dohnelsscbnng  blieben,  ve»  d,  lefifen 
trorlen  Dauids.  (1543).  Ailij**.  —  ertfe 
derUsrhr  hibel:  lulmelziin;;. 

Dow,  »«.  cathedralis  ecclesia,  L.  thuni 
(tum),  vcelche  sdireibung  bis  zum  18.  jh. 
dauerte:  dis  bttcblin  von  dem  bischen  blut 
vnd  ahgott  jm  thum  zu  Schwerin  hab  ich 
lassen  ati«:gehen  zu  loh  vnd  danrk  dem  war- 
liaiAigen  golt.  vorr.  L.'s  zu  tabri  buch 
von  dem  fahren  blut  ete.  (1533).  Aij'; 
die  hürerey,  ehehrecherey  vnd  vnzuchl  so 
jnn  den  Ihilinen  vnd  slilTlen  bisher  vnd  noch 
geühel  sind,  warnunge  an  s.  l.  deudschen. 
(1531).  Eiij'';  ich  rede  aber  hie  mit  nicht 
von  den  alten  stillienn  vnnd  thumen*  an  den 
Christi,  adel.  (I  520).  .Iiiij^ 
.  r?)/i(/.  tuom  (£^en.  3,  1 33),  au,? /af.  il>>niiK. 

Dewerci  (Ihümerey),  f.  die  mit  einem  dorn 
verbundenen  pfrimden,  eintHufU  eie.:  es 
mtfst  aber  auch  nicht  mehr  sein,  das  ein  per- 
snn  melir  denn  eine  thUmerey  vnd  |>rrnnd 
lic'.le.  Jen.  1,  SlO**;  damit  endlich  .ille  his- 
ihum  vnd  thumereien  gen  Horn  kumen.  6, 
525";  vnd  menge  nicht  das  pfarramt  voter 
kl(')sterey  und  domcrey.  de  Wette  br,  %  423*. 

Domherr  (thumherr,  IlMimhhcrr),  m.  Chor- 
herr an  einer  hauptkirclie :  mas  bis^^choiT 
vnd  Cardinal,  (bomlierr  vnd  preist  werden. 


DOMHEIlRLIÜilkElT 


446 


wndm  sMüsiel»,  (1530).  Giüj*;  soll  man 

icrliiim  ilp[»"nDliir  per  omne*!  pprsoim'^ 
dcclinierti  viiii  coihu^utii  .  wo  woit  lia|isl. 
Cardinal,  bisclioir  viid  Uimtierrn  bleiben? 
«ermoniMf  an  4U  geUlUdien*  (1630). 
Eiij* ;  vnd  sucbcn,  ja  brauchen  auch  solcher 
fr(>iheil  vom  bapsl  die  am  aller  uieisifn ,  als 
bisschoue,  fUrsten,  Ihurublicren,  adel,  so 
andere  leule  mit  grosser  gewalt  vnter  dem 
bapsl  hallen  wollen,  der  101.  pfa/nt.  (t534). 
Lj*;  die  iiiuniltli<>rrn  zu  WirUbttrg,  Meinlz 
vn't  tischr.  57*. 

i^omberrlicbkcit,  /.  wie  der  ilzi^e  legalz 
mU  la  Ments  seine  stHfU  soaderiich  Magde- 
burg ausgerressen ,  ausgesoflten  Tod  ausge- 
sogen hat,  atilTdas  er  seine  römische  thum- 
berrligkeil  mügo  mit  ehren  ballen.  Jen.  6, 
525*. 

^•Misch  (IhUraiscb),  adj.  lassl  sie  faren 

die  sciu'lmen,  sit^  sollen  ji:rht  liisolioil'lich 
noch  Ihiiinisrh  Irlion  füren,  termanung  an 
die  geiaUühen.  (1530  .  Fiiij^ 

taikirtlie  (thumkirche).  f.  haupOärche: 
die  grossen  Ihumkirrhcn  vnd  klOslcr.  xtpo 
schöne  tröstliche  predigt  s«  SmaUstUden  ge- 
than,  (1537;.  Diij*. 

DonpfalT  (ihumpralTj,  m.  domgeUiUther : 
wie  jhener  alle  ihumpfuff  meinete.  auff  das 
vermvinl  keiserlick  edict.  (1531).  Eiiij''. 

Domprobst  iiliumprnlt<!ti,  m.  m  Wurlzen 
ist  ein  lliuiuprobsl  neulich  des  iheligcn  tods 
gestorben,  umtmeht.  (1528).  Büj''. 

9oB,  m.  s.  ton. 

Rnniit ,  m.  eine  lateinixrhe  Sprachlehre: 
soll  ilcun  nieyn  glaube  auU'  <icni  donal  odder 
Abel  sieben ,  so  ilebl  er  werltcli  vbel.  das 
ander  te^  laidtfer  Ho  AymI.  propheten. 
(152r>).  Eiij'. 

DöneOi  s.  tönen. 

Donner,  m.  lonilrus,  mhd,  douer  (Ben.  1 , 
383).  ahd.  donar  {Graff  5,  149). 

1)  in  eigentüeher  bedentnng:  der  herr  lies 

dornif^in  einen  crn^^scn  donner  vber  die  Phi- 
lister dcssciJjeii  lagcs.  l  Sam.  7,  10;  der 
hübest  lies  seinen  donner  aus.  2  Sam.  12, 
14;  lieber,  hOret  doch,  wie  sein,  donner 
zürnet,  vnd  was  für  ge.«iprecli  von  seinem 
niumto  ati<;pnlief.  er  sihet  vnler  nllcn  bitneln 
viid  sfin  blitz  scheint  aull"  die  ende  der  erden, 
demnacli  brttUet  der  donner  vnd  er  donnert 


mit  seinpin  grossen  aeball,  vnd  wenn  sein 

if  iiiicr  golKhi  winl,  kan  mans  t;ir!ii  .niff- 
liaUen.  goildounci  l  mit  seinem  doutier^'rew- 
lich  vnd  thut  grosse  ding  vnd  wird  doch  nicht 
erkand.  fli'oft  37,  2 — S;  wie  eine  stimme 
eines  grossen  doiincrs.  offenb.  Joh.  14,  2. 

>  I  m  Verwünschungen  steht  es  gewShn- 
Udi  mit  blitz  zusammen:  das  dicii  der  blick 
vnd  donner  erschlag  vnd  alle  teufM  holen. 
buUa  cene  domini.  (1522).  Ciij'' ;  es  möchte 
ji'innml  wol  gern  nnr'icn ,  das  sie  der  Milz 
vnd  doiiner  erschliige.  wider  das  bupstum 
zu  Rom.  (1545).  Fij\ 

3)  titdii^:  da  ich  des  segens  wartet  ans 
Rom,  da  kam  blitz  vnd  donner  vber  nirlu 
tcider  Ilatis  iVorst.  (1541).  Liiij''. 

Donnemit,  f.  eine  ari  dounersleine  eder 
der  herabfahrende  bütatrahl;  L.  gehraaäd 
es  nur  uneigentlieh:  das  (1  Cor.  10,  16) 
ist  ia,  mcync  ifli.  cyn  .sprucli,  ia  cyn  donner- 
3x1  aufl  (I.  Cailstails  kopflT.  das  ander  legi 
widikr  die  hyml,  propheten.  ( 1 525).  Gij' ; 
das  ist  ia  nicht  ein  sclimids  hamer,  sondern 
ein  donner  axt  der  scIirifTl.  eine  beriehl  cfe. 
f  1  528 1.  rj« ;  das  ist  nu  die  donneraxt  polles 
da  ujil  er  beide ,  die  ufleuberlicb  «Undcr  vnd 
Talschen  heiligen,  jnn  ein  haulTen  schlagt. 
artickel,  so  da  hetten  sollen  etc.  (1538). 
Eij*";  wil  er  nirlil  durch  s.  Paiiliis  donneraxt 
in  gnind  der  lullen  verlhulit  vnd  gcscUlagen 
werden,  wider  Hans  Worat.  (1541).  Kj''. 

••■«erfnit»  m.  taut  anmier^  dem  iMi* 
ner  ähnlich:  er  hat  gewislich  mit  grosser 
macht  gedrückt,  da«  er  solchen  donn(>rO>rtR 
heraus  gcpausst.  u^tder  das  bapslum  su  Horn, 
(1545).  Sj*. 

ionnerkelly  m.  wie  donneraxt :  vnd  sehen 
alhie,  welch  ein  irefTliclier,  licrrliclier  sprurh 
dis  sey,  welcher  als  oin  doiinerkeil  damder 
leget  alle  wei&beit,  gerechligkeil,  gebot, 
salzung,  auch  das gesetx Mosi  selbs. 

Donnern,  (nnitruare,  mhd.  donren,  dunren 
(Ben.  I,  3ä3),  ahd.  donardn  {Graffh»  160). 

1  j  unpersönlich:  da  spracli  das  volck  das 
da  bey  stunde  vnd  suhoret  'es  donnerte'. 

Joh.  12,  29;  ich  bin  erschrocken  vnd  mninlc 
es  donnerte  so  seer.  mder  das  bapsium 
Rom.  (1545).  Sj*. 

2)  inirami.  a)  eigentlidki  der  berr  lies 


d  by  GüOgl 


447 


tlonnerii  einen  grossen  donner  vbcr  die  Phi- 
lister. 1  Sam.  7,  1  0 ;  der  lirrr  donnerle  vom 
himel  herab.  5ir.  46,  20;  Hie  wolrken  don- 
nerten vnd  die  viralen  füren  da  iier.  pt.  77, 
1 8 ;  wenn  er  yiner  plilzel  vnd  donnerte  vml 
fteslUentx  Hesse  kommen,  nirht  auch  guis 
thelf  ,  wdnie  vhm  ^  r'lcrmaii  fcind  werdj-n. 
t  Oer  da^  erste  buch  Alose.  (1527).  X  iij^ 
b)  uneigentiicht  einen  dem  donner  ähnlichen 
«cftol/  mm  «iejk  giki»:  vnd  Ihnn  eben  als 
wenn  ich  einen  grOssel  vnd  er  sich  vmhkerel 
vMfl  flonnerle  roil  seim  liindem  vnd  gieng  also 
dauDii.  vom  abendmal  ChristL  (1&28).  Diij**. 

ItDaeni ,  ».  da  er  dem  voicke  von  Israel 
das  geaelz  gah  mit  donnern  vnd  plixen.  vber 
das  erste  hurh  Mose.  (1527").  Aij  ;  Ich  uil 
jn  liHt  miMiii  rii  (lonnrrn  vnd  idilzcn  olso  ziitii 
grahü  li>uleü.  wider  den  meuchle r  su  Drehen. 

Ponnersfhlngi  m.  iclus  lonitrui,  fulmen, 
mhd.  doncrsljic,  (lnnrL'sl.u'  (Ben.  2*.  3S2n 

1)  eigenüich:  wollgottich  heltc  hie  eine 
ffivmiEie  wie  ein  donnersclili^.  amleg.  der 
tp.  9m4  euang.  vom  adueni  «le.  ( 1 528).  Cj*. 

2)  häufiger  bildlich:  dicsür  Spruch  ist  cm 
doniuTst  hl.ty  Widder  des  hapsls  frcsclz.  vber 
das  ersie  buch  Mose.  (1527).  Gj  ;  widder 
solche  donnerscfalege  der  scbrifll  thut  er 
nicht  mehr  denn  seist  seinen  blossen  vnd 
nacki'len  pcifTcr  d.dior.  rom  abenämal  Christi. 
(152S).  liij'';  sülciier  sprOchc  vnd  donner- 
schlege  sind  viel  mehrynndcr  selbigen  epistcK 
eineberidUete,  (1528).  Oi»)*;  Widder  solche 
leslcrungen  stellen  wir  diese  donncrschlege, 
da  Christus  spricht  'solchs  ihul  zu  nieinom 
gedeclilnis'.  au  ff  das  vermeint  heiifilirh 
««KCl.  (1531).  BijK  —  die  im  1 6.  jh.  häufm 
vorkommende  nebenform  douder  für  donner 
zeig{  sich  einmal  auch  bei  L.  in  dondcr- 
schlag  (liindersctilag).  der  gesang  Simeonis. 
(1520).  A7\ 

innnefschliger  i  das  war  dem  keiser  ein 
üfhes  kricgsvoick  vnd  nennet  sie  keraunobu- 
Ins,  il  w  ]•<{  dontiiTschh^ger.  termanvng  tum 
gebet  ufiüer  d.  T.  (tö4l)- 

ItnersbMcr»  vtol  ^govif^g  werden 
Jacobut  «nd  Johannes  vom  Jetui  (Marc.  :^ 
n)  genannt ,  entweder  wegen  ihres  fvuer- 
eifers  (vgl.  Luc.  9,  54)  oder  wegen  ihrer 
gewaltigen,  erschütternden  predigt  ngi.  L.'s 


rand^  m  Meter  ttüte:  hnehargem,  das  ist 

kinder  des  donners,  bedeut,  das  Johannes 
sonderlich  das  röchle  euanpelinm  schreiben 
soll,  Weichs  ist  eine  gewaltige  predigt,  die 
alles  erschreckt,  bricht  vnd  vmbkeret  vnd  die 
e  r  d  i!  fmchtbar  macht). 

Hennerspmch,  m.  getealtig  erschUUem- 
der:  vnter  dem  grewlichen  doiiiit  rsprii«  h 
leben,  an  die  herren  deutsüiordtns.  { I  52;i ). 
Q)*;  der  gressliehen,  grewlichen  donner 
Sprüchen  sind  viel  mehr  jm  geistlichen  recht. 
von  den  schlüsseln.  (153(1».  F'j^. 

Iknncr»!»;;,  »«.  dies  Jons,  der  fünfte  dem 
gölte  Demar  geheiligte  toodtentag,  niM. 
donerstac  (Ben.  3,  5),  ahd.  loniris  tacftfrajf 
b,  ).')<•).  L.  schrieb,  tcie  die  noch  vorhan' 
denen  eigenhändigen  briefe  bezeugen,  steu 
dut'Dslag. 

Der  grflne  donnerstag  fgrondomsiag.  vn- 

lerrichl  der  visilalom.  I53S.  L.'i'')  ist  der 
donnerslag  vor  oslerv  ,  n  elcher  als  lag  der 
einseUung des  heil.  abendmahU  in  derchrist- 
Ueken  kirchv  gefeiert  wird, 

ItMerstimme ,  f.  dem  donner  ^eidte, 
laute:  vnd  ich  hiiret  der  vier  ihiercr  eines 
s.n^^ni  nls  Ulli  (Miier  doimerstim  'kom  vnd^sibe 
zu',  vffenb.  Joh.  6,  I. 

In^Mnlnhl;  m.  /Wimen.-  vnd  schössen 

(dte  rom  Mvunel  gekommenen  männer)  pfeil 
vnd  dn nner>tral  in  di«  feinde.  2  Aloee.  10,30. 

B«|if,  m.  s.  topf. 

Pöpfer,  s.  tüpfer. 

P^dydnpfKd.meei/acft.  dnpliu«  du^ex: 

für  duppel  wahr  gibt  man  hdlu  li  duppel  geh. 
eine  bericht.  M  528).  Glij"*;  cv  w»tp  d«'nn, 
das  sie  allein  vnter  allen  Christen  hellen  einen 
dii|)pel  Christum,  ein  duppel  sacrament  vnd 
sie  duppelchristen  heisscn  vMdtrn  ,  von  Wel- 
chen golt  ni  IiIn  u.  iv   Jen.  6,  346*. 

Boppelchrislen,  duppeiclirislen,  «.  rorAer 
doppcl. 

in^kr  (ioppeler),  m.  (6efHi^lfeAer) 

voürfelspieler :  solch  wild  rcncke  vnd  aus- 
fluchtif.'»'  Wort,  die  schrifTl  ziiunrslelleu, 
neniici  sancl  Paulus  aufl'  kriegscii  kybia  vnd 
panurgia  Ephes.  iiij.  das  ist  fcauekeley,  spiele- 
rey,  doppelercy,  darumb  das  sie  die  wort 
gotics  nach  yhrem  nmtwilh'n  hyn  vn  ]  her 
werfTcn,  wie  die  top()c|or  die  wurlltl  vverlfcn. 
grund  vnd  ursach  aller  artickeL  (1520). 


^ed  by  CjOOQie 


DOPPELEREI 


448 


DORNEN 


Hj^;  VDfl  dürllen  keiner  Iroppeler  noch  lop- 

peicr.   vom  abendmal  Christi.  (1534).  i  ij'. 
mhd.  lopelsre  {Uen.  3,  48)»  von  toppein 

würfeln, 

B«ppelcniif /l  Mf%0r0<.  hHtgt.wtfker, 
iiippclMCSsc,  (luppelmessCt  f-  npUfaehe 

messe:  dieser  bisel»oirsi(>i)nt  mir  nnHirli  das 
maul  vRfl  lerel  mich»  das  ynn  d(>r  kiiclicii  eücl 
duppeliiieu«BsiDd.«tMterieiiW.(152$  .Giij'. 

duppdn,  Acptfeare.  »erdopjMlii; 
die  wcyl  er  die  niKersle  Izal  ncmlicli  Iniisfiil 
dupelU  vnnd  niaDictiAdiligt.  deutsch  au^zleg. 
des  &7 .  psalmen.  (1521).  Cj' ;  dess  iterra 
Christi  U»d  Wirt  geDenoet  dbs  »impel  vnd 
elntele,  als  der  nur  am  feile  gestorben  ist, 
iIhm  \tt<»r  tod  ist  swyfdlig  rnd  geduppelt. 
liichr.  7  t)*. 

i«rf ,  n.  pagus,  vicus,  ein  Ofl  ohne  ring' 
mauern  mtd  itadtttehlet  wekher  von  AaiMm 
bewohnt  icird:  da  sehet  zu.  das  das  dotfT 
nicht  werde  angesteckt,  predigt  von  den 
engein.  (1535j.  Cij'';  das  isi  das  erhteihler 
kinder  Raben  vnterjrcn  getehlechlen,  sledlen 
vnd  dörlTern.  Jos.  13»  23;  las  >io  snn  dir» 
das  sie  Inn  gehen  vmhiior  in  die  dürlTi  r  vnd 
incrckte  vnd  keufleo  jneu  hrot.  Marc.  G,  30. 

tnkd.  dmt{Ben.  l,  3S3),  ahd.  dorf,  tliorf 
{Gtoffbt  224);  dM  golh.  {laArp  btdevuuf 
oekerland.  feld. 

9ortü\i,m. grober,  ungeschlifft'fu'r  hauer: 
vnd  liahen  die  groben,  vnadliciic  luiiirui^sen» 
die  stad»cb1ttngel  vnd  die  dorflfiltte  noch 
nicht  so  viel  gelernt»  das  ne  voler  dem  gottes 
wort  das  gepredigt  wird,  vnd  der  person  des 
Predigers  kdndlen  vntersciieid  tnarhon.  an 
äit  pfarherm  wider  denwucher  :u  predigen. 
(1310).  fiiij*. 

Dwrfkäster,  m.  der  kUeter  einer  dorf- 
hirrhr:  wiewol  es  eine  seer  faulo  (MMt  »'de  ist, 
aucii  einem  jglichcn  dorlTkUstcr  wol  zu  ver- 
antworten. e6end.  Atiij*. 

Dwrfpfarrer  idorrprarhnrri,  m.  landgeisi- 
ticher:  r  :n  r  (T|t':!r!i''iT  zu  Collen  lii'v  Meissen. 
wider  den  meuchier  zu  Dresen.  1531). 
Aij*;  was  ihut  ein  aiuier  fromcr  duiirprar- 
herr  seinen  banm  oder  jungkbernT  das  14. 
vnd       cap.  Johiuiii. .  (1538).  rrriiij'*. 

Uorfsrhaft,  /.  die  dorfgemeinde ,  bauer- 
schafl:  dazu  mit  ganzer  dorfsdiafl  beweisen 
will ,  dast  ihn  vnrechl  geschehe,  de  Welle 


5r.  3»  96 ;  so  haben  mich  die  dorfschafl  ge- 
beten um  den  allen  schosser  dahin  sn  be- 

.sliiKiüfti.  370. 

i^oru,  m.  spitui,  mhd.  ahd.  doru,  pl.  dorne, 
dnrni  {Ben,  USB4.  Graff^,  226).  £.bdii^ 
dem  sing*  einmal  (Micha  7,  4)  ein  «nfre» 
rechligles  e  an,  der  pl.  lautet  hei  ihm  Inr- 
nen,  sutceilen  düroea  (ddrner  erschetal  nur 
in  4en  Utekt.  d%2*'). 

1)  sitodkel,  teharfe  s^lse:  wie  eine  rose 
vnlcr  den  dörnon.  Hohelied  2,  2;  wenn  dvr 
eyn  dorn  dienet ,  das  du  eyn  scbwe*T  d.imit 
auflstechest.  auileg.  der  ep.  tnd  euang.  vom 
ekn$itt§ele,  (1522). 

2)  dornstrauch:  dorn  vnd  Jisleln  sol  er 
{der  ach  er)  dir  tragen.  1  .I/o?.  ?,  IS;  hah 
ich  seine  fruchte  vobezslel«  ge:>.^üti  vnd  das 
leben  der  acherieuten  sawr  gemacht,  so 
wachse  mir  disleln  für  weitzen  vnd  dornen 
fiir  gcrslon.  lliob  31,  39.  40  ;  knn  m.in  auch 
d rauben  lesen  von  den  dornen?  Matth  7. 
16;  ellicbs  ßel  vnter  die  ditrneu,  vnd  die 
dornen  wuchsen  auffvnd  ersticktens,  13,7. 

3)  bildlich:  werdet  jr  aber  die  einwonor 
dP5  lanth  nicht  ^^■^lrt'i!)pn  fiir  ewrein  ange- 
sichl,  so  wenicu  euch  die,  so  jr  vberbleihen 
lasst,  zu  dornen  werden  in  ewren  äugen  vnd 
zu  Stachel  in  ewra  selten.  4  Jfos.  33,  55; 
es  sind  wol  widerspenstige  vnd  slachliche 
dornen  bey  dir,  vnd  du  wonpst  vnter  <l»»n 
scorpion,  aber  du  snlt  dich  nicht  fürchten  für 
jren  Worten ,  noch  für  jrem  angesiebt  dich 
entsetzen.  Ezech.  2,  6. 

Dornbnüch;  m.  dornstrauch  ,  vepres:  da 
sprachen  alle  bewmc  zum  dornbusch  '  kom 
du  vnd  sey  vnscr  könig'  vnd  der  dornbusch 
sprach  «it  den  bewmen  ^ists  war,  das  jr  mich 
zum  kOnigc  salhc-l  vbcr  euch,  so  kompt  vnd 
vertrawet  euch  vnlcr  meinen  schatten,  wo 
nicht  so  gehe  fewr  aus  dem  dornbusch  vnd 
vertere  die  cedem  Libanon',  noll.  9«  14. 
15;  s.  Benedict  vertreib  seine  gedancken  von 
der  sdiHnon  niplzcn  dnmit,  d.i<  er  sich  nackl 
in  dornpdsrhe  vnd  nesseln  legt  vnd  zureis 
sein  fleisch  bis  aufTs  blulrinnen.  vorr.  L.  s 
SU  der  barfuier  mih^teBi^enepiegel.  ( 1 542). 
*iij*. 

Dornen )  dornen,  «pineiM,  von  dornen, 
mhd.  dilrntn  (Ben.  I,  385)»  oAd.- durniu 
{Graff'o,  228):  vnd  flochten  eine  dttmen 


Digitized  by.QQg§ji§ 


DOREIBBGKE 


449 


ORACHB 


krön«  vnd  uitUn  sie  rolT  sein  henbt.  Jfollftw 

27,  29 ;  also  gieng  Jhesus  heraus  vnH  trug 
eine  (liiriipri  krono  vnil  purpurkleid.  Joh.  19, 
5.  neuere  bibeiausgaben  haben  dafür  die 
nuammemHnmg  dArnenkroo«. 

iorahccke,  f.  spinetum :  das  ist  der  bock 
ynn  der  (fornhecken.  vbw  ia»  «rsfc  hudk 
Mose.  (1527).  Ccii^. 

ftoraicbt  (^ilürnirhl),  spimiut,  bildlich  für 
beiehwwHeh:  der  weg  des  fouleii  isl  dOr> 
niclil ,  aber  der  weg  der  fronen  ist  wol  ge- 
bener. spr.  15,  19 

Bernreis  ^  n.  dünner  zweig  des  dorn' 
etrauehi:  dflrre  domreisser.  dos  14.  end 
1 5.  cap.  s.  Johannis.  ( 1 538).  blih  j'*. 

Pernstackel.  m.  ^spinarum  uncinulvs' 
{Stieler  2l50i:  der  dornsf rulifl  pyncf^c- 
slochcn  isl  {var.  zu  ps.  32.  4j.  die  »ieben 
puszpsalm.  (1517).  Biij*. 

Dernstag»  t.  donnerslag. 

BernsfMini;  m.  stamm  de.i  dornslrauches: 
ein  wilder  dornslam.  das  1 4.  t'fid  1 5.  eap. 
s*  Johannis,  (1538).  hbbj*. 

inrnatruck}  m.  was  dombusch:  der 
dornslrntich  der  in  Lilianon  ist ,  sandle  ztira 
cedern  uii  Libanon  vnd  lies  jru  sagen  '  gil> 
deine  locblcr  meioem  son  zum  weib',  aber 
das  wild  sair  dem  felde  im  Libanon  lieff  vber 
den  dornslratich  vnd  antrat  jn.  2Mfit.  14»  9. 

Dörr,  ^■  <}i\rr. 

U^TTCHflrucken,  dürre  werden,  verdorren, 
mhd.  dorren  {Ben.  1,  322),  ahd.  dorren 
{Qraff  5,  201).  L.  gebrawsHt  daßr  iat 
sofwl  nur  framiiive  darren :  liaw  auff  den 
derhern ,  Weichs  dürrel  ehe  denn  es  reilT 
wud.  Jes.  37,  27. 

Nmii  Irocke»,  iftbrenMeAen,  hei  L. 
derren  (s.  d.)  und  dorren:  der  osiwind  ist 
der  wind  so  von  mor^enwerds  her  kompl, 
welchen  die  bliniscbe  bil»el  venlum  urentem 
neimel,  das  isl  der  do  dorret  vnd  Irockel. 
der  pnpkH  Bäbaeue*  (1526).  ejK  in  den 
iischr.  dürren:  wenn  er  (der  flachs)  reiETisl, 
so  reuffiri,  rüslel,  drtrret,  plfwet,  prechl, 
hechelt,  spinuel,  wircket  man  jn.  221**. 

Voflf  dewumstratives  prommdnalado.t  an 
jenem  orte,  illic:  vnd  sprach  zu  Balac*iritl 
also  bey  dein  brandopdiT,  ich  wil  dort  war- 
lon*.  i  Mos.  2,T,  15;  ulso  werden  sie  cr- 
farcii,  das  ah  dtf  lierr  jr  goU  bin,  der  ich 
Dtvn,  WSrtMtaeK 


sie  bab«  lassen  vnter  die  beiden  wegflfren 

vnd  widerumb  in  jr  land  versainlen,  vnd  nicht 
einen  von  jnen  dort  gcl<i««on  habe.  Ezech. 
39,  28;  stehe  du  doit  oder  setze  dich  her  zu 
meinen  filssen.  Joe,  2. 3.  «m  gegentaumithitr 
(hie) :  dort  mus  er  (fOtt)  ein  lügener  sein  jm 
lösesclililssci,  hic  mus  er  ein  \nihc  sein  jm  lin- 
deschliissei.  von  den  schlüsseln.  ( 1  530).  tj  . 

mhd.  dort  und,  wie  noch  landschaftlich, 
dert  {Ben.  1,385),  ahd.  doret,  deret,  tborol, 
tharot  {Graff  5,  65). 

Tforff Ifanbej  s.  turtoUauhe. 

Derlkitty  Odo.  an  jenen  ort:  bleibt  jr  hie 
mit  dem  esel,  icb  vnd  der  knabe  wollen  dort 
hin  geben.  1  Ifof.  22,  5;  alleine  bringe 
meinen  snn  nicht  wiiler  dnrlliin.  24,  8;  da 
ferel  einer  lue  nniis,  der  ander  ilorlhin.  das 
i  4.  vnd  1  5.  cap.  s.  Johannis.  ( 1  ö3S).  Yyj*. 

•orlhtMls,  adv.  naeb  jener  gegend:  vnd 
Huben  an  zu  lliehen;  einer  da,  der  ander  dort 
hin         •>  Marc.  12.  22. 

Dortwarts,  adv.  nach  jener  gegend  hin: 
sihe  die  pfeile  ligen  dortwerts  fnr  dir.  1  Sann, 
20.  22.  37. 

iestblniue  (loslblume),  f.  nfinni  L.  eine 
hhtme  die  niorpen^  mit  der  sonnen  .nilTgeliet, 
und  mit  jr  wider  vnlergehel.  Iischr.  2äi^. 

#ol(dod.  dodt),  m.  paihe:  vnd  kam  in 
dem  bapst  gen  Horn ,  der  sein  dod  .\-a%.  die 
lüijt'nd  rnti  s.  fhnjsoslomn.  (15:17).  Riiij'', 
am  rand:  dod,  sein  pale  ;  ich  bin  dein  dodt, 
den  du  leulTesi.  ebend,  Ctj\ 

mhd.  Ole  (Ben.  3.  52),  ahd.  toto  (firaft 
5,  381). 

Retter,  m.  eigeib,  bei  L.  noch,  wie  mhd., 
statt  des  weichen  niederdeutschen  der  harte 
oiiianl;  ksn  man  auch  essen  das  vngesaltten 
istt  Oller  wer  mag  kosten  d.ts  weisse  vmb 
den  toiter?  Uiob  6,  iUm  Ii  alls  wenn  ich 
w.dit  oyer  wiegen  ynn  eyner  wage  vnd  wugc 
sie  nach  der  schalen  alleyn ,  liesz  den  lolier 
vnnd  das  weysa  aussäen,  amüeg.  der  ep. 
vnd  euang.  des  aduents.  (1522).  Siiij^ 

Daftfrweleh,  weich  tcie  der  dotier  im  ei: 
Vi  isl  das  Itirn  nnch  lolterweich.  Burk- 
hardt  briefw.  289. 

Drab.  m.  s.  Irab. 

Drabant.  m.  s.  trahant. 

Drabfn.  .v.  iralu-n. 

Drache .  "»•  «Iraco,  ahd.  Iracho  {Graff  5, 

51 


Digitized  by  Google 


DRACUENGALLE 


450 


DRÄNGEN 


504),  mhd.  traclie  {Ben.  3, 67),  tmd  $o  auch 
noch  ht'i  L.  zuiceili-n  mii  hartem  anfaule: 
Icwcn ,  trnchon  vrid  vvihHIcikIo,  lliier.  das 
magnificai  [\b2\)  a\f  ',  du  zcrlreiiiiesl  das 
meer  dorch  deine  kraffl  md  labrichat  die 
kfiplle  der  draclien  im  w,isger.  p».  74,  13; 
aus  der  wurlzcl  der  sdilnngen  wird  eine  ba- 
siliske  komen,  vnd  jre  fructit  wird  ein  few- 
rigcr  fliegender  dreche  (1528:  trache)  sein. 
Jes,  14,  29 ;  ich  mm  klagen  wie  die  frechen. 
Micha  1,  S.  einigemal  xcie  im  IR. .  17. 
öfter  mit  abgeicorfcnem  e:  vrtfl  es  orscliieii 
ein  ander  zeichen  im  liiiuel  vnd  silic  ein  gros- 
ser roter  drach,  der  halle  sieben  heubtervnd 
sehen  hömer  vnd  aof  seinen  Letihien  sie- 
ben kroDPti ,  vn«I  sein  sclnvnnfz  loch  den 
dnllen  teil  der  rstcrnen  vnd  warlF  sie  aiifl*  die 
erden .  vod  der  drach  irat  für  das  weib.  of- 
fenb.  Jök.  12*  3. 4 ;  vnd  der  dradi  streit  vnd 
sein«  cngel.  12,  7.  im  n.  tesl.  bezeichnet 
draclie  den  teufet,  vgl.  nffenh.  Juh.  20,  2. 

Vracbcngaile,  /.  fei  draconis:  wer  sihcl 
denn  nicht  das  giftig  durch  biltert  hertz  mit 
drachcngallen.  anttcort  deutsch.  {  \  522).Enj'*. 

Drechengift,  n.  virus  draconis:  jr  wein 
isl  Iraclicngift.  5  Mos.  32.  33. 

Prachcngrimm,  m.  var.  tu  5  Mos.  32, 33. 

IcMhenlnpf^  m.  capnl  draemdt:  voraei» 
ten,  da  die  inater  da^  jüngste  gcrichte  male- 
len,  hi!i!i  tpn  <;ief!ic  hfUen  einen  grossen  Ira- 
chcnkopü*  iinl  seer  weitem  raclicn.  wider 
//ans  Wont.  (1511).  Eiiij''.  auehabsehelte: 
wideruml)  kan  er  aiicii  wiikT  don  itMilTt  l  vml 
seine  s|iii/i^'rii  iraciipnkiiiillc  sLiclilirlil  vnd 
scImilNoin.  d  Wt.cap.s.Joh.  (K3S).  Ddij'. 

Urachcuniaul)  n.  das  hcllisclie  trachcn- 
maul  des  bapsts  rosledeyet  vnd  flucht.  luUa 
eene  domini.  i  1 522).  Ciiij' . 

Drarhensrhwanij  m.  cfitfff^i  (fraronis,  bild- 
lich bei  L.:  die  slarcken,  rcrl»len  grcwcl  vnd 
tculfeb  kttpffe  vnd  gilTligen ,  geistlichen  dra- 
chenschwentzet  nemlich  vnglauhen,  murren 
wiilder  golt,  golfes  hn?!s,  7\veiiioIn,  Ifslfrn, 
gollesverachfiin;,'  vnrl  <li  i  j^leichcn.  von  den 
scJiliisseln  (1530).  Kiij'. 

IneheBWvhmg»  habUaUo  äraeonum: 
vnd  i<'li  wil  Jerusalem  zum  steinhaufTen  vnd 
zur  ti  TfluMivvonnng  maclien.  Jer.  9.  1 1  ;  vnd 
Babel  sul  zum  slcinbauflen  vud  zur  drachcn- 
wonnng  werden.  $1.  37. 


Inchentahn,  wi.dmt$äfmemii$:  vnd  sehn 

die  wütigen  dniclien  zcne  vnd  ]r>wpn  klawen 
nicht  an.  das  16.  caf.  s.  Johannis.  (1538). 

Eeiiij''. 

incheutny «.  sein  grimmiger  dneben» 
vnd  lewenzorn.  ebenä.  Ff  ij". 

Brarbmni  f.  eine  münze  im  verth^  von 
etwa  30  Pfennigen:  eine  dradima  ist  fünft' 
schwerd  groschen  odder  in  lewen  pfennige. 
ein  widderruff  vom  f€g0fewr.  ( 1 530).  A^; 
vnd  si  Im  kle  hcy  jncn  drcy  hiin(l*»rl  drach- 
ni.'is,  (Ins  man  dem  Uerculi  dauon  opfferle. 
2  Macc.  4.  19. 

inlit  (dral).ni.M»ammeti9edi^lerdidter 
faden  :  wie  ein  schtislor  seiner  nadel,  aal  vnd 
dral  hrauchel  zur  erheil.  deudsch  ralechis- 
mus,  (1529).  Cij*';  vnd  sind  zwar  bereit  der 
schnsier  viel  gewesen,  so  sichs  vnlentanden. 
aber  auch  vmbsonstgeerbeitet vnd  Leide  dreth 
vnd  stich  verloren,  der  110.^01».  (}S39). 

Niiij''. 

mhd.  drät  (Ben.  l,  3S7).  ahd.  dril  (Graff 
5,  239),  ven  draban,  drdllen. 

Dram,  iram  (thrain),  m.  b«lfce;  erlegte 
tliramen  (nd.  hibel:  balcken)  aussen  am  hause 
vmbher.  1  Aon.  6,  G. 

mhd.  drkm,  drdine  (Ben.  l,  391). 

ifUihicf y  m.  eht»  winsoHe  f  yh^  gmssin 
groben  eselsköpffc  zu  Ingolstad  setzt  die  briB 
:\nfT  dip  nasen  oder  verdaw'et  doi  li  vor  den 
güii  ri  dramynder.  widder  das  blind  md  toU 
verdamnts.  (1524).  BijS 

BraDi  s.  daran. 

Drang,  m.  bedrängnis,  not:  warnmb  vcr- 
birgeittu  dein  andlitz,  vergissest  vnsei'S  dends 
vud  drangs?  ps.  44.  25. 

inige ,  ad»,  «n;  aneinander  ^eMifi.* 

wie  gern  bette  ich  da  (xu  Rom  durch  lesen 
finer  messe )  raeine  mullt^r  ^<-V}^  pemachl, 
aber  es  war  zu  dränge  {gedrängt  voll)  vnd 
fcnndte  nicht  tu  komen.  der  117.  psslm. 
(1  r-  .U)].  Aiiij\  — mhd.  dränge  (Ben.  1,  395). 

Drangen  (drcngcn),  dringen  mit  tt  r.<tiir}i' 
ter  bedeutung.  ürücki^n,  mhd.  drangen  {Bsn. 
1.  396),  ahd.  diangu«  {Graff  5.  262). 

I)  iranriiht  nnr  fIgMieh,  Mninfe», 
drücken y  in  nolh  versetzen:  werdet  jr  aber 
einwnner  dos  lands  niclil  vertreiben  für 
cwrctn  angesiebt,  so  werden  euch  die,  so  jr 
vberbleiben  lassl,  so  dornen  werden  jnewrmi 


d  by  Google 


ftüÄNGEN 


451 


DRAUS 


äugen  Tod  tu  stacbel  in  «wra  seilen,  vnd 
werden  euch  drengcn  »uff  dem  lande,  da  jr 

irtnrn  wonel.  4  Mos.  33,  55;  in  <?*'r  nnpst 
vn<l  iiol,  datuil  dicli  dein  feind  drcugcu  wird. 
6  Jfof.  28,  53 ;  wafumb  mus  ich  so  trawrig 
gehen ,  wenn  mein  feind  mich  drenget?  pa. 
42,  10;  ein  liniilTiDan ,  der  {,'pdrenget  winl 
von  scytion  leyhern.  von  kauffuhandlung  rnd 
Wucher.  il524j.  Uj' ;  da«  smd  alles  werck 
der  gedrengien  vnd  lieengslen  gewissen. 
muzleg.  der  vnä  «vMg.  4e$  advenl«. 
(1522).  lNij^ 

2)  reflexiv:  da  die  e^ciin  den  enge!  des 
herrn  sähe,  drenget  sie  sich  an  die  wand. 
4  Jfet.  22»  25. 

M«gnii  n.  mhd.  drangen  (Bern,  l,  396): 
durcli  des  tetifTels  jeohcn  vnd  drengen.  tPOn 
der  winckelmesse.  (1531).  l'j''. 

Bränger,  m.  der  bedrückt,  quaii:  da  ha- 
ben doch  mit  einander  friede  die  gvrangenen 
TDd  hdren  sieht  die  stimme  des  drengers. 
MHob  3,  18. 

Drängnls,  f.  bedrängnis,  ledrückung: 
das  wir  eine  Ireiindlliclie ,  hclllendc  herr- 
scliafll  iiuUeu,  d<irunler  wir  mügcn  sicher 
vnd  frey  sein  für  aller  gewak  vnd  drengois. 
JeiL  6.  7^^ 

Drsnbe,  f.  s.  trauhc 

Dräne  (drcwe),  f.  drohung:  das  ist  die 
drewt;  vber  die  rauclilosen  verstockten  run- 
der, der  prophei  H^oeM,  (1526).  dij'*. 

vihd.  drouwe  {Ben.  t,  398)»  oAd.  drowa 
{Graff,  5,  246). 

DräiK«!!  (  drewen  ),  drawcn,  drohen,  mhd. 
tlrüuvvcii  {ßen.  \,  399)»  ahd.  drouan,  drou- 
«ran  {Graff  b,  245). 

1)  inkratuHiv.  a)  man  lache  odder  weyne, 
bit(te)  odder  drawe.  bleiben  sie  mit  df  ^' 1  f^j^Ü' 
herUT  denn  kein  nmpos.  vber  das  erste  buch 
Mose.  (1527).  püj';  predige  das  wort,  lialt 
an,  es  sej  tu  rechter  zeit  oder  zur  vnzeit, 
slralTe,  drawe,  ermane.  2  7lfm.  4,  2;  gou 
ist  ein  rechter  richler  vnd  ein  gott  dw  leg- 
Jich  dreweU  jpa.  7,  12. 

h)  mü  dsM  4cil,  derpemm;  wie  vorecht- 
lich  er  (der  hapsi)  konigen,  forsten,  bischof- 
fen vml  aller  well  drevvct.  bullacenedomini. 
(1522),  ftilij'';  der  j^oUlosc  drewel  dem 
recliiea  vud  itemel  seine  zeenc  zusamen  vber 


jn.  pt»  37,  12;  aber  sie  drawelen  jnen  vnd 

Hessen  sie  gehen,  aposl.  gesch.  4,2t. 

c)  toomil  drohen:  da  sitzt  d«!nn  der  Iiulie 
siegman,  der  alle  lewen  zerrissen,  den  helti- 
schen  band  gefangen  .  , .  vnd  lesst  seine 
keule  fsUen«  nimpl  die  spindel  jon  die  band 
\m\  seine  schöne  Omidude  drawel  jni  mit 
dt T  nitfn,  wo  er  Jiiclit  reelil  spinnet,  der 
lüi.  psaim.  (1534).  Oiij';  greiifol  jhu  eine 
suod  an ,  die  das  gewissen  wil  erschrecben, 
beisseo,  drucken  vnd  mit  dem  tcnflel,  lod  vnd 
helle  dn wel,  so  sagt  gott  mit  dem  gantzen 
hauQeu  '  liebe  sund  las  mir  Jim  vngchissen. 
tod  vngewtlrgel,  helle  vogefressen.'  das  17. 
eap.  Jolmmi»,  (I&30).  ^j*. 

d)  die  nähere  bestimmung  mrd  durch 
einen  inflnitiv  oder  durch  dasz  hinzugefügt: 
du  drcwisl  auch  vil  bucher  zu  repliciern.  auff 
da$  i^kehHiUkh  hueh  hodu  Emtswn* 

(1521)  .  Jiiij';  goll  Ex.  am  xx.  allein  jns 
Vierde  ^'i'lied  drewet  jn  slraffeu.  von  den 
schlüsseln.  (1530).  Dj'';  sihe,  dein  hruder 
Esau  drewcl  dir,  das  er  dich  erwürgen  \vd. 
1  Mot.  27,  42. 

2)  transitiv:  der  herr  Zehaolh,  der  dich 
gepflantzl  hat,  hnl  dir  ein  vnglUck  gcdrewet. 
Jer.  11,  17;  so  ist  hie  der  kopll  Holoferois, 
der  den  gott  Israel  trötziglidi  gelestert  hat 
vij  i  I  i  den  lod  gedrewel.  Jttd.  13,  27. 

Dräuen  (drewen),  draucn.  n.  vnd  jr  herrn 
Ihut  aucli  dassclbige  gegen  jnen,  vnd  lasset 
das  drewen.  Epl*es.  0,  i) ;  icii  aber  sage 
aulb  bapsts  vnnd  diszer  bullen  drawen  abo 
viel  'wer  für  drawen  slirhi,  dem  sol  man  mit 
fartzen  Izu  grab  leutlcn/  buila  cene  domini. 

(1522)  .  Cij'';  als  were  er  igoU)  ein  narr 
odergOckelmenlin,  dem  es  kein  ernst  were 
mit  seinem  drewen.  vermasumg  tum  gebeL 
(1541).  Aü^  des  tenfels  driuen.  de  WtUf 
\,  684. 

DraaO  i-  darauf. 

Milkh  (drewlich),  beMUieh:  als  bet- 
ten wir  ms  luiren  lassen  mit  drcwhcheD 
Worten,  an  den  kurf.  zu  Brandenburg. 
(152S).  Aj^;  dennoch  solch  drüulich,  grau- 
sam ,  blutdurstig,  falsch  edict  hat  ausgelas- 
sen, de  ITcUe  4,  239;  vnangesehen  solch 
drewliche,  seliisserliche  gewesch  des  anwal- 
des.  Hurlihardl  briefw,  415. 

Dransj  s.  daraus. 

M* 


^ed  by  CjOOQie 


BRÄUSPRUCU 


452 


DRECK 


Mitf^nich  (drowsprocli),  m.  9fmeh  der 

eine  drohung  enthält:  so  Ul  aucli  der  drew- 
sprücbevnil  schrorken  widdtT  die  verslocklen, 
liOflerligeQ,  hai  icti  küpflc  der  gotllosen  gaug 
drynnen.  der  prophet  J^aSa,  (152S).  iiij^ 

iniaMB  (draussen),  eimwuU  draus,  adv. 
foris,  extra,  auszerhalh,  fj^f^Urzf  fr«*?  (hrau- 
szen,  was  noch  einmal  bei  Vusi>  vorkummt, 
denn  nütd.  dar  üze  (Ben.  1,  306),  ahd.  dar 
«una  (Grttfr  U  537). 

t)  eigentlich:  da  nu  Harn,  Canaans  valer, 
sähe  seines  vatcrs  schäm,  saget  ers  seinen  brfl- 
dern  draussen.  1  Mos.  9, 22 ;  vnü  LaJbau  lieffzu 
dem  man  draussen  bey  dembran.  24. 29 ;  kom 
er  ein  (herein)  du  gesegneter  des  herni, 
uarumb  slehestu  draussen?  2j,  31  ;  da  lieitn 
oder  draussen  geborn.  3  Hos.  I  ö,  9 ;  sprach  Ju> 
diih  zu  jrer  Duagd,  sie  soll  draussen  warten  für 
der  kamer  Jud.  1 3. 4 ;  Petrus  aber  sass  draus- 
sen impallasl.  Matth.  26, 69;  Maria  aber  stund 
für  dem  grabe  vnd  weinet  drausen.JoA.20tl  1  ; 

wdtu  rein  behalten  dein  haus, 

so  laste  pfaffen  vnd  mfiuehe  draus, 
von  der  mneketmeue.  ( 1 53 1 ).  Gj*. 

2)  uneigentlich,  ausserhalb  geistiger  ge- 
meinsciiafl:  denn  was  gelu'n  mich  die  draus- 
sen {nichtchrialenj  m,  das  icli  sie  soit  ricli- 
lenf  richtet  jr  niehl  die  da  hinnen  sind?  golt 
aber  wird  die  draussen  s  nd  richten.  1  Cor. 
5. 1 2. 1 3 ;  wandelt  weislich  gegen  die  draus- 
sen sind.  Coloss,  4,  5. 

irilUg  (drewung),  drawung,  f.  iMim^. 
ohd.  drawttnga(firpa^5,2't  7):  psalmen.da  pru- 
missioues  etiuinae,  verhoissiingen  den  fromen 
vnd  drewung  vher  die  (^oidosen ,  innen  sind, 
vorr. auff den psalter. limdstnl  7,328 ;  luau 
hette  in  derbiblia  trost» lehre,  verheisning  vnd 
drewung.lircftr.  1';  grausame  drawung.  1 1 3*. 

Drinwort  fdrenworl) .  n.  dmhuorl:  wie 
sclirccklich  aber  diese  dreuwurl  sind,  so  viel 
mcchtiger  trost  ist  an  der  verheissung. 
deuueh  eateekimut.  (1529).  Cj^;  lum  an- 
dern ists  .-uieli  ein  st  luecklich  dreWWOrt. 
der  b2.  psalm.  i  l530  <. 

Dreck j  m.  l)  min,  excremenlum ,  mhd. 
droc  (Ben,  1,  388),  ahd.  dreeh  {Gra/f  5, 
253 1:  gebe  daher  vnd  Itetc  an  für  seinem 
hindern  elten  rniii  ludi  da  der  dreck  liet.ms 
gebet.  verUgung  des  aicoran.  (1542).  Lj"; 
w  sind  balil  geschieden,  wie  Unreifer  dreck 


vnd  ein  weil  arsloeh.  de  Wette  h,  598  f 

wenn  man  ein  schün  Imcli  auffilmi,  liaMc  so 
flenhel  die  Diethe  drnull'  vnd  leulTl  uiil  dem 
arsz  beruuib,  als  soll  sie  sagen  'hie  sitze  ich 
vnd  iUhier  so!  ich  meinen  baisam  oder  mei- 
nen dreck  her  scbmieren**  tisehr.  43S'';  aber 
ahn  mu<  fier  le'ifft'l  vmer  dar  ^eiti^^  \vetsheil 
niil  drecke  versiegeln  vnd  stanck  Ijuider  sich 
lassen,  vom  abendmal  Christi.  (152S).  Ciiij*. 
miteigeiiUieh:  denn  es  ligl  mjr  die  bibol  tio- 
uerdeutschen  aufT  dem  halsz  neben  andern 
geschelTlcn,  das  ich  itzt  nicht  lenger  yno 
Ueyntzen  dreck  meren  kan.  antwotl  deutsch. 

( 1 522)  .  Fü]** ;  die  selbigen  bencbler  sind  also 
geschickt,  das  sie  sich  frewcn  vnd  ein  lusi 
dran  haben,  das  sie  von  fines  andern  ehe- 
hruch  odder  lasier  reden  vnd  ynn  yhres 
necbslCD  dreck  meeren  uuigcn.  ausleg.  der 
evon§.  mm  oflem.  (1527).  eiUj^ 

2)  wie  koth  ichmuls,  unreinigkeit  über- 
haupt, 'iceirhp  prdf  ,  der  rorn  regt-n  flüssig 
gewordene  staub  auj  wegen  vnd  straszen: 
iKe  *ew  wölbtet  sirtk  nach  der  schwemme 
Widder  ym  dreck,  var.  xu  2  Pet.  2,  22; 
wer  nicht  k;ilck  Iiai.  der  mauret  mit  drcrk. 
das  diese  tcort  Christi  noch  fest  Stetten. 
(1527).  hiiij'';  do  ich  geu  OrUmunde  Hilter 
seyno  Christen  kam  ans  ftlrstlichem  befdb» 
fand  ich  wol ,  was  er  für  samen  da  geseet 
halle,  das  ich  fro  ward,  das  ich  nicht  mit 
sleyiiea  vnd  dreck  ausgewoiflen  ward,  eyn 
Meff  an  die  Christen  s»  Siraspurg.  ( 1 525). 
Ä5*. 

3)  bildlich  hedeuirt  es  rhr'!s  unbedeuten- 
des, schlechtes:  so  liürc  ich  wol.  das  du  myr 
abermal  deynen  dunckel  an  siai  gotthcher 
sefarifft  gibst  vnd  dreck  fiir  goldt  besalesi. 
das  ander  teyl  widder  d.  hyml.  propheten, 
(1525).  Ciiij*;  vnd  sclitieszen,  das  der  ehe- 
stand  goUt  vnd  der  gcysllich  stand  dreck  isL 
doi  7.  eapM  #.  PamU;  tu  den  Corinäm, 

(1523)  .  Dij*;  was  frage  ich  damadi,  dass 
die  wuclierer  .  .  .  mich  verachlen  vnd  filr 
einen  dreck  halten?  iischr.  171';  vnd  aclil 
es  für  dreck,  auU'  das  ich  Christum  gewinne. 

4)  gar  nk^ts :  vnd  stellen  sich  als  geben 
sie  cyncn  dreck  anlV  vhren  nahirliclK^n  crh- 
herrn  vnd  lands  furslen.  tciUder  d.  hyml, 
propheten.  (1525).  Gj*;  wie  den  papislen 


uiyitized  by  Googl 


DRECKFRESSEB 


453 


DREHEN 


bisher  an  mir  so  mancher  riniia  isl  zu  dreck 

worilon.  Jen.  3,  362^ 

5)  noch  einig f  hifdiiche  redensarten:  man 
lial  mich  in  dreck  gelrellea  vnd  gleich gcielil 
dem  siaub  vnd  »eben.  Hiob  30,  19;  diese 
Propheten  meyneten  mit  dem  tuto  bey  dem 
hrod  die  ganlze  wellt  vmbzukeren ,  sahen 
aber  nicht.  (ta«i  das  lulo  lif-v  dem  kilch  würde 
sie  augtiiiltUcklich  ynn  Urcck  trellen,  das  sie 
nicht  mehr  kicken  ihOrslen.  d^  ander  teyl 
«Oidder  d.  hyml.  propheten.  (1525).  Eij*; 
aufTdas  hie  mit  d.  Carl^t.i  ls  Ifl^-en  ytn  dreck 
]\^p.  ebend.  Gij'';  vnd  ligt  abo  «las  schlesi* 
sehe  lulu  ja  so  lieft  ym  drerk  als  das  Carl- 
«tadissche  lulo.  v.  afteiidnial€Skn*«tf.(l  526). 
ziiii**;  eyn  solche  stad  ierlich  weyl  vber 
inKi  ftt  pilldpn  ynn  den  dreck  wirlH  (unnü(z 
ausgibt }.  der  127.  psalm.  (1524).  Aij*"; 
wo  golt  wifckt  stellet  er  sich  so  nerriseh  da- 
zu, d;is  nach  der  vernunITt  gar  ynn  dreck  fel- 
lel.  i  bt-r  das  i-rsli'  buch  .Vojse.  (1527).  oj*; 
slirkrri  selijs  yiii  tlrcck  {in  der  sündc)  Iiis  ;iti 
die  ulii'Mi.  ebend.  Hnj  .  die  redensarl  den 
brief  mit  dreck  versiegeln  «.  wnUr  brief  8. 

BreckfrfHser,  m.  solche  leiite  (die  ihre 
tust  daran  haben,  die  Sünden  anderer  zu 
ertäiUen)  sind  rechte  sew  vnd  dreckfresser, 
denn  di's  nehislm  iflnd  ist  nicht  ander»  denn 
katt  {koih)  vnd  dreck,  au^eg.  der  MJken  jre- 
poit.  (!  "2Si  Nij". 

Drrckfübrer,  m.  der  lenn'ol  sähe  wol,  das 
dis  buch  (di6  kirchenposlilie)  durch  drang 
allenthalben»  drumb  ergriff  er  dasselbige.  lud 
vnd  schniirt  seinen  dreck  draufT,  vnd  n  h  \o- 
schnlrÜ^'er  niin  ntns  also  de.«  liMifTels  drcck- 
furcr  sein,  ich  wolle  odder  wOlle  nicht,  das 
diese  worl  ChrUtinoeh  fnt  itehen.  (1527). 
snij*. 

Dreckhanfe,  m.  ein  gifl\igcr  rnlii  dor  die 
iniiUi  r  Christi  nicht  Marin ,  sondern  Ilaria, 
stercjuiliuium ,  einen  dreckiiaullen  nennet, 
von  den  Jüden  vndjren  lü§en.  (1543).  dj^ 

Vrfckifkt,  mit  kolli  beschmuist.imreiH: 
die  dre<kirli[e  hrili'jkeit  dieses  lebcns.  aus- 
leg, der  ep,  vnd  evang.  von  otUm  etc. 
(1&44J.  CCiij''. 

irecfcaack,  m.  1)  der  mens cftKefte  Mb, 
der  madensack :  es  ist  ein  lewer  ding  vmb 
leben,  wo  kitmpl  es  aber  her?  von  fleisch 
vnd  Mut,  dem  schlamtcblen  vnd  lauter  dreck- 


sacke, vfter  doi  ertfe  hueh  Mose.  (1527). 

ij'.  2)  der  mensch  selbst:  .ih  was  wollen 
wir  armen  drecksecke.  madcn  ,  st'tnrk  vnd 
vnilal  für  dem  rhUmen,  der  gott  vnd  scheiilTer 
ist  himels  vnd  der  erden,  von  den  jüden  und 
Jhren  lügen,  (1543).  Bi^^ 

Brcckst&dllein,  n.  das  nu  anfahen  etliche 
Junckern,  «^tedte,  ia  auch  kleine  dreckstedlin, 
dürlTer  dazu ,  vnd  wollen  jren  pfarherrn  vnd 
Predigern  wehren,  das  sie  nicht  sollen  «ulT 
der  cantsel  die  Sünde  vnd  laster  straffen,  ter- 
manung  tum  gebet  wider  den  Türeken. 
fl541).  Bj«. 

Dreckver»,  m.  ein  vert  schmulsigen  tn- 
halee:  Vergilius  aus  den  dreckueraen  des, 
poeten  Ennij  golt  gelesen  vnd  ansgeklanbei 
hal.  Eisl.  \.  1(>!V'. 

Brcckwallj  m.  erdwall:  die  maur  alhie 
vnd  der  dreckwahl  wird  vns  m  Witenberg 
nicht  schalten.  EM,  %  259". 

Drfckwnrm,  *n.  vnd  ^'  •«chicht  myr  gleich 
wie  den  hienen,  welilii'  orljoylleu  vnd  ma- 
chen das  honnig,  darnach  koinen  die  faulen 
hummel,  die  drediwllrme,  vnd  fressen  das 
honnig.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  von  der 
hnjl.  dr&y  könige  fest  etc.  { 1 525).  'j' 

Brckcn^  lomare,  torquere,  mhd.  didejen, 
nuvmmengeM.  dr»n  (llen.  1,  387),  oM. 
drftjan,  drihan.  {Gruff  5.  238). 

1 1  transitiv,  a)  oy  das  isl  eine  k.irlhaun 
von  papir  gedrehet,  das  schöne  con/Uemni, 
(1530).  Cij\ 

b)  bUdUeh,  'einer  eoehe  eine  andere  riek- 
lung,  geslali,  toendung,  deutung.  auslegung 
fji'ben  ,  aber  gewaltsam  und  nichl  in  gutem 
sinn  1  Grimm  wtb.  2, 1 362j :  die  gewalligen 
raten  nach  jrem  mulwillen,  schaden  tu  Ihnn 
vnd  drehens  wie  sie  wollen.  Micha  7,3; 
es  isl  mancher  scharffsinnigrr  vnd  dodi  ein 
sflialrk,  vnd  kan  die  sachcn  drehen,  wie  ers 
haben  wil.  Sir.  19,  22;  es  ist  der  teuflel, 
der  also  geuckelt  vnd  wttrfel  spielet  mit  der 
scliriffk  vnd  sie  drehet  wie  er  will:  das  14. 
t?nd  15.  cap.  s.  Johannis.  fl53S).  Xiiij''; 
wenn  sie  [die  vernunfl)  nicht  für  vber  kan» 
drehet  vnd  Gddert  {sie)  gotles  worl  mit  glo- 
sen.  dos  15.  e«p.  der  ersfen  ep.  «.  Pmittam 
die  Cortnther.  (1534).  Clj^ 

2)  sich  drehen,  bildlich,' allerlei  versuche 
matten ,  etwas  zu  erreichen,  siel*  aus  einer 


DUEUEVYEftk 


454 


DREIFÄLTIG 


VirUg^nheii,  muUchen  läge  zu  ziehen^:  wie 
kan  er  {der  teufel)  sidi  da  ilrohen,  sclilciflen, 
lenckcn  vud  weinlrii  aiiii  alle  seylcii  vnd  an 
aUeu  eodeu  sich  sperreu  vntl  ynu  den  weg 
legen,  das  ia  niemaBd  toll«  selig  werden. 
das  diese  %Dorl  Chrisli  noch  fest  slehen. 
( 1 527 ).  aij";  die  vcrslocklen  inftgcn  ^irh  ilrelioii 
viid  wendeo,  riogen  vnd  wingeii  mit  was 
renckeo  sie  wollen  odder  mflgen,  so  ist  jr  lie- 
belff vnd fluchlreile  niclils  gegen  soklic  ofTeni- 
liehe  warlioit.  wid.  d.  sabbather.  { 1 53S).  (j". 

3)  reüi'Hsarlen.  einem  eine  nase  »IreJu'ii, 
ütn  MnterlisUy  leuicheu,  beirügen:  zungen- 
drescber  gehen  in  der  weit  fdr  den  gelehrten, 
denn  sie  kOnnen  mil  ihrem  waschen  vnd 
pltKidern  den  iingelehrten  vnd  pöhel  das  maul 
auUsperrea  vuad  ein  nase  drehen,  tisdtr, 
396^  einer  saehe  eine  nase  drehen :  wo  das 
wort  nicht  wil  dienen  zu  yhren  hauche ,  da 
drehen  sie  yhm  eine  nasen.  d.is  su  li  il.izii 
lenckcn  miis.  vber  das  erste  bnch  Mosf. 
(1527j.  Viuj'';  also  raus  man  der  scimlii 
eine  nasen  drehen ,  das  sie  sich  nach  vnsero 
gedancken  deenen  lasse,  das  17*  Mp.  Joh. 
(1530).  OjV  711  bolzen  drehen  s.  bei  bolze. 

Brehewerli  (drehewerg),  n.  drechslerar- 
beitt  ttkititMwHt.  «nr.  aw  1  kon.  ü,  29.  35. 

ifti,  Mohtwort,  Iret,  mhd.  m,  f,  drt,  n, 
driu  ißen.  ].  3SS),  ahd.  An,  .Irin.  .Irin 
{(iraff  b,  24U^.  im  notn.  und  acc.  lauten 
bei  L.  alle  drei  geschleckter  unfiecliert  drey : 
vnd  zeugel  drey  söne.  t  Jfo«.  6,  10;  da 
stunden  drey  menner  gcf;on  jm.  18*  2;  drey 
reben  sind  drey  tage.  40,  12;  vnd  zcugcl 
sieben  süne  vnd  drey  löchter.  Hiob  1,2: 
drey  ding  sind  nicht  zu  sulligcu.  spr.  30,  15 ; 
da  hangen  ein  capitel  odder  drey  an  einander. 
vher  das  erste  buch  Mose.  (1527).  kkj^ 
dier  gen.  itrticr  steht  bei  L.,  tcie  mhd.,  auch 
noch  nach  dem  artikel ;  da  er  sähe,  das  kein 
antwort  war  im  mnnde  der  dreier  menner, 
ward  er  zornig.  Hiob  32,  5;  weh,  weh, 
weh,  denen  die  aiill"  erden  wonen ,  für  den 
andern  stimmen  der  poi^aunen  der  dreier 
enge),  die  noch  posaunen  sollen,  offenb.  Joh. 
8,  13;  eyn  iglicher  diesser  dreyer  artickel 
ist  abbrüchig  den  geysiliohen  Stenden,  eyn 
rrtff/l  der  iheohgcn.  (1521).  Aiiij''.  geht 
keta  artikel  voran,  so  ul  die  fiectierl«  form 
iioeh  ftenfe  vmeHSwUdn  da  wU  ich  meinem 


segcn  vber  euch  im  sechsten  jar  gebieten,  das 
er  sol  dreier  jar  gelroide  niaclien.  3  Mus. 
25,  21 :  aufr  das  alle  saciie  bestehe  auli  /  ^\  ?i<  r 
oder  dreier  zeugen  munde.  Matth.  Ib.  ib. 
ctfMMil  ftbraudu  er  nueh  die,  leoArac^ain 
lieh  der  «dbioodbeit  ded^fion  der  adjeetiva 
iKirhfj'-bildete ,  mil  dem  dal  zusammenfai» 
leiidt;  jurm  dreien:  ault  zwey  oder  dreien 
zeugen  mund.  5  Jfoa.  1 7, 6.  m  dai.  herrsch 
jetzt  die  Wi^^ctierte  form  vor,  L.  bedietU 
«cA  fast  ausschlieszHch  der  ßeclierlen:  in 
dreien  lapen.  2  ^^os.  10.  2."<;  naeh  dreien 
tageu.  Jos.  3,  2 ,  für  (tor_/  dreien  lagen. 
I  Sam.  9. 20 ;  dieser  geisl  (JfiitiMr)  hat  sieh 
nu  bey  dreien  jaren  trefllich  gerhflnici.  ein 
brieffau  dt"  zu  Franckfort  am  Meyn.  { 1  533). 
Enj*  {dagegen  bey  drey  jaren.  2  üacc.  7, 28) ; 
das  heysi  fireylieh  einen  mit  der  dürren  hin- 
sen  vnd  mit  dreyen  erbessen  iagen.  der  pro* 
phel  Ilabacuc,  (1526).  Ij'';  droy  sculen  aufl 
dreien  füssen.  2  i/o*.  27,  11;  mit  dreien 
farreo.  l  Sam.  l.  24  {aber  eine  krewel  mit 
drey  tacken.  2,  13). 

lircilinchslabfsch ,  aus  drei  buchstaben 
beslfht^tfd :  wie  diejüden  tlinn  mil  den  dreien 
veiiiieu  Mu.si  vnd  zwcy  vnd  2>iebciilzig  würter 
draus  uiacheu,  «in  jgliche  mil  3.  buchstaben. 
diese  drey  buchslabisehe  wOrter  ii.  a.  «e.  «oas 
Schern  hamphoras.  (1513).  Diij*. 

Dreleckft,  irianguhis.  driuvchig:  sie  (die 
Stadt}  sey  viereckel,  rund,  dreicckci  oder  wie 
sie  kan.  rmdgl.  tu  4  Mo$,  35,  5. 

Brelerlei,  aus  drei  arten  bestehend,  mM. 
diierlei.  drier  leige  (Don.  1,  961);  die  deut- 
sche, lateinische  vnd  kriechische  sprachen 
alle  drey  reden  von  allerley  dingen  auO'dreyer' 
ley  vnlerschied.  düs  ander  fey(  widd$r  d. 
hyml.  Propheten.  (1525).  Diij'';  die  Versu- 
chung aber  oder  (wie  es  vn^ere  Sachsen  von 
alters  her  nennen  t  l>ekurunge  i^l  dreierlei 
d»uUeh  aOeehUmut,  (1529).  Siij\  msA 
substantivisch:  dreierley  bringe  ich  zu  dir. 
erwelc  dir  der  eins.  2  Sam.  24,  12;  ein  Und 
wird  durch  dreierley  vnrUgig.  spr.  30,  21* 
vgl.  allerlei. 

•relllMh»  tnphsf:  das  schwert  wird  iwi- 
fach,  ja  dri  irach  komea.  EtHh,  21,  14. 

irr ifäcbti^, dasselbe:  des  bapsts  dreifieeh- 
lige  kröne,  tischr.  237* ;  303^ 

ilcMilttg»  dMfdbe,  mM.  diivaltie  (Ben. 


d  by  GüOgl 


DREIFALTIGKEIT 


455 


DREIZEHN 


233):  cia  dreifehigA  <;clinar  retncl  nicht 

h*'\ch\  pnl/wcv.  prrd.  4,  12;  was  ist  nu 
lucDschliche  >Yolilial  jni  gründe,  denn  ein  ili  d- 
feltige  vbellhau  d.«c^ii«e(ni/il«aijiii.(  1 530). 
<K^$  nach  obgesagleindrayialtigflniMMlMick. 
von  den  jüden  vnd  jren  lügen.  (1543).  Bj''; 
foU  ist  einig  im  wesen  vnil  dreifellig  in  Per- 
sonen. Verlegung  des  alcoran.  (1542).  i'nij'. 

irtllUtigkeit,  f.  die  ireihe  U  gmes  fri- 
nilas,  mhd.  drlvaliikeil,  drivaldekeil,  drifelde- 
keil  tlicn.  'A,  von     urtffern  gebraurfit: 

«s  ist  wot  niclit  cm  kosUicti  deudüch,  laulei 
«ucli  nichl  fein,  goU  also  zu  nennen  uiil  dem 
«rort  dreyfdtigkeil  (wie  raeh  da«  kliniMh 
Irinilas  niclit  köstlich  lautet),  aber  weil  mans 
nii  lil  besser  lial ,  iiiff^ien  wir  reden  wie  wir 
künneo.  ausk-g.  der  ep.  vnd  euang,  von 
ctlem  efe.  (154  t).  eij*;  dreiraliigkcil is| ein 
recht  böse  deudsch ,  deilo  in  dar  gotlhdl  ist 
«lie  htfcbsleeinigkeit.  hausposL  Jhenn,  1 550. 
öl,  464'*;  viel  lies?icr  sprer*li  mmi  -nii  denn 
diu  dreiraliigkeit.  auileg.  dtr  evang.  von 
«tlem  eie.  ( 1 527).  Zj** ;  ym  naman  der  hei- 
ligen dreyrallickeit.  eineberichl.  ( 1528).  Dj**. 

Brelbrft ,  f.  was  dreiralligkcit:  von  der 
heiligen  gülUicbeu  drcybeil  oder  dreirallig- 
heil.  iiedreitjfmMa.  (1538).  Fiiij\ 

ireljihrlgy  drei  jähre  aü:  bringe  oiir 
eine  drcviorigo  kiie  vnd  eine  droyieiige  zigen 
vnd  ein  di evii  rif,'on  wider,  l  Mos.  15,  9. 

Brcikrenig:  die  hohen,  grossen ,  langen 
bttcher  des  dreykronigco  koniges  tan  Bom 
{g$meint  isl  derbapst,  so  genannt  wegen  sei- 
ner dreifachen  hrone).  ausleg.  der  ep.  vnd 
euang.  vom  christag  elc.  (1522j.  Aij*. 

ifcUingi  m«  et»  ma$s:  wer  miaietdie 
erde  mit  der  Auet  vnd  faasel  den  bimel  mit 
der  spannen  vnd  bcgreilTl  die  erden  mit  einem 
dioilini4?  Jcs.  40,  12,  was  L.  in  einer 
ranägl.  erklärt:  das  isl  mil  eim  mas  dreier 
fiQger  breit.  Binieeil  1,  510. 

iftlMil  (drei  mal),  ter,  zu  drei  verschie- 
denen malen:  drcy  m.i!  solt  jr  tiiir  fest  ballen 
im  jar.  2  Mos.  2'A,  14;  was  iiab  ich  dir  ge- 
tban ,  das  du  mich  gescblagnn  hast  nu  drey 
mal?  4  Mm.  22»  28  t  i^h  bah  dich  gefoddert, 
das  du  meinen  feinden  lluchen  sollest ,  vnd 
sihf ,  du  hast  sie  nu  drpy  mal  gcspfrnol.  24  1 '» ; 
in  dieser  nacht,  che  der  hane  krehet,  wir^ilu 
mich  drry  mal  verleugnen.  Jfoltib.  26,  84. 


irelwiHn,  m.  der  über  M  feeefff  mi 

regieren.  Eist  |,  486*, 
Mreitt,  s.  darein. 

irclarkiriiUg,  «o«  am  drei  schidUem  b§- 
sieht:  daa  vnloieyi  aollv  aweiachtehtig  vnd 

dreyscbicbtig  machen,  rar.  zu  1  Mos.  6,  16. 
in  den  predigten  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  Vj^  sagt  L.  dazu:  deucku  A&o,  das 
der  kaale  drey  boden  habe  gehabt . , ,  ym 
vnierslen  bat  er  kemroerlin  gemacht»  hie 

zwry  da         vnd  so  fori. 

Dreiscciuiger,  drei  vnd  sechzig  jähre  all : 
ich  glcube,  wenn  ein  kind  von  einem  jar 
•tirbl»  daaalleseitlaiuend  oder  swey  tausend 
jerige  kinder  mit  jin  sterben,  aber  wenn  ich 
(\.  Martiniis  droisedi/iper  slerb,  so  ball  ich 
niciil,  das  jr  sechzig  oder  hundert  durch  die 
weit  mit  mir  sterben,  denn  die  weit  wird 
jlzund  nichl  all.  Jen.  8,  422^ 

Drcispitilcht,  teas  drei  spitzen  hat:  n1<n 
feilt  den)  hapst  seine  <lre\ spilzicbte  krön  hcr- 
uidder.  ausleg.  der  euang.  an  den  luvne^ 
mUslen  feste»,  (1527).  HHiif. 

llreiMlg  (dreissig).  Iriyinta,  dreimal  zig, 
d.  i.  zehn,  mhd.  driJicc  i  Uen.  I,  390),  ahd. 
dri^uc  {Graffb,  24 1);  lunifzig  eilen  die  weile 
vnd  dreissig  eilen  die  hAhe,  1  JWm.  6,  1 5 ; 
vnd  die  kinder  laFSel  beweineten  Hose  dreis* 
sig  lige.  5  Mos.  31,  S;  vnd  liracbt  erwidcr 
die  dreissig  silh»»iling.  Matth.  27,  3.  allein 
stehend  wird  es  fieciiert^  Jesniaja  der  Gibco« 
niter*  gewaltig  vnter  dretssigen  vnd  vber 
dreissigc.  t  chron,  13»  4. 

Drebzigfalllij!;,  tras  sich  dreiszigmal  ver- 
mehrt hat:  eliichs  ticl  auti  ein  gut  land  vnd 
trug  rruchl,eilicbshundertreltig,  ellichssecb- 
ligreltig.  eUicha  dreissigMtig.  JffalA.  13, 6. 
23.  —  ahd.  drt7,uglallig  (Groff  5.  242). 

Ircisilgsle,  Ordinalzahl,  tricesimus:  im 
dreissigsten  jar.  Ezech.  1,  Ij  vnd  Jhcsus 
gieng  in  das  dreissigst  jar.  Ime,  3,  23. 

BreKhfItIcht,  axis  drei  theilen  bestehend: 
dt-r  (Irrytctiiclile  Imid.  mm  ffenehU  dnidrr 
Clausen.  (152S).  ^iij^ 

Dreiwcibig,  drei  weiber  habend:  man  soll 
aus  der  schrUTt  beweisen,  das  solche  menner 
zweyweibigc  odder  dreyweibige  biessen.  von 
den  cou.iilijs  V7}d  kirrhrn.  (!'>'<!♦).  güj*. 
Breisehn  (dreizehenj.  carämaizahl ,  Ire- 
»  mhi.  dftsChen  (^en.  3,  861),  oM. 


Digitizcü  by  ^(j^i  .l'^ 


DREIZEHNTE 


456 


DRINGEN 


Mehan  (Graff  b,  62S):  Isroael  aber  sein 
son  war  dreizehen  jdr  alt,  da  seines  fleiscbes 
vorhaul  beschnitten  ward.  1  Mos.  17,  25; 
das  sind  dreyzebea  siedle.  Jo»,  19,  6;  drei- 
sehen eUen.  Swdb.  40,  II. 

DrciteliBte  (dreizehendc  l,  Ordinalzahl 
ton  ihehchn:  im  drcizehendcn  jiir  wjrcn  si»^ 
von  jro  ahgerallcii.  l  Mo$.  14.  4;  auit  den 
dreiiehenden  Ug.  B§ther  3»  13.  dieredent- 
arl  die  dreizehnle  birenhaol  ▼erkaufen  s. 

Wn/'T  liffrff)liail{. 

Ure&clic,  f.  trilura :  das  will  sie  euch  red- 
lich wiedergeben  nach  der  ilrcscbe,  so  nächst- 
knnfUg.  <fo  WeltB  5,  359.  —  cM,  dresea 
(Graff  5,  265). 

0resrhi-n,  triturare.  L.  sehwankt  zwi- 
schen sluiker  vnd  schwacher  conjugation ; 
xwtr  ffeAf  das  pnet.  drasch  fest ,  doch  ge- 
InraudU  er  nebe»  drischet  auch  dreschet, 
und  slail  des  imper.  drisrh  nur  drosche. 

1)  die  kürner  der  feldfrüchte  am  den 
ähren  treiben,  wai  an  allerthum  auf  dreierlei 
tteiie  9<t«Aaft:  dtirefc  dot  aiulretoii  det  ge- 
Ireides  durch  ochsen  {kühe,  esel,  pferde), 
durch  ilus  iili  ondern  millel^t  dri-trfitragrn 
{äreschicMiUen),  und  durch  das  amklopfen 
mit  höiMtrm  tiätem.  vgl.  Jt$.  28,  27  f 
5  Mot*  25.  4.  meiDe  liebe  tenne,  da  ich  aiiO* 
Hrpschc.  Jes.  21,  10;  iIit  da  iltoscliel,  sol 
atifl'  linf!nt)iig  dreschen.  1  Cor.  9,  10;  Gi- 
deon (irasi  ii  weilzcn  an  der  kelter.  richl.  6, 
1 1 ;  man  dressebel  dtemdten  nicht  mit  egen. 
J  s.  2S.  27. 

2)  bildlich:  vmb  drey  viul  vier  laster  wil- 
len Daiua&ci  wil  ich  jr  nicht  sciioiteit,  darunib 
das  sie  Gileail  mit  eisenen  zacken  gedroschen 
haben.  Jmot  t,  3;  mache  dich  aulT  vnd 
dresche,  du  lochterZion,  denn  ich  wil  dir 
ci«;orii  hörnor  vnd  chprnp  kl.iwen  machrn  vnd 
solt  viel  vüK  ker  zurschmeissen.  Micha  4,  13; 
das  auch  niemant  wisse  denn  er  alleyne*  wie 
villi  der  aelbige  |>ral  odder  teullel  geblewct 
vnrl  pe(lrn«!r|)rn  ImIic.  amflcg.  dir  rp.  vnd 
euang.  von  der  heyt.  dreykönige  fest  etc. 
(1525}.  eij''. 

3)  rtdemarUn.  ritten  aoFs  maul  dreschen, 
zum  schxceigen  bringen:  das»  oh  sie  etliche 
{artikel)  filr  kei7«'ri^<  h  anzeigten,  nicht  aufls 
maul  gedroschen  vini  anders  erfunden  würde. 
Ja»,  1,  362".  leeres  sirob  dreschen,  «umiUse, 


vergebHeh»  wbHt  thun:  so  geschieht  dem 
(eulTel  eine  ^To^vo  schalckhoit,  rins  rrlrer^iro 
zu  dresschen  ündei.  das  schone  confiteminü 
(1530).  Jiij''. 
schon  golh.  {Miskan,  oM.  dreskan  {6nf 

5,  264).  mfid.  droschon  (Ben.  1,  396). 
©rfscber,  m.  (rilurator:  es  hsi  «o)rh«  nil 

eyndrescheroder  liirl  gesagt,  von  der  begeht. 
( 1 52 1 ).  a  iiij'* ;  also  gilt  ein  streich  eines  dre- 
scbers  in  der  srheuren  als  viel  for  gott,  als 
ein  psalter  von  einem  Carlhenaer  gesungen. 
Eisl.  I,  29^ 

mAd.  di&dier  (Ben.  1,  396> 

iicschcrifcian ,  f.  rsuAa  knti,  f»  /"ölen- 
der «/eUe  bildlich:  die  sicher  vnd  on  Atrcbt 
leben,  djp  las  nur  probe dre!5rhprsppi<if'  <^v«en, 
ilas  ist  den  zornigen  Müssen  htiren.  eine  pre- 
digl  vom  rerUmwn  schaf  (1533).  Eij*. 

Brescb«rs(a«b,  m.  der  beim  dreschen  amf- 
ßiefjl:  iler  küiiig  zn  Syrien  liaUe  sie  vnib  ge- 
braclii  vnd  hatte  nie.  gemacht  wie  drescher- 
staub. 2  kön.  1 3,  7. 

irochcwlt»  f*  sHt  dtr  inu^:  md  die 
ili  «  >(  hezeit  sol  reichen  bis  snr  weincmdte». 
3  Mos.  26,  r>. 

ttresf hwagen ,  m.  ein  kleiner  wagen  m»i 
gexackUn.  niedrigen  laafsenrodeni,  darren 
dem  sngti^  üiber  doi  getrtidt  im  lereit  her- 
umgezogen  ward,  damit  die  horner  au.«  den 
hülsen  fielen,  bildlich:  ich  habe  ilicli  zutu 
scharOen  newen  dreschwagen  gemacht,  der 
sacken  hat,  das  du  solt  berge  sndreschen  vnd 
ziimalmen  vnd  die  hflgel  wie  sprew  machen. 

Jes.  10.  15. 

ttriu,  drinne.  drinnen,  s.  darin. 

Dringen,  praef.  drang,  pl.  druogen.  conj, 
dränge»  pmi.  prael.  gedrungen  {mtfangi  an- 
weilen  drungen,  r.  b.  der  saianas  halt  tzu 
seber  auir  die  eyle  drungen.  ron  beider  ge^ 
slalt.  1522.  Cij**);  nüid.  dringen  {Ben.  \, 
393),  ahd.  dringsn  {Graffb,  26t). 

1 )  iniriMiltfo.  mU  Ireidcmiar  gewU  tieh 
wohin  bewegen 

a)  eigentlich:  wenn  jr  uierrkel,  das  sie 
verzagt  sein  werden  vnd  die  flucht  geben,  so 
dringet  getrost  anlT  sie.  Jud.  14,  5;  lielTmit 
grosser  kunbeil  hinzu,  drang  durch  die  feinde 
vnd  tüdtel  jrfT  viel  anlFbeiilen  «;ei!en.  l  Macc, 

6,  45 ;  da  Judas  sähe,  das  seiu  beer  nicht  bey 
einander  bleib,  vnd  doch  die  feinde  anlf  jn 


d  by  Goqgl 


DRINGEN 


457 


DROBEN 


drungen,  ward  jti)  Imm^'.  9,  7;  das  volek 
drang  hinzu.  Luc.  Ii,  29. 

b;  uneiijt  nUidt,  u)  alli'inslehend :  Lissel 
VHS  seilen,  was  dieser  lexl  sclileusscl  od<ler 
nicht ,  wie  er  dringet  vnd  nicbl.  vber  das 
trtte  buch  Mw.  (1527).  Ppiij'.  ß)  mit 
tiner  praeposition :  da«;  gt'hel  der  elenden 
drinu't'l  diirch  die  wuU'kfu.  Sir.  35,  2  1 .  }'j  mit 
localadi.:  sonst  wcre  dye  golliclie  furschiinj; 
vnd  erwelung  vonn  ewirkeylt  nichts,  daraufl 
doch  9.  Paulus  harlle  dringl.  oft  auch  ye- 
mnni  on  glauben  verstorben  selig  werden 
tnuge.  (t523i.  Aiiij';  aUo  sihcslu  was  iU 
sey  jnn  der  liebe  bleiben,  beide  grobbeb  vn- 
tor  den  leuien,  aber  viel  mehr  jm  geistlichen 
Avesen  ,  diihin  Johannes  am  meisten  dringet. 
etliche  schöne  predigten.  (  !533<.  Oiiij* : 
das  geselz  vud  die  prupbelen  weissagen  bis 
anir  Johannes ,  vnd  von  der  «eit  an  wird  das 
reich  gotics  durchs  enangeliuni  gepredigt, 
vnd  jedermann  dringet  mit  j^rwili  Iii«  ein. 
Lur.  10,  !6;  wrr  moin  worl  liiiic!  vnd  i^Imi- 
bel  den:,  der  nmb  gesjnd  hat,  der  iial  das 
ewige  leben,  vnd  kompt  nicht  in  dasgcrichte, 
sondern  er  ist  vom  tode  zum  leben  hin  durch 
gedrungen.  Joh.  b,  21. 

2j  Iratisitiv.  a)  eigentlich,  mil  gewali 
forttreiben,  drängen,  driUkem  vnd  die  Egyp- 
ler  dntngen  das  volek,  das  sie  es  eilend  ans. 
dem  Imilc  trieben,  2  Mos.  12.  22  ;  vnd  ibe 
AnionttT  (IntnjiPn  dio  kiiidi-r  D.iii  niiir>  pp- 
bitge.  rieht.  vnd  er  spraeb  zu  seinen 

jungem,  das  sie  jm  ein  schilllin  hielien  vmb 
des  volcks  willen ,  das  sie  jn  nich  drangen. 
Jforc.  3.  9. 

b)  uneiyentlich ,  zu  ettcas  antreiben,  no- 
thigen,  zwingen :  denn  die  liebe  Chn:ili  drin- 
get vns  also.  2  Cor.  5,  1 4 ;  die  not  wird  sie 
dringen,  das  sie  die  .slad  vbergeben  müssen. 
Jud.  7,  10;  dif  prntlloscn  die  das  volek  dran- 
gen vom  ge.sclx  abzufallen.  1  Macc.  3,  5; 
goll  selb«,  der  vber  alle  gcwalt  ist,  hat  noch 
Die  keinen  menschen  n)it  gewalt  zum  glauben 
wollen  dringen,  ein  brieff  an  den  cardinal 
ertsbischoff  zu  .Mmitz.  ( Aiij*;  sondern 
sie  Wüllen  miü  von  der  warlicil  zu  jrcn  lügen 
vnd  greweln  dringen ,  oddcr  wollen  vns  tod 
haben,  ron  der  winckeimetse,  ( 1 533).  Aij^ : 
wir  k<>nn«>n  mit  giitlein  t-'owivson  au«  vnserin 
beruir  nicht  Ircllen,  biü  so  lange  wir  mit  ge- 


wall  dauon  gedrungen  werden,  verwkanunff 

zum  f/i'hel  u-idcrd.  r.(l&.ll)  Cj'';  XUrbniVt- 

bebe  kau  im  inanrl  gedrungen  vnd getwungen 
werden,  tischr.  310'". 

3)  sieb  dringen,  wie  sieb  drängen,  a)  ei- 
gentlieh:  es  begab  sich  aber,  da  sieh  das 
volek  zu  jm  drang  zu  hdren  das  worl  gottes. 
Luc.  5,  I.  —  b  \  unrifjrnlUch :  drln^rf  ilirh 
nicht  in  cmpter  für  goll  vnd  ringe  nicht  nach 
gewalt  beim  kOnige.  Sir.  7,  5;  weiten  sich 
also  jnn  vnser  kircben  dringen  vnd  pOanlzen 
durch  vn.sern  eigen  mund.  warnunge  an  <r. 
l.  deudschen  (1531)  Dj'  ;  wio  sie  voll  boOart 
vnd  hocbmul  stecken  vnd  dringen  sieb  vmb 
das  oben  an  sitsen.  austeg.  der  ep.  vnd 
euang.  von  ostern  elc.  ( 1  51 1).  Ij''. 

Bringend  I  nölhigend:  (das  conrilium  ru 
Costnitx  halle)  zu  seinem  füroemcn  grosse 
vnd  vnmeidliche  not  vod  dringende  vrsachen 
solchs  zu  setzen  vnd  zu  scIiUessen.  «otder 
das  bap^tum  zu  Rom.  f  15151.  Aiiij'". 

Dritte,  ordnungsztihhcm!  ron  dni  ,  tt'r- 
lius :  «la  ward  aus  abend  uiorgieii  der 
dritte  lag.  I  Mae*  1,13;  am  dritten  tage 
hub  Abrnlinm  seine  äugen  aulT.  22,  4  ;  vnd 
fo.  gi'sflnrh  tles  dritten  tages.  40,  2(t ;  da 
iMiuen  die  weingarloer  »eine  knechte,  eineu 
Nitjupten  sie,  den  andern  tOdten  sie,  den  drit- 
ten sieinigelen  sie.  Jfolfh.  21,  35.  luloer-' 
bialisch:  das  ist  nu  das  dritte  mal,  d,H.)lirsus 
n(T;'tilt.irTf  i*;!  «einen  jfliifrcrn.  Joh.  21,  1  1; 
vikI  der  licrr  riell  .^auiiitjl  al»er  zum  dritten 
mal.  1  Sam.  3,  8 ;  vnd  gieng  aber  mal  hin 
vnd  betet  zum  dritten  mal.  Matth.  26.  I  I. 

Dritfhalb.  ztrei  «nd  ein /ia/6e«;  drilbalb 
t  ll.  n  sol  die  lengc  sein.  2  Mos.  25,  10;  ein 
goblseckel  ist  sehen  ortsgQlden,  das  ist  drit> 
halben  gülden,  vber  das  ente  frncA  Jfoie. 
(1527  i.  Frij'". 

Drob,  d;i[-<d). 

Droben,  adv.  supra.  einigemal  begegnet 
bei  L.  noeft  die  jettt  ungebräu^li^  volle 

form  darobcn,  z.  b.  ron  den  guten  wereken. 
1520.  Kiij'.  de  Wette  hr.  2,  510. 

1  >  anir  das  .sie  Cliri-^to  einen  ort  droben 
ym  bvmel  machen,  vom  abendmal  Christi. 
(1528).  sj**;  es  ist  kein  gott  weder  droben 
im  bimel  noch  blinden  atill  erden  dir  gicicli. 
I  ht'in.  S,  23;  foddfr  dir  rin  /oicIm'ii  vom 
iierrn  deinem  goll,  es  soy  Ininden  in  der  belle 

68 


I)K0LL£M  458  ÜRUUKEN 


oder  droben  io  der  hohe.  Je$.  7,  1 1 .  blosse* 
drobai  btn^eknei  den  himmel:  also  iiiiih 
denn  vnscr  Herr  guU  <lio  \V(>il  drubtüi  niiis>ig 
MUen.  der  H)l,psulm.  (153-1).  Ug';  viiil 
denckest  nkht  ein  mal  limaufi*  gen  linnel  was 
du  droben  su  %vanen  hast,  ein  chmtiieh 
schöner  irosl.  (1535;.  Itj^;  svid  jr  nii  n>i( 
Chrislu  auflerslamlen .  so  snritet  was  iliolien 
Iii,  da  Christus  ist,  sitzend  zu  der  reciiitu 
gottes.  (raclilel  nacb  dem  das  droben  ist,  nicht 
nacli  dem  das  auH' erden  ist.  Coloss.  'A,  1.  2. 

2i  mit  drohen  wird  auf  das  vorhergehende 
in  scJtriHen  und  biichem  vertciesen :  disze 
vnecbuld  bl  droben  yni  1 S.  versz  auüzgelogi. 
dtr  36.  paof«.  (1521).  Cüij'*;  droben  bal 
er  eine  erfaruiig  gesagt  von  iWt»  gorecliten. 
das  er  noch  nie  keinen  linb  sehen  verla^'^f'n 
vier  troslliche  psalmen.  (I52üj.  Cj  ;  wie 
droben  angezeigt,  vermanung  an  die  geisl-' 
Uehen.  (1530  ;.  GiiJ'';  wir  haben  drohen  he- 
weisrt ,  «las  beiilc  ,  .lüilni  vnd  Gnerheri  .illc 
vnler  der  sdnde  sind.  Hüm.  [i,  9 ;  wie  ich 
droben   aufls   kUrlze^it   gesihrieben  habe. 

Drallen ,  trollen»  'ml  kurzen  plumpen 

schrillen  i'inhertrafh'n'  {Adelung ):  darnacli 
kuuien  sie  daher  getroiiel  uiil  exeiupehi  vii>i 
mit  der  tbat.  eine  dencftl.  II52S).  I)ii:j 
da  kommet  er  itfer  leufeh  mit  einem  andern 
pfeile  gedroll.  lischr.  1 2S''.  reßcxiv  ,  sich 
davon  machen,  sich  fortpacken:  igeseU) 
drol  dkl  lücii  vnd  rcum  mir  aus  meinem  iicrlzen, 
ich  wii  dich  darin  nicht  w  issen.  wte  da*  gt- 
selz  vnd  euang.  su  vnterstheiden.  f  1  532). 
biij" ;  (In  .»rhawer  oder  seher  droU  dich  ins 
laiiU  Juda.  Jen.  3.  25 1^ 

iMlIgölM  itrollgOtzc),  tn.  bexei^mtng  des 
hapstes:  das  sey  euch  papislen  zu  dienst  ge- 
sagt auITs  erst  capilel,  da  habt  yhr  cwrn  ind- 
gotzen,  des  tenlFets  larueu.  buUa  cem  do- 
mini.  1 1522^  Ciiij*. 

•mIIiuuui  (Irollmann),  m.  das  ist  aber 
das  vngluck,  das  wir  solchs  vmbkeren  vnd 
lassen  jhii  fgott)  trnllmans  ga^l  sein  vnd  sein 
worl  enhindere  setzen,  t  un  der  tunde  wid- 
dtr  d.  keit.  g«ut  ele.  fl534).  Ej**. 

1  fMimtot  f. ».  irommete. 

Prommelrn,  tnnnmelen. 

Driirk.  m.  bei  L.  1  )  t  xsrripfin  per  (f/pos : 
deiu  uji-ii  habe  icii  mir  lassen  wolgefalleu  dis 


bUchlin  magister  Caspers  Aquila  durch  den 
•Itiick  itii  da»  Hecht  zu  bringen,  «orr.  i,.*t 

auf  den  sermon  C.  Adlers  von  atmnsen. 
f  l533j.  Aiij'';  seiner  üuoden  sind  viel  am 
tage  durch  den  dmek  ausgebreit,  an  dtn 
kurßrslen  XU  Sachsen.  (1545).  Ciij';  nichts 

mehr  schreyben  üdder  in  druck  bringen  las- 
sen, nriginalbr.  im  ges.  areiüv  tu  Weimar. 
O  pag.  7  1.  FF.  2. 

2 )  da$  gedruckte  bwk :  es  ist  ein  druck  aos> 

gegangen  als  von  einem  gespensle,  dem  plariier 
zu  Stasfoit  ers(  hifiiofi.  rorr.  L 's  auf  eine 
warhafftige  htisluriu  geschehen  zu  Slasfort. 
(15301.  Aij  . 

irickftfe.  drucken,  wtkd.  drfldten  (Ben.  I, 
4(iOi.  ahd.  driin  han  iGraff  b.  253).  bei  L. 
hnmmi'ii  lu  idr  formen  ahn»-  unterschied  der 
bedeulaugcu  neben  einander  vor. 

1  >  im  eigentlidien  sinn ,  premere ,  pret- 
sen;  wenn  man  das  auge  drdekt,  so  j;ehen 
Ihrenni  lietntis.  .Sir.  22,  23:  mci'ster,  das 
volck  drenget  vnd  drücket  dich.  Luc.S.  45; 
wenn  man  die  beer  nicht  drucket ,  so  behelt 
eyn  ygUclis  seyn  geslall  für  sich,  eyn  «erMo» 
von  der  begeht.  (1521).  Dj''. 

?i  (///('  Schrift,  figuren  u.  dgl.  mittelsl 
•  lurr  presse  auftragen,  für  weiche  bedeu* 
tung  die  jetzige  Schriftsprache  auss^tUssw* 
lieh  die  umlautlose  form  drucken  ^efrraiicM: 
il.inii!  irli  vnti  meyn  anlionger  hynfurler  ynn 
heslym|iler  zeyt  nichts  newes  sclireyhen  noch 
drucken  lassen,  ori^xalbr.  t.  j.  1523  im 
an^v  su  Weimar,  0  pag.  74.  FF.  2;  ge- 
fallen  vns  aher  die  stiilschreiher  nicht,  so 
l,is>t  vn<  Minier,  schnilzer  vnd  (!rflc'kf>rnenifn, 
(he  vns  scIiOue  concilia  malen,  schnitzen  vnd 
drflcken.  von  den  eoneiUjs  vnd  Mrdhen. 
(  1  ,").<<);.  Eiiij'';  das  wird  gut  in  ein  buch  zu 
«inli  ki  n.  uiih-r  llatis  WoTSL  (1541).  Pj*. 
vgl.  auch  auldrUekcn. 

3)  vom  auf-,  andrücken  des  Siegels:  o  das 
ich  kflnde  ein  schlos  an  meinen  mund  legen 

vnd  ein  Test  Siegel  .'mir  nn  in  ni;iul  drücken. 
Sir.  2  2,  33;  was  der  teuUei  ihnt.  th  druckt 
er  atlwegtt  (las  siegel  mit  dem  hmdcrn  draull. 
tisehr.  287";  Christus  ist  durch  das  beschlos- 
sen grab  on  alle  verleiziiiig  der  siegel,  so  an 
•las  ^i.iti  pednlckel,  herdurch  komen.  kamt' 
[tust,  sommerleil  2'. 

4}  uneigentlich,  bedrängen,  quäitn,  pla- 


Digitized  by  Google 


DRUCKER 


459 


DC 


gen:  <lic  llicwriing  aber  «Inicklc  das  laiid.  | 
1  Bfo-i.  13,  l ;  so  hürl  drücki  dii'  llu'wriinj! 
das  l.md  Canaan.  47,4;  wenn  cm  fiirsl,  liecr, 
grosser  lians  einen  man  drückt .  so  han^el 
die  w»Dd  trnd  der  laon.  viertrottUehejaiUf 
tuen.  (1526).  Cn'  ;  vnd  man  selzle  fronvOglc 
vIht  sie,  die  sie  mil  scluvercn  dienst«'n  drnrken 
sollen.  2  Mos.  1,11;  zur  zeit,  wenn  üie  die 
bitte  drücken  wird,  werden  sie  Terschmach- 
len.  BMf  6,  17;  wir  werden  gednickl  vnd 
geplagl  mil  schrecken  vnd  ang»l.  klag,  Jeir. 
3,  47. 

5^  sich  drilckcn,  sich  beugen,  demülhigen, 
eimchrSnken,  gedulüg  leiden:  wer  »eer 
pran^'Cl.  der  verdirbt  drdlier,  wer  sieh  aber 
rfrffcket,  der  kompl  empor.  Sir.  2<',  I  I  ;  iI.js 
sind  eylelwerck  eines  armen  betriliiten  sehet- 
fers,  der  sich  hal  mdsscn  tUcken  vnd  drttchen 
md  viel  leiden  von  seinem  herm  vn<l  ge<»indc. 
r&er  das  erste  buch  Mose.  (15271.  Axiij'; 
das  ist  {^arein  gros  ^\\^\^  un  ieiiien  nicht  hülire 
.suchen  von  irgend  eincni  menschen  oder  Crea- 
toren .  sondern  sich  drOcken  «nd  aosleiden. 
Jen.  I,  41». 

r, !  rrdfnxarl :  irli  wov-./  wo  dich  der 
schucii  druckt  (Aenn«^  äetn  geheimes  leiden). 
von  den  newen  Bekisehen  btälen  vnd  lügen. 
(1520».  Aitij'';  keiner  sihet ,  wo  den  andern 
der  scliiic  li  drill  kt .  jdi'rm.in  fnlrt  .tIIimh  sein 
vnpemath.  das  man  hintlcr  zur  svliulen  hal- 
len solle.  (153Ü).  tjij'  ;  da  druckt  luicii  hurt 
der  schuch.  de  Wette  br.  5,  708. 

Drncker,  di m  ker,  m.  lypoijmphus,  buch- 
drucker:  ii  Ii  furw.ir  dif  zpvt  ml  liab,  das  ich 
niUge  sehen  was  der  drucker  für  bild,  buch- 
atabon»  tindten  odder  papyr  nympl.  vor  de - 
mngetiieher  artickel.  (1520).  Aiiij';  .>o1iüre 
ich  wnl  xnscr  j:l.niIio  stünde  ntiffdiT  dinten 
vnti  leddi  rti.  i.t  .nilF  dem  fjutcii  u  iili  n  der 
schreyhcr  vnd  di  licker,  ey  da  sKlride  er  Teyn. 
dae  ander  teyl  mdder  die  hymt.  propheten. 
(1525).  Cüij';  maier,  schnilzer  vnd  drdcker. 
von  den  nrnriUji  tut!  hirrhcn.  f  l.'nDi.  Eiiij^. 

Urackerei^  /.  die  tcerkslälie  des  druckers : 
o  wie  manch  feine  etnlelle  hab  ich  yiin  der 
«chriOl  gehabt,  die  ich  hab  mflasen  lassen 
Taren,  w  eMic  so  sif^  ein  scliwermer  helle  ge- 
liabt .  weren  yhm  freüirh  alle  driickerey  tu 
wenig  gewesen,  das  ditse  trorl  Christi  noch  | 
fetttt^ten.  (1527).  eij* ;  drttckem,  settem,  | 


i  correctorn  vnd  was  mil  solchem  bncflc  yn 
der  dnlckerey  vuibgehet.  von  heimliche»  vnd 

gestolen  hrieffen.  (1529).  Cij\ 

Arackerherr,  m.  eigenihümer  einer  buch- 
Ancfteret  :  uieyne  lidien  druckerherrn.  «tw- 
leg.  der  ep.  vnd  enang.  eon  der  Aey/.  «frcy- 

könige  fest  etc.  (1525).  Aij*. 

Brückslein,  m.  die  aposlel  sollen  ein  last- 
slfin  odiler  tirlickstem  sein  allen  vidi-kern, 
der  pruphvl  Sacharja.  (152bt.  iij'. 
irabci  f.  «.  truhe. 

irahci  'drüben),  gedeihen,  sunehmen,  in 

dem  sprichicorl:  vnrechl  gul  drdhel  noch 
erbet  uiclil.  wider  den  iruiher  zu  prrtfifjen. 
(154(»).  Iliiij'.  in  der  ausley.  der  ep.  vnd 
euang.  von  oslern  elc.  '.  1514).  Aa  ij''  heiest 
das  spridwwt:  vnrecht  g6(  wudelt  nichk 
irnmm,  f.  trommel,  s.  irumm. 
Drummel,  f.  s.  trommel. 
Drunwer^  s.  IrUiuuier. 
IritttoB  (dninden) ,  adv.  infra .  gekünt 
aus  darunten,  mhd.  dar  unden  (W<>/i.  3,  ISO), 
darunde,  dci  iiiidcn  (Grimm  n  tb.  2. 
vnd  das  beer  der  .Viidianiter  lag  drunden  für 
jm  im  gründe,  richl.  7,  S ;  die  helle  druuden 
erzittert  für  dir.  Jes.  14,  9. 

Brns,  driis,  drüse,  f,faehwür,  %äcus,  mM. 
druos,  diiiii>o  (Ben.  1,  401),  ahd.  druos, 
dnio«!  ilirnf]'  ö,  2y3):  vnd  frissest  dich  ein 
dni<*cliii^e  drus  oder  pesldenlz  dahin,  eine 
heerpredigt  tvidder  den  Türeken.  (1529). 
Dj*;  ja  sie  sind  gclieder  der  kirchen,  gleich 
wiespeirbol,  rolz,  eiter.  srliwois...  blättern, 
drtise,  franlzusen  vmi  alle  .scuche  des  leihes 
gelicdersind.  «Im  acft9necon/il«iitM.(  1530). 
Lij** ;  wenn  in  jemands  fleisch  an  der  haut 
eine  drils  wird  vnd  widor  hfilet,  darn;ich  an 
dotusellicn  ort  etwas  weis  aufferet  oder  röt- 
lich eiicrvveis  wird,  sol  er  vom  priesler  be- 
sehen werden,  wenn  denn  der  priester  stbel, 
das  das  ansehen  tieffcr  ist,  denn  die  ander 
haut  vnd  Jas  bar  in  weis  verwandelt ,  so  sol 
er  jn  vnreiu  vrleilen ,  denn  es  ist  gewis  ein 
aussatxmal  aus  der  drtts  worden.  3  Afo#.  13, 
18 — 20 ;  vnd  .Tesaja  sprach  *  bringet  her  ein 
Stück  fcifien',  vnd  da  sie  die  brachten,  legten 
sie  ruil!  die  drUsc  vnd  er  ward  gesund. 
I  2  kou.  2u,  7. 

I    In  j  das  persSnUehe  pronomen  der  tteei" 

58« 


Digitized  by  Google 


DUCKEN 


460 


ÜUMMKCilN 


ten  person,  mkd.  ähd,  dA  {mhä.  aiidk  »och 
du),  goih.  \ni. 

1)  folgl  du  dem  verbum,  so  gebrauchi  es 
L.  tM$  enkUHseh:  wo  bistuT  1  Hot.  3,  9; 

wai  unil)iiaslucl4:»gcllian?  3, 13;  im  Schweis 
deines angesichlssollu  dein  brol essen.  3,  tO; 
waruiub  crgriinmeslu  ?  1,6;  s^pesi».  12,  18  ; 
willu.  13,  U;kaDSlu.  15,5;  nieiüälu.  Ib,  13. 

2)  ier  gtn*  deiner  begegnel  «innutl  iti  der 
hibel  (5  Mos.  13,  17),  regel  hl  das  orga- 
nische dein  [mhd.  din):  die  jiinp:ri.i\v,  die 
tochler  Zioö,  verachlel  dich  viul  s|miiel  d^iii. 
2  kön,  19,  21 :  denn  im  tode  gedenclit  man 
dein  nicht,  ps.  6,  6;  keiner  wird  id  schän- 
den, der  dein  harrel.  25,  3;  verpc«st'  i<  Ii 
dein,  Jerusalt'iii ,  so  werde  Kiein(>r  reclikii 
vergessen.  137,  5;  iierr,  schone  dviu  selbs. 
Jfollfr.  16,  22. 

iickci( Kicken ),  sich,  sich  niederbücken; 
unei<}enUich  für  sirh  fViijen,  demüthigen,  «n- 
lerwerfen:  du  .<:olll  dtdi  ducken  für  deynem 
OMiivnder  soUdeyn  herr  seyn  (var.xu  1  Mos, 

3,  16).  epislel  s.  Pelri  gepredigt.  (1523). 
Qiij";  dazu  befdhl  er  yhr  utem  weib)  das  sie 
sich  fiii-  ilrm  manne  sol  (ücken,  dns  ist  niclil 
ylirus  freyen  willens  leben,   vber  dag  eislt 

Heh  Moee.  (1527).  Mf.  tOcken  und  bttcken. 
wiiider  d.  hyml.  pn^eten.  (1525).  Eiij\ 
tOcken  und  di  ückon.  s.  di  ficken, 

mhd.  ducken,  luckeu,  uickcn  {Ben.  3, 1 26), 
von  dem  ahd.  dAhoo,  mAd.  dinben. «yl.  Wei- 
gand  tctb.  d.  deultdi.  synoH.  1,  298. 

Dnlden^  lolerare,  pali,  mhd.  dullen  (Ben. 
1,  379),  ahd.  dullan  {Graff  5,  \ 

1)  mil  gleichmulh,  gelassenheil  wiäer- 
wärtiget  ertragen,  teiden,  trans^  imd  ttt> 
träne»;  wie  lange sul  ich  ( (ü  h dubicn?  Jk/a((A. 
17,  17;  lipy  vjcrzicr  j  iren  lang  duldel  er  jre 
weise  jnn  der  wüsten,  aposi.  gesch.  13, 18  ; 
man  verfolget  vns ,  so  dulden  wirs.  1  Cor. 

4,  12;  dulden  wir,  so  werden  wir  mil  herr- 
schon. 2  Tim.  2,  12. 

2^  zulassen,  geschehen  lassen:  \\a'<  jii 
Koin  oder  anderswo  gcscliicht  odder  bebste 
dulden,  syn  sermon  ton  d.  abUu*  vnd  gnade. 
(1520).  Cj*;  leyder  wol  grosser  basier  sluck 
vnd  luck  au^zcn  vnd  ynnen  Rom  geduldet 
werden,  ebend.  Cj". 

lamm,  mi(  loet'cftem  niederd,  mUauie,  bei 
X.  die  bis  ins  18.  jh.  übtiehe,  KoehdeuUch 


richtigere  Schreibung  liimin  (ihnm,  ihoro), 
denn  mhd.  tump  tiien.  3.  129),  ahd»  tump 
{Graff  b,  425),  goth.  dunihs. 

t  >  manget  am  verstand  habend,  imge^ 
lehrt,  unwissend:  wilcher  mensch  isl  SfO 
llioui,  das  t  i  iiit  sehe  wie  disze  worl  tzu 
allen  yim  gcmeyii  geredl  werden,  ein  «•«!- 
derspruch.  (1520).  Aiii]*" ;  eyu  ihummcr  cseb- 
koiiff.  onfworl  deulstk.  (1522).  Eij*.  tom 
tHeh  gebraucht  heiszt  es  unvernünftig:  die 
jenigen.  welche  goll  vci  nrhlcn  vnd  allein  vmli 
uQzuclil  willtfo  wetber  nenieu  wie  das  tumuic 
ivieb.  Tob.  6,  IS. 

2)  veHtekrtt  wnangemessen,  falsch:  tmh 
jres  (humnien  sinncs  odder  tcuflels  lestem 
w  ilten  mflsscn  wir  vnser  warheil  nicht  schwei- 
fen, äte  Id.  anlworl.  (1533).  Eiij'';  es  mus 
nichl  sein  ein  solcher  tummer  sinn,  Ihurti 
vnd  trotz,  als  da  ist  der  tullen  kriegsleute. 
das  I  I.  vnd  15.  capHei  Johannis.  (153$|. 
Ddiiij''. 

3)  verdorbent  unkräftig :  wo  nu  das  salU 
thum  wird,  wo  mit  sol  man  sallzen?  Matth. 

5,  13;  saUz  (las  thum  ist.  randgt.  zu  Jes. 
12,  10.  f.Hther  selbst  erklart  ü(i<  teort: 
ihutii  sithz  iieisl  das  die  zecne  vnd  scherlle 
verloren  hat  vnd  nicbl  mehr  wflrtset  noch 
Ix  issd.  das  5.,  6.  vn4  7.  cap.  s.  Matthd. 
(1532).  Miij*.  Jonas  gehrauchl  in  seiner 
Übersetzung  der  apologia  in  diesem  sinn  das 
taube  salz:  Christus  sagt  aber,  das  das  fawbe 
sallz  (sal  insipidus)  nichts  ntttze  sey,  denn 
das  maus  hinweg  wcrfle  vnd  mit  fttssen  tretle. 
opol.  t  !  53  1 ).  Op  üj"*. 

Üumncin  (tummeln),  1)  für  laumeiii: 
dummelln  alls  eyn  trunckenbold.  das  ander 
teyl  Widder  d.  hymi  prophelen.  { 1 525).  Mlj*. 

2j  '  unruhig  sirh  hin  und  her  bewegen': 
warumb  dumlcn  die  leull  also?  ausleg.  der 
ep.  vnd  euang,  vom  ehristag  elc.  (1522). 
Mmiiij'',  var.  xu  p«.  2,  I,  wo  die  kibel  halt: 
warumb  loben  die  beiden;  gilttliche  wnrlioyl 
wil  h.Titcn  stille  lirrlzcn,  die  da  zu  liTiri  fi 
ylin  lassen  sagen,  die  aber  |)olit'rn  Mid  tum- 
ien  ...  die  fahen  nrmer  mefar«  ansieg,  der 
ep.  vnd  euang.  vom  adventete.  { 1 528 ).  Og  itj*. 

Dummknhn  (iIiiimlNfiin,  adj.  und  ndv.'vn^ 
verständig  und  dabri  anmaszenä,  frech,  cer- 
wegen  {Grimm  wtb.  2,  1521):  Munlierwar 
ein  Ihumküner  geist,  aber  dieser  (Ziomyli) 


._^  kj  o^  -o  i.y  Google 


DUAlMKtUNllEIT 


4ül  nUNKeL 


ist  W  so  {eben  *0)  Uniitikane*  spcyct  oraus, 
wri*  ylim  yiis  maul  fellel.  vom  abi'uürnaf 
Christi.  (152S).  c  iiij' ;  das  isl  cm  re«iilej 
golirurcliliger  glaube,  der  nicht  lliumküne 
noch  fritch  ist.  Jen.  3«  430'*;  aber  wenns 
aI>o  ziigi  liet»  das  ein  teil  all  zu  vcrzagl  ist 
vnd  fleui  lit  von  spiiifin  nrlirslrti  in  der  nnl, 
das  ander  teil  att  zu  ttiunikiine  vmi  nicht 
liilffl  wehren ,  sondern  mehren  ^  rfa  hat  der 
Icufol  gut  machen,  tbend.;  kein  harter  vnd 
IhuuihkUner  pn-iligl  isl  dufl"  der  well  nie- 
mals kommen,  denn  s.  I'nulus  piedigi,  darin- 
nen er  Mosen  uiil  seinem  gcsclz  auflhehel. 
<j«dkr.  118".  ntbitantivUeh:  die  thurona^ 
künen  vnd  waghol;«  folf^en  dem  krieg,  ehend. 
55*'.  ndrerb.:  djs  sie  lluiinlu'lric  %>itlrr 
cucii  .ill(>s  %vagen  vnd  fürnemen  thnr.  Jen. 
4.  355^  iaKer 

WumHAhnMi,  f.  verweget^eU:  aus  lau- 
ter lliumkdnhcil  vnd  vcrscumunge  hat  sie  (die 
pesdienz )  ollirhc,  vnd  der  wenip  vpr;.'illi. 
Jen.  3,  431';  mil  grossem  dursl  vnd  limni- 
ktlnhcit  thun.  Usdw.  8S^ 

Dümpfel.  dumprel,  m.  gui  fp's  :  der  du  die 
tC'ulT  villi  <1nmpn(>l  des  mers  iiesclilnsscn  vm! 
deinen  h)liliciien  naiucn  vorlzeichnel  hast,  ein 
kuHi  vnderweusung  ieie  man  heidHan  sol. 
(1519).  Bij^  vor.  lu  dem  gehet  Manaese'e 
V.  3. 

mhd.  lilmf^fcl  (Wen.  3,  130),  ahd.  luo»- 
philo  (Graff  5,  128;,  zu  dummdn. 
luta»  *.  dtthncn. 

BngCMist,  m.  misl  zum  düngen:  die  weit 

vnd  was  nn  dir  hanget  sol  mein  tungemisl 
sein  zu  meinem  hohen  Weingarten,  das  14. 
vnd  15.  cap.  Johannis.  (1538).  Zziij^ 

MBgM ,  L.  langen»  tflogen,  mhd.  ttrogen 
(Ben.  3,  130).  1)  stercorare:  wenn  or  (der 
tcein<!orf;)  wol  gcerheilicl,  gehintjet .  hr- 
scluiiuen  vnd  gehlalel  wird,  so  gelict  er  da- 
horniitvollergewaU.  ebend.  Zsiij*;  desherrn 
fuslappcn  tungen  den  acker  wol  (ipHehworl). 
ebend.  Q<jiiij'',  kein  hes^or  mist  don  .Tckor 
ZU  tfingcn  sey,  denn  der  von  des  iierrn 
schuhen  feilt,  der  ijb.  psalm.  (1534).  Jiij\ 
2)  eaeare:  was  wir  escl  farlien  vnd  tfingen» 
das  lll(ls<ien  die  heslien  wol  für  arlickel  hal- 
ten, leider  das  bapsium  XU  Rom.  (1545). 
Ziiij*.  vgl.  heddngen. 

WÜBfitf,  lUnger,  m.  perton  teetehe  ddngl: 


sie  sollen  nicht  winizer  vnd  tiinger  sein,  lon« 
•lern  allein  dir  f^nlrehi  vnd  hippcn.  das  14. 
r>if/  15.  cap.  Johannis.  (1538).  aaaiij*. 

Bunk,  m.  pl.  dilnkc,  persuasio,  mhd.  dune 
{Ben.  1,  359):  was  mehr  da  bleibt,  das  isl 
eitel  schäum  vnd  vngewisse  persnasionns  od- 
rhn  duncke.  doa  16.  eap.  *.  Johannis.  (1538). 
Kiij'. 

■nkel»  des  HcKles  ermangetnd,  finster» 

obscurus,  mhd.  tunke!  {Ben.  3,  131,  ahd. 
tiiiikn!  {Cniff:,,  434)^  awh  L.  gektonehi 
nur  den  liarlen  anlaul. 

1 )  tiyenllich:  in  der  demmening  amahend 
des  tagcs,  da  es  narbl  w,ird  vnd  tiincke)  war. 
spr.  7,  9;  du  lOll  es  auir  deine  M^hnlter  nc« 
Ilten  fnr  jren  augcn ,  vnd  wenn  es  tunckel 
worden  isl  er  aus  tragen.  Esech.  12.  6;  ein 
finster  lag,  ein  tunckel  lag»  ein  wolckiger  lag. 
ein  nehlicher  tag.  JoH  2,  2;  denn  des  herm 
l.ig  wird  ja  (insler  vnd  nicht  lierhl  sein,  inn- 
I  kel  vnd  riirhl  UcWc  Amos  .">.  20.  nm  den 
äugen,  dem  ge&ichl ,  gebrauchi  heiszt  es 
srAwadi,  blöd,  hatbblind:  vnd  es  hpgah  sich» 
da  Isaac  all  \v;ir  >\oiileii,  das  seine  aiigen 
Itinrkel  worden  zu  >e|ien.  1  .Mos.  27,  1  ; 
denn  die  augcn  Israel  waren  tunckel  worden 
für  aller»  vpd  kund  nicht  wol  sehen.  48, 10. 

2)  nneigentlieh:  nndeutUeht  nnltfar,  vn* 
n  rü(('indlich,  rerhülU:  verstand  vnd  kliiglieit 
ircwine  zu  dcnicn,  lnnrl<e|  sprfJche  tn  er- 
raten vnd  verhorgcii  saciien  zu  oHenliaren. 
Dan,  5»  12;  wir  sehen  jtitl  durch  einen  Spie- 
gel in  einem  lunokeln  worl.  1  Cor.  13«  12; 
wenn  man  liuickell  seluifll  \  nd  Ik'iiren  rtiisz- 
legt.  auff  das  vbirdirislUch  buch  bociis  Em» 
szers.  (1521).  Ciiij' ;  einen  hellen  klaren  lest 
tunckel  vnd  wanckcl  maclien.  dat  diese  wart 
Chrisli  noch  fest  stehen.  (Ih21).  oj'";  Innrkel 
vnd  dispnlirlieli  rerlit.  de  Wette  br.  6,  311. 

Duukel  iiunkeij,  n.  obscurilas. 

1)  eigentlich:  aber  Hose  macht  sich  hinzu 
ins  tunckel,  da  goll  innen  war.  2  Mos.  20, 21; 
Ihisternis  sful  ('inrkol  mfissen  jn  (den  lag  der 
i/ci>url)  vherweldigcn  vnd  «licke  woicken  nitiä- 
seu  vLer  jm  hleihen.  Uiob  3.  5;  ehe  denn 
ich  hin  gehe  vnd  kome  nicht  wider,  nemlich 
ins  land  der  finslernis  vnd  des  tunckels  (in 
den  scheoi).  10.  21  ;  er  (iUenot  dif  fiii-'tprn 
gründe  vnd  hringt  er  aus  das  lunckel  an  das 
hcchl.  12»  22. 


uiyiiizcü  üy  LiOOQle 


DÜNKEL 


462 


D0NKEL6EIST 


2)  uneigenllicli :  miiI  du  spricbsl'wnN  «t-is 
goil?  soll  er  «las  im  uinckel  (im  verborgenen) 
ist  riclUcD  künnoii?'  22,  13. 

ifialcl»  «Ittnkel.  m.  meimung,  aiutdkl,  opt- 
flio,  tententia,  von  «lUnken :  ilariiinb  lial  kü- 
nig  fleiiilz  hie  dio  sacli  nil  wo!  angcsflien. 
das  er  cyne  geslalt  vnd  menschenlere  hat 
woll<Mi  gründen  vnd  nOtig  machen  »wt  diszetn 
Wasser  mischen .  <laü  er  doch  nil  kan  rmiit; 
hf-wfvst'n  (Ifuti  nllcyiic  mil  sfvnera  «lunrkol 
vial  meyneii.  nii  li^M  ilcm  I-ulhor  an  dem 
duDckcl  des  koiiign  von  Eugellaml  eben  sio 
viel  alsi  an  denn  dtinckel  des  knckngs.  onl- 
%cort  deutsch.  (1522).  Ciiij*;  warumh  Izvvil- 
lingl  er  aber  das  wnr(  vnd  pe«;rhrpy  des 
geysls?  ich  iiicyucn  ihinckeli  sagvn  mit 
vrlaub*  auilcg.  der  ep.  md  euang.  vom 
chrisiag.  (1522).  Kküj'';  (gleich  geiinnet 
Mein)  ist  so  viel  gesagt,  das  wyr  alle  eyn  synn. 
eyn  niiilt,  eyn  duiickcl  sollen  haben,  ep.  s. 
Petri  gepredigt.  [Ib'llSi.  lliij'';  das  niemand 
mercken  solle  wie  ylir  herts  ynnwendig 
wackoli  vnd  webt  tis  ein  rhor  vom  winde 
|)cwef.'r,  fiir grosser  vngewisheil  ybts  diinckrl'i 
Tud  wanlis.  daa  dteie  worl  Christi  noch  fest 
«feJken.  (1527).  cij';  (Eeolampad^  mus  be- 
kennen ,  das  er  seinen  dunck«>l  ans  der  veler 
schrilll  nii'Iil  li.ilic.  ebend.  fij'*;  wir  mfl^son 
brechen  nicht  deuten  noch  brauelien  narii 
vnserm  duuckcl,  sondern  nach  der  schrifn 
brauch,  «om  obendaMl  ChritÜ.  ( I&28).  Bij'' : 
in  diesen  zweien  sidrken  ist  hey  niemand  kein 
zwtMMfl.  nli  Will  Mi/i'Ii<  he  dflnektl  siiifl,  wenn 
vnd  wo  solche  sichenzig  wochcn  eigenthih 
anfangen  vnd  volendet  sind,  von  den  jiiden 
mid  Jren  tSige%.  (1543).  Viiij';  aber  mein 
volek  gehorchet  nicht  meiner  slimnie.  vnd 
Israel  wil  mein  riirlii,  so  hah  ich  si<*  ^.'«'iTssen 
in  Jrcs  herlzen  diin«  kcl,  das  sie  wandeln  nach 
jrem  rat.  jw.  81.  12.  13;  aber  ruchloser 
dtinckel  ist  ferne  von  gnll.  ueish.  Sat.  1.  3. 

jipn'r/iiror/ ,  der  dilnekel  nineht  den  tantz 
gut.  vier  predigten.  (I51G>.  t^ij\  von  leu- 
ten  gebraucht ,  loeldke  ftliif  sein  vpotten  vnd 
es  nicht  sind. 

Ilunkel«*;  das  neutrum  des  ndj.  nfs  subst. 
yrhraiK  hl :  vnd  wir^l  tappen  im  iiiin.i?:,  wie 
ein  blinder  läppet  im  Uiiukclii.  ö  i/u^.  2^, 
29.  uneigenilieh :  das  predig.unpi  vnd  goilei« 
wort  sol  daher  leuchten  wie  die  sonne  vnd 


III.  Iii  jii)  Innckeln  schleichen  vnd  meueliling. 
das ('».  rndl.  cap.  «.  Malthei.  { 1 532 1. 

ttuukelei  (tunckelci),  f.  Verdunkelung, 
feUehmng,  ieuteherei:  vnd  das  sie  ia  fhre 
tnnekeley  (Je».  3,  412'  »lOnekeley)  wol  ver- 
^iir-lieii  vnd  yhre  knn«»  hmveiscn,  schenck  ich 
villi  auch  zur  gäbe  diesen  sprach  Terlulhani. 
das  diese  wort  CMiti  »oefc  fest  stehen. 

ttnukelrr  <  ImikfliT ) ,  m.  eine  r.  ilunkrl 
obscurus  gebildete  bezeirhnung  der  mcro' 
menlsschwermer,  weil  sie  die  'heilen,  klaren 
Worte  des  übendesals'  tu  verdsuüteln  swAten : 
las  das  sehen  w»*  vnser  finsleler  vnd  tuncke- 
ler  hie  wollen  machen  ynn  dirseni  liechl.  da* 
diese  icorl  Christi  noch  fest  stehen.  (1527). 
o  ij''.  Grimm  bfingtdiesestetleunterAanida 
(«.  d.),  tcogegen  schon  die  Schreibung,  mdur 
noch  (h'v  :usammt'uhang  ^pHchl. 

Bankier«  (iiiiikcli-i,  ihlnkler.  m.  der  vor  an- 
dern sich  klug  dünkt:  nu  ist  keyn  gewisser 
izeyrhendas  etlwas  von  gell  »ey»  denn  sio  es 
wt  lilt  I   Ii  !  ^liir  den  dnnckel  isu  tncpcn 

iln'  iliiiii  kricr  e«  si>y  nil  pfwis«ers  d-i«;  snMt 
goU  nil  sey,  denn  sm  es  wiildcr  yhrn  dnnckel 
ist.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang»  vom  ehrislag 
etc.  (1522).  Xiiij*;  eben  mit  den  selbigra 
rnetsler  klUgeln  vnd  dnnckelern  (Jeti.  f..  277" 
dilncklerni  redet  hie  Dauid.  der  III.  p<ahn. 
*153(»).  llilij';  dilncklcr,  zweiueler.  randgl. 
zu  ps.  51«  12. 

iänkelfein  (dnnkeirein),  eingebildet  Ung, 
nasetceis :  o  sohdie  vnd  tier  ijlr'ichen  sprOche 
>inil  grosse,  IreO'luhe  vnd  recht  küutglicbc 
'  Sprüche  wider  die  naseweisen  vnd  danckfl* 
feiner.  der  10  l.psalm.  (1534).  Gj" ;  et  MO»- 
ifiiri  d.  doctori  Ilieronymo  Schalter  ul  fihi 
diceret  m»''»  nomine  ne  geutHe  ilhid  r^Htrum 
sinas  le  regere,  etsianisi  forte  aiiquando  le 
tentaritf  germaniee  voealur  diinkelfein,  Ute 
scilicet  qui  den  tanz  gut  niaehl.  de  Welte 
br.  4,  (Hi  l.  vgl.  dünke!  ende. 

Bülikelgcislj  tn,  ijeinbildung:  hie  ist  dem 
geist  nicht  von  ndten,  das  er  vns  anxeige. 
was  liey  s.  Paulus  'aufl*  cnlen  *  heisi . . .  son« 
dt'rn  ransehl  vherhin,  phimhs  daher,  wie  sie 
vlir  diinckelgeist  treibt,  vom  abendeuä 
tVimii.  (l52Si.  fiij*. 

2)  persSntich,  ein  mit  dünkel  behafteter, 
aufgeblasener  mensch ;  das  niemand  dencke 


d  by  GüOgl 


DUI«K£LUf;iT    .  463  DÜNKEN 


ei  &ey  ein  ding  das  man  su  bald  ausgelerul 
h«be»  wenn  man«  ein  mal  (Nliler  swey  hdrei. 
wie  vnscr  v  ti  u  crsteodige  Uttglinge  vud  dunckeU 
f^nsior  d.mon  (reumen,  da*  IT.eap.  i/oAaM- 

iHkclhcH  (lunkelhi'iij .  f.  caligo:  vnd 
von  siuuil  an  fiel  auffjn  lunckelbeii  vnd  fln- 

^tliTiiis  vnd  ^ifii^'  \itil)lit>r  vnd  suchte  hand- 
letlt'f.  apoil.  gfsch.  11. 

1iünkt\]iiug,eingi'bUUti  Uuy.  liadtr.  3^J4. 

MahclMeistfr  (dunkeiineisier),  m.  'der 
sich  dünken  Itiszl  er  könne  alles'  t  vgl.  L.  vorr. 
auff  den  proph .  Jr.saüis .  11  i  u  d  >  lil  1  ('>  i : 
so  Ulli»  uu  .so  gehet,  was  .soll.s  «iciin  luil  dvu 
sichern ,  salsameo  duuckelineisiero  Ibun,  die 
weder  kempfen  noch  hanileln  7  der  117.  ptalm. 
{1530  )-  Bij";  sich  fnrsolii'n  für  di-ni  ^'illligen 
geschmeis  solcher  sicherlieil  oder  duutk«'!- 
meiäUr.  deu(Uch  catechümus.  (1530).  Aiiij\ 

tadkcla  (tnnkeln),  «.  verdunke/n,  ver- 
decken: wir  hahcn  nicht 'miini,  miini*  ge» 
sJi^M  ,  noch  viiler  ilcni  liillliu  ;j''^[iirl('f ,  son- 
dern da  slcheü  viii,cr  lieüe,  dürre,  frcye  vvorl 
on  alles  dunckeln  vnd  mausen,  an  die  su 
FranekßH  mn  Meyn.  (1533).  Cj". 

Biakcbwelse,  adv.  Ans  aber  die  gros.M; 
furcht  mofhl  \vo\  ein  frLfi-n  r  -«..jn  ,  Iiah  ich 
duückels  wcisz  (nach  ntciuein  gulüunkenj^Q- 
hallen.  weisz  dasselb  widder  zu  Selsen  noch 
zu  Liiivt  i/cii.  gnmdtmdvnach.  (1S20)«  cj*. 

ilunkel>ferk;  n.  was  man  seinem  gul- 
ditnlwn  nach  ihul:  da  ist  kein  fasten  noch 
2üch(i^on  oddcr  ander  duuckchverck,  die  sie 
selbe  erwelelcn.  der  prophet  Saekarja. 
(1528^.  Xiij'. 

Dunsen,  dünken,  glauben,  meinen,  schei- 
nen ^  lideri,  mhd.  durikcn  {Uen.  I,  3ü'I|. 
ahd„  dunchan  {Gra/fb,  172l.  goih.  dugkjnn. 
das  organische  praet.  lauiel  bei  L.  noch 
dauchlc  mhd.  dühlc ,  ahd.  di^hla),  tonj. 
deuclito  imhd.  dinhlc),  das  pari,  praet.  ge- 
dauchl  tu/iJ.  kndüiilj,  nur  seilen  erscheint 
das  unorgatusehe  gedünkt,  s.  b.  vnd  hat  ein 
jftlicher  ^di  rl  vnd  pegleuhl  was  ju  gut  ge- 
dunkl  hat.  zwo  schöne  tröstliche  predigt  su 
Smaliialden  gelhan.  (1537).  DJ^ 

1 )  darumh  das  sie  niclit  ehe  wdlJen  gieu- 
ben  sie  seien  erhuret»  sie  wissen  oder 
(luncken  denn,  sie  haben  wirdigUch  vnd  wol 
gebeU  Jen,  l,  90*. 


2)  unpersönlich,  bei  L.  stets  mti  dtin  acc, 
mich  dunckt,  er  helle  gerne  oyn  grosz  bfich 

gemacht  vnd  geprach  yhin  an  kunsl  vnnd 
wortlen.  antitori  d'  ui.^ch.  '15221.  Mj'':  mich 
dniickt,  der  IcuU'el  versuche  seyn  hoclisie.s. 
der  proph.  Jona.  ( 1 52G).  Aij'' ;  mich  dunckl» 
ich  habe  mich  elwan  gegen  e.  f.g.  vorwircki. 
df  Wt  ilf  hr.  G,  17;  wie  dunckl  dich  neyber 
naclibnr)  Kridfe«  vnd  lielier  gefalter  Peter? 
das  ander  Uyi  uidder  d.  hyrnl.  prophetcn. 

(1525).  Lüj";  —  was  donrki  dich  Simon T 
itatth.  17,  25;  was  dünckel  euch.  18,  12; 
21,  28;  jr  soll  der  keins  thun,  das  wir  heule 
alhic  Ihun,  i  iu  jglicher  wa>  jn  recht  thlnckel. 
5  Jfof.  12,  b;  vnd  düncla  jn  jmer,  die  zeit 
seines  vnglfleks  My  furhandcn.  Uiob  1 5, 23. 
es  dauchte  mich  so  feyn  vnd  recht  seyn.  das 
ander  teyl  widder  die  hrjml.  propheten. 
(,1525).  llj';  mich  daticliie,  wir  bundea 
garben  aulT  dem  felde.  1  Jfos.  37 ,  7 :  <» 
dauchle  jn»ersehe  ein  gesiebte,  apost.gesch. 
12,  9;  snichs  (l'inliif  fronj.)  midi  eine 
grosse  Zurichtung  sein  vnd  würde  viti  yr- 
rungen  verkomeit.  von  ehesachen.  (1530}. 
Biiij*^;—  vnaoge«ehett  das  etütch  doctores 
szo  dauchl  [gedaucht]  hatt.  eyn  sermon  9011 
dem  ablast  rnnd  gnndi'.  'ir>lSi.  Aij*; 
s]irechl  durnacli .  es  iiab  euch  so  gedauciit. 
eyn  vrteyl  der  Ikeologen.  f  1 52 1  j.  Dij'' ;  das 
yhn  {Jona)  gedaucht  hat,  er  Türe  hynunlern 
vnn  (he  helle,  der  prophet  Jona.  (1526). 
Gilij^ 

3j  reflexiv,  5ich  dünken,  sich  einbilden, 
«OH  «jM  meftteii:  er  lessil  sich  duneken»  er 

sey  nil  ein  schlechter  fritzsch.  von  dem 
Ixtpstum  zu  Rome.  (1520).  Iliij'';  hie  liat 
iler  lawe  eine  maus  gefangen  vnd  lest  sich 
diincken  er  habe  den  lindwurm  vherwunden. 
vier  tröstliche  psalm.  (152G).  F7'';  gleich 
wie  die  Walen  .«-iih  .^fll's  iincli  (iilnikcn  l.is- 
sen.  »;ie  sind  .dl»  lu  nieiiscben.  von  dt'ii  judi  n 
vnd  Jreu  lugen.  (1543).  Aiiij'';  die  vveyber 
llifiren  sieh  wol  eyne  besser  lassen  duneken 
deim  i!  i-  ;indt'r.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang, 
von  d''r  hi-tfl.  drti/  lönlfjf  fest  etc.  (1525). 
Jiij";  cm  laulcr  dunckl  sich  weiser,  denn 
sieben  die  da  eilten  leren,  ipr.  2ü,:i6; 
weicher  sich  vnler  euch  dunckel  weise  sein, 
(ItT  werde  ein  narr  in  dieser  weit.  1  Cor. 
i3,  iS;  wer  sich  lesset  dünckeu  er  stehe. 


üy  Google 


464 


DUflCU 


luag  wol  zusehen  ,  das  er  niciil  falle 
10.  12. 

4)  fotgl  ein  infin.,  «o  ertcheini  bei  L 

noch  h>'in  rorc/f vf'fr/cs  zu :  wenn  wyr  niilT 
VDszcnii  lurii  eyii  mm  sehen,  dunckl  er  mh 
eyii  kinü  »eyn.  austeg.  der  ep.  vnd  «mng. 
mm  chrisiag.  ( 1 522).  Aaj';  das  ist  ein  gute 
iiTpyiiini^'c ,  aber  an  iliex'iii  nrl  itiirn-kt  sie 
njieli  nirlii  ohfii  sein,  der  proph.  Sacharja. 
(iI>2Sj.  /'iiij' ;  (liuukl  «Mich  das  ein  geringes 
sein,  i  Sam.  IS,  23;  ein  jgliehen  dOncken 
•eine  wege  rein  sein.  spr.  1 6,  2 ;  alle  zUch- 
tit;<in{;  al)pr,  wenn  sie  da  i>l ,  dfirn  U  sie  vns 
Dicht  h  cudc,  souderii  Ira^vngkeit  sciu.  Uebr. 
12,  11. 

5)  einige  mat  taucht  bei  L.  auch  das 

unorganische  praes.  »lenchl  auf:  vnd  ge- 
pielen,  dn«s  si»-  durch  sich  sclhs  odder  eynen 
andern  odiler  andere  Uiüze  briotre  .  .  .  (zum 
wenlgslen  eyn  mal  ym  iar  odder  mehr  mal, 
szo  sie  deucht  nudt  sein  ,  in  ybren  kirchen 
herlich  vo; kmi  buUa  cene  domini. 

(1522).  Cj'';  nu  lurel  got  nil  ausz  üissen 
banden  wenns  vns  deucht  nodl  seyn.  deutsch 
amieg,  des  67.  ftedmen,  (1521).  Aiiij'; 
also  sind  auch  die  tnensrluMi  in  der  hand  des 
der  sie  gemaHtt  h:i(,  vml  gd)l  einem  jgliclien 
wie  CS  jn  gut  «teucht.  Sir.  33,  N. 

MikcB  (duQcken).  n.  meimtn^,  opinio: 
wenn  aher  meyncn  vnil  duncken  sollt  gellten, 
woll  ii  Ii  ;iNo  tiirviim  vn  I  mich  dniu  kcii  las- 
sen, das  dise  |>sahnen  ip«:.  120 — I3i)  seyen 
mit  hoher  slyni  gesungen ,  -  gleych  wie  die 
knaben  odder  weyber  singen  gegen  die  man 
slym.  der \21.  psalm.  (1524).  Aiiij*;  icii 
hah  nipvnsz  dritickcns  den  atlell  vnd  well 
mehr  slralll  denn  euch  geysllichc».  auff  das 
vbinhritlUeh  buch  bodU  Emsxert.  (1521). 
Jij'';  gcdenckt  aller  gebol des  lieirn  mhI  ihiil 
sie,  diiv  jr  niihl  rwrs  Iirrtzni  (liiiickfn  iiarli- 
rii  hl«  i  noch  ewren  arigeü  nadiliuret.  4  Mos. 

3U.  Sprichwort:  es  gehet  an  düncken 
vnd  gespannen  luch  viel  ab.  deudseh  eate- 
chismua.  (1530).  Aiiij'. 

Dünn,  dünnp.  lenuis ,  gracHis ,  rarus, 
schmal,  mager,  fein,  seltm,  l  ereinzelt, gegen- 
«als  von  dick,  dicht.  L.  braucht  noch  die 
tolle  form  dünne,  mftd.  dttnne  [Ben*  tt403). 
ahd.  dnntii  \Grnff  b,  147). 

1)  eigentlich:  der  den  liimel  ausdehnet 


wie  ein  dünne  feil.  Jes.  40,  22;  darnach 
sähe  er  sieben  dflnne  vnd  versengeie  eheni 

auiTgehen,  vnd  die  sieben  mager  ehern  ver- 
»liilungcii  die  sieben  dicke  vnd  volle  ehern, 
l  Mos.  41|  (i.  7;  VQÜ  der  jirieMer  das  mal 
besihet  vnd  findet  das  das  ansehen  tieffer  isl 
denn  die  ander  haut,  vnd  das  har  daselbs 
gülden  vnd  dünne,  so  s(,|  rr  jn  vrir^in  vrlei- 
len.  3  Mos.  13,  30;  cm  diiiiinr  Jes. 
29,  5;  ein  dünne  lult.  uetah.  2,  3. 

2)  uneigen^eh:  wenn  aher  die  person 
gros  isl ,  ein  horr  %'nd  gewaltig  odder  mein 
freiiiiil  .  .  .  ila  sr-liiiitze  ich  die  Wort  dilfilie, 
machs  ghmjdlig,  kau  wul  feder  lesen  vnd  mit 
der  wariieil  vnler  die  banck*  der  1 1 2.  ptafm. 
( 1 526).  d  6* ;  von  den  rechten  artickeln  als 
fidcs  vnd  inslific.alio  redet  er  zu  dünne  vnd 
zu  schwach,  von  d^n  concih'js  vnd  kirch-m. 
(153Ü).  lliiij  ;  wo  der  Luther  nicht  vvere, 
die  scliwermer  sollen  gar  bald  dOnne  wer-* 
den  vnd  /.II  loch  kriechen,  auff  des  königs 
zu  Eni/i'lltiltd  h-^l-rschriffl.  (1527  .  Üliij": 
aber  es  wil  dünne  werden  vnd  stehen  nicht 
grasedicke  solche  prediger.  de  Welle  br. 
4»  2tf2;  gedenck  nicht  vnser  vorigen  misse- 
ihat,  erbarm  dich  vnser  bald,  denn  wir  sind 
fast  dünne  worden,  ps.  79,  9;  zu  der  zeit 
wird  die  herrligkeil  Jacob  dünne  sein ,  vad 
sein  fetter  leib  wird  mager  sein.  Jes.  1*7.  4. 

Dunst  f  m.  vapor.  beleg  s.  unter  dampf. 

Duplierfn,  rrrdoppcln:  da  der  bapsl  solte 
wider  ins  regiuicnt  kommen,  so  würde  er 
seine  tyranuey  duplircu  vnd  zwyrechligen. 
Usehr, 

Düppel,  s.  doppel. 

Dnppf  ImessCj  f.  s.  doppelmesse. 

Duppelu;  s.  doppeln. 

Dnrrh ,  pracp.  und  ado.  per,  mhd.  durch 
{Ben.  I.  404  .  ahd.  durah,  duruh  {Graff  h, 
221),  golh.  |»,iiih. 

.1.  prü Position  mil  dem  acc. 

I.  in  ttgentücher  bedeulung  und  ncar 

1 )  itttl  bexiehung  auf  den  räum  bezei^nH 
es  sowohl  das  gewalUame  dringen  durch 
einen  festen  körptr,  dt-r  dann  tjftröhuUch 
verletst  wird,  als  das  freie  hindurchgehen^ 
hindurch  dringen,  wobei  kein  Ufiderstand 
ist :  v  nd  (Pinduu)  durchstach  sie  beide,  den 
israelischen  man  vnd  das  weih,  ditrrli  jrcu 
bauch.  4  Mos,  25,  8;  vnd  schlug  jiu  d«n 


Digiti2e<U>y  Google, 


DURCH 


465 


DURCH 


«agel  dureb  seinen  schlaft.  «iVA(.  4,  2l ;  du 

meiischenkiat),  gral)o  durrti  <ii)Mvanii.  Ezech. 
S,  S  ;  ZPiicIi  ihircli  das  laixl  in  dii'  li  ii.u'e 
vn<l  breite,  denn  dir  wil  iclis  gehen.  I  Mo$. 
13, 17 ;  aber  die  kinder  Isfacl  gicngru  trocken 
mitleB  durchs  »«er.  2lfos.  14*  29;  il«  lies 
sie  die  seihen  am  seil  durchs  fenstcr  eniidcr. 
Jos.  2,  1"5;  gehet  ein  diirrh  für  »n  pfor- 
len.  MaUh.  7»  13.  in  bildlüUen  reden»- 
arUnt  durch  die  iinger  sehen,  efteu  «laeA- 
«Men,  ungerügi  hingehen  lassen,  nicht  ahn- 
den. H  Mos.  20,  1 ;  iI.K  s.ilie  M.ilalhias  vnd 
gieiig  jiii  durchs  herlz  {schmerzte  ihn  aufs 
emp/indlHhisie).  1  Macc.  2.  24 ;  vod  es  wird 
ein  schwerl  durch  deine  seele  dringen.  Lws. 
2,  35. 

2)  mit  be  Ziehung  auf  die  zeit:  diese  worl 
sind  wol  vnd  ordentlich  gefasset  vnd  scliier 
als  ein  calcudcr  durchs  g:inize  jar.  von  Jhesu 
Otrüto.  (1533).  Diiif;  darinnen  (I»  ifer 
Mrehenpostille]  vns  die  cpisleln  vnd  ouan- 
gehn  (fiiii  Iis  pv  /ii;,'i'rirht.  ausleg.  der  ep. 
vnd  euang.  von  oslern.  (1544).  Aiiij";  dir 
durchü  Jahr  wasser  vnd  brod  gezehrel.  de 
Wette  br.  4,  532. 

//.  uneigenUUh  $M  durch  bei  eaueal- 
verAattnisien. 

1)  vermiffebf,  vermSge:  das  wort  ist  die 

einigt"  hrUck  vnd  steig  durch  wilchc  der  hei- 
lige gf  i^i  711  vns  köinpt.  sermon  von  der 
heublsumma  gotles  gepols.  (152G;.  c7''; 
aber  solcher  vnral  fleiisst  aller  daher,  das 
man  Christum  verl«  ugnel  hat  vnd  wil  durch 
eigen  wrrrk  scli^  wenlen.  rnn  den  schlüs- 
seln, (ibiiit).  Hij";  da  es  tinster  war  aufl 
dem  wasser  ward  es  licchl  aus  der  selben 
finsterais  oder  nichie  durch  gottes  sprechen. 
die  drey  symbola.  (1538).  Dilij**;  wer  men- 
schen Mtit  vorgciis-^t't ,  dos  !>l»il  sol  auch 
durch  menschen  vergossen  werden.  1  Mos. 
9«  6 ;  durch  dfiinen  sameo  sollen  alle  vOlcker 
auir  crd«n  gescgcnel  werden.  22,  18;  denn 
er  redi  i  mit  jnen  durch  einen  dolmelsrher 
42,  23;  man  sol  das  land  durcliN-  In«  teilen. 
4  Mos.  26,  55 ;  durch  eins  cselskiiiliacken 
bab  ich  tausenl  man  geschlagen,  rieht.  1 5, 
16;  aber  der  hcrr anlworld  jm  iiirht  weder 
durch  Irewmc,  noch  durchs  liecbt,  noch 
durch  (vroplielen.  1  Sam.  28,  6. 
Diavs.  WSttwVneli. 


2)  in  ShnHeher  b€MwMf  tfeftf  es  für 

einige  andere  präpoeitionen, 

a)  für  ,iiir:  zrnm  virnienn  hat  ni:if^istrr 
Sfiaintiriiis  (Inrcli  aufgeben  lauf  den  ralh]  her 
Fabian  von  Feyiilx  das  vorgeschlagen,  origi- 
imU^.  «.  /.  1 5 1 9  aufder  MbU^lhek  t«  otiks 
cod*  dktrt.  379  /ol.  2;  ich  halte  mir  llDr> 
genomcn  durch  rruiner  leule  angehen  c.  k.  ro. 
diese  vier  psalmen  zu  zuschreiben,  vier 
troitUehe  ptalmen.  (1526).  Aij';  denn 
zuuor  hat  der  lexl  gesagt ,  w  ie  Moses  durch 
rad  seines  schwehrs  Jeihio  d.is  wellliib  re- 
f^inu  nt  eingesetzt,  vberda*  erste  buchMose, 
(1527;.  Aiij''. 

b)  für  unter:  durch  die  prerde  verstehen 
wir  alle  hirscliafllen.  der  praphet  Sacharja. 
<  152S).  Fiij'';  man  mus  aberdtirdi  eins  wort 
'riegel'  nicht  allein  die  ebern  riegei,  so  der 
schmid  machen  kau,  versieben,  /an.  5, 463*. 

c)  /8r  von :  mit  freuden  vnd  Ueden  durch 
Dauid  geilirhiol.  1  chron.  2!^.  IS. 

3)  propii'r,  u  ff)i-n,  halben,  um — iciilen: 
düs  gott  sein«  H)  sun  Christo  durch  solche 
o|ifrer  wolle  gniidig  sein.  Jen.  5.  IIS.  wil- 
len kann  auch  phona^tisch  zugefugt  sein: 
wenn  ich  einen  menschen  bilte  dun  b  seins 
valers  willen,  ausleg.  (irr  ep.  vnd  euang. 
vom  aduent  etc.  (l52Sj.  Liij*. 

4)  auti  vnd  wenn  jr  durch  vnwissenheit 
dieser  gebot  jrgcnd  eins  nicht  lliut.  4  Mos. 
!'»,  22;  oder  schlct^l  jn  durch  feind-^chaÄl 
mii  seiner  band,  das  er  stirbt.  35,  21. 

B.  adverbium. 

1 )  durch  und  durch  >=  durchaus ,  ganz 
und  gar,  von  an  fang  bis  zu  ende:  der  rock 
aber  war  vngenehel  von  oben  an  ge- 
wirckcl  durch  vnd  durch.  Joh.  19,  23;  vnd 
wolt  gern  allein  dnrch  vnd  durch  fhim  sein. 
fjruiifl  rnd  vrsach.  (1520).  ciiij*;  wie  oft 
sciucylil  man  den  namen  ChrisHis  mit  errossen 
bnchslaben  durch  vnd  durch,  das  andfr  leyl 
Widder  d.  hyml.  Propheten.  (1525).  Ciiij' ; 
aiill'  (Iis  alMi  (Irr  platibe  von  aufiing  der 
sf  liiiH'i  (liiich  vnd  durch  gepreiset  werde, 
rorr.  (ni([  das  o.  tent.  Uindseil  7.  305. 

2)  Iii  den  zahlreichen  Verbindungen  des 
dnrch  mit  verbis  itelU  es  gewShnUeh  in  be^ 
Ziehung  auf  raum  und  zeit,  doch  bezeichnet 
em  auch  iiftrh  ein  völliges  durchdringen,  er' 
füllen,  vnd  verstärkt  den  begriff. 

59 


L.iyui<.LU  Oy  VjOOQle 


OiaCHAtllTEU 


466 


ÜUKCUFELEUN 


VircUdlter»  m.  wrfotger:  ich  hab  an- 

geschawj'l  die  durcliecliler  vnd  venlrosz  mich, 
denn  fltync  rede  IkiHIcii  sie  iiit.  von  dfr 
beycht.  (^Iö21j.  liij",  var.sups.  119,  15S. 
—  «M.  ifurclitttiter  (ITeti.  I,  17). 

Hrdiarbflteii  (diircherhcitcn):  «Iko  wol- 
len .'iticli  tlimi.  viid  ilm  ,  dor  zum  crslcii 
dif  liisluricn  gosclirieben  hat ,  dafür  sorgen 
lassen .  wie  ers  alles  geredl  vnd  alle  slOi-kc 
mit  fleia  durch  crbeitel  (aMea  einxelnt  genau 
behandelt)  hohe.  2  Macc.  2,  3i.  Grimm 
be(rnihii'i  rin  itnlrettiüfares  durcbariieilen 
alji  lehleihall. 

BircbtUi  atfr.  l)gänxHch,gan::vnd  gar, 
in  allen  slüchen:  vnd  sind  hicrynn  f^anlz 
durch  aus  lutherisch,  eine  beriehl,  (152S  t. 
Aiij^ 

2)  von  anfang  bis  zu  ende:  vnd  er  mas 
die  lenge  des  hauses,  die  faatle  durch  aus 

hundert  eilen.  Ezech.  41,  13;  das  capilel 
Iiandk'l  dtircli  ans  don  .nt'ik«!  vn^crs  pl.iu- 


bens  von  der  auHerslciiun;;  der  liulica.  das 


1 5.  cap.  der  ertten  ep,  t.  Pauli  an  die  Co- 

rinlher.  (1531).  Aj  ;  «lor  alcoran  liell  niclil 
die  weise  zu  reden  wie  Jimlfrc  hcili;.;!^  sr lirilh, 
denn  er  ist  durch  aus  aull  fdmwcix'  luiot 
poelisch  gc.*lcllcl.  Verlegung  des  alcoian. 
(1542).  Dij\ 

DurchbfiteB  (diirchheissen),  mil  einer 
scharfni  Ihisziijlifit  durchdringen  :  idh'  taufe 
ist)  gleich  nie  ein  köstlicher  Iranck,  su  man 
eiaem  kranckcn  zurichtet,  welcher  ob  er  w 
von  wasser  gemacht ,  doch  so  gar  mit  kü-^t- 
liriicr  wilrlz  vnd  /m  kri  diirchheisset  ist,  das 
d.uin  koin  \vas<.rr  niclir  zu  «-rJitnockoii  i-st. 
von  dtr  heil,  laujfe.  { l  tj  .  vgl.  I>eizeii. 

DirdUtttra,  mlf  hiUerkeii  erßUen,. 
durchdringen:  wer  sihel  denn  nicht  das  j^ilT- 
li;;,  durclihittort  hcrlz  mit  drachen  i;;dltMt. 
anlworl  deulich.  (1522).  U,üi  \  der  (leufei) 
also  jnn  der  well  regieret  vnd  die  hertzen 
vergilliei  vnd  durchbiltert  mit  seinem  wttligen 
hass  vviddiT  Christuin  vnd  sein  wort,  das 
11 ,  cap.  Johannis.  (  ir>30),  Jiüj'';  «onil'.-rn 
woll  gerne  doiu  iieru  nul  eitel  yilK  \iid  galle 
durchbtltern.  das  14.  vnd  15.  cap.  Johan' 
nie,  it  53S).  zzz  iij^ ;  das  die  trawrigkeit  nicht 
so  gar  m\i<  durrlshiiiert  werden,  austeg  der 
ep.  vnd  euang.  von  oslern  elc.  (1544).  05\ 

Pvchb«hrei,  perlerehare,  mit  einen» 


bohrwerkseug  dwreMS^um,  durdutedtent 

mhd.  durchhorn  ilten.  I,  222),  ahd.  riurub* 
hori'n  tGraff3,  20.' t:  vnd  «chltis  Sis^era 
durch  sein  heuht  vnd  zui|uil2schel  vnd  durch- 
borel  seinen  schlaff,  ridtt,  5,  26 ;  sihe  ver- 
lesscslu  dich  aulT  diesen  suslossen  rhorstah, 
;iii(T  E,i:Y|.irn,  welcher,  so  sich  jemand  dratiff 
lehnoi,  wird  er  jin  in  die  hand  gehen  vnd  sie 
durchhorn.  2  kön.  18,  21.  bildlich:  der 
boaze  geysl  wütend  ist  aufT  frum.  mschuMIg 
leult,  auch  yhre  gutle  sachen  trachtet  mit 
hingen  spioszcn  vnnd  kiirlzen  detren  ilnrfh- 
poren.  auff  das  vbinhrisUich  buch  bockt 
Enuter*.  fl52l).  Aij'. 
farrhbösft.  mit  botheit  erßUei :  vm  >rd' h 

verzweiuelt,  dtin  lilulset,  d!irphj;in;el,  diirrli- 
tcnfelt  ding  ists  vnib  diese  jUden.  von  den  jü- 
den  vnd  jren  lügen.  (1543).  gj\ 

IndikricheB ,  mif  gewaH  MndnreK' 
dringen :  sie  werden  durch  brechen  vihI  sim 
Ii  or  ,ni^  Ml.!  ein  ziehen.  Micha  1,  13. 

Durchbrechcr,  in.  es  wird  ein  durchbrecher 
[der  bahn  bvieKl)  für  jnen  her  anfl*  faren. 
Micha  2,  13. 

Durchdringen,  penetmre.  hindurch  drin- 
(jcti :  denn  es  wird  die  riilf  ^Mn(z  diirrli- 
diiiigeii  vihl  wol  Ireflen.  Jes.  ö^,  32  ;  vnd 
ist  also  der  tod  zu  allen  menschen  durch 
gedrungen.  Rom.  5,  12:  der  tod  helle  keloe 
tri;)elit  ,  fificli  reelil ,  keine  «rhnoylc,  keine 
spitze  vnd  kundc  nicht  durchdringen ,  wenn 
ol  vnschuld  vnd  keine  sunde  da  werr.  iKe  epitlel 
des  proph.  Jesaia.  (1526).  Cj*;  der  teullel 
sähe  wol,  d.,s  dis  hiieli  (die  hirrht'npiiStill'i') 
durrh  drang  allenlhaltM  ii.  das  diese  worl 
Chi iiU  noch  fest  stehen.  (I527j.  siiij". 

iiKhelBraier  (durch  einander)*  nie, 
permixte:  die  elemonl  giengcn  durch  cin- 
niider,  wie  die  seilen  ntiir  dem  psnller  diirrh 
ejoanUer  klingen  vnd  doch  zusammen  lau- 
ten, weidi,  19,  17;  er  lesxet  es  wun- 
derlich durch  einander  blitten»  das  steh 
der  himel  aufl'  Ihut.  Sir.  43,  14;  da  würgt 
nutn  dnrrli  einander  jtinp  vnd  all,  ninn  vnd 
weil),  kiudcr  vnd  jiiugfraweu.  2  Macc.  ^iO,  13. 

iircbfeMn.  l)  mir  fever  dttrehdringen, 
erfälten:  nemel  ein  ander  gleichnis  vom  eisen« 
wenn  es  nne  fewer  ist,  so  isU  amli  ei-sen. 
wenn  es  aber  gidend  gemachl  wird,  vnd 
fewcr  oder  hitze  drein  kümcl ...  so  Lsl  es 


uiyiii 


^ed  by  Google 


Dl'IlCHFtLEULNii 


4C7 


DÜRCHÜRAUEN 


wol  eisen,  «ber  es  ist  so  gar  durchrcw«  1 1.  1 
das  vvffin  (Im  os  silic<|  odiT  aiigrcifTest ,  il.is 
du  nictii  saj^en  kanst,  as  m  eisen,  sondern 
du  Rllesl  cit(*l  fewer.  Etil  2,  190^ 

2)  im  feuer  reinigen äMrchläulem :  alle 
Wort  2folti>  simi  (fiirrlifon tpü  (gedr.  durch 
ferwreUj  %nnd  eyn  stluM  allen  ili«^  »IrmlTsich 
vertroäteu.  von  menschen  leren  tzu  meyden. 
(1522).  B5^  var.  xu  <pr.  Sa/.  30,  &;  ich 
raü)  dyr  d;i.s  du  golli  von  niyr  kenifist,  das 
mit  fewt'r  «lurchrcwcrl  y^ir.  zu  offenb. 
Bf  18  nach  der  seplembvrausy.  des  n.  lest. 
v,j.  1522.  die  tpäfem  bibelausgg.  haben 
an  beiden  sleUen  durclileutert.  Dawm 

DorcbfeaeraMg,  f.  läuterung  durch  leiden, 
trübsal:  also  lial  es  die  .sclirilTt  im  brauch, 
das  sie  das  leiden  hcissl  durclifevvruug  oder 
ein  versttclinng  durchs  fcwer.  Jen.  2, 369*. 

Durchgang,  m.  Iransiius:  es  i$l  hie  nur 
ein  (hircligaiig,  da  wir  nicht  bleiben  können, 
sondern  weiter  reisen  indssen.  Jen.  2,  344 '. 
—  inAtf«  durciiganc  {Ben.  l,  475),  ahd, 
darbgang  {Graff  4,  102). 

Vnrcbgeheiij  mAd.  ahi,  durcbgftn  (Ben. 
1,  471.  O'raffi,  94). 

1)  untrennbar,  a)  eigenüich ,  einen  oi  l 
durdiwttndem ,  durt^xiehen.  gititL-  mi  jg- 
licher  sein  schwcrl  ault  seine  Icndcn  vml 
durclfprlici  Ii  in  \n(l  wider  von  einem  thor 
xuin  anilern  im  lager.  2  Hos.  32,  27. 

b)  uneigenllich ,  durchdringen:  (golt) 
wircfcel  dadurch  {dmreh  dae  eeangeiivm) 
teglich  jnn  vns,  das  es  ditrchgehel  als  ein 
sawrloig,  wie  Cbrisius  Slallli.  13  sapi.  das 
15.  cap.  der  erslen  ep.  s.  Pauli  an  die 
CorinÄer.  (1534).  büj^  durcbgangen  sein 
miC  detn  gen.  oder  einer  prüpoiilion,  durch- 
drungen, erfüllt:  darunib  sie  imh  wi  ldti 
(weder)  loben  noch  danckcn,  auch  nicht 
sagen  kOnncu  'gros  sind  die  werck  des 
herm*,  sondern  sind  der  selbigen  gewobnel 
vnd  durchgangen,  wie  ein  alt  haus  des  rauchs. 
der  III.  psalm.  ( 1 530).  Diij" ;  also  sol  man 
die  taufle  auch  ansehen,  inu  goUes  nauien 
eiDgeleibt  vnd  ganU  vnd  gar  mit  dem  seihen 
durchgangen.  ton  derheiL  tauffe,  { 1 535).  EJ^ . 

2)  trennbar,  in  def  ht  drul\(ng  durch  einen 
ort  sich  begeben:  ich  niercke,  das  iliescr 
man  gollos  heilig  ist,  der  jmerdar  hie  durch- 
gehet (dwnhreiset),  2  Mn.  4,  9*  | 


I     ■arebgellfet.  mit  d^m  heil,  geisl  erfüllt: 

vnser  schwermgeisU  r.  ili«'  ilt  ii  heiligen  gcist 
mit  feddern  vnd  mit  allein  haben  fressed, 
sind  gar  durcbgeisiet.  ausleg.  der  euang* 
von  oslern  etc.  (1527).  k8*;  es  ist  kein 
heilig' ,  ilt'p  nirlit  dauon  erschrnrkcii  wtTo, 
er  werc  lienn  ganlz  volkumcn  vnd  durch- 
geislel.  ausleg.  der zehengepui.  (152S).  D5", 
Wmthl^tUf,  per  fülltet  ahd,  durch- 
ginz.in  ifiruff  l,  2s, ')|:  wie  der  regen  die 
erden  diin  ligeusl  vniiil  fnirlilhar  maclit.  .ilsii 
Wirt  ujem  wurl  für  sich  gehen  vud  alles 
auszrHrhlcn  dsrttu  Ichs  aassende.  amUeg- 
devti^  de«  «.  «*  (1 5 1 S).  Fiiij*,  var.  *u  Jee* 
55,  10.  uneigentlich:  dsMin  das  herlz  ist  be- 
reit durch  das  euaii^flinni  durcligossen  ,  d;is 
dein  tod  snl  eine  gillt  vnd  plage  sein,  das 
1 5.  cap.  der  enten  ep,  t,  PauU  an  die  €o- 
rinther.  (1534).  kiij**:  mit  herriicher  Freude 
iti't  liiiflTL'  vnd  erlüsung  durchgosscn.  ausleg. 
d.  ep.  vnd  euang.  von  ostern  etc.  (1544).  ZO'' ; 
sich  durcbgieszen :  seynlemal  die  icre  der 
ketser,  wo  sie  etwa  die  bertzen  der  eynrel- 
ligenn  eynnyin|it,  szo  durchgeuszt  sie  sich 
nlllzeyt  weytlcr  (breitet  sich  weiter  aus), 
eyn  vrleyl  der  theulogen.  (1521).  Aij\ 

iirebiilVcv,  mit  gifi  durdtdHngen,  ver- 
giften: fleisch  vnd  blut  ist  durch  gifllel,  das 
sichs  nirlii  lossl  rein  machen,  mn  Jhesu 
Christo.  (1533).  tjj*;  das  ist  tlie  leidige  erb- 
sunde.angeborne  jd.ige,  eingcwascbne(Jeden- 
fatte  druekfeMer  /ur  eingewachsne,  wie  oiteJ^ 
J^en.  G,  ISS**  hat)  gilTt  vom  erbslam  vnd 
veict  liehen)  'p'ehlüt  Adam ,  da  jn  der  leuflei 
beschmei<sst  vud  durchgifllel  hat  mit  dem 
wort,  da  er  sprach  '  jr  werdet  wie  gott  sein'. 
der  10\.  psalm.  (1534).  Mij^;  ein  solch 
vi'r/,\s oiiicl!,  dnrrlilinsrt,  (lifrehgilflet,  durch- 
Iculclt  ding  ists  vmb  diese  Juden,  von  den 
jüden  vnd  jren  lügen.  (1543).  gj'.  daher 
iwcbgiffmg,  f,  der  ualur  durcbgiflung. 

</if.7.r.  1(1  1». 

DurrbgoKot,  gnderfülU:  {das  wnnser  der 
taufe)  mag  wol  ein  slurchgoltet  wasser  hcisscu. 
von  der  heii,  iauffe.  (1535).  Ei'' ;  wenn  ein 
( liMst  anfehet  Ghristttm  zu  kennen  ...  so 
Uli.!  sein  Iirrt7.  gar  durchgollei.  das  14« 
nid  1  f).  'ap.  Jdltdiiiiis.  (153Sl.  Vij*. 

iUrehgüüeri,  üu»i>elbe.  Eisl.  2,  lOO''. 
j    lircligrabeD,  durdMtohren:  sie  haben 

59* 


uiyitized  by  Google 


DUBCHGRÜNDSN 


468 


OüRCIILCGEN 


meine  hende  vii«l  fiissc  <l»uT!igral»en.  ps.  22. 
17.  tnhd.  (iurchgrübcu  (Üen.  l,  b^\),  in 
dartelbe»  beieuiung. 

Birchgrimden ,  bis  attf  den  grund  erfW' 
$efu'n,  riitlig  ergründen,  mhd.  JiiiTlij^rüiulen 
(Ben.  1,  5S2):  das  jr  nirht  allem  gemeine 
sentenlz  seUel«  sondern  das  jr  die  sabsampia 
vnd  eonseqacolMS  wol  durchgraiid«t  vnd  be- 
weiset. Ji-n.  4,  3Sü". 

iarckbia,  adv.  Umstellung  mn  liindiirch, 
wie  abher  von  lierab,  abliin  von  hinab,  aus- 
hin  von  hinaus :  ich  wil  nur  su  fus  durch 
hin  gehen.  5  Mos.  2,  2S;  vtnl  (Elia)  schlug 
ins  Wasser,  das  leilel  sicli  /iiilT  lici«lc  seilen, 
das  die  beide  trocken  «IhkIi  Inn  giengen. 
2  kün.  2,8;  vml  soll  ilie  riegel  roillcn  an 
'  den  iiralen  durch  hin  Klonen.  2  Jfo«.  26»  28. 

inrchkennen  (durclikomcn),  pervenire, 
ahd.  durulir|iicuian  ( Gra/f  4  ,  672) :  da  für- 
fttiudc  uocblen  durchkuniuu.  Juä.  4,0; 
aida  soll  er  (Jeeve)  ilurcii  konien.  Lue.  19,4. 

inrchlasscn,  den  durchgang  gestatten: 
nu  woltL-n  die  k'irtc  zu  Ephroa  Judaitt  nicht 
diirili  l;i>sfii.  1  Macc.  5.  47. 

i^urciiluafeii ,  percurrere,  gebraucht  L. 
tmeigenUieh  ßr  iefmeU  äfterfrlidken»  ßäehUg 
durchlesen :  «o  nim  Tur  dich  das  register 
droben  geslcllot  vnd  dtirrlihtifT  dn<  •^flliif^'c 
jnn  seinen  angoxeiglen  guten  werckeii  vnd 
wundem ,  so  n-irsln  sehen  vnd  finden  welch 
ein  rrdmlin  vnd  kreudin  du  bist,  das  man 
kinder  zur  scliulcn  halten  solle,  f  I  530).  Oj'". 

Burcfaluurt,  m.  die  heu  etjuni/  durch  einen 
ort:  der  «»olbige  gang  {Jvnas  durch  ^inive) 
ist  nit  ein  schnür  gleicher  durchlaullt»  Soo- 
den eyn  vmbgang  hin  vnd  vvidder  gewest. 
ier  proph.  Jona.  fl52(>).  ''ij^ 

BirckUnftig^  durchdringbar:  so  ist  er 
freylich  wo  er  wil,  das  fkm  alle  creatur  so 
durchleufllig  vnd  gegen  werlig  sind  aU  einem 
andrrri  riU|>fi  seine  leibliche  siel  odder  ort. 
vom  abendmal  Christi.  (1528).  hiiij'';  die 
gültlichc  hytnelischc  weise,  nach  welcher 
frtylich  alle  creaturn  yhm  gar  viel  durch' 
leulltiger  mkI  ^o^'cnwertiger  :iein  mUssen, 
denn  sie  siml  ikh  Ii  der  aiidcrn  wcisp.  ebend. 
i  üii*i  vud  ist  yhm  alle  crealiit  durchlcutriiger 
denn  die  luOl  der  slymme  ist.  ebend.  kj''.  | 

Birdilillflni,  kmter  machen,  reini§en:  ^ 
ich  rate  dir»  das  du  gold  von  mir  keulTesl,  ^ 


(las  iiiil  f(!wr  dtii clileulerl  ist.  offenb.  Joh. 
'6,  Ib'r  durchleuterl  silber.  ps.  12,  1.  tM- 
eigenOkhi  vnd  werden  beide  durch  Ver- 
folgung vnd  anfechtung  der  geister  wol  durch- 
kniicrl  vnd  pcfeget.  der  prophet  Sacharja. 
(152b).  Jnj";  des  herrn  rede  sind  durclileu- 
lerL  2  5am.  22,  31 ;  alle  wort  goltes  sind 
danddeutert.  ipr.  30,  5.  vgl.  durchfeuem. 

Durchlesen»  perlegere,  von  anfang  bis  zu 
ende  lesen :  vnd  mt'irhl  eyner  so  lieb  eynen 
weg  durch  hecken  vnd  (lOsch  brechen  als 
seyne  (Caristads)  faucher  durchlesen,  ««jddcr 
d.  hyml.  Propheten.  (1525).  (liij*. 

Durchlencht)  iltustris,  das  gekürzte  parL 
praet.  ton  durchleuchten ,  als  ehrenlitel 
fürstlicher  petmonen:  durchleuchler  hocb- 
gebomer  fursl.  «on  den  guten  werdten* 
(1520).  kjf",  iTMPohiiltchn'isIdaKhleuchlig 
(s.  d.}. 

inrchleucktcn  I  illuminare,  iUuslrare, 
mit  Ueht  durdidringen,  mhd.  dnrchliuhlen 

{Ben.  l,  1030),  ahd.  duruhliuhtan  {üraff 
2,  1.50),  uneigentlich  in  folgender  stelle: 
wilcher  turk  vnd  bnszlinit  h  Ii  iizi,  pot  hflff 
mir,  durchleuchten  gudiuck.  an  den  cAml- 
Uehenadel.  (1520).  Ai^". 

inrrhlcnchtig,  edel,  berühmt:  durch- 
Icuclitige,  da.s  ist  die  Iiocli  hcrumpl  vnd  für 
andern  eynen  grossen  scheyn  vnd  oaraen 
haben,  auszleg.  der  ep.  vnd  euang,  de»  ai~ 
uente,  (1522).  Rij*.  als  ehrenlitel  funU 
liehet  personen  u  n  d  getcöhnlich  der  super^ 
latir  dm  ( IdiMiciitigst  jfi>Arar4r7»l:  dnrchicuch- 
tigster  iiu(  hgcporocr  fdrst,  gncdigister  herr. 
originatbr.  v.  jf.  1519  aujf  der  bikUothds  sn 
Gotha  cod.  chart.  379  foL  2;  dem  durch- 
Icuchligsteii  !i"  l  u'i'linrnen  fiirsten  vnd  herrn 
herrn  Juhaii.s  hurUog  zu  Sachsen  u.  s.  w. 
auftchriß  eines  briefee  v.  J,  1325  im  ges. 
arvhiv  tu  H'etmar.  O  pag,  124.  EEB,  n.  4. 
daher 

Uurcbleuli|;ke{f,  f  «flinfTtliclic  fdrhitfe  an 
churluisdichc  durchleuchiigkeit  in  Sachsen. 
Jen.  6,  533'. 

HrieUichert,  perforaHue:  durchtöcherie 
misse,  tisrhr. 

Dnrchlügeni  mit  lügen  durchdringen :  wie 
gar  schenillich  ist  doch  das  alles  durch- 
sluncken  vnd  durchlogen,  ein  rndderr^ 
vom  fegefeur,  (1530).  Bilj*. 


uiyii 


^ed  by  Googl 


DUBCHNACHEN 


469 


DURCHSCSZEN 


iirchmaehcB,  durchdringen,  erfüllen: 

donn  alj(;  Iit  idriix  he  Iiilclicr  sind  mit  dieser 
gilft  des  lüli  viici  chrcsiK  hiTis  lmiiIz  (hirrh- 
macheU  Jen.  1 .  2üü'  im  itrmon  von  ätn 
gtiten  »«rclM». 

iirchn«rtcra 9  wutriemd  durchbohren: 
wo  Clirisln  eitt  n.ii/fl  seine  IieniJe  oder  filsse 
durchjnarlerl,  i»olie»iu  ewig  :>olclie  viid  noch 
erger  negel  erleiden.  Je».  1,  170*. 

WmrdkmtM§ß»f9trmiHkm:  (foM)  seinen 
namen  darein  {in  das  wasser  der  laufe)  gc- 
sleckl  vnd  geflorhlen  hat,  da«  es  mit  ilem 
selben  durchaiengcl  ist.  ron  der  heil,  tauffe. 
(1535).  EJ^ 

illvfcBagelBy  mit  einem  nagel  durch- 
bohren: sie  hahen  dnri-ii::i  .dien  ,  «spricht  er, 
das  i^t  !$ie  hahen  mich  gecreutzigel  wie  einen 
dieb,  dem  man  hende  vnd  fasse  durchnagcil. 
Eist.  1,  82\ 

inrcliqaälev,  mit  qual  erfüllen :  hhi  das 
sie  die  >;cll)t'n  mit  vhren  pifrti;,'pn  Irren,  vnr- 
gillUj^tiit  viid  vorh|ilen  |devlen  diircli([neiicn. 
eyn  vrteyl  der  iheologen.  (1521).  Aij'*. 

^■rdbri'tktly  ro(A  machen:  {das  wasser 
4er  taufe  soll  man  nichl  halten)  fm  m  hliM-til 
lailler  wasser,  sondern  als  sehun  geferhet 
vnd  durchriUet  mit  dem  lewren  ruscnfarhen 
blul  des  lieben  Heilands  Christi,  awleg.  der 
ep.  vnd  euang.  von  ostern  etc.  ( 1544(.  Hiij\ 
Bnrrh^ahcn  ,  mif  stitz  dHirhdrinfjcn. 
durchreibt H,  bildlich  (ur  empfindlich  strafen: 
alles  was  jnn  der  well  ist  vnd  fleisch  «idder 
mensch  heissl,  mus  gestraiTl  vnd  durchsalixcn 
werden,  das  5.  <>.  vnd  1.  cap.  s.  Matthei. 
(1532i.  Mij';  also  mus  er  {der  heil.  geist\ 
auch  vnser  alle  haut  wol  durchsaltzen  vnd 
plagen.  *in9itMn09tiwpredl0,.  (1538).  Bj*. 

inrchsäiieni  (durchsearen),  Ij  untrenn- 
bar, dunh  und  durch  sauer  machen:  d.i>. 
hiioelreicli  ist  einem  sawerleig  gleich,  den 
ein  weil»  nani  vnd  vennengcl  jn  vnter  drey 
scheilel  nieihs,  bis  das  es  gar  durehsewrl 
ward.  Matth.  13,  33;  der  s.merleig  den 
leig  dtirrh'ipwrt  vnd  fjcnfre  inodil.  attahf}. 
der  ep.  vnd  euang.  von  ostern.  (1544;.  Aij'\ 
2)  trennbar,  vSUig  sauer  «erden:  (der 
häcker)  lessi  den  leig  durchseuren  vnd  anfT- 
geheii.  llos.  7,  }. 

Hwrchsclwucn,  pemptcere:  wer  aber 
durchschawel  in  das  volkomen  geseti  der 


freiheit  viid  darinnen  beharret.  Jac.  1,  25. 
—  mhd.  dnrchscliüiiwt'n  iBen.  2^*,  199)» 
ahtt  dnrnli<se.iii\vnn  \  Graff  (J,  555l. 

DHr«iii»rh<'iB(>ad  y  translucidm ,  durch" 
ii^Hg:  vnd  die  gassen  der  slad  waren  lauter 
^'uM  ils  ein  durchscheinend  glas.  ^ffenh.Juk. 
21,21. 

inrchscliiagenj  durchschlahea ,  m/Hi. 
durchslahen  ( Itoii.  2\  374>»  oM.  duruhsUhin 
{Graff  6.  769).  M  £.  Im  fotgenäm  «wet  *«- 

deutungen  : 

1 )  eigentlich,  einfn  gegenständ  schlagend 
durch  etwas  treiben:  es  sulUe  eui  reinlich 
kasle  seyn  Rlr  leinen  gerlthe  drein  tu  legen» 
d;i  iii<  hl  eisen  durchgeschlagen,  de  Wette  br* 
5.  162. 

2)  uneigentlich,  äurchbringen ,  verlhun: 
wer  kan  gniig  gehen,  leihen  oder  nemen 
lassen,  was  ein  bapst ,  cardinal,  bischolT .  * . 

zu  seinem  stollz,  pracht  vnd  mulwillcn  zu 
viTschlautlern  vnd  durchzuschlalien  hetlarfl  ? 
wider  das  bapslum  zu  Horn.  (1545,i.  Uij''. 

Nfchapaiteffc«,  durehgehen:  ein  ort  vnd 
strich,  den  man  ym  tage  mochi  durchapaciem. 
der  proph.  Jona.  (1520.)  Jij**. 

Virrbsteehen )  transfigere,  durchbohren: 
vitd  durchstach  sie  beide,  den  israelischen 
man  vnd  das  weib,  durch  jren  bauch.  4  Jffot. 
25,  S ;  da  durchstach  jn  sein  knabe  vnd  er 
sl.irh.  rirhi.  !> .  5  }  :  mit  einer  pfrimen  sein 
ohr  an  die  prosten  der  ttiur  duich  siechen. 
leMer  die  tabbaiker.  (1538).  Uiüj''.  bild- 
lich: (die  Prediger)  allerley  neid,  bas,  hoo 
vnd  «polt.  vnd.iiick,  vrmrhttinj:  vnd  losiernng 
dazu  müssen  jnn  sich  Iresscn,  damit  jr  hertz 
vnd  scelc  durclistochcn  vud  on  viilerlas  ge- 
quelet  wird,  da»  5.  6.  md  7.  eap;  «.  Hol- 
lAei.  (15321.  Diiij'. 

mhd.  dtrrrliMp.  lif  n  {Ifen.  2^»  623j,  ohd, 
duruhslei-han  [(iraff  C,  G35). 

VlfehtHalra«  mit  gestank  erfüllen,  be- 
li'ij  s.  unter  durclilOgcn. 

VnrrhsHrhen.  prrsrrulat  l,  durch forsi  hm 
um  ehfdv  (iiifzufinden:  zur  seibigcu  i>  \[  \\\\ 
ich  Jerusaii'ia  mit  lalcrnen  durchsuciien. 
Mepht  1,  12. 

UnrchsiaiciB,  mU  elkltigkeit  erfüllen, 
durchdringen^  qegensatx  von  durr  liliilfrrn. 
mhd.  durchsücj;eu  {Ben.  2*,  754).  uneigent- 
lieh,  die  frende  nichl  gar  durcfasOssel  vnd 


Digitizcd  by  Google 


* 


miUCirrEUFKLT  470  DÜRFÜN 


durchzuckert  ist.  ausleg.  der  ep.  vml  euong, 
VO»  oalern  etc.  (1544).  05*. 

liirchtfofelt,  vom  leufel  völlig  besessen: 
ein  eingeleuffdt,  durcliteulTeU»  vbi^rtouffelt, 
Icsterltcli  lierls.  kuriz  bekentnü  wm  heil, 
sarrarnenl.  115111.  Hiiij*. 

Ünrrlifrcibcn ,  titlid.  (Iiitrhiriln'n  (Ben.  3, 
S7j,  etg.  durchwandern,  durchstreifen,  da- 
her  uneig.  aiMtend  sieh  womit  d««dU^- 
Hffen,gei$ti§dMräwrb€iten,  üben  {s.  irciben) : 

a[)pr  wo  (Ii«»  sprnrlicn  sind,  d;«  pelie!  fiiscli  ' 
vnd  stark  vud  wird  die  sckritU  durchtrieben 
vnd  findel  sieh  der  glaube  ymer  new  durch 
andere  vnd  aber  andere  wort  vnd  wcrek,  diis 
der  12S.  psalm  .solioli  slinlirn  ynn  der  r-i  liriin 
vergleicht  eyner  lagcl.  an  die  ratlhi-rrn  etc. 
(1524).  Ciiij^;  denn  das  leidende  itibeti,  d.is 
da  ao  versdcheU-nd  dttrcfalrieben  wird,  bringt 
viel  mehr  guter  werck,  kan  viel  MhalTt  n, 
radlen  vnd  nndorn  nlllze  sein,  wiklis  em  i 
vnerr«irner  nictil  ifiuii  kan.  vOer  das  ersle 
Vuch  Mose.  {iiy21).  Yiij''.  dttrchlrieben  sein 
mit  dem  fem.  oder  einer  praeposition ,  er^ 
fahren,  geübt:  so  sind  die  zu  Ilonie  .«(dclier 
spitzhflliLi  cy  \rnl  schaicklieil  im  vbcr  400  jai" 
wol  gtiuiil  vnd  durciitneben.  wider  das 
hopstum  XU  Rom.  (154a).  ßj';  ein  herla 
das  durchtrieben  vnnd  durchvbet  ist  im  geylz. 
tridcr  den  falsch  genanUen  gegstl.  -ytand. 
(1522).  ßiiij',  lor.  zu  2  Pel.  2,  14.  uro  L. 
i'it  der  biM  (acfto»  in  der  ente»  ausg.  de» 
n.  teat.)  Menettthat:  ein  herlz  durchlrieben 
niit  g«Mtz. 

Durchtrieben,  das  par(.  praet.  ilrs  corigen 
verb.  als  adj.,  yeubl,  erfahren,  zumal  in 
üftfem  ainn,  abgefeimt:  es  sind,  wie  gesagt, 
des  keisers  Phocas  jres  sUmers  vnd  keiserinür- 
ders  iiaclikomfMi,  ver/wciuelte,  durchlrieben 
ertzspitzhubcn.  wider  das  bapslum  su  Rom. 
(1545). 

iwchiben,  wie  dnrchlreiben  («.  d.). 
Dnrcbwandeln ,  durchwandern ,  durch' 

zit'ht'n:  di';  Luid,  dns  wir  durch  wandelt 
haben  zu  criuiiiden,  ist  ücer  gut.  AMas.  14, 
7 ;  gehet  hin  vnd  durcbwandelt  das  land  vnd 
beschreibt  es*  Jo«.  18, 8 ;  wenn  der  vnsauber 
geisl  von  dem  monsoben  ausgefuren  ist,  so 
durchwanitelt  er  dürre  stete,  suchet  rüge  vnd 
findet  sie  nicht.  Matth.  12,  43. 
larchwelsifM»  dweh  und  dnsr€h  weiis 


[hell)  machen:  vnd  haben  yhren  wad  ilnnh- 
wevHsct  yni  blull  des  lambs.  vor.  jkh  offeiUt. 
Joh.  1,  14. 

Hrehwiflfa«  darth  und  dmrh  würzen: 

das  es  ein  herrlich  gros  mal  bl  mit  vnaus- 
sprechlicben  gcrichlen ,  die  al>zo  durcli 
wUrIzet  vnd  zugcricht  sind,  das  es  kein  ziing 
ausreden  vud  kein  hcrlz  gnugsam  begreiffeu 
kan.  MwopredigL  (153S}.  Ej'*. 

Dnrchziehen,  1)  untrennbar»  tala  dureh- 
juatidtlii,   durchreisten:   also   pieiiiren  die 
iiienuer  hin  vml  dutclizogen  das  laod.  Jos. 
18.  9;  vnd  sie  {^iengen  bin  aus  vnd  durch- 
zogen die  mcrckte.  Luc.  9,  6. 

2)  trennbar,  durch  einen  ort  wandern, 
reisen:  vnd  als  si«?  koiiicii  w.ircn  in  das- 
sclbige  land,.  zog  Abrain  durcii  bis  an  die  siel 
Sicbeiu.  1  Jfoa.  12.  6;  aberSthon  der  kSnif 
zu  Ilesbon  wolte  vns  nicht  durcli/.irlicn 

1  -  I  n.  5  Mos.  2,  30.  einmal,  aber  fehlerhaft, 
auch  transiliv:  diese  sind,  die  der  berr  aus- 
gesand  hat  das  land  durchzuziehen.  Such.  1. 
10. 

Durrhiuekf  rn,  mit  zucker  vermischen,  nur 
Inldlicli :  ibcr  Ine  {in  der  taufe)  ist  viel  ein 
kuAlbtber  waä:>cr.  das  uiil  guttes  oainea 
durch  zuckert  ist.  von  der  heil»  tetufe,. 
(1535).  noeA  e<nen  bHeg  $.  «nler 

durchsiHzen. 

Dürfen  (dutl'en),  mhd.  durTen  {Ben.  1, 
3G2).  ahd.  durfan  {üraffb,  205;.  gebroMekt 
L.  in  folgenden  bedeutungen. 

1)  wie  bcilili Ich,  egere.  nüOiig  haben. 
0^  geiriihnlich  mit  drm  gen.  der  person 
oder  suche:  was  daitV  golt  eines  slarckcn 
vnd  was  nutzt  jm  ein  kluger?  Iftob  22.  2; 
die  gesunden  (lilifTi-n  des  artztes  nicht  ,  smi- 
dern  die  knincken.  Luc.  5,31;  es  k.m  das 
aiige  II  ich  l  sagen  zu  der  haud  *  ich  darO  dciu 
nicht\  oder  widemnib  das  henbt  zu  den 
füssen  'ich  darff  ewer  nicht'.  1  Cor.  12, 2t ; 
herr,    wicwol    du    keinrs    iliii^>;  il.irflest. 

2  .Wdoc.  14,  35;  dios/os  licliDen  d;)ill  bock 
Eniszer  auch  iiit.  auff  das  vbirchristl.  buch 
bocke  Emseers.  (1521).  Aüj*;  was  soll  es 
{das  sacrament}  bey  den  frcyen  sichern 
geysten  wircken,  die  sein  nit  dcHr  n  nodi 
begeren  ?  ein  sermon  mn  dem  hodmu  dtgtn 
sacrament.  (1510J.  ainj'  ;  es  ist  aber  iKlz 
gantzcuangelium  eyn  schlecht  leycht  historiea 


.  ^        y  Google 


471 


DCßFTIG 


odd«r  gMchiebt,  die  nit  viel  auszh^gensz  darff. 
muiug.  von  ien  tehen  auszseisigen.  (1521). 

Dj*;  fln?  I.irtion  \i)Irk  (larfT  kr-ynisz  .iiiilorn 
vorstiin'iis ,  denn  das  ni.in  '<i<'  .tuITi|c(  Ut»  vn  I 
erkenne  das  larucn  sind,  wider  den  (aUcU 
gi  nanlten  geysttidtm  »Imd.  (1522).  Bj*: 
da  (liitfii  man  keinrs  IxiUnls  der  yhn  Iriebi*. 
di'udsch  rali'chism.  f  1  '»20.  rerm.  ausg. ).  PO'' ; 
solle  jungrravvücliall'l  zum  liimel  lielflen ,  so 
durflle  man  Cbrislii»  md  seines  glaubens 
nicht,  ein  widderruff  vom  fegef$ur,  ( 1 530 
Diiij*;  die  heilige  scIirifH  lessl  man  liyen  als 
dflrfTt  man  jhr  nicbl.  äas  schöne  confiltmini, 
(153ü;.  Aij'. 

h)  $eUen  mit  aee.  der  sad^e:  was  dflrffen 
wir  weher  z("iiuMii>?  Malth.  26,  65  ;  es  jje- 
manel  m'wM  eben  als  wen  ein  reiclioi'  mil  li  i 
fursi  seine  rcichenn  schclze  aulllhel  vnd  froy- 
hcil  gebe  den  armen  durffligen  zuholuiin  was 
aie  durOten.  von  dem  baptUan  zu  Romr. 
(1520).  Fiij^;  solche  gcisler  {Zwingli  elc.) 
soll  man  zur  schulen  ftiren  vnd  Pelruin  Hi- 
spanuiu  kren,  das  düriUen  sio  wol.  vom 
abenimal  Chmti.  (i528V.  rij*';  ich  hnfiv 
aber  c.  w.  dUrlTe  nicht  so  grosse,  vit>l  weni- 
ger Tiiu  li  grtkvorf  vpn!i.ifiiiM;_'.  Jt-n.  (),  2  . 
bei  Grimm  wird  noch  ein  beleg  hierfür 
am  Jen.  3,  Gü  angeführt,  doch  hat  der  ori- 
ginaldtwk  (das  ander  leyl  widder  d.  hgml. 
Propheten,  \b2^.  Dij^)  an  der  enUpreehen- 
den  stelle  den  genitiv. 

c)  mit  folgendem  dsNZ :  vnd  diirflet  nicht, 
das  euch  jemand  lere.  1  Joh,  2,  27;  denn 
was  darffs  Ahrafaam»  das  maus  schriebe? 
vber  das  er^tr  buch  3l»se.  (jr)27  )  >■  nij  : 
das  gesind  darll's  wol,  das  man  jnca  harl  »ey. 
lischr.  30G". 

4)  vnpersöi^ek:  das  (dass  es)  nicht  dar  ITe 
Stehens  vnd  hin  vnd  widn-  i,'i'liens.  Such.  9, 
8;  was  «larlFs  viel  mlciis'.'  nun  (ihmtlmat 
Christi.  (152S,.  riiij'';  keiner  anlwori  dHrlls 
mehr  aulT  solche  w^frstltche  kunst.  wider 
Bans  Warst.  (1541).  Aiij^ 

2(  brauchen,  Ursache,  grund  haben:  da- 
runili  dur(Ti««n  sie  jr  frM  nirla  \prkeun*en. 
1  Uos.  47,  22;  doch  du  daiflfsl  hir  mir 
nicht  erschrecken  vnd  meine  hand  sol  dir 
nicht  »U  schweer  sein.  Hiob  33,  7  ;  wers 
vvis'sen  wil,  d;irffnii  lit  weil  lauften,  am  f«'ii-i  - 
tage  sihct  man  es  wol.  Jer.  2,  24;  doch  hal 


der  TUrcke  vnd  Soldan  tmo/t  lengst  solchen 
artickeldesconcilij  durch  zersUlrange  Alexan- 

(Irie  also  ansgclef;t  vnd  ausgelercl,  das  we- 
der liapsi  noch  wir  n  rh(  vns  d;irum!»  he- 
komern  dilrflun.  von  den  concilijs  vnd  kir- 
ehen.  (1539).  Giif. 

3)  freih'  li ,  hcfuijnh  ,  recht  wozu  haben: 
mmI  (Mvr  Iviihler  heul  oder  morgen  niclit  sa- 
gen dürllcn  zu  vnscrn  kimiern  '  jr  habt  kein 
teil  an  dem  hürrn.*  Jos.  22.  27  ;  vnd  hat  sich 
niemand  wider  jn  setzen  dartfen.  I  Jfaee. 
1,  4;  sie  wollen  jiii  l1t'iM  !i  luitigen,  das. er 
wol  essen  durfte  2  Murr.  H,  21. 

4;  wagen,  sich  unterstehen:  wie  hai)l  jr 
das  Ihnn  darlTen?  1  Jfos.  44.  15. 

Dorff;  f.  not,  mangel,  armuth:  du  must 
derandorn  gepi  t  i-lii>ii  vnti  ihn  fTi  dyr  zu  berlzen 
lassen  gehen,  eyn  sermon  von  dem  hochwir- 
digen  sacramenl.  (1519).  biij";  wir  wollen 
satt  sein  vnd  alter  ding  gnng  hal>en.  ehe  der 
hunger  vnd  die  noldurll  kumpl ,  vnd  vorsor- 
f^nn  vns  mit  Turrad  niiH' i /nkitninigen  hunger 
viid  durlll.  das  mugiuftcal.  (1521).  iüij*; 
da  musto  deine  not  vnd  durflt  hedencken. 
vermanung  smm  sacrament.  (1530).  Piiij*; 
i\  K.  f.  g.  wolltr*  rtrsf'Iii  ii  ^t  in  crrrxr  tirmulh 
vnd  durri,  darm  er  nu  iu$  drille  jähr  liegt. 
de  Wette  br.  3,  77. 

mhd.  ditrft  und  dürfte  (Aen.  t«  363.  364), 
ahd.  durfl,  durufl  und  dürft!  {Graff  5,  208. 
210'.  goth  li.iui  ris. 

Dürftig,  mhd.  durrtie  [Ben.  1,  3ü4  ,  ahd, 
durflig  {Graff  5,  213). 

1)  wie  bcdOrftig.  Iifuölhigt :  sie  sind  nit 
arm  iiorli  t/u  runVii  odder  bitten  durdtig. 
die  sieben  pumpnalm.  (1517  ).  Bij" ;  sie  sol- 
len vnlernander  wollhun  vnd  barmhcrlzig 
sein,  geben,  leyben,  raten,  hellTen,  wer  es 
diKlTlig  were.  der  proph.  Sacharfa.  (1528). 
Xi'j'';  spi'nor  In-ilw crliL'.'ii  trn.'iden  durlHig. 
ausleg.  der  ep.  ind  euang.  vom  aduenl. 
(1528).  Nij*. 

2)  arm,  mangel  leidend:  oder  ist  er  so 
ddrll^i;?  arm,  dn*  er  seine  nnncn  vnd  widwen, 
Waisen  vnd  frrmlidhng  niclil  crnei'r«Mi  kan,  er 
lasse  denn  dazu  rauben?  Verlegung  des  al~ 
coran.  (1542).  Nj*.  Sfter  subHantiviseh: 
\si  L  I  iber  ein  dilrOUger,  SO  soUu  dich  nicht 
sehlairen  If-i'ii  v[»f»r  seiniMii  pfand.  5  Jlfos, 
24,  12;  du  soll  dem  dilrlltigen  vnd  armen 


Digitized  by  Google 


DURFTLOS 


472 


ÜCKR 


seinen  lolio  nicht  vorhalten.  24.  14;  die«r> 

iii<  n  infJssen  jncn  wi/iflifii  wul  lüo  ilUrflligcn 
iml.iiidf  müssen  sich  vpi  kricrlicn.  //«ob  24, 4. 

3)  uneigentUch,  sciueach,  gering:  aber 
gotc  bat  den  leib  also  vermengel,  vod  dem 
dflrffligcn  glied  am  meisten  ehre  gegeben. 
1  Cor.  12,  24;  wti»  w^nrlft  jr  euch  ilenn 
vmb,  wid«r  zu  den  scIi wachen  vuü  diirtliigcn 
(gduslüeeren)  saiinngcn,  welchen  jr  von 
newcs  an  dienen  woU?  Gal,  4.  9. 

Bnrftlos,  unbedürfdg :  mhI  scv  zumal 
durfllosz  worden,  eyn  geysUich  edUt  buch- 
lein. (1516).  Cij*. 

lirT)  durr,  dttire,  dtfrre,  dorre,  adj,  vnd 
adv.,  mhd.  diiin  .  diirrefJlM.  1,322),  M. 

diirri  \  (ira{f  ."i,  •2iH>  t. 

1 )  eigenliiche  Oedeutungen. 

a)  ausgetrocknet ,  verdorri,  verwelkt,  der 
noiMieken  feuehHgkrit  toiomnMn ;  vnd  be« 
felh  dein  lieben  wind  die  vlirigen  vorgeben 
Wort,  wie  die  p.ippen  bliimen  vnd  dürren 
Meiler,  eyn  sennon  von  dem  ablaaz  rnü 
gnade,  (151$).  Aiiij'' ;  gleych  als«  wenn  goii 
aiisz  eynem  dorren  blocli  eyn  newen  grünen- 
den bawn  m;ii  li)e.  ausleg. der  ep.  rndeuang. 
vom  chrislag  elt\  (1522).  Kij*;  ich  wil  in 
dir  ein  fcwr  anzünden ,  das  sul  beide ,  grüne 
vnd  dOn'e  bewme  venebren.  Eseeh.  20, 47 ; 
denn  so  man  das  thut  am  grümm  lioltz,  w.i< 
wil  am  dürren  worden?  Luv.  'M  ;  wiliii 
%vider  ein  fliegend  blat  so  ernst  sem  vnd  ein 
darren  halm  verfolgen?  Wob  13,  25;  dOrr 
slro.  Nah.  1,  10;  als  aber  die  sonne  aulT- 
girnpr,  vcr\vcl('l<''f  rs  (die  aufopgangcne  saal). 
vnd  iliewcil  es  nidil  wiiriz.d  halle,  ward  es 
dürre.  Matth.  i3,  0;  das  rauschen  einer 
duiren  schweynssblaszen.  voreterungeiHehtr 
arHckel.  (1520).  Aj". 

h  \  auxlrorh7]eud,  diinr  verursachend:  CS 
kompl  cm  dürrer  wind  vber  dem  gehirgc  her. 
Jer.  4,  1 1 ;  aU  aber  die  sonne  aullgegangen 
war,  verscbaffle  gotl  einen  dorren  Ostwind. 
Jona  4,  S  ;  wie  ein  büser,  dürrer,  liolerwind, 
der  d.T  .lu^trnrkc!  vnd  vcrsircrcn  ninrlii  alle 
bOrne.  ausieg,  derep.ruä  euang.  von  vstern 
0te,  (1544).  AAiiij". 

C)  diln  viiit  einem  der  zur  fruchlbarkeit 
nothigett  fi  urhdifht  it  mnonffetndcn  linden 
gebraucht,  daher  auch  io  viel  als  unfrucht- 
bar, öde :  iu  eiui  trocken  vnd  dörren  lande, 


da  kein  wsaser  ist.  p$.  63, 2 :  dennerscbenssl 

auir  für  jm  wie  ein  reiss  vnd  wie  eine  wnrlzel 
ans  dürrem  erdreu  li.  Je.v.  53,  2;  er  f.nnl  jn 
in  der  wüsten,  in  der  dürren  einode.  5  Mos. 
32,  10;  vnd  ich  sie  nicht  mache  wie. eine 
wüste  vnd  wie  ein  dürres  land.  Jf<w*  2*  S; 
wenn  der  viisnnlior  pei'«l  von  dem  menschen 
au»gerarea  isi,  so  durcbwaudelt  er  dürre 
stete.  Matth.  12,  43. 

d)  von  der  tamtemhiUe  auBg^rüdmei: 
denn  «feine  li.iiid  war  lag  vnd  nnchl  schweer 
auü'niir,  das  mein  snllt  verlrnckele,  wie  es 
im  Sommer  dürre  wird.  ps.  32,  4 ;  gli'tch  wie 
der  regen  wol  kompl  wenn  es  dOrre  iül.  Sir. 
35»  26;  —  ich  plaget  each  mit  d  Orr  er  leiL 
Arnos  1.  9. 

e)  von  zum  aufbewahren  getrockneten 
fruchten:  er  sot  weder  frisscbe  noch  darre 
weinbeer  essen.  4  Mob»  6,  3. 

fj  geräuchert  zum  außewahren ,  vom 
fJri<srh ,  in  L.'.f  haxtsrerhnunff  idc  Wcfte  hr. 
U,  33U),  uro  lisch  durr  den  lisch  grun  gegen- 
über stehen. 

g)  mager,  gegensatz  von  feil,  t'on  ihieren 
und  menschen :  vnd  nacli  jnen  {den  fetten) 
salie  ieh  andere  sieben  dürre,  secr  besliche 
vnd  magere  küc  heraus  steigen.  1  Mos.  4  t, 
19;  jr  haut  hengel  an  den  betnen  vnd  sind 
<o  dürr  als  ein  scheit.  klag.  Jer.  4.  8;  Lei 
war  bleycd»,  mapor,  «lürr  vnd  spitzig  von  an- 
gesichl.  vber  das  erste  buch  Mose.  (1527). 
Vyiij';  mager  vnd  durrer  leib,  der  147. 
psalm.  (1532).  Rüij';  {Paulus  war}  ein  ar> 
mes,  dürres  inüniilin  wie  m.i-ivler  Phihppus. 
lisrhr.'^l* «ie  lialien  tili  lits,  gehen \nd  sehen 
wie  die  dUf  ieii  geislci  .  Jen.  3.  437'. 

2)  vneigenUieh  und  bildti4h. 

a)  diirre  berlzen.  ep.  s.  Petri  gepredigi. 
0  Fj'  :  die  liebe  der  Izeilbchen  dingen, 
ein  bo!«£e>  Itnvr,  maclil  alle  creflt  der  seei 
doer.  ^  »(eben  puszpsalm.  (1517).  EbK 

b)  einfadi,  klar,  o/fen,  unverhiUt:  das 
dürre  gollesworl.  das  ü.  cap  Ephes.  ( 1533^. 
Diii)'';  da  stellen  vn«er  helle,  dnrre,  freie  wnrl. 
ein  briejf  an  die  zu  Frankfxtrt  am  Meyn. 
(1533).  Cj";  sie  sollen  Amaleh  gar  vertil- 
gen, was  ym  ganlzenland  war,  dttrrvndreyo 
rdie,  nirhl  ein  vdie ,  si'h.ilT,  Inns  odrirr  st.-dl 
leben  Ls.sen.  f6er  das  erste  buch  Mose. 
[1527;.  Ij^;  Paulus  sagt  ynn  den  gescbich> 


DIRKE 


473 


OURREN 


ten  (apotl.  geseh.  17»  26),  das  er  /^otf)  einem 

yglii  licu  liirscliall'l  altzirckt-Il.  eben  vmi  ililne 
itjt'niiu)  :i!imisset  wie  -^u-  r<>t,'if-tPit 

tbend.  II  inj'  ;  so  suis  doi  Ii  ii«ir;in  liic  itl  iiiaa- 
geln,  das  ieli  die  warlieil  lieU  vnd  ddrr  ^ntig 
will  fiir  yhre  ;uigeii  stellen,  das  dicst;  tcorl 
('Uli  Ii  liofh  fps(  /(,  ,(.  (15271.  Iij''; 
Ltjll^tli^  Maltli.  5  Oltenilieli  vmi  ililrr  gepeul, 
luau  Sülle  ilcu  hüsea  uiclil  uiddcrslebuu. 
das  eitlem  die  kinder  nur  ehe  nicht  swingen 
noch  hindern  sollen.  (152l|.  Aiij";  diirre 
vnd  Iii'lli'  sprirlil  ;_:ott  S(»!!)s  cit)  vrtcil  dalirr. 
exemjfel  vinen  rcihien  chnsU.  bischo/f  zu 
«peihtffi.  (1542).  Aiiij' ;  es  (em  aieher  ge- 
wiesen) ssgls  dflnre  vnd  frisch  eraus ,  wie  es 
an  yhni  sellis  ist.  das  diest  tcorl  Chri)>U  noch 
fest  slehen.  1 15271.  <•  ij' :  ifli  wil  alter  e.  f. 
eben  so  mebr  bey  zeit  dnrre  eraussayen,  was 
ich  dencke.  de  Wette  br.  6,  103;  vnd  sagt 
dilrre  lieraus  ^  seliickl  luicli  jmer  vnter  die 
PnitJii  hin  in-:  pralle. '   2  Mfirc.  1".,  2:5. 

BÜrrCi  /.  1 )  aiulrocknende  hilst-:  wie  die 
liitie  vnd  dflrre  ibs  schneewasser  verzerei. 
Hiob  24,  19;  jrc  zweige  werden  fttr  darre 
brechen,  das  die  w«>il)er  kotiten  vnd  fewr  da- 
mit machen  werde:i.  Jes.  27,  II. 

2)  trockenheil  des  bodens ,  (roc/a  ne  u-tl- 
teruug:  vnd  hat  dich  geleitet  durch  die  grosse 
vnd  grawsaine  wusten,  da  fewrigc  schlangen 
vnd  seoriiini! ,  vnd  eitel  dürre  vnd  kein  was- 
ser  war.  5  Mus.  S,  15;  es  »ifohet  kleu'firh 
auir  dem  laude  vuil  isl  zu  Jenisaieni  eine 
grosse  dflrre.  Jee.  14,  2;  iih  plagt  enrh 
mit  dürre,  braiidk(»rn  vnd  iiagel.  Hagg.2t  18. 

3)  irif  schuindsuchl,  ausiehrttn;/ ; 
der  lierr  wird  dicii  sciilaben  mit  >rl)wiilst, 
Ober,  hitxe,  brunst,  üiirri;,  ^ilUiger  lufl)  vnd 
geelsucht.  5  Jfo«.  28,  22 ;  die  wassersacht, 
die  dürre,  die  hlindlieit,  die  gielit . . .  vnd  alle 
die  kmiifklicyi  die  Christus  ym  euangelio  vor- 
trieben lial.  euany.  ton  den  isehen  au*s- 
eeuigen,  (1521).  Cj''. 

mhd.  ddrrc  {Ben.  1.  322 1. 

Durr<*n,  dürre  machen:  >ieden,  koebi  n, 
dürren,  lunügl.  zuweish.  lü,  2'».  vgl.donvn. 

lliirreB)  dürrcu,  wagen,  sich  unterstehen, 
««cÄ eribüftutfi»,  mhd.  lurren  {Ben.  3, 15),  bei 
L.  thiiren,  IbUren, prae«.  sing,  ibar,  pl.  ihUn  n, 
pran  iinrj.  ihnrsle,  pl.  thursten  (ihür*;tci)». 
o/i  Jiltmml  es  in  der  tjedeulung  vüt  dUrfeii 

Onrs,  WttrtoctaMih. 


überein,  welches  in  fast  aÜM  nenereii  bib^ 

ausgaben  an  seine  stelle  getreten  ist ,  was 
allerdings  nicht  selten  zum  misverfitändnis 
einzelner  stellen  (x.  b.  Matth.  22,  4Ü.  br. 
Judä  9)  anlasz  gegeben  hai. 

a)  praes.  sing.:  alsz  vorm esz  ich  michiu 
hoch,  das  ich  vorachler,  Ix'^'elMHT  raen^seh 
solche  hnhe  vnnd  t^Tosse  slende  lliar  >inr(  >len. 
an  den  chnsü.  adel.  (152U)-  AiJ';  bin  icU 
gerecht ,  so  thar  ich  doch  mein  hetibt  nicht 
auflliehen.  Hieb  10,  15;  wie  bistu  denn  nn 
szo  kiln  Eniszer,  das  du  ?;agenn  tharist,  diszer 
sehriflliicli  syiiii  sey  lodliidi.  auff  das  vbir- 
chriitUek  buch  bocke  Bmssere,  ( 1 52 1 ).  Eij* ; 
lieber  was  wird  goU  daiu  sagen,  wenn  do 
also  iharsl  für  yhn  Ircllen?  von  dem  gretcel 
der  stillmessi'.  iir)2.'>i.  Ai|'':  nn<  h  tharslu 
vunersctiaui|iler  büsewiclildali  vud  deine  biul- 
hund  schnficken.  wider  den  meuehler  eu 
Dresen.  (1531).  BÜj'  :  wie  tharstu  denn  sa- 
'ich  bin  niehl  vnrcin'?  Jer,  2,  23;  nn 
sage  myr,  was  von  ilora  geysl  sey  zu  haltten, 
der  eyne  solche  üelTlichc  sacbc  ihar  wagen 
on  alle  uchrillt  vnd  worl.  das  ander  tejfl 
Widder  d.  hgml.  prophelen.  (1525).  Dj'' ; 
ilr>  Iiallien  er  für  dem  adel  vnd  lyrannrn  sich 
^  UM  tVeuibde  lurslGiabUiii  nicht  thar  begeben. 
üi  itjtnalbr.  v.  j.  1526  im gee.  ardkir  s«t  Wei' 
mar  N.  fol.  108  (de  Wette  3,  76 :  dar);  der- 
halben  iliar  niemand  das  i-\eni|iel  { Soahs 
Intukenheii)  fiir  sirli  neiiicii  muI  sein  viiUi- 
j,:eud  schützen,  vber  das  erste  buch  Mose, 
1 1527).  h  iij' ;  er  ist  ein  heihMer  mm,  dem 
niemand  etwas  sagen  thar.  1  Sem,  26, 17 ; 
wer  thar  es  v%agen  jin  zvviseheo  die  teeoe 
/.u  greill'cn?  Uiob  41,  4. 

praes.  pl.:  nicht  ättein  bittet  er  für  ms, 
sondern  gibt  auch  vos,  das  wir  ihflren  vnd 
kunnen  selbs  zu  gott  bitten,  der  \  psalm. 
fl53y).  h]^;  so  Ihüren  wir  aiicli  wol  sem 
mit  der  Ibat  gegenwertig.  2  Cor.  10.  11; 
wie  ihart  jr  sagen  'wir  sind  die  h<dden  vnd 
die  rechte  kriegsleute'?  Jer.  48,  14;  rcgi- 
III*  iit  wciszei  riiisz  was  einer  Air  ein  man  istf 
denn  die  vuieriiiauen  Ihuren  nit  crausz  farenn 
für  furcht  der  vberkcil.  das  magnificat. 
(1521).  a  ij' ;  0  feine  lerer,  o  schOne  riiditer, 
die  alle  weit  zwingen  ztt  gleubcn  vnd  ihUren 
jiirlii  nn  tag  geben,  was  es  sey,  das  man 
ijleuben  sul.  wamui^e  an  s.  l.  deudsvhen, 

60 


DURST 


474 


DÜRSTEN 


(1531).  Gj';  «Icnn  die  Egyplcr  llitlrori  niclil 
brol  essen  mit  den  Klut'cni.  1  Aios.  13,  32. 

b)  praet,:  viid  iIiuinI  luoiiiand  rurilen  kiii- 
(Jerii  Israel  seine  zuuge  regen.  Jos,  lu.  21  ; 
Michael  aber»  der  erlsengel»  da  er  mil  di  tn 
tj'iiffel  zancklc  .  .  .  (liiirsle  er  das  vrleil  der 
lestenmp  nirlit  rellt  ti.  hr.  Jud.  i);  wenn 
luaiis  vvassclu'u  soll,  llmrsle  es  auch  kein 
heilige  nonne  wisschen.  wrr.vberdenfroph. 
Dtiniel.  Bmiieil  7»  379;  da  aingel*  lichlei, 
laeliel,  s|iotlel .  hürel  yederman ,  der  zuiior 
nicht  gickcn  noch  miickt  n  ihnr.slc.  derproph. 
llabacuc.  (1526).  iiij  ;  sw.  lliurslen  sieh 
nitihl  seheD  lassen,  das  sie  iD  die  slad  kernen. 
2  Süm*  17»  17  ;  »im  j.t^lc  vns,  das  wir  aufl 
vnseni  gasscn  nicht  gehen  thiir>i'  n.  hlay. 
Jer.  4t  iä.  conj.:  wie  lbUr:>l  ich  mein  andlitz 
auir  htbea  Air  deinein  bruder  ioaUT  2  Sam. 
2.  22 ;  vmb  etwas  gutes  willen  Ihttrsle  viu- 
leicht  jemand  sterben.  Rom.  5,  7 ;  die  nien- 
ohelmörder  hahen  nicht  so  viel  rrdlicht'r 
hlutslropQen  yuo  yhrem  leibe,  das  sie  yhitr 
gewali  vod  weltlicher  vberkeil  iburslen  frey 
brauchen.  Irostunge  an  diecftmfeii  tuHalle. 
(1527).  Aiiij'.  Ihthci 

Bunt,  L.  Ihursl,  yewöhnUch  /.  seilen  m., 
mhd.  lursl  {Ben.  3,  16).  *die  bedeutung  geht 
ton  kvÜutheU,  «niaeMoatenJM«  m  edlem  sinn 
über  in  keckheit,  rerwegenheil ,  frechheiC 
{Grimm) :  meyn  hcrtz  ersdirickt  myrymli  yhc 
für  dem  lUrsl  vnd  treuel  des  meusclien  yiiii 
gOiiliehen  saehea.  dai  ander  teyl  widder  d. 
hyml.  prophelen,  (1525).  Hiiij'';  ach  wie 
woll  ich  bcyde  vnlcr  Juden  vnd  Christen, 
beyde  ym  newen  vnd  alten  te^ianionl  ntm- 
|)clu,  wenn  mir  solche  thursl  gesiaitei  wtirde. 
das  di€$t  loorl  Qiri$H  noeA  fest  etdten. 
(1527).  ciq*;  vnd  ist  ein  vnaerscbein|Hc 
iliiiisl,  wo  yeinand  wolfc  ilas  nennen  gniN 
Jalitii  deuten,  das  es  uu  nsdilich  dancken,  se- 
gelt odder  loben  heiase*  ebend.  oiiy*;  demnt 
vnd  nireht  in  golies  worl  ist  alleseil  das  rech  le 
zeichen  der  rechten  heiligen  kirchen  gewesl, 
tliiirst  vnd  fretit  l  In  nx  iisrhlicher  antiachl  das 
rechte  zeichen  du-  h  iilel  gewest.  tcider 
Hani  Weni,  (1541).  Ilij'';  es  ist  ja  eine 
Ireflb'che  kdnheil  vand  ^rosscT  dursl  der 
apDsleln  vnd  jdnger,  das/,  sio  suh  In  s  am 
plingslagc  predigen  dUrflen  oirentlich.  Uschr. 
9ü''. 


linty  «*  eiti*.  u)  sie  geben  mir  galten  sa 

essen  vtid  »'sx!-,'  zn  triiicken  in  meinem  gros- 
sen dursl.  ps.  ÜU»  22;  das  alle  Ibier  aulTdeui 
felde  trincken  vnd  das  wild  seinen  dnrst  le- 
sche.  104,  11;  dem  seugling  klebt  seine 
zunge  an  seinem  gauinen  für  dursl.  klag. 
Jer.  i,  1  :  ilie  zween  euancrclislcn  haben  wol- 
len anzeigen  wie  die  junger  allzumal  haben 
auü  diesem  becber  getrunck^  nicht  sum 
diirst.  vom  abendauU  ChrüH,  (1528).  iijK 
b)  gern  stehen  hungcr  und  dursl  zvisammeH: 
vnd  wirst  deinem  feinde  dienen  in  hunger 
vnd  dursl.  5  JUos,  2^,  4S;  bis  auil  diese 
stund  leiden  wir  bnnger  vnd  durst.  1  Cor. 
4,  11  ;  denn  welche  darnach  verlanget,  das 
SIL'  gfinc  frnniP  Christen  vnd  yhrer  siindp  Jos 
wercu  vud  Irülich  gcwisseu  iiaben  wultcn, 
die  haben  schon  den  rechten  lianger  vnd 
durst.  das  sie  nach  dem  brod  schnappen. 
deudsch  cnlccbismus  (l.')2n.  rerm.  amg.}. 
Vi*',  r)  voi  ifnri  dnisl  \ ri x  liniai  liien,  sler- 
Um:  müssen  iur  jreii  äugen  lur  durst  ver- 
scliroachlen  vnd  jemeilich  Vmbkomen.  JiUL 
7,  34.  dafür  auefc  dursts  Bteri>ett  wie  noch 
liiiii_'ors  sterben:  nn  :\\>i'y  inn^  '»It  '!im-k 
sterben,  rieht.  15,  \b.  häufujet  inslrumtu- 
lal  dorsl  sterben;  das  jre  ßschc  für  wassers 
mangei  slinckcn  vnd  dursl  sterben.  Je$,  50» 
2 :  das  ieh  sie  nicht  durst  sterben  lasse.  Hat. 
2,  3. 

mhd.  ahU.  dursl  {Heu.  1,  322.  OiaU  5» 
202).  das  teon  ^«fcon  m  goih.  ^aunsan  4urr 
sein ,  beseidwel  aiso  «rfpr.  die  frodfeenAeil 

des  '^rh  hl  Ildes. 

Ufirstcn  f  dursl  empßnden .  dttrst  leiden, 
mhd.  dUrslcu,  durslcn  (Utm.  1,  322j,  ahd. 
durstan  (Graff  5,  203 ^ 

1)  eigentlich. 

a)  sie  werden  weder  Iinnpern  mu  h  dUrsten. 
Jes.i^,  10;  sihe  meine  knechlc  sollen  essen» 
jr  aber  soll  hungern;  stbe  meine  knechte 
sollen  trinken,  jr  aber  soll  dttrsten.  65«  13. 

b)  mit  der  praep.  nach :  da  aber  das  vnlck 
daselhs  dürstet  nach  wasser.  2  Hos,  17.  3. 

c)  unpersönlich:  gib  mir  ein  wenig  was- 
sers tu  Irincken ,  denn  mich  dflrstet.  rieht. 
4,  19;  vnd  so  dich  dürstet ,  so  gehe  hin  sn 
dem  ijefess  vnd  trincke.  Ruth  2.  9;  so  nu 
di-incn  feind  hiin<:4>ri.  so  speise  jn»  dürslel  jn» 
SU  Irencke  jn.  Rum.  12,  20. 


Digitized  b9  Google 


DURSTIG 


475 


ÜÜTäEN 


2)  MneigtntHeh»  kefUges  vtrkmgen  wo- 
nach  tmffinden:  meine  secle  lUlrsIct  nach 
soll,  uarh  dem  lebendig«'«  m)lt.  |>».  42,  H; 
wer  von  mir  triiickel,  den  tlürslel  jmer  nach 
mir.  Sir.  2  t,  2!>. 

ttantig,  Ihuraüg,  Ihttrsiig,  adj.  vmd  ad». 

1)  ad;.  (Elias)  der  thilrsligc  prophel.  ob 
man  für  di.'in  .^(erben  fliehen  mugtf.  ( 10271. 
Aiiij'-;  es  sind  gar  kt'ckc  ihürslige  heldeu. 
auff  das  vermeint  knserlkh  eÜei.  (1531). 
Bj*;  nu  aber  sie  sehen,  das  so  viel  (>ri>arei 
kill  !  !  inil  verwarler  zndit  vnd  ehre  die  han 
j-rlinicliei)  IkiIm  ii  . .  .  werden  si»'  nmüger  vnd 
thnrsligcr  werden,  vrsach  vnd  anltcorl. 
(1523  .  Aij'' ;  ich  «cht,  der  gcisl  für  grossem 
bobmut denckc,  es  sey  keia  mensch  auirerden. 
odder  halle  alle  menschen  für  <  il»  !  i^cnso  vnd 
dolen,  wie  wei  e  es  sonsl  miiglu  h,  das  er  soll 
so  frerli  vnd  Ihürslig  sein,  solch  grübe  nar- 
heit  an  log  zn  geben  ?  vom  abeninuU  ChritH. 
(1528).  nij*. 

2)  adv.  (Joseph)  gieng  Ihnrslig  liyneyn 
zu  Pilalo  {luly.  aud.nler  iiilndvii  ad  1*.). 
üfarc.  15,  13  in  den  ersUn  ausgg.  des  n. 
te*l.,  später  der  wagts  vnd  gieng  hiueio  lu 
Pilalo;  ich  billc  ahci.  d.i^  imi  niilii  nol  sey 
gegeuwcrlig  Ihüislig  i\\  liandeln  vnd  dcrkdn- 
hcil  7,u  hraiu  hcn,  die  man  mir  zumi:iäel. 
2  Cor.  10,  2;  iiiirrLsch  vnd  IhUrslig  handehi. 
de  WeUe  br.  6.  56. 

tofttlgy  'begierig  zu  tnndun,  nach  einem 
Iranefc  lechzend'  {Grimm],  mhd  «Itirslcc 
(Ben.  1,  oM.  dnrsUc  (Graff  5. 

202). 

1)  eigenllich:  das  vokk  wird  buagerig, 
made  vnd  durstig  sein  in  der  wttslen.  2  Sam, 

17,  29;  ich  hin  durslig  gewesen  vnd  jr  habt 
mich  gptrrn(  kt.  Malth.  2r..  ;  vnsor  dpnd- 
scher  leulel  wird  ein  gtiler  weinschlautli  sein, 
viid  mus  Sauir  heissen,  das  er  so  dörslig  vnd 
heilig  ist  der  101.  pealm.  (1534).  Q^iij^ 
tkbstantimeh:  liringet  den  durstigen  Was- 
ser «Mit<;f  g«Mi.  Jes.  21,  14. 

2)  uneigenUich  und  biUUich:  aiachl  euch 
her  zu  mir  jr  vnerfameD  vnd  konipli  zu  mir 
in  die  schule,  vnd  was  euch  reilel,  das  künd 
jr  hie  lernen  ,  drtin  jr  seid  gewislich  ^<  i'i 
dürstii;  {nach  Uhre  begierig).  Sir.  51.  31. 


32:  (;r  setligel  die  dursüge  sede,  vnd  rullct 
dir  limip'cri^*'  scele  mil  guleni.  ps.  107,  1); 
wi  ll  M(>  ku  text  wollen  anders  deuleo,  denn 
die  wort  lauten,  vud  vnseru  verütand  stOrUcn, 
müssen  sie  nicht  so  nackele.  bloss«,  hungerige 
vnd  durstige  glüshn  daher  setzen,  vom  odnui- 
mal  Christi.  (1528). 

iurstigkeh ,  dursligkeit ,  thürsiigkeil .  /. 
kühnheil,  i'eru?eye»i/iW<,  wAAturslekeiKBe». 
3.  16):  der  bosewichl  Luther  gibt  recht 
vnd  nimpl  kein  geld  dafür,  ist  d;is  nirlit 
eine  grn</e  diirstifrkcit ,  wie  kniiii  iii.iiis  In- 
deu?  de  WeUe  br.  3,  "^iS ;  leullische  dür»lii<- 
keii.  iMcftr.  33^ 

DnritlgUch  (tharstiglich).  adt\  auduvier, 
Ali/»»»,  verwegen,  mhd.  tilrsterltchci  Hen.:\.  1  f>  i: 
viiflgifiiuen  in  dicslad  IhUrsligUch  {allend.bi' 
lu'l:  konliken)  vnd  erwürgelenalhiswasmen- 
ich  war.  1  Ifo«.  34, 25 ;  vnd  toben  wider  golt 
thilrstiglich.  Uiob  12,  (»;  on  das  sio  sidi  fiir 
gotl,  wie  der  gollloson  nrt  ist,  nicht  fiiidilcn, 
vnd  scyn  worlvudwercktiii>ltglichineystern. 
das  ander  legt  wiMeri.  hyml.proph.  (1525). 
Aij";  das  gibt  der  bafisl  itzl  aller  well  vnuer* 
schanipt  vnd  lUrsliglirh  für.  ausleg.  der  ep. 
vnd  cuanrj.  mm  adrcnl  elc.  (1528).  Urij*; 
das  kau  vnd  sol  nichl  anders  sein,  weil  sie  so 
ihiii^tiglich  on  alle  gewissen  jnn  jrerdleberey 
forlferel.  ein  sermon  vom  zinsgroschen. 
f  ir);?5).  Kij";  ach.  lichor  li'  f '•  iTutl,  wie  dflrf- 
(en  wir  doch  so  dürsliglicli  vnd  froucnlhch  in 
deinem  hciligthumb  bandeln,  tkehr.  3*. 

•Itter,  Mta,  fhuter,  subttanUvSsch  dim- 
kelhcit,  finstemis  :  wir  sind  im  dttstem  wie 
die  Indien.  Jes. 

ttltte(B),  m.  luamma  :  da  (,a/<s  Amder)  ler- 
nen wir  an  den  bencfcen  gehen,  da  saugen 
wir  noeh  den  dnllen.  ausleg.  der  euang. 
von  oslem.  '1527».  fiiij'.  Eisl.  1.  His\ 

mhd.  lulle  /.  {Ben.  3.  154),  ebenso  akd. 
lulla.  tnili,  woneben  lultow».  (Cra/f  3, 3SI ). 
vgl.  Grimm  gettk.  d.  deuteeh.  sprach«. 
2.  aufl.  s.  284,  u>o  e.v  tnil  golh.  daddjan 
säugen  in  Verbindung  gehrachl  wird. 

Büticn ,  sicti :  das  ist  noch  viel  fauler .  da 
sie  für  solchen  texten  (m  denen  gott  im  j>l«i- 
raUt  von  «teft  tprieht,  wie  ».  b.  l  Mos.  I, 
26 1  nirgen  hleibcn  mdgen ,  gehen  sie  fiir, 
^■oll  rede  von  «icli  vnd  jrze  sich  von  ehren 
[Wegen,  wie  die  koiiige  vnd  fürslen  ilzt  sich 

60* 


I 


476 


EBEN 


wirvnd  m  neoDfln ;  denn  das  ist  ein  mensch- 
liche newc  weise  viid  jnn  der  schrifll  von 
keinem  koiiige  noch  nie  t'elir.iiii  lil,  aueli  vnrt 


nohcn  auch  goU  sich  «liilzcl  ( im  singularis 
von  sich  redet\  vimI  nicht  slels  ji^ol  jnn  der 
seln  ilU  -cfiii  ini^Uch.    die   ärey  symb«ia. 


den  hetdoiscbeu  küuigcti  luclii,  wie  wul  da-j(153bj-  i^ntj 


E, 


etn  unmrsprünglicher ,  im  wteniUdtM  aus 
Mwa  allM  lautem  ( dem  «  oder  i)  kffrv&rge- 

gangenfr  vucal. 

1)  den  aus  a  entsprungenen  elaul  bezrich' 
nel  unsere  heutige  vertcurrene  und  verwir- 
rende Orthographie  bald  durch  fl  ( flh  j  ftald 
durch  G  (eb,  ee),  nachdem,  wie  man  tagt, 
die  erinnerung  an  die  ab»tammung  noch 
vorhanden  ist  oder  nichl;  man  schreibt  z.  b. 
maan  mäuner,  aber  mensch,  bahu  hühne, 
ober  henne,  all  Sller,  ader  eitern  «.  $,  «a. 
bei  L.  begegnet  für  den  umlaul  des  langen 
tcie  kurzen  a  nur  c  (ch,  cel,  kein  ä.  als  be- 
lege nur  einige  beispiele  aus  den  von  mir 
bexuizien  eigenhändigen  brisfen  und  on- 


3)  der  gebrauch  des  d^nenden  eh  Ml  bei 
L.  swar  von  be*chränkterem  umfang»  nb 

gegenwärtig,  er  schreibt  noch  denen  tendere. 
ncmen,  kein  rjula,  sleU'ti,  verheh-n,  hegercii, 
kerea,  leren  doccre  {^lere  doclrina ,  jjelcrl 
doclM),  verzeren,  doch  begegnen  daneben 
aiicft  debo<^n.  leimen,  »ehnen  detiderare 
(Nehnesitoht  i  ,  welii  cii  di  jend'  r''. ,  zumal  (ht 
organisch  iantj<  'i  >'■  in  i-lif  conjugium ,  weh 
malum,  ehre,  helir,  tneiir,  oder  une  in  ge- 
nehm, febriich  ßr  mhd.  ». 

4)  -dte  gemination  ec  kommt  vor  in  soe. 
schucc,  seele.  hecr  ursus,  beere  barra.  Iicer 
exercilus,  nieer  mar«;,  leer  tacuu^,  !*eei  calü^, 
neeren  nutrire,  seene  pl.  v.  sahn,  anfangs 


deren  manuscriptüberretten  L'e:  mhm^er,  schrieb  L.  auch  ee  (eelich,  eelentc),  wee, 
bcgongnis,  gor«'tif,'iiis,  ji'per,  lesleriing,  slercke,  '  ecr  honor  (cvrl^v  lli^.  efrlirh,  ecrwirdig'.sleen 
lageweler,  vbdlheler;  iieiule,  ncfrel,  reihe,  Stare,  in  welrlti  n  y  (n  t>'rn  er  später  e\\  setzte 
scckc,  siedle,  slendc ;  aiibcnj^ig.  gefellig,  giie-  (s.  vorher  ;{ ( ;  die  Schreibung  »chwccr  wech- 


dig,  vnlerthenig,  bepslUch,  febriich,  kleriich, 
schedlich,  teglicbp  nerriseh ;  seherller,  (enger, 
lengsl  {comp,  und  superl.  r.  Inn::);  i^'chcren, 
scbaieheo,  weren  durare,  zelen  t  erzielen ); 
kerne  venisli,  were  [auch  weerc)  fuislü 

Einig»  toörter,  in  denen  heute  nur  a  gilt, 
erscheinen  bei  L.  theils  regelmäszig ,  theils 
schwankend  mit  dem  nmlaut,  z.  b.  ehonlcuer, 
(ehcnlenerlich,  eüenleuern,  ebeulcm  l  erj,  er- 
hell iabeir  (eriieilen,  erbeiter,  erbeitsam), 
erznci  (erzneieu),  bcle^em.  ^i  widtig,  olTen- 
bcrlicb,  werlicb.  %m(i<-k<liri  tnibehren  ein- 
zelne wortformen  bei  ihm  des  heule  gelten- 
den Umlauts,  wie  z.  b.  die  pL  von  nachl. 
saal»  ibal. 

2)  in  einzelnen  wSrtem  wie  ergölzeu  ob- 
lecfnre ,  UHehen  exlinguere ,  selKiprcn /idu- 
rire,  schwüren  jurare,  hülle,  luil'el,  acbüpler, 
iwdlf  itlöandie  »teil»  von  a  oder  e  jiefre- 
ien.  L.  meidet  auch  diesm  rnkbramsht  wef- 
cher  im  K».  und  17.  jh.  noch  trciter  fin'ie- 
rissen  ivar,  indem  er  diese  Wörter  durch- 
gehends  mit  e  schreibt. 


»ett  mit  schwer  nocA  in  der  bitfei  v.  j.  1 545. 
r> )  eine  besondere  eigenheit  der  spräche 

L.'.'s  i^t  e.\  dir  ntdunfj^-p  der  srhirarh"/* 
praelerita  fast  durchgängig  zu  apocopieren. 
hierfitrnur  »Ui paar  beispiele  aus  der  bibe^ 
Verdeutschung:  vnd  der  geisl  golles  sebwe- 

bei  auir  dem  weisser,  i  Mos.  1,2;  vnd  gol! 
selzl  sie  an  die  To^f.'  dos  hinirl'^.  1.  17;  ;d^n 
volendel  goii  .un  Nielienden  läge  seine  xvereke 
die  er  machet.  2,  2 ;  pOantzet.  2.  8 ;  ver- 
sleckt. 3,  8  «I.  s.  öfter,  überhaupt  hielt  L. 
iiimmtlirhe  endunfjs-e,  gleich  dem  trorfr'.^t'la' 
(II  den  psalmcn ,  für  „  überieng  "  {vgl.  EisU 
2,  40^). 

Bbbe^  m.  ein  kinderteoH  sur  beteiehnung 

des  Vaters:  gleidi  wie  die  kinder  jre  vsiler 

chhe  heissen.  tiuhr.  ü;5»;'*. 

Eben^  planum ,  «e</uM«  ,  mhd.  ehvn  {Uen. 
1,  107 ),  alid.  e[»an  [Oraff  1,  t)"»),  guth.  iboo. 

1)  eigenUi^f  /TacA,  gleich,  *ohn»  merk' 

liehe  erhebung  und  Vertiefung'  (  Weiga  «  d): 
da  finnieij  •^ic  ein  c]\pn  Innd.  1  Mos.  11.2; 
Uiil  allem  eben  leide.  Jos.  13,  IG;  tcb  wii 


Digitized  by  Qooats 


£fi£N 


477 


SBEN 


für  dir  her  geben  vnd  «Ii«  Ittfcker  et»eD  ni«- 
«•hen.  Je*.  45»  2;  vnih  iiiill.  Il:ill)i>rsiaüt  vnd 
licy  vns  ists  par  eliei».  lisvhr.  432''. 

2 1  häufiger  uneigenUich^  in  verschieäntm 
sinn :  das  mflsi«  ja  auch  ein  eben  (siemUeh) 
(»rieslerlin  sein ,  der  fiinflkeben  oder  aeeh* 
xehtMi  guter  {{rosser  eilen  gros  oder  lang 
wer»',  torr.  au  ff  denproph.  Hesekiel.  Hin  d- 
$eH  1,  357;  es  uiUslc  niyr  aber  ein  el>eu 
t  nemüeh  qnutn  )  siedlin  seyn ,  das  iwollT 
odder  funlltelien  deudsrlu*  tueylcn  ynn  der 
ririgiuanr'  ri  l-fiic.  der  proph.  Jona.  (ir»2(»). 
.lij'  ;  was  nu  folf^el  yni  lexl  ( l  Mos.  32,  1 3  IX.} 
von  deiu  geschcncke ,  wie  ers  geurdnel  lial, 
isl  nicbl  viel  von  xtt  reden,  on  das  es  anxeigt, 
das  J^K-iil)  ein  eben  (ansehnlich,  bedeutendes  \ 
yti!  Ii.ii"'  il.is  n-  fUnllerley  pf^rhcrirk 

vorher  Iih  kl.  tber  das  ersle  buch  M(n>e. 
(1527).  .1  a  iij' ;  wer  sein  band  an  den  (dug 
legt  vond  sihet  widder  bynder  sieb*  der  isl 
nil  •  ix  ii  iyeschiekli  dem  reich  gollis.  euang. 
Vitt  den  zchnt  ntt^setzigen.  (1521  j.  Kij'' : 
II  h  iiuli  sm  yderiHiin  .sihel  wie  diszer  [tf^aUu 
szo  eben  (Irtffend)  das  bapslum  abmalet  vnd 
der  bapst  gleycb  thul  wie  liie  gesagt  win 
vird  kf'vtuMii  ni'tlfni  K  -iuM-nl  von  der  well 
aniaiig  ü/a>  «iben  ( yleu  h )  sein  mag.  hulla 
cene  domini.  (1522^  K5'';  es  wusz  aber  ein 
biscboir  sein  ein  vnslrelTlicb  man,  der  nur  ein 
weyh  habe,  wacker,  sillig,  Izilchlig,  gern 
liprh^rgen,  gern  |iredi'f.'f>n,  nit  nin  weynseuf- 
ler,  nit  ein  scheider,  nil  sclicndlicbs  gcuiesz 
»(Ichtig,  sondern  ydennan  eben  (in  Jedermafia 
toeue  f  tefr  iehif^ni).  wider  den  falsch  ge- 
nanttnr  (jeysU.  utand.  (1522).  Aui]'  .  rar. 
zu  I  'i'tm.  3,  2.  3  ,  tni  L.  ijclinde  uhersetzl 
hat;  weil  er  {Abraham)  ym  lande  sitzet  uius 
«sr  sich  yhn  dien  raachen  (eich  ihren  gewöhn^ 
heilen  anbequemen  )  vnd  landsMllen  hallen, 
wo  es  nirlii  scbedhi  Ii  ihkIi  sundhch  ist. 
vber  das  erste  buch  Mose.  (1527).  zij"; 
tsi  ein  ci^cuipel  der  liobe,  das  man  aidi  nach 
dem  nehisten  richte  vnd  eben  mache,  ebend.; 
Hltfh  der  well  bequem  vnd  eben  niaehen. 
ausleg.  di'r  rp.  rnd  euanff.  rrm  ostem  rfr. 
il541j<  Kiiij";  was  dem  pok-l  viul  gciia yiieiii 
dunckel  ebüi  ist  (enl«pnefcl,  iusagt  .  das 
ander  legi  widder  d.  hymt.  propheten.  { 1525). 
H'iij'  ;  ^'»ie  sollfii  wii  d-  iiri  iiil  fiiltMi  «-/t)  wnl 
aU  cm  vugleubigcr  bapsl ,  \\ii>  tlem  glauben 


eben  f^nn/tea) oder  vneben  ist.  andeneftrisJl. 
adel.  (1520).  Biüj' ;  sie  haben  anch  sprUche 

<\or  srhrifll  mit  der  vcmunffl  yhrem  sinn  eben 
gemaclii  {angepassi},  vom  abembnal  Chrisli. 
(152ä).  iij'';  ist  euch  solcher  mein  rat  nicht 
eben  (rechl),  so  Irefll  einen  bessern,  ron  den 

jüden  vnd  jren  lugen.  (1543).  fiij*'*,  es  isl 
dir  nu  wol  gelegen  vnd  eben  {gefällig)  \nd 
vns  zeit,  d.is  du  selb«  komesl,  denn  goli  gibt 
nirht  gnade ,  es  wv  denn  zeit  vnd  jm  eben. 
Jen.  1.  34''. 

Vhfny  adv.,  mhd.  idiene  {Ben.  1,  40S^, 
ahd.  e|(ano  Hiraff  1,  90).  1 »  accurale,  ge- 
nau, scharf:  ob  wir  den  lag  nichl  so  eben 
(genau)  wissen  kttnnen.  ligl  nicht  dran. 
vorr.  vber  den  proph.  Daniel,  Bindseil 
7,  390:  (l.inimb  Itoschreibcl  er  in  diesen 
Worten  gar  eben  die  arl  der  guiideit  gegen 
die  art  der  natur.  Jen,  1,  40'' ;  da  sehen  wir 
wie  fein  vnd  eben  die  propheten  reden  kOnuen. 
der  prophet  llabaeuc.  (1526].  ej";  wo  er 
«iichl  sond'  rlicb  bocli  were  gewesen  helle 
yhn  gi'tl  nu  hl  so  eben  abmalen  lassen,  vber 
das  erste  dnefr  If ose.  (1527).  Siij*;  mich 
dunckl,  der  meisier  er  Just  Mcnius  hab  da« 
i  vpocn  ewTt'«;  licrlzeu  ein  gros  slUck  W(d  ge- 
liidlen  vnd  ewer  noldurlTl  fein  vnd  eben  ab- 
geuialel.  i?orr.  L.  auf  J.  M.  oeconomia 
ehriitiaM.  (1529).  Aij*;  das  ich  den  satan 
so  eben  getroffen  vnd  nicht  gcfeilel  ImIil. 
vom  abtndmiil  Christi.  iir)2Si.  aij";  j:oUis 
dienst  niemanl  so  elieneygentaisdtiH  lrnsten. 
von  «eeif/idker  vfrerhet'l.  (1523).  Cij'';  vnd 
da  ich  des  m<H*gens  aulT  stund  meinen  son  zu 
sfiigeu.  silic  d;i  wnr  «t  Ind,  nbrr  nJn  Tiinrf![en 
sähe  ich  jn  eben  i  M  v  ij  i  r  :  i  iiii  vnd 

sihe,  es  war  uiciil  mein  >on.  1  Aün.  3,  21; 
da  sähe  jn  ein  magd  sitzen  bey  dem  liecht 
vnd  aahe  eben  auiV  jn  { aitviauau  uvup, 
Meyer:  und  ^ali  fest  auf  ihn )  f-iu.  22,  50  ; 
du  ucDschenkiud,  i^ihe  vnd  höre  vieisstg  zu 
vnd  mercke  eben  drauff«  was  ich  dir  zeigen 
wil.  Eseeh.  40,  4. 

2)  paritst^  aeque,  gleich:  ciur  r*;de,  so 
zur  vnzeil  gesdiichl,  reimet  sm  h  eben  wie 
ein  seilenspiel,  wenn  einer  iraung  ist .  .  . 
w  er  einen  Marren  leret .  der  flicket  scherben 
zosanicn  vnd  lltnt  eben  als  W(  hm  man  <  ii:>>n 
aus  eiiii'in  tirnVii  si  lil.ifl  \vi  <  Ivt.  >7r.  22,  ü.7: 
däs  ist  nu  der  gaug  des  hcrrn  Christi  von  der 


L.iyui<.LU  Oy  VjOOQle 


! 


EBEN 


478 


EBENBILD 


gebiirt  an  durch  vnser  ganUes  Id>en,  das  rr 

aller  ding«  eben  gclelU  vnil  gewirckl  lial  wie 
wir.  von  Jhesu  Christo.  fir»;?:i).  Giij*. 

3)  obea  ^ gerade:  t.s  isi  kein  kirche  aiill 
erden,  da  so  manchericy  vngleicheit  vnd  weise 
in  golles  dienst  rrnl  in  den  kirchen  ist,  als 
chffi  in  ilpf  römischen  kirchcn.  kurtz  br- 
kentnis.  (1541).  Giij" ;  es  gcscliaeh  ji»  dien 
recht.  2  Macc.  U,  G;  eben  aoi  selben  tage 
gieng  Noah  in  den  kästen.  1  Met.  7,  13 ; 
jlzl  werdet  jr  jn  eben  antreffen.  1  Sam.  9, 
Ki;  vnti  ich  gifing  hinab  in  des  tH|iirt'iK  lian*; 
vud  sihe,  er  crbcitel  eben  auii  der  schcil>cu. 
/w.  18.  3. 

4)  vor  einem  pronomen  stehend  verleiht 
(lif'si'm  (iemrmslrativc  krnft  oder  verstärkt 

dieselbe:  nu  wtis  iilli-  well,  das ymdcudseben 
'eben  das'  nicht  ein  ariickel,  sondern  ein  gut 
slarck  pronomen  ist »  das  relalivum  vnd  de- 
roonstrativum  zugleich  ist  als  das  idem*  tom 
nbindmal  Christi.  (1528).  niiij  ;  o  lieber 
e:>  ist  ein  gros  vnlerscbeid  zwischeu  dem  'das 
flelseh  isl  kein  nittie*  vnd  dem'dieses  Heisch 
ist  kein  nOlse'  odder  eben  das  fleisch  odder 
dnsselbige  fleisch,  ebend.;  als  sey  nichts  auff 
erden  ,  d»*s  sie  '.venipt'r  diu  HVii ,  ticnn  ebon 
dieses  sncramcnts.  rcnndnuny  zum  sacra- 
ment.  (1530).  Aiij';  ich  klag  eben  dasselb 
in  nieinen  tiurlilin.  von  den  newen  Eckischen 
bullen  vnd  lu(feii.  fir>"2oi,  Aij";  vnd  saget 
zu  jin  eben  die  selben  woi  l.  1  Mos.  39i  17  ; 
es  ist  oben  das  Ihier,  da  ich  sähe  am  Was- 
ser Chebar.  Aeclb.  tO,  15. 

5)  besonder*  gern  steht  es  mit  so  stram- 
men, a)  f!?pn  so  -  als,  tarn  quam  :  (tu  wpys- 
üeät,  mein  lieber  rou)a|iisl,  das  du  in  dcrhcy- 
ligen  schriflt  eben  sooiel  kanst  ah  der  esel 
aiilT  der  lyrcn.  von  den  newen  Ee^schen 
bullen  vnd  liiffi'it.  (1520).  Aiij';  wenn  ich 
soll  vnd  kiuiite  die  orealnrcn  ausmessen  vnd 
mit  Worten  ausHlreichcD,  soltcstu  eben  so 
grosse,  ia  noch  grossere  wunder  darinne 
sehen,  als  ynn  diesem  sacraincnl.  sermon 
von  dem  sacramenl  des  leibes  vnd  blules 
etc.  (1526).  A5'';  deui  Zwiiigcl  eben  so  iiul 
Ulut  seine  deiilelcy  ynn  Paulo  vnd  Mose  xo 
beweisen,  als  ym  abendmal.  dat  diese  tvort 
Chrisli  noch  fest  stehen.  (1527).  dj' ;  ilcnn 
diis  /.wiii^'r'I  «apt  'da'«  hedctit  »inineii  leib'  ist 
eben  so  viel  ab  das  Lculaiupdd  sa^l  "^das  isl 


neins  leibs  seichen',  ebend.  ciiij'';  es  isl  eben 

so  wol  nicht  geisl  am  creutzc  vnd  ym  hymcl 
al<  vin  nbrntlninl.  rom  nbendmal  Christi. 
(  152s;.  II  j'' ;  gotl  kan  eben  so  woi  durcii  wenijj; 
sieg  geben,  als 'durch  viele.  1  Jfaee.  3»  1$. 

b)  häulig  gehraudU  L,  eben  so  mehr  m 

(li  rhedeutung  von  clirn  -.i  gut,  chrri  so  wohl, 
icorin  deutlich  das  mluL,  also  uiu*iT  iBa%.  2, 
09)  enthdUen  ist:  wolan  du  must  ilcnckeu 
*es  sey  eben  so  mehr  in  die  belle  gerant  als 
gedrabel*.  icider  Hans  Worst.  (1541).  Nij'-; 
sffhfn  jiiit'fit  ??o!len  aiifF  diesem  steine  sein... 
warumb  nicht  eben  so  mehr  sieben  orcu  od- 
der sieben  menlert  der  proph.  Sadurja, 
1 152S).  Oij**;  vnd  wenn  der  Irost  vnd  glaube 
soU  iiiihis  sein,  das  der  selig  sey,  der  ynn 
Christo  sliriil,  was  isl  denn  vnser  t  brisicn 
glaube?  so  woll  ich  eben  so  mehr  ein  lürck, 
jode  vnd  beide  sein,  ein  widderruff  vom  fege- 
fewr,  (153<^}.  Cy*;  wo  das  eumgelion  i  I  t 
vnd  rein  gepredigt  wird,  da  mus  eine  heilige 
christliche  kirclie  sein,  vnd  wer  daran  swet- 
ttdl ,  der  mag  eben  so  mehr  attch  xweineln 
an  dem  euangelion  obs  goltes  wort  sey.  eon 
der  xcinrhelmesse.  (153H).  Oj'':  denn  wozu 
durfl\en-wir  der  niflhe,  das  \vir  vns  sollen 
voterwindeu  zu  predigen ,  souiel  crbcil  auff 
vns  laden,  vnd  druber  leib  vnd  leben  vnd  al- 
Icrley  fahr  wagen ,  wo  es  nichts  denn  ein 
veffipblich  lose  vnd  vnniltzrr  Üiand  were? 
eben  so  mehr  schwiegen  wir  still  vnd  licsscn 
prcdigstul  mit  der  tauff,  .sacrament  vnd  schrtfll 
stehen.  4a«  15.  eap.  der  erafe»  ep. «.  AmJi 
an  die  Corinther.  (1534).  Kj**.  dies  ebenso 
mehr  leht  noch  heute  nicht  allein  in  der 
Schicvii  und  Baiem  {vgl.  Stalder  idiol, 
2f  192.  Sehmeiler  wtb.%Wli,»9ndem 
auch  in  Hessen,  ob^eU^bei  Vilmar  Hi^ 
nicht  angemerkt. 

c)  so  eben  ro«  der  zeit  gebraucht  hriszl 
in  diesem  augenblick^  kurze  zeit  vorher :  da» 
jr  SA  eben  die  abschrifll  desselben  brieues 
bekomeii  mir  suschickt.  kurtx  frekenlNlf. 
(15441  Vm-, 

Ebenbild  j  cl>tubildc,  n.  mhd.  obcnbildc, 
ahd.  <*|ianpitidi. 

1 )  MId,  oMUd:  da  (1  einen  altar  sähe,  der 
7u  naiitjsco  war,  sandte  derkOnig  Ahas  des- 
selben altar«  ehenbild  vnd  gleirhnis  zum 
pricster  Uria.  2  kön.  16,  10;  denn  welche 


EBENCIIIUST 


479 


ECKSTEIN 


er  suuor  versehen  Iml ,  ilic  hat  er  auch  ver- 
ordnet, das  sto  ylci<  Ii  SCHI  sollen  «leni  eben- 
bilde seines  sons.  Hörn.  8,  29 ;  welcher 
(Chrislus)  ist  da:»  ebenbildc  des  vnsiehlbaren 
goUes.  Coloit.  1,  IS;  die  rede  ist  eyn  eben- 
bihi  oddcr  controfeyll  l)iM  des  herlzen.  ausltfg. 
derep.  r^dettrtnff.  vom  chri^fag.  { 1 522). 

2)  Vorbild:  nil  alsz  wcrel  yhr  herrn  vbir 
sie  dhz  vbir  ewr  erbgutl,  szondern  scytl  eyn 
ebenbild  der  lierde.  wider  den  falsch  gc' 
nantten  (jeysÜUhcn  ^land.  fir>22).  Fij'',  bei 
Hindseil  ffhlcitdc  rar.  zu  I  /Vf.  '>,  3. 

Kbendirist ^  u».  jur  uebcneiinsl  begtynti 
eUmal  in  der  wdenung  eynes  gemeinen 
kasiews.  (1523).  Biiij''. 

Ebene,  f.  planities:  alle  stcillc  iuifT  tfnr 
(•Ix'tte.  5  M(ts.  3,  10;  jre  gOUer  sind  berge 
göller,  darumb  tudieii  sie  vb»  aegewuiinen, 
o  das  wir  mit  jneit  aulT  der  ebene  streiten 
niiislen,  was  gilt s,  wir  wollen  jnen  angewin- 
nen?  1  knn.  'l'K  ;  denn  er  hatte  viel 
Viehs,  beule  in  den  awcn  vnd  auil  den  ebenen. 
2  chran.  26,  10. 

Ungleich ,  etmeimüit  {Hönisch  7  S  3 , 
39):  alszo  isis  yiin  gotl  ancli ,  «la  ist  >ovn 
worll  ylun  s/o  ehengleych ,  das  die  goltheyl 
ganlz  drynucn  ist.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang. 
vom  duriHag  eUt.  (1522).  Qiy^ 

Ebengnt,  n.  eine  von  (irimm  wtb.  :i,  15 
nach  Jen.  1,  ISO  angesetzte,  aber  Ixi  L. 
nicht  vorkommende  zusammenaetzung,  daher 
mieft  die  vntnderU^  etittärvng  Grimms 
a.  a.  o,  s.  die  betreffende  «letfe  «nier  eben 

adj   "1  '!'i'i-h  im  anfang. 

KheiiholK,  u.  I..  hcitenholz,  das  steinharte, 
schwarze  hüls  des  ebenbaumes :  die  schiflc 
Hirain  bncblen  seer  viel  hebenbolz.  1  kön. 
10,  11;  oedern,  lennen  vnd  hebenholls. 
2  chroH.  2,  S. 

Dbenteaer,  s.  abenleuer. 

BbeBtcierUchj  s.  abenteueriicli. 

Kbeiteacfly  e.  abenteuern. 

EbcBteorer^  ■'>  ahenlcurer. 

Eberschwein,  n.  aper,  mnnnlicfivs  trild- 
Schwein:  vnd  waruinb  hallen  wir  niciii  die 
vnuernnnfftlgen  Ihiere  selig,  als  die  hirschen 
vnd  eberschweine  in  der  brunsl.  Verlegung 
des  uleoniH.  { 1  .'  42).  Jj".  —  irA«I.  fiberswln 
{Ben.  2',  7i>5j. 

Ebräisdi  (ebreiscb),  hebraicus :  ebrei.scher 


man.  1  JÜo«.  39,  14;  ein  chreisth  weib. 
Jud.  10,  13:  das  cliKisch  volck.  10,20: 
niil  ebreischen  buchslaheu.  Luc.  23,  38; 
ebrcisch  alphabel;  ebreisdie  spräche.  /Ür 
ebreische  spräche  ttelU  auch  dioirs  ei>rciscb, 
wie  dculsch  für  dculM  Im-  sjirache:  d.  Cari* 
sind  soll  iiivr  vfrzf-ylicii .  da^^  ich  ,  « i»'  wol 
niebl  viel  ehreiseb  kan,  dooii  mehr  dauon 
Weys  7.U  sagen  vnd  zn  vrteylen  denn  er.  wid- 
der  die  hyml.  prophelt  n.  (1525).  Giiij'';  er 
[Jesaias]  ist  t  lirt.isi  hcn  last  wol  beredt 
[/fwest.  der  pioph.  Jesaias.  (1528).  I". 

Echter,  m.  pruscripius,  s.  abcriieliler.  die 
hei  Grimm  unier  echter  gelfnukte  eielle  enu 
L.  ist  einer  schriftbetpeie  £eo  JT.  enbiomtiieti. 

Eehien,  ächzen,  gemere:  wir  brummen 
alle  wie  die  bereu  vud  echsieu  wie  diu  laubeii. 
Jes.  59,  11.  vjf(.  ächzen. 

KdM,  f.,  mkd.  ecke  (Ben,  1,  409),  ahd. 
ekka  {Graff  \,  112).  1)  angulus,  tcinkel: 
binden  an  die  zwo  ecken  der  wonung.  2  Mos. 
2G,  23 ;  da  kam  ein  grosser  wind  von  der 
wCIslen  her  vnd  sties  aolT  die  vier  ecken  des 
hauses.  Hiob  1,  10;  vnd  wenn  du  betest, 
Sdltii  iiii  lil  stMi!  n  il-  dir  liciiclilci',  die  ilaüf'rno 
stehen  vnd  beitjü  in  lien  schulen,  vnd  an  den 
ecken  vnd  aulT  den  ga.ssen ,  aulT  das  sie  von 
den  leulen  gesehen  werden.  Afafl^.  6,  5. 

2)  spitze  landzunge:  von  der  ecken  an 
dem  saltznicer,  das  ist  von  der  zungen  die 
gegen  iniltag  werls  gehel.  Jos.  15,  2. 

3)  spitze  Oberhaupt:  die  ort  odder ecken, 
die  da  des  altars  hOrner  lieissen.  da»*dkSne 
confiieiniui.  (ir.3(l).  Oj\ 

4)  das  äuszerste  ende:  darnach  sähe  ich 
vier  cngcl  sieben  auff  den  vier  ecken  der  er- 
den, ojfend.  Joft.  7,  1. 

5)  bildlich:  wiesolchi?  weis«'  yn  derschriOk 
zu  reden  fast  gemoin  ist,  das  mau  könige  vnd 
fursleu  itennel  (eisen  odder  ecken,  der  82. 
peabn.  (1530).  Füg*. 

fiekatcia}  m.  fajnt  angularis:  der  stein 
den  die  bawleulc  vcrworlTcii  haben,  der  ist 
zimi  ccksl«'in  wnrdoii.  Malih.  21,  42;  er  sol 
nur  nicht  die  lUcken  büsseii.  nucli  einen  füUe- 
stein  geben,  auch  nicht  so  geringe  sein  als 
ein  wercksiih  k,  sondern  ein  eckstein  sein  jm 
gründe,  dos  svhöm-  ((inßtemiui.  f  ITi^KM,  Mj'' ; 
hie  wd  ichs  lassen  mit  den  zweyen  henbl- 
stuckcn  vnd  ecksleioen  der  schwermer.  das 


Digitized  by  Go 


1 


EDEL 


480 


EFERM 


dieie  m»H  ChmH  nach  fett  ttdum.  (1527). 

m  üj''. 

£4cl  (cdiiiil  i,  nuOiUif  ingenutu,  mhd.  cM. 
edcle  {Ren,  1,8),  ahd.  edili  {Graff  l,  U  l). 

1)  VOM  adel,  edelgehoren,  aätUeh:  wid- 
ilcruiub  eyn  edle  üinptl  iijiine  auch  ey»  bur- 
grr.  irfV/jT  rfen  falsch  genanUen  fi^yill.  stand. 
1 1  yi'l).  tiiij''j  CS  ist  eyn  grosser  iicn  vnszfr 
gou,  darami)  vamt  er  auch  solch  edoib, 
hochgepome ,  rcyi-hc  hcucker  viul  hmiol 
lialifii.  CO«  toelUichi  i  vlurkeift.  ■  ir)53  i.  Kj  . 
substantivisch:  mx  edder  (uttt^tonäg  iig 
tiytrr^s)  zocb  Teiiie  in  ein  laad,  das  er 
ein  reicli  eioneuie.  Mmc,  19,  12;  «llerley 
nmtwilic,  bcyile  vuler  baurn  vnd  cddeleii,  i>i 
aiifls  aller  hübest  komen.  der  st2.  puUm. 
(1530).  Eij- 

2)  ausgeseuhMt  dmrehvortreffUehf  eigen' 
iekaflm,  kottbart  t^älxentweiih, 

a)  von  personen:  so  isl  «t  joff  wiili  r- 
iiiiib  viel  zu  eddel  vnd  cckel,  das  er  Riebt  wd 
iiocU  kau  bcy  sulcbeu  iiutlerligcii ,  rbuuirel- 
Ligen  heiligen  sein  vnd  wonen.  amteg,  4er 
tf,  vnd  euang.von  ostem  etc.  (1 544).  aiiij*; 
bis  wiHfkoiu  du  edler  fjist, 
den  KUiider  nielil  veräcbuiehel  b«i»l. 
WaeliernagellUrdketd.  147. 
vnd  haben  szo  viel  edler  g<.ysier  den  sUnck, 
nii>(  vnd  vndaU  müssen  herbergcii.  eyn  vr- 
teyl  der  Iheologen  elc.  (I52lj.   Diij";  ilic 
cdlcälen  in  l.srael  sind  auflf  deiner  hübe  er- 
schlagen. 2  Sam.  1,  19. 

6j  von  Sachen:  ein  eddel  land  für  allen 
lendeni.  Ezech.  20,  (i;  vnd  isl  das  edle  liirut 
xar  wUstuuge  gemadil.  Sach.  7,  14;  den 
.eddeln  stein  onix.  vherdas  enle  buch  Mose. 
(1527).  Hiüj*;  vnd  der  künig  niachl  einen 
grossen  sliiel  von  elüenbein  vnd  vberzog  ju 
luit  dem  edelsten  irolde.  I  liön.  10.  IS;  ir 
wird  2>ein  füllen  an  den  weinsluck  binden  vnd 
sftiner  eselin  son  an  den  edlen  reben«  1  Jfoa. 
49,  11 ;  mein  liebm  ii.u  einen  Weinberg  an 
einem  feilen  (u  t  vnd  ci  li  il  jn  vor/eunel  vnd 
edle  rebeu  drein  gesenekl.  Jes.  5,  2;  edle 
frttcbte.  5  Jfoa.  33,  13.  14;  wir  sewc  ge- 
bieten das  niemand  ballen  sol,  das  musealen 
edle  w(lr(ze  sey.  auff  das  vermeint  heiser- 
tich  edict.  (1531).  Ej";  der  g«  ysl  isl  das 
Uocbsie,  licile^le,  ediiste  leil  des  mensdieu. 
da*  magnifieat,  (1521).  bij";  also  Isl  diesze 


epislel  s.  Pelri  auch  der  edlislen  biicher  cyüi 
vm  newen  lestament.  ep,  t.  Pelri  gepreügt. 
(1523).  Aij\ 

c)  bei  t^slritelen  wr^Uunffen:  abo  ist 
das  ersle  hdhest  vnd  dier  eddelste  guiwerck 
ynii  dies(>m  gepoll  der  glaube  ynn  gotL 
ausleg.  der  Izehen  yepot.  *  I  'i2S).  H  j'. 

Kdell^an^  /.  femina  nobiiis:  so  babeu 
wir  auch  erfaren,  wie  sie  den  edelfnwfn 
wridlieh  vnn  den  kranckfaerten  ittoi  kirctiuff 
geliiiiaoti.  1*0«  schain  hamfhora*,  (1543^. 
Iliij'. 

Kdelgetiteln ,  n.  lapis  preliotus,  gemma: 
viel  goUb  vnd  edelgesteine.  1  kSn.  10,  2; 

allcrley  cdelgesleine  vnil  mariuelsleiii»-. 
1  rhron.  30.  2;  nu  hab  ieli  wo!  cris(alloi) 
odder  edeigeslein  gfseiien.  vom  abendmal 
ChrisH.  (1528).  kj':  mit  eitel  gold  vnd 
edeigeslein  prangen,  der  1  {O.psalm.  {I53'.t). 
s  ij  \  -  mhä.  UHcerbunden  edel  gesteine  l  ll«n. 
2-,  017). 

KdellenlCy  pl.  cit  <  nobiles :  :>olcbe  reuU  r 
sind  jlxt  fasl  vnser  eddeUeute,  die  «n  ross 

vnd  harniseli  müssen  geritsiei  siuen,  daaon 
sie  jr  li'In  ri^lKer  baben.  von  den  cnnridjs 
vnd  ktrrhen.  (153!'j.  t'n'j*;  edelleule, 
bauwern,  bdrger.  liacftr.  172*.  owd^  nodk 
getrennt  eddel  lenle.  das  man  kinder  mr 
srh\>!'  u  /i  rff'  /,  solle.  (  l         .  (Jij'. 

bdelniauU;  m.  vir  uobUis:  gleich  aU  vv«>un 
ein  fürsL  odder  lehcniicrr  einem  cdelniao  eui 
gut  schenekt  odder  leihet,  «oie  das  getetx 
I  nd  t  aangelium  nt  «nleracftetda».  (1532). 
A)aj'';  niil  der  weise  so  mUslc  ich  nim<'r 
tiK'lir  keine  predigt  ibuu  .  .  .  kein  ed«'lu<dn 
kr-Ki  {iferd  besciirdteii.  xwo  haehseitpredig' 
teu.  i  i:);JG).  Dj\ 

Kdeltttfini  m.  gemma:  da  lindel  man 
IhmIi  Hion  vnd  den  eddcislein  onix.  1 
2.  12;  eddelsleiu  schneiden  vnd  eiu^eUco. 
2ifoa.  35, 33 ;  kamele,  die  wdrtie  vnd  gobls 
di(!  menge  Irugcn  vud  cdelsteine.  2  chron. 
0.  1.  zuweilen  auch,  wie  mhd.,  getrenni 
edel  üleiu:  gold  isl)  besser  deuj)  bley.  eddel 
siein  besser  denn  wacken.  das  15.  cap.  der 
ersten  ep.  *.  PauU  an  die  CormlAer.  (1534). 
eiij  -;  edle  sicyuc.  rar.  zu  2  dkro».  9,  1; 
die  etilen  ^lein.  Jen.  1,  25'". 

Edern^  s.  aderu. 

Bf€n>  t.  ufern. 


Digitlzed  by  C^ogU 


EFfEN 


481 


BBB 


Rf»,  cieni»  cfiMhi  «.  ifleii,  xff«rei, 

äflisch. 

KgCi  f.  occa:  aUo  tlaitF  er  aucii  keines 
pHuges  noch  eg«  dasa.  das  er  tos  seltige  mil 

weilzen.  der  XM.psalm.  (1532).  Dj";  man 
(Ircscliül  die  wicken  nicht  inil  cgrn.  Jes.2H, 
27 ,  100  wnUr  egen  äreschschlitten  zu  ver- 
mhen  Hni»  iie  Eüi.  ausg.  1 ,  380*  bietet 
egde,  welche  form  dem  mhd.  egede  {Ben.  \, 
41'»  ',  "hd.  pj;iil.i  (Gra^  \  ,  112)  ent.ipriiht. 

t^eij  /.  /-  <'i^'''l,  hirudn,  sauguisuya,  nUtd. 
ögele  [tien.  1,  411),  ahd.  egala  {Graß"  l, 
130):  die  eigel  hat  swo  tOehter»  bring  her, 
bring  her.  tpr.  30.  15.  mannich faltig  sind 
die  formen,  toeUhe  die  nacMuth.  bibet» 
dieser  slelle  bielm,  so  hat  z.  b.  eine  frank- 
furter biM  v.j,  1562  ciii,'el,  eine  Witten- 
berger  v.  1604  figcl,  neuere  Ub^auegg. 
haben  sogar  dor  ipnl. 

Ks;cn,  orcare:  i\u\a  solle  |»fl(lgrn  vnrl  J.irnli 
eg«Mi.  Hut.  10,  11.  —  mhd,  cgeii  (lien.  1, 
410). 

Ehe«  inlerjeclio  irridenlis:  ehe,  er  hat 
mir  keine  srhrifTl  furhrai-hl.  das  diese  wort 
Christi  noch  fest  stehfm.  (1527).  ej^ 

Ehe,  prius,  ent  nhd.  ervenlerte  form  für 
eh ,  mhd.  unorganisdie  kürtung  de*  sel- 
teneren t'r. 

1)  prius,  antea,  früher,  vormals:  es  isl 
wol  eile  geschehen,  das  ein  wiclcndcr  hasz 
ein  inenseheD  b»il  lohend  rund  raiend  macht 
(gemaeht),  wie  die  poclcn  von  der  lleciiha 
Taliulieren.  auff  das  vbirchristlich  buch 
bocks  Emszers,  (1521).  Aiiij'';  wer  ehe 
(vorJker)  kam  der  as»  ehe,  das  die  hernach 
kamen  nichts  funden.  wm  «Aendmal  (^riiti, 
(1528).  Ciiij". 

2)  potius,  [ifber,  vielmehr:  wir  wollen 
ehe  slerlien,  d«ini  etwas  wider  vnscr  velcr- 
lich  gcsets  handeln.  2  Maec.  7,2;  Ihuo 
doch  die  T  irckt.n  selbs  also,  das  sie  sich  ehe 
vnd  liilicr  crwtirgcn  denn  fingen  lassen. 
eine  heerpredigt  Widder  d.  T,  (1529).  £iij''. 

3)  priusqu(m:  Christas  foddert  hie  von 
aancl  Pelro  drey  mal  die  lieh,  ehe  er  jm  diu 
srhafl*  liefilhel.  grund  md  rr.^nch.  (1520). 
Ij*;  p\n  musiciis  hat  ein  lied  ausgesungen, 
ciiu  der  ander  sucht  vnd  ßndct  obs  ein  sul 
oder  h  im  ctaue  sey.  wm  ien  letxlen  wor- 
tem  DauOi.  (1543).  Aiii/;  ehe  der  herr 

Itaan.  waitaftack. 


SoJoma  vnd  Goinorra  verderlicl  war  sie 
wasserreich.  1  Mos.  13,  10;  ehe  sie  sich 
legten  kamen  die  leule  der  .slad  Sodom.  19, 
4;  das  dich  meine  seele  segene,  ehe  ich 
sterbe.  27,  7  ;  ^  iwey  iar  vmb  sind.  Jer. 
28,  3.  —  flie  denn  (ahd.  h  thannc.  T.  188. 
6):  acht  ich  solche  TciDde  wie  die  iungen 
nisse,  wekfae  ehe  dam  lenae  draus  werden, 
ledige,  diirre  bdg«  sein  mOssen.  anriet 
hönigs  i  .  Engeltand  lesterschriffl.  ('1527). 
Ihj*;  vml  (las  voh'k  Iniif  den  rolit'ii  leig.  ehe 
denn  er  versewret  war.  2  Mos.  12,  34 ; 
las  ah  von  mir,  das  ieh  mich  erquicke,  ehe 
denn  ich  hinfare  vnd  nicht  mehr  hie  MJ* 
.'^9.  14;  rho  denn  ilor  hane  zweymal 
krchci,  wirstu  auch  drey  mal  verleugnen. 
Marc.  14,  30. 

4)  ehe  —  denn,  eher  —  ak:  die  zOlner 
vnd  huren  in  (igen  wol  che  ins  himelreich 
knmen  «leim  jr.  Matth.  21,  3t  ;  es  ist  gut 
/.II  rechtti ,  vveii  «lie  mJrkle  alle  zu  Leipzig, 
dass  sie  ehe  tausend  exemplal'  vertreiboi 
können,  denn  die  vnaem  hundert,  de  Wette 
frr.  5,  101  —  ehe  —  ehe,  eher  —  als: 
dasz  ich  hinruri  wolt  radlen,  elie  ein  hyrrie 
odder  sonst  werd^man,  ehe  ein  priester 
odder  munch  werden,  an  den  christl.  adel. 
(1520  renn,  ausg.)  Jiiij'';  vnd  will  flie  l.is- 
seii  hvmcl  vnd  pnien  vnriielirii ,  flu'  i'vn 
cyniger  lullcl  odder  buehsiab  daiinn  verfalle, 
eyn  trete  vermantmg.  ( 1 522).  Aq' ;  sie  heb- 
ten ehe  den  teufel  selhi;  los  gebeten,  ehe  sie 
golles  son  hellen  los  l.if^ücn  sein,  randgl. 
zuMaUh.  27,  16  —  nicht  ehe  —  denn  bis, 
nicht  ^er  —  (aU)  bii:  wo  die  sande  nicht 
ehe  vergehen  wenlen,  denn  Iis  sie  durch 
vnspr  rrw,  hnssc  vn  !  trnlc  werck  vberwogeu 
wenieii,  so  hab(M)  wir  gar  keiner  Vergebung 
zu  holfen.  zwo  predigt  auff  der  kindertauffe. 
(1540'.  Lj». 

5)  je  ehe,  eo  prius:  aber  ehe  sie  sich 
vmbsehen  stOsl  er  sie  zu  boden.  vnd  gemey- 
niglich  yhe  grüsser  künigreiclie,  yhe  ehe. 
der  127.  psalm.  (1524).  Biüj'';  keine  lern 
noch  trawm  so  vngescbirkl  kan  auitkomen, 
er  finili'l  srlmlcr  di/ii,  vnil  yiie  vngeschicklor, 
yhe  tlif.  das  diese  tcort  ChrisU  noch  fest 
stehen.  (1527).  bj*. 

Ehe,  f,  lex,  lealaaienlum,  nwfnknonltim. 
1)  dfo  hedeuiung  lex,  tettamentum,  be^ 

61 


Digitized  by  Google 


EHEBETT 


EHEGESTERIf 


ffegnel  hei  L.  nur  noch  anfangs :  es  i>.(  .itirli 
geschrieben  vod  saul  Paulo »  Chrisluä  uaiu 
die  e«  aa  lieb,  loff  das  er  die,  die  vnder  der 
ee  waren  erioszet.  ey»  gtffttUck  eite$  huch- 
lein.  (1516).  Ciiij'';  voick  iler  allen  ehe, 
des  allen  bnndes.  1,  523'' tii der  soJbn'/f 
von  der  beichl. 

2)  ehe,  puUrimonium:  tur  eh«  greyfTen. 
ündißherrtnd,  ordern.  (1523).  Cij*;  vnd 
ich  nam  sie  zur  ehe  vnd  sie  zeugelcn  mir 
sdn«  vnd  löchlere.  Exech.  23,  4;  on  che 
bleiben.  1  Cor.  7.  11. 

Ehe  iH  Muntng  ßr  ce .  denn  üAd.  nur 

\lien.  1,  450),  nhd.  ewa  {Graff  \,  510). 
die  ursprüngliche ,  jetzt  erloschene  bedeu- 
lung  geselz  scheint  sich  aus  der  noch  alleren 
von  ewijfiteü ,  teekhe  dem  j^ofb.  iivs  allein 
eignel,  enlwickcH  *u  haben. 

Ehebett}  ehehellp.  n.  leclus  jugalis:  die 
ehe  sol  ehrlich  gehuUeii  werden  hey  allen 
da»  ehehelte  vnlefleckt  Uebf.  13,  4; 
daa  iat  die  schttae  deeka  ?ber  die  brautbelle 
oder  ohcbelle  gelegt  iieo  boebteil  preüg' 
ien.  ( 1530i.  niij'. 

Khebrechcu,  aduitenum  jacere:  du  soll 
nicht  ehebrechen.  2  dfo«.  20*  14;  norden, 
atelen  vnd  ehebrechen  hat  vber  band  ge- 
nomen.  Uus.  4,  2. 

Ebebrcchef}  m.  aduller:  wer  die  ehe 
bricht  mit  jemands  weibe,  der  sol  des  teils 
«terben,  beide  ehebrecher  vnd  ehebrechcrin. 
^  Mos.  20,  10;  die  luircr  ahcr  vnd  die  ehe- 
lireclier  wird  gntl  nrlitcn.  Ilrbr.  13,  4; 
reuber  odder  ebrechcr.  wiäüer  die  verkerer 
JceyMrJIcb«  numdslt.  (1523).  Oj''. 

EhebffCeherei;  f.  aduUerium:  wie  sie  elie- 
lirecherey  gelrieben  vnd  blut  vergossen  haben. 
Eieck,  23.  37;  hürerey,  ehebrechcrcy  vnd 
vntoeht  wmrwmgs  «n  $,  L  deudschen. 
(1531).  Eiij>';  UeinU  von  Wolffenbttltel seine 
srhcndliclie ,  vnbusfcrtige ,  verslocklc  che- 
brecherey  vnler  dem  schrecklifhen  vrleil  vnd 
zorn  golles  schmückel  vnd  bergeU  tetder 
ITant  WwtL  (1541).  Nj'*. 

EbebrccbcriB»  f-  adullera:  ein  erwcgen 
rlibreilicryn.  wider  den  falsch  genantten 
geijsü.  stand.  (1522).  fiiiij'';  wo  sie  nu  bey 
einem  andern  manne  ist,  weil  der  man  lebet, 
wird  sie  eine  ehebreeherin  geheissen.  Rom. 
7»  3;  jrehebrachcrviidefaebrechmn.  Jm.4»  4. 


Ebebrerherisrb ,  ehebrecber&cli .  adulle- 
rinus:  gehe  noch  eins  hin  vod  bide  vmb  das 
bulcrisch  vnd  ehebrecherisch  wetb.  Hos. 
3,  I;  die  b9se  vnd  ehebrechemebe  art. 
MIatih.  12.  3 

Ebfbrief,  m.  tpohl  ein  bäpsUiches  ^rhrei- 
ben ,  melches  die  ehe  mtl  sonst  verboleMu 
graden  gestattet:  d«  hat  er  (der  kap$t)  Idl 
.  .  .  äililjvhneue,  messebriea«,  ehebrieue. 
wider  das  bapstum  zu  Rom.  (1545).  nj\ 

Ehebrorh ,  m.  aduUerium:  dis  weib  ist 
begriffen  aull'  frischer  Ihal  im  cliebruch.  Joh. 
8,4:  haben  engen  vol  chcbrucbs.  2  Pet. 
2.  14. 

Ekedleb,  m.  wer  sie  (die  ehe)  yro  winrkel 
vnd  linsiernis  siichl  odder  heimlich  annimpt. 
der  i<sl  ein  ehedicb.  von  ehesachen.  (1530). 
DiJ^ 

Ehefall  I  m.  casus  malrimonii:  so  werde 

ich  von  rilii  lieii  hcrichl,  '  v  niclils  anders 
denn  Irawrigkeil  vnd  schwcruiul  des  gcists, 
die  sich  itigelragen  habe  vber  ctm  eherall, 
da  ein  prarrherr  seines  vorigen  verstorbenen 

weihs  slieninijtter  gorrriel.  /en.  8,223^ 
dnriiiiiij  wcre  mein  rat  io  diesem  ehefall. 

Eisl.  1.  193'. 

Ehefran^  f.  uxor,  gemahlin:  wer  ein  ehe> 
fraw  findet,  der  findet  was  gols.  tpr.  tß, 

22 :  mau  sihel  auch  hernach  in  allen  pro- 
phelcn,  das  golt  sidi  .stellet  vnd  redet  mit 
den  kindcrn  Israel  als  ein  man  nul  seiner 
ehefrawen.  von  den  jüden  vnd  jren  lügen. 
1543).  Gij^;  buler  vnd  hamtreiber  vngem 
eherrawcn  nenien.  «ermaminf  m  die  gtUt^ 
liehen.  (1530). 

Ehcfruulcin  (chefrewlin),  n.  dim.  des  co- 
rigen,  usoreuta:  ein  eheltawlin  mus  sie  bin- 
dern, ebeni.  Fiij^ 

Ebcgcmahl»  n.  eonJux,  mann  «nd  frau: 

die  Stück  nlicinc  scheiden  man  vnd  weib, 
doch  mus  es  vormals,  wie  zu  reclil  f^elnirei, 
genugsam  erwiesen  werden ,  das  «hebreche- 
rey  vnd  hurcrey  geschehen  sey,  sonst  sdllen 

wol  jr  viel  böses  von  jren  elif^'onialen  sogen» 
diiniit  sii'  die  los  Würden.  Eial.  1,  215". 

Ebej«8(ertt|  nudius  terlius.  vorgesiem: 
deine  sooichen  sind  von  Mansfeld  gefaren 
ehegestern.  delTcflebr.  5*784;  Jaeob  sab« 
an  das  angesicht  Laban,  vnd  aiho  ea  «nr 


Digltized  by  Coogljj 


EÜEUAFT 


483 


EUEMA.NN 


Bichl  ^egen  jin  wie  ge>tpni  vod  ehegc8l«m. 
1  Mos.  31.  2.  S. 

in  der  ersten  deuUchtn  bibel  fl462) 
«gestern  \gedr.  egegcsiern  ,  was  tcokl  nur 
Druckfehler  ist;,  mh4.  ^^ter  (Betu  1 , 500). 
«M  «gCstere,  lrg«stert  (GraffA,  27  S). 

Ekehtft  (ofintn),  legitimus,  rechlmcUiig. 
reehlsgüliig .  mhd.  *}iafl  {tien.  1,  451):  wo 
ybr  aus  ebaflW  vrsaclien  nicbl  erscheynen 
Bttchtel.  swiy  i^fUHi^  MCin^  vnd 
Mi^ädemertig*  fepoU,  (1524).  Btj*.  er- 
MCheirtt  nur  nn  dieser  s(elle  bei  L.  und  nwh 
hier  nur  in  einem  der  in  der  genannten 
4thrift  abgedmekim  ÜMOffr/irften  geboie. 
imgegen  gehramki  L.  ehtm^  iat  ff«iek* 

Ehrhaftig,  mhd.  phafik  (Ben.  l,  452): 
au»  solcher  ebebafftiger  null  hat  er  widder 
Blich,  ahi  «jntm  goUis  priftiter  gepurt, 
•nistreylten  furgenomaiM.  §ifin  wtMer- 
Spruch.  (1521).  Aijv 

Khciialt,  m.  dtemUtole,  bei  L.  nur  in,  der 
haiupotliUe  ersehtimend:  ein  jglkher  ehc- 
hall  »der  d'mislbol.  hauspasl.  \Wittenb. 
1545),  tcinlerteil  52';  man  finilel  <i<ilfh(>r 
ehehalleu  oder  dienslbolen  seer  wenig. 
ebend.  biK 

mki,  Iball«  {Be»,  U  628),  «M.  Km  i» 
firUsur  als  iUtm  tfioMct.  thatta  {Grmff  4, 
»07). 

Ebcburcy  /.  uJTor  aduliera :  gleich  wie 
eine  cliebur«  viel  irewer  rnd  gehorsamer  isl. 
aoch  viel  awbr  Ihm  vnd  kidei  vmb  dca  ehe- 

brecbers  willen  tU  nn  viiiI)  jres  in.mnes  vnd 
kinilcr  willen.  rerUnjung des  akornn.  (1542). 
ViiJ'' ;  so  belen  sie  auch  viel,  wie  die  cbebur 
prouerfa.  vtj  thul.  tkmA. 

Khekiidy  n.  in  der  ehe  erzeugtes ,  proles 
legitimfi :  fll»!:;«  Iiurenweih  ist  seine 
{Uoscasj  recltle  redliche  eberraw  gewesl  vnd 
ital  röchle  ehekiader  mit  jr  gezeugel.  rorr. 
über  dem  proph,  Botea.  Binäseil  7,  400. 

mhd,  ^kinl  [Ben.  \,  818). 

Ebclf  ate ,  pt.  ronfuges :  d.is  <;nllen  die 
eeleudl  wissen ,  das  sie  gou ,  der  chrislen- 
bcyl»  alter  weit . .  .  fceys  beaser  werch  vnd 
DOts  si  Ii;inv*n  mugen,  daoB  daa  aie  ybre  kin- 
der  wol  aunizyhrn.  von  dem  elichen  slandt. 
(1520).  Aitj'';  bie  (l  Cor.  7.  3  f.j  vnler- 
richl  s.  Paulua  die  ehelenU  wie  aie  .sich 


gegcftciRandcr  hallten  aoHeti  der  ehepOichl 

hiilbcn.  das  7.  cap.  s.  Pauli  xu  den  Conn* 
thern.  (1523).  Dinj'- ;  rlit-M' rfrfv  njclu  wol- 
len wir  beten ,  darnach  Wüllen  wir  vns  iih 
samcn  halten  ab  eheleuie.  Tob.  8,  4. 

Bhelicfc  (eblipb.  eaKcb.  elich).  getraweki 
L.  nur  noch  in  der  engeren  bedeutung  con* 
Jugaiis:  eyn  seriiifdi  von  (h-ui  elicken  «standl. 
iitel  einer  1519  erschienenen  schrifl  L.^s; 
cyn  eblich  we^b.  int  7.  cop.  «.  AraK  au 
den  Corinthem.  (1523).  Biij"*;  Xose«  dem. 
12  eine  vertrawele  jir/igfriiw  eine  pliHiehe 
(  iw  nennet,  von  ehesachen.  (1530j.  Eiij**. 
ofl  mü  werden:  stehet  die  sache  eines  man- 
nes  mit  acinen  weihe  alao,  so  iata  nidH  gnl 
ehelich  wcr.Ien.  Matlh.  19.  10;  vnd  ver- 
bieten ehdicli  zu  werden.  I  7Vm.  4,  3.  sub- 
sianUvischi  den  ehehcben  aber  gebiete  nicht 
ich,  sondern  der  h«rr.  1  Cor.  7,  10;  das 
die  eebchen  ybre  kindcr  zyhen.  eyn  sermsm 
von  dem  elichen  slandt.  (1.^20).  Aiii' 

mhd.  i\kU  (Ben.  I,  452j.  ahd.  eltch 
{Graff  l,  513).  auch  no^  mit  der  urspr. 
bedsulmng  gsuUmäswig,  kgithms. 

Ehelichen  (ehlichen),  mairimonium  Ira- 
here ,  heirathen:  wenn  jemand  ein  weih 
nimpi  vnd  ehelicht  sie.  5  Mos.  24,  1 ;  mein 
Schwager  wil  mich  nicht  cheKehen.  25.  7 ; 
daraasx  folget,  das  schwister  kinder  vnd  der 
siiflVnatter  aehwesler  fur  pott  mit  truftcm 
gewissen  mngen  gechlichl  werden,  wiiche 
person  verpoten  sind  tsu  ehlichen.  ( 1 522). 
Aj**;  da  nassen  sie  die  Weyher  enttweder 
lassen  odilcr  oliliclion.  wider  den  faltdk  gs- 
nanlii^n  g^gsll.  stand.  (  ir>22'.  (ij''. 

Ebelo&j  caelebs:  ewr  newer  löblicher 
eheloBCr  stand,  itermmmtp  an  Ss  gekt- 
liehen.  (1530).  I  j' ;  ich  meine  aber  nicht 
den  jtzif^en  gcisiliclieii  sliiiitl  jnn  klüslern 
vnd  «tiflUcn  mit  seinem  ehelo.sen  wesen.  das 
man  Jtfnder  «wtcAn/e» Aalten salU.  ( 1 530). 
BHf. 

Ebemals,  anlea,  quondam,  mhd.  6  males, 

auch  h>'i  L.  getrennt  ehe  niah :  e?  h.if  wo! 
ehe  iiiJils  eyn  narr  bas  zu  geraten ,  denn  eyn 
ganiter  radt  der  klugen,  an  die  mdiberm. 
1 1.^)2  l  t.  Eiif. 

Ehemaan  (•  Innan),  m.  maritus ,  gälte, 
mild,  eiiiaii  (Ben.  2,  39):  einem  ebnian  (^e- 
bürt]  jnns  haus  zu  sorgen  vnd  schicken,  vnd 

et* 


Digitized  by  Google 


EUEPFAFF 


484 


EUEVERBIETER 


niclil  der  kinder  warten,  wie  das  geseU  tnd 
«uangMm  xu  viU»r$Mien,  ( 1 532).  Aiij* ; 

wenn  jemand  erfunden  wird ,  dor  bey  einem 
weibe  schleffu  die  einen  eheman  hat,  so  sol- 
len SIC  beide  sterben.  5  Mos,  22,  22;  nacli 
dem  OfenUieben  verlObnis  ist  er  nicht  ledig, 
MHidern  ein  breutgam  vnd  eheman.  von  ehe- 
sarhfn.  fl'i'M)].  Fiiij» ;  es  ist  on  rweifel 
meiii  aücullieueriich  geschrey  für  euch 
komen,  als  sollt  ich  ein  ehemann  worden 
seyn.  de  WeUe  br.  3.  11. 

Ehepfaff;  m.  verheiratheler  geistlicher: 
würgen  die  ehepfaffen.  vfrvmnung  an  die 
geisUichen.  (1530).  Cij".  da  dies  wort  ütji 
6  rt mm  wmenridmtt  geblieben  Itl,  so  füge 
ich  noch  tunm  b^egaw  einem  Zeitgenossen 
L.'s  bei:  M)  lit'j'^'Mi  wir  es  euch  i»apistpn  ein 
exempcl  der  aiioslelii  sein,  welches  den  ehe- 
pfaffeu  nicbls  abetreil,  sonder  viel  mehr  euch 
inwidder  ist..  JTyme««  von  4er  frieeUer 
ehestand.  (1533).  Fiiif. 

BhepHifhf  .  f.  eheürhi-  pßlrht ,  bcischUif: 
Bit  die  worll  s.  Pauli  ^uiü  klar  guiig  viul 
dfiriTen  nicht  viel  gloszen,  so  mag  ich  nicht 
so  lielT  hyneyn  greyffen  vnd  vnsauber  von 
der  ehe|»llir!!t  M'lircyl>en.  das! .cap.s.  Pauli 
zu  (Ich  ConnUu  rn.  (1523).  Cj* ;  ich  wil  der 
fahr  geschweigcD,  das  man  ein  weib  zwingt 
tum  man  yns  bette »  die  ehepflicht  zu  leisten 
vnd  doch  keine  zu  foddern.  wm  ehesacken. 
(1530).  Bij^  s.  eheschuM. 

Eber,  prius,  L.  eer,  ehr,  doch,  wie  schon 
mM.  £r,  fwr  ieUen,  häufiger  ehe  (i.  d.): 
auch  findt  man  die  zur  ehe  greyffen  vn«l 
valler  oilor  inulter  werden,  eer  sie  selb  bet- 
ten kuudeu.  ron  dem  eltchen  stand.  (151 9 1. 
Aiij'' ;  aber  ehr  sie  das  thelen,  sie  licssen  disz 
gewalt  viel  ehr  fallen,  von  dem  bapsium  2« 
Aome.  (1520).  Bj";  so  sollen  sie  es  docli 
nicht  eher  Ihun,  meyn  .Hiilndhn  sey  denn  da. 
tvoey  keiserliche  gepoU.  (1524).  A2\ 

Kbcr,  f.  spieüt  e.  aber. 

Ucm»  ehrn,  aereus,  t  nn  erz  (mhd.  uhd. 
h),  mM,  ahd.  £rln  {Ben,  l,  438.  Graff  1. 
433). 

1 )  eigentlich:  iünflzig  eherne  hefite.  2  Mos. 
26»  11;  ein  ehrn  handfas  mit  ein  ehrn  fas. 

30.  18;  ein  ehern  lopfr.  3  Mos.  6,2$; 
mache  dir  eine  ebrne  schlnnge.  4  Mos.  2 1 , 
8;  zum  ersten  mus  die  schlänge,  die  Moses 


aus  gottes  befelh  machen  sol.  ehernen  oder 
kapITem  sein.  httu^oH.{Jhena,  1 559).  266^ 

2)  bildlich:  dein  himel ,  der  vber  dir  isl, 
wird  ebrnen  sein  vnd  die  erden  vnlcr  dir 
eisern.  5  Mos.  2b,  23;  denn  ich  weis,  das 
du  hart  bist  vnd  dein  nach  ist  ein  eisem 
ader,  vnd  deine  stim  isl  eherne.  Jee.  48»  4« 

Ehcsarhe,  f.  causa  conjugalis:  wn  wir 
beginnen  ricliter  ynn  ehesachen  zu  werden, 
so  hat  vns  das  kamprat  bey  dem  ennel  er» 
grilTen.  von  «Aesncften.  (1530).  Atj^ 

Fitif schander ,  m.  conjugii  violalor:  der 
ImscIioH  ist  ein  vbergöltlicher  man,  der  kao 
iiiriii  straffen  die  pfaflen»  so  frawenreuber» 
eheschender  vnd  hurrn  ieger  sind?  eine  te- 
rtcA<.  (1528'.  Büj''. 

Elieschelden ,  n.  die  not  foddert  auch  et- 
was zu  sagen  von  «'lit.>scliciden.  ron  ehe- 
Sachen.  (1530).  Jj  ';  das  scheiden  von  bette 
vnd  liseheein  recht  ehesdieiden  vt»  das  kein 
fiiiirkli'in  der  clie  da  bledil.  ebend.  Gj**. 

Khesrheidung,  f.  divortium:  vnn  dem 
selbigen  (sc.  geistlichen)  recht  die  eheschci- 
dung  gemeiniglich  der  massen  tu  gelassen 
wird ,  das  sich  keins  verendem  thar.  ebend. 
Gii^ 

Ehcschald,/.  was  ehepnichl:  sie  hat  recht 
vnd  macht  die  ehescbuld  von  yhip  zu  foddern 
ah  ein  eheweib.  ^end.  Bq^ 

Ehestand,  m.  matrimonium :  niemant  vnler- 
windet  sich  gern  solcher  luKzen  tape,  ilanimh 
schevvel  yderman  den  ehestand.  da«  7.  tap. 
f.  PnnJisu  den  Corinthem»  (1523).  Biitj-; 
nach  der  brunsl  vnd  kiilzel  zu  rechen  .  .  . 
ist  die  iungfrawscbalU  vnkeuscher  denn  der 
ehestand.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  ton 
der  heyl.  drey  könige  fest.  { 1525).  fiiij'. 

Bhctllftugi  f,  eoncUiatio  malrtMOHä.* 
vnd  sie  naroen  einen  brielT  vnd  schrieben  die 
ehestilTlung.  Tob.l,  10;  dasmagwol  beii^^en 
eine  grosse  herrliche  ehestilTlung  oder  hoch- 
zeit.  steo  AocAieil  jj/  tdtylen.  (1536).  Gj*; 
wt'nii  die  chestiinung  volzogen  sol  werden. 
KisL  1,  193\ 

KhcTcrbirlen  j  n.  solch  eheverbieten  wird 
er  nicht  Ihun  aus  liehe  zur  keuscbcil.  rorr* 
v5erdenpro|»ft.l^anle/.  Bindteii  7»  380. 

Ebcvfrbleter,  m.  also  sagt  auch  s.  Pau- 
lus 1  Tim.  4  das  Im*  rlicuerbieter  ia  heuche» 
ley  lUgen  reden,  ebend.  7»  381. 


Digitized  ^y^jfj^ 


EREVOLK 


485 


EHRBIBTDNG 


EhCTolk,  n.  conjuges,  cheleute:  wie  eint» 
selige  eiie  were  das,  wu  sulciis  ulieuotck 
beysamen  wer«,  aiuteg.  der  Z9hen  gepoi. 
(1528).    K&*;    ein    clirisllicli  elieuokk. 

hauxposl.  {WiiiftifK,  I T)  1 5j  tcmlertciV  10')'. 

Khcwrchitelu,  n.  aUo  iüI  es  auch  <icn  jiuleii 
gangen  mit  jrcui  clicwccltselii  vud  seht  idcn. 
Am  h,  6.  vnd  7.  eap.  «.  MtMhti,  (1532). 
Viiij\ 

Kheweib,  n.  marita ,  rhffrau,  mhd  i'wip 
(Ben.  3,  7  lU):  sihe  da,  du  bist  des  lod»  \mb 
des  wetbs  willen»  ila«  du  gsDomen  h»»t,  iwn 
sie  ist  eines  manncs  eheweib.  1  Jlfo«. 20,3; 
eint-  liiiii'  l'iiiij,'!  i'inrn  vrnl>s  brot,  aherein 
ehew<'d>  febet  das  edle  leben,  spr.  6,  26 ; 
jr  (der  Türken)  geselzc  zulegst,  das  einer 
nag  xwelff  eheweiber  haben.  etn$  httrpre- 
dig(,  (1542).  Gi^ij^ 

Ehewille,  m.  propensio  ad  connubium: 
vnd  ist  die  braut  liebe  oddcr  ehewdie  cm 
nalflrlich  ding  von  goii  eingepllanlst  vnrf  ein- 
geijflten.  ron  ebesachen,  (1530  .  r.Üij'-. 

Khrliar  t"«!».')!").  anfnnga  aurh  wie  älter- 
jthd.  [z.  lt.  bei  keisersberg},  erber,  mhä. 
^rbiere  (Iten.  1,  445).  gebraucht  L. 

I)  ab  autMeidutende*  epHhei  in  UMn 
vornehmer  leute,  z.  6.  dem  erbarn,  fursii-h- 
ligen  Lassro  SiH-nplor,  Aor  «in«!  Ntitndieru' 
Syndico.  das  man  Hinder  zur  schuien  hallen 
«olle.  (1530).  Aij-. 

2^  konoralag ,  angesehen ,  vomdm:  Jo- 
seph vnn  Arimalbia,  rin  ciliarrr  mlsbnt. 
Marc.  15,  43;  die  amierbligen  vnd  erbani 
weibcr.  apost.  gesch.  13,  50;  nii  aber  sie 
sehen,  «las  ao  viel  erbarer  kinder  mil  ver- 
warter  luchl  vnd  ehre  die  ban  gebrochen 
haben  .  .  .  «  erden  sie  mutiger  vnd  lhurs»iu'<'r. 
vraach  rn'd  anticorl.  il523).  Aij' ;  ich  itül> 
selhs  viffi  reiner  erbarer  menner  gesehen  vnd 
gekand.  wenn  sie  sollen  gericlit  sitzen  vnd 
rtwn  ein  b!iitvrl«M|  «[irocfim  ,  ^ic  dn  fiir 
flohen,  sicohochzeitpredtglen.  (Ib'rHi).  Aiiij'. 

3)  ron  ansländigen  sillen,  züehlig:  die 
diener  solleo  erbar  aeiit.  1  Tim,  3,  8;  was 
erbar.  was  gerecht,  was  keusch,  was  lieblieh, 
was  wol  lautet  . .  .  d»Mn  d»'nrket  nach.  Phil. 
4,  S ;  ein  erber  fruni  christi>n  man.  ton  den 
newen  KekisiAeH  bulten  vnd  lUgen,  (1520). 
Aiiij" ;  wjr  ists.  das  Tressen,  saulTen  vnd  voll 
Beyn  solch»  erber  leben  am  allernieysleu  hyn- 


derl  \nil  vorstoret.  ausleg.  der  ep.  vnd  mang, 
ritm  christag  eU.  (1522).  Cj*;  welche  al- 
leyn  sehen,  auATdaserbarscheinbarlieh  leben, 
denen  were  es  besser,  das  sie  liiirn  vnd  buben 
werfn.  Jas  benediclus.  (1525).  Fj*. 

Ehrbarkeit  (erbarkeit),  f.honestas:  vicis- 
siget  euch  der  chrbarkeit  gegen  jcderman. 
BiSm.  12  t  17;  es  Ist  aber  sebendlich,  das 
nicht  so  viel  redlickeit  vnd  ei  ha^^keit  ynn  yhn 
i<?),  solchs  frey  erans  zu  Itekennen.  das  diese 
worl  ChrisU  noch  fest  stehen.  ( 1 527 ).  fj^ ; 
Ott  Ist  dennorh  ein  fttnekHn  odder  swev  der 
tngenl  vnd  erbarkeit  jnn  jncn.  eine  predigt 
vom  verlornen  schuf.  (1533).  Aiiij". 

tnhil.  r\\>:vvt'ivil  [lien.  1,  1  lö». 

Kbrbarlicli  terliartich),  adv.  huneile:  las^ 
set  vDs  ebriurlich  wandeln,  ab  an  tage. 
Rom.  13.  13;  rrtfmlieh  vnd  erbariicb  leben. 
ntishg.  der  ep.  md  euanq,  rnn  nstem. 
(1544).  N5'';  wer  lioirerlig  ist,  da  sj)richt 
man,  das  ist  ein  ehrlicher  man,  der  helt  sich 
stadlieh  vnd  erbarlieh.  hauspost.  {Jhena 
l'i'O)  271*':  |irics1rr  waren  hcirlii  h ,  vnd 
doch  cbrb.irlicii  gescbrnih  kl.  randgl.  zu  Jes. 
ül,  lOj  c.  w.  wird  &ich  iueiiu  christlich  vnd 
ehrbartichtf^issenau  hallen.  delK«Me6r.4,334. 

Ehrbietrn,  honorem  Offerte,  venerari, 
mild,  gi'ln'inil  t'ii'  iiiilcn:  wie  die  bepsl, 
l>ischoli',  ept  vnd  das  vob  k  sich  lassen  ehren 
vnnd  ehrliieten  mit  bicken  vnd  knyeit.  von 
anbeten  des  saeramenU,  (I523>.  Ciij^;  hie 
liillfl  ki'iii  ilriiidlipon  nrnli  clnliii-lrn.  von 
/iriinUchen  vnd  gestoltn  briejen.  { ir>2D|.  Kij\ 

Khrbicllg  (ecrbietig),  vcnerabundus,  heute 
ehrerbietig:  luni  dritten  wolt  ich  ein  icedel 
ausz  gehn  laszen,  eynen  ieden  zcuuonnanen. 
il'T  runiisclifii  Kirrlion  fdl^'i  n.  gehorsam  vnnd 
td  luelig  zcii  sejun.  originalbr.  v.  J.  1519 
auf  der  hibHolhek  xu  Gotha  cod.  ehart,  379 
foL 2 ;  seyl  ehrbieiig  (1522:  eerbietig)  gegen 
ydermnn.  1  Pcl.  2.  IT  iit  dm  er.^len  nusgg. 
des  n.  lest.;  das  sich  der  leib  züchtig  vnd 
ehrbieiig  gegen  dem  leib  vnd  blul  Christi 
hell.  detfdseA  ealecft.  (1529).  \V* 

Kfcr|ictng> «ArerMelltny:  die  ehrbie- 
tiin^  war  den  papisten  veradil.  utifnort 
deutsch,  (1522).  Aiiij'':  sohlte  eiiserliche 
ehrbietnnge  hcysi  eygentlicli  ynn  der  schrin 
anbeten,  ron  anbetendes eaeraments.  { 1 523 ). 
Ciij**;  die  aposlel  sassen  ym  abendmal  vber 


Digitized  by  Go 


I 


GHRK 


486 


BUBEN 


tiscb  vnd  bellen  Uhrislum  oichi  m ,  den  sie 
Mblich  ia  tktM  xahm  vad  th«lcii;[^iii  keine 
•brliieiung.  da*  4i»te  «mtI  QtrUU  »odk  fest 

itehrn.   fIo27i.  ilj*. 

Khre  (ero,  etTC,  celirel,  /.  honor,  digniuis. 
gloria,  mhä.  ere  (Ben.  1,  442  ff.),  ahä.  era 

1)  ehre  ynn  der  schrillt  heyst  nichl  alleine 
»las  pul  gcril.clile,  somlpm  die  gdter  dnuoti 
das  gerflclile  erscUallet,  als  Matlh.  6.  ich  sage 
euch,  d«s  Salomon  yDU  alle  seiner  ehre  nicht 
iit  bekleydpl  gewcsl  als  der  eines»  vnd  psalm 
77.  sie  wandfllon  ylire  ehre  ynn  ein  kalbs- 
hüdp.  der  Iroslliche  psalmen.  f  lb2ih.  (IS*. 
so  goUes  elire  <s  seine  hertUchkeU  und 
frStae,  dtf|a,  ^oria:  herr  ich  habe  lieb  die 
Stele  deines  hauses  vnd  den  ort,  da  deine 
ehre  wonel.  ps.  20,  S;  die  himcl  crzelen 
die  ere  goUes.  19,  2 ;  bringet  her  dem  hcrrn 
dire  vnd  stercke.  29. 1 ;  heilig;  beilig»  heilig 
ist  der  herr  tehaolh ,  alle  lande  sind  seiner 
plircn  Vül.  Jes.  ö,  3 ;  ehre  sey  goU  in  «Icr 
hohe,  vn<l  fnetlo  aiiff  pnlnn,  vnd  drn  nionsrlten 
«in  \vulgefall«n.  Luc.  2,  14 ;  Joh.  1,1-1:  vud 
wir  sahen  seinehenrligkettidenelsl«  L,in4er 
ausleg.  der  ep.  vnd  euOHg*  «MM  €lui§tag  etc. 
( 1 522)  vnd  wir  hnhen  soyne  ehre  gesehen, 
fügt  aber  gleich  hmsu:  wenn  ich  aber  aulT 
recht  deutsch  saften  sollt,  spredi  ich,  das  die 
selbe  ehre,  die  auiT  hebreisch  cabod,  aufl* 
krifclisch  ili>\a  vnti  .itiff  lalinisch  gloria  lieyst, 
aulT  di'iUsrh  iiicszc  hcriickeyl:  ebenso  hat 
eine  bei  Bindsei i  fehlende  var.  lu  Luc. 
24,  29  (wm  ahenimal  CkrUH,  1528.  hj*) 
in  sein  ehre  gehen  statt  zu  seiner  herrlig- 
kcil  eingehen;  gib  golt  die  ehre.  Joh. 'J,  24  ; 
so  from  isl  er  nicht,  das  er  goll  die  chcre 
kOttde  geben  vnd  sprechen  'ach  herre  ich 
habe  gesündigt',  vber  düs  mte  buch  Mose. 
(ir)27).  l.'üf ;  wir  «scheinen  vns  dochiurlit 
frey  oilcnllich  au  Itekennen  vnd  pnlt  die  ehre 
geben,  wo  wir  vorzeiten  geirrel  haben,  das 
icMne  eanfUemM.  (1530).  Giiij*. 

2)  ehre,  das  ansehen,  der  rufcm,  der  gute 
tinme,  d^'n  hohe  stellungf  grosse  thaten,  edle 
geiiinnung  u.  c.  u>.  einem  menschen  ver- 
Mdusffii  er  hat  meine  ehre  mir  ausgezogen 
vnd  die  kröne  von  meinem  heiibt  genonien. 
Hioh  in.  10;  lielu-n  herrn,  wie  lange  sol 
meine  ehre  geschcndel  werden?  ^.4,  3; 


niii  ehren  vml  schmück  wirslu  jn  kröoeo. 
8.  G ;  achte  ale  (df«  «eeliMl)  liodi.  so  iriid 
sie  dich  erhöhen  vnd  wird  dich  tu  ebreo 

machen,  wo  dn  sie  tiertzesl.  spr.  4,  8;  ehe 
man  zu  ehren  kompl  mus  man  7i]tinr  letdea. 
15,  33;  zur  selbigen  zeit  kam  ich  wider  ter 
vernnn0(,  anch  «n  meinen  kttniglichen  ehm. 
Dan.  4,  33:  so  sollen  sie  doch  den  Luther» 
die  Lnllieris(  Iien  lere  viii!  Irul  -i-n  hlfvlipn 
vnd  zu  ehren  komen.  eyn  chnsil.  trosiOrie^ 
am  die  mttenh»ff«r,  (1524).  Biiij'':  also 
hat  der  kdnig  nach  der  besten  netien  ge- 
grilTen,  aiifT  das  er  Jn<rpli  zu  grös<?ern  eher«» 
•;rt7ie.  vber  das  erste  buch  Mose.  (1527i. 
nnij';  weil  er  nu  lillet,  das  er  zu  Wortub 
so  mit  schänden  bestund  vnd  noch  jaer  ein 
gaiieh  sein  raus,  hat  er  synl  der  zeit  hernit 
viel  hsK  ftctn  widderumb  ehre  erlangen  wol- 
Icn.  die  kletne  emlworL  (1533).  GJ";  bie 
aber  nt  auch  gewehrel  dem  nebislen  nidM» 
abzuspannen ,  ob  man  gleich  mit  ehren  far 
derweil  dazu  tionieii  kau.  deudsch  cateckiS' 
mus.  (1529).  Liij'' :  ehre  vnd  glimpH  ist  baM 
genonten,  aber  nicht  bald  widdergebeo.  ebeni. 
Kiilj*;  dem  nehesten  sein  ehre  vnd  leumud 
abschneidet),  ausleg.  der  ej».  mi  mtMif,  fsn 
ostern  etc.  ( 1  5  !  4  *.  v  iij*. 

3)  jungfräuliche  ehre:  die  weibliche  ehre 
gehet  hcy  vns  vber  alle  fhicht  des  leibcs» 
vnd  eine  beschlaflenc  dime  fcompl  schweriidb 
zu  eliren.  von  ehesachen.  (1530).  Eiij' ;  ei 
geschieht  jlir  ehen  als  wenn  einer  dirnen  aiil 
gewali  yhr  ehre  genouien  wird,  ebend.  Ulj^ 

4)  reilMtaneii,  weldke  die  eArenbesenfiMf 
ausdrückm:  insdnem  tcmpcl  wird  jaijedv> 
man  efsre  sacron,  p.  2!<.  9;  ich  nerae  nidil 
ehre  von  mens^clien.  Joh.  5»  41:  Ibut  ehre 
jederroan.  1  Pel.  2.  17;  vnd  sie  thetcn  vas 
grosse  ehre,  aposl.  f9Uh.2%t  10. 

t'hreu,  nrnre,  s.  Sliren. 

Khrrn ,  honcmre,  ehre  erweisen,  tnhd.  I 
eren  {Ben.  1,  445),  aJid.  eren ,  6rön  {Graff 
1,  447). 

l)gDll  ehren,  adorare,  colere:  vnd  der 
herr  spricht,  dariimb  das  dis  \<o]rk  zu  mir 
nahet  mit  seinem  munde  vnd  ual  i>oiuen  Up- 
pen mich  ehret.  Je*,  29,  13;  wer  sich  des 
armen  erbarmet,  der  ehret  golU  «pr.  14, 3i; 
vnser  pnti.  den  wir  ehren,  kan  vns  wol  er- 
relten  aus  dem  glUeoden  ofen  . .  .  vad  wo 


Digitized  by  Goo^l^ 


EHRENFEST 


487 


EHRGEIZIG 


«TS  nicht  ÜiUD  wil,  so  soltii  tleimocli  wissen, 
<las  wir  deine  pölter  nidii  cliren.  Dan.  3, 
17  i  auff  dM  sie  alle  den  son  ehren,  wie  sie 
vaier  ebm.  /«A.  5,  33. 

2)  die  elteni»  den  kOnig  eie.  ehrtn:  du 
soll  deinen  valer  vml  (Jeiiie  nuillcr  ehrcn. 
2  Mos.  20,  12;  viul  soll  niclil  iurziehen  den 
|[eringen,  noch  den  gru&sen  ehren.  3  Mos. 
19,  Ii;  für  eim  gnwen  heubl  aollu  aulT- 
«tehen  vnd  die  allen  ehrtn.  19,32;  furchtet 
^OU,  elirol  (l.'n  lionif^',   1  I*e(.  2,  17. 

3)  andere  yetfeHSluntie  clircn:  wer  golles 
woli  ehret  der  thnl  den  rechten  golie«dienst. 
Sir.  4, 15;  des  die  romischti  kirclie  von  ^ou 
ftir  al!on  nndern  geerel  sey  isi  kcyn  zweyfi  ll. 
vnterncht  auff  eltich  artickel.  (1519).  Aiij''; 
Christus  chrel  die  wirdäiliülll  {die  hochxeit 
jm  CttMo)  mit  »eyner  eygen  pereon,  mit  wiuh 
der  TCld  geschcnck.  ausleg.  der  ep.  vnd 
euang.  von  der  heyU  drty  k&ni$9  fui  eU» 
(1525).  Lj*. 

Kkrcnfcit  (emvheit)»  von  X.  a<t  tffei  «md 
4mrede  edfer  mann»  g^TMukt:  dem  ge- 
strengen vnd  ennliesti'U  Hans  von  Slernberp;, 
nller.  der  in.  psatm.  (1530).  Aij";  dem 
geslrcngi'u  vnd  cravliestleii  IKins  Lüseff  erb- 
»erschelck.  der  147.  ^(m.  (1532).  Aj"; 
^wr  gn.ndcn  vnd  ehrnreslen  fugen  wir  zu  wis- 
?(pn.  de  Wette  br.  5.  ♦'♦JO  ;  i^eslrenger,  ernvhe- 
5(er.  lieber  herr.  burhhardl  briefw.  269. 

Khrenheld  (ernhold;,  m.  ta^talor, 
praeeo,  her^d:  vnd  der  ernhold  rielTvber 
l.uil.  Dan.  3,  4.  ohne  zweiftl  ist  rnihold 
eine  enlstellung  aus  lieroM ,  doch  in  der  L. 
xugeschriebenen  schrifl  „aitquot  nomina 
^r&pria  Girmanorum  ad  priteam  elynie« 
ioffiam  reitUMa"  iWiUtnk»  1637)  Cj" heisxl 
es  :  hodiccaexaris  cadurpatoruocattir  hpvo\<]. 
id  est  erniioldy  qui  uitiuiem  ei  honesialem 
fHoeraf  et «emel.  auch  Agi  icola  spridw. 
67^  ie<rd  elirnboll  mit  elire  in  Verbindung 
gebracht.  —  crnliuM  für  ImtoIiI  begegnet 
auch  bei  U.  Sachs,  Hullen  u.  andern 
seilgenossen  L.'s.  später  zog  man  wieder 
lierold  vor. 

Ehrcikrani,  ».eorona  AoitorM;  wie  eurJi 
s.  Paulus  anders  wo  srlwciljct,  jr  seid  mein 
rhum  vnd  irolz,  meine  freudc vnd  tbn  nlirauiz 
ein  legedeeberm.  etüdu  adiötu  yial  igten. 
<1533).  riiif. 


Ehrc«telch>  ulmndan»  hmoribus ;  es  sind 
aber  nu  an  meiner  lere  so  viel,  so  eddcl,  so 
hocbgeborne  fUrslcu  vnd  herrn,  auch  so 
ebrenreich  vnd  lobesam,  eis  herlzog  George 
jlic  gewesl.  verant%Dortun§  d»  wfgti^^ 
auffruT.  (1533).  Uiiij'. 

Khrenrührig,  die  ehre  angreifend,  ver- 
tetsend:  vnd  die  schnUle  gcwalliglich  be- 
weisen, des  hinAirt  niemand  kan  wider  ]n 
ein  ehrenrOnge  (wie  sie  reden)  scbriffl  stel- 
len, vnd  wenn  die  sclirifll  so  lang  were,  das 
sie  zur  weil  hinaus  rcicliei.  kund  &te  doch 
nichts  ven  seinen  ehren  niren.  wt'der  Han» 
Worsl.  (1541).  AHij*. 

lihrenvrerth)  honore  digmts:  wo  sie  anders 
chrenworih  seyn  wollen,  de  iVeltebr.  5, 505. 

Diirerbietenj  was  ehrbiclen :  dniuib  woU 
ich  das  wir  gedendscht  hetlen  Rlr  das  wort 
anbeten  ehererbillcn  otUler  neygcn.  austeg. 
der  euang.  an  deti  fümmUslen  festm, 
(1527).  VS^ 

Bkferhictnng,  f.  obtervantia :  einer  komme 
deiu  andern  mil  ehrerbielung  ( rar.  ehrbielung) 
ziiiior.  Rom  10;  von  der  lieyligen  ehr- 
oriiu  iiin^'  I  Verehrung),  das  benedicius. 
(1525;.  Aij'. 

Ihfgeiii  M.  mnkitio:  es  were  l«r  war 
woll  allisz  nach  blicbenn,  hell  nil  der  neyd- 
hard  vnnd  chrgeylz  !«irh  vormessen  an  myr 
eynen  preysz  erlangen,  manusc.  der  bibt.  zu 
GoAtt  cod.  eKart.  379  fot.  9;  für  war  ynn 
dem  Josua  isl  kein  hohmiil,  noch  ehrgeilz, 
noch  Ihursl.  der  proph.  Savharja.  (1528). 
Ntj^;  das  jnen  di  r  olii^'cilz  f»'in  ausschwilzeU 
hausposl.  {Wiltenb.  \bib)  feslteil.  70*. 

Ihrgciilg,  ebrgeltigt  ehrgittlg,  amHUo* 
sus:  also  cehrgillig  aber  lun  ich  gewesen. 
rar.  SU  Rom.  15,  20;  mislrcwipe,  eypeii- 
nüizige»  elirgyllige,  vcrechlige  leule.  ausleg. 
der  ep.  vnd  euang.  von  d.  Aeyl.  dreyhönig« 
fest.  (1525).  ij'*;  solch  ehrgcytzige  kiiegcr 
[jlleiilicn  iiielit,  diis  i'<'>\[  mil  vm  kiiegc  i>l  vnd 
sieg  gilil.  ob  kricgileutte  ynn  sei.  Stande 
seyn  künden.  (1527).  Gj'';  nichl  wie  die 
miedlingevnd  eigennOtaige  vnd  ebrgeittigen 
thun.  der  III.  psalm.  (1530).  Giiij*;  die 
kHiglingo,  rlirgriizige  vnd  rhumrelige  bauscn 
m  allen  gasscn.  tischr.  ISlK 

üek»  da»  «eAiMmfteii  aietfeften  geizig, 
geitig  und  giltig  vgl,  geizig. 


Digitized  by  Goo^^Ie 


EHRGEIZIGKEIT  488 


EHRUCH 


F.hrgf Iiigkrit  ^  rhrgctti^krit .  flir;;ittig- 
krit)  /.  ambilio:  so  ireib  auch  (Ut  kiUisÜer 
elirgeilzigkeii  {in  der  1529  erschienenen 
»pwitUeH  mugabe  der  weiiheU  Salommutt: 
ehrgciligkeil).  weish.  14,  18;  au  szo  yhn 
ihs  spiol  rniszüngl  bin  ich  für  ylinfn  df»r  ehr- 
geyizickeil  schuldig,  grund  vnd  vrsach. 
(1520).  aij^;  ynnwendig  yin  hertien  lind 
si«  voller  ehergeyUiykeit.  auileg.  der  eitang. 
von  Ostern  etc.  f  I  r)27).  rT)';  olirg;oyllirkoyt. 
ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  von  d.  keil,  drcy 
köniye  fest  eic.  (1525).  dij";  hchvnd  er- 
weckt er  mit  einer  uosinnigen  ehrgiaigkeii 
sein  dicner  Johann  Ecciura.  de  Weile  1,5!  1. 

Kkrgierif;  (chrgirig),  ambitiotus:  sie 
{falsche  Uhrer)  sind  ebrging  vud  nicht  recht- 
schaffen, randgl.  i»  <?a/.  6,  4. 

Ekri^erlgkeit,  f,  dtrbeffierde:  hoITeriig 
leben  \<l  rliif^irl^koit ,  gcwnll,  loh  vnd  ohon 
aus  hren.  randyt.  zu  1  Joh.  2»  16* 

Ehrgilt  ig,  s.  ehrgeizig. 

Ebrgulden,  m.  Caroltu  donaoSl  papae 
4000  aureus  medanos,  h.  e.  mutot  tua  et 
fralris  itnaijinibus  insignilos ,  quos  rulgo 
vocamus  schcnkguldcn  oder  ehrgUlden.  de 
WeUe  br,  3,  565. 

Ehrjnlty  w.  annut  gleriae:  es  ist  vinh 
ein  kleines  s(  l).ini!l<l(lndlen  zu  tfmn,  darnach 
werden  eilel  rhrinre  folgfn.  cijn  rhristl. 
Schrift  an  Wolfgang  Reisenbrnch.  (In25j. 
Aiij«'. 

Bkrilch,  mhd.  (*<(1ieh  {Ben.  1.  i  tf)),  ahd. 
(V)ih  {Gra(f  l  .  444),  erscheinl  bei  L.  in 
folgenden  bedeuiungeni 

1)  «utt9knHd^»  «omeftm»  beriütmt,  von 
leutOH:  raUherrn  vnd  ehrliche  lenle.  AMos. 
If).  2;  PS  ist  ein  chrliilier  man  polles  in 
dieser  stad.  vor.  zu  I  Snm.'J,  ü;  Marduchai, 
ein  ehrlicher  man.  si.  in  Esther  7.1;  ein 
gelerter,  ehrlicher  man.  vom  »ehem  Aam- 
flWW.  (1543).  Eiij";  der  ziiucrsichl,  e.  c. 
g.  wurden  als  cyti  clirliclicr  oliurfiirsi  iiarli 
aller  zynilit  keyi  zu  solchem  bchifl'lich  seyn. 
originaWr.  v.  j.  1 523  Im  arehiv  tu  Iftfimar 
O  pag.  74  FF,  2;  wenn  du  von  jemand  ge- 
laden wirst  zur  hoHizeil,  so  ?!Pize  dich  nidil 
oben  an,  das  nicht  etw.i  fiu  ehrlicher  (1  522  : 
ccrlicher)  denn  du  von  jm  geladen  scy.  Luc. 
14.  8;  denn  ich  i«  nicht  gc»ucht  hahe,  das 
sie  an  mir  hangen  sollen  odder  ich  ehrlich 


vml  hoch  worden,  von  heimlichen  Vltd  fS- 
stolen  brieffen.  (1529).  Fj^ 

2)  ansehnlich,  herrlich,  löblich,  von 
tacken:  begrahe  deinen  todien  in  vnser  dir* 
liebsten  grehern  {vulg.  elecUs  sepulcris). 
1  Mos.  23,  G;  die  ehrliche  pracht  deines 
königreichs.  ps.  145,  12;  vnd  sie  kabea 
ehrlichen  namen  binder  sich  gdassen.  Sbr. 
45,  8;  wie  kan  ich  yhr  eheriiche  tittelalk 
crlzclen.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  des  ad- 
uenls.  (1522).  Hj';  szo  man  ylie  \vd  das 
iicwe  teslamenl  erheben  in  zeitlicher  praeht, 
mehr  vnd  hober  dan  das  »He,  were  es  den  nit 
der  vorniinin  gleich,  das  ym  newen  testament 
niclir  (!  VI  fin  Iiolipr  priostcr  were,  damit  es 
ehrlicher  vnd  prachlitcher  were  den  das  alle, 
von  dem  ftajpsfnm  xu  Jlome.  (1520).  Eiiij'; 
das  wort  (keiterisch)  ist  zu  geringe  vnd  in 
elirlirli  um  gut)  solclipr  scliandliilbin.  tcider 
Uans  Worsl.  (1541).  Eiij'';  ein  fem,  fromni 
kind,  ehrliches  hcrkomens.  de  Wette  br.  o, 
187 ;  ich  dank  e.  k.  f.  g.  hochlidi  des  ehi^ 
liehen  geschenks.  ebend.  541. 

I  ztir  phre  tjereichend,  ziemend,  anstän- 
dig, zuehiig ,  oft  mit  duiiv  der  person:  wer 
gednliig  ist,  der  ist  ein  kluger  mensch,  vnd 
ist  Jm  ehrlich,  das  er  valugeni  vbcr hören 
kan.  spr.  III,  11;  es  ist  gotte  nicht  ohrlicli 
von  gefirpchliclioni  leibe  eins  menschen  ge- 
boren wei  den,  Kern  es  ist  t^hristo  nicht  chr- 
Itrh,  das  yhn  der  lenlTel  aus  der  wuslen  fort 
auf!  den  tempel  vnd  hohen  herg  .  .  .  item  es 
ist  nicht  ehrlich,  >^  <^oem\\iv^i  isi.  das 
diese  wort  Christi  noch  fest  stehen.  (1527). 
h  iiij* ;  er  («in  guter  pfarrer)  kan  sie  dnrchs 
wort  zu  gotl  bringen  vnd  liiclilige  geschickte 
leut  dmus  marfipn,  poUc  dienstlich  vnd  eHr- 
lich.  der  S2.  psalm.  (1530).  f^iij* ;  damit 
lieslcligt  er  zu  gleieii  aucii  alle  handwerg, 
siende  vnd  hendel ,  so  in  solchen  wdtliehen 
herrscbafften  sind,  sie  hcissen  wie  sie  Wüllen, 
)  f<Tn  sie  ehrlich  vnd  löblich  sind,  der  1 17. 
psalm.  (1530).  Ciiij*;  .sie  lassen  jlin  jhr 
sdtendlidi  vnsitchtig  leben  bas  gefalleB,  denn 
das  golllich  vnd  eherlich  leben,  eine  hock' 
zeitpredigt.  |1531).  rij'';  die  ehrliche,  xQcli- 
liu'f'  lipitp  zu  weihorn.  Uindaeil  7,  376. 

bbrlich,  adv.  in  den  verschiedenen  fce- 
deMungen  dee  «tf/. 

1)  ansdknUdk,  AerrKok«  sfalfUeft:  eyn 


Digitized  by  Google 


EHBLOS 


48d 


ei 


knccht  yiu  abweszen  seynes  herm  (grosser, 
wtrdiger  vnd  «brlieher  gehalUen  ist,  itean 
yin  bcyweszen.  au.sleg.  der  ep.  vnd  tuang» 
de^  n<htrnls.  (1522).  BBj'';  vnd  als  or  mi 
hundert  vnd  zwey  jar  alt  war .  ward  er  ehr- 
lich begraben  zu  Nineue.  Tob.  14,  2;  mein 
kind ,  wcmn  einer  stirU,  so  beweine  jn  vnd 
klage  jn  als  sey  dir  gros  leid  geschehen  vnd 
vprhiillo  «seinen  leib  gebürlicher  weise  vnd 
h«»si.ile  jn  ehrlich  zu  grabe.  Sir.  38.  16;  da 
er  (Jmalhan)  Air  Ascalon  kam,  giengen  jni 
die  bürger  entgegen  vnd  empfingen  jn  ehr- 
lich. 1  Macr.  1  t,  60;  und  gibt  so  \iel  iiadi. 
dasz  derselben  nonncn  zwey  oder  dreyluin- 
derl  gülden  mUi-hten  geben  werden,  damit 
sie  ehrlich  genug  ausgeseut  würde,  de  Wette 
br.  2,  269. 

2)  geziemend,  wohlanständig ,  züchlig: 
lassels  alles  ehrlich  vnd  onienllich  zugchen. 
1  Cor.  14.  40,  iU  vor,  Aaden  Ifceilf  erbarm 
lii-b  vnd  ontenlich.  theilt  zachllglich  md  or- 
dentlich. 

Ehrlos^  inhonp$lus,  ohne  ehre,  der  ehre 
verluslig,  mhd.  erl5s  {Ben.  1«  444):  -yder- 
man  wardt  mirh  für  eynen  hüben  vnd  efar- 
loszen  boszwichl  liallcn.  das  vbirchrisl- 
iich  buch  bochs  I'mszers.  (1521).  Bj' ;  du 
leugf».«t  als  cvn  frLzbiilx!  vnd  phrlosor  liüs- 
wichl.  dan  ander  leyl  widäer  d.  hyml.  yro- 
pheten.  (IS25).  Nij^;  ehrioser  »tand.  ter- 
moiittii^  an  die  geistlichen.  (1530).  Fij''; 
das  jhr  sehrü  •^•Ai  vnil  'jrr'jflVTi,  das  sich  vnser 
ehe  an  ewer  chiloi^ett  k«^iischcit  redlich  ge- 
rochen hat.  ebend.  Giij". 

KhmlInK,  m.  atreus:  darllmb  nennet  sie 
(die  eherne  schlänge)  Ezechias  auch  scbmeh- 
lii-h  neliistan .  «l;is  ist.  ciicoliis  (nenfatus), 
chrnling,  als  woU  er  sagen,  isls  doch  nur  um 
huler  crtz  wie  ander  eru.  ein»  kerida. 
(1528).  Gf.  die  Jen.  ana^.  (1573)  3,  528* 
Aal  eh  Hing.  vgL  knpferlinglein. 

Ehrreich,  tra,?  rhronrrirli  f.t.  d.):  ilnlinli 
ist  «ler  man  ehrreich,  ausleg,  der  zehen  ge- 
pot.  (1528).  L6". 

Khrsam  (ersam),  waf  ehrbar,  mhd.  Irsam. 
(Ifen.  I,  445). 

l)atttHel,  honortAiUs:  ilerhalben  wyr 
zu  Wiilemberg  den  rr-nnicn  rml  Ins^pn  solche 
[sc  ehebrecher)  sirailen.  de  IVeUe  &r.  6,  53. 

DiKTZ  Wu(Url«ucb. 


2)  anständig,  ehrerbietig:  wie  denn  auch 
solchs  die  wellUehe  sucht  fodderl,  das  die 
jugeni  vnd  der  pohel  «ich  solle  scheinen  vnd 

rrsnm  <:ein  gegen  rlif>  :\Ui'n  odder  lerer,  ein 
brieff  an  die  zu  Franckfort  am  Heyn.  ( 1 533). 
Dij\ 

KhnaMbfHy  f.  w»  ehrbarkeil:  er  (Chri* 

stus)  sol  vnd  uuis  das  heubt  sein ,  vnd  die 
kirrhe  ist  jm  (wie  s.  r.niliis  sagt)  vnterflian 
vnd  gehorsam  mit  furcht  vnd  ehrsamkeit. 
Jen.  6,  t75*. 

Bhrsicht,  f.  nimia  ambitiot  tutht  nach 
ehre:  vnd  rr  Jncnh  .ils  \nli!rlitig;  zun?  jircdi- 
ger,  weil  er  so  gröblich  ynn  h.iss,  nfid,  ilir- 
suchl  vud  stollz  erfunden  .  .  .  absetzen,  ori' 
ginalbr.  o.  j.  1539  auff  der  (iWolAcft  s« 
Wolfenbültel. 

Khrsüchtig,  ehrsüchtig,  ambiliosissimus : 
gleich  wie  auch  disse  ehrsuchtige  prophcten 
thun.  Widder  d.  hgml.  propheten.  (1525). 
Aiij' ;  aus  der  vrsachen,  das  sie  gemeiniglich 
sl«)llz,  ehrsüchtig  vnd  küppiscli  weren.  von 
den  concHijs  vnd  kirchen.  |  i539j.  Rij^;  ein 
huhmüligcr,  ehrsüchtiger,  zorniger  Christ. 
ebend.  Yij^ 

Ehrang,  f.  Verehrung:  von  der  heiligen 
ehrung.  Jen.  6,  SSI**,  t  gl.  '  lirorMoion'j 

Ehrwnrdig  (erwirdig ».  vencranüus,  aU  an- 
rede tnd  tUei:  erwirdiger  lieber  herr  vnd  pa- 
troo.  das  schöne  confitemini.  (1530).  Äy"; 
dem  erwirdigen  herren  Kridrichenahtzusanrt 
Ilgen  zu  Nunuherg.  ebend. 

Khnrürdigeii  ( chrwirdigcu ) ,  oenerart, 
eftrrn,  pretsen:  vnd  die  heyd«isehaill  wirf 
eerwirdigcn  deinen  namen ,  vnd  alle  kiinige 
der  erden  wnrdfii  eeruirdigen  ili'in  ?;Iorie. 
var.  zu  ps.  102,  ib  in  den  7  buj>zpsalmen, 
(1517).  £5**,'  ewer  licht  sol  leuchten  vor 
den  menschen  aulT  das  sie  sehen  ewer  gutle 
werck  vml  nnirdigen  ewern  valter.'der  im 
hymcl  ist.  ron  den  gutten  tcercken.  (1520). 
niiij'',  var.  zu  Matth.  5,  16;  das  sage  ich 
il.irumb,  das  msn  die  allergnedigsten  ingend 
<lor  schhissd  lieb  hab  vnd  ehrwirdige.  Jen. 
I.  67\ 

Ki  (cy),  vieldeutige  interjertion ,  mhd.  ei 
f0en.  1,  414).  sie  ist 

I)  ttMSdrurk  der  veru^nnderung,  des  -laU' 
nens :  ey  welch  wrisf  vrnl  vrrstpndifje  Icule 
sind  ilas  vnd  ein  herrlich  vulck.  hMos.  4,  0; 

02 


Ca 


4Ö0 


EID 


<*s  isl  (!pm  rotlPii  Rpyst  nur  d.irum1i  zulliiin, 
<l.is  er  den  loüen  pöfel  errege  vnd  an  sich 
ziehe  . .  der  soll  liie  das  tnaul  russeln  vnd 
sagen  'ey  wie  ist  4.  Carlstail  so  eyn  Irefflich 
matt',  das  ander  leyl  vfidder  d.  kymL  Pro- 
pheten. (1525).  Diij\ 

2)  äe$  beifalls ,  der  büUgung ,  belobung, 
euge:  ey  du  fromer  vnd  gelrewer  koecht. 
Mauh.  25»  21.  23.  £11«.  t».  17. 

3)  der  aufmunterung,  mahnung,  erin- 
nerung:  py  vn<  Imiin  pehcn,  denn  es  isl 
nii  zeit  esseus.  i>u^anna  13;  ey  hörne  dich 
nicht  tu  helle,  von  Jhdmljdloii  tmä  gettole» 
brieffen.  (1529).  Aiiij". 

4)  derironic,  desspottes,  derrerarhtung : 
so  höre  ich  wol  vn<ier  glaube  stünde  auff  der 
dinlcn  vnd  feddern,  ia  aulT  dem  guten  willen 
der  5Cbreyber  vnd  diiicker,  ey  cht  »tOnde  er 
ff'yn.  das  ander  leyl  widdfr  d.  h>/ml.  pro- 
pheten,  (1525).  Ciiij';  cy  pfii  icnnVl  ,  wie 
hat  sich  der  b.i|iNlt>sel  beschissen,  wider  das 
b0p9(Mm  XU  Rem,  (1545).  Dilij";  ey  was 
hindt  hotte  ich  hie  meih  vnd  brot.  gelt  vml 
ptii^  gniipr.  ausleg.  der  ep*  vni  euang.  von 
oHlern.  (1544).  xiij''. 

Kl,  lt.  ooiMi;  oder  so  er  vmb  ein  ey  bittet, 
der  jm  einen  scorpion  d»  hir  bietet  Imc.  1 1. 
12;  hie  lorct  oy  dis  tnin  vnd  kachet  den 
liipffer.  von  der  u-iuchclmesxe.  (1534).  Fij''; 
das  eye  aussaulFen.  eyn  sermon  von  dem  sa- 
crameM,  ( 1 526).  Aiij* ;  das  er  bey  bann  vnd 
sund  gepottlt  ellHch  tag  nit  fleysch.  eyer, 
liultcr,  dilz  vnd  das  zu  eszen.  warumb  des 
bapsu  bücher  vorpranl.  (1520).  Aiiij**;  sihc 
lieber»  wie  geht  der  geyst  hie  aulT  eyern 
ifn'll  leite  auf),  dae  andere  feyl  lotdder  d 
hynil.  Propheten.  (1525).  Nj". 

vthd.  ei,  /)/.  cigor  (Ben.  l,  W^).  nhd.  ei, 
pl.  eigir  {iß raff  I,  59),  landscha/ tlich  {s.  b. 
in  Hessen)  noch  mit  haftendem  kehUaut  das 
ege. 

Ein  (eya),  der  ertceilerte  ausruf  pi  (s.  d.). 
mhd.  eiä:  eya  das  liyn  ich  gewysz.  die  sie- 
ben  pusxpsalm.  (1517).  115*;  eya  wie  gar 
fein  volgl  jr  Christo  nach,  aueteg*  dee  109. 
psalmen.  (15181  Biiij''. 

Fichbaum,  m.  quercus:  inpirip  siltid  sind 
eilei  vierkleiUerige,  grosse  eichiieunie.  haus- 
pott.  (Writtenb,  1545)  aonmicrter^  74^ 

VMUff.quereuttUihd.  eich  (ffon.  1»  414)» 


Pf  vprgrub  "ie 


afid.  Pill  (Hraflf  1.  127):  vn.l 
die  gölzenbitder  )  vnirr  eine  eiche.  1 
35,  4 ;  bey  der  hohen  eichen»  die  zu  Subctu 
stehet,  ridu.  9.  6;  vnter  otner  eichen.  Su- 
sanna 58 ;  ein  weidenes  odor  heseln  rütlio 
kan  ich  mit  pinpiii  brotniP^spr  ^^'  Iiiu'idpn, 
aber  zu  einer  harten  etchen  musz  man  harten, 
heile  vnd  exto  haben.  tUdie'.  37*. 

Bifhclf  f.  du  fruehi  der  etehe,  ^ane, 
mhd.  eichel  ( Ben.  1 ,  414),  ahd.  eichili 
iGraff  1,  t2S'|:  Piii  sladmaus  knn!  711  einer 
Teldmaus,  die  Ihet  jr  gdilich  tuiL  eicheUij 
geraten,  nOssen.  Jen.  5,  272K 

Klfhen,  quemus ,  mhd.  ahd.  pIi  lim  (Ben. 

1,  414,  Graff  I,  128):  d.iraufTso  dulc>  ^«11 
gewachsen  als  kein  eichen  rinde  isU  von  den 
jUdem  und  jren  lügen.  (1 543).  Eij' ;  wo  bflse 
kind  oder  gpsind  im  hausz  ist,  das  man  ein 
firlicn  IniiltTWci  kpn  (eine  ruthe)  in  die  band 
nriiip  villi  srlitnin-  Jmpii  die  iiaut  wol  damiL 
hausposl.  [IVuienb.  1 545)  «ointAer(ei7  120*. 
dem  spriehteort  eichen  laub  slinkt  gtU  L 
folgende  deutung:  wio  nun  pprichi,  es  ist  ein 
oirhpn  nnsi-hl.Tfr,  da  man  sauren  n  il.  p>.  i«l  ein 
eygen  anschlag,  gleich  wie  man  spi  K-ht.eiclieo 
lanb  slincht,  da  nuin  sagen  wiJ ,  eigen  lob 
slinokl.  der  pteph.  HeAaeue.  (1526).  kiiif. 

Elcb^rnnd,  m.  cnm  nlli.^  querruum:  ober 
Saul  villi  (lif^  menner  Nrncl  kamen  znsaroen 
vnd  lagerten  sich  im  ea-iigninde.  1  Sam.  17, 

2.  21.  9. 

Kid,  m.  juramentum,  jusjurandum.  mhd. 
eit,  gen.  pi^'f«  (Ben.  1,  426j.  ahd.  »'id  {Graff 
I,  151),  goih.  iii}js:  sni  ein  eid  geihan  wer- 
den ,  so  müssen  zwo  pcrsonen  dazu  komen. 
eine  so  den  eid  ihnt,  die  andere  so  den  cid 
pin[if<»lip!,  fpüpts  nn  dpr  zwo  personen  einer, 
so  isl  <ler  eid  niclif'^.  f  r^mpc/  einen  rechten 
chritU.  biscitoff  zu  weihen.  (1542).  Fij"; 
mos  man  doch  die  eyde  auch  also  thiin  vnd 
nemen,  das  man  glcnlip  gott  sey  da,  der  das 
(sie!)  eyd  anneme.  der  proph.  Jona.  (1526 
Eiiij'';  du  soll  keinen  falschen  eid  Thun  vn«t 
^It  gott  deinen  eid  hallen.  Matth.  5,  33; 
vnd  gedechte  an  seinen  heiligen  bund  vnd  an 
den  eid,  den  er  geschworen  hat  vnsenn  vater 
Abraham.  Luc.  l,  72;  vnd  sie  kamen  das  sie 
schwuren  vnd  sich  mit  cide  verpflichten  zn 
wandeln  im  gesels  golles.  iVeft.  10,  29: 
mein  herr  hat  einen  cid  von  mir  genonMn. 


Dig'itiz^<;^l2)^||||||||^ 


EIOAN 


491 


EIFER 


I  JUot,  24,  37 ;  so  «ber  das  weiU  dir  nicht 
folgea  wU,  so  hhtn  die*ei  isides  quiu  24,  8 ; 
wir  wollen  aber  des  eids  los  sein ,  den  du 

von  VHS  gononiL'ti  hast.  Jos.  2,  17.  sprich- 
trorl :  guzwunyen  eul  isl  goli.  sclhs  Iiiil 
t'jccmpel  einen  rechten  chrUU.  biscixuif  iu 
tDtihen.  (1542.)  Fiij'. 

Bldttn ,  eidcm ,  cidcn .  m.  yener,  focAfer- 
mann:  goU  gfbe,  es  IiIoük?  da  hinden  sclixv.i 
ger,  eydam  odder  weih  il.i  zu.  von  der 
whnduimene.  (1534).  Üij'';  da  sprach  der 
dirnen  vaier  zu  seinem  eidam.  rtcAI.  19,  5; 
wer  hin  ich?  vnd  w.i'i  ist  mein  lehen  viid  gr- 
sclilechl  mrincs  \alrr.s  la  Israel,  das  ich  des 
königs  eideiu  wcnleii  sul ?  1  üum.  IS,  IS; 
das  er  {idtbw)  seinen  eiden  rad  seine  lOcIi- 
(cr  so  schendlich  handelt.  1 1 '  r  (/  [.<>  erste 
buch  Mose.  (1527).  Yyj\  der  pl.  lautet  ei- 
dam (d.  t.  eidame )  und  eitWa  :  da  gieng  Loi 
hinaus  Tnd  redet  nil  seinen  eidam,  die  seine 
(Ochter  neroen  soUen.  1  Ifos.  19,  14;  da 
Lolli  x  iiii-  i-id.iin  oder  lochler  tnenner  ver- 
iu;iiit  t,  w.Mil  er  vi-fhirlit.  hampodt.  iJhena 
155ÜJ.  lÜ*;  Lot  hat)  auch  zwcen  uyden 
gehabt,  mit  den  hat  ersieh  mQssen  verlragen. 
«6er  das  erste  buch  Mose.  { 1527).  AiiiJ^ 

Eidaiu,  mhd.  enkui  (Ben.  \,  41  Ii,  nhd. 
eidem,  cidani,  cidum  {(traff  1,  156j,  t*l  nach 
WeigandwA,  \,  274  etnn  a lannnc«  «il 
mM.  eide.  ahd.  eidt.  golk,  ii)>ei  muMer.  im 
16.  jh.  erscheint  auch  die  bei  Grimm  un- 
verzetchnel  gebliebein'.  jt  fh'nfalU  aui  eiihim 
verderbte  [unn  euleiuau ,  i.  h.  wer  bin  ich 
doch?  aber  was  ist  mein  leben?  was  ist  die 
freUDdtschaffl  meines  vettern  inn  Israel ,  das 
ich  Tne!ne<  kUniges  eideman  werden  sol? 
Tr eulinger  wamung,  erinnerung  vnd 
duiiiUehe  tmaming.  1547.  Aii|'*;  Dauid 
sich  SU  geringe  achtet  seines  herren  vnd 
fcOnigs  eydeman  zu  werden,  ebend.  Aiiij\ 

EIdbrnn,m.  Berseba  heist  anff  (If  tid^ch 
schweerhrun  odder  eydbrun.  vber  das  erste 
buch  Um».  (1 527).  i  iiij*  am  rand*  tgt* 
auch  randgl.  xu  1  Mos.  21,  31. 

Eidechse^  f.  taccrla,  bei  L.  die  ;iyde\. 
3  Mos.  11,  29.  und  eydex.  tUchr.  92^  — 
mhd,  egedelise  (Ben.  1,411),  ahd.  egidshsd 
{Groff  \»  129).  öfter  de»  dttnMen  unpfw^g 
de»  tcortes  vgl.  Weigand  lelb,  1,  274. 
Grimm  wlb.  3.  83.  84. 


KIden,  jurar^,  mhd.  eiden  (Ben,  1,  427), 
ahd.  eidun  (tiraff  1,  152):  vnd  die  falschen 
lerer  auch  drauff  stehen,  schweri>n  vnd  eiden, 
bannen  vnil  verfluchen,  der  proph.  Sacharja. 
<  I  528).  Rij'*;  schweren  vnd  eiden,  das  die 
b  licken  krachen,  der  liii.  psalm.  (1534j. 
Riij^;  alles  schweren  vnd  eyden  ist  hie  ver- 
potlen,  das  dur  uilmiscIi  von  yhn  selber 
i!miH.  ranJgt.  zu  Mniih.  5,  34. 

Kidesjjjltiicht,  eidspUichl,  (,  u>oiu  man  sich 
durch  eid  verpßiehttl  kat:  erxelet  er  jneti 
auch,  wie  die  beiden  sich  verwirekt  betten 
vnd  wider  jr  cides  pflicht  theten.  2  .Ifocc. 
15,  lü;  zuletzt  haben  sie  »ucb  die  keisi-r  mit 
eidspflichlen  vnlcr  sich  hrachU  wider  das 
bapitum     Rom,  (1545).  Aa^j^ 

KldgCBMI»  m.  durcA  einen  eid  verbtm^ 
dcner  genösse:  vorlzeilen  vnd  auch  nnch  ge-, 
schülien  die  vorbunduag  durch  ein  eyl  vnd 
heyssen  eydgenoszen.  di»  Ht^en  pu$»psaim, 
(1517).  Pg^ ;  wie  r^iren  itst  die  »ydgenos- 
senn?  voH  dm  büptlmm  iH  Jtoflie.  (1520). 
Bnj'. 

Kidi>priich,  m. ' dictum  jurejurando  firmo' 

tum*  (Ort mm):  vnd  fOrwar  es  bangt  die 

gaiitz  bihlia  in  diesem  eidspruch  goltes.  /an. 

1,  464\ 

Eierbriefi  m.  bäpstliches  schreiben^  wel- 
che$  dag  tiereum  gestatUL  rnnder  das 
baptlum  zu  Rom.  (1545).  Rj^  $.  hntlerbrief. 

Ulerstock,  m.  ovarium:  verhtr  damit  das 
f^'uhleti  ey  mii  gau:»  vüd  eycrslock.  de  fVeUe 
br.  5,  5 1 5. 

Eifer  (einer)«  m.  ammSatio,  (^Xo^.*  da 
wird  der  herr  dem  niehl  gnedig  sein »  son- 
dern flenn  wini  sein  lom  vad  flucr  rauchen 
vber  sulchcn  man.  5  Hat.  29«  20;  herr,  wie 
lange  wiltu  so  gar  tarnen?  vnd  deinen  einer 
wie  fewr  brennen  lassen?  pt.  79,  5;  so 
spricht  der  herr  herr,  icli  hab  in  meinem 
fcwrigen  einer  gcredl,  Ezech.  3ü,  5;  das 
gantze  laud  »ol  durch  das  fewr  seines  eiuers 
versehret  werden.  Zt/h,  1,  18;  das  eahe 
Matathias  vnd  gieng  jm  durchs  herls  vnd  sein 
einer  enlbrand  vmb  das  gesetz.  1  Macc.  2, 
24  i  der  etuer  vmb  dein  haus  hat  mich  fressen. 
JolL  2«  17;  ich  eiuere  vber  euch  mit  gtfll- 
liebem  eiuer.  2  Cor.  II,  2;  sintemal  eiuer 
(1 522 :  eyfTer)  vnd  zanck  vnd  xwitrachtvnter 
euch  sind.  1  Cor.  3«  3. 

62* 


EirER 


492 


EIPERN 


H^e  L.  dir.ies  in  der  alleren  spräche  un- 
erfindliche, nach  seiner  etymologischen  be- 
ieutmtg  nodk  tileftt  vSiUg  av^g^llle  tporl 
90nt«nden  hal,  sagt  er  deulUck  in  der  „aiM- 
legung  über  das  ander  capilel  Joannis,  ge- 
predigel  anno  aS"  {Ei*l.  2,  482).  hier 
heisxt  e$:  was  ist  das  nu  geredet ,  der  einer 
vnib  (lein  haus  hat  mich  gefressen  t  «liejfitten 
als  die  in  (I»!n  [^rnphelpn  vinl  psalnieii  lickant 
waren habfii  den  sprurli  uol  verslaiiilcn 
vnil  habet!  jit  auiT  üieüc  weise  in  jrer  spräche 
geredt,  trs  laut  es  seltsam  dieweil  es  sieh  in 
vnser  sprarh  nicht  reimet,  ich  hab  aber  das 
worl  zclus  eiuer  vcrdeudsctif .  o'm  an<lf  r 
macbs  besser,  ich  weis  kein  besi>ers  zu  lin- 
den ,  in  der  lathiischeii  sprach  bat  man  auch 
keins,  damit  man  das  worl  zclus  geben  köndte. 
es  bois'srns  ein  leil  aemiilntidiiem  ,  nbs  redil 
oder  nicht  recht  sey.  das  wd  ich  diMi  grani- 
iiialicis  be(L>lilei).  autl  deudsL-li  aber  bcisL  ze- 
lus  eigentlich  ein  freundlicher  und  doch  lieb- 
licher neid  oder  zorn,  der  sich  zwischen  sol- 
chen leulen  hegihl,  die  ein  niider  so  liew 
sind,  das  eins  nicht  wolt  das  dem  andern  ein 
leid  geschehe,  oder  das  es  vbel  mit  jm  zn- 
gienge.  das  hab  ieh  mit  einem  worl  nicht 
besser  können  nennen  i?rnn  einer ,  wiewol 
man  dasselbe  allein  \oa  man  vml  weib  pflegt 
zu  sagen ,  das  der  man  dem  weihe  vnd  das 
weih  dem  man  vergönnet  mit  andern  aisu 
freundlich  vmbzugehen.  es  sn\  auch  ein  sol- 
cher PiMPr  vnlpr  jnen  sein,  dns  eins  anffs  an- 
der ein  freundlich  auü'sehcn  liah  vnd  cm  we- 
nig neiiHsch  mtl  scy,  doch  also  das  mans 
nicht  zuviel  mache  .  .  .  also  ist  der  einer  ein 
zornige  Hebe  o  ler  neidische  liebe,  da  kein 
eheman  oder  ehoweib  leiden  k.in,  das  ein 
ander  zu  seinem  weibe  oder  ein  andere  zu 
jrem  manne  sich  vnsOchtiglich  halten  wolle 
.  .  .  also  ist  der  gute  eiuer  eine  köstliche 
edcle  tiigent,  wenn  einer  aus  liclie  \rn\  frewe 
einem  andern  vergUnnet,  wenn  er  vnrcchl 
thnt  Tttd  strauchelt . . .  dis  vergönnen  oder 
freundlicher  neid  oder  lieblicher  zorn  ist  ein 
hirmhertziger,  lieblicher  neid,  da  es  vns 
hcrlzlich  leid  ist  vnd  man  spricht,  ach  ich 
roags  nicht  sehen  noch  hören ,  das  man  also 
lebe,  das  ehies  sein  eigen  sdiadevnd  sdiande 
ist  .  .  .  solchs  heisst  die  srhrifTt  zeluin,  das 
ich  einen  eiuer  mit  einem  worl  genennel  hab. 


(ihnlich  in  der  ausleg.  des  propketen  Sa- 
charja.  1528  Giij**:  eyucr  ist  nicht  ein  bö- 
ser xom,  den  die  feyndo  widdemander  haben, 
sondern  isl  ein  zorn  der  liebe ,  ein  freund- 
licher, veicHichor  zorn,  wie  die  mit  einander 
zürnen,  die  sich  iieb  vnlcmander  haben  .  .  . 
dsrumb  pflege  ich  selinn  odder  eyner  an 
nennen  die  somige  liebe,  hiemaek  giU  JL 

als  die  ur-priingliche  befi^'ufung  von  cif'T 
.,(/<(■  gebotene  liebe  d^s  einen  zu  einer,  der 
einen  su  einein ,  und  der  diesem  gebole  ent- 
spreeftauls  ansjprucA",  «sdc^  keieuim^  er 
dann,  jedoch  mit  beibehallung  des  grundbe^ 
griffet,  über  die  grenzen  des  ehererhätlnis- 
ses  hinaus  erweiterte,  vgl.  Vit  mar  past. 
theol.  MäUer.  8,  t08. 

Kiferfr,  m.  aemulator,  CrjX(oii^g:  goll  ist 
ein  eilTerer,  uil  niiliL  leiden ,  das  das  herls 
einen  bodetii  habe,  daranfT  es  sich  verlasse 
vnd  sioue,  denn  allein  auff  yhn.  vber  das 
mfs  frudk  Mote,  (1527).  nnij*;  der  hm 
lioissl  ein  einercr,  darumlj  das  ei  ein  eiucriger 
.iioii  ist.  2  ^^os.  34,  14;  vnd  sind  .die  eiuerer 
vhcr  dem  gesclz.  aposl.  gesch.  21,  2U;  ein 
eiuerer  vmfa  goU.  22.  3 ;  alte  menner  sind 
gemeiniglich  eilerer  gegen  jren  wetbcni. 
lischr.  .')Ori^. 

Eifergeistj  m.  spiriuts  zelolypiae:  vnd  der 
eiucrgcisl  enlzUmlti  ja,  das  er  vmb  scinweib 
eiuert.  4  Jtfos.  5,  14.  30. 

Kifergesets,  n.  lex  zelotypia«:  dis  isl  das 
eiuergeselz.  4  Mos.  5,  29. 

Kfferl^  (eiuerig),  zetoles:  ich  der  Herr, 
dein  goll,  hin  ein  eiueriger  goii  {vulg.  deus 
zeloics).  2  Uos.  20,  5.  34,  1 4 ;  des  eiuerigen 
nlir  liörct  alles,  iceish.  I.  1*'. 

tifern, «t'nmiari, setan,  zinniHSt  mupra  - 
Positionen:  ich  wil  nicht  eiiicrn,  soudeia  cm 
frOlidier  mit  teiler  sein,  ioi  sriboM  wnßB^ 
mini.  (1530).  Aij**;  das  er  vmb  sein  «db 
ciiiprt.  4  Mos.  5,  11;  ich  hab  geeiuerl  vmb 
den  herrn.  1  kön.  1%  10;  ich  eiuere  vbcr 
eudi  mit  göttlichem  einer.  2  Cor.  U,  2: 
das  ist  aber  das  hcrlzeleid,  wenn  ein  weib 
wider  das  and^r  mierl  vnd  seh  endet  sie  I  -  i 
jederman.  Sir.  2H,  8;  aber  die  zwo  l'rawen 
Mahmct  .  .  .  begunslen  zu  eiuern  wider  die 
Maria,  wrlegvng  de$  aköron,  (1542). 
vnd  die  erlzuetcr  nyflerlen  widder  Joseph, 
rar.  in  opotL  gesch,  7,  9 ;  eiflert  aber  nach 


 Digiti. 


EiFKROPiER  493  l^ll^iEN 


den  besten  gaben,  var.  tu  I  Cor.  12,  31. 
—  sich  eifern:  ich  eiuerc  mich  scliitr  n\  lod 
vmb  dein  haus.  ps.  69,  10;  auQ'  üas  sie  an 
den  selben  sich  eyfleni  sollen.  1  Cor.  U.U. 

tüntffitr,  n.  saerifidum  Mfo^jnae. 
4  Uos.  b,  15. 

EifersUdt,  f.  mi  sind  ymer  dar,  wo  Chri- 
stus ist ,  solche  e)  ifercr  vnd  seyne  hochzcyl 
mua  «u  eyircrslad  scyn.  ausleg,  der  ep.  vnd 
euang.  von  d.  heyi,  dnff  känige  fnl  ele. 
(15'25).  Miij''. 

Ligel,  /.  hirudo,  s.  egel. 

Eigen )  proprius,  ausiclUiesiUch  ange- 
,  hörig.  L.  Iä«x(  eigen  gtm  unfleetini,  wtraus 
sich  viele  Zusammensetzungen  erhlären ,  die 
bei  ihm  zum  Ihcil  noch  ffelrennt  erscheinen. 

1 )  eigen  von  an-  und  zugehörigen  perso- 
nen^  vMtmmdten«  lUMgtn:  vnd  Tennaoelen, 
das  sie  ja  woU  jrcs  nianne.s  eitern  ehren  als 
jr  eigen  eitern.  Tob.  10,  13;  so  hüte  dit  Ii 
;iuch  für  deinen -eigen  hindern.  Sir.  32,  2b ; 
welcher  auch  seines  eigen  sons  nicht  bei  ver- 
schonet, sondern  hat  jn  Tur  ms  aUe  da  hin 
gegeben.  Rom.  H,  32 ;  aber  vmh  der  hurc- 
fpy  willen  habe  ein  jglicher  sein  eigen  weih 
vnd  eine  jgliche  habe  jren  eigen  man.  1  Cor. 
7,  2;  sie  sehenden  jre  eigene  schnür  mit  al- 
lem matwlllen»  sie  notzüchtigen  jre  eigene 
Schwestern.  Ezech.  22,  1 1  ;  dninit  er  vns 
ncine  zu  eigen  knechlcu.  l  Mos.  43,  18; 
des  nienschen  feinde  sind  sein  eigen  hausge- 
sinde.  JiieAa  7,  6;  vnd  der  herr  hat  dir 
heule  i^'croill ,  das  du  sein  eigen  voick  sein 
soll.  5  Mos.  2';,  IS;  diese  verklagten  Judam 
vnd  jr  eigen  vokL  !  Macc.  7,  6;  welche 
auch  den  herm  Jhesam  gelOdtel  haben  vnd 
jrt  eigen  prophelen.  l  Thess.  2,  15. 

•2'  von  geisi,  xeelc ,  leib  vnd  gliedern  des 
leibes:  wtli  den  lullen  proplielen ,  die  jrem 
eigen  geisl  folgen.  Esech.  1 3,  3 ;  der  uiund 
des  narren  schadet  jm  selbs ,  vnd  seine  lip- 
pen  Ikhen  seine  eigen  seele.  spr.  1 8,  7 ;  also 
sollen  auch  die  menner  jre  weiber  liehen  als 
jre  eigene  letbe  . . .  denn  niemand  hat  jcmal 
sein  i^n  fleisdi  gehasset.  Sfhu.  28. 29 ; 
vnd  da  er  {i§rkSnig  zu  Assur)  in  seines  got- 
tes  haus  gicng,  felleten  jn  dascibs  durchs 
Schwert,  die  von  seinem  eigen  leihe  komen 
waren.  2  cAroit.  32,  21 ;  mancher  kompl  zu 
grossem  vnglOeh  durch  sein  eigen  maul.  jpr. 


16,  26;  d«'n  menschen  feilet  seine  ei^cn 
zungp.  Sir.  5,  I.'):  wer  pdtics  pehot  hell, 
der  folget  seinem  eigen  koplF  nicht.  21.  12; 
das  sie  binfurl  uichtü  mehr  ausz  der  schrifll, 
sondern  nur  ausz  yhren  eygen  hoplTen  setzen. 
von  der  begeht.  (1521).  cj'';  sehet  mit  wie 
vielen  worloii  hab  irh  euch  ppsrhriebeu  mit 
eigner  band  {manu  propria).  Gal.  6.  II. 

3)  von  ftesllsAwn  aiMser  wa:  darumh 
soll  jr  jnen  kein  eigen  tand  geben  in  Israel. 
Ezech.  44,  28;  es  sol  auch  der  rit  i  licm 
voIck  nichts  nemen  von  seinem  erbleil.  noch 
sie  aus  jren  eigen  giilern  sloHsvn ,  sondern 
sol  sein  eigen  gut  auff  seine  kinder  erben. 
46,  18;  es  ist  besser  geringe  narung  vnlcr 
einem  breiern  eifjen  darb,  denn  küsllicher 
lisch  vQicr  den  frembden.  Sir.  29,  29 ;  sie 
zwingen  sie  <)le  tu  machen  aulT  jrer  eigen 
rinilcn  vnd  jre  eigen  keller  zulrclten.  //lod 
-  t,  !  !  :  mmI  (Twilrgel  jn  mit  seinem  eigen 
spie.s.  2  Sam.  23,  21 ;  den  versigelt  der  ko- 
nig mit  seinem  eigen  ringe.  Dan.  6.  17;  der 
selb  hat  jm  denn  selber  einen  feind  gd^auflt 
mit  seinem  eigen  gehle.  Sir.  29,  8 ;  vnd  zo- 
gen jm  seine  eigene  kleider  an.  Mar(f.  1  h,^ 
20 ;  das  sie  luil  stillem  wesen  erbeiten  vud 
jr  eigen  brot  («eoiU  eneorbenei )  essen. 
2  Thess.  3,  12. 

4)  eigen  von  <1^'m  gebraucht,  das  in  uns 
entspringt,  von  uns  ausgeht,  von  uns  beu^irkt 
wirdt  von  gedanken,  tcorten,  werken .-  plage 
dich  nicht  selhs  mit  deinen  eigen  gedancken. 
Sir.  30,  22;  lasset  euch  niemand  das  ziel 
verrücken,  der  nach  eigener  walh  einher 
gehet.  Coloss.  2,  18;  ich  woll  du  bliebst 
daheymen  mit  deynen  irewnien  vnd  eygen 
fundle.  au/f  das  vbirchrisllirh  buch  bocks 
Emszers.  (152lj.  Dj'*;  djs  nieni;iril  dar\*n 
seynem  eygen  dunckel  folge,  ep.  *.  Petri  ge- 
predigt. (1523).  Zij* ;  on  gebet  i:»t  guter  rat 
eigen  rat,  das  heissen  eigen  anschlege.  nintf- 
gl.  zu  Sir.  37,  10 ;  der  böse  wird  gefangen 
in  seinen  eigen  falsclicn  worten.  spr.  12,  13; 
weil  sie  Daniel  ans  jren  eigen  worlen  vbcr- 
weiset  halte,  das  sie  &lsehe  zeugen  weren. 
Susanna  6 1 ;  keine  Weissagung  in  der  iichrilft 
geschieht  niis  eigener auslogung.  1  PpL  1,  20, 

5)  was  uns  betrifft,  nutzen,  schaden,  ehre, 
.«chande :  vnd  folget  nicht  nach  andern  göl- 
tem  zu  ewrem  eigen  schaden.  Jer.  7>  6 ; 


DIgltized  by  Google 


£1GEM 


494 


EIGENNUTZ 


zu  cwrem  eigen  vn|;l(ick.  25,  7 ;  lu  jrcui 
eigen  venlamn».  2  PH,  3t  1 6 ;  den  vater 
ehren  ist  dpin  eigen  ehre  vnd  dein  miillcr 
vcrrtrliton  ist  «Ipiiic  eigen  sclinnilc.  Sir.  H,  1 3 ; 
cllidic  raten  .lufl'jroa  eij/^m  nutz.  37,  S.  die 
eigne  saelie  üt  die  uns  btinffende,  die  pri- 
vatangelegcnheil :  in  eigenen  s.iclien  hin  ich 
plwas  schwach,  ir  aher  hclifr/.tpr,  dagegen 
.seid  ir  in  gemeinen  suchen  gleichwie  ich  in 
eigenen  saclien.  vnd  ich  hin  in  gemeinen  Sa- 
chen geainnel  wie  ir  in  ewern  eigen  aaehen, 
«cAreiM  L»  de  Wette  br,  5,  42  an  Metaneh- 
Vton, 

6)  eines  eigen  »ein:  da  brael  des  herrn 
eigen  war.  Jer.  2,  3;  ein  miedling,  de»  die 
Schate  nicht  vf^i-n  sind.  Joh.  10,  12;  sein 
eigen  sein.  v»  /?f  eigner  Herr  sein:  ein  jgliclicr 
fodderl  seinen  kiiechl  vnd  sein  inagd  wider, 
tlie  jr  hallet  Frey  gegeben ,  das  sie  jr  selb& 
e^fen  weren  {mäg.  nt  easent  liberi  et  aaae 
poleslalis).  Jer.  31.  16. 

7)  suhsfnntives  eigen:  wenn  or  (der  feu- 
fel)  die  Uigen  redel,  so  redet  er  von  semein 
eigen.  JoA.  8,  44;  das  worclui  periuxion 
heisset  etwas  eygensx  wie  eyn  sonderlicli 
eypen  erhfrnll  ndder  Imlie  besessen  wirl. 
auskg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  chrislag  elc, 
(1522).  Üiiij'*;da  lestersl  die  apostel,  welche 
im  anfang  auch  kein  eigens  nicht  halten. 
die  kleine  anttoort.  (1533).  Fij*'.  auc4  In 
/II  (  igen  pcben,  zu  p\'^*^n  haben  kann  sm6- 
ilanUves  eigen  angenommen  werden:  vnd 
vril  dis  land  su  eigen  geben  deinem  samen 
nach  dir  ewiglich.  1  Mos.  48,  4.  2  Mos. 
6.  S  ;  vnil  soll  (Iis  ];iii<!  also  haben  XU  eigen 
für  dem  (icrrn.  4  Mos.  32,  22. 

8)  eigen  ist  auch  das  besondere,  eigen- 
thßkmiikh  beeehoffene  md  featMe:  das  ist 
iilles  beschrieben  in  einem  eigen  (besonnen) 
buch.  !  Macc.  16,  24;  da  wir  nu  vernnmen, 
das  sich  ein  einiges  voick  wider  alle  well 
sperreie  md  jr  eigen  weise  hielte.  «Ifiek«  in 
Beiher  I,  4;  denn  die  gantzc  creatur,  so  jr 
eigen  art  halte,  verenderte  sich  widerumb. 
weish.  1 0,  6. 

9)  eigen  ^ehuig:  venlolmeUcher  oder 
translatoru  sollen  nicht  aüeioe  sehi,  denn 
I  inem  eigenen  mann  fallen  nicht  allieit  gUle 
vnd  proprir?  \  f  rha  zu.  tischr.  l**. 

Eigen,  mhd.  eigen  {Ben.  \,  4l5j,  ahd. 


eigan  (  Graff  1,  114).  sehehU  urspr.  parL 
f/raeU  4et  anomalen  verb.  eigen  (oÄd.  eigan* 

golh.  ^if^an)  haben,  besitzen,  vgl.  Wei- 
gand  tctb.  1,  275.  Grimm  wlb.  3.  'Ji. 

Kigendnukend,  eigene  {den  gedanken 
goUes  entgegengesetzte )  gedaidte»  hl^beni: 
aber  in  seinen  werten  vnd  wercken  geschtebl 
jtii  von  den  eigenrechlfertigen  vnd  eifjen- 
dunrkenden  meiutcben  sielige:»  widersprechco. 
Jen.  1,  28''. 

KtgenMnUcp,  m.  der  seine  eignen  ge- 
danken  an  die  stelle  von  goltes  gedanken 
setzt:  il.is  sind  dieselben  cygeiifltincklcr .  dip 
der  gerechlen  seelen  suchen  Izu  falieu.  dt* 
si^en  putwpemim.  (1517).  l]iii|^ 

Kigenerwählt ,  selbstertcähU:  eygcoer- 
wclir  t/iiliuiig  des  flelsches.  Widder  d. hgieU. 
prophelCH.  (1525).  Aiij'. 

eigeugewaltig,  eigermoAtig:  es  liglmebr 
an  deiner  seelen  sdigkeit,  denn  an  den  Ij' 
rannisclicn,  eigeiige w eltigen,*  freuelichen  ge- 
selzen.  Jen.  \,  336'. 

Elgcnköpfigy  der  seinen  köpf  durchielien, 
seinen  sinn  nicht  ändern  veitt,  figensinmg: 
wiilei  uiiil)  bin  ich  auch  nicht  so  eigen k«i}tBi|» 
«las  ich  mich  nicht  woU  weisen  lasen.  Jen, 
I.  222'-. 

Eigcnltb;  n.lauspropria,  bei  L.  getrennt: 
eygen  lob  stinckL  aneteg.  der  ep.  vnd  entmg. 
von  d,h€yL  drey  könige  festete,  (152&). 

ciij*.  vgl.  eichen  am  ende. 

EigcnnamCi  m.  nomen proprium:  das  wort 
'ei*  heisst  wol  nach  den  buchslaben  kraft, 
aber  wenns  L-iti  ri^^eu  name  ist  (wie  hie)  so 
heissts  furch  die  gantze  schrifli.  reu 

den  letzten  Worten  Dauids.  (1543).  Fij'. 

Eigeuuiesiig,  selbstsüchtig,  eigenniUxig: 
wie  die  tlran,  die  yhr  eygen  gebellin  ballen, 
der  für  disz,  diszer  für  das,  vnd  haben  nicht.« 
dan  eygen  nulzige,  eygen  niossi^e  !rpi»et,  den 
got  feyndt  ist.  von  den  guiien  tcercken. 
(1520).  Hj^ 

EigffMlIl,  m.  pfMMtfnm  eommodum»  M 
L.  getrennt:  nu  wult  ich  ja  lieher  zehen  gtil- 
den  verdienen  mit  eim  werck,  das  goUes 
dienst  hiesse,  denn  lau>ciid  gülden  mit  einem 
werck,  das  nidit  gottcs  dienst  hiesse*  son^ 
dein  allein  mein  eigen  niilz  vnd  niamraon 
were.  das  man  kinder  zur  schulen  halten 
solle.  il530j.  Fiiij»; 


uiyiiized  by  Googl 


EIGENNÜTZIG 


495 


EIGENWILLE 


ii^ith»rU  «{gen  nulz.  junger  rat. 
Jerusalem.  Tmia,  Rom  vcrstOret  bat. 

der         pxnim.  (t^r^l).  Pj''. 

Eigeiinütiig  (eigen  luii/.jg),  den  eigenen 
nuUen  suchend:  solch  heyligen  sind  nur 
nimting,  lohnauclier  vnd  eygen  nutiigo. 
ausleg.  der  ep.  vndeuang.  vomd^fittaf  etc. 
(!r)2!?i.  Kfj' ;  (1,18  soliaickliainigpygennulzipc 
aiige  des  mensclien  das  ul  vnsetig.  das  ma- 
gnifieaU  f1521).  e  ij* ;  das  sind  eygenndtzige 
kenffe .  die  vnn  landen  vnd  sledten  gar  nichl 
7u  leydon  siiul.  von  kauffshandtung  x'nd  ufu- 
cher.  (\'^24  .  Ciij'.  auch  II.  Sachs  hat  das 
bei  G  ri'mm  unbeiegt gebliebene  wort:  seclil 
wie  pawr«n»  bandwereks  lettt  so  aygennatzig 
»oind  vnd  zeuclit  yeder  ib  seinen  sack,  ein 
dl*t!n(j}if  (hs  inhalt  ein  artjumfnt  drr  riimi- 
Si  hen  Wider  das  christlich  heu/lem  den  geylz 
etchelrtffend,  (1524).  Cj\  vgl.  auc/ieigcn- 
nicüzig. 

Eigcnrfcbtfrrtij;,  der  seine  eigne  gerech- 
tigkeit  ( durch  werke )  aufrichtet,  selbstge- 
recht, gegenüber  dem  aus  dem  glauben  recht- 
ftrUfai:  die  sdbweiiteii  vnd  eigenreeiilfer^ 
tigen  kennen  nirlii  anders  denn  böss  fdr  gui 
wider  Jen.  I,  26^  ».  eigenddnkend. 

filgen)>€haf(|  (.  proprietas,  qualitas.  mhd. 
«grnacliofk  (Bwm.  I.  416).  ahd.  eiginsrnn 
(GtaffX,  116):  daninih  iassl  vns  nn  hieraus 
t\p<.  horrn  Clu  isli  i  i^'pnsclinni  vnt!  rorlitr 
w  fM'-r^  loriifMi  können,  an-^leg.  der  ep.  vnd 
euang.  von  oslem  elc.  ( 1  54  4 j.  IC5'' ;  so  wol- 
len wir  nu  alle  diese  vorigen  sprucbe  des 
eiiangelisten  verstellen  als  gemeine  eigeni- 
srliani  vnd  tilo!  Chrisli.  ausJeg.  der  ep,  tmd 
evMng.  vom  aduent.  (1528).  VS**. 

Eigensinn  (eigen  sinn) ,  m.  OMwmtu  ohsti' 
naht»:  das  heissl  aUes  mit  gewalt  vnd  eigen 
sinn  gcrnrr^n.  venumimg  am  He' grittUdte». 
(15,^0).  Aiiij'. 

Eigensinnig  y  perlinas,  eigenküpfig:  da- 
ronib  heisl  baeretieus  eygen  ilich  eyn  eygen 
synnigen  in  gotlidien  Sachen,  euang.  von 
tlen  tzehen  ausz.^efiijen.  (15*20).  Kij^ ;  iiti 
i«l  CItrislu.s  auch  ein  wenig  eigensinnig  vnd 
zeiget  alhie.  das  er  sdiledit  wü  vngemristcrt 
vnd  aller  dinge  wgebuiiden  sein,  vom  ver- 
lomen  srhnf.  ft533).  Aiiij'';  (ein  bischnf 
soll  seini  iiiclil  oiprnsinnig.  Tit.  1,  7,  was 
L.  in  der  giusse  erklärt,  der  seinen  eigen 


knpfT  hat ,  niemand  weichet ,  man  mns  jm 

WcirliL'ii. 

Eigrnslnnigkeif ,  f.  ^ras  oi^cnsinn  :  r«;mns 
vns  tlit'  oUVnllM-lip  wart  i  If  rvnis  ni;iflii'M  vnd 
nil  du'  «•ygetisytinickL'iU  an  den  chrtstl.  adel. 
{ 1 520.  «erm.  aueg.)  Kiij*. 

Elgenaöchflg»  eelhtUü^Hg,  eigennüttig: 
die  niesziinge  vnd  eygensuchtige  sehen  kniin 
vnd  scheel »  wen  sie  gewar  werden ,  das  sie 
nil  die  bohislen'  vnd  besten  smd  in  den  gut- 
lern,  «bis  magittfkat.  ( 1 521).  e]'*;  mit  krum- 
men» eygensucbtigen  faertzen.  von  derb^/eht. 
(1521).  ij''. 

Elgentham  »  h.  proprium  ,  peculium ,  ei' 
gener  heHiM,  1)  an  facAen:  besibe  das  land 
Canaan,  das  ich  den  kindern  Israel  zum  eigen- 
thum  gehen  werde.  5  Mos.  32,  40;  nimpstu 
einen  fremltden  zu  dir  ein.  so  wird  er  dir  vn- 
ruge  machen  vnd  dich  aus  deinem  eigentbnm 
treiben.  Sir.  II,  35. 

2)  an  leuten  :  werdet  jr  nti  meiner  -silmme 
geiiorchen  vnd  meinen  hiiml  Imlien,  «in  s-olt 
jr  mein  cigenllium  sein  für  allen  vulrki'ni, 
denn  die  ganlse  erde  iüt  mein.  2  Mo«.  1 9. 5 ; 
dich  hat  gotl  dein  herr  erwejet  zum  volck 
des  eigcntli'Mn*^  ,'  Mos.  7,  G;  d;is  wir  sein 
eigenthnin  würden.  Ephes.  I,  14. 

Eigentltck  AoNUNl  bei  £.  nur  mU  oifo.  vor 
im  shme  von  acrurate,  genau^  deultieh,  voll- 
kommen:  idi  li.ib  lii<;7!ier  prli.illen.  wo  mnn 
etwas  mit  der  srhntri  sni  liewei  eii,  iiiusle  die 
seih  schrifTl  cygenilirh  zur  sa«-li  dieuenn.  von 
dem  bapUmm  nt  Rom,  (1520).  Dij'  ;  epl- 
scopus  odder  biscbolf  beyst  eygentlich  nicht 
anders  denn  ein  ampiman.  vier  trostliche 
psalmen.  ( 1 526).  Fiiij ' ;  wer  des  lesens  leull- 
tig  vnd  Teriig  ist,  der  tenfft  vber  bin.  fasset 
den  synn,  vngeacht  nh  er  etliche  bucbslaben 
oder  wnri  iiirl,r  cirfnilicli  ansilief.  von  den 
ledlen  tcorlen  Dauids.  (1513).  Aiij**;  in  der 
ii.  selirtirt  ist  kein  buch,  in  weichein  so  fein 
md  eigentlich  beschrieben  ist  das  |irie«ter^ 
tliumh  des  berrn  Christi  als  die  epistel  zun 
Hettreern.  tischr.  73*.  —  mhd.  eigenliclie 
{Ben.  !.  415). 

Eigenweise,  selbtlweite.engl.  selfwise :  vnd 
allzeit  die  eigen  weisen  einreden  vnd  widerspre- 

elii-n  den  warhalTtipen  perfr!i(rn.  Jen.  1,25". 

Eigenwille,  f.  arbilrium:  das  sie  ralsohe 
armul  vnd  gclior^uui  wider  die  warheit  des 


EIGENWILLIG 


496 


EILEND 


euaiigelij  ticlile  i.  so  es  mehr  ein  fanllicil  vn>\ 
freier  e^ienwille  ist.  Jen,  5.  12*. 

HgrawUlIg,  I)  contumax,  eigensinnig: 
wonn  jemand  pinni  figi^nwillijien  vn«l  vngp- 
iiorsamen  son  hat .  der  seiiKT  mutier  sliiu 
nicbl  gehorcht.  5  Mos.  21,  IS;  behOt  n» 
vor  allen  bSsen,  spensligen,  hardmaiigen, 
hnlszstarrken ,  cI;.'riisiiinii,'on  viid  ey;;fn\vil- 
ligcn.  eyn  kurtze  form  das  palt-r  noster  su 
vertleen  vnnd  su  beten,  (o.  J.).  Aiiii*.  2)  ein 
eigenwillige  resten.  Jen.  1,  168^  üt  die 
ieibstenoählle  gegenüber  der  gebotenen 
fasten. 

fcigenwirkiscil  I  'operibus  pielatem  simu- 
lans*  {Grimm):  die  eigen wirckischen  {Jen. 
1.365^:  cigenwerkiscljen)  heiligen,  von  den 

guten  icercJ:en.  fl52n\  Eij'. 

Eigenwitzr,  f  eigemceisheit:  pochen  auff 
eigcnwiuc  vtui  luachl.  iVittenb.  2,  25S''. 

EigueO)  eigenen,  I )  proprium  eue^  tu- 
fcommm,  gebühren,  womit  es  gern  zusam- 
mensteht: aiilTdas  wir  den  vnaii<forschlirhen 
2orn  vnd  gedidl ,  welche  göttlicher  maiestrt 
allein  eigen  vnd  gcburen,  erkennen.  Jen.  2, 
13*;  einem  man  viel  mehr  m  reden  eigent 
vTiiI  gol»nrl  If.'';  vnd  hat  sie  gostolen  vnd 
niclil  redlich  mii  gotl  vnd  seines  worts  ge- 
horsam bckoroen,  wie  es  docli  solchem  ehr- 
lichen Stande  eigenl.  von  eheioehen.  (1 530). 
Hij^;  giiltis  dienit  niemant  so  eben  cygcnt  als 
den  clirislen.  vonioelUichervberkeit.  { \  523). 
Cij''. 

2)  proprium  redden,  m  ti^fii  wtachen. 
mhd,  «genen  (Ben.  1,  416)*  ahd.  eiganan 

(Graff  1.  116):  den  lilell  i»rieslet  vii.l  kli- 
rick.  würhp  iWc  scliridi  -Aln]  r1ui>-»<'n  cygetlt. 
ausieg.  der  ep.  vnd  euung.  vom  chrislag  etc. 
(1522).  tii}^;  das  derscihig  glaube  on  alle 
werk  gcwislirli  uns  Chrisldtn  also  eignet  iiml 
fjiht.  wie  er  f,'I;nilit.  d*'  Welte  br.  2.  .175; 
ilauut  war  vnler  den  kimlcni  Israel  aiiserkorn, 
wie  das  feile  am  opITer  gotl  geeignet  war. 
Sir.  47,  2. 

F.llf,  f  fesfinatio,  mhd.  il.-  (!tni.  t,  7  ITl. 
ahd.  ila  (Graff  \  ,2'M  <:  fur  grosser  eyle  halt 
die  fedder  müssen  lautien.  originalbr.  v.  j. 
1 522  im  get.  areJbiv  zu  IFeimar*  N.  1 09. 
42;  diinimli  will  ichs  ilrl  atiH  eyn  eyle  Im- 
l.i^^son.  anhmrt  deutsch.  (1522).  Fiij'*;  \\e\\ 
das  scihige  jnn  eil  vnd  vuuerseheus  so  gros 


worden,  der  117.  psalm  ( 1530;.  Aij  ;  vnd 
isset  flags  hinein  in  einer  eile,  hausposl. 
(Jhena  1 559).  171'-;  solchs  habe  itzl  ich  e. 
k.  f.  g.  in  der  eile  7tim  trosl  geschrieben. 
de  Wette  br.  2,  662 ;  vnd  sie  gieng  bald  hin 
ein  mit  eile  tum  kOnige.  Marc.  6.  25;  zur 
wclllirben  namng  isl  yderman  itsl  iaeh  vnd 
cyli'  Ulli  sciiKMi  kindt'tn.  vom  Jcriege  tcidder 
d.  T.  (I52!>  i.  Kiij**,  iro  yderman  (fer  dalte 
und  evle  das  subst.  ist. 

Ellebentey  imperattvaeher  name:  vnd 
gieng zn  einer  propheCinne.  die  ward  schwan- 
grer vn'l  pfhar  oirifn  üon.  vnd  dtTlK  ir  ^pmli 
zu  mir,  nenne  jn  raubebald»  eileheule.  Jes. 
8.  3. 

BlleMy /e^tiiuire,  properare,  «M.  llen  (Jlai. 

1,  747).  ahd.  ilan.  illm  Graff  l,  226  /f.). 

(j  I  IM  pictilif ,  wini  nicht  eilen  müssen. 
var.  zu  Jes.  2S,  16;  man  cilele  aber  uiit 
dem  begrebnist  so  uid  mjfglich  war.  It'iekr. 
3  .Miraham  eilet  in  die  hatten  i<a  Sanu 
1  ^fns.  1  S,  fi ;  wie  ein  vogel  zum  «irick  eili»t. 
spr.  7,  23 ;  die  weil  leuÄ  vnd  eilet  so  trefT- 
lich  teer  zu  yhrem  ende,  der  propket  Da- 
nieL  (1580).  Aij";  darurab  das  mein  haus 
so  wflsl  stehet  vnd  rin  jslieher  eilet  aulT  sein 
h.nis.  Ilagg.  1.9:  .lulT  menscbiicbeo  trosl 
eilen.  Jen.  8,  H56'. 

6)  0«/" eilen  folgt* und*  mit  dem  dierigent- 
liehe  handlung  etUhatienden  rerbum:  eile 
Miil  mrngc  drey  nms  srnn  huelh ,  knete  vnd 
hacke  kuchen.  er  aber  liefT  zu  den  rinderQ 
vnd  holet  ein  zart  gut  kaH>  vnd  gabs  dem 
knaben«  der  eilet  md  bercilets  zu.  i  Mos. 
IS.  0  7;  eile  vnd  errette  dich  dasclbs.  19. 
21  ;  vnd  eiloi  vnil  fjos«?  den  krug  aus  in  die 
liencke.  24,  20  u.  s.  ö/ler. 

e)  eilen  mit  folgendem  fytßnitit  oder  der 
vnitjitfii  tii)n  il.is/. :  nioinc  stercke  eile  mir  ZU 
liellFen.  ps.  22,  20;  eile  jrott  midi  ru  er- 
retten. 70,  2,  haben  wir  dc.slc  mehr  g(»<  ilel 
cwer  angesicht  zn  aeben*  t  I%es$.  2,  17; 
—  eilet  das  wir  gehen.  25a».  15»  14;  eilet 
■Im  ll.iman  thue  was  Esther  gesagt  lial. 
Eslh  5,  r>. 

l.ili'Utl,  feslinanter,  cito,  schnell:  dimli 
cylend  byn  wegziben.  originedbr.  v.f.  1533 
im  ges.  archiv  zu  Weimar,  O.  74.  FF.  2; 
\nil  eilend  lies  sie  den  knipr  erntilfr  anlT  jre 
band.  1  Mo4. 24,  18 ;  jaget  jncn  eilend  Darb, 


Digitized  by  GoQ 


BILBNDS 


.  497 


EIN 


ilenii  jr  werdet  sie  ergreilTeti.  /o«.  2,  5 ;  *nd 
KtlieL  ettend  hin  vm)  sagcl  es  seinen  jüngi'i  ii. 
Matth.  2S,  7  ;  der  ncwiars/.  Ui;,'  lii-fl  cyli-tnl 
(Jauoii.  buUa  cene  domini.  (1522).  Aiij'' ; 
vnd  yliu  selhsl  den  hals  auüs  eylundesl  ab- 
laufTen.  der  fnnph,  Jona,  (1536).  Aij*'. 

Klfends^  dasselbe:  Ariocb  bracht  Daniel 
cikMids  hinauir  für  den  künig.  Dan.  2.  25; 
lia  ergriiututil  der  künig  vod  gebol,  loau  soll 
diends  pfannen  vnd  kessel  vber  das  fewr 
!i«>lzt>n.  2  Macc.  7,  3. 

Rllf,  undecim:  die  zwo  nieffde  vtul  s.  ine 
oilir  kindcr.  1  JVo«.  32,  22;  <lie  sonne  vml 
der  inood  vnd  eilff  Sternen.  37,  !);  die  eiltV 
junger.  Matth,  28,  16;  lu  Hzt  da  die  cilfle 
zu  tisch  sassen.  Marc.  IG.  14. 

mhd.  pilf,  eilif.  pitilif.  c'mWi  (Ben.  1,985K 
ahä.  uinbf  (Uraff  1 .  3  i  7 ).  goth.  ainlif.  über 
die  kUdung  diete*  taklwortee  *.  Grimm 
geeeh*  d.  d.  spr.  2*  Q!v4L  171*  Weigernd 
wlb.  I,  2 SC». 

Kilft«^  das  ordnungszahlvDorly  unäecimus : 
am  eiilUen  tage.  4  lUos.  7|  72;  im  cilflten 
jar.  I  Un.  6,  38. 

KIm  gebraucht  L.  häufig  für  einem ,  wie 
mhd.  v'imc  für  eineme:  lur  oym  iar.  von 
kauffshandlung  vnd  wucher.  (1524J.  Anij*; 
für  eym  ranscliend  Mal  farclilen.  dat  ander 
teyi  Widder  d.  hyml.  prophiltn.  (1525). 
Aij*;  mil  eim  slrohallm  zum  lande  aii^iapren. 
ebend.  Mi*";  wolan  da  ligl  yhr  Carlsladcr  •iiill' 
eyu  haufleii.  ebend.  l)j'';  wie  man  eine  sacho 
von  ekn  saun  bridil.  das  diete  wort  Christi 
noch  fest  stehen.  (1527).  bij**;  solch 'das* 
m<H  ntan  mit  eint  ßngcr  zeigen,  randgl.  iu 
Jes.  üt,  6. 

BiMer»  m.  1)  rundee  wattergtßs»  mit 
einem  iUter^kenden  bOgel  tum  tragen:  es 
winl  Wasser  aif?  srinrni  riiiier  lliessen. 
4  Mos.  24.  7 ;  ehe  der  eimer  zulecbe  am 
born.  pred.  12.  6;  in  L's  hausrechnung 
(de  WelU  hr,  6,  SSO)  eymer. 

2)  ein  mass  für  ßüssigkeilen:  zelten  iioker 
wcinberee«:  !«n||en  nnr  einen  cimpr  fit'li(>n, 
vud  em  mabier  samons  sol  nur  einen  ^iriit  llei 
g^tien.  Jee.  5,  1 0 ;  drey  eimer  weinf .  Bei  2. 

Kimer  mit  unlerdr^tdtiem  lippenlaut  aus 
mhd,  i'iiiiht'r,  cinbor  (Ifen,  I,  1121,  ahd. 
eiiubar,  eiubar,  empar  (üraff 'i,  149).  einer 
imammentetnmg  aus  ein  «ml  dem  vom  ahd. 

tnm,  WMmrWek. 


tragen  entsprungenen  \>:\t  ,  vgl,Wei-  * 
yandtetb.  1.  276.  Grimm  wtb.l^  III. 

KIh;  sahlicort  und  unbestimmtes  pron., 
mhd.  ahd.  ein  {Ben.  1.  416  f.  Graff  I, 
3üS  f.},  goth.  äiii». 

i.  fiesio*. 

ohne  begleitendes  subst.  mit  starker  bie- 
gung  m.  einer,  f.  eine,  n.  eines  oder  ein«, 
während  nom.  sg.  m.  und  n.,  gleich  den  pos- 
eeetiven,  tobald  tubstantive  tugetettt  sind, 
altes  kennzeichens  entbehren,  selbst  dcvi  f. 
enlzit'ht  L.  nicht  setfeit  das  e  der  flt-sion, 
tgi.  K  5.  die  flexion  der  obliquen  casus 
scheut  sich  unsere  gegenwärtige  nhd.  spräche 
zu  beeinlrdehtigea  uad  su  kürzen;  L»  ge- 
braucht noch  häufig  eim  (s.  d.)  für  einem, 
seltener  dagegen  erscheint  ein  für  einen:  vnd 
halle  ein  ehern  heim  auü'  seinem  Ueubl  vnd 
ein  icbüppiclil  pantzer  an.  1  Seaa.  17»  5, 
100  Jedoch  panier  neutrum  ist ;  were  ich  bey 
dyi  gewesen,  meyn  Pcler,  iclj  \v(»l!t  dyr  eyn 
andern  gemser  halten  für  gestellt,  das  ander 
teyl  Widder  die  hyml.  prophelen.  (1525). 

man  soll  ylin  Taren  lassen  als  ein  Ver- 
ls etilen,  das  diese  tvort  Christi  noch  fest 
stehen.  (1527).  b  j'*.  eins /Ür  eines  ftt^f/p^ne* 
öfter  bei  ihm ,  i.  ü.  ein  bdd  eyusz  nackten 
schandparn  iiiuglings.  witfer  den  falsch  ge^ 
nanfleA  gegtOUdten  stand.  (1522).  Ciij"; 
rins  narren  wtiit.  kurtz  bekentnis.  (1544). 
Kij'';  eins  viei  leil  oder  halben  jars  alt.  von 
den  jüden  vnd  jren  lügen.  (1543).  Qij"; 
eins  monden  all.  4  JMot.  3t  1&'  16»  16. 

//.  bedeutung  und  gebrauch. 

Es  ist  zunuthst  A)  die  einheit  bezeich^ 
nendes  zahl  wort. 

t )  die  ZHsammensetsungen  einundzwanzig, 
eitiunddi-eiszig  ii.  «.  w,  schreibt  L  getrennt: 
bis  an  den  ein  vnd  zwen/ipstm  t.ijr  de?  mon- 
den. 2  Mos,  12,  18;  das  sind  ein  vnd  dreis- 
sig  kttnige.  Jos.  12,  24 ;  vnd  regiert  ein  vnd 
vierzig  jar.  1  kSn.  15,  10. 

2)  das  vor  hundert  und  lausend  heutzU' 
tage  oft  überfläszig  stehende  ein  meidet  1^. 
m  der  regel:  so  widlen  wir  dir  gelten  em 
jglictter  tan^enl  vnd  hundfH  «ilberlingi*. 
rieht.  16.  5;  der  kinder  Harens  wan  n  zwi«y 
(.iiiseiit  liuittlerl  vitd  zwey  vnd  siflM'uztg. 
i\eh.  7,  ä;  tau.send  zwey  hundert  vnd  nntti- 
zig  läge.  Dan.  12,  1 1,  nur  4  Jfos.  2.  24  . 

63 


Digitized  by  Google 


£iN  40$  •  GIN 


begegnH  ein  liantlerl;  ebttuo  26,  61  ein 

laiisetit. 

3)  zählendes  oin  im  geleit  anderer  zahlen: 
wiltu  so  wollen  wir  drcy  iiUlleii  iiuehen,  dir 
eine,  Nosi  eine  vnd  Elias  ein«.  Jfalifc.  17,4 ; 
vnd  salie  :ibcr  mal  in  einem  Iraum  sieben 
vlurn  nniT  »»iiiPin  li.iliii  wachsen.  1  Mos.  41, 
22;  wenti  jemand  einen  ochsen  oder  schaf 
«tilcl ...  der  ml  fttnlTochsett  für  einen  ochsen 
wifler  geben  rnd  vier  sclief  tut  ein  ichar. 
2  -1/o5.  22,  1  ;  was  ist  nirh  besser,  das  sic- 
liiMi/ig  menner  vber  euch  liorrn  seien,  oder 
«l.is  ein  man  vber  euch  herr  sey?  ricA<.  9, 2} 
ein  lag  in  deinen  vorbaren  iat  besser  denn 
sonst  lauseni.  ps.  81.  II;  mit  einem  auge 
pilil  f>r,  villi  mil  sieben  äugen  sihet  er,  was 
er  dafür  kriege.  Sir.  20,  1 4  ;  so  dich  jemand 
nilliget  einemeilc.  so  gehe  mit  jni  xwo.  Matth. 
5.  4 1 ;  —  denn  wo  man  was  newes  Alrfaal, 
d:i  inn-;  ilor  vier  rinrs  knmen.  Sir.  31,  21. 

i)  ein  neben  icfirtern  der  menge  und  inel- 
heil:  wir  sind  alle  eins  mans  süne.  1  Mos. 
42.  1 1 ;  haben  wir  nivbt  alle  einen  valert 
MaL  2,  10;  nisncl  jr  nicht,  das  die  so  iti 
den  schraiK  koii  l  uiffcn,  die  l.uiiren  alle,  aber 
einer  erlangel  das  kicinod.  i  Cor.  9,  24 ; 
51»  aber  alle  f^ieder  ein  glied  weren,  wo  bliebe 
der  leib?  12,  19;  er  spricht  niebt  dnreh  die 
s;iir.cn  als  durch  violc,  somlorn  als diirrb  einen 
durch  deinen  sauien.  6'«/,  3,  16;  .-«ft  jemand 
»Ins  gattlze  gcsclz  hell  vnd  »Undigel  aa  einem, 
der  isls  ganli  sdittldig.  Joe.  2,  10. 

5)  ein  ordinal  im  gegensats  mu  <»nder: 
ni<>mand  kan  zweien  herrn  dienen,  enlwecb  r 
er  wird  einen  hassen  vnd  den  andern  liehen, 
oder  winl  einem  anhangen  vnd  den  andci  n 
vmchleu.  Matth.  G,  24;  es  giengen  zwecn 
mensclicn  liiti.iiifT  in  den  l('m[ii'l  zu  lielon, 
einer  eui  phariseer,  iler  iinder  ein  zölncr. 
Luc.  IS,  10;  Lamech  ;ibcr  nam  zwey  wei- 
liiT,  eine  hies  Ada,  die  ander  Zilla.  1  Mat. 
I,  10  ;  das  eine  sey  ein  sdndopffer.  die  ander 
(.w.  taube)  ein  brandopfler,  3  Mos.  14,  22; 
\iu[  {der  kanten)  sol  drey  boden  liabco,  einen 
mlen,  den  andern  in  der  mitte,  den  dritten 
in  der  hübe.  6,  1 6. 

fi)  ein  dt  iickl  das  einx  gewordene ,  ver- 
einte, verftiessende  aus:  darumb  wird  ein 
Hi.<n  !»einen  va(or  vmi  »cmc  muUer  verlassen 
vnd  an  seinem  weibe  hangen  vnd  sie  werden 


sein  ein  fletsch.  I  Mos.  2,  24  :  denn  wollen 

wir  vnsd-  icicbfer  euch  geben  vnd  ewer  törb- 
ler  VHS  nenion  vnd  bey  cnrh  wonen  vnd  ein 
volck  sein.  34,  i  ö ;  denn  wuileu  sie  ein  volck 
mit  vns  werden.  34,  22;  auch  war  alles 
ander  Israel  eins  herUcn.   I  chron.  13,  3S ; 

da  anlworlel  alles  volck  mit  pinnr  stim. 
2  Mos.  24,  3;  da  sie  alle  ynn  gemeyn  vnd 
ynn  cyn  (zusaannen)  den  ejnigen  leib  Christi 
nemen.  Au  ander  teyl  wUäer  4,  ftyml.  pro- 
pheten.  1 1  525).  Gilij'' ; 

d.i«;  wir  golrosi  viid  all  in  ein 
mil  lusl  vnd  iiebe  singen.  Jen.  S,  403'. 
7)  JUer  üi  üudt  ebut  eigeMhkmIiehat, 
bei  L.  häufig  vorkommenden  redegebnmehM 
gedacht,  dessen  sirh  Volkssprache  ztr^r 
bis  heule  bedient,  der  aber  gteiclwohi  meM 
seUem  misvfnfmtfm  tannden  i'tl.  9$U  nem* 
iieh  emer  snMder  ehttrmeter  der  unkeeUmwU» 
heil  yi'gt'fien  werden ,  so  irird  derselben  die 
Partikel  (xkr  in  verhimlung  mil  dem  zahl- 
worl  ein  vorgesetzt;  das  duiu  gehörige subst. 
IStH  L  i»  der  reget  iem  in  üeeem  fmlt  fem 
unfleclierl  gebrauchten  ein  folgen  :  los  doch 
die  dirnc  einen  lag  oder  zeben  {vulg.  i]erom 
dies,  nl.  bibel:  tcnige  dagenj  bey  vns  biei> 
ben.  1  Jfot.  24.  55 ;  naeh  dem  der  ausge- 
trieben satan  itst  eyn  tar  odder  drey  ist  vmb- 
ber  pelniilFen.  ryn  hrirff  f!7i  fh'n  fursten  zu 
Sachsen  von  dem  auffrurisrhen geysl.  f  I  52  }  l. 
Aij'  :  vnd  lliix  eyn  bauru  odder  hundert  dran 
gewagt  vnd  auir  die  köpITe  geschlagen,  «y» 
sendebrieff  von  dem  harten  buchlin  määer 
die  bnuren.  (1525).  cj"*;  da  bangen  ein  e.i- 
|)itel  odder  <lrey  an  einander,  vber  das  erste 
buch  Mose.  (1527).  kkj'';  haben  yho 
(Jaeoh)  ein  tag  odder  hundert  roüsstii  ftlren» 
ehe  sie  zum  befjrebnls  knnieii  sind,  ebend. 
x\  ij" ;  ich  Itab  auch  wo!  eine  messe  odder 
iit'hen  zu  Rum  geiialien.  der  117.  psalm. 
( 1 530).  Aiij'* ;  wer  das  sacrament  mchi  snehc 
noch  bcgerd  zum  wenigsten  ein  mal  oder  vier 
des  j;itN  \  die  lal.  Überreizung  hat :  «jni  non 
in  aunu  t^ualcr  ul  uuiiiuiiim  sacrameolitm  su- 
manl),  da  ist  au  besorgen,  das  er  das  saera- 
mcnt  verachte,  der  kl.  eatedtiemut.  (15391. 
A6'';  e.  k.  f.  g.  wollte  ansehen  sein  gros  ar- 
mut  vnd  durin  . . .  vnd  yhin  f\n  fluiden  odder 
dreyssig  lassen  geben.  origmaiOr.v.j.  1526 
im  §e$,  areMv  m  ITefmnr  JV.  /W.  tOS,  4 1 ; 


Digitized  by  QqMIP 


EIN 


499 


EINANDER 


wo  ynii  karU  ein  oder  ceben  penon  bei  ms 

verfielen»  Hiisicii  nir  vns  selbs  niclil  inil 
personen  tu  vcrsohen.  de  Weile  br.  6,  1 62, 
III  welclur  stelle  ausnahmsweise  das  subsl. 
«ni  nach  dem  Mmiten  MoMworl  folgt ,  oder 
hat  vielleicht  das  original  ein  pci>nn  oilcr 
zcImmt'*  Ein''  fftffis-  andere,  aber  yli  irhriel 
sagende  redewetse  mt  es,  zahltcort  UHdtulist, 
tsnmiuelbar ,  d.  h.  ohne  oder  auf  ein  folgen 
x«  Urnen,  w^ikt  /Mfoeb  d«l«fs  «m  L.  selten 
sind:  wciins  mit  opflcin  od'Jer  wercken  aiis- 
gericlil  wcrc,  so  bin  ich  ein  kfinig,  ich  woll 
la  clwa  ein  zeheu  gülden  finden,  das  ich  eine 
kue  kettlTel  xuro  opITer.  der  tl7.  f>MAii. 
(1530).  GHj'*.  häufiger  in  dmii.ulueden: 
der  kurfürst  xu  Ssirfi'^t'r:  li  ii  ftn  -ein  laini  viul 
leulc  An  zwcuzig  jun;»i<-u  geitug,  dargegen 
musz  er  wol  ein  achueheahunderl  pfcuriierrn 
lid»en.  Kiebr.  14;  w«od  wir  swenlsig  jar 
all  wrnicn,  «fo  fallen  wir  oisl  an  zu  arlcilen 
vnd  arheilen  jrgpnds  ein  zoIipti  jarp,  darnarfi 
sclilafleu  wir  d'c  andere  zeit,  tbend.  45''; 
Cain  wird  jrgend  nach  dem  fall  ein  dreissi(! 
jar  geboren  seyn.  3S3''.  in  diesen  stellen 
kann  ;V7iacfc  ein  nur  als  arükol  nufg0fa$»i 
werden,  während  es  in  jenen  sähil, 

B)  Kia  als  pronomen. 

I)  den  H^ergang  lu  fnnommeUer  ^Mtoii- 
tung  macht  ein  mit  abhängigem  geniliv. 

a)  der  gen.  geht  voraus:  Adam  isl  worden 
als  vnser  einer.  1  Mos.  3,  22;  ewcr  einer 
iat  ein  leufei.  Joh.  A,  70 ;  welcher  menaeh 
isivnler  euch,  der  bumleri  svhnUi  hat,  vnd 
so  er  der  eines  vcrieurcl,  dor  nidil  lasse  die 
neun  vnd  neunlzig  in  der  wtisleu.  Luc.  1 5, 4  ; 
seiner  jünger  einer.  Marc.  13,  l ;  da  lies 
golt  der  htrr  einen  tiefen  schlaff  faUen  avIT 
den  menschen  vnd  er  enUcblicfl  vml  nain  sei- 
ner rieben  eine,  l  Mos.  2.  21  ;  (h  r  itini^- 
lioge  einer.  1  Sam.  25,  14;  da  kam  dir 
obersten  einer  von  dersehtile.  Jforc.  5,  22 ; 
vnd  es  begab  sich  aull  der  tage  einen.  Luc. 
8,  22  ;  Irat  er  in  der  srbiff  eins.  5,  3. 

bj  der  gen.  folgt  nach:  es  ist  dir  besser, 
das  eins  deiner  gdicd  verderbe.  Matth.  5, 
29.  89;  mache  mich  als  einen  deiner  lag- 
lOner.  Luc.  15,  19. 

c)  den  gen.  vertreten  praepositionen:  ich 
bin  eine  von  den  friedsamen  vnd  Irewen 
atedlen  in  I^rad«  2  Smn.  20,  19;  einer  von 


den  xwelffien.  Jfare.  14,  10;  dotTaus  i\en 
zwolflVn.  1 1,  20 . 

2)  als  eigentliches  pronnmen  heiszt  es  ir- 
gend ein,  ein  gewisser,  jemand,  ali^uis: 
sollt  eyner  doch  sehen  umI  lieber  lodl  seyn, 
denn  solche  leslenwg  vnd  schmach  göUliclicr 
tnaiesici  Imren.  :wey  keyserliche  gepott. 
{ 1524;.  denn  wird  einer  seinen  hrndor 
aus  seines  valers  haus  crgreiOcn.  Jes.  3,  (1; 
itie  wini  sein ,  ala  wenn  einer  gflrcldf  cin- 
sainlele  in  der  erndle.  17,  5;  so  du  einen 
nackel  sihest,  so  kleide  jn.  58,  7;  vnd  ich 
höret  einen  niil  mir  reden.  Esech.  43,  0; 
es  entfcret  olll  einem  ein  worl  vnd  meincls 
doch  nicht  also.  Sir.  19,  16;  so  einer  slirlil 
viid  hat  nicht  kinder.  Matth.  22,  24 ;  es  snl 
auch  einer  nicht  zwecn  rdcke  haben.  tAtr. 
9,  3.  zuweilen  wird  irgend  noch  zugefügt: 
doch  kennet  kein  mensch  weder  die  liebe 
nocli  den  hass  irgend  eines ,  den  er  Für  sich 
Iint.  pred.  9,  1  ;  zum  vnlck  das  greulicher 
ist  (letin  sonst  irgend  ein.s.  Jes.  la,  2. 

3)  so  ein,  also  ein  (solch  ein),  welch  ein: 
wie  lange  willn  solcfas  reden?  vnd  die  rede 
deines  miindes  so  einen  sinhcn  niut  haben? 
Hiob  8,  2;  wo  ist  sd  (  in  mcchtigcr  golt  als 
du  golt  bist.  ps.  77,  14;  aber  wie  kOslIich 
sind  Ihr  mir  goll  deine  gcdancken?  nie  ist  jr 
so  ein  grosse  summa.  139,  17  ;  vnd  haben 
so  ein  weltliche  vnd  mctisrlilii  In-  pedancken 
von  goll.  vorr.  vber  das  buch  iliob.  Bind' 
«e<l  7.  81 6;  —  was  ist  dir  das  du  also  ein 
geschrcy  (  rar.  ein  solch  gcschrey)  machest. 
rieht.  18,  23;  also  ein  f^'oringes  ist  die  well 
gegen  golt.  randgl,  zu  weish.  II,  23;  — 
wenn  dieser  ein  propbet  werc .  so  ivO»le  er, 
wer  vnd  welch  ein  weih  das  ist,  die  jn  an* 
rürel.  Luc.  7,  30. 

I  4  )  in  folgender  stelle  hat  ein  die  bedeu- 
tung  von  idem ,  derselbe:  warumb  soll  ich 
ewr  beider  beraubt  werden  einen  tagt  (vut§. 
in  unO  die ,  in  den  predigten  ther  das  erste 
buch  Mose:  ,iufT  t  iUeti  lag).  1  Mos.  27,  15. 

C)  endlich  dient  nin  als  unbes  timmter 
artikei,  wofür  belege  anxufShren  aber 
UbetilÜitig  ertdMnI. 

Einnnder,  etner  dem  oder  den  andern, 
eine  der  andern  oder  die  andere  u.  s.  tr.  : 
das  gute  vnd  trewe  einander  begegnen,  ps. 
8  b,  1 1 ;  sin  wnchem  vnd  vberselten  einander. 


Digitized  by  Google 


EINANiVVUHiEN 


500 


EINBLCLEN 


Esech.  22»  13  J  dencken,  wie  sie  cm  aiiHcr 
scliaett'ii  thtiti.  Dan.  11,  27;  iniff  »li-n  tng 
wiinicii  IMlüliis  vihI  Heruilc!»  frciiiiiic  mit  ein- 
ander, denu  zuuur  waren  sie  einatulcr  feiiul. 
£tie.  23,  12;  «I«  haben  sie  es  hin  bracht, 
ilas  schier  eine  schatnle  war,  «las  eine  inagd 
otlder  Kii-iIm'  oinamltT zur elie  gciiuiiieii  fi.ilien 
vber  das  er:iic  back  Mose.  (1527).  Qnj''. 

KiuBtWOTtCB,  ü^erantmottmi  vnd  als- 
baldl  loUen  sie  vnsera  nawerwellen  zelim 
fiir^(*'!ifM  ii  pynanhvurtpn  v?Td  vlicrrcirfitMi  tlrn 
gcmeiticti  kästen,  in  der  von  der  gemeinde 
Leysnick  aufgeslettlen  und  von  L.  mit  einem 
vorwart  hermugegebenen  t,orienung  eyns 
gemei/nen  kastens."  (1523).  Diij\ 

Finäugig,  unocutus:  es  ist  dir  besser,  das 
du  eineügig  zuiu  leben  eingebest,  denn  das 
du  xwey  augnn  habest  vnd  werdest  in  das 
heHiscbc  fewr  gcwoinV'n.  Matlh.  18,  9. 

Kinbfiszcn,  ^  r  r  densarl  das  maul 
einbci!»zcn,  ztuammvuÜL'iszen,  verbeiszen: 
sonst  sollen  sie  jar  vnd  tag  ratschlagen,  uics- 
ser  siUrtscn,  xeen  blecken,  maul  einbeissen 
vnd  saur  .sehen,  ätu  tdiön«  ew^Umini. 
tl53()<  Miiij''. 

IUDbi'i&x«H  ^  einheizen,  macerare:  dis 
schreiben  an  die  hüte  billll  nichles,  wenn  du 
CS  auch  gleich  mit  scheide wasser  cinbetsse^l. 
Eisl.  1,  r,is\ 

Eiubildrn,  mcuicare,  einprägen,  ^ein  biid 
von  der  tacke  bei  einem  aiUkrn  entspringen 
und  /eflf elMit  ta$$en*  { G  ri mm),  jeden- 
falls von  den  mystikern  einge/ithrl,  denn 
schon  Eckhnri  hat  das  icort:  es  ist  fiir 
mich  kuinmi'n,  wie  das  etliche  menscheti 
meyne  schrilR,  sunderlich  die  ich  mit  den 
gelerten  nach  der  m  lierfTc  gehandelt,  dem 


eynTcli 


liTOtl  Viilf 


!i!ich  eynbilden.  tn(er- 


ierricht  auff  ellich  arlickel.  (1519).  Aj";  so 
ferne  nie  {die  geböte)  einem  ygliebeu  von 
nalur  sind  eiogebihlet  vnd  ynn  sein  herts  ge- 
schrieben, vber  das  erste  buch  Mose.  (1527). 
Bij*;  was  gott  zusf^ft  vnd  gelobt,  kau  nian 
vns  nicht  gnug  einbilden  vnd  nirblcweii,  das 
win  feste  gleuben.  efteiitf.  xx  ;  ja  das  die- 
net picht  also  wol  zu  der  giflt,  damit  sie  dem 
gemrinfn  man  einbilden  möchten,  des  Lu- 
thers lere  sey  vom  teuflel.  vom  abendmal 
Okrifli'.  (1528;.  qij'  :  etliche  vngeschickte 
Prediger  bey  vns  deudschen  sind  (ds  ich  lei- 


<lcr  hure),  die  dem  polal  oinluldon,  man  soUc 
viid  iinl>st!  iikIiI  w  iildfi- dii' Tilickon  kriegen. 
vom  kriege  widder  d.  T.  ( 1 529).  Aij".  daher 

Einbildung,  f.  die  handlung  des  einbU" 
dens:  das  auch  etliche  sonst  ym  glauben 
bawTclIig  durch  solche  eynbüdung  vorursarlil 
<icbimpflich  reden  von  dcrliben  heyligen  fur- 
bit  {von  der  fnrbitte  der  lieben  heiligen). 
vnterrielU  auff  eilich  arUekeL  (1519).  Aj'  . 

Kinbinden,  1)  eigentlich,  Uganda  tegere : 
il.is  er  snlcb  bücblin  lies  absclircilten ,  son- 
derlich eiulihiden  vnd  seer  lieb  hatte,  mm 
kriege  widder  die  Turcken.  (1529).  Aiij'  , 
vnd  hatten  lelter  im  ermel,  wenn  sie  den 
kelch  Widder  einbundcn,  slolen  sie  die  patena 
vnd  legten  den  teller  an  die  sLel.  von  der 
tcinckelmesse.  (1534).  Eij*. 

2)  häufig  uneigentUd^,  mnedtärfen,  in* 
jüngere:  der  man  band  vns  das  hart  ein. 
1  Mos.  VA,  !5 ;  nis  l  iii  mensch  der  etwas  be- 
scheydel,  danclten  mit  einbindel ,  was  nun 
yni  nach  Ihun  sei.  eyn  sermon  von  dem  n. 
lest.  (1 520).  Bj^;  solchs  wU  yhn  Moses  etn^ 
treiben  vnd  einbinden,  von  eigener  gerecht 
ligkcit.  llh'.M)).  C.ij';  weil  er  eben  die  worl 
spricht  '  so  ofll  als  yhrs  lüuel'  ist  dvniiocii 
mit  eingebunden*  das  mans  ollt  thuen  sol. 
(U  udsch  catech.  (1529).  3^. 

Kinblndrn,  n.  uu  der  pfarrherr  nicht 
rechlsciiairfiiisl,  .so  hilUtdas  einbinden  nichts, 
das  er  handeln  sol,  wie  ers  gegen  golt  wi^^e 
znuerantworten.  Jen,  4,  317^ 

Kinblascn,  \  )inspirare:  vnd  goti  der  herr 
mnchct  den  mcntichcn  aus  dem  enlenklos, 
vitd  er  blies  ]ni  ein  den  lebendigen  odcm  lo 
seine  nasen.  1  üfot.  2,  7;  das  ist  nicht  ge- 
meiner vemunITt  noch  sdilecliter  oienscli- 
licher  natur  wcrck ,  sondcin  lyus  sein  riii> 
Hercules  oder  Dauids  lugenl  von  gutt  einge- 
blasen,  der  10 1.  psalm.  (1534).  Pij^ 

2)  <ns«ts«rrare  in  anreni:  die  boffirete  hatr 
tcns  jiin;  ciiigohlasen.  Eisl.  I,  40*. 

Ffnbleuen  icinblewcn),  inculcare,  einprä- 
gen,  recht  beizubringen  suchen:  das  er 
(  Carlstad)  den  Luther  mit  dem  bapsi  eyn> 
wickele  vnd  seynen  rtilizcn  vnd  trülpen  cyn- 
Itlcwc,  (Ins  der  Lnllicf  cliun  das  lere,  1'  r 
bapsl.  das  ander  leyl  widder  d.  hyml.  pro- 
pheten.  (I525<.  LiiJ*;  das  rede  ich  allr$. 
Idas  uMtts  dem  jungen  voick  wnl  einbleue. 


Gop^ 


cixbueciien 


501 


CIM»E.NKEf( 


^Budteh  eaUehismm.  (U29).  Fiij*;  da  wid- 
derfaalK  er  noch  ein  mal  die  wort  die  er  zu- 

uor  angfznppn  hat,  djs  pn?  vns  jlic  wo]  f  i:i 
lilcwe.  doÄ  17.  cap.  Johannis.  {15:i0|.  Kj  ; 
man  mus  den  iungcn  groben  luulcn  niil  ccrc- 
monien  vnd  einterlicher  weise  die  lere  ein- 
hicwen.  das  1 5.  cnp.  der  ersten  ep.  s.  Pauli 
an  die  Corinlher.  (1531).  Xj^;  itnniml) 
müssen  sie  {die  prieslerj  gar  viel  buszcr  wuri 
Widder  Christum  dissen  aumclzigen  eiiigc- 
blewel  liaben.  euang.  von  den  zehen  ausz- 
selzigen.  (1520).  Eiiij'';  im  filnlTli'n  buch 
( Jlo«ü)  scbier  nicbls  so  viel  gedacbl  vnd  ciii- 
geblowel  nird  uh  di.sz:  ii-b  der  berr  bin  dein 
goU ,  der  dich  ansz  Egypten  gerulir«l  hal. 
tischr.  \&\ 
vgl.  Iili'iicn. 

tÜBbrecbcHi  irrumpere,  tnjiingere. 

1 )  MitantiHv,  gewaittam  emdringen,  vom 
4ieb,  feind,  falschen  lehrer:  wenn  ein  ilieb 
ergriiren  wird,  das  er  cinlirii  Iii.  2  Mos.  22. 
2  ;  im  fliisU^rn  bricbl  c  i  uler  ehebrecher)  zun 
beuscru  ein.  mob24,  Iii;  das  fulelernucb 
wol ,  das  er  mit  recht  nicht  viel  gewinnen 
wurde,  darurab  wil  er  mit  Treuel  vnd  g<»wall 
z(i  mir  einbrecbcn.  ron  heimlichen  vnd  ge- 
slokn  brieffen.  (152ÜJ.  Iliij'';  wo  das  (da« 
worl  goUes)  nicbl  gehrt,  da  kan  er  (der  feu« 
fei)  einbrechen  wie  vnd  wenn  er  wil.  das 
17.  cap.  Johannis.  floHOi.  Kj'';  aber  c*! 
gebet  also,  wie  itli  \or  gos.igl  Iinhc,  wo  die 
falschen  lerer  rawni  kriegen  vnd  einbieciien, 
das  man  der  rechten  lere  erstlich  Nil  wird 
vnd  nicbl  aclilet.  das  15.  cap.  der  ersten 
tp.  s.  Pauli  an  die  Corinihrr.  (1531).  Hj'*. 

2)  transitiv  t  infrinyere,  niederreiszen : 
ich  wil  Samaria  sum  «teinhanflen  im  Felde 
machen . . .  vnd  in  grund  einbrechen.  Micha 
1,  6. 

Kinbringen,  inferre,  imporlarc. 

1)  erzeugnisse  des  bodens  in  einen  ort 
MW  mtßewalurung  bringen,  einernten :  jr  aeei 
viel  vnd  bringet  wenig  ein.  Uagg.  1,6;  so 
prboilo  jm  nu  seinen  ackcr,  du  vnd  deinn 
kinder  vud  knecble,  vnd  bring  es  ein.  2Sam. 
9,  tO;  die  jn  {den  mott)  einbringen,  sollen 
jn  trincken.  Jes.  62.  9 ;  wenn  jr  das  ein- 
komen  vom  lande  eingebracht  habt»  3  Mos. 
23.  39. 

2)  wie  denn  fast  alle  scbrilTt,  die  von 


Ghrislus  reich  reden»  mit  einbringen,  das  er 
got  vnd  menscht  sterben  vnd  aiiiror<«k>ben 
sül.  die  cp.  des  prophelen  Jesaias.  t  !')2rM. 
Fiiij'';  vnd  Itiingel  das  sniiderlicli  iml  ein,  das 
goU  nicbl  rreunllicb  sey.  vber  das  erste 
budi  Mose,  (1527).  Kilij";  bisher  haben  dir 
buben  also  gebändelt,  das  sie  vns  irlbiinib. 
tnii  srlii'in  dor  warboit  verderkl,  haben  ein- 
br.ichl.  Jen.  1.  303'. 

3)  erteUen,  gut  machen:  darnach  körnen 
sie  denn  vnd  wOllrns  mit  nie.<s  büron,  siilTlcn. 
rosenkrcntz,  j.'cl)cll('.  nM  is  widdcr  ein  bren- 
gon.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  aduent 
etc.  (i52bj.  Äa5";  gleitb  wie  sie  zuiior 
durch  die  Chaldeer  betrübt,  verhcrel  vnd  ver- 
wdslel  ist,  das  s(d  alles  widder  einbracbl 
wcrdrn.  der  pmph.  Sucfiarja.  (152S).  Hj^. 

KinbreckcHj  interere:  es  war  eben  ein 
prophet  Habacüc  in  Jndea ,  der  hatte  einen 
iircy  gekni-lil  vnd  brol  cingcbrockel  in  riiie 
lii-dc  sclnlssrl.  vom  drachi-n  zu  Babel  32; 
leb  nificke  au  den  iierrii  von  Ravein  wobl, 
dasz  sie  gonie  ciubru»  kcn  wollten  eine  sup- 
pen ,  die  ein  amler  solU  aasessen,  de  Ivette 
br.  4.  372. 

Finbröding,  f.  die  sacramenlliche  Ver- 
einigung des  leibes  Christi  mit  dem  brot: 
zum  andern  sol  die  einlirOdtnnge  de«  letbs 
Christi  (wie  ^ie  reden)  sein  widder  die  ganizo 
heiligt:  m  Ii  rillt.  VOM  ^endttuU  Christi, 
1 152Si.  lj\ 

Kinbrnrb,  m.  nni  der  tzeill  cyn  eyubriu  b 
machen,  von  beider  geeUUt.  (1522).  Ciij^; 
das  were  das  best  vnd  aurb  das  einige  vbn- 
lileibcndc  millel,  so  kiMiig.  filrslen,  adol. 
siedle  vnd  gemein  selbs  aiibengen  der  sacb 
ein  einbruch  machten.  Jen.  I,  2$!''. 

BItbnben,  gegensatz  von  aiisbiilien  («.  d,): 
CS  mag  vvol  niclir  cingebubet  denn  tusgebu- 
bei  hcissPM.  Jen.  2,  1(50". 

Eiudärbtig,  memor,  eingedenk,  gebildet 
leie  andächtig.  nachd«cbtig  u.  a. ;  jr  seid  wol 
eindecbtig.  lieben  brNder,  vnser  orbeitvnd 
vnser  nidbe.  l  Thess.  2,  9;  «seiner  vorigen 
einsalznnge  eindechlig.  Jen.  2,  IG''. 

Elndcibcnj  eingedenken:  wenn  du  deine 
gnbe  aull'  den  altar  oplferst*  vnd  wirst  abia 
eindenrken,  das  dein  briiiliT  piwas  wider  dit  Ii 
habe.  Atatth.  .*),  23  ;  irb  Ii  Ii  jnen  gesagt  vnd 
sie  eindcncken  gewacht  deiner  beude  wcrck. 


Digitized  by  Google 


EINDBÄUEN 


502 


£L\'F  ALLEN 


Jen.  3,  29%  wofür  l,  40*  «IcAl  cindendteml 
•«cinadil ;  e.  k.  f.  ff.  wollen  einilcnken  sein 

iks  atiniiigs.  dt*  WcKf  br.  2,  113.  in  finem 
brief  v.  j,  1517  schreibl  L. ;  vhihI  IhU  •'.  (. 
»lesbellu-n  rynyi.uleuckcn  zcii  seynn.   im  ye- 
iamf'-ankiv  tu  Weimar.  N.  108.  41. 
Kinilränfii  (dmlrawrn).  minis  inetUeare: 

»lic  Hill  beidtülfv  f,'«'\va!t  ji'  Tilsclip  imnisrli- 
liclie  lere  euch  ciiidrawiii  vmi  eiiiireilieii. 
££ffl.  1.  17:t^  {ie  Wem      2.  393). 

timirf hcw  y  Mdi ,  sich  einsehleiehen ,  ge^ 
gensalx  von  sirli  .nisilrchcn  (s.  d. ):  doiin 
1^1  jtn  f  Paulo)  plif  ii  frnngcn  .  gleich  r?« 
VHS  jlxl  äiicli  gL'liL-l  ttui'ch  Vilser  roUen,  nach- 
dem Am  cuangelium  durch  ¥ds  Widder  an  lag 
braclil  isl ,  vnti  sie  bcIIm  haben  crsihch  von 
VHS  gclcriicl,  «Iiis  >i»'  jttn  viisor  erhoil  Ircllcn 
vnil  .sich  oiniirehen,  da  (da,  tco)  d.is  eiiaiigc- 
lion  aiii^aiigcn  «nd  durch  vr>  rawm  gemachl 
ist.  4at  1 5.  eap.  der  erslen  ep.  *,  Pauli  an 
die  Corinlher.  (1534).  Hij" 

IMnflriiigrn  gebrauctu  L.  für  ciuUraa^en, 
inirudere, 

1 )  traneiliv :  sie  sich  aber  Lesorgen»  nan 

niüchi  jncn  einen  pfarrherm  eindringen. 

Jen.  4,  318''. 

2)  refi.:  «la  clhche  faUche  hrüilcr  üich  niil 
dngrdningen.  GaL  2»  4 ;  wie  gern  sie  sich 
bey  den  hcrrn  vnd  «delleulcu  ciiulringcii. 
vom  srhcm  hamphnra$.  (154"').  llnj'; 

füll  iiiciil  wie  die  sich  sei!»«;  /u  iprctligi-ni 
machen  vud  eindringen,  daji  15.  vap.  der 
ertim  ep.  «.  Pauti  an  die  CarinUter.  { 1 5S4). 
Giij^;  nicnnnds  .sol  sich  in  ein  ofTenllich  ampl 
ono  L'M!(r>  iKTufl  ciiiilrifigen.  Eist.  1,  205*. 

Eindröckenj  eindruckcn.tmpnmeTe :  gleich 
wie  eint  olch  braulteichen  ist  nil  recht  an- 
gepom  noch  gewaebsten .  szondem  mit  gc- 
wall  von  auszen  cingciliiiikt.  grund  vnd 
vrsach.  (1520).  ciiij';  als  denn  sollet  jr 
anlworl  knegcn  ein  voll  eiiigedruckl  vnd 
vberbeum  mass.  Jen,  6.  2*. 

HlCflcii  wie  in  allerlei,  anderlei,  heiderlei 
u.  s.  w.  aneinandergerückte  genitive,  mhd. 
einer  leige,  einer  leie  (Ben.  l,  961),  unius 
generit. 

1)  einerlei,  unut  idernque^  triit  gewöhn- 
lich einem  subtl.  xur  seile:  ist  cinorli  y 
voli  k  vnd  ninpHry  »ipr.ich  vnler  jnen  allen, 
i  Aioi.  11,0;  ciiifilcv  iraum.  1 1, 2ü  j  ciuer- 


h'Y  rcdiL  8  JVof.  21,  22 ;  vnd  war  einerlr? 

uiasse  vnd  einerley  launi  beider  cherubiin. 
I  kön.  {].  25;  einerley  herlz,  2  chron.  :,<», 
t  2  :  IliIiI  rinerley  sinn  vnlernandi'r.  Horn, 
12.  1  ü ;  einerley  hoffnung.  Epkes.  i,  4 ;  nii 
ists  ia  einerley  bindlin,  einerley  bdUind  tnd 
wird  doch  zwoierley  weise  angeMheti.  das 
efjVsc  u  ort  Chrisli  noch  fest  stehen.  (1527). 
i  j'  :  vnd  in  summa,  das  ich  von  dieseiu  slUcke 
koiue,  ist  mirs  ertehrecklich  tu  bUren.  das 
jim  einerley  kin  lu  n  oder  bey  einerley  alur 
sollen  heydrr  i<mI  oincilcy  sacrameiit  holm 
vtitl  rtupfalit'ii ,  vnd  ein  loil  soll  gleuhcn.  c« 
em|iralie  vilel  brod  vnd  wein ,  das  ander  lod 
aber  gleuben,  es  empfahe  den  waren  Idb  vnd 
hhii  Chrisli.  ein  brieff  an  dte  su  Pranekfett 
am  Met/n.  i  l5.S3).  Cj'.  auch  ohne  begifi- 
tendvs  subsi.:  beide  treumc  Pbai-»o  sind 
einerley.  1  JVbf.  41,  25;  widderamb  i«u 
irOstüch  wenn  vid  einerley  leiden,  das  schöne 
rnnfUemini.  (tr)30).  llitj*;  clialdeisch  vnd 
chroi'srh  i^l  iiiilil  weil  von  einander  vnd 
schier  einerley.  ton  den  Juden  vnd  jren  /n- 
gen.  (1543).  Kiij\ 

2)  Stilen  erscheint  unbestimmtes  cinrrld 
—  aliquis:  yiu  kaufT  intit-r  yi>;fMd  einem 
handel  einerley  {aliquam)  vnlrew  udderlüik« 
zu  beweisett.  dendaA  cattektsmus.  { \  52iM- 
Jiij* ;  des  nchtslen  weib  odder  gui  hegeren 
vnd  einerley  weise  { auf  irgend  einnaeise) 
(laniatli  zu  sti-lii'u.  elend,  Lüj'. 

Kinemten,  meiere:  wenn  dn  dein  laud 
einerntest,  soltu  . . .  nidit  allee  gnaw  mM- 
samlen.  3  JfOff.  19,  9;  denn  sie  seen  wind 
vnd  werden  vngevvlifer  elnmidlen.  Bos.  S, 
7 ;  das  wir  ierlicli  gnug  zu  seen  vnd  vieKfl- 
it^  mehr  ein  zu  emdlen  haben,  das  b.,  ö. 
vnd  7.  cop.Matthd.  (Xhlit). 

F.iucst.  >>•.  finst. 

llinfttr.ll,  Simplex:  so  sie  doch  sclbssagrn, 
ein  iglich  slucke  sey  das  ganlz  sacranicnl, 
haben  damit  dn  vierfoefa  sicnnient  geaHNlH, 
vnü  wegern  vns  das  einfach  gants  »acrament. 
Verantwortung  der  wffgelagian  aufimr. 
(I5.H3).  Eij\ 

Kiifelli  m.  gtdoMke,  cogHatio:  o  wie 
manch  reine  eiaMln  bah  irh  ynn  der  schrill 
,i;ehabi.  das  diese  vntH  QtritU  N«dk  ftsi 
stehen.  (Ihll  <.  eij*. 

Klufallen,  in  mehrfuhen  bedeuiungen. 


Digitized  by  Google 


EliNFALT 


503 


EINPALTIGKEIT 


1)  eo/laW«  corruere,  etn$(Sr»«n:  ein  »U 

liaus ,  ilas  sclifcr  pinnillcn  vml  lirüclion  wil. 
predigt  von  dir  zukutiffl  Christi.  {1532  t. 
AiiJ" ;  ila  er  erausz  kommca  ini,  sey  (Ijü  bail- 
h»w«x  eyngerallenn.  atule$,  der  «p.  vnd 
euanp.  vom  dkrülag  ele.  (1522).  Riij*;  die 
inanr  wnr  eingpfiilli  ii.  gpr.  24,  31. 

2)  irruere:  wenn  du  schon  wnl  pprfHifl 
ImsI  an  ryneiQ  orl,  so  M\H  er  (der  U-uJil} 
an  eynem  andero  eyn.  ep.  $.  Frtri  gepre- 
digt. (1523).  ccj";  fielen  auch  zu  doiii  pfai  - 
herr  ein  mit  gcw;i)t.  Jfti.  4(>'';  (l.ini.'n  li 
al«  sie  jrcn  roulwillen  nul  dem  pfarherr  gc- 
aliet  liaUen ,  fielen  «e  su  dem  guten  liruder 
Heinrich  eis.  tbeiui. 

3)  in  den  sinn,  in  die  gedanken  kommen : 
vtul  SIC  die  sitnden)  lassen  heiohlcir,  ih<'%liii 
zur  zcii  eynr.illen  odHcr  hewusl  sein,  gruiid 
vnätnodk,  (1520).  riiij'  :  wasyhn  «ynreli. 
das  tchwetxcnsic.  euang.  von  den  zehenaus- 
setzigen.  (1521  .;  da  wird  yhm  {Jonas) 
scyn  eyngefalle»  allet  loy  cxempel  golles  zurns. 
der  proph.  Jona,  (152G>.  Htj'*;  die  grewel. 
ilie  mir  jui  lueliey  Hnfnllen.  vermammg  an 
die  geistlichen.  {Ih^Oi.  mir  ofTt  sl.if  cke 
(•(•danrkcn  "inCallrn.  dar  prophet  Daniel. 
U530).  Aij\ 

BtMliiU)  f.  fimplicitMt  einfaehhHt,  mhd. 
anvalto  {Üen.  3,  232  ^  ahd.  cinrallt  i (irajT' 
1,  320):  {Huss)  hat  aiit  Ii  pc'^chcn  rin  nrnics 
lieurlin  hn|i7  zu  Iragen  vnd  niil  seniTieiii  i<>- 
rliHn  ge.HprucIieo  das  wort  s.  llieronymi 
sanol«  simpUrila« ,  ach  du  heilige  einrali. 
etliche  brifuc  Johannis  JInss.  fir)37).  Fij''. 
.*ie  giciificn  in  jrcr  emfalt  l  ohne  arg  )  \nd 
Wilsten  niriii.s  vnilt  die  sache.  2Üam.  15, 1 1 ; 
wir  aber  wollen  jnn  der  etnfitit  de.s  g)aul>nis 
bli»iben.  ton  Jhesu  Christo.  (1533).  Kij\ 
ich  Inns  Moihon  vn  dfr  f hcnhifrischen  rinfall 
vnd  der  krummen  vnd  Ihenron  wort,  so  auf 
der  goltwageti  ligcn  müssen,  mich  rassem. 
Burkhardi  Mtfw.  362. 

Kinralteu.  in  falten  legen  s.  ati^ralicn. 

Glnfiliig  t  rinrolii-^;,  timplex,  nüui.  cin- 
v;<UcG  (Ben.  3,  233). 

t)  eimfaeh,  dem  mähr  fächern  gefenübtr : 
duH  hehl  goti  teilen  ynn  viel  gtflier  vndylim 
vi«*l  nameii  f?ehrn.  wie  wnl  or  ynn  sich  si  lhs 
wol  eiurdiii,'  hleihl.  der  proph.  Sacharja. 
(1 52S).  Kkj'';  lliu  bussf  vnd  recht,  wo  nichl, ! 


so  Itsnslu  eben  so  wol  on  mich  vnd  meine 
alMttliiiion  cinfvliig  zum  (iMifTel  fiaron.  «I»  das 

du  mit  meiner  .ihsrilntii.n  rweifelli},'  zum 
leuflei  ferest.  an  die  pfarrherm  wider  den 
iimeher  Mu  predigen.  (1540).  Kiiij\ 

2)  einfach,  echUehl:  der  heylig  geysl  isl 
der  aller  cvnfclligsl  selircyher  vnd  relhcr, 
fh'r  ynn  liymcil  viitl  erth'n  isl .  ih'iiinh  noch 
»cyne  worti  ml  meiir  ilenn  eynen  emfelligslcn 
synn  haben  künden,  grund  vnd  «rsaeh, 
il520),  Eij'';  wir  mUsäen  de.s  .sicher  seyn, 
il.is  kein  einfelliger  rede  aulT  erden  kamen 
sey»  denn  das  gell  geredl  hat.  vberdas  erste 
tudiMo»»*  (1527).  Cj^;  ist  gnug.  d.is  es 
grob,  achlecht.  einrelUg  rei  bt  sey.  subtil  vnd 
srh.irn  kans  nichl  .sein,  wider  den  icucher 
zu  predigen.  (1540).  Cj*';  cinfi  ltifr  vnfl  .ilhor 
sintI  die  wort,  das  machet  auch  das  die  khi- 
gen  geisler  darflber  rauschen  vnd  verachten. 
d(U  17.  cap.  Johannis.  (1530).  Hij";  der 
lexl  mu:<  i.t  cincrley  vnd  einTcIlig  .sein*  vom 
abendmal  Christi.  (152S).  a  iij*. 

3  j  aufrichtig,  rediich,  ohne  falsch,  lauter: 
einfellig,  aulT  ehreisch  Iham .  faeisüet  aouiel 
als  wir  s:ij,'on  ein  vn.srhdidiger  frnmer  man. 
on  rfrp .  ilcr  nictiinm!  schaden  nnrlr  Ifid  (hui. 
tber  das  erste  buch  Hose.  (1 527 ).  hj^ ;  hab 
ich  doch  das  gelhan  mit  einteiligem  hertten 
vnd  vn.'ichuhhgen  benden.  1  Mos.  20«  5; 
sucht  yhn  (den  Aerm)miiciurdiligi>mbertxen. 
vor.  XU  tceish.  Sal.  1.  1. 

4)  unerfahren,  unkundig:  aulT  das  ich 
meinen  einfeltigen  deiidschen  einen  dienil 
d37ii  Ihn.  der  proph.  Jesaia.  (152S).  hl.  2'; 
das  es  die  einrehigen,  viiprlcrtcn  .Tin  h  hr»«."; 
verstehen  künden,  von  dem  greutl  der  *ii7- 
meete,  (1525).  Aj**;  das  sey  ein  vnterricht 
Tur  die  kinder  vnd  einreltigen.  deudsch  cate- 
chismus.  (1529).  Aij';  wenn  dein  worl  of- 
feabar  wird,  sn  erfrewel  es  vnd  macliel  klug 
die  einfeltigen.  pg.  119.  130;  ein  lerer  der 
einfelti^'«  u.  Rom.  2,  20. 

Finfälti;,  fi(/r.  simplicilcr :  dariimh  sollen 
wvr  die  witrll  l.ncc  aull»  .iIUt  cvnh-lli^'sl  vor- 
stehen  von  der  tueuscheyll  Dhii.sii.  ausleg. 
der  ep.  vnd  euang,  v<m  Chritiag  ete,  ( 1 522). 
Rrj**;  darümh  wällen  wirs  auch  nicht  anfls 
scherfTisl  handlen.  sondern  einfeltig  auslegen. 
Iber  das  erste  buch  Mose.  (1527).  Cj''. 

EinffllligkeH.  f.  simpliritat,  eiufaehheit. 


Digitized  by  Google 


KiNFÄLTlGLICH 


504 


EINFÜHREN 


tauierkml:  J<ii  iiiiilf  sili«  xu ,  das  dirli  ilriuc 
dnlelligkeil  nichl  ketriege.  Sir.  13,  10;  d.is 
wir  in  cinWtinkoit  vnd  gituliriicr  laulcikpil 
auil'der  well  gewandelt  lialieii,  2  Cur.  1,  12: 
Jb«aer  bekennet  vnd  It'rel  alzii  ein  {iruss«; 
einfelUgkeyl  ynn  gntt,  ditner  leret  aixu  ein 
grosse  %'ieirelligkcil.  ausleg.  der  ep.  vnd 
euang.  vom  aduent  flr.  (152S).  Trv;  dtMin 
er  ist  nichl  ein  gotl  der  zwispelttgU«*)! ,  suu- 
«lern  der  einfeltigknl.  Jen.  9,  341'. 

ClMfiltiglich,  simpliciter,  mhd.  einvaller- 
ImIm>  fßen.  3,  233  i:  gilil  jemand,  so  gi'lv 
f  r  einrvlti^licli.  Hörn.  12,  S;  wir  wtnli  ii 
)^ewi>licli  l'cylen,  wo  wir  niciit  pinfcldjiticlt 
yhm  nach  aimciien,  wie  er  vns  hir  sprich i. 
vom  abey^dmal  Christi.  (152S).  vj';iclisoI 
cinfelliglich  oder  ;iiis  eiiifflli'p'om  liorlzrn 
leihen,  wider  den  irucficr  zupreäigeT^.{  1 54U). 
Hij*;  sie  mflssen  »gen.  g(»tt  sey  nicht  mehr 
denn  schlecht  einfeltiglicb  heilig,  alier  der 
hapsi  ist  der  ;i1lcr  heiligest,  ein  viädetru/f 
vom  fegi-fiur.  {1530).  Ciij*. 

Einfarbig ,  L.  mit  d^m  umlaui  eiurerhig, 
«m'eolor;  was  nu  bund  von  dem  einferbigen 
vieh  kerne,  das  solle  sein  lohn  sein,  des  ward 
Lahan  fro  \iid  Italic  die  uaUtr  für  sich,  d.Ti 
von  einferbigen  uicbl  viel  huiidle  naiilrlicli 
komen.  randgL  ni  I  Mos.  30,  33. 

Kinfassen,  inelttdere,  eingeit'.  linschlic- 
szen:  eingefasle  steine  zum  ledirock.  2  Mos. 
25.  7;  eingefassle  ruhin.  1  ciuon.  30,  2; 
guU  gilit  vus  keiu  worl  noch  gebot  Tur,  da 
er  nicht  ein  IriMicli  eusserlich  ding  einfasse 
vnd  vns  furhalle.  Ahraham  gah  er  das  worl, 
da  sein  son  Isoac  cingefassct  ward  n.  s.  w. 
das  diese  wort  Chrisli  noch  fist  stehen. 
(1527).  rj^;  weil  das  recht  mas  vnd  sol  ein- 
feliiglioh  mit  dttrren  kurlzen  woru  ii  bestellet 
w»'rden,  es  par  iiirlil  nüe  anfeile  vnd 
hiiideruis  mit  einrissen,  ob  knegsleutle  auch 
ynn  lel.  atonde  seyn  künden.  (1527).  HiijV 

KlMiechten,  imptectere:  vnd  t Judith) 
witsfh  sich  vnd  salhele  sie!]  ntil  luHiürliem 
wassi^r.  vnd  Hnrliln  jr  li.ii  ein.  Jud.  10,  3. 
10,  10.  M*'ii  nnDeclilen  ,  imptivare  se,  sich 

«wiRil  verknüpfen,  in  engen  tusamwusnhang 
aalzen:  deilinlhen  er  (der  teufet)  sirh  an 
allen  ortfii  .i|>o  eynilithlel.  denn  er  weis, 
das  seyn  slraltV;  uiehl  ferne  ist.  swo  predigt 
vber  t  These.  4  (1525).  Biilj^ 


KInlllclien,  sieh,  «riesicb  eiiiQMilen;  die 

rollen  Mid  Seelen  sieh  seer  deniilli^lii Ii  stel- 
len vnd  l"'v  ilen  Ir-iHcn  t'Mifli''!.  »'II  1 ,  52S''. 

KinUiesieii,  1  /  iiUiansiitv,  hiiteoi/liesien: 
welchen  inund  nieioslu?  d«  die  Rtrtteaus 
farcn,  oder  da  der  gute  korso  cinßeusl.  wider 
das  bapstum  zu  Rom.  (1545).  Diiij''. 

'Ii  trausiliv,  im  sinne  von  einflöszen,  eih' 
/litszen  machen:  nu  mag  keinn  nienseh  des 
andern  noch  seiner  eygen  seelen  den  fcbiiben 
vnd  alle  syii ,  -.villen  vnd  wcrt'k  Clinsii  ein> 
Hissen  dann  allein  Christn-<.  von  dfin  bapa- 
lum  zu  Rome,  (1520).  Ciiij*;  cm  fiirsl  des 
landts  einfleusset  in  »eyne  vnierthanen  alles 
was  er  in  seinem  willen  vnd  syn  liat.  eftend. 
hierher  gehört  auch  die  von  (Srimm  unter 
eifilleiszeii  <n'hrarhie  stflle,  u>o  ciuflfiKzet  in 
emlleu.vscL  zu  andern  ist. 

EiMflesirn,  n.  nedia  inßnendi:  also  sind 
wir  alle  in  Adam  durch  den  teolTcl  gesrhiagni 
vttfl  Iterauhl  vnsers  vrsprungs,  da^  ist  gölte«, 
von  Weichs  cinlliesscn  wir  sollen  grünen  vnd 
waehscn.  Jen.  1,  33*. 

Binf  Ml,  m.  mhd.  Invlu^  (Ben.  3.  350K 

1)  das  ein  fliesten:  es  isl  nil  gnng  vor- 
i?i-liitf»i;  viid  der  gnaden  einHnsz.  wider  die  • 
buHen  des  endchriits.    (1520;.  U5';  m 
dyszcm  werck  rauessen  alle  werck  gan  vnd 
yrcr  guilieil  einflitsz  gleich  wii*  ein  leben  von 

yui  entpfangen.  von  den  guUen  werdten. 
(1520).  Aiij'. 

2)  einwirkung:  sie  safcn,  das  ein  ygiicb 
zi'yeheii  vnd  getttirn  seinen  einflns  hahe.  son- 
di-rlieh  auff  die  menschen,  vber  diu  ertte 
buch  Mose.  nr>27  >.  Fj\ 

Einfrcsseu,  bei  L.  nur  intransitiv,  perrv 
dere:  wenn  nil  nieyne  schuldiger  nicht  talen. 
so  kan  ich  auch  ni«  Iii  z  ilen,  so  Trist  d«  r  vnrad 
weyllcreyn.  i*on  kauf[.-!i  ntttlutuj  nnl icurher. 
(1521  j.  Dij*;  wie  ahei  '  wenn  die  lenlc  ver- 
stockt, vnd  das  hüse  so  lielT  cingeftvssen 
hetle,  das  kein  busse  zu  hoffen  ifil.  r#r- 
manung  zum  geht-l  wider  d.  T.  (1511). 
Itiiij''.  doch  6  Mos.  13,  55  setzt  er:  vml 
sults  mit  fewr  veibrenuen,  denn  es  (das  mal) 
ist  lielf  eingefrcssen. 

Kinrührcu  (einniteni,  mhd.  in  viiereu 
(öen.  3,  2()1 ),  «/((/.  III  rni.niii  >  (i ruß' A.  :>[)  \  \ 

1}  invehere,  importare:  vnd  wirsi  im 
alter  zu  grab  koinen ,  wie  garben  eingelürt 


Digitized  by  Google 


ElNFlHRER 


505 


ClNGEBl.NG 


M  erden  zu  seiner  zeii.  Hiob  5,  26;  ym 
herbst  isl  die  groslo  frcude  yni  tar,  da  man 
^insclincyl  vnd  einfurel  alkrlcy  fruclile  vnd 
^euies  des  lan4$.  die  ep.  des  proph.  Jesaia. 
<1526).  Biij*. 

2)  introducere,  von  It  uten  :  vnd  fflrpt  vns 
von  danncn,  nufl  (l;is  er  vns  cinfürcl  vud  gebe 
vns  das  land,  das  er  vuscrn  veleru  geschwo- 
ren hatte.  5  Mo».  6, 28 ;  ats  aber  Paulus  itot 
zum  lager  eingefdrel  ^vard.  apost.  gesch.  21, 
37.  das  volk  aus-  um!  cinf  llir rti,  tinführen: 
Oer  herr  der  goU  vber  alles  lebeiiüigä  Heischs 
vvull  einen  man  setzen  vber  die  gemeine,  der  für 
jneo  her  aus  vnd  eingehe  vnd  aie  aus  vnd  ein- 
füre,  das  die  gemeine  des  herrn  nicht  scy  wie 
«lie  schafc  on  hirb  n.  4  Mos.  27,  16.  17. 

3)  abslracüonen :  hastu  nicht  gesehen, 
wie  sieh  Ahab  für  mir  bttcitelT  weil  er  sich 
nu  fnr  mir  bUckel,  aviI  ich  das  vnghi(  k  uii  hl 
«■iiiniieii  Itoy  si'iiipm  l-Lcn.  1  l.ön.  21, 
29;  das  weih  aber  ward  verfurel  vnd  lial 
die  vbcrlretung  eingefUrel.  1  Tim.  2,  14; 
der  tauflel  joier  eine  kelserey  vnd  roUen- 
gcschmcis  vbers  ander  cinfuret.  das  6.  cap. 
Ephfs.  (1533).  vnd  nit  rinfiirc  vns 
ynn  «lie  Versuchung  oddfr  anreciilungen.  var. 
XU  JfaflA.  6t  13  (vulg.  et  ne  nos  indueas  in 
lenlationcm). 

•1)  anfuhren,  anzieh'^n.  ciUr'ren:  tKis  sapo 
irii  vmb  der  jiidischcu  euii  uile  willen ,  der 
sich  etliche  vleissigen ,  wollen  khig  sein  vnd 
vrteilen  Pantam,  als  habe  er  (AÖm.  I,  17) 
llahacuc  vnrecht  vnd  hey  iltti  baren  mit  ge- 
vvall  einjrernrl.  der  proph.  Uabacuc.  fl52B). 
hiiij'';  du  hast  mein  huchle  vud  eingehirele 
schrilfl,  die  nym  für  dich,  fure  auch  schrtlR. 
av^das  vbirchrislUch  buch  bocks  Emszers. 
(1521).  Jüii**;  wie  droliiMi  die  eingefürlc 
Sprüche  yioM  vnd  .leremie  zeugen,  von  den 
jiiden  vnd  jren  lügen.  (1513^  Fj\ 

Bllfihrtr»  m,  eilalor:  aber  die  scbriffl 
auszulegen  vnd  zu  handehi  für  sich  hin ,  vnd 
zu  streylten  widder  dii  yrrigen  einfürer  der 
schriilL  isl  er  zu  geringe ,  das  le«set  sich  on 
sprachen  nicht  thun.  an  die  ra^Oterm  etc. 
(Ib24).  Ci^\ 

Eingang»  «.  introUue,  mftd.  inganc  {Ben. 
l,  475). 

1)  die  Handlung  des  eingehens;  dein  aus» 
gang  vnd  eingang  mit  mir  im  beer  gefeit  mir 

DiSTS,  WfirUrlnieK 


woL  1  5am.  29,  6;  der  herr  LchUle  deinen 
ausgang  vnd  cingang.  ps.  121,S;  denn  auch 
jr  Wissel  von  vnserm  eingange  zu  euch,  das 
er  nicht  vcrgcbhch  gewesen  ist.  1  Thess.  2, 1 . 

2)  Mi  dei  elnfsAmi ;  der  eingang  vnd 
seine  thür  inwendig  zu  dem  allerheihgslen. 
2  cAron.  4,  22;  der  ktinig  stund  an  seiner 
stet  im  cingang.  23,  13. 

3)  einMhmg,  vmrede:  das  sey  gnug  zum 
eyngang  vnd  vorrhe  lr,  nu  wollen  wyr  die 
f|»i!«lel  hören,  ep.  s.  Pt  lri ijepredigt.  (I523,i. 
Aij^;  das  hab  ich  wollen  zu  einem  cingang 
ynn  Mose  reden,  vber  da»  ente  buch  Moee. 
(1527).  B6\ 

Eingehen )  1)  inspirare:  vnd  Juab  gab  jr 
ein,  was  sie  r<»don  soll.  2  Sam.  14.  3;  vnd 
der  satan  gab  Dauid  ein,  das  er  l>rael  zelen 
lies.  1  eftroN.  22.  1;  alle  scbriin  von  gott 
eingegeben.  2  Itm.  3,  16;  keyn  rOllze  ist 
ilzt  so  ürroh ,  wenn  yhra  was  Ircwnu'l  nd«lt>r 
duneket,  so  mus  der  hcylig  gcysi  eingeben 
haben,  eyn  brieff  an  die  Christen  su  Änlorff. 
(1525).  Atj^ 

2)  tradere,  concedere  locum,  einräumen: 
als  denn  soll  jr  wiileratnb  keren  in  vw  r  land, 
das  euch  älosc  der  knecbi  des  herrn  (ntige- 
geben  hat  su  besitsen.  Jos.  I,  15;  der  gab 
jin  ein  haus  vnd  narung  vnd  gab  jm  ein  land 
ein.  1  kön.  II,  IS;  vnd  gab  jnen  Weinberge 
vnd  dürlDin  ein.  Jer.  39,  10. 

Eingeben,  n.  inspiralio:  solt  nu  yemand 
ausgesogen  sein,  so  musl  es  gott  tliun  durch 
sonderlich  eingeben  des  heiligen  geisls.  t  &er 
das  erste  buch  Mose.  ri  527).  Oiij";  durch 
eyngeben  des  teulTels.  ausltg.  der  ep.  vnd 
eua»g.  vom  ehristag  ete.  (1522).  flfiiij'. 

Eingeboren,  umgenUu»t  now^ivf^^i  eine 
berrligkeil  als  des  eingeboren  sons  vom 
vatpr.  Joh.  1 ,  14;  der  eingehorne  soo ,  der 
in  des  vaters  schos  ist.  1, 1 S.  —  wM.  eioborn 
( Ben.  1 ,  140),  ohd.  einporan  {Graff  3, 1 42 

Eingeboren,  ingenilus,  von  nafur  einge- 
pflantzl:  der  nani  vallcr  ist  von  iialur  ein- 
geboro  vnd  nalutlicli  üu^z.  ausziey.  deutsch 
lies«..«.  (1518).  Aiij'';  es  war  den  joden 
Moses  gesell  (so  lU  reden)  angeborn,  eioge- 
boro,  eintr«»senpet,  riiif,''  K  ibel  vnd  eingolebet 
von  jugenl  aulf.  von  den  coneilijs  vnd  kir^ 
ehen.  (1539,.  Niiij". 

Elpg^bugy  /*.  tluptralto:  wo  es  (die 

64 


Digitized  by  Google 


EINGEDENK 


EI.\CEVVli\i\E.\ 


träum«)  nicht  kompl  durch  eingebung  di  s 
liOhcsten,  so  halt  nichls  dauon.  Sir.  34,  6; 
Propheten  sind,  die  am  blosser  cingebuiig 
lies  heiligeo  gcysts  predigen,  auüeg.derep, 
tnä  eutmg»  vom  mimma  ete.  (1528).  Zij'; 
.ms  eingcbung  oder  oinsprechungdet  heiligen 
gei'.lov.  Ei<:L  2.  2  I  u'. 

liingeücnk,  memor:  musziel  ihr  auch 
meiDfr  person  noch  mil  geschenk  eingedenk 
leben,  de  IKefle  l>r.  5,  120.  v^.  eindich- 
lig.  f'!TTl''iilv»'n. 

IIiugcllei.Hcbt,  inearnalus:  das  worl  $u 
fleisch  worden  ist ,  odder  wie  wir  deullicher 
reden  mOchlcn,  das  eingefleiachu  worl.  dat 
diese  wori  Christi  noch  fest  stfhen.  (1527). 
Iij**;  empfanf^cn  oder  loilj  angciioiu»'!! ,  rmH 
i>roh  gcdpudsciil  incariialiis  oiiigcnejschC.  die 
drey  stfmboltt.  (1539).  Fiij'' am  rand. 

Eingehen,  intrare,  inire,  it^freü,  mhd. 
in  gla  (i^en.  1,  467),  oAd.  in  gangsn  {Graff 
4,  80^. 

1)  intrare,  UibUdt«ing^0n:  wo  sie  {der 
coneilUm  «nd  voter  friefeer)  afle  hellen  sol^ 

len  bleiben,  solle  >vol  niemand  weder  ein 
noch  au'igfhcn  können  ftir  den  büfhprn. 
Willeub.  1,  ♦ij*;  ich  Inn  licnlc  hundert  vn»i 
swenzig  jar  alt,  ich  kan  nicht  mehr  ans  vnd 
eingehen.  5  Mos.  31,  2;  alle,  die  zu  .setner 
stadtlior  ans  vnd  cinfripnjren.  1  Mos.  2^,  10; 
da  DU  Joseph  zum  hause  eingieng.  43,  2ti; 
Ihs  an  den  lag  da  Noe  Xtt  dter  archen  ein- 
gieng. Ifaltfb.  24, 38 ;  Christas  ist  nicht  ein- 
gegangen  in  das  heilige,  so  mit  lionden  go- 
niacht  Kf  .  Ilehr.  9,  24  ;  gehet  ein  durch  die 
enge  plorlon.  Matth.  1,  13. 

2)  NMlicfte  anwendwijr  det  gehmt:  was 
Sttm  munde  eingehet,  da;*  verunreiniget  den 
Tncnrschcn  nirlil.  MnKh.  15,  11;  «iilie  doii 
wein  nicht  an,  das  er  so  rot  ist  vnd  im  glai>o 
so  scbün  stehet,  er  gehet  glat  ein.  spr.  23, 
dl ;  lassei  meine  worl  su  ewren  obren  ein- 
gehen, apost.  gesch.  2,  1 4  ;  das  die  vorroa- 
nung  sey  de-stc  stcroker  vnd  lieblich  eynpehe, 
braucht  er  vil  hubscher  vorblümeler  worl. 
amtUeg,  dir  ep.  vnd  euttng.  dn  adHenfs. 
(1532).  A^;  die  tnler  mdgen  glat  eingehen, 
müssen  aber  rauch  '.vi  li-r  ausf^olirii.  wider 
den  bisehoff  zu  Magdeburg.  (15^9).  Jij*^'. 

d)  vergehen:  das  isl  der  bcrg  Sinai,  dar- 
aoff  et  donnert,  blilset,  regent»  erdenbebet. 


als  wolt  h  mel  vnd  erden  cirii^Hlif'ti.  rON  de» 
letzten  tporten  Dauidi.  \         .  \'i<\\ 

A)  etwas  eingehen,  sich  tcosu  lerpßch' 
ten:  da  gehorchten  alle  rarsten  vnd  alles 
vülek,  die  solchen  bund  wrangen  waren. 
Jer.  34,  10.  auch  noch  mil  gen.  der  sache 
statt  des  acr. :  vnd  ah  sie  alle  zu  gleich  ver-^ 
williget  halten  vnd  der  sach  eingangen ,  smd 
die  bauptleut  widder  tu  Hoae  komen.  «ntlif . 
der  zeheii  <jepot.  (1528).  CG*. 

Kfnjeleht,     pinfjpboren  ingtnUnu. 

Llugelcibl,  s.  einlcibea. 

Elngenatnrt,  namm  indUm:  eyn  grosser 
sund  dl  geporun  vnnd  eingenatnrll  ist,  denn 
kcyn  wirrkliche  snnd  ist.  ausleg.  der  ep. 
vnd  euang.  vom  chriitag  etc.  (1522».  Yviiij". 

Kingescbneltel ,  n.  insicia :  nach  diesem 
verstände  ktfmet  man  ins  klipperwerck,  das 
man  pidict  herunter  zu  den  menschen,  in  die 
\M  tck«'  odfr  pererlitigkeit  de.«  irosctxps.  zu 
der  petersilgen  so  man  vher  das  lleisch 
strawet ,  so  das  eiogeschneidtcl  ist .  welchs 
man  neben  das  gebratene  seliel.  EiiL  2»  197^ 

Kingetrnfeltt  in  pofesfale  dnenuniM,  «. 
ilurcIiItMifrlt. 

LingeweidCj  n.  die  iniicren  weichen  theiie 
des  teibes,  t.  b.  hert,  lunge.  leber,  gedäme, 
mbd.  iiige weide  und  geweide  {Ifen.  2,  554). 

1)  im  eigentlichen  sinn  a)  von  fhieren: 
jr  Solls  {das  osteriamm)  nicht  roh  essen, 
noch  mil  wasser  gesotten ,  sondern  am  (ewr 
gebraten,  »ein  heubl  mit  seinen  schenckehi 
vnd  cingeweide,  2  Mos.  12,9;  den  wider 
soUii  zulegen  in  slUck  vnd  «iein  piiigeweidc 
wasseheu.  29,  17;  vnd  wussch  die  eiuge- 
weide  vnd  achenekel  mit  wasser.  3  Jfos.  8, 
21.  b)  vom  menaeben:  vnd  er  stach  jn  da- 
mil  in  den  wnnst,  dnt  sein  oin;^c\veide  sich 
aiiü' die  erdun  !»chiillel.  2  Sam.  20.  10;  da 
aber  wirst  viel  kranckheil  haben  in  deinem 
eingeweide,  bis  das  dein  eingeweide  fnr 
kranokheit  erausgehe  von  tage  tn  läge. 
2  chroH.  21,  15. 

2)  bildUch:  nieui  eingeweide  sieden  vnd 
hören  nicht  anlT.  Hlob  30.  27. 

fibar  die  ableitungdes  u-ories  van  weiden 

pnsrere  s.  (rrimm  ictb.  3,  190. 

Eingewinnen ,  was  das  einfache  gewui- 
nen :  sie  vherredet  ju  mil  vielen  Worten  vnd 
gewan  jn  ein  mit  jrem  galten  mande.  apr« 


4 


Digitizeclby  Go( 


EIKGEZOÜEN 


507 


EiNUEAFALLEN 


7.  2 1 ,  tro  die  luwrw  Ubtktiug§,  4at  ein 

geiilgi  haben;  aber  ein  viel  grüsser  exempel 
wcre  e.  cburf.  g.  als  die  gleicli  miH'  n  io 
deudschen  laüüeD  der  grüslen  hcuijicr  uina 
isl»  das  würde  viel  leute  slfllen  vnd  einge- 
wiiiien  vnd  aodere  buchoue  heraacli  ziehet). 
Jen.  3,  146'';  wie  grewlich  macht  er  die 
luen&clien  lere,  das  sie  ein  menschlicli  herlz 
(so  sie  es  eingewyonen)  so  blind »  verstockt 
vnd  haK  machen  widdier  golls  gebot,  der 
prvph.  Sacharja.  (1528).  Xiiif. 

fcingfzogen.  solUarius,  xurückgezogen, 
Mlisam,  das  pari,  praet.  von  einziehen: 
wenn  man  predigt  von  eynem  attehtigen  eyn- 
gezogenem  leben,  so  will  die  wellt  bald  dar- 
atifT  fallon  vn«!  eyne  leylter  gen  hynipl  hawcn. 
das  benediclus.  (1525).  Fj";  denn  ila  stns- 
eet  aicha  allezeit,  das  wir  auff  der  UciU^eu 
leben  sehen,  wie  es  eusserlich  fein  gesemet 
vnd  eingezogen  ist  gewesen,  sermon  von  der 
heubtsumma  goUes  gepots.  (1526).  aiij''; 
ein  äCLT  vernünftiger,  eiogezogeucr  man. 
ßurkhardt  dn'efie.  37&. 

Kiignegcnhcit,  f.  vUa  toütana:  wem 
dioncn  sie  nber  mit  solcher  caateitt&g  vnd 
eingezogen  heil.  Eisl.  I,  507''. 

Kingiestcn ,  infundere ,  i )  eigentiich : 
schalen  vnd  kiranen  aus  vnd  ein  zu  gissen. 
4  Jfot.  4,  7 ;  die  (ffffaie)  brachten  jr  die  ge- 
fess  zu  .  so  gos  sie  em.  2  kön.  4,  5  ;  reiner 
wein,  da  kein  kretsmer  wasser  eiogGUs&t. 

bm^  der  «etnctelmef «e. 

(1534).  Büf. 

21  uneigfnttich:  weil  er  iteit  nicht  kennet. 
d«r  ju  gemacht  vnd  jm  die  seek,  so  in  jin 
wirckl,  eingegossen  vnd  den  lebeudi^cn  o«leui 
eingeblasen  bat.  weith.  15,  11. 

KInhall)  m.  bei  L.  nur  in  der  ver^ndung 
einlialt  ihun,  cohibere,  stextem:  vnd  bat,  er 
wolle  dem  Delzcl  einhält  ihun  vnd  solch  vn> 
gesdiickt  diog  zu  predigen  wehren,  loider 
ITana  WwH*  (1541).  Liij  ;  Christua,  das 
liniipt,  wolle  aufsehen  und  den  winden  und 
bülü'""  cmhall  ihuii.  de  Weiie  br.  5,  708. 

Linhanen  (einhawen),  incidere:  lieber 
keret  vietss  an  vnd  snebet  das  yhr  das  schwerd 
ia  findet,  darnach  auflT  hebet  vnd  friseh  zu 
(lein  kctzer  I.mher  einliawcU.  auff  das  tbir- 
chrisUictk  buch  bocki  Emsxers.  (1521).  Cij^; 
mit  dem  karstoder  hacken  zu  jm  (dem  wei»> 


efoeic)  einhawen.  dos  14.  vnd  15.  eap,  Jo- 
hannis. (1538J.  Zzij\ 

KInhefteu,  infigere:  wenn  du  sieben  loikc 
meines  heubts  flüchtest  mit  einem  flcchlband 
vnd  hefitest  (dL  i,  heftetest)  sie  mit  dnem 
nagel  ein.  rieht.  16.  1.?. 

Einkeimisekj  Jomesticus:  es  sey  ein 
frembdlingpr  oder  einheimischer  im  lande. 
2  Mos.  12,  Iii;  wer  eiuUeimisch  ist  in  ls> 
rael,  der  sol  in  bubbOlten  wonen.  3  Jfbe. 
23,  42;  diese  Satzung  sol  euch  gleich  sein, 
dem  frembdcn  wie  des  lands  einheimischen. 
4  Mos.  9,  14.  einheimisch  sein  iit  auch 
gleiehvM  mit  zw  haute  «ei»;  n«  ist  m.  Phi- 
lipps iizt  nicht  einheimisch,  de  IFelle  br, 
5,  r>")7. 

binlicllig)  utmontis ,  übereimtiinmend, 
mhd,  einhiSUcc  {^Ben.  l,  6S5):  das  jr  eines 
Sinnes  sei«1,  gleiche  liebe  habt,  einnmiig  vn<i 
einhellig  seid.  Phil.  2,  2;  wen  kelzert  yhr, 
wenn  yhr  vns  ketzert,  die  yhr  selb  bekennet 
mit  der  schritU  einhellig  seyn?  auff  das  vbir- 
ehrUOieh  buch  boOts  Swustn,  ( 1 52 1)  Uj . 

Einhellig,  adv.  concordiler:  da  sie  ntt 
solchs  ßinbeUig  mit  einander  theten*  2  Jfooc. 
13.  12. 

Eiulier,  umgeslelUes  herein  {nüid.  her  inj. 
tete  abher,  aufheriMijiiedrelKe«  henb,  herauf. 
die  eigentliche  bedeutuitg  tHe$tt  odeerfti  Mf 

mithin  huc  intro,  hier  herein;  in  den  folgen- 
den xmammensetzungen  *tehl  jedoch  einher 
mehr  im  sinne  von  daher. 

Einherblatterai  «.  blättern. 

Einherdenten,  interpretari,  daherdeuten : 
vnd  deutei  vns  also  einher  sein  giftige  lügen 
vutl  le:»lerunge  für  gütllichen  ver^land.  das 
dieee  morl  Ckmtinoeh  fettUehen,  (1527). 

qij«. 

Kinherfahren ,  irruere,  daherfahren:  ist 
es  nicht  ein  grosse  verme&seoheit  von  yhn, 
das  sie  so  turstig  eyiiher  faren  vnd  alles  mit 
dem  ko|i(r  liyn  aus  wollen  Aircn.  die  ander 
ep.  Petri  gepredigt.  (1524J.  fj';  das  and* t 
sluckdcr  liulien  vemtinfll  ist,  das  d.  Carlstarl 
eynherferel  allü  habe  eis  erstritten,  dai  an- 
der tegl  Widder  d.  kyml.  propheten»  (152  h), 
L]^;  *0  klug  faren  sie  einher,  die  lieben 
geifler  meuler.  das  17.  oap«  Johamiü. 
(153UJ.  Pij". 

BliAerfiUlttif  invadere,  herfallen,  herein^ 

64« 


Digitized  by  Google 


EINHeUGKliCN 


508 


fcUlenf  «{nftr«eJb«ii;4a  solchs  yn  guUerhofl- 

nung  vml  Triil  sluiul.  ft-llel  cynher  dcyn  grösler 
rrcliicr  ffyml  Joliannps  Ecrttis,  eyn  send' 
brie/f  an  den  baptt  Leo  Ä.  (1520).  Bj«: 
a)I«niie»t  vmb  d<*r  losen  leichlferligon  geister 
mriUefi,  welche  a]^  M  ilHige  sew  on  glauben, 
on  ver-inn  !  f  itil;  i  fallen,  eyn  tceise  chriil- 
iich  mess  m  hallen.  (1524).  Aij*;  der  lag 
wird  schnei  augenblicklich  einher  fallen  vber 
alle  weit.  mul^.  ier  9Mng,  pnd  ep.  ( 1 52S). 
Fij\ 

Elnhergehen ,  dahergehen ,  irandeln:  ilas 
du  ein  her  gclicn  snit  in  dem  bund  des  hcrrn 
deines  gottes.  5  Jfot.  29,  12;  da  du  einher 
giengesl  vom  Felde  Edom,  da  erzitlerl  die 
erde,  rieht.  5,  4 ;  ich  gehe  ein  her  in  der 
kraOl  des  herrn.  p*.  71,  16;  des  gerechten 
tritt  schlipITerna  nii,  szondern  gehn  gcvvisz 
A-ey  eynher.  «to*  36.  fwolm.  (1521).  Giij". 

Kfnberläsfem ,  daherlästem,  audacter 
calumniari:  vnd  lesterl  so  freuelich  einher. 
widdtr  d.  hymel.  propheUn.  (1525).  Iliij\ 

BiAerplatiei ,  Jl^ejfi6f«eJleii:  Christus 
ynn  eynem  angenMiik  eynher  plaizen  wird. 
xwo  predigt  auff  l  Thess.  4.  !  1  '2  -)».  Cj''. 

EtnlierplanipeB  >  hereinplumpen:  so 
plumpen  sie  eynher  mit  yhrein  Irawin.  ant' 
vtorl  deiUseh.  (1522).  CÜj*. 

KInherprallen  y  laut  daherfahren:  der 
halben  soll»  «lieh  nirhi  bald  lassen  er- 
schrecken, wenn  die  rultcngcistcr  vnd  Ketzer 
cinfaerfir»l1en  'hie  schrifft,  hie  gottes  worl' 
elc.  ztco  schöne  predigten.  (1537).  Giiij^ 

Fitihertraben ,  tolutim  inced&re" 
[Grimm):  vnd  warten  aufT einen  der  hoch 
einer  (einher)  drabclc  als  ein  hochgelerler 
Oberster  priesterodder  mecbtiger  kOnig.  au*- 
leg.  derep.  rndeaang.  v.aduent.(  \  ^)2S)..Iiij^ 

Einhorlreten,  daherlreten:  die  tOcIiter 
trellen  ein  her  im  rcgiinent.  1  Hos.  49,22; 
die  Idchtcr  Zion  trotten  einher  vnd  sehwen- 
tzen.  Jes.  3.  I6;  hütet  euch  Ihr  den  schrifli- 
gclerien,  die  da  wollen  einher  tretten  in 
langen  kleidern.  Luc.  20*  46* 

Hnhcniehf  1,  tneeiiere.*  teuch  einher  der 
warheil  zu  guL  p«.  45,  5j  man  aihet  gott 
wie  du  einher  zotirhst ,  wie  du ,  mein  goU 
vnd  kOnig,  einher  zeuchst  iui  heiliglhum. 
6S,  25. 

Klihllytm  «niro,  feMdd  wie  einher. 


UaUlAhfcay  intrare,  dahimfakrem:  der 

bapst  feret  einhin  vnberußen,  vnlerwiodct 
sich  aller  dinge  wie  ein  gott.  an  den  christ- 
Hchen  adel.  ( 1 520).  Finj'' ;  ^nd  wir  Jaren 
ein  bin,  machen  flugs  ein  gdiol  vnd  artikd 
draus  aus  eigener  ihurst.  eih  wiMem^9om 
fege  fear.  rir)30).  nj". 

Eiakinleb^n,  dahinleben,  in  den  lag  hin- 
einleben: wer  sind  sie,  die  da  leben  cynhyn 
alsz  die  vnnemnnfltigcn  thier?  wider  den. 
falsch  genantten  gegelU^wit  itamd.  (1522). 

Biiij\ 

fAuki»flkMdera,dahiHplaudern:  so  plau- 
dert man  einhin,  was  ynsi  maul  CeUeC,  das 
musz  erausz.  vofi  dem  bafeiMm  in  Barn, 

(1520).  Fj'". 

Elnhinplunipen,  irruere,  hineinplumpcn, 
darauffallen:  aber  ilzl  sihel  nicniaui  an  ob 
es  hyndertich  oder  fiirderlich  sey,  szondern 
yderman  phimbt  ejfnfaynn.  auszleg.  der  ep, 
vnd  eunng.  des  aduents.  (\  ^ll].  Siij'';  mit 
slißcln  vnd  sporn  cynhyn  plumpen.  ausUg» 
der  ep.  vnd  eutmg,  tem  ekrhUsg,  (1522). 
Nn  iiij" ;  sihe  solchs  haben  die  papislcn  nie 
bedacht .  pluinpffi  f'iiiliin  vnd  machen  eitd 
wercklMMl:j rii  im  Imufl.  Jen.  5,  324*. 

Kinhiu^ctireien,  in  den  lag  hinein  schreien: 
das  man  im  predigen  das  wori  mit  vlets  han* 
dele  vnd  drauff  bleibe,  nichl  eintiin  schreie 
vnd  plaudere,  wie  die  wilden,  wüsten  scbreier 
vnd  speier.  randyl.  zu  ps.  47,  S. 

Unhlnsplnneft:  das  .spinnet  er  jmer  ein- 
hin (daron  redteC  «r /briindftrend),  das  er  zu 
dem  schönen  Icxt  kotniil.  da  mil  er  be- 
schliessen  winl.  das  15.  cap.  der  ersten  ep. 
s.  Pauli  an  die  Corinthcr.  (Iä34).  iiij*. 

KinhiBveritnraiMi  dmmb  vordamnen  sie 
einhynn  (immer  zu),  die  rienden,  blinden 
Sophisten,  wider  die  buUen  dee  endchrisU^ 
(1520).  Bij^ 

Einhlmragen ,  ändert:  vnd  wagteus  a1s<^ 
plunipswelse  piiiliin.  Jen.  3,  295'. 

Kinhom.  n.  vierfUsziges  thier  mit  einem 
hom,  monoceros,  mhd.  einliUrne  m.  [Ben.  U 
7 IG),  ahd.  einhurno  m.  (GraffA,  103S): 
meinstu  das  einhom  werde  dir  dienen.  HM 
39,  9 ;  vnd  ist  gleich  wie  ein  einhorn ,  von 
welchem  man  sagel,  das  uvut^  nii-ht  kdnne 
lebendig  Taben,  eine  predigt  vom  verlornem 
tehaf.  { i  533).  Bj* ;  seine  Areidigkeit  ist  wi* 


Digitized  by  Goo^I 


ELNUORMG 


509 


EINJAGEN 


•int  enilionis.  4  Jfot.  29,  22;  errette  mich 

voQ  den  eiahOraern.  pt.  22,  22;  seine  hör- 
ner sind  wie  einlHirncrs  lnSriMT.  5  Mos.  33, 
17*  wo  dt«  ersten  amgy,  der  fünf  bücher 
Wmt  ftoM  «ÜMet  «ettimnai  gen,  pl.  auf  -s 
den  gen.  sg.  eynbomes  halten. 

Einhörnig,  unicomis ,  ein  hörn  habend: 
villi  süint  (tliilie  lliier  cynliorni^^ ,  cilidie 
zvvcyltui  uig.  üai  benediclus.  (1525).  Bij''. 

«■Ig,  «M.  einee  (Ben.  I.  424).  oM. 
einac  {Graff  \,  327  ff),  gebrowsht  L» 

1 )  von  der  einheit  des  göttlichen  tcesens, 
unus:  goU  isl  einig  im  vvmn  vnd  dreifellig 
10  personen.  verleg^g  den^ewran,  (1542). 
Pnij* ;  denn  wir  sagen  selbs ,  ja  die  beiden 
auch,  (I  is  .illein  ein  goU  sry,  da/u  also  einig 
vnd  viiztTlcilicti ,  das  niclils  eini^MTs  soiii 
könne,  ebenä.  Ciij';  der  lieiT  vnsor  güU  i^i 
ein  einiger  iierr.  5  Moi.  6»  4;  niemand  isl 
gut,  (lenti  der  einige  goll.  Jlalffti.  19,  17; 
gotl  aber  ist  einig.  Gnl.  3  20. 

2)  im  sinne  ton  umcus,  einzig,  alleinig: 
niro  Isaac  deinen  einigen  «m.  1  JfM.  22,  2 ; 
vnd  sie  war  ein  einiges  kind,  vnd  er  halle 
sonst  keinen  st»n  noch  torhtcr.  rieht.  1 1, 34  ; 
du  hast  dich  erbannol  vhcr  ilirse  zwoy  einige 
ktndcr.  Job.  $>  lö;  der  aruie  hülle  uichls 
denn  ein  einiges  kleines  scheflin.  2  Sam. 
12.3;  vrem  jagsln  nach?  einem  lodlen  hund, 
einem  einigen  flucli.  1  Sam.  21,  15;  du  vcr- 
niagsl  nicht  ein  ciuig!<  imr  weis  vnd  schwartz 
itt  machen.  Jfaffh.  5,  ao ;  vnd  er  knnd  alda 
nicht  em  einige  that  ihun.  j|fare.6, 5 ;  sanct 
Allgustin  w.ir  in  einer  kloynen.  vnl)enini[iloii, 
cyriigcii  stad  liisclRifT.  grund  vnnd  vrxach. 
(,1520).  atij';  das  wort  i.nl  die  eiut^o  brück 
vnd  steig,  durch  wilche  der  heilige  geist  zu 
vns  k9mpt.  sermon  von  der  heubtsumma 
gottes  gppnts.  i  l52G).  c?"*;  alle  weit  schrey 
vuü  bat  vmb  ein  concilium ,  dardurch  widcr- 
arob  ein  einiger  bapet  wOrde.  tsMir  da« 
hapsUm  cu  Horn.  (1545).  Aiiij'*. 

3)  solus ,  alleinslehend ,  einsam:  sie  isl 
einif^  vnd  ihiit  dncli  alles,  wcish.  1,  27;  yun 
dem  loben  der  gottlosen  war  sonst  niemand 
der  mir  beystunde.  Ich  war  einig  vnd  ver- 
lassen, tier  trosüidte  ptiUmem,  (1526). 
Eüij*. 

4)  coneorSt  contennens :  vud  sie  der  sache  i 
einig  waren.  2lfaec;  14,  20;  wenn  man  : 


nur  in  der  rechten  reinen  lehre  einig  ist. 

tischr.  149''. 

5)  aliquis,  irgend  ein:  hie  sihcstu  ia,  das 
Jona  nicht  verdienet  mit  eynicbem  gulea 
werck ,  das  er  ym  Bsehbauche  erhalten  vnd 
wichlcr  eraua  ans  bnd  braclil  wird,  der  pro- 
phel  Jona.  fl52r)).  Cii]**;  das  kansUi  nicht 
leugnen  noch  einiger  papist.  vonderwinckei- 
messe.  (1534).  Oj';  das  mein  name  nicht 
mehr  sol  durch  einiges  menschen  mund  aus 
Jiiila  genennet  werden.  Jer.  44, 26;  er  ^vird 
weder  frawenliebe  noch  einiges  goltes  ach« 
len.  Dan.  11,  37. 

Klnlgerlel,  uUttitModt,  ^eneris:  eyniger-  - 
ley  weysz  entweycben.  ftnUa  cene  dmiid. 
(1522).  Bij'';  wo  einer  den  andern  scbüld^^t 
villi»  einii'hcrlcy  vnrcelit.  2  Mos.  22,  9;  an 
uinigcricy  ding  das  von  feilen  gemacht  isl. 
3  Jfof.  13,  49;  da  die  gemeinen  Christen 
weder  taulTe,  sacramcnt,  trost,  absolutio, 
predigt  odder  einigcriey  seelsorg  noch  ampl 
von  haben,  von  der  winckelmesse.  (1533). 

Klafgkfit,  f,  Midtäs,  mM.  einecheit  (Bern, 

1,  421):  in  der  gniihcit  ist  die  höchste 
einigkeil.  hausposl.  Jhena  f  \b7)^}  ICl*";  nu 
ist  klar,  das  die  euszerliche  emiikeil  romi- 
scher vorsamlung  macht  nit  Christen,  «pn 
dem  bapstum  zu  Rome.  (1520).  Cj";  christ- 
liche einikeii  slehel  ym  geist,  da  wir  eines 
glaubcns,  eines  synncs,  eines  muts  sind,  das 
dieeewoHduiiHnoehfeititehen.  (1527). 
cj*;  hie  müssen  sie  selbs  aus  becher  vnd 
wein  ein  new  einickeil  vnd  wesen  machen. 
vom  abendmal  Chri^sii.  (1528).  Büj*';  vnd 
.sul  zwisschen  vns  guter  friede  vud  einigkeil  . 
sein.  1  Jfaee.  13,  40. 

Fintgwf ,  f.  hat  in  folgender  stelle  die 
bedeulung  von  solitudo,  secessio  in  locum 
secretum:  nun  bei  der  bapst  einen  sillen, 
das  er  sich  oOt  vereinet  (in  die  efnaomkeft 
zurückzog)  vnd  sein  gebet  sprach ,  das  Ihet 
er  aber  (iterum),  vnd  da  er  an  der  einigung 
was  (ältere  form  für  war),  da  hürel  er  ein 
!«liaiuie  jcmmerUchcn  schreien,  die  lügend 
mmB,J9hmm$  (^fffmUmo.  (1537).  Aliij*. 

Einjagen )  subito  inferre:  soh  hc  wort 
haben  dem  fromen  kind  ein  schrecken  ein- 
geiagt.  hüuspost.  {IViUenb.  1545)  festteil 

26^ 


Digitized  by  Google 


EhNkÄUtN 


510 


EINLEGEN 


UbIwbci  (einkewcu).  eigentlich  9pei$m 

vorkauen  und  in  den  muud  streichen,  bild- 
lich,  wie  in  folgenden  stellen .  sehr  d&utlich 
machen:  ich  miis  jmer  solch  voierscbeid 
dieser  twoer  reidi  (Amt  ffeieüidtm  wultvelf- 
Rieften)  einblewen  vuil  einkcwon ,  eintreiben 
vnd  einkeilen,  der  1  o  i  jtuüm  f  1  ">;M  i.  Mj' : 
wir  Sehens  an  den  jungen  kndlien,  wie  ollt 
man  jnen  ein  ding  mm  «nksweo  vnd  fur- 
blewen  bis  sie  et  bssen.  Aaiiipotl.  ( Ulf letik. 
1545).  tcinlerleil  26\ 

RinknufeD,  emere:  der  tPXt  spricht  nicht, 
das  er  {Joseph)  alleyne  hshe  ilas  korn  eyn- 
•  geksofit,  sondern  habe  es  eyngeMmlel  ynn 
sto  li  ii  lies  königes.  von  kaufftkttnitttng 
vnd  tcucher.  (i:,2  I  i.  Ciij". 

Einkebren  (einkeren) ,  dirertere,  mhd.  in 
kdrcD  (Ben.  1.  796):  kerel  doch  etn  «um 
banse  ew«rs  knecbls.  1  Jfo«.  19, 2;  icknras 
heute  zu  deinem  hause  einkeren.  Luc.  10,  r> ; 
da  sie  das  sahen ,  niurreien  sie  alle .  tl.is  er 
bey  einem  sttnder  einkereU  Iii,  7  ;  vml  ka- 
men hl  das  haus  euier  huren,  die  hies  Rdiab, 
vnd  kereica  su  jr  ein.  Jos.2,  \;  vnd  sie  kc- 
relen  zum  R.ignrl  pui.  Tob.  7,  1. 

Einkeilen,  runeare,  uneigenUich,  mii  ge- 
wall  einprägm  und  befestigen:  der  prophel 
Esaias  wil  dievrsach,  wanimb  ChriHns  leide, 
wo!  l  iiikeilen  in  unsere  hertzen.  hausposl. 
{Jena  1559)  169';  einlreibeii  vnd  einkei- 
len, s.  vorhin  einkauen. 

Einkneien,  condepfere:  vnd  halten  leig 
eingekneUct.  EUl,  1,  837^ 

Einkemnen  (einkomen),  mhd.  In  komen 
{Ben  I  903). 

1 )  inlrare,  eimiehen,  hineinkommen :  die 
siedle ,  da  wir  ein  kernen  sollen.  5  Hat.  \, 
22;  vnd  die  sonne  war  auflgcgangen  aiilT 
erden,  da  Lot  gen  Zü.ir  cinkim  1  Mos.  19, 
23*,  da  sie  zu  Beliilehem  einkaiacn,  reget 
sich  die  ganie  siad  vber  jnen.  Ruith  I,  19; 
da«  geseu  abw  ist  neben  ein  komen.  R9m, 
5.  2u. 

2)  einnehmen:  ich  rat  aber,  »Ins  man  der 
cardinel  weniger  mache ,  oder  las  sie  den 
bapst  von  seinem  gute  neeren,  jr  were  vbrig 
gnug  an  12  vnd  ein  jgUcher  helle  dos  jars 

tjiii«»'ni  f^;(ll(lcn  einziikompn.  J^n.  !,  3'>'>'". 

Elnkomnieni  was  einkommi,  in  der  btbel 
geicvhnlich  gebrtm^t  vom  ortrag  ier  euSker 


mnd  wtMer^ :  er  hdt  yhm  nicht  lassen  be> 

ndgrn  an  dem  biltichcn  vnd  zymliclKMi  eiv- 
kimi«.'ii  \UM  laiid  viul  k-uleu.  der  proph.  Ha- 
bacuc.  { I52t)).  k  iij*;  wenn  jr  das  emkomen 
vom  lande  eingebrsdil  habt  S  ßhi.  23, 29 ; 
einkomnien  der  scheunen.  4  Mos.  18.  90; 
cinknmrii  der  kelter.  ebenä.i  eiokomen  des 
Weinbergs.  5  Mos.  22,  9. 

Kinkimmiingf  m.  'ein  au§  änem  andern 
inNeief ekoMMener  ejmeoJkMr'  (Adelumfi: 
ein  Trembdling  heisst  ein  einkömling  oder 
auslender,  dor  an  rlfm  orl.  da  er  wonet,  nicht 
bUrger  ist  von  ankuntU  vnd  geburt,  sondern 
anderswoher  sein  anknnfll  bal.  AM.  2, 1 87^; 
rrembdefl  einknmlingen  .  .  .  sollen  die  lebcn 
fursloticr  treuliche  ronleniiipc  Ihun.  orde- 
nwni^  egm  gemeynen  kaUens.  ( 1 523).  Dj'. 

Kinkrämmcn,  incurvare,  infleeiere,  biid" 
in  folgettier  «feile:  du  herts  das  rieh- 
!ig  ist  zu  got  vnnd  nit  eyngekrumet  aulT  sich 
seil),  die  sieben  puszpsalm.  fir>l7*.  <"ij'. 

Einlandiscbjtcasinlündisch :  daruiwb  ward 
jm  das  cinlendische  volck  seer  gram.  1  üftme» 
11.  38. 

Etniassrn ,  intmmittere .  hineinlassen  : 
darumh  da^  sie  jii  nicht  wollen  pinl.is'!eti. 
2  kön.  15,  16;  vnd  bcgcrte.  man  »olte  jri 
einladen.  1  Maee.  1 ,  31 ;  vnd  liessen  jr 
ein.  1,  32;  wolle  ehr  mein  lebenlang  nirlit 
mehr  predigen ,  ehr  ich  Mosen  w  idd<'r  ein- 
lassen wtilt,  vnd  Christum  lassen  vns  aus 
dem  hertsen  reissen.  vber  doi  ertfe  biidk 
Jlfo*v.  (IT) 27).  Aiiij*. 

Einlaufen  j  incurrere,  Uithr,  412*  tmler 
den  coviposila  von  laiiren. 

Einleben,  durch  leben  in  einer  sache  da- 
mit  verwaehten :  eingeleibet  vnd  eingdebet 
von  jugent  aiilT.  roii  den  eoMlIIJIl  rüid  ftir- 
chen.  (1539).  Nüij*. 

Einlegen,  mhd,  in  legen  {Ben.  1.  991). 

1)  sinmUchet  einlegen,  impoiiere, Mncln* 
Ifgen,  X.  b,  geld  In  den  koalen;  vnd  Jhesus 
splzct  sich  gegen  den  pottcskastcn  vn«! 
schawel  wie  das  voick  geld  emlcple  in  den 
goUeskaslen,  vnd  viel  reichen  lexleu  viel  ein. 
Jlnre.  12,  41 ;  da  sie  das  gehl  erans  namen, 
das  lum  hause  des  hem  eingelegt  war. 
2  chron.  34,  14. 

2)  ehre  einlegen,  d.  i.  ehre,  rühm  davon  ira- 
gen,  «neerben :  aeid  stSle  vml  erkennet,  das  ich 


Digitized  by  Google  J 


EINLEIBEN 


51 


1 


EINMAL 


goU  bin^ich  wil  ehre  einlegen  vntcr  den  beiden, 
ich  wil  eliro  <  inlegenaud  erden,  ps.  4f>,  1 1 ;  ich 
\\  \\  an  iln  liZulon  vnd  wil  an  dir  ehre  einlegen. 
Esech.  2S,  22 ;  wir  wollen,  ubgoU  wil,  heule 
«lire  einlegen  vndr«i«h  werden.  t^krief^mUe 
amhynmel.  stände  sein  künden.  (1  $27  )*6  j* ; 
ich  kenne  den  slollz  >vol  cttlicher  kOnige  vnd 
fürslen ,  die  gerne  wollen ,  das  keyser  Carl 
uiehlB  wera,  vnd  die  selbe  weren  die  beiden 
vnd  meister,  die  widder  den  Turcken  ehre 
i'inleglen.  vom  hrieg  tcidder  d.  T.  (1529). 
Giiij''.  ebenso  iinolire,  spoll  cinlrpcn:  o 
wilch  einen  sjiuU  liabca  Me  da  eitigelegl. 
de  WetUt  6r.  2.  6 1 ;  denn  es  will  sich  niebt 
>o  lassen  .  iir  i  ii,  das  wir  nnehr  einlegen 
tadclilen.  b,  ir>. 

3)  sich  Ulli  elwas  cinlegcu,  sich  kämpfiich 
«inlatsen:  Ins  des  der  recbte  feldlienblman 
keine  vnd  sich  mit  der  sunden,  lodi  vnd 
(üulTel  für  vns  eiiilo^'t  vnd  gewönne  vtui  he- 
lii)>lt  ths  rr>M.  ^ee^.des  prophelen  Jesaia. 
{ib'Hi).  Huij*. 

Einlelbcij  tecoi7»Qrare,  emeeWet^cn,  ver- 
einigen :  das  die  aposlel  werden  die  beiden 
durch  ylifpn  itMin«!  mit  dem  worl  rw  sich 
bringen  vnd  yiui  ylii  c  vorsainlunge  oitdtihen. 
der  proph.  SadMrja.  (152S).  00]**;  das  die 
beiden  miterbea  seien  vnd  mit  eiageleibet  vnd 
iniI|.;eiiiKsen  seiner  verhcissiing  in  C.lirislf), 
Ephi's.  0;  durch  das  worl  werden  wir 
Ciiiisio  eiageleiht.  das  17.  cap,  Johannis. 
(1530).  Miiij";  das  wir  durch  die  tanffe  jni 
(Cbntla)  eingelcilil  sind,  das  15.  cap.  der 
ttst^H  <■/>.  s.  Pauli  (in  die  Cnrinlher.  (1531  (. 
Nj' ;  lilu  i^ilo  als  rehcn  eingelcibl  werden. 
dM  14.  vni  IS.  cap.  Juhannis.  (153S). 
<lddij''.  «.  eingeleibt. 

Elnleibnng,  f.  incorporaUo,einverleibung : 
;dso  ist  dieses  ^nfrnmenl  ynn  brol  vnd  wein 
cmpfahcn  nichl  anders,  denn  ein  gewis  zei- 
chen empfafaen  dieser  gemeinscbafll  vnd  ein- 
leibung  mil  Christo  vnd  allen  heiligen,  eyn 
sermon  von  dem  hochu-iidigen  sacrament. 
(1519).  aij*';  da  gebeul  dis  lübliche  edict, 
Uas  man  beide,  die  gemeine  vnd  sonder  messe 
solle  hallen ,  sampl  dem  gesang ,  gebet . . . 
auch  finlciluiigc  vnd  ballung  des  grossen 
Mid  kleinen  canuns.  auff  das  vermetHl  kei- 
terlich  edicl.  (1531).  Dj". 

ISiMUm,  htäneen»  einfSkrtHs  ab  wir 


beien  im  vtler  vnser,  vnd  nicht  vns  einleil  in 

verstichpn.  Jen.  2,  31*;  vnd  ward  von  Jason 
v(ul  der  ganlzen  sind  lierrlirli  einpfnnpen  viul 
eingeleitet  iiul  fackeln  vnd  gius:»eui  tnuiuph. 
2  JTnee.  22.  —  M.  inldtan  (Graff  2, 
1S5). 

Einlirh,  in  eins  verbunden,  mhd.  cinlich 
(Ben,  1,  423),  ahd.  einlUi  {Graff  1.  318): 
leib  vnd  wel  nicbi  so  «nlicb  beysamen  sind 
als  golt  einig  ist.  stoo  fr$digt  «o»  4er  keU. 
dreifa!liglici(.  (ir)3')).  Aiiij'. 

Kinlölfeln,  codt^ead'jii  hawrirt,  beiej^  $, 
unter  üusschclTeln.  * 

BtiMidieii  eoniKre;  kflbmisl  mil  einge- 
machten  rosen  dieoel  für  die  epilepeiam  der 

kinder.  (ischr.  2S*. 

Einmaiinen  (einmaneo),  mahntnd  eitUrei- 
k9u:  wenn  einer  sänem  nefaeslen  elwa»  bor- 
get, der  sob  jm  erlassen,  vnd  sob  nicht  ein-> 

Ulanen  von  seinem  neltcslcn  oder  von  seinem 
brudcr  .  .  .  von  einem  frembdcn  magslu  es 
einmanen.  5  Mos.  Ib,  2.  3;  der  bann  ist 
nirgent  zu  gebrettcbt»  denn  das  man  sinse 
vnd  schuld  hat  dadurch  eingemanel.  vermil* 
nuN^  nn  die  (jinstlirhen.  (15301.  Ej'*. 
Einmal  j  bei  L.  slels  getrennt  ein  mal, 

1)  ol$  MohMot^  Anmalt  «eniei,  a)  soldi 
versttnung  sol  jerlich  ein  mal  geschehen« 
2  Bios.  30,  10;  las  alle  kriof^sniciinnr  rings 
vmb  die  slad  her  gehen  ein  mal.  Jos.  6,  3 ; 
ich  bin  drey  mal  gesteupet,  ein  mal  geslei- 
niget.  2  Cor.  11,  25.  b)  vnd  leret  vns  bie 
aber  (ilerum)  ein  mal  dieser  s^en«  daa  wir 
(l.inekl)ar  sein  <ol!en.  der  iegen,  so  man 
nach  der  messe  spricht,  (1532).  Bj';  ah 
zürne  nicht  herr.  das  ich  nur  noch  ein  mal 
rede.  1  Jfot.  18,  32;  kompt  noch  ein  mal 
er  auff  (herauf),  rieht.  16,  IS.  r)  vnd  schlag 
drcyhuudert  aulV  ein  mal.  1  chron.  12,  11  ; 
vnd  gewan  alle  diese  küoige  mil  jrem  lamle 
aulTein  mal.  /ei.  10,  42;  darnach  bl  er  ge< 
sehen  worden  von  mehr  denn  fanfThuadert 
brildern  anff  ein         1  Cnr.  15,  6. 

2)  einmal  erstens,  primum:  gleich  wie 
wir  des  vvorb  vnglUck  auch  aufT  zwo  weyse 
brauchen,  ein  mal  das  es  schlecht  ein  vnbll 
vnd  zufelligen  schaden  heysl,  der  on  sdnde 
geschiclil,  tnm  andern  mal,  da<5  es  auch  vn- 
tugent  vnd  buberi  sluck  heyssl.  der  proph. 
Babaeue.  (1526).  cij*. 


I 


EmNALEINS 


512 


EINNEHMEir 


3)  aliqunndn,  iryi'nd  einmal,  je  einmal: 
icli  werde  ein  mal  [ilöizlu  li  vhcr  dich  komcn 
vud  dich  veriilifen.  2  üo«.  33,  5;  es  wirJ 
jn  der  wanst  ein  mal  vol  werden,  ßio^  20. 
23 ;  oh  sirhs  ein  mal  ztilragea  woll,  das  ich 
211  eui-h  k»'!i>f'.  Wim   1 ,  1  *>, 

kinualeinSj  ade.  aliquando:  wie?  wens 
niil  der  seil  ein  mal  eins  jnen  aneh  mil  jrer 
kirehen  gewali  vnd  vveyhe  also  gehen  würde. 
von  der  icinchclmesse.  fl^^^).  Aiij^ 

tiinmännig,  eineit  mann  habend:  Chrislus 
verschtuchel  oichl  weder  eioweibige ,  zwcy- 
weibige  tnenner,  noch  einmeonige»  twey- 
nicnnige  wcil»er,  wenn  sie  an  jn  gleuben. 
von  den  conciUjs  vnd  kirehen.  (1539).  f  iiij*. 

Einmengem,  immiscere:  vod  des  ZwiageU 
goi«t  sonderlich  •  der  viel  mit  einmenget  vom 
fe^'crewr.  vom  obeitimal  ChritU.  (1&2S) 
■Tij';  liic  reclilcn  nieisler  Didssni  solche 
liiimpler  vnd  sfidler  leiden ,  die  sich  jmer  niii 
ciniuengcn.  dag  15.  cap.  der  ersten  ep.  s. 
PauU  an  die  Cwhther,  (1534).  Fiij^ 

EInmf  ssen,  messend  zulheUtH:  WH  müssen 
wir  nljer  ji;  bekennen,  das  vns  vnsCrgoll  seer 
reichlich  hat  eingcuicssen.  hautpott.  {Wit- 
tenb.  1545).  tommaiHl  73**. 

Biamtadig,  ado.  mit  tbum  munde  :  anfi  das 
yhr  eynniiilig  vntl  cyntniindig  preyszel  goU 
vnd  den  valtT  viiszers  h>^rvn  Jiiesii  Cliri«;ti. 
auslefj.  der  ep.  vnd  euang.  des  aduenls. 
(1522).  Bij%  «ar.  su'lt^jii.  15.  6. 

Rlnmütbis;  ( einmütig),  unanimis,  mhd. 
cinmüelec  (Ben.  2.  260):  so  erfüllel  meine 
freude,  das  jr  eines  sinnes  seid,  gleiche  hche 
habt,  einmalig  vnd  eiobeliig  seid.  Phil,  2,  2. 

Rtkailhlgt  adv.  unanimHer:  diese  alle 
waren  slels  hey  einander  einmütig,  apost. 
gesch.  1,  11;  2,  1'^ ;  cvnriiulig  vud  eynmun- 
dig.  8.  vorher  euiiuundig. 

KliMitbIglicli,  dasselbe,  mhd.  einrafletec- 

liehc:  vnd  ^ie  schrien  zum  herrn,  dem  golt 
Israel,  einmüliglich.  Jud.  4,  9;  vnd  lohelen 
eiiimUliglich  deine  sieghaffiige  hand.  tceish. 
10,  20;  da  tie  das  hOrelen,  hüben  sie  jre 
stimme  auff  einmaiig^ich  tu  goU.  apcst. 
gesch.  1,  21. 

Einnähen,  insuerc:  also  müclUen  sie  nurli 
jnen  {Chrislus)  einen  tüchcrn  oder  gelüchei  - 
len,  eingewircluen ,  eing^eten  goU  leslem« 
weil  er  in  rock  vnd  kleider,  geneet  md  ge- 


wiicl^i,  gangen  ist.  JNirls  befteiifiili.  (1544). 

Btiij'. 

Einnalinie,  f.  accepium,  rediius :  nach  der 
rechnungder  ausgab  vnd  einnam (1522:  eyn- 

uam  vnd  auszgahe).  Phil.  4,  15 ;  das  jhr  al- 
lein die  ausjinbe  wollet  bcreclien  vnd  die  cio- 
name  verschlagen,  rermanung  an  die  geitl^ 
Uchen,  (1530j.  £iiij\ 

Bai^Mi  (einnemen),  mhd.  tn  nimen 
{Ben,  2.  367). 

1)  geld  einnehmen,  tn  empfang  nemen, 
eincassieren :  vnd  wendet  für  er  mUste  renie 
einnemen.  2  Jtfacc.  3,  8;  da  sie  du  geu  Ca- 
pemaum  kamen ,  gicngen  ta  Petra  die  den 
Zinsgroschen  einnamen.  JfatlA.  17,  24. 

2)  leuie  einnehmen,  aufnehmen:  nioipsia 
einen  rreintHlL-n  zn  dir  ein,  so  wird  er  dir 
vnriij^e  nj.ielien.  Sir.  11,  35. 

3)  ort  und  räum  einnehmen,  tn  besitz  neh' 
men,  besetzen:  lasset  vns  hin  aulTtiehen  vnd 

das  land  einnemen.  4  Mos.  13,  31 ;  sihe  da, 
ieli  Iiabe  euch  das  Uiiid,  flas  da  für  euch  ligl, 
^'epeben,  gehet  hin  ein  vnd  nempts  ein. 
5  Hos.  1,  8;  weil  wir  für  jiicn  Hieben,  soU 
jr  euch  aulT  machen  aus  dem  hinderhall  vnd 
die  slad  einnemen  .  .  .  wenn  jr  aber  die  stad 
eingenomen  habt ,  so  steckt  sie  an  mil  fewr. 
Jos.  8.  7.  8;  stehe  aulT  vod  nim  eiu  den 
Weinberg  Nabotb.  1  Iron.  21.  15;  ein  edeler 
zoch  von  ferne  in  ein  land ,  das  er  ein  reich 
einncme.  Luc.  10,  12;  wdiber  {Christus) 
musdenhimel  einnemen  bis  ntilTdie  zeit,  da  er 
wider  (Aertrtder;  bt  acbt  v\erde  alles  was  goll 
geredl  bat.  apast.  3.  21 ;  vnd  die  Gileadilcr 
namcn  ein  (besetzlen)  die  fnrl  des  Jordans. 
rirhl.  12,  5;  vn  !  r-^  wnrd  dem  Ihdoremi  an- 
gesagt, das  die  kuider  Israel  sich  rüsteten, 
vnd  wie  sie  die  kMppen  am  gebirgc  einge- 
nomen Ii  eilen.  Jud.  5,  1.  ancft  Aeitxl  es  ein 
volk  einnehmen  für  dessen  land  und  gebiet: 
fiore  Israel,  tbi  wirst  betUe  vber  den  Jordan 
geben ,  das  du  eiiikuinesl  cnuuncmen  die 
vdlcker,  die  grDsser  vnd  stercker  sind  denn 
du,  5  Mos.  9,  1 ;  diese  vDUker,  die  du  ein- 
nemen wirst,  gehorchen  den  tagewelem  vnd 
Weissagern.  IS,  11. 

A)  hiemach  einen  cinnclimen,  occupare, 
s.  b,  tton  leidensehafien:  darnach  sich  hnlt 
fnr  dem  geila,  das  er  vns  nicht  heimlich  er- 


Digitized  by  Google 


8INNESTELII 


ElNBBDBIf 


•chleiche  vnd  einnehme.  dUu  5.,  6.  tmd  7. 
e«j».  «.  MaUkH,  (1532).  mij''. 

5)  ciDnehmen  mmt  su  «inne  nehmen,  auf- 
ndunen,  vemehmm :  sondern  für  Hirli  nenicsl 
das  lelzte  imcli  vun  d'  H  konigon  vnd  das 
letzte  buch  der  chronica,  dicselbigea  wul 
einnemc«!.  «orr.  amff  dm  profifc.  JfMai^iii. 
Btiidte<(  7,  342;  ewcr  kei.  oiai.  kiir  vnd 
filrstÜrhp  gnaden  wollen  wo!  cittncnien  vnd 
bedcncken,  das  meiucbUcher  nicht  alle  eioer- 
lej  irt  sind.  /m.  1,  489'*. 

ttaiCStcli)  infibulare,  einhüllen,  ein- 
mummen: wol  mir,  das  ich  hrtite  mich  hart 
hab  eingenestelt ,  es  kaii)  mich  schon  dtr 
schalTshusl  ao.  wider  dai  bapstum  zu  Rom. 
(1545).  JyK  «jrl.  aufbextelo. 

EllMe,  f.  deserlum,  nicht  anbaußhige, 
dürr«  gegend ,  mhd.  cinccde  {Ben.  t,  421), 
aM.eiii6tli  (Graff  l,  334;:  er  fand  jn  in 
der  wisten,  in  der  dürren  eintfde,  da  es  heu- 
let. hMos.  32,  10 ;  die  für  hunger  vnd  ku- 
mer  einsam  flolien  in  die  einödc.  Ilioh  30, 
3  ;  das  er  fallet  die  einödcn  vnd  wildnis.   S,  2  7 . 

EinpflftDicn^  inserere:  es  ist  eben  szo 
tieff  eyngepflanzl  der  naiar  kinder  Ueugen 
abz  essen  vnd  trincken.  vcidder  den  falsch 
fttuaUlen  geystlichen  stand.  f!522).  Hij''; 
vnd  isl  die  braulliebe  .  . .  von  golt  einge- 
pflintzt  viid  eingegeben,  «o»  thetaehim. 
(1530).  Giüj^;  das  wir  durch  die  taufTe  jm 
eingeleibl  sind  vnd  zu  diesem  arlickel  beruf- 
fcn  vnd  cingepnanzl ,  das  wir  niifrerslchcn 
vnd  leben  sollen,  das  15.  cap.  der  erslen 
§p,  «.  PomU  an  di$  CMiIfcer.  (1534).  Nj\ 

Ui^lir«|iff  n,  I )  inserere  $urculum :  denn 
so  dii  aus  dem  olhawtn ,  der  von  nalur  wilde 
war,  bist  ausgehaweo  vnd  wider  die  nalur 
ID  den  guten  olbawm  gepfropITei,  wie  tiel 
nehr  werden  die  natttriieheo  dngepfropiTet 
in  jren  cifjen  nlhawrn?  Rom.  11,  24. 

2)  einstopfen ,  x.  b.  speise:  vnd  nnrh  da- 
mit noch  ymmer  einpfroptlet.  ausley.  der  ep. 
vnd  iuang.  wm  adntnt  ef«.  (1 528).  BBbij^ 

ÜBlinM  (r^inrcumen),  1)  /oennicedere: 
%vf>nTi  jlir  nn  wollcl  hoch  pollcrn ,  man  fioWc 
euch  die  stiflt  vnd  klüstcr  widdcr  gcnizen  vnd 
iUei  widderfloib  einreumen.  vermanunjr  an 
a»  gtuOiehtn,  (1530).  Eiiij*:  wenn  dein 
brtld<T  vcr.^rml  vnd  vfrkcufTl  dir  seine  hahc 
.  .  .  so  sol  man  rechen  {rechnen)  von  dem  | 

Plan,  WMHibuetu 


jar,  da  er.s  hat  verkaulTl  vnd  dem  vcrkeuQer 
die  vbrigcn  jar  wider  einreumen,  das  er  wi> 
der  zu  seitiiT  lialif  koinr.  3  .Mos.  25» 25— -27. 

2)  unriijcntlich,  concedere ,  zugestehen, 
nachgeben:  die  doch  bekennen  mit  dein  maul, 
das  Chrii>tus  sey  dieser  vcrworflen  vnd  er- 
weleter  erkstein  vnd  doch  ntehl  wollen  las- 
sen jns  werck  komen  vnd  mit  der  that  snl(  hs 
cinreumen.  das  schone  confitemini.  (1530). 
Hiij'';  sie  selber  gar  viel  spreche  vnd  slflcke 
haben  nflnen  nachgeben  vnd  einrewmen. 
ein  sendbrieff  xcidder  ettliche  rottengeuter. 
(ir);?2i.  Aiij'';  wenn  sie  im  geringsten  ar- 
lickol  vns  wa^  cinreiirnffcn.  sn  \t\  der  bUgel 
atu  kraotz  enl^vvey.  li^ichr.  3b7'. 
EimmCB»  s.  einrunen. 
ElnrcchcRj  «tnrec/inen,  rechnend  zu- 
fügen: vnd  sol  sein  laglohn  der  gantzen  zeit 
nul  einiecheo.  3  Mos.  25,  50.  52. 

Ilucde,  f.  Ij  inkrfatio,  zteisehenni«: 
mein  aller  bestes  buch,  das  ich  yhe  gemacht 
halic,  die  poslilh-n,  hat  er  {Buccr)  mit  vor- 
reden, vtilrrrcdi-n  vnd  cinrpdrn  auch  alsn  zii- 
gericht.  das  diese  wart  Christi  noch  fest 
iUhen.  n527j.  sti^*. 

2)  oblocutio,  einspräche,  gegenrede,  toi- 
dersprurh:  am  Vierden  (capifef)  fehel  (>r  an 
zu  begegnen  elliicbeo  eynreden  vnd  an- 
spmche.  «orr.  anff  die  «p.  t.  PaiUi  an  dU 
Römer;  wenn  meine  lieben  jnnckem  meine 
scIinlTi  nicht  SU  icmcrlich  verachten  vnd 
mochten  dioselhigen  lesen,  so  hellen  si«  aus 
dm  zween  sermon  so  viel  woi  gefunden,  das 
sie  solche  einrede  niehl  wurden  za  marckt 
bringen,  eine  berieht.  (1528).  Cj**;  wiewol 
es  eine  seer  faule  einrede  ist,  auch  einem  jg- 
lichen  dorffküster  wol  zu  verantworten. 
teider  den  wteher  zit  predigen.  (1540). 
Aiiij*;  ich  hab  geschwiegen  vnd  jn  {ilinen) 
nicht  einrede  ihan.  Jen.  1,  25*". 

Einreden  ,  1)  rinpm  etwas  einreden,  per- 
suadere,  einsprechen:  noch  stieben  diesze 
brantvortzeichnete  blindenleyttervnszzu  be- 
iriegen  vnd  die  selben  ergemisz  vnd  mehrung 
der  sund  für  ein  pulle  rcw  furzubilden  vnd 
einzureden,  grundvndvrtaeh.  (1520).  eiii/; 
sibe  doch  wie  lang  er  stehet  vnd  treibt  auJT 
einerley  ding,  als  der  es  gerne  wolt  wol  ein« 
hlcwen  vnd  so  einreden,  das  mans  halte  für 
jdie  höbest« i  nötigst«)  vnd  trOsÜicbsle  lere. 

86 


Digitized  by  Google 


EINREDER 


514 


EINS 


das  n.       Johannü.  (1530).  Rij":  hab 

ich  noirs  einreden  vnd  jrofallcn  In<;spn  diP'^m 
catalogum  oder  regisler  durrli  den  druck  aii2> 
ta  geben.  eauU.  oder  regUter.  (1533).  Aij\ 

2)  üdetfeUare,  dMmschen  reden  j  ein- 
wenden: woll  aber  ycmaml  mir  weiter  fin- 
reden,  man  soll  snl«  ho  losirn  r  nicht  slralTen 
noch  yhn  weren.  der  b2.  psalm.  (1530). 
Fi^';  hie  wird  der  bapsl  mir  eiareden  durch 
seine  schreimouler  vnd  teuflelsreisser«  Pau- 
lus «^fi'^M  tlirlit  ;ilh'in  von  pfarrhcrni.  den 
concüijs  vnd  kirchen.  (1539).  fij  ;  kuud  er 
wol  deocken ,  die  viel  ja»  wirden  eiaredcn 
vnd  widersprechen,  «erfe^nf  d$$  afeoron. 
(1512).  Liij'-. 

Einreder,  m.  obhcuiur:  das  er  die  schwa- 
chen irOslc  vnd  erhalitj  widdcr  die  cinreder  vnd 
icbdter*  der  propk.  ffodacuc.  ( 1 526 1.  g  iiij''. 

ttUfisiCBi  in  zweifachem  sinn, 

1)  transilir,  nicderreiszen,  detnoliri:  vtuI 
wil  ewre  sl«dle  wUsle  machen  vnd  ewrs  hei- 
Ugthums  kirchen  cinreisscn.  3  Mos.  2Q,  3 1 ; 
vnd  das  hauswird  eingerissen  werden.  1  kSn. 
9»  8;  vnd  reis  (ritz)  ein  die  mauren  zu  Jc- 
n!s:^l»'m.  2  chron.  25,  23;  vnd  reis  die 
goiztualiar  ein.  1  Jtfacc.  5,  68. 

2)  intranritht  irrumpere,  ein^re^en. 
iUtdrmgen,  eingang  und  Verbreitung  finden : 
sihe,  so  wird  der  herr  vbar  sie  kernen  lassen 
slarcke  vnd  viel  wasser  des  siromes  .  .  .  vnd 
werden  einreissen  in  Juda  vnd  schwemmen 
vnd  vber  her  geben  bis  das  sie  an  den  hals 
reichen.  Jes.  8,  7.  8 ;  da  der  grosse  thani 
brach  vnd  gottes  wort  wc«»  war,  wie  solle 
da  nicht  einreissen  eitel  sindiUit  alleriey  men- 
schen lere,  wm  der  Mfmdtelmetie,  (1534). 
Piij'' ;  Wucher  vnd  geitz  sind  wie  eine  sinl- 
fTul  einf^erisscn.  ariikel,  so  da  hellen  sollen 
elc.  (1538;.  Aiij'  ;  wcron  im  kindcr  j^lauben 
solche  wort  gebrauelit  worden  ...  so  were 
sUer  jamer  leichllicb  zu  vermeiden  gewesi, 
der  vnter  dem  blinden  vndendlicbem  wori 
'lirohp'  i«;t  eingerissen,  von  den  concilij.s 
vnd  kuchen.  (1539 1.  dj''.  in  dieser  6 edeu- 
Hmg  sfebf  et  muh  oft  unpersSntieh:  da  reis- 
set  es  denn  ein  vnd  werden  gewallige  herrn. 
rfjpr  das  erste  buch  Mose.  (1 527).  Tij' ;  denn 
es  zu  liefl  eingerissen  vnd  den  loiitpn  furge- 
blewet  ist.  ebend.  xij'';  zu  der  zeit  keine 
Orden  noch  solcbe  UOeU»'  odef  nMnche  ge- 


wesl  sind,  wie  wol  es  bald  vnd  schwind  her- 
n.ich  cinreis.  von  den  &meiUJs  vnd  lärtkem. 
(^1539).  FiiqK 

nudten»  intrdire  eqvitando,  mkd*  In 
rlleu  {Ben.  2,  732):  u'  iin  ich  gewust  helle, 
das  so  viel  it  iillVi  auff  mich  gezilt  i  hctten 
alls  zigel  auff  den  dechern  waren  zu  Worms, 
were  ich  dennoch  eyngerilten.  eyn  brieff  oh 
die  /Breien  s«  Sachten.  (1524).  Bj*;  da  er 
zu  Jerusalem  einrcil  am  palmen  tage,  das 
.schöne  ronfilemini.  (1530).  Nij' ;  wie  die 
küuige  vnd  fürslen  |>Qegen  eiszureilen.  hau$' 
post.  {Jhena  1559).  137^  f^f.  ausreiten. 

RlnrailOly  n.  an  dem  armen  eyorejiten 
Chnsliwar  nirlils  n-olich  nticli  dem  1  vpliclien 
anschr'n.  ausleg.  der  ep.  vnd  euaivj.  ^  ad- 
uenU.  i  lü2^j.  £j';  dasz  s.  k.  L  g.  das  cin- 
reileo  der  edelleute  wollt  verbieten,  de  Wette 
br.  5.  253. 

Einrichten j  instUuere,  ordnen,  in  die  richte 
bringen:  sonsl  {auszerdem)  ist  alHiie  ein  ar- 
mer burger,  der  mit  seinem  weihe  cm  gans 
jaltr  krank  gelten  vnd  verdorben,  vrdche 
sich  nu  nicht  können  widder  einricliten  svr 
nahrung.  de  Wette  br.  6,  86. 

Einrisij  m.  irruptio  (vgl.  cinrci-szen  2): 
das  mOchl  ein  anfang  vnd  bOser  einriss  wer" 
den,  die  andern  gesetz  alle  auflzuheben.  ton 
dm  schlüsseln.  71530).  Cij' ;  vnd  auflsehen 
auff  den  listigen  einriss  des  teufeb  durch 
cilcl  ehre.  Jen.  3,  162*. 

BtaiiiMr,  m.  der  mü  einem  roese  ßhet, 
einspänner:  {  der  kaiser  )  kan  nicht  so  frer 
seyn  als  ein  prediger,  welcher  ist  wie  ein 
einrösser,  er  kan  sich  bdld  wenden,  das  kau 
ein  regem  mil.  seinem  folgenden  seugeo 
{Grimm  ändert  in  enge)  nidit  thnn.  lis^. 
341" 

Eiurunen  hai  L.  für  cuiraunen.  insusur- 
rare:  das  ich  hocr  deyu  heimlich  eynrunen 
{Jen.  I,  29^  einrttnen)  'dir  seynd  vorgebet 
dein  sund.*  dieeiebenpuszpsalm.  (1517).  Ej*'. 

Fins  ,  o'tnes,  in  den  älteren  Schriften  L's 
auch  noch  einisp  eynisz,  mhd.  einei^t  ahi. 
einas;,  die  flecUerte  neniratform  der  einudd. 

Ij  ich  habe  nicht  mehr  exemplar,  ich 
Wüllie  euch  son^t  ein*  oder  drey  i;pschickl 
haben,  de  Welte  br.  4.  140;  nocli  oynisz  wd 
ich  sagen  vnd  damit  eyn  ende,  auff  das  vbir- 
chrittlkhMi  baekt  Bmteen,  (IS21).  Jiji^ 


Digitized  by  G| 


ms 


515 


£imTZUNG 


2)  eina  m>  «ntim,  idmliseh:  idi  Tnd  der 
«•Ctr  sind  eines  ( vulg.  ego  et  paler  unttm 

samus).  Joh.  10,  30;  das  sie  eines  seien 
gleich  wie  wir.  17,  11.  hiersu  vgl,  man  die 
amf&uikh«  erfclffnm^,  tPtlofte  L.  in  äer 
mutegvng  de$  17.  Mp.Veftamiii  wm  üeter 

stelle  gibt,  weil,  wie  er  selbst  sagt,  im  deul- 
srhrrt  das  uärtlein  "^oines*  nicht  so  klar  sei, 
indem  man  es  „auf  betderlei  verstand" 
irandte  ttiem^  ßr  i^nttiii^  und  Hnig). 

3)  einig:  es  musz  vas  die  offen iliclie  war- 
heit  eynis  machen,  an  den  christl.  adH. 
(1520j.  Kiij*;  wie  wollen  wir  sie  «  ms  ina- 
cben?  ciiifj«^.  der  ep.  vnd  enang,  vom  ad- 
uent  0le.  (1528).  B5*;  mugen  aodi  sweeo 
inil  t'inandoi  wandeln,  sie  seien  denn  eins 
vnleriiandcr?  Arnos  3,  3;  wenn  IrrHdcr  eins 
sind  vnd  dte  nachbain  sicli  hebhaben.  Sir. 
25»  2;  (die  papisten)  sind  valemender  selbs 
noch  nie  eins  (.'cwest,  werden  anch  nimer 
mehr  (  ins,  w;is  tlcr  frey  wille  sey.  auff  das 
vermeint  keiserlich  edicl.  (ir»3l).  Diiij*; 
ersüich  isl  man  darin  ganlz  vnd  gar  eins,  das 
diese  »iebenzig  woehea  nichl  lagewochen, 
sondern  jarwochen  sind,  von  äen  jüden  vnd 
jren  lügen.  fI543).  Viiij';  ich  ward  mil  jr 
eins  vmb  (uiiltzehen  silberhiigu  viid  ander- 
halben  homer  geraten.  Ho9.  3,  2 ;  bistn  nicht 
mit  mir  eins  worden  vmb  einen  grosschcn  ? 
Matth.  20,  13;  die  juden  sind  eins  worden, 
dich  zu  liiUen.  apost.  gesch.  23,  2U.  auch 
mit  gen.  der  sacke;  des  arliekels  isl  alle  weh 
eins,  oon «AeeaeAen.  (1S30>.  Güij'*;  sofern 
wir  sonst  der  sacben  eine  werden  vnd  blei- 
ben. Jen.  6,  12m 

Kins  — ■  einmal. 

ti  aamei;  er  {der  priesier)  opfferl  den 
heim  Christum  aber  eyn  mal.  der  sich  nur 

eyn  mal  gcnpfferl  li;it ,  wie  er  nur  eynis  ge- 
slothen  ist.  vom  grewel  der  stilmesse,  f  1  5251. 
üj'';  hie  koiiijii  Peler  rUlUe  aiier  eyns  luii 
seynem  laratantara  daher,  das  ander  legi 
wUier  d,  hymLpnpketen.  (1525).  Hiij' ; 
eyn  bawr  were  gnug  hnntrla  ,  wenn  er 
zur  hochzeyl  noch  eynä  gutlc  kleyder 
trüge,  als  er  leglich  ynn  seyner  erbeyt  iregu 
analay.  der  ep.  «nd  etron^.  «en  der  heil, 
drey  konige  fest  etc.  ( t  525).  Lj*;  vnd  ihe- 
lesl  noch  «'iii^  smii»')  p']t(»  'A'tT'  !;  i'^  .nlle  Car- 
lheuser, das  5.,  0.  tnd  1.  cap.  s.  Aiatthei. 


(1532).  Riiij*;  gehe  noch  eins  hin.  Hot* 
3,  1 ;  will  aber  aocfa  eyns  dramb  echreybenn. 

Je  Wette  br.  C,  17. 

2)  einmal  erscheint  eins  aucA  für  aH' 
fnande,  oHm,  einet:  der  alt  Adam  will  seyn 
leben  auch  haben  bis  er  eyns  ynn  die  gruben 
kömpt.  da*  (enedfeMs.  (1525).  Cj^  «fl. 
dermaleins. 

Einsagen,  obloqui.  einreden:  vnd  das  alles 
wider  das  einsagen  der  jaden»  die  nicht  w<t^ 
len,  das  Haria  ein  jnngfraw  mnller  sey.  Jen, 
I,  96". 

Einsalaeai  <a^e  condire:  das  ander  saltzlea 
sie  ein,  das  sie  es  voler  wegen  hellen.  Tob, 
6.  7. 

Einsam)  solus,  soUtarius. 

1)  von  leuten  und  thieren:  solilftriu«,  das 
ist  ein  einsamer,  der  gar  aliein  von  den  louten 
wonet.  wmdeneoneiUjemdkirdien,  (1539). 
Fiiij'*;  da  ich  solchs  höret,  zureis  ich  meine 
kleidcr  vnd  meinen  roek  vnd  raufft  mein 
heiihlhar  vnd  hart  aus  vnd  sas  einsam.  Esra 
9,  3;  ich  bin  einsam  {var.  alleyae)  vnd  elend. 
pe,  25, 16;  die  pallasl  werden  verlassen  sein 
vnd  die  menge  in  der  stad  einsam  sein,  /at, 
32,  14;  ein  einsamer  vugel.  ps.  102,  8.  , 

2)  die  einsame  «  aus  unfruchtbarkeii 
kindeHose:  die  einsame,  die  nicht  gebiri. 
Hiob  24,  21;  rbflme  du  vorruchtbare,  die 
du  nicht  gebiresl  .  .  .  deim  die  einsame  hat 
mehrkinflerwcd^rdicden  man  haL.  Jes.  5  4,  1. 

3)  eiüsaiii  auf  xuslände  und  örier  ange- 
wondf,  «ertoaeen,  Sde:  die  nachl  mflsse  ein« 
sam  in  vnd  kein  jauchzen  drionen  sein* 
Tlwh  i.  7;  denn  der  heucliler  versamlung 
wild  einsam  bleiben.  15,  34;  die  fesle  slad 
mus  einsam  werden.  Jes.  27,  10;  doch  alle 
aul^ericht  zu  lestern  die  einige  einsame 

christlirl)!'  wnrheit.  Jen.  3,  3  11'. 

Einsammeia,  colligere,  einernten:  seehs 
jar  solUi  dein  land  beseen  vnd  seine  frUelile 
einsamlen.  2  Jfoa.  23.  10;  so  wU  ich  ewrm 
laiule  regen  geben  zu  seinerzeit,  das  du  ein- 
sanilest  dein  getreide,  deinen  mnst  vnd  dein 
öle.  5  Jlfo«.  11,  14;  sondern  habe  es  [das 
kom )  eyngesamlet  ynn  Stedten  des  kOniges. 
ifenkam^i^Mndlitngvmdumeher.{  1 524).  Ciif'. 

Elnsammlong,  f.  ernte:  das  fest  «ter  ein- 
•sandung  ini-aiisgang  des  jars.  2  Mos.  23. 16. 

KinsaUnng,  f,  s.  einsetzung. 

66* 


Digltized  by  Google 


EINSAUFEN 


516 


EINSEGNEN 


Klisaifcn .  in  sich  saufen ,  in  folgender 

stelle  uneigenllich :  sie  idie  juden)  hab<»n  «o!- 
cheo  giflligen  hass  widcr  die  gojiui  von  ju- 
gent  mit  eingesoffisD  von  jren  eitern  vnd  ra- 
binen,  vnd  sauflen  noch  in  sich  on  vnlerlas. 
tfon  firn  jiiden  vnd  jren  (iir;''n.  i  1    1    '.  Hiiij''. 

hinsäugCB  ( einseiigeii  J .  'jibcndum  dare: 
noch  geheU  so  schwach  zu,  das  yhn  goU  mil 
g«sicbl«ii  md  deulttnge»  gleich  den  glauben 
einseugenmus  wie  iung<^n  t m  I»  rn.  derproph. 
Sarharja.  (1528).  Pj''.  noch  einen  beleg  s. 
unUr  eingeboren. 

BluaiMl»  dwrch  leisen,  »äutelndi  n  ge- 
sang  einschläfern:  es  ist  fii«  der  vcrnunfll 
gleich  wit!  fiiunii  kiiid.  da«;  man  mit  einem 
Scheusal  oder  larucii  crsclircckl ,  vnd  dafür 
nicht  kan  etuiichlafrcn ,  nocli  .su  li  cinsausen 
lassen,  amteg.  4er  ep.  md  enumg,  von  otlem 
etc.  (1544^  xiiij*. 

Ein»chpiiken,  infundere.  eingieszen. 

l)  eigentlich;  becher,  kunuen,  schalen, 
da  mil  man  aus  vnd  einschencke.  2  Mos. 
25,  29 ;  da  man  hat  mttssen  mehr  denn  ein 
mal  einsehen«  kon  elie  denn  p>  rdmb  gangen 
isL  vom  uhcndmal  Christi.  i  ir)2Si.  yj''; 
vnd  sclienckeül  luir  vul  em.  ps.  23,  5;  denn 
der  herr  hat  einen  becher  in  der  hand  vnd 
mil  sfarckcn  wrlw  vol  eingeschenkt.  75.  9. 

2i  bildlich:  der  fierr  Im!  *-urh  einen  geisl 
des  harten  HcbUiTs  eingCM  hencki.  Jes.  20,  1 0  ; 
den  beschere  gou  rollMigeister  (fie  falle,  (hu 
jm  jren  geisl  einschencfcen  mit  eitel  kuffen. 
das  IH.  rap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die 
Curinther.  (1534).  Ihj'';  wie  vi.-l  sie  sich 
herrlicii  gemacht  vnd  jren  routvvilicn  gohaltl 
hat,  so  vid  schenckt  jr  qual  vnd  leid  ein. 
offenb.  Joh.  1 8,  7. 

FJnsi'hleszen  ,  inspirare:  an  (ohne)  mii- 
wirrken  vnd  ynnurlich  eynschisseu  gullis. 
Me  sieben  ptuzpsalm.  (1517).  Ciij''. 

XincUaf»>  oftdonnifcers:  vnd  ersehlieff 
wider  ein.  1  Mos.  4t,  5  ;  oyn  mc  seh,  wenn 

rvnsfhh^in,  weysz  os  ml  \vi<>  vlim  geschieht. 
aiisieg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  chrislag. 
( 1 622).  Ziig* ;  vnd  dafür  nicht  kan  einschlalTen. 
aMle§,derep*vnd$¥aHg.vonostem.  { 1544). 
xiiij* ;  tili!  vfiiT  vnscr  jriiis  hi-Ue  gefnllen 
vnd  cmgCäciilaHen.  das  Iii.  cap.  Johannis. 
(1538).  Xiiij*. 

IlBMUagM»  £.  Modk  emitchlahen,  mhd. 


fn  slahen  (Ben.  2*.  372):  vnd  vergisset  einen 
keyl  einzuschl.ilion  tadigere  cuneMu).  der 
101.  psalm.  1 1534).  Wuij'  . 
RlMcfckkhciy  irrepere,  Aeintfefc  sin- 

dringen:  da  etliche  Talsche  hrildcr  sich  mit 
♦■ingfilninfren  vnd  nelien  f'iii;;.'si  lilulion  wa- 
ren. Gai,  2,  4  ;  es  nius  vnser  glaube  vnd  sa- 
crament  nicht  aulT  der  person  stehen,  sie  sey 
rromodderbttse.  beruffenodereragetchlichea. 
von  der  winckelmesse.  (1534).  Liiij';  vnd 
wisset  solrhcs  vmb  der  npwrn  fl;>'M'^rL'»>!>.!pr 
vv  tllt  u,  die  sich  eindringen  vnd  ein^cUleiciieQ. 
Eisl.  1,  295\ 

EinschllesMl,  incfiulsri,  mM.  b  slie^en 
iBen.  2-,  409):  vnd  wenn  er  d.»?«  mal  sihet, 
sol  (  IS  einsohliessen  sieben  l.ige.  3  Mos.  13, 
50.  54 ;  wie  c.  k.  f.  g.  aus  seiner  bte  einge* 
schloasener  (or^.  eyngesehlossten)  schrill 
erkennen  mag.  de  H  e((e  br.  i,  339. 

Kinsrhllngen,  hineiHschlingen ,  mhd.  !a 
>lindcn:  dergleichen  sUnde  ist  auch  eine, 
wenn  dner  vngeferiich  ein  tropffen  wamcn 
bette  eingeschlungen.  Je».  2,  21K 

EkuiduktHim  ( einschneiten  ) ,  demetere, 
vinemten:  wenn  jr  aber  fwv  l.ind  emdict, 
Süll  jrs  nicht  gar  auf!  dem  lcl>le  einschneiten. 
3  Mos.  23.  22.  einen  weiteren  beleg  s.  im- 
ter  cinfilhren  1*  —  mMU  tn  sntden  mil  4er* 
selben  beientung  (Ben.  2^  439). 

ElnBfhrrihen,  insrnberp:  so  wissen  e.  k. 
f.  g.,  dasz  der  iand^'raf  oluu-  das  herfur  will, 
und  sieh  bUrger  zu  Zurch  lassen  einschren 
ben  hat.  de  Wette  kr.  4.  203. 

EiaachMtem,  ^volvere.*  man  sol  mostetn« 

schroten  fin  den  heiler  rollen],  darnach  wird 
wol  wptn  darauss.  titchr.  42^  vgL  ans- 

Kinscbüren,  hoU  zur  unlerhallut^  des 
feuert  eintfMehen:  (Jetut)  in  seiner  jugent 
holta  tragen,  cingeschurl,  wasscr  gebolet 
vnd  dergleirlien  andere  bausarbeit  gethan 
hat.hausposi.  f  WiUejib.  1545)«rmler(et749". 

Klnscgnen,  emsegeneo,  einweihen:  wenn 
jhr  pfalTen  weyhet  .  .    keis«>  vnd  kSoigt 

salbet,  miinclie  vnd  nonnen  einsegenet,  ists 
auch  gf'vvis?  von  den  schlüsseln.  '1.">30t. 
Dij*;  solch  geliol  bat  der  bapst  vnsern  kin- 
delbetterin  auch  auffgelegt,  das  sie  nach  den 
kindelhet  sich  llllr  der  kirchen  hahen  ttOsaca 


Digitized  by 


EINSEHEN 

einwgenra  hssen.  hmupott.  { WiUniA.  \ 545). 

tcinterleil  69*. 

Elusehen,  animadveriere,  teorauf  achten: 
darumb  hie  einzusehen  Ul,  d«isz  wir  leule 
rafoiehen,  weil  wir  konteo.  de  Wette  br. 
2,  491. 

Klnsehciij  n.  animadversio :  vnd  e.  r.  g. 
vntcrthcniglich  zu  bitten,  hierynnoii  cyn  ornst- 
lich  eynsehen  zu  haben,  ein  brieff  an  die 
ßrtten  tu  Sachten.  (1524).  Aiij'';  «.  w. 
woNte  doch  bie  eiDCn  chrisUichcn  dienst  thun 
vnd  einsehen  auf  eure  dnickci  hiihon.  dt» 
Welle  br.  6,  71.  auch,  wie  bei  aufsehen,  mit 
geniiivform;  das  die  notdnrfll  erfoddeni  wolt 
nil  wolzeytigem  bedeneken  eynsehens  zu- 
thnn.  nriginnthr.  im  gcs.  archiv  zu  Wei- 
mar. O.  74.  FF.  2.  in  deniseltien  siun  ge- 
brauchte man  im  lö.  jh.  auch  eiitseliung, 
doch  nicM  L* 

ElBunken,  demiUere:  vnd  sie  soncktcn 
den  bleywurlT  ein.  apofL  gf.<rh.  27,  28. 

KiBMHkvig,  f.  Verne nkung :  vnd  uii  sir 
DQ  alle  (Ke  obgenanten  weltliche  zierheil  vnd 
acbmuck  hellen,  so  isl  joen  doch,  als  helten 
sie  nichts  donn  vnnat  vnd  viipeslall  für  tiefer 
einscnkung  jrcs  wdions  vnd  begird  in  goUes 
willen.  Jen.  1,  96\ 

BiaMtiM^  in  mehrfaeher  anwendung. 

1)  in  ein  aral,  finc  wUrde  setzen:  ersetzt 
königp  ab(»  vnd  scizi  knni;_'i^  ein.  Dan.  2, 21  ; 
ein  jghrhcr  hoherprieslor  wird  eingesetzt  zu 
opITern  gaben  vuü  opfler.  Hebr.  8.  3 ;  es  isi 
oflt  der  römisch  bischoff  von  andern  bischnr» 
Ten  abgesetzt  vnd  eingesetzt,  von  dem  bapstum 
XU  Rome.  (1520).  Gj";  die  apo-slcln  seihs 
nicht  tliursten  personen  zu  diacon  cynsetzen 
OB  der  gcmeyn  wissen  vnd  wiUen.  das  eyn 
ehritü.  versamlung  macht  habe  aUe  lere  mu 
vrteylen  etc.  (1523  t.  h  ij''. 

2j  in  ein  land  einsetzen,  es  als  eigenihum, 
teehntiti  MUweisen:  ich  wil  euch  wider  ein- 
aetiea,  da  jr  vorhin  woneteL  Bxe^ 
39.  U. 

3)  in  dr>n  kcrker  setzen,  gefangen  setzen: 
diesen  setzet  ein  in  den  kercker.  1  kön.  22, 
27 ;  dam  habeich  auch  allbie  nichts  gothan, 
das  sie  mich  eingesetzt  haben.  1  Mos.  40, 15; 
vnü  legeten  die  hende  an  sie  vnd  setzten  sie 
ein  bis  aulT  morgen,  apost.  gesrh.  4,  3. 

4)  Sachen  einsetzen:  eddeiätein  schneiten 


EINSIEDEL 

vnd  einselienb  2  Ifoa.  35,  33 ;  vnd  baweten 

das  schafTlbor,  sie  heiligeten  es  vnd  seilten 
seine  tfiflr  ein.  Neh.  3,  1  ;  sie  decketen  es 
vnd  scizclen  seine  IhUr  ein,  schlüsser  vnd 
rigel.  3,  3.  6.  13. 

5)eiaseizen,  instituere,  anordnen:  ynn 
den  wnrlon  isl  ciiipi'solzt  ilic  wrltliche  ober- 
keil, vber  das  erste  buch  Mose.  M527). 
aij'*;  gott  iiub  das  alle  teslaiueiU  iiiciil  auO' 
bis  er  an  seine  slat  das  newe  testament  ein- 
scUL  wm  abendtiuU  Christi.  (1528).  bij*; 
wpnn  IUI  Clirisfus  wolt  ein  ahcminial  ein- 
setzen, da  nicht  sein  leib  vnd  blul,  sondern 
gleichnis  sein»  leibs  vnd  bluts  ynnen  were, 
so  bette  er  billich  vns  das  alte  Moses  abend- 
mnl  niil  (l<^m  o>tf  tlnmb  ^'clnsscni.  elend,  p  iij" ; 
es  ist  goU  kein  srhertz  gewest,  das  er  vns 
menschen  di^  säcramenl  gestilUet  vnd  einge- 
selil  hat  vermomiiijrstMiMenMieiit.  ( 1 537 ). 
Biiij». 

())  siel)  oinsolzPTi,  !fich  fest  setzen:  es  hat 
sich  mit  der  tzeytl  so  ticQ'  eingesetzt,  das 
man  meynett  solch  geyslUcher  stand  sey  yn 
der  schriflit  gegrund.  auff  das  «btrdkfisllfeih 
burh  hnrks  Kmszer.i.  iir>21).  Biij^ 

Einselscr,  in.  tn^(iiu(or,  vgt.  einsetzen  5  : 
goltes  wort  stifflcl  vnd  macht  sie  (die  Obrig- 
keiten) zu  gütlem  vnd  wirffl  alles  vnter  sie, 
drumb  sollen  sie  nicht  vber  dasselliige,  das 
yhr  Einsetzer  vnd  siifller  ist,  faren.  der  82. 
psalm.  (1530).  Hiiij*. 

Kittsetiuug ,  f.  inslilutio :  es  hat  kein  ge- 
weyheier  winckelpriesteriburen  der  gemeine 
das  .sacrament  reichen  oder  predigen,  wie  es 
doch  Cliristus  berdh  vnd  einsetzung  fmldert. 
von  der  windselmesse.  (^1534).  Kij*.  da- 
neben kommt  audi,  wie  tm  16.  Jh.  oft,  ein- 
satzung  vor:  wyr  Christen  sollen  vnnd  woU 
len  hyrynne  mnrht  vnd  roclil  fiibm,  ffic  pvn- 
saizuug  Christi  zuiialten.  von  begdcr  geslait, 
(1522J.  Aij^  , 

MuleM  (elnsidel),  m,  der  oUein  iboJU 
nende,  eremita,  mhd.  elnsidel,  einsidele  (Ben. 
2',  237),  ahd.  einsidilo  iGraff  6,  310  ):  zu 
der  zeit  hat  mUnch  geheissen ,  das  wir  jtzt 
kleusner  oder  einsidd  heissen,  wie  auch  das 
griechisch  wort  monadius  laut,  solitariua, 
das  ist  ein  ein<!nmer,  der  gar  allein  von  den 
leuten  wnniu  vnd  lebet  in  einem  holtz  oder 
Wildnis  oder  sonst  allein,  von  den  eoncilijs 


517 


Digitized  by  Google 


EINSIEOELICH 


518  mSPRECUüNG 


«Ml  kirehm.  (1539).  Kiiif .  häufiger  ge- 
braucht «efcon  L.  die  jüngere  ferm  einsiiller, 

u  s.  tc. 

Einiiedclicb,  d.  i,  einsieiiellich,  ioliiai  ius : 
die  grossen  oamen  voo  yhrem  heiligen  ein- 
siddelichem  leben  haben,  der  S2.  ptiUm. 
(1530).  Dij-. 

Klnsledelisch,  dasselbe:  ibbey  kxUul  lu.m 
rechte  heilige  Christen  kennen  vud  spüren, 
besser  denn  bey  aller  mönchischen  vnd  ein'^ 
sidlischen  heiligkeil  vnd  wercken.  ausleg. 
der  ep.  vnd  emang.  von  ottem  ele.  ( 1544). 
U)  iij'. 

Üttiftler  (einsidler),  einsidefer,  m.  die 
M  L.  gewöhnliche  form  /iir>  den  älteren 

ausdruck  cinsiedel  .*  vorlzeyllen  ynn  der  \vu- 
steney  liicszcn  iVw  heyli^Tj»  fynstfllfr  yhr 
vbirsten  abha  {»aler.  aualeg.  der  ep.  vnd 
emnng.  wm  ehrUtag  ele.  (1522;.  Kkiij''; 
ich  wil  gotl  dienen  vnd  ein  münch,  nonne, 
pfaff,  einsidirr  wfrdfn.  </- r  III.  psatm. 
(1530).  Oiiij";  wolan  woUuu  wir,  so  last 
sie  {Jehannee  d.  I.  und  J^nt }  vns  für  em» 
sideler  md  manche  halten,  von  den  eoneiHfi 
vnd  hirrh  n   f  1539).  fif. 

Eittsinuig,  unanimus ,  fines  sinnes:  wyr 
sollen  eynsynnig  seyn.  ausleg.  der  ep.  vnd 
euang.  dee  adnenU,  (1522).  Kiif . 

Einslnnigkcit»  /l  concordia.  einmüthig- 
keit:  rhrisfüch  pynsynnickeytl  streyltel  Wid- 
der die  üuiiil.  flwnd.  Kiij'', 

Elnsinnfglicb ,  adv.  «il  «MierM  gerin- 
nmg:  es  sol  keiner  den  andern  geringer  hat- 
len  denn  sich,  noch  verachten,  sondern  eyn- 
synniglich  ;iH(TM»'tiit'n.  ausleg.  der  ep.  vnd 
euang.  vom  aduent.  (152S).  £uij\  bei 
0rimvi  fdUend, 

KiuttMl,  tnatd^re. 

1)  eigmttirh ,  sedere  loco,  trnhnpix:  soli 
nicht  ein  guter  geisl  gottes  Ordnung  ein  we- 
nig bas  furchten,  vnd  weil  das  gut,  die  pfarr 
vnd  laad  des  Kirsten  ist  inner  demotigtieh 
vrtnuh  ncinen  abzuscheiden ,  die  pflichl  aulT- 
sn^'on  vn«!  vtnfi  gunsl  bitten  dort  ein  zusitzen. 
Jen.  3,  r)r)\ 

2)  (igüi  Uch,  festsitsenf  sich  feslseUen: 
diszer  arlicbell  ist  der  heublarlickell.  vnd  das 
iM-  ia  wnl  pvtisf"5sp,  isf  pr  gar  durch  viell  ca- 
pii  I  I!  vnd  naliciiil  diirclis  j^-anlz  'p'in'sf  lirli  rocht 
yuiUieran  vnd  dugelzogen.  warumb  des  bapttls  I 


ineher  verpronL  (1520).  Aiij*;  es  isl  das 

ge.selz  des  hapsls  tzu  tieff  evngesessen.  von 
heyder  gestalt.  (1522).  Cj";  dem  ding  islnil 
tzu  radlen.  es  ist  tzu  liefl  eyngesessen.  aus- 
leg, der  ep.  vndeum^,  vcmdlriitag.  f  1522>. 
sssj*^;  Itfinnen  nicht  heraus  iretteo  aus  der 
(.ji]np<5p<;.spn  lere  vni1  gcwoiilieii.  ausleg.  der 
ep.  vnd  euang.  vomaduenl  e(c.  (1528). 

ElnsnuUs,  L.  eins  maU,  mhd.  eine»  nüles, 
gen.  von  ein  mal,  kommt  nur  noch  in  der  be» 
deutung  eUiquando,  oUm  wr:  die  etwa  mcbl 
gleuhten,  da  gull  eins  mals  harret  vnd  gedult 
liado  zu  dpfi  Zeilen  Noe.  1  Pet.  'A,  20;  die 
jüdischen  Schreiber  sagen,  es  sey  also  zu- 
gangen, das  Lemech  sey  eins  mals  mit  eim 
knahen  auff  die  iagl  gezogen.  v6er  das  erste 
buch  Bfose.  (1521).  Rj^';  ii  li  IiaLc  jnn  mei- 
ner iiigenl  eine  historieri  ti^  lnirl .  wie  eins 
mals  der  prediger  sey  plölzlicii  kranok  wor- 
den, von  der  wtnefte/meaae.  (1534).  Litg^; 
der  seihige  bracht  eins  mals  seinen  schulge- 
»elh'ii  einen  köstlichen  rock,  das  16.  e«f. 
Johannis.  (153S). 

Einspannen^  1 )  equos  curru  jüngere^  an- 
spannen :  einen  esel  vnd  pferd  mu^  man  ein- 
spannen vnd  sie  zeumen,  sonst  kan  man  jr 
nicht  brauchen.  /iau^pojl.(JAena  1559).  453'. 

2)  einschränken:  das  all  geselz  ist  nicht 
erschollen  ynn  die  ganlze  well,  sondern  bey 
den  jttden  ynn  yhren  schulen  gepredigt*  aber 
das  euniigi  linm  sol  ni^t  also  eingespannet 
sein,  ausleg.  der  evong.  von  oslem  etc 
(15271.  Piuj''. 

Ein&precben;  das  vtrbum,  begegnet  nur 
einmal  Bist.  1,  541''  <ii  der  redcnaarl  einen 
ein  herz  einsprechmi»  mußt  einfl/Snen. 

Einsprechen  j  n.  inspiraiioi  bey  dieser 

ili;it  vnd  artirkf  l  des  glaubens  an  Christum 
bleiben  wir,  vnd  lassi  a  der  papislen  einspre» 
eben  (die  von  denpapisten  vorgegebene em» 
gekung  des  heil,  geistet)  vnd  newe  euangelia 
ein  sew  vrteil  bleiben,  auff  do»  vermeint 
keiserl.  edict.  (1531).  Eij*. 

Einsprechnngf  f,  dasselbe:  darnach  sageo 
sie  selbs  jm  ediei,  das  die  christliche  kirebe 

ans  einsprechung  des  heiligen  geists  vnd  gn- 

len  vrsachcn  g»  ordnet  habe  einerley  gf^talt 
des  sacranionts  zu  brauchen,  ebend.  Aij''; 
durch  einsprechungc  des  heiUgen  geisl£  ge- 


Digitized  by  Google 


EINSPRUCH 

ordent.  t^inä.  Aüj';  «iogebang  oder  ein- 
sprechung. Ei>l.  2,  210\ 

Eilspraeb,  m.  einspräche,  Widerrede: 
wer  kan  nu  hie  aiitworlcn  aufl*  sulcheii  (refl*- 
licheo  einsprach  T  das  diese  toort  ChrisU 
no9h  feti  sleken,  (1527  ).  hüij'';  irh  hab 
antwort  ritiff  nieitic  cinsinflche  vm!  mt  hr 
solche  kuii:>l  vüii  yhui  hegcrd.  vom  abendmai 
ChrülL  (1528).  ciij'. 

Clut*  einest,  ^braudu  ime  eins  sss- 
tinmal j  1)  für  semel:  ich  habe  einsl  ge- 
schworen bey  meinpr  heiligkcit  {vulg.  seniol 
juravi  in  sauclo  nieo) ,  ich  wil  Oauid  nicht 
tiigeD.  p»,  89»  36;  einen  ketier  soUu  niei~ 
den ,  wenn  er  einsl  oder  zwier  vcriuanel  ist. 
kurti  behi'ntnis  etc.  (1544).  Rüj'';  wridrl 
jrs  noch  eiiisl  thun,  so  wil  ich  die  band  an 
euch  legen.  Neh.  13,  21;  sage  ich  noch 
einst*  von  den'  teUten  teofien  Jtentds. 
(1544).  Niij\ 

2i  für  aliquandü,  olim:  der  IfulTel  «'inosl 
in  der  kircheu  vnler  dem  hauiteii  bt  y  dem 
anipt  der  messe  gewesen,  eine  predigt  von 
den  heiiigen  engein.  |1544).  Aiiij-. 

Einstechen,  inßgere:  der  dornsiacb<d 
eynppp<io»'heii  ist.  die  sieben  puszpsaim. 
HbH).  Bnj  . 

WbuMum,  hineinileekemf  «.  ft.  das 
sehwert  in  die  scheide:  vnd  sol  alles  Hrisi  li 
erfarcn,  das  ich  dor  liorr  mein  >«chweii  li.ib 
aus  seiner  scheiden  gezogen  vnd  sol  nit  hl 
wider  eingesteckt  werden.  Esed^.  21.  5; 
sie  sind  anch  die  ersten  die  da  fliehen  vnd 
das  mpsser  pinstecken,  ob  kriegsleule  auch 
ynn  sei.  siande  sajn  künden.  (1527).  iMij''. 

mnatclger,  m.  wer  eimieigi,  dieb:  ubt-r 
WO  eynsteiger  seyn.  die  ein  eygne  thOr  ma- 
chen, ein  eygen  loch  ...  die  sind  diebc.  aus- 
leg.  der  evang.  von  ostem  etc.  (1527).  Yiij'', 

ElattelleB,  l)  transitiv,  vonleutenge- 
braucht,  eimetten»  antietien:  derfaalben  sind 
der  ralh  zu  Aldenburg,  andi  e.  k.  g.  schul- 
dig 211  weliroii  falschen  prodigcrii ,  odt-r  je 
dazu  litlfcn  oder  leiden,  dasz  ein  rechter 
prediger  daselbst  eingeslelll  werde,  de  Welle 
6r.  2f  192.  2)  sieh  einstellen,  «nr  itelle 
kommen,  sich  einßnden:  er  wird  freyUch 
noch  für  Michaelis  sich  eiiislcllen.  oriqinalhr. 
V.  J.  1 543  auf  der  landesbibl.  lu  Cassel. 

Einstcn,  adverbiale  fortbildtuig  v.  einsl 


EINTRACUT 
olim:  das  die  lochter  sidi  noch  einsten  de- 

mülig.!.  J'  -n.       17. IV 

l'.instininicu,  ubereinstimmen,  concordare: 
vmb  düs  ncweu  menschen  willen,  der  dem 
allen  auch  feind  ist,  vnd  also  mit  goilcs  ge- 
richt  I  iii>iiiumel.  Jen.  l,  37*. 

Einstreii-hrn ,  hinfinsln.'irhen:  wie  eine 
muller  JrL'm  knitie  den  brey  einslreu  het  (in 
denmund).  Eisl.  l,  554*.  —  mü^d. in ütrichen 
(Ben,  2^.  685). 

Kinstürmcn,  irruere,  hineinstürmen :  ider 
ti'uffel)  niil  seinen  winden  vnd  iiioers  welleu 
zu  dem  .scbilTlin  einstürmet.  n>r  predigten, 
(1546).  Ciiij".  /II  jemanden  einstttrmen,  mit 
ungestüm  auf  ihn  eindringen:  vnd  slflrmtten 
(•iii!iiiili;,'licli  711  jiii  t'iii.  (tpnst.  gesch.  7,  56. 

Kiutattchen,  inlinyere:  der  isls,  dem  ich 
den  bissen  einlauche  vnd  gehe,  vnd  er  laucble 
den  bissen  ein  vnd  gab  jn  Jude  Simonis  Iseha- 
rioth.  Joh.  13,  26;  taufen  heiszct  baden 
oder  eintauchm.  de  Wftte  br.  5,  393. 

Einthrlls  (cinicils;,  partim,  theils:  man 
siht  auch  tegltch  wie  grase  pein  sey,  die  se1> 
ben  grewliiben  schrecken ,  das  einteils  gah- 
lirli  ilroli  sirrlicn,  ellich  wansiniiig  werden. 
gnnu.l  vnd  vrsticfi.  fl:'20!.  cj**. 

binthuii,  i;includere  pinsperren:  ich  lasz 
mich  einllmn  und  verbergen,  weiss  aelb  noch 
nicht  wo.  de  IVeUe  br.  1,  58S. 

2)  eingeben,  einräumen :  er  höret,  d.T:  il'"^ 
künigs  Demetrij  heubllcule  mtl  einem  grossen 
beer  in  Kedes  in  Galilea  komen  waren,  die 
land  einzunemen,  die  jm  der  ktfuig  eingeihan 
Iiiillc.  1  Macc.  1 1 , 63  ;  i,'!t  ich  wie  ein  mensch, 
dir  vber  land  zog,  rüttele  seinen  knechten 
vnd  Ibel  jncD  seine  gUlcr  ein.  Matth.  25, 14  ; 
wie  jtxt  der  Tttrck  odder  die  Venediger  einem 
eine  stad  odder  ein  anipl  einihun.  einepre- 
digt  vom  verlornen  schaf.  (1533).  Aiij**;  der 
jti  selbs  zum  konige  gekronet.  das  königreich 
eingeihan,  besleligl  vnd  erhallen,  der  110. 
psalm.  (1539).  Bij**;  es  haben  e.  ch.  gn. 
lu  wlich  dem  rat  zu  Wittenberg  das  barfüszcr 
klostcr  da<!e!hs  ein^ethan  für  die  kranken. 
de  Weile  br.  3,  176.  Jen.  3.  437*. 

Biltndt.  m.  tnblegmen»  einsehlag  des 
gewebes.  3  Mos.  13,  48.  52.  56. 

FInfracht,  f.  concordia:  /n  trpnnor  dfr 
chrisihchen  eyotrachl.  L,'s  erbteten.  (1520), 
Aij*. 


MO 


Dlgitized  by  Google 


EINTRÄCHTIG  520  BWTRETEK 


üstfiflltig  («inireehüg),  eoneor«,  mM. 
«itui  ehiec  (Ben,  3»  79).*  vnd  wil  euch  ein 
einirechiig  Hertz  ?fl)pn.  Ezech.  II,  19;  wo 
warhafllige  chrtsleu  siuiJ,  die  sind  aller  Hinge 
eintrechtif .  vberioi  ente  buch  Mote.  ( 1 527). 
eiij";  erstlich  isl  das  gewis,  das  Zwiii|.'oI  vnd 
Ecolainbad  viii  vrrslaiitl  einln  clilip  ^iiid.  das 
diese  wort  Christi  noch  fett  stehen,  (1527 ). 

MllrikMg»  coneardStir:  es  ward  auch 

einirechiig  von  allen  heschlos.sen.  2Macc.  15, 
36;  wie  es  alle  !  rer  l  inlrct  hlig  auslegen. 
Bindseil  7,  375.  Äuu/i^er  dient  ais  adv.  ein- 
Irächtiglicb. 

UlIrftcihtlgMty eaneordia,  mki.  ein- 
trehtckeil  (Ben.  3,  79).-  fiie  aber  slcckl 
dciiilich  vi  sinl  UDum,  una  res,  welches  man 
aichl  pflegt  jm  laliniscben  noch  griechischen 
zu  reden  von  der  gleicheit  oder  einirechtig- 
hnt  das  17.  cap.  Johannis.  (1530).  Mij"; 
mit  viel  vrtcilcn  vnd  afflerreden  macht  man 
nichts  besser,  sondern  mit  demütigem  gehet 
vnd  demütiger  einlrechügkeit. /m.  4,  373',* 

r.  g.  wolle  mit  ernst  die  einlrichtigheitder 
lere  foddern.  de  Welle  br.  3,  362.  5.  122. 

KinträchÜglich ,  concorditer,  mhd.  (ein- 
irchtccUche  (Ben.  3,  79):  samlcten  sie  sictt 
eintrechtiglieh  zu  hauOT.  J^t.  0*  2;  das  sie 
alle  sollen  des  herrn  namen  anrufen  vnd  jm 
dienen  einlrechtiglich.  Zeph.  3,  9;  darynncn 
stymmcn  sie  eyntrechticklich.  ausleg.  der 
ep,  vn4  evang.  vom  chrislag  etc.  (1522J. 
L  iiij^ ;  sohald  sie  der  Arianer  lere  les«i  bdre- 
len  zischeten  sie  alle  eintrechUglich.  der  82. 
psalm  (1530;.  Eiij^ 

Einiräclitlkbj  dasselbe:  sihc  derprophe- 
ten  rede  sind  einlrecbllich  gut  ftir  den  kSnig. 

1  kto.  22,  13 ;  ich  wil  dich  dein  logic«  basz 
leren  vnd  sage  mit  dir  cintrcchiUch.  von  dem 
bapslum  SU  Rome.  (1520;.  Ej";  {die  välevf 
eiutrcchtlich  hallen,  das  die  auszsetzigen  oilt 
alle  menschen  bedeutlen.  ewinf .  von  49n 
gehen  auszseUigen  (1521)  Biiij*. 

Eintragen,  imporlare,  inferre. 

1)  eigentlich:  des  sechsten  tags  aber  solleu 
sie  sich  scbiekrn,  das  sie  zwifelüg  eintragen. 

2  Ifaec.  16,  5;  vnd  keine  lasl  tragnt  durch 
die  thor  zu  Jerusalem  ein  am  Sabbalth  tage. 
Jer.  17,  27. 

2)  bildlich:  solch  wuleude  weyszs  halt 


der  boeze  geist  eingelrsgen  vnd  lest  es  Vfn 

bruderschaiU  heissen.  eyn  sermon  von  dim 
hochwirdigen  sacrament.  (1519).  C  j*";  wie 
ibene  mutier  yhr  kind  lerel,  hebes  kiod, 
wenn  du  nicht  gewinnen  kanst,  so  trage 
hadder  ein.  wm  abendmal  ChristL  (1528). 
rij'';  vnd  tnfl\  ancli  dduiil  seine  roltrr,  die 
yni  luitid.sliar  eiiitraj,'en  jiifi  dicspui  artib'!. 
äaa  15.  cap.  der  ersten  ep.  s.  i^auU  an  die 
Cwktihtr,  (1534)  Oiiij^ 

KlntrelTei«  eonyrMere.  übertiiUreffen, 
übereinstimmen:  tVia  i'!''!'!!nissen  pflf^irpH 
nicht  ynn  allen  Suirken  tia^utreffen.  vam 
äbmimalCkmli,  (152b).  qtj*. 

Eintreiben»  1)  inigere  peau:  es  bt  noch 
hoch  tag  vnd  ist  nocli  nicht  zeit  das  vich  ein 
zutreiben  ( in  den  stall,  die  hürden  su  trei- 
ben). 1  Mus.  2y,  7. 

2)  einen  eintreiben,  in  die  enge  treiken, 
ihn  mit  tcorten  und  gründen  dahin  bringen, 
dasx  er  nicht  ausweichen  kann:  nh>-r  am 
siebenden  tage  .-<agi  crs  yr  {Sinmon  seinem 
tPcibedM  räthseli,  denn  sie  treib  yn  ein. 
rieht.  14,  17;  Paulus  aber  ward  je  mehr 
krelTiigtr  vnd  treib  die  jüden  ein.  apost. 
gesch.  9,  22;  (ilirislus  hat  selbs  seine  phari- 
bcer  vnd  sadduceer  nicht  gar  können  schwei- 
gen noch  bekeren,  doch  hat  er  sie  so  *ber^ 
weiset  vndeingelricben,  das  sie  nicht  kondlen 
dawidder  elwas  auflbririgcn.  da^  fi.  cap. 
Ephes.  (1533)  Cj" ;  man  kan  den  feuffcl 
nicht  besser  eintreiben  vnd  vnser  herlzen 
Widder  yhn  Sterken,  denn  durch  sein  eignn 
wort  vnd  liekentnis.  eine  ftmcAl.  (l529).Bj*. 

3)  inirudere,  inculcare:  ich  mus  jmer 
solch  vnterscheid  dieser  zweier  reich  ein 
Mewen  vnd  einkewen,  eintreiben  md  ein- 
keilen, der  101  psalm  (1534)  Mj';  soldie 
weise  haben  die  lieben  aposiel  vnd  \cler  ge- 
halten, diesen  ariikel  beide  mit  Worten  «nd 
warzcicheu  ein  zu  treiben,  das  15.  cap.  der 
ersten  ep,  $,PmM  an  die  Cormiker,  (15S41< 
Yj ' ;  damit  gar  vnzelige  abgötterey«  80  durchs 
hapstum  in  die  kirehe  eingetrieben,  teplirh 
je  mehr  vnd  mehr  ausgelricbeo  werden.  Jen. 
6,  519*. 

Eintreten,  introire»  hineininten t  wiki. 

in  litlen  [Ben.  3,  97). 

1  I  eippntlirh :  wpnn  ileiii  fiis  zur  slad  ein- 
Iril,  wird  da:>  ikiuii  :>Lcrbcu.  i  BSm.  14,  12; 


Djgitizeci_b^,^|g|g^ 


EJKTVVEOEH 


52J 


filNWOLLEN 


am  abend  kam  Jbesus  vail  trat  mitten  ein. 

Joh.  20.  19. 

2>  uneigen t [ich,  kommen:  zu  «Ion 
Ugeii  vv(!nltni  grenlirliti  zeylluiig  eynlreiu-n. 
vor.  s«  2  Ttm.  3,  1. 

Kintwcdcr»  «.  entweder. 

Kinwarlisen)  inolesrprf,  inrrfsrcrp:  silu; 
zu,  «las  (tu  •solche  pfRil  iiiclil  sifcken  vnd  <'ui- 
wachsen  bssesl.  da«  5.  G.  vnd  7.  eap.  s. 
jraMM.  (1532).  Tij^ 

Bilwägen,  pendendo  insmnre:  du  wegcst 
«lein  goltl  vikI  sill'fr  «  in  ,  wnnmih  wf;^t'slu 
uH'hi  auch  (iiiinc  worl  auU  der  goiilwage? 
Str.  2S,  20. 

lllvcAlg,  ein  wHh  kabeni  (mono^aaMw. 
einweibig.  Ätberits  dic(*  Sj^).  betegg.  vn- 

Ifr  tMiuD'itini:.'. 

tilttwrihcn,  consecrare:  welch»  r  ••m  m-w 
haus  gebawcl  hat  vnd  hals  noch  mein  eiiigc- 
weihei,  der  gehe  hin  vnd  bleib  in  seinem 
hause,  auITdas  er  nicht  >tt'rbe  im  krieg  vnd 
ein  ander  vM-ihe  es  ein.  ,")  Mos.  20,  5;  also 
weihcten  sie  das  haus  des  lierrn  eiu.  1  kön. 
S,  63 ;  das  wir  einen  hiscboff  im  slilTi  Naum> 
bürg  ordinirl  vnd  eingeweihel  liaben.  ettm- 
peleinmredUen  büdioffsu  wnUUn,  (1542). 
Aij\ 

Einweihung,  i:un.<iecraUo:  etnwetiiung 
des  allars.  4  JUos.  7,  10;  oinweiiiiiiig  des 
hauses  gottes.  Etra  6,  16;  einweibung 
des  hauscs  Davide,  jp«.  30*  !• 

Klnweis<»n,  inducerc,  einführen:  sioh 
lassen  inuevlirn  vmi  lüiiweiscn  \se.  ins  pfui  r- 
ami}.  von  d*^r  iciuckelmesfic.  {iöli'^ij.  Uj'. 

Einwerfen,  1)  inßcere,  in  elwas  werfen: 
Christtts  hlea  Petruin  an  das  meer  gehen  vnd 

«loa  iiugel  einuiMlTni,  awsleg.  der  zehen 
j^epot.  (152S).  Kj' ;  Clirislus  hie  heissel  das 
netz  einwerlleu  am  licchteu  Uge.  ausleg. 
4er  ep.  vnd  «uang,  von  oHem  He.  (1544). 
A  5*.  figüHidi:  man  kund  nyinmer  szo  vi! 
ausz  Werfen  niil  guller  Iitc  als/,  die  höszen 
hcwhter  eynwerllen  mit  l,i|s«  li<  r  Inc.  wider 
den  falsch  genantlen  geysU.  ilund.  (1522). 
Aiij*, 

2)  interjicere:  wilchc  spradie  bat  solche 
wcyse  oddor  nrt  zu  reden,  das  sie  zwissrh^n 
zweyen  worlen,  die  aneinander  {ichitreu, 
eynen  aolcben  hauffen  worl  vnd  aolche  eine 

Dan»  WSitorlMk. 


predigt  einwerffe.  doi  ander  leyl  mdder  die 

hyml.  Propheten.  (1525).  Fiiij*. 

3)  einwerfen  —  theiten :  CliH<lu*;  wird 
das  erhe,  das  er  hal,  uichl  alleui  iMdi.dien, 
sondern  mit  vns  einwerflen.  hautposi.  {Wilr 
tenb.  I51.'>)  sommerteil  0''. 

Einwickeln ,  1 )  sinnlich,  involvere,  com- 
plicur«;  vud  der  liiiuel  wird  eingewiekell 
werden  wie  ein  brieff.  Jes.  34»  4 da  ichs 
(dat  meer)  mit  woicken  kleidet,  vnd  in 
tun'  kc!  cinn  trkplt  wie  in  windeln.  Iliob  3S, 
9;  vtiil  d.is  scliwrislucli  uieht  hry  die  leuien 
gelegei .  sondern  l)C5eits  eingewickelt  an 
einen  sondern  ort.  J^.  20,  7. 

2)  bildlich:  die  andern  feste  ym  jar 
winkeln  vriscni  !iprrn  ^'irit  rtiijiiri  ^cinc  wrn'k 
vnd  wun»U  r  die  vi  ^elUaii  hat.  zwo  predigt. 
(1535).  Aij*;  das  sie  nicht  nul  yhm  idt'm 
bapgi)  eyngewickelt  vnnd  vertilget  werden. 
von  beider  geslall.  (1522).  Aij';  das  and(  r, 
das  er  {Carfrtnd  den  Lu(h(»r  irtil 
einwickele  vud  seinen  rultzen  vnd  irul|ien 
eynblewe,  das  der  Luther  eben  das  lere,  das 
der  hapsl.  das  ander  teyl  widder  d,  fcyml. 
prapln-irft  '1525).  Liij'. 

Einwiegen,  durcA  «.'le^e«  einsvhiäfem: 
also  wieget  man  dis  kiodhn  ein.  hauspost. 
{muemb.  1545)  wüOerteü  16'. 

Einwinden,  innofoere,  einrolUn  ,  zusam» 
menrollen:  so  h.nhen  sie  vor  zoitrn  ilu*  liilrher 
gemacht,  das  mau  sie  eingewunden  hat,  wie 
die  maier  ybre  tdcber  einwinden,  der  pmph, 
Sacharja.  (152S).  Qriij*.  —  ahd.  inwintan 
{Graff  1,  7')!). 

Einwirken,  iatexere,  eingeben,  beleg  «. 
einnähen. 

BiHW«hMr  (ein woner),  «.  ineola:  ein 

haus,  das  du  kracht  vnd  knackt,  scl:t  M  iid 
iagl  den  oinwoner  aus.  derproph.  Hnüacuc. 
(1520).  Ij';  alle  eiuvv(jner  der  siedle.  I  JUos. 
19.  25;  jr  habt  mir  vngliick  zugehi'fal,  das 
ich  stincke  für  den  einwehnern  dieses  landes. 

31.  U.  i'flt'l. 

Einwobuerin,  /.  mcolu .  rliUiue  du  cio- 
wunerio  zu  Zion.  Jes.  12»  ü. 
Ilaipnlltcii,  nnfrt'friu  inditeere:  einen  ein- 

gewolckten  gotl,  weil  er  in  wolekeu  gi»n 
liiniel  fuhr,  kurtz  h-'h-  ntnis.  HT.  11  .  Riiij". 

EiaweUen ,  <»  den  smn  wollen :  es  wil 
mir  nicht  ein  t  das  ich  mieb  so  gar  soll  er- 

66 


Digitized  by  Google 


£mWüR2£LN 


522 


EINZIG 


geben  aufl  die  blosse  gnade,  swnma  dm 
chrisilichen  lebenx  f  1^:13*.  Fij*. 

Kiiwinellj  radicari:  ich  sähe  einen 
tollen  eingewurtidl.  Hiob  5,  3;  durch  die 
hi'he  eingevvttrtieU  vnd  gegründet  werden. 
Eph.  3.  17. 

Einxäuncn,  inciudere,  mii  eimtn  zäune 
einMchiiessen :  wie  soll  denn  hie  die  inenscheil 
ausgedenel  odder  die  goUbeil  eingeseunei 
werden,  vom abendmal  ChriitL  (1528).  iij^ 

Einzeichnen,  inscrikere:  die  ienigen  so 
iDiL  ern^i  cUristen  wollen  teyn  vnd  das  cuan- 
gelioQ  mil  hnd  md  nrande  bekenn»,  mittlen 
mit  wunen  sich  ein  seychen  ( ßr  xeidienen. 
t^it;  rerlifiji  /ur  rcchcncn,  rechm'n)  vm!  fM  \\  n 
yn  eym  hauso  alleytic  sich  veriiamleii.  deud- 
che  messe.  (152(ij.  Aiij^ 

ÜMfl,  iinguU»,  mhd,  einzel  (Bmt.  1, 
425) :  also  dicncle  Jacob  vnb  Rahel  sieben 
jar  vnd  (iaiiL'litpn  jn  ;ils  werens  cinzdo  l-igr, 
so  lieb  halte  er  sie.  1  Mos.  29 ,  20 ;  es  sol 
kein  einzeler  zeuge  wider  jemand  aufllreten. 
5  Jfof.  19,  15;  xeygl  dodi  des  eyneynUe- 
h>n  bucbslaben  odder  punct.  das  ander  teyl 
Widder  d.  hyml.  propheten.  (1525).  Nij'';  es 
gesrhiciU  geuiciiuglicb,  das  goU  durch  einen 
eintielen  man  eim  gantien  hnd  vnd  kOnig- 
reich  gUick  vnd  IhmI  gibt,  vom  kriege  widder 
d.  T.  (1529).  Fif ;  das  ein  einlzelür  inünch 
aus  einem  loch  solch  refonnatioa  soll  furuc- 
men,  sey  nichl  xa  leiden,  wider  Hom  fVorsl. 
(1541).  ij^;  wenn  swey  bey  einando*  Ugen, 
wermen  sie  sieb,  wie  kan  ein  einlzcler  warm 
Winten,  pred.  4,  11.  sonst  btgegnet  anwei- 
sen das  md.  enzel  («.  d.) 

■tneliick,  singutaäm:  die  leai  in  hin- 
sein ein  jeden  einxdich  xu  berichten,  de 
Welle  hr.  5,  226;  man  soll  zuglfich  golt 
fflrcliicn  vnd  vertrawen,  nicht  einzelich  nach- 
einander, iischr.  IIG'. 

UiielBy  docft  nur  i»  dar  voUerem  Form 
einxelen,  xwnol  iceiiN  es  adverbial  steht: 
u  h  hin  vnfrucblbar,  einzelcn,  verliie^MMi  vnd 
Verstössen.  Jes.  49.  21}  ich  rief  jui  (Abra- 
kam)  da  er  noch  cinxden  war.  51,2;  ein- 
xelen nach  ein  ander  wil  ich  sie  für  dir  er 
aus  stosscn.  2  ifos.  23«  30;  das  mcpr  wird 
si-yn  (  Jonas)  todhPHe,  das  it  riius  cvnlzelen 
sterben,  der  proph.  Jonas.  (lo2ü).  FÜij"; 
derhalben  wirnturxadii»  Jesaiam  etnixdo 


(dar  originaldruck  hat:  einlzelcn)  aus  m 
lassen,  vorr.  auff  den  profiA.  Jafninm. 
Bindseil  7,  340. 

UmMmi,  bmL,in  /»^andan  fredentaii- 
gen: 

1)  ingredi ,  inirare,  in  ein  Innil,  eine 
sladt,  CHI  liaus  cinzif  licii :  vnd  werdel  vr«  - 
slüi  et  werden  von  dem  land,  da  du  einzeuchül 
jtzt  eittsonemen.  5  Moa.  28,  63;  madiet 
y\\e  tlioro  weit  vnd  die  tbtlre  in  der  weit 
lio(  Ii,  das  der  könig  der  ehren  einriebe,  ps. 
24,  9 ;  vnd  als  er  zu  Jerusalem  einzocb,  er- 
reget sich  die  ganue  itad.  Jfalllk.  21.  10. 

2)  geHnglich  einxiehen,  gef9ngemfiBhime%i 
nadi  r!cm  Johanne«:  gcfcnglicb  eingezogen. 
hauspoxt.  {Wittenberg.  1515)  winterldl  S'. 

'6}  inserere,  comprehendere :  darUnib  ist 
ynn  diesem  gepol  (dem  ßnßen)  nicht  einge- 
zogen (einbegriffeH)  gott  vnd  die  Oberkeit. 
deudsch  calechismus.  (1529).  Giij**;  darumb 
hat  er  bie  die  apostel  sclbs  eingezogen,  das 
17.  cap.  Johannis,  (1530).  riij\ 

4)  xnHickxMkan,  enulalten,  ataehafms: 
zu  viel  gnade  kan  man  w  idor  einziehen  vnd 
wenigem  ,  aber  dir  sirado  kan  nicht  wider 
zurücke  konien. (ier  iOi. psalm.  (1534). Cj"; 
SO  wil  ich  sampt  den  meinen  vnser  gebet 
nach  gottes  berelh  auch  einziben  vnd.  wie  s. 
Joli  iiHics  leret,  für  din  Sünde  zum  todc  nicht 
bclcu.  wamunge  an  s.  l.  deudschen.  (1531 ). 
Aij**;  man  mUsle  ia  den  pracht  einziben  vud 
das  ausgeben  stopITen.  emMiiiMti^a  nm  fride. 
(1525).  ßj**,  oder  meint  einziolim  hier  nur 
vermindern  l  hierher  gehört  auch  die  redens- 
ort:  die  pfeifen  einziehen,  sich  wovon 
Mwikisti^en,  nachgeben:  da  sind  sie 
frolich  wurden,  das  sie  los  rnd  frey  sind, 
vnd  dio  goislliclicn  tyrannen  die  pf»'ilTL-n  oiii- 
zihon  {ihre  tyrannische  lierrschafl  einstel' 
ten)  müssen,  der  82.  j>«aiii».  (1530).  Aiy*; 
das  die  bepate  ans  dem  bind  gestoasmi  sind 
vnd  die  pfeilTen  einziehen  muslen,  nicht  mehr 
tliUren  solche  bullen  vod  gebot  vitor  di«^  engel 
ausgehen  lassen,  vorr.  tber  den  proph.  Dar 
ntal.  BindaailT,  386. 

5)  das  pari,  eingesogen  «aiinia  tehom  ». 

r)07*  avfqe fuhrt. 

Eintug,  m.  ingressus,  inirotius.  nach  ein- 
ziehen 1:  ich  kenne  deineu  auszuj^'  vnd  eiii- 

xqg.  /et.  37f  28;  also  Imtueht  Habacuc  hie 


Digitized  by  Google 


EIS 


523 


EISEBN 


maler  kuast,  da:^  er  den  eiiizu^'  der  feinde  für 
die «tigen  malet,  der  proph.  Btihacmc»  (1526). 
ej";  des  henrn  Ghrisii  cinzug  zu  Jerusalem. 
ti'^rhr.  ;  vv:(s  die  scliriiri  fassoii  wil  ,  das 
frt»sel  siQ  aJltis  auir  einen  haull'en,  das  man 
Bidit  d«rff  viel  au»zuge.  sondern  nelir  ein- 
tflge  macben.  vbtr  4a$  artie  HA  Jfote. 
(1527).  Bbiif. 

Ria,  n.  glacies,  mhä.  k  {Ben.  1  ,  755): 
aus  vves  leib  ist  das  eys  gegangen  ?  Uiob  38, 
29 j  wenn  der  kalte  Dordwind  wehet,  ac 
wird  das  wasser  zu  eiss.  Sir.  43,  22 ;  deine 
sdnde  werden  verg'-lnMi  wir  driN  ciss  von  der 
sonne.  3,  17.  bildlich:  eiss  der  vnbarm- 
herlzigkeit.  kufU  bekenlnU.  (1544).  Biij*. 
tpridtwihlgr:  mao  moa  die  leute  ym  aawm 
vnd  zwang  halten,  sonst  wenn  man  er  omncs 
vmbsonsl  nccrelo ,  würde  er  zu  mutwillig 
vnd  gieng  aufls  eys  lanUen.  vber  das  erste 
diidk  Km«.  (1527).  rrij**;  wenn  dem  eael 
lu  wol  ist .  so  gehet  er  auffs  eysi  gompen 
vnd  hrielit  f-in  Leyn.  lischr.  339'". 

KIsrn,  n.  ferrum,  nüid.  Isen  {Ben.  i, 
755),  ahd.  isan,  isarn  (Graff  1,  4i>8). 

1 )  gold.  Silber,  ertt,  eisen,  libn  vnd  bley. 
4  Mos.  :n  .  22:  an  land  des  steine  eisen 
sind.  5  Bios.  S,  9 ;  «'isen  bringt  man  aus  der 
erden.  Hiob  28,  2 ;  eyn  kelzer  meyster,  der 
aicb  eyssen  so  fressen  vnd  felsien  snreyssen 
vordunckt.  eyn  sermon  «Mm  dam  ahlat  vnd 
gnade.  (1520).  Cij''. 

2)  verarbeitetes  eisfn,  a)  eiserne  Werk- 
zeuge (besonders  waffen):  des  iieweu  lesla- 
menl  reysiger  taeng  vnd  streyt  soll  nil  well^ 
lieh,  sonder  geystUcb  aeyn,  nit  mit  eyszen 
\ni]  !ifirn«z,  rosz  vnd  man.  misleg.  des  G7. 
p£aim«n.  (1 52  l).Bij'';  da  einer  ein  hoUz  Teilet 
fiel  das  eisen  ins  wasaw.  2  Mh.  6.  5 ;  wenn 
ein  eisen  stumpf  wird, .  •  mos  mana  mit 

tnJclil  wider  soherfTen.  pred.  10,  10. 

b)  eiserne  fesseln:  sie  zwangen  seine 
fUsse  im  »lock,  sein  leib  muste  in  eisen 
iigen.  p$,  105,  18:  gefangen  im  zwang  vnd 
eisen.  107,  10. 

c)  voneiner  rii  fallenen  Jungfrau  heiszt  es. 
He  habe  ein  c  i>t  u  aligeworfen :  da  von  einem 
jungfrawenmügdlin ,  das  ein  eisen  abgewor- 
fen bat  vnd  einon  andern  verlravpet  ward, 
der  sie  für  eine josgfrauw  Mm,  die  rede  war. 


Eisen  I  ferreus,  von  eisen,  mhd.  tsento 
(Jleii.  1,  757).  «aWcAamel^llid^  ittir  eise- 

nen  entspricht:  so  ist  nu  yhr  ander  Leslea 
sKlck  dersprucl)  .lohrtn.  vj..  welchen  Ecolam- 
pad  rhUmel,  er  sey  seine  eiscne  maure.  das 
dfoae  worl  ChrUH  nooft  fest  stehen.  (1527). 
iiij*;  also  ligl  die  eiaene  manre  mit  einem 
würtlin  vnihgeiilascn.  ebend.  i  iiij*' ;  steiii- 
herlzen  vnf)  eisene  seden.  von  den  Juden 
vnd  jren  lügen.  JiiiJ''.  in  der  bibel  sieht 
eisen  mir  p§,  107 .  16»  sonst  immer  eisern 
(*.  d.). 

Elsenfresseri  m.  einprahler,  der  f]!ci'-h- 
sam  eisen  fressen  tu  können  vorgibt:  lue 
sollt  eynn  eyszenfresser  die  Iseen  blecken 
viuid  myr  eyn  kMdi  ynn  den  bamst  beyasenn. 
auff  das  vbirchristlich  buch  bocks  Emszers. 
(1521).  Hiiij»;  da  stehet  der  sprudi,  wer 
nu  eyn  eyssen  fresser  ist,  der  heysse  yhm 
eyne  acbartlan.  das  ander  teyl  teidder  d. 
Aymt  Propheten.  (1525).  Hj'';  solche  mech- 
ligf  f  is^enfrpsser  vnd  hellenbrechcr.  vom 
abendmal  Christi.  (1528).  xiij"";  die  vnver- 
zaglen  beiden  vnd  manhafiligen  eLscnfresser. 
da*  sdOne  eonfUmini,  (1530).  Biiij^;  vnd 
sind  küne  eiscnfresser  mit  schweren  vnd 
martern,  wider  Hans  Worsl.  (1541).  Niij**. 

Eisenhart,  hart  tcie  eisen:  widenirab  ists 
war,  das  etliche  leute  so  stmll^  f^t  vnd  mebr 
denn  eisen  hart  sind,  under  den  Mscbojf  Sil 

Eisenhut,  m.  pileus  ferreus,  heim,  mhd. 
isenhuot  {Ben.  l,  733):  die  eyszeniiul  haben 
sie  an  den  flisaen,  das  acbwert  aulT  dem 
k(»pfr,  schilt  vnd  krebsz  hangen  auff  dem 
rurken.  «on  dem  dajislami  xu  Aom,  (1520). 

BlaCUBfellcht ,  mocHlos««  ferro,  ro«<- 
fiedsig;  es  sollte  ein  rcinliih  käste  seyn  fur 
leinen  gerKthe  drein  zu  legen,  da  nichl  eisen 
durchgeschlagen  das  leinen  geräthe  eiscn- 
lualichl  maclile.  de  Welte  br.  5,  162. 

Klawwiffc,  n.  ferramenta:  Tnbalkain, 
den  meisler  in  allcriey  ertz  vnd  eisenwcrck. 
1  Bfos.  4,  22;  Dan  vnd  Jauan  vnd  Mehusal 
haben  auch  auff  deine  inerckle  bracht  eiscn- 
wercL  Kaacft.  27,  19. 

Haern,  ferreus ,  mhd.  Isem.  tsertn  (Ben, 
1,  757).  r.  tser  ^  eisen,  erscheint  häufig 
in  der  bibel,  selten  in  den  übrigen  Schriften 

66* 


Digltized  by  Google 


EISGRAU 

L,*»,  «00  eisen  hvwnn»^  uf:  sein  eisern 
bt'ti«-  i>i  alllie  tu  Rabbaili.  '>  Mos.  3,  11; 
villi  wird  ei»  fisprn  jnpli  aiill'  (leinen  hals  le- 
.geu.  2S»  18;  eisern  wa^eu.  Joi.  17,  ih  «. 
t).  a.  sl. ;  ein  eiserne  nuiir.  «o»  äbendmai 
f^rUU.  (1528).  iiiij'';  mil  cyssern  giUcr 
vei  Killern,  muleg.  der  xeJken  ^epol.  (1528). 

UsgraUj  grau  wie  eis,  wetszyrau,  mhd. 
isgri  (Ben.  I,  566):  wie  es  denn  seinem 

fjrossfii  alter  vnd  eisgraweii  ko|iirgeiues  war. 
2  Macc.  G,  2;{ ;  linllo  vielloii  lil  ^^o(!aiu  ki^ii 
vuiii  vater,  das  er  ein  aller  man  were,  einen 
eiüsgraueo  hart  helle.  EitL  1,  442^. 

Kitkalty  kaU  leie  ew;  Uenciiest  du  nidiu 
das  CS  dich  angehe,  bist  dargegen  ganU  eis- 
kalL  vier  prpdtglen.  (1546).  Miij*. 

Eisscilollej  m.  (  ?)  fnulum  glaciei,  eit- 
kkmpent  wenn  der  teulTel  den  ktial  jnn  der 
band  belle ,  so  müslc  nichl  allein  eitel  win- 
lor  viul  (wi^tM  fro^t  Iileiben  ...»  sondern 
es  tiiüste  so  liart  frieren ,  das  alle  menschen 
uuir  einen  lag  crfrüreu  vnd  eilel  ciitöchoUen 
wftrden.  der  147.  jwaim.  (1532).  Diiq**. 

EJsnclie}  m.sUria:  wenn  es  ^crrcwret  su 
werden  ebzaekcn,  wie  die  spitzen  an  den 
stecken.  Sir.  43,  21. 

Rftel,  mhd.  ftel  {Ben.  1.  758} ,  oM.  ttal 
{Graff  l,  154),  hatte  in  der  Hl  leren  spräche 
die  bedeulung  vacuui ,  (nanis ,  leer,  ledig, 
denn  so  heiszl  es  z.  b.  noch  in  der  ersten 
deutschen  bibel  (14ü2)  2ilaa-.  3,  21:  so 
jr  ausgeel*  nieblen  geel  aus  lere  oder  eytel 
(vulg.  non  exihilis  vacui,  L.  nichl  leer  aus- 
zielicl)  und  hir.  20,  1  1  :  vml  lifssrii  in  eylel 
(vulg.  dimiseninl  itiaiieui,  L.  vnd  iicsscn  jn 
leer  vun  sich).  L.  gebravdu  es  m  diesem 
unprünglichen  sinn  nichl  mehr,  sondern 
nur  noch  in  der  ah'Hrariioii  jener  sinnlichen 
bedeulung,  keine  realilnl ,  keine  tresenheil 
habend,  nichlig,  grundlos,  falsch,  unniUs, 
vergebUdi:  was  ein  eilel  ding,  Schemen  od~ 
der  ßespcnst  ist,  das  kan  keine  gf stall  fassen. 
das  diese  wort  Christi  noch  fest  stehen. 
(1527  i.  uiiij';  der  berr  weis  die  gedauckeii 
der  wenschen,  das  sie  eitel  war,  nichts)  sind, 
fis.  94,  11;  jre  güizen  sind  wind  vnd  eitel. 
Jes.  11,  2'J  :  i>l  .illi's  ^'nrifz  eilel.  pred. 
l,  2;  isl  llliiiNiiis  .ili*r  nichl  auir«'i >l;iiHlfMi, 
SU  ml  ewei  glaube  eilel.   1  Cor,  ii>,  17; 


EITELEURE 

lassei  vns  nichl  eiteler  ehre  geitzig  sein. 
GaL  5.  26. 

Eitel,  H.  vanitas :  wie  liali)  jr  das  eilrl 
[var.  das  vuuulze  j  so  beb  vnd  die  lügen  so 
gerne?  ps,  4,  3 ;  das  i«iie  ko  ein  eilel  odder 
nichts  ist.  diu  diese  loorl  ChrisU  mach  fett 
stehen.  (1527).  niij";  oildoi  hal  er  darilnili 
das  brod  %uiii  eitel  0(lil<>r  zum  gespensl  des 
leibes  gemachl?  ebend. 

Eitel,  a(h.  bloix,  fonfer,  nur,  nleMs  nlr.* 
wyr  ^vhan  ybe  ftiraugen,  das  goti  icgiich 
iiahi  cyllel  menuer,  sondern  aucti  WL-fber 
sciialTcl.  das  7.  eop.  s.  PauU  zu  den  (  orin- 
Ihern.  (1523).  Aüj'';  die  ebreische  spräche 
hat  keyn  das,  sondern  eyid  der  vnd  die.  da* 
ander  legi  u^idder  d.  hyml.propl^eten.  ( 1 525 ). 
nüj'';  also  spirll  auch  die  vorjuinfn  iler  bbn- 
iliTi  kiie  nul  güU  vnd  ibul  eylel  feyl  grille. 
der  pniph.  Jona.  (1526|.  Diiij^ ;  ey  wie  ein 
freunllicher  feiner  goll  isl  das .  isl  er  doch 
nichts  ii(»nn  eilel  Missipkt.'il  vni!  gillf".  rber 
das  erste  buch  Mose.  ( 1 527 ).  Eiij  ;  jnu  des 
Sichel  das  bapslum  aulV  eilel  lügen  mil  sei- 
nen bindeschlflssdn.  von  den  sdUfistelii. 
(1530).  Aiij'';  die  (weiber  Esaus)  niacblen 
Ijt!i(!c  Isaac  vnd  Itebccca  eilel  hertzclcid. 
1  Mos.  2b,  35 ;  vnd  war  eilel  segen  des 
herm  in  allem,  was  er  hatte  zu  banse  vnd  tu 
reble.  39,  5 ;  der.  narren  ninnd  spcicl  eitel 
iianiit  ii.  spr.  15,  2;  —  er  bal  biszhcr  tnill 
inyr  alleyne  gerungen  durch  eyllel  grobe 
lülpiscbe  küpll.  von  beyder  geslalt.  (1522). 
Aj**;  sinds  doch  eitel  verachte  leute,  verlauf- 
Tenc  buhen  vnd  bellel  voick,  so  an  dieser  lere 
lianpen.  das  11.  vnd  15.  rap.  Johanvis. 
1 153&J.  Ooj";  Uaruuib  so  cssel  kciugocvvri 
brot,  sondern  eitel  vngesewrt  broU  2  Ifos. 
12. 2U }  widderunib  kan  es  nichieytelsclil)'i  Iii 
IjiuI  ibluszes  brot,  ohne  die  sacramentlicUr 
gemeinschalldesletbes  t  Unsli,  nicht  „Iroeken 
brot"  tcie  Grimm  erklärt >  seyn.  das  an- 
der  teyl  mdder  die  Aymi.  propAelen.  (1525>* 

Eitelehre j  f.  ranus  houor:  ('S  Iii  manch 
slrcyl  verloren,  der  sonst  gewonnen  were, 
wenn  die  eytelehre  gethsn  hette.  oft  kriegs- 
leule  auch  ynn  sei.  stände  seyn  künden, 
1527  ).  Hj' ;  da  begund  jn  auclj  dit:  '  itd- 
I  bre  anzurucblcn.  Jen.  5,  452*".  s.  auch 
einrisz. 


524 


Digitized  by  Google 


EimkElT 

Ettdktity  f.vaiiüas,  ftaratoiij^^  tnhd. 
flelkeii:  ich  wandle  mich  vr4  aahe  die  eiiel- 
keil  viller  der  sonnen,  pred.  4,  7 ;  sintemal 
die  crealur  vnlerworflVn  ist  (I»t  fiitlkril  on 
Jren  willen.  Rom.  b»  2U ;  (Jai>  ji  tnciii  mehr 
modelt  wie  die  andern  heideo  wandeln  in 
der  eilelkeit  jres  sinncs.  Ephes.  4,  17. 

Kiter,  n.  pus,  das  beim  schwären  in  fäul- 
iU$  iUtergehende  blut:  ja  sie  »ind  gclieder 
der  liirciieu  gleich  wie  speichel ,  rou ,  eiler 
...  des  leibea  gelieder  sind,  dat  tdtSn»  wm- 
ßlemini.  (1530).  Lij'';  kein  ineDschlich  leich- 
nam  (leHn  ist  so  schon  vnd  gesund,  pehei 
rolz,  i^rind,  eiler  vud  ander  viitlai  von  jui. 
teider  dm  kiicho/f  zu  Magdeburg.  (153U). 
Aitj**;  einvleissig  woiii  isi  ein  kröne  jres  man- 
nes,  aber  ein  vnuleiüsige  hl  ein  eiler  in  sei- 
nem gebeine.  spr.  12»  4;  qeid  isl  eiter  in 
beinen.  14,  30. 

mM.  ciier  »,  ( Ihn,  U  428)»  «hd»  eiur 
(Graff  \ ,  1 58),  dodk  mir  im  Hhm  von  gift, 
venenum. 

üitcriieile  t  f'  g^chwuUl  mil  eilersamm' 
bmg:  wunden,  slrimcn  vnd  eilerbeulen.  Jet, 

1.  6. 

Kiterflnsii  m.  «ine  nichigtnau  zu  bcsiim- 
mende  krankheil,  welche  4  üfot.  5»  2  neben 
dem  awssalx  genannt  wird. 

HtMl»  ptM  col^Mv,  seftMMireii,  eUer  ak- 

selzen:  meine  wunden  slincken  vnd  eitern 
{var.  sind  ütinckend  vnd  Taul  worden),  ps. 
3S,G;  ein  LelrUbt  odder  neidisch  herlz  macht 
die  beine  eylern.  der  proph.  Hnbacue. 
(1520).  oiij*;  es  eitert  vnd  schwiert  doch 
jmer  wider  Tori,  da«  16.  cop.  JoAomMS. 
(153S).  Liij". 

Kiterqnellj  m.  fons  puris:  ein  cilcrqucll 
im  gründe  des  hertsen.  hmupott*  {Jhena 
1 559) 239^ 

Elterwelsi,  weisz  leie  eiter:  wenn  einem 
menschen  an  der  haut  seines  Uei&ches  etwas 
aufferel  oder  schebicbt  oder  eiterweis  wird. 
3  Mos.  13,  2 ;  wenn  aber  etwas  cilerweif 
ist       (b.T  liauL  seines  lli-isclis.  13,  4. 

Eiterweisz,  n.  eHerweisze  stelle:  biciitt 
aber  das  cilerweis  abo  stehen  vnd  fri^sel 
Bichl  weiter.  3  Jfos.  13,  23. 

Ikil  (ecke!),  ».  feuUdhm,  loedfum,  md 
zwar 

1  j  leiblicher  widertcUie  und  absehen:  da* 


BKBL 

rumb  wird  euch  der  henr  fleisch  geben,  das 
jr  esset  nicht  einen  tag  . . .  sondeni  einen 

mondcn  lang  bis  das  euch  zur  nasen  ausgoho 
vnd  euch  ein  ekel  sey.  4  Mos.  11,  18  20. 

2)  geistiger  widerwiUe:  gleich  wie  sie  lust 
an  jreo  sOnde»  vnd  ekel  an  »einen  reehlen 
haben,  randgl.  zu  3  Jfof.  36,  4t;  meine 
scole  wird  an  euch  ok'-!  Iinhen.  3  Mos.  2(), 
30;  du  soll  einen  ekel  vnd  grewel  daran  ha- 
ben. 5  Mos.  7,  2G ;  darumb  halle  er  einen 
ekel  wider  Israel.  1  Icoi».  It,  26;  bey  vnser 
zeyl  ein  grosser  eekel  ist  eyne  vernickle  zu 
II  einen,  das  eitern  die  kinder  zur  ehe  nicht 
iicingen  sollen.  { i  524  j.  Bj*^  es  ist  der  groll 
vod  eckel  nalOriicher  veronnll,  der  wil  vnd 
mag  dieses  aiiiekels  nicht,  das  diese  wort 
f'hrisd  nt>rh  f  si  stehen.  (1527).  fij";  vnd 
bcgcgnei  Uic  mil  dem  eckel  vnd  ergernis  der 
Juden  vnd  allen  den  es  grcwell  zu  hören,  das 
ein  mensch  rechter  gott  sey.  das  »diSne  oott> 
ßlemini.  (1530).  ^'iüj^ 

Kkel)  faslifiifXft^ ,  delicatus:  du  zarte 
eckele  frucht  will  lieinen  goll  leren,  wie  er 
sieb  dir  solle  leiblich  darbieten,  dtu  diets 
wort  Christi  noch  fest  stehen.  ( 1 527).  I  iij'' ; 
also  ist  (Iis  Zeichen  aueb  an  yhm  selbs  Tast 
vnluäUg  den  eckelu  geistern .  den  die  schrifll 
nicht  schmecket,  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  niiij*;  desgleichen  sind  auch  su 
slraflen  die  ekelen  geister  (die  tat.  über' 
Setzung  hat  rirlicali  et  fastidiusi  Spiritus), 
wclclie  wenn  sie  ein  prtKligl  udder  zwo  ge- 
h<lrt  haben ,  sind  sie  es  satt  vnd  vbcrdrus. 
deudsch  catechismus.  (1529).  Ej^;  er  wil 
niciu  linl  i'f)  lic  vl)enlriis(iigen,  ekeln,  satsa- 
inca  Beelen,  .suadeni  die  hungerigen  vnd  dur- 
stigen, vermanung  zum  sacrament.  (1537). 
Bij* ;  mich  wundert  warum  Hanns  Weiss  den 
psaliu  nicht  hat  angenommen;  ich  hell  nicht 
genieint,  das  er  so  eckel  (wählerisch?)  were, 
isis  doch  (iiit  kuslhch  exemplar.  de  Wette  br. 
6, 122;  vnd  gleube,  dasx  Schwaden  himmel- 
brol  sey,  so  eckel  (lorl)  ists,  wenn  man  mil 
einem  iinger  dauon  nascht,  so  ists  verdorben. 
tischr.  42".  sich  ekel  womit  machen  ,  gros: 
damit  ihun:  bringt  eyuer  faule  »duckende 
eyer  odder  garstige  kess  in  msrckie,  der 
macht  sich  stOltzer  damit.  I  nn  eiwan  cyner 
mit  pynem  kram  der  elli  hiiinhTt  gühlen 
wcrdisl,  ein  ander  kouipi  mil  ander  htlmpcley 


635 


Digitizcd  by  Lit.jv.'vi'^ 


EKELN 

vnd  lan  sieh  nidtl  eekd  genug  damit  madum. 
muleg.  der  Mtkm  gepot.  (1528).  Miiij''. 

Ekeln  ,  nausrare  ,  fastidirc  ,  ekel  rmpfin- 
di'H,  nur  uiipersönUch,  in  d«r  regel  mit  dem 
äut.  dvr  person:  vnd  den  Egyplern  wird 
ekdn  tu  trinckeit  des  wassers  «u  dem  ström. 
2  Mm.  1,  18 ;  vnser  seele  ekell  vber  dieser 
losen  speise.  4  Mos.  21,  5;  das  jni  für  der 
5pei»e  ekelU  Hiob  33,  20 ;  —  die  schnlll 
beisiat  di«  tbgSttmr  eigentlich  ein  grewd» 
dirumb  das  gotte  dar  ftir  eckell  vnd  grawet. 
sermon  von  des  jüdischen  nirfi^  rnde.  ( 1 525). 
Aiiij" ;  vns  eckoll  vnd  grewcll  ftir  ilein  sacra- 
mcnt.  das  diese  worl  Chrisii  noch  fesl  stehen. 

(1527)  .  iij*;  vnd  «war  ekelt  mir  seerda 
neben ,  das  sie  so  sicher  vnd  fein  rips  raps 
kundlen  messe  Iinlt^'ti.  von  der  tcinckelme!^s<> 
(1534).  Ej*.  einmal  mit  acc.  der  person: 
fnd  ekelt  mich  jr  {ihrer)  nicht  ako,  das  mit 
jici  ans  sein  aolt.  8  Jfo«.  26,  44. 

Utment^  n.  elementum:  die  natflrlichcn 
vier  element,  fcwcr,  lufH,  wasser  vnd  erdon. 
ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  aduent  etc. 

(1528) .  Cciii^;  das  fenr  ist  ein  slarek  ele- 
ment. iKe  €!p.  ist  jirofihefeii  Jesaia.  ( 1 526). 
Dij* ;  die  elcmont  giengen  durch  eiiinndor, 
wie  die  seilen  aulT  dem  psaller  durch  einan- 
der klingen,  teeish.  19,  17;  die  element  aber 
werden  ftir  hitse  sdmieltsen.  2  PH.  3,  10. 

Klcady  n.  alces,  vervjendet  L.  5  Sfos.  14, 
5  zur  Verdeutschung  eint"^  dfr  schwer  zu 
erklärenden  namen  reiner  ihiere,  deren 
flMitk  s»  «ttei»  ertoudf  war.  dar  noNiedendt 
welcher  unsem  heimischen  {tnhd.  oU-li,  ahd. 
i-l<)ho)  völlig  verdrängt  hat,  Uttuieh Grimm 
siavischer  abkunft. 

Ueid^  n.  mhd.  eilende,  elelende  {Ben.  l, 
937),  eUlenti  {Grt^%  236),  d,  I.  änderet, 
frtmdu  land.  dieser  ursprünglichen  bedeu- 
^imf  enlfpreofteiui  gebrauäu  et  L.  nocft 
häufig 

l)  ßr  fremde  t  auümid,  «nmI  IdiMl  der 
wrbanmmg,  uilkm:  sie  sind  vor  diesen 
zcileu  offl  vertrieben  vnd  wcpgefürt  in  frembdc 
lande  . . .  aber  sie  sind  neulich  widorkomcn 
aus  dem  elend  danu  sie  waren.  Jud.  5,  19« 
20 ;  vnd  wie  er  viel  leute  aus  jrem  valeriand 
vertrieben  batte,  so  mustc  er  aucb  selbs  im 
plrn  lr  «-terhcTi.  2  Macc.  5,  9  ;  er  (Kain)  ist 
gellolieo  vom  vater  yns  elende  vnd  ynn  ein 


ELEND 

frembde  land  körnen,  da  niemand  gewonet 

hau  vber  das  ersit  bmA  lfe«e.  (1527). 

Oiiij' ;  ich  hin  aus  des  vaters  haus  gcschupfH 
...  aber  ilaROgen  hal  ini(  h  polt  hie  ym  elend 
wachsen  la^tseu.    ebend.  im  ij'' ;  die  jfldeo, 
als  im  elende,  solten  ia  gewididi  niditB  ha- 
ben .  .  .  noch  haben  sie  vnaer  feU  vid  gnt 
vHff  'jind  damit  vnser  herrn  in  vnserm  eigen 
lande  vnd  in  jrem  elende,  von  denjüdm  vnd 
fnHÜgem.  (1543).  Si|*;  die  chiMten  aber 
mdssen  sich  leiden»  verfolgt  werden,  in  IbOr- 
mcn  sitzen ,  ins  elend  Verstössen  werden. 
tischr.  24'';  gotl  helfTe  vns  allen  gleicher 
weise  aus  diesem  sUndiichen  madensack  zu 
Ihren,  als  aus  dem  elend  in  vnser  reebte  bei- 
mat  vnd  vaterland.  /en.  6,  374^; 
das  er  vns  hpfifltp  an  vn<;prm  ondo 
wenn  wir  heim  larn  aus  diesem  elende. 
Wack$rnag«lkirdMtU.  143. 
Merher  gsMrt  auch  die  redeiiMin;  das  elend 
bauen,  s.  bauen  3. 

2)  eben  so  häufig  begegnet  hei  ihm 
aber  auch  in  der  abstracten  bedeutung  von 
mi»»ria:  daramh  daa  der  herr  dein  elend  er- 
höret  hal.  1  Afot.  16,  1 1 ;  ich  habe  gesehen 
das  elend  niein^  vnlcks  in  Egypten.  2  Mos. 
3,  7 ;  elend ,  angsl  vnd  not.  5  Mos.  26,  7 ; 
jamcr  vnd  elend,  p«.  25,  18;  jenes  eusser- 
lich  leiden  ist  noch  kinder  werck  vnd  nur  daa 
abc  vom  elend  vnd  leiden  der  cbristcn.  dat 
1 5.  cap.  der  ersten  ep.  s.  PavUi  an  die  Co~ 
rtfUAer.  (1534).  Kiiij*;  daxu  iUl  durch  ab- 
sterben seine  weibs  m  jamer  und  elend  slediL 

de  Wette  hr.  5,  403. 

3)  bei  L.  er^rhrinl  auch  der  sonst  unüb- 
liche pl.:  { gott  hat  ]  das  volck  jnn  kleinen 
elenden  so  herUlich  gelroslet.  ein  brieff  wi- 
dtr  die  taMflIber.  (1538).  1^. 

Elend,  miter.  arm,  armselig,  hülßioi,  gt* 
fing:  ich  bin  arm  vnd  elend,  ps.  40,  18;  er 
bat  seine  elende  magd  angesehen  {vulg.  re> 
spexit  bumilitatem  ancfllae,  m  der  ausleg. 
des  magnißeM:  geringe  magd).  Lue.  1,  4S; 
ich  elender  mensch ,  wer  Avird  mirh  erlösen 
von  (lein  leihe  dieses  lodes?  Rom.  7,  24; 
also  heisl  Enocb  auch  einen  menschen ,  aber 
sonderlich  von  dem  jamer  vnd  bettildd,  daa 
der  mensch  leidet,  das  man  es  deudacben 
roOchte  ein  geplagter,  cl^^nder,  betrübter  man. 
vber  das  erste  buch  Mose.  (1527).  Rü^'; 


526 


^  kj  i^L,d  by  Google 


EL£NDIGUCH 


527 


EMPFAHfiN 


o  spotie  Ba,  wer  apotien  kau,  der  elenden,! 

verstockten  leule,  die  solche  elonde  pHitor 
haben,  das  schöne  confitemini.  (1530j.  Hij'; 
sibe  nu  wie  etynan  dapffern  sclilappcn  gibt  dis 
geben  dieem  vd  -engldieheo,  elenden  leben. 
amtkg*  deutsch  desv.  u.  (1518).  Diij";  ein 
recht  arm  Hcn  L  I  r  tt!  In  irlt.  drr  \  UJ.psalm. 
(1539).  Dj**.  eine  forlbiläuHg  von  cimd  ist 
elendig,  M  Grimtn  nur  in  der  bedeulung 
miseraufgeßhH,  äüer  nkd.  aber  audinoeh 
im  ursprünglichen  verstand  von  elend  •=»  fem 
von  der  heimal  vorkommend:  ich  bin  fronulc 
vnd  elleiidig  bey  euch.  ersU  d.  bibel  l  Mos. 
23*  4.  Mervmi  da$  aio.' 

flrailgliell ,  miscre .  wo  gcrangene  ligen 
in  stücken  vnd  ;;el)un(iL>n  mit  stricken  elen- 
diglich. Biob  'M>,  8;  erstlich  sehe  man  doch 
an,  wie  elendiglicli  viid  küaierlich  sein  künig- 
reich «nfieng.  der  lOl.pfolMi.  (1&34).  Siij*; 
endlich  kurtz  darnach  kamen  diese  cwecri 
brüder  f;ils  mutlermördern  gebürl)  jemcrli»  Ii 
vnd  elendighch  vmb.  vorr.  vber  den  proph. 
Jhmiel  Bindfil  7,  372. 

Ilcpliaty  m.  elepAof:  vnd  zog  in  Egypten 
wol  gerflsl  mil  wagen,  eleplianlen ,  reisigen 
vnd  viel  scbiflen.  1  Mace.  1, 18.  3,34  u.«.». 

fiir,  s.  eiir. 

IUInib«hl>  n.  eftur.*  vnd  der  kOnig  maeht 

einen  grossen  stiiel  von  elflenbein.  1  kön. 
10,  18;  .«sein  leib  ist  wie  rein  cl|ihenbein. 
kohei.  5.  14;  allerley  gefess  von  ellTenbein. 
0jfni>.  Joh.  18,  12. 

mu  mhd,  hClfenbein,  aki.  hetfentpein, 
d,  i.  knnrhrn  von  dem  häifant  elephanl. 

EUbitgen  f'-lboc.'cni,  n.  cubilus,  nach  dem 
nd,  für  das  hochdexUichere  ellenbogcn  (s.  d.): 
so  Ung  als  ein  elbogen.  der  proph.  Haftoenc. 
(1526).  kq*;  ey  das  «.Johannes,  da  er  Chri- 
sto vnn  don  nrnirn  «ins«;,  ofw.i  mit  dem  kojifT 
helle  Christum  au  dca  elbogeti  gestossen,  da 
er  den  becher  nam.  vom  a^endmo^  ChrisÜ. 
(1528).  qj'. 

Klle^  f»  ein  längenmcuz  von  2  fuss :  lest 
man  dem  sclialck  eyne  hvindbrcyt,  so  nympt 
er  eync  eile  lang,  tcidäer  ä.  hyml.  propheten. 
(1 525).  Eij* ;  wer  ist  vnter  eueh,  Her  seiner 
lenge  eine  eile  zusetzen  mtige?  llaUfc.6,27 ; 
futifTzchcn  eilen  hoch  gieiig  die  gewtBserfber 
die  berge.  1  lUos.  7,  2U. 

Klienb^ei,  m.  cubitus,  unterarm:  ueuu 


eilen  Ung  vnd  vier  dien  breit  nach  eins  mans 

ellenl)0gen.  5  Mos.  3,  11.  da  er  (Simon) 
das  kind  Jlipsnm  ym  lempel  nam  anff  seine 
einbogen,  auakg.  der  ep.  vnd  euang.  vom 
«dumU.  (1528).  Dd5^  eHbogen. 

Slaebeere,  f.  in  einen»  briefe  L.'s  {de 
WeUe  .3,  12S)  heisst  e$i  mespila  minnscnla, 
teutonicü  ebbeer. 

Elslein  (clslin) ,  n.  den  lod  seiner  tochter 
Hofdalena  Mogt  L,  einen»  frernnde  mit  dm 
toorien  an :  gott  hat  mir  ein  BUin  gennm' 
mcn.  de  Wette  hr.  6,  9G. 

Kister,  f.pica:  wie  Petrus  spnchl,  das 
anch  die  dster  soUen  luletst  Wol  reden  ler- 
neti ,  wenn  nur  gellt  furhanden  were.  auff 
des  königs  von  BnffdUmd  lutendmffL 
(1527).  Aij\ 

ekler,  voc.  ex  quo  l'j''  alster,  ist  nach 
Weiffand  «mb.  l,  288  aeho»  mhd,  vor- 
kommende  Verkürzung  der  frikhoren  fmm 
Agelsier,  A^'.ilnsirÄ.  vgl.  nglaster. 

Klstergesciu*ei,  n.  des  anwalden  eblerge- 
schrey.  BuHthmrdi  bHe/W.  415. 

Kliem,  parentet!  das  elltern  die  kinder 
znr  ein  nu  ht  zwingen  noch  byndern  sollen. 
lilil  einer  1.^24  erschienenen  schrift  L.'s; 
die  kiudisr  werden  sicii  einpüren  wider  jre 
dtem.  JTollb.  10, 21 ;  jr  kinder  seifl  gehöre 
sam  ewern  eitern  in  dem  herm.  Ephes.  6. 1. 

ahd.  rlliron.  ;)l)iron  ((7 raff  \,  \^.)':,). 

Utcste^  m.  »m  n.  lest,  häuftg  vorkommende 
heMHdmmg  der  träger  des  geistlichen  amU, 
n^HfßvTi^;  das  worl  eltesle,  griediiMli 
presbyler,  ist  ein  mal  ein  nanie  des  alters, 
wie  man  sagt,  ein  all  man,  aber  liie  isls  ein 
nauic  des  ampts,  weil  man  zum  ampt  geno- 
men  hat  alte  vnd  erbme  lente,  itxt  heissen 
wirs  prarherr  vnd  prediger  oder  Seelsorger. 
tcider  das  bapsUm  xn  Rum,  (1545).  IJ*. 
vgL  mileileste. 

K^bieleii  <•  entbieten. 

bat «.  ameise. 

Kniperenj  s.  entbehren. 

Eapfnhen,  emitfangcn,  aceiperc,  eond- 
pere,  mhd.  enpfaitea  {Uen.  3, 204).  im  praes. 
gebramdu  L.  nnor  mir  empfahen,  «n  df« 
stelle  des  praet.  empfle  Ut  jedoch  hH  ihm 
schon  überall  emf&eng getreten  s  enf  pfahen. 

l)  Personen  empfangen,  ou/neAmen;  die 
Ipriester  vnd  die  eltesien  gicngen  eraua,  jn 


EMPFÄUIG 


firiedlich  xu  empfaben.  2  Sfacc.  7,  83;  vn<l 
Onias  f>nipHeiig  ewern  boten  t  lu  lu  li.  12,  8; 
vnd  sie  kereleo  zum  Ragucl,  vnd  Haguet  etu- 
{lüeng  sie  mit  freuden.  M.  7,  I. 

2)  häufiger  wm  iadungebraMehi,  gäbe, 
geschi'nk.  lohn,  segcn  etc.  fnipfaDgen:  da  n  li 
auU'deii  berg  gegau^'t'u  wür  ilit^  s((>inerii  ta- 
Telu  zu  empfahcn.  5  JUon.  ^,  9 ;  der  wird 
den  sBgea  vom  heim  empbhen.  jw.  24.  5 ; 
leiDimpt  müsse  ein  ander  empfaben.  1 09, 8 ; 
wer  da  scbncil  (schneidet)  der  cmpfebi>l  lobn. 
Joh.  4,36;  Vergebung  der  sUndeii  empfabeo. 
apost.  gesch.  1 0, 4  3 ;  des  sMreneiit  empbheii. 
da»  ander  teyl  widder  d.  Ayml.  propheten. 
(1525).  Mj" ;  ilen  cid  empfaben.  s.  cu\\  — 
da  k.iniPi)  die  viiib  die  eiKTle  stunde  gtHÜnget 
wdron,  vnd  empGeng  ein  iglicher  seinen  gro- 
ichen.  Matät,  20, 9 ;  de  legt»  sie  die  hende 
euff  sie  vnd  sie  empHengen  den  beiligen  geist. 
apos(.  gesch.  8,  17;  —  die  Rubeniler  vnd 
Gaiidiler  babeu  jr  erbleil  «mpfangeü.  Jtts. 
13,8;  da  Hiskie  die  briene  von  den  boten 
eropfengen  helle.  2  kön,  18.  14;  ich  Marti- 
nus  .  .  .  bekenne  mil  disszer  meyner  band- 
scbriin,  das  i«'h  von  wegen  des  pHnrs  7v\i 
WiUcoberg  empbaugen  babe  .  .  .  lunllzcig  rl. 
gnlden.  de  Wette  frr.  8»  3;  e.  f.  g.  neehete 
scbnffl  vnnd  gnedigi«  Antwort  heb  ich  em- 
pfangen. H.  15. 

3)  concipere:  wyr  dculscben  sagen  uicbl 
coocepil,  das  wcyb  ball  cmpfaugcn,  die  pre- 
diget heben  ans  dem  letin  solch  deutsch  go- 
maebl.  sondern  so  spricbl  der  deulscb  man 
vnd  muUer  tzimf,'p  'das  weyb  gebet  scb wan- 
ger oder  gebet  scliweer  odder  hl  scb  wanger'. 
das  Jhesiu  Christm  eyn  gebomer  Jude  tey. 
(1 523).  ßiiij'  ;  vnd  legi  die  stehe,  die  er  ge- 
scbelet  hatif,  in  «be  IrenrkriniH'n  fiir  liie 
herde,  die  da  kuuieo  mustcn  zu  trincken,  das 
sie  empfangen  sollen ,  wenn  sie  su  Irinckcn 
kernen,  ako  empflengen  die  herde  vhor  den 
sieben  vnd  bracblen  sprenckliche ,  flcckcle 
vnd  bündle.  1  Mos.'Mt,  38.  39;  meine  mut- 
ier hat  mieb  in  sUiideu  empfangen,  p«.  5 1,  7  ; 
ehe  denn  er  in  muUerleibe  empfangen  ward. 
lMe.2f2\  ;  darnacb  wenn  die  lusl  empfangen 
hat.  iM-l  icrt  sie  die  sQnde.  Jac.  1,15. 

Ic<uipfäbig,  'idonetu  ad  accipiendum': 
druiub  Still  er  warlicb  aueb  am  meisten  fragen 
vnd  sehen,  oh  der  meascJi  der  boUechdR 


auch  empfeliig  were.  Jen.  1,  GS*;  daramh 
das  keine  person  da  isl,  ilie  der  tanffe  em- 
pfebig  isU  von  der  tcinckelmesse.  (1534). 
Btij';  sich  wtrdig  vnd  empfcbig  machen  gflU- 
lieber  hnMe.  ausleg.  der  ep.  tnd  ernag.  vom 

ndvnl    '  1  "2Si.  Tliij'. 

l'iMpfahsng ,  /.  arcepUo:,i\{f  eni|ifnhiing 
des  saeraiueuU.  von  der  winckelmeime.i  1  533}. 

Güij'' ;  wie  gar  herriicb  vnd  schfin  die  winckd» 
messe  geachIM,  vnd  da  gegen  wie  gar  nichts 
das  arme  wen;k  der  «>ni|>ra]tiinge  des  sacn- 
meuls  geballen  ist.  ebend.  Uj*. 

iMpfUlai,  «•  enllUkn, 

Knipfinglidi,  u>a*  empflbig:  solches  se- 

gens  isl  d;is  vitlie  vnd  i;iltoi  iiiehl  euipfeng- 
licli.  der  st-gen  $o  man  nach  der  mestespriekL 
{ 1  b'62).  Auj' . 

Empfängnis,  f,  mdn.  eemeeptio:  ynn  vn* 
szer  frawen  empfengnisz.  grund  vnd  vr-:arh. 
(1520).  uij'';  alsn  li.il  er  ybrs  weyltiseheii 
lleiscbs  vnd  leybs  gebraucht  zur  nalUrln-bea 
gepuri,  aber  nicht  Sur  naUlriidien  empfeng- 
ttis.  mukg.  der  ep.  vnd  enang,  vom  adment 
etc.  (1528).  Kkij';  wie  das  wnl  beweiset 
sein  eui|irL'njj;ni>  ynn  mullei  lcilie.  i  im  abend" 
mal  LhruU.  (1528).  ij**:  ja  die  frudil  isl 
leiblich  vnd  doch  da  neben  ein  geistlich  em- 
pfengnis  neben  dem  leililiehen.  das  dwsc 
tcort  Christi  noch  fi\U  slvhni.    1  "  27).  Ij*. 

Kmpfehlcn.  dentandare,  auj  tragen:  als  er 
myrs  auch  etlicher  mass  empfuten.  originalbr, 
tm  jjiesamfardk*  s«  Wemtw  if.  108.  41.  — 
das  vorkommen  dieses  Wortes  bei  L,  wird 
Grimm  ir(b.  3,  424  geleugnet. 

t.mpäBden,  enlfinden,  senüre,  stnsibus 
percipere,  «Ad.  enpUflden  <0eii.  3,  3I9)> 
ahd.  inGndan  (Graff  3, 535) :  wer  da  seblefH. 
der  .sila-L  nocli  euipfindt  iler  diiii^-er  «hI  '.t 
guller  keynsz ,  die  auü'  der  wellt  viid  \mb 
ybn  her  sind,  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  de» 
luinsnls.  (1521).  Aiq*;  da  sie  aber  solche 
spüllicbe  vermannng  nicht  bewegt ,  etupfim- 
den  sie  die  ernste  pottes  slralTe.  weish.  i% 
26 ;  —  ein  heiliger  oder  gieubiger  meoscb 
der  enipfindt  wol  in  ym  die  vherlei^  der  snn- 
den.  «y»  «ermoi»  von  der  swut  etc.  (1 523?) 

ÜHipündlicb,  sensibilia,  empfindbar,  fühl- 
bar, wahrnehmbar,  ahd,  inlfintlfh  (Graff  3, 
530):  also  ist  Dil  grotier  Icyd«  ww  {4mm) 


Digitized  by  Google 


EMPFliNDUCU  529  £MPORTftETEN 


empfinüieh  leyden  des  gewissen,  üe  sieben 

puszpsalm.  (1517).  Aiij";  widdcrumb  <ll»'bt' 
Icybiiclic  goiiu'N  iisL-iiiilll  kau  niclit  siclitharlicli 
noch  ciT)|>iiitilli«.ii  se\n.  das  ander  leyl  wid' 
dtrüehyml.  propheten.  (1525).  Hj";  eni- 
pOndlicher  schmack  des  leydens  Chrisli.  ehiml. 
Niiij';  wo  sind  mir  nn  Hie  si  liw^'nnorlin,  ili' 
treß'iich  pochen ,  das  Ohrisius  liahe  nie  kein 
seichen  gelhao,  essey  sicbtbarlich  odder  em- 
pindltchda  gestanden,  «mnh  afreiuiiMl  CfuiiU. 

(152S). 

Kmpfiiulllrh,  adv.  sen^ibiliter,  mcrlibar/ 
fühlbar:  cbraiis  werden  reclite  tlmsUm,  die 
Christum  erkennen  vnd  empfindlich  schmek- 
ken.  Jni.  1,  83^ 

IlmpfindHrhki'it ,  f.  wahmehmbarhril, 
mhd.  enprinlliclieu  (Hen.  3,  die  cm- 

pflndhcheyi  oyns  dinges.  die  iii^M  pusz' 
p§ahi.  (1517).  Ciiij*. 

Kmpfinduig,  f.  sensua:  vinl  mnriit  dn«:  es 
die  (inslprnis  ItPf^reilTen  miigen,  doch  iiichl 
durch  vernuntn  oddcr  cmpfiodung ,  sondern 
durch  den  glauhen.  aiMlej^.derep.vntfeKan^. 
votnodtfcnl.  (1528).  Vß'. 

Fm^or,  rnipor.  adv.  in  die  hUho,  bei  L. 
auch  noch  in  der  höhet  wil  ubergang  des  n 
tu  in  ans  mhd.  enbor»  oM.  in  por.  fehler- 
hafte* enlpor  begegnet  bei  L.  nur  in  Schrif- 
ten ,  deren  heransfjnhe  pr  nirht  seihst  be- 
sorgte,  z.  b.  sie  sind  die  woU'kpn,  die  oben 
yno  lullten  schweben,  syUcn  enlpor  ynu  der 
kirehen.  die  aniier  ep. ».  Petri.  (1 524).  i  iij\ 

tapilfB«  sieb,  rrbrllare,  sich  aufHuu  n, 
erheben:  d.is  wil  ich  auch  Ihun  aller  dn-ser 
bü^en  gemeine,  die  sieb  wider  mich  eiupOret 
hat.  4  Jfot.  14.  85;  die  empOreten  sich  wi- 
d<^r  Mose.  16,  2 ;  Seba  hat  sich  empöret  wi- 
der don  kiltiig  Dilllid.  2  Sam.  20.  21  ;  die 
lindt'r  worilpn  sich  empören  wider  jre  «'llmi. 
Matlh,  tO.  21;  es  wird  .Mcb  empören  ein 
volck  vber  das  ander.  24,  7 ;  yhr  bekennet, 
das  yhr  euch  rottet  vnd  empHrct  vnd  wölk 
Polchs  mit  dem  euangelio  besehenen«  *rma- 
nung  mm  fride.  (1525).  Uij*'. 

EmpOren  ist  «lo«  mM.  enbceren  {Ben,  I, 
153),  eine  XMMnmeneeUwng  out  ent-  f^e* 
kürzt  und  einem  vom  mhd.  hnr  trotz, 
widfrsel:licM;eit ,  abgeleileien  basren.  vgl. 
Weigand  wlb.  l,  2S9. 

bipwIMkin»  in  oUn»  ferri:  das  sage  ich 


alles  darumb,  das  man  bey  den  eiareltigett 

worlon  vnd  vprstnnd  bleibe  vnd  nicht  cmpnr 
fnre  vnd  liorli  spinulire.  vber  das  erste  bui  h 
Mose.  (1527).  Eiiij*;  es  wcrel  noch  ein 
kleine  seit,  das  sie  ( Me  kinder  und  dienw 
des  teufels )  empor  Taren  vnd  so  fest  sitien 
kund  sie  niemand  aus  dem  stiil  heben* 
(ia^  M .  cap.  Johannis.  (1530).  Kj*. 

Empergehen  .etnporsdktMften,  oben  sdbive- 
ben:  recht,  recht .  recht,  das  galt  vnd  gieng 
f'm|inr.  pi/n  sendebrieff  von  dem  harten 
burhlin  tn'fldrr  die  b(turf-n.  (1525».  aiiij''. 

KMporbaltea,  in  die  höhe  hallen :  die  weil 
Hose  seine  hende  emporhielt,  siegte  Israel. 
2  Mos.  17,  11;  eine  art,  die  jre  äugen  hoch 
(regt  vnd  jr  :iugcnlied  empor  !ipU.  {var.  vnd 
seine  augprau  in  die  hohe  gericlil).  spr.  30, 
19. 

Emporheben,  in  die  höhe  heben,  erheben: 

also  wurden  dii'  Midinnitor  pcdomfltippt  fttr 
den  kindcrn  Israel  vnd  hüben  jren  kopil'  nicht 
mehr  empor,  rieht.  8,  2S;  wenn  die  Ihier 
sich  von  der  erden  empor  hüben ,  so  hüben 
sich  dir  ndtr  auch  empor,  fssdt.  1,  19; 
Jliesiis  aber  liiih  srine  aupen  empor.  Joh. 
11,  41:  —  das  zeigt  vns  golt  so  durch  man- 
cherley  exenipel ,  wie  er  der  herr  sey,  der 
enbynder  wirfit  vnd  empor  hebt»  vber  das 

'•r^l:'  hurh  Mose.  (1527).  nnj«. 

Lmporhelfen,  aufhelfen:  der  die  nidripeo 
eriiiihei  vnd  den  betrübten  empor  bildl. 
0106  5.  11. 

EmptrIiMMiM«  «mtfere»  in  die  höhe 
kommen:  wer  soit  pranget,  der  verdirbt  drft- 
ber,  wer  sich  aber  drUckel,  der  kompl  em- 
por. Sir.  20,  11. 

EmporsrJiwebcnj  in  der  höhe,  oben  schwc' 
ben:  jro  wiilrrsiirlinr  srlnvehen  empor.  Ilaj. 
Jer.  l,  5;  die  cliciiibiii)  scliwplilt'ii  oinpor, 
Ezech.  10,  15;  beule  schwebet  er  empor, 
morgen  tigt  er  damidder.  1  Jfare.  2,  63. 

Emporsteigea,  in  die  hohe  steigen:  vnd 
die  dornen  stiepon  empor,  rar.  suMorc.  4,  7. 

Emportragen  j  sursum  efferre:  vnd  die 
Wasser  wuchsen  vnd  hüben  den  kästen  aulT 
vnd  trugen  jn  empor  vber  der  erden.  1  Ifoa. 
7.  17. 

Emportreten)  auf  eine  höhe  treten:  vnd 
Abjathar  trat  empor  bis  das  alles  volck  sur 
siad  ans  kam.  2  Som.  15,  24. 

67 


Digitized  by  Google 


EMlHiRCNG 


530  EXDCUIUSTISCU 


Enpormg)  f-  rebellio,  außehnung,  auf- 
n//u  :(|pnn  wirslrlirn  tnder  falir,  das  wir  vinl) 
dieser  heuligen  empOriing  verklaget  loOch- 
ten  werden»  vnd  Horb  keine  saHie  fitrhanden 
ist,  da  mit  wir  vnseeHierautrriiiir  enLschul- 
fliprn  nifirhipn.  apnst.  fjp^rh.  i  0,  10;  \<  riin 
jr  aher  lioren  werd*l  von  kru'gen  vml  imii|i(>- 
rungen,  so  enlselzel  euch  riirhl.  lue.  21,  9. 
9,  empören. 

iMptnridben,  aufwaduen:  vnd  die  dor- 
nen wuch»en  empor  vnd  erstickten^.  Marc, 
4,  7. 

Emperwerfen,  erheben:  »iddeminh 
gull  mich  nicht  l<>iden ,  das  sie  sich  (>m|ior- 
vvcrlleu  vnd  andere  Icute  verdamncn.  vber 
das  ente  bwh  Mote.  (\h21).  VWy;  igolt) 
wirdt  dienten  Is.iit(i>'l)  vw\*r>r  yni  huide,  das 
er  siilie  sittl  vud  regirt.  ebend,  llhj^ 

Kmsig,  einer  snrhe  mit  flt-isz  und  aus- 
üauer  ergeben,  eifrig:  all*?  vvorck  soin  sie 
emsig  Uli  Ihun.  tun  den  guten  wercken. 
(1520).  Gj^;  liie  ist  niemaotlt .  der  für  dii> 
warlieit  eins/jg  ist.  tvidder  die  bullen  des 
endchristx.  f!520<.  Aiiij^;  ii  h  liyn  doin  go(, 
slarck  vnd  omsi^'.  das  mngnifical.  (1521). 
gj*.  —  inftd.  enie/>  {Ben.  I,  429),  ahd. 
en^lc,  ema^U*  (Graff  U  25;»).  doAer  rkh- 
Uger  emssig  get^Heben. 

Emsigkeit,  /.  assiduilas,  mhd.  ( lu/ichcil 
ilien.  I,  -131)1:  (lIn  iNtüs  st-yne  \\  ntilci^aflicr 
ausx  Nch^i'irvr  cinsztckeyt  nennet  sclilauj^cn 
kinder.  «yn  teudbneff  an  bapii  Lee  X. 
(1520).  Aij-'.  dB  Weile  br.  U  507. 

Emsli^lich,  a$ndv^:  ich  hah  i^rosz  sorg. 

die  hohen  srhuh'n  s»'in  i;ro'ä<ir  iifuith'ii  dir- 
hellen,  sr.osu'niiumszighch  die  iityli^  st  lm  ilU 
vben.  an  dien  dwitiUtken  odeL  {\b20).  Mj  ' ; 
der  wirdig  magisler  Johan  Egran  . . .  lial  mir 
liorl)  L-'^preyssel  nwr  liel)  vnd  ,  szo  yhr 
zu  der  lieyligen  schrilfl  Irn^pi,  w  il«  Ii  yhr  auch 
cmsziglirh  {getb:  emszlichj  bekennen  vnd  für 
den  menschen  zu  prcymn  nit  naclibaset. 
«on  der  freyheyt  eynisz  Christen  menschen. 
( I  52 !  :  mit  froilP<(!ii>nsl  tag  vnd  nacht 

erasi^lirli.  n/Hivf  qrsih.  2(»,  7. 

Endcbri&t,  cndechrist,  m.  drr  am  ende 
dei  9rUf»ungn^«Men,  vor  der  unederkanß 
Guieti  antretende  men«eA  <ier«ihide(22%eM. 


!2,  3 — 10»,  auttchristus ,  bei  L.  häufig,  m- 

\mal  als  bezeichnung  des  bapsles :  wirt  der 
hap.st  disze  bulle  uil  widderrufleu  vnd  vor>- 
damnen  ...  so  sol  niemant  dran  zweylleln. 
dor  ha|»st  sey  gotisfeynd»  Cliri>Ui>  \oiTul.'i'r, 
der  ( lirisipnheil  vorslnt-pc  mmI  dt-r  i  fcliic  end- 
ciinst.  wider  die  bullen  daa  endchristSA  I  520 1. 
Ü6* ;  ich  weysz  nit  was  ich  dcncken  vnd  sa- 
|ien  sol  Widder  den  vnanssprecJihchen  grewel 
des  eiidchrisls  zu  Rom.  grund  rnd  vrsach. 
(1520).  inj'*:  Wfin  der  linp^^t  tiii  «rn  LTf»«- 
sonn  auhaug  vnnd  scheyn  hrtto,  szo  knnd  er 
nymmer  endchrisl  seyn.  au^ das  vhirdkritt' 
lieh  buch  bocks  Eutszers.  i  1521/.  Gij**;  ich 
liall  den  .M.iiiiiii'i  nu  llt  Tiir  (\rv.  »iidt'.  lm'f ,  rr 
machls  zu  \iru\i  vnd  iiat  einen  kenUluhea 
sclnvarlxen  teiilli'l.  Verlegung  des  ateoran. 

|(1542).  Xj*;  dartimli  haben  auch  alle  vorige 
liTtT  diesen  Anliochnin  eine  tifinr  des  endo- 
clirisls  gciiiMiiirt  viid  f<edtMi!i'l.  rorr.  rber 
den  prophelen  Daniel,  liindseil  7, 
in  der  bibel  verdeutscht  L.  das  gr,  drtU 
/oiain^  durch  widoiciinsl  und  bemerkt  4a> 
zu  in  der  ausleg.  der  ep.  rnd  eunnfj.  des  nd- 
uenls  ( 1  522)  Kiij* :  Johannes  nennet  hie{  \Joh. 
2,  ISi  den  widdercltrisl,  den  man  ilzt  lieyst 
endchrisl  ym  deutschen,  aber  aotichristus 
aiiir  krieohisch  heyst  eyn  widderchrisl ,  der 
Widder  den  rcrliton  (Ihristum  Irn^l  viid  Uiiitl, 
darulub  hah  ichs  vurdeulsciit  eyneii  widder- 
ehrist,  wie  es  den  sotl  vonleulscht  seyn, 
dcim  piidi  Iirist  ist  nit  recht, 

Endrhristisrli .  ctidi  c  Iii  i>-ii^cii ,  'nntirhri- 
sticus'  {Alber US  diel.  ItHiij');  arlickel  die 
do  endchristlsch  vnd  vnclirisilicli  sey».  ttO' 
rumb  des  bapHs  bueher  «ofpnml.  (1520|. 
Biij*':  ahlasz  ist  nit  ein  fiotlicho  irief^eroy, 
szondern  ein  ludlisi  h  ,  i(  iil!*('h.sch ,  endchri- 
sliscii  Iriegorey.  gynnd  vnd  vrsoch.  (l52Uy. 
iiiij'*;  ynn  diszer  ergisien  endchristisdien 
Izeyt.  ausleg.  di  r  ep.  rndevUttl$iWmehristag. 
(1522).  Xij'';  «las  bapsUim  gewislirh  J.is 
recht  endchristisschs  reginicnt  udderdie  rctbte 
widderchrislissche  lyranney  ist.  vom  abend* 
mal  (Uuisti,  (1 52S).  Gj**;  so  lauge  jhr  vnser 
i'he  nirhl  zu  frioden  last,  seit  jlir  auch  nicht 

I  viel  ffpiidn  vml  ehre  von  ewer  hilrerey  vnd 
endchristi>>clH>r  lusschoflerey  halten.  remM- 
nung  an  die  geistUehen.  (IS30).  Giij'';  «in 

[  endchristischer  grewel.  ebend,  fi^*;  der  ende- 


Digitlzed  by  Google 


ODE 


531 


fiNDE 


Christ  iiiusciidecliristi.scli  sich  hatleD.  VOM  tf^r 
tcinckelmesse.  (1534).  FÜü 

Kadc,  n.  'das  letzte  von  etwas  m  räum 
oder  zeit*  (Weigand),  ßnig,  mhd.  eode  m. 
und  n.  (Ben.  1,430)»  ahd.  enli  m.  n.  [Graff 
\,  351),  goth.  aiideis.  der  pt.  lautet  bei  L. 
noch  ende:  diu  zwey  ende  der  zwo  kelen. 
2  Mos.  28,  25 ;  die  swey  ende  des  ^Daden- 
staeb.  97.  7 ;  foddere  von  myr»  szo  will  ich 
dyr  geben  die  heyden  Izu  eyticm  erbe  vnd  diti 
cnd  (d.i. ende)  der  erden  (zu deiner liosilzung. 
ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  ckristay. 
(1522).  Oiij'',  var,  mu  j»«.  2,  8;  alle  ende 
des  erdbodens.  var.  zu  fM^  2,  8  bH  üinäiei/. 

1)  täuinliih.  (i-imiuux.  grenze. 

a}  die  üussersle  grenze  ilav  weil;  ferne 
von  der  vvell  ende.  5  Mos.  28,  49 ;  der  herr 
ivird  dich  zustrewen  vnier  aUe  vAlcker  van 
eim  ende  der  well  bis  ans  ander.  28,  64; 
der  wtU  en«lc  sind  des  herrn.  1  Sam.  2,  8 
und  öf  ier, 

b)  des  htmmels :  ven  «inem  ende  des  fai«' 
xnels  zum  andern.  5  Mos,  4,  32;  wenn  du 

Lis  an  der  bimcl  cm^c  verstnsseji  werMl,  so 
wird  dicii  doeii  der  iierr  dein  gotl  von  dan- 
uen  samleu.  30,  4. 

c)  der  erde:  er  sthel  die  ende  der  erden. 
HMf  28,  24 ;  der  herr  der  owi^e  goll  der 
die  ende  der  erden  gpsfh.ifton  hat.  Jes.  40, 
28 ;  vnd  werdet  meine  zeugen  sein  zu  Jeru- 
ealem  vnd  in  ganlz  Judea  vnd  Samaria  vnil 
bis  an  das  ende  der  erden,  aposl.gesch.  1,8. 

d)  des  meers:  vnd  hedeckl  alle  ende  dos 
lucers.  Hiob  36,  30  ;  bis  ans  eude  des  meci^ 
Cinuerelh.  Jot,  13,  27. 

e)  eines  landes:  bis  an  des  lands  ende. 
5  Mos.  33,  17  ;  vnd  breitet  sich  aus  bis  ans 
ende  de»;  gnntzpn  landes.  Dan.  4,  8:  an  den 
enden  der  Lii)iL>n.  aposl.  gesch.  2,  10. 

f)  einer  Stadt:  da  sie  kamen  hin  ab  an  der 
Stad  ende.  1  Sam.  9,  27. 

g)  das  ende  eines  Stromes  ist  dessen  mün- 
dung:  von  dem  sallzmecr  an  bis  an  des  Jur- 
dans  ende.  Jos.  15,  5;  oder  iHne  4pie{(e: 
am  ende  der  wasser  m  Egypten.  Jet.  7,  18. 

h)  das  ende  eines  berges,  der  fusz  dessel- 
ben: batet  encb  ,  dn?«  jr  nicht  aufT  den  berg 
steiget  noch  sein  ende  anrilrct.  2  Mus.  19, 
12;  vnd  gehet  erab  an  des  berges  ende.  Joe, 
18,  16. 


I     <)  das  ende  eines  buchs,  einer  schnft:  bi» 
an  de-  buchs  ende.   vorr.  auff  das  a.  lest. 
i  iUnäseil  7,  306 ;  di&zc  epistel  bricht  am  ende 
alzu  vntpyttig  abe.  tmteg. der  ep.vnd  euang, 
vom  heil,  drey  kSnige  fest.  1 1  525 1.  Eij". 

k}  vnd  solt  zwcen  cheruliini  tiia(  licn  zn 
beiden  enden  des  gnadensluels.  2  .Wo*.  25, 
1 8 ;  zchen  eilen  waren  von  dem  ende  seines 
einen  flügcls  zum  ende  seines  andern  flttgels, 
t  kön,  6.  24. 

/(  ende  —  lo^us :  wir  glauben  dns  der 
einige  leib  Ciirisii  an  hundert  lauseut  enden 
scy,  se  viel  Itrod  gebrochen  wird,  semum 
von  dem  sacrament.  (1526).  A5'';  stercke 
hin>l  Iiie,  wie  auch  fast  an  allen  enden,  die 
luaclil  odder  gewalt  zu  regini.  tier  trostl. 
psalmen.  (1526).  CS';  dassclbige  blesho 
odder  wOlcklin  scheinet  als  sey  es  an  allen 
enden  des  slcines.  ront  abendmal  ChriiÜ, 
(152S).  kj' ;  vnd  sie  kamen  zu  jni  vun  allen 
enden.  Marc.  1,  45;  vnd  machten  gesund 
an  allen  enden.  I«c.  9,  6. 

2}  teittich. 

a)  vnm  weitende,  Untergang  dertcelt:  die 
well  leuHl  vnd  eilet  so  irefTlich  seer  zu  ybreni 
eude.  der  proph.  Daniel.  (1530).  Aij";  ob 
wir  gleich  von  anbegynn  der  wdt  bisz  ansz 
cnd  predigellon.  auff  das  vbirchristUch  buch 
bnrks  Emszers.  (1521).  Fiij  ;  so  wirds  auch 
am  ende  dieser  well  gehen.  Matth,  13,  40; 
Ich  bin  bey  euch  alle  tage  bis  an  der  weit 
ende.  28,  2^). 

h)  vom  !,d)ens»'ud(\  tod  des  menschen: 
wem  ende  werde  wie  dieser  en«le.  4  Mos. 
23.  10;  bis  das  mein  ende  kouipt,  wil  ich 
nicht  weichen  von  meiner  rrOmkeit.  Bi&b 
27,  5  ;  lasz  vns  des  hcyligen  w.iren  fronleich- 
nains  Christi  an  vnscrin  Iclzlcn  ende  iiit  be- 
raubt werden,  eyn  kuine  jurm  das  paler 
nosler  tu  vertteen  elc.  AiiijK 

c)  ende  des  jalires:  vun  anfang  des  jars 
bis  ans  ende.  Mos.  11,  12;  bis  an«;  ende 
des  eillUen  jars  [L.'s  manuscripl:  iares)  Ze-> 
dekia.  Jer.  1,  3. 

d)  Uberhaupl  wm  wfhSren  tfner  «acAe, 
einer  thätigkeit  oder  eines  zustandes.  woßir 
bei  L.  folgende  reden^arlen  hcgetjui'n: 

u)  das  ist  das  ende  vom  lied,  dabei  bleibt 
et,  bewendet  es :  das  ich  nichts  wisse  zu  prr^ 
digen  noch  zu  rhttmen  denn  dich  verworffen 

67* 


Digitized  by  Google 


ENDE 


532 


ENDEN 


slcin  vnd  gecrcutziglon  goli,  da  ^ol  iriirs  hoy 
MciliL'ti,  (Ins  >()i  das  ende  vom  liedo  sein,  das 
schöne  confUemini.  (1530j.  üg*;  vnd  ist 
diese«  dM  ende  vom  Hede*  wmn  sie  es  the- 
ten  oder  erleabten,  so  were  es  recht,  aber 
weil  wirs  thuQ  vnd  erleuben,  so  isU  mreelii 
Jen.  4,  383«. 

ß)  ohne  ende,  ohne  au(Mrt%:  sol  denn 
das  schwort  on  ende  fressen.  2  Am.  %  26. 

y)  esisi  ein  keiti)  cndp  :  da  alle  derkripgs- 
leiile  ein  ende  war.  5  Mos.  2,  IR:  wenn 
Wils  denn  ein  ende  sein  mil  solchen  wundern  ? 
Dan»  12,  6;  viel  bttchermachens  ist  kein 
ende.  pr«4.  12,  12;  jrer  schelze  ist  kein 
ende  .  .  .  jrer  wngcn  ist  kein  ende.  Jes.  2,  7  ; 
vnd  seines  künigreiciis  wird  kein  ende  sein. 
Ine.  1,  33. 

d)  es  wird  ein  ende :  bis  das  ein  ende  ward 
alle  des  ^^eschlcchls.  4  Mos.  32,  1 3 :  sihc 
drein  vnd  schilt,  das  des  Lronnriis  vnd  reis- 
sens  ein  ende  werde,  ps.  bO,  1 7. 

c)  ein  ende  haben:  die  wort  Hiob  haben 
ein  cnd.  üiob  31,  40;  die  Schwerte  dos 
feindes  halien  ein  ende.  ps.  f),  7. 

^)  ein  ende  uelmien :  er  wird  ein  ende 
nehmen.  Bioh  1 5,  32 ;  vnd  sollen  ein  jemer- 
lich  ende  nemen.  ^Imos  6,  10;  die  unge- 
rcclilPTi  nnnen  ein  bös  ende,  \cehh.  3,  19. 

tj)  ein  ende  gewinnen:  igoU)  machet,  das 
die  Versuchung  so  ein  ende  gewinne,  das  jrs 
kand  ertragen.  1  Cor.  10,  13;  damit  nudie 
.sache  dcnnocht  eyn  ende  j,'e\wniie.  von  an- 
beten des  mcramenls.  (1528).  Aij\ 

\t)  ein  ende  machen:  wenn  wolt  ji  der 
rede  ein  ende  machen?  Biob  18,  2 ;  ii-h  hali 
des  gesaogs  ein  ende  gemacht.  Je«.  16,  10; 
ich  Wils  mit  allen  lieidrn  riu  rnife  maelien, 
/er.  [50,  11  ;  vnd  (der  hcrr)  wiid  sein  it/ei 
tnemchen  der  sünde)  ein  ende  machen  durch 
die  erscheinong  seiner  znkunill.  2  Theit, 
2,8. 

0  zu  ende  bringen:  der  man  wird  nicht 
rügen,  er  brings  denn  heule  zu  ende  fvar. 
tarn  ende).  Rmilh  3, 18;  mit  ntuMen  vnd  an- 
halten bringt  mans  xum  ende.  ranigU  su 
spr.  21,  5. 

3)  ende  —  endztreck ,  del ,  ah,<irht,  eine 
bedeulung ,  tcelche  in  der  äUert'H  spräche 
ntcJU  «ncfte^nf:  daramb  fosse  es  auffs  aller 
einfeltig9laIso,das  dts  der  tauffe  krafft,  werrk. 


nnl/,  rrui  lit  vnd  ende  ist,  da.s  sie  selig  mache. 
(IcudsrU  calecliistnm .  (1529).  zum 
dritten,  das  es  frucht  bringt,  denn  das  ist  das 
ende  vnd  fttmemlieh  ampt  der  ehe.  Jtn,  t, 
174*;  dem  gcselllglich  telu  n  ist  nicht  des 
menseb»»n  ende,  dazu  er  geselialTen  ist.  son- 
dern nur  ein  mittel,  aber  das  fUrnembste 
ende,  darumb  er  geschaffen,  ist  das  einer  den 
andern  von  gott  lehre,  (iseftr.  170*;  seiget 
mir  einen  Juristen  ,  des  ende  sey,  das  er  die 
rerlite  warheit  lerne.  39 G". 

Eudrlicbj  cudlich,  stuäiosm,  sedulu*,  ei- 
frig, emsig:  endtlich  vnd  hortig.  Iisc^.432*; 
goitzen  II  I!  jizl  licisscn  endclich  sein.  ^MS- 
post.  i  Jhena  1559).  271'  ;  .sind  nicbl  fpr- 
liuhe  zeit  gnug  jlzt,  die  vvol  bedürffen  einer 
redlichen,  endelichen  rOslungcn  an  allen  or- 
ten, teuierilen  mewMer  su  Dreien.  (If3l). 
Aiiij''.  suhstanlivtsch :  die  an^clilege  eins  en- 
deliclien  bringen  vIkmIIhs.  spr.  21.  5. 

Endelieli  (endlich^,  adr.  tUo,  mit  eile, 
ahne  iämun:  Maria  aber  slnnd  snlTin  den 
tagen ,  vnd  gieng  auff  das  gebirge  endelicb 
(ft(Tuannr(^T'c,  i'ulg.  cum  fr^stinalione  ■.  Luc. 
1 ,  39.  in  den  ersten  ausgg.  des  n.  lesi.  rer- 
deuUehte  L,  fttti  anoväijs  durch  „mit 
suchten'*,  d.i,  4Mfe{neMU{gtvfei$e.  dasx 
L.  mit  endeli<li  nicht  alloin  das  xchnrlle, 
eilige,  sondern  auch  das  ernste,  rrürdeioHe, 
zuchlige  htU  ausdrücken  woIU-h  ,  ieigl  seine 
erkU^ung  in  dar  hauMpo$liUe:  die  dritte  tn- 
p  Iii  ist,  das  Lucas  sagt,  sie  sey  endlich  vbor 
das  :;idiirpe  pangcn.  das  i«-!  fein  /ilrhtig,  nicht 
aus  fürwitz  vnd  leichtfertig,  wie  das  junge 
gesind  in  die  milrh ,  znm  laniz  vnd  sufl  die 
kirchweihe  gehet,  von  einem  hatis  /.um  an-> 
dem  wescht  vnd  .illenlliall)  klap[ierlienrklin 
aiiirselilef,'l  vnd  die  aii:;eii  liiii  \iid  lier  wirff!. 
hausposl.  {^^illcnb.  I54  5j.  feslltil  55'. 

KidcB>  finire,  whd*  enden  (Ben.  1,  432). 
ahd.  enton  {Graff  1,  359). 

1)  transitiv,  zu  ende  bringen,  vollenden: 
vnd  das  ichs  ende,  auff  das  rbirchristlich 
tacft  ftodfcf  Süsser«.  (1521).  Cüj*;  yhr  pa^ 
pislen  soltls  nicht  enden  das  yhr  fdrhabl. 
anttcort  deutsch.  fir>22^.  Fiiij*;  das  wir  nu 
wol  nn'ichten  wider  zu  den  letzten  worlen 
Dauids  vns  machen  dieselben  zu  enden,  von 
den  leUlen  werten  Damde,  (1543).  Hiij^; 
die  sacke  mit  gotles  hülffie  enden.  2  Jfaoo. 


d  by  GüOgl 


CNDEftN 


533 


ENGE 


13,  t3:  wenn  *ie  jr  teugnis  geendet  haben. 
offeftb.  Joh.  11,7. 

2)  reß.^  Sil  Ii  enden,  ausgehen,  zu  ende 
gehen:  von  iritleniaclil  ist  die  grenizc  Ma- 
uasi^e  am  hacl),  vnd  endet  sich  am  mcer.  Jos. 
17.  9.  18,  14.  19.  33.  47;  es  ioOen  die 
70  woclien  anfahen  von  der  ersten  Zerstö- 
rung vnd  sich  enden  in  der  andern  zi>r^t?)- 
rung  Jorusaleni.  von  den  Juden  vnd  jren  lü- 
gen, (1543J.  ZiiiJ*'. 

Ki^tn, «.  andern. 

Endernng,  f.  ?.  üinl-M-uni'. 

Kndf  artheil,  n.  endliches,  leuies,  schUesz~ 
Uches  urlheil:  zu  dem  endeurteil  ist  gceilcl 
worden.  Jen.  3«  450\ 

Itaillchi  finalis:  die  gebot  an  yhncn  selbs 
sollen  vns  nicht  zn  schwecr  sein ,  sondern 
di$  vrsachc  oddcr  endlich  meinung  der  gelmi 
»t  vns  vnleidlicli.  eine  berieht.  (152S).  Fj^ 
wie  nij  di«!  jü>I<'ii  solche  vrsachen  oder  end- 
liclic  inoinung  (l('r  liosi  J)ri(Mtttm|j  Iinlicii  lt- 
iiaiten,  das  zeiget  die  g.inlze  sehntll  an.  ton 
den  jüden  vnd  jren  lügen.  (1543).  Fj'';  goli 
hat  vns  die  liufTe  vnd  sacrament  sein»  leibs 
vnd  hliits  vnd  die  schhlssel  gegeben  dieser 
endhcherniemung  nd^r  rausa  finali,  das  u.  <?.  »r, 
ebend*  Pij''.  —  bei  6tyfel  tcider  docior 
Mumare  falsch  erüeht  Oed  (1522)  Aij» 
tu  Heeem  sinn  das  von  Grimm  nicht  ver- 
zeirhyiHe  wart  ondineinung,  x«  d.  die  eod- 
Diavniiiif:  dises  hiecidins. 

Dndlich^  adv.  1 )  schlieszUch,  ein  jür  alle 
ma(:  es  ist  endlich  beschlossen,  das  er  haben 
wil,  das  man  sieh  Tur  ybm  hirchlen  sol.  vber 
das  erxte  buch  IHoxe.  fl527).  v]'*:  dprohal- 
ben  ich  auch  hiermnen  der  nvtnclie  halben 
nicht  endlirh  rathen  noch  sehliemn  kann. 
de  WeUe  br.  2.  25$. 

2)  am  ende,  zulHzl:  du  leitest  mich  nncli 
deinem  rat  vnd  iuni[ist  mich  endlich  mit  ehren 
an.  ps.  73,  24 ;  es  gerellct  manchem  ein  weg 
wol,  aber  endlich  bringt  er  jn  sum  tode.  spr, 

14,  12;  einem  vermessen  mensclien  gehels 
endlich  vIh  I  ans.  Sir.  3.  27  ;  der  bapst  ist 
gottes  genchl  fUrbcha^en,  der  wirt  jhn  endl- 
Uch  hinrichten  ohn  alle  bannberttigkeit. 
Hschr.  3 f.  4''. 

3)  nicht  endlich, nic/Uimm^r.  iherlAbra- 
hami  nu  also  gehorchet  seinem  gott  vnd  aus- 
gezogen ist,  Icssel  er  yhn  nicht  endlich  on 


trost.  vber  das  erste  budt  Mose.  ( 1 527). 

h  j** ;  sie  sind  gcste,  bleiben  nicht  endlirh  bey 

vns.  vbeud.  \\  iij'. 

Rndlicben,  die  alie  gestalt  des  vorigen 
adv.,  mhd,  endelicheo  {Ben.  1,  432):  son- 
dern han  getrost  aller  neuler  rede  verachten 
vnd  endlichen  mit  ehren  on  alle  ge wall  slopffen. 
Jen.  ß,  32SV 

Endsckilt.  m.  /ini«.  ende :  der  kciser  war 
ntt  frfilirh  vnd  hoffet  der  sachen  gut  end- 
schaRt.  ron  den  concilijs  vnd kirchen.  ( I  030). 
Kj^;  die  zeit  ist  nti  rm  liatiden,  da  Mose  rcgi- 
ment  mit  aller  seiner  herrligkeit  auÜhören 
vnd  sein  enihicbain.  haben  mus.  zwo  predigt 
auff  der  kinderlauff.  (1540).  Bf;  sie  (die 
heiden)  haben  viel  leuflliger,  ausrirh liger  vnd 
pe>schi(  klor  woltsnrlion  nrdrnen  vnd  zu  jrer 
endschalli  bringen  künnen,  denn  die  heiligeu 
gottes.  Eist.  1 ,  3S9'' ;  e.  c.  f.  g.  wolle  gne- 
<liglich  drein  sehen,  ob  er  SUr  endsrhafl  durch 
0.  <•.  r.  -spWn  vi-tcil  konien  moehle.  Burk' 
Ii  n  riK  briefw.  lOS. 

Enge,  angustus,  mhd.  enge  {Ben.  1,  42), 
oAd.  engi,  enki  (Graff  1,  340),  ffolh.  aggvus. 

1)  im  eigentlichen  xinn:  das  belle  ist  so 
t'Ufre.  d.is  niclils  vlui,:,'s  isl.  Jcs'.  2S,  2^1;  der 
räum,  da  wir  fiii  tlir  wonen,  ist  vns  zu  enge, 
2  kdn,  6,  1 ;  da  gieng  der  engel  des  herra 
weiter  vnd  irat  <in  einen  engen  ort,  da  kein 
weg  war  zu  weichen,  weder  zttr  roiMcn  noch 
zur  lincken.  4  J^os.  22,  26;  vber  diesen  ka- 
meru  waren  andere  engere  kameru.  Eseeh, 
42,  5 ;  also  gebet  er  aus  dem  engen  nolslal 
jnn  den  weilen  himel.  das  14.  vnd  15.  cap. 
Johannis.  (1538).  Yyij'';  fensler  inwendig 
weit,  auswendig  enge.  1  kön.  6,  4 ;  vnd  es 
waren  enge  fensterlin  an  den  gemachen. 
Ezech.  40,  li>;  enger  rock.  2  JMos.  28,  4. 
2!>,  5;  für  einen  weiten  mantel  ein  enger 
sack.  Jes.  3.  24. 

2)  abstracl:  reroes  auffebreisch  heist  al- 
les was  da  krencht  vnd  schleicht,  Weichs  ich 
gewdrin  hcisse,  wie  wol  das  worl  zu  enge 
isl,  aber  ich  bnlio  krin  anders,  der proph. 
Habacuc.  il52U).  fmj''. 

Enge,  f.  angusliae:  gleich  wie  die  enge 
odder  angst  heisst  trtfbsal  vnd  not,  also  heissl 
Weiler  räum  Irosl  vnd  hUllTe.  das  schöne 
conßtemini.  (1530).  l)j''. 

Enge,  adv.  anguste,  bei  L.  häufig  die  re- 


BN6EL 


534  ENGELPRKOIGT 


äensarl  eni^e  s|>ai)n«u ,  fest  und  straff  an- 
M'eJhM,  be$diränke»,  eimehrmütan:  (J6ra- 
ham  bei  der  fikräUu  ßr  Sodom)  meyneU  er 

wolle  OS  yhm  enge  spannen  vnd  nur  funffzig 
zeleii.  vber  das  erste  buch  Mose.  (1527  . 
s  itj'' ;  es  isl  eben  darüinb  gescliriebcn ,  lUs 
nicht  yeniand  deocke,  es  sey  «tnile,  ob  er 
mil  der  braui  herlicher  ferol,  denn  tonst  yiu 
gemeinen  leben,  das  inans  nirhl  so  enge 
spanne,  ebend,  Frij";  disz  weyb  bvrürcnha- 
]mbii  etüieh  so  enge  gc.spanneu »  dm  sie  such 
weyber  hende  vnd  heutl  »idil  haben  wttllen 
anrflren,  das  7.  cap.  s.  Pauli  zu  den  Co- 
rinlhern.  (1023).  Bij'';  vnln'^lich  vnd  grew- 
licb  schaden  draiisz  folgel,  wo  man  yhr  {der 
cbris^teU)  tu  weyl  räum  gibt,  vnnd  auch 
Bichl  on  schaden  ist,  wo  sie  zu  enge  gespan- 
ncn  ist.  «0»  weWickt  vbertuyU:  (1523). 
Dj\ 

Bigeli  m.  mhd.  cng(.l  {Ben.  l,  433).  ahd. 
engtl,  angil  (Grajf  1,  347J«  ffoih.  .iggilus, 
entlehnt  v.  tai.'gr.  angdus»  §r*  ayff^og, 

daher 

1 )  ursprünglichbote,  gesauäler  uberlmupl  : 
ai^elus,  wilchs  wyr  eyn  engel  heyssen,  ist 
cygenütch  sto  viel  gesagt  als  <  yn  hote.  ausz- 
hg,  der  ep.  vnd  euang.  des  aduenU.  ( 1 522  > 

da  sprach  Haggai,  der  eugel  des  herm, 
der  die  botschafll  des  faerm  halle  an  das  vokfc. 
Hagg.  1»  13;  des  prieslers  Uppen  sollen  die 
lere  bewaren,  das  mnn  -ins  sf^inrtn  munde 
das  gesctze  suche,  >!rTin  <m  i.sl  ein  enge!  des 
lierrn  Zcbaolli.  Ahd.  2,  ~t. 

2)  hdt^iger  elelM  engel  M  der  engeren  be- 
dentuf^  von  t,goU  oder  dem  teufel  dienst- 
barer geist":  (U'tnnarh  mns  ein  jghcher  cliri- 
slen  mensch  uiciit  daran  zweiflelu,  das  eogele 
sind,  vnd  nicht  allein  gute  engel,  sondern 
auch  büse.  Jen.  5,  334"  in  der  predigt  von 
den  lieben  engfln;  der  cu'^v]  des  horrn  Fand 
sie  bei  einem  wasseilirun.  1  .Vo*-.  IH,  7: 
die  zwcen  engel  kamen  gen  Sodoiu  des  abunds. 
19i  1 ;  wenn  aber  des  menschen  son  homen 
wird  in  seiner  licirligkrit  vnd  alle  heilige 
engel  mil  jm.  Mallk.  25,  31  ;  goliel  hin  von 
mir,  jr  verflucliten ,  in  das  ewige  fewr,  üds 
bereitet  ist  dem  leufd  vnd  seinen  engcin. 
25.  41.. 

3(  man  sn^i  vnd  ist  recht  wol  ^'t  i  tMii  \\u 
liasl  heul  einen  gulen  engel  gehabt',  das  ist 


so  vlil  gesagt,  veruuodl  helle  das  vbel  nicliC 
verhüten  kttnnen,  wenn  die  liehen  eugel  nicht 
weren  gewesen ,  seit  dir  der  teufel  ein  had 
haben  ztigcriclit.  Jen.  5,  336". 

}  f  der  pl.  lautet  bei  L.  noch  oft  engele, 
i.  b.  yhr  engele  sehen  alK'zeiL  das  angesicht 
meines  vaters  ym  hymel*  eine  heerpredigt 
Widder  d.  T.  (1&29).  Duj*:  alle  ingele  jm 
himel.  termanim^  mm  Moranienl.  (1530). 
Ej-. 

Engeibret,  n.  so  lejni  p$.  78,  25  da» 

manna  genannt* 

Kngelchen .  n.  dimin.  von  vnpA:  s-mer 
hetr  gollliai  iiii»  Ii  t'in  t-npelchcn  {Jen.  ü,  Miib  : 
engehcheu)  dabey  gcscbaflcn.  eine  predigt 
von  den  engeb^.  (1531).  CNj". 

higeliacll.  anfe^tCK«:  der  engelisch  gntsn 
war  M.irion  wunderlich  ynn  yhreu  äugen. 
das  magntfical.  1 1521).  dg^;  soll  sie  {Maria) 
ein  rouiier  goties  sein . . .  most  sie  der  enge- 
lischen  botschaOl  glewben.  ebend.  (ij^;  das 
engclischc  regiment.  def  proph.  Sacharja. 
tl52S*.  Tfi]*;  vnd  ist  Pin  lenflcl  worden,  der 
na  Ulli  »viiit'iii  etigtili^chen  rü:»si'i  frisst,  was 
der  jaden  vnier  vnd  Ober  manl  speiet,  oens 
sehem  hamphoras.  (1543).  Bij'';  ein  enge- 
li^'  lt  udtler  bischofliscli  maul*  von  bej/der 
geslall.  (1522j.  ßj*. 

Kagellaid,  n,  Angtorum  terra,  England: 
das  uusziin  beysa  myr  aufl  Heynlz  von  en- 
gi  ll;iii(l.  antwort deutsch  auffkönig Henrichs 
von Engelland  buch.  (1522  ).  Kiiij*;  die  füntT 
uationen  Dcudschlaud,  Wclsi  lilaiid .  t  rancL» 
reich.  Engelland,  Spanien,  wider  dos  bapstnm 
zu  Rom.  (1545).  Aiiij^ 

Kngelländcr,  m.  Anglus:  diü  nhirk ,  liure 
ich  .  Ii  eybea  die  ciigeleiider  kauQ  leuic  am 
grobesltin,  wenn  sie  englische odderlUiidtsche 
Ifleher  verkeulTen.  t  on  ka^shandiung  vnd 

irr,'-l,rr.    \  152  1  I.  ^j^ 

KngtHot  ieug<*lul  ),  m.  'monela  aarea 
Auglorum\  frans,  augclol:  ich  verdcucke 
den  kOnig  wariieh  nicht,  weil  er  so  viel  enge- 
lotten  solchen  gesellen  icriich  gibt,  auff  des 
L'inigs  von  Engelland  lester.^rhrifft.  (1527 ». 
Aij*;  engellotten  niUgen  wol  kluge  vud  sprach- 
reiche  leute  machen,  ebend. 

Kttgelpreiigl.  f.  predigt  der  engel;  es  Ist 
aber  diese  fnt;il|tredigl  seer  nülig  i;cwesU 
hauspost,  {iVitlenb.  ibAb),  mut^leU  IS*. 


^iqiliZfirUn\fc,ft 


ENGELSKLCID 


535 


ENK£L 


EngeltUfii,  m,  das  Meid  «inet  engels: 
das  wir  jni  {dem  leufel  der  sich  in  einen  «n- 

gcl  des  licli(s  verstellt)  spin  (:'nf^('I>klt'i<l  aiis- 
zihoii.  daä  16.  cäp.  Johannis.  (Iä3b).  Diij\ 
Engclspeisej  f.  cibus  angelorum :  dagegen 
ueereieslu  «lein  volck  mit  «ngebpcise.  w^h. 

If),  20.  vgl.  cngelltrol. 

Dngeispcrson ,  f.  Abraham  gm.  xxj.  aurli 
4ien  livriii  yiiii  einer  en(<i>l$|>i-r«uii  anluUci 
vnil  mil  yliu»  n»del.  der  proph,  SadMrja. 
(1&28).  Hiiij\ 

EngerOj  eng  machen,  arctnrp.  verengrrn  . 
verfliiclil  s«?y  wer  .seines  ueiicstcu  grenlzc 
enf;ert.  5  JUos.  27,  17. 

Rsgllscbt  1)  enffvKscht  angetieue: 
iiuU  eucli  für  «len  englischen  geysilickeyllen. 
auszleg.  der  ep.  tnd  euang»  des  aduetUs. 
(1522,1.  Cij». 

2)  angtieutt  Eogetljtnder. 

Kogatea^  s.  4n$tien. 

Eii;;stcr,  .v.  üngsler. 

En£;sti;;,  s.  üngslig. 

EngsUicbi  s.  än^jsilidi. 

MlMkr»  tnhmdere,rece$eim'Albetu$U 
retrorsum,  ein  unler  nd.  einflusze  entsprun- 
genes xoorl.  es  sieht  für  das  bei  L.  nur  noch 
seilen  vorkommende  hinliinler  {mhd.  liiiihiu- 
der.  ßen*  1,G90,  nd.  Iienachler.  hrein^wtb. 
1»  4).  He  i^kmm§  cn  ßr  hen  wie  er  ßr  her 
in  i  r.At,  craiiT  ti.  a.  das  tc'izt  vn«;  gotl 
durch  nianchcrlcy  exeinpel,  wie  er  der  iieir 
sey,  der  cnhyudcr  wiriU  vud  emjtur  hcbl. 
vber  da$  ente  dueft  JfoM.  (1527).  nnj*; 
sein  worl  onhytiderc  seizi  ii.  von  der  sünde 
wider  den  hei),  fjeist.  (  ITiili.  Fj' ;  (l.iriiin!» 
solche  vuge^chickiikeil  enhiiider  gelegt,  das 
16.  eap^Jokanmt.  {iy^)f).  Xiij'  ;  so  ivei»el 
vnsancli  Petrus  mehr  difttii  ein  mal  enhiii'lci 
{alle  nd.  bibel:  iho  rifp^jo  ,  in  ilic  schnin. 
vorr.  auf  das  a.  tesl.  Üiuäseil  7,  '?0:j; 
Mo^c  aller  hiilel  der  .schafe  Jethro  ;»ein.s 
scfiwi'hers,  des  priesters  io  Mtdian,  vnd  treili 
die  srlwiTe  enhinder  (nd.  hihd:  honachler) 
in  die  uiislcn  irulg.  :id  iiili-riora  dcscrlij. 
2  Mos.  3,  1.  neuere  bibslattsgg.  lilym  ent- 
weder da»  en  {schon  eine  Frankfurter  bibel' 
ausg.  v,j.  15ti2  hal:  hinder  in  die  wüsten  i 
oder  sctzpyi  ut  itor  hinein  in  die  wiislo,  weicht' 
letztere  jorm  dem  urspritnglichen  sinn  am 
tutehelen  kommt. 


laUBdeni,  dasteibe.  aber  bei  weitem 

häufiger,  nd.  lniKiflitcm :  die  well  nicht 
süli'^n  wil,  das  damit  der  nchislc  cnhyndern 
{zurück)  hiachl  wird,  deudsch  catechismus. 
(1529).  Liiij'';  vod  {ich)  thUrslc  seinen 
ulirecklicheu  bann  beiWn  neroen  vnd  en<' 
hindern  {hintenhin}  fdren  vnd  die  nasen  dran 
wischen,  ila  Adams  kinder  auff  sii/on.  ton 
den  schliissein.  (I530j.  Ilj*;  [s.  Petrus)  eii- 
hindern  (surüek)  geliel  vnd  nfrel  ein  die  hei* 
lige  vorige  kirche  gottcs.  von  den  COneHijs 
riiil  ]{in-h'-n.  (153t)).  Nj'' ;  ditz  nrm  volck 
(Juseph  und  Maria)  hall  müssen  enfiyndernn 
ynn  eynen  slall  kriechen,  autleg,  der  ep.  vnd 
euat^,  wm  eArutajr.  (1 522).  EHij'*;  wollen 
sie  Judu  folgen,  so  müssen  sie  cnhimlcrn  jns 
alle  te.stnmriit.  fin  ttidderruff  vom  fegtfeur. 
(1530>  liij'  ;  weiter  cnhindeni  zu  inoigen 
werda  ligi  Assyria.  vorr.  auf  den  proph.  Je* 
taia.  Bindseil  7»  343«  weldte  stelle  Bw 
genhagens  übertratjutiff  ins  nd.  durch 
noch  belli  vordan  nha  dem  oslenweri  gibt; 
was  soll  vns  gluck  widderfaren,  wen  wir  szo 
vorkcrel  handeln  vnd  die  biblien  t  das  heylig 
golis  worl,  szo  enhyndern  {hintan)  setzen? 
an  den  christlichen  adet.  (1520|.  IJij*:  das 
Carlstad  moyn  goystlith  vnd  ordenlicli  bild 
abthun  eiibyddern  seUI.  teidd^  d.  hyrnl. 
Propheten.  U525).  Bij*;  es  ist  des  Türcken 
wri'jc ,  das  er  alle,  so  ehva:?  sind  oddt  i  ha- 
ben, nictil  lest  bleiben,  da  sie  wonen,  son- 
dern seist  sie  weil  eiihindcrn  ynn  ein  ander 
land.  wm  kriege  widder  d.  T.  (1529).  Gj*; 
wie  aber  das  war  sey,  das  Christus  ym  .sa- 
cr.inienl  die  silndi  n  vt-rgelir,  Wüllen  vvyr  l>,<s 
enhyndern  (bis  auf  tcetler  hinten)  sjjiireii. 
dae  ander  teyl  widder  d.  hyml.  propheten. 
(I525j.  Liij'';  ynn  diesem  ca|Mlel  sind  etliche 
Stück,  die  für  die  {Jiplfrtfn  p'eliurcn,  die  w.'sl- 
Icn  wir  enhyndern  sparen,  vber  das  erste 
buch  Mose.  (1527).  .xij';  also  zeucht  er  das 
hom  des  heyls,  das  reych  Christi,  enhyndern 
ynn  das  alle  leslament.  das  benedictus, 
(I52.V.  Citf. 

Eukcij  »t.  nepos ,  soiines-  oder  tochier- 
kind:  vnd  scheinet,  das  dieser  Jesus  Syrach 
sey  gcwest  aus  dem  königlichen  stam  Dauids 
vnd  eilt  nelT.oder  enckel  Amns  SvrrK  h.  rorr. 
auff  das  buch  Jesu  Sifrach.  Jiindseii  1, 
41». 


._^  kj  o^  -o  i.y  Google 


ENNE 


536 


ENTBINDEN 


mhd.  enikel,  ciiinkrl  (Ben.  1,  434),  ahd. 
ciiinrliil  \Grnff  1,  .'<3Si.  nach  Wacker- 
nayei  wib.  7 4 ' rerkleinerungstcorl  ton alid, 
ano  grossvater;  Grimm  irffr.  3,  485  imki 
an  einen  susammenhang  mit  cnkel  talus,  da 
rerv  in\rih  f  h(if(.<grade  nach  gliedern  des  leih s 
btuHtisiH  1  u  t  rden  pfiegen.  vgL  auch  Leo 
9mieiung<  n  1 ,  184.  —  tfi«  JVünifr.  v. 
j.  1482  bietet  /bnn  «ligkleiii;  dl«  erste 
deuf.^chi  hibtl  hat  onrncklin. 

ÜOMe,  in.  narr,  tilultusf  ich  Sprech  hie 
scliiei ,  das  künig  Ueinlz  von  Engulland  cyn 
eane  were,  hau  yhn  doch  der  leuffel  ixo  gar 
besessen,  das  er  skh  Iteyns  anders  vleyssigt, 
denn  aiisz  lauttiTm  niuihwill  i!f>r  ;?«i(Iirluii 
utaie^lel  worl  oflcndich  Uu  leslern  vnd  seilen- 
den, antwori  deutich.  (1521).  E^j^ 

ich  vermag  dies  teUsaiM  loorl  so  wenig 

ah  f^riinni  ZU  t'i'fitären. 

tiiitbcbrcn,  carerr,  >  rmangeln,  enlrathen, 
bei  L.  meist  euipermi,  mhd.  enhera  [Üen.  1, 
155),  ahd,  inperan  (GraffS,  145). 

a)  mit  persönHehem  gen.:  man  kan  jr  in 
der  f>l;iil  nichl  emperen.  Sir.  3S,  36:  aher 
das  halir  nicht ,  louslc  weibs  cmpern. 
nnt  heridU,  (l&2Si.  Tnj'  ;  isl  doch  kein 
dorfr  so  klein ,  das  eins  schreihcrs  empcren 
künde,  rorr.  auff  J.  Menü  oeconomia  ehri- 
stiana.  fl520).  Aiij'". 

b)  mit  iuchlichem^  gen.:  das  sie  auch  in 
die  lufll,  welcher  sie  doch  nicht  enlberen 
kundlcn ,  nichl  gern  sahen,  tceish.  17,9: 
(die  tceltweispn)  schon  dfii  »hhchen  stand  an 
als  wcre  es  eyn  vbrigo  luruitzigc,  mensch- 
liche habe,  der  man  geraten  vnd  entperen 
künde,  das  7.  cap.  s.  Pauli  zu  den  Corin- 
thern.  (1523).  Aiij';  die  seele  k.in  nllis  dings 
eniperen  nn  dfs  wnrls  gollis.  von  der  frey- 
heyt  eynisi  Christen  memchen.  (1520).  Aiij*; 
kenlTen  vnd  verkeuflen  eyn  notUg  ding  isi, 
des  man  nidil  empören  kan.  ton  kauffs- 

handlung  vnd  wurhrr.  fl.'2rt.  Aij'' :  lali- 
nisch  müssen  die  gemeinen  plarrher  vnd  jirc- 
diger  kSnnen  vnd  mUgen  dw  nicht  emperen, 
80  wenig  als  die  gelerlcn  des  griechischen 
vnd  c1)r('i>rlicn  pmpercn  sollen,  das  man  lin- 
der zur  sciiulen  hallen  solle,  i  1  530).  Diij  ; 
das  ich  sein  gut  soU  haben  viitl  meiner  kun.st 
euiperen.  ebend.  Güij*. 
e)  seUen  statt  des  ffen.  der  aee,:  so  sie 


doch  die  wfvl  selbs  wol  fdleii ,  auch  gmig- 
^um  mit  iliT  ihall  Ittnveyszen,  (l.is  sie  wcibt-r 
liiclil  empercu  künden,  das  7.  cap.  s.  Pauli 
SU  den  CorinÜtem,  (1523).  Aiij^;  denn  al- 
les wna  jr  verlieret  oddcr  o)ii|ii n  n  masset 
villi»  des  oitanpclij  willen,  das  i>i  >ii;icksgott 
selber  jnn  seiner  person  genpIlVi  i  \nd  gege- 
ben, verantioorlmg  der  uuffgdegten  auff" 
rur.  (1533).  Fij". 

Kntbieten,  anfangs  hei  L  auch  mibiclcn, 
mhd.  oniiieten  {Ben,  1,  lS5j,  ahd,  inpiolao 
(a,aff  3,  74). 

1 )  wie  das  einfache  bieten  {vgt,  bieten  2) : 
vnnd  emhicle  all)ie  trotz  allen  den,  die  di<;z 
lcsti'ilii-|i,  \<inl;ini|ii.  1- <'t7('i!<i  li  Iiiiclilf'iiti  ge- 
macht, t  on  dem  bapslum  zu  Home,  ( 1 520). 
Cij''. 

2l  melden,  sagen  lassen,  kund  thun,  SU- 
mal  in  der  gruszformel :  wie  kund  jr  hertz 
jmer  das  zu  lassen,  das  Christus  einem  ver- 
lougketcn  menschen  so  einen  freundlichen 
griis  vnd  so  lieblichen  guten  morgen  entbiete. 
eine  schöne  osterpredigt.  (1538).  Aiiij'':  d-T 
kfinig  Alr-\andcr  cnfbeut  seinem  hni<lt>r  Jo- 
naihc  .seinen  grus.  1  Maee.  10,  18;  der  kO- 
nig  Oemetritts  eotbent  den  jtiden  seinen  gras. 
10,  25.  II,  30«.  öfter;  es  sind  bey  jnen 
jrc  zwfpnc  sönr  .  durch  diesclhigen  knn<:»u 
mir  entbleie«,  was  du  hören  wirst.  2  Sam, 
15,  30;  vnd  sie  entboten  Iscbcl  vnd  hessen 
jr  sagen.  1  kön,  21,  14:  eben  also  entbieten 
wir  niK  Ii  alleo  drflckern  .  .  .  das  sie  wissen 
sollen,  das  sie  vnsern  gcslokn  brieff  bpy  sjfh 
haben,  ron  heimlichen  vnd  gestolen  brieffen. 
1 1 520).  Cij" ;  nu  iyts  wahr,  ich  habe  ihm 
verheiszcn,  wo  er  sich  wollte  lassen  freund- 
lich wei<i'n  odilcr  mil  mir  unterreden ,  wip 
er  mir  entlioUun  b.it,  wollte  ich  beselieti,  ob 
ich  ihm  ein  geleit  erwerben  moi  hl.  de  Welle 
br.  %  629. 

'X\  >i  Ii  tMiibielen,  offerre  se,  kommt  luebl 
bei  L.,  sondern  in  einer  schriß  d.  Ecks  vor, 
tcelche  die  Jen,  amg.  der  scttriftin  LJ*s  auf- 
genonunen  hat, 

BnfUnieij  solvere,  im  anfang  auch  cm- 
[liiubni .  mhd.  enbinden  (Bfn.  1.  13(5',  nhd. 
inpinian,  tnlbinlan  ((irrajf  3,  134).  yo^A.  and- 
bindan. 

1)  entbinden,  von  fronen,  partu  sattere: 
ein  weiht  weiche  nu  entbund«!  vnd  von  der 


£f(TBINOUNG 


537 


ENTFAHREN 


gefaurl  erlediget  ibU  hamtpMi.  (Jkma  1S59) 
221*. 

2)  von  goholon,  gcseizeii  cnilundon,  von 
der  haltung  derselben  frei  sprechen:  szo  ist 
er  gewistitch  empunden  von  allen  gepoUen 
vnd  geseUen.  von  der  freyheiiß  tgmtt  cftrt- 
»ten  mentch fn.  i\  5  > ( n ,  A li i] , 

3)  von  (Icu  sUiiüen  enlbinden ,  abiolvere, 
lottptwikmi:  tnd  bffret  dag  ylm  goU  durch 
ein  luensclien  von  sunden  entbindet  vnd  los- 
■]irir  l)i.  deudMch  cad'chismus.  (1520.  venu, 
atisg.)  P5'';  und  (Jona)  iiekeniiet ,  das  vnib 
?eynet  willen  &olcb  wetter  kome,  eiulitndel 
damit  vnd  spricht  los  alle  andere  vnd  bleybt 
alleyneeynanndtr.  ^^r^^Jona,  (1526). 
Fij'. 

KnÜiindnugf  f.  abtoUUo,  vgl.  vnilnadm 
3:  eolbindiing  oder  absolulio.  hau4post. 
{WUlenb.  1645)  «o«imrr(«t/  1 1». 

Entbitten  -=  abbitten  belegt  C  ri 
3,  498  aus  L.'s  ausleg.  des  valerumer.  doch 
der  originaldruck  dieser  schrifl  hol  abiullen. 

ElthltenB,  ilmiidart,  6loes  wuuiktm,  «M. 
<>nbl(e;(i;n  (Ben.  1.  213):  vnd  sol  das  weib 
für  den  berrn  sHeUcn  vnd  jr  hcuhl  onthlftssen. 
4  Mos.  5,  1 S ;  enlblüssc  den  Tus ,  entdecke 
den  »chenekel.  Je«.  47,  2 ;  die  icham  eni- 
MOsfen.  ^«ecA.  16*  36;  die  stim  des  hcrrn 
entblOset  die  weide,  ps.  29,  9.  sich  ent- 
blöszen :  wie  herHicb  ist  heule  der  könig  von 
Israel  gewesen,  der  $icb  für  den  niegden  sei- 
ner knechte  entbl0«et  hat,  wie  eich  die  losen 
levte  entblössen.  2  Sam.  6,  20. 

EntbldsiKB^ ,  f.  nudatio:  kan  aber  ni»»- 
inand  h»»  zu  nichte  werden ,  denn  mit  enl- 
blftssnng  »einer  tOaden.  Jen.  1,  529'. 

Kniber,  s.  empor. 

Knlbrecbcn^  bei  L.  nur  in  der  redensart 
enibrocben  sein,  los  und  tedig  sein:  so  wil 
ich  enibrocben  sein  vnd  euch  alte  schuld 
heimsehieben.  hmttpott.  {Jkena  1 559)  158*. 
vgl.  Grimm  wlb.  3,  502.  I.  c. 

Kntbrenneiy  praei.  enlbrannle  (enlbrand), 
sUkl 

1 1  wie  mkd.  enbreonen ,  aM.  -  inbrennan 
transitiv  für  accendere,  entzünden :  wenn  je- 
mand pnllPS  Wort  lerct,  der  Iiat  f  wtf  mnii 
jnn  dcudschen  landen  sagt)  den  Hein  enl- 
brand. dM  schone  ctmfUmini.  (1530).  Gi^ 

2)  häm(t§er  Mfrannllv  fibr  occenA,  meifl 

Dnm,  Wtetoitaek. 


I  NMItcA :  sein  bertz  entbrand  jm  gegen  sei* 

ncm  liruder.  1  !Uos.  4  3,  30;  os  ist  ein  gros- 
ser grimm  «h's  herrn ,  der  vber  Mis  enlbrand 
ist.  2  Aiüa.  22,  13;  d«  das  gott  hOrei,  ent- 
brand  er.  pi,  78.  59;  wo  einer  eine  netien 
sihel.  die  ybm  gddlet,  entbrennet  er,  vnd 
iraclitet  iliig««,  wie  er  die  selbige  kriege,  oon 
ehesachen.  \  lb'Mi\.  Fj*. 

Kafdeckenj  detcgere,  der  4edt$  betieftnien« 
aufdedun,  entblöszen, 

1 )  eigenlUch :  eniblösse  den  fus,  entdecke 
den  sdif iii-kt'I.  Jes.  47,  2. 

2)  bildlich:  zur  zetl  deines  bobmuls,  da 
deine  bosheit  noch  nicht  entdeckt  war.  fteefc. 
16,  57;  die  bösen  praciiken  der  roiszhräu- 
c}i)>r  kai^.  namens  zu  eoldecken  {entkOUet^), 
de  Welte  br.  4.  23S. 

KntiMfaing,  f  mehHo,  defeelto,  eni» 
hüllung:  derbalben  ich,  geneot  d.  Marlinns 
Lntlipr,  von  bertzen  erfrewet.  mir  furgenum- 
menn,  zu  weyterer  vnlerrichl  vnd  entdeckung 
der  bischen .  geferbelen  kirchen  die  arlickcl 
attesampt  mit  grundlieker  BcNilll  beweyien. 
grund  rnd  rrsach.  (1'20).  aij";  wilcbs  ist 
gpprptliget  auU"  die  nri  der  eiildeckiingc  des 
g(  lH;ymsz.  var.  zu  Hörn.  16. 25  tn  der  ersten 
ausg.  det  n.  fesC 

Kntey  f»  anas:  gleichwie  die  Wal*>n  sieb 
selbs  auch  dUncken  lassen,  sie  sind  allein 
menschen,  alle  well  eitel  vmmenschen,  enten 
oder  meuse  gegen  sie.  von  den  Jüden  vnd 
jm  IgfSM.  (1543).  Aüij''.  redsiuarl,  von 
blauen  enten  predigen,/a&e(Aa/i(««  vorfrrtnyen: 
narli  dorn  tct!  des  euangfll)  foren  sie  da  bin 
jus  bciilaiiratren  land,  einer  jtiedigi  aus  Ari- 
slotele  vnd  den  heidnischen  bflchera  ...  ein 
ander  von  blaw  enten.  tfon  i«r  «smefcetoieMe. 
( I  "Km.  .'lij''. 

Kntrriicu,  exhereüan',  mit  gen.  der  suche  : 
will  crs  alles  nehmen,  grund  vnd  boden.  vnd 
ihn  der  grafeschaft  enterben,  de  ITefie  5r. 
5,  453.  —  mhd.  enterben  (Ben.  1,  441). 

Knlfahren  (viilhrfn),  plölzti'-h  > unbedacht 
«md  wider  wiUen)  herausfahren  ^  enlgleiten, 
emwwche»;  wenn  eine  seele  »chweret»  das 
j in  aus  dem  mund  enitoel.  sehaden  oder  gnts 
ziithnn.  wie  denn  einem  menschen  ein  scbwur 
enlfarcn  mag,  ehe  ers  bedechl.  3  Mos.  5,  4 ; 
denn  sie  betrübten  jm  sün  heru,  das  jm  et- 
liche Wort  entfuren.  m.  106,  33;  da  ist  dem 

68 


Digitized  by  Google 


ENTFALLEN 


ENTPREMDBrr 


ininrkonhold  oin  ntirliiern  worl  enlfaren. 
auff  das  venn^tni  keuerlich  edict.  (1531). 
Vj**;  sie  meinen  #  wenn  einent  cerdinal  ein 
finiler  bombarl  entfure .  so  were  den  deud- 
schen  ein  ncwpr  arlickol  dos  plaubens  ge- 
boren, von  den  schiüMsetn.  (1530).  Eiiij'*: 
wenn  ich  uu  des  teuffcls  vnd  der  well  zora 
vngewonel  were*  seit  nur  wol  etwas  entAiren 
sein  für  solchem  grossen  crnsL  die  M.  anf- 
trorl.  (15r^3).  Aij\ 

£nlfiiillen,  excidere,  elabi,  ta  den  älleren 
$dtrißen  L't  noch  empraileo,  mM.  enpfallen 
{Ben.  3,  2 1 S ) ,  ahd.  inphalleo ,  infiiltan.  int* 
fallan  [Graff     4  59). 

1 1  gewöhnlich  mit  dat.  der  person ,  acc. 
der  »ache,  a)  eigenllieh:  vnd  bub  aulT  den 
mantel  Elia,  der  }ni  enilallen  war.  2  kSn*  2, 
13;  das  jm  das  schworl  aus  seiner  band  ent- 
fallen üius.  Exech.  30,  22 ;  es  wird  ewer 
keinem  ein  liar  von  dem  heubl  enlfallen. 
apost.  geseh,  27»  34. 

b)  Mldft'cft:  «)  das  er  (Sek)  mich  vnvor- 
sehens  rysse  ynn  evn  dt'sptifation  vnd  erprilTo 
bey  cynem  worlle  von  dem  bapslum  gesag!, 
dz  myr  angefehr  cmpiallen  war  {der  tat.  t€Sl 
hat:  caplans  nie  in  ono  verbnlo  mihi  obiler 
elapso).  eyn  sendbrieff  an  bapsl  Leo  X. 
(1520).  Aiiij^  ß)  da  enüici  jnen  jr  licrlz 
{verloren  sie  den  muih).  1  Ho».  42,  28 ;  es 
enlfiille  keinem  mensehen  das  herti  vmb  des 
willen.  1  Sam.  17,32;  es  ist  aber  eyn  grosse 
scli.inde,  d.is  dyr  das  herlz  so  cnffrllel,  nu 
du  CS  beweis(>n  sollt,  das  ander  Uyi  widder 

hynU,  Propheten.  (1525).  Gij^;  furehtm 
sich  alle  beiden,  die  vmb  vns  her  waren»  vnd 
der  raut  entfiel  jnen.  Neh.  0.  IH.  ; )  <  s  isi 
mir  enlfallea  {aus  demgedäctUnis  tnischwun- 
den).  Dan.  2,  5 ;  weil  jr  sehet  das  mirs  ent- 
FaDen  ist.  2»  8 ;  es  ist  m9  tn  bald  enlpfallen. 
rber  das  erste  buch  Mon.  (1527).  Sij^. 
<V)  ;tl(i'c  Uli  \\:\%  ireselu'lip,  sro  wurde  di'ii 
seel  nnirtlei  n  vnd  geysl  engsleru  der  beychl- 
pfennig  euipiallen  {verloren  gehen),  ausleg. 
der  ep.  «ml  eirati^.  vomdiriiU^,  (1522). 
nnfiitii".  t)  wie  wir  s^^licn ,  wenn  vntcr  vtid 
inutter  den  kindcni  i  inprillfn  (sterben),  vnd 
»te  so  eli-Mid  vnd  wei:islus  hergehen,  ausleg. 
der  xduiH  gepot.  (1528).  Lülj''. 

2)  ohne  daUv,  a)  mit  der  pnsep.  aus :  vnd 
cniFallel  aus  ewer  eigen  fesiuDg.  2  Petr,  3* 


17;  CS  stehet  wol  mit  euch  und  e^*  wil  gut 
werden,  «ntbilet  nur  nicht  aus  der  band  gol- 
tcs ,  der  euch  ilil  gefassel  bat.  eiM^  redit« 
schaffen  Christen  tu  machen.  Jen.  2,  2B0^ 

bei  Grimm. 

b)  mit  der  praep.  von : 
lasz  vns  nicht  entfallen 

von  des  rechten  Rubens  trosl. 

Jen.  8,  401". 

c)  ohne  praeponUon:  wo  ist«  enlfalieat 
2  kßn.  6.  6. 

Kafirhen  (enlferben),  sich,  die  (gesichU-) 
färbe  verändern:  da  entfcrhel  sich  der  kdni;: 
viii!  spine  gedanckcn  erschreckten  jn.  da«  jm 
die  knden  schulterten  vnd  die  beine  zitierter. 
Dan.  5,  G ;  man  sähe  es  jm  an.  weil  er  sich 
so  im  angcsicht  entferbet  hatte,  das  er  in 
grossen  engsten  war.  2  Jface.  3»  16. 

KatfindeU)  s.  empfinden. 

Kntfllegen;  evoiare,  tn  folgender  steii" 
wie  enlflieben,  enl^eAe»,  enfrtnneR  (vgl.  mM. 
entfliej^en.  Ben,  3.  343'*):  eyn  kind  das  i^e* 
liMiITl  ist  vnd  entllogen  allen  sunden.  die  an' 
der  ep.  s.  Petri  gepredigt.  (1524).  hiij*. 

Kntflieheu ,  cntpfliehen ,  effugere,  durch 
die  ßudU  entgehen,  mM.  entviiehen  (Ben. 
3,  346).  ahd.  inHliiiban  (Graff  3,  7G6):ila 
sie  nu  ^inhr .  d.T?  er  «;cin  kleid  in  jrer  band 
lies  vnd  hinaus  enttlohe.  1  Mos.  39,  13;  es 
wird  jm  alles  ans  seinen  henden  enlpSiehctt. 
Hiob  27.  22.  wer  der  ftlfcbl  enlilcucht,  di>f 
wird  in  die  ^niltcn  fnllfMi.  Jer.  49,  44; 
seid  nu  watket  allezeit  vnd  betet,  das  jr  wir- 
dig  werden  mflget  au  enlflieben  diesem  allen. 
Luc.  21.  .'^B. 

Eiitfreinden,  rntiifrenilulfh,  fnlfi  t'in!'>!i'ii 
enlfröinl)den  ,  alienare ,  abatienare ,  freaui 
macAen,  entwenden^  entliehen,  mhd.  enl- 
vremeden,  enpfremden  {Ben*  3«  394):  «nd 
sind  entfreuilxlet  von  dem  leben  das  ansgOU 
i>t.  Ephes.  4,  18;  denn  wio  wol  ich  von 
(•iilichcnn  deyner  vuchrisiUciien  schmeychler 
gedrungen  bynn  mich  anff  eyn  christlich  frcy 
concilio  .  . .  sn  heruflen.  sso  heb  ich  doch 
ni(>ynpn  nintt  nnrh  nie  niszo  von  dyr  ont- 
[»fromlxloi  \  abgewendet),  eyn  sendbrieff  «n 
bapst  Leo  X.  (1520).  Aij";  da  musten  sie 
nu  vnternander  die  fahr  stehen,  wenn  ymand 
eins  andern  weih  gerne  gehabt  helle ,  das  '-r 
yiigend  ein  vrsach  neme,  beide  sein  weih  vnn 


Digitj.;sadLiay.^( 


&39 


ENTGEGENSKIN 


sich  iulha«ii»  vnd  <l«ni  aodern  auch  sueHl« 

frömbden.  das  ers  mit  gutem  fog  lo  sich 
brechle.  deudsch  ra(erhismus.  (1529).  Liij' ; 
das  ist  aber  licy  vn$  nicht  scllzam,  das  tüticr 
dem  andern  sein  knecbt  oder  dieoslmagd  ab- 
»|)innet  md  enllHtnilMlel.  «dcMl.  Liiij'- ;  sie- 
len ist.  wenn  ieh  einem  andern  das  seine 
neme,  wenn  ich  einem  andt-rn  etwas  nchnio, 
das  er  mir  nicht  gibt,  sondern  ich  entwende 
oder  entltreoibde  es  heimlich.  EM.  1»  3S1''. 

WHHmaAttt  m.  dieb,  räuber:  die  dritten 
mcnsrhen  sind,  die  das  jre  nicht  wideninil» 
fordern  oder  nicht  radisal  suchen  oder  be- 
geren ,  darunib  das  st«  das  jru  suchen ,  son- 
dern das  sie  dnrch  denselben  rschsal  suchen 
die  widei^cbung  oder  bcsserung  oder  recht- 
fertipunp  de<;  retihers,  entfrembders  oder  be- 
luidigers.  £t«/.  1,  20''. 

Kiitühiwi  (enifdren),  abiitcere,  tt  egfüh- 
ren,  davonßU%ren,nJid.  enlfUeren,  enpFUeren 
(Ben.  3, 261),  ahd.  infuoran,  inffiioran  [Graff 

3,  594.  595):  was  haslu  getlian,  das  du 
mein  berlz  geslolen  hast  vnd  hast  meine  töch- 
ter  eDÜttret,  als  die  durchs  schwer!  gefangen 
weren?  1  Mos.  31,  26;  es  {das  weltliche 
re^menl)  orh(>]h  jplichem  sein  kind,  tochler 
vnd  son ,  das  jlim  das  selbige  nicht  jederman 
enlforen  noch  enlwenden  mflsse.  dos  maii 
JUnder  zur  idimkn  halten  solle.  ( 1 5  3  0 ) .  K  i  ij\ 

tlntgänicn  (eutpenlzen),  zerstücken,  'aus 
der  fülle  und  gamhiii  setzen'  idrimm), 
gegensats  von  ganzen :  die  kulten  am  byn- 
dersten  vnd  an  beynen  vnd  fornen  entgenüei 
vnd  xnrissen  ist.  deuUung  der  xtco  grew- 
Hrhen  ßgtiren  baf Siesels  zu  Rom  munch- 
kalbs  XU  Freyberg.  {Ib23).  Bij'*.  heule  ver- 
altet, 

Knt|(fgctt(enlk^eii,  derproph.  Sadtarja, 

1528.  Bij").  praep.  und  ndr.  »hvififti  .  nd- 
versus,  conira,  mit  unrichligem  guL  stall  des 
freieren  cn,  in,  denn  mhd.  engegen  {Ben.  l, 
493),  ahd.  ingegin,  ingagan,  inkakan  {6ra^ 

4,  137.  138),  d.  1.  die  praep.  in  mindern 
arr  sinff.  eines  urspr.  ahd.  tubsi.  gagan. 
a.  Ünmm  gr.  3,  154  f.  266. 

I)  als  praepotiUm  erfonlerl  et  den  da- 
Üe^  denJL  sisls  vorausgehen  lätxt:  vnd  da 
or  sie  sähe,  stund  er  aiiff  jtirn  fi;tcr'f!on. 
1  Mos.  19,  1 ;  da  füren  die  kinder  ßeiijaiuui 
er  aus  dem  volck  entgegen,  richu  20,  3 1 ; 


vnd  Mose  faret  das  volck  aus  dem  lager  goil 
entgegen.  2  Mos.  19,  17;  wir  werden  so- 

f,'leitli  mit  dcnseibigen  bin  perdckt  werden 
in  den  wolckeu  dem  lierrn  entgegen.  1  Thess. 
4,  17. 

2)  hSrnf^  erseiftejnf  entgegen  als  adeerb 
im  antdUilsz  an  verba ,  wodurch  uneigenl- 

lirhr  mmposita  nit'ipriiii^en.  doch  kann  bei 
einigen  der  nachilehenden  iu^ammenseliun- 
gen  wush  eeibttändige  praep.  angenommen 
werden. 

Entgegenbleien  ,  offerre.  entgeyrnhnUeit : 
der  mensch  imis  j,'Olles  grpJ>ots  warneinen  vnd 
jni  dasselbe  aulFrilcken,  dem  leufel  entgegen 
bieten  vnd  also  sagen.  Jen.  i,  270**. 

Entgegenbringen  I  obviam  ferre:  bringet 
den  durstigen  wasser  enJpegen.  Jes.  2!.  14. 

Entgegenllcben, /^u^iendo  occurrere:  vnd 
die  Egypter  flohen  jm  (dem  «Meretslrom)  ent- 
gegen. 2  Mos.  14,  27. 

Enlge^rii*eheu,  obviam  he.  ahd.  ingagan 
gang.in  ((i raff  4,  71):  als  er  mi  widcrkant 
von  der  niclilacbl  des  Kedor  Lauuiur,  (;iengfu 
jm  entgegen  der  kVnig  von  Sodom  in  das  fidd 
das  kdnigstal  beissl.  1  Mos.  14,  17;  als 
Martha  nii  hOret,  dasjhesus  kompt,  gehet  sie 
jm  entgegen.  Joh.  11,  20. 

Bnlgcgenfct—Mi,  oMnn  venire,  M. 
ingegini  quCman  (6raff  4»  671 ) :  wer  ist  der 
man.  der  vns  enffretren  knmpt  aufTdem  fehle? 
I  Mos.2'\,  65;  sihe,  da  kam  ein  jiiiif^er  le\v<! 
brüllend  jm  entgegen,  rieht.  14,  5;  Jhesus 
war  noch  an  dem  ort,  da  jm  Hartha  war  ent- 
gegen komen.  Joh.  II,  30. 

EntgegenUnfcn ,  occurrere,  ahd.  ingegin 
loufan  {(iraff  4,  1118):  vnd  da  er  sie  sähe, 
lieff  er  jnen  entgegen  von  der  ihOr  seiner 
hatten.  1  Mos.  1 8,  2 ;  da  lieflfen  jm  entgeg«! 
zwecn  besessene.  Matth.  S,  2S. 

Enlgegenreitfn,  obviam  vehi  equo:  vnd 
der  rciiler  reit  {ritt)  hin  jm  entgegen.  2  kön. 
9,  18. 

Entgegenscin»  obesse,  obsistere,  zuwider- 
sein:  der  wind  war  jnen  enlgei/fn.  Ware.  6, 
48;  die  handscbriffl  welche  vns  entgegen 
war.  Col.  2,  14 ;  die  regelheiren  hahen  keine 
obcrkeit  mehr,  wenn  sie  dem  euangelio  ent- 
gegnen sind,  de  Wctle  br.  2,  191;  solcbs 
meyn  hartles  schreyben  vielen  meynen  freun- 
den vnd  feinden ,  auch  e.  c.  g.  selbs  Widder 

68* 


Digitizcd  by  Lit.jv.'vi'^ 


ENTCiGENSBRDBIf  540  ENT6ELTE9I 


▼nd  cnlk<f^?''n  i^eweszen  i^t  nrigfinatbr.  v.  j. 
1 522  im  gen.  archiv  zu  Weimar.  Ü  7  4  FF  2. 

KitgcgeHsendett ,  obtiam  millere,  entge- 
genidiidUH:  gelobt  sey  d«r  herr  der  goll 
brad,  der  didi  heutütages  Imt  mir  entgegen 
gesand.  1  Sam.  25, 32 ;  da  das  Dauid  ward  an- 
gesagt, sandteerjncn  entgegen.  2Sam.  10,  5. 

EfttgCg^mtchCB^  oppotilHmesse:  ich  liabs 
nicht  gewttsl»  das  du  mir  entgegen  «landest 
im  wege.  4  Ifot.  22,  34. 

Eatgcgcnwandeln ,  wa$  entgegengehen: 

werdet  aber  jr  da  diirrli  mir  n>\'-\\  nicht  ge- 
horchen vud  mir  entgegen  wainleio,  so  wil 
ich  auch  euch  im  grimm  entgegen  wandeln. 
3  JTm.  26.  27.  28. 

Entgcgenxlehen ,  obviam  procedere :  wir 
kamen  zu  deinem  Lrtider  Esnu.  vud  er  zeucht 
dir  auch  entgegen  mit  vierhundert  man. 
1  Alojs.  32,  6;  du  soll  nicht  durch  mich 
liehen,  oder  ich  wil  dir  mit  dem  schwerl 
enigqjen  liehen.  4  Jfo«.  20,  18. 

Entgegen  ,  entgegentreten  ,  L.  entgegen 
für  enlf;''t.'<^ncn  .  ^uhfi.  rnpe'jciH'n  i  Uen.  1, 
494),  ahä.  ingagaiian  [Urafj  4,  14  Ij:  dieüeu 
(lim  ifHekrem)  an  entgegen  bebet  s.  Paulua 
sdn  ampt  hoch.  von.  auff  die  ep.  $,  Aiiili 
an  die  Galater.  Bindaeil  7,  4ri2. 

Entgehen,  nihd.  eng4n  {Ben.  {,  47 1),  ahd. 
ingangan,  intkan  (Graff  4.  85). 

1)  unpersÖHlich ,  exire,  tgnü:  wenn 
einem  man  im  schlaiT  der  samen  entgehet 
{unrriUkürlich  abgeht).  3  Mos.  15,  16. 

2)  persönliches  entgehen,  evadere,  effu' 
grere,  enAnteiieii,  a)  mU  dm  daUv  der  ftnmt 
^dm  Sache:  der  gerechte  entgehet  der  angst. 
#pr.  12,  13;  ich  wil  ein  vnglück  vber  sie 
gehen  lassen ,  dem  sie  nicht  soUen  entgehen 
miigen.  Jer.  11.  11;  der  wird  der  straft 
nicht  entgehen.  jKr.  29»  26;  sie  suchten 
aber  mal  jn  zu  greiflen,  aber  rr  cnlgieng  jnen 
aus  jren  henden.  Joh.  10,  3U  ;  wt-r  aher  dem 
tod  entgangen  vmi  aus  seinen  banden  isl.  das 
er  jn  nicht  mehr  hallen  noch  ftihen  kan.  der 
ist  auch  dem  andern  allen  entgangen,  von 
JhesH  Chriüto.  (lo^ii  i.  Jtiiij''.  b  )  nhne  daliv : 
vnd  hies  die  da  schwmimen  kündlen,  sich  zu- 
erst in  das  meer  laasen  vnd  entgehen  an  das 
lanri.  aposU  f«tdk.  27»  43. 

Batgoilen,  «oaCmr*.  ewimnwwen,  die  gm^ 


len  (hoden)  atuschneiden :  dis  conciliuin  (zu 
Sicaea)  setzt,  da«  welche  «ich  selbs  eulgeileu 
wider  die  gross«  vnleidlldie  hranst  jrsfleiMhs 
sollen  nicht  an  deridien  «der  kirchen  ampt 

gelassen  werden,  ton  den  concüijs  md  kir~ 
dien,  (1539).  Guf.  Alberus  >ii<(.  Kiij': 
Castro,  emasculo  .  .  .  ich  schneid  du>£,  iie- 
raub  der  mannligkejt.  idi  enigeyl.  Memnesh 
bei  Frisch  1,  335'*. 

Entgclinng,  f  rnsfrttdr),  nümafit\urtt](A(- 
berüs  diel,  knj  },  gleich  dem  vorigem  :* 
Grimm  «Md.  3,  541  tuu^tulragen :  sei 
denn  ein  bisachoE  «ler  prediger  in  der  vn^ 
leidlichen  brunsl  stecken  Mc  lien  vnd  weder 
durch  die  ehe  noch  enlg  il n  ^  von  solchem 
ferlichem  wesen  sich  errelica  mügen  ?  elend. 

Entgelten,  Inere,  dore  poenna,  «Ira/e 
xcoßir  leiden,  büssen^  mhd.  i  ngi-Ilcn  Ben.l, 
520),  ahd.  ingeltan  {Gra/f  4,  I  ST  ),  mit  gen. 
der  person  oder  suche,  das  gegenlheti  ton 
geniesien. 

a)  dort  geniessen  die  büsen  der  (rumeD, 

hie  müssen  die  hOsen  dos  fniiuen  endgelten. 
der  proph.  Jona,  i  I52t»  ).  Kij'';  weil  wirge- 
wis  sind,  das  vns  niclil  allein  vnschedlich. 
sondern  anch  beilsam  ist,  wo  rmme  heSige 
leute  aufl*  erden  sind,  wir  wollen  derselbiges 
freylieh  nicht  entgehen,  sondern  wol  genies- 
sen. das  diese  tcorl  ChrisU  noch  fesi  stehen. 
(1527).  siij'*;  gleich  wie  man  einen  vb^e- 
ler  hencket  odder  kOpffet  vmb  seiner  misse- 
thal  willen,  da  ein  jglicher  seiner  bosheil 
odder  fromkeit  entgilt  oiider  genetisst.  das 
15.  cap.  der  erslen  ep.  s.  FauU  an  die  C^' 
rtelher.  (1534).  Niüj«. 

b)  md  aihe,  sie  laasen  vns  des  enigeliou. 
2  chron.  20,  11;  wie  wol  der  vrtt^^r  iZ>a*t 
handlet  wie  ein  schalck,  dennoch  wd  er  m 
es  nicht  lassen  enigehen.  vnd  thut  yhrdie 
freundschain ,  das  er  sie  behelt.  vber  das 
erste  buch  Mose.  (1527).  Rriiij":  —  ob  fr 
abervnrechl  bpfirnden,  wilUe  er  des  an(oAfie- 
alle  geuad  eutgeiien.  von  er  Leonhard  An- 
acr.  (1528).  Aiü";  frembder  snnde  enlgdiea 
lassen,  von  ehesachen.  (1530).  Dij'';  vnser 
veler  bn^ien  gcsitndict  ,  .  ,  vfui  wir  müssen 
jrer  misselhat  cntgelit  ti.  klag.  Jer,  5,  7 ;  vnd 
jre  kinder  mttssen  jr  entgelten.  Sir.  23, 34; 
weil  nu  wir  müssen  nein  entgelten ,  so  mus 
er  sich  widderumb  vnacr  als  seiner  gUedor 


fiNTGENZEN 


Ö4t 


ENTHALTEN 


anMnie«.  dat  15.  cap.  der  tnten  ep,  t. 
ficnUi  a»  dU  Cotimher»  (1534).  8j^ 

Bitgeiun,  5.  cnlgünzen. 

Entgnhtn,  otiUTuhon  ,  exasdare ,  das 
grobe  entfernen,  ver/ einem:  ob  sie  wol  den 
bildern  feyod  »incl»  ist  doch  tu  bMorgvo,  sie 
Heyen  noch  nicht  sn  fern  entgrobel  ...  das 
■<ic  tfic  scihipen  von  sich  selber  we^;  kondleo 
werlleii.  wiäder  dit  hy9U.propheten. 
Büij*;  er  nis  al«o  «ntgr^beii,  nusz 
gar  grobe  est  vnd  spen«  von  vn»  weg  hawen. 
tischt.  4')'  Daher 

Enf;;roban;;,  inlgrübung,  f.  exa$(i(Hio: 
das  ist  die  hiibäclio  enlgrobung ,  slu<iiruug, 
varnrunderang .  langweyl  vnd  des  gleichen 
leofltU  alrenlzerey.  widder  d.  hymt.  pro- 
pheten.  (1525i.  «inj':  vnd  erlicht«!ti  ;)Uiio 
enlgrübung,  sludii  uujj,  verwunderuoge,  iang- 
we;1  vnd  de$  gauekelwercka  mehr,  da»  an» 
der  fayl  ufiddtr  d.  hfmi,  propheten.  (1525). 

Enthalt,  m.  1)  »chulz,  erhallung:  fi  eyaiilT 
golU  berad  {uchickung,  jüyung,  nichl  con- 
«t'lfmn,  rolft,  wie  $,  255*'  erfclarf  wwrdf)  vnd 
enlhall.  der  proph.  Jona.  (1526).  Fiij''; 
(Jona)  allein  auff  goUes  enlball  dahin  feret. 
ebend. 

2)  imftrAiiI^  «inlerAalfw^;  dtiaelbe  wort 
vnd  verheiasen  goUea  ut  der  ganUe  eiiihali 

des  ne\v»'n  menschen,  der  IlIiI  iiiclil  von  deni 
hrot,  «iondnrn  von  deni  wnrl  fjoltc*.  Jen.  3, 
2ti' ;  aiiügitbe  fiir  eiiiliall  vnd  vilrichlUDge  di  r 
gebewhde.  wrdtnmg  eyns  gmegnm  koalena. 
(1523  t.  Df. 

Knihaltcii,  mhd.  (Miih.iftea  (Ifen.  1»  621 1. 

I.  tramtUcbedexUungeh,  , 

1)  aufnehmen,  bäterbergen:  den  vorge- 
mellten  Lalbi>r  nichl  hauset,  hdlTel,  esset, 
trenckcl  noch  enihalltel.  ais«y  kcyterUdka 
gepoil.  r  15241.  C'}^. 

2)  schütien,  bewahren,  erhallen  :  also  halff 

der  herr  Hishia  vnd  den  an  Jerusalem  aus 

der  band  Sanbcrib  .  . .  vnd  enthielt  sie  für 
allpn  vnildipr.  2  chron.  32,  22;  denn  der 
golUoseu  arm  wird  zubrechen,  aber  der  herr 
enthelt  die  gerechten,  pt.  37, 17 :  igoU)  ent- 
hielt yre  kleider  vnd  schnch,  das  sie  nit  tzu- 
rissen.  von  den  guten  wercken.  f  1 520).  Ji]*" ; 
goll  ists  der  alln  ding  schalTl.  wirckl  vnd  ciil- 
helll  dari-ii  seine  alhuechtige  gewali  vnd 


rechte  band,  «lots  difte  wort  CkritU  noe,k 
fni  aeken.  (1527).  fü^j^  es  ealbelt  vnd 

solidtzi  villi  ri'(  l;ts.  denn  golles  wort,  vber- 
doi  ersli'  hnvh  .l/^/sf.  fl527).  Xxj^ 

3)  wUertiaiien,  venorgen:  PloloiueusFiii- 
bdelphns  viel  gelerter  hwie  enthielt,  der 
proph.  Daniel.  (1530).  Dij^;  alolemal  kein 
sold  vorhrniil'^ti  ,  damit  man  prediger  cnl- 
halle,  de  Welle  (>r.  2,  381. 

4)  ahhaUm,  MwüdUmUen:  enthaltet  die 
zongen  für  dem  fluchen.  wM,  1,11;  also 
sol  man  die  wciher  vom  schmnck  enthalten 
)I(hI  r*M(zo[i,  diL'wed  sie  sonsl  dazu  geneigt 
suui.  Jen.  2,  6b'd^. 

iL  r€ß§a^wr  gttrmtd^, 

1)  Bich  aufhalten:  da  zik  ti  Abrani  Ii  in  .1» 
in  Egypten,  das  er  sich  daseibs  als  ein  frembd- 
ling  enlbielle.  1  Mos.  12,  10;  vnd  wil  dest 
lages  ein  sonders  Ihiw  mit  djBOi  lande  Gosen; 
da  sich  mein  volck  enthalt.  2  Jfe«.  8.  22; 
vnd  als  s'io.  hin  ein  kamen,  stiegen  sie  aulT 
dfi!  «^Oller,  da  denn  sif^li  ♦nllnell«-»  Pelms 
vnd  Jacobus  u.a.  tc.  aposi.  getch.  1,  13; 
alle  heidoi  vermögen  nicbt  gen  Jerusalem  zu 
komen,  odder  vnter  dem  kleinen  hauflen  der 
jddensichentliallon.  der  1 17.  p*a/m.(  1530). 
Biij"*;  da  ich  zu  Wartburg  mich  enlhiell. 
liidkr.  205^ ;  ich  soll«  mich  in  der  nebe  bey 
Franls  von  Sickingen  enthalten,  ebend.  370*. 

2)  sich  nähren,  unterhalten:  Jiid;is  Mae- 
eabeus  machte  sirli  daiion  mil  neun  brUdern 
in  die  wildois  vnd  das  gebirge,  vnd  eothieii 
sich  da  von  den  hreutem.  2  Jfoee.  5,  27 ; 
wiewol  ers  (CAHsfus)  nicbt  hestynipt  h.it. 
wie  viel  man  den  predigeru  sol  geben,  ImU 
doch  so  weit  bcfoliieu,  das  sie  sich  dauon 
neeren  vnd  enthalten  kflndeo.  vber  dos  erife 
buch  Mose.  (1527).  rriij^ 

3)  sich  erhalten:  das  giftige  (hier  sal.i- 
mandra  so  kalt  ist,  das  es  aiu-li  im  re\vr  leben 
vud  sich  enthalten  kan.  ausleg.  der  tp.  t'itd 
euoii^.  von  oeiem  efe.  (1544).  Oiij*. 

4)  absiinere,  «e  conline r#,  ei^vwaetmu 
fern  halten, 

a)  gewöhnlich  mit  dem  geniliv:  der  sol 
sich  wetas  vnd  starcks  getrencks  enthalten. 
4  Mos.  6, 3 ;  ein  jglicher  aber  der  da  kempITet 
t  nlhell  sirli  allc^  lin^-es.  1  Cor.  '•,  35:  wöl- 
lei  docii  euch  der  lügen  enthalten,  das  dieic 
Wort  Chriali  noch  fest  stehen.  (1527).  kiij''; 


Digitized  by  Google 


ENTHALTER  542  ENTKLEIDElf 


6S  sollen  sich  aucli  <iit*  jirril  i  f  t  nürr  <:'  hrr!i  r|i- 
worl  enlhalleii.  vnler rieht  der  vi-sitalorn. 
(153S).  Kiij";  das  sich  ilie  ciinslen  .•«nDen 
pnlfaalten  der  groben  itacke  der  fleisctilicben 
liistc.  ausleg.  der  vp.  rndmtmtg.  von  ostem. 
(1544).  Viiij* ;  ilii  alter,  wenn  du  mit  ficinpr 
braut  in  die  Latner  komesl,  soUu  drey  (ag 
dich  jr  enllwlt«».  Tak,  6,  19. 

b)  «lall  det  ffen, ÜBpraep.  von :  sa^'e  Aaron 
viid  seinen  sOncn ,  dn«  sin  sich  enihalteti  von 
dem  heiligen  der  kiiidet  brael.  3  Afo«.  22,  2; 
schreibe  jiten,  das  sie  sich  enlhalleu,  von 
votauberkeU  der  «bgOiler,  vnit  von  bnrerejr 
vnd  vom  erstickten  vnd  vom  Mm.  apon. 
ifeseh.  15,  20;  wenn  sirli  titir  tlic  knrthon  von 
weibern  enlhaUen  heüfii.  1  Sam.  21,  4. 

e)  «eAcn  mü  euum  folgenden  tMtängigen 
«atf :  vmb  meines  namens  willen  wil  ich  mit  h 
dir  zu  gut  enihaUen,  das  du  nicht  «QSgerotiei 
\verde?l.  Jes.  IS.  9. 

5)  »ich  zurückhallen,  bezähmen,  cohibere : 
wie  ein  heyss  wasser  ym  sieden  vbergeht  vnd 
$>chewmet*  d<)s  si( nicht  mchcr  enthalten 
I;3n  für  grosser  hiizc  yrn  tO|tl1''  das  magni- 
(kat.  (1521).  fj'';  da  kund  sah  Joseph  niciil 
lenger  enthalten.  1  Mos.  45.  1  (i»  erste 
deutsche  bibel  hM  hier  noch  enlhahen); 
aber  dif  kiinigin  von  reirharaliiüu  sähe  nlle 
wetalttuiSalomo  . . .  kund  sie  sich  nicht  mehr 
enlhahen.  1  kön.  10,  5;  so  sie  aber  sich 
niehl  enthalten,  so  las  sie  freien.  1  Cor.  7*  9. 

Enthalfer,  m.  der  eine  person  aufnimmt, 
beherbergt:  aber  gegen  scynen  .mitvcrwanlen 
anhengern,  enthaliteni.  riirscliicbern,gOnnern 
vnd  nachfoigem  sollet  yhr  disser  weys  han> 
dein,  zwey  keyserHehe  gepolL  (1524N  G2  . 

finthaltnng,  f.  1)  alimentum,  nahrung : 
ein  natürlichen  leib  hci!«st  s^ic {die heil,  schrift) 
einen  solchen  leib,  wie  er  aull*  erden  gchorn 
vnrA,  der  da  brauchet  seiner  natürlichen  ent* 
haltung  odder  nahrung.  das  15.  cap.  der 
ersten  ep,  s,  PauU  an  die  Coriniher.  (15.14 ). 
fiif. 

2)  erhaltmg:  enihallung  in  frOllcher  hofl- 
nuttg.  Jen.  1,  m  ;  vnil  dis  ist  die  einige 
entbaltniif,^  dieses  kaulFs.  das  er  nicht  ein  Wu- 
cher sey  vnd  mehr  Ihul»  denn  alle  inleresse. 
1.  200^ 

IM  l^e»,  bei  L,  nur  entheuhlen,  mhd,  enl^ 


liiiubclon  i  Ht'n.  1,  720):  vnfl  >.rhi<  kr!  hin 
vnd  cnthi^ublcl  Johannes  im  gerengnis.  Mauh. 
14,  10;  der  gicng  hin  vnd  enlhcubte  {ent- 
kanfUHä)  jn  im  gefengnis.  Iffsre.  6*  27 ;  Je« 
hannem,  den  habe  ich  enlheubtet.  Luc.  9, 9. 
substantivisch,  die  seeico  der  entheubla. 
offenb.  Joh.  20,  4. 

Rafheiligen,  profanare.  pottnete,  entweih 
hen:  wer  jn  {den  sabbalh)  entheilig«'i .  tl«  r 
sni  dt's  Unh  sterben.  2  Mos.  31.  14;  das  du 
nicht  eulbeihgst  den  naroen  deines  gotles. 
3  Mos.  IS*  21 ;  denn  sie  legen  jre  heode  au 
'seine  fHedsameii  vnd  enihei^^e«  scioeabnnd. 
ps.  55,  21;  ich  wil  mein  hciliglhum,  ewru 
IiHchslcn  trost,  entheili_'t'ii  Ezech.  24,  21; 
{des  bapsts)  reseruirn  oiicr  iiuidcii,  sein  Uxi- 
ren  oder  erleuben  entheiliget  noch  heiSgrt 
dich  nicht,  von  den  eoneUip  imi  kirchen. 
iir>3!)).  rj».  sich  entheiligen:  sonst  sol  er 
{der  priesler)  sich  nicht  veraurtiuigcn  an  jr- 
gend  einem  der  jm  zugehürl  vnter  seinem 
voick,  das  er  sieh  entheilige.  3  Mos.  2t,  4. 
—  ahd.  inlheilagun  (Graff  4,  S71»  5. 

Knthelfen,  1  \<h-juvare,nichthelfen, scha- 
den :  das  recht  ihl  vmb  des  gewissen:»  willen 
vnd  nicht  das  gewissen  vmbs  rechts  wiHan. 
wü  num  nti  beiden  nicht  fU  gleich  lidlim 
kaii.  I  i  IifllTe  man  dem  gewissen  vnd  ent- 
heiHu  dem  rechten,  von  ehesachen.  (1530  - 
Kij** ;  so  hilflV  sie  das  gesclz  Mosi  auch  nicht, 
weil  sie  das  selbe  noch  nie  niehl  gehalten 
.  .  .  sondern  solch  vngehorsam  viel  mehr  sie 
enlhiim.  wider  die  $»hhniher.  il538).  Hj'. 

2)  helfen,  davon  heilen:  so  hoOe  ich,  goll 
werd»  auch  von  des  leibcs  last  gnedi^ch 
^jnlhelfen.  de  Weile  br.  4,  7. 

Kntbnslasmns,  m.  das  gr.  ty^m  ftiunnog. 
begeisterung, Schwärmerei:  das  bapstum auch 
eitel  cnlhtisiasmus  ist ,  darin  der  hapsl  rhtl' 
mel,  alle  rechte  sind  im  schrein  seines  herlsct. 
ariikel,  so  da  hetten  sollen  etc.  (153$).  Giij''. 

Butbisiast,  m.  gr.  i^d^nmiaarr/g:  damit 
wir  vns  bewaren  Air  den  enthusiasteo,  das 
isi  geistern,  so  sich  rhOmen  on  vnd  vor  den 
wort  den  gcist  zu  haben,  ebend.;  ein  enthn* 
siast  oder  gaister,  dem  nichts  gefellet  denn 
gaisi,  gaist,  gaisl,  der  vom  worl,  sacrament. 
prcdigampl  nichts  hell,  eindialogus.  (1545j. 

latUeMMi  da*  Ueid  amsiebm,  Megeiip 


ENTKOMM CN 


543 


ENTNEHMEN 


1)  «0»  aMegm  ier  kÜrferMIU  alt  kleii 

4«r  seele :  wir  wollen  lieber  nicht  enlkleidel, 
sondern  vberkli  i'!**!  werden.  2  Cor.  5,  4. 
2i  bildlich:  däruuili  wir  solche  abgöUische, 
fodte  nti  toll  leii  entklMdel  vnd  jnen  die 
«chAoe  musica  abgMlreiffl  vnd  dem  teben- 
.tiL-rn.  !i<<üigen  goUes  wort  angesogen,  rorr. 
SU  den  begräbnisgesängen  v.  j.  bei 
iVaekernayel  kirchenl.  BU2. 

BilkMiHCi  (enlkonen)»  nUgthenf  mf* 
rinnen,  enlwiiehen:  er  iit  dem  tcuflcl  cnl- 
komen,  wie  wol  er  den  leih  lial  ni(l«^sen  dni- 
l>er  zu  zoll  geben,  irosiunge  an  die  Christen 
SU  flolfe.  (1527).  Ciiij";  da  der  keyaer  Jn- 
liua  «na  dem  aelitlTe  aprang  vnd  aeinen  fein- 
den entkam  mit  srhwyinmen*  der'fTiiph. 
Sacharja.  (1528).  Ftiij". 

Entladen ,  exonerare ,  von  einer  last  be- 
frneHt  gtgenMUs  von  belad«!«  mM.  entladen 
{Ben.  1,  92C),  ahd.  inlladan  {Graffi,  1114), 
mit  gen.  der  sache :  niich  der  marler  enlladen 
sind,  $0  genaw  alle  sunde  zu  zrli  n  deudsch 
eaUeMimitt  (1529«  venn.  amy.j.  lü]'';  das 
wir  alle  der  viileidlichen  teulTelaehen  last  der 
jaden  entladen  werden,  von  den  jüden. 
<154:it.  fi^j^ 

Entlanfen»  aufugere.  davonlaufen,  enl- 
f§hen:  ea  begab  aich  aber  vber  drey  jar,  daa 
/.ween  knechte  dem  Simei  entlielTen.  1  kön. 
2.  ;  du  ,i1k  r,  der  du  den  Jfiden  alles  leid 
aiiiege.sl,  soll  vn.<icrm  herrn  gott  nicht  enl- 
laulTea.  2  Maee.  7,  31 ;  neyn,  liebs  geystlin, 
du  enlletllTeHl  myr  niehl  also,  das  ander  teyl 
triddcr  die  hyinl.  propheten.  fir)2.')i.  Nj'; 
etliche  dencken,  wo  sie  nur  müchleu  der 
straffe  vnd  pcin  entlauffen.  das  1 6.  cap.  Jo- 
hanmiM,  (t538|.  Aaij^;  wie  enilanffieh  Noae 
mit  seinen  .stossenden  hörnern.  ;"'o  predigt 
auff  der  kinderlau/fe.  (1540).  Jiiij '. 

Entledigen,  Uberare,  frei,  hs,  ledig  ma- 
xien: 80  %vill  ich  doch  das  meyne  ihnn  vnd 
mep  gewissen  entledigen,  ordenung  eines 
gemeinen  kastens.  (15*2  Vij  ;  viii]  nach 
den.<«elbigen  lagen  enllodi^'ien  wir  vns  vnd 
zogen  hinauff  gen  icrusalcro.  apost.  gesch. 
21«  15;  Chriatua  daa  arm  voracble  bflazca 
hflrlcin  zur  ehe  nyuipt  nid  sie  entledigt  von 
allem  übell.  von  der  freyheyt  eynisz  Christen 
menschen.  (1520).  Bj**;  da  ich  jre  schulder 
von  der  laat  entled^et  halte,  pa.  81,  7; 


CbriAUia  entlediget  aich  eigner  gereebtigkeit 

viul  Weisheit.  Jen.  I,  95*. 

Entledlguug,  f.  Uberatio,  befreiumf :  \an 
dem  ablasz  ist  gnug  eynew  gemeynen  man 
an  wysaen,  das  ablaa  aey  enUedigung  der 
gnuglhuiing  Tur  die  sunde.  vnierrickl  mtff 

i'dirh  nrtirl:''!    (  I  5  1  ü).  Aij". 

Entlff  ren  ,  vacuare,  enlledigeu  ,  enläu- 
Siem:  er  eullerel  Mcii  seiner  golliieil,  seiner 
fromkeil  vnd  weiabeit.  Jen,  1,  95*. 

Rnllebnen,  mutuari,  borgen,  tnhd.  cnt- 
If'lienon,  gekürzt  ftitl^hen  (Äew.  I,  9971. 
ahd.  uiliehanon  {Oruff  2,  124):  wenn  je- 
mand von  seinem  nebeaten  entlehnet  (in  den 
ersli'n  nusgg.  des  a.  lest,  borget)  vnd  wird 
beschedigt  oder  stirbt,  das  sein  herr  nicht  da 
bey  ist,  so  sol  crs  bezalen.  2  Mos.  22,  14 ; 
vnd  da  einer  boltz  feilet,  fiel  das  eisen  ins 
wasaer,  vnd  er  scbrey  vnd  sprach,  awe.  mein 
licrr,  dazu  ists  entlclmct.  2  hön.  6,  5;  geld 
etillebnen.  Neh.  5,  4;  der  gollosz  entlehnet 
vnd  izalet  nit.  rar.  zu  ps.  'AI,  21 ;  der  gott- 
lose borget  ist  nicht  xunerateben,  das  die 
reichen  von  den  menacben  gut  entlehnen, 
sondern  es  ist  ?7e«!agt  ynn  einer  trlcirluiis  Mid 
Sprichwort,  vier  trostliche  psalmen.  (152(i). 
Biij". 

KnIlnrifH»  ver Jemen;  so  groa  iat  der  aorn 

^Miiics.  dns  die,  welche  am  meisten  vnd  besten 
liriieii  vnd  zfichlig  leben,  erger  verderben, 
denn  die  nichts  lernen  vnd  jn  der  burerey 
leben,  denn  diese  lernen  niehla  das  wider  au 
enllernen  sey.  Jen.  1,  44\ 

Entniaehenj  x'ernichtm,  gegensalz  von 
m.Tclien,  mhd.  entmarliiii  \  lten.  2,  \^),ahd, 
inlmaehon  {Graff  2,  ü47):  der  mensche  fcan 
ym  diaer  keine  gegeben  oder  genemen «  ge» 
machen  oder  enlniarbcn.  g«j/tUi^  ediei 
buchlein.  (1516).  Bj'. 

EntmAnchen)  dem  mönchsstande  enl- 
tiehtn:  solcha  aage  ich  dir,  mein  hruder,  xo 
trost,  du  aeiest  gemflndiet  odder  enlmaoehot, 
drinnen  odder  draiin^on.  die  kl.  anlwori. 
(1533).  Ciij\  XU  Grimm  wtb.  3,  574  nach- 
zutragen. 

Kfttnehnn  (eninemen)»  «M.  mitnihnen 
(Ben.2, 374).aM.intnl>man(0ni/f2»  1063f, 
conafmter(  L. 

il)  mit  acc.  der  sache.  dat.  der  person. 
laenn  ea  im  Hnn»  von  wegn^men,  fori' 


Digitized  by  Google 


EiNTPFAUEN 


544 


EiN  TRUSTEN 


ndtmen ,  abnehmen  sieht :  solche  sorge  n  ol 
ein  wi^i!)  f!r  m  itHtiltcr  ünlncmen  kan,  rerma- 
Hung  an  äie  yeiilUciieu.  (i530j.  Fiij^;  ilicse 
drey  stttek  sinil  vni  no  entnomra  vnd  ge- 
schenckl.  deudsch  caleeh.  (  I529i  eerm. 
ausg  ).  Piij'':  il.«s  kan  iii.iii  jin  riiclilcalncoien. 
tier  predigten.  i  l54tij.  Liiij'". 

2>  mil  acc.  der  person,  gen.  der  sache, 
ioetm  9$  üe  btättUmf  k9fr§hn  vom  Hwa$ 
hat:  der  wellt  vnd  leiifTels  gewalll  los  vnd 
fotnomen.  da»  17.  cap.  Johannes.  (1530). 
Sj^;  der  Ittgeu  cnlnoinen  vnd  Jan  die  war- 
h«l  komen.  «sie  äa»  g&uu  tmd  tmangelion 
*m  untencheOen  tind,  (1532).  Cj^ 

Rnipffthei)  enlpfangen,  was  empralitni. 
einprangen :  was  wir  liillen,  das  werden  wir 
enlprahen.  von  den  guHen  wercken.  (l.'i2U). 
Aiiij*;  das  ist  das  erste  stuek,  da  Petrus  an- 
febet  ziischreybeD,  was  wyr  Tur  gUller  durch 
«Ion  pbwijfn  von  ifnil  li.tbcii  entprangen,  die 
ander  ep.  t,  i'eiri  geprcütgei.  ( 1  52-1 ).  a  iiij'' ; 
ich  habe  meinen  herro  enipratigf^u.  eyn  ser- 
mon  von  der  ^efcf.  (1524).  CiJ\ 

Kntpfiiiglirh )  toas  ernpütnglich :  gleich 
Mrie  das  ctiangelium  liürcn  ein  geistliche 
taair,  da  wir  durch  den  geisl  vnd  Tewr  geist- 
lich getaiilll  werden,  «Hein  den  gleubigen 
entpH  nf^lich.  lalder  eltffcfc«  roUmigeuler. 
(1532:.  Aüj'. 

Knl|ifÄNgnlSj  f.  was  emprangniü:  wie  sie 
jungfraw  wer  vor  der  eDlpfengnis  vnd  gehurt. 
vier  predigten.  (1546).  Iiiu\ 

Entreiszen,  effugere:  es  verdros joen  sehr 
düä  teil  enlreis.  Eisl.  1,  3**. 

Kntrichtrn^  mhd.  entrihten  (Jlen.  2.  643), 
oM.  Nitrihlan  (Graf  2,  427)»  e^.  ans  der 
richte,  in  Unordnung  bringen ,  bei  L.  häufig 
in  der  entgegenstehenden  bedeulung  in  die 
richte  bringen f  berichten,  bescheiden,  enl- 
«clMdM,  id^chten:  sthe  so  hette  sie  die 
(«ynMtigtt  art  der  spradieti  leychtlich  können 
«  Mirirliipn.  das  ander  teyl  inidder  d-  himl. 
propkelen.  (1525'.  Kiiij';  wir  wöUen  vn.s 
aueli  entriehten.  wm  obsmämal  Qtristi, 
(1528).  tij*;  bOse  sachen  schlichten,  jrriKf 
gewissen  rntrirhten.  das  man  kinder  zur 
schulen  halten  solle.  (1530).  Ciij'';  wo  du 
der  liebe  nacii  vrleylest,  wit^lti  gar  ieyriil 
alle  Sachen  sehenden  vnd  entrichten  on  alle 
rcchtbUcfaer.  von  leetfffjcfter  vkerlteyl.{  1 52d), 


FS*";  da  werden  zween,  drey  odder  wie  viel 
yhr  sind  eynes  vnd  machen  eyncn  htind  vber 
eyncr  sachen,  so  odder  so  zuenlncliien.  der 
proph.  Jmt^,  (1526).  Eiiij'*;  was  nebr  fcHe 
kumen  mOgen»  die  hefehl  ich  rrunion,  gott" 
Türchtigen  mennem  lu  ennn  Iii  ri,  das  beste 
sie  inügen,  es  i^ey  nach  dem  vvcllhchen  odder 
geistlichen  recht,  von  ehesachen.  (1530). 
Giilj* ;  denn  ich  gar  ofll  gehtfret  habe  ven 
beicht  vetern  klagen,  das  soKhe  chesacbe» 
Tur  sie  koinen  sind,  die  vnmüglioli  L'ewfii 
sind  zu  enlrichlen.  ebend.  Kij'' ;  ich  hutt,  das 
aus  vorigen  md  jizigen  metoen  bodilin,  wn- 
derlichen  ans  dem  newen  teslamcnt  neulich 
vcrdciiilsrlil ,  p.  frniipMftiln  h  .thIIs  mehrrr 
teil  dttiser  aitickel  sich  selb  eDtnchtcu  kan. 
Eisl,  1,  118''. 

EatriincSy  «««dsre,  «fiigwr^  imnh  Üe 
flucht  entgehen,  entkommen,  sinnlich  md 
abstract:  so  Ei^au  kompl  auü  das  eine  beer 
vnd  scblcgl  as,  so  wird  das  vbrige  enlrinoea. 
I  Jfe».  52.  8;  iMnid  aber  doh  vnd  entrann 
die  selbige  nacht.  1  Sam.  \9,  10;  80  tibel 
nu  hin,  die  jr  dem  sehwerl  entrunnen  seid. 
Jer.  51,  50 ;  wer  hat  denn  euch  geweiset, 
das  jr  dem  zukUnflUgen  zorn  entrinnen  wer- 
det? J^nlA.  3,  7 ;  der  helliachen  verdannis 
entrinnen.  23,  33;  dem  vrtcil  gottes  entrin- 
nen. Rom.  2,  3;  nn  ist  er  dem  fleisch  ent- 
runnen ,  der  weit  vnd  dem  teuflel  zu  hocii 
gefaren,  das  sie  jn  nimer  Taben  noch  wirgei. 
das  1 5.  cap.  der  ersten  ep,  «.  JRanü  <m  tfit 
Corinther.  (15:^4). 

mhd.  entrinnen  (Ben.  2,  716),  oAd.  inl- 
rinnan  (Gra/f  1,  515). 

tatiicMen.  aiia  dmn  gerUdU  inrnnen« 
gegensatx  von  bcrüchlcn  :  er  wird  ancli  nicht 
onlnk-lit.  Sil  er  ynn  der  schand  isl.  der  1  12 
psalin.  (1526;.  eiiij''.  das  wort  fehii  bet 
Grimm. 

Entricken,  I)  MiMnoer«,  hinwegrücken: 

vnd  >io  gebar  einen  üon  .  . .  vnd  jr  kind  wani 
enlrückl  zu  gott  vnd  seinem  sluel.  offenb. 
Joh.  12,  5.  2)  praeripere.  entraisMen,  weg" 
nehmen :  es  were  denn  ynn  solchen  fall,  das 
oini;r  dein  nndorn  <'in  rt-iflir  hraiit  mit  be- 
lu  ndickeit  entrilckele.  deudsch  cateehiem. 
(1529).  Liiif. 

Kniriitei»  «»«eerbare,  außrin^em,  M&r^ 
mg  maebcn:  da  aber  Seneballat  höret»  das 


Digitized  by  Google 


« 


CNTSAtiüN  545  £MTSCIi(;j«DlGli:N 


wir  *di«  maurcD  baueten,  ward  er  zornig  vnd 
s«er  entrUntet.  iVeft.  4.  1 ;  sie  crhiderlen 

vnd  critnlsipfrn  seinen  heiligen  grist.  Je». 
{V,\,  10;  <l;i  aber  (Ii««  holicnpricstervnilsfhiiin- 
gcierteii  salitMi  tlie  wunder ,  tlie  er  Ibül,  .  .  . 
wurden  sie  enlratitet.  Jfaltft.  21*  15* 

Enfsagen.  renundare,  abiafenf  aufsagen, 
sich  icnrnn  (o^^ogett:  abekoren  gollis,  das 
isl  ynnowciulig  enbagcn,  vorlaszeo.  die  sie- 
ben  ptsxpsalm.  ( 1 5 1 7 ).  Aiij** ;  also  itt  nicht 
grttsxer  leid,  denn  cmplioüich  leiden  des  ge- 
wissen, da«;  (In  gnscliiclii,  wenn  golt  cntsngct. 
il;is  ist  die  warlicit ,  },MTeLliligk*'tt ,  Weisheit 
elc.  Jen.  1,  Iti";  ich  hall,  wo  der  mcuchci 
wider  schreiben  wird,  so  wird  er  daran  nicht 
gttug  haben ,  das  wir  sÜlle  sitzen  vnd  leiden 
vnd  sie  vns  verdamncn ,  entsapen .  krieg  vml 
niord  drcwcn.  wider  den  meucMer  su  Üre- 
»en,  (1531).  Ciij". 

mhd.  entsagen  (Ben.  2*.  19),  oAif.  inlsa- 

g^n  (Graft  f'.  101). 

Knfsa'cn,  n.  renundatin :  die  dip«;fn  in- 
wciiiligcii  srhinertzen  der  seel  iiaitcn,  der  von 
gottes  verlassen  vnd  entsagen  gcfUlet  wird. 
Jen.  I.  IG". 

P,nlsrhi*!df «,  f/crtr/orf,  dirimerc,  in  einer 
zweifelhaften  oder  strätigen  tache  das  end- 
«rlfteti  gpreehen:  sdche  vnd  wol  grossere 
fragen  enlwlieiden  vnd  richten.  n5  mm  fSr 

äeui  stfrbnt  pichen  miige.  (1527).  W'f. 

KRtNehlafm.  obdormiscerc ,  einschlafen, 
mhd.  <  iiislärei)  i  Hen.  V,  365),  ahd.  inlsläfan 
{Graff  6.  800). 

1 )  eigenllich :  ila  lir^g  gotl  der  herr  einen 
tieffen  srhlnlT  fallen  auff  den  menschen,  vnd 
er  cnlschlieir.  t  Mos.  2,  21:  vnd  .sie  lies  jn 
entschlafen  aufl*  jreio  srhos.  rieht.  16,  19; 
vnd  da  sie  schlHbten,  cnlscUteir  er.  Imc,  S,  29. 

2)  einschlafen  sum  lode ,  sterben :  er  ist 
entschlaflcn,  das  ist  mit  einem  santflcn  lodt, 
den  er  nicht  gcfnlei  hat,  von  liauncn  geschei- 
den,t  owrlefr.  der  ep.  «imI  enan^^.  vom  adnmf. 
(1528).  vnd  Salomo  enlschlicfT  rail  sei- 
nen velern.  I  kfin.  11,  43;  vnd  als  er  das  ge- 
sagt, cnlsehliefi  er.  apost.  gesch.  7,  59;  dar- 
nach ist  er  gesehen  worden  von  mehr  denn 
ninihundert  brOdem  aulT  ein  mal ,  der  noch 
viel  leben,  etliche  aber  sind  entschlafen,  t  Cor. 
1 5,  6 ;  in  Christo  entsrhl.ifen.  t  Ti,  18 ;  sanft 
entschlafen,  de  Wnue  bf.  4,  362. 

Dms,  WSrtMtaflh. 


Itlichlagen,  sich  eines,  enlihutem,  eni« 

hatten,  es  meiden,  nichts  damit  zu  schaffen 
haben,  L.  noch  enlschlalien.  ni!nl.  cnlslalu  n, 
entslan  {Ben.  2",  'Mü\:  dii  jungen  widwcn 
aber  cntscbiahe  dich.  1  Tim.  5,  1 1 ;  des  vn- 
gfistliclicn  losen  geschwelxes  enischlahe  dich. 
2  77m.  2,  l6;darttnjbbilichynttChr!s!n.  »  wer 
prcdij,'er  wollten  sich  der  fragen  von  d'^n  In  yli- 
gcn  ym  hymei  vnd  von  den  toüleD  cnls«  iil.ilien. 
epistelanmekireh  tmErgMU.  (1523  .  Aij*. 

Knterbllchlra ,  «ens  sdilichien.  dirimere: 
wenn  die  ftininzig  man  nicht  hol)cn  etwas 
i-nhcliln  liii  n  können,  da  ist  die  sachc  für  dio 
tninderl  uiau  bracht.  Eimi.  I,  1S6''. 

Rafaehlnmiic«»  oftdormlre,  oAweMimi- 
mem:  er  ;i!icf  <'ntsc'liliintniet,  ward  ammech- 
lif,'  vnd  slarl).  rieht.  1,  ?  I  ,  sr>  noch  in  den 
bibelausgg.  aus  dem  anfange  des  17.  jft., 
spätere  enlscblummert.  vgl.  schlnnimeni. 

Batschildigray  entschflldigen,  «»eutare, 
von  schuld  frei  sprechen. 

1 )  nn»Mi  oder  etwns  entschuldigen  :  da  trat 
Lysia^^  uilenllich  auff  vnd  ent.<ichilldigl  den 
kOnig.  2  Jfoee.  13,  26;  ich  bitte  dich,  enl- 
schdidige  mich.  Lue.  14*  18;  es  hat  mich 
rtHf  Ii,  gnädigster  herr,  gebeten  dortor  Apel, 
dasit  ich  ihn  wollt  gegen  c.  k.  f.  g.'vcrhilten 
und  entschuldigen,  dasz  er  nrlaub  itil  nimpt 
nnd  wegzeucht,  da  IFelie  frfw  4,  180;  nu 
aber  können  sie  nichts  furwenden,  jre  sMnde 
tu  cnlschilUligen.  Jnh.  15,  22;  hie  mit  wd 
ich  das  hofe  leben  nicht  entschüidigi  iMb^n. 
wiäerHatu  Wwnt.  (1541).  Miiij*. 

2)  sich  entschuldigen :  erstlich,  gnedigsler 
herr,  endschflldige  irli  mrh.  das  n  li  so  hart 
habe  angeregt,  die  vuiucräiicl  lu  ordiniren. 
originalbr.  c.  j.  1525  im  ges.  areftio  an 
Wtimar  0. 1 24.  BEB. 4 ;  vndaie  Jlengen  an  alle 
nach  einander  sich  zu  entschuldigen.  Luc.  11, 
1  8  ;  «Inruuib.oinensch.  kanslu  dich  nidit  enl- 
schuUligcn.  Mm*  2, 1  ;gedancken,  die  sich  vn- 
temanderverklagen  oder  entaeholdigen.  2, 1 5. 

3)  acc.  der  perton  lind  gen.  der  sache: 
vnd  doch  keine  sarhe  rnrh.imicn  ist,  da  mit 
wir  vn»?  solcher  ."»nfTHnir  enischüldigen  moeh- 
len.  aposl.  gesch  li>,  40  ;  es  hat  mird.  An- 
dreas Carlstad  ein  bttcblin  tngererliget,  da- 
rinnen er  lieh  enlachttldigl  des  fehrlichen 
vnd  schweren  gerflehls  als  soll  er  schuldig 
sein  an  dem  auffrbur.  Jen.  3,  105''. 

09 


Digitlzed  by  Google 


BNTSCHULOlGtR 


54e 


EMSITZEN 


EiiUchiNigfr,  in«aB6iifa<or:  diher^uch 

«l.»s  sprirliworl  kntnpl,  so  man  von  soMu  ii 
viilschilhligern  spriclu.  von  heimlichen  vnd 
gesiolen  brieffen.  (152Ü).  Aiiij'. 

Kilscb«IÄg«lg,  f,  esemnUo:  wir  halicn 
.  szu  einen  frumcn  redlichen  Inndlsrurstcn  vml 
lüiil,  ilas  die  otitsottuUligiing  kein  helictfT 
iiiag  haben,  von  den  neicen  Eckischen  bullen 
vnd  lüffeu.  (1520).  Biiij'';  wie  hübsch  knn- 
doii  sie  yliier  scliand  ein  (|iifslen  vnd  enl- 
scIinMigniij^  11.  chlen.  auff  das  rbirchrislUrh 
buch  bocks  htnssers.  (1521).  Üij'';  ich  lasz 
mein  eil bchuldigung  anflehen,  an  den  Christ- 
Hehen  adel.  (1520).  Aij*;  also  das  sie  keioe 
enlschdldigiing  hahou.  Rom.  1,  20. 

CntsHifn,  mhd.  enlseUcn  {Ben.  2'.  353), 
alul.  inbczan  yliraff  ti,  297),  yo(/(.  .indsjljan, 
doi  fadiUv  V.  eulsiuen,  «nckeintbei  L.  Im 
folgernden  bedeutungen: 

1)  von  einer  sielte,  einem  amle  entfernen, 
absetzen,  (]<:<ientheil  von  si'.ln'u  ,  cinsclzen: 
[die  bäpsUichen  buchar  leren)  das  die  vn- 
lerea  miigeD  vngehonam  lein  yren  vber- 
herrn,  vnd  diekuDig«"  er  ( der 6ap«()  entsetzen 
mugc.  tcarumb  des  bapsfs  hucher  rorpranl. 
tl520j.  Bj''.  abslracl:  das  aber  die  grosse 
Ain-bt  mocht  wol  du  Tegrewr  sein ,  bab  ich 
duDCkeüiweias  gehalten,  weist  dasselb  Wid- 
der zti  scizPTi  noch  zu  entsetzen  (weder  zu 
behaupten  noch  zu  tciäerlegen),  grund  md 
vmach.  (I520j.  ej". 

2)  vor  /WrcJkl,  «eftredken,  verwmdermng 
auszer  sich  bringen:  wen  solch  slflcMin 
nii  lii  (  iiisoizt  nncli  warnvi,  den  his  Taren,  er 
\Yil  verloren  sein,  das  diese  wart  Christi 
nocJ^ /!»<  «leAm.  (1527).  <  j''.  häufiger  re- 
flexiv :  a)  da  enlaalzl  sich  isaac  vber  die  uias 
seer.  I  ^ins.  27,  H'.i;  las  dir  nicht  grauen 
vnd  <  iils(-(zc  dich  nicht.  Jos.  l,  9;  da  Saiil 

.  vnd  giiiiu  Israel  diese  rede  des  Iliilislers  hO- 
reten .  enIseUlen  sie  sich  vnd  furehlen  sich 
seer.  i  Stm»  17,  11;  vnd  sie  entsalzten  vnd 
verwiindcrtpn  sich  vher  die  niass.  Jlarc.  0, 
51.  b)  mit  gen.  dermche:  ich  darlT  vnd  w  il 
mich  der  dinger  keynisz  widder  trösten  noch 
entsetzen.  »Hier  die  buUen  dee  endehiete. 
( 1 520).  Aiij";  alle  Hlrsten  am  meer  . . .  wer- 
den erschrecken  vnd  «sich  entseJzon  (IciiiC"; 
plötzlichen  fals.  Ezech.  20,  lö.^c)  mit  pru- 
fon'ltonen;  es  war  yhn  zuttormullen  (sie 


vermulheten)  ich  wurd  mich  für  solcbem  \S  id- 
(lt'r|i;irtisrJii'(n  n<  htcr  (■ri!>;f>f;'<'n.  appelhilion. 
{ 1 520).  Atj^ ;  der  cardiiial  .schlug  in  sich  vud 
entsetzt  sich  vor  dem  wort,  das  er  vom  manl 
liel.  doi  magtdficaL  (1&21)«  eg*;«lsowil 
ich  das  land  wüste  machen,  das  ewre  feinde, 
so  drinnen  wonen,  sich  da  für  entsetzen  wer- 
den. 3  Mos.  26,  32;  da  Jbe&us  diese  rede 
volcndet  hatte,  entsalzte  «ich  das  voick  vber 
seiner  lere.  Matth.  7,  28;  widderimft  en(- 
solzf  i(  Ii  micli  tiit  ul»  aller  bös/heyl  des  teuf- 
fels.  eyn  kui  cz  form  der  tzehen  gepot.  ( 1 52U). 
Biij\  d)  mit  infinitiv;  das  sich  dju  leute  ent« 
seist  haben  vber  das  blnt  tn  richten,  zun» 
hochseit  predigten.  (1530).  Aiiij ^ 

3)  sich  C!!(<»  f7on,  sich  mderselzm,  tcider- 
stehen,  vertheiäigen:  vod  wie  wol  ick  durch 
die  zwey  bllchlin  (Mer  die  MmmUttAen 
Propheten  mi  mder  die  eehwärmer }  allen 
verstendigen  Christen  gnug  gelhan  habe,  al>o 
das,  wer  nicht  yrren  wil,  sich  wol  damit 
Widder  die  Verführer  eutsetzca  kan.  tom 
abendmal  Ckritü,  (1528).  aij\ 

Entsetzen,  n.  Stupor:  es  war  sie  zidern 
villi  enlsptzpn  ankörnen.  Marc.  10,  18;  >nil 
sie  wurden  vol  wundcrns  vnd  entsetzen^. 
aposL  geeth,  3,  10. 

Bltwlllleh,  achi.  horrendump  xmm  snl- 
setzen:  vnd  ein  solch  arm  rrealiir  sevnen  ?ntt 
schüpircr  szii  crschreckitt  Ii,  grcwlich  .iii>ju'yri 
vud  sprüel,  das  auch  entsetzlich  ist  dauon  m 
hOren  vnd  reden,  mtff  da*  vbirdmediek 
buch  boeks  Bmxere,  (1521).  6iiii\ 

Enlsctinng,  f.  tote  entsetsen  In  venebif 
denem  tinn, 

1 )  excommunicatio,  das  beissel  eobetiuag 
derselben  gemeinschafll,  vnd  so  nennen  die 
gelcrten  drii  hann.  Jen.  1,  238^ 

2)  Stupor,  timor,  scheu:  wie  er  denn  die 
decrctn  vnd  gcystlich  gesetz  olTentlich  zuuer- 
prennen  keyn  entsetz  ung  odder  scheuve  ft^ 
hahl  h,\l.  zioey  keiserliche  gepod.  (I524i. 
Rij  ;  iL'ii  iiiiib  auch  il  i  ^  vol,  !;  .luATgestamltii 
vnd  kam  in  eine  grosse  furclil  vnd  entsetzung. 
eine  welütehe  lügemchrift.  (1545).  Aüij'. 

EnlsIttkcM,  «todt,  enifeMen:  wenn  w 
von  Jnen  hören  werden,  so  werden  vns  die 
reiislc  entsinck)  n    ./fr  'v  '24    50,  43. 

EnlsitMn>  mUd.  cnisitzt'ii  [Ben.  2'.  334), 
ahd.  intsisan,  antsizan  (GraffQ,  28S),  Ml. 


ENTSPINNEN 


547 


ENTTBAGEN 


fmr  «inem  enlsiUen»  irolx  bieUn,  widerstand 
Mtlen,  stmtd  hatim:  da  waren  schlOsser 

vikI  lioiiser,  <lie  ziiiior  wollen  dein  Tiircken 
cnlsitzfii ,  aber  da  die  bawrcii  iiür  aiikiopfT- 
len ,  {{leiigeii  sie  dahin,  der  prophel  Uaba- 
eue,  (1526).  kiij*;  darumb  i>t  niclu  gnug, 
(Iiis  wir  Vilser  scMuä  wol  verwaret  baluMi, 
viid  dem  leulTel  enIsiUeii  können ,  sondern 
auch  das  wir  jn  ucgtreihcn  vnd  zurück 
si'lilalMn  durch  golles  worU  das  (i.  cap. 
Mphet.  (1533).  C»j'»;  %ver  an  jhm  (Christo) 
hüiigel ,  alle  seiner  f  ffr.?  teufeLs  )  rnjiclil  vnd 
gewall  wol  k.iii  enlsit/i'ii  vinl  Imlz  Inelpn. 
ebnud.  Uij* ;  wer  aber  dein  lotl  eitlij.iugen  isl, 
der  iüt  audi  dem  andern  allen  euigangen  vnd 
ein  herr  vber  welli,  leulTeU  strick,  scliwerd, 
feiir ,  j.'.i!^'cn  vntl  alle  planen,  das  er  jii  (e/j>, 
nichl  Jni)  wid  kaii  eiilsil/en  vnd  Irotz  iiiclni. 
tun  JItesu  Chrislo.  (l5;S3j.  iiiij'';  tlci  lalu 
eni.Hiuen.  wuteg,  der  ep.  vnd  enaiiju  von 
iMfem  ete,  (1544).  Ppij'':  <li'<*  yhn  bat  ge- 
sHlzi  (ZU  seyiier  rpcitlen ,  halls  yni  synn,  er 
wütle  )hn  du  hey  belialleo,  daraulT  Irolzeu 
vnd  irOiten  wyr  vns  vnd  wollen  ylireni  Ixorn 
daraiiOr  woll  enbil/eii.  von  beider  ycslalt. 
(ir>22).  Aiij*;  sie  Ii.ilicrt  geliddert«  iTili-r, 
(laniil  sie  auch  den  hUcliseii  en)|d1iehi'n  vii<l 
eiuj  zorn  enUilzeii  künucu.  Jen,  5,  21". 
auch  einem  einen  zorn  enlsiUen,  d^h  nieht 
in  »ehrißeHt  deren  herausgäbe  L.  selbst  be- 
sorgte: er  isl  jii  zu  slaick  vnd  mcclitiff,  er 
kan  jucn  wol  ein  zurn  eulsilzen.  Jen.  Ii, 
46S*;  ^enn  vnaer  fleisch  vnd  blul  lliei ,  su 
wollten  wir  dem  teolTel  wol  einen  zorn  enl- 
sitzen.  lisch r.  217*. 

Kntt»pittu«ii,  sich,  entspringen,  entstehen : 
uiaiu'herley  zurirenuungen  yni  cliri.sllicheu 
leben,  so  sieb  enispynuen  ans  dem  dnnrkel. 
ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  hi-il.  drey 
königefesl  etc.  (1525).  Ihij*";  1  ii>iH'r  lial  man 
alle  suchen ,  die  sich  enl.s|uiiiieu  vher  dem 
glauben,  zwischen  rechter  vnd  bischer  iero 
auff  «in  eoncilion  ge.scliolien.  «6er  das  erste 
buch  Mose.  (1527).  Zziij**;  so  sich  ellwas 
vnirtts  vntl  vnfjll-s  draus  ('msjuiniie,  eraia- 
Hunge  ^in  fride.  (152üj.  Aij-*. 

Katelirieeifi«  pro^ennlnare;  reute  in  mii- 
aurh  aus  den  salTI  vnd  wurlzeln,tlabersolcbe 
wirckliche  sUndeu  enls|inessen  vnd  kom«>ii. 
Eüi.  2.  102*. 


Ktttsprlng<'a ,  mhd.  enU|tiingea  (lien.  2^ 
542)  ahd.  intstpringan  (Graff  6.  39r>). 

1)  wegspringen,  entrinnen:  du  feliesl  jn 
nitlil  uitli'i",  ihl  darlTesl  jni  iiii  lit  ii;H-hl,i(ifrcti. 
er  ist  zu  lern  weg,  er  i>l  en(s|iruiiguu .  wie 
ein  rehe  aus  dem  netze.  Sir,  27,  22. 

2)  AercotyeAn,  etUslehen :  wnrlkriegen.  aus 
uoltheii  eiiis|iriiiget  neid,  baddiT,  lesicruiig. 
J»Osc  argwalin.  1  Tiiw.  Vt.  ■\  ;  daraus  alle 
kcLzerey  enlspruiigi'ii  isl.  Jus  diese  wurt 
ChrisfjnoeA  fesl  stehen.  (1527).  aij'*. 

Cutftleheu,  mhd.  culsleu,  vuls\.\n{Utn.2*. 
r)SO  I .  hat  /..  nur  in  der  (nuh  iitnuii  nriri, 
Ufiät-n:  damit  lliclil  sihadi;  cntsleiii-  dem 
koiiige.  jEsh«  4,  22;  da«  virr  künigi eiche 
aus  dem  volck  entstellen  wenh«n.  lfciJt.S,22; 
vtiil  au.sgelili;i-l  die  handschriin,  mi  wider  \ns 
w  II  ,  wpIi  Im'  durch  Satzung  enlsluiiil.  Colos-,. 
2,  11;  d.is  «liiivh  vns  cuUlundu  die  erieucii- 
liing  von  der  erkenlnis  der  Uarboii  gulles. 

2  Cor.  4.  ü. 

Eutsleblen ,  sich  ,  wegstehlen :  hast  dich 
mir  etilslolcii.  var.  su  1  Mus.  .'tl,  27. 

Kntsündigeu  ,  absotcieren ,  ejcpiare ,  vom 
schuld  der  s&nde  befreien,  reinigen^  t«n  so* 
chen  wie  von  per^unen:  vimI  soll  den  allar 
i'iilMiiuligtiii.  2  i/oi.  2'J,  .'IG  ;  dazu  dif 
eiiisiludigeii  das  isl  ahsuluu'en  vnd  Ins  sjue- 
clien;  vnd  sol  al«o  das  haus  eiitsiindigen. 

3  Jfos.  14.  52:  vnd  alle  kleider  vnd  alle  ge- 
relc  vii!)  rellcii  vinl  alles  pclt/w cirk  vnd  alles 
hiill/.i-u  gefess  »uU  jr  ciil>Uiidigeii.  4  Mos. 
31,  2U ;  eiitsandige  mich  mit  isu|ien,  ila.s  ich 
reiu  wenle.  |M.  51,9.  MCb  ciilsüniligen :  viid 
die  levilen  ciitsilndigelen  sich  \iid  wusclu-u 
jre  kleider.  4  Mos.  S,  21;  wct  mi  jigi-ml 
einen  loUlen  uienüLhen  auruivl,  der  wird  sie- 
ben tage  vnrciiie  sein ,  der  so!  sieh  hie  mit 
cnlsftndigen.  19,  11.  t2. 

Knlirn^rtl,  ire(jlr(t(ji'n,  rutut'itiU'ii,  bei  l.. 
nocii  enlriycii.  mhd.  culragcii  {Hen.  3.  72''i. 
4tM.  iniragan  {Graffit,  497 da  kanslu  ein 
iar  ein  gdlden  dreissig  odder  vierzig  vnd  mehr 
enlwcudcn,  wcichs  so  ein  ander  lieimlirh 
genniiuMi  oddor  (-'»ii .i^m-u  In-Ue,  inust  er  am 
strick  erwürgen.  d<udscli  caledi.  il52Uj. 
Jij';  worunib  gebraucht  er  solchen  znrn  vnd 
t-nist  nicht  wider  die  spciiuig.  schwalhen, 
eUlcrn  .  .  .  wclclii'  euch  doi  Ii  m«'!  leids  lliuii. 
Sielen  vnd  rauhen  vnd  auch  aus  den  Iicumth 


ENTURUUBBN  548 


ENTWBNDEIC 


koro,  liafoiii,  malUp  gmlen  elc*  endtngcn. 
Eist.  2,  33 1  \ 

EiturUiben,  (UmiUere,  enüauen:  man 
sag«tiloctorllartiiius  Luther,  dass  derselbige 

biscliofr  einen  scliulnieisler  vnml  canlor  enl- 
urlaiiLct  holtP,  welche  man  ausz  Witionlif^rc; 
in  seiner  sUtle  eine  zum  Schuldienst  t)or(iirt>ii 
hatte«  non  helte  er  jnen  tehen  gülden  ge- 
schenckt  vnd  sie  springen  lauen.  Uschr. 
207';  anfl  den  28.  nugii'li  Isnin  ein  schrci- 
hitn  vom  lalli  zu  N.,  in  welcliom  nnj,'eTciget 
ward,  wie  N.  N.  von  jm  enlurlaubl  were. 
ebend.  286^ 

IptwAaeBj  ä5er  eltras  hinauswachsen: 
gleich  wie  ein  och^c  detn  jotii  cniwechsl, 
wenn  er  (etl  vnd  slarck  wird,  das  erdas  jocli 
zureisseL  randfß,  *•  Ju.  10»  27. 

latviUilt  abitUen,  gegtmmu  wm  wih* 
len,  erwählen:  ists  nirhl  .infrflhrisch .  il.isz 
die  pfarren  wollen  sfü^-vl  pfnrrcr  wjllilen  und 
enlwahlen.  de  Welle  ür.  0,  tiü. 

IltweiMr.  eintweder,  enUwer,  entwer» 
eon  L,  nur  als  conjuncUon  mit  nachfolgen- 
dem oder  gebraucht,  in  der  hibel  und  den 
meisten  der  ton  L.  seihst  besorgten  ausg. 
seiner  Schriften  fleMmirenlwcder  (coLwed- 
der*  der  proph.  Sadbar/a.  1528  Atj*):  heb 
dich  entweder  zur  rechien  oder  zur  lincken. 
2  Sam.  2,  21;  niemand  kun  zweien  herrn 
dienen»  entweder  er  wird  einen  hassen  vnd 
den  andern  lieben  oder  wird  einem  anliang(>n 
vnd  den  andern  verachten.  MaUh.  6.  24  ; 
denn  da  niilssen  sie  die  Weyher  cnffwedL-r 
lassen  odder  ehlichen.  wider  den  falsch  ge- 
nantten  geystl.  stand.  (1522).  Gj**;  wer 
sihet  doch  hie  nicht,  daa  der  elende  geist 
entweder  nicht  antworten  wolle  für  grossem 
hohmut ,  als  spotte  er  vnser  frage .  oder  ist 
ganlz  vnd  gar  stock  slar  blind ,  das  er  nicht 
sihet,  was  man  fragt,  vom  oftendmol  Clhiiad'. 
(1528).  aiij^  beüfft  für  tfe  übrigen  for- 
men: denn  der  zweyer  eyns  mm  gewislic  Ii 
folgen ,  wo  wyr  wachen  aus  vnscrm  vcr- 
traweit,  eynlweder  vermessenheyl  oddcr 
sorge,  der  127.|»iatai.  (1524).  eynt- 
weder  hie  odder  am  todehet.  ausleg.  der 
euonij.  von  oftem.  (1527  ).  Liij";  einlw^nlcr 
sie  sind  bitter,  gifTlig,  büsc  .  .  .  oder  sind 
gulhertzig  vnd  ffleiam  re^t.  von  den  eon-^ 
eO^  «Mi  ftircheii.  (1530).  Big*;  —  ge- 


schieht«; nn  niohi.  so  werden entzwersi  hf  lrkc 
daraus  odder  die  gar  verizwcifeln.  icie  das 
gesetz  vnd  enon^.  zu  vnlerscheiden.  (1532). 
1$*;  entwer.  dia  «teften  fNnapsalm.  (1517). 
D6*.  dem  entweder  können  auch  zwei  und 
mehr  oder  folgen:  erwele  dir  entweder  dr<*y 
jar  ibewruog  oder  drey  monden  flucht  für 
deinen  Widersachern  .  . .  oder  drcy  tage  das 
srhwert  des  herm.  1  chron.  22,  12;  son- 
dern halten  entweder  das  Tewr,  oder  u  ind, 
oder  schnelle  lulft ,  oder  die  sierne,  oder 
mechtigs  wasser.  oder  die  liechler  aiu  hi- 
md,  die  die  weh  regieren,  für  gOller.  «eeiah. 
13,  2. 

mhd.  r-ntwedcr,  eintwi-tli-r  (Be»  '»4  7  ), 
luicJi  t^  rimm  icUl.  3,  332  und  Waigand 
wtb.  1,  295  an«  eindeweder  eine  v«n 
zvmen  entsprungen. 

Enlwrlchrn  ,  praet.  entweich ,  rffugere. 
furtyehen ,  sirh  entfernen  .  mhd.  entwicJii  n 
( £en.  3,  ti  1  ö  j.  aitü.  mlwklmi  raff  i,  7Ut^/: 
Jothsm  floch  vnd  entweich,  rieht.  9,  21; 
vnd  er  stund  anflT  vnd  uam  das  kindhn  %'nd 
^«•ine  muttcr  zu  der  inrhi  vnd  ent- 

weich in  Egy|)leul.iiui.  MauU.  2.  14:  vnd 
entwichen  beseils.  aposi.  geseh.  20.  31. 

biweihci»  profanare:  so  du  mir  einen 
steinern  altar  wilt  machen,  sMtu  jn  nicht  von 
gehawen  steinen  bawen,  denn  wo  du  mil 
deinem  messer  drUher  ferestj  so  wirslu  jn 
entweihen.  2  Mo$»  20,  25;  der  auch  vei^ 
sucht  hat  den  tempel  zu  entweihen*  «fWil. 
yesch.  2J.  (>;  wer  die  selben  sleyn  vnnd 
hulu  Ulli  eynem  me.nzer  eyna  wenig  picket 
der  hall  die  gantz  kirch  enllweyhelt.  aus» 
Ug.dtr  9p.  vnäeuang.  vom  eMtfaf .  (1522). 
Yiiij" ; 

mhd.  enlwfhen  {Ben.  3,  611). 

Knlweudetti  wegwenden,  entziehen,  ent- 
fsmen,  mhd.  entwenden  (Ben,  3»  692):  also 
hat  gott  die  gdlcr  ewers  vaters  jm  entwand 
vnd  mir  gegeben.  1  Mos,  31,  9;  es  wird  (l.i< 
sce))ier  von  Jiida  nirht  entwendet  wcnl-'n 
.  .  .  bis  das  der  hell  Lome.  49,  10;  ein  jj,» 
lieh  weih  sol  von  jrer  nacbbartn  vnd  hana- 
genossen  fordern  silbern  vnd  gUMeo  gefeas 
vnd  kleider,  die  solt  jr  aufT  ewr  sünc  vnd 
löchter  legen  vnd  den  Ggyptem  entwenden. 
2  Um.  3,  22;  vnd  eBlwmdlena  den  Egfp- 
tarn.  12, 86»    welchen  beiden  Hellen  tnt> 


^  DigilizscUDVi^Mpi 


ENTWER 


549 


ENTWOHNEN 


wenden /«tfodk  nkfU,  wie  Grimm  wA.  3, 

65S  annimmt ,  die  bedeulung  des  „botvcilli- 
gcn  enlfremthM",  sieMens  hat  (vgl.  Vil- 
mar  ptut.  UieoL  6<.  1»  220  ff.)i  darutub  wU 
ich  mein  korn  vnd  nosl  wider  nemm  tu  sei- 
ner xeit  vnd  meine  wolle  vnd  flachs  enlweii- 
den.  Uos.  2,  ;  meine  bannlierlzigkeil  sul 
niclil  voll  jm  enlwand  werden  .  wie  ich  sie 
enlwaiid  habe  von  Saul.  2Saui.  7.  15.  sieh 
entwenden,  «idk  äkwendMf  mtfemen:  dn 
soll  den  kneehl  nicht  seinein  herrn  vbcrant- 
wnri«'tf,  <l*>r  von  jm  stt  dir  sicb  entwand  hai. 
5  A^o.v.  -r.i,  15. 

¥,nl^tr,  s.  entweder. 
Entverdcn,  entgdien,  eulkommeuf  miul. 
entwerden  (Jen.  3,  733):  gleich  wie  er 
(j^tt)  macht  hataUe  gottlos«  n  gcwaliigheh 
zu  «?tra(Tcn  viifl  kfinnen  yhm  nicht  enlwerdon. 
vier  irosiliche  psalmen.  (1526).  Dii]"*;  wenn 
du  auch  gleich  aus  der  well  lieflesl,  so  soll 
du  mir  nicht  entwerden.  EUl  1,  505^;  eyn 
kind,  das  gelaulft  isl  vnd  enlflogcrr  allen  sim- 
den,  dem  icuffel  entworden  (gedr.  enworileni 
vnd  gesetzt  aus  Adam  ynn  Cbrislum,  wenn 
es  zur  vemunirt  kompt ,  so  wird  es  so  hald 
verstrickt  vnd  ynn  yrlhumb  gcfurcl.  die  an- 
der 9p,  t.  Petri  gepredigt»  ( 1  .'i  2 1 1 .  h  iij\ 

Entwerfen,  delinenre,  adtunbrare,  ein 
bild  wovon  ( in  den  hauplUnien )  zeichnen, 
mhd.  enlwörfeu  {Ben.  3,  736.  737). 

1)  von  Nldem  der  Malerei  «ndMUUkaiier- 
htHSt:  da  reiss  aUesvoIck  seine  gülden c^ren- 
ringt'  von  jrcn  ohrcn  vml  l>iachten  sie  zu 
Aaron,  vnd  er  nam  sie  von  jren  henden  vnd 
entvvarfls  mit  eim  gnflci  vnd  machte  ein  ge- 
gossen kalh.  2  Jfo«.  32,  3.  4;  in  «br  ffiotte 
zu  dieser  stelle  erklärt  L.  das  enl werfen : 
das  ist  er  ni:ilct  *'s  jncn  für,  was  sib  fur  ein 
bilde  machen  sollen ;  vnd  du  meusciienknul, 
nim  einen  zi^el»  den  lege  für  dich  vnd  enl- 
wirir  drauff  die  stad  Jerosalen.  £see^  4, 1. 

2)  t  on  büdem,  die  durch  die  sehriß,  rede 
hervorgebracht  werden,  skizzieren:  dis  vnd 
alles  ander  mus  man  weiter  durch  die  rhe- 
inrira  aussireichen,  so  kan  man  selten,  welch 
ein  grewel  der  bapsl  ist»  idi  entwerffe  es  jlzt 
ein  wenig .  den  Danifl  zu  verstehen,  vorr. 
vber  den  pmph.  Daniel.  Bindseil  7,3S9; 
ytil  dis  mal  diese  sacben  allein  angestochen 


vnd  enlworflien  haben ,  damit  iclis  nicht  ver- 
jesse.  die  ^  ^ymhola.  (tr>3S).  Fj*. 

'A)  sieli  entwerfen,  sich  bilden,  abbilden: 
wenn  ich  tihristum  höre,  so  entwirUl  sich 
ynn  meym  hertsen  eyn  mens  hilde,  das  am 
crculzc  henget.  gleich  als  sich  meyn  andlitz 
ii.ituilich  enhvirfn  yns  wasscr,  wenn  ich 
dreyn  sehe,  utäder  d.hyml.  propheten.  Uiij''. 

Entwicht,  ne^uam,  nidUtnutsig:  weil,  wie 
ein  jeder  der  allerflbeltheligst,  verzweivelieftt 
und  entwielitesl  raiilicr  diler  mörder  ist,  un- 
ter seinen  fahnlen  und  p  uiM  i  ii  sich  versam-* 
len.  Jen.  2,  2SS'  bei  Grimm. 

entwicht  iH  w$  enwicht  (Sem.  3,  651) 
enUtelU  und  diw*  ein  wicht  enl- 
sprungen. 

Kntwirken.  loswirken,  mhd.  cnuvilrken 
(Ben.  a,  5ü2),  ahd.  intwurchan  {Graff  1, 
972) ,  enteliemf  M  L,  nur  noeK  eineuil  rt- 
ßexivisch:  dcrlialben  gnediglich  hegeret,  sie. 
das  capitel,  wollen  einen  andern  chrislltclieu 
man,  der  dem  bapst  nichl  verwand  noch  ver- 
p  flieht  oder  com  wenigsten  der  pflicht  steh 
durch  gotles  wort  entwircki  liciie,  erwelen. 
esempel  einen  rechten  chrietl,  bisehoff 
weihen    (1512).  Ciiij''-. 

Knlwi^iclieu  ( eiiiwUschen  j ,  entschlüpfen, 
entgehen:  vnd  ob  sie  wol  fast  nach  yhr 
schnappen ,  wie  ein  hund  nach  der  fliegen, 
so  cntwüscht  sie  ylin  doch,  ausleg.  der  ep. 
vnd  euang.  vom  aduent  etc.  (152Sj.  Aaij'. 

Entwöhnen  lenlwooen),  desueseeret  eich 
eiUwöhnen,  ahd.  Intwonen  (Graff  \,  S74): 
ich  hall  wol,  wo  ilis  bilchlin  zu  dieser  zeit 
lesen  werden  die  jcnigen,  so  zunor  vnler  des 
bapslumbs  grewel  nichi  gewesl,  oder  auch, 
so  des  nu  mehr  entwonct  sind  vnd  vergessen 
haben,  werden  sie  es  für  vngleublieli  halten. 
Kirr.  L..S  au  ff  der  barfüsser  mOnche  EfUeiii' 
Spiegel,  i  1542).  *  ij\ 

Entwöhnen,  richtiger  bei  L,  enlwenen 
(Mtwehnea),  mhd.  eniwcnen  (Ifen.  3.  806), 
ahd.  intwenian  {Graß'  1,  Sf!!)). 

1)  a&/ar(are,  ron  der  muUerbrust  uh~ 
setzen,  abgewöhnen:  vnd  das  kind  wuciis  vnd 
vrard  entwenel.  1  Ifof.  21.  8;  vnd  da  sie 
hatte  Loryhamo  entwehnel .  ward  sie  wider 
schwanger.  Wo*'.  1,  S;  —  e»"  siMipliiiL'  uii^l 
seine  last  haben  am  loch  der  olleru.  vinl  ein 
entweneter  wird  seine  hand  stecken  in  die 


ENTZIBilE.N' 


550 


ENTZÜNDEN 


liflie  (!«»  basiMen.  Jea.  11 ,  S ;  «Ich  cnl- 
wplineien  von  tl*>i'  inilr!i  ,  dciieii  die  von 
lirUslen  aligi'spt/.i  sind,  'is,  Ii. 

2)  abgetcülmen  ubtrUauiti:  das  er  \m 
also  hat  entwcnen  ^vOtlen.  das  wir  nicht 
blulsürtilifT  wiirdoti.  vber  das  «rtte  burh 
Ahse.  (1527).  aj''. 

Etttficbcil,  delraheret  abstruhere,  sub- 
tnUure^  nütd,  enziehen  {Ben,  3,  *J27j,  ahd. 
inziohan  (Graff  5.  606). 

1)  mil  Imnaitivem  accusativ :  ciilzriKrli 
ileinon  fiis  vom  liaiisc  deines  nolte!«lpn.  spr. 
25.  17  ;  vnd  er  licü  eijiu  Uiewruiige  ins  land 
komen  vnd  enuorli  allen  Vorrat  des  brols. 
p«.  105»  16;  dem  deutschen  adel  ;iNo  das 
lirol  ausz  dem  ninnl  nnl/oi^m.  triilti  lUe 
III  wen  Erkisvhen  btitlfn  rnä  iügen.  tlö2l»;. 
Aij';  was  sie  yliren  |»redi{jera  vnd  jjfarherni 
entzogen  das  sollen  sie  bruder  Veiten ,  den 
landskticrliten  zu  sanien  liraelit  haben,  eine 
heerpredüfl  widderd.  T.  (  ir»2'n.  Kj'';  dannilT 
ward  jni  die  uiilcii  uiclit  mehr  cnUugeu  ige- 

2)  sich  entziehen, 

a)  ohne  casus:  meine  nelieslen  lialien  sich 
entzogen,  vnd  meine  freunde  linftcn  mein 
vergessen.  Uiob  19,  11;  znuor  ehe  elluiie 
von  Jacobo  kamen ,  ass  er  ( Pcfma )  mit  den 
beiden ,  da  sie  .iher  kamen ,  ciilsoch  er  sich 
vnd  sondert  si(  li.  Gal.  2,  12. 

6)  mil  gen.  der  sacke :  sokbti  Itiulfur  keine 
rhrislen  zu  ballen  i^ind,  die  sich  so  lan^c 
zeit  des  Mcramenls  eussern  vnd  entziehen. 
deudsch  calech.  (ir>2'J).  Yiiij'' ;  ich  verzeihe 
viid  f'iiziehc  inii  Ii  ;i!l<'s  li'ildiilieii  Wesens. 
das  17.  cap.  Jokanius.  (Iö30j.  Lij''. 

e)  mit  der  praepotUitn  von:  entzeuch 
dich  nicht  von  denen,,  die  man  wOrgen  wil. 
spr.  24,  11;  «in  du  cinnti  nacket  sihesl,  so 
kleitlc  ju  vml  cnlzciicii  duli  nicht  von  dviueiu 
fleisch.  Jea.  5S,  7  ;  >vtr  gebieten  encb  aber, 
lieben  hrdder,  das  jr  euch  entziehet  von  al- 
h  in  hruder,  der  ila  vnardig  wandelt.  2  Thess. 

a.  ü. 

d)  mU  dai.  der  persün:  entziehe  sich  nicht 
eins  dem  andern.  1  Cor.  7,  5. 

Svliiltern,  erzitlern,  erbeben:  das  alle 

rreaHircn  fn  werden  eiitziltern  vnd 

beben,  ein  vHlarnchl ,  wie  sich  die  Christen 
in  Moee  eekieken  eotle»,  (152()j.  Anj''. 


EnlMckra,  ciiteich#B,  entrüeken,  pOb- 

lieh,  gewaltsam  entziebfn,  tcegnehmen.  vütä. 
iwi/.iirkpn  (Ben,  ) .  ahd,  inzucchan 

((iraff     (j22).  vgl.  zut  ken. 

1 )  ffon  aadken.  leefefcer  ^roucA  Jheufa«- 
iitije  ungewShnlich:  darnmb,  liidten  dcut- 
sclii  ii.  Ins«!  VMS  Iiif  dii?  atipen  üiifniiiin  ,  pnU 
danckeii  Tur  das  edel  kleynod  {die  sprachrnl 
vnd  fest  drob  ballten,  das  vos  nicht  wider 
entzuckt  werde,  an  dieradkerm.  (1524). 
ßiiij'';  der  meiisclt  mm  gottes  wort  haben 
vnd  dar."tn  Ii.iii;.'i"n  mit  dftii  -rL-Mihen  .  su  hald 
er  yhm  im  dasseii»  entzücken  lesset.  ^  ist 
kein  hOllTmer  da.  «6er  tfna  erale  6Mefc  Jfe*e. 
(1527;.  Kiij". 

2 )  von  dein  geistigen  enirürken ,  dem  zu- 
stand der  i'xniuaig:  ich  acht  aber  es  {das 
würtlein' sela')  sey  ein  Izeychenu  desgeyslis, 
das  wo  es  ym  psalter  steht,  ilas  da  bcdeul 
werd  ein  slyllliallen  vnd  lieff  aufTmercken, 

da  der  geysl  yemand  sonderlich  hew»-i;e 
odilcr  entzücke  etwas  wul  Izu  bKitachieu. 
deuUeh  avaleg.  du  67.  fwobnen.  (1521). 
Eij** ;  da  sie  joi  aber  zubereiteten ,  ward  er 
enlzückl  ( r/imn  tn*  ni  iof  l'y.otuotg  . 
apost,  fjfsch.  In,  10;  es  gcscliach  aher,  d.i 
ich  wider  gen  Jeiusalem  kam  vnd  betet  lUl 
lempel ,  das  ich  entzücket  ward  vnd  sähe  ju. 
22.  17. 

Entiurknng,  cnlztirknny ,  f.  eostasis :  ich 
sprach  yn  meyuer  enlznckung,  nu  bin  uh 
von  deynen  augeu  furworlTeu.  euati;.  von 
den  »ehen  amiaetsigen,  (1521).  Ciiij*.  vor. 
zu  ps.  ,11,  23.  ICO  die  bibel  in  inenuMii  7.ij>en 
hat.  vnd  sähe  ynn  cyner  enlzUckung  eyii  j;e- 
sicht,  cyn  gcfessz  eruydUer  iareu  wie  eyu 
grossz  leynen  tuch.  apost.  geteh.  10, 10  In 
der  ersten  auig.  des  n.  lest. 

Kutiünden,  incendere ,  mhd.  enziliiüen 
[Ben.  3,  b9U}.  ahd.  iozunlau  {üraff  b.aSl\» 
bei  £.  UWicfc:  vnd  der  einergei«! 

cntzflndet  jn ,  das  er  vnib  seb  weib  eiueri. 
1  Mos.  5,  14;  vnd  sie  fürelpn  sie  hin  tu 
Hnlofernes  gezcll  .  .  .  vnd  da  s:ii'  Im  jii  kam. 
ward  er  so  bald  entzündet  gegen  jr.  Jud. 
10,  19;  da  wallet  dem  HoloCsmes  sein  hertz, 
denn  er  war  eniziindel  mit  bninst  gegen  jr. 
12,  17:  Mid  dio  zun;j<*  ist  auch  ein  fewc-r 
.  .  .  vndzUnitet  an  allen  vnseru  vvaodel,  wenn 
sie  von  der  belle  enlzOndel  ist.  Joe.  3  t>; 


Digitized  by 


ENTZWEI 


551 


EPISTtLER 


sali«  der  UycbNOi  folge  thno  eyoer  scelenloA  ftriegskuUe  auch  ynn  sei  slande  seyn 


die  grnRillich  rcw  hal  vnnd  enlzundel  ist  yn 
der  warlieyl,  er  iiiüsl  nchcr  d.in  yn  cyncr 
sliiml  ziifliszcn  wie  der  sclinee.  dte  jikOcn 
ptuzpsalm.  (I517J.  Bj";  die  vorgenaiilc 
noclibleybende  suiid  nach  der  ui  i!!'  Imsi 
niiin  ein  Iziinder,  diu  umb  das  sie  leyciil  wirl 
«•iilziindol  zu  boszcn  gcdancken.  widder  die 
bullen  des  endchrisU.  { ir»20j.  Bij'';  das  war 
«in  sonderlkbc  bitoe  an  von  stthlangen,  wel- 
che» wenn  sie  einen  mensifaen  hissdi.  so 
grosse  hilzc  viid  so  grossen  vrik'M  lilicln  11 
dur&l  im  mendclieo  CDlzuadleu,  das  er  tiiu>l 
daran  sterben,  autle^.  dtr  9p,  vnd  euang. 
roH  o$tem  ele.  C1544).  b5". 

Xntewfl,  mhd.  enzwci  (Ben.  3.  ^52)  tig. 
in  zicei  isc.  Iheilei,  dann  zrrbrnchen,  zer- 
ri.sstn  ubtrhaupi:  der  aagel  isl  «nlzwey. 
vom  abendmal  Christi.  (1528).  fij'';  wenn 
der  ring  an  einem  orl  enliwey  ist,  so  ist  er 
nicht  mehr  ein  ring,  kurtz  bekentnis.  (1544) 
Kij»;  vnd  (^pf  Vorhang  des  lempels  ztircis 
inilten  enuwey.  Aue.  23,  45  {vgl.  Maiih 
27,  51.  ^are.  15,  38,  teo  in  ewey  sldck). 

ßlr  foigend»  uneigeniliche  zusammen- 
Setzungen  mit  enliwci  iini  mir  beUge  aus 
£,,  :ur  haiid. 

Entiweiberstrn,  disrumpif  zerbersten 
der  drache  b^rst  dauon  millcn  entxwey.  vom 
draehem  xm  Hödel.  26;  dieser  bat  sich  er» 
lienckt  vnd  ist  miilen  entawey  geborsten. 
apost.  gesrh.  1,  18 

Enüifcibrccbenj  diffringere,  zerbrechen: 
sihe  CS  wird  die  zeit  kunicn,  das  ich  wil  cut- 
zwey  brechen  deinen  arm.  1  Sam.  2,  31; 
fiel  er  ta  rück  vom  Sluel  am  Ihor  vud  hrach 
seinen  hals  enlzwi'v.  4,  18;  der  liapst  brich 
die  schrifn  cntzwey.  ein  gesichle  bruder 
Clausen.  (1528).  Biiij", 

Bnwegj  hinuiey,  fort,  mM.  enwüc  {Ben 
3,  637'').  d.  in  wöc,  in,  o«/* den  weg:  on 
das  der  es  ylzt  auir  hell  musr  rnwpi:  ili  n 
werden.  2  Thess.  2,  7  in  der  sepl.  ausg 
des  H.  Uiiil,  v.  j.  1522. 

Eniel,  enieln  begegnet  eimge  tnal  ß 
einsei,  einzeln:  der  häufle  heberet  sich  nicht 

eHt/<'l(^  vnd  wenig,  welclie  goU  crwolel,  ili 
komcH  wider  zu  reclit.  Jen.  3,  329'';  d.is 
ist  eiu  slrafTc  vber  einen  uuizeien  vbcllheler 


künden.  (1527).  Hj  ;  d.i  >\;inl  er  zornig  vnd 
iiwarlV  den  krug  «ull  enizchi  slilcken.  aus- 
leg, der  ep.  vnd  euang.  vom  aduenl  elf, 
(1528\  Niij*;  wenn  die  Teutschcn  ein  ent» 
7.eln  worl  haht>ii.  so  Iiahcn  sie  bcy  zwenisig 
composila.  lischr.  il2\  ebenso 

Knillrh  für  einzellich:  diese  sonderliche, 
n/In  lic  gäbe,  tischr.  310». 

Epiten  (ephaw),  n.  hedera:  darnach  ist  s* 
lieronymos  komen  vnd  verdohnedscht  es 

Kik.ijon)  hedera,  das  ist  ephaw.  .  .  .  ephaw, 
wie  es  llieronyraif  macht ,  kans  nicht  wol 
sein,  wie  er  selbst  iiekeunet,  wcyl  der  .«clbig 
puseh  nicht  aulTseynem  slcngel  siebet,  wie 
likaion  Ihut,  sondern  hengei  sich  an  mauren 
vnd  bcwmc.  der  proph.  Jona.  (152ti).  kiitj". 

Kpicnreisch  j  epicurisch  ,  epirurem ,  nn- 
gläubig:  das  ist  aller  erst  der  rechte  grewcl 
...  das  zur  zeit  dieses  tempels  eiüche  hohe 
priesler  vnd  eine  ganlse  secten  zaduceisch, 
das  ist  epicurcisch  gowesl  sind ,  die  keinen 
engel,  tenfcl,  himel,  helle  oder  leben  nach 
diesem  iebca  gehalten  haben,  von  den  Juden 
vnd  jren  lügen.  (1543).  Vj'';  sage  mir  wie 
viel  kan  .ViiIiülIius  mit  seinem  abgotl  vnd 
Schweinen  lleisch  opllcrn  or^rr  |j;ewo<i  sein 
denn  diese  ejncurischesewc  vml  aewmUlterc? 
ebend.  Vij' ;  viel  (sind)  schön  gar  e|iikifrisch 
worden ,  die  niebls  vberat  glenben.  das  5., 
(i.  vnd  7.  cap.  s.  Matlkei.  (1532).  Nif. 

Kpicurer,  auhnngcr  dis  griechischen  pUi- 
/o,v'"/»'"'«  hpiliur.  (ipnsL  iH'^iU.  17,  18- 

Epintcl,  /.  sendschiriin  n .  hrief,  aui  lul. 
epislola.  1)  die  epistel  s.  i'iiuii  an  die  ilüuicr ; 
die  erste  epistel  a.  Pauli  an  die  Corintber 
u.  s.  (£>.;  wenn  die  epistel  b«  y  nich  gelesen 
ist.  Ci)t.  1,  16.  2)  ein  zur  lecltun  an  sonn- 
und  festlagen  gewöhnlich  aus  den  neulesta- 
mentUchen  briefen  yeifiähUer  kurxer  ab' 
sehmii:  episteler  vnd  euangelicr  waren  die 
so  jnu  der  messe  die  epislel  vnd  «  uangelion 
lasen,  von  der  winckelmesse.  (1531).  Oitj". 

Epistelcry  m.  lector  der  sonniäglivht  n 
epiiteln,  a.  «orfter  epistel  2:  aber  mit  der 
Izeytl  halt  man  episleler   vnd  cuangelirr 
«Irans/,  (aus  den  diakonrn)  gemacht,  ausleg. 
^  der  ep,  vnd  euang.  vom  chrislag,  (1522j. 


Digitized  by  Google 


EPlSTDLSETm  552 


ERARNEIV 


Episfflsetlfr,  m.  nn  tJicscni  slück  soll  der 
ejiislel&elzcr  diese  c{)isicl  iticlil  haben  «iiijjC' 
fangen.  MSkg,  ier  ep.  vnd  euang.  vom  ad- 
nenl  Hu,  ri62S).  D5^ 

t!r,  das  männlkhe  pronomen  der  driUen 
persvn,  mhd.  i'r,  ahd.  i'r,  ir. 

Ij  in  einigen  alleren  schriflen  L.  s  er- 
sckeint  ten^^denitieh  die  »ekreibuHg  ehr. 
s.  b.  Widder  diebutten  des  enächrists  >  1 520) 
Aij*;  von  thn  qulen  wercken  f!')2(ti  Rj" ; 
das  magniftrid  iiirdeuhchl  il52lj  kij'; 
bvtta  eeno'domitU  (1522)  Üij'';  doeh  bie^ 
len  sein«  eigtnhäHdigen  briefe  mw  er.  das» 
aber  L.  ihm.  ilin.  ilir  n.  s.  ic.  noch,  tnV 
mhd.,  ohne  dihnrndes  ti  geschrieben  habe, 
isl  ein  von  üi  imm  wtb.  3,  bS2  vorgetra- 
gener irrAmm;  er  «ekrt*«li  «fei«  yhin,  yhn, 
yhr,  welche  schreibmtg  auch  die  bis  zum 
jähr  1530  erschicnenrn  originaldrucke  ha- 
ben,  während  die  späleren  allerdings  Jid,  jn, 
jr  setum. 

2)  attefc  bei  £.  erteMnC  stupetien  der 

acc.  ihnen,  eum,  z.  b.  was  knii  der  tntlc  mnn 
iUtu,  il.is  wir  ^'«ijim  srv  loH  vtni  lliorieht  sitiil 
\m\  jiieii  fiir  iiieü.sia  ehren,  von  den  Jüden 
vnd  jren  lügen.  (1543).  rfif. 

3^  beiepiele  des  reflexiven  gebrauchet  de^ 
dat.  ihm »  iimen  ßr  heuUge*  sich  «.  «nler 
iliin. 

4J  d/e  prmomina  er  tttulsie  p/Ieyi  im«ere 
«pracfce  ton  eUUr$her  substantivisch  für 

mann  und  wcib,  männchen  und  tveibchen  zu 
gebrauchen,  so  auch  L.:  nti  liallo  er  alle 
thicr  geschaffen ,  beide  sie  vnd  er,  da  bracht 
er  aHe  thicr,  »e  vod  er.  lu  Adam,  aber  seine 
üie  odder  geferlen  fand  er  nicht,  vber  das 
erste  buch  Mose.  (1527).  Jiij'';  so  wird  es 
ynn  ihenem  leben  widder  also  werden,  wie 
zum  ersten ,  das  man  nicht  sagen  wird ,  sihc 
das  iüt  eine  sie.  das  ist  ein  er.  eftend.  IQ*. 
an^re  mal  gebraucht  er  hc  und  sie :  gott 
die  mensrhcn  ynn  die  i/\v<  \  u  \\\  sreicyllol 
hall,  das  es  luau  vnd  weyb  odUcr  cyn  he  vnil 
sie  seyn  soll,  vom  eeffehen  feden.  (1522).  Aij*. 

Kf,  d^nrnntt«,  die  schon  mhd.  vor  Mgen- 
namen  und  titeln  geläufige  kürzung  von  hör, 
herr  (vgl.  Ben.  1 .  fidll) :  er  Carol  von  Miltitz 
eyn  sendbrieff  an  bapul  Leo  X.  (1520).  Bj*; 
mein  lieber  er  A^sa.  ob  krie^dmU  He*  (1527). 
«   Glij'';  mein  lieber  lierr  vnd  frNnd,  er  Johann 


l'Miiicr.  ein  icidderruff  vom  fegefncr.  ( 153^). 
Uj*;  er  Simon  Funke,  de  ^^'elte  br.  3,  ISS; 
er  Hcnrirh  von  Cemberg.  (i,  lol ;  auffü  erst 
.sagt  myr.  er  lügcngeysl .  wenn  haben  «yr 
ytMii  ils  lihn  j:p|ert.  das  ander  legi  widder  äte 
hi/iiiL  Propheten.  (15251.  Nii**:  fl<i  k^ra  der 
rei  hlu  fiieisler  er  rewiing  vnd  Ihcl  yhiu  die 
n Ilgen  aulT.  autleff.  dsr  ep,  vnd  ernng.  ton 
der  keyl.  dreg  kSmge  fest  etc.  (1525).  iiüj^; 
sM'iiii  man  er  nmnc$vinb  sonst  norrfic,  wttvie 
•T  zu  mulvvitlig  vnd  gieug  aulls  eys  l.tiiU«  n. 
vber  das  erste  buch  Mose.  (1527).  rry". 

Er  ßr  hiT  ftomnil  bei  L.  häaßg  In  dem 
Partikeln  crali ,  orauf,  eraus,  crniodcr  u.  «. 
[ur  h'^i  tl),  htTinif.  Iierauji,  hernieder  ror. 

tr»U,  herab,  deorsum:  von  der  bohislen 
Idirt'kdcs  iiymeb  erab.  das  la^bwMein  ver- 
dtufsrht.  (1523).  bj*.  belege  ßr  die  zusam" 
mr'/n'-f zufi^t»/!  mit  cr.il»  v.  fiuler  hrrah. 

kralten,  senescere,  veterascere,  alt  wer- 
den, ahd.  irallin  {Gra/f  l,  200):  traldel 
seyn  meyn  gebeyn.  dU  ifeben  pasMps^, 
(ITilT).  Bj*,  in  der  ausleg.  zu  ps.  32.  3. 
100  L.  zuerst  übersetzte:  alle  ait-yne  gebeyu 
sryn  voraldel  (vulg.  inveleraverunl  ossa  mea). 

EruMteif  L,  ererbeiten,  dard^  arbeit 
erwerben:  sehet  euch  für,  das  wir  nirhl  ver« 

was  wir  crerbrilot  hahen.  2  J"h. 
(die  juden)  leben  sanllt  vnd  wol  von  vnserni 
(>rerbettem  gut.  von  den  jüden  vnd  Jren  Ub- 
gen.  (1543).  ef. 

Ernrnen,  elabnrarc ,  mereri,  verdienen, 
erwerben,  bei  L.  häufig,  doch  nicht  mehr 
das  einfache  arnen :  ich  meine  ja  da:«  heissl 
mtl  gottes  wort  gewOrlTelt,  wie  die  spiu- 
hüben  thun,  vnd  mit  der  lieben  christenheil 
vnd  den  .irmen  scclcn  ppspielet,  als  wrn'ns 
allle  karlenbictler,  die  doch  goll  selbs  so 
ihcur  durch  seines  li^en  sons  blut  vnd  lod 
eraml  hat.  von  ilenseblisfein.  (1530).  Riif 
(Grimm  wtb.  1,'503  bringt  diese  stelle  un- 
ter arnen ,  dorA  hat  auch  die  Jen.  ausg.  5. 
224^"  erarnl);  vnd  halls  warhch  Ihcur  crarnl, 
das  man  jnn  der  gantsen  wdt  solch  smpt 
hat.  das  man  kinder  zur  schulen  halten 
solle.  (1530).  Biij'':  lioHi  vnd  Iheiir  enrnl. 
ebend.  Cj'';  wer  so  g<'>f  liickl  isl,  als  du  bist, 
der  kan  leichUich  aiiir  sirh  alle  ehre  bringen, 
die  ander  redliche  Icut«  thetr«  eraral  haben. 
dir  lOl.jMolm.  (1534).  Jj^;  andere  leule. 


-  Digitized  b!^^l4%git 


£RAüF 


553 


EßBÄRMLlCÜ 


das  ist  die  lutberiadien»  «o  «olehe  freiheii 

Ihewer  prnrnt  liahei>,  so!l«:n  viiler  des  bapsls 
zwang  IjIciIx'ii.  ebend.  Lj';  mein  Ipib  vnd 
leLeii  itiibc  ich  cucb  ge(jel»ei)  viul  seid  mir 
Ihewr«  freunde  durch  nein  blut  erarnt  vnd 
erkaufli.  4as  14.  md  15.  cap*  Johannis. 
(1538).  ppptj*;  par  iheuwer  erarnl  vnd  t r- 
worlieii.  iischr.  125';  Clirislus  kelle  es  (da« 
frediyiami )  wol  mugen  behallen  vnd  nicht 
ao  ifaeur  durifen  erarnlen  (so  tMi  erarneti). 
vermanuttfj  zum  sncrammt.  (1530).  AiiiT'; 
mir  tst  i;i  .iiirh  leid  solcher  spali ,  hnli  .uu  li 
deu  sciid«lcii  wul  gefulct,  das  ich  util  leib  vnd 
leben  gar  gerne  woU  die  einigkett  wider  er- 
arnten,  wo  es  sein  kund.  origüuU/br,  v.  j. 
1534  im  archiv  xu  Cassel. 

tnhd,  eraraeu  (Ben,  1,  61; ,  heuia  ausge- 
alorfren. 

Inuf  für  herauf, .  wie  erab  ßr  herab, 

eraus  für  heraus:  bringcl  jri  er  auff  zu  mir 
niii  ileiii  l)o(l<\  1  Suin.  19,  15;  wer  isl  die, 
die  er  aull  ferel  von  der  wüslcu.  hohel.  S,  5 ; 
vnd  wil  aoela  dich  eraulf  fUren.  1  Jfo«.  46,, 
4.  lN«br  fredye  «.  unter  herauf  m»d  den  da- 
tntl  xmammengeselzlen  tcorlern. 

Krängen  (ereugen },  sich .  sich  zeigen ,  of- 
/imtoren,  mAd.  erougcn  {Ben.  2»  453n  ahd. 
irougan,  arougan  (Oraff  1,  126):  da  ndien 
auch  viel  andrrc  mehr  viribslcnde  vnil  anzei- 
gung  sich  crcgelen.  die  kl.  anixcort.  1 1 533  . 
UiJ\  CS  pQegl  sich  on  das  vmb  diese  xeil  an 
der  jngent  sn  ereitgen.  das  man  spttren  kan, 
was  draus  werden  viuI  wie  sie  geraten  sol. 
hausposl.  (muenb,  1545)  mtvteil  48^ 
vgl.  äugen. 

Rrus  hermu:  rnd  bricbleraus  an  der 
seilen  Eckron  her.  Jos.  15. 1 1 ;  das  sie  leuse 
eraus  Ijrctiilcn.  2  J/o,s.  8.  IS;  viid  wenn 
sie  VHS  eiilf^'c^i'ii  eriiu.s  Taren.  Jos.  b,  5  und 
öfter,  s,  die  zusammenselzungen  mil  heraus. 

Irltcktr,  m.  *ager  herediute  acceptus'. 
3  Jfof .  27.  28. 

Frbar,  s.  ehrbar. 

firbamett)  misereri,  „zu  thäuyem  mil- 
g$fiMe  bewegen "  {ti''eigand),  ursp.  „im 
dnaen,  im  ^nertfen  beioe^",  mhi.  erbar- 
men (Ben.  1,  59).  ahd,  iriwm^n  {<?rajf  1. 
423).  L.  gebraueht  es 

1)  ohne  penon:  es  isl  yhe  zu  lamern  vnd 
so  erbarmen»  das  wyr  armen  schwachen 

Dans.  WSrtwrtaok 


sundliche  menschen  so  harU  vmb  eynas  men-' 

sehen  .irlickcls  willen  aiigela>li'l  \senlt'n. 
Widder  die  r  erkerer  vnd  felsciier  etc.  1 152.'{ ). 
Uij>;  isb  nu  nichl  zurharmeo,  das  man  aus 
soldiem  nichtigen.  Machen  gmnde  aol  leucken 
die  helle  wort  Cbiisti.  vom  ßbfndmalCktUlL 
iir,2S).  cilif. 

2)  mil  dem  acc.  der  pwrson  des  erbar^ 
mendm:  goti  erbarm  es.  ds  Wette  6r.  5, 
254;  es  soll  einen  stein  erbarmen,  wm 
abendmal  flirixti.  i  ir)2S'i.  pj*. 

3}  unptrÄÖnlich,  mil  ijen.  des  gegenstän- 
des des  erbannens:  es  erbarmpi  mich  dein. 
von  den  »etaen  Eeidteken  buUen  vnd  lugen. 
(1520).  Aiiij'';  vnd  haben  sich  dniher  ver- 
lo^^en  vnnd  verhassci,  das  michybr  erbarmet* 
anlwort  deutsch.  (1522).  Aj''. 

4)  reflesiv, 

Ol  mit  dem  gen.:  wem  ich  aber  gnedig 

hin,  ilcin  Iiin  ich  giicilig,  vnd  wes  ich  mich 
erhai  iiic.  des  erbarme  ich  mich.  2  Mos.  ;J3, 19 ; 
SU  Wil  d  der  herr,  dein  guU,  deine  gcfengnis 
wenden,  vnd  sidt  deiner  erbarmen.  5  Ifo«. 
30,  3;  erbarm  dich  vnser  bald.  ps.  79,  8; 
<le[  rechte  erbarmet  sich  seins  viehs.  «pr, 
12,  10. 

b )  mit  der  praep.  Aber :  das  sich  eyn  steyn 
vbir  sie  erbarmen  mocht.  der  36.  prafm. 

(1521  N  Hij';  vher  seine  knrrlite  wird  er 
sich  erl>arinen.  5  Mos.  32,  3fj;  herr,  erbarm 
dich  vbcr  meinen  son.  Aiallh.  17,  15. 

BrbnnicB,  n.  tniserieordia:  ich  bin  des 
erbarmens  müde.  Jer.  15,  f> ;  so  ligt  es  nu 
nichl  an  jeinands  wollen  oder  hmflen,  son- 
dern an  goUes  erbarmen.  Hörn.  9,  16;  so 
tiehet  nu  an . . .  hertzllchs  erbarmen,  freund- 
ligkeil,  demul.  Col.  S.  12. 

Erbarmer,  m.misericors:  jr  erharmer  wird 
sie  füren.  Jes.  49,  10;  der  herr  isl  barm- 
herlzig  vnd  ein  erbarmer.  Jac.  5f  11. 

trUnnllch  (erbermitch),  erbärmlich,  mi^ 


ser,  erbarmen  erre.jrud . 


CS 


war  beides  er- 


l)ermlii  h  ,  das  das  vulck  vnlcr  einander  so 
gdr  erschrocken  vnd  der  hobepricslcr  so 
engsUg  war.  2  Jllacc.  3,  21 ;  deine  knechie 
haben  heheglich  gcinachl  die  steyno  derselben 
vnd  haben  erharndieli  {so  original  und  Jen. 
!.  32")  ;;eiuaehl  die  erden  derselben,  die  sie' 
ben  puszpsalm.  (1517).  £5**;  da  sehen  wir, 
wie  es  erbermlich  ding  ist  gewesen  vmb  dia 

70 


Digitized  by  Google 


ERBÄRMLICH 


554 


CRBEBSN 


juden  zu  der  zeiu  Aer  proph,  Soeharja, 

(152S).  Nj'.  - 

Erbärmlicb,  adv.  elend,  schlecht:  wie  viel 
edler  seelen  mttssen  hie  so  erbermlich  er- 
würgen, ausleg.  der  ep.  vnd  euang,  «om 
aduenl  elc.  fla'iSt.  Jiij'';  weil  ila-^  voick 
weg  gefurl  ist,  so  ist  das  land  wüsle  vnd  ist 
kein  rechter  acfceriiaw  noch  viehxuchl  vod 
slehel  altes  erbermlich.  der  propA.  flada* 
cuc.  I  1  'r2*;  .  o  ilj''. 

Erburmuug,  f.  miserirordia:  unl  aitdcrn 
schendltchcD  mOrdeni  vmt  büswichtcQ  hat 
dennoch  beide  richier  vnd  hencker»  vnd  wer 
zu  sihet,  orharminig  vnd  milloidoii.  das  16. 
cap.  Johannis.  f153S).  fHiij' ;  als  s.  Paul 
iii  der  2.  c|iistel  zu  den  Connlitern  (2  Cor. 
1»  3)  schreibet,  gehcnedeiel  ley  gott  vnd  der 
vaier  vnsers  herrn  Jesu  Christi,  der  vater  der 
erbarmung  (vutg.  paler  mi^ci  iroriliarum)  vnd 
gott  des  ganlzcn  Irosts.  EisL  l,  17'.  - — 
in/i<i.  erbaitiiungc  {Ben.  [,  üb^). 

Erbticn,  aedifieare,  withauta  m^angs 
bei  L.  noch  mit  starkem  pari,  praet.  (z.  b. 
von  dem  bapstum  zu  Rome.  1520.  Ciij''i, 

1)  ein  gebäude  aufriciUen:  das  ist  die 
grosse  Babel»  die  ich  erhawel  habe  tum  kö- 
niglichen hause.  Dan.  i,  27;  denn  er  hat 
vnscr  voIck  lieb  vnd  tlic  schule  hat  er  vns 
erbawet  (1522:  crhawcn  ».  Luc.  7,  5;  dieser 
lempel  ist  in  sechs  vnd  vierzig  jarcn  crbawct. 
Joh,  2,  20. 

2)  von  dem  geistigen  aufbau  der  christ- 
lichen kirche:  irh  In'Ci'lli  euch  gott  vnd  dem 
wörl  seiner  gnaden,  der  da  mechlig  ist,  euch 
in  erbawen.  apost.  geseh.  20.  32 ;  erhanet 

.  aulTdcn  grund  der  aposlel  vnd  propbelen,  da 
Jhesns  ('lirisltj>  ilri  erkstein  ist.  Ephes.  2.  20 ; 
da  durch  der  leib  Christi  erbawelw^erde.  1,  12. 

3J  nachkommenschaft  erwecken,  geben, 
vgl.  hauen  6 :  also  sol  man  thun  einem  jeder- 
man .  der  scins  brudcrs  baus  niebl  erbawen 
wiJ.  5  Mos.  25,  9;  lege  dich  zu  jr,  das  sie 
auir  meinen  scbos  gebere,  vuil  ich  ducb  durch 
sie  erbawel  werde  ( nadtkommnuehaß  er* 
halte  .  1  Bfoi.  30,  3:  dan  ich  doch  durch 
sie  cili.i\vct  werde.  (I.is  isi,  (i;i;7.  wir  \r.<  zicb- 
ligen  vnd  mehr  wenl«  n  yiu  liaiise.  vber  das 
erste  buch  Mose.  (1527;.  Yj-. 

{Qrimm).  t  JTp«.  23,  4. 


Krbdürhielnj  n/ domuncula*:  nachdem  er 
für  sein  kitullm  da<  giitlin  vnd  armes  erb- 
däcblin  oder  liau>Un  bescbickl.  de  iVeUe  br. 
5,  107. 

Erbe,  n.  heredium,  hereditas,  mhi.  erbe 
{Ben.  1.  130  ).  ahd.  erfai,  arpi  («Srajf  I. 
405»,  goth.  arbi,  steht 

1 )  in  der  bibel  häufig  für  besitz  ^  eiget^ 
thum,  sumal  an  grund  und  boden:  ich  vm 
ciirh  ein  fniid  ziiin  crlti'  gi'Ix'n ,  darin  milch 
vn«l  hcinig  llcii>.si.  :\  Hos.  20,  21;  nach  den 
namcn  der  stemme  jrer  velcr  sollen  sie  erbe 
nemen.  4  Ifot.  26,  55;  wir  wollen  nicht 
beim  keren  bis  die  kindcr  Israel  einnemen 
ein  jglifher  sein  erbe.  ^1,  IS;  ein  jglicher 
vater  den  knidcrn  Israel  sol  anhangen  an  dem 
erbe  des  Slams  seines  vaters.  36,  7 ;  er  sol 
Israel  das  erbe  anstedcn.  5  Mos.  \,  38; 
nifistor,  snge  meinem  bruder,  das  er  mit  mir 
(las  crhv  lede.  Luc.  12,  13.  auch  von  per- 
sonen:  das  du  vnscr  uiissclhal  vnd  sUndcn 
gnedig  seiest  vnd  lassest  vns  dein  erbe  «ein. 
2  Mos.  34,  9;  denn  sie  sind  dein  yoUtk  md 
dein  erl  f.  1  h<'in.  S.  51  ;  heisscbe  von  mir, 
so  wd  icii  dir  die  beiden  zum  erbe  gciicn  vnd 
der  weit  ende  tum  eigenthum.  ps.  2,  3. 

2 )  eine  erklärung  des  Wortes  erbe  fni.  5»  t 
steht  in  der  Eisl.  awi.j.  2,  30  :  das  Wort  erbe 
wird  oin  verstanden  lur  eine  betonun;::.  gäbe, 
fruclil,  iiulzbarkeil,  als  psalm  127:  silie,  kin- 
der  sind  eine  gäbe  oder  erbe  des  berren 
(im  iritl€»  theil  des  a.  test. :  die  kinder  sind 
dns  erbe  vom  lierrn\  wird  dieser  psalm 
aucii  genant  für  das  erbe',  das  ist  Tur  gäbe 
oder  belohnung^n. 

Erbe,  m.  heres,  mhd.  erbe  {Ben.  l,  439"'), 
ahd.  aripeo  {Graff  l,  IdOi,  golh  arlija:  mir 
hastu  keinen  saraen  gegeben  vnd  sibc,  der 
son  meines  gesinds  sol  mein  erbe  sein.  1  Mos. 
15,  3;  der  man  gehört  vns  su  vnd  ist  mser 
erbe*  Ailik  2,  20;  da  aber  die  wcingarlner 
den  son  sahen,  sprachen  sie  vntemander,  das 
ist  der  erbe,  kompt  lassl  vns  jn  tOdlen  vnd 
sein  erbful  an  vns  bringen.  JfaMA.  21.  39. 

Erbeben,  i'nfremticere,  a)  «on  personei»: 
da  das  die  vitleker  li«reten,  erbebeten  sie. 
2  Mof!.  1  5,  14.  b)  von  Sachen:  soll  sich  doch 
der  bimel  daHir  entsetzen,  erschrecken  vnd 
seer  erbeben,  /er.  2,  12;  das  das  Und  er- 
bebe vad  erschrecke.  51,  29;  vnd  die  erde 


Digitized  by  Google 


ERBBI 


555 


ERBGUT 


«'ibc-bi'le  vnd  die  felscii  zunsstfii.  Matth.  27, 
52;  so  werden  aucli  ileiiie  maureri  erbelieti 
Air  dem  getümel  deiner  rossen ,  reder  vad 
realer.  Ezech.  26.  10. 

mhd.  erbilM-n  ( i?cn.  I,  115),  ahd.  irbibön, 
irbiliön  und  irbibenöa  3,  21). 

Erbei  ßr  herbei:  er  ist  nah  erbey,  der 
mieh  vorrhedt.  «ar.  m  Mßtlh.  26,  46;  da 
nu  (He  zeit  erbey  kam.  I  Mot.  47,  29.  vgl. 
berbcikomiucn. 

Erbela  (crbesj,  /.  pisum,  erbse.  vnd  kanst 
nicht  tooderliche  slet  odder  räum  geben  da 
allein  die  scele  oti  leib  als  ein  kern  on  die 
sclinle ,  o.ldor  tbi  das  fleisch  on  Hanl  als  ein 
erbeys  on  iitihcu  sey.  vom  abendmal  ChrUU. 
(152S).  iij*;  das  heyst  freylieh  einen  mit 
der  ddrren  i»lasen  vnd  mit  dreyen  erbeten 
'vAg'^u.derproph  flabacuc.  ( 1 52G :.  1  j'';  in  L.'s 
hausrechnung :  im  i  vlich .  de  Welte  br.  G,  330. 

mhd,  erbi^,  erbei/„  erwei^,  areweijj  Ben. 
1,  56).  ahd.  arawei:;  {Gra^  \,  465),  iia- 
iecUsrh  (;.  b.  in  Hessen)  erwes. 

Erbeiühr&he ,  f.  erbsenbrühe :  das  es  cinp 
grosse  uiaUeit  were,  weoo  er  sckoa  nur  ein 
erbeis  brOe  oder  imckene  rinden  helle  ge- 
geben, zwo  predigt.  (1535).  Ej*. 

^rficit.  f.  labor,  s.  arbeit. 

FrlK'ileH,  laborarc,  a.  arbeiten. 

LriiCQi  herediiare,  mhd.  ahd.  erben  {Ben. 
U  440,  ßraff  I,  407),  gebraucht  t, 

1)  <ran«t<t«,  «ftea«  als  erbe  erhallen:  die 
bösen  werden  .nisgcrollet,  die  aber  des  herrn 
harren,  werden  das  laud  erben,  ps.  37,  9; 
die  solches  Ihnn,  werden  das  reich  gotles 
nicht  erben.  Gal.  5,  21 ;  dein  aame  wird  die 
Ueiden  erben.  Jes.  54,  3. 

2)  blt'iOl  der  gegenständ  der  erbschafl 
unamgedruckt ,  so  enUpringt  inirannlivbe- 
ieutung:  dieser  msgd  soo  sol  nicht  erben 
mit  meinem  so»  Isaac.  1  Mos.  21,  10  ; 
darumb  erbeten  die  kioder  Simeon  volcr 
jrem  erbleil.  Jos.  1 9,  9. 

3)  hereditaie  transire,  fortefben:  sein  teil 
so]  allein  auIT  seine  sönc  erben.  Exech.  46, 
17;  bci  rii  dienst  erbet  nicht,  der  \0  \ . psalm. 
(1534).  Hiiij";  vnrccht  gut  dritbel  noch  er- 
Let  nicht,  wider  den  ujucher  zu  predigen. 
(1540).  Htüj«;  Adam  den  lod  vnd  die  sflnde 
aufr  vns  gecrbel  hat.  ausleg.  der  ep.  vnd 
amng»  VOM  adueM  ete,  (1528).  EE^**;  das 


ist  nu  an  vns  geerbcL  tber  das  erste  buch 
Hose.  (1527).  I^*. 
Rrhci^  a.  erbeis. 

ErhflCly  durch  beten  erlangen:  wie  wir 

bis  her  inn  allen  kirrben  vnd  düsteni  jillc 
stunden  souiel  gcbeltel  vnd  doch  oyc  nichts 
erbellet  haben,  das  14.  «nd  15.  eajp*  Jia- 
hannis.  (1539).  UliiijK 

ErbeUcln,  emendicare:  dns  t!ct  bellel  gar 
abe  gienge,  oibler  yhe  nicht  also  zu  gieuge, 
das  eyn  ygiich  tieck  :teyne  kirchcn  oder  ar> 
men  {gaben  *u  ksrehenbauten  und  sur  ar- 
menversorgungi  ynn  .illen  andern  Stedten  er- 
bettelt, von  kauffshandlwug  vnd  umehar. 
(1524).  Fiiij». 

Erbfall;  m.  to  h^U  der  von  geedUeeht 
XU  gesehleeht  forterbende  fall  Adams:  (dfo 
Schultheologen  haben  gelehrt)  das  nach  dorn 
eiblall  Ade  des  menschen  nalilrhchen  krcffte 
sind  gauU  vud  vuuerderbt  blieben,  arlickel 
io  da  hetten  soUen  eto.  (15381.  Diiif ;  die 
selbe  {die  mensMiche  nalur)  durch  den  sel- 
ben crbfall  so  gar  verdi  ibl  isl ,  das  sie  nicht 
wil  uucli  kan  gütte  gehorsaoi  sein,  der  1 10. 
psalm.  (153'J).  Qiij*. 

Erbfener,  n.  '  focus  hereditariut* 
\Grimm):  lialen  sie  doch  nicht«:  antlers 
denn  eibfciier.  de  Welle  br.  ö,  sie 
{die  unter Ihanen )  vun  ihren  erbfeuern  vnd 
gfltlera  SU  bringen.  5,  437. 

Erhgcrechllgkeit,  f.  tfurdt  die  gebart  er» 
erbte  gerechliifkfit .  Im  »j'^ijen-iatz  r«  der  von 
goit  aus  gnaä*in  gei,chenl.len:  diese  auilhch- 
tickeit  war  natflrlich  an  leib  vnd  seel,  vnd  wo 
Adam  darynne  blieben  wero,  hetl  er  auch 
subbe  kiiider  gozeugcl,  ynn  wilchcn  kein 
büse  lusl  gewesen  wcrc  .  .  .  da«  bette  man 
denn  gcheisscn  ein  erbgcrechlickeit.  vber 
das  erste  bneh  Moee.  (1527).  P^^ij^ 

Erbgltf  n.  heredium^  ererbter  besitz,  vor» 
zugsweise  wieder,  wie  erbe ,  von  grund  und 
boden:  wenn  jemand  ein  stück  ackcrs  von 
seinem  erbgnt  dem  herm  heiliget.  3  Jfof* 
27,  IG;  vnd  sie  {die  Leviten)  sollen  vnter 
den  kindeni  Israel  kein  crbf,nU  besitzen. 
A  Hos.  IS,  23;  gebetil  «b'ii  kindern  Israel, 
das  sie  den  Leuiten  siedle  geben  von  jreu 
erbgülero.  35, 2;  ym  Mose  ist  auch  gefasset, 
das  keyner  keyn  ackcr  solt  verkeuffen  für 
eyn  ewig  erbguu  egnvnierrivhiangmesiäk 

70* 


Digitized  by  Google 


ERBUERR 


556 


ERBITTEN 


üe  diristen  ynti  Maten  toUen  sdikken. 

(1526).  Hj'';  wie  wir  denn  auch  sehen,  das 
die  lande  vnd  hcmchafl\en,  ja  auch  die  heu- 
ser  vod  crbgUler  sich  so  wttuderltch  vereD- 
dern.  «Mar  üe  raftfraffcer.  (15S8).  Giiy''. 

mhd.  «bcguot  {Ben.  I,  590*). 

Erbherr,  m.  dominus  kereditaHus,  ange- 
ttanmUr  hetr:  goU,  mache  (Uch  aull'  vod 
richte  das  Und,  denn  du  bist  erbherr  vber 
alle  beiden,  p«.  82,  8 ;  wer  nag  tnss  denn 
schaden,  nn  eyn  sniclicr  grosser  gott  vnszcr 
erlihorr  ist.  uusleg.  der  ep.  vnd  euaug.  vom 
cbrislag  elc.  (i522j.  Diiij';  vndslelleii  aidi-, 
als  geben  »ie  eynen  dreek  anff  ybren  nalur^ 
liclien  erbherrn  vnd  lands  rarsten,  u^der  d. 
hyml.  Propheten.  (1525).  Gj". 

mhd.  erbchärre  (Ben.  I.  667*). 

MMmn,  «mw  4at  dnkfoK^  bidnea  is. 
d.)  «md  «ne  dieses  nidU  in  «dbri/kni»  deren 
herausgäbe  L.  selbst  besorgte:  es  mus  alles 
erhidmen  vnd  erziiinn.  ausleg.  der  evang. 
von  oslem  etc.  (1527).  Xilij**.  —  nüid,  er- 
bidemen  (Ben.  1.  115'). 

Erbfetflt  offerre ,  bieten,  anbieten,  mhd. ' 
crhioten  (Ben.  1,  185),  oAd,  arbiulao,  irpio- 
Ud  (GraffZ,  73). 

1)  ehre  erbieten  {vgl  chrbieten) :  wir  ha- 
ben gollcs  gebot,  der  hcisst  vns  die  jttgent 
zuchl  vnd  ein  e  leren  vnd  den  allen  ,  sonder- 
lich den  prii'stern  dir  crhiolon  vnd  sich  ge- 
gen sie  deiiiUligen.  Jen.  ü,  llti'. 

2)  dienst,  gtlle,  freundsehalt  erbieten: 
denn  solch  vertrauen  vnd  bcirallcn  ist  das 
recht  anbeten  vnd  eigentlich  der  rei  hie  got- 
tcsdieost ,  als  s.  Augustin  Icret,  welcher  kei- 
nercrealnr  sol  erboten  werden,  /n.  1, 500*' ; 
liebe  aber  beisael  aulT  dendseh  nichts  anders 
denn  von  hcrtzcn  einem  gilnstijr  vnd  liold 
sein  vnd  alle  pnte  vnd  frenndschadt  crlneion 
vnd  erzeigen,  summa  des  chrisÜ.  lebens. 
(1533).  Biüj*. 

3)  iiab  doch ,  mein  vonnngen  angesehen, 
mich  alle  tzeit  Izu  geringe  errnnden  ctwa^ 
für  tzunemen ,  das  wirdig  sey  e.  f.  g.  izu  er- 
bieten. «Ott  den  ^nlenwercAen.  (1520).  Aj^ 

4)  sich  erbieten, 

o)  ohne  casus:  sey  nicht  wie  die,  so  sich 
mit  hohen  worlen  crtiieh  ii ,  vod  (hun  doch 
gar  nichts  dazu.  Sir.  4,  34, 

b)  wdt  dal.  der  peraon;  so  jr  die  zfleh- 


ligung  erduldet,  so  eii»eal  sieb  euch  goU  als 

kindern.  Ilebr.  12,  7. 

cji  mit  auf:  diewed  sich  jene  anfT  erlienDl* 
nis  erbieten,  de  iVette  br.  3,  467. 
,  d)  mll  su:  Air  yhn  were  meyn  trnwer 
radt,  er  erbtfte  sich  mit  bescheydenheyt  tOB 
rebeo Wasser  (wein)  vnd  zum  fewr,  das  auss 
den  gepraleo  genszcn  raucht,  de«  er  bass 
gewonet  eyn sermon  von  dem  aUots.  ( 1 520). 
Cij' ;  wenn  du  sehest  das  am  henger,  bdlF- 
tidl,  richler,  lierrn  oder  frirslen  raangellf. 
vnd  du  (hch  pesehickt  l'undest,  solllisln  dtcb 
dalzu  erliieleu.    von   weltlicher  oberkeit. 
(1528).  Biüj*. 

•)  tnil  dem  infinith:  da  icb  mich  erbot 
vom  ald.is  slil  zu  schweigen,  von  der  unn- 
ckelmesse.  ^1534).  Aij';  da  sey  einer  körnen 
7.U  jni  vnd  habe  sich  cvbolen  Itlr  jnen  tu  pro* 
digen.  ebenä.  Mj*;  der  sich  erbeut  jedennan 
schuldiger  zinsmnti  \i)d  lohennisn  zu  werden. 
wider  den  tct^  /ir  ;  la  predigen.  i'154^>'i.  I^ij' 

Lrbietrn,  n.  propusitio  ,  anerbteltH:  vod 
ob  durch  des  bttssen  feynds  eyngeben  dn 
solch  meyn  erbieten  i(zl  wurdist  «oraditen» 
\(ulachen  vnd  dich  da  für  seinen  .  .  .  s/o 
gcdenck  doch,  wen  die  tzeyt  vnd  nodl  kuiupt^ 
daran,  au  ff  des  hoeks  su  Legpcsitk  anlieorf« 
(1521),  bj\ 

Erbielon;;,  f.  dasselbe:  bitte,  wdllet  ewr 
»»rbif'tung  gedencken ,  das  yhr  euch  gerne 
wüllel  mit  schriin  Idsscn  \vt'y!>cn.  ermanunge 
stm  fride.  (1525).  Ej";  e.  g.  woh  yhr  mein 
arme  erbietung  nicht  nach  wirdigkeitt  son- 
dern nneh  gonst  gefallen  lassen,  austeg.  der 
ep.  vnd  euang.  vom  aduenlelc.  (1528).  üj*. 

Brblltcn,  e«erare,  mhd.  erbiten  (Ben. 
172),  M.  irpiUn,  arpilan  iGraff  3.  56). 

Ii  etwas  erhitten,  durch  billen  erlangen 
oder  :n  erlangen  suchen:  denn  er  ist  aus 
der  slad  IS',  niil  ruten  gcsleupt  vmb  seiner 
scbakkheit  willen,  vnd  nehrlich  erbeten  dur^ 
frumc  Icute,  d.is  er  nicht  erhengel  ist.  ron 
den  roncilijs  rnd  hirrhen.  i  1 539).  Jü]*" ;  lasst 
sie  den  herrn  Zebaolh  erbitten,  das  die  vbri- 
gcn  gefesse  im  hause  des  faerm  . . .  nichl 
auch  gen  Babel  geRlret  werden.  Jer.  27,  18. 

21  sich  erhitten  Inssen.  die  bitte  getpäh- 
ren:  Isaac  aber  bat  den  lierrn  lur  sein  weih, 
denn  sie  war  vnfruchtbar,  vnd  der  herr  lies 
sidi  erbitten.  1  Ifoa.  25,  21 ;  sie  schrien  zu 


 .     —  DiQiti2e*by-i 


BRBITTBRN 


557 


EBftlllHIlBfl 


goK  im  sireil  vnd  er  liessich  erbitten.  1  ehron. 

6.  20. 

vgl.  attbiUen.  > 

Brfeittcn«  tsaeerbofe,  tum  »cm  reistn: 
darumb  httte  didi  Air  seinem  angesicht  vml 

gehorche  seiner  stimme  vnd  erbittere jn  nicht. 
2  Mat.  23,  21 ;  aber  sie  erbiUerlen  vnd  cnl- 
rflitelen  seinen  heihgen  geisl.  Jet.  63.  10; 
jr  veter,  erljillerl  ewre  kinder  nicht.  Coloss. 
3,  2 1 ;  (die  lieh«)  lesiet  sich  nicht  erbiUem. 
1  Cor   !  ?K  5. 

Erbkind,  n.heies,  mhd.  erbekuii  ^ßen.  1, 
StS**):  »nir  das  du  vom  ewigen  lod  ertOsel, 
ewighrh  selig  vnd  gntis  crbkind  werdest. 
das  mnynißcat.  il521).  biiij'". 

Krbkönigrcidij  n.  regnum  heredilarium : 
tm  hundert  vnd  fifnif  vnd  sedixigstcn  jar  kam 
der  kdnig  Oemeirius  in  sein  erl)küni^reich. 
1  Marc.  10,  67;  nncli  dem  mir  cllicln?  aiifT- 
niror  mein  erhkünigreich  genomcn  haben. 
1  b,  3. 

BrblMily  n.  lerro  AerMKfom,  nthd.  erbe» 

lanl  (Ben.  l,  936"):  da«  siml  die  ftlrsten  in 
Edorn,  wie  sie  guwonet  liaben  in  jrem  er!»- 
landc.  1  Mos,  3ti,  43;  vod  bab  Demetnum 
verj.i(,;t  vnd  mein  erbland  wider  erobert. 
1  Macc.  10,  52. 

Urblassen  ,  palfrsren' ,  bhsz  tcerden,  er- 
bleichen :  tneinestu  aber,  das  deine  Weissagung 
gcwis  iüt,  so  darU'slu  nicht  erschrecken  noch 
erblasMn.  JuA.  i\  H  er  nu  die  avgen 
aufThub  vnd  sähe  sie  zorniglich  an,  erblasset 
die  königin  vnd  sanck  in  eine  onmarht.  st.  in 
Eslher  4,  7  ;  billF  gotl,  wie  erblassl  vnd  er- 
xiltert  der  geysi  fiir  diesem  donner.  da$  an- 
der leyi  uMder  d.  hynU.  propheten.  (1 525). 
Miiij'';  wrnn  rr  ein  wenig  einen  teufft-l  hürrl 
rriiisi  Im'm,  iMhhisspt  vn(!  bidmet  er.  vber  das 
ersle  buch  Aloise.  (Iä27).  aaiiij''.  figürlich: 
jr  gewissen  erblasst  dafnr.  vom  dm  fUden 
vnd  jren  lügen.  (1543).  Oiij^ 

Erblendcn,  excaecnri\  hihulmarhi'n,  mhd. 
erblenden  {Ben.  1, 2 1 U;,  ahU.  n  j.lenlan  [üraff 
3,  257):  wir  müssen  bekennen,  das  wir  alle- 
sampt  weit  von  der  taulcrn  cnangchscbcn 
wariteit  getreten  durch  Verachtung  d  i  Ii  i(  Il- 
ten iHirdrn  Christi,  erblendel  in  vn«crm  gut- 
dünoken.  Jen.  2,  52''. 

BifcUch^  hereditarim:  demens  iüj  das 
edlebliit,  Conradinamt  den  letzten  herlsogen 


zu  sch%v.il>eii  vnd  erldirlien  kiinig  zu  Neapel, 
hes  mit  dein  schwt^ri  öllentlich  richten,  tot- 
der  das  bapsium  zu  Horn.  (1545).  Dj**;  also 
waren  anch  die  raaler  ewige  vnd  erbliche 
krieger.  vondme«meilijs  vndkirehen.(  1 539). 
Fiiij";  diese  vnser  angeltomn  muI  ci  bliche 
prieslerschalll  wollen  wir  vugeiioiuen  haben. 
wmdetvein^tHmene,  (1534).  Jij*;  das  erb- 
lich, cngebont  vbel.  arükel,  «o  da  helim 
etc.  /  1  '  r^Si.  Fij^ 

Crblich)  adv.  heredilarie :  wenn  der  fdrst 
seiner  söoe  einem  ein  geschenck  gibt  von 
seinem  erbe,  dasselb  sol  seinen  sOnen  blei- 
ben vnd  sollen  es  erblich  besitzon.  Ezech, 
46,  IH;  It'Iiongüter  werden  veildion  erbheh 
vnd  ewiglich,  das  isl  so  lange  die  guter  vnd 
erben  bleiben  oder  wehren,  wider  die  aad- 
bather.  (1538).  Ej\ 

Erbles,  ir/V  mhd.  frlxdi'is  \Ben.  1,  440"), 
ohne  erben,  nachkommen:  meist <>r.  Mnseg 
hat  vns  gescliricben,  so  jcmandsbruder  stirbt, 
der  ^in  weib  bat,  vnd  stirbet  erblo»,  so  sol 
sein  brudcr  das  weib  neroen  vnd  seinem  bru- 
der  einen  sämen  «Twrckon.  Luc.  20,  28. 

ürbmnrscbnll,  m.  L.  noch  erbmarschalck, 
vgL  marsehall:  dem  gestrengen  vnd  em- 
vhesten  Hans  Ufser,  erbmarscbalck  lu  Sach* 
spii.  (Irr         psa!m.  Aj". 

KrhüU^,  promplus,  paralus,  erbielig:  so 
isl  viiMT  teil  dasscibige  zu  thun  allezeit  er- 
bttlig.  Jen,  5,  1 1 1^ 

Krbrechty  n.  jnt  heredilarium:  lieber, 
keulT  mr>inf>n  ncker  zti  Analholh,  denn  da 
hast  erbiecht  dazu.  Jer.  32,  8. 

Erbremscn,  irriiaret  der  salan  ist  gar 
erbittert,  erbremsl  vnd  erzürnt,  tischr.  250'; 
(Pfitilus)  \  w\\  dc>z  willtTi,  il.isz  einer  seine 
sliediniiHi»!'  gefreyel  li-ille,  so  rilircinltsl  vnd 
zornig  isl.  320'.  de  Helle  br.  Ü,  114. 

SrhrlMMeii.  ^/"remere.  dies  äMtereteel' 
lene,  von  Grimm  wlb.  3,  737  nur  durch 
eine  mhd.  stelle  heleglc  tvort  tritt  noch  ein- 
mal beiL.  auf:  also  crbnmmclChrislus  auch 
Jobann.  am  lt.  cap.  da  Latanis  lod  war. 
zwo  predigt  vber  der  leiehe  des  kürfursten 
hrrtzog  Johan.^  zu  Sarhasen.  (1532).  Aiij^. 
man  ist  versucht,  da  auch  nicht  eine  einxige 
Variante  der  zahlreichen  ausgg.  des  n.  iesl, 
an  dar  an^Mo^wieis  «fell^  {Jitk.  1 1, 38.  38) 
erbrimmen  diefef,  Mer  du«»  dmdk/'eMer  ßr 


UIQliI 


ERBSBKSITZER 


558 


erigriiniiicn  anzunehmen,  tceldie  anncUtme 
nicht  wenig  durch  den  umstand  HnlerstiUtt 

wird,  dasz  schon  im  ersten  iheil  der  Wittenb. 
gesamlamg.  der  deuischen  ichriften  L.'s 
(153dj  das  fibriuitncu  des  Originals  in  cr- 
grimmen  gtänieH  i$L  ia  jtiMh  frder»  oi- 
täte  von  bibelslellen  bei  L.  nieht  ungewSkn^' 
lieh  -und,  auch  die  gesamtausgg.  von  L.'s 
schrillen  häufiger  abweichungen  von  den 
originaldrucken  sich  erlauben,  und  über  dies 
du  Sinuj^mrger  naehirudi  dieterzttei  pr«- 
digien,  der  nicht  nur  die  Orthographie,  son- 
dern auch  alle  der  cha<zisrhen  mundart 
nicht  entsprechenden  wuri/unnen  des  origi- 
nalt  9org fältig  umänderte,  gtndtwM  er- 
briimnet  beibehält,  so  keanslonde  idt  nicht 
obigen  beleg  für  echt  zu  halten. 

Krbrimtiieii  ist  eine  susammenscUuny  des 
mhd.  briiuiucn  {Ben.  1 ,  218).  ton  ahd,  prü* 
mn  {QraffZt  303).  frnmmm»  mUdefpat" 
likel  er.  die  conjugation  des  Wortes  erbriiii- 
üM'd  gu'ng ,  iric  hei  cri:'!  imrneD,  VOn  der 
slarUen  xur  schwachen  über. 

Erbsbcsiffcr»  m.  besitxer  eines  er^es,  erb- 
gutes:  die  weyl  iiil  ein  ycgbch  kind  vom  add 
erbsL('s;l/.(  1  snti  regirn  r  sein  sol  nach  deul- 
scher  nätiun  siilcii.  an  den  chrisU.  ade/. 
(1521 ).  Jiiij'. 

Krbtckuley  m.  'tilinm  a  parentflh»  pro- 
pagalum^:  das  isl  der  slain  vnd  die  wurlzcl 
aller  ander  sunde  vnd  fhen  der  Itidipf  crh- 
scbadeu  vuu  Adam  aus  dem  paradis.  das  l  ö. 
eap.  Johannis.  (I53S>.  Lij''. 

Erbschaff,  f.  here^tas ,  mhd.  erbeschan 
{Ben.  I,  4;i0^i:  vnsfr  erhf.clialTl  vnd  fmidc 
.  .  .  nicht  alleui  au  hcrlzen  uder  hull'nung 
stehet,  soudcrn  ein  llicllich  vnd  wirckUch 
erbscham  werden  mA.  ein  chrisüidk  sekSner 
trost.  (1535).  Aiiij";  dieser  glaube  isl  der 
kästen  vnil  ^rlncin,  so  ««nlclicn  sch.ilz,  Ver- 
gebung der  ^uiide  vnd  eriischalli  des  ewigen 
lebeits  bisset,  ausleg.  der  ep.  iBnd  euang, 
von  Ostern  etc.  (1544).  hü^ 

Erbsehirblrr;  m.  hereditalis  divisor: 
mensch,  wer  hat  mich  zum  rirhler  oder  erl)- 
schiehter  vber  cudi  gesetzt?  Luc.  12,  14. 

Erbse,  s.  crbeis. 

Erbsede,  f.  da  aber  Jhesus  anhub  zu  wun- 
dern vnd  ynsz  gesrhrey  kam,  d.i  d.icht  Johan- 
nes, er  woU  seyne  iungcr  nu  wol  von  sich  1 


woyszcn  vnd  zu  Christo  bringen.  auCT  Jas  sie 
nicht  nacb  seynem  lod  eyn  erbsecten  atilT» 
richten  vnd  Johanniter  wurden,  ausleg.  der 
ep.  i'nd  eunng.  des  aducnls.  Tij'. 

Erbsencbej  /.  morbus  hcredUanus ,  erb- 
sünde:  solche  erbseuche  reinigen  vnd  weg» 
Henien.  zwo  predigt  auff  der  kindertauffe» 
(t540j.  Fiiij' ;  aus  der  philosophia  vnd  an» 
gcborncr  erbseuche.  tischr.  225". 

Krbsüunni)  m.  stirps  avita:  das  tsi  die 
leidige  erbsttnde,  angeborne  phge.,  einge- 
wachsne  gilH  vom  erbslam  vnd  vclerlichem 
gcbldt  Ad.im .  da  jn  der  teuflel  besriimeisst 
vtid  duniigifftet  hat  der  lOLjwa/m.  (1  534). 
Mij\ 

.  Krbsönde,  f.  peccatum  originale,  mhd. 
eilifsilnilo  (Hen.  2'.  734'):  die  orlnml  od- 
der  natur  sund.  ausleg.  der  ep.  md  euang. 
vomehristag.  (1522).  Yyiij'';  also  vcrdamiie 
ich  auch  beyde  new  vnd  alte  Pelagianer,  s» 
die  erbsunde  nicht  wollen  lassen  sunde  sein. 
vom  abendmal  Christi.  fl528).  Fiij'';  es 
kuuipt  aber  alles  von  der  leidigen  angebornen 
plage  vnd  vbel,  da«  da  heisst  die  erbsQnde. 
ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  von  oslem  etc. 
(15141.  Rrf)'";  cllirli  li.illi-n,  sio  {die  Jungfrau 
Maria)  sey  yun  eriisunden  empfangen,  grund 
vnd  vrsaeh  aller  artikel.  (1520).  mj''. 

IrUkdl  (erbtWI),  n.  pars  heredUati», 
hereditas,  mhd.  erbeteil  {Ben.  3,  22*):  vnil 
Ipst  VHS  crkfT  vnd  Weinberge  in  erbteil  ge~ 
geben.  4  Mos.  16,  14 ;  vnd  gab  jm  kein  erb» 
teil  drinnen  auch  nicht  eines  fiisses  breit. 
apost.  gcsch.  7.  5;  ich  bin  aus  des  vattrs 
li.iiis*>  hii|i(ri,  habe  kein  erbUyl.  vber 
das  erste  buch  Mose.  (1527).  naij'';  wer 
aber  eins  krancken  warlel  vmb  gcitss  vnd 
erbteil  willen  ...  da  ists  aach  nicht  wander, 
das  er  zu  letzt  vergifTl  werde,  ob  man  fwr 
dem  sterben  fliehen  muge,  (1527).  Bnij». 

Erbtbum,  n.  erbe,  erbschnft:  das  freiUch 
durch  diese  deulung  der  l*a|><i  lengest  ist 
vom  erbthum  sanct  Peters  gefallen,  inhi  do» 
schlüsseln.  i  !ri?(*|.  Fiiij*. 
Erbfsani,  ^.  arbeitsam. 
Erbüflg  (erbuilig;,  erbieUg,  erböfig.  auch 
mit  leib  vod  gut  tu  dienen  vdd  folgen,  «to 
hin  solch  weltlicher  gehorsam  zu  gebieten 
hat,  allezeit  erbdttig,  willig  vnd  ^i  v!is<ipn. 
\  Verantwortung   der   auffgeleglen  auffrur 


Digitizgd  bvr,^ifl^^|b 


LRBVOLK 


559 


ES  EROENBEBET 


(15? 3).  Ciij\  mkdrmai  Aal  L  audk  ur- 

txilig  (s.  d.). 

Erbv«lk)  n.  populus  httredilanus :  eiiel) 
aber  hat  der  herr  ang^nomen  vml  aus  dem 
aisern  oftOt  nämlich  aus  Egypten  gefüret,  das 

jr  sein  i  :!'Mi|rk  soll  sriii.  5  Mi>s.  A,  20. 

ErdiilRp!rn,  sufforarr:  iihmik'  siimlen  er- 
doropfle.  ausleg.  der  tuang.  vom  udifrn  etc. 

ErAMWIr  ptrftrrt,  lurdauen:  wenn  jm 

der  gemeine  man  nirh)  cffn^iip  vnd  hnltl 
were,  so  küntc  ers  nichl  erdawcn  (den  hasz 
der  andern  fSnten  nicht  awh^ten).  tischr. 

343". 

Erdbeben,  n.  tirrnf  motui:  nncli  (Ii-m 
wmilc  iiliiT  k.mi  ein  crdbehen,  ab<»r  der  herr 
vt  Hi  iiiciil  im  crdbcUen.  I  kön.  10,  11;  denn 
«lu  wirst  vom  berm  Zebaoih  beioigesuchl 
worden  rail  weiter  vnd  erdbehen.  Jes.  29,  6  ; 
vnd  sihe,  es  geschah  ein  gros  erdheben  (1522: 
erdbcbung).  Mallh.2S,2,  auchm.:  einstund 
drOber  ist  der  erdbeben  vnd  die  finstemis  der 
aonneB  komen.  hausfotl.  {WUteiUt,  1545) 

sorv.m  erteil  1*". 

tirdbcbaig)  f.  dasselbe:  vnd  werden  ge- 
sclu-hon  grosse  erdbebungc  hin  vnd  wider. 
Lue,  21,  1 1 ;  vod  da  gesr haben  stimmen  vnd 
donner  vnd  blitaen  vnd  erdbebung.  offenb 
Joh.  8.  5. 

Erdbedcn^  m.  dasselbe:  schnell  aber  ward 
eyn  grosser  erdbeden.  opast.  geteh.  16,  26 
tn  der  septemberausg.  dein,  lest.  v.j.  1 522. 

Erdbodrm,  eniboden ,  m.  erdobi  rßärhe, 
mhd.  l'rlbüdem  (Den.  1,  220*'j.  Ij  orbis 
terrarum:  das  mittel  mehr  heyssen  die  land 
tehreyber  darumb.  das  es  mitten  aulT  dem 
erdpoden  ist.  atisleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom 
christag.  fl522)  bbb  mj  ;  attrh  wird  das 
wort  eden  mehr  hernach  kouien,  das  es  ein 
«amen  eines  Isnds  sein  mus  vnd  nieht  lier 
gantze  erdbodem.  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  Oj'  ;  .iiifT  d.is  same  lebendig  bleibe 
aulT  dem  gaiilzen  erdbodon.  1  Mos.  7,  3; 
vnd  hat  gemacht,  das  von  einem  blut  aller 
menschen  geschlecht  aulT  dem  gsntzen  eni- 
boden wonen.  apost.  gesch.  t7,  26;  darumb 
d;is  er  L-incn  Inj?  pjfscf?!  hnt,  anfT welchen  er 
ricliten  wil  den  kreis  des  erdboden.  17,  31. 

2)  fohim,  hmnuBt  erdgmmd:  vnser  bauch 
Hebt  am  erdboden.  pt»  44,  26. 


Erde,  f.  terra,  mhd.  Örde  [Ben.  1,  441), 
ahd  4Ti!a  f  Graff  1,415/.  bisweilen  erscheint 
bei  L  ,  wie  bei  Frisius,  Maaler  u.  a. 
der  nem,  tg.  erden  (a.  fr.  1  Jfoa.  S.  22. 
Matth.  24,  :.5.  offenb.  Joh.  21.  l.). 

1  iliT  v^llfifirpcr,  auf  uetrht  m  u/r  uoh- 
nen,  häufig  im  gegensatz  zum  himniel:  jin 
anfang  schulT  gotl  himel  vnd  erden.  1  Mos. 
1,1;  also  ward  volendel  himel  vnd  erden 
mit  jrem  ganlzen  beer.  2,  1  ;  vnd  {Äb$alom) 
srhweht  zwischen  bimcl  vnd  erdet».  2  Sam. 
I Ö,  9 ;  hitoel  vnd  erden  werden  vergehen, 
aber  meine  wort  werden  nichl  vergehen. 
Matth.  24,  35;  vnd  seien  lierhler  an  der 
feste  des  himol>».  das  sie  scheinen  aiifT  erden, 
l  Mos.  l,  15;  da  sich  ab(T  dif  mmsrhrn 
begundcn  zu  mehren  auff  erden.  (>,  l  u.  v. 
a,  H. 

2)  das  feste  land  im  gegensatz  zum  was- 
«er  (meer*:  vnd  ^'oll  nt'iun't  das  trockr-n  fnle 
vnd  die  samhing  der  wa^slT  nennet  er  uieer. 
I  Ifor.  1,  10;  vnd  das  gewesser  verlielTsieh 
von  der  erden.  8,  3. 

3  i  die  erdobct  fliichi' ,  dt^r  bodi  n  auf  dem 
wir  wandeln:  vnd  bUckel  sich  nid«>i  niifTdie 
erden.  1  Mos.  18.  2;  vnd  ncigete  sicii  sie- 
ben mal  auir  die  erden.  33,  3 ;  da  ftel  Sau! 
zur  erden,  so  lang  er  war.  I  Sam.  28,  20; 
vnd  er  sltuid  aiifl'  von  der  rrdnit,  2S,  23. 

4j  erde  als  Stoff,  staub,  pulvis :  Iiis  <tas  du 
wider  zu  erden  werdest,  da  von  du  genomen 
bist ,  denn  du  bist  erden  vnd  soll  zu  erden 
werden,  l  Jllo«.  3,  1 9 ;  vnihverslopflien  alle 
brtinne  .  .  .  vnd  Tülleten  sie  mit  erden.  26, 
1 5 ;  vnd  hatte  erden  aulT  sein  heubl  ge- 
sirewet.  t  Sam.  4,  12. 

5)  ali  eins  der  vier  elemente :  die  eienenl 
(euer,  hiffl,  wasser,  enlfn.  tischr. 

6j  redensart:  die  erde  kauen  «=  sterben: 
daü  Allen  ft-eilich  die  ellern  wol,  wenn  sie 
goitrürchlig  sind,  denn  es  beissel  sie  tag  vnd 
nacht,  bis  sii'  dnilter  die  enti'  kmven  müs- 
sen .  todlen  also  die  kiuder  die  clloro.  Eist. 

2,  4S3^ 

Erden,  lerranus,  leot  von  erde  {thm)  ge* 

macht  ist:  allerley  erden  gefcss.  3  Mos.  1 1, 

3,  '> ;  koiiffdir  einen  erdrnen  krng  vom  lOpffer. 
Jcr.  19,  l.  jetzt  u'den. 

Ra  Erdtibebtty  (erra  mooef;  das  ist  der 
berg  Sinai,  darauff  es  donnert,  blitzet  regaal. 


Google 


BRDfiMRBIl 


560 


EBDRÜGKEN 


cnlonhehet.  von  den  leMen  Worten  Dauids. 
(1543).  Viiij  . 

BrdcikeM ,  eseeogitare,  autdefdten,  enin- 
nen,  mhd.  erdrnl  .  n  Ih  n.  1,  3  Hi"),  ahd. 
«rdciikaii,  irilfiicliaii  [Graffh,  15S):  aIU'<^ 
vbeU,  tläs  luüyn  wiüenverligen  enlenckcn 
vnil  aunsuiMn  mögen.  L.'s  erzielen.  ( l  ö20 ). 
bL  1'*;  «oklM  «n«lcte  alttcke  kan  allca  di« 
vernniifft  cnleneken  vnd  stifAen.  der  117. 
psalm.  (i  r<Hiii.  Kiij'';  «las  mlfnckisln.  nuff 
des  bucki  zu  Leypczick  anlvDorl.  (1521). 
a  iij^;  darumb  sein  solch  lere  nur  lur  sehmacb 
vnd  abbrach  gollicher  (<nadcii  vnil  zu  sierrkc 
der  sQn«len  vnd  inehi'un{<  des  teuflels  rcicli 
erdachl.  grund  vnd  vrsad^.  (1520).  oj'; 
es  hat  auch  der  liebe '  romisciie  gcyu  den 
praucb  erdachu  an  den  t^ritU.  adei.  { 1 520). 
Diiij*';  da  nu  solchs  bcguiisl  gell  zu  tragen 
vnd  der  bullenmarckl  gut  ward,  erdacht  <'r 
das  gUlden  jar.  arlikel  so  da  hellen  sollen. 
(1538).  Kij  ' ;  aber  die  hflrger  tu  tiibcon,  da 
sie  liörelen  wnsjosua  niilJerilin  vnd  AI  gelliati 
hatte,  erdaclilen  sie  vwiv.  Iisi.  1  Sam  <>.  \  :^. 

Erdcnklosi«  m.gleba  terrae,  erdldumpen: 
lege  du  selb»  gegen  ander  ein  slück  erden 
vnd  ein  lebendigen  menschen,  wie  rdmel  sich 
der  erden  klos  zu  dem  schonen  lebendigen 
bild,  d.ts  A'l.im  ist?  das  15.  rap.  der  ersten 
ep.  s.  i'uuu  an  die  Corinther.  (1534).  g  inj'* ; 
vnd  gelt  der  herr  machet  den  menschen  ans 
dem  erdenklos.  I  Mo*.  2,  7  (besser  in  J>-n 
ersten  üusgg.  des  a.  lext. :  aus  staub  von  der 
erden);  i>iiuei  AvarlT  mit  steine»  zu  jm  vnd 
Sprengel  mit  erdekldssea  (die  mir  vorliegende 
dt6e/aii«f.«.  1539^  erden  kl(tosen).  2Sam. 
16.  13. 

Krdenkrriü.  m.  erdkrei^,  orbü  lerrarum: 
es  ist  auszgangen  cyn  gepot  von  dem  kcyszcr 
Augttslo ,  das  vortteychnett  wurd  der  ganlz 
erden  kreysz.  ausleg.  der  ep.  rnd  euany. 
vom  christag.  (1522).  Kij^';  seine  hlixcii 
haben  erleuchtet  den  crdenkrets.  amieg.  der 
ep.  «iid  euang.  vom  adment  elc.  ( 1 528).  SB". 

Krilditea»  X.  riduiger  eriichten  (vgl. 
dichten), 

1 )  Carmen  condere :  erticblel  euch  lieder, 
wie  Üauid.  Arnos  (i,  5. 

2)  eonfingere,  aussinnen,  erdenke»,  erfin- 
den, meisi  in  üblem  sinn :  sie  ertichlen  scbalck- 
heil  vnd  hallens  heimlich,  ps,  64,  7 ;  vnd  er- 


iichten nt'we  laildel.  damit  sie  sie  vordnmp- 
nen.  wiääer  die  bullendes  endchrists.  { 1520). 
Aiiij';  eyne  guUe,  feyste.  alarcke  lugm  aulT 
den  guleir  Benno  erliclilet.  widder  den  newen 
atxjott  vnd  allen  teuffei.  (1524).  hj';  hab 
ichs  doch  auch  nicht  crlicbl,  das  er  seine 
huren  lesat  in  sarckcn  ab  heiligthum  mit 
kerlzen  vnd  fanen  in  sein  hurhaus  Mont»- 
hurg  tragen,  wider  den  bischoff  lu  Uagde* 
bürg.  (1539).  (hiJ";  mit  vliron  eypen,  er- 
tichlen lügen,  auff  daa  vOirchitJsilich  buch 
bocke  Bnutert,  11521).  niij\-  kennen  sie 
(lalii M  f.'i  i rollet  mit  jrer  heschneittung  vnd 
andern  li'ili,u(^n.  [»'sieriictitMi,  ci  licliten,  nirh- 
ligeii  wercken.  von  den  Juden  vnd  jren  la- 
gen. (1543).  (ij^;  einen  ertichlen  gotl.  wi- 
4er  die  sabbstther.  (133S).  r^iq^ 

Krdlchtois  (erlifhlnisz  i ,  f.  fietio»  erdieh- 

lung.  beleg  s.  unter  ausfliicht. 

Erdreich  f  erdi  ieh),  n.  terra,  mhd.  i^rtdche 
iüen.  2,  G93),  ahd.  ürdrkhi  {Graff  i,  392j, 
in  denselben  bedeutungen  lete  ^e* 

1)  leoAnorf  der  memchm:  das  erdreicb 
inus  vergehen,  wenn  er  sich  hören  lesst. 
ps.  46,  7  ;  vnd  die  zerstrcwetcn  aus  Juris  zu 
hauir  füren  von  den  vier  urlenn  des  erdreichs. 
Jos,  11,  12;  sehreiea  vnd  klagen ,  das  jaa 
himel  schallen  vod  auff  erdrich  schallen  wird. 
das  schöne  con filemini,  (1530).  Gij^;  die 
heiligen  hie  auff  dem  erdrich  wonend.  ESti. 
1.  1  16% 

2)  das  festland  im  gegensaU  vom  meer: 

CT  rüflet  dem  wasscr  im  nieer  vnd  scbOlteU 
."inff  il;is  crilreich.  Arnos  9, 

3)  erdboden:  er  scbcussL  auff  für  jm  wie 
ein  reis  vnd  wie  eine  %vurtzel  aus  dürrem 
erdreich.  Jet.  53,  2 ;  gleich  wie  das  erdreich 
keine  frucht  bringen  noch  tragen  kan  on  den 
snmon.  das  \1  .cap.  Johannis. i  {ri^f^i.Qmj* ; 
wenn  gotl  das  erdreich  wilfruchiiiar  machen, 
so  musz  er  auuor  lassen  fdrher  gehen  einen 
guten  platsregen.  tisehr,  18S*. 

FnlringrU;  exlundere,  durch  drängen  er- 
reichen, mhd.  erdringen  (Den.  1.  391):  der 
leulel  woll  gern  wider  zum  bapslum  oder 
ein  new  bapslum  erzwingen  vnd  erdringen. 
Burkhardt  briefw,  263. 

Erdrückest  efimmere.  todt  drucken:  vnd 
dieaes  weibs  aon  starb  in  der  nacht,  denn 


• 


Oigitized  by,f 


I 


EltOlLD£l!( 


561 


ERFAUaUNG 


fie  halle  jn  im  schltll  erdraekt.  1  kSn.  3,  19. 

9bensu  mhd.  erdrücken  (Iton.  1,  4Ö0''). 

lir4«ideB,  i'-'h-rarf ,  perpeli .  leiden,  er- 
tragen, geduldig  aushalten,  mhd.  erdulden 
{Btn.  I,  3 SU"):  will  myr  ybc  schwer  seya 
. . .  das  ich  solche  goUu  meyits  beim  leale> 
ruri^'  erdulden  sollt,  originalbr.  v.j.  1523  im 
gesammtarchiv  zu  Weimar.  O  pag.  74  FF.  2; 
aber  wenn  jr  vmb  woUbal  willen  leidet  vud 
enlulilel,  das  »t  gnade  bey  goU.  1  Air.  2» 
20 ;  jr  babt  den  raub  ewer  gillcr  mil  Freuden 
erduldet.  Hebr.  10,  34;  gedenikel  an  den, 
der  ein  solcbs  wjciersprecben  von  den  Sün- 
dern wider  sieb  erduldet  bat.  12,3;  selig 
isl  der  man»  der  die  anfechtung  erdnldeU 
Jttc.  1,  12. 

Krdiirch  für  hcrdürch:  ein  kaiifTuKni  ih^r 
ieuüi  vaii  rennet  die  weit  bin  durcb  vud  wi- 
der erdurch  vmb  gdls  vnd  guts  willen,  tin 
cAliffl.  tchöner  trosi.  ( 1 535).  Bij'' ;  so  macht 
euch  nu  aulT  vniJ  /.lebet  durcb  den  bacli  Sa- 
red,  vnd  wir  zojjea  erdurcb.  5  Mox.  2,  13; 
vud  zogen  er  durcb.  rieht.  Q,  33.  s.  iior- 
durch. 

Ereilen  f  „  mit  geschwindigkeit  einholen" 
{fVeigand  wtb.  d.  d.  synon.):  vm!  jngnt  jm 
nacb  :»iebeu  lagereise  vud  eredet  jn  auU'  dem 
berge  Gilead.  t  Mot.  31,  23;  vnd  die  Egyp- 
ler  jigitii  jucu  nach  vnd  ereiieten  sie,  da  sie 
steil  ^'ti  lgen  liaden  am  lueer.  2  Mos.  14,  9. 

Erdn,  häufig  für  berein:  so  wird  nicbt 
lange  aussen  bleiben  vnd  vuuersebens  erciu 
brechen  donner,blix  vndalle  plage,  du  1 5.  eap, 
der  ersten  ep,  S.Pauli  an  dieCorinther.(  1 53 1). 
Aiiij'';  ujacb  mir  ein  essen,  wie  icbs  gern  hahfi 
vud  bring  mirs  erein.  1  Mos.  27, 4 ;  waren  die 
Amalekiler  er  ein  gebilen.  t  Sam.  30,  1 ; 
der  hm  hat  mich  ereingeruret,  das  had  cin- 
zunemen.  5  Mos,  9,  4  ;  lasst  jii  er  ein  gehen. 
EiUier  G,  5:  kom  er  ein  du  gesegueler  des 
berru.  1  Mos.  24,  31.  s.  herein. 

Inrheii  als  erde  erhaltem,  «rben:  die 
fronien  werden  gats  ererben,  spr.  2S.  10; 
das  ewige  leben  ererben.  Matth.  19,  20; 
die  vugürechlen  werden  das  reich  golles  nidii 
«reriiett.  1  Cmr,  6,  9. 

BraigM»  «.  erlogen. 

Erfahren  (erfaren),  wÄd.  crvnrcn  (Ben.  3, 
247),  ahd.  irfaran,  arf-tran  [Graff  i,  561  (f.), 
erscheint  bei  L.  nur  noch  im  sinne  von  ken- 
Dartw,  WMMtafli. 


\nen  lernen,  gewahren,  wahrnehmen,  inne 

I  werden:  ich  heb,  goU  lob,  etliche  viel  siedle 

erfaren  {kennen  gelernt),  If-r  rat  nicht 
wol  am  worl  vnd  schulen  gewest.  dm  man 
kinder  sw  *ehuten  kaUen  $oUe.  (1530). 
Aiiij"  {Grimm  nimmt  I»  dÜMW  siclle  die 
sinnliche  bedeulung  von  erfahren  —  durcA- 
fahren,  durchreisen,  permeare  an) ;  erforsche 
wich  goll  vnd  erfare  (erkenne)  mein  herU, 
prOfe  mich  vnd  erbre,  wie  tchs  meine  (oar. 
erfare  meyne  gedancken).  ps.  139,  23;  mus 
IT  i  1  herunler,  lieber  so  schickt  ybm  doch 
zuuur  etnen  vhedhrielT,  das  er  ewern  graur' 
samen  zurn  vud  drewen  erfare.  ein  brieff  a» 
den  eardimU  trtsbisehoff  m  Jfenls.  ( 1 530). 
Aii\i'' ;  ich  hab  es  selber  gesehen  vnd  erfareu, 
wlo.  doli,  rasig  vnd  vn^inniir  sio  idie  bauern) 
äiud  gewesen,  ein  vuUrridUung  wie  siclk 
die  dtriOsn  ynn  Mosen  jeMcke«  soUen, 
( 1 52G).  Cj*' ;  aber  seine  Schwester  stund  von 
fcnu',  (l.is  >ie  erfaren  (gewahr  werden)  wolt, 
wie  es  jni  gehen  würde.  2  Mos.  2,  4  ;  das 
jrs  erfareu  soll,  das  ich  der  bcrr  bin  ewr 
goU.  6,  7 ;  vnd  hat  niemand  sein  grab  er'- 
fahren  bis  aulT  diesen  heuligen  lag.  5  Mos» 
34,  6;  Eli  erfur  alles  was  seine  söne  Ihele». 
1  Sam.  2,  22;  das  er  erfUre,  obs  Esther  wol- 
gienge.  Esüi.  2,  1 1 ;  wer  das  gebot  hell,  der 
w  ill  nichts  btfses  erfiiren.  pred.  8,  5. 

Erfahren )  perita»,  experlus,  das  pari, 
prael.  des  vorigen  adjecUvisch:  schallet  her 
weise,  verstendige  vud  erfarene  leule.  5  Mos, 
I,  13;  ein  erfarner  krieger.  2  Maee,  8,  9. 
zuweilen  mit  gen.  der  suche:  die  jUden  aber 
waren  der  ding  aller  erbrea.  <ierll2.j»«a/m. 
(1526).  biij'-. 

Brfahrtii)  dan^e,  das  pari,  praee,  des 
verb.  erfjliren :  auch  vomnnlllige,  erbrende 
fürslen .  adcl  vnd  Inyen  mochten  mil  yrti  m  1 
sitzen,  ton  den  newen  £cftMcAen  bullen  vnd 
lügen.  (1520).  Bij*. 

Irlriinilg,  f.  *sp9r(enUa,  wahriuhmang, 
beobachtung:  erfarungist,  wenn  einer  wol 
versucht  ist  vn<l  kari  Jauoti  reden,  als  einer 
der  da  bey  gewesen  ist.  randgl.  tu  Rom.  5, 
1 ;  mancher  ist  weise  ddreh  eigen  erfaning. 
Sir.  37,  25;  Maria  ausz  eygner  erfarung  rc~ 
det.  das  maynißcat.  (1521).  a  iij" ;  das  Icret 
vns  die  crrarung.  eyn  sermon  von  dem  n. 
liest.  (I52u;.  Aij*;  wie  die  erfarung  weyszel. 

71 


d  by  Google 


BRPALLEN 


562 


SBPISCHEN 


an  den  chrislL  adel.  (1520).  tAij^;  es  I  f- 
weiset  auch  die  errarunge,  das  die  so  sol- 
chen krancken  dienen  mit  lieb ,  andacht  vnd 
ernst,  das  sie  gemeynigUch  behaiel  werden. 
ob  man  für  dem  sterben  fliehen  muge.  (1527). 
Biiij';  man  hals  aiisz  errarunj;,  dasz  sewtnist 
das  blut  verstopfli.  tischt.  28" ;  wie  gering 
vnd  veracht  ich  jmer  bin ,  bat  mich  doch  an 
('.  m.  ZU  schreiben  hüchlich  bcwe^i,  das 
{dasz)  ich  in  erfarung  konien  f erfahrt-n  habe\ 
das  e.  m.  dem  enangeho  wol  gewogen  sey. 
Jen.  (1573)  3,  2S7'.  —  mhd.  ervarunge 
{Ben,  3.  250*). 

Erfallcn,  verfallen:  biszher  habe::  \\yi 
verslanden,  wie  mit  den  pfhlmliii  ban- 
deln, die  verfallen  vnd  los  werden,  uu  crrel- 
let  dem  larten  gcitz  su  wenig  las ,  daronib 
hat  er  sein  fursichtickeil  ertzeigt  auch  in  die 
leben,  die  iincb  besessen  sein  durch  yhrf  fur- 
weszor.  an  den  chrisU.  adel.  (1520).  Uiij''. 

Krfaulea,  faul  werden,  verfaulen,  mhd. 
erfAlen  (Ben.  435'*):  sein  gewand  erikulet 
schier  von  jiu.  dit'  lügend  von  $*  Jekanne 
Chrysoslomo.  (15,371.  Cj\ 

Erfeckeln,  nur  in  den  Usehreden  vorkom- 
mendy  efeht  jedenfalls  für  erßlcheln ,  venti' 
iando  reereare:  da  feilet  er  drOber  in  on- 
macbl,  wie  man  jhn  aber  ^^'cküb  t  vnd  er- 
feckcll,  da  halte  er  angefangen  zu  essen  vnd 
zu  Irincken.  Uschr.  227";  darüber  sie  gar 
suboden  6el  vnd  gar  dahin  starb,  dass  man  sie 
wider  orfeckoln.laben.vnd  kühlen  muste.  229". 

ErflndfDj  invenire,  mhd.  pnin.l.'n  i  Ben.  3, 
320"),  ahd.  irtindan.  ariindan  {Graff  3.  536). 

1)  eteogUare,  erdenken ,  ersinnen ,  auf- 
hringen:  das  sie  machen  allerle)'  werck  vnd 
ktlnslliche  crbrit  rrfindm.  2  3fos.  35,  35; 
Jes.  32,  7  ;  es  isl  noch  nie  gehöret,  das  d<>r 
bekercl  sey,  der  falsche  lere  erfunden  bat 
tfns  diese  leorl  CMsff  noeh  fett  sldbe» 
(1527 ).  bj' ;  solch  sacranient  nicht  von  men- 
schen ortichlet  noch  erfunden  ist.  wrmtumng 
zum  sacrament,  (1530).  Bij*. 

2)  erfinden  ^  fMen,  beflnäen: 

a)  gleub  sidieriich»  wir  wnrdenn  erfinden, 
das  sie  allesampt  sterckrr  wurden  drob  scyn, 
das  nil  golüche  Ordnung  wcrr.  von  dem 
bapslum  XU  Rome.  (1520).  Aiiij'';  bab  uli 
ynn  der  warheyt  ynn  vielen  wortenn  nlt  an- 
ders erfondenn  . . .  dann  das  e.  f.  g.  ym  auflii 


besszie  ynn  scynem  bort7<"n  ^riTifl  ym  def 
Churfurst  von  Sacbszea  evon  belier  fürst  ist. 
originalbr,  v.j.  1517  m»  ^esommkircAiv  s* 
Wemor,  N,  i08.  41. 

b)  häufig  erfunden  werden,  inveniri:  vnd 
da  sie  geberen  soll,  worden  zwilling  in  jrem 
leihe  erfunden.  1  Mos.  3S,  27 ;  wenn  jemand 
erAinden  wird,  der  bej  einem  weihe  scbleit, 
die  einen  eheman  hat.  5  Moi,  22,  22 ;  es 
wnid  aber  kein  schmid  im  granlren  lande 
Israel  erfunden.  1  Sam.  13,  19;  ich  bm  er- 
funden von  denen,  die  mich  nicht  gesucht 
haben.  RSm,  10,  20;  ea  isl  nodi  kein 
mensch  erfunden,  der  seinen  freien  wdlen 
vber  vnd  widder  dnn  lod  beweiset  helle. 
auff  das  vermeint  keiserlich  edict.  (1531). 
Eij  ;  sint  dinstags  kein  leyehe  noch  hrsncher 
erfunden  isl.  originalbr.  v.  j.  1535  im  g§t. 
archiv  zu  m-imar.  .Y.  109.  FI.  42.  1.  e. 

C|  mit  einem  adjectivischen  pracdirat: 
weyll  ich  dich  hie  ym  hewbstuck  (sie! )  falsch 
erlünden»  wirstu  fceynsz  glaubensi  werd 
seynn.  anff  das  vMrduietiid^  knek  hodst 
Emszers.  (1521).  Kiij*;  ihu  nii-bls  rn  sei- 
nen Worten ,  das  er  dich  nicht  stralie  viid 
werdest  IdgenhaflUg  erfunden,  spr.  30,  6; 
für  jm  bin  ich  vnschillHig  erfunden.  Dan.  6, 
22;  it  h  werde  scbarfl'  crriindtMi  werden  im 
gericiit.  weish.  8,  1  1  ;  liey  dem  voick  w  erde 
ich  gUtig  erfunden,  b,  15;  Noe  ward  erfun- 
den vnslrelTlich.  Sfr.  44,  17;  nu  suchet 
man  nicht  mehr  an  den  haushaltern,  denn 
das  sie  trew  rrfiinck-n  werden.  1  Cor,  4.  2; 
aulT  das  cwer  glaube  rechlscbaffeo  vnd  viel 
köstlicher  erfunden  werde,  denn  das  vor» 
gengliche  gold.  1  Pet.  1,7;  die  sache  nicht 
so  bosc  erfunden  ist.   df  Welte  br.  .').  603. 

d)  siel)  erfinden  :  ehe  er  sie  beun  bnlf f, 
erfand  stcbs,  das  !»ie  schwanger  war  von  dem 
heiligen  geisl.  Matth,  1,  18;  vnd  sieh  er* 
findet,  das  sie  die  alte  kirche  vnd  jren  alten 
breulgam  al<  ei?»  ortzteiifelshurc  verlassen« 
wider  Uans  Worsi.  (1541).  Eiij^ 

Kii^ich,  er/indibar:  d«»  aadi  vnser 
widerleil  keinen  erfindlichen  irrlhum  darin- 
nen .ingezeigt.  Jen.  5,  111''. 

F.rfischfn,  expiscari,  ahd.  irliscön  {Oraff 
3,  510;:  da  um.sz  Petrus  greiUeu ,  er  liabs 
nicht  allein  erflsehet.  Jb4iiM|M»f.  {WUfmilb. 
1545)  «ommerfeil  78*. 


Qigitizflfl  by 


563 


LKtREUEN 


ErtMtmtehrtiHL,  ßr  erforderD  {vgl. 
fotldern). 

1)  etwas  crfurderu,  posluiare ,  exigere, 
fordern :  warumb  baslu  denn  mein  gcld  nicht 
in  die  wecbidbanck  gegeben?  vnd  wenn  ich 
komen  were ,  helle  icbs  mit  wiicher  erfod- 
dert.  Luc.  19,  23;  die  gerechtigkeit  \om 
gesetz  erfodderl.  Röm,  b,  4 ;  uu  hat  je  goll 
durch  den  propbeten  Eieehiel  erfodderl«  nan 
eoU  sich  gegen  ihm  als  eine  uiaur  seUenfur 
dasvoick.  de  Welte  br.  2,  149. 

2)  einen  crrorilcrn,  berufen:  Sani<!on  war 
von  gou  daruu  erfoddert,  das  er  die  Phili- 
sliner  pkgen  sdlu  von  loeUlUcfterofterfceyl. 
(1523).  Ciiij^;  ich  las  euch  wissen,  das  ich 
an  pfingsin'i;  vergangen  zu  vorbor  erfodderl 
bin.  ran  er  Lenhard  Keiser.  (152S  i.  Aiiij'*. 

Erfodderniig ,  /.  forderung,  posluiaiio: 
mein  herr  Jhesus  Christas  bat  sich  nicht  sel- 
ber erhöhet .  das  er  mein  herr  sef,  abi  die 

vbermUligen,  ebrgeilzigen  Ihun,  sondern  aus 
gebol  vnd  erfodderung  goUes  (des)  vaters, 
Jen.  1,  92\ 

Erfolgen >  mkd.  ervolgen  {Ben.  3.  367''). 
oM.  erfolgen  «rniif  3»  511),  fefträncM  L. 

1)  inIran«,  sequi,  folgen,  die  folge  sein: 

ausz  dieszcni  blindfn  frouel  i<ls  orfolgott,  d.is 
ynn  keynem  nrit  der  well  szo  viel  seclen, 
scbismala  vnd  yrtlium  sein ,  als  ynn  der  pa- 
pisliacben  kircben.  auffdas  vbirehrisü.  hueh 
hoeks  EmtBOrs.  (1521).  Kij*;  hieraus  erfol- 
get wie  gar  vnrln istlicli  die  handeln,  so  der 
Sünden  Vergebung  mit  quinlen  odder  loten 
answ^en.  ümsI^.  dar  §nang.  an  den  für- 
nemisten  fesUn  ete,  (1527).  Dj*. 

2)  fron«.  asseftU,  errwchen,  erlungen: 
nachdem  iclis  alles  von  forne  an  mit  H  y<  pp- 
folget  habe.  Luc.  1.3  in  den  ersten  auag. 
des  n.  lest.,  tßofUr  L.  später  deutschte :  nach- 
dem ichs  alles  von  anbegiBne  erbandet  habe. 

3)  zweifelhaft  ist  es  in  folgender  steUe: 
wen  (ecenn)  erfolgen  so  leicht  werc  als  vor- 
folgen  (verfolgen)  were  Chnsius  ie»gesl  wi- 
der vom  hiniel  worfleo  vnd  gotles  atol  seihest 
vmbkeret.  von  den  fwlen  «rerdken.  (1520). 
Aij\  G  r  i  m  m  stellt  sie  unter  i.  Wir  »ekeint 
sie  eher  zu  2  zu  gehören. 

Erfordern»  «.  erfoddern. 

Irfindtolf  «t^lmrur§,  «mUatnitckaflM: 


wiicher  dieb  odder  reuber  hals  gcrae»  das  er 
Ileyssii!  ffTursichef  werde?  von  dem  bapslum 
zu  Rome.  (1520).  Uj'';  vnd  die  kinder  Dan 
sandten  aus  Jren  geschlecblen  von  jren  enden 
flinff  streitbare  menner,  das  fand  an  erfcnnden 
vnd  zu  erforschen,  rieht.  18,  2;  wenn  ich 
erforsche  an  meinem  valer  morgen  vnd  am 
drillen  Uge,  das  es  wol  slehel  mit  Dauid. 
1  Sam.  20.  12;  herr,  da  erforschest  mich 
vnd  kennest  mich.  ps.  139,  1;  vnd  erfor- 
Scheie  von  jnen ,  wo  Christus  soll  geborn 
werden.  Uauh.  2,  4;  was  er  für  not  odder 
recht  hat,  solche  vvarheil  zu  erforschen,  wil 
ich  hernach  wol  anzeigen,  von  heimUekm 
vnd  geslolen  brieffen.  (1529).  Aiij\ 

Erforscher  j  m.  explorator,  inquisilor: 
wo  sind  die  erforscber  dieser  well?  1  Cor. 
U  20  in  der  ersten  avug,  des  n.  leaf.  «.  j, 
1522;  er  verdamci  auch  die  gaflTer  vnd  er» 
forscher.  Eisl.  2,  IST. 

Erforsehlieh ,  erforschbar,  indagaOUis: 
ou  behell  die  scbriill  die  weyse,  das  sie 
spricht,  die  weit  durch  Chrislum  vnd 
vom  valer  vnd  yra  heiligen  geysl  gescIuilTpn, 
Weichs  alles  seine  vrsaob  hat ,  wie  wol  nicht 
gnugsam  erl'orsciilicb  noch  ausä]«reclilich. 
I  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  aduent  ete. 
1 1 52S /  .  Sij'. 

Ilrf»rsrhun^,  f.  exploralio:  aulfdasich 
nach  geschehener  erforschung  haben  mf)gc, 
was  ich  schreibe,  apost.  gesch.  25,  2G; 
bapst  vnd  romaniaten  nit  mugen  leyden  frag 
vnnd  erforschung  des  grunds  bepsllicher  ge- 
walt.  eon  dem  bapstnm  m  Rome,  (1520). 

Rrfrngen)  inquirere,  auaf ragen:  hies  jn 
der  heublman  in  das  lager  füren  vnd  saget, 
das  man  jn  sleupen  vnd  erfragen  soll,  apoit, 
gesch.  22,  24.  29;  ich  weis  nicht,  wo  es 
vnser  herr  pfarherr  d.  Pomer  mit  seiner  pre- 
digt in  dem  euangelialen  fohanne  gelassen 
hat . . .  ich  kans  auch  bey  niemand  erfragen 
{durch  fragen  ausfindig  machen),  Miel,  2, 
394\ 

Brfirfici  (erftnwen),  earfttlorare,  froh 

machen,  mhd,  ervrOuwen  {Ben.  3,  416^)* 
ahd.  irrrew.in  'Graff3,  803):  ich  orfrcwel 
das  herlz  der  widwen.  lliob  29,  13;  du  er- 
frcwesl  mein  herlz.  ps.  4,  b ;  sorge  im  her- 
tteo  krenekel,  aber  ein  freundlich  wort  er- 

71* 


Digitized  by  Google 


EBPBIBREN 


564 


ERPOLLBN 


frewet.  spr.  12,  25  ;  rin  weiser  son  erfrewri 
denvaUT.  15  2ü;  ein  freundlich  wcib  erfrewel 
jren  man.  Sir.  2G,  IG;  wein  vad  seitenspiel 
erfrewen  das  h«rli.  40, 20;  da  sie  den  siern 
sahen,  wurden  m  hoch  erftwret.  Matth.  2, 
10;  da  sie  aber  den  stemn  gesehen  haben, 
sind  sie  mit  sehr  grosser  freud  erfrcwetl. 
mr.  SM  IfiilA.  2. 10  hei  Bini$9il:  ich 
hin  seer  erfrewet,  das  ich  funden  habe  vnter 
deinen  kindorn ,  iWe  in  der  warlicil  n'.indpln. 
2  Jnh.  4;  (icrli.ilhen  ich,  perieiil  il.  M.irtinus 
Luther,  von  herlzen  erfrewet,  uiir  furgcniim- 
men.  gnnd  v»4vnach.  (1520).  aij*. 

EtMcrea.  iurch  frost  getödtet,  verderbet 
werden,  mhd.  orvriesen  {Ben.Z,  413''),  ahd. 

irfriosan  (  Graff  3.  8201:  wie  Lalcl  kuridlf 
alles  korn  jnn  der  erilen  verfaulen,  erfrieren, 
vcrmoddern.  der  i41.psatm.  (1532).  Ciiij*; 
es  mOste  so  hart  frieren ,  das  alle  menschen 
auir  einen  lag  erfrOren.  ebend.  Diiij''.  figür- 
lich: wenn  der  jnnwendig«;  mmsrh  jnn  Sün- 
den erfroren  isl.  der  147.  psatm.  (1532). 
Eiij*.  in  folgender  etelle  nod^  mU  s  «fall  r : 
man  findet  wol  nnrli  henUfs  lages  manelien 
niflnr!]  nrlilor  pradfii ,  er  lies  einen  armen 
menschen  erfnsen,  ehe  er  seine  slaliilen  vnd 
Satzungen  vnlerliesse.  ausleg.  der  euang. 
von  Ottern  eU,  (1527).  Aa8^ 

IiMmImi,  ffiedt  machen,  erqtdt^en:  die 
rede  des  freundlichen  sind  honigseim,  trösten 
die  secle  vnd  erfrischen  die  gcheine.  spr. 
16,  24  ;?ein  freundlich  weili  erfrewet  jren 
man ,  vnd  wenn  sie  vernanfftig  mit  jm  vmh- 
gehei,  erlKsseht  sie  jm  sein  herls.  Sir.  26. 
16;  wo  solcher  glaube  jmer  also  erfrissrhei 
vnd  erncwert  wird,  da  wird  anrh  mit  zu  das 
herlz  jmer  von  newen  erfrisschel  zur  liehe 
des  nehesten  vnd  sa  alten  gnien  wercfcen. 
venumung  swn  eacrament.  (1530).  Pg^ 
—  mhd.  enrnschen  {Ben.  3,  408'*). 

Erframmen,  nützen,  einhnngen:  liie  ge- 
hören her,  von  denen  man  sagt,  sie  heben 
einen  lefl^d  inff  md  sntmlen  eine  achOssel, 
oder  wogrosse  gfliersind.  als  so  kfinigen 
vnd  fursten  li^'m,  da  man  einlefTelt  vnd  aus- 
scheiTelt,  maclit  ^rns^r  ri^chnnnj;,  da  sie  dem 
könige  einen  gülden  crfruoiet  haben,  der  mos 
aUe  ohrea  vnd  engen  lallen,  wie  gros  rat  da 
^liflk  sey,  aber  da  viel  lansenl  golden  daftir 


siin!  \'rrTjiil'>vi!7t  ,  da  krehet  kein  han  nich> 
der  IQ \.  psaim.  11534).  (JiiijV 

Erfillen.  explere,  complere,  implertf  r«- 
jiler«,  voll  modken,  «ML  ervQUeii  (Ben.  3» 
364*),  M.  irfttllan,  arfnllan  (GrafZ,  489>* 
goth.  usfulljnn. 

1)  einen  erfüllen:  a)  so  sagen  sie.  wir 
sind  geitzig,  es  kOnne  die  pfa (Ten  niemand  er- 
fallen  (Alien  genug  geben,  sie  satt  machen). 
Eisl.  1,  501*'.  b)  vnil  soll  reden  mit  allen 
die  eins  weisen  herlzen  sind,  die  ich  mit  dem 
geisl  der  Weisheit  erfüllet  habe.  2  Mos.  28. 
3 ;  Josua  aber  ward  erfdllel  mit  dem  getal 
der  Weisheit.  5  Mos.  34,  9. 

2)  einen  räum  erfüllen:  seid  fruchtbar 
vnd  mehret  euch  vnd  erfüllet  das  wasser  im 
meer.  1  Jfot.  1,  22;  seid  frneMbar  md 
mehret  euch  vnd  erfoUet  die  erde.  9, 1 ;  vnd 
es  gescIuK  h  schnelle  ein  hrausen  vom  himei 
;ils  emes  gewaltigen  windes  vnd  erfüllet  das 
gantze  haus ,  da  sie  sausen,  aposl.  gesch.  2, 
2  ;  (Adam)  die  wdt  eHttnet  bat  mit  sttnden 
vnd  tod.  euang.  der  tsehen  auszseltigen. 
(1520).  Jiiiij";  wie  der  bapst  d'ir  li«:  ehe 
verbieten  die  well  erfüllet  hat  mit  aliein  mut- 
willigem leben  vnd  grewiichen  Oeiscblichen 
sttnden.  ran^L  tu  2  Pef.  2.  IS. 

3)  die  zeit  orfnllon :  es  sollen  nieht  mehr 
da  sein  kinder,  die  jre  tage  nicht  erreichen, 
oder  alten ,  die  jre  jar  nicht  erfüllen.  Jes. 
65,  20;  CS  begab  sieh  aber,  da  die  teil  er^ 
füllet  war,  das  er  solt  von  hinnen  genomcn 
werdt  n ,  wendet  er  sein  angesichte  stracks 
gen  Jerusalem  zu  wandeln.  Luc.  9,  5 1 ;  ab 
der  tag  der  pfiiigsten  erfüllet  war.  apaei» 
gesch.  2,  1 ;  da  aber  die  seit  erfliliet  war. 
Gal.  1,  4  ;  s.  Paulus  redl  hie  (in  der  zultlzt 
angeführten  stelle)  nach  der  weyse  derschriff^, 
die  da  pflegt  zu  sagen ,  die  zeyt  ist  erfüllet, 
wenn  sie  ein  ende  hat,  als  act.  ij  da  die  tage 
der  tolliUigen  sind  erfüllet ,  das  ist  da  sie 
aus  waren  vnd  alle  herdurch.  ausleg.  der 
ep.  vnd  euang.  vom  aduenl  etc.  (1528). 
Cciiij^ 

4)  erfhUen  »r  feieten,  g*»8ge  Oum:  du 

geselz  musz  erfüllet  werden  vnd  kein  hueh- 
stab  nach  bleiben,    von  dem  bapstum  zu 
Rome.  (1520).  Ej' ;  verflucht  sey,  wer  nicht  * 
alle  vrort  dieses  Gesetzes  orlUlet.  5  Hot.  27, 
26;  einer  trage  des  andern  last,  ao  werdet 


ERFÜLLER 


565 


ERGEBEN 


jr  daf  geieii  Christi  erfnllra.  Gal.  6. 2 ;  er- 
füllet ewr  lagwcrrk  gleich  als  da  jrstro  hal- 
tet. 2  Uos.  3,  13;  wolari  jr  habt  ewor  ge- 
lültd  erfüllet  vud  ewer  gclubil  geliaheii.  Jer. 
44.  2S ;  als  aber  Johannct  seinen  lanff  et>- 
fallet  (seinem  amt  oUaf),  »prach  er.  apott. 
gesch.  13,  25. 

5(  erfüllen  «-=  wahr  machen:  wenn  aber 
ein  prophel  von  friede  weissagt,  den  wird 
man  kennen,  ob  jn  der  h«T  warfaaUiig  ge- 
sand  hat,  wenn  sein  worl  erfdllet  wird.  Jer. 
2*^.  9  ;  heute  i«t  dif^se  schrifTi  erfüllet  für 
ewcrn  obren.  Luc.  4,  21;  ich  musz  das 
»pricbwort  errullen,  wa«  die  wdl  soschaflen 
hat.  da  niuvz  ein  munch  bey  sein,  am  den 
Chriull.  adel.  ( l",2ül.  W'f. 

Effilier ,  m.  erfitller  de-s  ge^elzs  ausleg. 
der  ep.  %>nd  euang.  vom  adueul  etc.  (152SJ. 
BBbiiy*. 

ErfAIInng.  f.  impleiio,  expUtio,  whd.  er- 
vflllunge  {  Hfn.  ?>.  ^»",5  ):  figur  vnnd  erfnl- 
lung  der  %urenn  haben  sich  kcgen  ander  wie 
ein  leypiieb  vnd  geistlich,  odder  eusserlich 
vnnd  ynnerlich  ding,  das  alles  was  man  in 
der  figur  hat  mil  leyplichcn  äugen  gesehon, 
deü  erfidlung  mnsz  man  allein  mit  dem  glau- 
ben scbenn.  ron  dem  bapslum  zu  Rome. 
(t  520).  DHj'' ;  das  newe  teslament  sol  eine 
erfidlung  vnd  liecht  sein  gegen  das  alle  testa- 
menl ,  aher  dit  kfrcst  es  vmh,  das  das  newe 
teslamenl  wol  eine  ausicning  vnd  finslernis 
ist  gegen  das  alle  teslament.  vom  abmAnol 
ChrüH,  (1528).  {Hij**;  der  prophetien  er- 
füllung.  von  den  Juden  vnd  jren  lügen. 
(1543).  Zj":  so  ist  nu  die  liebe  desgesetzcs 
erfiillung.  Mm.  13,  lü. 

Brfir,  erfur.  oft  M  L.  ßr  hervor  (c.  4.): 
nu  Ihun  sich  aller  erst  die  tapffern  belte  er- 
fur. ron  dem  bapHum  zu  Rome.  (1520). 
Aij" ;  noch  kumpt  die  warheil  erfur.  von  den 
newen  BMt^  huUen  md  lügen.  (1520). 
ly**;  sie  (dU  sonne)  gelit  erfur  Wi«*  eyn 
brettttgam  au<7  ^frnor  hrniitikamer.  ausleg. 
der  ep.  cnd  euang.  des  aduetüs.  (1522). 
Bj**;  bie  tritt  fraw  Hulde  erfur  mil  d«'r  poU- 
nasaen.  amtltg.  4tr  ep.  vnd  mang,  vem 
eJtristag  elc.  (1522).  Ffij'';  dieser  (2iwiii|'(») 
bringet  kein  btirh  crfiir,  er  «rhdt  newe  yr- 
thnm  aus.  vom  abendmal  Christi.  (1528). 
g  üj*";  gearbmilcket  vnd  erftfr  gemntseL  das 


14.  fmd  15.  eap.  Johannis.  (1538).  Kkv^-^ 

da  kanis  crfilr,  das  hisscboff  Alhrprhl  diesen 
Delzel  gedingel  Italie.  wid^r  finm  WvrH. 
(1545).  LiJ*'.  nichl  minder  hau/iy  in  der 
MM:  die  erde  bringe  erftlr  lebendige  thier. 

1  Mos.  1.  24;  Melcbisedccb  trug  brot  vnd 
^^■oin  erfur.  1  !,  1  :  or  i'it  erfur  gebrochen 
von  dem  berge  Paron.  5  Mos.  33.  2  u.  v. 
a.  St. 

Sijgfiniei  (ergentaen),  ininitgrum  reaf^ 

iuere,  ganz  machen ,  gegensatz  enlg.'lnzen: 
der  bapst  sich  rhdmet  mil  den  seinen  ynn 
einer  zedel.  so  gedruckt  isl,  der  keiser  werde 
yhm  alles  tvidder  restituiem  vnd  crgenlzen. 
etn  brieff  a.  d.  cardinal  erlzbischoff  zu  Menlt. 
(1530  '.  Ihj^;  golt  ist  da,  der  mit  jnen  redet 
'ich  wil  jr  golt  sein',  welcbs  {sc.  wort )  die 
bescbneiltung  in  jnen  ergentzel  hat.  von  den 
jüdm  vn4  /re»  lügen.  (1543).  Fiiq*. 

Ergeben,  dedere,  tradere ,  mhd.  ergi^ben 
[Ben.  1,  504  t,  ahd.  irg^ban,  arköpan  ifitaff 
4.  1 15j,  goüi.  usgiban. 

1)  fr.  ergeben,  Mngt^en,  überHefem: 
denn  welch  volck  seinen  hals  ergibt  vnter 
das  jocb  des  kdniges  zu  Babel  vnd  dienet  jm. 
Jer.  27,  11;  ergibe  deine  l'Usse  in  jre  fpsscl 
vnd  deinen  hals  in  jre  halscisen.  Sir.  G.  25 ; 
es  ist  der  Römer  weise  nicht,  das  ein  mensch 
ergeben  werde  vmb  zubringen,  ehe  denn  der 
verklagte  lial»e  seine  kleger  gegenwerlig,  vnd 
räum  euipf^he,  sich  der  klage  zu  vcrantwor* 
ten.  apost.  geseh.  25.  16;  es  ward  an  die 
freund  bracht,  sie  sollen  bitten,  wherr  Leon« 
hard  wdrdc  jnen  ergeben  «u  dem  scbwert. 
Jen.  3,  451  . 

2)  refl.  sich  ergeben,  se  dedere, 

a)  mit  iaL  der  penen:  sondern  ergaben 
sich  selbs  zu  erst  dem  herrn  vnd  darnach  vns. 

2  Cor.  8,  .5.  besonders  heiszl  es  dem  feind, 
dem  Sieger  sich  ergehen,  unterwerfen :  es 
war  aber  keine  stad,  die  sich  mit  frieden  er- 
gebe den  bindern  Israel  (anagenomen  die 
Heuilcr,  die  zu  Gibeon  woneten).  sondern  sie 
gewonnen  sie  alle  mit  streit.  Jos.  11,  19; 
das  wir  vns  dem  Holoferni  williglicb  ergeben. 
Jud.  7,  15.  auch  ohne  den  pereÖiUiehen 
dativ:  darnach  zog  Jonathas  mit  dem  beer 
fiir  A.scalon ,  da  gicngen  jm  die  bilrper  aus 
der  stad  eraus  entgegen  vnd  ergaben  sich. 
1  Jfoec.  10,  86.  U.  60. 


Digitized  by  Google 


ERGBBSN 


566 


ERGETZEN 


b)  mit  sächlichem  dativ:  welche  niclilos  sind 
vod  ergebe»  sich  der  vnxucbt.  Ephes.  4»  19. 

c)  mit  praepos,:  idi  habe  nie  kttottn  moi-* 
sehen  leid  gelhan ,  der  sich  vnter  den  kOnig 
Nebucadnczar  rrgebcn  Iial.  Jud.  11.  1  ;  Bac- 
chidcs  lies  viel  Iahen ,  so  zuuor  sich  an  ja 
ergeben.  1  Mace.  1,  19;  die  blinden  blul- 
hunde  haben  sich  vom  predig  ampl  jn  die 
lim  [i  ergeben,  das  man  kinder  sur  schulen 
hallen  solle.  fl530).  Ciiij* ;  das  ich  seihst 
gleube,  es  sey  seyn  ernst  nicht,  sondern  habe 
sieb  yno  die  schanlz  ergeben »  du  er  Widder 
noch  goU  noch  nach  menschen  fngL  itu  ander 
teyl  xtidder  die  hyml.  prnpheten.  (1525). 
Ciij*:  vrsaoh  isl  die,  das  es  die  vernuiiffl  nicht 
vermag,  sich  alleiti  auif  den  glauben  zu  erge- 
ben. Jm.  3.  286". 

d)  mit  dem  infin,  oder  einem  abhängigen 
salz:  niieh  iliinrkt,  d.  CarUtad  lialn«  ich  er- 
geben vnd  erwegen  zu  sein  eyii  oHeiiUicher 
feynd  gottes.  das  ander  teyl  toidder  d.  hyml. 
Propheten,  (1525).  Oiij";  die  «ngebrochene 
blöde  nalur  sich  schwerlich  ergibt  vnd  aulT 
gol  erwöget,  das  sie  gcwarte,  das  sie  nvrr.,,ii,} 
sihct  noch  empfindet,  vier  IrosU.  psalmen. 
(1526).  B8\ 

e)  sich  ergriten  mit  gen.  ist  bei  L.  nicht, 
tcie  mhd.,  sich  eines  dinges  hegeben,  ent- 
äusiern,  darauf  verzichten,  sondern  hat 
auch  in  Meter  verbindiMg  die  bedeutung 
«on  tieh  Mn^ie»,  entoeM^esen  m  elieas, 
etwas  gefallen  lassen :  wer  sich  des  ergeben 
wil.  das  gollis  reych  in  yn  kummc  vnd  gotlis 
Wille  geschehe,  der  mache  nur  nil  viel  ausz- 
UQgi*.  ausleg.  denfieft  det  v.  «.  (IS  18). 
Eüj";  wollen  wir  aber  Christum  vnd  das 
euangeliiiiii  linfion.  so  nidssen  wir  aiidi  den 
gast  haben,  den  teufet  mit  seinen  seliupcn, 
der  vns  den  schaden  Ihut  .  .  .  lies  müssen 
wir  vns  ergeben,  ellfehe  seMne  predigten, 
(1533).  Aiiif. 

Ergeben ,  der  sich  der  getoali  eines  an' 
dem  unterwirft,  das  pari,  praet.  des  vorigen 
adfeelMetii:  damit  habe  ich  aber  nicht  gc- 
lert,  das  man  den  gefangenen  vnd  ergebenen 
nicht  solle  harndierlzigkeil  beweisen,  ein 
sendebrie/f  von  dem  harten  buchUn  Widder 
die  bauren.  (1525).  dij". 

Brgehcft^  «venire,  gutMm»  kommen, 
meifient  nnpenönUeh:  welche  aber  mit 


wercken  die  stindcn  vnd  tod  letihen  wollen, 
den  mus  &i  von  not  wegen  also  ei^gebou 
Ar  117.  peetkn.  (1530).  Fiij';  wie  ervne 
deutet,  so  isla  ergangen.  1  Jfot.  41,  13; 
wie  dein  kneclit  gesagt  lial,  so  ists  ergangen. 
2  Sam.  13,  35;  sie  gedachten  noch  daran, 
wie  es  ergangen  war  im  elende,  weish.  19, 
10;  dem  Unde  derSodomo*  vnd  Gomorrer 
wird  es  Ireglicher  ergehen  am  jüngsten  ge- 
riclil  denn  solcher  slad.  MiUth  10,  15;  ich 
sehe,  das  die  schiOart  wil  mit  beleidigung 
vnd  grossem  schaden  ergehen,  aposl.  getck. 
27, 10;  nach  ergangener  atralTe.  Bindseil 
1,  317;  die  mengen  geschieht  vnd  vnfdle. 

ebeud.  7,  4ßS. 

mhd.  ergeu,  ergau(Z^en.  1,471).  ahd.  irgin, 
ir-,argangan  (Graffi,  88  ff.),  goth,  usgaggan. 

KrgelitI,  dmrdi  geix  erwerben:  es  ist  ein 

vernnclitcs  pitf ,  das  entweder  L'pnubt  oder 
ergeilzlist.  ein  chrisll,  schöner  lron.{lbZb)' 
Hiij". 

SigcrUch>  e.  üri^erlicb. 

Ergern,  ärgern. 

Ergcmls,  s.  argernis. 

Ergcrang,  s.  argerung. 

Rr^tien,  heute  ohne  nolft  nncft  ergWsen 

gesc hl  irhrn,  welche  sehreihwsg togür  eintnal 
bei  L  iu  leg.  der  zehen  gepot.  1528.  Mr>'  ) 
vorkommt.  mAd.  ergelzcn  lüen.  1,  b4A},ahd. 
irgezan  (G raff  4,  212),  factiUv  v.  <ü^d.  ir> 
ge;;;an,  ark<ä;i;an  «erjresaen. 

1)  mit  gen.  der  sache  bedeutet  es  verges- 
sen machen,  etwas  ersetzen,  wofür  ent^rhä- 
4igen  :  welche  su  hungert  vnd  durstet  uacli 
der  gerecbtigkeit.  die  sollen  g«eltrgl,  das  ist 
jres  hungcrs  vnd  dlirsls  ergctzet  werden. 
das  5.,  6.,  vnd  7.  eap.  s.  Malthei.  <1532). 
Fij'';  das  jr  des  erringen  mangels  wol  vnd 
vber  relcbiich  ergeizel  werdet,  das  14.  vnd 
15.  eap,  Jokamne,  (1538).  Vviiq«;  vnd 
bete  vtjb  gottes  willen,  sie  wollen  jm  solche 
tyrranney  vergeben,  er  wnlb>  sie  erc.">!/en 
jres  Schadens,  jamers  vnd  Iiertzeleids.  mäer 
den  hM/af  em  Magdeburg.  (153U).  J>j'; 

idi  bin  jr  hold 

vnd  wenn  ich  soll 

gros  vnglüek  han, 

d»ligl  nicht  an: 

sie  wil  mich  des  ergelsen. 
iraeicertio^ej,  ikircAenfied  146. 


Oigitized  b)r 


BRGETZLICH 


567 


EBGRBIPBir 


2)  ergeizen  =  laeUficare,  deleeiare,  er- 
fmunt  ich  hat!«  viel  bekOnmiernisse  in  mei- 
nem lierlzen ,  al)cr  deine  Iröslung  (p/.)  er- 
geUelen  1111,'inc  seelc.  p«.  94,  19:  zilclilige 
4einen  son,  so  wird  er  dich  ergeUcn  vnd 
wird  deiner  seelen  sanfft  ihuo.  spr,  29,  17. 

3)  re/l.  sidi  ergclicn, 

a)  mU  gen.  der  sacke  wie  1 :  da  wil  ich 
mich  meitier  mühe  vnd  meines  hertienleides 
ergeUen.  Jer.  S,  IS. 

b)  ohne  ioldten  gen. ,  sich  erfreuen ,  rer- 
gnügen:  wer  hat  frühcher  gegessen  mmI  sich 
er  c!?!  denn  icli?  pred.  2,  25;  las  dich 
jrc  liebe  allezeit  selligcn  \miI  ergeize  dich 
alle  wege  in  jrer  liehe,  spr.  ö,  19;  jr  soll 
daCur  saugen  vnd  eucli  ergeUen  von  der  fülle 
jror  hi  rrligkeil.  Jes.  66,  1 1  ;  darnrnb  hies- 
sen  diese  btfswichl  jr  den  schleicr  wrprnis- 
sen,  damit  sie  verballel  war,  aufl'das  sie  sich 
«rgetslen  an  jrer  selitfnheil.  Siuwma  32; 
das  ich  zuuor  mich  ein  wenig  mil  euch  er* 
geize.  Rom.  15,  24;  e.  l.  f.  jr.  wollt  eupnil- 
diglich  annelimcn  vnd  sich  weiter  im  psalier 
vnd  d«'r  heiligen  M  hnft.  die  allci  ley  Irosls 
voll  ist»  ergeuen.  de  WeUe  hr.  2,  662. 

B^flllieh:  weil  jlzl  roagista>N.  wider  tu 
<>.  f.  7f»iicht,  sich  er{,'oizlich  zu  erzeigen 
(um  zu  erfreuen),  habe  ich  nicht  wollen  jo 
lassen  on  meine  scbrifll komen.  Jm.B,  179*. 

Krgetslichkelt,  f.  o6teefalio:ich  bah  keyn 
ergclzlickeyt  vnd  erliolirnp,  wnnn  (denn^  i<  li 
liab  dir  vrsach  fzw  izdrn  ^'ehen.  etpi  kuriz 
vnäerweysung  wie  man  beiclUen  ioi.  (Ibl^J). 
Biij%  vor.  ru  gebH  Manaue  9, 

Ergetinng,  f  dasselbe:  vnd  erwelet  viel 
lieber  mU  dem  voick  goiles  vfi_!»eni,ieh  zn  lei- 
den, denn  die  zeitliche  crgelzung  der  äUiitien 
tu  haben*  ffe(r.  11,  25 ;  wo  wolltenn  denn 
die  fürstlichen  ergeizung  bleyben  mil  lanlzen, 
iagen,  rennen,  spielen  vnnd  w.is  der  lileyrlien 
wellllicher  rrcnden  sind?  von  welllUcher 
-vberkeyt.  {Lblö).  tj". 

IfgieaiMi»  «if^nMbre,  Aeroor/Itetsen,  mhi. 
ergiei(en  {Bm,  1,  541**).  ahd.  ir-,  argio:;an 
{Graff  4,  283),  aus  L.  liuzt  sich  nur  der 
reß.  gebrauch  belegen:  die  slrüme  werden 
sich  mil  dnander  befftig  ergiessen.  weUh.  b, 
23;  nach  soksbem  gaschrey  ergos  sich  ein 
gros  wn^serstrom  ntis  einem  kleinen  bnm. 
4t.  in  Esther  7,  7 ;  sihe,  er  hal  wol  den  fel- 


sen  geschlagen,  das  waaser  flössen  vnd  beche 
sich  ergossen,  jif.  78,  20. 

ErgoaaCBi  effusus,  das  pari.  praeU  det 
vorigen :  ich  breite  aus  den  frieden  bey  jr 
wie  einen  ström  vnd  die  herrligkeit  der  hei- 
den  wie  einen  ergossen  (ausgetretenen)  bach. 
Je$.  66,  12. 

Krgdticn,  s.  ergeizen. 

Ergmppcn.  ergreifen,  enr i.fr/ien .  wo  wir 
vns  mit  jnen  vergleichen  vnd  .sie  vns  ergrap- 
pen  fcHttdten.  L.*$  «orr.  auf  der  barßtser 
münthf  Eulen^gd.  ( 1 542i.  ist  auch 
bis  auil'  diesen  lag  nicht  auff  gehorel  weg/n- 
schleiden  kannen,  schusseln  .  .  .  vnd  w;is 
ydenuan  hal  ergrappen  können,  de  Wette  br. 
6.  325. 

Ergraaei»  bei  L,  büdiieh  für  erwrbm: 

vnd  wenn  sie  gleich  was  eigens  orgra«!en, 
müssen  sie  dennoch  diimit  hie  nidden  vnler 
geringen  baom  oder  bürgern  bleiben,  «raier 
de»  wueker  mm  predigen»  (1540).  Jüii**.  «yt 

be''r;i^i'n . 

Ergreifen )  praet.  ergreif,  prehendere, 
comprehenderCf  deprehendere,  mhd.  ergrifen, 
ergreif  (Ben.  1,  572). 

1}  timUiehee  ergreifen,  eifaeeeHf  fMcken» 

nehmen, 

aj  mil  blossem  acc. :  da  er  nach  steyn  vnd 
kalck  greylT,  ergreyff  er  spynweb  vnd  aynen. 
das  ander  teyi  teidder  d.  hyml.  prophetem. 
(1525).  Cij';  wer  anssem  schiff  feilt,  der 
ergreilfl  ein  brel,  daraulf  er  auszschwimme. 
Uschr.  15S'';  Simson  ergreiff  beide  thUr  an 
der  stadthor ...  vnd  htib  sie  aus  mil  den 
rigeln.  ridU.  16,  3 ;  ergreilTe  den  achild  vnd 
Wolfen  vnd  mache  dii  h  ntiff  mir  zu  helfTen. 
ps.  35,  2;  ergrciffot  den  hämisch  gollcs. 
Ephee.  6,  17. 

6  i  da  er  aber  verzog,  ergriffisn  die  nienner 
jn  viid  >ein  weih  vnd  seine  zwo  IHdiler  bey 
der  band.  1  Mos.  19,  16;  vnd  als  sich  Sa- 
muel vmb  wand,  das  er  weggienge,  eigreiff 
er  jn  bey  eim  sipJTel  seins  rocks.  1  Som.  15» 
27 ;  vnd  da  ersieh  vber  mirb  niachel,  ergrnlT 
ich  jn  bey  seinem  hart.  17,  35 ;  wo  wir  be- 
ginnen nchter  ynn  ehesachen  zu  werden,  so 
bat  vns  das  kamprat  bey  dem  ermel  ergriftn. 
von  ehesachen,  (1530).  Aij''. 

2)  erreichm,  einholen:  auffvnd  p^jp  den 
mennem  nach,  vnd  wenn  du  sie  ergreüTest, 


Digitizcd  by  Lit.jv.'v 


ERGRIMMEN 


568 


ERHALTEN 


80  spridl  tu  jnen.  1  Mos.  44«  4 ;  jaget  jnen 
eilend  nach,  denn  jr  werdet  sie  ergreiffeD. 

Jos.  2,  5. 

3)  gefangen  nehmen:  keyser  Sicgiuund  cr- 
yreiir  jn        bapit)  vDterwegea  vml  ward 

dem  pfaUzgnuca  befollicn.  wUir  dat  ftap- 
sium  SU  Rom.  {\M'>k  Rj'' 

4)  ergreifeo,  eria^^en  6et  (utj  etwas: 
wenn  ein  dieb  ergrilTen  wird,  das  er  ein.- 
lirichl.  2  Jfof.  22«  2;  wie  sollisiu  wicihen 
vnd  »■tiiitken ,  wen  (!ti  inil  einem  bui.  hslabeii 
luicli  lapfler  ergriUeii  heiii^i,  wie  iclidicli 
io  diser  lugcu  crgnSeo  hab.  auff  des  bocks 
tu  Lejfptneh  mlworU  (1521).  aiij*;  aulT 
das  sie  als  die  Öffentlichen  hgenerynn  yliren 
eigen  worlcn  pr^riffeii  werden,  vom  a^end- 
mtU  CkrisU.  (152bJ.  gij% 

5)  «ne^milleli  und  kitdM  von  seil.  tag. 
feuer,  regeo,  scbwerl,  angsl,  Treude, «. «.  to.  ; 
mich  hat  ergrifTen  die  elende  zeit.  Biob  30, 
1 1) ;  seid  nicht  in  der  linsternis,  das  eiu  li  rier 
tag  wie  ein  dich  ergreifTe.  1  Thess.  b,  4 ; 
wenn  ein  fewr  suskonipt  vnd  ergretllt  die 
dornen.  2  Mos.  22.  6;  spao  an  vnd  fahre 
hin  ab,  das  dieh  der  \-oi'p\)  niclit  orgreiHe. 
1  kön,  18.  44;  ürey  nioudeu  Hucbl  für  dem 
Schwert  deiner  feintle,  das  diehs  ergreiffe. 
1  dkron.  22,  12;  es  hahen  mieh  meine  san- 
den  eij^iilTen.  ps.  40,  13:  dein  grimmiger 
2ürn  erj^-reilTc  sie.  69,  25;  angst  lial  uiifli 
ergnllen.  Jes.  21,  3;  freude  vnd  wonne 
werden  sie  ergreilTen.  35»  10. 

KrgrlHHen,  tra  incendi,  ftmtre,  früher, 
wie  das  mhd.  cinfnrhe  grimmen,  starkfor- 
wdg,  bei  L.  mit  schwachem  prael.:  da  cr- 
grimniel  Kain  seer  vnd  sein  geberde  verlei- 
het sich.  1  Jfot.  4*  5 ;  meio  herr,  dein  toro 
ergrimme  niehi  vlicr  deinen  kneelit.  11,  18; 
ah  herr,  warunib  wil  dein  zürn  ergrimmen 
vber  dein  voick  ?  2  Mos.  32,  1 1 ;  da  ergrim- 
met Dauid  nil  grossem  sora.  2  iSam,  1 2»  5 ; 
ab  Jhesus  sie  sähe  weinen  •  . .  ergrimmet 
er  im  petsl  {irfßQintjOuio  zip  nyfvf.iaxi, 
vuig,  fremuil  spihlu,  die  vorluih.  über- 
aelswi|fM  haben:  er  griszgrami  im  geisl). 
/oA.  11,  33;  Jhestts  aber  ergrimmet  aher- 
mal  in  jra  sclbs.  11,  3S.  vgl.  erlirimmen. 

KrgrÖbclB;  ergriOil  eln  ,  (M'jrrohbeln  ,  was 
ergrübeln,  exquirere,  ausspüren:  die  giff- 
ligen  meidcr,  die  sich  i^eissen,  wo  sie  etwas 


ergrtfhbeln  md  erhaschen  können  {laLven.: 
expiscenlur  et  arripiant),  am  nehi^t^n  zu  lad- 
deln.  deudsch  catech.  (1529).  Lij\  wer 
hals  yhm  bt-fulbeu,  sulcbes  zu  er^robbeUi 
vnd  tu  Stelen?  von  heimlichen  vnd  getMen 
brieffen.  (1529).  Ciiij*;  es  soft  yluii  der 
kOtzel  vnd  lusl  heimliche  bnefle  vnd  rede  tu 
ergrobbeln  gebü«sel  werden,  ebend.  Ciiij\ 

Bigrildci,  bi$  auf  den  grund  durth-  ' 
dringen,  genau  erforschen,  mhd.  ergründen 
{Ben.  1,  5S2"),  ahJ.  .irgrund.in  [Ginff  \, 
332)  •  e«<  i>i  tias  htrlJ  ewi  Irulzig  vnd  \  er- 
zagt liiug,  wer  kan  es  ergründen?  ich  der 
herr  han  das  herts  ergrOnden  vnd  die  nieren 
prüfen.  Jer.  17,  7.  10. 

F.rgrOnen,  grun  werden,  fig'ärUch:  neue 
kräfle  bekommen,  erstarken:  das  yhr  der 
mal  eyns  Widder  ergmoet  scyt  von  mir  lu 
halten«  wie  yhr  zuuor  von  myr  gehalten  habt. 
P/i'/   I    IM  in  flein  n.  lest.  v.  j.  1522. 

I>rhaben ,  die  urfjaniache  form  des  par(. 
prael.  von  erheben,  adjecticisch  mä  der  be- 
deuiung  »ubümit,  aUu$,  hoch:  alle  hohe  vnd 
erhabene  ccdern.  Jes.  2,  13;  alle  erhabene 
hügel.  2,  M  ;  sähe  ich  den  herrn  Mlzen  Mift 
eim  hohen  vnd  erhaben  slul.  1 ;  der  herr 
ist  erhaben,  denn  er  wonet  in  der  hohe.  33» 
5 ;  alsospricht  der  hohe  vnd  erhabene.  57, 15. 

Erhalten^  in  mehrfachem  sinn. 

\)  hallen,  aufrechl  hallen,  unterstützen : 
meme  üeele  liatigel  dir  an,  deine  rechte  Imuü 
ertidt  mich.  pe.  09,  9 ;  die  bedttfffen  seer 
wol  eines  Irösters,  der  sie  slercke  vod  er> 
lialle ,  das  sie  solchs  ertragen  vnd  ausstehen 
können,  das  14.  vnd  15.  cap.  Johannis. 
(1538).  Ccj'. 

2)  fsroare,  eonsertare,  behalten,  bewak- 
ren :  das  in  lielt  dns  Heisch  vnticnves- 

lieli.  randtjl.  zu  4  Mos.  18,  lü;  «letin  Mub 
Dauids  willen  gab  der  herr  sein  goll  jiu  ein 
Hecht  stt  Jerusalem ,  das  er  seinen  son  nach 
jm  erwecket  vnd  erhielt  zu  Jerusalem.  1  kön. 
15,  1  ;  i(  h  vvd  seinen  stuel,  so  lange  der  hi- 
mel  wehret,  erhallen,  ps.  89,  30;  du  er- 
hdtesl  stets  friede.  Jee.  26,  3 ;  wer  wü  den 
bey  ehren  erhalten ,  der  sein  amt  seihs  m- 
elirel?  Sir.  10,  32;  wer  sein  leben  erhalten 
wil,  der  wirds  verlieren.  Matlh.  16,  25; 
heiliger  valer,  erhalt  sie  in  deinem  namen. 
Jch»  11,  tl ;  wyr  sehen  yhe  für  äugen»  daa 


Digitized  by  Goo<?fe 


EBHALTER 


569 


ERHBBBN 


gott  leglich  Diclil  eyllel  luboiicr,  sondcru 
auch  weyb»  schaffet  vnd  eriioHl  ym  leben. 

das  7.  cap.  s.  Pauli  zu  den  Corinthein. 
(1523).  Aiij'';  viul  «loch  so  from  isi,  «las  er 
polles  wort  vnd  dicnsle  fordert  vnd  cilinllpn 
hillU.  eilt  sermon  von  dem  heubtman  lu  Ca- 
pemaum.  (1535).  ßg'*;  bitte  auch  daneben 
gott ,  das  er  vns  bey  sdnem  liecbt  vnd  gna- 
dciij-i  jrlioi)  wnrl  prhnllp.  L.'s  vorr.  auf  der 
barfuiter  münclhe  Euien^piegcl.  ( 1 542).  *  üj' 

3)  aushalten:  die  zeit  lai  yhm  gar  lang 
worden ,  fleisch  vnd  blat  kflnde  es  iriehl  so 
lang  erhalten,  vber  das  enU  ku^  Mose. 
(1527).  ooiiij". 

4)  darlhun»  beweisen:  wenn  er  das  nicht 
beweysel  vnd  erhellt,  so  felll  alle  soyn  ding. 
das  ander  f^l  tsidder  d.  Airml.  pritjpiielen. 
(1525).  nj". 

5)  accipcre,  bekommen,  crlatKjen:  ^-nVnm. 
las  VHS  vnscrai  vatcr  wem  zu  Lriucleu  gebon 
vnd  bei  jm  schlaffen »  das  wir  samen  von  vn- 
serin  vater  erhallen.  I  Mos.  19,  32;  sie  er- 
halten einon  sie^  nach  ;lt'in  ;iii(lprn.  ps.  S  1,  S. 

6)  sich  erhallen,  susUnere  se:  gleich  wie 
ein  mensch  tcglich  mit  trlndwn  sich  labet, 
hUlet,  quiekt  vnd  erhell.  vUrtrSttiiehe psal- 
men.  fl5->R).  Hj''. 

Erhalter,  «».  senalor:  Jnso|ili  war  ein 
erhaller  seines  volclis.  Sir.  lö,  17;  die  fui- 
nemesten  Verteidiger  vnd  erhalter  desmamc- 
lischcn  gcsetzes.  oerle^m^  des  «leoran. 
(154?  .  Mm*. 

Erhaltung,  f.  vonservalio:  des  leyhs  or- 
hallungc.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom 
aiamt  ete.  (1528).  iJi6*;  erhaltung  der 
reinen  lere,  das  16.  rap.  JoAonnis.  (153S). 
Piiij*;  erhalhiiiirr  dor  pfarn  n  vml  prcdigslU' 
len.  originalbr.  v.  j.  1525  im  ges.-archiv 
tH  IFcmr.  0  pag,  124.  E6E.  n.  4. 

lilliBgeB,  »ttspendere,  außangen,  pari, 
prael.  erhiong  und  orliongfl.  d.  i.  rrhrnpi'h' 
forlilingtei,  pari,  erliaii/^cn  und  crlicnis'Pl  (or- 
hüiiglj:  Absalom  der  sich  wider  seine«  vaior 
Dauid  aufllehnet,  erhieng  zu  lelil  an  einer 
eichen,  vnlerrichl  der  visitatom.  (1537). 
nj'- ;  meine  scele  wOndsrhci  «^rhr^ngen  in  sein 
vnd  meine  gebcinc  den  lod.  Uiob  1, 15;  vnd 
ndirKch  erholen  durch  fmme  ieotc  das  er 
nicht  orhengol  ist.  von  den  eom^^  vnd 
JUreAtfn.  (1539).  Jiij''.  sich  erhXngen ,  s«m* 


pendere  se :  vnd  er  tiub  aivM  dauon ,  gieng 
hin  vnd  erhengcl  sieh  lelbs.  JfattJk.  27»  35. 
mhd.  erhllhen  (Ben.  1,  610),  oftd.  iriilhan 

(Grtiff  705). 

Erharren,  encarlen,  gewöhnlich  mit  ycn. 
der  Sache,  selien  mit  acc:  heben  brUder, 
hallt  doch  gedoll  vnd  lasst  vns  noch  Itlnff 
tage  der  hülfle  erharren  von  gott.  Jud.  7, 
22;  ein  dem  n  liger  erharret  derzeit,  die  jn 
tritslen  wird.  6ir.  I,  28;  sein  cuangelion  mit 
macht  würde  bey  euch  auITgchcn,  wo  yhr 
suuor  auslyddet  vnd  yhm  die  sache  heym  ge- 
bet vnd  seiner  räche  erharret,  ermanunge 
zum  friede.  (1525).  Ciij";  aber  es  war  noch 
Trüe,  das  die  kinder  noch  nicht  gessen  ballen, 
daramb  kdndte  ich  des  Isntxes  nicht  erhar- 
ren. Jen.  5.  268*;  das  wil  er  vns  einbilden, 
wenn  wirs  nur  kilndlen  erharren  vnd  gedult 
liai)eu.  vber  das  erste  buch  Mose.  (1527). 
s(i  iiij''. 

Erhärten«  hart  werden:  darttmb  sehen  die 

ellem  zn,  das  sie  nach  goltes  farfdb  den  kin- 
drrn  wol  rui  ^tehen,  vnd  fluchs  ynn  der  erste 
darzu  tiiuu,  weil  sie  sich  noch  ziehen,  biegen 
vnd  leiten  lassen ,  vnd  nicht  harren  bis  sie 
erwachsen  vnd  ynn  yfarem  malwillcn  erhart- 
tet  werden,  aneleg,  derM^engeptO.  (1528). 
Liiij'-. 

Erhaschen^  ergreifen,  erwischen:  strecke 
deine  band  aus  vnd  erhassehe  sie  bey  dem 

schwanlz.  2  Mos.  4,  4 ;  er  {der  fOMfo««) 

lanrcl,  das  er  den  elenden  (^ilii^-;t'?i»\  vnd  er 
hasschet  i  buUa  cene  dotiuni:  er  derliascht) 
jn,  wenn  er  jn  in  sein  netze  zeucht,  ps.  1 0, 
9 ;  vnd  Oositheus  . « .  erhasschet  Gorgiam 
vnd  hicll  jn  beim  manlel.  2  Macc,  12,  35; 
vnd  der  wo?^  erhasrhel  vn«l  rcrstrcwe!  tlie 
.siliafe.  Joh.  10,  12;  ist  der  halben  dennoch 
liic  anff  XU  sehen,  das  sidcher  ledige  sliffte 
gnitcr  nicht  ynn  die  rappAsso  kVmen  vnd  eyn 

i^iiclier  /n  sirli  revsse,  was  er  rrha<scht. 
ordfnunf/c  ri/Mf«;  gemeinen  Kastens.  (1523). 
Aij\  vgl.  hasciien. 

ErbMOB,  zerhanent  iodi  hitnen:  ich  werde 
erhawcn  oder  erstochen,  ich  musz  es  gott 
hefelilon.  lisc'hr.  3S8^  —  mhd.  erhouwen 
(Ben.  1,  721''),  oAd.  irbouwan  {Graff  4, 
706». 

Erheben  y  toUere,  exlollerc.  praet.  crhuh, 
pari,  erhaben,  mftd.  erbeben  {Ben.  1,  645), 

72 


Digitized  by  Google 


EROEBeN 


570 


CRHSBEIf 


akd.  arhefa«  {Graff  A,  8l8j,  goth.  ushaQan. 
«efren  «fem  »larken  frort,  erhaben  wtäkeint 
bei  L,  nicht  sflifn  auch  ein  $ehwaehformi- 
ges  pari,  erhebt  {vgl.  anlirln»«  .  .luftichm  h 
goU  bal  midi  hoch  erhebt  durcli  ilicscii  sie(j. 
randgl.  m  n'dkl.  1 1,  35 ;  uochi  yemand  den 
eaangelisten  fragen»  wie  disze  auszselzigea 
von  ferne  gestanden  vnnd  yhre  styniin  erhebt 
haben,  euang.  ron  dm  tzehen  ausselzigen. 
(1521).  Dj*;  da  solt  sich  aller  erst  ein  rhü- 
men  vnd  schreien  erhebt  haben,  wamunge 
an  s.  L  deudschen.  (1531).  Dj';  vnd  solt 
solch  trotzen  sich  crhelil  iialu'ii ,  (l.i>  ilir 
sonne  nicht  wol  dafür  bette  scheinen  können. 
au  ff  das  vemeim  keiserlich  edicL  (1531  . 
Aiiij* ;  nw  machen  sie  den  bapst  ein  siaihel- 
ler  des  erbebten  Christi  ym  hymel.  an  den 
ekristl.  adel.  (1  520).  Ciij''. 

bedeulungen  und  gebrauch. 

t)  die  äugen,  die  band  erheben,  aufheben, 
tu  dCe  k5he  heben .  empor  richten :  du  hast 
drine  ntigon  erhoben  wider  den  heiligen  in 
Israel.  2  kön.  19,  22;  stehe  anfT.  |ierr  goU, 
erhebe  deine  band  (zur  hülfe),  ps.  10,  12; 
zu  der  seit,  da  ich  Israel  erwelele,  erfaub  ich 
meine  band  (um  su  schtcören)  m  den  aamen 
des  banses  Jacob,  vnil  g.ih  iiiirlt  jnpn  /ii  or~ 
keimen  iu  Ej^yplenlande .  ja  ich  erhub  meine 
band  zu  Jnen  vnd  sprach,  ich  bin  der  herr 
ewr  gOtt.  Ezecfi.  20,  5.  das  hau bt  eines  ge- 
fnnf^nnrn  ct  lit'lii'ii ,  ihn  aux  ih  r  hafl  i  nllas- 
sen:  vImt  diev  und  I'Ii.ir.iM  ilt  iii  ln^iihl 

erbeben  vnd  dich  wider  an  dem  ampt  stellen. 
1  Mos.  40,  13;  vnd  (fftarao)  erhnb  das 
beubi  lies  iil  crsten  beckers.  40,  20.  vgh  2 
kön.  25,  27. 

2)  die  stimme  erheben,  laut  werden  lau- 
ten: erii^e  deine  sttm  wie  eine  posaune. 
Je»,  S8«  1 ;  da  er  solcbs  redet ,  erhub  ein 
weib  im  volck  die  stimme  vnd  sprach,  Luc. 
II.  27 :  vnd  (m  hüben  jre  slimm«  vnd  spra- 
chen. 17.  13. 

8)  die  hotte  erbeben .  danril  aufhrei^en 
xumtoeiferneften:  abto  erhubAbrani  sc  i  n  •  1 1  ii  i- 
len,  kam  vnd  wonet  im  bayn  llamre.  1  Mos. 
13,  18. 

4)  geld  erbeben,  eineasneren;  da  lies  er 
mit  dem  ablas  etUc^e  beuleldrescher  ausgehen, 
der  lente  gebl  zu  erbeben.  wiäeriaebapelMm 
SU  Aom.  (1545). 


5)  einen  erheben,  a)  erhöhen,  gegensati 
von  erniedcm:  darumb  das  ich  dich  aus  dem 
staub  erbahon  habe  vnd  zum  fllrsleu  gemarbt. 
!  kön.  IC,  2:  wa<  hat  711  vii^ern  -/oitiii  den 
l)iulseufler  Jubum  secundum  szo  buch  erha- 
ben, an  den  ehrisU,  adet,  (1520).  .\iij^ ; 
dtsz  ander  gebeth  Ibnt  Izwey  dingk,  eroidert 
vnnd  erhebt  vns.  austeg.  deutet  des  v.  n. 
(1518).  Ci,j'  . 

b)  canonisieren ,  heitigspn  chen :  wo  die 
walfarUrn  nil  wollen  angehen,  hebt  man  die 
b«-y1t^'<'M  an  zurliehi  ii ,  iiit  den  heiligen  zu 
i'ln  i-ii,  liie  wnl  iii  \  ci  lielieiin  jriiU!;  geeh- 
lil  wurden,  an  den  chrisU.  adel.  (1520). 
Jij  ;  das  man  meinet,  die  seyen  alleinc  hei- 
lig, die  tod  sind  odder  erhaben  «Verden,  aics- 
leg.  der  ^p.  vnd  euong.  vom  adnetU  elc. 
(1528).  YylJ^ 

c)  goll,  den  berrn  erbeben,  rüAmeii,  prei' 
$en:  das  ist  mein  goll.  ich  wil  jn  preisen,  er 
ist  meines  vators  goti,  i<  h  wil  jn  erhehAn. 
2  .Wo.s  15,  2:  erhebet  diii  hrrrri  viiscrii 
goll,  helel  an  zu  seinem  hissclieniel.  denn  er 
ist  beilig.  ps.  9ü,  5.  vgl.  v.  1);  raeine  seelc 
erhebt  («11^.  magniBcat )  den  herrn.  Lne, 
I.  46. 

Gl  erbeben  =  durchsetzen  rollbringen, 
erreichen:  wir  haben  vns  bis  da  lier  allezeit 
...  gar  demUtigUch  erboten  dem  bapst  vnd 
btsschotien,  das  wir  nicht  woltcn  jr  kircben 
rechte  vnd  gewall  zn  reissen ,  somlern  wn 
sie  vns  ni«'lif  zu  voclinstlirhen  arlikeln  iwiin- 
gen ,  gern  von  jnen  gewediel  vnd  regirl  sein 
.  .  . ,  aber  wir  liabens  nicht  mttgen  erheben 
noch  erlangen,  von  der  tcinckelmesse.  (t  533). 

Ii  Ii  h.'ilio  wol  j^ed.irlil  diriuiib  .mzvspre- 
cheu ,  weisz  aber  nicht .  was  ich  erheben 
werde,  de  Wette  hr.  3.  425. 

7)  refl.  gebruueh, 

a]  sich  erheben,  vom  Inger  aufstehen,  sich 
aufrichten:  wenn  er  ider  levialham  sirh  er- 
bebt ,  so  enUelzcn  sich  die  slarcken.  Utob 
41,  16. 

b)  «icfc  aufmachen  und  (jehm :  da  erhub 
sieli  der  enc-el  gottcs,  der  für  den:  lieer  Is- 
rael Iter  2och,  vnd  maclit  sich  hinder  sie. 
2  Uos.  14,  19.  aus  einem  ort,  an  einen  ort 
sich  erbeben,  HeH  hegeken:  da  Jhesus  diese 
rede  volcndct  halte ,  erhub  er  sich  aus  Gali- 
lea.  JfollA.  19, 1 ;  da  aber  der  sudwind  webd 


Digitizcd  by  G«.j 


EBHEBEN 


571 


EtitilMEh 


.  .  .  erhiiben  sie  sich  gen  Assod.  opcwl. 
geteh.  21»  13. 

c)  sich  empor  heben,  in  die  höhe  steigen : 
da  Schwüngen  die  clierubimjre  Uügd  vud  ei- 
ImbcQ  sich  von  der  erden.  Exech.  10,  19; 
<lie  wolcke  erliub  sich  von  der  wonung  des 
xeugnis.  4  Mos.  10,  II;  Imttcn  aber  eine 
K»sung  mil  ein  ander  .  .  .  iml  dein  schwell 
vber  sie  lu  fallen ,  weuu  der  rauch  von  «1er 
sUd  sieb  erhöbe,  ncbl.  20,  38. 

d)  das  meer  eiid>t  sieb,  wen»  teme  wel- 
len hoch  gehen:  gleich  wie  sich  ein  meei  <  r- 
hebl  mit  seinen  wellen.  Ezech.  3. 

e)  ein  rcifh  erhebt  sich,  kompl  riupnt\ 
tcird  mächlig .  >ein  köuig  ^vird  holier  w<;r- 
den  denn  Agag,  vnd  sein  reich  wird  sich  er- 
heben. 4  Jfo«.  24.  7. 

f)  sich  wider  einen  erheben,  f endlich  ge- 
gen jemanden  auftreten:  vud  es  begab  sirh. 
da  sie  auÜ"  dem  leide  waren,  erhub  sich  K.iin 
wider  seinen  bnider  Habel  vnd  schlug  jn  lfd. 
1  Mos.  4,  8.  stoh:  Moab  inus  vertilget  w  er- 
den .  .  .  darunab  das  es  >'u:h  wiilr-i  drn  ht'rrn 
'  vIkiIx  ii  IkU  (vulg.  cont)a  dominum  gloria 
lus  eal).  Jer.  48.  42;  du  Belsazar  hasl  dim 
berlz  nicht  gcdemOtiget ,  sondern  hast  dt<  I  i 
wider  den  herm  des  himels  erheben.  Dan. 
6.  23. 

g)  sich  Uber  einen,  etwas  erheben:  wa- 
ninib  erhebt  jr  euch  vber  die  gemeinde  des 
herrn?  4  Jfof.  16r  3;  als  er  nu  sähe,  dns 
das  vnldi  aus  der  s(ad  gieng.  erhuh  er  m  h 
vbof  vnd  schluf?  sio.  riebt.  0.  13;  nn 
vokk  wird  sich  erheben  vber  das  ander,  vnd 
ein  reich  vber  das  ender.  Luc.  21,  10:  sind 
(seit)  das  bapslvm  sich  vber  das  kli^t  i  ili  iui 
erhaben  hat.  leamui^e  o»  s.  L  ieudschen. 
(1531).  Fj"  . 

h)  sich  eines  dinges  erheben ,  überheben, 
dmnil  ^osxlftun,  prahlen:  erheb  dich  nicht 
deiner  Ueider.  Sir.  It,  4;  hcrr,  las  dem 
gottlosen  sein  bcgirde  nicht,  stercke  seinen 
inutwillcn  nicht,  sie  möchten  si<lis  erheben. 
ps.  14u,  9  ;  das  sie  sich  nicht  alkin  des  bril- 
steten  vnd  erhüben,  das  sie  Abrahams  sannen 
waren,  zwo  pred^  auf  der  kmderlaufe. 
(1540).  Aiiij*. 

i\  da  künden  sie  sich  nicht  jnn  die  go- 
daucken  erlieben  ( iu  den  gedanken  empor 


tehmngen)t  das  goll  bey  diesem  Christo 
were.  das  16.  cap.  Johannis.  (1538).  Tiiij'  . 

k)  sich  erheben  entstehen,  z.  b.  iiaüer, 
slrcjt,  kn«  g  etc:  es  hat  sich  ein  haddervber 
deinen  Worten  ym  abendmal  erhaben,  vom 
abendmal  Christi.  11528).  xij";  darnadi  t  r- 
liiih  sich  ein  streit  zu  Casar  mit  ih  n  IMiili- 
su  in.  l  chron.  21,  4;  denn  wo  sich  ein 
krieg  erhübe .  machten  sie  sich  auch  zu  vn- 
Sern  feinden  schlahen.  2  Ifo«.  1,  10;  wenn 
sidi  Irübsal  vnd  Verfolgung  erhobt.  Matth. 
13,  21  ;  da  »^rlmb  sieb  eiiir  Irage.  Joh.  3. 
25.  der  wind  eriiebt  sidi,  füngl  anzuwehen: 
<la  der  sudwind  sich  erhub.  aposl.  ^eh. 
28.  13. 

Krbfben,  n.  ea^allatio.  sublalio:  das  er- 
licben  macht  sie  feynd  vaud  vorfolger,  aber 
die  demul  macht  «y  frunde.  die  iMen  pusM- 
psalm.  (1517).  Biij". 

Erbebe  Hg,  f.  1)  ton  der  er  Hebung  du» 
herzens  im  gebet,  s.  anniphiin^  2. 

2)  heilig  sprechung ,  canonisation :  ey  du 
feyner  ba|istheuchler  Benno,  wie  wol  baslu 
deyne  erhebung  verdienet,  widder  den  newen 
■  ■j'tjnfL  (1524).  •»  iii]'-  vgl.  erheben  5,  b. 
1  rli(  nk<'n,  laqueo  suspendere:  vnd  wenn 


uci  cai  din.d  gleich  richter,  dazu  den  Schenils 
auch  redlich  des  diebslals  vberseugei  bette, 

kündte  er  jn  denn  nicht  anders  cibeiickm, 
er  mii^tc  <n]rh  vrigt'lu'ffre  ,  liciiiisschr  weise 
riirnemen.  wider  den  bischo ff  zu  Magdeburg. 
( I  539).  sich  erhenken,  mwpemfere  «e: 
lieser  [Jvkas)  iiat  erworben  den  acker  vmb 
.Ich  Mii^f  rechten  lohn  vnd  sich  erhenckt. 
apost.  gesch.  1,18. 

Erhctxeni  iwitigare:  das  auff  mich  erheizet 
\v<>rde  das  gantze  klosUr  zu  Nymplzschen. 
vrsach  vnd  antwort.  (I523|.  Aij';  da  snyn 
sie  {die  ablaszprpdiger )  wultend  aiill'  mich 
erlietit  vud  nach  vielen  leslerungeti  .  .  .  zu- 
leUl  auch  für  dem  aller  heyligsten  yn  gott 
vatler  Leo  dem  tzehendon  vorklagt,  appella- 
tion.  (1520).  Aij*;  schiiH  iclil>'r  wilch  nn  alb^ 
vrsach  anfl  mich  erliet/ii  se\n.  egn  sende- 
brieff  an  bapsl  Leo  X.  (1521).  Aij*. 

BrUBteri  glewhyUl  mif  enhinder  [$.  ^.), 
docAieoMnlcAl  blosz  druckfehler,  weilmehr- 
mals  vorkommey}d:  der  drille  «:on  aber  ist 
weil  erhin  ler  konicn  gegen  dem  morgen. 
vber  das  ersU  bneh  Jfoi«.  (1527).  dj"; 

72* 


Digitized  by  Google 


EUtllTZeN 


572 


LHiiOLLiNi. 


da  rureii  a\e  miclt  erhimler  jnii;,  schlaimflTen- 
laoil.  von  dt  r  lau  ff,      \h'ih).  Hij'". 

Krkitien,  bei  L.  nur  Iraim.  caiefacere: 
web  denea  «Ii«  Ue«  morgens  früe  aulT  »inü, 
d«s  nuffim*  sich  tu  vleiMigen,  vnd  siueii  bis 
in  die  nacht,  das  sie  der  weia  erhilzU  Jes. 
!>.  11;  auQ  das  niclil  der  hlutrecher  dcui 
ludUchlegur  uactiidge,  weil  »eiu  hcrU  crhiUt 
ist.  5  Jfot.  19*  6;  was  hak  ich  uiisgehandeil 
oder  gesundiget,  das  du  so  aufTmich  erhitzt 
bisi?  1  Wos.  31.  3G. 

Ürböbeu  ( crliuiieti ) .  exaUart,  erheben, 
uüid.  crhwIjiMi  (l^eA.  1»  6U8|.  ahd.  irliohan 
{Graft  \,  781),  foth,  ushaul^ao. 

1 )  ein  hauä  erhöhen,  aufbauen,  errichten: 
vnd  erhöhen  «hu  haus  vnsers  goUes.  üsra 
9,  9. 

2)  all«  lal  sotlen  erhöhet  iauit/efuiU)  wer- 
den vnd  aile  berge  vnd  hfigel  sollen  genUlri- 

get  werden.  Jes.  40,  4. 

3)  vnd  wie  Müm-s  iii  dir  wu^lcii  finp 
üchUuge  erhöhet  (iü22:  ciholiei)  lud,  al<>u 
lUMs  des  menschen  son  criitthel  werden. 
Joh.  3,  14. 

I  i  kiluler  mliüheri,  fjroszziehen:  i«  li  habe 
kiiiiler  aull'erzugen  vnd  erhöhet  {vulf/.  lilios 
enulrivi  et  exallavi).  Je$,  1,  2. 

5)  das  horn  jemandes»  4. 1.  tHnenuusht 
erhüben:  der  horr  winl  macht  geben  seinem 
köiii^'e,  vnd  prltttlirn  il  is  liorn  seines  gesalb- 
ten. 1  6ain.  2,  lU;  vad  er  erhübet  das  horn 
seines  voicks.  pt.  148,  14. 

0)  aus  dem  niedem  erheben,  gegensaU 
»Tiiiedrigen:  erhohen  was  nydrig  ist.  das 
magni/ical.  (1521).  aüj'';  der  tierr  nidrigel 
vnd  erhöhet,  er  bebt  aulT  den  dürffligen  aus 
dem  staub  vnd  erhöhet  den  armen  aus  dem 
kül.  1  Sam,  2,  7.  8;  der  die  niedrigen  er- 
liobel  vnd  den  hetrühlnn  empor  hilfft.  Hiob 
5,  1 1 ;  denn  wer  sieh  seibs  erbübet,  tier  winl 
emidriget,  vnd  wer  sich  selbs  emidriget,  der 
wird  crhuhel  (1522:  erhöhet).  Matth.  23, 12. 

1)  würde,  hohe  sttüutKj  ertheilen:  nach 
diesen  gescbichlen  niaeblu  der  kümg  Ahas- 
ueros  Hauan  grusz  .  .  .  vnd  eriiohel  ju  vnd 
seUl  seinen  stael  vber  alle  Ittrsien.  Sstker 
3*  I ;  vnd  der  könig  erhübet  Daniel  .  .  .  vnd 
macht  jn  zum  fur«len  vber  da»  gaulze  Jand. 
i>ai<.  2,  48. 

8>  erfceden,  preUen:  preiset  mit  mir  den 


herrn  vnd  lasst  vns  mit  einander  seinen  na- 
uien  erhüben,  ps.  34,  4 ;  ich  %\  il  dtcli  er- 
hüben, mein  goll,  du  küuig,  vnd  deinen  na- 
men  loben  jiner  vnd  ewiglich.  145,  1. 

KtMlnig  (erhohuttg),  f,  «JuUtaUo,  gtfttH" 
$atz  von  erniedriguug :  alles  was  von  Chri- 
stus nydrnng  vnnd  crholiung  nl  ges.igt,  soll 
dem  menschen  Izu  gelegt  weideiu  autkjf. 
der  ep.  und  €uang.  vom  dtristag.  (1522). 
Nij*;  emidderuog  vnd  erhöh ung.  aasleg.  der 

ep.  rnd  fVfati;.  von  oslern        (  iTi  l  1).  hiiij''. 

Erheleu,  nüid.  eriiulu  [Ben.  1,  703),  dy. 
irholun,  arbalon  {Graff  i,  bb'i) ,  gebraucht 
L.  noeft  in  mehreren,  Jlenle  amgettorheMn 
bedeulungen. 

1)  xßiederholen :  von  diesem  slUcke  .  .  . 
habe  ich  gnugsam  geschrieben  in  einem  büch- 
lin  vom  tarckenkrieg,  das  nicht  not  widerumb 
zuerbolen.  eine  heerprtdigi,  (1542  u  bliiij**. 

2)  holen,  erlangen,  ertcerbcn:  alsu  helle 
mein  bock  {Emser )  yuti  .iiHicni  slucken  w  ol 
Hill  lusl  vnd  frenden  scli.iud  gnug  erworben, 
aber  an  der  warheil  must  er  sie  mit  grossem 
Wielen  viul  Lolii-ii  erholen,  auff  das  cbir- 
chri.^dicli  buch  bo(l,s  Emszers.  (1521  .  Bj'. 

'S)  sieh  erholen,  iw(  gen.:  wo  fuikuuipl 
lieh,  glaub  vnd  creuti  vnd  was  christlich  le- 
ben belriin,  mag  sich  des  yederman  aus  den 
vorignn  |inslilleu  erbuleo  vnd  erynneru.  aus- 
ley.  der  ep.  i  nd  euang.  vom  heil.  dr<'y  Könige 
[est  etc.  (Iü25j.  Aüj'  ,-  was  diiriLuh  für 
schände  aoflTvos  feilet,  wollen  wir  vns  des 
Schadens  durch  diesen  schätz  reichlich  erho* 
len.  das  17.  cap.  Johannis.  (1530;.  kj^'; 
vnd  wiewol  ich  dieser  jrer  vntugeud  heubt- 
meister  müchte  mit  recht  angreiflen  vnd  mich 
meiner  ehr  an  jnen  erholen.  Jen.  1, 177^ 

4)  bloszes  sich  erholen,  respiran-,  zu 
neuen  hräften  hommen:  am  .siehenden  la^ 
ahi  r  sollen  knccht,  (aglüuer  vnd  allerley  cr- 
hey  ler ,  ia  auch  pferd ,  ochsen  vnd  ander  er- 
hevlsani  vtehe  ru;;e  baheii  .  .  .  aulF  das  sie 
sich  mit  rugc  widder  erholen,  auslcg.  der 
zehen  gepot.  (152S).  J5*:  viid  das  er  das 
volck,  das  sicli  kaum  ein  wenig  erholet  iiaile, 
nieht  wolle  In  der  verOnchten  beiden  hende 
f:el)en.  2  Macc.  13,  11. 

Krhelnng,  /'  1  i  consuHatio ,  ratl**  erho- 
lung:  so  mögen  auch  die  nawen  fursleber, 
so  oA  es  ynen  nodl  sein  wirdt»  hey  den  al- 


EHUOHLN 


573 


fiRINjiERUNG 


4«B  crholttoge  babeD .  welch»  sich  die  alilen 
funUher  vmb  der  ulii  e  giHle»  vnd  {gemeines 
nuUs  willen  niclil  hcscliwerei!,  vinclfr  liow  eii 
vuleiTicUl  vnd  ntlU  luilleyleu  aullea.  vrüe- 
niMjf»  eine*  gememen  katten»,  (1523).  Düj'*. 

2)  rttpiratio.  b«Ug.  t,  utUtr  ergeUlkh- 
keii. 

Krhöreu,  mhd.  «'rlKeien  (Ben.  l,  713'), 
l)  auiUre,  hören:  ich  meyu  aber,  das  vvir 
ynwendjg  Uehen  odder  Uwelflt  iaren  »okh 
wind,  solch  rauschen  vod  bniiuxen  gehabt 
vrul  ^'eh«frl  haben  ...  das  ich  kauinet  gl«wl), 
das  tzuuur  ylie  eyn  tzeyl  aio  gros^^e  vund  aio 
viel  wind  vnd  brauszen  habe  erliorcl.  au*«- 
Ug.  iMT  «jp.  vmi  «lonjir.  du  odiieNl«.  ( 1 522 ). 
Nlij'';  vou  der  weit  an  isis  nicht  erhöret,  das 
jenian«!  ftnfm  geboren  Minden  die  angcii.uifl- 
gclban  habe.  Joh.  9,  32  i  der  glciciien  von 
der  wdt  her  nie  erhttret  sey.  loMfer  Ae  tab- 
batker.  (1538).  Aiij''. 

2)  exaudire,  eine  bitle  gewähren,  sumeiil 
von  goU:  darutnb  d.is  der  liei  r  d«'iii  elend 
erhürcl  hat.  i  Moa.  \  6,  Ii,  dazu  um  Uiuael 
habe  ich  dich  auch  erbOret*  17,  20;  vnd 
goii  crhürel  Lea  vnd  sie  ward  achwanger. 
30,  17  und  in  v.  a.  sl.  von  menschm  :  vn;! 
sandle  holen  zum  k«>uige  der  Edotuiiei  viui 
sprach  'laa  anich  durch  dein  land  ziehen', 
aber  der  Edomiler  kOnig  erhOrel  sie  nicht. 
rieht.  \\,  17;  vvirstu  heute  diesem  vulck 
einen  dienst  Ihun  vnd  jnen  zu  willen  sein 
vnd  >ic  crhOrca  . . .  &o  werdeu  »ie  dir  viUer» 
thenig  sein  dein  leben  lang»  1  JUw.  12,  7. 

Erhörun^^  f.  wanMUa:  hie  mOcht  man 
Ciirislu  aulirUcken  alle  die  vvorl ,  d  iryn  er 
vcrheisseu  hat  erhörunge  seinen  heyligen. 
ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  aduent  eU. 
(1528).  JJilij*. 

Rrbnngcrn^  1)  fr.  fame  necare:  die  meo- 
scIifM  ZU  crhtmgern  vnd  vertilgen,  der  147. 
psuim.  (1532).  Uiij";  das  uu  aafaheu  eUiche 
junekem,  siedle,  ia  auch  kleine  dreckaledün, 
diJrfer  daiu ,  vnd  wollen  jren  pfarberm  vnd 
|trcdigern  wehren,  das  sie  niclit  sollen  :\nff 
der  cantz«»!  die  stindt;  mkI  ]ii<\rr  sliaHtii,  oder 
wollen  aie  venagt-n  \nd  criiuugeru,  terma- 
Hung  zum  ffebei  wider  ä.  T.  (1541).  Bj"; 
«he  «ik  nnae  cardinal  vnd  prelaten  zu  süincn 
bringi',  sind  sie  erhungert,  verbrent,  crtreiiekt, 
ermordel.  Jen,  C,  351*.  vgl,  aushungern. 


2)  iftir.  fam«  ptrire,  wrhmgem:  gotl 
lial  VHS  uu  viel  jar  her  reichlich  versorget, 
noch  biltlls  nicht,  ni!  i^deichwol  jederman 
erhungern,  hausposl.  (Willehb.  1545)«<om- 
nurteä  84*. 

Krinncfer,  m.  momlor:  (ChrisHu}  den 
bedigeu  geiüt  seinen  verklerer  oder  inciser 
vnd  seiner  worl  erinner  Isic)  nennet,  auff  das 
veraieiiU  keiserUch  edict,  (153  Ij. 

Krinnenj  1)  monere,  adeumere,  »na  ge- 
dächtnU  ^rtn^an, 

a)  mit  acc.  der  person.  gm.  der  sacke: 
vnd  erinneret  sie  der  glückseligen  schlachlen, 
(he  sie  vor  gelhau  hallen.  2  Macc.  15.  9; 
der  aelhige  wird  euch  erinnern  alles  des,  das 
ich  euch  gesagt  habe.  Joh.  H,  26;  ich  er- 
innere euch  «bor,  liehen  brdder,  des  cuan- 
gulij ,  da$  ich  euch  verkUadigel  hah.  l  Cor. 
1 5,  1 ;  solche  bat  mich  (Irrt mm  Uett  auch, 
und  ftnn^t  lieiAaift  die  «Idfo  trrt^  wt(er  die 
bedeutung  von  bemerken,  erwähnen]  ein  mal 
für  drey  odder  vier  iaieii  eryiiuert  ein  fein 
geierler  plarher  auil'  uytu  durü'c.  vom  ubcnU- 
nuUChnsU,  (1528).  Aiij*;  bey  vielen  der 
brauch  ist  bheben ,  das  man  den  sterbenden 
(Irts  erueifix  rürgelialteii  vnd  >ie  erinuerl  des 
iciden.N  (du  i^u.  vondertcinrkelmexse.  ( 1 534). 
tiij ' ;  vnd  euch,  mein«  liehen  herro  vnd  freunde, 
so  pfarrherr  vnd  prediger  sind,  wil  ich  gantx 
Irewlich  ewers  ampls  hieniil  erinnert  haben. 
VOM  den  jüden  vnd  jrf»  tü<j*'*r  1 1  543).  liiij'. 

b)  ein  abhängiger  iutz  jolyl:  vnd  ihu 
barmherlaigfceil  an  mir,  das  du  Pharao  erin- 
nerst, das  er  mich  aus  diesem  hause  ftlre. 
1  Jllo*.  40,  14;  erinnert  sie,  wie  vuser  va- 
ter  Abraham  maucberley  ventuchl  isl.  Jud* 
8,  19. 

e)  ee  alehl  der  dloase  oce.  der  pene», 

ohne  gegemiand:  auch  wiinl  dein  knecht 
durch  sie  erinnert,  ps.  19,  12;  ich  habs 
aber  dennoch  gewagt  vnd  euch  elwa«  wol- 
len schreibeu,  lieben  brttder,  euch  zu  erin- 
nern. Rom.  15,  15. 

2)  sich  erinnern,  meminisse,  mit  gen.  des 
gegenständes:  vnd  erinnere  mich  des  vnge- 
rerbelcn  giaubeu:>  lu  üir.  2  i'im.  l,  5. 

BrilMiMBg,  f,  admmUtio:  vnd  thet  wol 
vnd  fein  dran,  das  er  von  der  anf^er^tellung 
eine  erinneninj;  tliel.  2  Mos.  12,  43;  {der 
aposlei)  nicht  mil  gesotten  vnd  ge^eUen 


Digitized  by  Google 


ERJAGEN 


574 


KU KENNEN 


dritin'el  uotli  lioybcl,  sondt^rn  reil2(!l  vnd 
hetzet  vns  diirrlt  erynnerunf^i'  iler  vuauh- 
sprcchliohon  gnade  gottcs.  ausleg.  der  ep. 
Wtdtuang.  lomoim^tete.  (152b).  CCciij*; 
das  wir  vds  bUlich  selbü  solleo  reitzeii  vnd 
vermancQ  an  ( nhne  }  psuliuen  vnd  freinlulc 
erynncrungziirdancksdijuug.  der  147.p«a/m. 
(1532).  Aüj^ 

Erjage»,  nancüci,  erUn^n,  erwerben, 
mhd.  erjagen  {Ben.  \,  760*):  vnd  |«ureleii 
aull  jn  vnd  suchten ,  ob  sie  etwas;  »Mjfifon 
(auffangen)  kUmllen  aus  seineiu  munde,  das 
sie  eine  sache  20  jm  betten.  11,  54; 
wenn  du  solclis  auff  vos  kandtost  bringen, 
so  Ik'Uc  deyii  hilicr  .i^'ifHiiif.T  groll  ctw.is  an 
VHS  erjagt,  äaa  audvr  leyl  tciddei  d.  hijml. 
prophelen.  (1525).  Bij  ;  den  rhum  yrn  te- 
digen Md  eriagen.  anlworl  äeulsch.  (iS22). 
ßij'' ;  vnü  sich  aua  eigener  vcnnessenheii  vn- 
terslanden  e'mcn  rhiin»  7u  erta^'cii.  1  Macc. 
5,  (jl ;  ehre  eriagen.  vorr.  auff  den  psaller. 
Bin4$eH  7,  327;  (ireys  eriagen.  amleg. 
der  ep.  vnd  ewtng,  wm  aditent.  (1528). 
DDd  iiij'. 

Erjähreu,  durch  Verjährung  erwerben: 
szo  hau»  yhiu  {das  grosie  gtU  dem  bapsl) 
ChristiiB  vnd  sanct  Peler  auch  nit  aufTgeet- 
bei,  szo  hals  yhm  such  nicniant  geben  noch 
gpüelienn,  szo  isls  aiicli  nil  ers^'ssrn  nodi 
ericrri.  an  den  christl.  adel.  (l.*>20  .  Euj". 

Erkalten,  kalt  toerden,  mhd.  cikultua 
(Ben.  1,  779),  M  ercalUn  {Grmff  4, 382). 

1)  die  arme  kindelbetterin ,  wil  sie  nicht 
erkalten  i  erfrieren  1,  so  mag  sie  m  h  mif  jrptii 
mcnldin  decken,  tuiusposi.  {Wittenb.  1545) 
teinterteü  16*. 

2)  vnd  wird  die  liebe  in  vielen  efkallen. 
Matih.  24.  12;  erkaltete  aander,  der  147. 

psulm     1  f..'s2l.  Kiij". 

Krkargeoi  cmnparcere,  ersparen:  was 
nicbt  taug  noch  gut  ist,  das  gibt  man  gott 
vnd  seinen  dienern ,  vnd  wils  dda  erkai^n. 
randgt.  zu  3  Mos.  20.  Bugenkngcn 
in  der  allen  nd.  biüel  ubersetzt  diese  stelle  : 
vnde  will  aldar  besparen  vnde  erkargen. 

Erftt^reiy  erkiafeB  (erkenfisn),  emere, 
dwreh  kauf  erwerben ,  mJtd.  crkoarcn  (/fen. 
t.  868*),  aM.  archoufan  {Graff  4.  374|: 
e»  war  aber  von  aUer»ber  eine  solche  gewon- 
heit  in  Israel ,  wenn  einer  ein  gut  niebl  be- 


!  erben  noch  erkeuflcn  w olt  ...  so  sog  er 

seinen  schlich  aus.  HuiU  !.  7;  .illes  was  ge- 
sinds  da  htini  geburu  oder  crkauUl  u»!.  1  Mos. 
17,  5 ;  jr  seid  thewer  erkauft.  I  Cor,  6,  20 ; 
ich  habe  dich  erkaufh  vmb  die  dudaim  mei- 
nes .sons.  !jO,  Iti;  vnd  <otd  mir  thewre 
freunde  iliirch  iiieiii  Itliit  crarnt  vnd  erkauflt. 
düji  Ii.  ind  i  5.  cap.  Johani%is.  (153äj. 
pp|i  ij\ 

Erkennen  >  cognoscere .  agnoscere,  mhd^ 
erkennen  (Ben.  I,  skS  /  1,  ahd.  ir-,  archen- 
nan  {Graff  4,  428  ff.),  im  prael.  schwankt 
L.  swisehen  erkantü  (erkand)  und  erkcnnele 
(erkennet),  eftenao  im  pari,  praei.  twieeken 
erkanl  (erkand)  und  erktnnel. 

1 )  in  weiterem  sinn  steht  es  für  gewah- 
ren, merken,  inne  werden,  sei  es  durch  ver- 
miUelung  eine»  einne»  oder  auf  rein  geitlige 
arl:  mein  horr,  du  erkennest  (siehest),  das 
ich  zarte  kinder  Ijey  mir  Ii.iIh'.  1  Bios.  33. 
13;  so  erkeuutstu  je  m  deinem  hertzen,  das 
der  herr  dein  gott  dich  gezogen  hat,  wie  ein 
man  seinen  son  zeucht.  5  Mas,  8,  3;  vnd 
Jbesus  erkennet  bald  in  veineiii  geist,  das  sie 
also  gedachten  bey        ^dhs.  Marc.  2,  S. 

2)  erkennen  ^  'ketmen  lernen,  „durch 
sinnodergeistuMihm^men,  daeMnumeeeiet, 
wer  oder  wie  ein  gegensUmd  ial*'  (IFei- 
gand):  rlie  ieli  den  man  erkennet,  ein  wid- 
dersprucli.  11520),  Aij'';  vnd  is[  wol  war, 
das  icii  bcy  doctor  Paulus  Mosshawer  euch 
erkennet  habe.  Jen.  2,  129*;  ewre  kinder 
dauon  jr  sagetel ,  sie  werden  ein  raub  seiD, 
die  wit  i(h  hinein  bringen,  das  sie  erkennen 
sollen  das  land,  das  Jr  verwerlll.  4  Mos,  14, 
31.  bistoeüe»  näher^  sieh  die  bedeuhmg  der 
von  leMererftennei».'  vnd  als  sie  Petrus 
stimme  erk.indlc,  tli.it  sie  das  thor  nicht  aulT 
fnr  frcuden,  apo.st.  tjesch.  12,  11  ;u  diesem 
erkennen  fügen  sich  die  praeposilionen  bei, 
an,  aus:  das  «rtrl  er  bey  keynem  ding  alss 
weil  erkennen,  abz  bey  den  werckcn  der 
liebe,  euang.  von  den  trehen  ausseisigen, 
(1520).  Eij'';  wo  bey  sol  ich  das  erkennen. 
Luc.  1,  18;  an  jren  TrUchlen  soUJr  sie  er- 
kennen. Jfallb.  7,  20 ;  wie  t.  k.  f.  gl  aus 
seiner  hie  einge^sfhlosx  non  scfarifl  ei^ennen 
mag.       Welle  br.  1.  339. 

3)  zu  erkennen  geben,  kund,  su  wissen 
ümm:  nu  biu  ich  e.  f«  g*  wollt  mein  bedenken 


Dlgitized  by  Goo<?Ie 


ERKENNEN 


675 


EBK6NNTNIS 


bcschlahcn,  die  leii  liieniit  zu  crkciiiiun  g(?b. 
de  Weile  &r.  1 .  207  ;  an«'  e.  k.  f.  g.  sthrifl  gehe 
ich  aufs  vntertblnigst  su  erkennen,  dass 
II.  ji.  w.  5,  330. 

4)  nnerkmnen :  sondern  er  sol  di  u  soii 
der  l'eiudscligeii  lur  den  crslcii  son  erkennen. 
&  Mos.  21,  17 ;  wie  ein  bawr  odder  lehen- 
man  scim  m  herra  seine  iness,  das  isl  seinen 
geltui  lii  li  /ms  iMiur  dienst  bringet,  oilder  sci- 
neiü  furslt'ii  trunct,  damit  er  ju  erkennet  fnr 
seinen  iiemi.  summa  des  chrisUichen  itbtns. 
(1583).  Atiij*. 

5)  urtheUen:  da  (im  coneitio  zu  Lateran) 
isl  crkant  vnd  bescidossrn  Morden,  .  .  .  dasz 
ein  carüinal  luüchte  funff  knaben  zu  hüben 
md  kütnerlingeD  haben.  'Uichr,  254". 

6)  cottcumdcr«,  beiHegen,  ßnsdUieh  [L, 
leiblirli)  crk''nnon,  häußg  in  der  bibel. 

a)  roin  mnnn:  vtiii  A*l,iiii  erkandio  f^-jwfc 
ausgg.  den  a.  lesl.  heschbeir)  sein  weih  licua 
vnd  sie  ward  schwanger.  1  Mos.  4,  i ;  vnd 
sie  war  ein  seer  srhone  dirne  von  angesiebt, 
«och  eine  jungfraw  vnd  kein  nim  ImM  ^i^ 
(^rkand.  24,  16;  vnd  erkennil  sie  [^Joseph 
die  Jungfrau  Maria j  nicht  bis  sie  jren  ersten 
son  gebar.  Matth.  U  25. 

b)  vom  weibe:  ich  habe  zwo  tüchter,  die 
haben  nocli  keinen  man  erkennet.  1  Mos. 
19,  8;  alle  weiber,  die  meuner  erkand  vud 
beigelegen  haben.  4  Mos.  31,  17. 

e)  1  Mos.  19,  5  steht  es  vom  wiMtürU- 
dten  beüchlaf,  der  pS4era$He. 

7)  reßeotitisch, 

a)  sich  erkennen,  kennen  lernen:  also  hat 
man  voneiten  von  den  kirchweyhen  gesagt, 
das  sie  dmnih  gehallt  n  u  <  rden,  aulTdas  nch 
die  freunde  vnttn-n.nulor  <  rk("i!net»'n  vml  lieli 
gewönnen,  das  diese  tcort  Christi  noch  (est 
tehm.  (1527).  rUijK 

b)  sich  zu  erkennen  geben»  Heh  offenba- 
ren: vnd  gal>  itiich  jnen  zu  erkennen  in 
Kgyptoiilande.  Ezech.  20,  5;  ja  sie  (tlieweis- 
heit)  begegnet  vnd  gihl  sich  selbs  zu  erken- 
nen, weidk.  6,  14. 

c)  ^ich  wofür  erkennen,  bei  L.  bloszvr 
acc.  ohne  für:  darumb  nift«-  tri  alle  heiligen 
vnd  Christen  sich  sündor  erkennen.  Jen.  1, 
Ib^  ;  wer  steh  einen  menschen  erkennet,  der 
weis,  das  er  nichts  vnd  eitel  i»l  lUr  goU. 
3,  36*. 


d)  beide  bekennen,  sie  iieiicn  sich  It  ililtch 
erkennet  i  fleischlich  vermischl),  von  elte- 
Sachen,  (1530).  Oij<'. 

e]  in  folgender  stelle  mutz  sich  erkennen 
icohl  s.  V.  a.  sich  erkenntlich  zrigcn  ,  für 
empfangene  wohUhal  dankbar  erweisen  hei- 
sMen:  wens  aber  messbalten  vnd  rtdas  were, 
da  künd  man  sich  erkennen  vnd  zu  danck  al- 
lerley  Iit  n  vml  thun.  ausleg.  der  ep.  vnd 
cuaufj.  vf»f'  (uluntt  etc.  ^1528?. 

fcrkeuueu,  h.  uttheil,  nach  erkennen  5: 
so  sol  man  jn  vmb  geld  stralTen  ...  vnd  sols 
gehen  nach  der  teidingtteute  erkennen.  2  Jfoa. 
21.  i'} 

Krkeutttlickj  erkennbar:  es  sind  etliche 
sund«,  die  ein  mensch  wul  kennet  vnd  faict, 
das  es  sunde  sind,  als  mord,  ebebrucb  .  .  . 

die  heisset  man  grobe  vnd  erkendliehe  .sunde. 
von  der  sunde  widdcr  d.  heil,  geisl.  ftr.29). 
AiJ'  ;  das  ml  die  art  aller  sunde,  so  UJd  sie 
eiiendlich  ist.  so  isl  sie  auch  vcrgelilich. 
ebenA.  Aiiij'';  der  gleyi-bcn  mehr  wird  mit 
der  zeyl  die  vbuiig  m  IIj  -  k!:n  mhI  erkendlich 
machen,  vorr.  a«^  den  psaUer,  BinAseil 
7,  330. 

Iritentels  (erkentnis).  f.  vnd  n. 

dasz  damit  t^in  vtitcrsrhied  der  bedeutungen 
angedeutet  tcerdtu  solllc,  in  der  bibr!  fi^fr- 
wiegt  die  weibliche,  in  den  übrigen  schnflen 
He  neufrofe  form. 

1)  scientia,  noiHia,  «Mften,  kenntnis  von 
einer-  sachi- ;  einsieht,  verstand:  bäum  des 
erkenlnii  gutes  vnd  böses.  1  Mos.  2.0;  \Tid 
erkenlnis  des  hciis  gebest  seinem  vulck.  Luc. 
1,77;  durch  das  geseize  kompl  erkenlnis 
der  Sünde.  Röm.  3,  20  ;  wachsei  in  der  er- 
ki^lnis  pottfs.  Cf>lo<s.  1.  II  ;  —  gib  mir  nu 
weisheil  vnd  erkenlnjs.  -2  chron.  1,  10;  das 
jr  seid  durch  jn  an  allen  stücken  reich  ge« 
machl,  an  aller  lere  vnd  in  aller  erkenlnis. 
1  Cor.  I,  5;  vnd  ilas  erkenlnis  wird  auch 
auflhüren.  13,  8;  crkt^ntnis  heisst  bey  s. 
Paulus  so  viel  als  bcsclieyti  iihnt  odder  ver- 
stand odder  vemunllt  auaU-y.  der  ep.  vnd 
enang.  vom  heifL  drtyJtonige  fest  ete.  (152S 
lif. 

2)  richterliches  erkenninis,  urlheil:  da 
aber  Paulus  sich  heriefl*,  das  er  aufls  keisers 
erkenlnis  behalten  wttrde,  hies  ich  jn  behal- 
ttn.  ajpoil.  gueh,  2b,  81. 


Digitized  by  Goo^^Ie 


KRKEB 


576 


ERKUNDEN 


Rrkcr,  wt.  vorspringender  ambau,  po- 
dhum,  toeab,  ine^.  (Ml.  ante  toi.  erker  und 
arker,  «M,  flrker        1,  56),  ou«  mi'Ke/- 

fa(  nrrorn  ron  tat.  arrus  bo^^n  .•  «Kis  riclil- 
hnus  winl  ein  snldi  liaiis  gewesen  sein,  das 
gehabt  lial  «Miicn  crckor,  welcher  erfür  gan- 
gen nt  flBr  den  andern  genutchen  am  hanse. 
kttlUpost.  {Jhena,  1559)  153*;  das  riclil- 
hans  isi  gclo;^on  form'  an  dfr  gassen  vnr!  hat 
vorher  eine  hohe  laden  gchabl,  gleich  wie 
ein  ercker,  in  demselben  ercker  ist  PHalns 
geseasen.  Ei$L  I,  460^  Bxeeh,  40,  9  ff. 
sind  uttler  orker  die  rnrspringend>'ii  säulen 
( pfeiler )  am  portal  des  neuen  iempels  zu 
verstehen,  ps.  144,  12  werden  die  töctUer 
/aroela  mit  ausgehanenen  erkern  vtr^iehen. 

HlfMB»  e^are.  onaeraeJban,  trwShlen, 

pari,  erkorcD,  mhd.  cikiosen  (Ben.  \,  824*'), 
nhd.  \r-,  archiosan  {Graff  4,  512).  goth.  us- 
kiusan :  an  diesem  ort  redet  er  von  denen, 
die  man  erkieset  vnd  erwelet,  das  aie  solh  n 
fflrstcn ,  hcnhler  vnd  also  fort  an  regenten 
sein.  Eisl.  1,  ^SS^ 

es  streit  fiir  viis  der  rechte  man, 

den  gott  hat  seihs  erkoren. 

WacMernagelkk^Ml,  144. 

Krkingift,  khgen^  ktafentf  öffMbaren: 

hisz  hie  her  hat  er  seine  not  crclagt  (gehlagt). 
die  sieben  puszpsafm.  (1517).  Fiij* ;  nti  lie- 
ber gott,  ich  hah  meinem  nehesten  für  dir 
meine  sflnde  erklagt  vnd  offenbart.  Jus.  \, 
511^  M  Grimm. 

IrUirei  (erkleren).  \  )e9^ie9re:  darnmb 

mnn  ich  zuMor  erkleroii  disTr-ni  irrobon  hyrn 
vnd  andern,  so  durch  ylin  vorlurel,  was  doch 
hcysz  die  Christenheit,  von  dem  bapslum  xu 
Aome.  (1520).  BNj\ 

2)  deelarar^' .-  wenn  du  zit  Bcihlehem  we- 
resl  gewesen.  «In  hcttpsi  <;rin  rbon  <rt  wenig 
geachlol  als  die  andern,  la  weil  er  im  oiklc- 
rcl  ist,  wer  er  scy,  so  willii  dienen,  amleg. 
der  ep,  «nd  emin^.  vom  ailMenl  ele.  (1 528). 
Piiij". 

Erklarnng,  f.  auslegung:  das  ist  aber  ein 
weitere  rrklerimg  der  liebe.  Jen.  2,  357^. 

Firklemmen,  erdrücken:  lielts  das  nieer 
nicht  gethaif »  so  hettcn  <tte  Msen  sich  müs- 
sen anffspallen  vnd  räum  geben  vnd  den  Pha- 
raoncm  xwischen  sich  erMemmet  vnd  zer- 


i|Uol£sciiel  haben,  ron  den  Juden  vnd  jren 
lügen.  (1543).  Qif. 

RrkligMI,  sich,  iich  klug  amiaUsen:  nw 
hat  der  geytz  weytler  sich  erklnjTft  (Jen.  t, 
326*'  erklilgel)  vnd  schaßt,  das  auch  heraus- 
sen  {hier  in  deuischland)  viel  den  uamen  ha- 
benn  bepsllich  gesinds,  wie  in  Born,  an  dm 
chrisü.  adel.  ( 1 520  verm.  a%ug.)  Dij**. 

Krknlicn ,  zusammen  scharren,  mühsam 
erwerben:  (die  weU)  reissei  den  huDgerigen 
vnd  duriTtigen  das  brod  ans  dem  mauI,  wilcbe 
doch  sonst  nichu  haben ,  denn  was  sie  mit 
ybrem  bltitfigen  scbweys  erkrimon  vnd  er- 
kratzcn.  ausleg.  der  euang.  an  dem  füme» 
misten  fehlen.  (1627;. 

Erkriegen,  frelKomnien,  trhmgen,  mki.  er« 
kriegen  und  erkrtgeii  {  Ben.  1,  880.  881): 
Uli  i\cv  herr  wird  zu  derzeit  znm  nndcrn 
mal  seine  band  ausstrecken,  das  er  das  vhrige 
seines  volcks  erkriege,  so  vberbUehcn  i&L 
Jes.  II,  II;  forsdie  jr  nach  vnd  snche  sie» 
so  wirstu  sie  finden,  vnd  wenn  du  sie  erkrie- 
gcst ,  so  las  sie  nicht  von  dir  Sir  f>.  ?S ; 
tlio  N'tticuiten  gnade  erkriegen  ou  gcscu  vnd 
Propheten.  4er  proph.  Jcma,  (1526).  Kiij^ 

Erkrimmea,  leie  erkratsen,  te. «.  a. 
auch  IvtnntiiPTi. 

Erkunden  j  l  cxplorare,  t*rfnrschen.  er' 
kundschaften:  wie  man  ein  ding  kcret,  liin- 
den  vnd  fom  hesihet.  das  man  wil  eigentlich 
erkunden,  randg!.  ;h  !  rhron»  20,  3;  semlc 
mcnner  ans,  die  li.rs  land  Canaan  erk  u  I  n. 
4  Jfos.  13,  3;  das  land  zu  erkunden  vqü  zu 
errorschen.  fiem*  1 8.  2 ;  besehet  md  erkun- 
det alle  orler,  da  er  sich  verkreucht.  I  Som» 
23,  23;  wio  viel  f»rni  h.iftt  jr?  f:rlu'l  hin  vnd 
sehet,  vnd  da  sh*  es  orkniiiiol  halten,  spra- 
chen sie,  filnfTc  vml  zween  fisch.  Marc.  6, 
3S ;  wenn  es  da  au  kompt,  das  der  mensch 
sich  mil  gott  bekümmern  sol  vnd  seinen  wil- 
len erkunden  wil.  das  14*  tnd  15.  eap,Jo* 
hannis.  (ir)3S).  Ouj'". 

2)  sich  erkunden :  nach  dem  ich  mich  der 
Sachen  allenthalben  mit  vleis  erkandet.  mm 
er  Lenhard  Keiser.  (1528).  Aij";  ich  habs 
pnngsim  beschrieben  ym  «crmon  von  dem 
wm  ber,  daraus  man  dünn  sich  erkunden  mag. 
ordenung  eyns  grwrynen  iMMfent.  (1523). 
Aiiij";  es  wird  sich  on  zwciode.tg.bey 
denen,  so  solche  aeddel  haben  angericht  vnd 


bigiiizeo  by 


EftKUNOIGEN 


677 


ERLASSEN 


I 


gereicht  wol  wissen  tu  erkunden,  wes  solche 
sclirifn  spy.  von  heimHeken  vnd  geilolen 
brieffen.  (1529).  Aif. 

3)  das  wort  eTSc^l^eini  tdton  in  der  ersten 
deultehm  WM  f  1 462  T),  wo  «•  Ar  Hnne  von 
verkünden,  kund  thun  gebraut^  uird :  einer 
•liT  erkiinllv  ein  Ir.uiiii  s»'im  nrtchslen.  ricAf. 
7.  13  iL.;  <la  erzelel  einer  eim  amlorn einen 
trawni). 

Miadlgei  (erkandig«n'.4M«W6e.  I )  der 

gottln^in  nnsclilegc  wini  n)<in  erkUntligen. 
var.  zu  weish.  Sal.  1,9;  wie  wol  es  ein  vn- 
fursichligküil  (jewesl  isl,  das  es  nicht  zuuor 
ertnndigl  vnd  gewis  worden  ist.  von  «fce- 
tachfn.  (  1  53Üj.  Kij\ 

2)  reß.:  da  ich  aber  mich  wolte  erkundi- 
gen der  vrsacbe.  apost.  gesch,  23,  2ä  ;  wenn 
Lysias.  der  heablman,  her  ali  kompl*  so  wO 
ich  mich  ewres  dJnges  erfcdndigen.  24,  22; 
wo  jr  aher  in  eine  slad  oder  marck  gelx-t,  da 
erkundiget  euch .  oh  jemand  darinnen  sey, 
der  es  werd  isl.  Mallh.  Hl,  11. 

MudigMDg,  f.  txptoralWt  erfmek9M§: 
das  ichf  auch  gut  meine,  dflnckl  mich .  ich 
wisso  OS  ntis  luilii  r  denn  aus  nwnschliclier 
erkuiKligung.  Jen.  2.  SG**. 

Erkindllchi  explortMtt$:  dmn  der  isl 
kelns  nicht  veri»orgen,  geistlich  oder  heilig, 
sondern  von  menschen  wol  erkttndlich.  Jen. 
I.  96". 

Krknndnng,  f.  was  erkuadigting:  wyr 
handeln  ein  sach,  die  sioaiel  an  yhr  seiht  vn- 

noiig  ist,  an  (oAne)  wQcher  erkundung  ein 
yplicJiof  wol  Christen  hlieb.  von  dem  bapslum 
XU  Rome.  (1520).  Aiij*;  das  es  e.  k.  f.  g. 
aufls  aller  beste  meine*  darf  freilidi  hey  mir 
weder  bekenlnts  noch  ceugnisp  denn  ieh  mieh 
des ,  SU  vi<  t  mensrhlirh  erkumhing  gibt,  ge- 
wis achte.  Jen.  2,  .^B''. 

Krlaagen,  mhd.  erlangen  {Ben.  1.  933**), 
ftkmiuht  Elm 

I )  ßr  erretcAen ,  bis  «M  efww  hinanrei^ 
chen:  berr,  prharra  dich  vnser,  das  wir  beide 
gesund  mügen  vnser  aller  erlangen.  Tob.  8, 
10;  der  hapsl  szo  welUidi  vnd  prechtlicb 
ferel,  das  yhn  darinnen  kein  kunig.  kein  key- 
sior  mag  rtlnnprn  (ihm  gleichkommen  .  an 
den  dmstl.  adel  ( 1 520.  term.  owig.  >.  Giij' ; 
es  ist  die  ebretsclie  spräche  so  reiche ,  das 
keyne  sjtnirk  »ii*  in.>g  gaugsam  orUogcn  'S<e 

Puna,  W«ft«rVMk» 


erretcAen,  tAr  gleichkommen).  «Orr.  mifiien 
psalter.  Bindseil  7,  :r2S. 

2)  für  davon  tragen ,  erwerben,  in  besitz 
bekommen:  wer  seine  missethal  hekennet 
Tnd  least»  der  wird  liarinhertiigheil  erlangen. 
spr.  28.  13;  darumb  ist  das  recht  ferne  von 
vns  vnd  wir  erlangen  »!if>  gereclitigkeit  nicht. 
Jes.  59.  9;  wer  kiliidie  sonst  wissen,  wie 
man  die  Weisheit  vnd  klugheit  erlangen  soll? 
Sir.  1,0;  ehre  erlangen.  4,  14;  welche  al»ar 
wirdig  srin  werden  jono  wf  lt  zu  erlangen 
vnd  die  nufTprstcImng  von  den  todlon.  Luc. 
20,  35 ;  den  sieg  erlangen  (gewinnen),  aus» 
te§,  der  ep.  vnd  euung,  von  4$r  Aeü.  irtg 
köni§»  feit.  <1525).  Tij";  es  hat  mich  der 
schosser  zu  Behit/  gebeten,  diesen  brieres* 
zeiger,  er  Stephan  üretz,  au  verschreiben, 
ilass  er  die  «erledigte  pfarr  tu  Scihwtnheek 
erlangen  mochte,  ie  IFefle  br.  3.  210. 

3i  für  hegreifen,  intelligere,  mit  dem  ver- 
stand erfassen:  nli  wir  gleich  niclil  erlünf^'en 
wie  es  ulles  tu  gangen  ist.  vber  das  erste 
*iieft  Jfof«.  (1527).  Cf;  CS  ist  ein  schleehle 
hislorien  ansuaehen.  aber  so  gewaltig,  das 
niemands  gniig  erlangen  kan.  ebend.  Xnij'; 
das  isl  eine  kurtze  predigt,  aber  so  reich  vnd 
weit,  das  aie  niemand  aulT  erden  erlangen 
noch  ewiglich  auslernen  kan.  Jtn.  6,  S06^ 

Krlän^cn ,  länger  machen,  verlängern: 
SD  hal  rii  wir  die  merhtii^ü'n  /usagung  vnd 
dun  grusücu  glauben  Abrahams,  vnd  wie  sein 
vntf  seines  weihs  name  vercnderl  aind,  seiner 
erlenget  vnd  yhrer  verkürtset.  vbw^enU 
bnrh  l^ose.  (ir>27).  rij\ 

Krlängern  (erlengerm,  dasselbe:  zu  der- 
selbigen  zeit  gieng  die  sonne  widi^  aardcke 
vnd  er  erlengert  dem  kttniga  das  leben.  5lr. 
48.  26;  vnd  die  .lelbcn  (die  Mtägigen  fasten) 
gestreckt  jnn  virr  wochcn,  his  sie  zulctrl  fr- 
lengert  isi  auli  vierzig  lüge,  das  b.,  ü.  vnd 
7.  ciMp.  9.  MmUkH.  (1582).  kij\ 

Erlassen )  mhd.  erU;;en,  orlän  {Ben.  t, 
950),  oM.  sril^an  {Graff  2,  304).  golh. 
usidtan. 

1 )  einen  erlassen,  lo*  lauen,  befreien,  gr- 
(Sten;  dn  wobest  alle  gebogene,  bungerige, 

durstige,  nackete,  elende  widwen ,  waisen. 
kranckc  vnd  betrübte  menschen  gnediglich 
Irrsten  vnd  erlassen.  Jen.  i,  254^ 

2)  einen  eines  diagw  eilassca,  wovon  loa- 

13 


Digitized  by  Google 


ERLASSÜNG 


578 


BRLBBEN 


geben,  freisprechen:  wo  abei  lu.  Paulut»  auf 
betteruBg  Wittens  wsre  bei  ihnen  su  bleiben 
und  e.  f.  gn.  oder  die  etad  SlcUin  von  der 
slad  Lttnolnirp  zu  (»Hangen  wUstcn ,  ilas  sie 
m.  Pauluui  ütiiiier  zusage  erlieszcn ,  wit  is  es 
vns  gar  niebl  entgegen,  ie  R'SMte  ftr,  5,  62. 

3)  einem  etwas  erUasen,  rmUien  aUem 
aliquid:  wenn  einer  seinem  iichesten  etwas 
borget ,  der  sols  jm  erlassen ,  vnd  sois  nicht 
eiomaaea.  5  Mos.  ib,  2;  diese  ewer  trewe 
woUmi  wir  vergehen  vod  eucb  viel  bflrden 
erieasai.  1  Jfoec.  10«  2S;  den  scilos,  den 
zins  tt.  8.  tß.  erlassen.  10,  29 ;  da  jamert 
den  herrn  desselbigen  kneciits  vnd  lies  jn  los 
vnd  die  schuld  erlies  er  jm  auch.  Malth.  1 8, 
27;  wdeben  jr  die  sOnde  erlaaset,  den  sind 
sie  erlassen.  Jeh»  20,  23. 

Erlasiani;,  f.  remissio,  nachlassung:  vnd 
bat  vmb  eriaäsung  der  last,  die  jm  Tryphon 
auflgclegl  haue.  1  tfoee.  13,  84. 

Erlas^ahr  (eriasiar) ,  n.  annus  remi$$iO' 
nis,  stehl  \  )  für  feierjahr  oder  sahbaljahr, 
ifidas  Ite  jähr,  5  -I/o.?.  1  5,  1  —3.  vgl.  '6  Mos. 
25,  i — 7.  2}  für  Jubel-  oder  halijahr.  je 
dte  50tfe  /oAr,  3  Moi,  25,  10.  eriasiar 
komnU  ent  in  der  mütmrtm  bibel  v.  j. 
154 1  vor,  die  ersten  anigy.  4et  a.  Ief(.  und 
der  bibel  haben  freyar. 

Brlinbj  m,  ertonM«;  vnd  obs  vns  die 
eencilia  vnd  menschen  hinfurt  erlaoblen  vnd 
ziiliesscn ,  so  wollen  wir  jr  erhiuli  niclit  ha- 
ben vnd  vmb  jrs  zulassens  willen  nichts  Vc- 
der  thun  noch  lassen.  Jen,  2,  215'  bei 
6rimm;  noch  erger  aber  ists,  das  sie  einen 
andere  an  des  verstossenen  stet  auffstcllen 
on  ewer  erlaub,  ja  «idcrewni  wülm.  Jen. 
5,  327" ;  vnd  wil  euch  nicht  belJleii ,  das  jr 
es  gethan  habt  mit  meinem  rat  vnd  erlaub, 
das  ist  mit  goties  rat  vnd  ertaub,  den  ich  aus 
gdttlicher  schriflTt  genomen  habe.  Eist.  1, 
270''.  de  Welte  br.  3,  83.  vgl.  laiihe. 

Erlanbenj  L.  crleubcn,  mhd.  (!rio(ii)i>i! 
{Ben.  1 ,  1 0 1 7)k  ahd.  arioupan  {Graff  l.  76j, 
ffvlh.  uHlaiibjan,  gulalten,  xuloism,  gtgm- 
snl:  verbieten:  da  sie  die  knechte  in  d.is  ge- 
mach fdrcn  wollen,  lial  sie,  d.is  min  jr  er- 
Icubele  abends  vnd  morgens  beraum  zu(,'ciieD 
vnd  jr  gebet  lo  thun.  JudW^  12*  6;  herr. 
erleube  mir,  das  ich  hingehe  vnd  zuuor  mei- 
nen vater  b^;rabe.  Jfottb.  8»  21 ;  der  ablas 


iäL  luchl  geboten,  auch  uiciii  geraten,  sua- 
dern von  der  dtnger  taell,  die  Uu  gelassen 
vnd  cricubl  werden,  eyn  sermon  von  dem 
ablasz  vnd  fjnade.  (l5lSi.  .\iij'  ;  der  bapsl 
den  Beiieuieu  beyde  gestalt  erluubt  vnd  ybr 
die  selbige  verbietet,  eine  berichl.  ( 1 528). 
Giq":  die  ehe  ertenben.  vom  den  «cMiMafa, 
(1530).  Eiiij\ 

Erlaubnis,/^  L.  erleiilmis,  venin.  Hcentia  : 
diireh  liepstliche  erleubnis.  von  ehesachen. 

(153ÜJ.  Jiiij''. 

ErUnbing,  erleubung,  f.  teoi  eiiaub :  das 
er  auch  mit  mir  setbs  nicht  von  seinem  jrr- 

thum  hat  wollen  handeln .  er  bette  denn  des 
meines  gTiedig«5lcn  herrn  erlauhunf;.  Jen.  4, 
374*,  de  Welte  br.  3,  379;  erleubung  der 
sttnde.  avil^.  der  ep,  md  eitanf  .  «on  e«leni 
efe.  (1544).  Aai^''. 

KrUifen ,  durch  laufen  erlangen ,  mhd. 
cclonfen  {Ben.  \,  1015'  >;yiitemal  auch  die 
selben,  die  alles  dings  sieb  eusscrn  vnd  lauP- 
fen,  dennoch  nicht  alle  das  kleynot  ertauffen. 
anuleg.  der  ep.  «mI  emain$»  von  der  h^ß. 
drey  könige  fest.  (1525).  Ziij**;  wo  er  ein 
gülden  damit  meinet  zuerlaufTen.  dettdseh 
catech.  ( 1 529).  Fiiij^ ;  was  man  oicbL  crUu^ 
Ten  kann,  das  kann  man  tuleUl  erschleichen. 
de  Welte  br.  5.  381. 

Erleben,  vivendo  atUngere,  t)  bis  meiner 

gewissen  seit  leben :  des  morgens  wirstn  sa- 
gen, all,  das  ich  den  abend  erleben  möchte, 
des  abends  wirslu  sagen ,  ah ,  das  idi  den 
morgen  erieben  m&ehte.  5  Um.  28»  67; 

dieser  palriarclie  Sem  hat  lang  gelcbcl,  bey 
riinll  hundert  lar  byuau,  das  er  den  puriar- 
ctitiu  Jacob  erlebet  vnd  gesehen  bat.  vber 
dos  «nie  dneft  Jfoae.  (1 527).  d  ij* ;  der  hei* 
ligc  vater  Noah  hit  noch  den  Abraham  ertdil. 
ebend.  eiiij^ 

I  21  in  seinem  leben  erfahren:  meine  tage 
sind  schneller  gewesen  denn  ein  laufler,  sie 
sind  geflohen  vnd  haben  nichts  guts  erlebt, 
fiiob  9»  25;  wer  sein  kind  lieb  bat,  der  hell 
es  stets  vnter  der  rufpn  ,  das  er  lieniach 
freude  ;in  jni  erlelie.  Sir.  30,  l  ;  das  luili  ich 
neben  andern,  gottlob,  viel  erlebt  vnd  ge- 
sehen ,  das  vBs«r  prophezey  vnd  predigt  ist 
war  worden,  das  15.  cap.  der  etilen  ep»  e. 
Pamk  an  die  Cmnther.  (1534).  y  üy^ 


 Diqitized 


EBL£OiG£N 


579 


eilLEUCHT£N 


Briedigci,  los.  freinuuhen,  befreien,  mhd. 
«riedigeii  {Ben.  1,  958). 

a)  mit  btoszem  arc. :  aiilT  das  deine  IipIkmi 
erledigt  werdfüi.  ps.  60,  7;  vnd  erledigel 
viel,  die  zuuur  vnlcrdruckl  vnd  gefangen  wa- 
ren, l  Maec,  U*  6. 

b)  mU  beigefi§lerjMraep9tilMn:  goitgebe. 
das  wir  zMiinr  sainpl  allen  die  vns  lieh,  in 
einem  guien  slüudlin  dauoii  grfaren,  vnd  mit 
Lot  aus  dem  verdatupien  Sodom  vnd  Gomorra 
erledigt  seien,  der  lOl.ptalm.  (1534).  Liij*; 
icb  habe  sie  viel  mehr  durch  mein  cuangelion 
von  solchem  vnd  allem  fluch  erlediget,  von 
heimlichen  vnd  gestolen  brieffen.  (1529). 
Dj^';  ein  w«b,  weklie  nu  entbunden  vnd 
von  der  gebart  erledigetixt.  henttpoit,  (Jkena. 
1559)  221". 

KrledinHUg,  /.  befreiuny,  loslatsung:  zu 
predigen  den  gefangenen  eine  erledigung. 
Ju,  61,  t. 

Erlegen  begegnet  ein  paar  mal  in  den 
tischr.  in  der  bedeutung  von  widerlegen :  ich 
kahc  mit  dem  tcxt  alle  meine  widcrsächcr 
vberteabet'md  erleget.  2*;  eo  hater  jn  doch 
niclil  confülicret  noch  erleget.  292'*. 

Erleiclltern)  leichler  machen:  vnd  (hi  sie 
sal  wurden,  erleicliterien  sie  das  selufl  vnd 
worflTen  das  gelieide  in  da:«  ineer.  aposi. 
geeeh.  27»  38. 

Erleiden,  leiden,  atusleheHt  «mhallen, 
ertragen,  pari.  crliMen,  geuwhntich  criidden 
geschrieben:  niemxUi  aber,  dein  herlx  müge 
es  erleiden,  oder  deine  hende  ertragen  tu  der 
ieit,i%enn  ichs  mit  dir  machen  werdet  Bsech. 
22,  14;  vnd  da  er  zu  letzt  den  stanrk  selhs 
nicht  mehr  erleiden  knndte.  2  Harr.  9,  12; 
weil  sie  bis  her  so  viel  gcwait  vnd  vnrechLs 
eitidden  hatten.  10,  12;  vnd  da  wir  gros 
vngewitter  erlitten  hatten,  apost.  gesch.  27, 
18:  icli  halte  mehr  schlege  erliddeii.  2  Cor. 
1 1,  23;  drcy  mal  habe  ich  schiilbruch  er- 
Uddeii.  II,  25;  sie  können  vnd  wdllen  des 
spida,  ao  aie  an  Gostnita  erlidden,  nicbl  mehr 
gewartcn.  ttider  das  bapstwn  xuRom.  M  54  5 1. 
Aiiij'';  die  burse  ist  arm  vnd  hat  niclii ,  i<;(«<z 
sie  mochte  langen  verzug  erleiden,  de  Welle 
br.  3,  29. 

mhd.  erlMen  {Ben.  \,  979").  ahd.  Ir-,  ar- 
lidan  {Uraff  2,  17si,  tjnth.  uslei|)an. 

KrJcIden  =  verleiden:  wenn  man  einem 


ein  ding  erleiden  wil,  so  spredie  man  nnr» 

es  sey  gemein  vnd  alt  ding,  so  veracht  mana* 
tiifrh'r  mhd.  erfeideii  i  Uen.  1.  983). 

Krleidi^en,  dasselbe:  (he  vom  adel  erlei- 
digen  den  fiirsten  das  studieren,  tischr.  394''. 

KrIflMnigy  f.  geekMutt^f  a«toatim^.>  auch 
kein  lenge  der  tzcyt .  datzu  keyne  vnser  ge- 
dult  oder  erleydung.  buUa  cene  domini. 
(1522).  Biiy^  bei  Grimm  fehlt  das  wort, 
D tntler  90*  imvMmH  «in  erleidung. 
faeUHum,  taediw». 

Erlernen  ,  1 )  addisrere ,  lernen :  da  he- 
rieff  HeriMh's  die  weisen  heimlich  vnd  erler- 
net mit  vieis  von  jnen ,  wenn  der  siern  er- 
schienen wereT  Matth,  2,  7 ;  ich  wil  aber 
gar  kurtzlich  zu  euch  knmen  vnd  erfemen, 
ni(  hl  die  wort  der  nulfgeblasenen ,  sondern 
•he  krallt.  1  Cor.  4,  19;  ich  hab  erlernet  al- 
lein denen  buchcr,  die  die  heiUgen  schrifll 
heisaen,  die  ehre  an  thun.  grwnitniwiadi 
aller  artickel.  (1520).  aiiij*". 

2)  sieh  erlernen,  sich  kennen  lernen :  das 
er  !^ich  seih  dran  ( am  gesetz )  erlerne,  aus- 
le<j.  der  ep.  tmd  euan§,  vom  adnent  ele. 
(I52S).  Ccij'';  die  da  zukanfHig  Habel  vnd 
kindcr  sind,  die  erlernen  sich  seih  nm  goselz, 
wie  ein  vnlüstig  bertz  aie  zum  gcselz  liaben. 
ebend.  Cciij''. 

Kricira,  ^tgere,  mM.  erlfeen  (Ben.  1, 
1009), 

*  1 )  auslesen,  rein  lesen,  in  der  sprichtcört- 
lichen  redensart:  es  isl  so  reyn  als  bellens 
die  tanben  erlesen,  vber  4at  erHe  ftneb 
Mose.  (1527).  Yiiij^;  es  kan  nicht  allea  ao 
rein  sein,  als  Iicltens  (hi<  lauhen  crleaonl  MOO 
Hochzeit  predirjifn  Hiiij". 

2;  ervDtüUen:  es  ist  aber  ein  eigen  erlesen 
vnd  nicht  gottes  werck.  Jen.  4,  516^ 

Krleacbteni  illustrare,  illuminare,  hell 
mai  hen.  mhd.  erUuhten  (Ben,  l,  1030'*)«  oM. 
arüuhlan  [üraff  2,  149). 

1 )  eigenUi^:  es  war  aber  ein  finster  wol- 
cken  vnd  erleuchtet  die  nacbl.  2  Ifof.  14, 
20 ;  vni!  die  erde  ward  erleuchtet  von  seiner 
khirlieil,  offenh.  Joh.  18,  1  ;  ists  als  wen 
ich  die  helle  sonne  mit  einer  linslem  latcrn 
wolt  erleuchten,  von  dem  bopeinm  xw  Aeme. 
(1520).  Bij". 

2)  figürlich:  da  %vard  mein  serl  erleiiehlet 
durch  die  Weisheit.  Sir,  51,  27;  das  war 

73* 


Digitized  by  Google 


ERLEUCilTEa 


580 


ERLÜGEN 


das  warhafllige  iicchi,  welcfM  <lle  menschen 
erleuchlet.  Joh.  1,9;  der  priester  sollt 
gescU  mit  rechtem  ver»land  erleuchlc».  au^- 
dir  q».  VHä  «iHMflf.  VOM  hstt»  drey  kö- 
nige  fuL  (1525).  ly*;  <ier  ewig  gott  er- 
leuchte v(ul  slerckc  f.  c.  g.  herize  durch 
seyne  ^'oulidte  gnade  vnd  liannhcrUickeyl. 
originalbr.  v.  j.  i  523  im  archiv  tu  Weimar. 
0]HV.  liFF2;  irefflicb  erieuchle,  siarcke, 
belierUie  luule.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang. 
von  osfern  ctr.  (1544).  EEij";  erlpuchlcle 
aiigeii  cwcrs  verslcntn».  Ephes.  \,  18. 

3}  erleuchten  letuMen  Icusen:  4  Mot. 
6.  25  ii6m«lsl0  L.  fiMMl;  der  herr  er^ 
Icurhle  sein  angesichl  vber  dir,  und  bemerkt 
datu  in  der  ausleg.  des  seqfn^,  so  man  nach 
der  meste  tpricki  (1532)  Aiij'':  cslauljui 
deudschen  garniehts,  wenn  ich  spreche,  goii 
erleuchte  sein  nngnidit  vber  dir»  v«d  ist 
doch  nicht  wol  anders  zit  geben  noch  zuuer- 
deudschen,  vnd  müssens  aUo  ebreisi'li  nach 
reden. 

■ricwiter;  m.  iUwmnuUvr:  der  selb  er- 
leuchler  ist  gott  der  herr  selbs.  das  tdißne 

tonfilemini.  (1530).  Niitj'". 

Krienchtnisj  n.  iiluminaUo:  iier  iieyiig 
gpysi  solche  klarheyt  vrtd  erleuHilnis  ynn  vns 
anfeheL  serMM  «6er  ia§  nuutg.  Joh.  4. 
(15231.  Bj'. 

Erleachtnug,  f.  dasselbe :  denn  zu  tltMiif*^ 
valei^  zeit  ward  bey  jui  erleuchluitg  erfun- 
den. Hau.  5,  1 1 ;  des  durch  vns  enlslnode 
die  ericuchlung  von  der  erbenliiis  der  klar- 
heil goltes.  2  Cor.  4,  6. 

Krliegeni  erlogen,  s.  erlügen. 
KrloseBf  li^ervre,  tos,  freimwlken,  rei- 
len,  mM.  erlttsen  (Ben.  1, 1036).  M.  irl6- 
san  {Graff  2,  274):  a)  ah,  das  die  hdllTc  aus 
Zion  vbfir  Israel  kerne  vnd  der  herr  sein 
fangen  voick  erlüsete.  ps.  14»  7  ;  der  herr  liai 
Jacob  erlöset  vnd  ist  in  Israel  herrlieb.  Jm. 
44.  23 ;  er  hat  gott  vertrawet,  der  erlöse  jn 
nu.  lOslets  jii.  Malth.  27,         f>)  h;tl  Huh 
auch  dein  gott  .  .  .  niiigcn  vuu  den  Icwcn 
erlüsen?  Dan,  6.  20;  der  engel,  der  mich 
erlütet  bat  von  alleoi  vbd«  der  segeae  die 
knaben.  1  Jlfo«.  48.  16;  erlöse  vns  von  dem 
vbel.  Matth.  6,  13;  ich  f'!f>M<ler  mensch,  wer 
wird  mich  erlösen  von  dem  ieibe  dieses  todest 
AS».  7«  24;  durch  weleheo  «r  ist  erittMt 


aus  dem  tode.  das  14.  vnd  15.  Mp.  JeAfln- 

ni.N.  11538).  Vij";  wer  einen  vom  frali'<>n  or- 


iüset,  dem  bilfll  .derselbige  gern  dran.  Jen. 
5.  27  2\ 

■rUMr»  m.  Uberütar^  redtwaor,  retter: 

ich  weis,  das  mein  erlOscr  lebet.  Hiob  19. 
25;  herr,  mein  hört  vnd  mein  erlöser.  p*. 
19.  15;  er  ist  ein  erlöser  vnd  noiheliTiT. 
Dam. «,  27;  den  (Ifoteii)  saadie  goti  so 
einem  oberaten  vnd  eclOs«>.  tftL  fiieh. 
7,  35. 

Erldsengte).  f.  tUferatio,  redtauio:  wir 
wissen  wol,  wie  gott  dem  volck  Israel  das 
Osterfest  gestillt  bat«  darin«  sie  sotten  ieilich 

seine  wunder  preisen  vnd  Tur  die  erlösunge. 
das  er  sie  aus  Egypten  gefrtrel  halle,  dancken. 
der  III.  psalm.  { 1 530 ).  Bj* ;  vnd  gebe  sein 
lebe»  tu  Äoer  erlOsung  für  viele.  Jfollb.  20. 
28;  tag  der  erlOsung.  Ephes.  4,  30 ;  die  an- 
dern ahi^r  sind  lursi-Iilagen  vnd  hnben  It  tne 
eri^sung  (1522:  erloszung  I  ant:enümniL-u. 
Hebr.  11.  35.  —  mhd.  erluesunge  {Ben.  1, 
1037*). 

Krifigen ,  ementiri,  L.  erliegen.  nAd.  er- 
lif>-rn  (Ben.  1,  1025**),  ahd.  ir-,  arliui-'an 
{Uraff  2.  131):  edicl.  das  sie  vnler  des  kei- 
tvr»  oamen  so  schendlicb  erliege«  vnd  att»> 
lassen,  auff  das  rennelnf  keiserU^  edict, 
(1531).  tiilij    mit  der  \vei?f  liPten  dir  jvlden 
«0  viel  teuflel,  ja  so  viel  lausenl  lenil«  1  .<n,  so 
viel  sie  enge!  erliegen  jnn  jrem  scliaui  hape- 
rcs.  vom  MMm  JkwnfiJborM.  (1548).  Pj*. 
häufig  iat  poH.  eilogen :  ja  man  sagls  wol, 
aber  es  ist  erlogen,  doi  diese  wort  Christi 
noch  fest  stehen.  \  1 527  j.  k  j'' ;  ich  achl  alter 
warlich .  das  dise  lugenl  Benno  se^  von  den 
Meysener«  erlicbtet  vnd  eiloge«.  widder  den 
neaen  abgott.  (1524j.  aiiij";  alle  jre  lere  i>»l 
scbctliicli  vnd  erlogen,  ps.  36,  l ;  aber  es 
kam  ein  erlogen  geschrey  aus.  2  Maec.  5. 
5 ;  eriogenetitell.  «o«  biUtr  gulmU.  r  1522). 
Aij'' ;  erlogene  engel.  tNMl  «ebtfm  hampkoras. 
f\;;\?<y  Kj''.   zumal  <jfm  steht  ea  mit  er- 
stunken iusammen:  alszo  das  es  erlogen  vnd 
erstanckeu  ist.  von  dem  bapstum  m  Ao«i«. 
(1520).  Büq*;  vnd  mttste  alles  gew«,  gewis, 
gewis  sein,  obs  wol  zweimal  erstuncken  vnd 
dreimal  erlogen  war.  von  phesarhen.  i  1  5301. 
Giij" ;  Ott  er  gleich  gotlcs  ehre  furwendei,  so 
ists  doch  erlog«!  vnd  entnaekcB.  4a»  0. 


  _  Digitized  bvjjC 


BRLVSTBN 


»81 


««4  7.  cap.  s.  Matthei.  (1532).  eiij'';  esisi 
«litt  u  ganlig  erlogei  vail  entlnnckeB  •  als 

der  crexem  wlhs  ist,  von  der  winckelmeM«. 
(1534).  Lij" ;  PS  isl  «ilTentlk  h  erslunck'Mi  vn«l 
erlogen,  exempel  einen  rechten  bischoff  xu 
wihen.  (1542U  Ji\jS 

KrliitcB,  ieUctare,  «ffflMN, 

1 )  ir. :  (ffoUn  woH)  crfrewet  alle  enirel  xnA 
(Tliisiel  allecrealurn.  das  diese  woH  Guriiii 
noch  fest  stehen.  fl527).  qtiij«. 

2)  refl.:  iiher  die  sanffLniuligeii  werden 
liesiizen  «ias  Umi  vu<l  sich  erlusten  ynn  der 
menge  dts  fridis.  vor,  su  jm.  37,  11;  os 
musB  des  scbaicks  gtuck  vorgehn  vnd  seyne 
^pyt  haben  ,  bisz  für  vbir  kumpl .  ynn  des 
utusiu  goU  befelhen .  ynn  ybn  dich  erlusteu, 
seinen  willen  dir  gefallen  hmen«  äkr  36. 
ftalm.  (1521).  Bj\  vi$r  MHÜdi«  ptaimen. 
(1526).  A6\ 

Kri limitieren)  sich,  sedelectare:  er  !)ringet 
ttiu  aütiü  gar  an  einen  lusligen  ort,  da  sie  .Mch 
wider  erquicken  vnd  frlusUren  mögen.  Eisl. 
1*  870^;  d.  Nertinus  hilir  einmal  «nfi  eim 
Weglin  hinausz  in  ein  holiz  vnd  aufl'die  erker, 
spalziren,  sirh  zu  erlnstiren.  (isrhr.  209''. 

Ermakneii  I emianen ) >  hr,rian,  mhd.  ^r- 
manea  {Ben.  2,  54')«  ahä.  irmanen  {Graff 
2.  799). 

1 1  auffordern,  ermuntern,  dringend  bitten 
etwa*  zu  thun:  darUmh  ist  das  ein  h^yduische 
vnd  nithl  eine  chrlKlhcfae  weise ,  das  kricgs- 
volek  flir  der  sdibcht  xnermanen  aulT  die 
webe  «.  M»  w.  ob  kriegsleute  ytm  teL  tUMie 
etc.  (1527).  Gj';  in  t!rs  ;i!)rr  ermanetun  jn 
diff  jiinger  vnd  s|ir3clien  'rabhi.  iss.'  Joh.  4, 
3 1 ;  vnd  ermanel  IMiiltppuni,  das  er  auiUrele. 
apotl.  yefdk.  8»  31 ;  icli  ermane  euch,  Kebeo 
brüdiT,  das  jr  ewre  leibe  begehet  znra  npffer. 
Röm.  12,  1;  so  ermane  ich  nii,  dns  m.Tti  fiir 
allen  dingen  zu  erst  ihue  bitte ,  gebet,  furbit 
.vnd  dancksagung.  1  Tfm,  2,  1. 

21  eiimiem,  mtf  gen.  der  ioAe:  also  er- 
nianft  er  vn-;  ■^i'hrpnklirhpn  zorns,  den 
ilif  weit  verthenel  halle,  vber  deu  ertte  buch 
Mose.  ilü27j.  aiiij\  wenige  seUen  vorher 
Aeissl  «a;  vnd  vna  eryimem  des  grossen  torns 
vnd  vneyls,  das  suuor  vhtr  die  gantse  weit 
g.mgon  i^t. 

3j  emtnahnen,  wieder  fordern:  wie  icli 


aber  das  geld  ennanen  sol,  das  weis  ich  nicht. 
Tob.  5,  2. 

Ermahnen)  n.  exhortatio:  vnd  fleheten 
VHS  mit  vielem  ermaiHMi.  2  Cor.  8,  4;  ball 
an  mit  lesen,  mit  nrnianen.  1  Tim.  4.  13. 

KnnkBang)  /.  iatielb«:  er  nam  die  er- 
manuniran.  2  Cet.  8.  17;  haltet  das  wort 
der  »  rntnntiti'rr  7i!  L-itie.  Hebr.  13,  22. 

Krnaunen,  mhd.  ermannen  {Ben.  2,  51"). 

1)  tr.  stärken,  aufrichten:  wer  nit  von 
Christus  eygeoi  europel  erwarmbt,  ermannet 
vnnd  gereytzl  wirdt ,  wer  will  den  selbigen 
rey(7pn  vtid  aufT  bringen,  atuxleg.  der  ep. 
mid  euang.  de*  aduenU.  11522).  Cj**;  sibe, 
wie  seit  er  dich  doeb  UebHeherermanen  vnd 
ermannen,  ebend,  Oiij*. 

2)  reß.  wieder  zu  neuen  kräflen  kommen, 
sirh  als  mann  zeigen  :  aher  das  volrk  iler 
uiaa  {gen.  pl. )  von  Israel  ermannet  sich  vtid 
rosteten  sieh  noeb  weiter  an  streite.  rMM. 
20.  22:  vnd  als  er  mit  mir  rodet»  ermannet 

ich  mich.  Dan.  10,  19. 

£rmarteni)  lu  tode  ««arten»;  gleiclt  ub 
wol  Joiiepb  iitnor  stirbt  vnd  Cbrtstns  ennar'- 
tert  wird,  amleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom 
aduent  etc.  (  ir>2S).  F^<  P>'.  /Syür/tcA:  es  hat 
von  anfanpr  der  wpJt  nilie  kein  menschen  lere 
.  .  .  so  viel  gewissen  eriuarlert  vnd  ermuitlel 
als  des  hapsts  vnd  seiner  iunger.  efrend.  FS*. 

Brmel.  m.mmlea;  wo  ist  nu  Müntzer» 
enncl ,  d.irynn  er  woli  alle  hüchssen  sicyn 
fahen,  die  widder  snu  vcdck  geschossen  wur- 
den? efoaebrvelc/ieA^eicMeM.  (1525).  A5>'; 
(Corliiad)  die  fursten  an  Saebssen  also  an- 
lasiel,  i!as  er  auch  den  reym.  (Icri  sie  auf  dem 
erniel  mit  rtllfTi  '^hren  Tiirfn  ,  Tiirhl  kan  vn- 
uerschiiuptfirt  lassen,  wiäder  d.  hymi.  prO' 
pAeien.  (1525).  Ej";  wie  fein  siebet  ybr 
glaube  aufT  peltien  ennelnT  eäM  beridU. 
(1528).  Bij'. 

mhd.  ermel  (Ben.  1,  57),  ahd,  armilo 
{Graff  1.  426). 

KnwMCB»  vermeUen^  anzeigen,  aituwd' 
.«en:  wie  denn  das  die  copei  in  die  lenge  ff- 
meldei.  de  Welle  br.  4,  577. 

Kmesaen.  ernenn,  ausmessen,  mitd.  er- 

2.  892):  aber  ob  wir  das  ende  nicht  können 
st'hün  mich  ermessen,  so  hat  er»  schön  er- 
messen, das  16.  cap.  Jokannii.  (1538). 


^ed  by  CjOOQle 


ERMORDEN 


582 


BRNIEOBR 


Viij*;  will  myr  yhe  schwer  «eyn,  wie  e.  c.  g. 
TRil  alle  chrisllirhc  menschen  ermcsson  kön- 
nen, das  icli  sulchc  cntii^  irM  viis  he^rn  I»*- 
steruog  erdulden  soUl.  oriyinalbr.  v.j.  1523 
IM  orcAi«  XU  Weitnar.  0  pag.  74  FF  2. 

bH«rii«9  ooddere,  iMten,  vnArinffen, 
mhd.  ermorden  {Ben.  2,  223*) :  da  sie  aber 
mitten  in  die  stad  kamf>n,  ermot<!of  Ismael. 
Jer.  41,  7;  das  wir  nicht  viiibkouien ,  wie 
vnser  brOder  in  den  holen  erm/tnlel  sind. 
1  Macc.  2,  41;  vnd  klagten  jm.  das  Onias 
vnsrlinldif^lich  crniordel  were.  2  Bfacc.  4, 
36;  von  den  Tlirckon  wehrlos  ormonltMi  las- 
sen, eine  hßerpredigt.  (1542).  Eiij'. 

Kmintei,  datsei^»  üe  umlautende, 
demahd.  munlan  entsprechende  gest<Ut,  mhd. 
emiürdcii  (Uen.  2,  223'  ) :  denn  wie  der  leuf- 
fel  von  anfang  ein  mOrder  ist,  miis  er  doch 
die lent  ermorden.  iatlB*  cap»  Jch,  (1538). 
DiijK 

Ernarh /Üi/"  hornacli ,  dnrh  wlirn:  nanid 
hals  fTn.irh  vei  lripiten.  rdmUjl.  zuJo».  1  i\3. 

I>raiiiir«nj  aiere,  nuiiire,  mil  lebensmil- 
lete  venürgen,  «mferftoUen,  L.  emeren  und 
erneeren ,  nur  in  den  lischr.  crnehrcn,  mhd. 
ernern  Ben.  2.  ^^S  l  ),  ahd.  irtu  raii  (Gnifjf 
2»  11U2J:  müssen  sie  doch  sonst  souii  land- 
knilliBr  vnd  böser  buffeD  vnter  des  bellelnü 
namen  erneren.  an  den  eMail,  ädet.  (1520). 
Jiiij";  dauck  hah  kunig  Frantz  von  Franck- 
reyrh,  das  du  drr  weillt  mit  szo  viel  kosten 
solch  lerer  erimrisl.  eyn  vrteyl  der  iheologen 
eie.  (1521).  DJ'*;  ist  er  so  dflrAig  arm,  das 
er  seine  armen  vnd  widwen,  weisen  vnd 
frenibdling  nicht  erneeren  kann,  er  lasse  ilenn 
dazu  rauhen?  Verlegung  des  alcoran.  (1542). 
Nj*;  gott,  der  mich  mein  lohcniaug  ernoerel 
hat  bis  auir  disen  tag.  1  ifof.  48,  15;  also 
erncerei  er  sie  mit  brol  das  jar  vnib  alle  jr 
vieh,  47,  17  ;  Hanna  aber  sein  weih,  die  or- 
beil vleissig  mit  jrer  band  vnd  erneerct  jn 
mit  spinnen.  Tod.  2.  19:  eine  mandelaber 
gibt  kaum  ein  schefTel,  dauon  sich  ktn  ein 
mensch  nidit  das  Jahr  vlicr  ernrhrcn .  vnnd 
werden  dorh  all«!  crnt'lirf't.  tüchr.  2S'. 

liruarren,  mlid.  crnarren  (Ben.  2,  316')» 
akd.  amarrto  (ßraff  2.  1094),  Mum  narren 
werden,  machen:  belborcl  vnd  ernari'et.  rorr. 
au  ff  das  alte  lest.  Bindseil  7.  315. 

Kmoi  f.  mestis,  emle:  billel  den  haust- 


valter,  das  er  werckleuth  sende 

crne  (Jen.  1,  84*  erndle).  auszleg.  deuuch 
des  V.  u.  1 151S).  C,j',  vur.  zu  Matih  38; 
wyr  sollen  bitten  den  bauszvatler,  <ids  er 
aussäende  wercitleult  ynn  se^e  eme.  «wf- 
(eg,  der  ep.  md  euang.  vom  Arietag  ele» 
(1522).  Ffiif. 

mhd.  erno  {Ben.  I,  (12' l,  ahd.  ani  i^iraff 
1,  480),  goth.  asans.  tn  der  schrtlUprache 
iit  dae  wort  Ubi§sl  dnrelk  ernte  «erdrdnft, 
in  der  volksspradu  aber  lebl  es  noch  heute, 
z.  b.  in  Hessen,  wiewohl  Vilmai  üUut. 
94  behauptet,  der  gebrauch  dieses  worles 
sei  erloschen. 

RracMMM,  nennen,  namhaß  maeken*  an« 
zeigen,  heslimmen:  weil  er  sage  ich,  ists  nicht 
gnug,  das  der  grnnd  bar  da  sey  vnd  ernpnnpt 
werde,  sondern  sol  kicriich,  stUck  bey  stuck 
angezeigt  werden.  Jen,  1,  200*;  das  war  jre 
zeit  von  Hose  jnen  bestimpt  vnd  ernent.  rier 
predigten.  (irj  JG).  Oiij";  will  iili  eiioli  beide 
parten  einen  tag  selbesl  lasscD  ernennen,  de 
Welte  br.  5.  771. 

Knenei  (emewen),  renooore,  neu  nm* 
chen,  mhd.  crniuwen  (Ben.  2,  389*),  ttM. 
irniiu\Aii  \Graff1,  1  M '2  i  •  las^t  vns  gen 
Gdi^al  gellen  vnd  das  kiiiiigreich  'liselbsl  er- 
newen.  I  Sam.  11,  14;  du  emeweet  deine 
zeugen  wider  mich.  Aoh  10,  17. 

Ernenrr,  m.  emeuerer,  rcnovator:  eyn 
volgilTtippf  ernrwrr  der  alten  kclzt.'reycD, 
eyn  vrteyl  der  iheologen.  (1521).  Aiij'*. 

BrieBtni,  niMI.  emtuwera  (Ben. 2. 390*), 
wo»  emenenf  {Assa)  ernewrt  den  altar  des 
bcrrn.  2  chron.  15,  8;  dieselben  !iiiL'»'!en 
Steinmetzen  vnd  zimmericute  zu  erncwcrn 
das  haus  des  herrn.  24,  12;  ernewert  euch 
aber  im  geist  ewers  gemats.  Ephee.  4,  23. 
vgl.  verneuern. 

Ernfnernng,  f.  renovatio:  durch  das  barl 
der  Widergeburl  vnd  «rncwerung  des  hedigen 
geistes.  7Vf.  3,  5. 

Rrnieder  (crnider,  ernidder),  deor«wn, 
für  hernieder,  \rie  ernacli  /ur  hemaoli  :  wo 
das  gebet  ernidcr  li^'l ,  wirl  yni  [dem  teufet) 
nimandt  etwas  nemcn.  von  den  guten  wer-- 
eken.  (1520).  Hij';  vnd  ligt  also  eniider, 
afles  was  <!.  Carlstad  da  widder  sagt,  das 
ander  ley!  \ciddiT  i'..  hyml.prophelen.  { 1 525). 
Gj*;  es  ist  das  sicherst,  das  man  ernydder 


uiguiz-ed  by  QQ^gjf 


ERNIEDERN  583  ERPiSTHAFTiG 

# 


(tticAf  eroidderl,  tot« /eil.  41.46**,  wonach 

Grimm  die  niellc  unter  ernieilcrn  briniß) 
bleibe,  vber  das  erste  buch  Mose.  U527j. 
Tiüj^  <.  hernieder  tnul      4aml  gebildeten 

Kraledern  (>rniil(1ern ),  humiliare,  aus 
dem  verb.  nieciern  ( s.  d.  i  mit  praeßgiertem 
er:  wer  »ich  selb  eroyüderl,  «Itr  wiiii  t»r- 
boliet.  MaUh,  28,  12  nodk  der  sepi.-ausy. 
des  n.  tesL  1522. 

KroiedcrMg,  f.  humiliatiu:  ths  gein  lil 
isl  nil  anders,  deon  das  ein  uiensdi  sich 
selbs  erkeunc,  hehle  vnd  vordauiae  vnd  dd:> 
ist  war«  demuligkeil  vnd  «eiDt  seUrat  erny- 
diTung.  aussleg.  deutsch  des  9,  u.  (1518). 
l>ij'';  (imMhlcrniig  vnd  erfiüfmng.  ausleg.  der 
ep.  tnü  euang.  von  ottem  ete.  (1544j.  hiiij''. 
«|fi.  niederuiig. 

EnicdrigCD ,  was  erniedem :  alle  tal  «ol- 
len vül  ^^  rdt.'ii  vnd  alle  berge  vnd  hügel  sol- 
len cruidngcl  werden.  Luc.  3,  5;  wer  sich 
selbs  erhöhet,  der  sol  ernidrigel  werden,  vnd 
wer  sich  seUn  ernidriget,  der  sol  erhöhet 
werden.  14,  II;  oder  hab  ich  gcsiimligel, 
das  ir!i  mirli  t-niidrigel  habe,  aufftlasjr  er- 
höhe l  wurdet?  2  Cor.  11,8. 

Erasti  m.  mhd.  irml,  Srnesl  {Ben.  l,  447*), 
M  «raust  {Graff  t,  429). 

1)  dte  urspr.  bedeutung  von  ernsl  « 
kämpf  blickt  noch  durch  in  folgenden  stel' 
len:  es  will  cyn  ernst  seyen,  sehe  ich  wol, 
weyl  die  bogen  spiesz  vnd  kurlie  degen 
kunimen»  der  ich  mich  bissher,  alaz  von  s. 
Pnulo  vnernennet,  nil  vorsehen,  auff  das 
vbirchrisllich  buch  bocks  Emszers.  1 1  52  1 ). 
Aij";  (Joab)  hat  gedacht,  ich  Itaij  guLe  alle 
kri«%ssleule  bey  mir,  die  lUttor  oA  bey  dem 
«rnst  gewesen  sind,  tischr.  331''. 

2)  sonst  bezeichnet  erml  immer  'dm 
wirklich  gemeinte ,  wahre,  feste  vnd  eifrige, 
den  gegentau  von  scherz  vnd  spasz' 
(Orimm). 

a)  der  gegensals  wird  ausdrücklich  ge- 
nannt: beszorge  mich,  szo  diszein  mittel 
uicht  folge  geschieht  ...  szo  wirt  das  ding 
aller  erst  redit  erausss  bren  vand  auss  dem 
schimpf*eyn  ernst  werden,  originalbr.  auf 
der  bibl.  zu  Guthn  rod.  vhart.  37^)  fol.  2; 
woll  yhr  fa.HiiiacLUpici  auüz  lieui  ernst  raa- 
chen 7  auff  das  vbirchristlieh  buch  bochs  i 


Emszers»  (1521).  iiüj*;  obs  ernst  oderapie- 
gelferhlcn  s<n%  dafür  wil  ich  nic-ht  snrjjen. 
trtderijfttiw  ^orst.  (1541).  Nj*.  Äöm.  11, 
22  steht  dir  ernst  ( ^  strenge )  goites  der 
gute  fSf MiiiAer;  dsromb  schaw  die  gflte  vnd 
den  Prnsl  (rulg.  honitalem  et  severitalem) 
gottes,  don  ernsl  an  denpn,  «lit*  fjofallen  siml. 

b)  es  ist  mein  rechter  ernsl.  ps.  lOS,  2; 
isu  seyn  ernst,  so  byn  ich  gülden.  Widder 
d.  hyml.  Propheten.  (1525).  Biy^;  so  wir 
Hoch  auch  norh  pleiiLen,  e.  f.  g.  sey  es  ernsl 
gewesl.  de  Welle  br.  6,  277;  als  werc  er 
(  gott  f  ein  narr  oder  gückelipenlio ,  dem  es 
kein  ernst  were  mit  seinem  drewen.  vermu- 
nung  siun  gebet  wider  d.  T.  (1541).  Aij**; 
—  o  das  mein  leben  deine  rechte  mil  gan- 
izeni  ernsl  liiHlie.  ps.  119,  5;  der  herr  ist 
nahe  allen  die  jn  anruITen,  allen  die  jn  nril 
ernst  anruffen.  145,  1 8 ;  danimb  lerne»  wie 
j^rosz  vnnd  nodt  vnd  mil  was  ernsl  vnd  her- 
izen  »Iis  fM'bel  will  gebetet  sein,  ausleg. 
deulich  des  v.  u.  (^1518).  Diiij'';  die  ienigeo, 
so  mit  ernst  Christen  wollen  seyn.  deudtehe 
messe.  (1526).  Aiij'';  die  so  solchen  kran- 
ck*'n  dienen  mil  lieh,  andarlit  \nd  ernsl.  «6 
man  für  dem  sterben  fliehen  müge.  ( 1 527 ). 
biüj*;  die  gescUen,  so  yhm  {herzog  Georg) 
diesen  meinen  brielT  brachten  . . .  soll  er  mil 
fürstlichem  ernst  angefaren  haben  vnd  gesagt 
'was  bringt  yhr  daher?*  von  heimUchimvHd 
gestolen  brieffe».  (1529).  Bij*. 

Imt»  eerUu,  teterue:  wiltn  wider  ein 
fliegend  blnl  so  ernst  sein  vnd  ein  dttrren 
halm  verfolgen?  Hiob  13,  25  ;  man  mm  drni 
bifsen  wehren  mil  harler  strafl'e  vnd  mil  ern- 
sten schlegen  die  man  [ülel.  spr.  20,  30; 
ich  woll  des  alTenspieb  gerne  lachen,  wenns 
nicht  so  grosse  ernste  Sachen  belrefle.  tPid» 
der  d.  hyml.  Propheten.  (1525).  Dij'';  kein 
ernster,  growUcher  schcilwort  {sc.  bei  den 
dsHlsd^)  jemand  reden  oder  bünn  kan, 
denn  so  er  ein  Ittgner  schilt  oder  ges2holien 
wird,  der  10 \.  psalm,  (1534).  Rif;  feynr. 
sittige,  ernste,  frum»»  {»liebler  vnd  {^efalleru. 
das  taufbuchiin  verdeutscht.  (1523^  i^ij'*. 

Rneteiy  ekreUen»  kämpfen:  vnier  den  lin> 
den  pQegen  wir  zu  irincken,  tantsen,  vnd  frtt- 
lich  sein,  nicht  streiten  noch  ernsten,  der 
proph.  Sacharja.  { \  528).  Fij\ 
i    Kmsthnftig,  Severus:  sie  heuchelt  nicht 


Digitized  by  Google 


BMISTHAFTIG  584 


BBOPFIfBlt 


vnd  ist  urntlbtlllig.  itr  fraplM  Saekofp. 
(1528).  Sj*. 

rlirials  vorftiniiig  so  grob  were,  du  sie  yder- 

hi.in  mnchl  mnrrkcn  .  .  .  hellen  dir  proplir- 
Ipn  vrif!  apnstF'l  vorgebens  so  viel  vnd  socrtist- 
haüiig  dauon  geschryen  vnd  geschrihen.  tva- 
ntNift  det  bapO»  Mlervorpranf.  (1520). 

Bij^ 

Ernsflirh,  mhd  ernpstlich  (Rm  i ,  417  v 
1)  serius:  das  solche  hohe  geisler,  solche 
hymiiscbe  prophetea,  ynii  soldhen  ernsüicfaen 
•arlien,  ab  kindisch  nama  . . .  da»  iM  yhe 
keyn  gUtor  ^'ovsl.  das  ander  teyt  wüdtr  tf. 
hyml.  Propheten.  (1525).  Biij'. 

2)  oistäuus:  des  gerechten  gebel  vermag 
viel,  wenn  et  ernstlich  ist  Joe,  6»  16. 

Ernstlich,  ado.  serio,  mhd.  «rnesüiche 
iHen.  l,  447"):  der  nach  meinen  recbtea 
wandelt  vnd  meine  gehol  hell,  das  er  ernst- 
lich darnach  tbue,  das  ist  ein  frumer  man. 
EsiA.  18»  9;  lasset  vns  ernstlich  sie  he- 
drawen.  apoit,  gesch.  4,  17;  vnd  ob  ich 
bi<iher  inweylon  vhres  hotjunckens  zu  emst- 
lich oddrr  schinipOich  geschrieben  hetl.  er- 
HtUn,  (1520).  Bij';  wer  wil  den  sehwer- 
room  gleubcn .  das  die  sprfldie  von  der  auf- 
farl  Cliristi  sie  ornsllii  li  br;vopn  u  i  ldrr  Hif 
alienHmal  nach  dor  auHarl.  vom  alu  nämal 
ChrisU.  (152S'.  K'<i':  niemand  wird  miclis 
heivden,  das  ein  Tamiuilltig  mensdi  solcii 
bndi  ernstlich  nnnemen  vnd  gleuben  kVnne. 
Verlegung  d^s  alcoran.  (154->>.  Tj\ 

Enite  (emd,  erndl«*).  f.  messis:  so  lange 
die  erden  stehet,  sol  nicht  aulTbtfren  samen 
vnd  enid.  1  JTm.  8,  22 ;  das  fest  der  ersten 
crndlen.  2  Mos.  23,  16;  die  enullc  isl  gros, 
itltJT  wenig  sind  der  erheiler,  danimh  billcl 
den  herm  der  erndle,  das  er  erbeiler  in  seine 
cmdte  sende.  Hiltik.  9,  87.  38.  vgi,  enie. 

Rmtcn  (erndien),  meiere. 

1 )  eigentlich,  die  feldfrnrhtp  nnsammeln: 
wenn  du  aiiif  deinem  ackcr  gccrndicl  hast 
vnd  einer  garbcn  vergessen  hast  auff  dem 
scher,  so  s<dttt  mcht  «mhfcem  dieselben  so 
holen,  b  Mos.  24.  19;  im  dritten  jar  seet 
vnd  prndtet.  2  kön.  19,  29;  sie  seen  wei- 
tzeu ,  aber  disteln  werden  sie  emdien.  Jer. 
12,  13.  at  MmI  nkM  mr  die  frnciit  ernlon 
(«AMuMaii),  aofMbm  «iie^  das  ieldt  den  aekcr 


»Ttifon  iibeem(en),  was  4ßB  feid,  der  nrkrr 
trägt  eiuÄammein:  wenn  jr  aber  ewr  lao«! 
enidlei,  soll  jrs  nicht  gar  auff  dem  Mde  dn- 
schneilMi.  3  Jfet.  23,  22. 

2)  figiirHrh :  wer  vnrcchl  seet,  der  wird 
iiiillie  »rndlen.  spr.  22,  8;  jr  |iflilj<el  böses 
vnd  erndlet  vbellhal.  Hos.  10,  13;  was  der 
mensch  seel,  das  wird  er  emdten,  wer  anf 
sein  fleisch  seet,  der  wird  von  dem  fleisch 
vtTflerhen  erndien,  wer  .T!>er  «luff  den 
geisl  seet,  der  wird  von  dem  geist  das  ewige 
Irben  emdien.  GaL  6,  7.  8. 

traten.  «.  der  anls lonflvlwjk  gtietMi»  m* 
/in.:  vnd  sind  noch  fUnff  jar,  das  kein  pfliti^eD 
noch  kein  erndlp?)  snin  wird,  l  Mos.  45,  6; 
am  siebenden  läge  soUu  feiren,  beide  mit 
pflügen  vnd  mit  erndien.  2  Jlof.  34,  31. 

Ernter  (nrndter),  m.  meuor,  schmUer: 
das  ruRcn  der  erndler  ist  komen  für  die  ob- 
ren des  herm  Sabaoth.  Jae.  b,  4.  «oeo^. 
inctp.  tetU.  ante  lat.  biij**  arner. 

JtttHttifBf  eftfbern,  erobern,  fSjpn^iiflfsv 
nMmpfn ,  durch  gemaü  der  waffen  in  6c- 
sitx  tcovon  kommen,  gewinnen:  wenn  du  Tiir 
einer  slad  lange  seil  ligen  must,  wider  die 
du  streitest  sie  sn  erebero,  so  soltn  die 
bewme  nicht  verderben,  b  Mos.  20,  19;  vnd 
pröhcrie  alle  jre  (Icrkon  vnr!  feste  sloille. 
Jud.  2,  12;  vnd  eröberi  einen  grossen  rauh, 
viel  gold,  »Uber,  seiden,  purpur  vnd  gms  gut. 
1  Jfnoe.  4,  23 ;  der  sfiracb  isl  euch  abeUnif" 
fen,  dz  schlosz  ist  eniheil.  grvknd  vndvr» 
sad^.  flfi^^l.  kiiij'';  »Ins  Gideon  •^rdchen 
sieg  ynu  grosser  schwacheil  vnd  ynkr^iften 
erobert.  Mslef .  4ar  avon^.  nn  dnt  /Amo- 
mUlien  fMm.  { 1 527 ).  J6" ;  des  wil  ich  mich 
pn  gotl  rhdnien ,  das  ich  ynn  diesem  buch- 
lin  so  viel  f^rnlifri  hahe ,  das  kein  Iroptjs 
könne  sein  yui  abendmal.  vom  attendmai 
CMtH.  (1528*.  Pj^. 

Eröffnen )  cröflencn,  eroflncn,  aperire, 
mhd.  erolTen  (  Ben.  2,  l'-'^l  . .  aUd.  irnfTnnAn 
\Graff  1,  16S),  erscheint  bei  L.  nur  in  d*tr 
figürlichen  bßdeutung  offenbaren,  kundthmm: 
da  sie  wüsten,  daa  rr  Ooh,  bähen  sie  nurs 
nicht  erOflenet.  1  Smn,  22,  17;  der  himel 
wird  seine  missethai  cröfTcnPu.  f!iob  20. 
27 ;  der  vns  auch  crütleuel  lial  ewre  liebe  im 
geiat  CoL  1.8;  denn  ich  weis,  das  ich  meine 
hailiD  baM  aUisaB  nw,  wie  mir  denn  «Mh 


ERQUELLEK 


585 


EltULGLN 


vnserberribeBUsChrixiuserftflbethat.  2  fdr. 

1,  14;  ernlTene  ich  ineine  mctnnn::'  mul  lmii- 
rlOnkpii  niif  ilie  artikel.  de  Wette  br.  1,  57  j. 
einciii  »ein  iierz  crDlTnen,  seine  yedanken, 
tnUiegm  offtmbaren:  als  wenn  yhr  ewer 
herU  «im  guten  Treiindc  ganlz  vnil  gar  er> 
oiTnet.  vier  tröstliche  psalmen.  (ir)2ni.  Dj*. 
refl.,  il.  Eck  sich  seih  in  seynen  worlleii  vnil 
schreyben  einen  laudruchligen  erlzhigcner 
eroffViet  hal.  von  den  newen  Editchen  bul- 
len vnd  lügen.  (1520).  Kiif. 

Krq Hellen ,  sralere,  hervorquellen :  i i.i ni in h 
ilüncku  die  weit  vberous  nerrL«ch  sein ,  das 
aus  tlem  verdameten  vnd  erhencketen  men- 
schen Cbrislo  soke  der  h.  geisl  komen  vnd 
lehiMi'Iig  wasspr  rrqripllnii.  Eisl.  1,  3S2'*. 

Erquicken,  rivificare  ,  rerreare su  fri- 
schem leben  erwecken,  mhd.  erquicken,  er- 
kacken  {Bm,  i,  S93),  M.  ir-,  arquicchan. 
arquichan,  aucJk irGhacrhen  (Graff  A,  635). 

1  )  mit  Irans,  nrr..-  kompl  her  zu  mir, 
alle  die  jr  müheseiig  vnd  beladen  sf  id ,  ieb 
wil  euch  erquicken.  Matth,  1 1,  2S;  erquicke 
mich  {vor*  mach  mich  lebend)  nach  deinem 
worl.  ps.  119,  25;  das  wird  deinem  nabel 
gesund  sein  vikI  »leine  ireheine  erquicken. 
8fr.  3,  8;  slerckei  die  milden  hende  vnd  er- 
quickt die  strattchelenden  knie.  /et.  35,  3; 
aulT  ilaa  ich  erquicke  den  geisl  der  gedcnid- 
tlgeten  vnd  das  lieri/  di  r  zur.seblagenen.  57, 
15;  der  wein  erquickt  den  menschen  das  le- 
ben. Sir.  31,32;  ein  Ihaw  nach  der  hitze, 
der  erqaiclil  alles  wider.  43,  24;  erquieke 
mich  durch  deine  gnade,  ps.  119,  88 ;  er- 
quicke mich  mit  deiner  gereelitic-k-  it  119, 
40;  er  erquicket  mich  mit  bluinen.  huhelied 
2.  5 ;  sein  geist  ist  erqnirket  an  euch  allen. 
2  Cm*.  7,  13. 

2\  mit  rcft.  acc:  anfl"  il;is  dein  dcIi«:  vnd 
esel  1  Ilgen,  vnd  deiner  niajid  son  vdiI  Irembd- 
-  hng  sich  erquicken.  2  Mos.  23.  12;  wenn 
nu  der  geisl  goiles  vber  Saul  kam ,  so  nam 
Datlid  die  harffen  vnd  spielet  mit  seiner  band, 
«50  criluickf  sich  Saul  vnd  ^^arfl  hesser  mit 
jm.  I  Sam.  16,  23;  vnd  der  kOnig  kam  hin 
ein  mit  allem  voick,  das  bny  jm  war  müde 
vnd  crquicket(e)  sich  daaclbsT  2  Sttm.  10, 
11;  Wo  die  kiielie  solle  on  vnterlas  jnii  der 
Neifolguny;  steikeii  vnd  nicht  zu  weilen  ein 
lülltlin  holen  vnd  !»ich  erquicken,  wUrde  sie 
Dm»,  WSftavbMk. 


endürh  i\i  mal  vnd  mncbie  follen*  4sr  III. 
psalm.  (1530).  Giiij\ 

Erqiicknng,  f.  recreatio,  refectio,  mhd. 
erquickuoge  {Ben.  1,  893^:  wie  der  slarck 
weyn  den  kindern  der  lodt  ist,  also  ist  ehr 
(er)  den  allen  erqoickung  des  lebeos.  ob  auch 
yemandt  on  glawben  verstorben  selig  «  errfe?) 
müge.  fl522'.  Aiij»;  auff  das  da  knrn*^  lt> 
zeit  der  erquK  knug  {vulg.  tempora  lefrigerii. 
erfrisehung  iureh  kSkUn  Ai/UWnieA  bedmm 
dat  ffr.  «oorl).  apotU  g^tth,  3,  20. 

Brralken,  conßcere,  durch  rathen  heraus- 
bringen .  »fhfj,  <>rralen  (Ben.  2,  580),  ahd. 
ir-,  arrataii  (üraff  2,  4öOj:  wisset  jr  nicht 
das  ein  solcher  man,  wie  ich  hin,  erralen 
kllnde?  1  Mos.  44.  15;  ich  wil  euch  ein 
reizel  aiiflgeben,  wenn  jr  mir  das  errattet  vnd 
irelli  diese  sieben  tage  der  liochzeit,  so  wil 
ich  euch  drcissig  hcmbde  gehen.  Hehl.  14, 
1 2 ;  tunckel  aprucbe  au  erralen.  Dan,  5, 1 2. 

Erreger»  mwtre,  eommover«,  indUare,  in 
bewegung  telun,  enlaleften  mashm,  htrwr^ 
rufen. 

\}  l  on  &achen:  vnd  goU  seliulV grosse  wal- 

liscbe  vnd  allerlei  tbler,  das  da  lebt  vnd  webt 
vnd  vom  Wasser  erreget  ward  (vor.  vnd  das 

wns^er  erreget  1.  1  Mos.  1,21:  die  st  im  de<! 
herrn  erreget  die  wüsten,  ps.  29,  8 ;  er  lies 
weben  den  Ostwind  vnler  dem  himel  vnd  er- 
regt durch  seine  siercke  den  sodwind.  76. 26. 

2)  von  leufen:  es  ist  dem  rollen  geyst 
nur  darumb  zu  thun,  das  er  den  inll-n  pttfcl 
ertppe  vnd  an  *irli  zielie.  das  ander  tegl 
Widder  d.  hyml.  propheten.  (Iä25j.  Düj*; 
er  hal  das  volck  erreget.  £tie.  23,  5;  Ich  bin 
komen  den  menschen  zu  erregen  wider  sei- 
nen valer,  vnd  die  tochter  wider  jre  multer. 
Matth.  10,  35;  vnd  das  volek  ward  erreget 
Wider  sie.  aposl.  ge$eh.  16,  22. 

3)  aullrabr  vnnd  empdmng  erregen,  leider 
den  fttiith  genontten  gtgeü,  itani,  (1523). 
Aij**;  krieg  erregen,  ps.  140,  3;  hi^s  erre- 
get hadder.  .spi.  10.  12:  da  nani  aber  die 
Sünde  vrsa«rh  am  gebot  vnd  erreget  in  mir 
atteriey  lusl.  BSm*  7,  8. 

4)  sich  erregen :  es  errege  sich  das  was- 
ser  mit  webenden  vnd  lebendigen  thieren. 
I  Mos.  l ,  20 :  vnd  als  er  zu  Jerusalem  ein- 
zoch,  erreget  sich  die  gattlae  alad.  JfaUb. 

74 


DIgitized  by  Google 


£RR£1CU£M 


586 


ERSAUFEN 


21»  10 ;  die  »OndlicheD  lUste,  wHche  durchs 

gese(z  sich  erregeleii.  Rom.  7.  5. 

Krrfirben,  aUingeret  oMequi»  bis  a»  et- 
was retcl^. 

1)  kinder,  die  jra  tage  nicht  erretctien. 
J$».  65»  20;  wol  dem,  Her  da  erwaiiol  viul 
rrrciclil  taiisent  drcy  liiinderl  vinl  ninir  vmi 
dmssig  Inpc.  Dan.  12,  1,2;  der  nu  das  sechste 
gehcd  eneychel  hat.  vber  da»  erste  buch 
Uoee»  ( 1 527).  Rij* ;  er  wird  «onst  gewisitch 
h«'>!(<'ii  werdeil  vnd  eine  saw  inaclicn,  ehe  er 
runfl'noleaerreidiLder  lOl. ptatm,  (15ä4i. 

2)  wenn  wir  gleich  viel  sagen,  so  können 
wir»  doch  iiiclil  erreichen.  Sir,  43»  29 ;  wie 

.iImt  iliT  kniii)ifT  spy  zu  jiniif^rn ,  wpi  ili  ii  wir 
nn  lii  Hill  Worten  »üreyclieii.  vber  da«  erste 
üuch  Mone.  ^1027).  aaiiij'.  vgl.  erlangen  3. 

Kmimi»  Mlore,  mM.  errei|co  {Ben.  % 
675*):  doch  kerel  sich  der  herr  aichl  von 
dem  grini  soincs  grossen  7.i*nis ,  da  mit  er 
viiur  Juda  crzUrnel  war,  vmb  alle  die  rei- 
Uunge  wiHen»  da  mit  jn  HanasM  erreitiel 
halle.  2  MSn.  23.  26. 

Erretten )  eripere,  tiberare.  retten,  be- 
freien, erlösen,  mhd.  erretten  (//trw.  2, 678"», 
ofcd.  ir-,  arrelian  [Grciff  2,  471). 

1 )  mA  dem  aoe.  det  Mm  rHienden  gegen- 

o)  person:  du  hast  dein  volrk  niclit  rrrpi- 
tel.  2  Hos.  5,  23;  «li  tm  liei  herr  dein  goll 
wandelt  voler  deinem  Ligor ,  das  er  dich  er- 
rette. 5  Moi.  28.  1 4 ;  er  fclags  dem  herm, 
der  helfTe  jm  aus  vnd  errette  jn ,  hat  er  tust 
XU  jin.  ps.  22,  9;  jtzt  vergt'ss,n  sj.-  t-oii»  -. 
der  sie  dazu  mal  er  rettet,  das  sciwiie  con- 
filemini.  (1530).  Biiij*. 

b)  Sache:  errette  deine  sede  vnU  silir 
nirlit  iiiiidor  dielt.  1  Mos.  19,  17;  gott  hat 
mich  für  euch  her  gesand,  das  er  euch  vherig 
behalte  aulT  erden  vnd  ewr  leben  errette 
dnrch  eine  grosse  erretlunge.  45,  7 ;  da  er 
die  Kr'y|)ki  pliif^'ot  vnd  vnser  henser  errettet. 
2  Mos.  12,  27  weil  <,ic  iiirli!  mit  vns  ge- 
zogen sind,  sol  man  jnen  nichts  geben  von 
dem  raub ,  den  wir  errettet  haben.  1  Sam. 
30.  22 ;  also  wurden  snne  gebeine  errettet 
mitden  f,'»'lioiii«'ii dos  jitviplu'tcn.  2kön.23,  18. 

2)  mit  praepiisitionen:  ai  von:  etiflli- 
mich  von  der  band  meines  bruders,  von  der 


band  Esau.  1  Um.  32,  11;  ein  egyptischer 
man  crrcttetfc)  vns  von  den  hirlcn.  2  Mos. 
2,  \'J  ;  vml  ei rettet  vnser  seelen  von  dem 
tode.  Jos.  2,  13;  der  berr  der  mich  von  dem 
tewen  vnd  beren  errettet  hat,  der  wird  midi 
auch  erretten  von  diesem  PhiKeter.  I  toi. 
17,  37. 

b)  aus:  da  das  Huben  hürel,  wolt  er  jn 
aus  jren  headen  erretten.  1  Mos.  37.  21 ; 
vnd  ich  lieir  jm  nach  vnd  achlng  jn  vnd  er^- 

reitets  {dasschaf)  .ins  seinem  maul.  I  Sam. 

17,  35  ;  vnser  gou  k.iii  vns  wol  erretten  aus 
dem  gluenden  ofen.  Dan.  3.  1 7 ;  vnd  errel- 
tei  ja  aus  alle  seinem  trflbsal.  n|mtf.  feeek, 
7,  tO. 

c)  vor  (für;:  vnd  sollen  frei^son  \v,t>;  <>u<1i 
vbcrig  vnd  errettet  ist  für  dem  liagel.  2  Mus. 
10,  5. 

3)  sieb  erretten :  auff  dem  berge  errette 

dich ,  das  du  nicht  vmbkomest.  1  Moi»  19, 
1 7 ;  ich  kan  mich  nicht  aufl  dem  berge  er- 
retten. 19.  19. 

RrnttCTi  m.  ««fMlor,  Mftersior,  reiler, 
eHSter:  der  herr  ist  mein  fels  vnd  meine 
burp  vnd  mein  irrptter.  2  Sam.  22,  2.  ps. 

1 8,  3 ;  seine  kindcr  werden  zuschlagen  werden 
im  Iber,  da  kein  erreller  sein  wird,  tiiob  b,  4. 

Imttigen)  «m«  erretten:  damitte  auch 
die  rrenil)den  nicht  Irostlosz  verillMen  vnd  Tur 
schänden  vni!  uH' ii  sunden  crrettigcll  sein 
mögen,  ordenuny  eyns  gemeynen  kaslens. 
(1523).  Dj''. 

AntMug,  f.  ierwUio:  vnd  ewr  leben  ei^ 
rette  durch  eine  grosse'  errettunge.  1  Mos. 
\'>.  7  :  li.istu  vnser  fj"i((  yuscv  missetbal  ver- 
sehonel  vnd  hast  vns  eine  erruttung  gegeben. 
Bsra  9.  13;  da«  nichts  vbrigs  noch  keine 
errettunge  sei.  9,  14;  httlffe  vnd  mellUDg. 
Bindseil  bihcl  7.  103. 

Krs  «  er  es :  wie  en  gerne  hat.  1  Mos. 
27,  9. 

lisittigei,  iätä^,  tau  machen:  wenn 

das  erdreii  Ii  eitel  kuni  vnd  das  wasser  eitel 
wptn  vni!  die  l»erge  eitel  golil  weren,  kündten 
sie  doch  nicht  einen  gcilzigen  menschen  er* 
setiigen,  der  147.  fsalm.  (1532j.  Ciij'-. 

Inmffmi  pmel.  ersol^  M  £.eiwMiliiocJk 
ersoTif,  part.  er?f>fTeii ,  iu  ßüssigkeit  umAom- 
wie»,  frlrinken,  mhd.  ersufen  (&ei».2%  720'')* 
ahd.  arsuran  {tiraff  Ü,  110). 


._^  kj  i^  -o  i.y  Google 


ERSÄUFEN' 


587 


EBSCUALLEN 


1)  von  Menden  gesehöpfen  und  strar  von 
MMHfcAmi  toie  ÜUeren:  wenn  du  oii  aufl  den 

glauben  wollest  so  trotzen  vnd  nicht  vIh  t 
die  brücken,  sondern  aull  dem  wasser  gehen, 
würdnstu  biliich  ersauflen.  vber  das  ersle 
MiMote.  (1527).  Xtq* ;  der  kOnig  Pharao 
ersoufl"  mit  seiiuni  voick  joi  rotoii  iiiecr.  der 
\n.psalm.  (Iö3<h.  Hutj' ;  iliin  li  den  glau- 
beo  gieogen  sie  durcli»  rutemeer  als  durch 
trocken  Uod»  welches  die  Bgypter  auch  ver- 
suchten vnd  ersulTen.  Ifefrr.  11.  29 ;  vnd 
sihe  die  ganize  Iierrl  sew  störtr^t  ich  mit 
einem  siurni  ms  nieer  vuU  er&olfea  iiu  Was- 
ser. MalUi.  8,  32. 

2)  «0»  foeJ^,  im 

denn  der  Vorrat,  den  du  bcy  dir  hast,  der  kan 
verbrennen,  ersaulTen,  f^c^tolm  oder  von 
motten  vnd  wUrmcn  gefres^iiefi  wenlen  vnd 
vmbkomen.  Jen,  4,  507^ 

3)  in  etwas  ersoffen  sein,  doHn  unterge- 
taucht, ganz  und  gar  darein  versenkt,  da- 
von erfüllt  sein:  beide  |m>ster  vnd  prophe- 
leo  sind  toll  von  starkem  getreucke,  siod  in 
{vor,  im)  wein  emollen  vnd  dauneln  von 
starckeui  gctrcnckc.  Jet,  28»  7 ;  so  ists  nu 
liie  aouiel  gesagt,  das  der  mensch  nm  anfang 
geschaflen  ist  ein  bilde,  das  gott  enhtioh  war, 
vol  Weisheit,  tugeud  vnd  liebe  etc.,  vnd  kuru- 
Quib  ym  guten  ersoffen  vnd  on  alle  bOse  Itlst. 
vUr  iae  erete  Ndk  Mose.  ( 1 527  j.  Fiiij^ ; 
wir  sind  so  gar  ym  gut  ersofft^n ,  das  man 
ehe  alles  yun  die  schanlze  schlecht  {»chlägl), 
ehe  yemand  etwas  Icsaet  vmbsonst  fiiren. 
e^end.  mHij**;  es  ist  mir  selber  aus  der  mas- 
sen  srjiir  worden .  das  ich  mich  von  dfii  hi'i- 
ligen  gerissen  habe,  denn  ich  vher  alle  m;)ss(> 
lieH  darionea  gesteckt  vnd  ersoUcu  gewcsi 
bin.  ejn  eendbrieff  von  dolnielfeften  ele. 
(1530).  Dj  ;  wie  ist  der  Mahmet  in  d*'in 
firawen  fli'ix-h  ersoffen,  verlegwm  de*  aUo- 
ran.  (1542).  kiij''. 

ErsänfcnCerseufen),  prael.  ersäufte,  pari. 
enSuft»  eneaifen  nuneben,  erManken,  mhd, 
ersoiifen  {Ben.  2',  721"). 

Ii  eigentiich:  molstcin  soll  man  an  vlu 
iiclsze  hengi>n  vnd  sie  erseulTen,  wie  Chnslus 
sie  wirdig  acblet.  euajii^.  von  dm  Ueben  ana- 
»eUigen»  (1521 ).  Riiij' ;  gleich  wie  das  nieer 
mit  aller  vntrt'siüinickcyl  .lonn  prseufTfn  wil. 
der  prophel  Jona,  (1526).  Fuij'';  icb  bin 


im  lieffen  wasser  vnd  die  flnt  wi)  mich  er- 

seuffen.  ps.  (»9,  3;  vnd  dii-  wasser  erseufften 
jre  Widersacher,  das  nicht  einer  vberbleib. 
Iü6,  1 1 ;  da  aber  die  Egypler  jnen  mit  jrera 
gautzen  heer  oacheilelen,  wurden  sie  alle  er- 
seulit  im  meer.  Jud,  5>  11 ;  wie  bald  knndle 
■illes  korn  jnn  der  erden  verfaulen,  erlmren* 
vt  riiioddrrn .  von  wurmUn  gpfrcssen ,  vom 
wasser  erseufft  werden,  der  147.  ptalm, 
(1532).  Ciiij*;  vnd  haben  alle  im  rinn  dieses 
schiff  SU  erseuffen.  vier  predigten,  (1546). 

Dj^ 

2'  uneigenllich  und  bildlich:  dnlior  isis 
auih  so  ein  krcflii^  jUiigelbad,  das  es  den 
menschen  new  gebirt  alle  sunde  an  jm  ab- 
wesclit  vnd  erseulTl.  zwo  predigt  auff  der 
kindi'riuuffe.  (1510).  Giiij^;  es  [das  ttasser- 
{(lu/en)  bcdeut  das  der  alte  adani  in  vns  durch 
tegliche  rew  vnd  busse  sol  erseufll  werden 
vnd  sterben  mit  allen  sindeo  vnd  btfsen  losten. 
Jen.  S.  38^i  ;  da  liilfTt  denn  der  leuffel  tu- 
schauben  mii  aller  tiiacht  vnd  list  bis  das  er 
sie  jn  iweiiK  1  vnd  traurigkeil  erseuife.  das 
schone  eonfUemhU.  (1530).  Dij". 

ErschafTen,  creare  schaffen,  ahd.  ir-,  ar- 
scafaii  <  Grajf  G,  445j:  der  lierr  wirdein 
newes  mi  lande  «Tsichafreu.  Jer.  31,  22. 

Knchallen ,  personare ,  mhd.  erschallen 
(Ben,  2*.  122^).  das  praet,  iavtet  kei  L, 
gewöhnlich,  une  mhd.,  erscbaO  (beitto  er- 
<;('linll),  doch  begegnet  bisweiten  auch  ei» 
schwaches  erschallet  (d.  i.  erschaUetej. 

1)  Und  erUSnen:  vtel  aber  dOneten  mit 
freuden.  das  das  geschrey  hoch  erschal. 
Esra  ^.  12;  fr  wird  singen  ein  lied.  des 
hall  er<scha]len  Wird  bis  an  der  weit  ende. 
Jer.  25.  30;  wenn  ich  uieiu  eselgeschrey 
chika,  chtka  lasse  erschallen,  wider  da»  bnp» 
slum  zu  Rom.  iir>4r)).  Hiij*;  -  vnd  da  die 
lade  des  hunds  des  lierrn  in  das  lager  kam, 
jauchzetc  das  gantze  Israel  mit  einem  gros- 
sen jauchzen,  du  die  erde  erschallet.  1  5cmi. 
4,  5 ;  vod  das  gantxe  bans  erschall  von  dem 
Missen  gedöne.  Sir.  50,  20 ;  seine  stimme 
klinfief  so  hell,  das  himel  vnd  erden  danon 
voll  werden  vud  ersdiallen  uius.  das  5.,  ü. 
vnd  7.  eap.  e,  MeMkei,  (1532).  Lij*. 

2)  ruchtbar.  kmtd  werden:  vnd  das  vrteü 
ersrhaJI  fiir  dem  pnnt/en  Israel.  1  kön.  3, 
2Si  vud  sein  gcrUchle  erschall  in  allen  len- 


uiyitized  by  Google 


ERSCHEIDEN 


588 


ERSCHEINUNG 


(lern.  Etthtr  9»  4 ;  vnd  es  iftl  bis  gen  Jeru- 

saliMii  erschollen,  das  hater  komeii  aus  fernen 
lamli'n.  Jer.  1,  Ifi. 

Erselieidci,  ahd.  arsceidan  ( Graff  tj,iZ2), 
separate,  disjungere,  in  folgenden  itelten 
imM  f.  «.  a.  bmmmtnt  fnliOMaii  er  ist 
erschieden  goltis  szon  {oQio&^yrog  xt(>r 
^tOVf  vulg.  praedestinattis  vs\  filitts  dri)  ytiii 
der  krafll.  ausxleg.  der  ep.  rnd  euang.  des 
miMMl«.  (1522).  .  M  Bindteil  feh- 
tende  var.  su  Möm.  1,  4,  wo  L.h«maeh 
übersetxle:  krefl\iglich  erweiset  pin  songol- 
les; er  isl  ersehieden  ,  beschlosszen,  angc- 
noromco  vnil  gehalten  für  goUb  szoo.  ebend. 
Qiij'>.  doi  M.  gerade  m'efti  «diene  leorf 
erscheint  mhd.  vnd  «M.  fa$t  gar  nlcftl. 
Irrt  mm  bringt  nur  einen  beleg  bei. 

Knckeikeir  in  conspeclum  venire,  appa- 
rere,  mm  «orfcfteM  JkMmieii,  titk  «eÄen 
iMM»,  tiehxei^n,  «M.  erschtoen  (Am.  2*, 
143»),  ahd.  ir-,  arsdnan  {Graff  G.  504). 
d<M  prael.  lautet  bei  L.  in  der  regel  ei- 
schein,  seUen  erschien  {x,  b.  2  Mos.  iii,  10, 
dagegen  itt  da  der  churfDrsl  erschien  bH 
Grimm  vtb.  3,  956  ans  Jen.  5,  278'  nach 
dem  original  in  erschein  zu  ändern). 

t )  von  sonnf*  und  g^stirnon.  welche  leuch- 
tend sicii  zeigen :  da  aber  in  vielen  lagen  we- 
der sonne  noch  f^eslim  ersnhein  .  .  .  war 
alle  hofTtintii,'  \mmt>  Miriis  itahin.  apost. 
gesch.  27.  20;  vnd  erleruel  mit  vieis  von 
jnen,  wenn  der  slem  erschienen  were? 
MaUh.  2,  7.  elewfo  wm  kmr:  es  erschein 
jnen  aber  wol  ein  selb  brenend  fewr.  weieh. 
17,  ü. 

2)  häußg  von  den  sichtbaren  oßVnba- 
rungen  golles,  und  seiner  engel:  da  ersctK'iu 
der  berr  Abram.  1  Jfof.  12»  7;  vnd  der 
engel  des  herm  erschein  jm  in  einer  Towri- 
gen  flarnroen  aus  dem  piiscli.  2  Mos.  3,  2; 
vnd  sihe  die  herrligkeil  des  herrn  erstliieii 
(tar.  erschcyn )  in  einer  woickcu.  16.  10; 
sihe,  da  ersehein  jm  ein  engel  des  berrn  im 
traam.  Matth,  l,  20.  nicht  anders  von 
Christo,  xumal  nach  seiner  aufersiehung  und 
Himmelfahrt:  ihesus  aber,  da  er  anflerslan- 
den  war,  erschein  er  am  ersten  der  Maria 
Magdalcne.  Marc.  1 6,  9 ;  der  herr  isl  war- 
hafflig  .uiffi^rstandeii  vnd  Siincini  orsehii-non. 
Luc.  24,  34 ;  der  berr  hat  mich  gesand,  der 


dir  erschienen  islauffdemwcge.  apost.  geseh. 
n,  1 7.  doch  aneik  von  aemem  k&mmen  int 

fleisch  ,  rntt  seiver  mensch^rrrdung:  dazu 
isl  eiücliieueii  der  son  gölten ,  das  er  die 
werck  dei  teufels  zursiörc.  1  Joh.  3,  8; 
daramb  ligt  grosse  macht  daran,  ob  man 
j^Ifiilic  an  den  erschienenen  oder  zuküafltigen 
ChrisUiui.  zwo  predigt  ati^  der  kinderlan^e. 
(1540;.  iliiij'. 

3)  von  wiederkommenden  verstorbenen, 
gespenstern ;  vnd  silie  da  erschienen  jnen 
Moses  vnd  Elias.  Matth.  17,3;  vnd  stunden 
aufr  viel  leibe  der  heiligen  ,  die  da  scIiliefTen. 
vnd  gicngen  aus  ülu  grebern,  vnd  kamen  in 
die  heilige  slad  vnd  erschienen  vielen.  27, 
53;  es  ist  ein  druck  ausgegangen  als  von 
•'inoni  gcspiinsle.  ilcni  iir^rhcr  zu  Slasfurt  er- 
sclaeueu.  eine  warluifftige  historie.  (1535). 
Aij'. 

4)  erscheinen  von  menschen,  sich  adben 

lassen,  sich  einstellen :  das  sie  gewislich  ge- 
incinel  haben,  vn.%t'r  leil  soll«'  ninicr  so  ki'i  k 
sein,  das  sie  erscheinen  würdün  \sc.  au(  dem 
reidtttag  tu  Angtburg).  tcarnunge  an  a.  f. 
deudschen.  (1531|.  Cij*;  der  kurfursi  zu 
Sachsen  der  aller  er«!'-  "t^ihein.  ebend.;  wie 
woi  mir  nicht  gebürcl  aulF  diesen  reichstag 
persönlich  zuerscheinen.  vermanw^  an  die 
geitUidian,  (1530)*  Ag*;  da  erschimen  hir 
jiu  die  hohenpriesterirnd die  rumcmcslen  der 
Juden  wider  Paulum.  apost.  gesch.  25,  2; 
drey  mal  im  jar  sollen  erscheinen  für  dem 
herm  dem  herrscher  alle  deine  manahflde. 
2  Jfoa.  23,  17;  vnd  das  niemand  ftir  mir 

lehr  «."rschcine.  24,  20. 

")  ron  :i' hen  und  ztislünden,  sich  xeigen^ 
iicJi  kund  üiun:  aber  die  siindc,  aufl  das  sie 
erscheine,  wie  sie  stinde  ist.  Whn.  7,  13; 
es  ist  erschienen  (he  heilsame  gnade  gottes 
aih  n  mensehen.  TU.  2,  11  ;  daran  isl  cr- 
M  bleuen  die  liebe  gollcs  gegen  vns,  das  gott 
seinen  eingeboren  son  gesand  hat  in  die  weit. 
1  Joh.  4,  9 ;  daramb  hab  ich  dich  erweckt, 
das  meine  kraA  an  dir  erscheine.  2  Moi. 
9,  16. 

Ersdicinnngy /.  1)  iniif  ut'uu,  adiennu, 
kunft.  meitt  dat  iommen  GintUam  ßngHen 

tag:  bis  aufT  die  erscheinung  vnsers  herm 

Jhcsu  Christi.  1  7Vm.  6,  I  4  ;  allen  die  «icine 
erscheinung  lieb  haben.  2  Um.  4,  8;  vnd 


bigiiizeo  by  LjO^^^C 


ERSCHEPFEN 


589 


ERSCHNAPPEN 


warten  aiilT  diu  selige  lioiTnung  viid  erscliei- 
nuDg  der  herrligkeit  des  grossen  goUes.  TU, 

2,  13. 

2)  gesichl,  visio:  daher  war  ich  der  hini- 
hscheu  erschciiiimg  nicht  viigleubig.  apost. 
^tMch.  26,  19. 

Erseliepfen,  s.  erschöpfen. 
^Erschiesien,  mil  einem  grxchusz  Jas  le- 
ben nehmen:  die  jdnghnge  util  iiugrn  er- 
.Hchieüsen.  Jes.  13.  IS;  wer  deu  l>erg  au- 
rllret,  so!  gesleinigl  oder  mil  geschos  er- 
schossen wcnlen.  2  Jfo«.  19«  13;  Kein  snl 
von  Lcmech  fui  'mti  wiM  erschnssPTi  «sein. 
vber  das  erste  buch  Mose.  (1527).  Hj*". 
"  IncUoiUch  (erxcliiesliclij.  ffwAuosut» 
uiUis ,  mU  beberxigen ,  beb«Ddigen  und  er- 
sprieshch  von  L.  tUt  neuhUdwng  tenpaUel. 
vgl.  hehärulipcn. 

Erschinden^  vi  pecunium  fxlorquere,  nie- 
i/trUrät^tig  erwerben:  was  sie  mit  ablas,  bul- 
len, beichlhrielfen,  hudorhricfTm  vnd  andern 
*'oiiif>sion<iIihus  haben  in  .iltfii  l.iiiiitMi  geslo- 
If.u,  noch  Stelen  vnnd  crHcltiiidini ,  acht  ich 
als  Ilickwerck.  an  den  chrisU.  adel.  (1520). 
Kij* ;  wie  denn  elUicb  vnser  juncberlin  ge- 
tlian  haben,  sonderlich  den  reichen,  da  sie 
haben  etwas  vermeynet  zu  erschinden,  oh 
kriegsleul  etc.  (1527 j.  Bij";  goU  kao  die 
straffen,  so  es  mit  vnrechl  erschunden  h«bpn. 
ausltg.  der  zehen  gepot.  (1528).  M5'  . 

Krsrhlagen,  noch  erscblalttMi,  mhd.  i  i- 
hlaheii.  erslaii  ://'•«.  2*,  375),  ahd.  ir-  ar- 
slahan  {Graff  6,  7*it>). 

1)  erschlagen,  fffdlen:  Moses  lieaa  drey 
liusent  vom  volek  er.-ichlaheri.  eyn  trete  vor- 
manttrig.  ir)22;.  Aiiij'';  ich  hab  einen  man 
erschlagen  nur  zur  wunden.  1  Mos.  4,  23; 
vnd  da  er  sähe,  das  kein  mensch  da  war,  er- 
schlug er  den  Egypler.  2  Jfos.  2,  12;  wer 
iber  ein  vieh  erschlegl ,  der  snis  bezalcn. 
3  Mos.  24,  IS;  die  achzchen,  aull"  welche 
der  (hunu  in  Siloha  fiel  vnd  erschlug  sie. 
Ine,  1 3,  4 :  das  dich  ein  alte  wand  erachlahe. 
der  prophet  Habaeue,  (152f)).  Ij';  das  sie 
der  blitz  mkI  (lonner  erschlüge,  wüer  das 
bapstum  iu  Rom.  (1545).  Fij*. 

2j  frUchlc  cr^tchlagen,  zerschlagen:  wenn 
der  hagel  alles  getreid  erschlagen  helte.  Jen» 
4»  506'. 

3)  zendUoffen,  niedergeeehlage»:  mein 


herlz  isl  erschlagen  in  mir.  ps.  109,  22; 
jr  seid  so  gar  erschlagen  vnd  erschrocken 
vber  diesem  wort,  das  16.  aap.  Jokaiwü. 
(151^8^.  Jij*;  denn  w«>il  plcuht  Tiid  wois, 
das  golt  beide  einen  hirael  vnd  belle  hat,  er- 
schrickt er  bald  for  gottes  soro  vnd  wird  ein 
blffde,  erschlagen  menscii.  das  15.  eap,  der 
ersten  ep, «.  PauU  an  die  Cmrinlker,  (1534). 
l.iijV 

ErschlclchcB)  praet,  iTschleich  {heule  er- 
schlich), niM.  ersitchen  (Ben.  2^  398),  re- 
pendo  99tequi,  unvermerkt  an  eluias  heran- 
kommen, schleichend i'rlanijCH  :  ilun  Ii  sdialck- 
heit  der  menschen  vnd  teu.scherey,  da  mit  sie 
VHS  erschleichen  su  verfilren.  E^ue.  4,  14; 
Simsott  war  ein  einig  man  on  allen  seng,  er- 
schleych  vnd  gricff«  sie  an.  vber  das  erste 
buch  Mose.  (1527).  vvij*;  darnach  sich  liute 
Tur  dem  geilz,  das  er  vns  nicht  heimlich  er- 
sdileiche  vnd  einneae.  da«  5.,  6.  vttd  7. 
cap.  t.  Mallhei.  (1532).  mif ;  aber  wir 
sollen  WiirkiT  sein  vnd  vns  flcii  fanl'^n  ilber- 
driisz  iiichl  labi^üU  ersohlcicht>ii.  de  Wette 
br.  2.  393 ;  an  dem  tUek  lies  ers  nicht  giiug 
sein,  gedacht  auch  das  ganlse  EgyptenUnd 
also  zu  erschleichen.  Bindseil  bibell  i. 

Erschlindcn,  rersrAf/nr/c».  mhd.  erslmdpn 
(Iten.  2\  402''i;  du  bist  mein  feisz,  daraufl 
ich  stee,  das  sie  (die  wuser  der  anfeektwug) 
mich  nit  crseulTen  vnd  erschlinden  (Jen.  1, 
21*  vei-schlinden).    dk*e  eieben  jnisipfoliii. 

Erschlingen,  dasnelOe:  III  dem  gang  isl 
die  sflnd  erschlungen  in  der  gerechtigkeit. 

Eisl.  1,  151*. 

Rrsrhmürken,  schmücken,  ausschmücken : 
s.  Paulus  von  sich  römel,  das  seine  rede  uit 
mil  crschmuuklen  {EieU  1,  1'  erschmuckten) 
vnd  vorblnmcten  Worten  gesciert.  eyn  denitdt 
theoloyia.  i  1518).  Aj\ 

Krschnnppco  ,  or*»  hiavtf  mptarf,  crtci' 
sehen,  erhassehen:  warifi  ihkIi  yilermaii,  ob 
sie  eyn  mal  mich  erschnappon  mochten,  anff 
das  vbirchristlich  buch  bocks  Emssers. 
(1521).  Bj';  gleich  wiest«»  da«  f(>j:t>fp\vr  Ix - 
slettigcn ,  wo  sie  das  wort  fewr  ynn  der 
schriin  erschnapfien  künden,  widder  den 
newe»  abgolt.  (1524).  ciij";  vnd  hoPhnng 
da  isl.  etlwas  zu  erschnappen,  vier  IresUiehe 
peabemu  (lö2(i).  Cüy";  vnd,  wo  es  das 


ERSCHÖPFEN 


S90 


ERSCUREPPEN 


glack  leid«n  woll,  selbs  solche  kdaigreiche 
miu-hi  erschnappen  vnd  einnemen.  Jen»  6, 

524'. 

Efschdpfen,  />.  rtc/i(t|^er  ersclicpfcn,  mhd. 
erMheiifKn  i  Ben.  2*.  .66*)»  «M.  «rscepii.Mi 
{Onff  6,  449). 

1 )  haurire,  schöpfen:  willu  aber  iTchlcn 
li'MJtl  vikI  rrfude  im  lif rtzfn  PrsrhcpfFfn ,  so 
lerne  nur  solch  lieliiicli  biUi  vti«!  worl  iie$ 
euangelij  wol  einbilden,  eine  predigt  VOM 
verlornen  tchaf.  (1533).  Füij*;  sihe  nur  xu, 
(1,1^  f!n  DU  fffs  vonirieses  so  du  von  v!)f>*Mi 
erschciillesl,  vbesl  dies«  lusl.  vier  tröstliche 
ptalttien,  (1526).  A5'. 

2)  leer  ^Mpf^n:  ein  quell  die  nicht  zu 
entrticpflen.  Aottfpotf.  (WiltttfA.  1545)  «om- 
merteil  72''. 

Krschreckcnj  praet.  er^scla-ack,  pari.  vt~ 
scbroclien,  lerreri,  eigenU.  aufspringen,  auf- 
fahren, zusammenfahren  f  snhrerken  = 
springen),  mhd.  erschrecken  {Ben.  2*.  210). 
tthd.  ir-,  arsoricthan  iGra/f  6,  574  i. 

a)  wenn  er  hürct  einen  liakken  kraclien, 
üoendirickler.  derproph,BalMeme.  (1^2%). 
i}*;  da  es  nu  niilternachl  ward,  ersclmek 
der  man  vnd  er^rhnttort.  Ru(h  3,  8:  da  kam 
mich  furcbl  vnd  xiiiern  an,  vud  alle  mein  ge- 
beiB  enchracken.  Wo*  4.  14 ;  ich  bin  er- 
acbrocken  vml  meinele  Irawen  ea  donnerte 
so  seer.  tcider  das  bapslum  su  ttnm.  1 1 5  ir/). 
Sj*.  ersrhmrkfn  ^'f \vi><si'»i.  eyn  sertnon  von 
dem  hochwirdiyen  savramenl.  ( 1 5 1  it).  a  uij''. 

b)  ier  gegenetand  des  erscbreckena  ist  im 
gen.  btigi-fwji:  wolan,  lieben  brüder,  er- 
schreckt des  ni(  Iii.  dir  tceisheil  Sahnnonis. 
(1529).  Aij'';  denn  dre^elben  sind  solcher 
oewan  zeiliing  hart  erschrocken,  ie  Wette 
br.  5*  107. 

c)  mit  praepos.:  Saul  ersr  litvick  seer  für 
den  worttMi  Samuel,  l  Sam.  2b,  20  :  im  an- 
dern jar  hatte  Ncbucadneur  einen  iTdum,  da- 
von er  erschrack,  &»  er  anIfwAcht.  Dan,  2. 
1;  da  sie  aber  jn  sähe,  crschrack  xte  vher 
seiner  rcilf  1 .  20. 

brschrcckeu,  praei.  er^ciireckte ,  pari. 
erschreckt,  terrere,  in  schrecken  setzen,  eig. 
mtfspringen  machen,  mhd.  erachrecken  {Ben, 
2",  2! 2*},  ahd.  irscrecchan  iGraff  ti,  576): 
aber  tim  herr  erschn'«-k<'lfc  i  den  Sis^era. 
rieht.  4,  16;  vnd  die  menner  von  Israel 


wandten  aich  auch  voab  vnd  eritdireeklen  die 

menner  Benjamin.  20,  1 1  :  furcht  bat  dich 
plötzlich  erschreckt.  Hiob  22.  10;  mein 
hertz  zittert,  grawen  hat  mich  erschreckt. 
Jes,  21.  4;  es  ist  hie  der  venmnfl  gf eich 
wie  einem  kind,  das  man  mit  einem  scheoaal 
Oller  lanif^n  f  r-^i  lu  ecket.  ausleg.  der  ep.  vnd 
euang.  von  ostern  etc.  (1544i.  xiiij*;  durch 
gcspcusle  erschreckt,  weish.  17,  3. 
.  BndirMfcn»  n,  lerror;  las  vbersie  btlen 
erschrecken  md  Turchi.  2  Ifo«.  15.  16;  ein 
tifw  wfiszen  vnnd  einflusz  dor  f!nadon  anhebt 
Ulli  einer  grossen  anfechlung  vnnd  erschrecken 
des  gewissensa.  ^niiul  vnd  vnach.  (1520j. 
fij*. 

Erschrecklich)  honibiUs,  furchtbar:  es 
kam  ein  man  goltes  zu  mir  vnd  seine  gt^slall 
war  anzusehen  wie  ein  enge!  golles  fa»i  er- 
schrecklich. n'eM.  13»  6;  denn  der  berr  der 
allerhöhest  ist  erschrecklich,  ps,  47»  3 ;  der 
tag  des  herrn  ist  gros  vnd  seer  erschreck- 
lich. Joel  2,  1 1  ;  alsbald  sein  leib  ins  be- 
grebuis  ist  gdegel  worden,  ist  als  bald  ein 
erschrecklich  rumor  vnd  getbOmel  geiion 
worden,  ein  letAiidbe  Mj^onadbri/I.  (1545). 
Aüf. 

Krtchrecklkh^  horribiliter :  ein  solch  arm 
ereaiur  seynen  goU  scfattpffer  sso  erschreck- 
lich, ^'rewlicli  anspeyet.  auff  das  vbirchrisHf^ 

lith  hitrfl  hocks  Emszers.  fl.'>21i.  niiij^. 

ErsrhrcckniS)  /.  und  n.  Ifrmr,  furcht, 
mhd.  erschrecnis  f.  [Ben.  2;  212'):  ditiuil 
Türen  sie  das  volek  ynn  die  erachrecluiis« 
ansleg.  der  euang.  von  ostem.  ( 1 527).  X6*  ; 
seine  [;n.idt  Nnd  liarmhei  Izickeit  i«;l  l-cy 
denen ,  die  da  stehen  ynn  dem  erschreckais 
des  gerichts  vnd  xorn  goltes.  ansleg»  der 
euang,  an  den  ßntemislen  festen.  (1527). 
v8'':  der  bann  grösser  fahr  vnd  erschreck- 
nis  brin^'i  tli  iien.  die  jn  treiben,  wo  sie  sich 
nicht  liirsi'iien.  Jen.  1,  240\  voller  er- 
schreckms.  teetsh.  17.  6isf  jil. 

Erschreckung,  f.  das  erschredten,  mhd. 
erschretkiin-;.-  iUfti.  2'.  212*'i:  die  rurchl 
vnd  falsclie  erschreckung  der  leiite  suchen. 
Jen.  1,  241'';  wider  aUe  erschreckung  des 
gewisscns.  1»  65*. 

Erschnpfin^  searificare,  serschrepfem: 
die  mich  an  meinem  leihe  so  erschreplleo 
vnd  zumarlerlen.  Utchr.  224% 


Digitized  by  '  >'  ^ 


EBSCHREPPELN 


591 


ERSEHEN 


sammen  scharren,  frequentaliv  von  er- 
schrappen :  so  kaiislu  mit  frfilirhpm  pp\vt<?spn 
liundert  inai  luelir  gunicsscn,  denn  iln  mit 
vntmr  vnd  vnrediL  «rschreppebt.  devdtiA 
mImJWmhiw.  (1529).  Kj^ 

Enchnttere^  conculere:  da  es  nti  luilitT- 
naclil  ward,  crsrhrrick  der  man  vird  i  rsclmi- 
lerl  (vuly.  cuiilurl»jius  est;  dtu  htbr.  wuri 
»mL        jmHIeUni^cii")-  JhMfc  3,  8. 

Kncbwinmi  (ersrhwerraeni.  aiusinnen : 
wo  aber  etwa  eine  («r.  nolh]  erzeigt  würde, 
kan  man  leichliich  etwas  erschwermen ,  das 
4«  Widder  tu  «ntworlen  sey.  4a9  Mu«  w«»rl 
Cftmü  nodk  /eil  «lefcm.  (1&27).  qj*. 

Embweren,  s.  frscfiuHren. 

Ersrhwinden,  erschwingen,  \)  im  sinne 
von  außrinyen:  dasz  ichs  oiusz  aeben  an- 
dero  selbst  Air  ein  sonderliehen,  wunderlichen 
segen  erkennen,  das«  ichs  bab  können  cr- 
sclivviinl»'!!  Weite  br.  5,  424,  andere 
ausgg.  lesen  erschwingen. 

2)  erleiden,  aushatten:  der  iiapsi  Imi  so 
viel  gesUll  vnd  vnierscbey«l  der  sunden  ge- 
madil,  das  es  niemand  erscb winden  k.in. 
termon  von  der  beicht.  1 1 525).  Aiij''. 

KrschwiBgeB  I  mhd.  erswiugen  (Ben.  2*, 
804). 

1)  aufschicingen ,  doch  nur  bildlich :  die 
verniinfn  aber  vnd  die  weit  .  .  .  siliel  .illcyii 
aiiir  die  werfkt*  vnd  wunderzeycben ,  b«)lier 
kan  üie  .«sicli  nicht  erschwmgen.  das  bene- 
dUku.  (1525).  hmjf;  wenn  du  snldis  ta- 
lest»  des  du  khig  seiest  vnd  dein  berix  er- 
schwingest, das  du  flugs  anfahesL  zu  biilcn. 
Jen.  5,  437% 

2)  tHsfiiiere»  aueftoMen:  weus  gleich  die 
reichen  erschwingen  ktfnnen  vnd  die  tbeu- 
rung  deines  wtifhcrs  ertragen,  so  knns  iloch 
der  anuf!  ih.th  nu  lri.  <in  dif  pfarrherrn  wi- 
der den  wachet  zu  predigen.  (1540j.  Kilij^ 
vfß.  erschwinden  2. 

3)  sieh  erschwingen :  üo  sol  man  doch  nu, 
nach  dem  soldis  gescheiion  vfnl  Cliristiis  pen 
himcl  geraten  ist,  nicht  wehr  io  dem  lleisch 
hangen,  sondern  si^  httker  erschwingen  vnd 
jm  geist  binauff  Taren  cum  vater.  das  17. 
t  op.  Johannis.  tl530).  Hij*;  sicli  schwin- 
gen vnd  einen  starciien  «pruog  Ihun.  tischr. 
22Ü^ 


BnchwiicSy  erschweren,  eidHeft  erhär- 
ten, bi'Sfhißören:  ein  beinilich  verUtbnis  mit 

ln'stlibirtMi  ,  das  lu'knnd,  erschworen  odder 
beweiset  wird,  von  ehesachen.  ( 1530).  Eiiij*. 

Knehra»  eotttpicere»erbltekeii,ersc4KiiieN, 
mhd.  ersehen  (Ben.  1\  276^)«  oM.  ir«»han 

{Graff  »5,  1  1  '»1. 

1)  sinnliches  erblicken,  wahrnehmen:  dn 
liebest  jr  lagt^i  ,  wo  du  sie  ersdiesL.  Jes.  57, 
8;  wo  sie  einen  hohen  hQg«!  oder  dicken 
it.niin  ersahen,  daselbs  opITerten  sie  jre  Opfler. 
Ezech.  2ü,  2S;  vnd  lielT  allt't.i<,'e  hm  .w*  vnd 
sähe  anlFaUc  Strassen,  da  er  her  kumen  soll, 
ob  sie  jn  etwa  ersehe  (ersähe).  Tob.  10.  8; 
soiebes  ist  noch  nie  in  Israel  ersehen  wor- 
den. Malth.  0,  33:  viul  knikl  oiit  grossem 
vieis  ili'i  s.iw  vnier  dem  [iirlzo!  jnn  den  ihal- 
inud  hinein,  als  woll  er  etwas  scharlies  vnd 
sonderlichs  lesen  vnd  ersehen,  vom  «efceni 
hamphoras.  (1543).  Eiij";  vnd  wolt  auch 
so  gelerl  sein,  das  idi  gntt  diif-li  iIpii  liimcl 
wolt  boren  vnd  jnn  sein  kemcrlm  vnd  er- 
sehen, was  er  drian  machet.  vimJhesuChri*' 
*to.  (1533).  Biiij".. 

2)  geistig  erschauen,  erkennen :  golles  vn- 
sichtbares  wosen ,  das  ist  seine  ewige  krall\ 
vnd  gotiheit,  wird  ersehen,  so  man  des  war- 
nimpt  an  den  wercken.  BiSm.  1,  20;  solche 
kunst  bat  Die  kein  Krieche  ersehen,  die  doch 

yriri  der  spräche  peporn  siii<t  von  Christus 
zeyi  her.  das  ander  legt  widder  d.  hynU, 
Propheten.  (1525).  Diij'*. 

3)  «when  mit  dem  prmedtcat  eines 
o4er  adj.:  dich  hal)  i  Ii  <  >  cht  ersehen  Tur 
mir  zu  dieser  ?.<  i»  1  7,  2  ;  wiirdcsln 
nicht  hing  das  lastnacliLi.piel  treiben,  sondern 
für  jcderman  ein  schendlicher  bOser  neidhard 
ersehen  werden.  Jen.  1,  210'*  beiQrimm. 

4)  sich  (L.  ihm,  sibi)  ersehen,  proridere, 
ausersehen:  gott  wird  jm  ersehen  ein  schar 
zum  brandopffer.  1  Mos.  22,  8;  vnlcr  sei- 
nen Bönen  hab  ich  mir  einen  kOntg  ersehen. 
1  Sam.  16,  1. 

5)  'Ulf  't  ii  ersehen,  günstige  gelegenheil 
wahruehnun .  ein  weiser  man  schweiget,  bis 
er  seine  zeit  crsibet,  aber  ein  jeder  narr  kan 
der  seil  nicht  erharren.  Sir.  20,  7 ;  da  ken- 
nen sie  gleich  wol  schaiilen  vnd  lauren ,  bis 
sie  jre  zeit  ersehen,  der  lOl.jwalm.  (1534). 
Füi". 


DIgitized  by  Google 


592 


BRSTATTRN 


Kncsscn,  s.  crsiizcn. 

Emufxen,  mhd.  ersiuflcn  (Ben.  2',  722''/ 

Ij  ingemiscere,  aufseufzen:  da  erseufllzel 
Tobias  iteff.  Tob,  3.  1 ;  da  en^uHzetSusanna. 
iMe.  22 ;  da  ersttfltzei  er  yo«  seim  berlsen. 
(Ut  \  \2.  psalm.  (1520).  aS".  2)  geinitihuf: 
impeirare :  Cliri^iimi  'tm-hIUzoii.  ausleg.  der 
ep.  vndeuan(/.  vom  aäueni  cic.  ( 1 528 j.  Gg G''. 

Eniaieiii  excogitare,  autdenkem,  mhd. 
ersinnen  {BeH.2\  309*):  was  er  damil  moine, 
kan  ich  nichi  enynnfin.  wm  abendmal  Chri- 
sti. (1528). 

Eniticn;  usueapere,  durch  hngfähngen 
besiU  erwerbin.  eine»  beleg  *.  mnter  er- 
jährpti. 

Krsolftfn,  s.  crsniircn. 

finparcif  parcere,  comparcere,  mhd.  er- 
sparn  ( Ben.  2*.  4S6") :  denn  wer  wil  aus- 
sprecben,  was  der  lielio  iVidn  Tiir  ein  vnaiis- 
sprechüclj  gnl  ist?  wie  viel  er  ein  j.nr  allein 
beide  vnd  ersparet?  dtu  man  kinder 
zur  schulen  halten  solle.  (1530).  Fj";  wol- 
an,  was  sie  ersparet,  gestolen  vnd  ^esamiel 
haben  .  .  .  das  sollen  sie  briider  Veiten  den 
Iriiulskncrblen  zukamen  IuMcht  h.ihpn.  Ptne 
heerpredigt.  (1542).  Fj'';  was  man  an  Chri- 
sto erparl.  sol  man  zelienrellig  dem  leuffel 
SU  tragen,  muleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom 
advrnt  rtr.  ■  1  -oSl.  EE."  ^)^ 

{".rspriestsllch.  gedeihlich,  ro«  L.  al.^  rpm- 
bildung  bezeichnet,  deren  er  sich  nicht  he- 
dUnL  vgl.  erschtcsslieb. 

Bnt|  adv.  prlüMfiii,  mhd.  erst.  ahd.  erist, 
ursprünglich  acc.  neutr.  des  adj.  orslr  f.«.  d. }. 

1)  iuersl,  am  ersten:  Ihne  ein  slUok  nach 
dem  andern  heraus,  vnd  «iarflcst  nicht  druoib 
losseo ,  Weichs  erkt  eraus  solle.  i?seefc.  24. 
6 ;  lasset  vns  jn  lieben ,  denn  er  hat  vns  ei^t 
geliebcf    I  J'^h.  \,  l<>. 

2)  demum,  mchl  eher :  li.ib  ich  denn  heule 
erst  angefangen  gott  fm  jn  ai  Tragen?  1  Sam. 
22.  15;  er  wird  erst  aulls  fest  wider  heim 
komen.  spr.  7,  20;  im  Immlorl  vnd  sichcn- 
zigsion  j.ii  u  .ird  l"<rael  ei*st  wider  frey  von 
den  beiden,  i  Alaec,  13,  41. 

3)  das  ist  erst  ein  recht  heilig  werek.  da* 
eap.  Johannis.  (1538).  Diiij\ 

Erstänken  f  crstonkrn  i .  nüt  gcslank  er- 
füllen,  in  folgenden  stellen  bei  L.  durch  ge- 
iS^ien:  er  kan  myr  wol  helffen  zum 


eygen  todte,  als  wo  or  mich  erschreciit,  anll 
mich  fiel,  orslicliPl  ttilijpi-  oilriickl  OiM^t  pv- 
stenckcl.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  von 
der  hegl.  drey  kSnige  fest  etc.  (1525).  Oiiij- ; 
wo  es  an  seinem  bOseo  willen  lege,  ward  er 
vns  li;il(l  mit  seinem  raesser  erwürgen  vnd 
mit  seinem  mist  erstenrkon  ^n<\  or<iecken. 
das  14.  vnd  15.  cap.  Johunnu.  (153S). 
Zsiiji*. 

Erstialten»  L.  ohneumiaut  erslankeni. 

ausspiireti,  ausspionieren :  wosio  (die  juden) 
einen  Christen  jrgent  im  wim  ktl  ersinn <  k«  rn 
kundten,  den  zogen  sie  ci-rnr  lu  dun  ricii- 
tem.  von  den  ßden  vnd  jren  lügen.  ( 1 543|. 

Xij'-. 

Krstarrf  n ,  ahrige^cere ,  stnrr .  steif  tter- 
d«n,  m/id.crslaiTcn  {Ben.  2^,  t)45*):  da  «luud 
er  vnd  schlug  die  Philister,  bis  das  seine  haad 
milde  am  schwert  erstarret.  2  Sam.  23.  10; 
las  vber  sie  fallen  cix  lirecken  vml  fun  lil 
«luich  deinen  grossen  arm,  das  sie  erstarren 
wie  die  steine.  2  Mo».  15,  16;  vnd  da  Achior 
des  Holofemis  hnplT  sähe .  entsKst  er  sich 
das  »T  erslarrei.  Jud.  13.  2U  :  Dauid  ersturo- 
mct  vnd  er^iam  l  Tür  freudcn.  von  den  letz- 
ten Worten  Duuids.  (1543).  ßiij'';  da  er- 
schraclten  die  fdrsten  Edom .  ilen  mechtigeQ 
io  Noab  ward  bange  vnd  erslarreten  alte  in- 
woner  Cannan  ivar.  zu  2  Jlfo*.  15.  15,  wo 
L.  in  der  hibel  hat:  -»Ile  <'unvnnpr  C.  wur- 
den feig,  die  vuig.  aber:  ohriguerunl).  der 
proph.  Habaeuc.  (152t>).  ojK 

V/ntMiieUf  reddere,  supplere,  ersetzen,  er- 
gänzen: ich  hiUü  alter,  dasz  die  kirchen.  da 
er  scyn  soll,  ihm  wollte  zehrnng  schicken, 
oder  wu  crs  hie  aufliorgcn  musz.  dort  wie- 
der erstatten,  de  ITelle  br.  3,  345 ;  vnd  ich 
wil  euch  die  jare  erstnlleu  (vulg.  reddam), 
welche  die  liewsrlirei  ken  ,  kofer,  f^^eschmeis 
vnd  raupen  gefressen  haben.  Joel  2,  25; 
denn  wo  ich  ewer  maiigel  hatte,  das  haben 
sie  erstattet  (ear.  erfflUet,  witg.  suppleve- 
rniit).  1  ffir.  10,  17;  vnd  erslatte  .in  mei- 
nem Heisch,  was  noch  man^Ktlt  an  tnibsaln 
in  Ciirisln.  Col.  1,  24 ;  daizu  soll  eyn  sol- 
cher bischoff  mit  beten,  dienst  vnnd  hfllff  an 
den  .innen  erstatten,  was  er  mit  predigen 
nicht  aiiszrielit.  undcr  den  falsch  genantten 
gegstl.  stand.  (1522).  Hj''.  vy^.  wiederstal- 
ten, wiedererstatten. 


d  by  GüOgl 


ERSTATTUNG 


593 


ERSTE 


KnlatUiBg,  f-  resUMio,  enatt:  denn  es 
nicht  gai  wcrc,  die  bis  her  gesessen  zu  Ver- 
stössen on  orslatHiPf^e.  Jen.  3,  184";  vn<l 
liilliclie  crslallung  seuies  sciiadens  lotMerl. 
wider  den  wucHer  zu  predigen.  (1 540 1.  Cij' ; 
daiielieo  auch  vns  beiden  entatlung  Ibu  vn- 
ser  lit  raiihlen  olire  vnd  glimpIT.  von  heim- 
lichtm  vnd  grstolen  brtpffen.  (15*29).  Cj'. 

Krstf,  primm,  mhtl.  <  rsi,  ^resl,  ahd.  erisl, 
iuperlaUv  v.  <;r  elt,  dem  die  rolle  der  ordi- 
naMnudU  übertragen  tporden  if f. 

1)  der  erste  mensch,  prUmu  htmo.  1  Cor. 
15,  45.  47;  geboren  vom  gest  Iii*  ( lilc  des 
ersten  pesrli äffen fn  menschen,  weish.  7,  1  ; 
der  ersle  son,  primogemlus :  Ruhen,  mein  er- 
ster son.  1  Mot,  49»  3;  vnd  erkemiel  sie 
nicht  bis  sie  jren  ersten  soti  gebar.  MaWk. 
l,  25;  der  erste  mann,  prior  marittu.  5 
Mos.  24,  4;  —  es  war  eben  vnih  die  zoll 
der  ersten  wcindrauben.  4  Mos.  13,  2t; 
die  ersten  Teigen.  Hos.  9,  10;  die  erste 
blOel  (Mtttike).  Hiob  24.  24;  —  der  ersle 
lag,  prima  dies:  da  w.inl  itis  abend  vnd 
morgen  der  erste  lag.  1  Mos.  \,  5;  am  er- 
sten tag  des  zehenden  monds.  8,  5;  dieser 
mond  (monat)  so!  hey  euch  der  erst  mond 
sein  vnd  von  jm  soll  ji  die  mond  des  jars  an- 
lieben.  2  Mon.  12.  2 ;  das  ersle  jar  Nchu- 
cadnczar.  Jer.  2b,  l ;  —  das  ist  das  ersle 
zeichra,  das  Jhesiis  thel.  Jeh,  2,  II;  die 
«»rsie  rede  hab  ich  zwar  gctlian.  apost. 
gesch.  I.  1  ;  vtnl  »In'  'fllt  M»i'l/rirlm!<7  i-;?  die 
erst  geweszenii.  austeg.  di  r  t'p.  vnd  euang. 
vom  ehrislag  elc.  (1522).  Eij'';  —  vnd  ha- 
ben jr  vrteil,  das  sie  den  ersten  glauben  ver- 
brochen Iiaben.  1  Tim.  12:  -ilu  r  ich  habe 
wider  Uicli,  (l;is  tiii  die  ersle  liel»c  vrileHscst. 
offenb.  2,  4 ;  Uiu  die  ersten  wercli.  2,  5. 

2)  ersle  =  vordersle:  also  liain  Gideon 
vnd  hundert  man  mit  jm  an  die  ersten  wecli- 
ter.  riehi.  7,  19;  wohin  das  ersle  (rad) 
gieng.  da  pienprn  vir  Iiinnarli.  Ezeck.  10,  1 1 . 

3(  diis  er^hs  tornehmsle :  Ainaleii  die  er- 
sten vnler  den  beiden  (vulg.  principium  gcn- 
üum).  4  Jfoa.  24,  20. 

4)  erste  und  letale :  vom  erstes  lag  an  bis 

aulT  den  letzten.  Neh.  8,  1 8  ;  viel  die  da  sin( 
die  er5(r'n ,  werden  die  letzten,  vnd  die  lelz- 
len  wunteii  die  ersten  sein.  MaUh.  19,  30; 

DiSTz,  WArtMftmik. 


vnd  werde  der  letale  betrag  erger  denn  der 

erste.  27,  «1. 

5)  neben  einigen  rerb.  ri  rwcndet  L.,  wie 
die  äUere  spräche  überhaupl  und  die  volks' 
Sprache  noefc  J^eule,  da$  adjeelnü^  pmew 
dkat  'der  ersle\  stall  dessen  die  heutige 
Schriftsprache  das  adv.  ersl,  zuerst  rorzieAl; 
der  wird  der  ersle  berauskomen.  1  Mos.  38, 
2b ;  ich  bin  heule  der  ersle  komen  vnter  dem 
gantcen  hause  ioaepb.  2  Sam.  19,  20;  Adam 
ilcr  erst  von  gotl  geschaffen  ist.  Sir.  49.  20. 

tl)  rfihindrt  sich  rr^ir  mit  praep.,  $0  enl- 
springi  adverbiale  bedeulung, 

a)  am  ersten :  alles  was  seine  multer  am 
ersten  bricht,  ist  mein.  2  Mos.  34,  19;  mache 
nur  am  ersten  ein  kleines  j/ebarkens  danon. 
i  kön.  17,  13;  trachtet  am  ersten  nacli  liem 
reich  gollcs  vnd  nach  seiner  gerechtigkeiL 
JfalA.  6,  33  \  vnd  kam  am  eraten  «um  grabe. 
Joh.  20.  4. 

6)  Zinn  ersten  :  vnd  ob  sie  zum  ersten  sich 
anders  gegen  jm  stellet.  Sir.  4,  18;  reinige 
zum  ersten  das  »wendige  am  becher  vnd 
schttsseL  Matth,  23, 26 ;  jedcrman  gibt  zum 
ersten  guten  wfin.  Joh.  2.  10  nllrrleyraen- 
lin ,  das  zum  «  rsicn  die  muttcr  bricht.  iiM«. 
2,  23,  vgl.  am  ersten. 

r)  von  ersten:  Tubalkain  ward  ein  meisler 
der  mit  erls  vnd  eissenwerdi  vmbgieng,  hal 
es  von  ersten  aus  der  erden  gegriil)rn  vhfr 
das  erste  buch  Mose.  (1527).  Rj  ;  von  er- 
sten lies  er  einen  raben  ausfliegen,  ^end. 
Yiiij^;  das  ßlmemeste  aber  isl,  das  du  nur 
v(in  ersten  golles  worl  anhebest.  Jen.  5, 
437\  auch  verkürzt  von  erst :  das  yhn  nu 
Laban  leuschei  vnd  legi  ybm  von  erst  Lea 
hey  an  Raheis  stsl,  isl  on  seine  schuld  ge- 
schehen, vher  doi  ertie  huehMoee,  (1527). 
Rriiij'. 

d)  auf  (Iii»;  (aufs)  erste:  vnd  fürelcn  jn  auffs 
erste  zu  Uaunas.  Joh.  18,  13;  auffs  erst 
dancke  ich  meinem  gott  AAn.  1,  8;  vnd 
gott  hat  gesetzt  in  der  gemeine ,  auffs  erst 
di«>  aposlel,  auOs  ander  die  prophelen,  auffs 
drille  die  lerer.  I  Cor.  1 2,  28. 

e)  für  das  erste:  vnd  das  soll  jr  für  das 
ersle  wissen.  2  Pel.  1,  20. 

Krste,  f.  principium,  ahd.  eristi  (draff  1. 
441):  diuiinil)  schm  die  elliMn  zu,  da»  sie 
nach  golles  beleih  den  kindera  wol  fUrstehen 

75 


^ed  by  CjOOQie 


ERSTECUEN 


594 


ERSTGEBOREN 


vivl  fluchs  ynii  der  crsle  Harzu  llitin.  weil  sie 
sich  noch  ziehen  ,  Iiirfjpn  vml  leil<;n  lassen. 
auiley.  der  sehen  gepol.  (152Sj.  Liiij'  ;  inii 
der  erst  gchets  wol  so  an ,  das  sie  ein  ander 
(wie  man  sagt)  für  liehe  fressen  wollen,  das 
5.,  fi.  r7ul  1.  rnp.  s.  Madhei.  i  ir);52\  Tiij*'; 
denn  icfi  helle  in  der  erslcn  niiC  darlbun  vnd 
Wagnis  leihs  vnd  lubcus  die  nics^se  vnd  luün- 
cherey  vertheidigt.  Ntdbr.  402*. 

KntcdMMy  l)configere,lodl  stechen,  tn/id. 
erslSchcn  {Ben.  2-,  <'2r  ,  ahd.  ar^tirliriTi 
{Graff  (i,  035):  zeuch  dem  scüwerl  aus  vnd 
erstich  mieli  daml,  das  nicht  dieae  vnbe- 
iichnittene  komen  vnd  mich  erstechen,  l  Sam. 
IM,  4;  vnd  ila  er  jn  also  vhen«'(l(>t  halle,  er- 
slaoh  er  jn  wider  nWe^  rndit.  2  Macc.A,^  \ ; 
an  deiu  orl,  da  er  Oniani  crsiorhen  halle.  4. 
38 ;  also  haben  sie  bey  zwo  meilen  vm  As- 
schenburg auir  den  guten  ni.ni  n  ii  vnd 
yhn  erslochen.  Iröslunrf  nn  ilir  iltri>.lfu  zu 
Halle.  i  l527).  Rj'';  das  «  r  (Im;  hüsen  slratU. 
als  da  er  Korah  lies  die  erdeu  verschlingen, 
etlich  mit  feur  verbrennen ,  ellich  von  schlan- 
gen ersiochm.  der  IW.psalm.  (1530).  Cj*. 
sii'h  erslPt  licn  :  da  «t  nirrrkl,  das  er  gefangen 
vverc,  woll  er  sicli  seihs  crslechen.  2  Macc. 
14» 41.  2)  durch  «tedken  erioerften,  tmx,b. 
beim  lumiCFe,  dnber  gewinnen,  ver^enen 
überhanpl:  vnd  fellel  vnler  dievndam  klini  on, 
hoshafl'u^'eii  Israelilen ,  an  denen  kein  daack 
zu  erslechcn  isL  Eisl.  1.  293*. 

BnteckeBy  mhd.  erslecken  (Ifon.  2^  628*). 
das  iransilivum  v,  ersticken  su/foearit  tüio 
eTStick(*n  nutchi  n :  soiisf  wiirrl  »«r  vn?  tnil 
seinem  misi  eisteucken  vnd  erslecken.  das 
14.  vnd  15.  cap.  Jdtannis.  (1538).  Zziij'  . 
ml  4U  iran*Uivb^ieutv»g  mtek  a«^  ersti- 
cken ü6e»i»-a<7en  worden,  isldas  ehemals  sehr 
gebräni  hlii  lw  irort  nflmähtirjk  «t/msy/i*»/!. 

E|>üti>tieD ,  mhü.  ersien ,  eislaii  {tim.  2'. 
582),  ahd.  IrslAn  (Gtaff  6.  591). 

1 )  aus  dem  grche  erslehen ,  n'surgere^ 
auferstehn:  ersllifli  werden  die  ((»dien  er- 
siehn.  i«t?o  predigt  auff  l  Thess.  \.  (152.^). 
auf';  Christ  isl  erslanden.  tcider  das  bap- 
slum  SU  Rem.  <1545).  Liij^ 

2}  oriHt  entstehen:  krui  !i;i|isi ,  ki  in  l.i- 

vfholT  niai,'  '<oiiil  Ihtiii.  d.is  ilcr  j^htnl»  in  «'incs 
nionsclien  herlzen  ersiehe,  von  dem  bap- 
sm«  Sil  Itome.  (1520).  Ciig";  es  isl  nit  an- 


ders dan  oyiel  vnrtrrl»enn  der  ehristenheyt 
dr.Tiis7.  PI  standen,  i'ht'iid.  Uj" ;  alszo  sehen 
wir  auch  heut  zu  tage,  das  durch  geysUiclie 
gesetz  yn  der  Christenheit  nur  weniger  recht 
vnd  frumkeyl  erslaaden  isL  e^n  sermon  vom 
dem  n.  lest.  fir>2n  i.  Aij'';  so  isl  doch  durch 
solche  doinr  allcrirt'wisi«'  aposlel  ein  grosz 
vnlreglicii  Mjriaiigen  nach  diszcr  allerhcylig- 
sten  bullen  des  abenlfressens  erstanden,  biilfo 
eene  domini.  (1522).  Aij  ,*  solcher  jaiaer 
isl  aller  an«  dioscni  alu'i-L,'IanIii'fr  or^Manden. 
hauspoKt.  I  \y  iitenb.  Ih-lh)  aummerleil  S**. 

KrMleigen,  praH.  orsteig.  parL  erstiegen, 
atcMidere,  mhd.  ersllgen  (Jlen.  2*.  631*). 
ahd.  arsligan  {Graff  ^,  620):  vnd  die  niau- 
ren  fielen  uinh ,  vnd  das  voick  ersteig  die 
slad.  Jos.  ti,  20 ;  so  docli  Moaü  mus  ver- 
sUtrel  vnd  jre  stede  erstiegen  werden.  Jer, 
48,  15;  vnd  als  er  die  raauren  mit  den  si-i- 
wpw  rrstip^'cn  vnd  die  slad  erObert  hatte. 

2  Marc.  r».  5. 

Kruterben j  mon,  ^terfren,  afrsler6«i,  mhd. 
ersterben  (Iten.  %\  643),  oM.  ii^,  ant«rbati 

\Graff  6,  713). 

1 1  von  metn^rhen :  ich  gedacht ,  ich  wil  in 
ineiiiein  nesl  ersterben.  Uiob  29,  18;  als 
eyn  vntertheniger,  gehorsamer  son  der  hey- 
ligen  christlichen  kirchcn,  der  ich  voriniliels 
göttlicher  hilKI'  ersterben  wil.  er6t>fen. 
(I.'i20).  b{.  l^ 

2)  vom  leib  vnd  dessen  gliedern:  sähe 
auch  nicht  an  seinen  eigen  leib,  welcher 
schon  erstorben  war,  weil  er  fast  Immlfrl- 
jcrig  war,  auch  nicht  rlf^n  erstorben  leih  der 
Sara.  Rom.  4,  19;  da  eislarb  sein  hcriz  in 
seinem  leibe.  1  Sam.  25»  37. 

3)  von  gewäehsen:  ob  seine  (des  hauimet) 
wurlzel  in  der  erden  veraltet  vnd  sein  slam 
in  dem  sfanli  erstirbt.  Hiob  14.  8 ;  kalc  vn- 
rruchli>are  bewtnc,  zwcy  mal  erslorl)en  vnd 
aiisgewnrizolt.  dr.  Jud.  12;  es  sey  denn, 
das  das  weitzciikorn  in  die  erden  falle  vnd 
ersterbt!,  so  IdeiliU  illeme.  wo  e<i  aber  er- 
slirbet.  so  bntigels  viel  IrUchlc.  Joh.  12,  24. 

Erstgeberen ,  primogenitus,  ahd.  £ml- 
boran(l7ra^  3.  142):  ich  binEsau  dein  erst- 
^(•Iporner  son.  1  Mos.  27,  19;  Jlanassc  war 
ilt  i  crstgebornr.  48.  14;  vnd  Iruncken  wein 
in  jres  brudcrs  hause  des  erslgebomea.  Uiob 
1, 13 ;  da  er  einfaret  den  erstgebonMO  in  di« 


ERSTGEBURT 


595 


ERSTUNG 


well.  Hebr,  1.  Ö;  die  erslgeporne  Merob. 
var.  SU  1  Sam.  1 4, 49.  wo  die  hihet  v,  1 S45 
<lie  erslc  gcbornt!  hat;  —  sriiio  herrligkeil 
ist  \\  itj  firi  r  j.Tlinrnor  uchso.  5  Mos.  17. 

Erstgeburt.  /.  1 )  ersigebomes  kind  oder 
ttUer:  vrid  zur  luillcrnaclil  schlug  der  lieir 
alle  entgeburt  in  Egyplenland.  . .  vnil  alle 
erstgebiirt  des  viehs.  2  Mos.  12,  29;  sele 
alle  erslt;('Imii  .  was  niculich  ist  vnter  den 
kiudem  brach  3  Mox.  3,40.  häu^er  ersti- 
geburt:  vnd  aUe  ersiegcburt  in  BgypleDlaml 
sol  sterben ,  von  dem  erüten  von  Pharao  an 
bis  an  den  ersten  son  der  niagd,  vnd  ;dle 
erslegeburl  vnter  dem  vieb.  2  Mos.  II,  5; 
belüge  mir  alle  crälcgcburl.  l  'A,  2.  auch  ye- 
irmmi  erate  geimrt:  tlie  erste  gebun  vom 
esel.  13,  13.  3  Jfo«.  21,  26  9idU  sogar: 
die  erstt'iii^M-liin  I . 

2)  da»  ti:iiy^bH>isi  tihi .-  .ilter  Jacob  !i|irai'b, 
veHeuflTe  mir  heule  deine  erslgeUurt.  Eüau 
antwortet«  sihe  ich  mus  doch  sterbm,  wa» 
sol  mir  denn  die  erstgebnrl?  1  Mos.  25,31. 
32;  alsrt  verachtet  Esau  «"i^tgcburl. 
25,  34 ;  wie  Esau,  der  uuib  einer  s|«eise  wil- 
len seine  erstegeburtverkauflte.  Bebr,  12, 16. 

Ersticken  ist 

1)  m(r.  suffocari .  mhd.  rr>Ii(  Kfii  (Äe«. 
2'.  H27''),  ahd.  arsiicchan  {Graff  <)27): 
gehen  hin  vnter  den  morgen,  rcichlhuui  vn«t 
woUnat  dieses lebens  vnd  ersticken.  I,«c.  8,11. 

2)  ir.  suffomre .  statt  des  fi-üheven  er- 
sleckt-n  (s.  d.):  vnd  dii»  (Idnicr  uii«  b«j*'n  ;Hifl' 
vnd  ersticlitens.  Malth.  13,  7  ;  die  >i(»i:ge  die- 
ser weit  vnd  betrug  des  reichthums  ersticket 
das  wort,  13,  22;  er  kan  mir  wol  heliren 
zum  eygen  todte,  als  wo  or  mich  erstickt  !. 
ausleg.  der  ep.  vnd  euany.  von  der  heil,  dret/ 
könige  fest.  (1525).  Üuij  ,  die  ausg.  v.  j. 
1528  hat  hier  erstecken  («.  d.). 

Erstlich)  adv.  primum,  primu. 

1 )  erst,  zuerst:  iiis  voick  hui  tüNtlidi  in 
Mesopoltfiaien  gewunet.  Jud.  b,  t>;  da  er 
aber  sähe,  das  das  voIck  eine  sckew  hatte, 
sich  in  das  wasser  zu  begeben,  da  wagt  er 
sich  orstlirli  hinein.  1  Marc.  16,  H. 

2)  rrsli'iis  ,  zum  ersten  :  erstlicli  ü  iebestU 
burcrey  mit  den  kindern  Egypli  .  .  .  darnach 
triebestn  hurerey  mit  den  hindern  Assur. 
Esech.  10;  26.  2S;  erstlich  ist  sie  dem  ge- 
bot gottes  vngehorsam,  zuni  andern  sandiget 


sie  wuier  jren  mau,  zum  dritten  u.  s.  w. 
Str.  23,  33 :  erslbdi  bl  man  darin  gantz  vnd 
gar  eins ,  das  . . .  xum  andern  bt  man  des 
an<  Ii  eins,  das  u.  s.  w.  von  den  jUden  vnd 
jren  lügen.  (1543).  Viiij'. 

31  vor  allen  dingen:  da  s|irachen  sie  zu 
jiu  Svcr  bistu  denn?*  vnd  Jhesus  sprach  tu 
jncu  *cri»llich  der,  der  icli  mit  euch  rede.* 
Joh.  S,  'l'y,  <^r<llir|i  sollt  ilii-  heylige  srhrilU 
Itf-yde  auü  iaieiiiisch,  kriechiscb.  ebreisth 
vnil  deutsch  drynnen  (in  einer  guten  bibUo- 
thek)  x-iii.  an  die  radhermeU:.  11524)>  Eij**. 

ErstHrhrn ,  dasselbe:  hie  wird  vns  crst- 
lichen  ilas  wrscn  eynes  Christen  menschen 
l'iirgebildet.  av^leg.  der  euang.  von  ostern 
etc.  U827).  K8\ 

ErstlilgyMi.  «hM  erste <n seiner  art,  primo 
nttlus,  primitius,  wenn  von  sarln  u  'Ii,'  j  de 
ist,  yebrauchi  L.  das  wort  als  neuirum. 

1 )  von  mentehen  vnd  iWeren;  vnd  Habel 
bracht  aueh  von  den  erstlingen  seiner  herde 
iprimogenitis  gregis).  1  Mos.  4,  4;  den 
ei  stling  des  esels  solln  rnil  eim  schaf  liJseu. 
2  Mos,  34,  20 ;  die  ersilinge  vnser  süne  vud 
vnsers  viehs.  JVeR^.  10,  36:  nu  aber  bl 
Christus  uufliUrsianden  von  den  todten,  vnd 
der  erstling  worden  vnter  denen,  die  da 
schlaflcn.  1  Cor.  15,  20;  gleich  wie  Adam 
der  anfang  vnd  erstling  ist .  durch  welchen 
wir  alle  sterben  müssen,  wie  er  gestorben 
ist ,  also  ist  Christus  der  erstling ,  durch  wel- 
»  Ih'u  wir  alle  zum  neweri  leben  aufTcrsteben 
sulicn ,  wie  er  zum  ersten  auirerslandeu  ist. 
das  1 5.  cap.  der  ersten  ep.  «.  PanU  an  die 
Corinlher.  ( 1 534).  Hiiij* ;  grilsscl  Epcnetum, 
meinen  lieheslen,  welcher  ist  der  crstliti^ 
(primitivus ,  der  zuerst  bekehrtej  viiler  den 
aus  Achaia.  Hörn.  Ii),  5. 

2)  von  fachen:  das  erstling  seines  ein- 
komens.  var.  zu  Jer.  2.  3,  trt'h  hi'  L.  schon 
im  manmcr.  wieder  durrhstrich  vnd  in  seine 
erslc  fruchte  änderte  ;  dos  erslliug  von  der 
ersten  frncht  anff  deinem  fehle.  2  Mo9»  23. 
1 0  ;  d.is  erstling  deinem  korns ,  deines  mosts 
vnd  deines  iJles,  vnd  das  erstling  von  der 
schür  deiner  srhafe.  5  Mos.  18,  1;  ewers 
teigs  erslliiig  soll  jr  einen  kuclien  zur  hebe 
geben.  4  Jfos.  15,  20;  daselbs  wü  icherst- 
linge  ewr  oplüN'  foddem.  Ezech.  20,  40; 
das  erstling  des  geysts  (^/<<  erste  gäbe  des 

76* 


Digitized  by  Google 


ERSTMALS 


596 


£RSUCUBN 


f «iffM).  «y»«n«ir  <m  MeflMm  nt  Sachten, 

(1524).  Bjj'> ;  die  wir  haben  des  geUtes  erst- 

ling.  RSm.  8.  23. 

3)  die  ersliinge  der  dUrflligen.  Jes.  14,  30 

■ntealiy  prtmo,  «Ml  mttm  mal:  er  (der 

prophet  Arnos)  wir!  /wey  mal  im  newen 
leslamt^nt  gpftlrl  (angefahrt,  cilierl).  erst- 
mals aci.  vij  . . .  zum  auücrn  mal  acl.  am  xv. 
Bin4teit  7,  402. 

Krateclici,  verstocken:  was  sollen  die 
laut  vbir  der  chrish  iilint  vnd  glaubenssaehon 
richten,  die  vor  grussem  geyU,  gul  vnd 
weltlicher  pracht  erttockt  vnnd  vorblend,  nu 
aller  erst  setseo  lUe  seel  sey  vnsterblioh.  an 
den  Christi,  adel.  (!520).  Fij";  s.  Thomas, 
der  --o  lieffviul  crslockt  für  alle  iiiitier  im  vii- 
giuuijen  war.  xu>o  predigt  auff  der  kinder- 
iauffe.  (1540).  Nj«. 

Krsteaieii,  su  tode  stosxen ,  tödten ,  tnhd. 
crsl62;en  (Ben.  2^  665**):  dassjn  die  such l 
erslosze.  lischr.  294**. 

Knlrccken.  edeiMbr«.  ttiM.  erstredten 
(Bon,  2*»  670*), 

1)  verlängern,  der  xeit  nach:  o.  c.  f.  g. 
wollen  yhm  gnpdiyiich  die  steil  des  s(i|iendri 
erstrecken.  Burkhardi  briefw.  2^0. 

2)  MnantteMeften:  derhalbeii  jre  bitte, 
den  tag  (den  angeseutvn  gerichutag,  termini 
aufl  ein  iiinn;it  zu  erstrecken.  Jen.      1 19  . 

3)  berichliyen,  bezahlen:  auch  was  des 
der  fürst  in  vnkost  kerne,  wolle  solche  vn- 
bost  die  freundachaffi  erstreeken.  Jen.  3, 
449\ 

Krstrecknig,  f.  Verlängerung ,  nach  er- 
strecken 1:  nubilter  vnteriheniglieh  vmb  er- 
strecknng  disergnedigen  hulf.  Burhhardt 

briefw.  230. 

Erstreiten  ,  erpugnare ,  durch  kämpf  er- 
ringen, mhd.  erslrilen  {Ben.  2',  691''):  er 
meynel,  er  iiabs  enthlten,  das  der  bapst 
der  kirehen  henpt  sey.  an^  dat  itMrchrüt' 
Uehbuch  bocks  Etnsxers,  (1520).  Oiij'';  da 
mit  vvül  »T  '  ^'aHstad}  a\h  eyn  newer  Kri«'i  !ie 
aus  der  kricchischea  spräche  erstritten  lia- 
ben,  das  Christus  leyb  nicht  sey  ym  sacra- 
ment.  das  ander  teyl  tcidder  d.  Aymt  pro- 
phnini.  (1525).  Diij'';  nho  liiil  s.  Paulus  aus 
den  rcolilon  vnd  slfrckestcii  |innci|>ijs  diesen 
arltkel  erstritten,  das  wer  die  auffersteliuog 


der  todten  wil  leugnen ,  der  mus  auch  leug" 

nen ,  das  Christus  auflcrstandeu  ist.  das  1  5. 
cap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Corinther. 
(1Ö34).  JiiJ*;  deuhymcl  erstreylteu.  ausleg. 
der  ep.  vnd  euantg*  vemaieetU  ete,  (1528>. 

DDdj\ 

firstimnpn,  nbrnutescere,  stumm  trerden, 
verslummen.mhd.  ersUimmen  [Ben,  2",  70U*j, 
oM.  arstummdn  [Graff  6,  681  j:  wie  ein 
schaf,  das  erstummet  für  seineni  seherer  vnd 
seinen  tniiiid  nicht  aufflhut.  Jes.  53,  7  ;  du 
wirsi  orsiiimmen  vnd  nicfit  reden  k(»nn*^n. 
Luc.  1,  20;  du  crstumiuist  an  dicszem  stück 
ahn  ein  stock,  aniwofi  dealMck.  <I522). 
Eiiij*;  wolan,  so  denn  der  hohe  gcyst  er- 
stiimmel  vnd  keine  ;inzi'i:,'iin;^'  gibt,  so  bitten 
wyr  vinli  f.'nndf.  das  ander  tei/l  widder  d. 
hgml.  prupheleH.  (Iö2r>).  Cij";  da  iiiilst  ybr 
ersttunmen  vnd  ewr  Iflsterschrilll  vnd  lOgen- 
uiaul  strall'un.  ebend.  Eij";  so  hals  gotl  an 
die  sonno  Ih  h  Iii ,  das  sie  müssen  ersLiunnicn. 
wider  Hans  H  orst.  ( 1 54 1 ).  Pij''. 

tnlukeni  part.  praei.  von  eretbken, 
bei  L,  oß  in  der  redeneoH  erstunken  and 
erlogen ,  schändlich  erdichtet ,  zu  den  unter 
erlügen  gebrachten  beispielen  mögen  noch 
folgende  treten:  gleich  wie  mir  gcacbach  zu 
Rom,  da  ich  so  ein  toller  heilige  war,  lieff 
durch  alle  kirchea  vnd  kluflten ,  gleubt  sUes, 
w.is  dii>t'lli-;  erlogen  vnd  erstunt  ken  ist.  der 
1 17.  psaim.  (1530).  Aiij'';  »'s  scliciiiel  lur 
aller  well  als  erstuncken  vnd  erlugen,  das 
14.  vnd  15.  eap.  Johamde,  (1538).  Pfiiij^; 
als  sey  es  erlogen  vnd  erstuncken,  was  dauon 
gfrhiimel  vnd  gos.i-t  ist.  der  110.  psatm. 
(1539;.  Fj^  daruiub  isls  eylel  erlogen,  er- 
stuncken vnd  vorfurisch  beuchlerey.  grund 
imd  vrsach.  (1520).  fj*;  seine  decrel  als 
verz«  (MMcltt' ,  erstunckrne  lügen  verdatnneu. 
wider  das  bapstum  zu  Horn.  (1545).  N j*. 

Knicken^  mAd.  ersuuchen  [ßtrn.  2*,  lU^i, 
M.  ir-,  arsuocban  {€hraff  6, 82),  erscAstnf 
bei  L.  noch  in  mehreren ,  iutn  thiii  heute 
nicht  mehr  gangbaren  bedentungnt. 

l }  für  das  einfache  suchen :  nu  sihc,  wie 
viel  der  raeosch  zu  schaffen  hab ,  so  er  wil 
gute  werck  Ihun ,  die  jm  alleieil  nnl  grossen 
lirnilfcn  rurhaiideu  ligen,  vnd  allcnlliiH"»» 
d;unil  vinbringt  ist,  vnd  leider  lür  biindii*'it 
sie  iesst  ligeu  vud  andere  seiucs  dUnckcos 


^  kjui.od  by  Google 


ERSUCHEN 


597 


ERTRAGEN 


vihI  wolgeMlens  ersuebt.  /m.  I,  264^  in 

iUe^iL  in  sinn  Steht  das  part.  «'rsurlii  gern  ad- 
jectivüch:  man  sthol  wo!,  (Jas  cvtld  i'r>iiihl 
din;,'  ist.  das  ander  icyl  tcidder  d.  hynU. 
Propheten.  (t525).  Ciiij'';  sihestu  aber  mal» 
das  eyllel  ersucht  vnil  erficht  ding  ?nd  zuMts 
Lsl  inil  dem  gcyst?  ebmd.  V  ü]^  ;  die  durch 
s'hrc  spitze  vnd  ersurlilo  sehcrplle  der  ver- 
iiunlil  yhu  selb«  vnd  auderii  so  viel  vniiUlzer 
mflbe  vnd  f rbeyt  machen,  ebend.  K  iiij'. 

2)  atusuchm,  auswählen:  wariiml  Int 
er  iCarhtafI)  nifliJ  nrnfer  slPlf»»  ersucht,  da 
er  solche  rendie  uiohl  helte  fundeii  viid  d.i 
wol  ndlter  were  golls  worl  zu  prcdii^un  ? 
teMMer  d,hifml.  proph^en,  (1525).  Füij*; 
der  herr  hat  jm  einen  man  ersucht  nach  $ci- 
ncm  Innlren.  I  Sam.  13.  14. 

'6 )  besuchen :  vnsier  alierhcplichsler  sclig- 
macber  halt  vns  aHen  geiioien ,  die  krancken 
zu  ersuchen,  ein  tröstlich  büchldn,  (1520). 
Aij';  ich  fiin  >i  !i>v,!ch  oder  kranck  gewesl 
vnd  yr  habt  nmh  tut  ersucht,  ebend.;  were 
auch  gar  willig  vnd  geneigt  gcvvest,  weil  ich 
heraiusei)  bin  jnn  den  landen,  stetbst  persön- 
lich euch  zu  ei^uchen.  ein  brieff  an  die  ku 
Franckfort  am  Metfn.  il  :);{;<).  Eij''. 

A)  rogare,  bitten:  vuil  Üauid  ersuchte goll 
vmb  das  knebltn.  2Smt.  12, 16;  die  kinder 
xutiom  seibs  yhr  eldeni  vnd  rreünd.«rhalTt 
nu(!s  .illci  ilL'iiiiili^'sf  crsrichl  vnd  ^'flit-icu  ti;i- 
lifii  Mii'i  liulir  eraus  t/ii  knnini.  i  rsuch  nid 
anlwuri.  i  I  523).  Aiij' ;  uii  wyr  aber  vniei 
vnsem  fumlen,  herni  vnd  keysem  sind*.  .  . 
Bielen  Wyr  styllo  seyn  vnd  sie  dcmiitiglicti 
ersuch«»n.  -snlche  hilder  aliziiilniii.  uiddt  i  d. 
hjfml.  propheten.  (1525).  ;  vnd  ist  wai  . 
das  mich  des  sdbigeti  briefls  h»\hMt  gen.inter 
fürst  herlzog  George  scbrtOllicb  ersut  hl  iiaU 
voHheinU(^envndge$t^enbrieffen,  (1529). 
Aij'. 

Ersnehi'U,  u.  royatns,  das  bitten,  nach 
ersuchen  4 :  on  alles  ersncben  vnd  begoren 
des  menschen,  eyn  Sermon  awjf  das  n.  lest. 

(15201.  Aiij'. 

Krsnchu^j  /.  scrntalio,  nathforschuny : 
eben  so  bette  ich  auch  auO  die  nehesteu  er- 
suchung meines  brieffs  halbeu  yhm  wol  mit 

einer  soh  lten  anlworl  vber  die  schnau   ■  n 
zu  hauen  gevvii>-t ,  di;;  yhm  die  lusl  soKhtt  j 
suchuug  sult  gebüssel  worden  scm.  voiil 


heimlieken  vnd  geetotm  brieffen,  (1529). 
Aiij». 

Ertappen,  ergreifen,  erhaschen:  er  (Chri- 
stus) ist  nii  atirli  vnl)egrcin!iph  wr>rden  vud 
wirst  yhu  nicht  ertappen ,  nb  er  gleich  ynn 
deinem  brod  ist  das  diese  teorl  Cftrislt  nodb 
feetelehen.  (1527).  bij^ 

KrIicbteBy  s.  erdichten* 

Erthenem  (crlewrn),  l )  theuer  erwerben 
ehret  seinen  sott,  das  er  ptieh  durch  sein  lilul 
erlhewrel  vn<l  eraruet  hat.  Jen.  8,  lUÜ'. 

2)  bethenerm  hichttreslu,  das  ernicbl 
aliein  die  vcrheissung  gihel,  sondern  bekrvfl^ 
lifrel  vnd  erleueret  st*«  .ith  h  :nif  i'ineni  zvvi- 
Tachcn  cid.  das  IG.  cap.  Johannis.  |l.')HS>. 
Y  ij*" ;  hohe  vnd  crteurle  worl.  de  Wette  br. 
6,  277. 

Ertödten,  occidere,  tödten,  tnhd.  erto'ton 

\lien.  3,  07" K  ahd.  artodaii  Grnff  5,  ?,M\\: 
warumb  wiltu  denn  meine  seele  in  das  netze 
ftircn .  das  ich  ertOdtel  werde?  1  Sam.  28, 
9  :  von  diesen  «Ireicn  ward  erliidtet  ilas  drille 
teil  der  menschen,  offenb.  Joh.  ü,  IS;  als 
die  geziichligctcu  vnd  doch  otclil  erlödlel. 
2  Cor.  'J. 

Krtrachten,  erdenken,  ersinnen:  vnd  dar- 
aufl  hoch  benanle  slathalter,  cbarfurslcn, 

fursteii  vnd  steude  atid  vielgehabt  nachden- 
i'lion  vnd  crwffjung,  gcslall  vnd  gcirgenhcit 
allei  saclicn  diszer  zeyt  keyn  ii  östlicher,  hoff- 
I  icher  mittel  haben  erlracbten  künden ,  denn 
das  u.  5.  IT.  originalbr.  r.  /  1 523  imtttthiv 
:'i  ir«('»i(ir  ()  pufj.  74  FF.  2.  —  mkd  er- 
irahten  {Ifen.  3,  b2'';,  ahd,  irlrahluu  (Graff 
.'» I  5). 

Rrtragcu ,  (indet  iieh  bei  £.  nur  m  der 
bedenlung  emtinere,  tolerare^  aushalten,  er- 

dulden:  vnd  das  land  inochLs  niolit  erlrn^reii. 
das  sie  brv  einander  woiielen.  l  Mos.  [  A,  ♦> : 
ich  vermag  das  volck  nicht  allein  alles  ertra- 
gen, denn  es  ist  mir  tu  schwer.  4  Ifo«.  1 1, 
14 ;  für  seinem  zorn  bebet  die  erde,  vnd  die 
In  idiMi  küuncii  sein  drewen  nirht  erlragen. 
Jer.  lü,  10;  welche  Verfolgung  ich  da  er- 
trug. 2  lim.  3,  1 1 ;  die  beduHTen  seer  wol 
eines  IrOsters,  der  sie  stercke  vnd  erhalte, 
das  sie  soh  hs  «Ttragen  vnd  ausstehen  kiui- 
I  iicn.  das  1 4.  vnd  I  5.  cap.  Johannis.  1 1 53 S). 
ICcj\  spricliwort:  es  lutlsteu  gar  slarcke 


» 


EfiTRÄNK£N 

beyn«  sein,  die  gute  Uge  ertragen  solten. 

«6er  dos  erste  buch  Mose.  (15271.  vij''. 

CrträiikfB  lerlrenken  >  rr<nufen  ,  mhd. 
erlreukeu  {Ben.  3,  94  aiui.  irlrenchaii 
{Gr äff  5,  542),  da«  frotutfnniM  mm  ertrin- 
ken: da  er  das  roic  im  «  r  teilet  vnd  jliii  cinoii 
Iriiekcn  wog  (l.i<liiixli  ni;i<  li('l<' ,  jlire  feimle 
altrr  allcsamjil  ilariiiii  erlroiirkL'i  tlns  17. 
cap.  Johannis.  (1530).  Lj' .  reß.,  I)i>  ilas  sicli 
ellich  darflber  bencken,  ertrencken,  crste- 
chcii.  das  schöne  conßtemini.  (1530)«  Dg". 

ErtrilMrn  (erlrcumofrl .  fingere,  commi- 
ftMct;  das  aber  die  jUdeu  hofleu,  es  solle 
nocb  ein  ander  leibliehe  widerkanfh  gesehe- 
ben, da  sie  alle  $am(il  wider  ins  land  koioeo 
.  .  .  das  erli'cuuien  sif  ^ollis  vnd  isi  kein 
buchslabc  d.iiion  iti  d>'i)  |uopiiL-loii  imeli  in 
der  schriin  gcsai^l.  vorr.  auff  den  proph. 
Heidtiel,  Btndsatl  7,  353;  der  du  cyitcll 
lagen  vnnd  das  aller  vngeschickisl  afl'cn- 
spiell  Inr  fregisl  amr  drynem  eygon  ko[>n* 
erlrewuiel.  auff  das  t  birchrisll.  buch  bocks 
Bmuert,  (1521).  Kiij'':  vud  darnach  jre  er- 
Ireuiaete  geislerey  furgd»en.  «on  der  tauffe. 
(1535).  Bj» ;  mit  eilcl  eigen,  orlichlcn  vnd 
(<i irf  iiTiu'ten  wercken  vmbgehen.  das  ia,eap. 
Juhunnis.  (1538).  Hij". 

btNln,  serfreien»  ndUf.  ertrCten  (Ben. 
8*  98*):  der  rilter  sähe  es  vnd  ward  vom 
vol'  l;  erfreuen,  df^r  1  1 2./)Ä«/ni.  ( l  o2\]  i.  i-  ij''. 

Krtrluken^  demeigi,  emaufm,  ^nhd.  er- 
Irinken  {Ben.  3,  1)2*) :  gute  schwyoiiner  er- 
iriocken  ijwDe.  onalef  .  der  cf .  inmI  euan^. 
von  der  Aeil.  drey  kSnige  fttt  eis.  (1525). 
n  iijV 

Erunb  für  heruui:  das  er  seine 
erumb  hole  aus  dem  verderben,  ütod  33.  30. 
bvnter  für  bemnler:  da  werden  die  ein- 

hörner  sampt  jncn  enintpr  mtlssen.  Jes.  34, 
7  ;  tui  schweigl  er  alles  solches  rhums  vnd 
ehren  .  .  .  wirQl  sich  auffs  liefTcslc  erunler 
vnd  legt  seine  krön  vnd  maiMtel  abe.  der 
110.  psalm.  (1539).  Bif. 

Frwnrhen,  r;i<»rY^»vr/ ,  i'ritjUnre,  aufwa- 
chen, icach  weidi'H,  uüid.  crvvai  hen  (Ben. 
3.  450**),  ahd.  irwacli^n  (Graff  \,  G73): 
wenn  ich  erwache,  so  rede  ich  von  dir.  jw. 

7  ;  als  nu  Noah  orw.irht  von  seinem  wein. 
I  Mos.  9,  24  ;  da  ci  im  von  scnioiii  schlaff 
erwuciii.  rieht,  iö,  20;  vnd  war  niemand 


ERWÄGEN 

der  es  sähe,  noeb  merdtel,  nocb  erwachet, 

sondern  sie  schlielTen  alle.  1  Sam.  H),  12  ; 
da  nu  Joseph  y^m  schlaiT  erwat  liic  Matth. 
1,  24.  bildUch:  meine  i»chwcre  silnde  sind 
durch  seine  slnffe  erwacht,  klagt.  Jer.  1, 
14;  das  ende  kompl.  es  kompt  das  ende,  CS 
isl  ('i  \>arhl  vhcr  ilicli.  Ezech.  7.  6. 

Erwachsen,  (resrerc ,  mlolescere ,  auf- 
wachsen, nütd.  «-rwaiisen  {Ben,  3,  402';, 
ahd,  irwahsan  (Graff  1,  686). 

1 )  ton  Mennfte»  ««4  UUeren .-  da  er  nu 
erwachsen  war,  nain  er  ein  weib.  Tob.  l,  *i  : 
darümb  sehen  die  eitern  zu,  das  sie  nach 
goiies  befdb  den  kindem  wol  Alrsteben  vnd 
Oucbs  ynn  der  erste  darxo  ifaun  .  .  .  vnd 
nicht  tiarrcn  !>is  sie  erwachssen.  ausleg.  der 
zehen  yepot.  (1528).  Liiij^;  Christus  sacra- 
menl  gab  eyllel  erwachszcu  leuLleu.  atiUtorl 
deutet.  (1522).  Ciij*;  erwaehseoemenner. 
2  Afaec.  5,  24;  —  ynn  den  selbigen  lendern 
t'iii  Ianili-i>ohl  i^t  .  il'^-  i  n  s  drcy  in.il  sie  (die 
heuschrecken)  ^uucriilgcn  mit  mans  krafli, 
ein  mal  wenn  sie  eycr  legen  . .  .  cum  dritten 
wenn  sie  erwaebsra  sind,  vter  UröeUieAe 
psalmen.  (1526).  G  5*. 

2)  von  gewachsen .  einen  redern  dt»r  pe- 
pUanlzct  vnd  der  vom  regen  erwachsen  isl. 
Jea.  44.  14;  wenn  es  (Am  ienßom)  aber 
erwechst .  so  ist  es  das  grttssesl  vnter  dem 
kol.  MaUh.  13,  32. 

.i)  erwachsen  =  enlipi  ingen ,  hervor- 
gehen: ist  doch  ausz  solchem  predigen  vud 
beyehten  nit  mehr  dann  eytd  hass  vnd  neyd 
awisiAen  pfaflTen  vnd  munchen,  gross  er^er- 
nisü  vniid  Itifulcriü^/  f,'enicvuenn  voicks 
iTwacli^ien.  an  äen  chi^U.  adel.  (15201. 
G  ij*' ;  dauon  grosz  spoii,  nachrede  vnnd  vneer 
vnnd  ergemiss  des  voicks  gegen  der  romi- 
schen kirchenn  erwachszen  ist.  originalbr. 
V.  j.  1519  auf  der  bibl.  su  Gotha  cod. 
Chart.  379  jui.  2. 

bwigSB»  esBpendere,  perpendere,  L,  riek" 
tiger  erwegen  (mhd.  erwggen  l,  welche  fflibrti- 
bung  noch  im  17.  jh.  andauerte,  das  pari., 
welches  vfir  erwogen  bilden,  lautet  hei  L. 
noch.  Ihhd.  erw^gto  enispredbend,  erwfgeo. 
soMi  aber  verMht  er  dem  leorl  ^em 
schicache  flexion  ,  namentlich  begegnet  keim 
prael.  crwap  hnhd.  eiwac. 

l)  für  das  tr.  erwägen,  bedenken,  uber^ 


598 


._^  kj  o^  -o  i.y  Google 


ERWÄGEN 


599 


ERWÄGEN 


tdb«tii<ii  hehge  bei  &m  nSdU  vorxu- 
kommen,  witwoM  erwcgung  eonnderaUo 

begegnet. 

2)  deslo  hauiiger  erscheint  ein  reflexives 
M€h  ^rwegen  iiiul  zwar,  u>f$  aiieft  iiu  mM. 

sich  hcwl'goii  u.  üich  erwSgcn  (Ben.  3,  631 
f.  Ct',V.\),  in  doppilicm  sinne,  a)  zumeist  6e- 
deutet  es  iich  eines  äinyes  unterfangen, 
unterwinden ,  *ieh  worauf  gefaszl  machen^ 
gewarten:  der  gbiih  erwiget  aich  frOlich  die 
rling  zu  gleuhfii,  die  fv  nicht  fiilot.  ausleg. 
dereuang.vonoslemetc.  (1527). NO":  wi  iiit 
einer  schoD  keine  lusl  nach  anUachl  zum  sa- 
crameiil  hat,  vnd  doch  mii  ernst  sich  en^'cgi 
tiahin  m  gehen,  so  ni.K'licii  jlmi  soh-h  ge- 
«lanckcii  villi        wrrck  nn  jlini  srll»s  .lucli 
;in«lnrhl  mu)  lusl  gimg.  vermanung  iuin  aa- 
cramtnl.  (1330).  Fiij''.  wie  gern  ersz  habe, 
das  man  sich  frolich  «nnd  firey  erwege  auff 
seyne  gute  (zit  hnwcn,  ehe  imn  die  erferet 
Oller  fulet.  hat  ft   liic  ^fiug^ain  hezeugl. 
euaag,  von  den  tzehen  auszsetzigen.  ( 1 52 1). 
Iliii/;  mich  dundtt,  d.  Carlslad  habe  sich 
ergelipn  vnü  erwegen  zu  seyn  eyn  oflViil- 
lichrr  royrul  gotto*..  das  ander  leyl  xcidder 
d.  hyml.  propheteu.  (15251.  Oüj'':  ^  szn 
meyne  lere  ausz  goi  is(  ...  szti  iuuȣ  luaii 
sich  des  erw^en,  das  »ie  von  dem  grossernn 
teil  vonlanipl  wcrd.  eyn  vnUrriehtder  beichl- 
kinder.  fl52l).  aj'';  wpr  pyn  rhrivtni  wil 
seyn ,  muss  sich  ilos  erwogen ,  «las  er  helll 
ilas  creiHz  tragen,  amleg.  der  ep.mtdtuang, 
«(Ml  der  heU.  irey  köwige  fetu  (I52&).  Cj^; 
wenn  wir  nu  anff  ordcn  leben  wollen  tnil 
müssen,  so  riutsson  wir  vns  :mch  drs  erwo- 
gen, «las  wir  gesie  sinil  vnd  ynn  soUhcr  her- 
herge  ligen,  da  der  wirl  ein  scbalckswirl  ist. 
Irostunge  an  die  ehnsten  xu  HaUe.  ( 1 527). 
Aij**;  ilarumh  müssen  wir  vns  auch  alle  des 
erwegeu,  das  er  vns  angreifiet  von  beiden 
seilen,  ettliche  schöne  predigten,  (1533). 
Aiiij*;  wollet  jr  meine  jttnger  sein*  so  erwe- 
gel  euch  des  vnd  geht  euch  gilllich  drein, 
das  nirlil  nndfrs  dnnts  wird,  jr  m<l««pl  tlnliin 
geworfl'en  .sein  vnd  stecken  bleiben,  das  euch 
die  weit  has<ien  wird,  äat  14.  vnd  15.  cap. 
JolWinnt«.  (1538).  rrriiij*;  —  die  vngebro- 
chene  hlitdo  iinliir  sii  h  scliwcrlich  iw>;iltt  vnd 
niilT  pot  ••rwc^cl.   vier  Irusllicly;  psaimen. 
^152b|.  lib';  dir  gkiuhe  isi  alsogelhan,  das 


er  sich  frey  «ull  das  blosse  goltes  worl  er- 
wogt", rfter  das  erste  buch  Alose.  (1527).  ij** ; 
woil  luir  gotl  lessct  durch  sein  wnrt  anbie- 
ten, das  er  mir  van  allem  vnglUck  wolle  helf- 
fen  durch  den  samen  der  komen  sol .  so  wil 
ich  mich  draufl  erwegeu  mit  ganlzer  zuuer- 
sichl.  ebend.  Pij'';  glciilicii  heisst  eigenllich 
das  für  war  halten  vnd  sich  von  ganlzi-m 
hertzen  darauQ  erwegen,  so  das  cuangelium 
von  Christo  sagt,  amteg,  der  ep.  vnd  emn§. 
von  ostern  etc.  (1544).  Tiiij'';  sich  der  gullen 
tage  verzeyhen  .  .  .  vnd  sich  ynti  «Üt-  ItiK/en 
tage  erwegen.  das  7.  cap.  s.  Pauli  zu  den 
CoritUkem,  (1523).  Biiif . 

b)  sich  erwegen  ^  «ieft  w«Ui%  begeben, 
vs  preisgeben,  darauf  verzichten:  ctlicln' 
aber  liek-n  dahin,  das  sie  sii-h  des  lehens  er- 
wcgclcn.  voeish.  17,  15;  also  das  wir  vns 
auch  des  lebens  erwegen  vnd  bey  vns  be- 
schlossen halten,  wir  mttssen  sterben.  2  Cer. 
1,  S  :  dns  sie  auch  Izn  Mose  <('i  ;t( iien.  waren 
nichl  grcbcn  gnug  ynn  Egy|»lea  elc.  so  gar 
hatten  sie  üeh  des  lebens  erwegen.  ausleg. 
der  ep.  vnd,  eumtg,  wm  der  hegl.  drey  kö" 
nige  fest  etc.  (1525).  xiiij*;  wer  si«  Ii -dx 
vnd  leyhens  erwegl,  der  inus  sich  des  inii 
esse  zuuor  erw^en  (darauf  rerzichlen).  t  un 
kauffskandtung  md  wueher,  (1524).  Oig^ 

c)  das  part.  erwegen  adjectivisch,  u\  von 
menschen  gebraucht  hat  es  die  bedcutung 
kühn,  dreist,  frech,  verwegen :  gleych  wie  ein 
erwcgi'u  cbbrechcryn  die  äugen  auflk|»erret 
vnnd  mit  vollen  äugen  vmb  sich  wirfll.  eynem 
ydorman  hereylt  tzu  seyn,  alszo  ist  disz  auch 
nyner  ehbreeheryn  gleych  eyn  erwegen  voick 
zur  viikeuscheyll.  widder  den  falsch  genant- 
ten  get/sil.  stand.  (1522).  Ihiij^;  ein  htnllen 
von  iuH  ii.  crwegenen*  verruchten  hüben. 
tischr.  427V 

fi)  von  Sachen  gebraucM:  glawb  isl  eyn 
lebendfge,  erwcgene  (feste,  unerschütterliche) 
xunersicht  auflT  gottis  gnade,  vorr.  ai^  die 
ep.  an  die  BSwter.  Binde  eil  7,  437. 

Krw&g«n  (erwpppn) ,  n.  Zuversicht,  ver- 
trauen, nach  sich  erwegeu  o):  weil  wir 
hören,  das  wir  Machen  gotl  haben,  der  alle 
dhigschalll  vndthut  soleichüich,  dasjn  nichl 
mclir  als  oin  worl  kosl<;l,  sollen  wir  ir»  iiii! 
freuden  vndgnoizcin  iTwoj^fii  jiii  fs'fM  ix'  ir.iwcn 
voügleuben.  der  [4kl .  psalm.  ^1532). 


ERWlGUrtG 


600 


ERWARTEN 


Erwä^MBS  (crwc^iinf;) ,  f.  iihprh-guny : 
aiiir  vielgciiübt  naciidenckeu  viul  oi  woj,Miiig 
^'i"«laU  vtld  gi'IegoDlieil  alJer  saviicn.  origi- 
natbr.  v.  J,  1 523  Mi  ge»,  arc/ki«  zu  Weimar. 
O  pag.  74  FF.  2. 

Erwiglieh  5  cnnsidrmndu^ ,  ' tcas  in  er- 
wägw^  5u  ziehen  uii  [Grimm) :  erweglichc 
Worte  6er  Schrine,  tischr.  7  1. 

RnrählCM  (erwclon).  eligere  ,  auswätiU  n, 
auMueheHt  wAd.  mvi4n  (Bfn.  3»  465**)»  ahd. 

irw.'llan.  itwclian  Gvaff  1,  835).  a»  mit 
blnszemarr.:  .Insiia,  Mos«'  »lioncr,  «It-ii  ttr 
tM  wclet  halle.  4  Mos.  11,  2S;  jr  li;iltL  niicli 
nicht  erwelet,  sondern  ich  halte  euch  er- 
WelcL  Joh.  15,  10;  so  gehl  vns  nii  zwct-n 
rnrrrn,  viui  I.issl  sie  orwr-lt^n  eitlen  Titieii  mhI 
jii  ziisiiicken.  1  kön.  ih,  2'.i ;  mu\  envelf  i  ei 
funfl* glatte  stein  aus  dein  bach.  1  Sam.  17, 
40;  an  dem  ort,  den  der  herr  ewr  gotl  er- 
welcn  wird.  5  Mos.  12,  Ti ;  Maria  hat  das 
gulc  fei)  orwcloi.  [mc.  10,  12. 

b)  mtl  acc.  und  dal.:  eivvele  vns  menner, 
zeuch  aus  vnd  stretl  wnier  Auiaick.  2  Mos. 
17,  9;  da  erwelot  joi  Lot  die  ganUe  gi^end 
ani  Jortl;.n.  1  Jfof.  13,  11;  ein  Sonderling, 
der  clwas  Ix'ssers  wcysz ,  vnd  yhi»  seih  er- 
welet ein  weg  zum  hyniol.  euang.  von  den 
Isdken  autuetzigen.  (1521).  Kij'. 

e)  mtl  der  praep.  zu:  das  volck,  das  er 
znm  erbe  erwelet  hat.  ps.  33,  12;  du  hast 
mieli  erwr  let  zum  kOnigc  vhcr  dein  volek. 
weiüh.  9,  7  ;  das  euch  polf  orwelel  hat  von 
anfang  zur  Seligkeit.  2  Tlieiji.  2,  13. 

d)  mit  ejtlMS  infin.  oder  einem  abhängi- 
gen »atx:  da  er  mercket,  wie  sie  erweleten 

oben  an  zu  sitzen.  Luc.  14,  7;  vnd  erwelet 
viel  lieber  mit  dem  volck  ;.'ottcs  vngemacli  zu 
leiden.  Uebr.  11,  25;  der  iicrr  hat  dich  er- 
wdet,  das  do  sein  eigeothuni  seiest.  5  Mos. 
14,  2;  so  erwelet  euch  heute,  welchem  ji 
dienen  wolt.  Jos.  21.  1  5. 

e)  das  part.  erwiilili  aäj.:  seilis  erwelete 
st'haf  vnd  vogel.  AVA.  5,  IS;  durch  selb  ei~ 
weletc  geisiligkeit  vnd  demut.  Goi  2,  23 ; 
mit  ybrcii  erkoren,  erwdelcn^wercken.  aus- 
leg, der  ep.  vnd  euang.  vom  clirislag.  <  I  r>'i2 ). 
Ccij'*.  «rwelcle  kleine  Je«.  54,  i2  sind  kost- 
bare «Mm. 

f)  gmbaUmiioitth:  Saub,  des  erwdeien 


(\cy  lit-n  ii.  2  Sam.  21.6;  die  andern  erwe* 
b  leu.  1  chron.  17,  41. 

Erwähirn  u  rwcleu),  n.  elecUo ,  eruuJi- 
Imgt  weyl  wir  alle  gleich  priester  sein,  rauss 
sich  nicmandi  selb  crfur  thun  vnd  sich  vnter- 
winilrn,  :iM  iohne}  vnszer  bewilli^pn  vriri  f^r- 
welen,  das  zulhuii,  des  wir  alle  gleychen  ge- 
wall  habenn.  andemi^ristl.  adel.  ( 152ü).  Bj  . 

Ervlhliag  (erwelung),  f.  dauetbe,  mkd. 
erwelunge  (Ben.  H,  4G6  ;:  ibut  desle  mehr 
vli'is  ewcru  benill'  \nd  erwelun?  fcsl  ru  m:i- 
ihen.  2  Pel.  1,  10;  wer  alszo  poclit  vml 
sich  auir  die  sacrament  stonet,  des  erwelung 
vnd  Vorsehung  wirt  sich  seih  an  seyn  sorg 
vnd  iiiiilie  wull  finden,  i-yn  »ertnon  von  der 
hpifi/lung  zum  sterben.  (1519i.  Mj*. 

Erwalleuj  in  waltung  gerathcn,  mhd.  er- 
v\ allen  iBen.  3,  470^),  ahd.  arwalleo  {Gralf 
1,  798):  wenn  das  blut  also  anhebt  zu  er- 
wärmen vnd  erwiillen,  so  wird  (ins  liecbl  ver- 
dutickeii  vnd  gedcuipfll,  das  mau  da:»  euan- 
gelium  nicht  sehen  kan.  «o»  der  eOnde  wider 
d.  heH.geisl.  (I&29).  Dg^ 

Erwnrnen,  caleßeri,  warm  werden,  mhd. 
erwärmen  iHen.  3,525  ),  ahd.  irw;irin.''ii, 
arwaramen  (Graff  1,  Ü77J;  denn  darumb 
^^cschicht  solche  hannbertzigkeyt  nicht  mit 
ybncn ,  sondern  das  sie  dadureb  erwärmen 
vri  l  inri«  starck  werden,  ausleg.  der  ep.  rnd 
euang.  vum  aduent  etc.  1152&>.  CCeinj'' ;  da> 
iion  wflrde  das  herlz  erwärmen  vnd  cnUän- 
del  werden  danekbar  zu  sein,  deudu^  caleck. 
( 1 5 2 !i  I  X  iij' .  noch  einen  leetferM  beleg  s. 
vorher  unter  erw.dlen. 

Erwärmen  (erwermen),  calefacere,  warm 
madien,  ndtd.  erwerraen  (Ben.  3,  525*):  da 
er  von  den  feilen  meiner  Icmmer  erwormK 
ward.  Iliüh  31.  20;  jr  kb'i.let  eml,  uid 
künd  euch  doch  nieht  erwermen.  Uagg.  i.  6; 
womit  wUiu  dich  aber  widder  solchen  Trost 
vnd  vnlust  erwermen.  vermanmif  snm  s«- 
cramenl.  (1530).  Fiiij'. 

Knrarteni  ejcspectare, 

a)  mit  gen.  der  person  oder  sache:  tch 
wil  anir  den  herm  schawen  vnd  des  göltest 
meines  bcils  erwarten.  Micha  1,1:  nu  hat 
der  romiseh  geyiz  vm!  miilislul  nil  mooht«lor 
zeit  erwarUtni.  an  den  rlirisll.  adef.  (1520). 
Üij*;  des  euds  ervvaiieu.  tber  das  erste 
bu£h  M999.  (1527).  Yiiij'. 


Diqiti?ed  by  Goo<^I 


£HVVECUSELN 


ERWEHREN 


k)  mal  aec.;  erwarte  jrc  {var.  jrei-j  guic 
IHlchte.  Sfr.  6,  19;  wol  dem,  der  da  erwar- 

lot  vnd  erreicht  (aiisent  drey  hiiiiilert  viid 
füll  II' V  II  (I  tircissi^  t.ipr.  Uan.  12,  12. 

Erwfchikela,  übertragen:  üauiii  wii  erhe- 
werl  haben .  das  Christus  »ein  prieslerlumU. 
als  er  ^en  liiinel  gofaren  ist»  aofT  s.  I'olcr 
vml  s.  Peier  aiilT  den  bnpsl  erwechslel  lial. 
Jen.  2,  ir  tft  der  sehrifl  vom  msbrauch 
der  meMten. 

Bnpcchra,  exdfare»  aiucitare,  mhd,  er- 
wecken (Ben.  3,  451'),  ahd.  arwecchan 
{(iraff  1,  675f.  gnth.  tKvakjan. 

1 )  aufwecken,  erwachen  machen :  vnd  der 
engel  der  mit  mir  redet,  kam  wider  vitd 
wecket  mirli  anfT,  wie  einer  vom  scIiUr  er- 
weckt wird.  Sach.4,  1  ;  vnd  kamen,  das  sie 
auch  Lazarnm  sehen  (sähen),  welchen  er  von 
den  todten  erweckt  hatte.  Joft.  12,  Ii.  vgl. 
aoferweekco.  sich  erwecken :  erwecke  dich 
Herr,  wariimh  .«rhlefestii?  ps.  44,  24. 

2)  s  niM-n.  kinder  erwecken ,  nachkommen 
verschallen;  lege  dich  zu  deines  hriiders 
weib  vnd  nim  sie  sur  ehe ,  da«  du  deinem 
brnder  samen  erweckest.  1  Moi.  38*  S ;  so 
einer  slirht  vii't  h.it  nicht  kinder,  '^n  ^tA  si'in 
hnider  sein  weil»  IVripri  vnd  si-ineni  hnider 
sameu  erwecken.  Jtialth.  22,  24 ;  gott  ver- 
mag dem  Abraham  aus  diesen  steinen  kinder 
zu  erwecken.  3,  9.  ebenso  einem  einen  na- 
men  erwecken  ;  welch«  la>^s  «in  d.is  fehl  keuf- 
fe^it.  so  uuLslii  auch  Hulh  des  verstorbenen 
weib  nemen.  das  dn  dem  verstorbenen  einen 
namen  erweckest.  Rtüh  4.  5. 

3)  prophoten.  richtrr,  widers.H  her  etc. 
erwecken,  aufsle/ni,  aufttften,  kuvimni  las- 
sen: ich  wil  jnen  enien  jiruphelen ,  %vie  dn 
bist,  erwecken.  5  Mm.  18,  18;  wenn  aber 
der  herr  jnen  rifhtcr  erwecket,  rieht.  2,  IS  ; 
ich  aher  wd  mir  einen  Irewen  itrit-sfer  er- 
wecken, l^atn.  2.  35;  auch  erwecket  jm 
gott  einen  Widersacher.  1  kön.  11.  23 ;  h  h 
habe  einen  helt  erweckt,  der  hellTen  sol.  pi, 
89.  20. 

4)  erregen,  entstehen  lassen:  nicht  das 
ich  lue  nnt  wülle  jemand  reitzen  noch  er- 
wecken SU  solcher  gegenwere*  wnuntge  an 
s.  l.  deudschen.  (1531).  Biij'';ich  wil  vn- 
glück  vher  dii  li  erwecken  ans  deinem  eigen 
hause.  2  Sum.  12,  11;  ein  slollzer  erweckt 

ÜiBTR,  Wörlerbacli. 


zanck.  spr.  28,  25 ;  aber  die  jUden  erweck- 
ten eine  verfoigunge  vfaer  Paulitm  vnd  Bar- 

n.-ilian.  apoxt.  gesrh.  13,  50;  ich  wil  einen 
scliartlen  wind  erwecken  wider  ttabel.  Jer. 
51,  1. 

Brwegeny  «.  erwSgen. 

Enr^Ucby  *,  erwiglicb, 

Krweging,  s.  erw  ^  Min- 

Krwehren  (crwerou;,  proktbere ,  defen' 
dere,  mhd.  erwern  (Ben.  3,  514''),  ahd.  ir- 
werjan  (Graff  1,  926). 

1)  abwehren,  verhindern,  verwehren, 
a)  ohne  dalir  der  pprsnn:  vnd  tliit  d.irtzn 
keyszcr,  furslen,  hern  vnnd  stedt,  das  der 
kauir  (imakoii^)  nur  anlT  scbirst  werde  vor- 
dampt  vnd  hynfnrt  erweret.  an  den  ehruU» 
adel.  (1520.  verm.  ausg.).  Miiij*;  ist  gnug, 
das  wir  erweeren,  das  sie  die  heyligen  sclirdlt 
nit  mugcn  auil  yhren  daiid  reyssen.  eyn  tcid- 
dertpruck.  (1521).  AS**;  damit  ist  erweret, 
das  die  ehe  nicht  eyn  sacrament  heyst  ynn 
der  schrifli.  antfport  dmtsrh.  (1522).  Fj'* ; 
uu  15 is  vcrdricsiich  einem  rechten  aposlel 
vnd  bemffen  trewen  prediger  .  .  .  das  man 
das  liebe  ampt  vnd  wort  also  verachtet  vnd 
vhel  dahir  driiickcl  vtnl  vberraeisterl ,  aher 
wa<;  nn]  man  dazu  thnn?  es  wird  nicht  anders 
draus  vnd  i^t  nicht  zu  erweren,  weil  es 
Christus  selbs  nicht  hat  können  vberhaben 
sein,  das  1 5.  cap.  der  crslcn  ep,  g.  Awfj 
an  die  Corinther.  fir);Mi.  K  iij''. 

6)  mit  dal.  der  person:  er  kan  (ftann, 
mdU  kam,«<«  hm  Grimm)  nicht,  gott  hat 
(Jen.  3,  386''  hau)  yhm  zuuor  erweret.  doi 
diese  tcorf  Christi  noch  fest  stehen  f  1  '27  l. 
oij';  gesegenet  seiestu,  das  dn  luii'  heute 
erweret  hast,  das  ich  niciii  wider  hlul  konien 
bin.  1  Sam.  25.  33. 

2)  reß.  a)  sich  erwehren,  skh  verihei- 
digend  widerstehen :  wer  ist  dieser,  der  sol- 
ches sagen  Ihar,  das  die  kinder  Israel  sich 
Sölten  erwehren  wider  den  kifnig  Ncbuoad- 
nexar  vnd  sein  kriqjivolckT  sind  es  doch 
eitel  nackete  leule  vnd  keine  krieger.  Jud. 
5.  25;  daniml)  Ihne  du  iuirli  also,  das  ilii 
dich  erwehrest  wider  die  leidigen  gedancken, 
so  dich  auflhalten  oder  abschrecken  vom  ge- 
bete.  das  IG.  cap.  Johannis.  (153S).  Zij*. 

b  i  häufiger  mit  dem  gen.  der  sarhe,  wo- 
gegen kämpfend  von  sieh  abhalten:  er  hat 

76 


BRWBICHBlf 


602. 


ERWIDERUBIB 


:\i\rh  ein  sclnvorl  vml  nn  axle  in  «Icr  li.itid, 
er  kati  sich  aber  der  <hel»e  vnd  roiiber  mchl 
erweren.  Bat.  6,  14;  sich  des  liungcrs  er- 
w«ren.  der  I27.9MI111.  (1624).  Aiji»;  ein 
tlflrr  hl.Ti  sicli  nichl  eyiis  slquhlins  erwercn 
kari.  der proph.  Jona.  {]fy2f>).  vnd  die 
weyl  wyr  vns  sonst  der  warlieyl  nil  erwercn 
niagen ,  entschlahen  wyr  vds«  docli  der  eel- 
lK>n.  eifn  tnOMeffambofiH  LeoX,  (1520). 
Aiij\ 

Krwelcfcen,  emollire,  mhd.  vxweirXxew 
( tien.  3,017 '' j,  ahd.  irweiclian  i  Graff  1,714  ), 
»«r  MMKe*;  wolen  ich  achte  abemial,  das 
clit  sey  eyne  gälte,  feyste,  slarcke  lAgin  eulT 
den  piiif  ti  Ronno  crliclilct ,  »Icn  hapsl  zn  er- 
weichen. Widder  den  newen  nbgntt.  ( 1 524 ). 
hj';  wenn  man  dem  groben,  harlcn  pülel. 
preiHget,  dem  mus  man  es  Air  mah$n,  blawenl 
vml  knwen ,  vnd  alle  weyse  versuchen ,  uh 
m.in  sie  kiinne  erweichen,  der  proph.  FJa- 
Oacuc.  (1526).  cj^;  danimb,  das  dein  Ihm  Iz 
erweicht  ist  vber  den  worlcn,  die  du  geiiörei 
basl.  2  kon.  22,  19 ;  fiir  goU  sich  demütigen 
vnd  hcrlzlich  beten ,  damit  sich  gotl  erwei- 
chen lasse,  verlegwtg  des  alconm,  (1542). 
Vij", 

Krweisen,  probare,  darlhun,  beweisen, 
imief.  dei  L,  iieefc  erweiseie,  farl.  erweisel. 

a)  mit  acc.:  vnd  kreflliglich  erweiset  ein 

snri  pottes.  Röm.  1,4;  gleych  wie  wir  den 
bapst  auch  des  halben  {als)  den  ondo<  Ii rist 
erweysel  haben,  widder  den  l^ml.  prophe- 
Un.  (1525).  J  jj*;  das  ich  wolh  richter  Icy- 
den  vber  meyne  lere  vnd  hOren,  wo  ymand 
myr  eyn  yrthnm  erwnvszcle  (nodtwiete). 
anlirorl  drulxrh.  t  Hj  . 

b)  tuit  uachlolyendcm ,  abhängigen  sntz: 
vnd  erwdsete  oflcotlich  durch  die  schnlli. 
das  Jhesas  der  Christ  sey.  mptut.  guek.  18, 

28;  vnd  hrsrlirn,  das  er  Izuuor  erweyszete, 
das  man  nnlsic  nur  dos  morgens  vnnd  keyn 
ander  tzeyii  im»z  hallten,  antwttri  deutsch. 
(1522).  Ciij»;  denn  wo  nit  gewiralteh  mit 
dersrlirilUmag  erweys.set  werden,  das  u.s.w. 
nuff  dos  vbirchristl.  buch  bncLs  Emizers. 
(1521).  Hiij'';  so  loli  iTwciscl  \  uhrrwifsen) 
wnnle.  das  ich  soll  geirrel  haben,  de  y^'etie 
br.  I,  595. 

limitlich.  proMili*,  nadnoeUkttr:  tt- 


wcislirhe  pxempel.  widert 
digen.  (1540).  Iliiij\ 

Enrclsttng}  f.  ifn^ir^^iuv^  aryumeHlum: 
welchen  er  sich  nadi  seinem  leiden  lebendig 
erzeiget  hatte  durch  mancherley  erweiMng. 
aposf.  gesch.  1,  3. 

KnrcKera  y  weiter  machen :  du  wirst  «Us 
Und  erwetten  üohcn.  Jes.  33,  1 7. 

KnrcrhcB,  dnreh  «serbm  veradba/fe»,  er- 
langen,  gewinnen.  verdit  m'H,  mhd.  erw.  t  hm 
{ften.  3.  72r»),  ahd.  ailmi-rpan  (Graff  4. 
1231):  ist  er  arm  vnd  mit  semer  band  nieht 
so  vid  erwirliel.  3  Mat.  14,  21 ;  der  fan- 
Icntzer  alter  Adam,  der  nicht  gerne  erbeylei 
vml»  »  yii  lirud  zu  erwerben,  ron  kauffs^ 
hanälung  vnd  wucher.  (1524).  Jij":  r<  h.it 
ein  taglOncr  etwa  des  lages  einen  grosschen 
XU  erweriien  gehabt,  iler  1 4  7 .  psalm.  ( 1 532). 
Riiij' ;  giii.  das  sie  erworben  liaiu  n.  5  Mos. 
11,(>;  frieden  erwerben.  Jer.  1").  r>;  ein 
geleit  erwerben,  de  Welle  hr.  2,  G2y ;  das 
dienet  nicht  gnade  xii  erwerben,  «ondero 
viel  mehr  com  vnd  vngnade.  Jvd.  8»  10; 
als  sey  p.^  alles  vnnaiz ,  das  er  daraufT  g»»- 
wand,  das  ewipe  leiten  zu  erwerben,  das 
\1 .  cap.  Johannis.  |1530).  Fij^ 

''''^■^■^(«i)»  f' acqui$Üio:  die  erwer- 
buoge  (ac  dtt  9mtätw9Tgtkmi$)  ist  eyn  mal 
geschehen  am  erenire.  dmt  ander  leyl  tcid^ 
der  d.  hyml.  propheten.  ( I  2  f>).  N  iiij'' ;  vinh 
desto  sicherer  erwcrhung  wiiien  der  gnaden 
gottes.  00»  keimliehm  vnd  ^folm  bneifen. 
(1529).  Diiij'. 

Krwfder,  /ur  lierwidcr,  wieder  ht-r.  ir/f- 
der  zurück ,  z.  6.  erwtderLringen.  repur- 
lare,  redueere,  wieder  xwrüek  bringen goti 
wini  Israel  erwider  bringen  mit  freuden. 
Bar.  '),  0  ;  vnd  hrarlit  erwider  die  dreissig 
siJberling  den  hidienpriesiem.  Malüi.  17,  3  ; 
welcher  mus  den  hiinei  einneinen  bis  auirdie 
zeit,  da  er  wider  bracht  {KerwidergebNuilU) 
werde  alle^,  was  gotl  geredl  hat.  aposi. 
gesch.  3,  21 ;  (hr'wh  fjoidc  königreioh  vnd 
prieslcrllium  vcrltH-en  hat  .  .  .  vnd  noch  jtzl 
durch  so  lange  atralfe  vnd  plage  nichl  er- 
wider bracht  werden  m'Jgen.  dat  idOme 

ronßtfmini.  (1530).  Miij*. 

Krwidrriinih  ^  Iierwidernn!   ^^i'-th-rum : 
iaruiiib  auch  denselben  (*<;.  giavbfn)  n  wi- 
demmb  vnan  rechnet  als  eyn  grnnd  guite. 


Digitizeo  üy  Google 


ERWINDEN 


603 


KHZ 


gnug&ain  fruuikcit  zur  salicheit,  gnm4  vnd 
VTsarh.  (1520).  biij". 

ürwiuileH  zeigt  sich  einmal  bei  L.  im 
tiime  von  erweisen:  die  seelen  ym  fegf^wr 
sein  nit  ncher  yhrer  selidieyt  von  alkn  zu 
reden,  es  iül  auch  nil  erwunden  mil  scbrifll 
oddcr  sonst  vornuniTl,  das  sie  nil  mehr  vor- 
dieueu  noch  die  liebe  gottes  uiebrcu.  gnmd 
tmd  vTioeh.  (1520).  uiij'';  nirgendi  atnr 
gebrauchi  er  das  tcoH  m  der  zu  seiner  zeit 
nor/i  geläufigen  MmUm§  de*  f^Uen»,  er- 

mangelns. 

ErwiuHeu»  gewinnen,  erwerben,  uJhL.  er- 
Winnen  (Ben,  3*  709*),  ahd,  arwinn«n  {Graff 

tt  880):  daruuib  kuuuncn  sie  zuuurn  mil 
fon-hl  viid  billcn  ilns  aho  mit  dctiiul,  das  die 
«Odern  oiil  beylickoii  erwuniit-ii  lu  hnlien 
meinen,  du  Heien  pui>zpsalm.  (1517).  Kij'  . 

Brvlichcaf  atr^re»  ergniftH,  etftMeften» 
mhd.  erwiscbfin  {Ui'n.  3,  7(31*'),  o)  mit  per' 
.sönlirJtem  at(  . ;  vn  l  ir:  erwisch l  jn  bcy  «ei- 
nem kleid.  1  Moi.  12;  vud  wo  er  (der 
böse  geist)  jn  «nviMchel,  so  reisset  er  ju. 
Jfarc.  9,  18;  iiönig  Philippus  Irachlct  jiii 
(dem  bapfst)  nnch  durch  eiii'-n  rdlnuinesrr, 
der  crwischl  ju  zu  Anaguina  eben  in  der 
kauicr,  darin  er  gcborn  war.  wider  das  bap- 
tUmMUtUm,  (1545).  Piq**;  es  halmich 
der  teuITcl  etliche  mal  wwissdit,  da  ich  an 
dishcuhtKtfickiiiclilgedacbl.  der  in.jMoAn. 
(1530).  iy. 

b)  mU  tädUMtm  aee.:  wenn  sie  aber 
sollUn  auffden  plan  treuen  vnd  solchs  be- 
wryszcn,  szo  rrwiscben  sie  das  hassen  panir. 
der  'dG.  paalm.  (1521).  Clij»-. 

c)  eine  sacl^e  t$l  subject:  wenn  eiu  lewr 
auskonipt  vod  erwuseht  die  dornen.  2  Jfoi. 
22«  6  in  den  tnten  ausgg.  des  a.  lest.,  die 
ausgg.  der  ganzen  bihvl  hnh>  n  rru'r<"iin. 

KrwHcilcrnj  durch  wuchei  erwarben:  er- 
wncherte  edter.  «puler  den  «welker  tu  pre- 
digen. (1540).  Eij*. 

Erworgea, 

1 )  IraiWiiM  t*  <'r\vijrf,'en ,  mhd.  erw  ürgen 
{Ben.  3,  742j,  ahä.  ir-,  arwurgan  (Graff 
U  981). 

a)  eigenilivh  suffocare ,  erdrasseln,  er- 

stirkt'n.  bei  />.  jed*>rh  ht  crtrei(f'f  h'r  ^^•f/^'U- 
lungf  üi  umbringen,  lüdlen  überhaupt:  yleich 
wie  der  sihaick  Cain  auch  den  koplT  hieng 


I  vnd  sein  andliU  verslellel,  da  er  seinen  bru- 
<l*<r  Il;il)cl  zu  erwflrgen  im  sinn  halle,  wider 
den  mtiuciUer  zu  üresen.  (1531).  Bij'';  die 
iyraonen  seilten  am  (rocken  todl  sterben, 
sondern  gemeyniglich  erwai^el  worden  sind 
vnd  ym  blut  vmbkomen.  ermanunge  zum 
fride.  (152.5).  Kij'';  wdlu  mich  auch  erwür- 
gen» wft  du  den  Egypler  erwUrgct  hasl? 
2  JTot.  2,  14;  denselbigen  (CMUnn)  habt 
jr  genomcn  durcli  die  hende  dernigwecfalen 
vnd  jn  angchellleL  vnd  f'r\Mfri,'eL  apost. 
gesch.  2,  23.  daher  auch  mit  dem  schwcrt, 
spies2,  uiesscr,  etc.  erwürgen:  viel  mehr 
sterben  jr  von  dem  hagd,  denn  die  kinder 
Israel  mil  dem  schwer!  erwürgeten.  Jm. 
10,  11;  vnd  erwürget  jn  mit  seinem  eigen 
spies.  2  Harn.  23»  2 1 ;  sousl  wiird  er  voa 
bald  mil  seiMm  messer  erwOi^en.  das  14. 
vnd  15.  ca|»./oAaiims.  (1538).  Zxiij'';  aull 
das  mich  der  leuffel  mil  seinem  (ircil  nicht 
am;h  s|jiessc  oder  mil  seinen  f(  ui  ii^  nn  ,  ver- 
lipten  ptcilen  erwürge,  vermanuny  zum  sa- 
crommt.  (1537).  Hj'*.  reß.:  der  kerker> 
meistcr  zoch  das  schwerlaiis  vnd  wolle  sich 
selbs  erwürgen,  apnst.  gesch.  Iii,  27. 

b)  bildlich:  aber  su  bald  das  kind  erwachs- 
seu  isl  vnd  zur  vcrnuufll  komcn ,  habt  jrs 
Ougs  erwtli^el  durch  ewer  leidige  bnsse  vnd  • 
worcklerc.  Jen.  5,  84^ 

2)  intranHtives  erwürgen  steht  für  cr- 
worgeo,  mhd.  erworgen  [Ben.  3, 742**):  ver- 
schlingen  sie  vns  aber ,  so  sol  jnen  ein  bein 
vber  zwercfa  in  den  hals  komen,  das  sie  dar- 
an erwdrgen  müssen,  dnx  Ki.  t  op.  Johannis. 
fl5,SS  l.  P^eiij';  wie  viel  edler  seelen  mftssen 
Uie  so  erbermhcli  erwürgen  vud  ersticken, 
onsie^r.  der  ep.  tnd  emng.  vom  adnenl. 
(152S».  Jiij*. 

Krwüschen ,  fchh  rhafle  Schreibung  für 
erwischen ,  begegnet  iit  der  Eist.  ausg.  der 
Schriften  Lj:  damMfa  su  Greftnlal  erwCl^ 
schetc  mich  grall  Albrecfat  von  Mansfeld*  der 
lächle  meiner  roitercy.  1,  S*'. 

Elf, ».,  aes,  meUiUumj  im  vuc.  incip.  b  iij'* 
artz,  mhd.  i^rze  {Ben.  1,  43&),  ahd.  erezi, 
arisi,  an»i  {Graff  1.  465).  in  im  ¥BM»  wo 
das  wort  häufig  neben  andern  metaUen  eor* 
kommt .  tat  unter  er?,  .ttets  unser  kupfer  zu 
verstehen:  Tliultalkaiu ,  den  mei.<iler  in  aller- 
Icy  erlz  vnd  eiseawerck.  1  Mos.  4,  22 ;  gold. 


ERZ 


604 


ERZOICB 


Silber,  erU.  2  Mos.  31»  4;  gold,  süber.  ertz, 

ciscn.   2  chron.  2,  7;  crU,  zilui ,  clson  vnd 
bley.  Ezech.  22,  18;  rosi  frisl  il.is  »tI/.  iiichl, 
'  wie  er  dein  eiseu  Ihui.  der  proph.  Sacharja. 
(1528).  Siüf. 

En,  ein  von  L.  häußg  angewanätes  pra§» 
fix,  das  die  bedeuiung  des  steeiten  tpnrles 
steigert,  am  roina».  (U.)  arci»  lil.  archi, 
gr.  uQ/j. 

InäbgdUtrd ,  f.  ein  rechte  erUabgtflte- 

rfly.  wider  das  bapstum  zu  Rnm.  (1545). 
Kj*;  auch  cyn  «tIz  io(  lile  ahcgullorey.  der 
proph.  Jona.  (152b).  i^j'*. 

IniUra  (enelon),  mM.  endo,  enteilen 
(Ben.  3,  847*),  ahd.  ir^,  ariellaa  (ffro/f  5» 
652  h  vericendft  L. 

1}  noch  im  ntune  von  zählen,  aufzählen, 
kmählen,  auffühnm:  wer  ist  so  weise,  der 
dlie  wolckeD  erzelen  künde?  Hiob  38,  37; 
der  fiirliiindl ,  dor  atiszljiiinl ,  drr  kern  ,  der 
iiinrck,  der  yniml  viui  wie  k»iii  iili  yhr  duT- 
liche  Uttel  alle  ertzeieti.  amieg.  der  ep.  vnd 
«uang.deiaiumU,  (1522f.  Rj*;  sie  sclircy- 
lit  n  iti  di  r  selben  bullen,  das  die  ariikel,  sio 
d  l  .1  iH'  iti(>tt  batillen  erUelet  werden,  ellicb 
kel£i  tsoh ,  ellicb  vrrtSGh  .  .  .  sein,  widder 
die  buüen  de*  endchritts.  (1520).  Aiij";  iu 

•  diesem  stdek  sind  doch  so  vi«]  vngerejnpler 
narrcnleidinge ,  das  sio  iiiomaud  ullc  kan  er- 
zelen.  vondenconcHijs  vndkirchen.  (1539). 
fiiij'';  vnd  inugeu  vUeicht  der  gleichen 
schwaeblickeit  mehr  sein  denn  ich  eneleo 
k.ui.  origituMr„  v.  /.  1535  Mi  orchiv  zu 
Weimar  N  pa>j  l'Vj  H,  42.  I.  e. 

2)  narrare,  enarrare.mittheilen,  verkün- 

.  den:  ehe  denn  ich  den  chrisllicheu  verstand 
dieses  sprnchs  anteige,  mus  icbxuuor  diesen 

schwant  k  erzelcn.  voder  das  bapslum  xu 
Rom.  (lälö).  Jiij'';  vnd  der  kncchl  erzflct 
Isaac  alle  sache,  die  er  ausgericht  halte. 
1  Um.  24,  66;  vnd  er  haue  noch  einen 
Iraum,  den  erzelet  er  seinen  brüdcrn.  37,  9;' 
alte  gc«;cliit-hte ,  die  wir  geliOrl  haben  vnd 
wissen  vnd  vnscr  vrrlpr  vns  er/elol  haben. 
jM.  7$,  3;  vnd  die  d)ioslcl  kuiiicu  wider  vnd 
enelelMi  jm,  wie  gros  ding  sie  gelhan  hal- 
len. Lue.  9,  10;  die  himel  erzelen  die  ehre 
gottes.  ps.  19,  2. 

Knählnng  (erzeluDg);  f.  nurralio:  die 
erzeluDg  aber  der  sundea  sei  frcy  sein  eim 


jedem,  was  er  erzden  oder  nicht  ertelen 
wd.  arUkel,  so  da  heUem  wUen  elc.  ( 1 53S). 

ü  ii)''. 

iru&Mlrulircr,  >n.  «ummii«  rebellalur:  die 
rechten  ertsiullHirer  vnd  lesterer.  «eraal- 
teorAin^r  der  «n^gHegten  oi^^r.  (1533). 

RiiiJ^ 

£rtbiscbefi  »*.  arciuepucopus ,  obersler 
bUekof:  eigentlich  faeisst  ein  bissehofT  ein 
auflkeber  oder  visilalor,  vnd  ein  ertzbischolT, 
der  vber  die  selhig«;n  iiulTseher  vnd  vi.<iitalo- 
res  ist.  vnlerrkhl  der  visilalorn.  (1537). 
A  ij'* ;  der  capelan  sol  vnter  dem  pfarrer  scya, 
der  prarrer  vnter  dem  biscbolT,  der  bischoff 
vnter  dem  ertzbischoir.  die  ander  ep,  PetH 
gepredigt.  (l'>"21i  inj''. 

Enbistbnmj  h.  archiepiscopatus ,  uüui. 
enehistaom  {Orimm  tol^.  3,  1080):  bis- 
thnm,  ertsbistumb,  bapslom.  mm  dem  dap- 
slum  zu  Romc.  fir)2n  i.  Cij''. 

EribÖSC)  sehr  böge:  vnd  ist,  sage  ich,  ein 
rechte  ertzböse  tückc  des  ergsteu  tculTel». 
dos  17.  cap.  /oAafmis»  (1530).  Ilj*;  eine 
ertzbüsc  hmr.  von  denjüden  tnd  jren  Ii- 
gen.  (1543).  ciij'*. 

Ersbösewicht ,  m.  homo  sceleralistimus  : 
wer  Jm  selbs  sehaden  thut ,  den  heissl  man 
biilich  einen  erlxbOsewidii.  «fM*.  24,  8. 

Eribnbe,  m.  erzschetm:  e)  !i  <  i  tzbube  vber 
alle  buben.  amleg.  der  ep.  vnd  c\.  :ng.  von 
der  heil,  drey  könige  fest  etc.  (1525).  z  üj** ; 
da  nam  sie  den  andern,  der  war  auch  ein  erlS' 
bub.  vber  dtis  erste  buA Moee.  (1527).  iij^ 
Eribnbcnstück ,  n.  snmmum  ßagiiium: 
es  stehet  heiligen  leutcn  vbei  an,  solch  ertz- 
bubeostuck  vnd  tcufflische  tücklin  dem  ne- 
heslen  su  beweisen,  dat  dieee  mH  QnHeU 
noch  fest  stdken.  (15271.  siitj**;  aufTs  ander 
ist  dns  auch  ein  recht  ertz  buben  siiuk,  vns 
zu  verunglimplTen  vod  sich  mit  lisl  zu  schmu- 
cken, auf  dae  vermeint  fteiterKeh  «diel. 
(1531).  Aiiij". 

Krsdieb,  m.  tri  für:  ein  Wucherer  ist  ein 
crtzdieb  vnd  lamireuber,  der  lidlicli  am  gal- 
gen  sieben  mal  hoher  denn  andere  dicbe  beu- 
gen »oll.  von  den  fuden  md  Jren  Uigen. 
(1543).  Z}^;  ja  hie  w  ere  aoch  suschweigeo 
von  gcrinj^rn  cinlzelen  liehen,  wenn  man  die 
grossen  gewdUigeu  crlzdiebc  suli  angreilTen. 
deudsch  catech.  (1529).  Ji/. 


Digitized  by^^f^^ 


£RZEIG£N 


eaZGÖTZER 


Kncigea,  zeigen,  darthun,  «noet^m,  mhd» 
eneigen  (Bm.  3,  86ü). 

I  \  ml  ir.  accusalir:  Atmiluiin  lioscllis  iler 
wieder  (widder)  erreygl  iyeseiyl)  ward,  vber 
das  erste  buch  Mose.  (1527  j.  z  iiij'' a»«wid; 
vnd  noch  keine  not  noch  nttU  ereeiget  (ange- 
zeigt) isl,  das  sie  dryiinen  sein  raüslen  (die 
trotte  das  isl  mein  leib  elr.  im  abendmahh- 
textu  das  diese  wort  Christi  noch  fest  stehen. 
(1527j.  4  j";  weil  goU  so  hart  geboten  hat, 
gehorsam,  ehre  vnd  dienst  der  oberkeil  mit 
ganlzcni  horlzcii  zu  crzeitM'fi  (t'r'r<'isen).  rer- 
anitrortUHfi  (Ifv  ituffyeleglcn  aulfrar.  ( 1 533). 
Aj' ;  ilaiick  oriejytn.  vermanuug  sv»  «ocro- 
menf.  (t530).  Eij'' ;  bringet  Jn  herab  «u  mir, 
u  li  wil  jm  giiade  erzeigen.  1  Jlfo«.  44,  21  ; 
<l,is  du  kt'iiaii  hnm\  mit  jncn  machest ,  noi-h 
jüt'ii  guHsi  erzejgesl.    5  Mos.  7,  2;  barm- 
herzigkeil erzeigen.  5,  10;  erzeige  jm  güle 
vnd  irewfc  ^f.  61,  8;  liebe  enteigen.  Hos. 
9,  15;  er  wird  auch  seinem  nebcslcn  nichls 
abcwuchcrn  .  .  .  soihIimh  alle  rreundschafll 
erzeigen,  swo  predigt  auff  der  kindertauffe. 
(1540).  Hj*:  du  bist  ein  ehre  des  ganuen 
volcks.  das  du  soh^  lAbliche  tliat  gelhan  liasi 
vnd  Israel       grosse  wfdtlial  erzeigel  hast. 
Jud.  15.  12;  danimb  hab  ich  dich  erweckt, 
das  ich  an  dir  meine  macht  eneige.  RSm. 
9,  17 ;  som  eneigen,  9,  22. 
2)  refl.,  sich  erzeigen. 
a)  Christum  hcisset  dis/e  :Hi>.-7.spl?.}pr<'n  nil 
beychlen  ihre  suiid,  somieni  schlechl  sich 
erzeigen  den  prieitern.  emikg.  von  de»  Uehen 
MuueUtgm,  (1521).  B]*"  [inderbibel.  wie 
schon  in  den  ernten  cimgg.  des  n.  lest,  setzt 
er  an  den  entsprerht'ndi'n  stellen  [Matth.  8,  4. 
Marc.  1,44.  Luc.  5,  14 J  «n^acÄe« zeigen)* 
6)  dieser  vers  sagl,  wie  sich  die  weit  gegen 
solchem  künige  vnd  priesler  erzeiget,  der 
110.  psalm.  (1539).  diij'-;  ich  komme  frey 
lieh  langsam  gnug  wil  meiner  daiikbarkeil, 
mein  lieber  guler  freund,  filr  euer  gutwil- 
liges herz,  so  ihr  gegen  mir  erzeigt  habt. 
de  WeUe  br.  4.  58ß\ 

r)  d.T  nu  Nicanor  sirli  «rzeigcn  woll,  wie 
biiier  lemd  er  den  jiiilen  were.  2  Macc. 
14.  39. 

d}  mit  einem  adjeethiseheH  praeücal: 

crziifjfl  dich  herrhch  an  jncn  für  vnsfrn 
äugen.  Sir.  36,  4 ;  welchen  er  sich  nach 


seinem  leiden  lebendig  erzeiget  hatte,  apoet, 

gesch.  1,  3. 

Erzeigung,  f.  exhibitio,  crirrvAu/iv:  Mona 
heist  ein  er»eigung.  vber  dub  erste  buch 
Mobs.  (1527).  ziiij"  «im  rond;  gottes  offen- 
bcriiche  erzeignng  [manifestatio).  wider  die 
sabbnther.  ftr>r^S).  n  iiij^ ;  dcrlinlberi  bil  irli 
dnnutigpr  vnllertenigkeil  e.  f.  g.  wollen  dyszc 
meine  crlzeigung  gncdigermeinuog  annemen. 
von  den  gutmt  werdcen.  (1520).  Aij^ 
Krielen,  s.  erzählen. 
Krufnsel,  »».  nrchangelxis,  oberster  em/rl : 
Michael  der  erlzengel.  br.  Judä  U ;  demi  er 
selbs  der  herr  wird  mit  einem  feldgestchrey 
vnd  stimme  des  erizengcls  vnd  mit  der  |io- 
saunrn  i;,'oUeä  crnidder  komen  vom  himel. 

triettgcu,  producere,  hervorbringen ,  tu 
folgenden  sleUen  (/lir  geld)  anschaffen:  die 
apostel  vnd  euangdNsten  sind  villeichl  so  arm 
gewesl,  das  sie  nichl  haben  kund  nrzeuf'fn 
s(i  viel  cinoltpf  nddcr  hrcsilipn.  il.iiiul  ^u;  hel- 
len an  den  rand  ein  hcndlin  malen,  das  diese 
Wort  Chrieti  noch  feut  stehen,  ( 1 527 ).  h  üij" ; 
gegenwÄrliger  briefszeiger,  er  Conrad  Leim- 
I>;h1i  .  Iiat  nur  drei  jähr  von  meinem  gn.  h. 
herzo-  J.dians  kurliirsl  c.  f.  gn.  valer  24  fl. 
gehabt,  nu  woll  er  gern  noch  ein  jähr  voll- 
end  hie  studieren,  zudem  dasz  er  auch  Wid- 
der (i0«der)  Meider  noch  bnolier  liishrr  hat 
mugen  f'rzcufien.  de  WfU''  br.  144.  die 
bedeulung  procreare  hat  das  worl  bei  L. 
noch  nicht»  SO  venig  wie  das  mhd.  ersiugeu 
(Uen,  3,  920). 

Krzfcinif  m.  tnü;uVus  capitalis :  ich  zwar 
bin  dcsbapsl  erlzfeind.  de  Wette  In:  fi,  210. 

Erzfliege,  f.  Sobuh  heyssl  cync  aull" 
ebreisch,  Baal  odder  Beel  eynen  man  odder 
oberberrn,  wenns  nu  zu  samen  kompt  Beel- 
scbubso  heyssls  eyneertzfliegeod  !  i  lici>lc 
lliege  odder  aiilT  -rob  deutsch  lliegen  könig 
odder  grosse  liuim  In.  ausleg.  der  ep.  vnd 
euang.  von  der  heil,  dreykönige  fest,  (1525). 
s  iij\ 

ErzgottesUttcitr,  m.  wms^mtter  gottes- 
lästerer:  der  bapsl  ist  der  crlzgottcslesterer. 

EL^l.  1,  lOß". 

Krigötier,  m.  erzgötzendiener,  vgl.  gülzer : 
aljer  sie  leren  hierin  als  die  ertzketier  vnd 


Digitized  by  Google 


ERZUIRTE 


606 


EAZUUTTfifi 


crbwttUer.  wider  die  32  articVel  der  üm- 

t/ogi-<ii'n  von  Löwen.  (1515}.  Aij". 

V,nhirlc,m.uo/i7ini'ftTji%  nberhirte:  wenn 
erscheinen  wtid  liei  ciUhiilv  {d.  i.  CkrUlunf. 
1  Petr,  5.  4. 

Enillfty  f.  weil  du  solche  werck  tliu>i 
pinor  grossen  erlzhurcn.  Eseeh.  IG,  30;  t'hü 
wyr  der  selben  erUhuren  vud  leuOels  braul 
anlworien,  wollen  wyr  zuuor  viisern  glau- 
ben beweysen.  das  ander  ^eyl  lotdder  d. 
hyml.  prophelcn.  fir)2r)).  Fiiij\  des  hd- 
lischcn  LuIzcIhts  {luciferi  crlzlitiieii.  taine 
bericht.  (Ib'lbi.  Cj^.  vgl.  augslerzbure. 

Bnhiiemtirnj  f.  sihe  doch  die  eiuhum- 
siym  disserbulla.  bnUa  evMäamiitL  (1522). 
Ciij'. 

Kriburentreibcr)  m.  erzhurer:  o  wie  fein 
lauU,  wenn  ein  bisscholT  ciu  crUhurnlrcibcr 
isl  vnd  heissl  einen  armen  pfaflen  keusch 
leben,  auff  doi  verneint  keiierUih  ediet. 
(1531).  Fj". 

Knielicn^  edueare,  aufiielien,  mkd.  cr- 
aiehen  (Jim.  3»  927^),  akd,  anioban  (Graff 
5»  606). 

1 )  zumeist  von  manschen ,  kindern  ge- 
braucht: so  zihc  ifli  ki  itic  jilnslinfiL'  vnU 
crziiie  i^eiiie  junghaweii.  Jas.  23,  4  ;  die  ich 
cmeerel  vnd  erxogen  habe»  die  hal  der  feind 
mbbrachl.  klag.  Jer.  2$  22;  vnd  er  kam 
gen  Nazarclh,  «1 '  <■!  »-r/of^r-n  war.  Luc.  4,  IG. 

2)  von  ihieren .  waruuib  li^l  deioe  luullcr 
die  lewinne  vnter  den  lewinnen  vnd  erzeuchi 
jre  jungen  vnter  den  jungen  lewenT  Kgech, 
in.  2;  CS  war  nit  eync  beszondere  escllynnc 
(Im-  cliaull  crlzogen  were ,  wif  nnrli  ^ewnn- 
lieyl  des  landi»  die  reylt  cseli  erlzogen  wer- 
den. mUMUg,  der  ep.  vnd  euang.  de»  ad^ 
uenia.  (1522).  E^j^ 

3)  von  pflanzen:  iili  bin  aulTgewruIistni 
wie  ein  palmbaum  aiii  wassor  vnd  wie  die 
ruseuslückc,  so  man  zu  liieiiclio  erzeucht. 
Sir,  24,  18. 

Bflittcriy  eontremere,  erbeb  in:  Herr,  da 
du  von  Scir  ;iM</ou'esl  vnd  einher  gicngcst 
vom  feldc  Edom,  da  erzillerl  die  enie.  richl. 
5,  4 ;  mein  freuml  stedcl  idne  hand  durchs 
loch  vnd  mein  leib  erzitlert  da  Air.  hoheUed 
5,  4 ;  da  erzillerlcn  jru  liei  lzcn  hkI  hcnde. 
Sir.  IS.  21 ;  vnd  [JeiuS)  Üeug  m  zu  erlzit- 
lem  vgd  zu  cngsleo.  var.  suMwrc.  14,  33, 


wo  die  M6el  einfachet  zillern  hal;  hdCTgoU. 
wie  nrblassl  vnd  erzillerl  der  ^oy\l  für  ilic- 
seiii  iloiiiier.  das  ander  teyl  widder  d,  f^/ml, 
propl^Ua.  (1525).  Miiij''. 

MUmmm»,  m,  abereier  kämmerer: 
erlzkemerer.  2  kiSn.  18,  17. 

Kriketxcri  m.  maximus  haert  iicus:  vml 
handeln  also  aus  eigener  Ihursl  mit  der  lie- 
hen chrisleaheii  nicht  allein  ab^ertxkelier 
vnd  Iflgener,  aondem  als  die  versweioellen 
verrelhrr.  ein  tcidderruff  vom  fegefenr, 
(1530).  E  i|^  noch  einen  beleg  t,  unter  ert- 
göizer. 

MJwhMMwr,  m.  eraJkirdbeii^reiMer : 

erlz  kirchenbflmer  vnd  chrisienmdrder.  vm 
den  concilijs  rnd  hirrhen.  (1539).  cj*. 

Enkircliettdieb ,  m.  sacrilegtu:  so  raubt 
ers  der  ktrcben  als  ein  erlz  kirchcn  dieh.  roji 
der  wtntMmeeee,  (1533).  Oij^ 

BrtkIrcJienranber,  m.  als  die  eit/kirchen- 
reul)er  vnd  goltesdiebe.  wider  Hans  Worst. 
(1541).  Uüif.  , 

Knllilgtfr^  m.  du  weyst  ybe,  mcyn  herr 
Jhesu  Chriate,  wie  meyn  hertz  stet  gegenn 
ilrlie  deyne  erlzle.stcrcr.  V9n  dembo^elmm 
zu  Rnme.  i  ir)20).  Aij''. 

Jcjnüuguer.  m.  beleg  i.  erollneji  am  ende. 

InMlnlli  m.  urekimaeietaku»:  erU* 
marscbalck.  «o»  den  gnSen  teerdten,  (1520). 
Aj". 

Kmnelsteri  m.  grosxter  meisler:  der  erlz- 
meysteraUernaiarliehenueyster.  amleg.  der 
ep^endeuang.  deeadmem».  (1528).  Mmüü". 

Enmenchelmörder,  m.  ein  erlzmeuchcl- 
niOrdcr  vnd  bludbund.  totder  Hans  Worsk 
(1540).  Oüj\ 

Bmitrdlraafr,  m.  stHmiM»  tueefMlMi- 
rius:  herzog  Heinrich  von  Brtinschwig  ein 
er/.monlbronner  gescbollen  wird,  de  WeUe 
br.  5, 

fcnuiüriier,  m.  tmuciiniM  homicida:  er 
werei  eym  erUmttrder,  der  das  ganlie  Und 

morden  will,  eyn  sendbrieff  von  dem  harten 
buchlin  Widder  dif  hnfivrn.  (1525).  dij*. 

Enwutter,  m.  Stammutter:  ich  wil  be- 
weisen, das  Sara,  die  heilige  ertanutter,  scy 
iungfraw  blieben,  dat  diese  wert  Cheini 
noch  fest  stehen.  (1527).  dij»;  dcrhalben 
nie  (Josabeath)  aller  naclikoiiion  Jojadc,  des 
prieslcrs,  crtsmuUer  vnd  ciuc  rechte  Sara 


Digitized  Q^fid^ 


ERZNAER 


607 


ERZWINGEN 


des  prie>tm4ichen  geMhleebl»  gewe$t  ist. 
wm  dm  ßUkn  vnd  frm  ^IgrnK  (1543). 
Tij*. 

Ertiarr,  n.  homo  inepUsmn%is :  dasz  itisz 
Imch  uiusz  cuUwcder  eyn  crUnarr  oddcr  der 
sich  selb  klug  helll,  geschrieben  haben. 
atUwort  deutsch.  (1522).  Ciiij'-;  der  nrit 
ist  aiicli  ilzl  ilcr  pri/n:in  Jolnnv  Srimnil  von 
Cosliiilx.  das  7.  rap.  l'auü  zu  den  Co- 
tüHhem.  (1523).  AiiJ". 

Kniel,  f.  f.  srtnei. 

Erinelen,  s.  nrznpien. 

]lJt$Mthlli\k,  m.  nvbulo.  erzfichrhu  :  cm  »tI/.- 
»cbalck  vnd  golLsvcrrliüler.  iwo  preäigl  auff 
der  Umäertauff«.  (1540).  Kif. 

EnscbanilbBch,  n.  ein  rcclil  erizschand-, 
scbmacli-  vml  Itfgenbiinh.     n  r><"»S'. 

BnsdlW4'raier^  m.  vornehm^ier  «thwer- 
mer;  ia  es  sind  rechte  ertssehweniMr.  «er« 
mon  mm  dem  sacrameiU.  (1526).  R  6*. 

Enspldbabf)  m.  was  erzdieli:  es  sind 
v»«rzweitifltp ,  ilnrrlilrinben  erlz«:pil5fJnihon. 
wider  das  bapslum  zu  Horn.  (1545).  Üj'  ■ 

Cnt^  n.  Hm  mtdk  l»et*  £.  «<iiiiial  aufiau- 
chende  nebenfom  von  crz  aes ;  viut  fdrctcn 
alle  das  <'[  i  /if'  vnn  den  selbij^en  f,'<'n  Habel. 
Jer.  52.  17,  die  ausgg.  bii  zum  j,  1541 
haben  auch  hier  crz. 

bltcifd»  m.  ar^ididbohtt!  der  crU- 
leiifTcl  der  zu  Mülbnsen  regirt.  ermanunge 
zum  frldf.  ( 1525.  wm.  aus (/.  1.  Fiij'' 

EnteifelshBKj  f.  vnd  sirli  ciliii«U.>l.  (las 

sie  die  alte  birche  vnd  jren  alten  fareulgam 
;ils  (  in  erlztcurelslinrc  verlassen,  «pider  tfaiw 

Erzliirklein,  n.  ätmtn.  von  (T/.iii<-kc:  ich 
meine,  das  sey'etii  reohl  erlzliii-kUn  vnd  das 
anerpeyasif^  slifcfclln*  des  kSm§»  wm 
Sngeltand  leitertckriffl.  (1527).  Mii]  .  da 
erzliicki-  zwar  ron  Grimm  ^erzeirhnr! . 
aber  unbeLegl  gcbliebeH  ist,  so  lasse  ü  h  hier 
noch  «AiM  beleg  dazu  folgern  erlzlUcken, 
fUe  wie  grosse  baleken  auu  snnen  lamsich- 
tigon  aiigon  boiTtir  kikcn.  herzog  Joh.  Fried- 
rich Verantwortung  wider  herzog  Heinrich 
V.  WolffenbüUel.  (1541).  Btiif. 

Inn,  /Sr  henu:  solche  gesellen  werden 
dem  lieben  euangelio  gar  bald  vnd  wAidNch 
hirtitnlcnt  lielflcn  viid  die  letzlo  iinsicrni-' 
eilend ersu bringen,  der  lOl.fsaim.  (1534j. 


Ltj*;  feret  «Htn  vnd  willanlfrahr  anrichten. 

eyn  Irew  vormanung,  (1522).  Bj\ 

Kriürnen,  mhd,  cr/.nrncn  {Ben.  3.  908*'). 
alut.  irzunian  (draff  5,  ü94). 

1  j  tr.  in  zom  bringen ,  zornig  machen : 
gedeneke  vnd  vergis  nidil,  wie  du  den  lierm 
(l)  iifen  ;;otl  or/.nrnetesl  in  «lerwdslen.  5il/oS. 
9,  7  ;  ieli  inusz  yhn  die  srbellen  vnllfinl  an- 
schürUen  vond  dun  leufl'ct  noch  basz  ertzur- 
nen.  tttOwoH  devUA.  (1522).  Diiij*;  ich 
meyne  nit  das  ich  nieyn  gnedigsten  herm 
ylin  erzcurnpt  li;ibo.  miginalbr.  r.  j.  1517 
im  archiv  zu  iVfimar  I\\  108.  41.  de  W'ctU 
br.  1,77;  vnd  die  elcpbantcn  mit  rnlen  wem 
vnd  maulheersalR  besprfltxen  sie  an  su  brin- 
gen vnd  EU  erzdrncn.  1  Macc.  6.  34  ;  durcli 
die  grewel  hal  er  jn  igotl)  erzfimel,  5  Mns. 
32.  16;  vbcr  einem  vnuerstendigeu  volok 
>vil  ich  ench  erzürnen.  RSm,  10,  19. 

2)  f^.  ertame  dich  ntehl  vber  dieliOscn. 
ps.  37,  1  ;  erzürne  diob  nielil  vber  den,  dem 
sem  mnlwille  gldrklieb  fori  pvhf\.  'M .  7. 

3)  tnir.  in  zorn  geralhen,  zornig  werden . 
vnd  seid  heute  abtrOnnig  worden  von  dem 
herm,  das  er  beule  oder  morgen  vber  die 
ganlzc  gemeine  Israel  er7flrne.  Jn<;  22,  18; 
vnd  sihcsl,  das  der  kOnig  erzüntcl.  2  Sam. 
11,  20;  da  crzüroel  Nacman  vnd  zocb  weg. 
2  kSn,  5. 1 1 ;  da  eretfrnet  der  grim  des  herrn 
vber  Usa.  1  chron.  14,  10. 

Enmitfr,  m.  patriarrha :  jr  menner .  lie- 
i»en  bnlder,  la»!tet  mich  frey  reden  zu  euch 
von  dem  etixiiaier  Danid.  «petl.  geei^.  2. 29 ; 
crtsuetter  vor  vnd  nach  der  sindflut.  Ksdkr* 
202  V 

Kriwacken,  surripere:  orkrnlzrn,  orsclim- 
tlcn  vnd  erzwacken,  ausleg.  der  tp.  vnd 
euang»  von  Mtem  etc.  (1544).  Aaij^ 

Rnwerki  n.  opus  aerarium:  der  war  ein 

nir'isitT  im  erlz,  vol  weisboit ,  verrinnt!  vnd 
kun.Hl  zu  erbeilcn  alleriey  crlzwcrck.  1  kön, 
7,  14. 

EmrldtrlMfcTi  m.  wehiinutbaptnla : 

das  sind  die  widerlculTer  aufls  ncwc  vnd  wJI- 

ton  »mh  Ii  jinor  niil  zu  dio  rii<Irlirisli«5rbe  nlt^n 
erizwidetUMiüer.  von  der  heil,  tau  ffe.  (1535). 
a  ij**. 

Ifiwhigen  f  durch  zwingen  herbeiführen, 

t'vvcichcn,  erhallen,  rrliinqpn  ■  «(»IcU*'  Ivrrm- 
nen,  die  das  mil  geselzen  w«illeti  Taben  vnd 


Digitizcü  by  '^^jy-^i^^ 


ERZWOHLTHAT 


6Ü8 


ES 


erlxwiiigen ,  musz  inan  seliarlT  vnd  liarl  »n- 

taslfin.  von  bi  ider  geslall.  I  lb22\.  Cj'';\vo 
»Tzwingl  solclis  iler  lexl?  das  ander  leyl 
icidder  d.  hyml,  proplieteu.  (1525).  Kij'  ; 
wo  ist  der  lext,  der  es  erzwinge,  ebend. 
Güj^;  wo  iiiil  wil  man  diese  Tol^e  lieweisen 
»)(Her  crzwinfTf-n.  i'in  u  iddt  i  ruff  vom  fege- 
jeur.  (I53ü).  Aiuj";  also  saye  uh  hie,  das 
das  liildslOmien  vnd  vmbreissen  der  gOUun 
nicht  mag  cnwungen  werden  aus  dinein 
t»*xl.  ausleg.  der  zehen  gepol.  (1528).  Fj**; 
wclt'lios  mit'li  (li<»  cifüninp  errwiijgt,  vorr. 
iher  den  proph.  Üaniel.  Bindseil  7,  3GG. 

JStgmthüimlieh  i$t  bei  L.  reflexives  und 
mtpereonUchei  es  erzwingt  sich ,  folgt  not- 

trenditf:  aus  d«ii  Worten  (1  JUos.  1,  '2f>)  t  i- 
zwinget  siclis  aberinal .  das  ynn  di*r  golllicit 
mehr  denn  eine  person  sein  müsse,  vber  dus 
erste  bwhMote,  (1527).  Pilj*;  darnmb  er- 
zwingt es  sieht  das  die  muller  niriii  von 
«ineui  man  nius  seil  wanger  sein,  ebend.  ('cijv 

mitd.  erlwingen  {Ben.  Ii,  IG^'j.  ahd.  in- 
duingan  {Oraff  5,  273}. 

Gnwokllhnt.  f.  hauplwoMtiiat,  grSszle 
woMUmI:  vn«l  nllimcl  Ihuu^  diese  erlzwol- 
(hal  vher  alte  wolüiau  der  147.  ptatm. 
(1522).  Fj". 

b,  mhd.  ^,  oM.  i:;,  goth,  ila.  fiom.  und 
acc.  sing,  des  sächUehen  pronomens  dritter 
petifoH.  ..diemeärltein  «-s  ^rfUlU  heute,  gleich 
dem  aritliel,  unsere  gemmmie  rede  und  ist 
atteMkalhenttnnareff'en**  (Grimm),  nicht 
anders  hei  weäkUb  lUer  üe  anßUtrung 
von  nur  venigen  beispielen,  die  aus  der 
groüsm  massf  von  sit  lten,  in  welchen  es  die 
btbeUerdeulschung  bietet,  leicht  vermehrt 
werden  können,  genügen  mag. 

L  der  nominativ  es. 

1)  am  wenigsten  bedarf  es  vieler  belege 
für  den  persönlichen  gebrauch:  was  isl 
demvo]ck,  das  es  weiucl?  l  Sam.  11,  5; 
vnd  der  herr  schlug  das  ktod.  das  es  lud 
kranck  ward.  2  Sam.  12,  1.');  vn.l  webelen 
die  winde  vnd  sliessen  an  das  haus,  da  fiel 
es.  ilatth.  7,  27. 

2)  unpersdnliehet  es, 

a)  neben  impersonaOen ,  die  naturereig' 
nisse,  erschallende  laute  u.  dergl.  bezeich- 
nen: es  donnert,  blitzet,  repenl.  niu  den 
letzten  uiorten  Dauids.  (^1543;.  V  iiij*;  reeke 


deine  hand  aulTgen  bimel,  das  es  hagele  vber 

gantz  Egyplenland.  2  Mos.  9,  22;  es  müsse 
weder  ibawen  noch  iPL;<'iM'n  aud  euch. 
2  Sam.  1,21;  es  rausst  lu  i  als  wolU  seer 
regen  iregnen).  I  ikon.  18,  41  ;  wenn  es 
aberlange  duhnen  wird.  2  Mos.  19,  13;  in 
der  dfnren  einiidr.  il.i  i>  Im'hIoI.  fi  .Vo«. 
32,  10;  »'«  krytiiincU  vnd  wymniell.  der 
prophel  llubacuc.  (ir)2r»|.  fiiij''. 

b)  bei  impersonalien,  welche  ge fühle,  m- 
pßndnn^  «.  s.  w.  eutedrOeken,  a)  m  ^ 

leit  des  dal.  eines  persönlichen  pronomens: 
es  hat  ylini  genlinet.  ttustunge  an  die  Chri- 
sten zu  HalUs.  (1527).  Bj*;  es  bat  vns  ge- 
iretimel.  I  Jtfo«.  40, 8 ;  es  zimpl  dir  nicht  das 
lit'lte  zu  tragen.  Joh.  5,  tO;  es  ekelt  mir. 
von  der  winkelmesse.  (1534).  Ej*.  ß)  mit 
acc:  er  bat  golt  verlrrtwet,  der  erbtse  jn 
nu,  lUstcls  jn.  Mallh.  27,  43;  da  rcwel  es 
jn,  das  er  di«  menschen  gemacht  hatte  ant 
<  ril*'ii.  vnd  es  bekilinert  jn  in  seinem  herlien. 
1  Mos.  (■»,  G;  IS  (1  l),'irni|it  niicb  dein,  ron 
den  newen  eckischen  bullen.  (1520  f.  Aiiij'; 
es  jamert  mich  des  volcks.  Matth.  15,  32 ; 
es  ilauelite  mich  so  Teyn  vnd  recht seyn.  das 
antler  teyl  widder  d.  hgml.  propheten. 
(1525).  Hj*;  es  genianel  tu'wh.  ebend.  r.iij". 

3 1  CS  als  Vorläufer  des  mbjects :  es  isl 
schon  die  axt  den  bewmen  au  die  wurlzel 
gelegt.  MaUh.  3,  10;  es  war  ein  man  im 
lande  Uz.  Hiob  1,  l  ;  es  wonel(e)  aber  ein 
altPi-  prnpbel  zu  Helbel.  I  kön.  1  3,  t  I  : 
woneicn  zu  der  zeit  die  Cananiter  im  lande. 
I  Jfoa.  12,  r>;  es  begruben  jn  seine  sOne 
Isaac  vnd  Ismael.  25,  9. 

Ih  der  aee%$ativ  es.  • 

1)  ich  wil  es  leiden,  ein  chrislUrh  schö' 
ner  (rnsl.  (1535).  Diuj';  vnd  <lu  sie  .I.in 
kestiin  nn  schiliT  sähe,  .sand  sie  jre  magil  hm 
vnd  lies  es  holen.  2  Jfos.  2,  5 ;  sein  »atue 
sol  es  (das  land)  cinnemen.  4*lfot.  14,24; 
da  besahen  sie  es.  5  Mos.  1 ,  24  «.  S.  f. 

2)  gprn  bedient  sieh  L.  der  ansrhMfung 
des  acc.  es  mit  apinirese  des  vocals :  %  n«l 
(Abraham)  nani  brol  vud  eine  llasscbe  mii 
wasser  vnd  legts  Hagar  aulT  Jre  schulder. 
I  Mos.  21,  14;  aber  ewr  stindc .  das  kalb, 
nam  ieh  vnd  verbrand^  nui  fewr.  5  Mo^. 
9,  2 1 ;  da  sie  aber  assen ,  nam  Jbe.sus  das. 


.  ^  .^  .dby  Google,' 


ES 


600 


.  ESBLFOLLBN 


brol»  ilanckel  vhd  brachs  vnd  gabs  den  jun- 
gern.  MaUh»  26»  26 ;  schepirel  nu  vnd  Itrin- 
•,'cis  (lein  speisenieister.  vnd  sie  brachtens. 
Jo/i.  2.  8. 

KSj  gen.  sing,  der  neu(rallorm  des  yrv 
nomcnt  dtiUer  penon,  «M.  Sx,  i».  nM.  is, 

heule  von  dem  l  origen  nom.  und  acc.  c» 
lautlich  nicht  meUr  zu  unterscheiden,  die  in 
der  älteren  spräche  häu^e  Verwendung  die- 
ses genilivisdien  es  i$l  nAd.  fatl  gämUch 
ertosehen;  fdgenies  tmd  Mch  bei  L,  «r- 
$eheinende  resle: 

1 )  bei  Substantiven :  ieli  li.ibc  es  alles 
niaolil,  es  Tromcl  aber  mciil  altes,  l  Cor.  6, 1 2; 

\ii  fbren  dahin, 
sie  habens  kein  gewin. 
Jen.  8.  40 1^ 

2)  bei  adjeriivi'ii :  fr;it:f  it  it  "^in  weiter,  ob 
sie  es  ilenn  aucli  bekan*l  (gesliindigi  wollen 
sein  ofTentlich  ftir  jrer  oberkeit.  veraniwcT' 
tung  der  auff gelegten  wiffntt.  (1 533).  G  ij' : 
f'in  chrisl  sol  seines  synnes  vnd  glaubcns 
gewis  sein ,  odder  je  darnach  streben ,  das 
er»  gewis  werde,  ebeml.  0  ij*" ;  die  gcstc 
waren*  nicht  werd.  Uütlh.  22.  8. 

3)  6«  terben:  es  dnrlTs  aber  wol,  da«?  »Iim- 
prophel  diesen  lag  so  hoch  rhilme». 
schöne  confitemini.  (1530j.  Nj';  aber  icii 
wil  sie  es  redlich  mit  jren  eigen  wortcn  vnd 
wcrcken  vberzeugen.  die  kl.  antwnri.  ( 1 533  ). 
Biiij";  wozu  dients,  das  wir  sein  worl  liorcii 
vnd  an  jn  glauben?  was  sind  wirs  iwir  da- 
durch)  gebessert,  so  wir  in  angst  vud  nol  zu 
jm  seuIRten  ei.  lieehr,  2.  87  frei  ff  ramm. 

Esy  n.  unio,  s.  as. 

Kaelj  m.  asinus,  mhd.  e^cl  (Ben.  1,447"^, 
ahd.  estl  (Graff  I.  4bö,i,  goth.  aüilus. 

1)  dat  hiiuumte,  beionden  »um  iMMra- 
gen  j^ebraucftle  Ihier:  da  stund  Abraham  des 

morfjons  frür  ntifT  vnd  irilrlf't  soinen  escl. 
I  JMos.  22.  3;  ilei  Iiori  hat  meinen  hcrrn 
reichlich  gesegnet  vnd  hat  jm  schaf  vnd 
ofhsen  . . .  kamel  vnd  esel  gegeben.  24, 35 
II.  öfter  in  der  bibel. 

2)  hanfxg  hn  L.  als  schalte .  dummer 
mensch:  es  soll  ynn  einer  fftrsllichen  canlz- 
Icy  niehl  ein  solcher  esel  eantzler  sein .  der 
heiinUche  brielleansgehiiisene  hriefli*  nennele. 
von  heimlichen  %'ndgeslolen  brieffen.  I  \  529). 
Üij'*;  das  ein  grober  cscl  auch  auff  der 

Dncnc,  WArt«rbiieli. 


«  anltel  mocht  könig  vnd  ftfrslen  ansfiUxen. 

der  Sl.  psalm.  (1530).  Aij"*;  hiireslus  bapst 
csi-1,  (hl  /II  mnl  ein  grnlipr  esel.  ton  den 
rancilijs  vnd  kirrheii.  (1539).  Nj**;  bleibt 
mir  etwas  vber  von  krcfften^  wil  k)i  wider 
an  seine  bullen  vnd  brieue  mich  machen  vnd 
versuchen,  ob  ich  dem  grossen  ,  groben  esel 
seine  Innjre ,  vngckenimcfe  obren  kemmen 
iiuij.'!'.  wid^rdas  bapitum  zu  Rom.  (1545). 
F  lij". 

3)  fedenaarfen:  kein  esel  den  andern  (wie 

man  spricht)  darff  ein  sacktreger  hcissen. 
rber  das  erste  buch  Mose.  f!527).  Jiij"; 
ein  mensch  kan  allerley  leiil«  n  on  gute  tage, 
wenn  er  an  viel  fUtter  het»  so  gehet  er  eben 
wie  der  esel  aufik  eys  vnd  bricht  ein  beyn. 
ehend.  \  ij'' ;  wenn  dem  c<5el  tn  wol  i<!t .  sn 
gehet  er  aiilTs  eysz  pumpen,  tischr.  339'': 
kein  suddeler  nicht  ist,  so  er  eine  predigt 
hOret  odder  ein  deudseh  eapilel  lesen  kan, 
<io  macht  er  sich  scibs  zum  doclor  vnd  krönet 
spincn  esel  (d.  h.  ftirh).  der  117.  psahn. 
(1530).  Bj**;  du  weyssest,  mein  lieber  ro- 
nianisl,  das  du  in  der  heyligen  schrifll  eb^n 
sxottiel  kansi  als  der  esel  anff  der  lyren*  wm 

den  neuH'n  Eckisrhen  bullen.  f15201.  Aijj': 
ileiiicsil  jii<:ki  dio  Iiouii.  auff  das vbirchrisll. 
buch.  (1521).  Aiij''. 

Bi0l^pst,m.  iekeUe  fSUr  den  bapst:  nein, 
spricht  eselhapst,  manmus  anuor  Iw^  ^growr. 
wider  das  bapshm  SM  Jlom.  (1545).  Qj'*. 
vgl.  bapsipsol. 

Kselbischefj  m.  so  fein  verstehen  die  esd- 
biscbmte  was  evangelia  oder  eoncilia  sind. 
vondenconcilijsvndkirchen.  (1539).  Yiiij*. 

Bselei)  f.  stolidita!!.  mhd.  cspün  (Ben.  1, 
448*):  darumb  isis  nichts,  denn  eitel  grobe 
römische  eseley  mit  hapsl  vnd  eardinelen. 
tcider  das  bapstwn  m»  Rom.  (1545).  Zlij*. 

F.selein  (  rsclin),  n.  asellus  :  nh  liobs  linpct- 
eseicben  lecke  ispringe)  nirlii.  allerliebstes 
cselin  Ihus  nicht,  ebend.  D  iiij\ 

laeltoibafit,  m.  nein,  spricht  esdftrtx* 
bapst ,  die  taufTe  i%i  bald'  vertoren.  ebend. 

£selfäilen.  eselsfellen,  n.  das  junge  des 
esels:  vnd  halle  dreissig  sOne  anÜT  dreisaig 
eseirallen  reitten.  ncM.  10.  4.  12, 14;  sihe 
dein  kitni^  kompt  reilende  aufl*  einem  esels- 
^HDtlen.  Joh.  12,  15. 

77 


Digltized  by  Google 


£selüe;sanu 


610 


£SELSKOPF 


If  «dUgetiiiug,  m.  das  getchrei 
dM  efdt:  es  sol  ein  csclgcs.ing  draus  wer- 

flcn.   haUSpoSl.    (WitlPmh.   Inl'i*.  irintfr- 

eil  23*;  sie  werden  den  esclsgesang  singen, 
hocU  anfangen,  aber  niedrig  aulTliören. 
<Mr.  S29^ 

IldgMIifcrci,  n.  rudUus  asini:  der  esel 
aller  esel  zo  WoHTenbailel  {herxog  Heinrich  \ 
schreiet  daher  sein  eselgeschrey.  wider  Uans 
WonU  (1541).  Gj'';  wenn  ich  in«fii  esel* 
geschrey  chika.  chika  laste  erschallen,  tcider 
das  bapstum  zu  Rom.  (1545).  Iliij^. 

Kselia«  f.  asina,  mhä.  esclin  n.  osidinnc 
{Ben.  1.  447'*),  ahd,  eselinu.  esilinna  {Graff 
I,  487 ),  anfangt  ameh  M  L,  moek  eselinne : 
die  csellynne  aher,  der  sacklrsger  ...  i^t 
dn^  fleysrii.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  des 
aduenls.  (1522).  GiiJ'';  ahzbald  werdet  yhr 
linden  eync  esellynnc  angepuudcn.  ebend. 
GMj*;  es  vnt  nit  eyne  bessondere  esellynne 
die  drauir  ertzogen  were.  ebend.  E  ij** ;  da 
stund  Bileam  des  morgens  aulT  vnd  <;nttp1t 
seine  eselin.  4  Mos.  22,  21;  die  jr  aufl* 
sehOnen  eselm  reittel.  rtcAl.  5,  10. 

Kselisch,  atininus:  wenn  hat  k((n.  mq. 
zu  Behmct!  zu  scharr  gedt^iiclil  d.  Fnhers  vnd 
ilpr?leiL'l;en  lugenhaflige,  Uistcrliche, eselische 
schnfl?  de  WeHe  br.  4,  240. 

ImIIsI}  m.  im  bapstum  sind  des  bapst- 
e8ds(iile^bapsLs  t!sel,)  schrciber  oder  saphra 
die  eanonisten  oder  eselisten,  dir:  sein  decrctri 
vnd  recht  leren,  von  den  jüden  vnd  jren 
lügen.  (1543).  Kü]**;  oder  haben  die  esc* 
listen»  jansten  wolt  icb  sagen,  ire  jnra  also 
studiert,  das  sie  noch  nicht  wissen,  was  sub- 
jecluni  vnd  Unis  sei  juris  civilis?  de  H'ell«  br. 
5,  505. 

BscUnrist ,  m.  in  diesem  sttlek  sind  doch 
so  viel  vngereimptcr  narrenleidingc  .  .  .  das 

man  billirli  r:inrinisten  snl  eseliiinslpn 
heissen.  von  den  cnncilijs  md  kirchen. 
(1539).  riiij'';  sewtlieologen  vnd  eseljuristen. 
elfNelbe  spnidbe  leMsr  Am  eonetViMi  01^ 
etanäense.  (1535).  A7''. 

Eseln^  esel  schelten :  lieber.  In«?,  rlic  ilion- 
logos  vngeesell  oder  ich  wil  dich  wieder 
eseln.  Uschr.  405". 

laclffltCffyM.  dier  oi^  einem  esel  rei'Kndt : 
soldi  vbirschwencklich  grosse  gut i er  (güter) 
bringt  der  arm  esellreytter  (d.  i.  Ckritlut).^ 


ausslsf.  der  ep.  vnd  enany.  des  admentt, 

(1522)  .  Dij*. 

Kselsarbeil.  /  'vr^^r^rr  »/edri^e  or6«/, 
wie  man  sie  durch  esel  verrichten  läszl* 
(Grimm):  man  mus  die  seelen  nicht  vber- 
scbulten,  das  sie  niefat  mnde  vnd  vberdnassig 
werden,  wie  bis  her  ynn  kloslern  vnd  stilllen 
<?!f>  <!!fli  mi»  f";el-5prlif-vt  liolnrlfn  h:iben.  ton 
ortUnung  gntiis  dienst  ynn  der  gemejpuf, 

(1523)  .  Aiij*;  mit  brietien,  sdireiben  vnd 
lesen  jnn  der  eantseley  vmb  geben,  dss  ist 
schreilteriscli .  jnn  bendein.  rcten  vnd  bol- 
scliaflien  erlieilen  ist  knechtisch  vnd  nicht 
liäiirn  sondern  auch  eselserbeiU  der  101. 
psahn,  (1534).  Qiij^ 

Kselsfeige»  ^aierenaMirnnttm;  auffyhren 
bann  Izii  ebren  eyne  grns^se  esel^rcv^eTT  spf  zen. 
amzleg.  der  ep.  vnd  euang.  des  aduenU. 
(1522).  Illi^^ 

laniiiiHi,  cadiAiiiy  m.  ersyfln«  mtM: 
einen  eselsfortz  lassen,  wider  das  bapstum 
zu  Rom.  (1515).  Iliij*^;  dif'<^pr  ist  ein  köst- 
hcher  meister,  den  solt  man  niii  cselsrürlzen 
krtfnen.  «oh  den  Jiisn  vnd  Jnn  lügen, 
( 1 543).  M^** ;  das  ich  gerne  woite  an  Trieilen 
gewesen  seyn,  wrnn  er  nur  das  einTif:p|iiiru 
lauter  vnd  rnn  vnd  nicbl  inenschcnland ,  Iii- 
gcu  vnd  .seine  cselsfUrlze  dafür  gelotet  helle. 
Üsekr,  169'', 

Kselsllllra»  «.  eselAlllen. 

Kselngesanj;,  <.  eselgesang. 

Kselshen,  n.  cor  asini:  sich  {sieh)  aber 
das  dn  nit  eselshymn  vnd  hertz  habisL.  am(f 
de§  Mts  SM  LßypUUk  anAson.  ( 1 52t ).  b j^ 

4MMS.  oeng  a. 

rnrher. 

Eaelsbinnbaeken ,  m.  majnlla  asimna: 
vnd  erfand  einen  fonlenesefskinbacken.  HekU 

15.  15. 

Kselskopf,  m.  raput  a.^ninum,  1  i  eigent- 
lich: sie  aber  belagerten  dtf  >n<l  Iiis  das  ein 
Cüclskopfr  acht  .silbcrlinge  gali.  2  Aon.  6,  25. 

2)  hdnUg  sdkelte,  dummkopf:  gerld  als 
wiif^le  das  selb  die  g.-int7.e  wellt  stioorhyn 
ni<'ht  vnd  di<r  eselskopirnirtsl  es  vn^  nu  r^ller- 
ersl  leren,  das  7.  cap.  s.  Pauli  zu  den  to- 
rinütem.  (1523).  Aiq**;  der  cselskopIT  will 
fcriecbisebe  s|waehe  meyatem  vnd  kan  noch 
nicht  deutsch  noch  lateynisch  recht,  schweypt! 
des  kriechischen.  das  ander  teyl  widder  d. 


ESELSKUNST 


611 


ESSELICII 


hyml.  Propheten.  (1525).  Dij'",  kcia  eseb- 
kopfl  ist  so  viigelrrl,  wenn  er  nur  widder  den 
Luilier  schreibt,  so  ist  er  gelerl.  eme  bericiu, 
(1528).  Aq^;  die  eselskdpffe  wtfUen  draus 
scliliessen .  die  kirche  sey  vbcr  das  üuange- 
lion.  ebcnd.  Diij";  wie  wul  die  ij'ruheii  escU- 
kopHe ,  wer  sie  auch  sind,  schier  nichts  wol 
verüeudsclil  haben,  von  heimlichen  vnd  ye- 
$Mmhri0/fm,  (1529).  Dij*';  yhr  grossen 
groben  esclsküpfle.  tcidder  das  Mmtf  wnd 
toll  verdatnnis.  Mr.24i.  0  ij' . 

BeelskHeüt.  /.  an  asinina,  slalla:  vnd 
wolle  mit  sülchcn  worleo  ybre  eselskuusl 
bnuehen.  thu  bwidu.  (1528).  D\j";  das 
sey  gesagt  wider  doi  papisteii  higcnteiding 
vnd  csclskiin';!.  ausleg.  der  ep,  vndeutu^. 
vonostem.  (1544).  Biig*. 

Kaeliobr,  m.  auris  arimm;  du  basl  frty- 
lich  nit  estelsoren  wie  du  selb  sagisi.  auff 
des  bocks  zu  Lcyptzicl  antxüort.  (1521 ). 
hj'';  groid"  dir  sell)ci'  »leine  olireii,  so 
wirslii  hiideii  ein  schün  \m  grosser ,  lauger, 
raaeber  eselaoreu.  Wittenb,  I,  «iQK 

Bselsstall,  Cldatal,  m.  asini  stabulum: 
er  Hi)<1  yhn  ym  sewslall  odder  cselsslall.  au/f 
des  bocks  zu  Leyptsick  antwort.  (1521). 
büij*;  die  weyl  du  newiich  Arisloleleiu  ym 
ca^tlaU  bey  Christo  fiinden  hast.  OMlf  äa$ 
vbirchristl.  buch  bocks  Emsxers.  (1521). 
Aij*;  (der  bapsl)  hellt  die  kirclien  f»lr  einoii 
eselstal  oder  sewstal.  wider  das  bapstum  «u 
Jlotn.  (1545).  Riiij*;  esdsielle  vnd  leurels- 
scliulen.  Jen.  2,  4Ül''. 

KselKWPishelt,  /.  das  ist  ein  eselswn  Ii  ii, 
ein  luullurmörder ,  valeniiürder .  soduauLe» 
nicht  ein  kelzcr  schellen ,  aber  den ,  so  am 
IHitag  Oeiscb  issel,  für  ein  keuer  haken. 
Je».  5,  11*. 

Eaeltheeleg,  m.  fift  dummer  geisUicht-i  : 
solche  geschickl  aniwori  sol  niemand  denn 
hertiog George  vnd  seine  esellbeologen  gehen. 
verantwoi1mii$  itr  wffg^tigten  at/^fimr. 
(1533).  Eij'. 

Eseltreiber,  m.  asinarim  :  ^ehen  wif  , 
das  Jc^aia  seine  rede  genouiiiu  iiat  von  uini 
eseltreiber  odder  sonst  cym  grausamen  ty- 
ranncn.  die  ep.  de*  prop*.  Jetola.  (1526). 
Ciif. 

£s^,  /.  populus  tremuUi:  die  e:>|ieu  will 
mein  Kethe  sejbs  füren,  den  sie  mus  ein 


scheunitn  bawen.  de  Wette  br.  ti,  318.  nAd» 

nur  ;is[)C  (Ih-n.  1,  nn'  i,  ahd.  <i.sn;i. 

Esi^niuib; 't. /o^ium  populeum:  heisldas 
nicht  Christum  für  ein  Und  odder  narren 
halten,  dem  man  einen  gfllden  nemo  vnd  gebe 
yhiu  einen  zalpfeiinig  odder  ein  cspenlauh 
dafiii'.  das  diese  worl  ('hrisfi  noch  fest 
stehen.  (1527).  iiiiij'';  pamfjeiii  vnd  schwe- 
ben wie  ein  espen  laub.  etend.  piiij*;  hie 
muste  ziilcru  vnd  sagen,  hiiuel  vnd  erden  . . . 
ref.'1't  niclil  ein  espenlau  Ii.  mtt  der  irin- 
cketmessv.  (1534).  Jiiij^  nach  Gnmm  ist 
espcii  in  dieser  tueammenteUung  das  adj. 
espen,  pojmleiM,  «M.  esptn. 

Esse,  f.  der  fewrherd  der  schmiede:  er 
{yotl\  darll  keiner  essen,  haiuer,  aiiibos  noch 
Zangen  dazu,  der  147.  psahn.  (1532).  Uj*; 
wenn  du  ein  eisen  angreUTesl,  das  jnn  der 
essen  ligl  vnd  glüet»  dagreHEestu  nicht  schlecht 
eisen,  sonileni  fewr  an.  von  der  heil,  tauffe. 
(1535).  Kj''.  ößer  bildlich:  ich  bah  newiich 
ein  huchlin  vber  den  cxvij  psalm  lassen  aus- 
gehen» aber' weil  das  selbige  ynn  eil  vnd  vn- 
uersebens  so  gros  worden ,  dazu  mit  einem 
geringen  ansehen,  hios  vnd  nackel  ausgangen 
ist,  liab  ichs  widerdmb  von  ncwon  jnn  die 
esse geslo&seu vud gebessert,  der  1 1 7.  psalm. 
(1530).  Ay*;  denn gemeyniglieb  die predjger. 
sonderlich  wenn  sie  new  sind  vnd  eben  erst 
jaiiH  der  esse  komen ,  meinen  sie,  es  solle  so 
liald  liende  vnd  fdsse  haben,  wenn  sie  was 
sagen,  der  proph.  Htihaeue.  (1526).  cj''; 
zu  der  zeit  war  ich  prediger  allliie  im  kloster 
vnd  ein  junger  doctoi  ,  im  u  lieh  aus  der  esse 
komen.  wider  Haus  Worsl.  (1541).  Lj'". 
.  mhd.  ii^sc  {Ben.  1, 448' ),  aAd.  <issa  [Graff 
1.  481).^ 

iHflanbc,  L.  esseleuhe,  /.  Speisesaal, 
itirlinium:  Samuel  aber  nam  Saul  vnd  seinen 
k nahen  viid  füret  sie  in  die  esseleuheu. 
1  Sam.  0,  22. 

latelidi»  «Mrildl,  eduUs:  er  helle  wul 
laugen  schlecht  sagen ,  ich  bin  der  mensch, 
der  für  euch  gehen  isi ,  darynnen  keyn  ge- 
siali  eyns  esselichen  vnd  InnckUchen  diogs 
were  gewesen,  iae  ander  leyl  traddsr  d. 
Aymf.  Propheten.  (1525).  Fj**;  nu  er  aber 
alle  beydes  gibt,  ym  hrod  eyns  das  osspr- 
hchcm  ding  gleich,  vnd  ym  weyu  eyns  das 
triacklichcm  dinge  gleich  ist.  ebend. ;  einen 

71» 


ESSEN 


612 


ESSETAÜ 


e^äerltdiea  vud  brjH«ru  yoli.  de  W<eUe  br. 
3,  lü. 

KaseB)  eUere,  mlid.  cv,/,cii  iücn.  \,  75Ü'), 
uhd.  ^iian,  ä^aij  {Graff  1,  521).  (jolh.  ilau. 
das  pari.,  rjoelchea  Aeiito  gegessen  iauM, 
bildet  L.  noch,  mhd.  gcij/.eu  {d.  i.  gc-'&/;/,cn 
entsprechend ,  grsscit :  ob  «t  ;j;!oyrli  f,'i'sscii 
vud  U'uackci)  iial.  auiley.der  tp.vnä  euany. 
vom  ekrislag.  (t522  i.  Cj*;  wenn  du  rabi 
dir  Jim  die  uliilssel  für  deiner  uaseu  lliel, 
dicke  viid  dUiMie,  vud  s|ii  «  cJi<-.  da  lia^lu  einen 
kOslUchcn  maiidcihrey ,  !>o  luUiilcslu  Nagen, 
du  hellest  dein  lebcalin^  keinen  besseni  brcy 
gesMO.  tom  $€hem  ham^nu.  (1543). 
Cj*':  haslu  niclil  gcsseu  von  dem  bawiu,  da 
von  ich  dir  gebul,  du  soUesl  niclil  ih  von 
c«&eu  ?   1  Mus.  3,  11 ;  ich  hab  von  allem 
gesMB ,  ehe  du  kämest.  27,  33 ;  die  aber 
geuen  hallen ,  der  waren  bey  fflnS  tansenl 
man.  Mallh.  11,  21.  oder  auch  ohne  syn- 
cope  gecssen:  yhr  ^iifhel  inicli ,  utl  datumb 
das  yhr  zeichen  gesehen,  a/uiideru  da:»  yhr 
geessen  vnd  gcselligl  scyl.  iat  magnificiü. 
(1521).  cij**;  Cbriillis  leib  wird  nicht  Tur 
vtiser  sunde  geessen.  vom  abendtnal  Christi. 
(1528).  cu/^michvcrdreussluidiUsu  hoch, 
als  das  er  vtts  hat  lassen  Treund  sein,  mtil  vns 
gfllaicht,  geessen,  vnd  so  vnredlicb.  verreüfcr- 
lich  seine  reitidschal1\  wider  vns  verborgen. 
de  Welle  br.  C.  249;  «his  lleisrli  dos  lob- 
upffcHi  sol  desselben  lages  geessen  werden. 
3  Mc8*l,  15.  dod%  begegnet  veninseU  auch 
schon  die  hevtUge  form  gegessen:  denn  wer 
lial  frülicher  gegesseil  \     .sieh  crgelzl,  deuii 
u  li?  pred.  2,  25;  gegessen  vnd  gcglcubu 
äoi  diese  toorl  Christi  noch  fest  stehen. 
(1527).  i|ij\ 

1 )  ohne  ofr/eettCMiM;  ich  wil  nicia  c^m  n, 
das  ich  zuaor  meine  sache  gcw  orheu  liabe. 

I  Mos.  24, 33 ;  da  iuis  vnd  Irauck  ei .  24. 54 ; 
da  macht  er  juen  ein  mal  vnd  sie  assen  vnd 
truurkcn.  20,  30;  «■  Iwt  jn  aber  der  pba- 
riseer  einer,  das  er  mil  jm  esse  (eimj.).  Lue. 
7.  36. 

2)  nui  paiUUvem  genitiv:  wenn  jr  ins 
Uiod  komet,  darein  ich  euch  bringen  werde, 
das  Jr  esset  des  brols  im  lande ,  soll  jr  dem 
herru  ein  he  I  m  ;_'f  'hen.  4  Mos.  15, 10;  wenn 
du  gleich  uiieii  Ine  hellest ,  so  esse  ich  ilocli 
deiner  speise  nicht,  riclu.  13,  1 Ü ;  uemel  au 


meine  gnade  vnd  kumpl  /.ii  mir  er  aus,  so 
so!  ji;(leriii.ui  sPiiics  wciiintucks  seitis 
leigcnhawuis  essen  vnd  semes  bruuueus  tnii- 
cken.  2  fcffji.  18.  31;  finslu  honig,  so  is» 
sein  gnng.  apr.  25,  16;  mein  freund  kunic 
in  M'inen  garlcn  vnd  esse  seiner  edlen  hilch- 
len.  hoht'l.  1,  17. 

3)  statt  dieses  gen.  die  praep.  von:  du 
soll  essen  von  alürley  bewme  im  garten. 
I  Mos.  2,  IG  ;  setze  dich  vnd  iss  von  meinem 
wililhiel.  27,  10;  d.T  ^i'^  \nn  dem  gemiis«: 
asscii.  2  liÖH.  4,  40;  >u  ulU  jr  von  «heseni 
hrol  cssel  vnd  von  diesem  kelcli  Irinckcl. 
1  Cor.  1 1 ,  26. 

1)  tnil  accusaliv:  v!)d  soll  das  kraul  ;iiiir 
ileiii  feldc  essen.  1  Mo$.  3,  18;  itlUin  essel 
das  Heisch  nicht,  das  noch  iehl  in  seiueiii 
blut.  9.  4;  sieben  läge  soll  jr  vngeseiiii 
hrol  essen.  2  Mos.  12,  15.  vonlhicn  n: 
auir  deinem  bauch  soltu  gehen  vnd  erden 
essen  dein  lohen  laug.  1  Mos.  3,  14;  lew  eii 
werden  blioU  essen  wie  die  uchscu.  Jes. 
1 1,  7 ;  die  ochsen  vnd  fttllen  werden  gemen- 
gel  fttlter  essen.  30,24. 

Essen ,  n,  dtr  inf,  des  vorigen  verb.  als 
Substantiv, 

\)  cibus,  speise;  vnd  salzle  jm  essen  für. 
l  Mos.  24,  33;  mach  mir  ein  essen,  wie  idis 
gern  habe.  27,  4;  bringe  das  ossen  in  die 
luiiiicr.  2  Sam.  1  3,  1 0. 

2}  prandium,  mahlzeil:  da  das  der  ph«- 
riseer  sähe,  verwunderte  er  sich,  das  er  sidi 
nichl  vor  dem  essen  gewasschen  helle.  Mmc. 
II,  3S;  c>  ist  nu  zeit  cssetis  Ihaia  jn-nn- 
diij.  Susan.  13.  aucA  mit  auslasAung  dt:, 
nomens  'zeil',  wovon  der  gen.  abhängt:  ja 
das  müsle  man  yhm  bestellen  bald  noch  für 
cssens.  t^on  heimilcften'viul  ^ealoIsH  6riejf«i«. 
(1529).  Biif. 

h»tüai€ii,f.ieildeses6ens:  wem  esiscu^- 
xeil  ist,  so  ma^  dich  hie  kenn  vnd  iss  des 
brols.  ibsA  2,  14;  vndb  cssenszeit.  vbcr 
das  i'rstr  buch  Mose.  (1527).  siij*. 

Esser,  m.  wird  aber  jeiuniid  :mi  drillen 
läge  da  von  essen ,  so  ist  er  em  grewcl  .  .  . 
vnd  derselbe  esser  mtA  seine  misselhat  tra- 
gen. 3  Mos.  19,  7.  8. 
Essrrlkh.  >.  e>seüch. 
Essetsg,  m.  dies  cibi:  dris  maiicheiu  ein 
solcher  laslen  U|j  lieber  were  deuu  sein 


Digitized    p^f  g|C 


KSSKi 


013 


KTLICII 


L'itseidg.  zwo  predigt  Sm^aUeH  ge^au. 
(1537).  Aiiij'. 

KsiiH^m.  acelum:  i$h  lic:»  liruls  viul  Uiiale 
clettten  bissen  in  den  esrig.  Ruth  2,  Ii;  wie 
der  esstg  denxcencn  viuldcr  rauch  den  augcii 
Ihul,  so  lliul  der  faulo  lUiieii,  die  jii  simhIoii. 
spr.  10,  IV)',  wer  cim  bü>cii  IilmIzcii  licdcr 
siiigol,  das  lüt  wie  ein  zurissuu  kleid  im  Win- 
ter vnd  essig  aulT  der  kreilen.  25»  20 ;  vod 
bald  lioiriMiicr  viilcr  jnen,  nam  einen  scliwaui 
vnd  fiillci  ja  mil  essig  ...  vnd  irenckcl  ja. 
Matth.  27.  48. 

koekdm^eh  richtiger  wäre  essich ,  oder 
noefc  dester  eszich,  denn  mhd,  e^kh  {Ben, 
l,  452'-),  ahd.  c^kh,  e^ih  [Graff  1»  541) 
für  ^:hi7,.  golh. 

Essigknig,  »<  uceiabulum:  zwccn  rubiu 
wie  die  es8i{,'krngc  gros,  etner  «ms  den  hohen 
arUckeln  des  atlerheitüjetteit  bepitUehen 
ytaubens.  (]7>'M).  Aiiij''  rnnd. 

Rsierden»  m.  soldi  lifvligen  haben  auch 
essen,  Irinckeu,  bchlaUcn  vnd  kleydt'i  ^ehalil, 
were  es  nu  nit  auch  eyn  nieynung,  wyr  rich- 
leu  aufl*  CYii  usszorden ,  Irinckordcn,  schlafT- 
orden  vnd  1 1  y  1  rnrt!<  ii  '  ausleg.  der  ep. 
vndeuang.  ivmckmiag  de.  i  l&22).  eeeiiij\ 

Etka,  paler,  s.  abba  am  eni/e» 

Ktlkfc  (ctllich),  qU^hU,  qwUUm,  nonnnl* 
1 )  diesei  ftenle  fa»t  ganz  durch  einig 
verdrängte  adjecdvpronomeh  ersrheint  bvi 
L.  noch  häufig  {die  bibei  allein  bietet  meh- 
rere hwndert  beitfiele)  und  «war,  wie  mhd. 
üteltcb  (Ben.  1»  449*)»  ahd.  elalih.  cllalih 
iGraff  1,  11  Ol,  im  ay.  und  pl.  n  \  siny.:  mhI 
\ber  etlielic  /.eil  hernach  s( rillen  die  kindct 
Amiiiuu  mil  Israel,  richl.  11,  4;  das  yerichl 
wird  iiacii  etlicher  seit  geschehen.  Dan.  1 0, 
14;  eUidier  sehwdget ,  darumb  das  ei  sich 
iiichl  kan  verarUwdrJcn,  ellicher  aher  schw  ei- 
get vnd  wat  lei  seiner  üeil.  Sir.  2U,  5.  b ; 
vnd  in  dem  er  seel,  liel  elUclis  an  den  weg 
. . .  ellichs  fiel  in  das  sleinichle  . . .  etlicbs 
liel  vufcr  die  dornen  .  .  .  clliehs  fiel  auH'ein 
•.'ui  l.iiid  vnd  trug  fruehl,  ellichs  hunderl- 
l'ellig,  ellichs  sechzigfeUig ,  ellichs  dreissig- 
fdlig.  MaUh.  13.  4 — 8.  pt.:  es  begab  sich 
aber  nach  eüichen  lagen.  1  Mos.  4,  3 ;  vnd 
<.HScii  etliche  tafie  im  fTefoii^Mii!?.  10,  ]  ;  nim 
elhche  eilesleu  mjh  Israel  iniL  dir.  2  iloa. 
17,  5;  etliche  lose  leule.  1  Sum.  io,  27; 


als  aber  Christus  das  loch  auch  schier  ver^ 
sto|dl"l,  reissei  er  mir  eltlichc  M  hcihiMi 
dem  fenslcr  durch  Carlslad.  uider  die  anli- 
nomer.  (t53Uj.  Cj' ;  ellich  sagen,  es  heyssz 
ein  vherwcsenlich  hrolh ,  etlich  ein  anszer- 
welcl  vnd  besonders  hiol,  eüich  ein  niorf^en- 
hi  Dl.  ausleg.  deutsch  des  v.  u.  (151b).  Fj''; 
ellltcli  vugehewrerheylen  vnd  haben  duchkaum 
brod  lu  essen,  der  1 27.  ptalm.  ( 1 524).  B  ij*. 

2)  mit  dem  gen.  pt.  eines  persönlivhen 
pronomens  »dfr  eines  anderen  snbsdinti- 
vums  verbunden :  vnd  jrcr  eüiche  waren  he- 
slellel  vber  die  gefess  vnd  vber  alles  heihgu 
gerele.  1  ehra».  10,  29;  vnd  idi  "wil  ein 
zeichen  vnter  sie  geben,  vnd  jr  eÜich  die  er- 
rellcl  sind,  senden  zu  t\en  fi(»id<'ii.  Jcs.  fiO, 
1 9 ;  wolan  ich  wil  cwer  eüiche  vberig  he- 
balten. Jer.  15.  11;  —  vnd  da  die  menner 
der  slad  eraus  Helen  vnd  slrillen  wider  Joab, 
fielen  eüiche  des  voliks.  1  Sam.  11.  17; 
in  .leru«<alem  wonelen  etliche  der  kuider 
Jüdii,  eüiche  der  kiudur  BenJainiD,  ellichc  der 
kinder  Ephnum  vnd  Nanasse.  1  ehron.  1 0. 8. 

3)  den  gen.  vertreten  praepoeitioneH:  et- 
liche vom  voick.  1  Mos.  33,  15;  vnd  waren 
eüiche  vuler  denselben  weibern,  die  kiiider 
getragen  hatten.  Esra  10,  44;  eüiche  vuler 
den  schriltlg^rten.  MatA.  9.  3. 

\)  etlich  viel,  ziemiich  viel:  ich  hah,  goü 
lob,  etliche  viel  st(!ille  erfarcn  ,  da  der  rat 
iiichl  wol  am  worl  vnd  schulen  gewcsl.  das 
«UMkinder  MreehnUnhaUeneoUe.  (1530). 
Aiiij' :  «  s  lielT  das  voick  zu  vnd  kamen  et- 
lirhe  \!el  laiiseul  War.  ellich  tnuscnti  zu- 
sLiinnuii.  Luc.  12,  1;  st)  das  ein  junger 
kuab,  der  anders  nicht  gar  ein  lölpcl  isl,  ui 
einem  jähr  mehr  studieren  vnd  lernen  kann, 
dl  nii  /.unur  in  eüichen  viel  jähren,  (ischr. 
1.  17  bei  (ii  iinin.  in  folfjrnih'n  stellen  ist 
elhcher  der  ton  viel  abhangig&  yen.  pl.: 
wie  elhcher  viel  für  1  lUü  jaren  gelhaii.  vom 
fdiMm  AaaipAeras.  (1543).  Ky*.  wie  sie 
vnlereinauder  selhs  wol  wissen,  auch  etlicher 
viel  bekennen.  Je«.  S,  280". 

5)  in  Verbindung  mit  einer  stUU:  er  isl 
gerangen  worden  vnd  vber  ellicb  vnd  zwan- 
zig jähr  gefangen  gesessen,  fitdir.  2, 99  bei 
Ciriinm.  in  der  rorhin  anyeführWn  rar. 
zu  f.nr  12,  1  awh  ohne  daiwischengesdho- 
benes  und. 


._^  kj  o^  -o  i.y  Google 


ETLICHEMAL 


614 


ETWAS 


ii)  de  Welle  hr.  A,  (ifi7  gewährl  die  ver- 
altele,  aus  t3U(iidi  {mhd.  i'lslicli ,  «'löslich, 
ahd.  tillieälil),  üddesUh)  verderbte  Mbmform 
etilicit. 

nUdMMd,  eüichmal  (etliche  mal,  elUch 
mal),  aliquoties:  viid  sie  alle  vip|ei<  ht  etliche 
mal  eine  scblachl  gewinnen.  litHdseil  7, 
960 :  goli  hat  ein  wori  geredl,  das  biA  idi 
ellich  mal  (var.  mehr  denn  ein  mal)  gehOrl. 
ps.  (»2,  12;  vnd  gieng  Iiinzu  (zum  abend- 
mai)  auch  e!li<*lt  mal  wol  vngebeichl.  ver- 
matiut^  zum  sacrament.  (1537).  Gij''. 

ItilchtnMiiMi  (etlicher  mesi,  etlicher 
maisen),  quodam  moio,  eüdgermasxen :  als 
er  inyrs  auch  etlicher  m:\<.f  (Miiitrolen.  urigi- 
nalbr.  v.  j.  1517  »ni  avcMv  zu  Weimar 
N,  108,  41 ;  auff  das  die  ciufeltigeu  vud  die, 
so  der  hislorien  nicht  wissen  noch  lesen  kop- 
nen,  dis  buch  s.  Danielis  Juc-h  eltlicher  inas- 
sen  m\'lg»Mi  v»-i  iienien,  wil  ich  mit  diesei-  vor- 
rbedeein  klciue  anweisung  gehen,  derjiropih. 
JtanM.  (1530).  Bj". 

Itwm  (ettwa).  adv. 

1 )  räumlich,  irgendwo,  alicubi,  m/ui.  »  iw  'i, 
t'hw;*,  oieswa  (Ben.  3,  518*):  er  (Christus) 
hat  mehr  denn  eine  weise  etwa  zu  sein,  vom 
abmimttl  ChHtH,  (1528).  nj*;  es  wird  je 
des  finstem  etwa  ein  ende,  vud  jemand  lin- 

p  zuletzt  den  schifer  ticff  verhorgen. 
Hiob  2S,  3 ;  o  heite  ich  tlügei  wie  laubou, 
das  ich  fldgc  vnd  etwa  bliebe,  ps.  55,  7. 
«.  elwo. 

2)  teilUch,  irgend  einmal,  ehemali,  ali- 
quando,  oHtn.  mhd,  gtesweQne(ßeii.  3,  .'>(i3  ) : 
warumb  triuckel  er  itzt  weyn,  der  ellwa  die 
Isitsen  Mg?  «mfoMrt  dSiUfdk  (1582).  U  ij' ; 
(Bucer)  »chrelbt  firey  erans,  Piiilippus  inüge 
ifzi  i^leuben  was  er  wölic,  aber  elwa  hahc 
ers  ^'(jwislich  auch  gelerel,  das  (iilcl  luod  ym 
ahendiuiil  sey.  da*  diese  tcoH  ChrisU  noch 
fut  stOtm.  (1527).  8iiij<>;  das  er  jnan 
hrechtc  ins  laud  Juda  die  gefesse  des  haiises 
des  herrti,  die  ohva  nijs  dem  lempel  wpggre- 
nouen  waren.  ifarucAl,  S;  Tryphon,  ein 
henhtmau,  der  etwa  des  Aleiandri  fireuud  ge- 
wesen war.  1  Jfoee«  1 1, 39 ;  ich  aber  lehele 
etwa  (var.  etwan)  00  gesetse.  Ami.  7,  9. 
*.  etwan. 

3)  irgend  wohl,  vieUeichl,  forte,  in  wei- 
thtm  «Imie  «•  §et  £.  häufig  ist:  auch  so 


kompls  Wol  widdcruuh ,  1"  Im  A  yuc 
uiuhe  ettwa  zu  wenig  netue2>t.  von  kauff«- 
handlung  vnd  to«cAer.  1 1524).  Bj';  das  i:il 
wol  billich ,  wo  etwa  ein  flirst ,  kUmg  odder 
lu'ir  wansynuig  wflrde.  das  man  denselbigcu 
abselzi  vnd  verwaret.  ob  kriegsleule  eic. 
(1527).  Büy'';  ich  helle  wol  lieber  heint- 
lidi  tnd  mit  meiner  handschrifll  diesen  hffiefl 
an  e.  k.  f.  g.  geschrieben ,  so  besorget  ich 
mich  dieser  sclivvindon  zeit,  das  er  mOcht 
elu  M  verrth  k!  ntiskomen.  an  den  cardinai 
erizüuchuj  zu  Menlz.  (1530).  Aj*,  es  bat 
ein  taglttner  elwa  des  la|^  einen  grosschen 
zu  erwerben  gehabt,  (i^r  147.fwalNi.  (1532). 
Biiij* ;  ja^'t-  jui  ii.icl, ,  d.ts  ««r  ttiHil  etwa  fui 
j»ich  feste  siedle  iiude.  2  Üam.  2U,  6 ;  du 
basl  elwa  deinem  hruder  ein  pCaud  geoomcn 
on  vrsaeh.  Hiob  22,  6;  aufi  das  du  nicht 
etwa  deinen  fns  an  einen  stein  sUlssesL  Uk. 

4,  11. 

4)  etwa  —  elwa,  iheiis  —  theiis:  {das 
rSmkchß  reieh)  sol  ein  solch  zertheflet  reidi 
sein,  das  es  etwa  mccblig,  etwa  schwach  sey. 
der  proph.  Danid.  (ITiSO).  Bij\ 

f^twRn,  adi.  mhd.  (^leswenae,  doch  nur 
m  dti  iweilen  bedeuiung. 

1 )  fort9:  ob  das  ba|»stnm  wol  vnter  dem 
teuDel  clwan  ist ,  szo  sein  docb  vnlcr  yUin 
n-um  chrislf'ii  allzeit  blichen,  von  dem  bap- 
slum  zu  Rome.  (1520).  Üj'';  das  e.  k.  T. 
wollen  seinen  sween  sOneu  gnVdiglich  elwaoa 
ein  geistlich  leben  suwerfen.  de  WelU  kr, 

5,  725. 

2)  aUquan^,  olim,  vonnak:  ii  Ii  aber 
lebete  ellwan  on  gesetze.  var.  zu  Horn.  1,  9 
in  den  enien  a%Lsgg.  die»  %.  Mt.»  tpäler 
elwa;  etwan  hat  man  laug  gelebt,  eher  das 
erste  buch  Mose.  <1527).  yij*  am  rand; 
dis  buch  id.  aposi.  gesch.)  sol  mau  lesen  vnd 
auhcheii  nicht  wie  wir  elwan  gelhan  haben. 
Bin  da«  1*1  7,  430;  es  ward  einmal  ges^ 
dasz  man  clwan  viel  gelesen  vnd  geschrieben 
liab  on  allun  vorstand,  tischr.  S*;  clwan 
s(  hümele  viiiid  schcwele  man  sich  Chrislum 
auflm  predig  Sinei  su  nennen,  «band.  95''; 
etwan  ist  eine  alle  gewonheit  gewesen. 
ebend.  145^ 

Etimi,  aiiquid,  mhd.  »*i.swa/, ,  Clesw^r 
{Ben.  3,  567'*),  ahd.  äddeshua:^  {.(^raff 
4.  1192). 


BTWO 


615 


KU 


1)  allein  siehend:  wenn  tut  das  abiaszl 
gleich  eltwai  vnd  gut  were»  mIi  es  dennoch 
vmlisonst  yedeim.in  geben  werden,  wider 
den  falsch  yennnUen  geyiü.  $tand.  (1522). 
Diij^;  soll  dem  Herrn  etwas  vnroUglich  sein? 

1  jfof.  18.  14 ;  vnd  soU  nichu  diuon  vber- 
lasien  bis  oioiigm»  wo  eher  etwes  vberbleibl 
Iiis  morgen,  soll       mit  fewr  verlireniieii. 

2  Mos.  12,  10;  alles  gerele,  da  mit  man 
elwas  scbalfet.  3  Mos.  11»  32 ;  wenn  du  im 
etwas  deinem  nehesten  verkeufflsst,  oder  jm 
etwas  abkeuffesl.  25,  Hu.«,  to. 

2)  neben  einem  davon  abhängigen  genitiv, 

a)  des  Substantivs:  so  sicli  etiwas  vnrals 
vnd  vofalls  draus  cnlspiiliine.  ermanunge  sum 
fride.  (1525).  Aij*;  so  er  doch  wol  ander 
ding  vnd  grossere  stacli  helle  kflnnen  finden, 
flio  fhvas  ansehens  hellen,  vber  das  erste 
buch  Mose.  (1527J.  Qqiiij*;  niemand  mey- 
net,  das44was  Irosto  de  sey.  etend.  ppj*; 
das  ich  euch  mitteile  etwas  geistlicher  gäbe. 
RiSm.  1.  11. 

b)  des  adj. :  wenn  «ine  socle  elwas  vnrei- 
nes  anrürei.  3  Mos.  5,  2 ;  wenn  ich  elwas 
flilsches  gethan  hetie.  2  Som.  18,  18;  da- 
rumb  das  etwas  gnls  an  jm  erfunden  i.sl. 
l  Mm.  11,  13;  90  sie  elwas  lödlichs  Irin- 
cken.  wirdsjnennichl schaden.  Marc.  16, 18; 
es  (sl  aber  (tierum)  elwas  news  auffden  plan 
kunmien.  «oittfsmba^limiMAoMe.  (1520). 
Ay.  fkr  den  gen.  dieser  adjective  tprkht 
schon  die  analogie  der  suh.it.  unter  a,  mehr 
noch  die  ahü.  mhd.  Schreibung  guolcs .  Im- 
dM,  ninwes,  mldiev<m4mium. vnd  aee. n. 
gttOtci(,  linde;,  ninwe^  sibtteht. 

3)  was  ßr  etwas:  kcyn  rdltze  hi  iin  sn 
grob,  wenn  yhni  was  irewmcl  oiUUt  duneket, 
so  musder  heyliggeysl  yhmeyngebcn  haben, 
ay»  hri^  an  Me  divütm  sw  AiUwff.  (1 525 K 

CtWOj  irfjpnrhrn  ,  alirubi,  mhd.  t'»»"5W^.  i. 
etwa  1 :  bey  diesen  allen  habe  ich  wonung 
g^acht.  das  ich  etwo  stat  fände.  Sir.  24, 
1 1 ;  ist  etwo  cyn  ketser  meyster,  der  sich 
eyszen  xn  fressen  vnd  felszcn  zureyssen  vor- 
dunckl.  eyn  nermon  von  dem  ablas  md 
gnad.  (1520).  Cij^' ;  die  ienigen  so  mit  ernsi 
Christen  woHen  seyn  . . .  mtfslen  elwo  yn 
eyn  hause  alleyne  sich  versamlen  zumg«het. 
dMubcAtf  meaae.  (1526).  Aüj";  das  aber 


noch  die  laulTe,  kirchc,  prcdigampl  vnd  rech- 
ter verstand  von  Christo  etwo  bleibet,  das 

ist  nirht  menschliche  krafll.ron/fte«uCAmlo. 
(1533).  Kij*:  das  noch  der  narae  Christi 
elwo  bekand  bleibt  .  .  .  das  isl  eilei  hohe 
himlischegevralt  dieses  hmn.  dar  I  lO.^oto. 
(1539).  Pj". 

Etien  verhält  sich  zu  essen  icie  goth.  al- 
jrtn  zu  iian,  bedeuUl  aMo  essen  machen, 
speisen. 

1)  III  «SSM  §e^,  tpttten:  lieber,  hm 

meine  schwesler  Thamar  komen ,  das  sie 
mich  c\tp..  2  Snm.  5  ,  vnd  Wüllen,  das 
jr  den  vorgemclien  Marlin  Lulher  nichlhau- 
sel,  höfel,  clzel,  ircnckel.  noch  enlhallcl. 
Jen,  2.  426'  in  „sway  Jkayaarüdbe'fepofr, 
wo  der  originaldmck  esset  Aal;  (Christus) 
le-isei  sich  wiegen,  tragen,  elzen  vnd  Iren- 
cken  etc.  aller  dinge  wie  ein  ander  kiodlio. 
ti,  70' ;  Maria  hat  sehMf  aMtases  warten  vnd 
pflegen,  jn  seugan.  etien,  austwisehen. 
lischr.  12';  also  war  das  manna  auch  ein 
nicel  vom  bimel ,  welches  brol  nur  den  leih 
erhiell  vnd  ern'eerel,  elzele  vnd  speisele  nur. 
BüL  2,  187*. 

2)  mordere.  beizen:  da«  er  nicht  allein 
jre  wunden  bnisse  vnd  elze ,  sondern  auch 
Oledareingies.se.  Witlenb.  1,  125^ 

mhd.  ctzen  (Ben.  1,  760'),  oAd.  ezzan, 
asjan  {Graff  1,  527). 
Etsllek,  s.  ellich. 

En,  der  diphthnng,  welcher  nhd.  entweder 
mhd.  iit  (<■  b.  in  neu ,  treue ,  beaie ,  teufel. 
ench  ete,,  mML  ninwe,  Irinwe,  binle,  ttuvel, 
iiich  etc.)  odar  üu  (z.  b.  in  heu,  firende  «fe., 
mhd.  Iiiiiiwf,  vröude  etc.)  zu  rerirplen  hat, 
erscheint  bei  L.,der  häufig  c\\  schrieb  (s.  b. 
ncw,  schew  jabschew,  schewen],  Irew, 
flrewen,  rewen  [rewelj.  grewiich,  newlich, 
ewr),  1 )  noch  überall  da,  wo  kmUe  au  ror> 
(ffzfif^pn  irird,  z.  b.  breulig.im,  eu^bn,  heuf- 
Im,  reumen,  sclieumen,  lenteni,  reacbeiti, 
gleubig,  beuriscb  elc. 

2)  oß  Aal  L.  aucA  da  den  mnteiil,  «eo  «r 
heute  unterbleibt,  obgleich  seine  bedingung 
in  der  älteren  spräche  vnrhanden  ist;  so 
schreibt  er  x.  b.  stets  heuhl  capul  {ahd. 
houbit,  goth.  haubif),  doeA  mAd.  gewSkiUidi 
nichtumhu(cnd  liouliet,  houbt.cf/lenhiMihet, 
heubel,  heublj,  beubtbar,  benbtman,  heubl- 


Digltized  by  Google 


EUCH 


616 


Emu 


sUfl,  bcublwasser  u.  v,  a,  xusamMmeUw^ 

gen  mil  heubl,  ferner  vrleuboii ,  glciiben, 
iviifeii,  Iciifcn  igofh.  tislmiltjati ,  galatihj.in, 
raii|ijaU(  (lau|»jau,  aAd.arloub.iii,  galoub»n, 
rouniiit  loufon»  mhd,  erkutieu,  gcloiibcu, 
roiiren,  loufen,  doch  teigen  skh  auch  ipwen 
des  Umlaufs),  auch  kciiron  neben  kaufen; 
sodann  zcubcin,  zeuberer.  zeuberey,  geuk- 
Icr,  klcdsuer. 

3)  wieäerhoU  begegnet  pfreumle  für 
|trt-ih)ile  (z.  b.  an  den  chrisü.  adel.  ir>20. 
V'\\  K'f ;  rffi.v  man  kindtr  zur  schulen  hal- 
len soll.  üij'".  Diij"),  wie  umge- 
kehrt U  (uj  für  cu,  b.  Trund  (die  sieben 
pui^^alm.  1517.  Biij";  emmrUyl  ierAea- 
(ogen,  1521.  Dij'),  rriintlich,  riHiulIicIi  (n/)! 
sprmnn  ron  der  hereylung  zum  sterben. 
ir>iy.  aj"*;  an  die  radiierrn.  1524.  Aij*), 
Mlfflxcn  (vfter  äat  ent$  &iuh  Mo$e,  1527. 
llj'')  für  freund ,  rreundltch,  seuPten. 

Kllt'h  ,  dal.  und  acc.  pl.  des  sub.'ituHlivi- 
schen  pranonim-  ilci-  zwfiien  pcr-ion,  mhd. 
noch  in  in  {dai.}  und  luoh  {acc.},  ahd.  in  u. 
hiwili  getehUden* 

1 )  dal. :  ich  richte  mil  euch  einen  bunil 
iiiifT  vnd  niil  ewrom  snmoji  nach  cucli.  1  Mos. 
U,  9 ;  das  isl  aber  mein  biiiid.  den  jr  hallen 
soll  «wischen  mir  vnd  euch.  17,  10;  wenn 
wir  angebelei  haben,  wollen  wir  wider  su 
ench  konien.  22,  5  u.  s.  w. 

2)  rtrc. :  daran  wil  irfi  dich  {»rufen.  42, 
1 5 ;  vorsündigel  euch  nicht  .in  dem  knabcu. 
42,  22}  sihe  ich  bab  heut  gekaulll  eaeh  vnd 
owr  feld  dem  Pharao.  47,  23 ;  ich  wil  euch 
vn  iirLMMi.  50.  21  tt.  *.  IT. 

Kucr  (ewci  i,  (jehiirzt  piir  (cwri,  gen.  pl. 
des  subslanUvischen  pronomens  der  zweiten 
jimoi»,  mhd.  ittwer,  ahd.  iuwar* 

1 )  neben  verben :  mich  jainerl  ewr  soer. 
Ruth  1,13;  M)  wil  ich  auch  lachen  in  cwrem 
vnlal  vnd  ewer  spotten,  spr.  I.  20;  das  er 
sich  ewr  erbario«.  Jes.  30.  18;  ich  wil  ewr 
nicht  httlen.  5adk.  11,9;  ich  kenne  ewer 
{neuere  bibeln  euch)  nicht.  Matth.  25.  12; 
der  salanas  bat  ewer  hegen.  Luc.  22.  .31  ; 
das  ich  on  vnlerla»  ewer  gedencke.  Röm. 
1,  9;  ich  verschonet  aber  ewr  genip.  t  Cor. 
7.  28. 

2)  nehen  zahlen:  ewor  filnnf  solNn  hun- 
dert jagen,  vnd  ewr  liundcrl  »ollen  zcben 


tausent  jagen.  3  Jfo«.  26,  8;  ewer  einer 

wird  tausent  jagen.  Jos.  23»  10;  ewer  einer 
i<t  ein  leurd.  Job.  (i,  70. 

:i)  nebenbei,  wenig,  ellich,  jeghch :  wol- 
au,  da  ligt  ybr  Carbiader  aulT  eym  hanllcn, 
so  viel  ewer  ist.  dat  amder  leyl  tetdder  d, 
hyml.  Propheten.  (  I52r>l.  Hj'';  seid  rrucht- 
l)iir  vnd  mehret  euch  vnd  reget  euch  atilV 
eiden,  das  ewer  viel  drauff  werden.  1  Mo*. 
9,  7 :  vnd  wird  ewr  wenig  pttbel»  vberhiet- 
ben.  5  Jfot.  28*  62;  vnd  solche  sind  ewr 
cllich  gewesen.  1  Cor.  6,  11;  das  ewer 
'jglicher  denselbigeu  vieis  beweise.  Hebr, 
6,  11. 

4)  swey  teil  ewer  aller.  2  kSn.  11,  7; 
t  wer  aller  halben.  RSm.  1,  8. 

Korr  ffwer,  ewr),  aus  dem  vnrherqfh*'^- 
den  gen.  pl.  euer  entsprungenes  Possessiv- 
pronomen, mhd.  iuwerp  iwer,  «erfeirst  inr 
[Ben.  1.  752"),  ahd.  iuwar,  iwar  {Graff  I. 
jTü).  am  MEt^len  Isl  bei  L,  die  kiirxmtg 
ewr. 

1h  betreff  der  fiesion  isl  zu  bemerken, 
dats  L.  biüd  das  ente,  bald  da*  sieeito ,  ja 
m'cAUe/leii  beide  e  uni<>rdHidkl;  «o  be^gmei 

z.  b.  ganz  gewöhnlich  der  gen.  sing.  m.  «. 
ewrs,  seltener  ewers.  ebenso  der  acc.  sg.  m. 
ewni  neben  cwren.  der  dat.  sing.  m.  u. 
»ehwaakt  swis e/ken  ewrem  nnil  ewenn ,  nie- 
mals aber  st^mnl  ewerer  oder  ewrer  (nom. 
wi.,  gen.  u.  dat.  f.,  gen.  pl.)  vorzukommen. 

1)  mit  folgendem  subsl.:  ewr  glaube  vnd 
knnst  steht  anff  eym  ammecbtigen.  vngewis- 
$en  punckt  vnd  bnohsiahcn.  das  ander  leyl 
tridder  d.  hyml.  prophelfu.  ri52ö\.  Hj''; 
ich  wil  auch  ewrs  leibs  Idiii  rccIicn.  1  Mos. 
i*,  b)  kercl  doch  ein  tnm  hause  ewer-s 
knechts.  19.  2:  jr  wisset,  das  ich  ans  alten 
meinen  krelTlcn  ewrein  valer  gedienet  habe. 
31,  6;  jr  hnl'l  nriilcr-.  I;f!n<^n  lohn  lif^y  ewprni 
vater.  Matth.  0.  I  ;  seiitl«>i  eiiicii  vnier  eiirh 
hin,  der  ewm  bruder  hole.  1  Mo».  42.  16; 
bringet  cwren  jüngsten  bruder  sn  mir.  42* 
20;  —  alles  w,i<  sich  reget  vnd  lebet,  <la5 
<:pv  ewrc  speise.  5».  .3 ;  in  einem  haus  ewr 
hesilzupg.  3  Mos.  14.  34;  ich  hab  euch 
gegeben  allerley  krant  . . .  zn  ewr  speise. 
1  .Mos.  1,  29:  Sichems  hertx  st-hnet  sich 
nach  o\v<T  loi  lilcr.  8;aUo  wil  ich  prü- 
fen ewer  rede.  42,  16;  ~- der  herr  ewr 


Digitizcd  by  Goügl 


GDEBHALBBR  617 


EVANGELIST 


veler  gott.  2  Mos.  3.15;  rcUset  ab  die  gdl- 
rfen  Ohrenring«  an  den  obren  ewr  weiber, 

ewr  sOnen  vnd  ewr  liichlern.  32,  2;  vml» 
©wer  aiilTst  tzft  willen.  Malih.  15,  3. 

2)  ohne  subsL :  die  schuld  ist  JUl  ewer. 
ridU.  21»  22;  du  reich  gottes  ist  ewer. 
Imo.  6»  30;  Ol  ist  alles  euer.  1  Cor.  3.  22. 

3)  suh.stanlirisch :  jr  soiil  niclil  nipin 
viilck ,  so  wil  ich  auch  nirhl  der  ewr  s<'iri. 
Hos.  \,  ^;  Oncsinio,  welcher  vuri  duit  ewren 
ist.  CM.  4,  9 ;  e§  mag  »her  auch  wol  scyn, 
wie  die  ewcni  sagen,  von  anbeten  des  sa- 
cramenls.  (1523).  Dij"»*';  nhn  ppsrhclic 
denn  ewer  beger,  das  man  euch  das  ewre 
llene.  ttmantm^ßmiie  geistlichen.  ( 1 530J. 
Büf. 

Bierhalben  (ewer  halben),  teHra  causa : 
ich  ilanckc  meinem  gott  alle  zeit  ewer  hal- 
ben. 1  Cnr.  1,  4. 

Knertbalben^  dasselbe:  wir  senden  euch 
eine  ab^cbrillt  des  briefls,  den  wir  an  vnscrn 
vatcr  den  Lasüienen  cwert  halben  gesehrie- 
ben haben.  1  Jtfacc.  11.31;  wenn  der  valer 
ni*"lit  Isf'v  nWr  were,  so  wunlc  ich  ewerl 
linihcn  vliul  viul  hlos  beslehen.  das  10.  cap. 
t.  Johannh,  (1538).  Cc^i^^ 

Kugrn,  oateniler«,  a.  lugen« 

KugÜD)  n.  s.  Huglein. 

Knie ,  f.  noctua  ,  hetcannler  nachlraub- 
rogel:  wenn  man  wil  viel  rolkclciien  vnd 
vogd  fangen,  miii  nun  das  kfltdin  oder  eine 
eiile  auff  den  klolien  oder  leinimlen  selten 

von  den  cuncilijs  vnd  kirchen.  (1539). 
Z  iiij'';  eulcn  in  jrcn  paUaslen  singen.  Jes. 
13,  22. 

mhd,  iule»  iuwet  (Ben.  1.  TttS**»«  ahä.  Al  i, 
Awiia  {Grajf  l,  234.  522).  über  den  Zu- 
sammenhang des  namen»  etile  mit  heulen 
s.  Grimm  wtb.  3,  1  193. 

Enrcntknlbcn  ^  was  cucrhalhcn»  ciiori- 
halben:  denn  ewrent  halben  wird  goiies 
namen  gcleslerl  vnierden  beiden.  Röm.  2, 21. 

der  Kurise.  vrster:  tierhalhcn  ich  wicilt  riim 
aulTs  licrzlii  lislo  lulle,  wnllr!  Iioydcii  curigen 
Iruuhch  Aitit.ilU'u.  de  Yi  eUc  br.  0.  55. 

Kvangelicr,  m.  leeior  des  evangeUums  in 
der  meue:  qiistder  md  onangelier  waren 

die  so  jnn  der  messe  die  epistcl  vnd  cuangc- 
Uon  lasen,  corporal  vnd  kelche  xurichlen. 

DiSTZ,  Wt)rt«rb0Gh. 


vcnderwtnckelmesse.  (1534).  Oiij*.  s.  auch 
episteier. 

Krngellenbncb ,  n.  wilchcripy  Iturh  dir 
für  kompt,  es  sry  all  odder  new  lestamcnt, 
da«  lise  mit  solchem  vnlcrscheid,  das  da 
anffnerckest,  wo  lusagiingc  sind ,  da  iül  dan 

selb  buch  ein  cnangelionbucb ,  wo  gepot 

slflicn ,  il.T  ists  rin  jjcsntz  biicli.  nusleg.  der 
ep.  vnd  euang,  vom  aduenl  an  etc.  (I52&). 

KfMgellMh,  evangeUevu,  tM.  ^trangelise 

(Graff  1,  177j:  ihu  das  werck  eines  euan- 
^m'IiscIk'u  Predigers.  2  Tim.  I.  "> ;  nl^-n  li.nt 
t\4»  ersle  buch  Mose  faüi  eiU'l  f  iciupel  des 
glaubons  .  .  .  vnd  bt  fc^  ein  euangelisch 
buch.  Bind* eil  7.  305;  darnnib  ist  sancl 
Jacobs  epistel  eyn  rechte  slmcrn  epistel 
gpgpn  sii« ,  «Ifiin  sie  dorh  keyn  euangelisch 
art  an  yhr  hai.  ebend.  7,  42'J:  die  euange- 
lisscbe  warheyt.  orlglnolbr. «.  J,  1523  t'm 
archiv  zu  Weimar  O  pag.  74.  FF.  2;  seyne 
{Johannes  des  tau  fers)  Irre  mnsi  cytp}  nnw 
teslamcnlisch  vnd  eiiangelissich  sein,  von 
weUllicher  vberkeit.  ( 1 523).  Cj'*;  das  freye 
euangelisch  leyhen.  wm  kaii^ehmtdhng  mi 
tcucher.  (1524).  Cj**;  was  sind  myr  das  für 
Christen,  die  vmbs  euangelinn  willen  reuher, 
diebe  vnd  sclielcke  werden  vnd  sagen  dar- 
nach, sie  sind  euangelisch?  erMamm^  sms 
friäe.  ( 1 525).  D  iiij" ;  vnd  ist  ynn  Sonderheit 
verdrießlich,  ilas  sdlilie  vii-^ovclilifTon ,  vn- 
rhri*i!licbc  worl  die  rcih-n,  so  f^anlz  niaii^'P- 
lisch  sein  wollen,  das  man  kinder  sur  «c/tu» 
len  hauen  «olle.  ( 1 530).  G  iiij'* ;  dem  btschof 
zu  Mrns  an  geblhtn  ist  er  baptstisch ,  dem 
l.tnit^'raiipn  xTt  gnhilcn  iat''  cr  euangelisch. 
de  Welte  br.  (i,  377. 

Erangelisch,  adv. :  gib  di«  wdl  innor  voll 
rechter  Christen,  ehe  du  sie  christlich  vnd 
fiiniir^cliscb  regirsl.  von  toeiUlichervberkeylt. 
(1523).  Bij';  mit  der  Hiai  vml  il«  r  w.Tiheyl 
euangelisch  leben,  eyn  Irostbneff  an  die 
ekrieten  Mm  Äugspurg.  (1523).  aiij^ 

Krangelist ;  m.  evangelisla.  I)  verkün- 
digcr  des  rvnngeUumji :  ^  T^Il  Tiengen  in  das 
haus  Fhilippi  iIps  eu.Tngeli>lcu.  apost.  geseh. 
21,8;  vnd  er  hat  etliche  zu  aposlel  gesetzt, 
etliche  an  hirten  vnd  lerer.  Sj^et»  4*  1 1 . 
Luther  nennt  sich  selbst  ccclesiasl  vnd  cuaii- 
geiist  zu  Willeroberg,   eyn  brieff  an  die 

76 


Digitized  by  Google 


EVAN6EU8TISCH 


618 


EVANGEUDM 


cMitm  XU  Slraspurg.  (1525).  Aij\  2)  rer- 
fa$ier  einet  der  vier  etangeHen:  lanei  Jo- 
hannes der  euangelist.  lischr.  381*;  Johan- 
nes gar  wenig  wcrck  von  (iliristo,  aber  gar 
viel  seynur  predigt  schreybl,  widderuinb  die 
andern  drey  puangelbteti  vid  seyoer  werck, 
wenig  scyner  wortbcichreyben.  Bindseil 
7,420;  die  vier  ennngelistcn.  ebend.  7.  127. 

Kfangelistisdi :  a  niu!>z  eyn  aposloltscher 
odder  cuangelisUscher  geysl  hie  scyn.  ausleg. 
ier  ep»  vnd  euanff.  «omeftiitfdf.  (1522). 
eee  iij\ 

EYAngcIiuin  ,  n.  fvrtyyhXiDv.  mannigfal' 
tig  sind  bei  L.  die  fiexiumenäungen  diese* 
gr^UU,  worUi,  nom.  imi  ßec,  sg,  enM^ 
tum  m  den  firiükeren  «dM/toi.  mU  der  kA. 

eiidung  um ,  an  deren  stelle  kcU  1 522  die 
gr.  endung  on  IriU  (woM  zuersl  in  der  ersten 
amg.  des  it.  iest.,  sodann  aber  auch  in  den 
i^brigen  eehriften),  wekhe  ertt  in  den  lefs- 
len  bibelausgg.  und  schrißen  {seit  1541 
etiPo)  wieder  durch  um  verdrängt  wird  {ver- 
einzelt begegnet  selbst  noch  später  euange- 
Uon.  s.  b.  in  der  1542  erschienenen  schriß: 
etempH  einen  redUen  difitUidten  MrcAÖl^ 
xm  weihen,  Dj*;  teährend  von  L.  nicht  be- 
sorgte auf!<jnhen  xeiner  schrißen  schon  früher 
eiuingeliinn  bieien,  z.  b.  die  1534  von  C. 
Creuziger  herausgegebenen  predigten  Ober 
das  1 5.  cap.  der  ereten  ep.  s.  Pauli  an  die 
Corinlher).  den  gen.  sg.  bUdet  L.  entweder 
auf  tat.  xceifsf :  cuangcHj ,  awih  verkürzt 
euangeti  (mit  luaiichrcUiger  Icsterung  niehl 
alleyn  meyns  christlichen  namens»  sondern 
auch  des  heyligen  cuangelj.  originalbr.  v. 
j.  1523  im  ge>}nmmlarchiv  zu  Weimar  0 
pag.  74.  FF.  2.  in  der  vor.  auf  das  n.  test. 
v,J.  1522  [Bindeeil  7,  423.  429]  ßndet 
sieib  oweft  der  nom.  e§,  euangeli)«  oder  deiifteft : 
cu.ingclinns  (selbstverständlich  nur  in  sol- 
chen schrißen,  welche  den  nom.  eiiangeiion 
haben),  seltener  ohne  fiexionjsendung :  cuan- 
gdion  (tffl.  Bindseit  7.  XLVtt).  der  doL 
sg.  lautet  in  der  regel  ciiangclio,  nicht  selten 
jedoch  fiurh  ynil  beibehallung  der  unminalie- 
form  eiiangoliüii.  nom.  und  acc.  pl.  haben  bald 
die  igr.)  tat,  endung    bald  die  deutsche  cn 
(oß  dMU  neben  einander),  der  doL  pi,  hott 
ebenfalls  is  wnd  en*  der  gen.  pl,  dagegen 
nur  en* 


1)  «Im  erkUurung ,  was  tmler  evwgdtam 
•m  allgemeinen  su  verstdien  seit  emhäH  die 

vorr.  auf  das  neue  testament  {Bindseil 
7,  424):  euaiigeliiiin  i'?!  ein  griechisch  worl 
vnd  heissel  auIT  dcud.sch  gute  Imtschaflt,  gute 
mehre,  gute  newezettnng,  gut  gcschrey,  da- 
uon  man  singei,  sagci  vml  Ti  ülich  ist.  ah  da 
Daiiiil  (ien  grossen  Goliath  vberwand  kam 
ein  gut  geschrcy  vnd  tröstliche  newezcilung 
vuter  das  jadische  voick ,  das  jr  grewlichcr 
reind  erschlagen  vnd  sie  erlöset,  tu  frende 
vnil  Triede  gestellct  wcren»  davon  sie  sangen 
vnd  Sprüngen  vnd  Frölich  waren,  also  ist  das 
euangeliuro  golles  vnd  iiew  lestaraenl  ein 
gute  mdire  vnd  gesshrey  m  alle  weit  erschol- 
len durch  die  apostel  von  einem  rechten 
Dnuid,  der  mit  der  sflndc,  lod  vnd  tenfol  g«^- 
stnllen  vnd  vberwunden  habe,  vnd  dninii  allo 
die ,  so  in  Sünden  gefangen ,  niii  dem  to«lo 
geplagel«  vom  teafel  vherweldiget  gewesen, 
on  jr  verdienst  erlöset,  gerecht,  i*  liendig  vnd 
selig  gemacht  hat,  vnd  da  mit  zu  friiilt^  ge- 
stcllel  vnd  gott  wider  heimbracht,  eine  ähn- 
liche, noek  ausführlichere,  zumal  den  unter' 
sdued  twisdken  gesels  und  evangdium  dar- 
legende  erklärung  gibt  L.  in  der  ausleg.  des 
evangeliums  am  3.  sonntag  den  ndreni<;.  die 
hier  nur  im  auszug  milgeüteilt  werden  soll: 
hie  müssen  wir  wissen  was  das  euangülion 
sey,  drumb  ist  wol  vnd  mit  vieis  zu  mercken, 
ihs  gnl  zweyorlcy  wort  odder  predigt  ynn 
die  WfU  hal  von  aultegin  alle  zfit  gi'sandt: 
gcsclz  vnd  euangclion  .  .  .  das  ander  wort 
gottes  ist  nicht  gesetx  noch  gcpoi,  fodderl 
auch  nichts  von  vns,  sondern  wenn  solchs 
(hirchs  erste  worl,  des  gcsetzs ,  ge  ^^hi  tipn, 
vad  der  elende  iamcr  vnd  armut  ym  iteiUen 
zugerichi  ist,  so  korapl  er  denn  vnd  bent  mi 
sein  lieblich,  lebendig  wort,  vnd  verheyst, 
zusagt  vnd  vcrpilicht  sich,  gnnde  vnd  hfllfl* 
zu  gehen,  da  niii  wir  ans  sobhem  iamer 
komcn  sollen  vutl  alle  sundc  nicht  allein  ver- 
geben, sondern  auch  vertilget,  dazu  lieh  vnd 
Inst  zur  ruilungdesgesetzsgeben  sein  sollen* 
siho,  ^nlch  gfiiilirh  zii^agtuig  seiner  gnado 
vnd  Vergebung  der  sunde ,  heysi  eygenllicli 
cuaugelion,  vnd  ich  sage  noch  ein  mal  vnd 
aber  mal,  das  du  euangdion  ia  nicht  andm 
verstehest ,  denn  gOttlidie  zusagnng  seiner 
gnade  vnd  vei^gebung  der  smde  .  . .  flenn 


Digitized  by 


EWIG 


619 


EWIG 


euangdioo  ist  kriechisch  vnd  lieyst  aiifT 
deydsch  ein  früticliu  bülscliain,  darunib  das 

daryiinen  verküiuligt  wird  die  Im-vIstui*!  lere 
des  Icbcns  vou  gütlicher  zusa^utigcn  viid  an- 
gcboUeowird  gnade  vnd  vci  gebung  der  sundc 
. . .  mochtestu  aber  si^cn,  sind  doch  ynn 
den  euangcUen  vnd  cpisleln  Paoli  viel  gesclz, 
widderutnb  ynn  Moses  vnd  prophclen  bilclipt 
viel  zusagung  gotlcs.  anlworl,  c&  isl  kein 
bucb  yan  der  biblien ,  daryniien  sie  nicht  bey- 
deiiey  sind,  gou  bat  sie  all  woge  bey  eiD- 
and«'!"  gt'selzt ,  Iteydo  gpsctr  vm!  znsngtinfr, 
denn  er  lerel  (liirchs  j^csclz  was  zu  iliiiii  i>l 
vnd  durch  die  xusaguiig  wo  iiiaiiH  neiueu  sul. 
das  aber  ^s  newe  testameal  Airnemlich 
euangelion  genenncl  wird  ftorandcrn  bUcbern, 
geschieht  darumli,  das  ps  nach  riirisliis  zn- 
kunlll  geschrieben  ist ,  wilcher  die  göttliche 
susagung  erhiUet,  gebracht  vnd  oflcnlljcb 
durch  mündlich  predigt  ausgebreyttct  hat» 
wilche  7111101  verborgen  war  ynn  »Icr  scIirilU. 
ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  aduenf 
au  elc.  (152S).  J5^  —  Kj'.  nach  diesen 
eHtlänmgen  kann  e$  nicht  b9 fremden,  da$i 
L.  .sriue  lehre  {d.  i.  die  von  ihm  erlebte  göU- 
lirhr  thn(:<f!rhe :  rechtferligung  durch  rltm 
glaubtn  altctii]  ..das  ctiangeliuin"  nannlc, 
wie  diesz  alieräings  in  der  ofl  ausgesproche' 
nen  forderung,  der  dajMl  solle  „dat  eoa«- 
geHum  frei  laszcn"  enthalten  ist.  hier  noch 
wenige  stellt  11  di-r  hibi-( ,  in  di'nfn  das  tcort 
die  aUgemetite  bedeutung:  „UeiUboUchafl 
tm»  dliHtto  mnd  tehtem  refdk**  Aof.  den 
armen  wird  das  euangeliuni  gepredigt.  Matth. 
11,  5;  (but  Intsst?  vnd  f,'1cubl  an  das  euan- 
geliuns.  Marc.  1,  15  ;  das  «Minngclinm  gnttos. 
Hörn.  1,  1 ;  das  euangeliuni  Christi.  2  Cor. 
2,  12;  dss  cnangeKum  von  Jhesu  Christo. 
apoil,  geeeh.  5,  42;  das  ettangeliam  vom 
reich  gvltes.  Jfarc.  1,  14. 

2)  schrifUiche  aufzeichnung  der  haupt- 
(AoiMcften  dies  Mens  Jesu:  eaangdiun  s. 

Ifaiiheus;  euangeliuni  s.  Marcos  «.  a.  u>.  ; 

Johannis  euangelion  iist)  ths  cynipo  r.nrlle 
recht  hcwbl  euangelion  vnd  den  andern 
dreyen  weyt ,  weyt  für  sn  siben  vnd  hoher 
/.II  heben.  Bindseil  7,  429;  auch  sanctPan- 
liis  vnd  rV'lnis  (!|iis[t;lln  wcvt  vher  ilin  dn^v 
euangelid  Uatlhct,  Slarci  vnd  Luce  hirgeJicn. 


ebend. ;  die  vier  euangeVen.  von  den  emi- 

cilijs  vnd  kirchen.  (1530).  Yiij'*. 

3)  abschnitt  aus  der  t'vtinrjrHschm  gc- 
schichte  zum  vorlesen  und  erklären  an  den 
sonn-  und  festlagen:  das  cuangehum  ajii 
ersten  sontag  des  aduenls;  das  euang.  ynn 
der  cbrislnicss ;  das  cuang.  am  tage  der  hcy- 
drey  kilnigc  u.  s.  f. ;  .ius7.I(»f:[iing  der 
o|iisic-ll  vnndcuungcli  desaducnts;  auszlegung 
d«>i  ejtisieUn  vnd  euangeliea,  die  nach  brauch 
der  kit<;h(>n  gel<»Ben  werden  vom  cbrisiag 
Itisz  auil  den  sonlag  nach  cpiphanie.  Ütedi 
der  1522  erschienenen  postiUen. 

Kwig,  aeiemus  {für  uevitcrnusj,  nütd. 
4wec,  £wic  (Ben,  l,  451)»  ahd,  twic,  Awtg 
(Graff  U  507),  mUlelst-  k  (ig)  v.  ahd.  iwa 
(iPiittw.  ewig  geht  sowohl  auf  die  endliche 
als  endlose  zeit ,  von  L.  als  das  menschliche 
(zeitliche)  und  das  göllliehe  ewig  (ameh  das 
recht  ewig  genamu)  unterschieden, 

1)  von  gott  gebraucht  heiszt  es  „ohne 
anfang  und  ende":  gell,  der  da  recht  ewig 
ist.  wider  die  sabbalher.  (1538).  Ej*;  der 
herr,  der  ewige  |,oit,  der  die  ende  der  erden 
geschaffen  hat.  Jes.  40,  28;  am  Lcfeih  des 
ewigen  güttes.  Rom.  lü,  26;  der  ewig  goll 
erleuchte  vnd  siercke  e.  c.  g.  hertzc.  origi- 
nalbr.  v.  j.  1523  im  gesammtardUv  zu 
Weimar  O  pag,  74  FF*  2.  auch  subslanli^ 
visch:  der  ewige.  Bar.  4,  10;  ich  wil 
schreien  zu  dfm  ewigen  fiir  vm!  für.   \,  20. 

2)  von  dingen  die  swar  einen  anlang  in 
der  xeitf  aber  ftefn  ende  haben,  die  über 
diese  xeHUehkeU  hinausgehen :  die  seele  des 

isclion  ist  oyti  owig  ding.  Jas  eyn  christ- 
liche vcrsamlung  macht  habe  de.  (1523). 
a  ij'* ;  vnd  sie  werden  in  die  ewige  pein  gehen, 
aber  die  gerechten  in  das  ewige  leben.  MaUh» 
25»  46;  ewige  Seligkeit.  Hebr.  5,  9;  denn 
vnser  iriibsat,  die  zeitlich  vnd  leichte  isl, 
schaflTcl  **inc  ewige  vnd  vbcr  alle  nias  wich- 
tige herrligkcit.  2  Cor.  4.  17  ;  wo  golt  von 
ewigen  dingen  redet,  da  ists  auch  das  rechte 
ewige  ding ,  denn  er  vcrmags  ewig  zu  machen, 
wie  Dauids  stuel ,  Messias  vnd  der  ewige 
sagen  I  den  er  vus  verlornen  menschen  bracht 
hat.  wider  die  sabbalher,  (153S).  Ej*; 
Daniel  am  siebenden  von  Hes^a  saget ,  seine 
g<!walt  isl  ewig ,  die  nicht  vcrgchol  vnd  sein 
ki^nigreicb  hat  kein  ende,  hic  steheldas  wert 

78* 


bigiiized  by  Google 


BW16 


620 


EWIGLICH 


*ewig\  aber  damil  es  nicht  ein  mcaschlicli, 
sniulerii  ein  gölllich  ewig  verstaadea  werde, 
flehet  da  bey  das  uon«  uidit  vefgehel,  keiu 
ende.  ebeHd.  Ej". 

3)  seitlidies  ewig,  w>M  die  iauer  ton 
äerbeichaf^enheU  des  gegenständes  abhängt : 
vnler  dem  baf*>>(nm  sint!  viel  ewiger  befjong- 
iiis  lur  diu  lodlen  gesiltin,  da&  isl  üo  lange  es 
wercn  kan.  ebend.  Ej*. 

4)  ewig  —  »tttijf,  unaußtärHeh»  fm- 
wSltnnd:  das  claeisrhe  worl  olani  heisl  das 
wir  sagen  zu  tloiulst  li  jmpr<!ar,  ottcr  fur  vnd 
für,  es  sey  ewig  odder  zeillich,  wie  man 
spricht  von  einem  vnrügigen  vrasehen ,  cy 
des  ewig^  vmbleuflens,  was  fiol  doch  das 
ewige  vinblaulTen  elc.  das  schone  cnnfitPinini. 
(1530).  Bij'';  wcl)-lt(^  'Syrien  umi  Kipfplen) 
hallen  ewigen  slrcil  tuil  einander,  iimd- 

•iil,  364. 

Bwig,  odv.  «emper,  ßrwiAfihr,  ohd. 
£>wigo  {Graff  1,  508);  deoa  der  herr  isi 
freundlich  vnJ  seine  gnade  weret  ewig,  vnd 
seine  warheil  fur  vud  für.  ps.  100,  5;  die 
auff  den  herrn  hoflSen ,  die  werden  nicht  fal- 
len, sondern  ewig  bleiben»  wie  der  berg 
Zion.  125,  1 ;  der  da  aber  ewig  Idtot ,  mIU  s 
was  der  niaclit,  das  ist  volkomuti.  Sir.  IS.  1. 
auch  verstärkt  immer  und  ewig:  der  herr 
wird  kdnig  icin  jmer  vnd  ewig.  2  Mot.  15. 
18;  gotl,  dein  sluel  bleibt  jmer  vnd  ewig. 
ps.  46,  7.  hänfner  steht  ewiglich. 

Kwighans,  n.  so  neiincl  auclt  Snlumo  ecd. 
12.  das  grab  ein  ewighaus,  daruiub  das  die 
todleu  jmer  bleiben  in  einerley  weise,  randgl. 
SM  Sxeeh.  26,  20. 

Ewigkeit,  f.  aetemiias,  M/anjf«  auch 
noch  ewicbrif  (z.  0.  die  sieben  pusspsalm. 
1517.  E5''j,  vihd.  ewichcil  {Ben.  1,  451'), 
ahd.  ewicheit.  ßwigbeil  (Graff  1,  5ü9j.  (ite 
«orateUwif  dar  ewigkeit  «oioeiU  wf 
vtrgangeiäuit  als  xukunft. 

1)  glcidi  wir  ein  (rnplllin  wasscrs  gegen 
das  nieer ,  vnd  wie  ein  körulin  gegen  dem 
sand  am  meer,  so  geringe  sind  seine  jarc 
gegen  die  ewigkeit.  S(r.  18,  8;  vnd  mOslen 
da  selbs  dran  gewesl  sein .  oder  dazu  golliau 
bnlirn,  fl.is  ♦  s  {das  jüdiivhe  gesetz)  diefunlT- 
zehen  liuinli  t  i  jar  nicla  gefallen  noch  »ufT- 
gehiHret  vnd  abo  seine  cwigkcil  {beständige 


dauer)  nicht  verloren  bette.  wUbtr  dfo  Mft* 
bather.  [\W.\S).  l>iij\ 

2)  ^on  ewigkeil:  ich  bni  fiugei»eUl  von 
ewigkeil,  vor  anfang  vor  der  erden.  $pr.  S> 
23;  mein  lieiliger,  der  du  von  ewigkeit  her 
bist.  üab.  1.  12. 

.3  )  in  ewigkoil,  auf  ewifjf,  für  immer,  für 
und  ßr,  ewiglich:  du  hast  dir  dein  volck 
Israel  zubereilet  dir  zum  volck  in  ewigkeit. 
2  Sam.  1,  24;  der  herr  bleibt  ein  könig  in 
ewigkeit.  ps.  29,  10;  ich  wil  dir  daneken  in 
ewigkeit.  30,  13. 

4)  von  ewigkeit  zu  ^lai  ewigkeil :  eh«!  denn 
die  berge  worden  vnd  die  erde  vnd  die  weit 
geschatlen  wurden,  hislu  gotl  von  ewigkeit 
in  ewigkeil,  ;)*•.  90.  2;  die  gnade  des  herrn 
weret  von  ewigkeit  zu  ewigkeit.  103,  17; 
gelobet  sey  der  name  goUes  von  ewigkeit  an 
ewigkeit.  Dan.  2, 20 ;  der  da  Idliet  von  ew^- 
keit  zu  ewigkeit.  offenb.  Joh.  1,  9;  vnd  der 
rauch  jrer  qual  wird  aufTitteigeo  von  ewig- 
keit zu  ewigkeit:  14,  11. 

5)  von  nun  an  bis  in  ewigkeil:  gelobet  sey 
der  herr  der  goii  Israel  von  nu  an  bis  in 

ewt;:l.;.Ml,  ps.  41,  14.    11. 2.   11  r,.  IS. 

twiglicil  (ewigklich).  auf  twig,  immer- 
dar, für  und  für,  perpetuo,  mhd.  öwicliche, 
emcilcben  [Ben,  1,  451).  ea  fteauAl  thh 
nach  maszgabe  des  adj. 

1)  auf  einen  endlichen  Zeitraum:  leben- 
güler  wenlcu  veihtteu  erblich  vnd  ewif^ch, 
das  ist  so  lange  die  güter  vnd  erben  bfoibon 
odt'r  wclin  n.  wider  die  sahhalher.  (153$|. 
Ej*;  vnd  las  jii  ewiglich  { lebenslänglich j 
deinen  kncchl  st  iii.  "j  3/os.  15,  17;  bis  der 
knabe  cnlwüiiul  werde  so  wil  ich  jn  bringen, 
das  er  für  dem  herrn  erseheiBe  vnd  bleibe 
daselbs  ewiglich.  1  Sam.  1,  22;  der  kieeht 
aber  bl(!ilH-t  nirlit  cwiglu  h  im  hause,  derson 
bleibet  ewiglich.  Joh.  S,  35. 

2)  auf  dt«  endlose  xeit,  in  «aelelber  baden- 
usng  es  den  ^^«naafstfo»  seitlich  bitfaf ;  isla 
biUich,  das  alle  seclen  ermordet  werden  ewig- 
lich aulT  «las  »liszer  liirin  i!  IroydlH  li  prangen 
rugclich  bleybe?  wider  den  faUcU  genanUen 
geyslliehen  Stand.  (1522).  Aiiij*  ;  vnd  götl- 
heb  leben,  liie  tettlich  vnd  dort  ewiglich. 
Jen.  8.  nsr.'. 

^)  iiiimer  nnd  ewiglich  ;  jren  nainen  ver- 
lilgeslu  jiuer  vnd  ewiglich,  ps.  9,  6;  der 


L.iyui<.LU  Oy  VjOOQle 


BW16VATER 


621 


EXEMPLAR 


herr  ist  küDig  jmer  md  ewig^ieh.  10«  16; 

er  bitlcl  dich  vmbs  leben ,  so  gibstu  jm  längs 
leben  jmer  vnd  ewij^licli.  21,  5;  darum  wer- 
den dir  danckea  die  vOlcker  jiuer  vnd  ewig- 
lich. 45.  IS. 

Ewigrateri  m.  var.  sw  Jet.  9,  6. 

Buillllcttl>  amforschen,  prüfen:  fra- 
gen vnd  exaniiniren.  ep.  ».  Pelri  gfprediget. 
(1523).  bbij'';  icli  hüre  wunder  »ageu»  wie 
«chimpftich  die  veiirifrar  «nlT  dein  ratluiise 
XU  Leipsigk  sind  aDgehaEen  mil  jrem  exa» 
niinirn.  verantworttmg  der  m^geleglm 
auffrur.  (l.-.;H3>.  E]\ 

EieciUtB^  /.  esacuUo:  die  execuUun  tler 
vornianbrieir,  ladbrieir. . .  «•rhyndero.  kutla 
cene  domini.  (1522).  Biiij*. 

KlCfUtlonbrieffj  m.  vorpielbrn  tV,  initirl- 
brieif,  execuUoabrieff  vnd  ander  a|)06luU!»che 
briefle.  ebend. 

llMiptl>ii.  esBemphm,  6cupiel:  so  bdien 
die  propheien  das  exempel  (von  Sodom  und 
Gomorru]  atigciogcii  vtid  wo!  gcbknvet  vnd 
furgehaiteu .  das  sie  die  ieule  ynn  goUes- 
furdit  bebteilen,  «fter  daa  ml«  bifdb  Mose. 
(1527).  vij*;  tttu  drilten  lesen  wyr  Hosen 


von  wegen  der  scbtfnen  exempel  des  glaw« 
bens,  der  liebe  vnd  des  crcuizcs  ynn  den 

lielicu  heiligen  vntorn.  ebend.  I?  '> ' ;  exenipel 
des  vngeliorsams.  von  der  miide  widder  d. 
heyl.  geUl.  (1521>).  DJ'*;  vn^nenu  uehesleu 
zum  guten  exempel.  twmauMmg  tum  ioera' 
menl.  (1S30).  Büg^;  den  bösen  excni|tfln 
vnd  ergernisaen  widerauslelien.  Bin 4» eil 
7,  331. 

Isempelbncbj  n»  icb  halt  aber,  das  kein 
feiner  exempelbucli  oder,  legenden  der  hei« 

ligen  aiifTenieii  koinen  soy  udor  ktiincii  mUge, 
(leiin  ilrr  psaUer  ist.  BinUseii  7,  'Ml. 

txcmpelweisc.  adv.  btUpieUweise :  nierck 
aber  weiter,  das  dieses  albie  nur  exempel' 
weise  von  Dauid  allein  gesagt  \%{.  Eul.  2»  84'. 

Eiemplar,  n.  1)  zum  druck  bestimmtes 
schriflstück :  mich  wundert,  warum  Hanns 
Weiss  den  psalni  nicht  hat  angenoiuuiea.  ich 
hett  nicht  gemeint*  das  er  so  evkel  were« 
ists  doch  ein  koellieb  exemplar.  ie  Welte  6r. 
6,  122. 

2)  einzelner  ichriflabdruck :  ich  habe  nicht 
mehr  exompbr*  ich  wollte  euch  sonst  eins 
oder  drey  geschickt  haben,  ehend,  4*  140. 


F. 


l)  während  npi  yulh.  1  und  v  Unüiii  h  von 
einander  abziehen,  indem  dieses  d*e  spouns, 
jenes  die  aspiratm  4er  üppmlmla  kexeSA- 
nel,  kai  eiek  oM.,  «odUmi  w  diesieUe  «ler 
labialen  spirans  eingenommen,  die  aus- 
spriirlke  des  v  dem  Maul  so  sehr  (jenähert, 
dasi  ailmählich  beide  mil  einander  iu  wech- 
sein  beginnen,  mhd»  an-  und  Mengend  v 
sogar  die  regel  bildet.  «Ad.  dagegen  hai  f 
wieder  die  oberhaud  erlangt  und  v  behauptet 
sich  nur  noch  in  wenigen  wörtem.  auch  bei 
L.  herrscht  f,  docA  bietet  er  in  einigen  fällen 
nach  V.  wo  später  c6en/allt  f  dmrekgednn^ 
gen  ist.  so  schreibt  er  x.  b.  zievUich  con- 
stant  vicisz  (v|ci^;t,  vloissfii,  Lcvlcissen,  vleis- 
sig  (docA  einmal  vbertleiszig),  vicissigeo,  be- 
vleissigen,  vhede,  vhedbrief,  bevheden,  aocA 
verse  (versehe,  jieben  ferse),  v>oneben  ver- 
einzelt, besonders  in  den  früheren  sein  ifun. 
noch  vastea,  vasz«  vel«l,  vills  (viiuhutj  vor-^ 


kommt,  Vfie  umgekehrt  in  diesen  zuweUen 
auch  {für  V  [z.  b.  Uhc  [uiastüchj.  fogel.  fof- 
teil ,  forne)  begegnet,  inlautend  eradteua  v 
iL»  seAreiM  u)  fBr  f  norA  Ai  einer,  eiuem, 

zweiuel  ineben  eiffor,  einem,  zweifToli,  {^raiit  n 
( Ixirggra  ueo,  Uttdgraueo,  marggraueü),  brieue 

^biifue.s). 

2)  ßr  b  «fsAl  f  (IT)  tu  buffe  (mtr  im  den 

früheren  tchriften  L's),  höftl  (holTiI). 
hOdeln  (ungehOflell) ,  pÖfcl.  rrht  harhdeul- 
sches  b  hat  sich  dagegen  bei  ihm  noch  be- 
hauptet in  haber  (haherkaslen .  habersack, 
doeA  in  X.'a  AoutrecAiiiMif  de  WeUe  5r.  6, 
330  hauer,  vgt,  «mA  haferkttrnlin),  schwe- 
bel  u.  a. 

3)  die  geeUnation  fl'  verwendet  L.  aus- 
iantend  trie  inUuUend  wiekt  oUem  mwA  kur- 
zen, aoMkni  «HeA  «acA  tenfen  «oealsn, 

diphlhongen  und  consnnanten  ;  er  hat  z.  b, 
.schaff  Ovis,  scUair40fliiii(a,iidiIatt'ea,  slrjSiTen, 


Digitized  by  Google 


FAB£L 


622 


FAUEN 


aufT»  knauff ,  tauff,  hanffen,  lauffcn ,  crgrcifT, 

[iff  iffe  ,  k (Ml Ifen  ,  loulTol,  liripfT,  ticfr,  vorliof- 
fen ,  erlir,  zwclll,  IiclUcii .  fiinH',  vt'ni>iniri. 
scIiarlT,  tapircr,  ojitter,  stumptl  u.  j».  u;.  in 
den  apdUer«»  aehn/lM  »^windet  naar  dU 
lästige  verdopfeku^  ÜieHwei.si\  nie  z.  b. 
nach  langem  rnml,  von  L.  srlbsl  aber  ivurde 
sie,  wie  seine  eigenhändigen  briefe  beweisen, 
audi  in  diesem  fall,  bis  an  sein  ende  bei- 

4)  die  laiHMrMiidiHifm  pr  umd  ph  $. 

unter  p. 

Vtbel,  /.  fabuia,  mhd.  Tabcle,  favele  {Oen. 

3,  199*'). 

1)  tnäMimgt  gerede  der  leule,  gegenständ 
der  Unterhaltung  überhaupt:  vnd  Israel  wird 
cm  spricliw ori  viul  fahil  sein  vnter  allen  vül- 
ckern.  1  kön.  0,  7  ;  lias  »le  »olleu  zu  schän- 
den werden ,  cum  aprichwort ,  «ur  fabel  vnd 
zum  fluch.  Jer.  24,  9. 

2)  erdichtung:  aiit  h  niclil  acitl  hettoii  .uilT 
diu  fabeln.  1  Tim.  1.  4 ;  der  vugeisUicben 
abervodallucUcUchenfdwln  entsehlalMdklL 

4,  7  ;  die  jfldiachen  fabeln.  TU.  t,iA;  ich 
hab  dis  bucb  darürob  rurtreiioinmfii ,  d  is 

*  nicbl  not  spy  f.ilirln  vnd  incrhii  zu  j)i  (!iligeii. 
vber  das  erste  buch  Mose.  (1527  J.  fiiij*. 

Iabelif/aftiifairi,/injrer«:  vnd  laue  andere 
Jabeln  vnd  achwatien,  was  sie  wollen,  ser- 
mon  von  cf-m  snrmmenl  etc.  (152(;).  C7''. 
m  dei'  Wiltenb.  ausg.  2,  120*  steht  an  der 
betreffenden  stelle:  diclilen  vnd  schwalzen. 

Mler»  n,  foJMtHiaT:  das  enangelion  daa 
wyr  veriumdig«!»  beben  \vyr  niclu  aus  den 
lingcrn  t^osogen  odilcr  <olh.s  erdarhl,  noch 
von  den  klugen  fablern  iter  geiionimcu.  die 
andar  ep. :  PeUri.  (1524).  ciij''. 

VnbnllcKM,  looa  fabeln:  wie  die  poelcn 
von  (Irr  H<M  uba  raluilicmi.  au(f  das  rbir- 
chrisUich  buch  bocks  Etnszers.  (1521). 
A  iiij'' ;  wie  die  lrauin{irediger  fabultei  n.  attd- 
Ug.  der  «y.  «nd  mumg*  «om  adnefif.  (1 528). 

0  5*;  wi«  Virgilius  von  seinem  Acnaea  vnd 
Homeros  von  ülysse  f:t!Ht!irct.   Eist.  2,  79''. 

futhf  n.  riss,  loch:  ein  riäs  oder  fach. 
randgl.  zu  2  Sam.  5,  20 ;  warümb  ist  vmb 
deinen  willen  ein  fach  geriaten.  vor.  mu 

1  Jlfo«.  38,  29 ;  der  leuffcl  roch  den  braten 
wol,  wo  die  spraclien  crfffr  kernen,  wfjnic 
scyn  mch  cyn  fach  gewannen,  das  er  nichl 


künde  leiehl  wider  zusloplTen.  an  die  rhod- 

hi'rren.  (1524).  niiij'*;  rui  ist  der  aufzug 
du*,  länge  führlich,  dasz  dcr^alan  durcli  h  isc 
Zungen  dicsach  auO  beydeo  seilen  biUer  »iid 
arger  mach»  weil  ea  abo  hinfet  vnd  xuleui 
ein  bose;  fach  rciszen  inodlt  im  ptfbbel.  d$ 
Welle  br.  2,  380.  fach  ftiuter.  «or.  zm 
l  kön.  7.  1. 

Fächel,  M.  binde :  gleich  wie  aoch  in  mor- 
geiilendem  kttnigetlttraten  vnd  grasae  bcrrea 
pflegen  weisse  kleider  anzuzihen  vnd  weisse 
fflcheln  vml»  die  hillc  zu  Irapon.  Eisl.  1 .  37  Ti** ; 
wie  vuscr  rat  weisse  fechel  an  stiefeln  Livgi. 
einer  au$  den  Aohen artfdfcdR.  (1537).  Bj*; 
das  sigel  vnd  der  fodiel  vnd  der  Stab.  Mr. 
zu  1         38,  25. 

Fackel ,  f.  fnvula :  vnd  es  (i<'l  ein  i;ri>sscr 
Stern  vuiu  liiuiei,  tler  brandle  wie  eine  fackel. 
o|f«Rb.  Jek.  8, 10 ;  anr  Mein.  Stusk,  12,  6; 
\  nd  es  waren  viel  fackeln  auR  dem  söller,  da 
sif«  versainlcl  waron.  apost.  gesch.  2ct  : 
da  nii  Judas  zu  sich  hatte  gcnomen  die  m 
vnd  der  hohenpriesler  vnd  phariseer  knecbie, 
kompt  er  da  hin  mll  fackeln,  lampen  vnd  mit 
warten.  Joh.  1 S,  3.  —  mhd,  vackel  \Betu 
a,  2nni.  ahd.  farrhal.i  {Graff;\, 

Vadc«,  faden j  m.  ^um,  nü^ü.  vadciu 
{Ben.  9,  20t*),  ahd.  M»m,  fadum  (Graf 
3,  !  1 1  I  CS  ist  ein  kleyd  vnd  doch  nicht 
eincrlc}  I  i  lcuis  oddor  farb»>.  vber  das  erste 
buch  Mose.  ^1527j.  hhj';  paiiiuui  ist  ein 
henlfen  oder  Oechscn  faden,  under  das  bap- 
ihm  tu  Barn,  (1545).  Zj^;  vnd  als  sie  jtst 
gebar,  Ihat  sich  eine  band  heraus,  da  nam 
die  welimuller  vnd  band  einen  roten  faden 
darumb.  1  Uos.  38,  28 :  vnd  schlug  das  gold 
vnd  schncils  su  faden.  2  Mo».  39, 3.  redaat^ 
art:  aber  Ahram  sprach  tu  dem  kdnige  vnn 
Sodoiii ,  itli  liobe  nu'ino  Iion<!o  aufl  zu  dnn 
Iterrn ,  dem  hühcsten  goll,  das  ich  von  allem 
das  dein  ist  nicht  einen  fadcu  noch  einen 
flchudirimen  (nfcftl  das  ^ertnigftle)  nemenwiL 
1  Mos.  Ii,  23;  kehl  licchl .  keine  liandbreid. 
keinen  fadoni  haben,  das  1  ü  rfi'|>.  der  ersUn 
pp.  s.  Pauli  an  die  Corinther.  (1531).  Tiiij*. 

I'adenrcckt,  schnurgerade:  sie  künnpns 
niehl  allaeil  also  scbnniigleich  Irelfen  vnd  fb- 
dcn recht  machen,  tischr.  33 1^ 

Kaken,  fav^tn.  rapere,  praet.  fieiiL'  /»firt. 
praet.  gefangen,  mli4.  vibeu,  iusiunmenges* 


Digitized  by  Gq^^ 


FÄHEN 


m 


FlHIO 


Tin,  j^aei.  vie  «tMl  vteng  (0«fi.  3,  201  if.)> 
«Ad.  rAhaii,  prael.  fic  und  (lang  (trfOjf  3, 

386ir.).  die  hi'Hir  h,>rrsi  kende  praesensfnrm 
fangen  erschtint  Lei  L.  nur  seUen  iz.  b.  Vol. 
2.  20.  2  ifacc.  12,  35J.  vyi.  anfallen,  eui- 
phben .  umfiibeii. 

1)  mcnsrlion  ,  Icnle  fallen:  von  nu  an 
wirsUi  menschen  faiien.  Lucht  10;  als 
die  jaden  Ghristtmi  wollen  fiihen«  slelll  er 
(Frlfi»)  sich  so  b.ilil  zur  gcgenwcre.  das 
14.  rnd  t.'.  c«;).  Johannis.  fir)38).  Aj'' ; 
null  liiosc  roilo  wcnlc  icli  nu  andoio 
sciiwcrincr  kriegen,  tlie  uiicli  Iahen  wollen, 
dos  üete  wort  ChrttU  noeft  fett  «leiben. 
(1527).  hj'';  zum  andern  isl  yhr  (der  fal- 
»ehen  lehrer)  arl,  (bs  ^jn  ilns  voick  schlcclil 
zu  knerlilcn  machen,  lalien  sie  mit  geselzen 
vad  werck  leren  ynn  yhrero  gewissen,  aiu- 
Ug,  der  epw  vnd  «utatg.  «on  4er  ftiyl,  4rey 
könige  fest  elc.  (1525).  dij^;  er  fehel  die 
woispn  in  jrpr  listigkeil.  Hiob  5,  13;  da  nu 
Gideon  widcrkam  vom  slrcil,  fieng  er  einen 
kneben  aue  den  lenlen  zu  Sneolh.  ndkl.  8, 
14 ;  Jiiria»  der  ein  furgenger  war  dere.  die 
Jliestim  liengcn.  apost.  gesch.  1,  tO. 

2)  lliiort'  r.ihcii :  so  nim  nu  deiiioii  zciiir, 
kücher  vnd  hogen  vnd  gehe  aulls  fehl  vnd  falie 
mir  ein  wüabret.  1  Jfo«.  27, 3 ;  vnd  iat  gleich 
wie  ein  einhom,  von  welcliom  man  saget, 

ni.in«  nicht  ki'mnf!  k-boiidip  falicn.  eine 
preüigi  vom  verlornen  schaf.  (1533).  Bj'; 
der  mensch  hal  mancherlcy  gezcug  die  lissvhc 
xtt  Taben,  der  pmjiAef  Botaene.  (1526). 
riii]**;  wenn  man  wilvicl  rolkelclicn  vnd  vo- 
gcl  fangen,  rnu^  man  das  kdizliii  odor  oino 
eule  auff  den  kioben  oder  IcimnUen  »clzen. 
VOM  den  eemeüij»  vnd  lärehen.  (1539). 
Ziitj*^;  ich  weyss  yhc.  das  eyn  kaiz  mcusz 
fehel,  wenn  sie  sali  isl,  das  oyn  tialiicli  iTji|)- 
htmor  fehel  vnd  szd  fori  au.  ausleg.  der  ep. 
tnd  exMTig.  vom  chrislag.  (1522).  dddiij  ; 
meister.  wir  haben  dicgantie  nacbigeerheitet 
vnd  nichts  gefangen.  Luc.  5,  5. 

3)  seHnn  fnhcn:  sihe  irli  wil  an  pwr  küs- 
sen, da  mil  jr  die  seclen  fahcl  vnd  verlriislct, 
vnd  wil  sie  von  ewren  armen  wegrcissen  vnd 
die  seclen,  so  jr  fahel  vnd  vertrustet,  los 
>iiaoli(Mi.  Ezech.  13,  20;  diszoi  ding  reyohct 
lieyBiss  biaa  an  die  seclen ,  sie  zu  befreyben 


oder  fahen.  «en  der  freyheyi  eynUx  ehntten 

metischen.  (1520).  Aiij". 

1)  wo  ist  nu  Müntzers  ermcl,  darynn  er 
woii  alle  bilchssen  sleyn  hhen .  ilic  widdcr 
sein  voIck  geschossen  wurden  l  etfn  schreck* 
Uch  getehidu,  (1525).  A  5^;  wer  eine  solche 
memine  i^t,  das  er  alle  wort  wil  audahen  vnd 
sucht  nrsachc,  dpr  wil  den  wind  '.•fui'.Iich 
Ulli  dem  niantel  fahen.  ob  kriegsleule  elc. 
(1527).  Ej^ 

5)  ram  fahen ,  sorde  ge  mamtSare:  »an 
soll  sich  nidil  an  alle  kossol  rt'ihon,  man  fcliet 
snnsl  rani  isprichwori).  ausleg.  der  zehen 
gepoi.  (152^).  C5'';  so  sol  sich  (ob  gott 
wil)  jre  hohe  kunsl  an  den  alten  kessel  rei- 
ben vnd  den  rechten  ram  llihen.  exempel 
einen  rechten  bischoff  zu  weihen.  (1542). 
Diiij'';  ich  meine,  er  .soll  anlauflcn  vnd  rliam 
fahen.  vonden  jüdenvnd jrenlügen.  (1543). 

6)  gedancken,  lehre,  warbeil  fahen:  nein 
solche  gedanrken  fehel  er  nicht  aus  dem  e%r- 
empel.  dasscMne  confUemiHi.  (1530).  Oij^; 
das  ein  mensch  die  tarle  warheil  fehel  vnd 
preiset,  de  Wette  6r.  2.  162;  wer  meine 
lere  mit  rechtem  lierzcn  folirt.  2,  213. 

7)  re/7. ;  da  giUs  scIiuiMgens ,  flatldcriis, 
iui|d!'ens  OiUler  widder  sich  selbs  reden  vnd 
sich  jnn  eigen  worlcn  fahen.  wm  aheMtaial 
ChrisU.  (1534).  tq^i  slellfallen .  da  die  sec- 
len sich  ynnen  fahen.  bvMa  eene  dmmni, 
(1522). 

Sj  ttdu  kern  acc.  dabei,  so  wird  die  be* 
deutung  ieUnnrilh:  die  jngenl  ein  sundel 

ist,  diT  scer  bald  fehel.  hauspost.  f  Wittenb. 
\b  \b).  fesUeil  SO**:  mninr  r.'/lc  iL-hol  nicht 
ierale  amgg.  nicUls)  vntcr  euch.  Joh,  8,  37. 

Fähig  (fehig),  capax:  also  anch  sollen  sie 
allo  arm  werden,  die  das  euangelion  IiOreten« 
aiilV  das  sie  d(?s  fdiig  wurden,  amleg.  der 
ep.  vnd  euang.  vom  adnent  elc.  (152^1. 
k  j''  i  so  isl  er  {der  mammoHsdienerj  vngleU' 
big,  kan  die  Vergebung  der  aunden.  die  gnade 
Christi  vnd  gemoinschallt  der  heiligen  nicht 
linbrn  noch  der  selben  fehig  sein,  wider  den 
tcucher.  (1541).  Eiiij";  warurob  erwelen 
sie  nichl  einen ,  der  des  schütz  fehig  wcrc. 
exempel  einmreehten  ckristUehen  bisehoff  tn 
weiTieH.  (1542).  nij\  G  rimm  teib.2.  1'238 
wird  beroorki:  „bei  Luther  erscheinles  nicht,** 


I 


FAHL 


624 


FAHREN 


Mi  (Mh).  iKilli*M.>  rad  ieh  sähe  ein  falli 
pftTtl  (mily.  «füllt  pallidu.'si  vn<1  der 
ilmnfr  sns5,  (Ins  namc  hiett  lod.  offenb,  Joh. 
tt,  8.  EUL  1.  429';  fahd. 

mhd,  t«l  ^en.  vahves  (ßen.  3,  213')»  oAd. 
flilo.  ralawes  {ßraffi»  468).  falb. 

Fahne  frane),  f.  vexillum,  mhd.  van  (Ben. 
3.  234).  a/id.  f;.no  {Grnff^,  r,20i,  fc^dem.; 
itcm  nach  pflegt  iiians(di£  tidUenjahrt  ChrisH) 
auch  also  an  die  wende  tn  malaif  wie  er 
himinler  Torct  mit  einer  clioi  kappen  *nd  mit 
rinerrnlincn  jnn  dor  linnd.  mn  Jffsu  Christa. 
(1533).  II  r»j» ;  wie  mans  inalol ,  das  er  mit 
der  fahn  hinunter  fcret.  ebend.  Hiiij'';  so 
Iftnd  ieh  oueh  wol  seltertten  vnd  fragen,  «es 
er  tnr  eine  fiihne  gehabt,  oh  sie  von  liich 
odiler  papir  f»ewest  sev.  ebend.  i'f;  tafol, 
kerlzcn  vud  fanen.  vermanung  zum  sacru- 
ment.  (1530J.  Dij^ 

fihnleln  (fenlin).  n.  1)  vexillum:  also 
worden  sit»  aiicli  das  fonlin  nieht  auff  den 
inasiliatiiit  niissicckon,  Jes.  33.  23;  vnd  sind 
garvnler  jrem  fenlin.  das  1 5.  cap.  der  erslen 
tp.  i.  Anitf  an  die  CoKnIlker.  (1584).  Sj*. 

2)  dKe  WÜfr  einer  fahnB  vtreiniglf  schar 
hrieger:  de  mililia,  das  ist  vnn  flrdcnlii  hen 
kriegen,  da  ein  fürst,  künig  oder  kciscr  frey 
mit  seinem  fenlin  xu  Felde  ligt.  von  4m  eon- 
<mj$  imd  kwduH,  (1639).  rij*. 

Vähnrirh  (renricli),  m.  fahnenträger:  du- 
groszlicrl/igen  fonrichen,  dir-  nii  durfFen  an 
lag  sich  geben  vnd  doch  gerne  Wullen  sig- 
ballUg  werden,  von  «lern  toptlnm  aw  Bme. 
(1520).  A  ij**.  —  Dasyp.  dirt.  12*  hat  dag 
vrs'pritnffUch  niederl.  fendrii-h,  was  auch 
Alt)  er  u  <t  (lict.  pj*  bietet ,  doch  in  der  bar- 
fusser  münche  Eulenspiegel  fenrich.  mhd. 
venre  (Ben.  8,  286"),  oM.  fanari  {Qrt^f 
3,  522). 

Fahr  ffar),  f.  perieulum,  gefahr,  mhd.  vAr. 
vdre  {Iten.  3.  265 fT.],  ahd.  fkn  (Graff  3. 
575).  M  L.  ttocA  MN^|^,  Jbenle  der  fom  gc- 
biir  stKit^en:  auch  ist  nit  sxo  grosse  ftr 

mit  dt'ii)  kilfh,  als  man  arlil<»t.  etfn  sermon 
von  dem  hochwürdigen  sacrament.  (1519). 
a  ij'' ;  lies  nchslen  far  vnd  vngefar.  eyn  send' 
hrieff  an  dajwl  £eo  X,  (1520).  Biy";  da 
siliri  n  iiicht  snlf  die  Wirde  der  wahr  odder 
aufl  den  dienst  ?«pyner  mnlie  vnd  far.  von 
kauffskandhmg  vnd  wucher.  (1524J.  Aiij''; 


(Jom)  lest  die  armen  leote  vmb  seynen  wil> 

len  solch  schrecken  vnd  fahr  vnd  iamer  ley- 
den.  der  proph  Jnnn.  (152fi).  Eiij";  die 
lieben  velcr  die  «.clinlTl  ofll  vnd  on  fahr  aa 
vneben  ort,  docli  ynn  gutem  md  nfltilichem 
verstand  gefbrl  haben.  vemodenAnnlChrötf. 
(152S).  Aiiij';  in  fahr  des  lohens.  gnl  oder 
ehre  sfohen.  doi  14.  vnrf  1  ^.  eap.  Johan- 
nis. (153S).  eeeiJj*;  vod  ist  wol  die  fahr 
dabey ,  wo  die  herm  vnd  vberherm  aotdiee 
krancklic-itiMi  nicht  mit  emst  vnd  allerley 
'•rtrney  helHVn  mhI  steiiren  werden,  sfdt  n  ! 
ein  land  sterben  drans  werden,  originalbr. 
v.J.  1535  im  ges.-archiv  su  Weimar  N. 
pag,  109.  ff.  42.  1.  e;  es  ist  üriede  vnd  hat 
keine  fahr.  1  Sam,  20,  21 ;  wer  sich  gern 
in  fahr  gibt,  der  verdirbt  drinne.  Sir.  3,  27 
u.  ößer,  den  pl.  fahre  bietet  Jen.  3.  373*. 
aueh  Bin4teil  7,  881:  denn  preisen, 
leren,  kircheodienen ,  hat  vid  mühe,  fiibre 
vnd  vdIusI. 

Fahre,  f.  iu/n«,  fahrgleis:  anf  das  damit 
etn  anTang  werd,  den  ganzen  zinskauf  zu 
rechte  vnd  in  »eine  bilUehe  bhre  ra  bringen 
mit  d.  r  ich.  de  Wette  6r.  2.  521. 

Pahren  ihren'», praet.  fuhr(f«r. fu^D,  w^'/ 
varn,  vuor  {Ben.  3,  242 (f.),  ahd.  faraii.  hm 
{GraffZ,  548).  goth,  faran,  fir. 

1)  im  oifpenwMien  deseleAnee  «a  eine 
schnelle,  heftige  bewegung  mn  einem  orte 
zum  andern ,  und  xeird  sofnthl  mn  heften* 
digen  als  leblosen  dingen  gebraucht. 

a)  von  pertonen .*  da  baten  Jn  die  leolM 
vnd  sprachen,  wiltu  vns  .iiistrcilxn .  so  er- 
leube  vns  in  die  herd  sew  zu  faron.  Matth. 
S,  31;  vnd  ich  sähe  einen  engt  !  vom  hiuiel 
farcD  (erste  ausgg.  steigen),  offenb.  Joh. 
20,  I ;  da  die  enge!  von  jnen  {Stm  Mtrm) 
gen  himel  füren.  Luc.  2.  43;  Christ  für 
(1534:  fner)  gen  hymel.  row  abendmat 
Christi,  (1528).  pj';  darein  bewilligt  u«. 
doeh  mit  dem  bedinge,  das  der  eme  sie  Icrat 
in  den  hiroel  faren,  der  ander,  das  sie  «Mtr 
herab  faren  kftndo.  rerlegung  des  aicora*. 
iir>(2).  Kj';  iJona)  ppdancht  hat.erfure 
Itynuiiler  ynn  die  belle,  da  er  dem  fisch  yon 
den  bauch  für.  der  proph.  Jhiui.  (1SM|. 
(iiiiji>;  also  Hobe  er  {Jacob)  vnd  alles  was 
Spin  war,  machte  sich  aiilT  vrid  ftrfir  v|>pr«l» 
Wasser.  1  Ifoe.  31,  21.  insonderheit  wird 


Digitized  by  Ct._^  J 


tTABBSM 


WAHREM 


der  yauy  aus  üiese$H  leben  durch  falux-ii 

aiM9«iirtt«llcf ;  lierr.  nu  lesseMu  deinen  Aener 
im  Triede  Taren,  wie  iltt  geaagl  hast.  Lue.  2, 

2M;  mi*I  (Iii  soU  faren  tu  ileinen  velern  niil 
fiieden  vnti  in  gulcin  aller  begraben  werden. 
1  Mo*.  1 5,  1 5 ;  ich  wenlo  ntl  leide  liinunler 
faren  in  die  gruben  su  meinem  lon.  37,  35; 
der  tod  vbereile  sie  vnd  müssen  Ifliendig  in 
die  belle  fiiren.  p.?.  55,  Hi;  wpnii  wir  heim 
Türen  aus  diexein  elende.  iV aekernagel 
Hnhenl  143. 

1^)  vonthieren:  da  die  (hier  miUt  stf  riimi. 
weish.  17,  ;  '  'il»cr  I'.miIhs  eiinMi  ImMnVn 
rcisser  ziisamcii  riiilell  .  .  .  kiun  ein  ulier  %uu 
derbiue  und  Tubr  Paulo  an  seine  band.  apo$i. 
fttck,  28,  S ;  vnd  mag  jr  Ussen  die  weil  eine 
niegen  ins  maul  Taren,  exempel  einen  duisU. 
bisehoff  zu  ivtihen.  (1542).  Kij'*. 

cj  von  ieblosen  dingen:  vnd  ein  Tewer- 
Oamnien  fnlir  xwi«icben  den  stocken  hin.  1 
Jfoif.  15,  17;  Mxl  der  berr  lies  donnern  vnd 
baprln,  if  I  is  few  r  aiilT  ili»;  erden  schos. 
also  lies  der  lierr  luij^-cl  regen  [regnen)  vber 
k^gyplenbud,  d<ts  liagel  vnd  Tewr  vnlernaiidcr 
Türen.  2itfot.9,  24;  die  woleken  faren  durch 
diegMiUe  well.  Bar.a,  ül ;  der  wind  bleuet , 
wo  er  wil ,  vnd  du  liiii  cst  sein  sausen  w  o] 
aber  du  weist  nicbl  von  wannen  er  knnijti 
vnd  wo  hin  er  feret.  Joh.  3.8;  —  vnd  {iJa- 
uid)  trafl  den  pbihsler  an  seine  stim,  das  der 
sleiii  in  s(;ine  Stirn  Tulir.  1  Sam.  17,  10;  \n(t 
ilfi  ^f'iiw  Tulir  in  die  wanil.  19.  1  o  :  t|s  wenn 
jeiuaiui  iiiii  >einen)  iielieslcn  iii  ilen  w.ild  gienge 
hotu  an  bauen,  vnd  holet  mit  der  band  die 
ast  aus  .  .  .  vnd  das  eisen  fiirt»  \mn  stiel. 
Mos,  1  f),  5;  0  (In  srliwerl  dcv  lu  rtn  uotifi 
wiUu  doeli  auilburen?  Tare  dueli  ui  deine 
scheide.  Jer.  47.  6;  —  die  bla:«ze  Iure!  anff 
dem  Wasser,  frultoisene  A»mml.(  1 522).  Diitj'* ; 
dasderkastcauddein wasserTubr.llfo«.?,  I S. 

d)  redensarten :  wenn  ein  mal  ein  fielier 
küm{)l,  das  vber  drey  tage  wcret,  sii  uil  er 
ans  der  band  bren.  muleg.  4»r  «eJken  gepoi. 
(1528).  U7S  Aber  die  acbnur  faren.  da« 
wiast  iihfnrhn'ilpn:  wenn  man  ein  wenif^  zu 
viel  laeliet,  vnd  %ber  die  scbnnr  ferel,  so 
.se:bnurren  vnd  juirren  .sie.  vber  das  erste 
tncfc  Ifof  e.  ( 1 527 ).  Dd  iij* ;  wie  nu  die  natOr- 
•  lirhen  meyslei  geineyniglicli  vlier  die  scbnuer 
faren  vnd  aus  der  natilrliiiieu  kuu»t  zewbcrey 

DuTZ.  Wörtoibadi. 


vnd  segnerey  matlien.  ausleg.  der  ep.  nid 
euaim,  vom  SMhiMl.  ( 1 528).  P|>  j*.  einem  Ohm 
maul  bhren,  ihn  mH  derbm  warten  zurück' 
weisen :  waruinb  Ircgslns  nicbl  Tiir  ördeii- 
licbe  t  jeliier?  ja  ich  kaus  uicbl  üfleuLltdi  be- 
zeugen ,  so  mtebt  man  mir  villeiitbt  vbers 
maul  foren  vnd  vbel  ahweiseii.  4eiidtek  katedt» 
(1520).  Kiij''. 

2*  in  t'iigcrer  bfdeulung  heis:l  es  auf  ei- 
nem jahruierkzeuge  sich  fortbewegen:  die 
mil  scbiflisn  «uff  dem  meer  faren.  ps.  107, 
23;  sibe,  do  kompt  einer,  der  foret  auR  einem 
^1  ri'r-M'u.  Jes.  21,  0;  sonst  sind  die  jungen 
lieneii  Trüblicb,  fahren  zusaaien  milden  nar- 
renglocklinauf  sdiUtten.  de  Wette  &r.&,792. 

3)  fahren  —  «erfahren,  kandetn:  a)  wie 
e.  k.  f.  g.  damit  will  fahren  odder  baren,  soll 
es  gescbeben.  fJ^  Welte  br.  3,  09;  <l»Min  es 
ist  alle:i80  abgemalei  wie  er  (der  leu^el)  ferel 
mil  allen  menseben,  «die  er  angreiflt.  vlier  diu 
erste  hwh  Mose.  (1527).  Kiiij';  also  fertt 
goll  mit  allpTi  riTien  gleubigcn.  ebend.  Ii  lij' ; 
warumbwiliu  mii  deinen  kricrhtoii  also  faren? 
2  Mos.  5,  15;  (CarUlad)  belli  vnd  ferel 
mil  dem  hrod  vnd  weyn.  4ai  ander  leyf  w«l> 
der  d.  hyml.  propheten.  ( 1  h2b).  J  j*;  das  der 
boslicil  gesteuert  wenle,  nulT  das  sie  nicbl 
eraus  luddern  thUren  vnd  nach  ybrem  willen 
Taren,  ttrmon  wn  der  henbUumma  ete. 
f  15261.  c5^;  yon  solchen  sachen  haben  sie 
niclil  j,'t  fiircn  iiaHi  menseben  dUmken.  vber 
das  erste  buch  Mose.  (1527).  Ooj";  das 
beissl  alles  mit  Gewalt  vnd  eigen  siun  geTaren. 
vermanung  an  die  geiiUidien.  (1530).  Aiiij*. 
b)  die  Tiircbt  goiles  lerel  klüglich  fiiren  in 
allem  liandel.  Sir.  10,  IS;  iiti  wew?  nit, 
was  ich  dencken  vnd  sagen  sol  widder  dea 
vnaussprechlichen  grewel  des  «iitebrisla  in 
Hitm.  der  mil  deinem  wort  nit  allein  nerriscb, 
szondern  audi  gleich  spollicb  Terct.  alsz  were 
es  T.is/iiaebsehim|dr.  grund  vnd  rrsarh  aller 
artickel.  (1520).  mj'*;  Tart  schon  {schön), 
Tart  schon,  lieber  rottengeysi,  wens  lastnach- 
spiel  were.  gienge  der  bosse  wol  byn.  wid- 
der  d.  hyml.  propheten.  f  1525h  Hj*;  faret 
mir  seuberlidi  mil  dem  knaben  Absalom.  2 
Sam.  1^,5;  es  sey  ein  biller  vulck ,  das  ist 
ein  bjfse  befflig  voick ,  das  aorniglieb  vnd  ty- 
rannisch mil  land  und  leuienfare.  derfrofh, 
Habaeuc.  (1526).  diij*. 

19 


FÄHRGELD 


G26 


FAtlAÜUlk£lt 


4)  Ikhran  lassen*  tofloMm,  an/j^istoi,  Mn^ 

geben,  schwinimt  kmen,  a)  von  personen : 
lassei  siti  faren,  sie  sind  blind  vnd  blinüe- 
leiler.  MaUh.  15,  11;  lasset  ab  von  die- 
sen menschen  vnd  hsset  sie  Ikren.  apost. 
ftfch.  5,  3S;  we  aber  yenunds  so  hals- 
starrig vnd  slürrig  wcrc,  der  sicli  nichl  woU 
l:iss('i»  wßysen ,  den  «eHiif»'»  l.is  man  faren. 
Warnung  sich  zu  verhulen  elc.  { I  ä2ä).  D  ij'' ; 
SO  wil  ich  den  Ecohinipad  auch  bienit  faren 
hsson.  vom  abendmal  Christi.  (1528).  siij'*; 
solche  spoller  las  faren  bis  sie  atisirf-^i  nurt 
haben,  das  14.  vnd  15.  eap.  JohanRis. 
(153S).  eecij*.  6)  von  «acAen;  vnd  es  war 
ein  jdngling,  der  Rnlgete  jm  nach,  der  war 
mil  linwand  bekleidet  aufl*  der  blossen  haut, 
vnd  die  jüngiinge  grieflcn  jn.  er  aber  lies  den 
linwand  fareu  vnd  Hohe  blos  von  jnen.  Jforc. 
14,  51.  52  ;  gut,  ehre»  leÜ»  vnd  leben  Aren 
lassen,  äteep.d.  proph.JetMUL,  (1536).  D  Ij'' ; 
sie  müsspt)  alte  suh  tic  sprUche  Taren  lassen, 
«larann'sie  bis  her  so  freuelich  gelroUl  haben. 
vom  abendmal  ChrisU.  (152S).  gii*";  hab 
ich  meine  garstige  vnd  scbnOde  poelerey  odder 
ßeii«  ht  lassen  Aren,  der  III.  p«a{m.(15d0). 
Aij'  .  I  is  t!i(>  narn'v  vnd  geucherey  faren.  von 
Uen  judtiH  vnd  jren  ^ü^eii.  (1543).  B]'*;  denn 
SM)  hat  des  faerm  wort  veracblel  vnd  sein 
gebol  lassen  fliren.  4  Jfoa.  15,  31 ;  vnd  wini 
iiiirb  verbisson  vnd  den  bunil  rnron  lassen, 
den  icli  mit  jm  geniacbl  bübe.  5  ^os.  31, 
Iti;  gedeuckc  an  das  ende  vnd  los  die  feind- 
scliallt  faren.  5ir.  28,  6;  wena  einem  vollen 
mflnch  der  bauch  kurret  odder  einen  UxiUn 
wind  faren  lies,  ein  tcidderruff  vom  fcyefeicr. 
(1530).  £j* ;  sü  gar  einen  grossen  scheus- 
lichcn  fortz  der  bapslescl  hie  lies  faren.  wider 
4tu  topffwn  I«  Horn.  (1545).  Sj*. 

5)  transitives  fahren,  vehere :  wer  wil 
vns  in'  den  binid  faren?  5  Mos.  30,  12;  wer 
Wil  vns  vber  das  iiiüer  faren?  3U,  13. 

fibrietd  (felirgeld).  n.  nanlnm,  leJbn  ies 
tdäffer*  ßr  die  ü^/Mrf:  vnd  da  er  ein 
si-hilTfand,  das  nnfs  mnor  wolt  faren,  gab  er 
fchrfjcld  vnd  Iral  drein.  Jon.  1,  3. 

t'ührlicb  (fcbrheli,  ferliclij,  pericuhnus, 
gefähiiieh,  «Ad.  vaerlich  (Bern.  8*  271"):  so 
ist  al»er  da  die  kl;igo,  es  sey  fchrlirh  vnd  nicht 
sirhiT.  tcidi'v  (Ins  hapxtum  zu  Rom.  (1i»4'»K 
Ciij';  vnser  anscidegc  smd  lehHn  li.  weish. 


9,  14 ;  es  ist  ein  fehrlich  ding  m  einem  regi- 

inenl  vnib  einen  schwelter«  Sir.  0.  25;  yn 
disict  fcrlichen  tzcyt.  von  beider  yeslali. 
(1522).  Aij*;  sind  nicht  fer lieber  zeit  giuig 
ilzi.  dkl  wol  bedürffin  emer  redlichen»  ade- 
lichen  rdslungen  an  alten  orten  T  tndsrdm 
meuchler  zu  Dresen.  ( 1  y.\  1 ).  Aiiij^ ;  in  diesen 
grewlicben,  fehHichen  leußlen.  eineheerpre- 
digl.  (1542).  Ai^**;  es  ist  dem  Iruffel  aur 
drnmb  i«  ihnn ,  das  er  vns  ynn  disser  fer- 
licheti  iiai  lii  die  äugen  von  vnser loeem  Wende. 
eyn  brieff  an  die  Christen  :u  Straxpurg 
(1525).  AS**;  auch  ist  eyn  ferhdi  ge»uchr 
ynn  diesem  kaufT.  von  kattffshandlung  rnd 
wwsker.  (1524).  Jif;  diese  aUe  sampl  siad 
ynn  fehrlichein  stände,  denn  sie  gleuhen 
niriK  an  gotl.  ob  kriegsleulte  elc.  ({'tili. 
Guj  ;  ich  bin  ynn  ferlichem  kriege,  war- 
nunge  an  $.  I.  dmiscken,  (1531).  Bij**;  so 
viel  der  streit  ferlicher  ist  vnd  sawrer  wird, 
yhe  üfMiflier  vnd  frOliclier  der  >ieg.  die  ef. 
des  proph.  Jesaia.  (1526).  Biij";  vnd  das- 
selb  yhr  eygcn  wolgefalien  vnd  inwendiges 
rnmen .  brachten  vnd  preisaen  ist  yhr  grostcr 
feiürhster  schad.  MU^eg.  dtuUdk  dei  e.  n. 
(1518).  Büj^ 

Fahrlicb,  adi*.  periculose,  mkd.  vaerliche, 
v;erli(lieri  ilfrn.  'A  ,  '211'):  \\n  uh  k.iri  vlicr 
ejne  brUtkcn  gelicn  ,  miI  icjj  mich  nicht  fer- 
lich  wagen  vnd  waten  in  ein  wa&set»  da  ich 
ersanlTen  mOchl.  wtder  den  bUehof  an  Mif- 
deburg.  (153«)).  niiij\  er  feilet  ferlirher 
durch  solche  rede,  denn  so  er  vom  sätttr 
fiele.  Sir.  20,  20. 

Vahrliebiirit  (bei  L.  anfangs  ieriickeit. 
später  ferligkcil ,  wie  freundligkoit ,  lieniq^ 
keit«.  a.),  f,  peHen/um»  fefahr,  mM.  fir- 

hchkeit  (Ben.  3,  272*):  ich  achl.s  nit.  h< 
eynigc  ferlickeit  <I;t  zni  fnrchlen  sey.  oriqi- 
nalbr.  v.  j,  I5IU  au/  der  biblioihek  zu  Go- 
tha; keine  ferlickeit  fNrehlen.  der  profk. 
Sacharja,  (1528).  Ccij*;  hye  gross  feriir- 
keyt  ist.  ron  den  gutten  wercken.  (15?") 
C  ij** ;  zum  siebenden  sollen  vns  bevvegrn  Ae 
grossen  ferligkeit  vnd  vnrat,  so  viel  mal  aas 
solchem  heimlidiett  veiloben  komen  bl.  wn 
ehesarhen.  (1530).  8]**;  md  die  ferligkfit  da 
dnn  li  liindfe  vermidden  werdi-n.  rwiif- ' 
u'orfang  der  auffgelegten  auffrur.  (l;»33). 


Digitizcd  by 


PAHRNIS 


627 


FAiLE 


Gj*;  da  zeigt  er  ja  klerlichan,  «Im  VDter 

den  chriülen  das  wart  viid  Mcraueul  viui 
tanÜV  Mjlle  so  jiin  fcriigkoil  ficr.TlciT,  das  iiic- 
liiand  da  durch  luügc  selig  werden,  von  der 
winckelmesie.  (1533).  Ciij'-;  die  auff  das 
meer  faren,  die  sagen  von  seiner  ferligkeiu 
Sir.  43 ,  26 ;  ich  bin  in  ferligkeil  gcwesni 
au  W48ser,  in  ferligkeil  vnler  den  mtfrdcrn 
M.  s.  w.  2  Cor.  11.  26. 

Fahrnis  y  f.  fahrende  habe:  keiner  ihn  ff 
auflT  heuser  oder  ccker  leihen,  aHein  aufl  far- 
nisx.  tuehr»  420*. 

fahrt  (fart),  f.  Her,  reue:  er  ist  auch  vcr- 
onlnet  von  den  gemeinen  zum  gererten  vnscr 
TarU  2  Cor,  8,  lU;  nu  hal  er  sulchen  gang 
oder  fart  sun  vater  nicht  gethan  unb  sein 
sellis  willen.  <ins  l  ß.  cap.  Johannis,  (tS3S). 
Miij*;  er  rcdel  hie  {Joh.  3.13)  nkh\  von 
<h'r  leiblicher  vt!r\v3n«leliing  der  stet,  son- 
dern von  geisllichcr  iiirt.  ausleg.  der  ep.  vnd 
emmg.  von  osier»  ete.  (1544).  hi^^j^ 

Mb,  gUwu,  «lAd.  val  valwcs  (Ben.  3. 
213*),  «Ad.  fiilo  falawcs  (Graff  'A  ,  IHS): 
silii.'l  aber  dfr  [»rji'slor,  das  das  liar  nn-ht 
falb  U.  3  Mos.  13,  31 ;  falb  bar.  13,  37  ; 
eyn  Talb  pfert.  ojfenft.  Jak,  6,  8  iti  den 
ersten  ausgg,  dei  n,  lest.  tgL  fahl. 

Valhel.  n.  die  fallende  sucht,  gekürzt  auis 
rallubel  (ä.  d.):  aber  was  tbiit  der  adrl?  sie 
scharren  vud  Lralzcu»  wuchern  vnd  sind  ui 
dem  vmbschiage  vnd  haben  das  falbe! ,  denn 
sie  Wüllen  jrc  kinder  zu  fürsten  vnd  herren 
nini'ln'ii.  tischr.  Oo''.  auffnllmd  bringt 
(jrimm  ulb.  3,  126S  diesf  slclli-  unlir 
falliel  limbm.  aber  auch  Vi  Imar  idiul.  ü'J, 
wonach  falbel  hier  wm  L,  att  ein  ichett- 
hrüudU  sein  *oU,  wmu^  ieh  nicht 
beizustiinmen. 

Falke}  w.  behafinfrr  r<i}thr(>gt'l ,  tceU  ficr 
früher  zur  Jagd  gebraucht  wurde :  viid  werde 
ein  ighcber  auch  ein  faicke,  der  sich  jnn  die 
habe  schwinden  luUgc  jnn  solrhor  not.  das 
schöne  cnnßtemini.  (1530  ,  l)i]\  mit  einem 
tudleii  i'.ili;k('n  baylzeu.  an  kurßrslen  zu 
Sachsen.  (lOlOj.  Mij'".  —  inAd.  valkc  {Ben. 
a,  216'),  ahd.  falcbo  (Grnjf  3.  498),  ans 
lat.  falco. 

tnWftn.mhd  \a!  (/Am.  3,  221),  ahd. 
al  {Graff  3,  4U2j,  in  mehrfachem  sina> 


1)  rulnOy  «Itirs:  da  nu  ein  pUlsregen  fiel 

vnd  kam  ein  gewessor  vnd  webeten  die  winde 
vnd  sliessen  an  das  \m\<^ ,  da  fiel  es  vml  tliet 
einen  grossen  fall.  Aiatlh.  7.  27;  kom  Wid- 
der vnd  bringe  slrüem  siotxel.  damit  er  sol^ 
eben  fall  aulTrichle.  das  diese  worl  Chriili 
fest  siehe»,  iiyn).  tii iij'*,  häufig  abslrael: 
alici  .Mic'lial,  Saiils  loclilor,  iiallc  den  Dauiil 
beb ,  da  das  Saul  angesagt  ward ,  sprach  er, 
das  ist  recht,  ich  wil  sie  jm  geben,  das  sie 
jm  zum  Tall  t^oratc.  1  Sam.  18,  21 ;  slollzer 
null  kniii|)i  liir  «l<'iii  fall.  spr.  IG,  18;  frcwe 
dich  des  lalics  deines  Tuiudus  nicht.  24,  17  ; 
ab,  tvie  entsetilen  skHi  die  insttlen  vber 
deinem  fall.  Eseeh.  26,  18;  o  das  idi  kunde 
ein  si'blus  an  meinen  rniind  legen  vnd  ein 
Test  sieget  aulF  mein  utaul  drücken .  das  ich 
da  dun  li  nicht  zu  fall  kerne.  Sir.  22.  33. 

2)  lapsm,  /ehUriU,  sündenfall:  das  weih 
must  nirbt  goUea  wort  one  mittel  hVren, 
sondern  von  Adam  lernen ,  also  das  auch  für 
dem  Tall  das  rcgimcnt  vnd  obirkcil  hey  der 
nienlicbeu  person  gewesen  ist.  vber  das 
erste  buch  Mose.  (1527).  Jj'':  Ualn  wird 
jrgend  nach  dem  fall  ein  dreissig  jar  geborn 
seyn.  tischr.  SSS"*;  der  leufel  vcrrun-t  sie 
{Eva)  Mul  bracht  sie  zu  fall,  steo  AocAseits- 
predigten.  (1536).  Gij''. 

3)  casus,  ereignis,  Vorfall:  es  hat  myr 
er  Nicolans  von  Amssdorif  licentiat,  meyn 
sonderllHier  Trcund,  von  ewr  gestrengheit 

ein  solclicn  fall  orzclol.  ein  sendbrieff  an  Jhnn 
von  Schleinils.  (1523).  Ai'';  d.  Mariuius 
Luth.  crzchlet  einen  fall,  der  sich  za  Crilbrt 
hatte  angetragen.  Heehr.  160*;  solcher  vngc- 
schicklcr  Mh'  lic^oluni  sich  wol  mehr,  von 
ehesachen.  (1530).  Bij'  . 

Falle,  f  decipula,  mhd.  vallc  {Ben.  3. 
223').  oAd.  falla  {Graff 'i,  464):  sein  strick 
ist  gelegt  in  die  erden  vud  seine  falle  auflT 
seinem  gang,  fftoft.  IS.  10;  die  holTertigen 
legen  mir  stricke  ...  vnd  stellen  mir  fallen 
an  den  weg.  ps.  1  10  ,  (i ;  denn  man  lindcl 
vnter  meinem  volck  gottlosen,  die  den  Icutcn 
stellen  vud  fallen  suriditen  sie  au  fahen,  wie 
die  vAgeler  thun  mit  Uoben.  ier.  5,  26 ; 
alles  was  ausz  der  laniTkomi'l,  wensz  prosz 
Wirt,  szo  feilet  es  in  di«zo  lullen  vnd  laur- 
slcllc.  buUa  cene  domini.  (1522}.  Eiij*. 

19* 


Digitized  by  Google 


FALLÜIN 


628 


FALLEN 


Mira,  taätre,  teH,  j^fmI.  fiel.  wM. 

N,vll(-ii  viel  ilten,  3,  217),  flM.  fallan  fial 
(Cr«/r  154). 

A)  sinnliche  bedeulunyen. 

1)  stünen,  umfatlen,  niederfallen, sinken: 

a)  gleiten  vnd  fallen,  /ar.  23,  12;  wenn 
du  deines  bruilcrs  esel  oder  nolisfn  sihest 
fallen  aufl*  doin  wege.  •^oHii  lirli  mchi  \oii 
jm  eniziohcn,  sondern  sulijui  autUiellien.  5 
Mos.  22,  4 :  wenn  der  bawm  feilt .  er  falle 
grgen  mittag  oder  millcrnacht.  au  IT  welchen 
orl  er  fclk'l,  Ja  wird  er  ligcn.  pred.  11.3; 
vnd  der  sirom  /ii  jin  zu  vnd  es  {das 
haus)  Hei  haUi.  Luc.  G,  49;  wciiii  die 
thflrme  fallen  werden.  Jet.  30, 25:  —  thaw 
der  friie  feUet.  Hos.  13,  3;  vnd  wird  dicker 
liagel  fallen,  weish.  5,  23;  da  nu  ein  platz- 
regen  Hei.  Mallh.  7,  27  ;  —  vnd  die  wasser 
Helen  («an&en  wieder).  1  Ifo«.  8 ,  1 ;  dar- 
nach lie»  er  eine  tauben  von  aieh  ansiliegen, 
aulf  das  er  crfUre ,  ob  das  gcwes^or  prf.illen 
were  auff  erden.  8,  8;  P"^  l)richl  L'in  sol(  hör 
bach  erfUr,  das  die  druiiib  wnnen,  den  weg 
daselbs  verlieren,  vnd  fdit  wider  vnd  seheaaal 
da  bin  von  den  leuten.  Htod.  28.  4.. 

b)  mit  praeposidonen:  vii-l  in  dem  er 
seel.  fiel  eliiches  a  n  den  weg.  Matlh.  1 3,  4 ; 

'  —  vnd  ein  grosser  bage)  fiel  vom  hiromel  auff 
die  nenseben.  offenb.  Joh,  16,  21 ;  da  fiel 
da»  bans  anff  die  fdrsten.  WdU.  IG.  30; 
vnd  das  geuogel  fiel  aud  die  ass.  1  Hos.  15, 
1 1  i  da  Gel  Abram  auff  sein  angesicbU  17,3; 
vnd  <b  die  eaelin  den  engcl  des  herm  sähe, 
fiel  sie  auir  jre  knie  vnter  dem  Bileam.  4 
Mos.  22 ,  27  ;  vnd  fii  lcn  aulT  die  kiiio  vnd 
belelen  jn  ;in.  Marc.  15,  19;  viel  wcger  also 
gelhan.  wo  du  fulcsl,  das  dirs  zu  schwer 
wird  tu  gleuben.  das  da  »alfdie  knie  fallest 
vnd  solch  dein  vniiennagen  jn  klagest,  aus- 
leg, der  ep.  rnd  euanrj.  mn  oxtem  Ptc. 
(1541).  Biij*;  für  der  lioiligcit  jungfrawen 
auff  die  knie  fallen,  wider  das  bapstum  su 
Jlom.  (1545).  Cij*;  vnd  iJhnu)  fiel  anlTdie 
erden  vnd  betel.  Marc.  14.  35;  bildlich,  so 
erkennet  jr  ja,  das  knin  wort  d»'>;  lionn  isl 
aulTdie  erden  gefallen  {unerjuili  geblteben), 
das  der  berr  geredet  bat  wider  das  baus 
Ahah.  2  Rom.  10.  10;  on  vier  hunderl 
jdnßlinge,  die  li»'k-n  ('carfen  sich)  anff  die 
kaoiclen  und  flohen.  1  Sam.  30,  17 ;  — 


iicbmetiite  eine  sebwalbe  ans  jrem  nest.  das 

fiel  jm  ahi)  Ihms  in  dio  äugen,  daiion  ward 
er  blind.  Tob.  2,  1 1 ;  hawe  mir  nil  zn  «rhcr 
Uber  di{  Ii ,  die  span  werden  dir  mil  hanflen 
ynn  die  äugen  bllcn.  auff  des  bocks  zu 
Leffptridt  antwwL  (1 521 ).  a  iit]^ ;  was  nur 
ynsz  iii.iiil  rdlel,  das  musz  eraiiss.  oon  dem 
bapstum  zu  Rome.  (1520).  Fj'';  was  soltistu 
guliis  schreyben ,  wenn  du  szo  vnulcyssig. 
vnbedechtig  ausser  (Aeruu)  speyest.  was 
dyr  ynsz  maull  fettet  anjf  diu  vbirduntOkh 
buch  bnchs  EwMzers.  fir)2l).  Jij' ;  es  wini 
aber  der  zweige  einer  von  jrem  Slam  aulT- 
komcn,  der  wird  komen  mil  heerskram 
vnd  dem  kttnigc  gegen  mittemaebl  in  seine 
feste  fallen.  Dan.  11,  7:  er  feilt  ofH  ins 
f«\vr  vnd  olfl  ins  w<>;«fr  Uatlh.  17,  15; 
es  sey  denn,  das  da;»  weiLzenkorn  in  die 
enien  falle  vnd  ersterbe,  so  bleibts  alleine. 
Jo^  12,  24;  He  NldUeJke  redentaH  in  die 
ascbc  fallen  *.  unter  a.«clie  4 ;  —  wenn 
einem  pfalTen  seync  inajrd  frllcl  vh  er  den 
scbusselkorpp  vml  hncht  ynn  izwey  stück, 
das  man  cyn  leyll  mos«  tsnr  tauflle  tragen, 
trid^r  den  falsch  genanKen  geystl.  stand. 
(1522).  nij'';  vnd  da  er  jn  sähe,  liel  er  v  mh 
seinen  hals,  l  Bfnx.  4H,  20;  ctJiclis  Mcl 
vnlcr  die  dürncr.  Alailh.  13,  7j  es  war  ein 
menseb,  der  fiel  vnter  die  roörder.  Lue,  10. 
30;  —  wie  faul,  wormstichig  vnd  verdorben 
oIk  von  Ii<>iimpn  foilct.  das  14.  rnd  1  5.  rap. 
Johannis.  (153SJ.  Nnj";  ja  hcrr,  aber  doch 
essen  die  httndlin  von  dim  brosaamlen,  die 
von  jrer  herm  tisch  fallen.  MalA.  15.  27; 
di(!  krono  dor  horrlipkrit  ist  enrh  von  ewrein 
lioiiiil  [,'rralloM.  Jer.  13,  18;  vml  Rrhera 
hnb  jre  äugen  aull'  vnd  sähe  Isaac.  da  tiel  sie 
vom  kamel  (sprang  teHnelf  herab  ^  v^l.  t>or- 
her  auf  die  kamele  fallen),  l  Mos.  24  .  64  ; 
—  vnd  Helen  r.w  gnind  wio  die  steine.  2 
Mos.  15,  5  ;  vnd  er  {der  phitister)  zur  enlen 
fiel  auif  sein  angesichU  1  Sam.  17.  49;  da> 
rOber  sie  gar  in  boden  fieU  fisei^r.  229*; 
vnd  trat  zu  jm  ein  mensch  vnd  ßel  jm  au 
rns>;en.  Matth.  17,  14,  da  das  Simnn  Petrus 
sähe.  Hol  er  Jhcsu  zu  den  knien.  Luc.  5,  8. 

2)  fallen,  «mfcoNMien.*  wo  der  recht 
bewblslreylt  angehet  mnssen  wyr  gewarten. 
das  nncli  iho  fallen,  die  it/.l  die  spitzen  furrn. 
von  beider  gestaH.  (1522).  Aij*;  vnd  fid 


FALLEN 


629. 


PÄLLI» 


^\ps  l.i^^fs  von»  voick  ilrcy  t^uscnl  innn.  2 
JUos.  32,  28;  das  voIck  isl  gellotien  vom 
«treit  vnd  i»i  viel  volcka  gefallen.  2  Sam.  1, 
4 ;  WH>  siiiil  die  hcMcn  so  gcrnllon  im  streit. 
1.  2.'! ;  «iurclis  seh  wert  (allen.  4  Mos,  14, 
3.  43. 

3)  fallen,  nasci,  gebonu  «MrA« ;  wm  nu 
bundl  vnd  flecket  CiHen  wird .  das  sol  mein 

lohn  sein,  t  Mos.  30,  32. 

4)  f.ilk'ti  lassen:  aber  da  ün.in  wii«?!»', 
das  der  samc  nichl  sein  eigen  sttin  s<dl  .  .  . 
lies  en  aulf  die  erden  Eallen.  1  Jfot.  38,  9 : 
da  hiehcn  die  ki  iogskncchtc  die  stricke  ah 
von  (Irm  kaliii  vnd  liessen  jn  fallen,  apast. 
gesch.  27,  32. 

B)  abstracUonen. 

1)  ohne  jmiej».:  opITer  vnd  seelpfenntnge 
sind  gefallen  {in  abgang  gekommen),  origi- 
nofhr.  V.  j.  1525  im  gesammtarch.  zu 
Weimar.  O  pag.  124.  EEE.  n.  4.  ander» 
in  folgend»  tUtU:  nii  manet  vns  der 
schüsser  toglich  strtMigc  vnd  wir  doch  das- 
solho  iiirlil  milcfpn  Iicziik-ii .  weil  vnser  zinse 
niclii  lallen  {enirichtel  werden).  Jen.  2 
(1572),  509\ 

2)  mit  praep, :  da  nii  die  sonne  vnter  ge- 
gangen war,  fiel  ein  liefTer  schlaff  a  ti  ff  Ahrain. 
1  Mns.  15.  12;  da  Petrus  riorli  diese  worl 
redet,  fiel  der  heihgu  geist  ault  alle,  die  dem 
wort  znhtfrelen.  apost.  yetefc.  10,  44;  wir 
cleuiUchen  sind  solche  gesellen,  was  new  ist, 
da  fallen  wir  ntifT  und  hnp^cn  dran  wie  die 
n.iiTer).  dds  diese  tvort  Chrisü  noch  fest 
ziehen.  (1527).  bj";  sint  das  er  {der  bapsl) 
mit  seinen  bischofen  well  berrn  worden  vnd 
vom  eiiangelio  durch  den  lügen  geist  aulTyhr 
eigen  nienschlieh  lere  gef.dleii  sind,  vom 
kriege  tcidder  d.  T.  (1529J.  IMj";  weil  wir 
dis  hlindc  worl  {kirche)  brauchen  im  kiodcr 
glauben,  fdlet  der  gemeine  man  anlT  das 
steinerne  haus,  so  man  kircben  nennet,  von 
dm  concilij»  und  kircften.  (laiiO).  Dij"; 

—  d.  Uarlslad  ist  aus  dem  reich  Christi  ge- 
fallen. i0idder  d.  hyml.  proph.  (1525).  Lj  , 

—  anno  38  Qel  ein  feiner  sludenl  i  n  wahn- 
wii;«  fhrhr.  410';  ellich  fallen  in  vnge- 
(kiili,  schelten,  nnchcn,  Icstern.  auszlcg. 
deuUch  des  V.  u.  ilhlH).  Eiij'';  ch  feil  mir 
aber  der  feyne  Izeddeler  yns  werrk.  aniworl 
wff  ÜB  UeM  tffe.  (1520).  Aiij»;  das  hcissl 


f^nlt  jnn  sein  eigen  gcrichl  gr«dren  \n\\  jnn 
sein  ampl  fallen,  die  kleine  anltcort.  ( ir>33). 
Rj*;  der  sieh  mit  Luelfer  anmast  vberseyn 
stand  vnd  ampt  ynn  gottes  gerichl  zu  fallen, 
egn  vnfprrirhl  di'r  bfichtkindfr.  f  152 Ii. 
aij'';  ynn  die  stralf  vnil  vrteyll  fallen  (vt>r« 
faltm).  appellation.  (1520).  Aij'';  —  vnd 
Del  eine  fareht  vber  sie  alle,  apöit,  getch. 
19,  17;  — vnd  seid  von  der  gnade  gcfidlen. 
dal.  ') ,  1 ;  diejenigen ,  so  nicht  vom  tcxt 
fallen ,  sondern  bleiheu  bey  dem  le.xt.  von 
den  jüden  vn4  jren  lügen.  (1543).  LHj*; 
wo  mm  einmal  vom  rechten  verstand  der 
sdirifil  fellel.  ebend. 

3)  fallen  lassen,  fahren  lassen,  aufgeben: 
da  mus  sich  die  pfawcnfcder  niddcrschlagen 
vnd  yhren  stotls  lassen  follen.  aennoi»  von 
der  hewblsunima.  (I52B).  dj**;  ich  httre 
sag''?) .  (las  eitlichß  daraus  bewogen  sind  tu 
dericlion,  wir  seien  niil  den  »chwermern 
eins,  das  wir  in  vnsem  kirchen  die  eleaation 
haben  fallen  nnd  anstehen  lassen,  kuris  be- 
kentnis.  (1541).  Fü]*";  so  bitte  ich  noch- 
mals, wollet  die  saclica  lassen  fallen.  Burk' 
hardl  brieftt.  Ib7. 

Vtitei,  «.  liipfKf;  ja  so  gehets,  wenn 
man  anfehel  zu  fallen  von  Christo  vnd  ins 
fallen  kompt,  so  kan  ni^in  ni«  Iil  auf!' liOrcn. 
von  den  eoncilijs  vnd  kirchen.  (1539).  aj*; 
wo  dir  denn  im  fallen  ein  forlz  ontfaro,  «o 
wflrcle  doch  alle  weit  dein  lachen,  toider  das 
bapstum  zu  Rom.  (ISIT)).  Diiij". 

I'ällpn  (feilen),  caedere,  fallen  machen, 
mhd.  Vellen  {Ben.  3,  225'').  ahd.  fcllan, 
fallian  {Graff  3.  465). 

1)  hols.  bSume  fallen:  vnd  werdet  feilen 
alle  gute  hewme.  2  kön.  3,  19  ;  vnd  da  einer 
ein  holtz  feilet ,  fiel  das  eisen  ins  wa.sscr.  6, 
5 ;  zu  einer  harten  eichen  niiisz  man  harten, 
heile  vnd  exte  haben ,  man  kao  sie  dennoch 
kaum  feilen,  tischr.  37*. 

'2  >  von  personen, 

u)  lödlen:  vnd  wil  jn  durchs  schwcrl 
i  llen  in  seinem  lande.  2tUfn.  19,  7;  die 
gottlosen  ziehen  das  schwcrl  aus  vnd  spannen 
jren  hngen .  das  sie  feilen  den  elenden  vnd 
arnie.n.  ps.  37,  14. 

6)  abslract,  stürzen,  verderben,  üfter- 
ip<U^eis,  besiegen:  jr  eigen  zunge  wird  sie 
feilen,  das  jr  spotten  wird  wer  sie  aihet.  ps. 


Digitized  by  Google 


FALLIG 


FÄLSCHEN 


64,  9 ;  wie  denn  der  liohmulige  bcUler  docl. 
Luther  jn  sciiicro  licdlin  (ein  feste  bürg  etc.) 
slüllzlicli  vnd  venlri 62)1  ich  Mngel  'da  wOrl- 
lin  kau  jn  (den  ieufel)  reHen .  wider  Bant 
IFör«.  (1541).  Aü^  • 

cifi  vrllicil  rültoii,  aussprechen ,  er- 
gehen lassen:  viul  lelli'  <mii  vrieil  vUer  vns. 
1  Mos.  43*  Ib;  vnd  das  vrieil  erschall  für 
dem  güniien  Israel,  das  der*  könig  gefcllel 
halle.  1  hr,n.  3,  2S. 

ViJlig  (fclhg).  mhd.  vcllec  (Ben.  3.  225'). 
ahd.  Tellig  (Gra/f  3.  465),  tu  folgender  stelle 
M.  V.  a.  schiUdig:  ob  er  aber  vnrecht  befun» 
den ,  walle  er  des  an  alle  genad  enlgellen, 
wo  er  aber  nichl  fellig,  noch  mit  Iu»iIig(M 
scIirÜTl  vIm  rwtniilon ,  soll  er  bitlich  nichl 
ferner  bereit  worcl  werden,  von  er  laon- 
JUirtf  JM^er.  (1528).  Aiif. 

Fallslrtcky  m.  laqHeut:  wie  ein  fallsirick 
wird  ci  r^f'r  jüngste  Tag)  kommen  vberaile 
die  niilf  cnleii  wdiumi.  Luc.  21,  35. 

Vallübcl,  H.  epüepsia:  denn  auch  die 
Deiidschen  sagen  •  das  falivbel  gehe  den  an, 
ders  hesser  macht,  denn  er  kan.  der  1 0 1  .psalm. 
fir>:M).  C.ij'':  il;is  rcrlilc  falhhcl.  cbend.; 
vnd  nach  liem  er  das  faivbet  oder  die  fallende 
seuehe  halle  vnd  steU  damider  fiel.  Ver- 
legung des  alcoran.  ( 1542).  Xiiij*. 

ralseh,  falsus,  mhd.  valsdi  [Ihn.  '^,  227' ). 
das  falsche  isl  dem  wahren,  rechten,  echten, 
enlgegengesetil. 

1)  vo»  penonm;  vnser  veler  halwn  fiil- 
sehe  vnd  nicbligegüiicrgehabu  Jer.  16,  19; 
denn  os  werilcn  fiil^i  hf  Christi  vnil  fal.sc!ie 
|)t  u|>licleii  auiFsleheii.  Alallh.  24,  24;  falsche 
aposicl.  2  Cor.  11,  13;  faUche  brader.  Gai, 
2,  4 ;  (iilsiAer  Christ,  von  de»  eon^J$  vnd 
kirchen.  (1539).  Zij'';  die  olTonberlicheii 
Sünder  vnd  fabchcn  heiligen,  arükel,  so  da 
hetlen  etc.  (1538).  Ey'';  ich  wil  ausgehen 
vnd  wil  ein  falsebtr  getst  sein.  1  kSn,  22, 
22 ;  falsche  lerer  (irrlehrer),  dai  magnifi' 
cal.  (1521).  Ciij";  falscher  zeuge,  2  Mos. 
23,  1;  vnd  machl  goll  tu  einem  rolsclipii 
gelzeugen.t'on  dem  bapstum  xu  ltotne.{  1 52ü). 
Biiij^;  falsche  niVntser  (/olfcftmfltiscr)  ver^ 
brennet  man,  aber  schrimfelscher  beissl  man 
heilige  lerer,  das  diese  worl  Christi  noch 
fest  stehen.  (1527J.  DÜij»;  —  errette  mich, 
von  deB'filbchen  vnd  bttten  leuleft.  ps,  43, ' 


I  ;  also  thul  ein  falscher  mcn!»ch  mit  >einem 
ni hinten,  spr.  26, 19;  kinderdie uicbllaUcb 
sinii.  Jes.  63,  S. 

2)  ton  tathm:  falsche  wage.  spr.  11,1; 
vnrechte  wage  vnd  Talsche  gewichte.  Mie^ 
(»,  II;  falsclier  pottositieiisl.  JfcT.  8,  5;  die 
falschen  wirck.  der  III.  psnim.  (153U). 
Güj'';  die  falsche  kirche.  cbend.  ;  diso  lere 
isl  rechlschalfen,  dise  ist  falsch,  itp. «.  JMri 
gepredigt.  (1 523).  Ciji>;  bisher  hat  maa  alle 
sarhcn,  lüc  sich  entspinnen  zwischen  n-cliipr 
vuil  falschcrlere,  aufl  einconrilion^^eschuUeu. 
vber  dat  erile  bnek  Mo»«,  ( 1 527).  Ziiij' ; 
falsche  liebe,  «y»  Mtrmon  von  'dem  n,  l««f. 
(1520)  Ail';  liie  hritlit  ;i(isz  yhre  falsche 
dcmull.  aussleg.  der  ep.  vnd  euang.  des  ad- 
uenU.  (1522).  BBiiij'';  ä\si  {also)  isl  yhr 
gewissen  audi  nit  ausz  gnaden  erwachssen, 
szondemn  mil  lalsrheu.  crtichtcn  gedanckcn 
ertzwungcn  vnd  zuhereit.  grundrnd  vrsadi, 
(I52ü).  eiiij";  was  sptegellirhi  er  denn  mit 
seinen  falschen ,  ertichleo  wortlcn.  an  den 
ehrielUehen  adel.  (1520.  vom.  amg,).  M  i/ ; 
man  drUckc  die  leuto  mit  arbeit,  das  sie  an- 
schalTcn  haben,  vnd  sich  nithi  kercit  an 
falsche  rede.  2  Mos.  5,  9;  du  soll  kein 
falsch  xeugnis  reden  wider  deinen  neheslen. 
20,  1 6 ;  du  soll  falscher  anklage  nicht  gleu- 
1)01).  2.) ,  1  ;  viid  leugnet  solches  mil  einrni 
iaischcn  cid.  jVos.  (>,  3;  silic  zu,  das  driiie 
gollcs  furchl  u)ciil  heucheley  sey.  vnd  diene 
jm  nichl  mil  fabcbem  herlaen.  Sir,  1»  34. 

VaUck>  adv.  falsa:  falsch  schwenni  ipO' 
jerare).  3  Jlfo«.  19,  12;  falsch  weiaa<g«n. 
Jer.  23,  26. 

falsch,  lu.falsHas,  dolus,  trug^  mhd,  vabtch 
{Ben,  3,  228):  wol  dem  menschen,  in  des 
f,'ei^t  kein  falsch  ist.  ps.ZI,  1,  tro  ältere 
var.  Irippii«:,  Inig,  ralsclieyt  (vulg.  dolus) 
haben;  sibe,  em  iccUier  Israchlcr.  in  wel- 
chem kein  falsch  (vulg.  dolus,  errfa  ausgg. 
des  n.  lest,  trug)  isl.  JoA.  I,  47  ;  .seid  klug 
wie  die  schlangen  vnd  on  fal^^-li  wiv  die  rm- 
hen  {vulg.  simplices  sicul  culumhacj.  Malih, 
10,  16;  wicwol  er  (der  Kurfürst  Johann  v. 
Saduen)  ein  seer  fromer.  freundlicher  nun 
gowcson  hl,  on  allen  falsdi.  Jen.  5,  499*. 

Fälschen  (relschcn),  falsdi  machen,  cer- 
jaisrhen,  rorrwnpere ,  mhd.  u'lschen  {Ben. 
3,  22U'),  ahd,  faUcan  (Üraff  3,  517):  dio 


bigiiizea  by  ^^^i 


FXLSCHKft  edl 


um 


woge  {tcage)  rdsclien.  Arnos  S,  5 ;  fi  lseUeii 
attChiuclil  golle»  wort.  2  Cor.  4.  2;  gotics 
wort  lu  felschen  vnd  verker«n*  autUg,  der 

ep.  vnd  euang.  von  oslern  etc.  (1541).  AT)'; 
Äritis,  iIiT  iiaoli  der  vfriiiinfTi  ilieseii  arlickel 
woli  reLselieit.  von  den  conciliji  vnd  kirchen, 
(1539).  K  ij**;  das  hdsst  nicht  rein  vndlaiUt  r 
den  glawben  gclürt,  snniiern  den  glawbcn 
grrorlit ,  gr!s(-1iiiiii7.i  vii({  gerelschu  nmma 
des  chrisU.  lebens.  (1533).  Ciij*. 

Filacher^  m.  faUariua:  ein  Telscber.  ton 
den  ßUen  vndjren  ISi§en.  (1543).  Xng\ 

Fälschercl,  f.' fälschung :  leuschercy  vnd 
rflscherey.  da»  diese  tporl  ChrisU  noch  fest 
sUhen.  (1527).  oij^  " 

Vklfchgliallg,  foUiduM  glauben  habend, 

yiujensal:  von  rechtgtlubig :  nlso  lliiin  alle 
Tiin  l^«  II  .  Iiidcii.  rnUon  vnd  rdscli^dcwlii^'c. 
das  [  i.vnd  1  5.  cup.  Jo/i(in>u'v.  f  1  53S).  Hj"'. 

Valscbbeit  (ralschcil),  f.  faUilas,  fallacia, 
mhd,  vafacbeit  (Ben.  3,  228^):  deine  lunge 
ln>ilil  lalscIit  iL  ps.  50,  11);  nli  wo  kompl 
diu'Ii  das  liüse  iliitg  lior,  das  alle  \vi  Ii  so  vnl 
ralüchcii  ist.  Sir.  37 »  3;  das  die  bnslicil 
seinen  verstand  niehl  vmbwendct  noeli  fal- 
sclieil  seine  serle  beiriege.  tar.  xu  weish. 
4  ,  11:  rnil  Ifignn  vnd  Talsclieil  vmbgelicn. 
das  (i/p«f  woii  etc.  (1527).  cj*". 

Falftcbiicrtig,  ein  falsches  herz  habend: 
vnser  goll  hilOt  den  anffriehligen  von  berlzen, 
vnd  nicbl  den  Taliirhlicrtzigcn.  von  heimlichen 
vnd  gestolen  brieffen.  (1529).  Kij''. 

Ifälscblirb  (rdst-hlieh),  adv.  falsa,  falla- 
ciler:  fclsctilicli  liandctn.  3  Ho«.  19,  11; 
denn  jr  deulcia  fidscblich.  fliob.  1 3»  4 ;  vnd 
whwerel  nicht  felscbtirh.  ps.  24,  4  ;  er  Icii-t 
sie  rdsoliüH)  an.  rom  abondmnl  Christi 
(1534).  oiij";  wir  .sollen  golt  ffirciiten  vnd 
lieben»  das  wir  vnsem  nebelten  nicht  felsch- 
li«  li  iM'liegon.  Jen.  8,  3S3'';  wie  sie  felscli- 
liili   irriij-  ItnflVii.  Bindseil  7,  .^57. 

yai.<«rhiiHlig,  fraudulenlus :  was  sott  man 
nii(  sult'hni  raUcIdisligon  lirrzcn  vnd  zungcn 
giiis  ausrichlcn.  de  Welte  br.  1*  31 1. 

Falscbrcdrr,  m.  lügenreder:  rar.  zu  I 
Tim.  4.  2  in  der  gehriß  va»  menschen  leren 
zu  meiden. 

MicUichM,  falachtarkbtf'.bervnd  bosz- 
guter  wil  {ufitte).  onttieg,  deuttf^  des  t. 
(1518).  Bj^ 


VäUf  blingj  /.  corrupUo :  die  relschung  dor 
brieffl  amieg,  der  acJken  gepot.  (152S). 

Kalle,  f.  plica:  das  li.ir  .iiiffdiMnrm  benbl 
isl  wio  die  purpnr  dos  königs  in  fallen  g«- 
hiindcn.  hohelied  7,5.  —  mhd.  vatde,  valle 
f.,  s^tener  valt  bi.  {Ben,  3,  231*).  vhd.  nur 
vald  m.  {GraffS,  514).  ».  fallen. 

Vnltcn,  plicare ,  mittelst  übereinander-' 
hiegung  zitsammeniegen ,  z.  b.  die  iiüiido 
fallen  aU  gebärde  deegebeU:  da  ligl  nu  kein 
grosse  macht  an,  ob  man  {beim  beten)  siebe, 
knie  oddcr  niderfatle ,  denn  es  sind  leihiit  he 
weise,  wider  {tceder)  verworffen  noch  gc- 
holcn  ah  nOlig,  wie  auch  andere  mehr,  heubl 
vnd  atigcn  gen  himel  heben,  die  hen'de 
falllon,  aulfdic  brnsi  schlagen,  doe  M.eap. 
Johannis.  (I5.30j.  Bj'.  dasJes.  11.  14  ror- 
knmmende  fallen  der  hcnde  ist  jedoch  ge^ 
bürde  der  vnierwürßgkeil.  vgl.  das  hände- 
faiiem  der  Iduuleute  gegeniUter  den  Muu» 
herm  als  zeichen  der  Huldigung.  Grimm 
rechtsalterthümer  139.  mhd.  wtb.  1.  ^.2S^ 
—  mhd.  vaUien  {Ben.  3,  230),  ahd.  fahlan 
{Graff  i,  513).  goth.  fal)ian,  mü  starker 
biegung,  wnon  als  rest  nod^  fwiaeUen  «loa 
pari,  gefallen  erscheint» 

Kangen,  s.  fahen. 

Fänger,  m.  captor:  mach  dich  aulT  itarnk 
vnd  fange  deine  fenger  {eig.  flihre  gefangen 
deine  gefangenen),  rieht.  5,  12* 

Knnfai^lcrrn ,  raniislcrrn ,  ersinnen,  er- 
träumen: wie  kan  der  tculfcl  szo  visirheh 
fantisirn.  anfwort  deutseK.  (1522).  Ei'; 
solch  leppisch  ding  haben  sie  fanlasiert* 
hauspost.  {Wittemb.  1545)  triN(<?r(ei7  4S''. 

Fnnlnst ,  m.  Schwärmer :  der  fan(.isle 
iSchwenkfeid)  hat  etliche  vorai»eI  a»s/.  mei- 
nem bncbe  «le  nilimis  verbis  Dauidis  gcsinlen. 
lisihr.  74'*. 

Knntaslisebf  fantaslicttx :  die  proI)rn,  Tnti- 
(aslischeit  mdnchen.  hauspost.  (Wittemb, 
1545)  winlerleii  49'  . 

fuh,  adj.  mhd,  var  (Ben*  3.  237'>,  ahi, 
Faro  (GraffZ%  700)  la^Uend,  erscheint  bei 
L.  noch  in  Zusammensetzungen  stnd  des  ab- 
geleiteten farbig  (ferbig),  *.  6.  hunilarh,  ro- 
senfsrh  (rosin  färb). 

Karbf  (fnrb),  f.  rolor,  mhd.  varwe  tBen, 
3,  241''),  oM.  farawa  (GraffS,  703). 


FARBEN 


032 


FARZEN 


1)  färb,  gestallt,  genidi»  sehmacft;,  dicke 

vnd  weyclie  vom  brod.  anlivorl  deulich. 
( 1 522).  U  ij** ;  f'in  gespensi  lial  witlder  faihe, 
noch  dicke  noch  leug«  uoch  breil«.  das  diese 
wort  CkrüH  noch  fui  Heho»,  (1527 ).  n  iiij* ; 
VD<I  rerlicls  mil  roler  vnd  weisser  färb. 
weish.  13.  14;  der  regctibogen  b«l  »eer 
schöne  liuljcii.  Sir.  43,  12. 

2)  wi'iiti  luaii  yhü  tgoU)  su  wil  hefltcu 
vnd  anbinden  tn  seit,  person  vnd  »tele  vnd 
yhm  eine  färbe  anmalen ,  daa  er  so  und  so 
pesynupl  sey ,  wie  wir  mt'yneii ,  so  hat  man 
sein  geieylel.  vber  <iaj>  ersle  buch  Moie, 
(t527j.  Ilii]'';  sihe  also  gehels den  vnforsicli- 
ligen  g«islem,  wek;he  ine3fnen,  wo  si«  an 
eirtein  ort  yhrem  duiickel  können  eine  färbe 
machen,  so  scy  es  allciiilialhnn  wol  geniiicht. 
vom  abtndtnal  Chruu.  (152b).  zütj*;  wer 
ein  soleh  herli  sehen  kaa,  der  hsn  ^iiie  färb 
{Vorstellung)  haben,  Wif>  ein  fruiner  engel 
sey.  Jer.  5,  337*;  ein  fjlsi  lii  r  mIhmu  vnd 
färbe  dps  ^lawbens.  summa  des  chrisU. 
IcbeHS.  {lb'6'6).  £üj*. 

3)  färbe  —  Huit  da  kttmpt  sn  blnt  oder 
wie  es  die  küche  nennen  färbe,  von  den  con- 
cilijfi  vnd  kirchin.  (1539).  Kj\ 

4)  redensart,  larbe  ballen,  Intu,  beständig 
mn:  vnd  blieben  alleine  diese  sviiMne  be- 
aiendig,  die  hallen  nocb  färbe  vnil  lielea 
niolU  Zill  itr  kf   Eial.  1 .  37  1 . 

Farben,  farbitj:  sclntiH'  kituler,  wie  die 
sind ,  SU  man  von  giileoi  lucii  i'urlien ,  buud 
vnd  mil  gesclmiide  macht,  der  Hl.  ptahn. 
(1530).  Diiij". 

Vürben  (fprli<Mii,  culüre  lingere,  eine  färbe 
geben,  mhd.  verweu  {iien,  3,  242*)*  ahd. 
farawau  {Graff  3.  704). 

1 )  vnd  ferbels  mit  roter  vnd  weisser  färb. 
ufeish.  13)  14;  darunib  wird  dein  fiis  in 
der  feinde  bhit  gj-rtrliPl  wcnlpu.  p^.  68.  24 ; 
es  mangell  daran,  das  seni  glas  anders  ge- 
ferfael  ist.  da»  dieio  «eorl  ChiuU  nodk  fest 
tUhen.  (1527).  bj**;  das  man  sie  {dit  luu(e) 
nu  also  niclil  sol  ansehen  noch  hallen  fur 
schlechl  lauler  wasser,  .««ondern  als  schon 
geferbel  vnd  durcbrülel  niil  dem  lewreu 
rosenfsrl»en  blul  des  lieben  heilands  Christi. 
ausleg.  der  ep,  vnd  tnong.  von  Osfem  ele, 
(1544).  Iliij'. 

2)  der  gVL»!  inus  sieb  so  lerben  {dentduin 


gebon)  vnd  pulsen  als  woU  er  gleuben.  «om 

abendmat  CkrisH.  (1528).  Ciij';  das  hvh.i 
flicht  r<'in  vnd  lauter  den  glawlnn)  l'^^Iimi, 
suuii«  I  ii  den  glav\  beu  geferbt,  gtüt  UoiiUl  vnd 
gefelscht.  jnmma  des  thritU*  Mmu. 
E  ilj* ;  SU  weylerer  vnlerrichl  vnd  entdeckung 
der  ralsciu'ii,  [irferbeleii  kircheft.  gnmd  v»i 
viiitirh  (  1  [)2u ),  a  ij". 

Harber  ilerber),  m.  timlur,  uUtd.  verwiere 
(Ben.  3 ,  242^) :  vnd  seine  kidder  wurden 
belle  vnd  seer  weis,  wif>  der  schnee,  das  sie 
k»'iii  ferber  auff  erden  kan  «ii  wpi>;  tiiaclien. 
Marc.  9,  3;  beim  acker  de.s  lerbers.  Je*. 
7,  3. 

FarehMlItnr,  f.  i^fa:  ich  muss  knmen 

vnd  der  fan  lininllcr  auf  der  kaiizel  die  bor- 
sten krauen.  Jf  Weile  br.  4  ,  G35.  —  zu- 
aammeHUt'tz.  tiul  larcb  ferkel,  scKwetn,  mhd. 
varcb  {Ben.  3.  272*;.  ahd.  färb,  farah  {Graff 
3.  691). 

Nrre,  farr  (p*  ^''i  m.  taurus.  stier, 
bes.  jüngerer  f  in  frischer  krafIfüUe  ulehett- 
der  (Eist.  2,  ST:  fanen,  junge  ochsen, 
suchtoebsen) :  ein  fsrre,  der  eine  kue  belle 
ein  kalb  zu  zeugen.  Verlegung  des  alcoran. 
(1512).  Kiij'*;  grosse  farre»  haben  mich 
vuibgeiien.  ps.  22.  13.  im  a.  test.  war  der 
farre  ehu  der  vomehmiten  opferthiere:  vu'l 
sandle  hin  jilugling  aus  den  kindem  Israel, 
das  sie  brandojiirt'i  draiifr  opflei'ten  vnd 
danckopnVi  dem  lieiiu  von  farren.  2  Wot. 
24 ,  5 ;  dei  :>ul  rui  seine  sUnde ,  die  er  ge- 
ihan  bat,  einen  jungen  farren  bringen,  der 
on  Wandel  sey.  dein  heriii  zum  sUndopfler. 
3  Mos.  4,  3.  dalifi  tropisch  für  opfer  iiber- 
kaupi:  vergib  vns  alle  .^unde  vnd  Ihu  vus 
wol ,  so  wollen  wir  vpllcrn  die  farren  vnser 
lippeu.  Jfof.  14,  3. 

mhd.  varre  (Uen.  3,  236'),  ahd.  farro 
\Graff  3,  ()<)3).  neben  dem  storkbiegenden 
mhd.  var,  ahd.  far. 

ftnOkt  pedere  (für  perdei  e,  gr.  ntQÖ(tv) : 
kacken,  speien,  rarlzen.tMllerdie  32.  urtickeL 
(  15151.  .\iiij'';  der  hapslcsel  will  in  der  kir- 
clieii  iierr  sein,  ob  er  wol  kein  Christ  ist, 
nichts  gleulil,  nichts  mlier  kan,  denn  farlzen 
wie  ein  esel.  urider  das  bapslmm  tu  Rom. 
(1545).  Viiij^;  was  wir  esei  fartzen  vnd 
ii!f)f?eii,  ili)s  müssen  die  lM".tiefi  \\..|  fijp 
aiitckel  ballen,  ebeud,  Ziiij";  im  ba^siuui  da 


Diniti?ed  bv  Goo<^I 


PARZEN 


633 


PASSEN 


haben  wir  d«D  teafd  htfren  massen  vni 

schier  aiigchctct ,  was  ein  jcdtu-  inflin.Ii ,  inil 
vrlmil»,  gefistcii  vnd  gfliirlzoL  hat.  hauspüst. 
{Jhena,  155^).  314'*;  wir  scblafleu,  teisleii, 
rartsen  vns  su  tod«.  tUekr.  54*;  ein  Jurist 
»ol  liie  niclii  ehe  reden,  ee  ftrtie  denn  ein 
aaw.  fht'ud.  iu<;''. 

nach  Wt-  igand  iclb.  I,  324  durch  dag 
md.  aus  nd.  farlen  mil  {auch  sonsl  vorkom- 
memlMii)  a  statt  de*  ftocM.  ifaim  mM. 
vi^rzcu,  varz  (Ben.  3,  328"),  ahd.  fpnan. 
farz  (Graff  3,  "oS'i  t  r<tr7('Ti,  fiirzPfi. 

Ptnen^  n.  der  inj.  suOalanlivüch :  e$  isl 
wunder  y  das  er  (der  ^njitf)  nicht  auch  das 
rarltcn  an  heymliehen  orllem  vorpotteo  hal. 

bulla  emB  iomini.  (1522).  Eij*;  wer  fnr 
«irawen  stirbt ,  iio)n  sol  man  inil  farlzen  Izu 
jjrah  IcuUeii.  i'Ocnd.  Cij  '. 

Hntff  m,  qui  jpc  dtt:  der  brizer  su  Rom, 
d.  i.  der  bapsl.  ttider  das  bapslum  zu  Rom. 
(1545).  Qiij     dialeclisch  in  Hessen  fvrtcr. 

funtitlf  m.  gleich fails  schelle  für  den 
bapsl:  der  farlsenel  zu  Roin.  wider  da$ 
frapeluin  m  Born.  (1545).  E|*;  fartsesel 
liapsi.  ebend.  Qi''. 

Vaseln,  sich  fnripffnnzcn.  (ledeihen:  vn- 
recht  gm  fasiii  uiciil,  kuiiiuiei  an  drillen 
erhen  nicht  ^t^r,  14^^ 

Passen,  mhd.  va;(3;i>n  {Ben.  3,  2S3),  ahd. 
rr</,.  II  [Graff  3,  732),  in  vielfaehen  he- 
deulunyen. 

I  i  einen,  elwas  lassen,  aujasit-n.erlaisen, 
ergreifen,  ndtmgn,  cspere»  prellendere;  da 
fasset  der  man  sein  kchswcih  vnd  bracht  sie 
zu  jnpn  hin  au^.  rieht.  19,  25;  nN  ci-  nu 
heim  kam,  nam  er  ein  roesser  vnd  h^^el  sein 
kebsweih  vnd  stttcket  sie  mil  hein  vnd  mil 
alle  in  tw^elff  stfldi.  19,  29;  vnd  Joab  fasset 
mit  seiner  rechten  band  Amasa  bcy  dem  hart. 
2  Sam.  20,  9;  wo  man  jn  angreifet,  sol  ni.in 
den  acl  bey  dem  &chvvantz  gcfassel  iiahoii. 
das  14.  imd  15.  eap.  Jokamtit.  (153S). 
Xiiy^;  vnd  recket  seine  band  aus  vnd  fasset 
das  mpssor.  dis  er  seinen  son  sclilaclilpt.  1 
Mos.  22.  wil  ich  dicli  iTinniicn  \iul 

wecken ,  das  du  aull'wachsl  vnd  das  scliwert 
nil  bey  der  aehneyden,  sondern  bey  dem 
hefn  mit  ltcyd<>ii  lionden  fassisl.  an  den  bock 
Uu  Leyptzck.  i  I  'i'l  1  l  Viij'';  aber  l<  Itii  ('tv';r-| 
den  bogen  vnd  sclios  Juram  zwist^hen  den 

DtSTZ,  WuiUrbudi. 


armen.  2  kön.  9,  24 ;  vnd  er  Tassel  die  zwo 
mittel  soulen,  aufT  welchen  das  liatis  gesetzt 
WH-  vnd  drauir sich  hielt,  eine  in  seinr  m  lue 
vnd  diu  ander  in  seine  linke  band;  ruht.  Iti, 
29 ;  Adonia  gieng  hin  vnd  Itoet  die  hOmer 
des  altars.  1  kön.  1,  50;  jre  (Inger  fassen 
die  v]tin(!<'l.  spr.  ^1,  19;  da  fasset  l).iuid 
seine  klenicr  vnd  zurcis  sie.  2  Sam.  1,11; 
aber  Belial  sind  alle  sampt  wie  die  ausgc- 
worffen  distdn,  die  man  nicht  mit  henden 
fassen  {angreifen)  kan.  23,  6.  belege  für 
die  redcn^nri :  oinßu  zwischen  die  Sporen 
fassen  a\  uniei  s|iorn. 

2)  einfassen,  einedUietMms  er  (goU)  ist 
nicht  ynn  sylber  odder  gold  geschmidet  odder 
gefasset,  der  proph.  Habaruc.  (I52C). 
m  iiij'* ;  vnd  solls  {das  amlschildlein)  füllen 
mil  vier  rigcn  vol  stein  ...  in  gold  sollen  sie 
gefiisset  sein  in  allen  rigen.  2  Jfot.  28,  20 ; 
vnd  sie  machten  zween  onirherslein,  vmbher 
gerassol  mit  gold.  39,  6 ;  zu  seiner  zeit  war 
der  hrunnen  verfallen,  den  fasset  er  mil 
kupller.  Sir.  50,  3;  durch  sein  wori  die 
Wasser  stunden ,  als  waren  sie  gefasset.  39, 
22;  gleich  wie  man  eyn  wild  bdsze  thier 
mit  kelcn  vnd  banden  fasset,  das  es  nit  bcys- 
seu  noch  rcysseii  kan.  von  weltlicher  vber^ 
keil.  (1523).  Bj'';  wie  ein  westerhembd  oder 
windet,  darin  man  das  kindtin  fasset  lur 
laufT«.  von  dei»eoneil(/(s  vndktrdten.  (1539). 

k  ijv 

'S)  umfassen:  wor  misset  die  wasser  mit 
der  faust  vnd  Asset  den  himmel  mil  der 
spannen?  Jn.  40,  12. 

4)  zusammenfassen:  ;ilsi)  tluii  auch  Pau- 
lus f\öm.  13,  da  er  alle  gepoi  Moni  ynn  die 
liebe  fasset.  Widder  A,  hyml.  propheten. 
(1525).  Dij*;  wetehs  aUes  anhaulT  gefasaet 

vnd  geliolen  ist  ynn  dem  sprach  psdm  50. 
deudarh  catech.  (ir)29).  diiij*'. 

üj  in  £1»  gefäsz  füllen:  (uw  muisen)  ncw 
fas«  machen  ehe  die  weynernd  angehet  vnd 
der  most  gefasscl  werde.  VON  beyder  geetaU. 
(ir)2'2).  Biiij'';  man  fasset  auch  nicht  mosi 
ni  nlie  scblcucbe.  Math.  9,  17;  fasse  meine 
tiircnen  in  deinen  sael.  ps.  50,  9. 

ß)  SU  ehren  fassen ,  auribttt  pereipere: 
wirst»  der  slini  des  Iierrn  di'incji  gotles  ge- 
horchen vihI  zn  (tlircii  f.issen  sein  pebot ,  so 
II.  s.  u».  2  Hos.  1 5,  26 }  fasset  jr  zu  cwren 

60 


Digitized  by  Google 


FASSEN 


634 


FAST 


obren  dieie  rede.  JCite.  9 »  44.  «6eiuo  su 
herten  Cumh:  so  fasset  nu  diese  woric  zu 
licrlzcn  vnd  in  cwrc  sccie.  5  Mas.  1 1 ,  IS; 
ilii  liast  «oIpIh  bisher  noch  nicht  zu  hertzen 
gefmel.  Jes.  47,  7.  aucA  ins  herz  fassen: 
hVre  das  geseta  von  neineiB  munde  ond  fasse 
seine  rede  in  dein  hcrtz.  Hiob  22,  22. 

7)  einen  Irunk  fassen.  Aun:  gestern  hatt 
ich  einen  bösen  iruuk  gefassei.  de  Welle  br. 
4,  553. 

8)  eine  geilalt  faeun,  atmehmm:  was  ein 

eitel  ding,  schemcn  oAAo.r  gosponst  ist,  (Ins 
kan  kein'"  trt>«inU  fassen,  das  diese  wort 
CkrüÜ  noch  fesi  stehen.  (1527).  niiij*. 

9)  holTarl,  han  fiusen ;  durch  die  lere  der 
demut  nur  eyttel  hoflart  fassen,  von  dem 
hnrtni  hurhlin  etc.  (1525).  aij";  das  kriegs- 
volck  einen  hass  wider  den  künig  Demetrium 
gefasscl  halle.  1  Maec.  II,  39.  einen  dOn- 
ekel  fassen,  moo  f elUPne  jprMl^leii.  (1537). 
Cij». 

1 0 )  niuth,  ein  herz,  eine  mannheil  fassen, 
uMimum  redpere:  von  diesem  trosl  kriegl 
das  voick  wider  ein  herU  vnd  fasset  einen 
miit.  1  Jfacc.  13,  7;  da  durch  ward  sie  so 

mutig,  (h^  sin  oinpn  son  nach  dmi  andern 
attfT  jrt!  s|ira<'li  'rti^iif^t  vnrl  fn-^spt  pin  nion- 
licl)  lierlz.  2üucc.  7.  21 ;  da  kan  das  herlz 
nicht  SU  viel  muls  kriegen ,  das  es  ein  man- 
heit  fasse  widder  ein  solch  gorinj.'c  rauschend 
blau  ober  das  ertU  buch  Mose.  (1527). 
Ciij*. 

11)  fassen,  andiM  comptäkmiere,  inlel^ 
lijferSt  te^rd/lm:  der  geyst  ist  das  höchste, 

liefleste,  edlislc  teil  des  mensrhen ,  damit  er 
geschickt  ist,  vnbegreillich,  vnsichtige,  ewige 
ding  zu  fassen,  das  magnificat.  (1521J.  by* ; 
er  iCartstad)  kan  nichts  ordenliehs  fassen 
odder  begrcylTen.  das  ander  leyl  widder  d. 
hyml.  Propheten.  ( 1 525).  Piij* ;  ist  aber  noch 
not,  das  luans  gar  wnl  blewe  bis  mans  fasse. 
vber  das  erste  buch  Mose.  (1527).  x 
hieraus  kan  nu  em  iglicher  den  propbeten 
(Jesaias)  leichllicli  fassen,  der  proph.  Je- 
saia.  (152S).  M,  iiij":  wenn  irli  das  worl 
hOre  lauten  als  von  oben  herab,  so  gleubc 
ich«,  ob  ichs  wol  nicht  kan  fassen,  vnd  nicht 
verstehen  noch  jnn  meinen  koplT  wil,  wie 
ich  das  kan  fassen,  d.is  zwey  vnd  funde  sind 
sieben,  von  Jhesu  Christo,  (1533).  Bij^  i 


12)  fassen  =  wrfasiem,  •bfassen:  ich 
hah  einen  semon  gefasset  an  die  prediger, 

das  sie  die  lentc  vcrmanen ,  jhre  kinder  im 
scIinliMi  zu  hallen,  das  man  kinder  zur 
schulen  hallen  solle.  (153U).  Aij';  eine 
hislorien  von  den  gewegeneslen  saehen  fas- 
sen. AMforta  Galeatij.  (1538).  Aiij^;diaie 
wort  sind  wol  vnd  ordenllirh  gefassot.  ron 
Jhesu  Christo.  (1533).  OiiiJ^  aiicA  aufs 
papier  fassen,  tdeätndsrtiBbm:  beh  dartb« 
meine  gedancken  anlb  papir  gebsseL  das 
schöne  ronfitemini.  (ir)30).  Aij";  es  ist 
leichllicli  geschehen,  das  sie  anflVpirhncn 
vnd  aulTs  papier  fassen ,  worin  vnd  waruuib 
ich  geiiret  habe.  Jen.  1,  190*. 

13)  fassen  festsetien,  bestinmen:  rna 
Mose  lucfi  (TP^s^ei,  das  keyncrkeyn  :1r^;or 
soll  verkcutreu  für  ein  ewig  erbgul.  et/n 
vnterrichtung.  (1526).  Bj^ 

14)  <n  sMs  mtfkthmmtp  ramm  fitr  tUsn 
haben :  vnd  es  (dat  elbeme  meer)  fasset  drey 
lausent  bath.  2  chrnn,  4.  5;  denn  der  olM-rnn 
altar»  den  Salomo  haue  machen  lassen,  kuniiie 
nicht  alle  brandopfler,  spcisofifTcr  vnd  das  Irtt 
fassen.  7,  7. 

15)  das  pnrt.  gcfassel  hat  in  folgenden 
slellen  die  bed.  gerüstet ,  versehen:  es  siml 
wol  SU  feine  künigreiclic  zuuor  vnd  herDadi 
gewesl,  beide  mit  guwalt  gerostet  vnd  anl 
rechten  gefasset,  von  denstJUüsseln.  (1530). 
Fiiij";  wer  mit  fext  wol  gefasaet,  der  ist  eis 
rechter  paslor.  tischr.  2'. 

Vnst,  adv.  mkd,  vaste  {Ben,  3,  274),  «ML 
faste  (Grait  B»  714).  mü  hevoM«  ridh 
umlaul. 

1 )  zumeist  hat  es  bei  L,  nocA  die  bsdeur 
tung  von  valde,  sehr, 
a)  neben  de»  «erbnui;  dn  vnd  Hnnier 

mit  vielen  andern  aufThebt  mir  fast ,  das  idi 
der gcYsilirlien  Insleralleinrore  vn'l  -Jclnveyge 
des  adels  vnnd  der  welllichen  gewali  sir^ 
lieh  lasier,  auff  das  vbirchHstlich  bwA 
boektBmsMsn.  (1621).  itj*;  die  sich  fast 
frewen  vnd  sind  frölich.  ITiob  3,  22;  «enn 
die  dromctc  fast  klingt.  39 ,  25 ;  wenn  du 
gleich  fast  darnach  ringest,  so  criangestn  rs 
doch  nicht  Sir.  11 ,  10;  vnd  hat  viele  gar 
fast  verwundert,  ih«  so  ein  reine  lere  ffi< 
der  III.  psalm.  (1530).  Äiij'';  ich  hah^ 
lang  vnd  fasl  für  jn  gebeten,  ich  ihu  es  aber 


Digitized  by  Gqo^( 


FAST 


635 


FAST£ 


oicbiaehr.  Mraiilworfiifiir  der  Ml^relks^fm 
wfrur,  (1533).  Di*. 

b)  neben  ad/.;  als  nu  Almini  in  Egypleii 
kam ,  sahen  die  Egypter  ibs  weib ,  das 
tut  «cbOn  war.  1  Ifof.  12,  14 ;  jrc  sOnde 
flind  fut  schwere.  16«  20;  (Isaak)  gieng 

vnd  nam  zu,  Ms  er  fasl  gros  ward.  20,  13; 
goU  isi  ra>i  niocljiig  in  der  samlun^e  dnr 
beiligCD.  ps.  89,  8;  wie  solche  weise  ya 
der  schrillt  lu  reden  fasl  gemein  ist.  der  82. 
fft^m,  (1530).  Fiiij*;  es  ist  zu  weilen  der 
law  wiod  r,T;t  Vall.  der  liT.psalm.  (1532). 
E  ;  (ßie  brüderhäuser)  weder  deiu  |iiarr-> 
herr,  noch  dem  kirchspiel  scliüdlicli,  sondern 
fast  ntitilich  vnd  besserlich  sind,  de  WbUb 
•r.,4,  334. 

c)  neben  andern  adv,  zu  deren  Verstärkung, 
a)  fasl  sehr:  wiewol  ich  euch  Tasi  secr 

liebe.  2  Cor,  12,  15;  wir  bitten  ( vnd 
nachl  fast  seer.  1  Thess.  3,  10;  crsilicli  so 
lohl  er  [Mahomel)  wol  Clirisltun  vnd  Mariain 
fasl  seer.  vom  kriege  utider  d.  T.  (1520). 
Uiiij*;  vnd  {hab)  wich  hcinl  vuib  zwey 
sehr  gebrochen,  de  Welle  W.  5,  330.  fi) 
fast  wohl:  ich  weis  fast  wol,  das  also  ist. 
Biob  9,  2;  ich  kenne  den  flUclitigcn,  «^chcwt  n 
vnd  sdilipfferigen  leuflel  fasl  wol.  das  diese 
Marl  CMff  noA  fut  «IsAen.  (1527 ).  ä  uj' ; 
ich  gan  ylm  der  ehren  fasl  wol.  vom  kriege 
Widder  d.  T.  (1529).  Giiij'';  sie  sein  Tast 
wol  geruslel.  ton  dem  bapslum  zu  Rome. 
(152U).  Aij*.  fa^l  uijül:  es  vcrdreusl  sie 
fast  vbel.  «om  akcnAnaf  ChrtM.  (1528). 
sj".  ^^  fast  viel:  was  haben  denn  die  Juden 
vorlcil>?  oder  was  ndlzct  die  Lesclmeilung? 
zwar  fasl  viel.  Rom.  3,  1.  2,  e)  fasl  wenig: 
auch  ist  cyn  ferUch  gesuche  ynn  diesem  kaulf, 
des  ich  besorge»  niemant  odder  fast  wenig 
keulfer  on  sind,  von  kauffshandlung.  (1524). 
Jij*'.  C)  fast  gerne:  ich  aber  wil  fast  gerne 
darli^en.  2  Cor,  12>  15.  fasl  nahe,  ganz 
nahe:  denn  es  ist  das  wort  fast  nahe  bey 
dir.  in  deinem  munde  vnd  in  deinem  herlzen. 
5  Wo«.  30,  14.  nu  für  ich  mit  dem  ver- 
lluL-iiicn  grewel  am  ersten  fa?«t  senfü  vnnd 
luysie  vnd  scJion.  antwori  deuUch.  (1522). 

d)  neben  praepositionen^  conjunclionen : 

u)  zu  fast,  nimis:  da  schnarckl  der  ii.ntrli  izu 
fast  nach  dem  bcychlpfemiig.   euang,  von 


den  IxAen  anastels^gwn.  (1521).  Cij**;  ob 

iiic  jemand  wird  sagen,  ich  werife  zu  fasl 
mit  bulieii  miiIi  mich,  teamungf  an  x.  l. 
deudschen.  (1531).  Fiiij''.  ^  so  last,  so 
sehr ;  vnd  ist  doch  ilxt  km  stuck  das  sie  so 
fMl  treiben,  sorgen  vnd  aohalicn.  dai  diese 
iporf  etc.  (1527).  biij*;  weil  aljiT  die  inetze 
ihn  {iic!)  so  fast  geHlIlol.  de  H'tiie  br,  5, 
187.  nicht  fast:  ynn  der  hebret^chen 
sprach  lautten  die  tzwey  wortt  arm  vnd 
senfflmutig  nit  fast  vngleych.  aussleg.  der 
ep.  vnd  ^'unntf.  des  aduinls.  ( ir)22).  Ej*'. 

2)  hin  und  wieder  zeigen' sich  aber  auch 
teKon  bei  L.  spuren  von  der  btiet^ung  (ere, 
heinahe:  am  folgenden  sabbalh  aber  kam  au- 
samcn  fast  die  gantzc  stad.  aposl.  grxch.  13, 
14;  weil  er  fas!  Itnnderl  jerig  war.  Rom. 
4.  19;  wenn  maus  wil  rechnen,  so  hal  er 
{der  lod)  die  weit  schon  fast  auffgerieben. 
das  1 5.  cap.  der  ersten  ep,  s.  Patdi  M  He 
Corinther.  ( 1 533).  0  ij* ;  eben  als  wenn  man 
den  wein  fasl  gar  gelesen  lial.  ebend.  Oij''; 
last  35  jar  lur  Auguslini  gehurl.  von  den 
eoNcilf/«  vn4  Jkfrehen.  (1539).  Dj*. 

Faste,  fattely  f-  jejunium,  mhd.  vastc 
(Ben.  3,  277*),  ahd.  faslÄ  {Graff  3.  275). 
der  nom.  sg.  faste  erscheint  bei  L.  selten 
{s.  b.  Saeh,  8,  19:  die  bete,  kebr»  ois. 
imig,  i^miihm,  abo  nidbl  f I. ,  wie  From» 
mann  vorsckUge  i»  23 omüimU),  gewöhn- 
lieh  lasten. 

1 )  die  handlung  des  enthaltens  von  aUer 
speise,  wofür  häufig  doi  nenfrole  verAol- 
«nttfmtfe:  die  fasten  soll  frcy.  wilkorig  sein. 
von  menschen  Irren  zu  meiden.  (1522). 
Aij^;  lassl  ctac  laslcu  aussclireien.  t  kön.  21, 
9  (v.  12  dagegen:  vnd  Hessen  ein  faslen  aus^ 
schreien,  doth  hai  He  Hhel9.j,  1539  auch 
hier  eine  fasten);  Josaphat  lies  eine  Tasten 
ausruflcn  vnter  gantz  Juda.  2  chron.  2<>,  3; 
es  begab  sich  aber  im  fUnlllen  jar  Juiakun 
...  das  man  ehie  fasten  verkOndigi  für  dem 
herm.  Jer,  36,  9 ;  heiliget  eine  faslen.  Joel 
1,  I  I;  zwcierley  gute  b<\on  licll  vns  die 
sein  Ith  fnr,  eine  die  man  williglich  annympt 
da>  lleisch  ym  geisl  zu  dcmpflcn  ...  die 
ander,  die  man  dulden  mos  vnd  doch  wOlig- 
licb  annympt  Ihr  mangel  vnd  armut.  ausleg. 
der  ep.  vnd  emm^.  vom  adueM  etc.  (1528). 
UUhiij^ 

80* 


Digitized  by  Google 


FASTCLER 


636 


PASTNAGflT 


'  2)  die  »rit  der  enAaltmug ,  tetond&r*  die 

40  tage  unmiUelbar  vor  ostem:  das  auch 
die  faslpn  -t  lion  für  vbcrwar,  apost.  gesfh. 
27,  9  ;  (iis  eunugolion  (Matth,  i)  wird  heute 
gelesen  yni  anfange  der  fasten»  das  nan  das 
cxempel  Christi  den  Christen  eynbilde  vnd 
dif!  fasten  Iialllc.  ausleg.  der  ep.  vnd  euang. 
von  der  heyl.  drey  könige  fest  elc  ( 1  525). 
uij'';  der  erste  sonlag  in  der  fasten;  der 
ander  soniag  in  der  faslen  u.  s.  w* 

Vasteler,  fastler,  m.  JefuMUmr:  daninih 
predigt  aucli  Josaias  58,  wie  gcsngl,  wiililer 
solche  verkerete  fasteler  vnil  heiligen,  der 
pro^.  Sacharja.  (152S).  Xj'';  daher  heis- 
sen  wir  auch  dirisles»  das  wir  jn  (CShrwIitm) 
haben  mit  alle  seinem  verdienst  vnd  gUtern, 
nicht  von  vnscnn  lliun  vnd  werckcn,  welche 
wol  einen  heihgen  carllieuser,  franciscer 
oder  augastiner  mOnch»  einen  gehorsamen 
vnd  fastler  otc.  machen,  aber  nimermehr 

(.'inen  cliiisleii  grbon  kÜiintMi.  nusleg.  der 
ep,  vnd  euang.  von  ottem  elc,  (1544). 
Xs  ij*. 

MelMld«  m.  menti»  jtjmdi:  gotl  hat 
vns  gesÜBlel ...  den  fostelniond  der  Sarr  i 

cenen.  Verlegung  des  aleorofi,  (1542). 
Miij**.  vgl.  fastmond. 

rnsteltag,  m.  diei  Jefmü,  faeUag:  aro 
fssleltage.  Jet.  36,  6;  fistd-  vnd  fsirtage. 

das  5.  6.  i'«^  7.  cap.  s.  Mailhei. 
küi]*";  faslcllago  vnd  fcirlago.   xcider  Hans 
Worst.  (I54i).  tlij".  auch  bei  Alber us 
diei.  BBij*.  oAd.  bsUlac  (GraffZ,  725); 
das  d  ist  nd.  o^f.  fiistenlig,  fastUig. 

Fasten  fv:tvtoi,.  eyn  semton  von  dein  (th- 
lasz  vnd  gnade.  [1518].  Aj'*),  jejunare, 
sich  der  speise  enthaUen^  mhd.  vastcn  (Ben. 
3»  278^),  ttkd.  bsilQ  (ßralF  3»  726),  #01*. 
fostan.  mii  fest  MMommeniban^eNd.  s.  We  i- 
gand  wtb.  1,  326.  Grimm  ttib.  3,  i:<'>! 

ea  musi  eyn  schcUm  seyn  der  scynen 
herm  sibet  ftatcn  itrnd  hnnger  leyden  . . . 
vnd  er  woUl  schlemmen  vnd  temmen«  aMX- 
leg.  der  ep.  x-nd  euang.  des  a(1urnts.  (\  522). 
Cj'';  da  zogen  alle  kinili  r  I^ratl  hm  aulT  vnd 
alles  volck  vuU  kamen  zum  hause  gottes  vnd 
bsleien  den  tag  bis  tu  abend,  ridu,  20,  26 ; 
was  ist  das  für  ein  ding,  das  du  thusf?  da 
das  kind  lebt,  fastcstii  (f.  fasictcstu)  vnd 
weiuet^l,  du  es  aber  gestorben  ist,  stcbestu 


aulTvnd  isseslt  2  Sam.  12,  2t ;  vnd  da  er 

vierzig  tag  ^  nd  vierzig  nacht  gefastet  hatte, 

hungert  jn.  Mntfh.  4.  2. 

Vastcn^  n.  subslantivischer  Infinitiv:  soll 
das  ein  fasten  sein,  das  ich  erweleo  ad.  Jes. 

58.  5 ;  diese  art  ferct  nicht  ans,  denn  durch 
licien  vnd  fasten.  Matth.  17,  21;  die  k.im 
ninier  vnin  teni|ir-I,  dionet  polt  mit  r.istcn  vnd 
beten  lag  vuü  uaclil.  Lmc.  2,  37;  das  jr 
zum  fasten  vnd  beten  müsse  habt.  1  Cor. 
7.  5 ;  htc  antwortet  er  auflT  die  Irage  »o  ym 
anfaiijj;  des  capitcl  furgclrapcn  ward  von  dem 
fasleu  vnd  züchten,  der  proph.  Sacharja. 
(152S).  Ziij";  vergesset  ewrs  fastens  vod 
leydM.  ebend, 

fnstentag )  m.  fasltag:  das  manchcnuetn 
solcher  fnstenl.ig  lielnM-  were,  denn  sein  wse- 
tag.  zwo  schöne  tros litt  he  pre^t.  (1537). 
Aiiij* ;  die  viertzig  fastcntage.  efteiuL  AHj*. 
vgl.  fastlag. 

fastmond,  m.  icas  faslclniond :  wie  dilnckl 
dich  aber  vtnb  vnscr  lerer,  die  an  diesem  orl 
diesen  sprucii  von  den  vier  lastmunden  haben 
gezogen  anffdie  vier  weichfaaten  odderqoat- 
t' lulier?  der  proph.  Sacharja.  (1528).  Ziij''. 

I'astnarht,  f.  selten  fn.tznaeht  (auff  des 
bocks  zu  Leiptsick  anltBort,  1521.  bj**), 
fassuacbl  (von  den  eewUifi  vnd  IMan. 
1 639.  Eiiij*) ,  der  Imeäge,  mtf  oHerlsi  eptet 
begangene  tag  vor  dem  beginn  der  fatten- 
zi'tt :  es  »relK'i  fiir  diser  laslnacht  wol  liynn. 
aufj  das  riiiichriiÜich  bwh  bocks  Emsicrs, 
(1521).  Cij**:  wenn  narren  ynn  der  fast- 
nacht  so  gangcllen  gicnge  es  wol  hyn.  dat 
andertnjl  wulderd.  hyml-prophelen.{\h2hy 
Biij' ;  Wullen  also  narren  vnd  die«5c  fastnarhl 
ynn  solcher  mumerey  mit  lau'ficn.  da«  &est 
W9H  ChrieU  nMh  feei  etehen,  (1527).  I  j*; 
wie  man  einem  zu  gefallen  zur  faslnaeht  jnn 
der  mumerey  Ieufl\.  das  5.  H.  vnd  7.  rap. 
s.  Matthei.  (1532).  Pnij*.  der  herrn  fasl- 
nachU  awleg.  der  ep.  vnd  enmg,  eem  ed/^ 
tietif  efe.  (1528).  GGgiij^  m(  4er  tOMiMf 
quinquagesimae . 

das  tcort  Imiirt  mhd.  gexcöhnUeh  vas-, 
vasenachl  {vgl.  mhd.  wlb.  2,  301''),  vsidialb 
einige  (Sehw^ellerwlb.  1,569.  Wneker' 
nagel  toth,  324*.  IKe i ^ a n d  wlb,  1, 326) 
die  ableitung  von  fasle  beztreifdn  vnä  an 
einen  zusammenheMg  mit  vosen  denken.  vgL 


Digitized^j^^Hlpi 


FASTNACRTBUTZE  637 


PASZ 


dagegen  Xarnke  imiithd.wörlerh.  2,  301*' 
witi  Grimm  wlb.  3,  1354.  in  der  kuri- 
schen mundnrf  fflH  mir  rn^^rnacht»  WtUmuh 
Alberui;  ih'-t.  h  I  ■  lii't/eijHfl. 

y«slB«ci)UiHtiej  m.  larva:  wenn  ein  Eso- 
l»us  oder  dergleichen  liinia  oder  Taslnachl- 
puls  Alrgestellel  wird.  im.  5 ,  269*.  vgf, 

auch  !)iit7.p,  ifo  ein  be/^j/ /ur  rasznaclilsbulzc, 

Fastnarbd^icti,  horribHis.  fratzenhaft:  {der 
bap$l\  hat  Chrisiiiiii  voriagl  \n(\  ausgetrieben 
vnd  sich  an  si'iiie  ^lal  genaiil  als  ein  lierr 
«  vod  bal  Itir  das  priesterüiumb  des  geisies 
ein  kindisches  vrul  nislnnrhtisch  priesterlhumb 
auffgoriclit.  Jen.  2.  'MV'. 

Vastnachtsblschef j  m.  unärhtpr  bischof: 
gleich  SMC  LT  selhs  ein  faslnaiiasiiischofT  vnd 
UfueiiU  vfNiiier«piiiefcilNM«e.  (1533).  Jj^ 

iMlHwItaclilHpf  (fassnaelilscIiiiDpf),  ». 

fastnachlschers,  faslnachtspan:  der  end- 
chrisl  zu  Rum  mit  deinem  Wort  nit  allein 
nerrisch,  szoodern  aucli  gleich  spollich  Terel. 
alss  wert  es  ftnnachUrhiropflr.  grund  vnd 
«FSoM.  (1520).  mj^. 

Fastiachtslarre ,  f.  aueh  fasznachtslarve 
(*.  bulzc) :  wie  künden  myr  hübscher  fast- 
nachUlaruen  hcgcgcn  dan  soh  Ii  hndisynnigp, 
lieffsichtigc  prophctcn.  vorderuny  etlicher 
arUekHi,  (1&20).  Aiij**:  mich  wundert,  das 
solch  sUrck,  klare  sprnch  Christi  sio  gar  für 
fastiiar(i(«il.trupn  gehalten  werden,  von  dem 
bapitum  iu  Rome.  ( 1 520J.  Biitj" ;  vnd  kurtz 
vmb  alle  ewn  memeben  lere,  die  yhr  für 
heyligthttm  ballet»  da  sdtl^  ich  mich 
mit  %mh  des  reyncn  glaiilicns  willen  ,  euch 
die  raslnachlshinicn  ntiizulzihcn.  auff  das 
vbirchrisUich  buch  Lacks  Emsxers.  (1521). 

hatBMbtspfaff,  m.  adMii^lttcA«r,  /M- 

icher  geisilicher:  ich  sage  aber  mal,  wo 
wir  «iclil  vorhin  on  bisschofT  vnd  crrspm 
reclilc  prafleo  sind,  so  wird  vos  der  bisschoQ 
vnd  sein  cresem  nimer  mehr  au  pfolfen  ma- 
chen, laruen  vnd  raslnachlspfaflen  mag  er 
wol  aus  vns  machen,  von  dar  «finek«Unet*9. 
(1533).  Jf. 

Itatenebtsplel ,  rasoachtspicl .  fessntfcbt- 
sptd,  n.  woU  yhr  rastnaditjspiel  ausz  dem 
ernst  inni  lirn?  auff  das  vbirchrisllich  buch 
bodu  Emsiert,  (1521).  Jiiij*;  wens  fasl- 


nacbtsspiel  wer«,  gienge  der  bosse  wol  hyn. 
iraidsr  4.  hyml.  propheten.  (1525).  Ilj*; 
da«<  wir  goll  selhs  nicht  so  Imrh  gefurcht 
vnd  geehret  haben,  als  dicso  jrc  nichtige 
laruen  vnd  faslnaciilspiel.  von  der  winckel- 
metae.  (1533).-  üj^;  di's  leben  auff  erden 
ist  ein  lauter  rasnachlspiel.  Hn  ^nistl.  schö- 
ner trnnt.  f  ]  ^^T)).  Ej*;  was  hatf  der  iniflfd 
sonst  zu  schatten  auff  erden,  denn  das  er 
mit  seinem  votck  also  gauckele  vnd  fasznacht- 
spiel  treybe?  von  ipe{{jtrAer«fterk«yf.( 1523). 
Eiij';  die  Vciiodifjjcr  Hessen  ein  fasznachtspiel 
ni.i'MiPn  zur  vcnirhiiing  des  keyscrs  Maii- 
uiiliaiii.  lischr.  4  39''. 

f  astnachtäirBbm ,  m.  vnd  ist  ciu  rechter 
raslnachlsmm,  das  sich  einer  ramen  tbar,  es 
sey  yhm  blieben  beslcndiglich ,  das  er  noch 
nio  gehabt  hat.  von  dam  bapttmm  xn  Aome. 

(1520)  .  FjV 

Vastnaciitsweihnug.  /.  hic  ist  nicht  anzu- 
sehen die  faslnachlsweihunge  ob  er  priesler, 

diiiL-nii  odder  sonst  ein  heiligen  orden  habe, 
es  ist  gauckelwerk  mit  dt  n  wryhen.  ausleg. 
der  ep.  vnd  euang,  vom  aduent.  (1528). 
Ss  G*.  Eist.  1,  76\ 

fliteftcbtaicU,  f.  es  wem  scbadi  gewesen, 
wo  dye  uedel  uur  ander,  lian  bstnacbaieyt 
wcrc  nus  gaogeu.  anlworf  «tijf  iU  liedel. 

(1521)  .  Ailj^ 

Vasttag,  m.  dies  jejunii :  solt  das  ein  fast- 
lag Iieissen  vnd  ein  angenemer  lag  des  herrn  ? 
derproph.  Sadkavju,  (1528).  Xj^,  vor.  tu 

Jes.  5S.  5 ;  fastagc,  fcicri.ige  von  den  con- 
dlijs  vnd  i<irrhf>n.  (15391.  faslag /«r 
fasttag,  wie  chrislag  für  cliri&llag. 

Fast  (vasz),  n.  vas,  gefäss,  mhd.  var,  {Ben, 
3,  280^).  oM.  (GraffS,  727).  der  pl, 
lautet  bei  L.  noch  gewöhnlich  ^  taia  fliM* 
ahd.,  fasz,  fasse,  seltener  fc«ispr. 

t)  vas,  gefäsx,  behällnis  überhaupt:  so 
nim  nu  zu  dir  weilzen,  gerslen,  bonon,  lin» 
sen  •  hirs  vnd  speit  md  Ihu  es  alles  in  ein 

fass:  Esech.  4,9;  wenn  er  ein  erden  ge- 
fcss  anrörel,  das  sol  man  ziil'rerlion ,  pthc.r 
das  hülUen  fass  sol  man  mit  vvasscr  spulen. 
8  Um.  15,  12 ;  bat  nicht  ein  tOpfler  macht, 
aus  einem  klumpen  au  machen  ein  Tis  zu 
clircn  vnd  das  ander  zu  ynolircn''  ll'!m.  0, 
21.  1  Som.  10,  22  sUht  das  worl  (die 


Digitizcü  by  ^(j^j-j.l'^ 


FAUL 


638 


FAUL 


ras.s ,  pl.)  ßr  das  reiseffepäck  4M  W  Jli^a 
xusammengpkommenen  voUu. 

2}  dolimn,  fasz  im  geiBÖknlichen  sinn: 
glaidi  als  eia  vm,  das  man  hyoQ  vd4  her 
roUeil.  (He  sieben  punpsalm,  (15L7).  C5'  ; 
rin  fis?  jin  (oAnt')  wpyn ,  ein  lasch  an  gelll. 
eyn  sertnon  von  dem  n.  lest.  (1520).  Biij'"; 
wo  naan  njost  tu  alle  i>d.<e  fasse  Ihtii,  da  zu- 
cpriageii  di«  aliea  retflb.  von  dtm  condl^ 
vnd  hirchen.  (1539).  Lij**;  buüger  müssen 
wyr  Uu  ersl  werden  vnd  new  fasz  marlion, 
ehe  die  weyaernd  angeiiet.  von  beyder  ge- 
«foll.  (1522).  Büy^;  w«im  daa  ftis  lu  i«er 
dohnci  vnd  klinget,  >o  wird  niehl  viel  drinien 
sfiti.  ledige  re.sscr  klingen WOl.  tfllüdbefeMlie 
predigten.  (i:)33).  Bij^ 

3j  bildUch:  vnd  ein  j^^licher  wisse  sein 
f»a  stt  behallcB  im  heiligung  vad  ehren.  1 
J%esM.  4i  4 ;  M  na  jemand  sich  reiniget  von 
solchen  Icuten ,  der  wird  ein  gohctligct  Tas 
sein  SU  den  ehren,  dem  hausbcrm  brcuch- 
lieh  vnd  su  allem  guten  wercke  bereitet.  2 
fKm.  2,  21 ;  Paulus  das  ansserwaleie  vasx. 
eyn  vrteyl  der  theologen.  (1520).  Aij'. 

4)  oft  gebraucht  L.  die  red^-nsart  i\cn\ 
fanz  den  boden  aussloszen ,  einer  sache  mii 
ßinm  mal«  «in  tni»  machen,  vgL  boden  4 : 
s.  Paulus  selbs  nkhl  sagt  'allein  der gind»^, 
sundern  sobffltets  wol  prübcr  crmis  vnd  slös- 
set  dem  f.is  den  boden  aus  vnd  sprichi  "^on 
des  geseUü  werck'.  ein  sendbneff  von  doi- 
UMfMlkeii.  (1530).  Cij^;  darftlu  sagen,  das 
goll  nicht  golt  sey  vnd  die  aposlcl  vnd  chri- 
»tenlifil  nirfü  rerlii  lere  noch  gleiibe,  so 
haslu  gut  tiiun  vud  nicht  besser»  denn  stoüse 
mut  vdHend  dem  fass  den  boden  aus  vnd  sage, 
daa  kein  aulTerslehungp  kein  binel  noch  heU, 
kein  IcufTtd  nocli  lud  nocli  sünd  scy  etc.  das 
15.  cap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  €o- 
riniher.  (1534).  Jj^  er  wird  so  lange  au 
den  reiffen  UopITea»  das  eins  nuds  dem  fas 
der  boden  ausspringen  wird,  verantworiung 
der  auffgeleglen  auffmr.  Id  4'. 

wolan  last  mir  das  eiucu  weisen,  seniUen, 
gedulligcn  fursten  sein,  ein  ander  bette  sich 
SB  de»  biiicboueB  geei|^  vnd  das  fas  in 
einen  hauffen  gcstosscn.  von  4ni  COMÜ^ 
vndkirchen.  (1539).  Kj^ 

Fnnl,  comp,  lauler  vnd  feiUer,  in  dßff^el- 


1 )  in  Verwesung  sich  auflös 
verfault,  morsch,  verdorben,  schlecht. 

a)  ein  fauler  bombart.  von  den  schliuseU. 
(1530).  Eiiij**;  einen  faulen  wind  faren  las- 
sen, ein  teidderruff  vom  fegefeur.  (1530). 
Kj' ;  wo  er  (der  rabe)  :iuf!'  rin  r,iiil  ns«;  binipt. 
sitzt  er  drauff  vnd  fn&sci.  vber  das  erste  buch 
Mose.  (1527).  YHij**;  der  ich  doch  wie  ein 
faul  ass  vergebe  vnd  wie  ein  kleid  das  die  motico 
fressen.  Hiob  13,  28;  vnd  er  {Simon)  fand 
o'mon  r.-iulen  eselskinbacken.  rieht.  15,  n 
{das  hebr.  bedeutet:  einen  frischen  e3>ei:>- 
kinnbackm);  die  bolAning  dca  verachlert  anr 
zeit  der  not  ist  wie  ein  fauler  san  vnd  glei^ 
ti  n  lrr  fiis.  $pr.  25,  19;  ein  ftul  sawer 
bier.  posi,  0  528).  Ji  5\ 

b)  von  holz,  bäum,  fruehl:  er  achtet  eisen 
vrie  alro  vnd  erli  wie  Eni  bolts.  JKob  41, 
18;  des  gleichen  thut,  der  da  schifTen  wil 
vnd  durch  wilde  fluten  7iirarcn  gcdencket 
vnd  rttfl'et  an  viel  ein  feulcr  holtz ,  denn  da« 
»chiff  ist  darauif  er  fecet.  toeisA.  14,  1 ;  eia 
jglicfaer  guter  bawm  bringet  gute  Mebie; 
nbcr  ein  fauler  bawm  bringet  arge  frücfate. 
Matth  7,  18;  setzet  einen  faulen  b^iutn,  so 
wird  die  Irucht  faul.  12»  33;  faule,  wonn- 
Stichige  cpITel.  efflidka  mUm  jnnedi^fM. 
(1533).  DiJ'';  faul»  WormsUchig  vnd  ver- 
dorben ubs.  das  14.  «ml  15.  €a§,  Mimmk. 

( 153S).  Nnj\ 

c)  abslracl,  nichutaugenä,  unnüli,  schlecht, 
«cAol;  lasset  kein  faul  gwdiwett  aus  ewrem 

munde  gehen.  Epktt,  4,  29 ;  faul,  lam,  scbd 
geschwelz.  das  diese  wort  Christi  noch  fest 
stehen.  (1527).  iij'':  auffda^  ich  nicht  auch 
zum  aehwomer  werde  vber  ao  losen,  finden 
ftalsen.  abend,  inj*;  aulTdaa  idi  nicht  den 
lescrn  mil  solchen  f.'iulen,  In^rnn  Izoltcn  die 
(zeyt  ver:;pldjch  raube,  das  Jhesus  ein  ge- 
liorncr  jude  seg.  (1523).  AiJ*;  da  gdtets 
wol  bin,  daa  ein  gut  geset  mil  faulen  besiaa 
den  andern  vmb  sehen  oder  /w  i  nuig  nüsse 
efTe  vnd  nerre.  tcider  dini  bischoff  zu  Mag- 
deburg.  (1539).  Ciiij*;  {der  teufet)  lur 
groaaer  Sicherheit  vn&  nerret  vnd  eflelvK 
solchem  faulen  dentelwerek  vnd  geackd- 
werck.  das  diese  wort  ete.  (1527).  dij'; 
was  aber  diese  faitle  folge  ventiA?,  die  liie 
Ecülauipad  uiachl  .  .  .  hab  ich  droben  dem 
Zwingelgoug  gezeigt.  «omobandiMlClrML 


PAOI. 


m 


PAULBHZBN 


(152S).  qüj*;  voU  ob  sie  wolleo  eine  fawle 
gloM  rorg«b«p.  d»  wUdemiff  vom  fege- 
feuT.  (1530).  Gij*;  wie  wol  es  eine  »cer 

f  nilf  ("inrcdn  ist.  vsider  den  wucker  z\t  pre- 
digen. ( 1 540).  Aiiij*;  dnrumb  ist  diese  auä- 
fluclil  der  jaden  faul  vnd  dazu  ganlz  icslcr- 
lich.  von  den  jüden  vnd  jren  lügen.  ( 1 543). 
Ljiij*:  es  gillt  hie  nit  losze,  faule,  vnge- 
grondle  auszrcde  tichlcn.  ausleg.  der  ep. 
vnd  euang.  vom  chrisUag.  (1522).  qqqiiij'*; 
lierliog  Georgens  «ntiiHiOldigung  ist  aus  der 
massen  kalt ,  faul  vnd  lose,  von  heimKchen 
vnd  gettolen  brieffen.  (1520).  Pj'';  dein 
liloszc  mltones  wil  ti-li  nuch  <tf  seyn  zu 
fawl  vtul  Iflgcn  nichts,  auff  das  tbirdirisl' 
Höh  buch  kodu  Emotort,  (1S21).  JiHf ; 
dt»  ist  noch  viel  fauler,  dt  sie  für  solchen 
Icxlon  nirf»pn  Idcibon  mftppn,  geben  sie  für, 
gott  j-cde  VOU  sich,  die  dreysyv^ola.  (1538)* 
EiiiJ^ 

d)  (forn  ftedtoil  HA  L,  der  mpenöm^ 

liehen  redensart  *cs  Ihul  faul,  Ibut  nur  faul* 
für  leid  ,  weh  ;  es  ist  sonst  ein  verdrieslich 
vnselig  wcsen  eusscrlich  anzusehen  vod  ibul 
faal  jmerdar  in  siUea  in  fahr  leib«  md  gnts. 
«lim.  6>  862^;  dergtnUen  weh  narren,  fus- 
schemel  vnd  asschenprodcl  sein,  dns  ihtil 
auch  wehe  vnd  faul,  austeg.  der  ep.  vnd 
evuing,  von  ostem  etc.  (1544).  OG'';  es 
that  fiinl  seine  ifinde  bekennen.  (Mr.  104"; 
—  dl  müssen  sie  schamrot  für  werden  vnd 
thui  jhn  (ihnen)  faul,  da^  «ie  mit  nlTcntlicher 
schrifll  vnd  golles  wort  für  den  kopff  ge* 
slossen  werden.  «eranlieorlNn^  ier  auffge- 
tegUh  aMÜfriir.  (1533).  Bj^;  nu  wils  vns 
faullhan,  das  ntirli  Ix'sc  zeit  vnd  vnfricde 
kihiipt.  eine  heerpredigt.  (1542).  Fij' ;  las 
es  dir  nicht  faul  thun,  das  du  auch  ein  ivlein 
slOek  solehes  leidens  jm  nach  tregst.  ausleg. 
der  ep.  vnd  euang.  (1544).  Lj**;  solchs 
plfifliTii^^  deutet  nn  Christu!*  aulT  vns,  das 
wir  vns  nicht  lassen  vcrsdimahen  noch  faul 
Ihim  f  ob  wir  vmb  seinen  willen  vnd  mit  jm 
jnn  der  weh  mOasen  clwas  leiden,  ioi  14. 
vnd  15.  cap.  Johannis.  (1538).  uuuiiij*; 
es  wurde  den  hofjunckern  sehr  faul  Ihun 
vnd  sie  hart  verdriessen.  tisciw.  177'. 

2)  ^glmvm,  segnis,  iräge,  «ddk«  Aed^ 
lung  jedach  ahd.  noch  nicht  vorkommt :  a) 
eilet  vnd  seid  nicht  (anl  zu  »eben,  das  jr 


komplda.s  Jand  ciuzunemen.  n'cAl.  18,9;  alle 
jre  wechlerslnd  bünd . . .  sind  fsal,  liegen  vnd 
schlaffen  gerne.  Jes.  5G ,  10;  ein  fauler 
mensch  ist  gleich  wie  ein  i  in  ,  di  r  im  kot 
ligt.  Sir.  22,  1 ;  die  Crclcr  sind  jnier  lüge- 
ner,  büse  tbier  vnd  faule  beuche.  Tit.  1. 
12;  warumb  leiden  sie  solchs  von  einem 
faulen  wansl?  tm'der  d<u  bapstum  zw  Rom, 
(1545).  ein  faul,  rugcsam,  gut  leben. 
hautpost.  {WiUenb.  1545)  winterleU.  50". 

mAtkunUoUdi :  gehe  hin  inr  ennneissen, 
du  fauler,  spr.  6 ,  6 ;  der  faule  begerd  vnd 
kriegls  doch  nicht.  13,  1 :  !(t  wv^'  iles  fau- 
len ist  dOrniclit.  15,  10  ;  em  iaulor  wendet 
sich  im  bette,  wie  die  Ibilr  in  der  angel. 
26,  14. 

mhd.  vAI  {Ben.  3,  434^),  oM.  fAI  {Oroff 
3,  494),  goth.  ful^. 

InilhcUCj  n.  beU  ium  ausrulien:  wir 
Christen  sollen  vns  gewehneo,  das  grab  nicht 
anders  denn  als  ein  aanllt  fanl-  oder  rage- 
bctlc  zu  halten.  Jen.  8.  409*. 

Vanlhetlcben,  n.  dim.  des  vorigen:  die 
Römer  haben  jrc  faulbeiiicben.  tischr.  433". 

ftalhntcn,  m.  /onfenter:  da  dreheal  dn 
dich  mitler  weil  hinter  dem  ofen  vmb  vnd 
wendest  dem  teulel  einen  faulbralen«  Bt$L 
1,  488*. 

Fanlen,  mhd.  vQlen  [Ben.  3,  435'').  ahd. 
fAlen  (Irra^S,  495),  doehnmr  im  dor  ersten 

bedeutung. 

1)  putrere,  pufrf.scere:  wie  solt  aus  sol- 
chem leib  etwas  werden,  der  so  vbel  stinckel 
vnd  faulet  T  da$  15.  cap.  der  ertfMep.  a. 
Pauli  an  die  CorUaher.  (1534).  eÜQ";  fau- 
len \w\  verwesen,  ebend.  cij'';  ein  linllz 
das  nicht  faulet.  Jes.  40,  20;  es  faule!  jin 
[Merodes)  sein  geuiecht  vnd  wuchsen  jm 
roaden  drin.  Jkraipoaf.  (IFittMil.  1545)  /e«f* 
teil  2r. 

2)  pigrescere:  daniinl?  ;«[  liic  nicht  zu 
faulen  vnd  zu  schlalTcn.  ausleg.  der  ep.  vnd 
euang.  von  der  heil,  dregkönige  fest.  (1525). 
Viiij*.  «ntofnntfoM;  das  wapen  des  Kedits 
sind  die  gulten  werck  gegen  das  fressen, 
sauflen,  geyten  vnd  fawicn.  ausleg.  der  ep. 
vnd  euang.  des  aduents.  (1522).  Cj*. 

lAriMUmi.  der /au/Aei( /irohneii;  enzen, 
ahd,  enitAn,  isl  nUailiMjr,  oder  dmfbei  faul- 
ensen  n»  e<iie  i «MMHieiislejMNif  «m  faul 


uiyiii^Cü  Ly  Google 


PAULBHSCR 


640 


PAUST 


Itintzcn  gedacht  icerdtvt''  \L.  bringt  es  we- 
nigstens damit  in  rei  !>tiul\i)ig  •  f  luIliMilzeii 
yin  bclt  vnii  kamerri  vnii  ^cyi  vnzUciiUg  seyn, 
da«  wl  des  fleischs  wolliut  vnd  kflUel  sucbes 
mit  lang  schlafTen ,  mil  faulen  luntzen ,  mit 
allerley  vn/ndit  vnd  schanilparkeyl.  amhg. 
der  ep.  vnd  euang.  vomaduenl  etc.  (ID2bj. 
AG";  Tressenn  vniid  sauflcn ,  rawUnUeen  vnd 
geylleD.  omMhg.  4tr  tp.  md  euan§,  des 
aduenis.  (1522).  Biiij';  vniiUlze  leule,  die 
wi(l«lcr  zu  wehren  nocli  zu  neeren  difMiPii. 
soodern  nur  zeeren,  fauleuUen  vnii  mUssig 
gehen  können,  ob  kH9§9lMU$  «le.  (1527). 
Pj*;  silzcn  sie  (die  Jvdtn)  die  weil  hinter 
dem  ofen ,  fanleiitzen ,  pompcn  vnd  brat<»n 
birn.  com  de«  jüden  vnü  jren  lügen.  (15  IH). 
ej*;  da  heim  aiitTiu  polsler  siueu  vnd  faul- 
lenlten.  randgi,  mu  RMh  2*  7. 

fMdemer.  m.  homo  itgiiU:  derfaiilenitcr 

aller  adain ,  der  nicht -gerne  erboxoi  vnib 
«^pyn  brud  zti  rrwerbcn.  von  kauffdULnd' 
lung  vnd  Wucher.  (1524).  Jtj*. 

VanlfrÄsiigj  faul  und  gefräszig:  ja  mii 
der  weyse  warde  keyn  bendel  eulT  erden 
hteilMsn ,  wurde  eym  IgUcbeu  das  seyne  ge- 

nomen  odder  abgcborget  werden,  vnd  den 
böspn  f.inirrpssippn  die  thür  aungptlian  .illes 
zu  neiiien.  vbt-nd.  Biiij'';  ein  mdssiger  faui- 
fressiger  bmder.  die  hi.  onftoorf.  (1533). 
Fiij'':  die  bunicln,  das  vnlüchtig,  faulfrossig 
vnziter.  der  101.  psalm.  (iri31).  Jf;  die 
rcgiraent  wollen  nii  lil  and  dem  |>olsler  ligen 
vnd  rügen,  uder  liinder  dem  ufen  filzen,  wie 
ein  faolltessiger,  achlefTeriger  rttdde.  ebend. 
Qiij'';  wider  eines  solchen  gewaltvnd  maclil 
sind  wir  volle  leiitschen  faulfressige  seuwc. 
lischr.  420''. 

.  ^MlglMkig:  also  isl  diese  predigt  ge- 
sehehen,  das  sie  gesand  wurde  gen  Babel 
tu  vermancn  die  vngloubtgen  odder  faulglpu- 

liigcn  \nd  lM'iiloj.«<igcn  odder  auch  vcrslo<;kl«'n 
juden.  der  proph.  Sacharja.  (152S).  Kj\ 

Vailkeltj  f.pifpiüa^  tnAd.  vAlhcil  {Ben. 
3.  435):  Taulheit  bringt  achlafleu.  «jpr.  19, 
15;  durch  faulheit  sincken  die  baicken  vnd 

durch  hinlessige  hende  wird  das  batis  ti  ii  1- 
fpnd.  pred.  10,  IS:  vn«!  isi  i^»'v\is  <  vn 
zeygen  de.s  geylz  odder  lau iiit-yt.  von  i^aujji- 
hmiMung  vndwudter»  (1524).  Jüj';  irag- 


liL'il,  faulheit  vnd  l.i>heit  zum  sacramcnL 
vermanung  zum  sncrament.  (1537).  Biij''. 

Fänliglick,  ade.  piyre,  van  fjulig  au» 
nuUicfa,  tnJUL  vftUleb:  die  wissen  vnd  deo- 
cken  nicht«  wie  ein  hoher  goUes  dienst  es 
isl,  den  sie  so  schändlich  vernctilen  od'f'r 
so  feuligbch  verlassen  vnd  verseunien.  «umwu 
des  duülL  htm».  (1533).  Aiiij''. 

rnnlkclt»  f.  was  faulheit.  «M.  vAlkeit 
(Hen.  3,  nr)"):  das  nlles  werel  yhm  wo! 
die  fauikeit.  der  i  12.  psalm.  (152G).  biiJ^ 

Vulrcgcn,  m.  ein  verderblicher  regen: 
gehorsam  ist  aller  lugend  kröne  vnd  ehre, 
aber  wenn  faulwilz  drinnen  erfiltulen  wifd, 
so  bat  sie  der  inellliaw ,  oder  wie  es  Jesaias 
(18,  4)  nennet,  der  faulregen  venlerbeU  der 
101.  jwa/m.  (1534).  GiiiJ". 

Nidtbitigf  fthf^yoff  arbeilhatseitd:  wir 
II  men.  elenden,  schwncbgleubigen  vud  leider 
roditp  fni^ioiL'i,  (h-;  ist  fanithptlige  chnsles. 
von  den  cmcilijs  vnd  kirchen.  (1&39). 
biüf. 

Faulwifs ,  m.  polypragmosyne:  es  ist  da 

gemein  lasirr  Mid  schedbcho  vnlugent  in 
aller  well .  .  .  vnd  heissl  aull  grieciiiM  h  [>oly- 
pragmosync.  viel  zu  schaffen  haben,  da  iiithi.< 
befeJben  ist,  vnd  da  lassen,  da  vid  befelhei 
ist,  die  latinsrlicu  heissens  Toris  sapere.  deni 
de?5ipere,  ich  wils  die  weil  fnnhvifz  nennrn. 
der  10\. psahn.  (1534J.  (iij'  ;  jiingker  faul- 
wilz gar  klug  i%l  vnd  viel  tu  schafTcn  hat. 
da  jm  niclils  berolhen  isl.  aber  was  in  ke- 
ftdhcn  ist,  das  slinckl  vnd  ekelt  jni.  ebend. 
Giij;  er  HMiKvii?  ;H-hi''(  seines  ilmns  vnd  Ut- 
felhs  niclil  vu«!  itci^uiticrl  su  Ii  für  grosser 
klugheit  mit  andern  sachen.  efremL  Gii^ 
vgl.  verfautwitsen. 

VmsI,  f.  pugnus,  die  geballte  hand,  mhd. 
vi\sl  {Ben.  3,  44S''),  ahd.  lOsi  {Graff  X 
726):  daruiub  soll  cyn  fursl  al>zi)  seyueo 
gewallligen  verlrawcn  vnd  sie  lassen  schifte» 
das  er  dennoch  den  zauin  ynn  der  faust  hf- 
hallte,  von  vcelilicher  vberheyt.  (1523). 
Kij*  \  vnü  nanicn  das  scbwerd  cur  faust,  tUs 
yhn  nicht  gebflret,  ein  eemdehri/^ftem  im 
harten  buehUn.  (1526).  cj*;  dantmb  autf 
Hanid  nicht  rdlcin  ein  kflncrhell  sPin  gewMt 
nnl  der  lausi,  sondern  aiicli  ein  freier  kerl»" 
niil  der  zungen.  der  101.  pMaim.  {\b3ih 
Sj'' ;  wenn  sieh  menner  mit  einander  hadtfs 


Digitized  by  Google 


FAUStHAMMGR  641 


mnTBtt 


vnd  eitler  schiebt  ilr  n  andern  mit  einem  slein 
oder  mit  einer  tau.st.  2  Mo*.  21  ,  18;  da 
speiclensie  aus  in  sein  angeiiehtvnd  lehlugen 
jn  mit  feusten.  Matth.  2G,  67  ;  gelobet  sey 
der  herr  inoin  hört,  der  meine  fn  iide  Jerel 
streiten  vnd  meine  feuste  kriegen,  ps.  144, 1 ; 
wenn  wir  von  jnen  hören  werden,  »o  werden 
VHS  die  feuelr  entsincken  {wutih  und  Jfcro/k 
swr  gegeuwehr  schtcinden).  Jer.  6,  24.  re- 
äentarten:  in  <!ic  hu<i  Im-hen,  in  sinu  gau- 
dtr^,  rieh  im  *UUeH  worüber  freuen,  nur  in 
übHm  «iim.*  setoen  koplTwird  er  sehtttteln 
vnd  in  die  Taust  lachen.  Sir.  12»  19;  wenn 
ich  liisl  helle  mich  an  euch  zu  rechen,  so 
niiirhr  trli  ifrt  ynn  dif;  faiisl  lachen,  ervia- 
Hunye  zum  Irtde.  (1 52Ö).  Aiiy  ;  and  üiiü  der 

lMip»t  abermal  etwas  habe  jnn  die  Taust  in 

laciien.  naamunge  an  s.  l.  deudtchen.  (1531). 

Fij  * ;  wenn  er  (der  leufd)  vns  dahin  bringen 
kiJodl,  das  wir  vns  tag  vnd  nacht  darumb 
gremelen  vnd  betrabeien,  das  die  weit  so 
tobel  vnd  wttlet  wiiler  das  euangelioii,  so 
lachet  er  in  die  Taust,  das  \^.vnd  15.  cap. 
Johannis.  (1538).  Itt  iij*;  wir  wOllen 
jres  kidgeus  in  die  taust  lachen  vnd  jr  zum 
sehaden  spotten,  wider  Ham  WwtL  (1541). 
Mj*;  dieser  finslernis  hat  der  bapst  in  die 
Tatisl  geKichl.  tischr.  IGQ*.  sich  wie  fausl 
vnd  attge  nennen,  d.  i.  schlecht,  wenig:  das 
sich  missa  vnd  opfTer  zusamen  reymen  wie 
fausl  vnd  aag«.  mder  äie  hjfml.  propKeten. 
(1525).  Hj*  vgl.  auch  auge  17. 

VustluUNiNer^  m.  mallms  bellicxis :  Jotian 
Uolio  von  der  newen  kirchen  schlugjn  {Hein- 
rich  von  xütpken)  mit  -emem  faustharaer. 
Jen.  3,  41*. 

Vaistretht .  n.  jus  manu  assertum ,  die 
blosze  geu  alt:  nichl  faustrechl ,  sondern 
kopü'recht,  nicht  gewall,  sondern  wvisheil 
oder  vernunlh  nius  regieren,  da*  man  ik^ 
der  sur  schulen  hatten  solle,  (l  530 1.  Eiiij* ; 
in  Chrisius  reiclt  i!=t  kein  schwert  noch  fausl 
n!clit.  hauspost.  {Jhena,  1559).  lÜO'. 

ranstrichtcr,  m.  H^frithUr,  der  mU 
der  kaind  die  todetttraf»  wtUriäunde:  ein 
richlerain[)t  ist  ein  kiisllieh  gtUlh'ch  ampt,  os 
sey derniundritliler oder  faustrichter,  würhcti 
man  den  schartTnctiler  heysl.  ot>  kriegs- 
leuUeric,  (1527).  Aij». 

liialMbirert,  n.  sein  (CAris fj)  relcb  nichl 

DwTx,  WOfUrblick. 


ein  faiistschwert  ist,  sondern  ein  schwert 
des  gelstes  vnd  muttdes.   Eisl.  2,  473*'. 

Vtntotange,  f.  md  die  btlrger  in  Stedten 
Israel  werden  er  aus  gehen  vnd  fewr  machen 
vnd  verhrcnnpn  die  wollen,  schild,  tartschen. 
bogen,  pfeil.  fauststangen  (vulg.  baculus 
manuum)  vnd  lange  spiesse.  XimA.  39 ,  9. 

fMhc!>  t.  firehel. 

fechten  j  pugnaref  praet.  bei  L.  noch 
facht  für  focht  (r<//.  anf^i  hten),  mhd.  vPhti»n 
vabl  [Ben.  3,  310),  a/ui.  TdiUn  fohl  {üraff 
3»  442). 

1 )  gewühniich  inlramiii  c :  a)  ich  fedite  also, 
nichl  als  der  in  die  iiiflt  streichet.    1  Cor. 

0,  2f);  der  da  licljlel  vnd  fpilslreiche  thul. 
der  schiebet  vergeblich  in  die  luüt.  randgl. 
s»  1  Cor.  9,  26;  das  ist  der  krieg  in  diesem 
geistlichen  reich,  das  man  lichtet  vndkeroplTet, 
wie  man  gerecht  werde  oder  from  bleibe. 
der  G5.  psalm.  (1534).  £iiij^ 

b)  mit  praepotUhitmt  ich  wil  mit  uieiuant 
drob  fechten,  «e»  Am/^ondfim^  vnd 
u>ucher.  ri524).  Fj'';  ^vyr  fechten  nichl  mit 
fleysch  \nd  hlut,  sondern  mit  den  geystlichen 
bdswichlen  yn  der  hitl'i.  das  ander  teyl  urid- 
der  die  hyml.pl  uijUeien.  (1525).  Bj*;  wies. 
Paulus  mit  dem  leuffel  kempfet  vnd  ritterlich 
facht,  die  ep.  des  proph.  Jesaias.  (1526). 
Pj'';  habich  menschlicher  meinung  zuEpheso 
mit  den  wilden  thieren  gefochlen?  1  Cor. 
15,  32;  hat  er  dennoch  sein  leben  langk  mit 
dyszem  lasier  Ixu  fechten,  von  den  guten 
tcercken.  (1520).  WW'}*",  — worauf?  antwort 
nu  der  geist  oder  Widder  wen  licht  er  ?meimttu 
auch,  das  er  bey  synnen  sey,  der  Widder 
Luther  fechten  wil  vnd  fichl  widder  niemand? 
vom  abendmal  CAmli.(1528).  c  ij  '• :  crhinlH 
mit  dem  kopll  an  jn  vnd  fichi  lialsslar- 
i  iglich  wider  jn.  üiob.  15,  26;  was  ist 
dann,  das  man  wider  den  ström  fechten 
wil.   de  Wen»  kr.  2,  674. 

_>  I  sflien  transitiv  im  sinne  von  anfechten, 
bekämpfen :  das  fechte  ich ,  das  d.  Csrlslad 
solchs  alles  nicht  alleyne  on  allen  grund  der 
schrüft  vnd  text  an  diesem  ort  seist,  sondern 
will  auch  durch  so!chen  hohen  geystlichen 
sf!ip%ri  ilpfi  rpchlen  ^-chrillHii'hpn  veslfand 
Ulli  gewall  demjitten.  das  ander  legi  widder 

1.  hyml.  proph(Bten.  (1525).  Jij^ 
l^htcr,  m.  gladUaor,p»gnaU»r,  k^mpfer, 

61 


Digitized  by  Google 


FECHTIIEIsm  642 


FEGEFfiUKB 


«MTvehUere  (Ben.  3.  312*),  akd.  föbliri 
ißrait*  8»  445):  sibe  «U,  no  gebt  es  de« 

trtincken  fechtern,  die  das  sdiwerd  hcy  der 
schnpyilpn  vnd  den  spiesz  bei  «Icr  spitzen 
fas»€Q.  au  ff  das  vbirchrulUdi  buch  bodu 
Smtstr».  (1521).  Cj*;  wie  butu  »so  ein 
leyiier  rechter?  wiebaslu  szo  ein  fcyn  gengle 
th;ni  mit  rirm  honim|>len  Fechter,  ebend.  Fiiij  * 

CerbtMf.ister,  m.  lanisla,  lehret  der  ft  chi- 
kuMl:  er  schUUel  seiae  kuosl  nicht  autl 
wmA  heiraii  wie  jeur  fechtneiiter  iliet. 
hauspoU,  (Aeiw,  15591.  458*. 

Fedfr ,  penna,  mhd.  veder,  vMerc  {Ben. 
3,  287 ahd.  fttdera  (Grafl  3»  448)»  L. 

1 )  alt  kSrperiMse  dtrvöiH:  die  feddera 

lies  prawen  sind  schöner  denn  die  flügel  vnd 
Teddern  des  storcks.  Hiob  39,  13;  ein 
grosser  adeler  mit  grossen  Uügeln  vnd  vielen 
finldeni.  Jteee^  t7,  7.  Merker  gtkSfim 
folgenit  t^UMarien:  federn  geben*  wie 
haare  lassen,  v^luxt  leidfn,  xui(Kaden  kom- 
men; vud  sie  besorgen  doch,  wo  es  zum 
coacilio  kerne,  sie  mttssten  fedder  geben  oder 
bar  lesien.  tatM§g  §bu  mtuehmi,  ( 1 538). 
Aij*.  federn  lesen,  schmeicheln:  ein  vber- 
trelter  vnd  schaicksheilige  hat  solche  fahr 
nicht,  sondera  kan  fedder  lesen  vnd  obren 
krawen,  reden  vnd  .lbon,  was  man  gern  blfret. 
iler  101.  psalm.  ( 1 534).  Jiij  **;  szo  wollen  sie 
nur  die  feddern  j.'*»lf"!r.en  haben  vnd  milfuchs- 
scbwenlzen  vbirwetldell  seyn.  atisleg.  der 
ep.  vnd  euang.  vom  d^rislag  tic.  (1522j. 
nnnii^^^  die  federn  niedencfalagen,  sieb 
ilmfllb^fen:  vnd  müssen  alle  für  gott  die 
fpdd»'rn  nidderschlagen  vnd  fm  werden,  da^ 
wir  zu  der  Vergebung  kommen,  deudsch 
coieeb.  (1529).  Sij*;  lieber  berr,  fOr  der 
weit  bin  icb  wol  vnschaldlg  . . .  aber  fnr  dir 
mtiü  ich  warlich  die  feddera  niderschlahen 
vnd  niicti  selbst  aller  dinge  Siir  schuld  be- 
kennen.  Jen.  a,  41'*. 

2)  alt  sdireibwerkxeftg ,  nim^ftier: 
wilebs  mir  nie  yiin  synn  noch  fedder  gefallen 
ist.  grund  md  ersach.  (1520).  ni  ij' ;  irh 
wolle  lucht  mit  linlcn  vnd  feddern  zu  dir 
schreiben.  3  Joh.  13;  so  bOre  icb  wol, 
MMor  glaube  «lOode  aufl  der  dinlen  vnd  fed- 
dern. das  ander  teyt  widder  die  hytnl.  pro» 
pheten.  (1525).  Ciig**;  damit  icb  du  oicbl 


geaclKel  werde,  als  wolle  icb  solchen  friiie 
odder  vertrag  mit  auinen  tomigen  bnebitabai 

hindern,  wil  icb  meine  gescherOle  feddem 
die  weil  bey  da?  linlrnfas  nider  legen  <ii> 
kl.  antuMtrl.  ( 1 533).  Aij ;  der  leufl'el  hat  cm« 
harte  fedder  vnd  seersebarfe  Unten,  ^die* 
logus»  (1545).  Aij ;  icb  kenne  meine  raucb« 
feddern  also,  das  ich  sei»  dcmiitige  scbriHl 
im  lii  helle  können  aus  meinem  tiulenfas  hnn- 
gen.  ton  den  concilijs  vnd  kirchen.  (l  539). 
Kj* ;  elliicbe  den  grind  an  derfJt  WeUikr.i, 
611:  dm)  feddera,  ettiiche  die  gicbl  aa 
kriegen,  originaJbr.  v.j.  1  f);^r>  im  gesamml- 
archiv  iu  Weimar  N.pag.  10^1/.  42.  I.  e. 

Vedcrbana,  n.  damb  ist  die  Utcb  cfa 
mundbawu,  nii  cyn fedderiiawss ,  demiiri 
Christus  Iziikimfn  ist  das  cuangelinm  münd- 
lich predigt,  das  tzuuor  schrifftlitii  ynn  Afi\ 
buchen)  vorporgen  lag.  aussleg.  der  ep. 
enong.  ist  «Aienlt.  (1522).  Fiij*. 

PcMta»|if,  m.  federkrieg,  seriplonm 
certamen:  vnd  wolt  nicht  p:rrn ,  das  e.  f.  g. 
Sölten  mit  mir  ynn  den  feüderkampf  komeD. 
de  WeUe  br,  6,  274. 

MflrMi  (feddeflin),  n.  Uefae  ftdtr: 
ob  mein  fedderiin  oder  zaipfennig  nicht  so 
IrelTlich  pleii^sen  \v*inle  für  der  wellt,  ab 
yhcner.   der  U2.  psalm.  (1530).  Hij*. 

ffiem  (feddern)»  xitr  /Mar  greifen, 
schreiben  (T):  weil  sie  denn  dis  alles  aieue 
furhitt  licgorn  vnd  ich  geneigt  hin.  wo  es  so 
frniiidli  h  vnternander  fiirgenomen  wird,  i» 
ieüdern,  sobill  icUu.s.u).  Burkhardt  121. 
elneinulertSiell^ftfingf  firlnini  «mltrdi^- 
sem  worU  ems  de  Welle  br.  2 ,  337 ,  wo  je- 
doch das  original  foddem  (d.  i.  fordern  ^  hnU 

Vedcrwnt  (federwad),  f,  federgeuani, 
fe4»Mf*:  da  (fo  ttolie  m  BtUMtm) 
wird  weder  spond,  leinlacb,  politeri  kmaea, 
noch  federw.id  [jcwrst  sein.  hau^^tU  {WUi' 
ienb.  1545).  tctnierteil  16*. 

lederwisch  (federwasch).  m.  ein  tum 
obwiMben  Ebnender  §ämiefiUgel:  das  niaa 
mit  einem  fedderwüscb  hiaa^b  keren  kündif. 
irider  das  bapslum  zu  Rom.  tt54'»).  Vj', 

t^egffener,  fegfeucr  (fegiemj,  n.  pur- 
galoriwn,  nätd,  vegeviur  {Uen.  3,  3S3)> 
ein  widderuir  vom  fegefenr.  Ülel  eiMr  1 530 
erschienenen  schrifl.  in  der  schrift  selbst, 
bemdbl,  me  amek  m  omieni  Schriften  Ii, 


Diqitized  by  Google 


FtÜfcN 


643 


FEIBR 


A'e  tekrd^nmg  fogfeur;  midi  halt  ich  be- 
schlossen, es  sey  oin  fpgfewr,  kan  aber  kei- 
nen andern  ak/*>  tu  ;>chliesseD.  ^rund  i'nc 
vrfooA.  (1520).  u  ij  ;  die  Seelen  ym  fegfewi 
«da  ml  tielMr  xhrar  seliefccyt.  von  allen  u 
reden.  «MI.  o  ^^^ 

fpgen  ,  purgnrf,  ^rhön,  glänzend,  imtber 
machen,  mhd.  vcgen  {Ben.  3,  288 

1 ;  das  sch wert  fegen ,  polieren ,  blinkeRd 
madun:  das  scbwert  isl  gcscherfll  vnd  ge- 
fegt* es  ist  geseherill,  das  es  sdilachten  sol, 
CS  ist  gefegt,  das  es  blincken  sol.  KiseJk.  2 1 , 

9.  10. 

2)  gold  fegen,  läutern,  reinigen:  vnd  wil 
dasselbige  drille  teil  durchs  fewr  führen  vnd 
lentern»  wie  man  stiber  lealert»  vnd  fegen 
wie  man  gold  fegeU  Soeft.  13.  9. 

3)  das  licht  fegen  vnd  hülsen,  ierfnfh. 
Sacharja.  (152S).  OÜ'. 

4)  die  ohren,  das  liirn  fe^'en,  reinigen, 
säubern:  wenn  Christus  redet,  so  sol  man 
beyde  obren  fegen,  läeftr.  87  ^ ;  heysse  yhn 
iiyessworU  ncmen»  damit  er  das  gehyrn 
fege.  ep.  9.  Pelri  gepredigt.  (1523).  Kj''; 
uiau  würde  gewuslicb  Hysze  wortz  den  gc- 
pielern  an  danck  schenken,  das  sie  das  hyrn 
fegten.  «onweflifefterv^erMI.  (1523).  D^K 

5)  den  ufen  fegen :  er  (der  topf  er)  mus 
dcnckcn,  wie  ers  fein  glasurc  vnd  früo  vnd 
i»pat  den  ofen  f^en.   Sir.  38,  34. 

6)  die  tonne  fegen :  er  wihi  seine  tenne 
legen.  Mauh.  3,  12.  £tie.d,  17. 

7)  a>rlir  r»«gen,  kehren,  icegtrisrhen: 
sie  sollen  auch  die  aschen  vom  altar  fegen. 
4  Mos.  4,  13. 

8)  vnd  fegete  die  sUlIk  vnd  pfamn  von 
solchem  ireudel  marckt.  vermanung  an  die 
geistii  i  hen.  ( 1 530 j.  Bij  * ;  darnach  wil  ich  aacli 
rcuchcrn,  die  luflt  belflen  fegen.  Jen.  3, 
430  aus  der  visachen  haben  wir  vns  dis 
bttcii*  (di§  fab§Ui  Auapi)  llligeiiomeB  tu 
fegen.  Jen,  5 ,  269  ** ;  was  sonst  nutz  vnd 
nifht  schedliche  fabeln  sind  Wüllen  wir  mit 
der  zeit  auch,  so  goU  wU,  Iculcm  vud  fegeo. 
6,  270-: 

9)  sich  fegen,  sieh  reinigen:  es  {^'hiwel 
vnd  glinl/i  noch  tiil  alles,  es  fegt  sich  al>cr 
allesz.   grund  vnd  rrsach.  (1520).  c  iiij ''. 

fegen  >  n.  subslanUvitcher  inf.:  wyr 


•  fdurden  sokbs  fegens  vnd  creutzs  tcgiich 

-  wo!,  ep.  «f.  petri  fjepredifjl.  (1523).  Ciiij*. 
f  egfeariscil  I  purgalorius:  wenn  sie  an 

-  deo  fegfeurischeo  messenjarmarckl  abgetbaa 
I  baben.  wrtiM,  to  da  heUmu  (lb38).  Q*. 

Pegopfer,  n.  piaculum:  fluch  vnd  fege- 
.  opfler.  das  IQ. cap.  Johannis.  (1538).  Pj'; 
wir  sind  stirls  als  ein  fluch  der  well  vod  ein 
regopdier  aller  leute.  I  CSsr.  4,13.  in  der 
randgl.  xu  dieser  sleUs  mtklärl  L.:  Ilncii, 
aufl'  griechisch  kathnrma,  fegopfer,  peri>- 
pscma,  latinrscl)  |iiaculiim,  hies  ein  mensch, 
der  ein  solche  büse  thal  bcgaogeu  iiatte, 
das  man  msiMt,  gott  wOrde  law!  vnd'hale 
darumb  verflochen  vnd  verderben,  danimb 
wenn  sie  dcnselbigen  abthetcn,  tneinelcn  sie, 
sie  helteu  den  fluch  woggelhao  vnd  da^  land 
gcreittignt.  ankber  flndi  wir  der  prophel 
Jonas ,  da  er  ins  meer  geworfen  ward,  au 
weilen  nanipri  sie  auch  einen  vnscIiuKligcu 
menschen,  wenn  grosse  (»läge  im  lande 
war,  vnd  meinclco,  sie  fegelen  das  land  von 
solcher  plage  mit  solebem  tod  oder  opfl'er, 
wurflcn  jii  ms  nieer  vnd  spnehen,  du  seiest 
vnser  fegopffer,  das  wir  genesen  vnd  erlöset 
werden. 

Ifegseele,  f.  eine  im  ferner  vtrweümde: 
dieser  arückcl  Ist  falsch,  vncbrisllieb,  den 

fegseelen  tzu  nahe  vnd  kelzrisch.  eyn  vritjß 

der  iheologen  etc.  (1521).  Cij*. 

fehdebrief  (vhedbriefi)»  *<*•  schrifUiehe 
ankündigung  der  feitiiidMft:  mns  er  ia 
herunter,  heber  so  scbidkt  yhm  doch  snnor 

einen  vhedbriefl*.  das  er  ewcrn  gr^iii-iiinoii 
Tarn  \  nd  i!rcw(»n  rrf.iro.  ef/n  brieff  an  den 
cardtnai  cnbuchoff.  (  iöJUj.   Aiiij  ' . 

fehl ,  m.  i,  ML 
Pehlen  I  s.  feilen. 

Pehler  (Feier),  m,  error:  so  ists  auch 
eiu  feler,  wo  es  schuu  wurde  der  uiassen 
angennuimcn.  de  WeUe  br*  6,  127« 

»Bier,  finr,  Cure,  f.  mhd*  ftre  (Am.  3, 
325").  ahd,  ffra  {Graf  3,  683),  m»  Inl. 
ferii  (feriac) 

l)ofttMi,  ruhe:  hye  musz  luan  wismCO, 
das  sabbat  anlf  bebrebiBh  heysset  feyer  oder 
rüge.  VON  den  guten  werken,  (1520).  Jj"; 
saballi,  das  ebreisrli  worl ,  !ieyst  rugc  odder 
feyer.  vhrr  dnaf'rfle  f>urh  Mose.  (1527). Uj*; 
die  feir  des  lands.   Ö  Mos.  25,  6;  weon  jr 

81* 


L/iyiu<.Lu  üy  Google 


reiEBABEÜD 


644 


FEIG 


ins  land  kniii|)t,  das  ich  cucli  gelten  wenlc, 
so  sol  ))as  Itirid  seine  foire  dem  lierrn  feiern. 
25.2 ;  im  siebenden  jar  sol  das  land  seine  grosse 
feier  (1530;  feire)  <l«in  herra  feiren.  25.  4. 

2 1  feierlag :  meine  feire (pl.) haltet.  3 Mos. 
19,30;  man  hiell  weder  sabbath  norh  andorp 
gewOnliche  feier.  2  Maec.  6 ,  6 ;  der  hei- 
ligen feyer  halten,  ein»  •«rfeM.  (1528).  Eij* : 
e»  sollen  auch  die  feier  jnn  der  carwochen, 
grdnilorrising  vnd  o,nrteit.ip .  ßt'liallen  wer-! 
den.  vnterrichl  der  visitaiom.  (1537). 
Kiij''. 

Hknktmi,  m.  feyerebend  machen,  sh 

arbeiten  aupwren.  deudsch  ealecfc,  (15S9). 
Dij'' ;  (go{t)  hals  sclmn  t)i'Sf)iIns«;en,  er  wolle 
dieser  well  nach  diesen  GOOO.  jaren,  die  sie 
nu  schier  gestanden  hat.  jreo  reierabend  vnd 
ende  geben,  miilaf  .  dtr  9p,  xmd  mumf. 
von  ostem  ele.  (1544).  q  iij*'. 

VeierJaJir.  n.  annm  requielionis ,  das 
saltbathjahr ,  in  tßelchem  die  aecker  und 
wMerge  nngebmü  Ktgm  kMben  «MtslMi.* 
die  weil  es  ein  feiriar  ist  des  lands.  3fos. 
l>r>.  :s ;  vnd  du  soll  sden  solcher  feiriar  sie- 
liiMj.    25 .  8. 

Feierklrld.  n.  veifi«  «olcMnu,  lumca, 
«loto:  vnd  gab  jnen  allen  einen  ji^cfaen  ein 
Teierkleid,  aber  Benjinnin  gab  er  drey  hundert 
silberlinp  vnd  TflnH'  feierkleider.  1  Mos.  45, 
22;  drcissig  feirkleider.   riehL  14,  12.  13. 

ftk/m,  fsiren.  mhd.  viten  (0«n.  8.  326*). 
M.  ftr6n  (Gmff  3 ,  666).  leU,  feriari. 

1 )  intr.  ran  arbeit  ruhen :  feyren ,  das  ist 
milssig  'sfp{jf>ii  von  der  erbeit.  deud'^ck  ea- 
tedt.  (1j2Hj.  Dij'  ;  vnd  doch  zuweilen  des 
heupts  znneiMbonen  mit  der  grosaern  erbeit, 
die  Propheten  voHend  sauerdendschen,  rügen 
vnd  feiren  mti«.  das  schöne  confUemini. 
(1530).  Aij* ;  sihe  des  volcks  ist  schon  zu 
viel  im  lande  vnd  jr  wollt  sie  noch  fetren 
heisaen  von  jrem  dienet*  2  Mos.  5.  5; 
spclis  Inge  «nltTi  cr?)pilen,  am  si(»I)<'iiden  tage 
soltii  fpirf^n,  beide  mit  pllilpreii  vnd  niii  rrndleo. 
34,  21  ;  ja  denn  wird  das  land  Icioten  vnd  jm 
seine  feier  gefallen  laseen,  eo  lange  es  wOste 
ligt.  darumb  das  es  nielii  feieren  kund,  da  jrs 
snlllpt  ffirrcn  b<;<;rn.  3  Jfo;.  20.  35; 
war  das  siebend  jar,  darin  man  die  felder 
muMte  feiren  lassen.  1  Jfnee.  6,  49.  nicht 
feiem  drifeki  ifetto  sitMitr  rtuihn  iMtf^ 


keit  ans:  die  soimo  r^^yfpt  gar  keinen  tag 
nichl.  rfter  das  erste  buch  Mose.  (1527). 
Hj'" ;  er  (der  leufel)  feyerl  nichl  vnd  schlefll 
nicitl.  dof  dleee  teorf  Chrwft  nodk  fut  «f«*en 
ri527).  aiiij»;  der  leuifel  meinet  esmilr  rn  i 
vnd  trit  weHicli  aiiff  die  lioinr  vnd  \IT, 
feyerl  nicht  vnd  i&l  niclit  iaiil  /n  vprd»'rben. 
der  proph,  Stuttarja.  ( 1 528).  Miij* :  wo  er 
(der  (et^el)  nn  gewinnet  mit  der  Ingen  .  da 
fr-vrf'i  vnd  seumet  er  nirlii,  orfnL'  1  mii  dem 
monl  hinnacb.  vom  kriege  widder  d.  T. 
(1529).  Dj'' ;  der  glaub  rugcl  vnd  fciret  nichl. 
«ondcnlelafenieorlenDaift'dff.  (1543).  Ki^ 
2)  If.  a)  einen  lag,  ein  fest  feiern,  !#• 
geh^n:  vnd  solt  diospn  tag  haben  rwm  ge- 
dechtnis  vnd  soll  jn  feiren  dem  herrn  zojb 
fesU  2  JfM.  12 .  14;  jr  haltet  janeite  vnd 
feiret  feste.  Je«.  29,  1 ;  dasz  ohngeübr  eia 
hrfeM  komm  scy,  die  aposteltage  sQ  feyn». 

de  Welle  ftr.  3  .  445. 

b)  eme  person  feiern,  erheben,  verherP' 
Heften:  also  geloben  wir  jnn  der  taufe « das 
wir  ien  herm  Christum  wollen  ehren,  loben, 
feiern  vnd  anbiMop.  der  f^^.p^nlm.  (1534). 
Biij'' ;  das  ist  gelles  ewigs  vnd  leglichs  lob, 
das  er  sich  der  armen  vnd  nidrigen  anoimpt 
vnd  nicht  die  grossen  bansen  vnd  stdliea 
lyrannen  feiret,  wie  sie  doch  meinen.  «i«r 
(rosUichepsttlmen.  ( 1 526).  G  iiij'' ;  wmnirM 
lesen  wii ,  der  lasse  es  hegen .  ich  bitte  vsd 
feycr  niemand  dmmb.  efnaendfrnV/frondtf* 
meischen.  (1530).  Aiij'';  das  heisst eine  heil* 
nisrhf*  woltbat ,  daniinl)  eim  ni  dtpnpn.  iIj'« 
m.in  dir  dafür  danrken  vnd  dich  feiren  mflsse 
als  einen  guu.   Jen.  G,  52''. 

Feierttkgf  feirtag,  m.  mhefojF.  MttfmiMi 
der  sonlag  heyst  ruheiag  ader  feyrtng.  to* 
den  gutenwerken.  (1520^.  Jj':  nun  seiowir 
mit  vilen  feyrlageu  geplagt,  ebend.  Jj';  so 
man  die  feiertage  vad  andere  mflssige  tage 
abrecbneu  der  147.  paohn.  (1532).  KO^r: 
du  soll  den  foyertag  heiligen,  deudsch  <*«- 
tech.  (1529).  Ay^;  haltet  meine  feiertage. 
3  Mos.  19.  3. 

frig«  feige,  tfinidna,  /Mklsom,  ttft, 
muthlos:  wer  mich  feyg  machen  wil,  mu» 
nif  mit  higen  mich  angreiÜen.  auff  des  boeks 
Izu  Leyplzik  antwort.  ( 1 52 1 ).  a  iij' ;  ^ 
erschracken  die  forsten  Bdom .  zittern  kM 
die  gewaltigen  Moab  an,  alle  ein  woner  Gaeaae 


Dig'itlzedjj^^gggll 


FEIGE 


645 


FKIL 


iviiHen  feig.  2  Möt,  1 5,  1 5 ;  ganU  PhiliMer- 
lanH  isl  fcigr.  Jes.  14.  31;  denen,  Hie  von 
euch  vlu^rhlpihpn.  wtl  irh  Hn  fcip;  herz  machen 
in  jrer  feinde  land,  das  »le  sol  ein  rauschend 
Mal  jagen.  3  Jfot.  26.  36;  wekhw  iich 
rürchlel  vnd  ein  veriagls  herU  bat,  der  gebe 
hin  vnd  hlf  il»  <1a  beiino .  aiiff  das  er  nichl 
auch  fieifict  hrüder  herU  feige  mache,  wie 
sein  herU  isl.    5  Mos.  20,  8. 

mhd.  vcige  {Ben,  3.  289"),  «M.  feigi 
{GroffZ,  432),  dwsh  mit  anärer  beMmg 

flArf.  n^niCrnff  3.  427);  vii.l  sie  (diekund- 
srhaffler)  kaiacn  bis  an  bach  Escol  vnd 
schnilleu  daseihs  eine  rcben  ab  mit  einer 
weindraiibeti  vnd  liessen  sie  tw«ene  aun  <  i  n  •  m 
«lecken  tragen,  dnzu  ;mrb  granatei>frel  vnd 
feigen.  4  Mos.  13.  14:  kau  man  auch  drau- 
hen  lesen  von  den  dorutn?  oder  feigen  von 
den  disleln?  MM.  7,  16  J  gule  feigen,  böse 
feigen;  die  ersieo  reiffen  feigen.  Jer.  24, 
2;  wdsche  feigen,  de  Wetle  hr.  4,  494. 

redensari:  finoni  flf  fcifrcn  weisen,  ihn 
mit  einer  obscöncn  geüurde  [bei  gescidosse 
nt-r  Jausl  die  spitze  des  iUmmilU  MwUt^tn 
zeige-  uni  mUelfinfftr  durehtUeUH  als 
nwiyo  v%ävae}  verhöhnen,  rt'rxpntten:  das 
man  aurli  yhi  ider  lyrauneni  dmu  spollel 
vud  lachet  mit  s|uUeo  vnd  bunilica  liüiiiscben 
werten  'wo  bial«  nu  junckcr?  wo  i»l  dein 
sornT*  korlx  man  weiset  yhn  die  feigen,  der 
proph.  Habacuc.  ( 1 52G).  i  iij' ;  icb  eise  jlin 
die  feigen  vnd  spioclic  "^lieber  polzman  fris 
mich  nicht*,  das  schöne  conßemini.  (1530). 
Diiij*;  wer  diese  kunst  wol  künde,  dem  were 
CS  snmnl  eine  leichte  sacke,  dem  leufi-l  mii 
allen  meinen  lückcn  vnd  listen  die  feigen  zu 
weisen,  der  sprvch  s.  Pauli  Gai.  l.  (1538). 
Ciij*.  redeiwarl  und  gebäri^  «lammen  aus 

PelgrabMm,  m.  (ieus  arbor,  mhd.  vigen- 

boum,  vicboiim  (Ben.  l.  229*').-  da  sprachen 
die  hcwnie  zum  feificnbnwm  'kom  du  vnd 
scy  vnser  künig.'  richl.  y,  iO;  einen  feigen- 
iMiiim  wolte  iehverdencken,  wenn  er  dornen 
trtige.  au/T  dM  vermeint  keiserUeh  eäict. 
(1531). 

ffigfliWttt,  «•  joli""'  ßä:  villi  flochten 
fogenlilelter  zusameu  vnd   machleu  juen 


schürl7.en.  1  Mo«.  3.  7;  die  schände  mif 
reygenbletlern  /u  decken,  iridder  ^e  hgml. 
prophelen.   (1525).  Bj*. 

reigengnrten,  m.  wie  wol  viel  mehr  ner- 
richlsmd  vnvernünfl\ige  dings  drinnen  Um 
koran)  stehet,  als  das  gott  schwere!  bcy  der 
gcirewenstad,  bcy  dem  feigcngarlen  vnd  ole- 
garten .  Verlegung  de»  ülMran.  ( 1 542).  J  ij». 

rdgeakiMb,  m.  sihe  der  heir  xeiget  mir 
zwocn  feigenkOrhe.   Jer.  21,  1 

feigwnw,  f-  feigenähnliches  geschwür: 
der  herr  winl  «lieh  Schlahe»  mit  drttsen 
Egypti,  mit  feigwartaen,  mit  grind  vndgreU. 
5  Mos.  28.  27. 

Feil,  m.  fehl,  fekfer.  mhd.  v;.'l.  xcl  {Ben. 
3.  2 1  5"  I.  />.  ^ebrauc/i(  das  usort  sehr  &än- 
fifj .  auch  in  der  bibel ,  wo  99  jedbdk  «euere 
ausgg.  1»  fehl  (to  «»«  Frankfurter 

bibelavuf,  V.J.  1562)  oder  fehler  geändert 
haben. 

1 )  leiblicher  mangel,  gebrechen,  macula : 
jr  soll  aber  ein  solch  lamh  nemen,  da  kmn 
feil  an  ist  2  Jfoe.  1 2,  5 ;  wens  aber  einen 

feil  hat.  das  (das:  es)  hincket  oder  Mirtd  isi, 
oder  »;onst  jrpend  ein  hiisen  feil,  so  sollu 
es  mchl  opflern.  5  Mos.  1 5,  21  ;  von  seiner 
fasssolen  an  hi«  anlf  seine  seheitel  war  nichl 
ein  feil  an  jm.  2  Sam.  1 4.  25 ; 

2)  geistiger  mnnfjel ,  error,  mendum, 
culpa'  thjhcium:  helle  er  (Bueer)  feyl  au 


meiner  ausicguiig  gehabt,  bette  er  mich  wol 
wissen  «n  finden  mit  schrillten,   das  diese 

worl  Christi  noch  fest  stehen.  ( 1 527 ).  s  li  ij' ; 
(Up  prlrilH!",  ^)ie  ylzl  zuzoicn  gehen,  haben 
gemcjniglich  drey  feyl.  vber  das  erst«  bnek 
Mose.  (1527).  Pb  iij";  es  mag  wol  ein 
tveibisdier  feyl  gewesen  sein  (dasx  Rahel 
diegotzen  ihres  vaters  stahl),  doch  lipt  nicht 
macht  daran,  ebend.  Xx  j";  doch  verdamme 
ich  auch  beyde  new  vnd  alle  Pelagianer,  so 
die  erbsunde  nicht  wellen  lassen  sunde  sein, 
sondern  solle  ein  gebrechen  oddcr  ffvl  sein. 
vom  nbendmal  Christi.  (1529).  Fiij'';  ver- 
zeihe mir  die  verborgen  feile,  ps.  19,  13; 
so  jr  den  menschen  jre  feile  vergebet,  so 
wird  euch  ewer  hfanttscher  vaier  auch  ver- 
geben. Matth.  6  .  1 4  ;  es  ist  schon  ein  feil 
vnter  euch,  das  ji  mii  einander  rcchlel. 
1  Cor.  6,7;  lieben  brüder.  so  ein  mensch 
eiwa  von  einem  feavhereilet  warde,  so  heilR 


Digltized  by  Google 


646  FBILBN 


jm  wider  zu  rechl  niil  saiifniinlligr;in  geist. 
Gal.  t),  I  ;  einen  feil  Iieissi  ci  eine  solche 
suude,  die  mehr  aus  gubrecliligkeii  udder 
vnwisMBbeit  guschicbl,  denn  •«>  botheit. 
4ath.Q.vnäl.cap.t.MlaUhei.  (1532).  i  ij''. 

Feil,  feile,  venalis,  tu  kaufe,  mkd. 
veil,  veile  (ll«n.  3,  2UI),  ahd.  feili,  feli. 
fall  (Irtwjf  8»  495).  Gfimm  Mtauplung, 
ian  L,  veil  iehnibe,  um  u  von  feil  {feM) 
zu  scheiden  ,  kanji  sii'h  nur  auf  rinige  bH' 
spiele  solcher  schriflen  slülzen,  äervn  Ortho- 
graphie nichi  VQH  L.  herriUiri'j  in  üen  nur 
votUegenien  e^eMuMgm  bri9feml,'$  finde 
ich  nur  die  sthreibung  feyl. 

1  1  l>il  •.(•in:  was  norh  nichl  feil  i^^l,  wenn 
bilion  baiir  gcU  da  km  aiemanii  kcutfen. 
wider  den  wueher  su  predigen,  (1540). 
Gj';  alles  was  Ml  ist  auff  demfleiscbiiWNkt, 
das  esset.  1  Cor.  10,  25;  da  ahcr  Jacob 
sähe,  das  gelreiüe  in  Egypten  veil  war. 
1  Mos,  42,  I. 

2)  feil  sieben:  ich  mOcbt  leiden,  das  sie 
{L'i  bücher)  alle  schon  weren  vnlcrgangen 
vud  solcher  holier  gcisk-r  srhrifft  (eil  stfinrien 
jnn  allen  htichladen.  wider  die  anlinomer. 
(1539).  Biij'. 

3)  refl  haben:  eyn  kanlhnanbatt  wurlsmd 
luch  feyle,  die  bischoit'  müssen  hiirDlIeysch 
feyl  ImIhmi.  widder  den  falsch  genanlten 
geitU,  siand.  (1522).  Uij**;  wenn  ctwo  ein 
kram  were,  der  sdMmrot  feil  bette,  ttm 
denjaden9n4jrmlii§«n,  (1543).  Rg«;  vnd 
fand  im  tnmpcl  <;itzcn,  die  da  ochsen,  schaf 
vnd  tauben  veil  hallen.  Joh.  2 ,  11;  messe 
veyi  haben,  auff  das  vermeint  keuerüch 
eüet*  (1581).  Fiiij* ;  ein  geugler ,  der  äffen 
veylhal.  der  III.  psalm.  (1530).  Dlij^ 

4)  r»')!  iMf  len  ■  beut  feil  das  sKlek  fcKls, 
das  Vilsers  bruilcrs  war  Elimelech.  Ruth.4, 3. 

l'ellMid,  m.  wir  haben  erlebt,  das  aus 
jren  beüand  jnen  (dm  pajrfflen)  ein  feilend 
ist  worden  .  . .  sollen  wir  denn  nicht  viel 
mehr  getrost  vnd  frülidi  sein  aulT  vnscni 
rechten  heiland,  der  es  nichi  allein  theur 
vnd  hoch  verbelssen  bat  in  kernen  vnd  vns 
zu  helffen,  sondern  kan  es  vnd  wils  gewis- 
lii'!i  thtin  vnd  nicht  rm  Triland  sein,  .iIs  »Irr 
jhe  noch  nie  kein  mal  geleilet  noch  gelogen 
hat  7  predigl  von derxuitunfft  CluiiU.  (1532). 
Biij*.  tdtQ  9om  ttSm,  fälm,  wi$  beilawll 


t.  Ih  ilrn  ,  «iebf  enlslellmf  des  allen  valenl, 

daemo  n . 

VeUbautt,  m.  e^rcoauniuitcalio  faUa: 
wenn  nun  iden  feilbann  fnrcbtcn  nras,  ae  bat 

er  nicht  gefeilet,  warumb  sollt  man  sieb  sonst 
für  vnrechlem  hünn  furehten,  wo  er  ni<iii 
treife,  sondern  gefeilel  helle  ?  con  den  sdUui' 
sein.   (1530).  Ciij^ 

reUbltte,  f.  fehlbiue,  preees  trrttae: 
doch  vmb  des  eides  willen  vnd  ilrre  die  am 
tische  snssen  ,  woll  er  sie  nn  Iii  lj><>;cfi  ftu 
feilbille  lliiiii.  Marc.  6,  26,  wo  der  iext 
hat:  ovx  r^d^^tjotr  oj^cr^aof  m^n^r,  en^. 
noluil  eam  contrislare. 

feile,  f.  lima,  mhd.  vilc  {Ben.  3  .  315  », 
ahd.  ßhila,  fihala  {Graff  3,  433);  seine 
{goUes)  gewall  ist  oiclit  ein  beyl,  axl,  s^ee 
odder  fey len ,  dadurch  er  wircbe.  das  diue 
worlChrisli  noch  fest  stehen.  (1527).  g  ij*. 

Feilen,  fehlen,  mhd.  vwlen.  md.  vlIeD, 
vollen  {Ben.  3,  214*'),  erscheint,  tcie  nhi. 
Wbwkavpi,  m  twH  htmpIlMeiUimtgemt  des 
irrens  «mI  maHgebu. 

I)  errarf ,  irren,  nirhl  treffen,  verfehlen. 

tt)  alleinstehend,  ohne  andere  easns: 
was  yhri  eyiifell,  das  sdiwetzen  sie,  es  treff 
odder  feyle.  0ium§.  von  dtm  fsebeii  ms- 
setxigen, (l^il).  Ciiij*;  Iridis sotrifTb,  fcilts 
so  feilts.  von  den  sdtlHnseln,  flF»30).  liijf'; 
ehe  sie  (die  papisten)  wollen  einen  oienscbee 
feilen  lassen,  wtHk»  tfe  Heber  sagen,  dss 
gott  feile  jnn  seinem  wert  vnd  werdu  «lend. 
Fj*;  ich  hJirel  ein  mal  von  einem  weisen 
man,  der  sfirach  clauis  non  errat,  sed  papa 
crral,  der  Schlüssel  feilet  nicht,  aber  der 
bapst  feilet  woL  eleiul.;  Abrabam  bat  die 
ziL^agung,  das  von  seinen  lanen  das  kind 
soll  gehnrrn  wTnIeii,  von  welchem  alle  well 
soll  gesegnet  werden,  nu  kund  er  oicfal 
wissen,  wie  es  zu  gehen  mllssle,  seines  letbs 
halben  war  er  sicher,  aber  das  wdb  wMMe 
er  nicht,  er  meynete  wol,  es  soll  Sara  sein 
vnd  harrele  sechs  zchen  iar,  ward  aber  ntrhls 
draus,  da  gedacht  sie,  sie  were  es  nicht  ,\'ad 
gab  yhm  yhre  magd,  die  Inig  einea  aen. 
da  meynele  sie  gewis,  er  seit  es  sein,  feyliien 
aber  beide,  rfcer  das  erste  buch  Mose. 
(1527)  NiiJ":  h.iar  aber  vnd Esan  nieyneleu 
sie  wureu  der  äaclie  gewis,  darüfub  fayieo 
aie  aueb.  edeml.  ii  ij*^  ob  noan  nOaie  nHch 


Digitized  by  Google 


raruN 


647  FEILGEDAITRE 


an^reiflen  vml  itMiIUeln,  der  icii  zu  weilen 
jßM  Her  dobneUebong  geMIet  helto,  das  wil 
ieh  mit  danck  annemen ,  ilenn  wie  ofH  hat 
Hieronymnsgefcilel.  vom  srhpm  hamphoras. 
(1543/.  (iiij'';  der  glauli  aufl  Clirisliis  »zusa- 
gen gegrunül  Ireugt  nil.  Teyll  auclt  nit.  eyn 
9tmam  «m  4m  n.  UtL  (I520K  DUij*; 
bi«  sttbct  die  verheissung ,  die  nicht  Iciigt 
noch  feilet,  das  14.  vnd  15.  eap.  JohntmiH. 
(1538).  Rr.  ij**;  der  böge  Jonathan  liai  nie  ge- 
UakL  2  5wii.  1 »  22 ;  seine  pfeile  sind  wie 
eines  gulen  kriegen»  der  nicht  Teilet.  Jer. 
50,  9;  wrrVnn  niprckcn ,  wie  oft  er  feilel 
isündigel).  ps.  ]  9,  1 3 ;  wir  feilen  allenunch- 
felligUch.  Jac.  3 ,  2. 

h)  ml  §m,  dar  ptnm  vier  $adt*:  das 
recbt»  so  jn  straffen  lOlt  wird  sein  nicht 
feilen.  %oeish.  1,8;  wenn  man  gotl  will 
eine  färbe  anmalen,  das  er  so  vnd  so  gesyn- 
net  sey ,  wie  wir  meynen ,  so  bat  luan  sein 
gefeyleU  vier  d»  «rate  Neb  Mwa.  (1527). 
II  üj**;  dem  jüdischen  königreirh  waren  alle 
Heiden  vmb  vnd  vnih  vber  alle  niassen  gram, 
griffen  zu  vnd  zwacktens  auch  tu  allen  seilen, 
wo  sie  kmidteD.  sonderlicb  an  Davids  leiten, 
aber  David  feilet  jhr  auch  wldderunili  nicht. 
das  schöne confilemini.  ( 1530).  rij**;  ich  suche 
dich  von  gantzero  hertzen,  las  mich  nicht 
feilen  deiner  gebot,  pt,  119,  10;  du  zu- 
iriitest  alle  die  deiaer  reobt«  feilen.  119, 
1 18 ;  dea  wegea  Mlea.  klagl  Jer.  3,11; 
daruinh  baben  wir  des  rechten  weges  ge- 
feilet, weish.  5,  6;  vnd  feilen  des  glaubens. 
1  Tkm.  6>  21 ;  welebe  der  wahrtieil  gefeilet 
haben.  2 2.  18;  wm*  die  aprache  nicht 
verstellet .  der  mus  (?es  Verstands  feilen,  das 
14.  vnd  1').  cap.  Johannis.  (1538).  Y  ij"; 
ein  kempiTer ,  der  zur  seiten  neben  ausleulU. 
dee  sieb  moa  feilen.  rsndS^I.  x«  1  Oer.  9, 36. 

e)  nnl  dal.  deryerieii:  da  habe  ich  sein 
Wort  vnd  verheissung,  das  kan  mir  nidil 
l'eylen,  wenn  alle  ander  ding  ireugt.  vber 
das  crsfe  bncblfoffe.  (1527).  q  üj' ;  ich  wil 
sie  es  redlieh  niil  jren  eigen  worten  vnd 
wcrrkcn  vbcnreugcn  vnd  sol  mir  nicht  feilen. 
die  kleine  anlworl.  (1.^)33).  Hüj';  da«  liatvns 
bisher  nicht  gefeilet,  sol  vns  auch  ttoch  nicht 
feilen,  spamiinfe  m  a.  I.  dendiebeii.  ( 1 53 1 ). 
Aiij*;  da  haben  wir  starke  verlieiaannge,  so 
vna  nicbi  liegen  noch  feilen  kan.  von  dar 


Münde  toidäcr  deu  keü.  geisl.  (I534j.  Anj'; 
deinen  feinden  wirds  feilen.  5  Ifot.  33.  29 ; 

.Hihc,  seine  hoflhung  wird  Jin  feilen  (fehl» 
schlagen).  Hiob  40,  28;  den  frciii  IcTi  1  In- 
dern hats  wider  mich  gefcilcl.  2  Sam.  22, 
45 ;  da  zu  das  jr  gcdenckl,  wir  wollen  thun, 
wie  die  beiden  ...  das  sol  euch  fvUcn. 
Ezech,  20.  32. 

2)  deessp  ,  d^ßrere,  mangeln,  gebrechen: 
das  habe  u  Ii  allen  gehalten  von  meiner  jugent 
auir.  was  feilet  mir  noch?  JfflIfJk.  19,  20; 
iie  aber  wandten  jr  andlitz  vmb  vnd  sprachen 
zu  Mirhn  'wns  i'it  dir,  (Ins  du  abo  ein  gc- 
schrey  machst?'  er  anlworlel  'jr  )]r\h\  meine 
gOtler  genommen  .  .  .  vnd  jr  iraget  noch, 
was  mir  feile  V  rieftl.  1 8»  23. 24 ;  ao  baM  man 
gott  ein  dienst  sol  thntt,  so  feylet  es  vber- 
all  vnd  %vil  yederman  verhungern,  vber  d(ts 
erste  buch Moie.  (1527).  kk  inj'  ;  es  fcyiet 
allein  am  glauben,  ebend,  GiiiJ*;  wenn  wir 
gleich  das  beste  thun,  feilel  es  ms  dennoch 
ynn vielen  slückcn.  ronehesachen.  (1530). 
£]•*;  es  {fleisch  vnd  bluO  <o  l»ald  ver- 
zweifeln vnd  verzagen,  w  o  v$  aucli  ao  einem 
brod  feilen  wil.  dea  tdUfne  eonfikmM» 
(1530).  my^;  wie  wol  es  doch  ja  nicbl  an 

glllPTD  .  t^oneiiTlerr»  vnd  hei  eilem  willen  ge- 
fcylcl  hat.  veranlworlung.  (1533).  Cj» ;  sol 
ein  eid  gelban  werden,  so  müssen  zwo  perso- 
nea  data  komen  . . .  feilels  an  der  two  perso- 
nen  einer,  so  ist  der  eid  nichts,  exempet 
einen  rechten  Msrho/f  zu  wählen.  (154 2 f. 
Fij*;  deine  knechte  haben  die  summa  ge- 
nomen  der  kriegsleute,  die  vnler  vnsern 
henden  gewesen  sind ,  vnd  feilet  nicht  einer. 
4  Mos.  31,49;  vnd  es  leiletf  n  an  den  knechten 
Dauids  notinzehen  man.    2  Sam.  2 ,  30. 

Feilen)  n.  der  m/ii».  substaniivisch :  des 
feylens  vnd  jrrens  kein  enihi  noch  auOhOren 
ist.    der  lll.|wa/m.  (1540).  Uj^ 

l'eilfencr,  n.  ignis  fictus:  dieser  texl 
nicht  allein  vngewis,  sondern  auch  stracks 
Widder  jhr  feglewr,  feilfear  oder  Ulgenfeur  ist. 
ein  widdermfvmifegtfnu;  (1530).  Aiiti*". 

Vcllgcdanke,  m.cogitalio  inanis:  denn  was 
liilfll  grd^se  hohe  Weisheit  vndtredlich  herlz- 
lich  guier  inut  vnd  niciuung,  wcos  nicht  die  ge- 
dancken  sind,  die  goU  treibt  vnd  gldck  daxn 
gibt  ?  es  «lind  doch  eitel  feilgcdancken  vod  ver- 
gel»liche  nieinung.der  1 0 1  .f$alm.{ 1 534).F.ij^' 


FfilLtiOTT 


648 


PEIN 


ffdlfelt  m.  c«  ist  alles  «ilel  wtrheit,  was 
gott  redet  vnd  thut .  sonst  mOsie  man  auch 
sagen,  das  golt  ein  zwifcllipcr  gott  wpfp, 
dn  IrpfTgoti  vnd  ein  feilgoU.  von  den 
schiüsselH.  (I53U).  Eij'. 

MlgrHT,  m.  fMfHff,  miigrtft:  wer  die 
SChrim  predigen  soll  vnd  anszlegen  vnd  hat 
nioht  hfllfle  ausi  latinist  hr  r,  kripcliischcr  vnil 
cbreischer  sprach»  tquiI  mUs  aUeyne  ausz 
sejiier  nittUMipitcii  tban,  der  wirt  gar  mao- 
chen  sehoneö  feylgrilT  thun.  von  anbeten 
des sacraments.(  l  f>22).  D5'';  iilso  s|iielt  auch 
die  verntinfll  dfr  hlindou  kiie  mit  rott  vnti 
thut  eytei  leyl  grül'c.  der  proph.  Jonas. 
(1536).  Diii^ 

Felllaif,  relllauri,  m.  fehllauf:  <li(< 
vergeblich  IntifTm  vnd  ♦'inrn  fVilI  iulF  thun. 
ttusleg.der  ep.vnä  euang.vum  aäuenl.  ( 1 52S ). 
Ddd  iij'*;  darumb  sind  es  eylcl  Teyllauft 
(EindtBill ,  ibBt  feiUealle) ,  feylslreieh 
vnd  feyhverk.  randgl.  xu  1  Cor.  U,  26  nach 
der  ersten  ausg.  des  n.  lest. ;  ha!>en  diesp 
nicht  vns  das  ziel  scheudlicU  verruckt?  das 
wir  habeo  mflsien  eitel  vergebiiciie  vnd  feil- 
iaollte  ihttn.  EM,  l,  260\ 

Peilsacraacit,  n.  ein  reilsacramenl  vnd 
ti  offsncraiueAU  von  den  schlüsseln.  (1530J. 
Liy. 

fdla^iuel.  m.  elavie  errans»  das  ist 

ein  feilschlüsscl  odder  irrend  sctildsstl ,  als 
wenn  der  hapsl  j^m^Mnl  binHcl  rxMcr  li.uHi»'!, 
der  doch  für  goll  iiichl  gebunden  ist.  ebmd. 
Giij*;  beide  feilschlOssel  vnd  treflscfalflssel. 
ebeni.  Güij^ 

Fellschisi,  m.  fehlschusz:  doch  ^ird  der 
zweck  von  jhnen  allen  vnpelroflen  bleiben 
vod  mtUsen  eitel  feibchUs.se  thun  nuch  vber 
vnd  neben  den  wall  hin.  wOerU  tjumj  tic. 
(1535).  Alf. 

i^eilspnrh ,  m.  wenn  man  aber  also  mit 
vugewissen  gründen  vnd  feylsprdchen  den 
glawben  schützet,  an  die  radherren  etc. 
(1524).  Ci^ 

Peilstrelch ,  n.  vanus  ictus ,  lufuireitk: 
das  ybr  Verfolgung  doch  foylt^n  vnd  vnilisonst 
toben  mus,  vnd  nichts  ausrichte,  denn  das 
man  yhrer  feilstreich  lache,  im  proph. 
Sacharja,  (1518).  Gg  iij^  vgl.  muh  noch 
eillauf. 

I^iltanfc,  f.  vnd  ist  nicht  xu  leiden,  das 


man  wolle  sweieiley  tanft  machen,  eiiie 
treinaufle  vnd  fefltaufle.  vorn  im  acMgisdn. 

(j':^oi.  Kij'. 

leilwerk^  n.  opiu  inane.  beleg  s.  unler 

t'eiUaul. 

Pete,  pthd.  fin,  vhi  (Em.  S,  3 1 7^),  ams  dm 

romanischen  zugeführt,  kommt  bei  L.noeh 
nirhl  in  dem  heuft'  rnrhtTrschendeu  sinne 
von  dünn,  subtil,  sondtm  in  der  jetit  frei- 
Ifcft  nleftl  erlofclkeneii,  aber  maAr  unmgmit- 
Heh  angewindleH  btdeuUmg  «m  sduSn,  mu' 
gezeichnet  vor. 

1 )  von  goll  gebraurht  •  ey  wie  ein  freunl- 
i  lieber  feiner  gott  ist  da^,  ist  er  doch  nicht» 

denn  eitel  a Oseiekeit  vnd  gOle.  ifberdsu  mnU 
buch  Mose,  (1527).  Giij*;  das  mus  doch  ein 
feiner  jrottsrin,  der  ans  ilfn:  fmlifn  wüitf-r, 
so  schon  lebendig  diag  uiaclicu  kann,  dat 
15.  cap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die 
Canmher.  (1534).  4  iij*. 

2)  von  feMle«,  schön,  kdrperUeh  wie 
geistig  ausgezeichnet  •  das  weil)  ward  schwan- 
ger vnd  gebar  einen  son ,  vnd  da  sie  sähe, 
das  {das z  es)  ein  fein  (wrMh*  biMn:  achOn) 
kind  war,  verbarg  sie  jn  drey  monden.  2  Jfot. 
2,  2;  ewre  feineste  jftnglingc  wird  er  {der 
könig)  iieuien.   1  Sam.  8,  lü;  vnd  .sie  war 
eiue  schüne  vnd  feine  (rar.  hübsche  i  dime. 
Esther  2 ,  7 ;  ein  fein ,  schönes  jungfrewlia. 
wider  die  antinomer.  (1530).  Bj'*;  das  sied 
.liier  ft  vnc  leult,  die  alle  ding  zum  bestea 
aussiegen,  ep.  s.  Pelri  gepredigt.  (Iä23)< 
Sij* :  feine  kriegsleute.  wm  keiege  wSHtr 
d.  r.  (1529).  Btj^;  also  hab  ich  diese  be- 
kenntnis  des  feinen ,  werden  m^nnes  Lasari 
Spenpelerv  lassen   ausgehen,  bekenndnit 
Lazari  Spengler.  (1535).  Aij'';  Piolemeu« 
IMiiladclphtts  war  sonderlich  ein  feiner  kSaif» 
der  in  frieden  vnd  allcrley  kunsi  Inst  hille- 
der  proph.  Daniel.  (1530).  Uij'' ;  die  zu  Bran- 
denburg haben  vns  einen  feinen  caplan  mit 
hoher  bitte  abgedrungen.  Burkhard 
hriefko,  375. 

•  3)  von  thieren :  feync  rinder  vnd  feysl 
von  leilte.  1  Mos.  41 ,  2  in  den  früheren 
aiagg. ,  später  schöne  fette  rinder,  sulelst 
scbttne  fette  kfle;  feine  hcehtlin.  Iiaeftr.  1 
80  bei  6  rimm, 

•1)  von  Sachen :  wie  fein  sind  deine  hüften. 
Jacob  {vulg.  «{uani  pukhra  laberoacula  tuaj. 


Digitized  by  Google 


vm 


649 


rstND 


4  Um.  24,  5;  d«iiie  nMurca  werden  sie  eb- 

brechr  n  vnd  deine  feine  henser  mibreissen. 
Etech.  '2ü,    12;   grossi»  vnd  ffine  stcdte. 

5  Mo»,  0,  10;  die  guiiloscn  gehcii  zwar  aufl' 
«inem  feioen  pflasler,  des  «ide  der  lidkn 
abgrundist.  Är.21,  1 1 ;  feine  leinen  kleider. 
Ezech.  16,  10;  vnd  soll  sie  mil  fpinem  {lau- 
terem) trold  vberzielien.    2  lUox,  25,  11. 

öj  ab!>tract:  eyn  feyne  bundlarhe  rede. 
uuixteg.  der  ep.  vnd  wang.  de»  aiiiienft. 
(1522).  Aij*;  ein  fein  ^'leichais  ist  das.  vier 
trott.psalmen.  (152()  i.  Aiiij*;  erbraiicbl  liic 
ein  rein  cbreisch  worl.  ebend.  A6* ;  aus  diesem 
Uxi  {Jes.  9,  6)  ist  das  feine  lied  genomen, 
das  men  xu  wygenacht  singel,  ein  kindelin 
80  lobelich.  die  ep.  des  proph.  Jesaieu, 
(1526).  Diij';  die  srhrifH  siraflel  das,  das  er 
[Emu)  die  erste  gepuri  veracülel  vnd  ynn 
wind  schlug,  welch«  doch  eine  feine  gäbe 
von  golt  war.  vber  das  eriU  hwh  Mote. 
(1527|.  -Jiij'';  darunil)  li.ihen  sie  (die  engel) 
«iiicli  einen  fouu'n  narnen  ,  das  9-\p  hci'ssen 
angell,  eine  predigt  von  den  engein.  { I  D35^ 
C^';  der  goiüsdiensl,  der  ilzl  allenthalben 
gehet»  hatl  eyn  cbrisllichc  foync  ankunifl. 
von  ordenunfjgntiis  dienst.  ( 1 523).  Aij' ;  das 
ist  ein  feine  kliij^heil.  ps.  Iii,  10. 

6)  AöAnttcfc,  spöttisch:  sihe  da  die  feyne 
ansaleger  der  heyligen.  an^  4wr  «fterdbrisl- 
lieh   buch  bocks  Emsxers.   ((521).  Dij"; 

0  feine  lerfr,  o  <Jt  (i<>ne  ricbler,  di»«  alle  well 
zwingen  zu  gleubcn  vnd  Ihüren  nicht  an  tag 
geben,  was  es  sey,  das  man  gleuben  «ol. 
wamunge  an  s.  l.  deudschen.  (1531)«  Cj*. 

7)  CS  ist  fein,  nicht  fein:  abciits  worc  (•^ 
fem ,  das  man  drey  vcsper  psahnt'ii  siinge. 
vnterricht  der  viiitatorn.  ( \  537).  kij  ;  sihe, 
wi«  fein  vnd  lieblich  ists,  das  brader  ein- 
trechtig  bey  einander  woncn.  p«.  133.  1 ; 
es  ist  aber  tiiclil  IViii ,  das  tln  geth<in  Imsl. 

1  Sam.  26.  lt>;  es  ist  nicht  lein,  das  man 
den  kindem  jr  brot  neue  vnd  werff  es  lur 
diehvnde.  MoMk.  15.  26. 

8)  fein,  gesund:  m.  Pliilipps  ist  widerumb 
fein  worden,   de  Welle  br.  5  ,  2 US. 

Vclttf  adv,  1)  ytfwöknUch  neben  einem 
«erbwn  m  der  bedeiifitnjf  von  Mtidb»  reeht, 
100/ ;  das  CS  fein  anlige  aulTdem  leibroek. 

2  Mos.  :^9,  19;  jr  füret  ewer  aiupt  nicht 
fein,   weish.  6,  5;  er  mus  dencken,  wiei 

Danz,  WOrt«tbach. 


ers  fein  glasure.  Sir.  88,  34 ;  jr  liefet  fein 

{vulg.  currehatis  bene).  (ra/.  5, 7 ;  mit  diszen 
woriitii  halt  s.  Pauhis  feyn  vergeystett 
das  gülden  reucbfassz.  ausleg.  der  ep.  imd 
euan^.  de»  aittents,  (1522).  ZiiJ';  die  wort 
kan  er  feyn  sagen.  wid<ierd.ihynil.|irojiAefen. 
(1525).  Kiij'';  ich  wollte  hie  fr*  ylich  so  fein 
schwertuen  als  sie.  das  diese  worl  etc. 
(1527).  diiij';  viiscr  gelerten  vertheidingea 
vnsfein.  wanrnnge.  (1531).  Biiij**;  in  derb, 
schrifft  ist  kein  buch,  in  welchem  so  fein 
vnd  eigentlich  bcsclirit  hrrn  ist  das  priester- 
ihumb  des  herrn  Cliri&ii  als  die  epistel  zun 
Hebreern.   tischr,  73*. 

3)  »eltener  «eben  eine»  andern  04|f.  oäer 
adr.  zur  xer»täHUmg  des  begriffs:  war  ich 
nirlit  glückselig?  war  ich  nicht  fein  stille? 
Uiub  3 ,  26 :  jhc  bette  ich  jhene  genonien, 
die  ist  doch  ja  so  fein  fkvnnüich.  eine  koeh- 
xeitpredigt.  ( 1 53 1)  b  iiij** ;  fein  messig  seren 
vnd  leben.  hauspnH.  {Wittemb.  1515) 
Aommfrif*/ 8tj'' ;  Tfin  zilcliliij;.  ebend.  fest- 
teil 55'';  lein  endelich  von  statten  gehen, 
ebend. ;  wenn  gotl  das  erdlreich  wil  fruchtbar 
machen,  so  musz  er  zuuor  lassen  filrher 
gehen  einen  pilen  platzregen  mit  einem 
donner,  und  darnach  daraiili  lein  inecbtich 
regenen  lassen,   tisehr.  188*. 

leMt  m.  Mmfena,  kotti»*  mM,  vtnt, 
vtent,  vlant  {Ben.  3,  304'').  ahd.  flaut  {Grajf 
3  .  3 SO),  goth,  fijands,  fari.  prae».  v.  fijan 
hassen. 

1 )  belege  ßr  itt»  «nbtfanlivtMi  feind .  pl. 
feiiKlu  bietet  die  Übet  fast  ai»f  allen  blättern, 

z.  h  gelobet  sey  golt  der  höhest,  der  deine 
leiiide  in  deine  band  beschlossen  hat.  1  Mos. 
14.  20;  dein  same  sol  besitzen  die  tbor 
seiner  feinde.  22»  17;  deine  band  wird 
deinen  feinden  auf!  dem  halse  sein.  49,  8 
u.  X.  w. ;  mich  dunckt  . .  .  d.  üarlstad  habe 
sich  ergeben  vnd  et  wegen  zu  seyii  eyn  oflieut- 
lieber  feynd  gotles.  4a»  ander  leyl  widder 
d.hynU.propJketen.  (152b).  Oiij**;  er(bersof 
Georg]  isl  mein  ,il»^esagler  leind.  vonheim- 
Uchen  vnd  geslolen  brieffen.  (1529).  Bi^**. 
der  bOse  feind,  der  teufel: 
der  alt  btfse  feind» 

mit  ernst  ers  jtzt  meint.  Jen»  8,  401^. 

2)  K(>iiv! ,  i!<ijeriivi<«h  idorh  nie  altribu- 
Itvj,  comp,  tciuder:  wie  wag  nu  dem  zu  mul 

82 


PEINDBÜ 


650 


FBIKDSBLIG 


sein,  (It  r'm  fi eniluUing  ist ,  dem  yederman 
feiud  villi  nicht  die  hrodrinde  gClnnel? 
vber  dan  etile  buch  Mose.  (1527).  Kk  iij*; 
goU  vnd  laeosdien  «od  dir  feind ,  weyl  du 
so  tyrannisch  liist  gewest.  der  proph.  fllA- 
hacur  I !  '>2r»i  kiiij'';  dei)  phf  !i»*nii  vml  pre- 
digen! sind  sie  ieind.  wider  den  wucker  zu 
predigen.  (1540).  KiJ ' ;  FCiHidie  leute ,  die 
dem  geitz  feind  siod.  2  Mo$.  IS,  21;  der 
gcrccfite  isl  der  Iflgeii  Uhu],  spr.  H ,  5 ; 
meine  socio  ist  fciud  cwren  ncn  iiMUKlrn  vnd 
jarzeilen.  Jes.  1,14;  —  da  wurden  sie 
jm  noch  feinder.  1  JIm.  37*  S ;  vnd  (haben) 
doch  damit  nichts  ausgericht,  den  {denn) 
das  wirnur  sind  erger  vnd  diesem  i,?-  ff^ifnlor 
worden,  das  1 5.  cap.  der  ersien  ep.  s.  Pauli 
an  die  Corinlher.  (1534).  Nij* ;  das  hülfle  sie 
es,  das  man  jr  sieben  mal  feinder  were  denn 
einer  freien,  onenllichcn  luircn.  von  den 
jiiden  vnd  jren  lügen.  ft:"i]:^i  flij''. 

fttiuAt»,  hassen:  darnadi  sic-jruianit  lieben 
oder  fcinden.M«lorta0afealt;Capt>//e.(  1538). 
Aitj**;  feinden  vnd  vcrßuchen.  Jen.  3,  187^ 

felndesbrlef ,  m.  fehdebriff:  da  nun  der 
hprtirog  zu  iirun!>chwig  nietichhngs,  jiIntHtrli 
vnd  vnersehen^  war  angezogen  vnd  l^eiii 
feindesbriene  ausgeachicltl  vnd  zu  felde  daher 
fiilir.  an  kurßntm  m  Saeftaen  He. 
(1545).  Biij". 

Feindin,  f.iHimica,  gegnenn:  Irewe  dich 
nicht  meine  feindin,  das  ich  darnider  lige. 
Jffefta  7.8;  gleich  als  wenn  du  ein  weib 
nah  rat  fragest,  wie  man  jrer  fdndin  freund» 
lieh  sein  >ol?  Sir.  r?7.  12. 

Veindlicli,  hosUlis,  mhä.  vienllii'h  {Ben. 
3,  305).  ahd.  ttantllh  {Graff  'i,  liäS):  ist 
das  nicht  ein  hessige,  feyndUche,  vordricsz- 
liche  boaxbeyt.  fruMa  cene  domim.  ( 1 522). 
Dj'. 

fcindiicb,  adv.mhd.  vlvntllchc  (Ben.  3, 
305"),  aki.  itanlNeho  («ra/T  3,  883),  hei 
L.  Mir  im  sinne  von  vehenunleft  talde, 

zur  Verstärkung  des  begriff s:  wenn  sie  denn 
nii  eynen  spruch  der  vetter  widder  mich  auif- 
hringen,  szo  lauten  sie  alle  glocken,  aehlahen 
alle  druminen  vnd  schrcycn  reyndüchanC  Att 
vberchrislUch  buch  bocks  Ein.<t:crs.  { !  52 1). 
Ciij'';  wir  rliuinm  rointllirh  von  tlor  erslcii 
Christenheit,  wie  voikumeii  sie  gewesen  isl. 
neue  termo».  (1526).  A  8  ^;  liie  haben  der 


hoyden  meislere  .  .  .  foindlicli  getrachtet, 
wie  es  zugehe,  das  er  (der  regenbogen)  alle- 
im\  gegen  «Uc  sonnen  vnd  geuieynighrh  gegen 
dem  morgen,  wenn  die  sonne  gegen  den 
ahend  stein  i     1 5er  da«  erste  buch  Meie. 

(1527)  .  a  lij'  ;  d.i^  rnlr^  icli  danlinb,  d.is  man 
sich  feindlich  gebrochen  hal ,  wie  die  ler- 
licissung  des  allen  vnd  newen  teslamcnts  lu 
seheiden  seyen.  eAentf.  b  q";  daromb  haben 
wir  billig  der  mUnche  vnd  pf.tlTt'n  pelele 
verworflen,  die  tag  vnd  nacht  feindlich  heulen 
vnd  murren,  deudsch.  calecA.  (1529).  Qj*. 

fffaiiMhtft,  f.  inimieitia,  mh4.  vtenh 
Schaft  {ßetL  3,  305*"),  ahd.  ftantscaf  (fituf 
3,  .3S3):  vnd  ich  wil  feindschaHt  selien 
zwischen  dir  vnd  dem  weihe.  1  Mos.  3. 
1 5 ;  das  jr  ewige  feindsctiaflt  tragt  wider  die 
kinder  Israel,  ßxeek.  35,  5 ;  ileisehlicb  ge- 
ainnel  sein  isl  eine  feindschalll  wider  goit. 
R«>»  ^  7;  wiwet  jr  nicht,  das  der  well 
freund.sclinlll  gndes  feindschafll  ist?  Jat.  4.4. 

Feindselig,  odiosus,  verhoixl,  «focAat* 
würdig :  wenn  jemand  swey  welber  bat,  eine 
die  er  lielt  ImI  vnd  einf  die  er  hasset,  vnd  sut 
jni  kinder  '-.'»'hrren ,  beide  die  liehe  vnd  A» 
leindselige.  5  Mos.  21 .  15;  wer  viel  {dau- 
dert,  der  macht  sich  feindselig.  Sir.  20.  8: 
nicht  allein  vcrachl  wird  er  {der  lyramij, 
sonil  III  ft  iodselig ,  dem  niemand  bobl  vnd 
ydernian  fciiid  wird,  der  proph.  Uabaeuc. 
(1526).  i  ij" ;  du  feindseliger  Luther,  vom 
^bfnimal  CMüL  (1528).  1  c«  sind 
hessliche,  feindselige  Ihiere,  die  sich  seHw 
vnlernandcr  würgen,  von  er  Lenhard  Keiser. 

(1528)  .  Fij^;  ein  bchellnis  aller  vnreioer, 
feindseliger  vogel  {vulg.  enstodia  omnis  v»- 
lucris  inimundae  ei  odibilis).  offenb.  Joh. 
IS,  2;  vnd  hra 'Ilten  da  bin  jre  reiii'lsfbge 
pabeii.  Ezfch.  20,  2S;  feindselige  ahgöUe- 
rey.  Uqs.  ü,  7 ;  wie  wol  der  selb  zinsiaiiS 
nu  Ml  hesteijget  als  eyn  lierolicher  kauf  md 
zugelassener  handel,  so  isl  er  doch  hessig 
vnd  feyndselig.  von  knu ff s Handlung  rnd 
u>%tcher.  (1524).  Giiij' ;  i&u  nu  nicht  cid 
feindselige  lere  vnd  verdriesliche  plage?  ist 
15.  eap.  ier  entern  ep.  «.  FamH  «n  düe 
rinther.  (1534).  Eilij**;  ich  mus  hieseine« 
filtzirbten ,  feindspligen  deiidsches  hraiifhe». 
vom  abendmal  Lhristi.  (lb2S).  ciiij": 
die  twhreiberfy  so  feindselig  («crlufiO 


F£JST 


651 


bey  fielen  baDseo.  Au  num  kimder  mr 
$^Ü9n  htUUH  $ol.  (1530).  Gj";  jr  wisset 
wie  ffiiuiselig  mein  iianir  dem  tcufTL'I  viul 
seinen  p.tpislen  ist.  L.'s  votr.  auff  einen 
sermoH  C.  Gütiela.    (1541).  Aij*. 

ftHA,  erasMtu,  pinguU,  feU,  HeMger 
rci>/t  {doch  schon  in  der  ersten  deuliehen 
bibel  f('i>t),  denn  mhd,  vc'r/l,  vei/.et  (Hrn.  H, 
293  ).  ahd.  fer^il  {Graff  'i,  73bJ,  ursprung- 
Ueh  pari.  preM, 

t)  ieisl  vom  HMMehm;  der  bapsl  sokbs 
(das  heirathen)  nil  macht  hat  zupiellea ,  als 
wemj;  als  er  macht  hat  /imnrpielen  essen, 
iriticlien  viniden  nalurlichuiiii  üuszgaug,  oddcr 
Teysi  werden,  am  4em  difiiUMkem  adet. 
(1520).  Ilij';  Reheca.das  ist  gemeslele  oddcr 
eine  ft'Ystc  pti'intz'ii  h  vnd  dicke  protzcl.  vber 
das  erste  buch  Mose.    (1527  ).    (jg  ij*. 

2)  häu/^er  von  Ikieren:  der  woUl  kau 
wol  leyden ,  das  die  achalT  gAUe  weyde  ha- 
ben, er- hat  sie  desle  lieber,  das  sie  feysl 
sind.  ep.  s.  Petri  gepredi<:t.  ( 1 523).  aa  {üj**; 
leiste  wider  vod  burke.  5  Mos.  32,  14; 
feislft  rinder.  2<od.  S ,  2 1 ;  widder ,  hemel, 
b<teke,  ochsen,  die  atUumal  feisl  vad  wol 
genieslet  sind.    Ezech.  39.  18. 

3)  von  äff  muhtzeif :  faslen  heyeiner  guten 
fcyüleu  colialion  vtal  di  cy  uUiier  vier  j^alredeu, 
das  ist  ktfsülcb  ding  vnd  grosse  lieiligkeit. 
das  5. 6.  mdl.cap,  $,MttttkeL  (1532).  1  iij". 

4)  das  ist  dir  summa  dauon,  das  sie  den 
thuni  bawen  aull  deu  besten  platz,  da  eine 
feiste,  volle  scbmallKgruben  ist,  da  wollen  sie 
wonen.  vber  dos  ertfe  biiob  JKow.  (1527). 
e  iiij*;  feiste  pfrdnden.   tischr.  19''. 

b)  abslrarl :  wolan  ich  .iclitc  ol>ormil,  das 
dis  sey  eyne  gulle,  feyste,  starcke  lugeu  auU 
den  guten  Benno  erlichtet.  totcMer  den 
«cwm  altgaU.  (1524).  bj*;  eine  seer  gute 
vnd  reiste  Id^'en.  auff  das  «ermainl  Mier- 
lich edirr  (1531).  Üj'". 

Vcist  f  u.  adeps,  fett,  inhd.  vuii^l  (Uen.  3, 
293) ;  gleich  Wiedas  fewr  attssseugt  als  {<Met) 
feyst(Jm.  1.33':  feiste)vnd  macht  eyn  dürre 
griben.  die  aiebcn  puszpsalm  f!"»17)  E6*". 

ftMtn,  Visire,  mhd,  vislen ;  las  sie  leren 
Tnd  gleiiben,  wer  einen  fortz  im  korhembd 
iessl,  das  sey  eine  todsQnde,  «nd  wer  vber 
dem  all.ir  Tcisslcl  sei  ein  verdampter.  auff 
das  vermeiHt  keiserUch  edicU  (1531). 


Eiij' ;  mit  faulen  tagen ,  feisten  vnd  pompcn 
vereeren.    von  den  jüden  vnd  jren  lügen. 

Ii")  13).  f  ij';  wir  schlafTen,  fcisiin,  fiulzen 
vn<  ?n  Indf,  li.srhr.  54",  einen  beleg  für 
das  il.  pratt.  gctisivu  «.  unter  {,n'iea. 

Mit      enmjp«»,  ms,  ager,  pl,  felde 

{chron.  31,  19.  Jes.  41,  ISl)  und  Felder 
(Jos.  11,  IG.  I  Marc.  (5,  49).  mAd.  väl 
(Ben.  3.  295^).  ahd.  Uid,  pl.  f^d  und  földir 
{Graff  3,515).  von  dim/Uer  IwrAn^/l. 

1)  feld,  tampmtt  ms,  m  gegeMoti  der 
menschlichen  toohnungen,  Städte,  dörfer, 
lager:  die  schlänge  war  listiger  denn  alle 
Ihicr  autl  dem  felde.  1  Mos.  3.1;  {isaac) 
war  aoügegangen  su  beten  aoli  dem  felde. 
24 ,  (33 ;  gehe  aull's  Feld  vnd  faiie  mir  ein 
Wildbret.  27  ,  3 ;  da  nu  Jacob  des  abends 
vom  felde  kam.  30,  10;  du  wurdest  autts 
feld  gewui  llen.  Eiech.  10,  5;  ji  e  tdchlcr, 
SO  aufl  dem  felde  ligen.  26,  6  «.  öfier*  mmeh 
freies  Teiil :  vnd  lasse  den  lebendigen  vogel 
ins  frey  leid  Iiiepen.  3  Mos.  11  7;  jre 
upfl'er,  die  sie  aufl'  dem  ireien  leid  ü^dlero 
woUen.  17,5.  Ober  fehl  gehen,  rerrdsen» 
Uber  fehl  aein ,  verreiti  teim:  baddere  nicht 
mit  einem  zornigen  vnd  gehe  nicht  allem  mit 
jm  vber  feld.  Sir.  8,  19;  wer  aber  rein 
vnd  nicht  vber  feld  ist,  vnd  k'ssl  anstehen 
das  passah  lu  hallen ,  des  seele  sol  ausge- 
rottet  werden.  4  Mos.  9,  13;  er  lieblet. 
odfT  h  l!  711  schaflen,  oder  ist  vber  feld. 
1  Eön.  18.  27.  über  feld  herkommen,  von 
einem  fremden  ort  suriidütehren:  bistu  nicht 
vber  fehl  her  komenT  wanimb  bistu  nicht 
hinab  in  dein  haus  gegangen?  25atN.  11,  10. 

2jreld.  ager,cullus,  belautes land,  acker- 
feld:  mich  dauchle,  wir  hunden  garben  autt 
dem  felde.  1  Mot.  37,  7 ;  da  habt  jr  saroen 
vnd  bescet  das  feld.  47  ,  23 ;  las  mich  aulTs 
Teld  ^'ehen  vnd  elicrn  iiiifTleseii.  Rulh  2,  2; 
hebet  ewrc  äugen  aufl  vnd  sehet  in  das  leid, 
denn  es  ist  schon  weis  zur  ei  ndle.  Joh.  4, 35. 

3)  feld,  in  das  em  heer  ifehf »  im  dem  et 
lagert,  auff  dem  es  kämpft,  Schlachtfeld: 
wenn  kciser  karulus  [lanierodder  eins  ftlrslen 
zu  felde  ist ,  da  lauüö  em  iglaher  frisch  vod 
frölich  vnter  sein  panier,  vom  kriege  widder 
d.  r.  (1529).  Mi]";  eb  aol  ja  der  sem,  der 
dem  König  oder  furslen  zu  nchcst  mit  der 
wehre  an  der  aeiten  iil  Im  Xelde  oder  streit. 

82» 


Digrtized  by  Google 


FELD 


652 


FEIDHAÜPTMANN 


von  den  jUden  vnd  jren  lügen.  (1513). 
Xiiij* ;  jhr  seyt  mir  yhc  wunderlich  kriegs- 
leuU,  das  yhr  nil  zu  uiir  ynsz  felll  wollet. 
auff  das  tbirchrislUch  buch  bocks  Emsxers. 
(1521).  inj**;  wtnii  ein  Iierr  ds  ber  su  felil 
seucht.  swo  predigt  vber  der  leiche  des 
kurßrsten.  n532  l.  Fj' ;  irli  Minln?!!  Gcbor  ei», 
das  ich  mii  den  riilieit  vnd  leuUclit  mus  krie- 
gen vnd  m  felilc  ligcn.  «orr.  L,*$  nt  Jfe- 
ianchlhoH  die  ep.s.  PatM  sun  CoUusern . 
(1529).  Aij*;  daher  heissl  auch  gott  jiiii 
der  schrifllein  hcrrZohaolh,  der  heerüchnren. 
aU  der  jmnienlar  m  i'eUle  ligU  der&b,psalm. 
(1534).  Eiiij".  dia  Md  behailen»fj09«r««Al: 
auff  das  jr,  wenn  das  hüse  stundlin  koinpt, 
widerstand  llnin  vnd  alles  wohl  ausrichten 
vnd  das  feld  beliülien  niiigcl.  Ephes.  6,  13 ; 
wir  woüeii  die  weil  in  sehen,  welcher  den  an- 
dern vberpochen  vnd  das  leid  behalten  werde. 
wamunge  an  s.  l.  deudschen.  (1531).  Hiij''; 

vnd  ist  kein  ander  golt, 

dos  fdt  mus  er  hehalteo.  Jen.  b,  40 1'';  die- 
ser ven  isl  fnr  }hn  »Nen  biteben,  bat  das  feld 
behalten.  da««eftoiiecoii/ifsinnw.(1530j.  Eij*. 

4)  feld  im  impptn:  er  (der  bapst)  soll 
allein  den  bimk^chlUssel  das  fold  la^^^en 
füllen,  ton  den  schlüsseln.  (1530).  Cnj'; 
nempt  euch  für  des  filrslen  von  Secbssen  bild 
odder  schild  mit  zweien  Schwertern,  das  hat 
vnlen  rin  wris,  oben  cyn  schwnilz  fold.  nii 
die  feld  zeigen  an ,  wie  man  sich  hallen  ^»ul 
ym  regiment.  muhg.  der  ernng.  eon  oafem 
hi$üiMenl.   (1527).   g  5^ 

5)  noch  einige  besondere  redensarlen . 
ein  weis  fcM  mit  .schwarzer  saal  ist  ein 
buch:  wie  das  deudsch  Sprichwort  sagt, 
ein  wen  feld,  darin  ist  sebwarlte  saai, 
manch  man  ftir  vber  gahet.  der  nicht  weis, 
was  da  stat.  von  den  leiMten  Worten  Da- 
uids.  (1543).  Aiij''. 

mit  solchem  lob  wurde  wol  noch  ein  junger 
narr  verfnrett  das  er  feM  ein  vnd  feld  aus 
[immerzu)  predigte,  was  man  nur  gerne  ho- 
rcle.  ein  xermnn  au/ MaUh.  22.  (15^5). 
Aiiij'';  ich  aber  gleich  wol  das  feld  hin  ein 
(ohne  eigne  übeneugung  blind  folgend)  alles 
gleubio.  Verlegung  .de§  alcoran.  (1542). 
Tj^  rgl.  bliiHlfcIiloinhin.  das  haar  /ii  Mi\v 
schlagen,  niederhüngen ,  fliegen  lassen:  os 
stehet  den  wcibcrn  sehr  wohl  an,  wenn 


die  haan*  7.11  Felde  geschbigen  haben,  lisefcr. 

4S^  hei  (i  r  i  m  m. 

VeldbaHM,  m.  arbor  campi:  vnd  snilen 
alle  feldbcwme  erialiren,  das  ich  der  herr 
den  beben  bawm  geniedrigelvnd  dennidrigan 
!)awni  r>rhnhel  lialie,  £zecA.  17,  24.  31.  15. 

Fcldblumr  ,  /.  fios  eampestris :  im»vn  l»l<>- 
der  vud  anner  geyst  hat  müssen  Ircy  flehen 
»Iis  eyne  felllblume.  eyn  Meff  an  die  fit' 
sten  zu  Sachsen.   (1524).  Bj\ 

yrldfläcbtig,  profugus,  kampfscheu,  ver- 
:nfjt:  also  hicyben  sie  faul«,  ia  fcltnudilige 
aime  niler,  die  nil  angefocbteu  noch  »treytten 
wollen,  muhp.  dendseft  des  v. «.  (1518). 
Hiij'*;  als  ein  feldduchtiger  gaial»  der  nicbl 
tharscim  gpgenihcil  ricbtifi  vnier  äugen  gehen. 
vom  abendmal  Chrisli.  (1528).  e  iü!*; 
vnd  mos  mich  wundeim  dea  feUlflchligea 
tenlieb.  edend.  l  iiij*;  dieser  venagier 
schclm  vnd  feldilüchtige  merome  thuts  alles 
meuchlings,  trider  Hans  Warst.  (1541). 
Niij*;  wer  da  meuchelt,  der  ist  gewis  ein 
feltaachüger  Helnit  vnd  vemgter  frawee- 
hut.   ebend.  Qj*. 

ffldgelstj  m.  daemon  campestris:  feld- 
gcister  werden  da  hupffen.  Je*.  13,  21. 
vgl.  feldteufel. 

PeMgcechfely  n.  domor  Mifen«;  weaa 
man  das  halliars  horn  biesct  ...  so  soll  das 
gantze  voick  ein  gros  feldgeschrrv  In  n. 
Jes.  6 ,  5 ;  vnd  er  seJbs  der  herr  wird  luit 
einem  feUgescbrey  vnd  stimme  des  erl»* 
engels  . . .  emidder  komeu  vom  biwL 
I  The  SS.  4  .  16. 

l'eldgewächse)  n.  herbae  arvenaes:  i»i 
feldgewechse  des  erdbodens.    lischr.  70^ 

Veldgleehe,  f.  der  galgen:  Mttppel  ii  die 
feldglockcn.   de  Wette  ftr.  4  .  5S6. 

Fcldgras,  n.  herba  campi:  vnd  werden 
zu  feldgras  vnd  zu  ghineui  kraut.  Jes.  37, 27. 

Prldhanptlentc,  pl.  des  folgendem:  tbew 
die  reissigen  odder  feldbeubtleute?  da«  an» 
kinder  zur  schulen  halten  solle.  (1530).  Piüj'. 

PeldhaiptMann ,  m.  L.  fcIdhnibimJTi, 
praefeclus  miiitaris  :  i'hicliol  sein  feldiicnl^l- 
man.  t  Jfoe.  21,  22;  sein  feldbeabUBU 
war  Sissera.  ncAl.  4,  2;  bis  dm  der  rechte 
fcldheiil)tmaii  keine  vnd  sich  inii  i^t  ^iMnIpn. 
todt  vnil  teunt'l  für  vns  rinlcgi.  rite  ep. 
Propheten  Jesaia.    (1526).  Uuij'. 


1 


Dig'^z^gUygllpä 


F£LDHUBE 


653 


FELS 


ftAUkmrt,  auf  frdem  fdd  hmnni  trei- 
bende (jt'tneine  petsom,  uider  Bmu  Wont. 

(lö-lli.  Frj'. 

I'eidkircbe^  /.  im  freien  feld  erbaute: 
das  die  wilden  Capellen  vnd  fcllkirchcn  wurden 
lu  poden  rorstoreU  an  dU  «hrt$Ü,  miel. 
(1520).  Jj*. 

KeIdkIos(<»r, «.  gegensalz  »v»m  städUnrhen . 
auirs  erni  wcre  wui  gult»  das  kcyii  felilklosler 
als  Benedicler,  Gislercer,  Celeeliner  vnd  der 
Itleiehen  yhe  aolT erden  limnen  wei-e.  orde- 
nung  eijns  gemeynen  kajttens.  fir>23).  Aij''. 

t^rldnans,  f.  tnus  rusUcus:  von  der  slad 
viid  leidauiUii.   Jen.  b,  272^. 

PeldMiwIcli  (feldmeosiin),  «.  HwUh, 
des  vorigm:  ich  wil  ein  armee  feldmeualiD 
h\e\hpn    Jen.  r> ,  27 2^ 

leldrc^nf  nt .  n.  darnach  lies  Judas  das 
«rok'k  susamen  ruffen  mit  der  posannen  vnd 
madila  ein  feldregimenl»  obersle,  heubdeule 
vnd  weibrl.    t  Macc.  3  ,  55. 

Fcidschlacht ,  /.  proelium:  meine  seelc 
hürel  der  posaunen  hail  viid  eine  feldschlachl. 
Jer.  4,  19;  mit  dem  wort  ktkg  mit  vnge- 
.sUlm  nialei  er  ab  vnd  slellet  gleich  eine  feit- 
9rli]:icii(  riir  die  nuy;en.  Ü»  ep.  des  proj^. 
Jesaia.    {  1526).  Dtj*. 

Veldütift,  n.  wie  l'eldkloslcr:  die  Wilsten 
»her  «ind  die  walfarlen  vnd  feldslillle.  nmigl. 
sn  Math.  24,  23. 

Ffldtpnfpl ,  m.  was  fHdgeisl:  ein  Mil- 
teuttel  Wild  dem  andern  begegnen.  Jes.  34. 
14.  tffentfUtfMftewrdlniivtfer  rehltcnfel 
In  der  «eAile  (3  Jfae.  17.  7)  i»i  ein  «on  den 
Egyptern  überkommener  bocksdiensf ,  r!"r 
auch  später  von  Jerobeam  neben  dem  egyp- 
iischen  stierdienst  im  zehnstämme reich  ein- 
gefShrl  worden  m  eeia  jekeinl  (vgl.  2  ckro«. 
U  .  1  5i. 

Veldthier^  n.  besda  campi .  irilrtcK  thifr. 
im  gegematx  xu  dem  zahmen  hausUuer: 
wolauir  vnd  samlet  ench  alle  feldlbier,  koniet 
vnd  fresset.  Jer.  12,  9. 

Feldwegs,  feld  wegcs,  ein  weitenmasz,  steht 
bei  I  \)  für  das  griech.  Stadium  von  600 
griech.  fusz  =  '/40  geogr.  meile:  Emmahus 
war  von  Jerusalem  sechraif  feldwegs  weit 
{d.i,\^i7meilen).  />ur.  21.  13;  nclluma  aber 
war  nabr  bei  Jenifuilpm  bei  ttinl)'x»^li<^n  I»  1 1 
Weges  1=7»  ^oA.  11,  18.  2j  in 


einigen  altteeL  stellen  (1  Jfos.  35,  16. 
4S,  7.  2  kön.  5 ,  19)  wl  e»  eine  nicÄl  gS' 
nnuer  zu  bestimmende  Wegstrecke ,  die  von 
den  LXX.  durch  hi;i6df}0ftng  {pferdelauf, 
d.  i.  so  weit  ein  pferd  bis  zur  ermüdung 
iaafen  kann)  erfttöfl  wird* 

Frldieichen,  n.  Signum  mtitare,  panier: 
iiierckl  diese  wnri ,  ob  ir  nicb!  aiieh  d.n  iinicr f,'e- 
liürel  vnd  deren  eiuct-  s«>id,  die  vnler  der  .sUnder 
fdlzeiehen  liegen  vnd  kriegen.  EisL  i,  4 18^ 

Velge,  f.  absis,  mhd.  v«lge  (llen.  3,  215^, 
ahd.  l<'Ij.M  (Gritjf  3,  504)."  vn«l  waren  rcder 
wie  wapenreder,  vnd  jr  acbsen,  nabrn, 
.Speichen  vnd  feigen  w.ir  alles  grgu.ssen. 

1  Mn,  7,  33. 

feW.  n.  pellis,  mhd.  völ  {Ben.  .3.  293'*). 
ahd.  (V|(^ra/f3,  1'"'''  nofh.  tili,  />i  der 
alten  spräche  sowohl  von  der  meH*chliehen 
wie  thierisehen  kaut' gebraust  1)  für 
die  mensdUi^  hatU  iokne  veräeikUiehen 
nebenbegriff)  steht  feil  noch  in  folgender 
stelle:  wir  liabens  ans  miitlfr  leibf»  gebracht 
vnd  i8t  vns  durch  feil  vnd  ileisch,  marck  vnd 
bein  vnd  durch  alle  ädern  durch  vnd  durch 
gezogen.  au$i^,  der  sehen  gebot.  (1528). 
MijV    snnst  vertrendet  schon  L.  nur  haut. 

2  i  lell  von  der  ihierixeben  haut  gebraucht : 
vnd  gotl  der  licn  luacbf  l  Adam  vnd  seinem 
weihe  rAcke  von  feilen.  1  Mos»  3*  2 1 ;  der  erst 
der  eraus  kam,  war  rtfÜichl,  ganlz  rauch  wie 
ein  feil.  25,  25;  die  feil  von  den  l-  x  klin. 
27,  16;  des  farren  fleisch,  feil  vnd  niisl. 

2  ifo«.  29 .  14 ;  di«  längerer  schreyben .  es 
{der  pardel)  sey  ein  ihicr  das  viel  flecken 
auiT  dem  feil  habe,  der  propAk.  Habaetie. 
(1526).  diiif. 

3)  feil  auf  dem  auge:  der  ein  feil  aiiH  dem 
augc  hat.  3  Ifoe.  2 1 ,  20 ;  äugen,  daranff  so 
dickesfell  gewachssen  als  kein  eidicn  rinde  ist. 
r^'v  den  jüden  vnd  jren  lügen»  (1543^ 

Fellen,  s.  fallen. 

Vellwcrk,  n.o|>u«  pelUcum,  was  von  feiten 
gemaeht  istt  vnd  sol  das  kteid  verhninnen 

oder  den  werflft  oder  den  «intrachl  ;  .  .  oder 
allcrlrv  Mlwt^rir.     Mos.  13.  52.  ".3.  57.  58. 

l'el»,  m.  rupes ,  pelra,  miid.  ^6i<  oder 
vels  {Ben,  3.  295**).  ahd,  felis  (ffra|f.  3. 

4tni.  mit  vorherrschend  starker  biegung. 

.•■rfiu-nnkl  ztcisrhen  stnri.cr  und  .<irhfrnf  her 
form,  nom.  sg.  fels,  gen.  felses  (2  chron.  th. 


FELS£B 


654 


FERKEL 


12)  und  fcLsen  {Je».  32,  2i.  dat.  und  acc. 
Ms ,  sfllener  Telscn ,  pl.  getcöhnlich  felsen, 
einmitl  uoi  h  fcis ,  d.  i.  felsc  («lie  hohen  Tels. 
wider  da*  bap^lum  &a  Rom.    1515.  Litj'^. 

1)  eigentlich:  kepb  ebreisch.  bepha  ckal- 
dei.scU ,  pclros  ixlor  pclr.i  i^riucliisch  .  ru|>v.s 
l  iiinisrli  htiissl  juirdeuilscii  lels.  wider  das 
bapsium  tum  Horn.  (1545j.  Lüj';  voü 
die  kiiidcr  Ju4a  fiengen  jr  leben  Uutead  le- 
bendig, die  Ittrelen  sie  aufl  die  sptUen  eines 

fels«>s  viifl  sl(ii'lzt?l(Mi  sie  vom  (It'f  s|iitzpn  ifts 
It'lses.  2  thron.  2."),  12;  li.nvo  liciu  hcrrn 
deioeiu  goLl  oben  aulf  linr  hulie  dieses  fclscu 
einen  alter,  ridbf.  6 ,  26 ;  sihe,  ich  wil  da- 
srll  t'  lM'ii  liii  dir  ;iull  cincio  feb  laHoreb» 
da  Miliii  1'  II  Fl  i^  ^'1llahen,  so  wird  wasscr 
rr  aus  laullcu.  2  AJos,  17.  6;  vnd  {h<ul) 
jnen  broL  vom  hitucl  gcgehcu,  da  sie  ütuigertc, 
vnd  Wasser  aus  dem  felaen  lassen  gehen ,  da 
sie  düi-stelc.  Neb.  9 ,  15;  es  waren  aber 
an  il(Mii  wr^M'  /vvci-n  spiizen  felsen.  I  Sam. 
H  >  4 ;  eyri  keiiei-  iney.sler,  der  &icb  eyszeti 
au  fressen  vnd fetsien  xvreysaen  verdunckl.  eyn 
sermonvon  dem  ablas  vndgnad.  (I520j.  Cij'  ■ 

2)  bililliih  u  ird  gott  als  unsre  höchsU' 
Zuflucht  in  aller  nolh  Ms ,  auch  Ms  des 
heils  geuaniU,  z.  b.  2  Sam.  22,  2.  ps.  1 N,  ^ ; 
42,  10;  71,3.  5  Mee,  32,  4,  s«  weleher 
tteile  Lt  amdrücklich  bemerkt :  die  cbreisclie 
sprach  hrist  i-ttit  pinoii  IV'ls.  das  ist  ein  Irolz, 
Irosl»  horl  vnd  stcherung,  allen  die  sieb  anfr 
Jn  verlttten  vnd  jm  verirawen. 

fclacr  »  M.  fHietmann:  d«  bist  Pelms, 
das  isl  ein  fclser.  tn'der  das  bapstum  zu 
Rom.  (1545).  Liij\  EüL  1.  382*.  M 
U,  Müller  erquirkat.  375:  relsencr. 

Mtkippej/.  fcisspitse,  summUae  $asi: 
vnd  schlaehtet  die  kindcr  an  den  bechen  vnler 
dfii  rL'lski|i|«Mi,  Jeif  "7,  :\  im  die  spalcrt^n 
ausgaben  {so  z.  b.  schon  eine  Frankfurier 
bibel  V.  j.  1563j  fcbkbppen  setzen,  kippe 
isl  die  ni.  foren  /Vr  da$  «onal  «o»  L.  ge* 
brnuch(e  hochd.  kipfe  (s,  d.). 

Vehklmtif  f.  faux saxi :  wmn  denn  nii  mein 
lierrligkeil  für  vbergehet,  wil  icli  dielt  in  der 
relsklullt  lassen  stehen.  2  Mm.  33,  22;  das 
er  inOge  in  die  sicinritxe  vnd  fels  klülAe  krt- 
chen  für  der  furcht       ttcrrn.    Jes.  2,  21. 

Fclslorh ,  n.  '^forawm  }iftrae\  intiiic 
lüulie  lu  den  fclslüclicru.   hohelied  2,  Ii. 


Fenster,  n.  fenestra,  m^d.  vi«nster  (Ben. 

3,  298''),  ahd.  Mnlar  Uiraff  :\ ,  fiU» 

1)  ein  fonstcr  Mdlii  di<ui  {an  dem  koMitn) 
tuaclieii  üben  an  einer  etteu  grus.  1  Mos. 
6,  16;  nach  viersig  Ugen  Ibet  Moah  das 
fcnsier  a n\\ a ii  dem  kasten.  8*  6 ;  die  matter 
Sissera  sähe  zum  fenslcr  aus.  rieht.  5,  2S: 
vnd  da  die  lade  de»  Uerro  in  die  »lad  Üauid 
kam,  kudiel  Michal,  die  loehter  Saub*  dnitbs 
renaler.  2  Smn.  6,  16 ;  vnd  die  jangrrawen, 
Sil  sonst  nicht  vnler  di«  leiilc  {,'((•  ii;,'cn,  belfea 
Viller  die  ihur  vnd  auü'  die  niauren .  etliche 
lagen  iu  den  feusiern.  2  Macc,  3.  19;  la 
die  henser  steigen  vnd  wie  ein  dieb  dnrek 
die  fensler  hin  ein  komen.  /sei  2. 9 ;  die  leicti« 
knechU'  die  mir  die  fensler  auswcrf'-n.  U  ti  r  k  - 
hardt  brieftc.iOi.  Je«. 60, 8  aind  mtl  den 
fenslern  die  fluglöcher  des  taubenschlags  gt^ 
«elnl. 

2)  bildUch  werden  auch  dem  hmmels' 

qewölbf  rrii<iler  sutjeschrieben .  durch  </f  rrn 
u II nung regengüsse herabkommen:  vud Uicieii 
sich  aulT  die  fensler  des  liimels,  vnd  kam  ein 
regen  avff  erden  vierzig  tag  vnd  vierzig  nacht, 
l  Mos.  7.11;  die  brdnne  der  licflen  wurden 
vt'rslopflt'l .  sampt  den  reiislcrn  des  liiinrK. 
8,  2.  pred.  i  2,  3  werden  die  äugen  icu^tUT 
ffemasmt, 

3)  ich  habs  vcrdeudscht  ...  alleine  das  ich 
nicht  ein  fenslcr  (eine  türkr)  muslp  yui  teil 
lassen,  der  proph.  Sacharja.  (1528j.  U'j'- 

Feuterlelif  ».  JkWne«  femten  mi  c* 
waren  enge  fenslerlin  an  den  gemachen  «ad 
rrckern.  Ezech.  10,  IG. 

Venslerlochj  n.fenestra:  ich  bah  zum  tes- 
slerlocb  hyn  ausz  gesehen,  cor.  an  tpr.  7, 6- 

icflmi,  f.  Uirben. 

Vericr»  m. ».  fiirbcr. 

Ferge,  m.  fdhrmann.  '  Irayitfrcl'ttor  {.Hb. 
dict.  Ziij''):  henileier,  fcrgcn  (hebr.  uvt 
rüderer),  schifllicrrn.  Ezech.  27,  27.  wM, 
veife  (Ben.  8»  2&1*),  oM.  leq^.  ferige 
(Graff  3,  588),  welches  mit  ahd.  fcrroo, 
ferjan ,  mhd.  vorn,  r/oih  fiirjati,  —  iiftf* 
/ü/iTcu ,  uberschi/fen ,  von  Uian  fahren,  s. 
iVeigandwth»  1 ,  334. 

Ferkel,  n.  junges  tchwein,  pwre^nt,  di» 
minulion  ran  fnrrli  fr^/.  farcl» mutier i:  m  tst 
hif  zu  WiUciubergan  vnscr  pHn rkirclien  cm' 
saw  jnu  stein  gehawen,  da  li^^cn  juo^e  ferckd 


itized  I 


FEAKLEJN 


055 


FERN 


vid  jttden  vnter,  die  saufen,  vom  uhem 

hamphoras.  (1543).  Eij'';  wie  eine  saw  jre 
fcrckol  anliiclii.  von  den  jtirlen  vnd  jren 
lüifen.  (154  3).  f  iij''.  rvUetuarl:  ein  feikel 
ttnchen,  «itMii  JUemm /«ft(«r  maektm  d«$ 
wir.  wie  maii  von  den  sengern  sagt,  wenn 
sie  feylen,  nur  oin  frnki'l  {Grimm  netzt 
kloin  zu)  {•emaciil.  das  diese  uorl  Christi 
noch  /e.sl  slehen.  (I527j.  Ii  iij^ 

VerUdi  (ferklin).  n.  iat$^he:  d»  nicht 
müglicli  ist,  aus  vnscr  niachl  oddcr  wiUe  ein 
hUnlin  oddcr  fercklin  /.ii  frlKtlifn  oil'lf^r  hc- 
liUelen.  der  segen ,  mo  man  nach  der  messe 
gpnehl.  (1532).  Aiij*;  wenn  man  einem  das 
fereklein  benl,  so  sol  «r  den  sack  atUlliellea. 

lisrhr.  130^ 

Kennr I ,  f.  (nirhl  m.)  confUrmatio ,  ht'stä- 
tigung  des  taufbuudes  durch  handaullegung 
und  «alfrwijf  de*  Mitkoft:  (die  messe  isl  so 
wenig  ein  opITcr)  als  die  ander  saenimeni 
l.nif,  ffrmol  [Lnüierx  dntrfi  hat  Pirmung  und 
hiernach  auch  die  Jen.  amg.  I,  314').  ptisz. 
üiiing.  eyn  sermon  von  dem  n.  lest.  ( 1 520, 
Grünefterff  druck).  Cij';  wenn  ich  eyn 
mag*'  'i*'^^  ^^^^  ndder  Izur  (Jen.  2, 
152"  zu.  tceshalh  Grimm  tclb.  3.  15:^2  das 
wort  als  m.  anselzt)  Termcll  trage,  vom  ee- 
UekemMm,  (1522).  BJ-. 

Vcmeti,  eoi^brman:  m  iM§  biichSfe) 
aber  rcrmelln  die  wcy]  vnd  wryhm  glockon. 
das  etfn  christliche  rersamlung  .  .  .  macht 
habe  alle  lere  zu  vrleylen,  (1523).  biij^; 
wwumb  tsl  das  keine  femielnng,  wo  sich 
einer  scibs  Termell?  von  der  winkelmesse. 
(1534).  ßiij^;  vnd  darfTesl  hie  auch  nichts 
achten ,  ob  der  bapst  nicht  Tur  dich  messe 
hell,  dich  weihet,  rermcU  oder  saU»el.  von 
den  conci<i/»clc.  (1539).  eiij^  vgl,  ermein. 

femetalf  f  /*  wo»  fermel :  das  anenspiel 
der  fermelung.  vom  eelichen  leben.  ( 1 522). 
ßj'' ;  sonderlich  aber  ist  Izu  meyden  der  bis- 
srhulTgoizen  lugenh*flUg  gauckelwerdk ,  die 
lermelung.  tsäcke  fcrsonen  verboten  eind 
zu  ehlichen.  (1522).  Aij";  .lio  rtMinelnng 
hat  keinen  pnind ,  il.is  oin  sr>rr.Tin(>nl  sey. 
wider  die  'A2  artickel.  (1545).  Aiiij'';  >a- 
cranienl  der  fenninng  (sie),  vermammg  an 
Um  ^lltdkM.  (1680).  Hüj^  vgL  ßrme- 
lunp ,  rn  niüng. 

fttm,  fenif .  ferr,  nimji.  Terner,  superl. 


Femast  (femist),  ni^.  «md  od»,  dm  füWM 
oder  derzeit  nach  bedeutend  wovon  geltenntt 

gpgensatz  von  nalic 

A)adj.  longinquui  :  die  fr<>mbdcn,  die  aus 
fernen  landen  konien.  5  Jfos.  29,  22 ;  deine 
knechte  sind  ans  seer  fernen  lande«  komen. 

Jns.  9,  (i;  der  ninn  ist  nir  lii  dii  heinie .  er 
isl  einen  frnit  ii  wv<;  (.'ozogpii.  spr.  7,  H* ; 
sondern  iiasin  dem  hause  deine.s  kncchts 
noch  von  fernen  zukftnffligem  geredt.  2  Som, 
7,  19. 

H]  ndr.  procul ,  lofifff. 

l }  aUetmlehenä  ^  a)  neben  dem  verbum 
subst.:  wo  nicht,  so  schickt  er  botschslil, 
wenn  jener  noch  ferne  ist.  Luc.  14*  82; 
denn  cwer  vnd  ewcr  kinder  isl  diese  Aer- 
lieissung  vnd  aller  dio  f<'rne  «sind,  wflche  gotl 
vnscr  herr  erzu  rulten  wird,  apost.  gesch, 
2,  39;  wenn  golt  scheyoet  am  femislen 
seyn»  sco  ist  er  am  nehisten.  euang.  von 
den  tzehen  anszetzigen.  (1521).  Piiij^;  cwr 
ri(  htpi  isl  iiil  leniP.  au  ff  das  vbirchristlich 
buch  bocks  Emsiers.  (1521).  Diiij*;  er 
weis,  das  aeyn  stralTe  nicht  ferne  isl.  neo 
'prediglauf  l  Thes.  4.  (1525)  Biiij";  weil 
gott  solchs  leiden  kan.  mns  der  (jüngste) 
lag  nicht  fern  sein,  ron  den  eoncilijs  vnd 
kirehen,  (1539j.  Bf ;  da  sie  das  hOrelen. 
sprachen  sie,  das  sey  ferne  (ft^  //>i«f  ro.  das 
geschehe  nicM).  Luc.  2(> ,  Iß.  6)  ne6en 
anderen  rerben:  mein  orc  liürels  ferne,  so 
liOrets  ciliar  gassen  weil,  vom  abendmal 
ChrisH,  (1528).  riij*;  seine  (des  adiers) 
,111^'t'n  sf  lu'M  ferne.  Hiob  39,  29;  vhcr  alle 
siedle  im  lande  Moab,  sie  liegen  fem  rutor 
nahe.  Jer.  4S,  24;  der  herr  wird  dtP  loule 
ferne  wcglhun.  Jes.6,  12;  darumb  i»l  auch 
das  recht  tnrflck  gewichen  vnd  gerechtigkeit 
ferne  getreten.  59,  14;  was  aber  die  gewall 
vnd  vbirkeyl  römisches  stucls  vorma«r  vnd 
wie  ferne  sich  dieselb  streckt,  lasz  die  ge- 
lenen  ansfechlen.  vnltrrüki  anjf  elücA« 
arUM.  (1519).  Aiiij'. 

2)  mit  darauf  folgenden  praepnsilionen. 
a)  von :  isl  aber  dir  siol  fern  von  <lir.  Mos. 
12,  12;  er  isl  nicht  ferne  von  einem  jeghrhen 
vnler  vns.  nposL  gee^.  17»  27:  das  sey 
ferne  von  dir,  das  du  das  thust.  1  Jlfoa. 
18.  25;  ArrtlH  i,  das  d.i  fcrm  von  Jii«lpa  Ii«,'!. 
ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  christag. 


FERN 


656 


FGRNS 


(1522).  cccij'';  Lais  lag  ferne  vob  Zldon. 
rieht.  2S;  da  $Uiiiil  das  Wasser  seer 
ferDe  von  den  ioulen  der  ^lad.  Jos.  3,  16. 
h)  vor  (für) :  ferne  für  deiu  lager.  2  Hos. 
33t  7.  e)  ab«r  (vber):  vn«!  socb  ferne  vber 
land.  Luc.  15,  13. 

d)  unter,  s.  hernach  ttnit'r  C 

3)  von  ferne:  der  herr  keiiiici  den  stolUeo 
von  ferne,  ft,  188»  6 ;  du  verstehest  meine 
gedancken  vob  ferne  139.  2 ;  mocht  y«>inMnd 
den  Pitniigt>!isten  fragen,  wiediszc  aiiszsotzigc 
von  foriio  gestanden  vnnd  yhre  stymm  itIil-IjI 
haben,  ituang.  von  den  Uehen  ausseUigen. 
(1521).  Dj% 

4)  SU,  so  fcrno :  darumh  das  der  ort  dir 
zu  ferne  ist.  5  Afos.  14.  24;  macht  pueh 
aber  nictil  all  zufarne  von  der  &tad.  Jos.  8, 
4 ;  —  weil  der  weg  so  ferne  ist.  5  Mos.  1 9» 
6 ;  es  ist  aucli  ob  mein  bedencken  vnnd  rad- 
schlagen s?o  frnie  kuraen.  eyn  trete  vor- 
manung.  (1522).  Biij';  wie  wnl  ich  be- 
sorge, das  meyoeiu  radt  wenig  folgen  werden, 
wenn  es  so  ferne  kompl.  writmung  eyns  ge- 
meynm  lwten$.  (1523).  Aij*;  es  ist.  gutt 
lob,  so  ferne  komcn.  das  man  mcyn  nicht 
besonderlich  darfl*.  das  ander  teyl  widder 
d.  hyml.  Propheten.  (1525).  Aij**;  (tcA  6tn) 
durch  die  sehreibfedder  so  fem  komen,  das 
ich  jtzt  nicht  wolt  mit  dem  tUrckisschen  keiser 
beuten,  das  man  kindtr  zurschiUtn  hallen 
toUe.  (1530).  G  iiij*. 

5)  so  fern»  wtmw.imofmm:  «cum  ersienn 
wolt  ich  vorheysten  diesser  materien  hyn- 
fiirtor  still  zpiislecn  .  .  ,  szo  ferrn  der  wiildiM  - 
part  auch  srfnvpviTP.  uriginulbr.  v.  j.  15  1  U 
auf  der  bibi.  zu  iiolha  cod.  chart.  fol.  2 ; 
da  ich  mich  erbot  vom  ablas  etil  sn  schweigen, 
so  fem  die  andern  auch  von  mir  still  sehwi- 
gen.  votf  ih-r  uHHclu-lmcsse.  (1534).  Aij*. 

C)  dtf  golh.  form  dieses  Wortes  ist  fairra 
{nur  adv.)f  ahd.  laulei  das  adv.  iürvo  (fl'rno 
Gnf  3 .  660  Ml  «inaiefter) .  4a$  adj.  fern 
(GrafX  (>56  (T),  mhd.vitneiBen.  3, 300 /f.), 
neben  welchem  vürne  nur  selten  erscheint, 
dieses  mhd.  vürre  dauerte  noch  lange  im 
16/A.  fort,  L.  jedo^  bieM  nur  anfange 
einige  n^al  ferr :  das  voick  cret  micli  mit  dem 
rtitintit,  ;ilnM- yhr  hcrtz  ist  fftr  von  mir.  nux- 
lf<j.  deudsrU  des  v.  ti.  (1515;.  Auij '  ;  nahe 
oder  ferr.  von  den  guten  wercken.  (152U). 


Nij'' ;  ferr  vnter  got  Stehen,  dos  nagKÜfitet. 

(1521).  nj'. 

Ittntf  anno  praetenlo :  sind  gute  gesellen, 
bleibea  hewer  wie  fern.  tucAr.  221'*.  sontl 
gebrmuht  L,  nur  fert '(«.  d,), 

Feme,  f.  longinquilas :  ein  nachbar  ifl 
besser  in  der  nehc,  weder  ein  liruder  in  <!pr 
ferne,  spr.  27  ,  10;  jr  volcker  io  der  lerne 
merckel  aulT.  Jiei .  49*  1 ;  vad  sendest  deine 
botschaflt  io  die  ferne.  57.9. 

Fernen^  en^eme»,  »M.  vCrren  (Bm.  3. 

301"). 

a)  herlzen  hat  seine  zeit,  fernen  von  herlzeo 
hat  seine  seit.  pred.  3*  5. 

b)  sich  fernen:  den  armen  hassen  ale 
seine  brtldcr,  ja  auch  .seine  freunde  fernen 
sich  von  jm.  spr,  19.  7  ;  stächet  vod  slhck 
sind  auff  ilem  woge  des  verkereieo.  wer  aber 
sich4lauon  femel  bewarti  aein  leben.  22,5; 
was  haben  doch  cwre  veler  feyls  an  mir  ge- 
habt, das  sie  sich  von  nur  femeU'n.  rar  ;« 
Jer.  2,  5 ,  die  jedoch  L.  schon  im  manuscr. 
in  das  sie  von  mir  wiehen  Aulerle. 

Femen ,  oiie.  procut ,  mhd.  vCrren  (Jm. 

300**),  bei  L.  nur  tn*von  fernen*:  PeJnis 
aber  folgete  jm  nach  von  fernen.  Marc.  H, 
54.  Luc.  22.  54  ;  es  stunden  aber  alle  »eine 
verwandten  von  fernen.  23.  49;  diese  aDe 
haben  die  verhcissung  nicht  empf.)n^-en,  son- 
dern sie  von  fernen  {;osi»>|if'n,   Hi>hr.  II, 

Fernig  ,  vetus ,  vorjährig :  las  deine  krie 
(sein)  wie  guter  wein,  der  meinem  freund« 
glal  eingehe  vnd  rede  von  fernigem,  höht' 
lied  7,9;  kh  linb  dir  beide  heorige  vnd 
fernigr  (früchte)  liehallen.   7,  13. 

Fern»  (lernis),  procu^,  öfter  von  L.  ia 
der  twrMidunjf*vonferns'fe5miieAl:  Petras 
aber  folgcle  jm  nach  von  fems  (1522: 
ft-rnis».  Mattli.  "iB,  fiS;  mhI  es  waren  v»d 
weiber  ila ,  die  von  ierns  zusalien.  27,  55; 
da  er  aber  Jhesum- sähe  von  fern«,  lielf  er 
tu.  tfnre.  5,  6.  »«r  eAi«  «leUe  petsdM 
blosses  'ferns':  da  nu  das  wasscr  yn  der 
n.isclioii  all'?  war,  warfTsie  d»'ii  Inalien  vnler 
«  iiM'ii  Strauch  vnd  gieng  ityn  vnd  :>al2t  »icb 
gog<  n  vber  feros  ein  armbmst  scbos  wmU 
var.  SU  t  Ifot.  21.  16  tu  den  predigten 
vier  das  erste  buch  Mosf  (\:i'2~i 
die  ausgg.  der  bibel  haben  an  der  eHtipre- 
chenden  stelle  '  von  lern»'. 


Digitized  by  Google 


9m 


657 


fcrr,  *.  fern  C, 

Vene  (vene.  thtmal  auek  mit  der  md. 

nicht  selUnen  Wandlung  des  rs  in  rsrli  ver- 
sehet, rn(x-  vrnl  ich  wil  feindsoliaflt  selzeii 
iwiäciitu  «Iii  vikI  tleui  weibe  .  .  .  der  &elb 
mI  dir  den  kopfT  xotrfttten  vnd  du  wirst  ja 
m  die  venu-hen  stechen  (in4e»  «nfm  am§g, 
der  fünff  bücher  Mon»  und  den  predigten 
über  das  erste  buck  Hose:  ynn  tüf  vimsoii 
beyssen).  i  Mo«.  3,  15;  Dan  win)  eine 
irhlange  werden  aulT  dem  wcge  . . .  vnd  das 
pFcnl  III  die  veraeii  betssen,  49,  17;  zu 
band  (Inrnacli  kfini  nm  (heraus) se'tn  bruder, 
der  hielt  mil  .seiner  iiand  die  fersen  des  Esaii 
vod  hiessen  jn  Jacob.  25,  26;  Jarob  aber 
bat  den  nanen  von  der  versen  odder 
fiissolen  .  .  .  darunib  das  er  seinen 
bruder  hif  Iit'v  der  fprscn  lu  ll,  vber  das 
erste  buch  JUose.  (1527;.  iij'-.  uoäi 
•timge  buandert  redeiuttrien:  ftonsl  Ihui 
Olira  sanift  :<ii(T  (ift  reihten  kniesclieilien  vnd 
an  der  fincken  fersen,  ^i«  wetlisrhr  liigen- 
schrifi.  (1545).  Aiiij'';  es  ihiit  nur  nirbt 
allem  im  berlzcn,  sondern  auch  in  der  knie- 
kele vnd  fersen  sanlR.  wider  Hant  Wor$t. 
(1541 Aij*;  er  würde  die  fersen  gar  niaii- 
lirfi  anmi('lici)  /f/V/ifFii  Pi]<  schrnM»'!  <  s 

mit  Üegelii  liindei  jui  lier.  ebend.  ^j'' ;  nach 
der  schlachl,  darin  Heinla  das  hasen  pMir 
ergriffen  vnd  luit  fersen  binder  sieh  gebawen 
(üif  flucht  ergriffen)  Ti.ith'.  ebend.  Kiiij''. 
nhd.  Tente  hat,  wie  viele  andere  Wörter 
{i.  b.  rabe.  wölke),  sein  n  abgeworfen,  denn 
mM.  vCrsen  (Jieii.  8»  340),  akd.  iBrshi», 
PStMM»  tersna  (0ra/f  3,  699),  golk.Mnm. 

Versenbelsscr,  «.  naiml  L.  den  teufet. 

die  alte  schlänge,  nach  1  iHo.v.  :? .  15  (ry/. 
fprs»');  lU'v  r»'i>t'iilnMsser .  der  leufel,  wil 
niohl  rugpii,  noch  seinem  kopfllrellcr  frieden 
lausen,  so  wil  der  knpiftreller,  vnser  herr. 
soleben  fersenhei^sct  nicht  leiden,  die  drey 
symbola.  Cij**;  wenn  die  Christen 

mit  dem  leiifel  oder  ferseubeisser  nicht  im 
kampITsind,  so  isis  kein  gut  zeichen,  denn 
es  hedeui ,  das  der  fersenbeis-^er  friede  vnd 
seinen  willen  hat.  ebmi,  Ciii]*. 

VmragcM,  n,  im  der  gekom  mkd,  ge» 

brauchte  redenxarl  fersenneld  gehen ,  flie- 
hen: d.)  n«M«rh.  itul  vnd  leufel  Ihelien  vml 

PiBTZ,  W«rt«rbach. 


fersengeld  flehen  mU&scu.  de  Welle  br. 
3.  888 ;  die  Tonischen  haben  die  Behemen 
ellicb  mal  mit  fersen^elt  geschlagen  {vor 
ihnen  die  flucht  ergriffen),   tische.  :< 7  7'" 

yersenriticr.  m.  der  grosze  ieiM'unuer 
(herxog  Bdmrieh  von  Btamtedtweig  ist  ye> 
metni)  ergriff  das  basenpanier  gar  bald,  de 
Welte  6r.  5.  273. 

Ytvt.  im  vorigen  jähre,  mitd.  \i^r\  f  Hen.  '.i, 
H02'  j,  gern  dem  heuer  eulgegengeseut :  sie 
leren  vnd  komen  ybm  selbs  nicht  nach,  bley- 
b«'ii  hcMii  als  ferl.  ausleg.  der  ep.%md  euang. 
von  der  heil,  dretff  nnitje  fest.  (1525l.  1' j'' ; 
wenn  daü  jar  vmi*  ist,  konneu  sie  (die  Mur 
aus  gewohUteU  mr  predigt  k&mmen)  h^wer 
souiel  ab  ferl.  dendscft  cateeh.  (1529).  Ej% 

Vcrtlg.  paratus,  gebraucht  L.  I )  im  «inn« 
von  vollendet,  :u  ende  gebracht:  vnd  die 
iii.iun-  ward  fertig  im  fUnlT  vnd  zwenzigslen 
tage  des  monden  elol.  JVe/k.  6,  1 5 ;  vnd  ward 
also  das  baus  fertig.  1  kön.  H.  25;  da  die 
kin  lip  geweih«'t  vtuf  t\iT  iciupcl  fertig  ward. 
2  Macc.  2,9;  ihn«  h  den  glauben  uiercken 
wir,  das  die  well  durch  goltes  wort  fertig 
ist.  Betr.  11,3,  teotu  L,  in  einer  gtoete 
bemerkt:  fertig,  das  ist  sie  ist  in  schwang 
^'fhi  ,11  iit.  das  sie  gehol  vnd  stehet  nach  gotles 
wort  on  vnterlas,  vngobioderl  vnd  oo  aufT- 
bOn^n.  Binde  ein,  566. 

2)  getddekt,  gewandt:  er  ist  ein  IreR- 
litiuT  man,  in  ilci  luMli^'i-n  silirifH  f'-rtig, 
behende  vnd  leulflig,  wie  eine  kile  aiiT  ilt'm 
nusbawm.  »Pider  Hans  Warst.  ^  1 54 1 ). 
Hiij^.  ale  ade,  espedüe,  gediufig:  vnd  der 
Stammeiden  zunge  wird  fertig  vnd  reinlich 
reden.  Jes.  32 ,  4. 

mhd.  vt  riec  (Ben.  .'i.  258"),  ahd.  ferttc, 
fartlc  tGruff  3,  585),  r.  fari  fahrt,  daher 
eig.  zur  fahrt  bereit,  gerÜtM. 

I'er(ls;en  .  fertig  machen,  mhd.  vevlh^tnx 
{Ih  n.  :\.  2'>0'),  eneheint  bei  L.  in  folgenden 
bedeutuuyß^n: 

1)  abfert^eut  enteendent  exfedhe:  also 
fertiget  Isaac  den  Jacob ,  das  er  in  Mesopn- 
tamian  rog.  1  ifios.  28,  5 ;  wir  haben  dies- 
mal den  boten  nicht  können  so  eilend  fertigen, 
de  WeUe  kr.  3,  272. 

2)  verfertigen ,  bereiten ,  machen  :  das 
bemmi'rn  schb'trt  jtu  {dem  ichmid)  die  uhrrn 
vol,  vud  sibet  Urauli;  wie  er  da»  werck  recbl 

83 


FESEH 


658 


FEST 


mache,  vmi  raus  denckeii ,  wie  crs  ferlige. 
5lr.  38*  31 ;  der  welel  ein  hoUt,  dai  nicht 
foulet  vnd  suchet  einen  klngcii  lueisiei-  «iazti. 
der  ein  liiM  ferlige.  Jes.  40,  20;  vnd  will 
»  aisu  meucliliiiges  seyne  sühanU  gcferligl 
haben,  ehe  mans  solle  innen  werden«  toüdder 
die  hynU,  Propheten,  1525).  Cij*;  solche 
vnterrichl ,  mein  lieber  er  Assa ,  suU  ic!i 
h'npt'st  Iiriticn  golVi  ligl.  ob  kri>'gi<lt'nte  clc. 
(Ib'll).  «*.  e.  »clbsl  wol  wissen,  wie 

viel  mir  teglich  atifTdem  h»lse  ligt,  der  ich 
jtst  na  schwach  vnd  idt  bin*  also  das  ich 
jtzl  niil  gew.ill  Ii.il»  nifhsf^n  ntii ii  nlmielcn 
von  den  lenlen  vnd  geschelUeii,  tlamil  idi 
diese  schrifll  einmal  ferligcn  müchl.  Jen.  Q, 
542*  (de  WeUe  »r.  5 .  83);  ds  ewer  hrielT 
kam.  halte  ich  schon  iLof.  i  ligot  (get^H^en) 
die  hricue      itmi  rar<liiial.   3,  MS'. 

3)  dcrhathun  hiUen  wir,  herrc,  das  d<i 
iliescs  opfler  vnsers  diensls,  daza  raeh  aNes 
deines  getinds  gnediglich  annemexl .  vnd  vn> 
sere  läge  in  deinem  friede  ferligesi.  Jon.  2, 
50*2*.  wohl  s.  V.  a.  beendigen,  beschlieazen. 

4)  «ien  weg  (die  reise)  ferligcn,  befördern. 
nnlcrafttlsen:  der  hcrr  wird  deinen  weg  fer- 
tigen, var.  EU  1  itos.  24.  40,  wo  die  bibel 
hat:  vnti  tjnnd  7.11  dninor  reise  grlitMi ;  haslii 
meynen  weg  gelerligel.  rar.  zu  1  Mos.  24, 42. 

5)  .sich  fertigen:  vnd  ferligcn  {frühere 
Usartx  rerligeten)  üinh  durch  den  Jordan 
{giengen  hindurch)  {nr  diMii  küni;:e  her  vnd 
machten  die  fiirt.  2  Sam.  IM  17. 

frscr,  m.  rebzweig,  besonäi-rf;  der  junge 
rebzweig  als  eeisling,  propaga,  germen: 
deit  herrn  zebaoih  Weinberg  aber  ist  das 
bans  Israel  vii*I  die  menner  Jtula  seine  zarte 
fcser  (nd.  bibel  v.  j.  l 'vi  I wyuryser). 
Je*.  5,7;  der  weinslock  y.ii  Sibma  ist  ver- 
derbt, die  herrn  vnter  den  beiden  haben 
seine  edle  reben  /nscblagen  ...  jrc  leser 
sind  zuslrewt't.  Ii;,  S;  daninibw  i  in  lii<iipe 
pllaiilzcn  setzen,  aiier  du  wirst  ila  mit  den 
frcmbden  die  fescr  gelegt  hahen.  t7,  10; 
die  ableser  werden  sie  ablesen  vnd  jre  fcser 
verderben.  Nah.  2,3. 

feser  (nach  nd.  weise  mit  ausgeworfenem 
eh)  ist  das  hd.  fech-scr  (f^ichüer),  welches 
Weigand  lelfr.  1,  316  mil  Adelung  vHb. 
2.  7  r.  oberd.  fechsen  einernten  \  S 1  hmeller 
1.  50S)  ableitet,  während  Grimm  wlb. 


an  das  nhd.  erloschene  fachs,  mM.  vaUs, 
ahd,  fahs  «  haar  denki. 

Fessel,  hi'ule  nur  f.  bei  L.  noch,  wieeM. 
Vissel  i  Wr'N.  .'i  'isl'  ).  m.  vincutum.  compts: 
deine  heii<le  sind  nicht  gebunden,  deine  fii«s« 
sind  nicht  in  fessel  gesetxt  (alte  ni,  MM: 
dyne  vtfte  synl  nicht  in  beiden  geschlalen). 
2  .Sam.  3,31;  die  iiainen  Manassc  gef.«n?cfi 
iiiii  fesseln  vnd  bunden  jn  tnil  kelen.  2  chro*. 
33  ,  1 1  ;  jr  künigc  zu  binden  mit  ketten  twi 
jre  edlen  mit  eisern  fesseln,  p«.  149,  S:  er 
folget  jr  bahli-  nn-li,  wie  fin  ot-hse  zur  neisdi- 
li.inrk  ppfUrt  wird,  viid  wie  zum  fessel  (rar. 
ynn  «'Viu  fessell),  da  man  die  narreu  züchtiget. 
spr.  7  ,  22. 

fett,  feile t  /Imuu»  mM.  veste  (Ben.  3, 
273*) ,  ahd.  fesli ,  fastt  {GralT  Z  .711). 

1)  fesl.  stark,  dauerhaft:  seine  knorh«a 
sind  wie  fest  ertz.  Hiob  40,  H;  ^nnc 
üloUze  8cbupen  sind  wie  feste  schitde.  4 1.  C; 
ich  habe  dich  wider  dis  volck  xnr  festen  ehern 
mauren  gemacht,  ier.  15,20. 

2)  fesl,  befestiget,  munitus:  grosse  »lul  j 
fesle  sinllr..     1  }fns.   n,  2r»;  die  f.^leo  j 
siedle  sind  eingeuoiiien.    Jer.  4b,  41;  vail  ] 
iUolo fernes)  eroberte  alle  jre  Q<*rkeo  mk 
feste  stodle.  Jud,  2,  12;  die  vlirigen  aber 
flohen  in  einen  festen  flecken.  1  Jlacr.  I G. 

:i  f  nbxtrartP  anwendungen :  in  dies<  iii  dien 
machen  wir  einen  fesien  bund.  Nek.  y.  3&; 
vnd  crmanelsic  alle,  das  .sie  mit  festem  herlicQ 
an  dem  herrn  bleiben  wollen,  aporl.  fwck. 
11  ,  23;  vnd  sehen  ewren  festen  glanix'ii  m 
Christnin.  Col.  2,  h  ;  amen  ist  ein  wm  i  - 
Ie4»ien,  herlzltchen  glaiibens.  ausUg.  deutscl* 
deiv.u.  (151S).  Jij';  wir  haben  ein  ferte« 
propUetisrhes  %vort.  2  FM.  1 .  19. 

4)  aU  tiiel  und  anrede  edier  männer 
schreibt  />.  stets  vliesi  (pj/.  ehrcnfe-;ij:  »leia 
gestrengen  vnd  vhcslen  Hans  l.osier  m 
l'i  eiiscb,  erbmarschaick.  das  l.cap.  s.  Paiäi 
SU  den  Cmrinthem,  (1523).  Aij*;  dem  ge- 
strengen vnd  vlicsLen  Caspar  von  KukeriU. 
der  III.  psalm.  ( 1 530 ).  Aij^ ;  dem  fre<trcngeu 
vnd  vheslcu  Eberhard  von  der  Tannen,  ainpl- 
man.  von  den  ecMeühem,  (1532).  Ay*. 

5)  fest  .tein,  werden,  bleiben,  mache«: 
die  greiilze  der  kinder  Amnion  waren  fesif 
4  Jfoa.  21»  24 ;  fest  ist  deine  wobanog. 


Digitized  by  Google 


FEST 


650 


FESTUaUNDlG 


24,  21 ;  »II«  diese  siedle  waren  fett.  bMot. 

3.5;  Mjn  heriz  isi  so  harl  wi«  ein  stfin 

vnil  so  fest  wie  ein  slUck  vom  vntprsicn 
niUislein.  Hiob  41.  15;  seid  kslc  im  glau- 
ben. Col.  2,  7 :  ein  leslaroent  wird  fest 
durch  den  tod.  Heftr.  9,  17;  so  bleibet 
doch  sein  liogc  fest,  l  Mos.  49.  24;  der 
k'ini:'  wild  diirrh  die  ^(lle  t!cs  liüliC9tcn  fest 
Itieibcn.  ps.  21,  H;  auD'  das  sie  sey  aus 
gnaden  vnd  die  verheissung  fest  bleibe. 
kSm,  4,  16;  —  md  maclil  sie  (die  siädte) 
(vMv.  2  rhron.  11,  11;  darunil» ,  IicImmi 
liiildiT.  iImi!  ili'vir  iiM'lir  vicis,  cweni  heriill 
vnd  erwciun^  iu»l  m  machen.  2  l'clr.  1,  10. 

Pest,  feflte»  adv.  firme,  fitmUer»  mhd. 
vnste  (0«N.  3,  274  ),  aAd.  fasiu  (Graft  Z, 
714):  wa<;  gotl  7usagl  vnd  gololil ,  kan  man 
vns  niclil  gnug  oinliildcn  vnd  turbicwen,  das 
wirr  feste  gleuben.  vbtv  das  erste  buch 
Mate»  (1527).  ix  j*;  vnd  hell  noch  f&st  an 
seiner  rnimkcil.  Hiob  2,  3;  des  licrrn  band 
hiell  mirli  U's[.  Ezcch.  3  ,  14;  ein  irowcr 
frcuud  liebet  mehr  vn«l  siehcl  fester  hey, 
«tenn  ein  bruder.  »pr.  IS,  24;  wenn  einer 
aber  jni  fest  furnimpt.  I  Cor.  1 ,  37:  dem 
vvidf^i  - t<'!M'l  feste  im  plaiiticn.   1  Pi  li  ,  fi ,  \). 

fest.  II.  festutn:  das  fest  der  vngcsevvrien 
hrnt.  2  JUos.  23 .  15;  das  fest  der  ersten 
erndlen.  23,  tß ;  das  fest  der  wochen.  34» 
22 ;  das  fest  der  laubhüllcn.  3  Äfo«.  23. 
31;  fest  der  Ostern.  Joh.  13,  l;  d.i^  (.-^i 
s.  Peter  stuclfeire,  wider  das  baßslum  zu 
Jtom.  (1545).  Niij*.  mJM«x(  ein  Test  machee. 
halten,  feiern,  biqjehen:  vnd  Salomo  machte 
zu  der  teil  rin  fosl.  1  kön.  S.  BT»  ;  las  hk  iii 
volrk  ?i«'h»M) .  das  tntrs  oiii  ft-sl  halle  in  der 
wUslen.  2  th/ot.  5,1;  drey  iiud  soll  jr  mir 
fest  halten  im  jar.  23,  14;  jr  hallet  jarzeiie 
vnd  feirei  feste.  Jes.  29 ,  1 ;  das  jr  auch 
mil  vns  dasselb  frsi  hcnclit-'l.  2  Macc.  1.  18  ; 
darinn  wir  alle  fest  des  heim  Cliri-sti  begeben. 
von  Jhesu  Chrüto.  (1533J.  I>iiii^  Mel 
fests'  grast  weeen.  Um,  m  der  redene- 
an*viel  fesls  machen*:  da  hastu  wol  ange- 
zeigt, wie  Moses  ein  vnnOtzer  wescher  ist, 
das  er  von  vnnülzcn  sachcn  souicl  fesls  macht. 
vber  deu  enie  Mo$e.  (1527).  Kk  j'> : 
od«ler  \v.i>  ists  für  ein  gros  ding,  das  erdauon 
predigt  vmI  -uhip!  I'c>t>  drflbcr  machet,  wrr 
weis  das  vorhin  nicht  ?  das  n.cap.Johatuä*. 


(1530).  Tj\  imdk  es  hebt  (erfteftl)  sieb  viel 

fcsts:  da  hchrt  sirli  viel  fesls  mil  dorn  weihe 
Isnar«; .  das  fiir  iIit  vii  iiiiiilTt  nii/.iiM'lM'n  ist, 
äl-  in  ilic  gttU  nyltd  nai renlcyding.  vber  das 
eraie  buch  Mose.  (1527).  Hh  i/. 

mhd.  fest  (Ben.  3,  304''),  «.  dem  gteiek' 
bed.  lal.  festuro. 

Keste,  /.,  mhd.  vostc  (üen,  3.  274.  275), 
ahd.  fesli  (Graff  3,  716). 

1 )  /Irmoiiieiifnni :  vnd  gott  sprach,  es  werde 
eine  feste  awisehen  den  wassern.  1  Jfna.  1,6; 
''tili  ^'oll  nennet  dit^  foslcn  hiniel.  I,  8; 
\  i/iiiid  ;tliergrei(U  er  miUün  drein  vnd  srln'vdiM 
die  wasscr  yuu  zwey  teil,  hehell  eine  oben, 
das  ander  vnten,  mitten  hineyn  macht  er  ein 
ring,  den  wir  den  hymel  hcyssen,  vod  nennet 
yhn  fin  IV's!«',  darftnib  «las  er  nicht  so  wanrket, 
hyn  vnd  her  ferel  vnd  vnslet  ist  .  .  .  sondern 
stehet  feste,  vber  das  erste  buch  Mose. 
11527).  I)iüj^ 

2)  munitio,  feslung:  die  feslc  stehet  elend 
vnd  ist  ziihssen.  Jer.  48,  1  ;  da<i  alte  deine 
festen  (tti/g.  muniliones)  verstürcl  werden. 
Hns.  10,  14;  vnd  summa  wil  pr  dis  gepot 
zur  ringmauren.  festen  vnd  frcyheit  geslellet 
ii.ilicri.  di  udich  rnli'ih.  (1520).  Ciiij'' ;  7Jir 
«"i^iitj  bt'i5stH  ein  fest,  horl.  dost,  trotz,  il.i- 
raulTich  poch,  slollz  vnd  mutig  bin  . .  .  daher 
wird  auch  Tyms  Zur  genant,  eine  feste  wider 
alles  anlaulTen.  Eisl.  2,  05*. 

l'estf  n  ,  fest  marken  ,  befestigen ,  mhd. 
vesten  (Ben.  3,  27 U'),  ahd.  iestan  {Graff 
3,  719):  da  er  die  wold^en  draben  festet 
(inr.  beOlet).  «f»r.  8,  28 ;  er  ruflt  holis  vnd 
stein  an ,  hawet  vnti  fpstPt  sidi  mil  den 
selbigen,  der proph.  Hahncur.  (1526).  kiij''. 

Veslenen,  datselbe,  mhü.  vesteneu  (Ben. 
3,  277*),  ahd.  festinAn,  fastin6n  {Graff  ^, 
720):  also  soll  jni  der  mensch  furlq[en  die 
harmhertzigkeii  gottr« .  dio  er  jra  vmhsnnsl 
hat  niilgeleilt,  in  der  soll  er  sein  herlz  feste- 
neu.  Eisl.  1 ,  29*. 

Itatgnnilg,  firmintmae,  fulgegründet: 
da  ich  szo  klar  mit  slarcker  vnd  festgrundiger 
schrifll  howf'vssft  hatte,  das  all»»  Christen 
geysilich  vnd  pncster  seyu.  auff  das  vbir- 
chrüaidt  back  boeki  Emsers.  (1521).  Bj"; 
mit  siarcker,  feslgruodiger  sebriRI  beweysze. 
iiuslcg.  der  ep,  md  moog,  «KM»  äurktog, 
(1522).  Nj*. 

33* 


PESTIGEN 


660 


FETT 


Petting.  Utas  festteo:  ist  sie  «ine  thfir, 

so  wollen  wir  ^le  fosiigcn  mil  ccilern  holen. 
hohe!.  S,  9;  «la  ei  fpsiij^ft  die  brUnnen  der 
tiefTen.  spr.  8,  28 ;  er  soll  eyn  haus  hawen 
mAynem  namen,  vnd  ich  wil  seynes  reichs 
»loel  fmligen  ewiglich,  doe  JUt9$m  CÜhrMlw 
eyn  gebomer  Jude  sey.  (1523).  Bij'',  bei 
Binäieit  fehlende  var.  tu  2  Sam,  7.13. 
wo  besleligcn. 

«eedter  «M,  noeh  inM.,  döeft  vtrutnAet  et 
Grimm  für  letzteres,  dasz  aber  dui  wort 
zu  L's  zt'if  t'in  irrh'ilfni^mäszig  neues  gC' 
wesen  sein  miui,  durfle  aua  folgender  stelle 
hervorgehen:  das  ebreiach  worl  hukam  isl 
nicbl  wol  lU  geben  mit  einem  wori .  eonsü- 
liilum  est  sagt  s.  Ilieron.  isl  nahe  genug  da- 
bey,  stahiiilus,  ccrlificalus ,  firuiatus»  gefe- 
i>ligel  wnll  ich  gern  sagen,  aber  ich  bin  neweo 
wtf  riern  gram,  wn  den  lettten  Worten  Ek^nide. 
(1543).  Bij\ 

FP!»(i;;kri(  fTesiickeil) ,  f.  ßrmitcLs:  das 
stehen  ist  di«;  i'e.slirkeit  vnd  anfl'nrhtickeit 
Widder  den  tzweilTel.  euan.  von  den  Uehen 
muMMteteigen.  (1521).  Dij\ 

Fcstigllch.  firmiter:  vnd  bleybl  resliglieh 
slflien,  das  dif  PMan;,'''lf<l '-n  vnd  Piiiihi^  nicht 
vom  sichlbani  hhiulluisu  reden,  das  antler 
icyt  Widder  d.hymL Propheten,  (1525).  (ij*; 
vnd  hall  jn  im  l)<iw,  den  deine  rechte  gu- 
ptlanlzt  fiat,  vnd  den  du  dir  fesligtith  erwekl 
hast.  ps.  80,  !r>;  Ins  dpineii  kiieclil  dein 
gebot  restiglich  Tur  dein  wort  halten.  119, 
38.  —  mhd.  veslediche  (Ben.  3.  276^). 

Fetlnls»  f,  i)firmHat,  festigkeit:  dilz 
vormiigen  die  wen-khetlipen  nil .  da  ist  kern 
festnisz,  szondpm  ryliel  beygcn  vnd  vuler- 
hgen.  autleg.  der  ep.  vnd  emmg»9om  ofcri- 
«iof.  (1522^  Cci^ij^  2)  mwufio ;  h«len 
\nd  fpstnisse.  var.  tu  fidtL  6,  2;  die  fest- 
nis.  9.  ID. 

bei  Grimm  nur  ein  beleg  für  festnus  mu- 
nitio,  im  mkd.  wA.  fektendt  ahd.  feslnissa 
{in  unfestnisse  GfOff  3 ,  719). 

festopfer,  n.  es  spy  ein  hrandopffpr  oder 
ein  o|ill'rr  zum  iiesondern  gelühd ,  oder  ein 
freiwilhg  oidler,  oder  ewer  feste  oplTcr.  4  Mos. 
15.  3. 

Festtag,  m.  dies  feitut:  darnach  auch  die 
teglichen  hrandopRer  vnd  der  newmonden 


EU  teglichem  brandofvffer  des  sabbathi,  d« 

ncwnjonden  vnd  festlagen.  JVefc.  10,  33. 

FeMnng,  f.  \)  (vrmamenlum ,  festigkeU: 
die  fe.vtuiig  {attQfot^tu)  ewrs  glawbens  u 
Chrisluni.  rar.  tu  Cotoss.  2,  5 ;  golt  nennet 
die  hymell  firmamenl,  dat  iitt  feslung.  Mit- 
leg.  der  ep,  vnd  etumg»  det  adtuMt,  (1522). 
Niiij«'. 

2)  befestigter  oH:  ob  sie  in  gezellea  oder 
feslitngen  wonen.  4  Ifee.  13,  20;  httee 
vnd  fealnngc.  ro  hi.  n,  2;  vnd  besaUteedie 
frsiungen  auWchn  l-i  imn.  Jud.  4,  3. 

mhd,  vcstunge  (Ifen.  H,  27ti'')  ohne  bek§. 
feti ,  pinguis ,  ein  unhochdeulsches ,  ew 
dem  nd,  dmrd^  L.  eing^tUutet  woH,  «fett 
des  hd.  feisz .  welches  in  der  form  feist  6m 
L.  noch  daneben  fortdauert. 

t)  fetl  von  menschen:  i^glou  aber  »<tr  tn 
seer  fetler  man.  rieft!.  3 ,  17  ,*  wie  die  pn> 
pheten  das  volck  nur  so  aussogen  vnd  an  leih, 
j;iit  vnd  si>fl  verderliii  iMhcn,  vn  l  sie  d^moo 
sind  TfUe  wensle  worden,  vber  das  ersU 
buch  Mose.  (1527).  Vy  ij^';  noch  »ind  di« 
kindlin  so  feit  ab  die  sehneelien.  der  147. 
psalm,  (1532).  ßiiij\ 

2  t  von  thieren:  vnd  sehe  aus  dem  wasser 
steigen  sieben  schOne  fette k'ie.'  I  Mos.il,2i 
ein  feil  sehai  2  ß.  1 3 ;  feile  ochiea. 
pe.  22»  13. 

3)  von  spn.ip:  vnn  A-^^'t  kompl  tiii  Mt 
hrot.  !  Mos  A\K  2<i  ;  cm  Int  mal.  Jes.  2.S,t>. 

•1)  feil,  von  land,  weide,  wohnung:  du 
wirst  eine  lltlte  wohnung  haben  aut  eidei. 
1  JTos.  27 ,  39 ;  vnd  fundcn  fett  fod  gale 
weide,  l  chrou.  5,  J(1;  vnd  sie  ijewonnei 
lesle  stedte  vnd  ein  feil  tand.  AeÄ.  y,  2ä; 
gut  ist  aber  der  acker,  wenn  er  nicht  aHea 
feyn  vnd  glefcb  da  ligl,  sondern  aneh  ielt 
vnd  fruchtbar,  clas  er  eiiifn  friittcn  \}oitn 
hat.  awleg.  der  ep,  vnd  enan$.  vom  nieeeL 
(1528).  FFfiy''. 

5)  atefraetioneii ;  eytlel  sOsse.  fetle  gnadt. 
epistel  t,  iVfri  gepredigt.  (1523).  Juj'; 
gute,  feile,  *<!Tf»kc  Iftgcn.  das  ander  tofl 
Widder  d.  hgml.  Propheten.  (1525;. 
wenn  ich  oder  ein  ander  predige  vmb  ciaer 
guten»  fetten  (etnlrdglidion)  pfur  wilka* 
Jen.  6,  39'. 

6)  die  fetten  p*.  17.  10.  ??,  '^d  68.23 


vnd  aller  fesuagea  des  berm.  Stra  3 »  b;\u.s.w.  sind  die  reichen,  gewaüigen.  sloUen^ 


Digitized 


661 


PBUBR 


ttll,  n.  adeps:  vnd  sol  alles  feil  neuen 
am  eingeweide,  vnd  «las  nette  vlier  der  leber 
vnd  die  two  niereo  mil  dem  feil  d.is  drttber 
Mgl.  2  Mos.  20  1  ^  ;  jr  s<.U  Uin  feil  ess«'n 
vom  ochsen,  ii^iiiiuer  vnd  zigen.  3  Mos.  7, 
23;  mein  lleiieh  ist  mager  vnd  hat  kein  feil. 
jPf.  109.24. 

Fetle,  f.  pitujuedo :  das  joch  wini  verfaulen 
für  der  feile.  Jes.  10,  27. 

Vettlgkcitf  f.  dasselbe:  goU  gebt:  dir  von> 
law  des  himels  vnd  von  der  feuigkcil  der 
erden.   1  Mos.  27,  28. 

Petfeln :  ein  sicher  gewissen,  ilns  der  s.irhen 
gewis  isl,  (ilzell  vnd  fetzell  nirhl  also,  es 
sagts  darre  vn<l  frisch  eraus .  wie  es  an  yhm 
sellM  ist.  du  dtete  leorf  Cftntfi  «ocJk  fm 
tUhen.  (1527).  c  ij\ 

l'ftffn,  seindi'rt' .  In  feizcn  reisxen:  das, 
wenn  man  lang  gesvharrcl  vud  gekralxet  hal, 
bnider  Veit  kome  jnn  den  gefeilten  (larrit- 
«enen) hosen,  dem  man  gehen  miu.etecAntfl. 
§rhönrr  tr^T^t.    ^15^')).  Ilij'*. 

Kfliclil,  humiäu.s ,  mhd.  viiililfi  iiien.  3, 
331'>,  ahd.  ii\Uii{Ora(f  3,  445):  kan  auch 
die  schliff  autTwachsen ,  wo  sie  nirht  feucht 
slehel?  Hiob  St  1 1 ;  vnd  wenn  sie  glcicli  secr 
feuchl  vnd  am  waxsrr  sldnden.  Sir.iO,  M]  \ 
Wasser  kall  vnd  fcnchi  ist.  ausl.  der  ep.  vnd 
emang.fMmaiveHt.  (1528).  Mm  iiij'';  fcnchl 
land.   der  proph.  Satharfa.  (1528).  Oij*. 

Feuchte,  f.  humor,  feurhdglieit ,  mhd. 
vinhle  (Ben.  3,  331').  ahd.  fiihii  iÜraff  3. 
446):  auü  dürrer  erden,  da  kein  feiichle  noch 
safftisl.  iirpropktiSaeharja.  (1528).  Oij*. 

Venchtfu,  feuchlmachen,  befeuchten,  mM. 
viiihlen  (Ben.  3,  33,'^  i ,  ahd.  frthlan 
[Graff  3,  446);  ein  nchel  gieng  aulf  von 
der  erden  vnd  feuchlcl  alles  land.  1  Mos.  2, 6 ; 
du  treuckesl  aetne  furchen  vnd  feuchtctl  sein 
gepllnglcs.  Ps.  65,  II;  du  fcnchtcsl  die 
hcrge  von  ohen  her.  104,  13  ;  ich  der  hcrr 
bebttle  jn  (den  voeinberg)  vnd  leuchle  jn 
beide,  /et.  27 ,  9. 

reuchtigen.  dasselbe:  die  kirche  wirtl 
durrh  der  rlirislen  blul  hesprenget,  gefeuch- 
ligrt  vnil  gewesserl.  Eisl.  I  ,  285*. 

Feuer,  n.  ignis,  bei  L.  noch  fciir  (fewr). 
mM.  viur  (0«n.  8,  331^),  ahd,  fiiir  {Gtai 

.  674).  lautverscho^  «tt  inm  gUkM§4* 
gr.  7s9q  stimmend. 


t )  feuer  als  Uucktendes  und  wärmendes, 
aber  auek  verbremnenäM ,  «erseftrendea, 

zerstörendes  element:  das  feur  isl  ein  slarck 
etement.  die  ep.  des  propheten  Jean  im. 
(1526).  Dij':  es  wdrdc  freilich  kein  uicn^cli 
einen  rechten  winler  ausleben  können,  wo 
er  soll  on  feur  vnd  winue  sein*  der  147. 
psalm.  (15321.  Diij";  er  hrcilcl  eine  woicken 
ans  xnr  decke  vnd  fewr  des  nachls  r.u  leuch- 
ten, ps.  105,  39;  vnd  vnler  sich  sähe  ichs 
wie  fewr  glentsen.  £seeft.  1 ,  27 :  vnd  er 
M.ilio.  das  der  pusch  mit  fewr  hrandte  vnd 
warti  do«h  nichl  vemerrt.  2  .Wo«.  3,2; 
wo  aber  elwas  vberbleihl  bis  morgen ,  soll 
jrs  mil  fewr  verbrennen.  12,  10;  dazu  fuhr 
das  fewr  aus  von  dem  herm  vnd  frass  die 
zwcy  hundcrl  vod  funffzig  menntr*  4  Mos. 

1  <i .  35 ;  jre  Ihor  sind  mil  fewr  verzehrel. 
Meh.  2f  3.  es  heisxt :  fcurr  machen,  auslecken, 
am tlnden ,  aufccblagen ,  «uflihiaen .  »ehflren ; 
das  feuer  gehl  an,  geht  auf,  kommt  aus,  filhrt 
ans',  vorlisclil :  dif  sdnc  A.irnn^  sollen  ein  ff'wr 
■Min"  tlcn  .ili.ir  machen.  3  Mos.  1,  7  ;  wenlci 
jr  uiit  ii  aber  nicht  boren  .  .  ,  »o  wd  ich  ein 
fewer  vnter  jren  thoren  anstecken,  das  die 
heiiser  zu  Jerusalem  verzeren  vnd  nichl  ge- 
lost  lil  werden  sol.  Jer.  17,  27  ;  jr  '^olt  kein 
fewr  anzünden  am  sahhalh  lag  in  allen  ewrcn 
wonungen.  2  Ifo«.  35,  2;  vnd  »amen  fewr- 
stein  vnd  schlugen  fewer  aulT.  2  Jfuee.  1 0, 3 ; 
wie  man  silbci  ,  ovu  .  .  .  /.nsmnrn  thul  im 
ofen ,  das  man  ein  fewr  drunder  anflldasc 
vnd  zerschmeltz  es.  Esech.  22,  20;  vnd 
man  schürt  das  fewr  im  ofen  so  seer,  das 
die  menner  so  den  ^drach,  Mesach  vnd 
Abi'dno^o  verbrennen  sollten,  verdorben  von 
des  fewrs  Hammen.  Dan.  3 ,  22 ;  —  denn 
das  fewr  ist  angangen  durch  meiuen  zorn. 
5  Jfof  *  32«  22;  wo  ein  fewer  aulTgehet« 
das  ein  dorfT  oder  ein  haus  ahbrcnnel.  haus- 
post.  (Wiltemb.  festteil  IS' :  wt^nn 
ein  fewr  au.skompl  vnd  ergreiUl  die  dornen. 

2  Jfoa.  22 ,  6 ;  da  fobr  ein  fewr  aus  von 
dem  bcrrn.  3  Sfos.  10,  2;  wenn  ninier 
linlt?  da  ist,  so  vcriestlil  das  fewr.  vpr  ^'i  20. 
auch  fdltl,  regnel,  schieszl  Teuer  vom  bnuinel 
auf  die  erde:  da  lies  der  hcrr  schwebe!  vnd 
fewr  regenen  von  dem  herrn  vom  himel  erab. 
1  Mos.  19,  24;  vnd  der  berr  lies  donnern 
vnd  hageln,  das  das  fewr  auffdie  erdea  schos. 


Digrtized  by  Google 


FEUEREIFER 


662 


FEURIG 


2  Mos,  9,  23;  da  fiel  fewr  voni  liimcl. 

2kön.  1.  in. 

2)  «las  heilige  km  ,  t-iynipelas:  wie  ilie 
treuen  crUle  lliun,  wen»  das  heilige  fewr 
in  die  bein  komen  ist,  faren  sio  mtl  vabarm- 
licrlzigkcil  vnil  srhnoilon,  scgen»  brennen 
flrisili,  ailcni,  Itfifi  vnd  m.ink  nhe.  von  den 
Juden  vnd  jren  luynn.  (1543).  k  iij'. 

3)  ein  fewr  dos  berrn.  2  Mm.  29 ,  IS 
ftcinf  naeh  L's  ßigener  edtlänmg  *,  v.  a. 
ein  opfer  des  herrn. 

'!)  nbstrnrlinnen:  ein  fewr  lios  ei^rcniisz. 
an  den  chrisU.  adel.  (1520).  (iij" ;  bey  denen 
war  eitel  few^r  der  liebe*  kmrts  bdentni», 
(1544).  Biij*;  denn  jr  habl  ein  fewr  meines 
7.oins  angezuntiei.  Jer,  17»  4;  fewr  der 
lrilli>al.   .Sir.  2.  5. 

teHcreifer,  m.  ira:  ein  schreck- 

lich ivarleo  iles  gericbles  vnd  desfewcreiuera, 
iti'i  >lio  widerwertigen  Tencreti  wird.  Hebr. 

10.  27. 

^«■crflainme  .  f.  fhimmu  :  vnd  ein  fewer- 
flaiiuneu  fuhr  zwischen  den  stücken  hin. 
1  Um.  15»  17;  der  d«  machest  deine  pngel 
zu  winiliMi  vnd  deine  diener  lU  Fewrllainnien. 
ps.  M)  t ,  4 ;  sein  sluel  war  eild  fewrOammeti. 
Dan.  7,  9. 

Venerglani,  m.  splendor  igni*:  fewer- 
glantz  der  da  brenne  des  nachts.  Jes,  4 ,  5. 

feierktUc,  f,  earbo:  die  Tewerkolen  aber 
ist  die  flancksagiiog  vnd  erzelung  der  wollhal 
yiu  f,'i'pel,  posUUe.  (152S).  Liij''. 

Keuerlfln.  h  if/nkulus:  ist  j^rtmp  wenn 
du  ein  stuck  Uder  eui  halbes  kansl  kriej^en, 
daran  dn  jnn  deinem  bertzen  ein  fenrlin 
kan»l  auflltchiaben.  mite  einfettige  weüe  iu 
beten.  (1535).  Diiij* ;  hie  wollten  e.  f.  g. 
helH'en ,  iMsz  nicht  ein  feurlein  aiifpelie.  de 
Welle  6r.  5,  197.  m/trf.  viwcrlin  (Grimm 
wtb.  3,  1596). 

fesrnnrnr  (fcwnncur),  f,schomslein: 
wie  der  mucli  viut  ili  r  fewrmeur  (nd.  bibel: 
äcliorslenc).  //u».  13,  3.  pL  fuuruieurcn. 
de  WeUebr,^,  271, 

Hmn,  feHfig,  gUthend  ad«,  wJtd. 

viurcn  (Ben.  3,  333*>)»  ahd.  Gnrin  {Graff 

3.  f.TTlr  rirt.  ,M^."tt  fiMverl.  Eüsl.  2,  190''. 

I'enerofen ,  m.  ciiimmts:  du  wirst  sie 
machen  wie  einen  lewrufen.   ps.  H,  10; 


vnd  werden  Me  in  des  fewrofen  weKfen. 

Hfddh.  1 :!  .  r\ 

l'i'Uf rpfcilrr ,  m.  rolumna  ignis:  -tm 
andlitz  (war)  wie  die  sonne,  vnd  seine  liisse 
wie  die  fewrpfeiler.  offuib.  Jofc.  iO»  1. 

Penerrttb.  ruiUu.s,  mhd.  viurröi  (Ben,i, 
770*:)  einer  wird  sich  für  dem  .indem  enl- 
scUen,  lewrrol  werden  jr  angcsidil  sein. 
Jes,  13»  8;  abbald  aie  von  den  acUaogco 
angohauebet  Mfurden,  ward  jnen  die  baat 
fewiTiül.  hauiposl.  {Jhi>na.  1 559).  266''. 

h'aersäule,  /.  columna  ignis:  vnd  der 
herr  zuch  für  jnen  her»  des  lagcs  io  atoer 
wolckaeiilen  . . .  vnd  det  nachts  in  einer 
fewrsenleii.  2  Jfos.  13.  21;  als  nu  die 
inorgenwaehe  k.ini ,  s(  !i;inft  der  licrr  aulT 
der  Egyplcr  licer  au:»  der  fewrsculco  »od 
wulckcu.   11,  24. 

I^icntilte»  f.  foeutt  fmtntelU,  JUrd^.fto- 
min,  mhd.  viurslal  ( Ben.  2*,  602'  ) :  er  zeigt  die 
.isschcn  an,  welch"?  eine  fpiirstet  i^l.  da  es  [»flcjjt 
wdrm  XU  sein,  der  147.  psalm.  ( 1 532J.  Ej'. 

rtMffttehi .  m.  pyrtfes.  2  Moee,  10. 3. 

Venerwerk  (few-rwerg),  n.  alimentim 
f'giiis ,  b rennmale rial :  er  gcfiol  frix  h  dnn 
viili'r  den  lunvMicn  ini  waldc ,  da>  er  reden* 
abhdwc  vnd  neiuti  buchen  vnd  eichen,  ja 
einen  cedem  der  gepOantset  vnd  der  vem 
regen  erwachsen  ist*  vnd  der  den  lenlen 
fcwrwerck  gibt,  dauon  man  ninipt,  das  man 
.sich  dabey  werme.  Ja».  44,  14.  15;  eyn 
ynnutz  gehecke  vnd  nar  znm  fewrwerg  lodh 
lig.  an  di«  radkerm,  (1524).  Büj^;  wana 
ein  herr  viel  buUwcrcks  vnd  zcunc  vmb  sein 
sclilos  ntachtc ,  las  ybu  baweii ,  es  wini  pit 
fewrwerg  <lraus.  der  proph.  Uabacmc. 
{ 1 520).  liij ' ;  vnd  ist  doch  eitel  sin»  vnd  gat 
feurwerck.  datichüne  mnßemini.(  1 530 ).£j*. 

Venerzcng .  m.  iffni'^  suscit'ilnitum,  das 
zum  feuerschlagt  n  nüüuge  geräUi :  wer  ge- 
übt ist,  kann  liic  wol  einen  lag  die  zcbcfi 
gebot,  den  andern  einen  psabn  odor  ein 
pilel  aus  der  schrillt  zu  solchem  fourzeug 
nemen  vnd  jnn  seinem  hcrlzen  d.imil  fpiir 
aufschiahen.  ein«  eitifeUige  veise  tu  beten. 
(1535).  Diig*. 

Fenrig.  ign»m ,  ardens,  mkd.  viurcc  noch 
st'lu^n,  häufiger  viurln  (Ben,  3»  333*),  mki. 
nur  fmi  in  ( drafj'  .1,  1)77). 

1)  vnd  der  en^^ei  de»  herrn  ersclicin  Jai 


FIBEL 


663 


FIDBRN 


III  einer  fewrigen  tbuiinen  au.s  dem  piisi  li. 
2  Mob.  3.  2;  feivHgp  funckeii.  Uiob  41. 
iO\  wne  fewriffe  hnkcl.  Dan.  10,  tJ; 
fewrige  kolen.  Ezvch.  1.  \'A;  zu  (l<r  zcil 
wil  ich  «iie  rürüten  Jiuin  iiinchen  zum  few- 
rigen Ofen.  AmA.  12,  6. 

2)  ir«  fnifibl  wtnl  ein  fewriger  fliegeii«l«r 
(Irarlic  sfin.  Jes.  15,  29;  «b  samlle  iloi 
licrr  fewrige  sch!ani.M"n  viUer  das  volck. 
4  Mos.  21  t  0;  «las  w^ii  «'ine  üunderliclie 
bAM  art  von  schliingeit ,  weldte «  wenn  sie 
•inen  ntMScben  liis.scn ,  so  grosse  Ititie  vml 
to  grossen  fnleM  liliclien  dursl  im  menschen 
entiundlen,  das  er  miisl  daran  slerlien,  da- 
rumb  man  sie  heml  fewrige  schlangen. 
mi^eg,  der  cp.  «nrf  flMNf«  wm  oHem, 
(1544).  h  .V. 

3)  vnd  d»'s  iinriils  war  sie  (///>  wnfke) 
fewrig.  2  Mos.  40,  38;  vnd  da  sie  mil  ein- 
ander giengen  vn«!  er  redel,  «ike  da  kam  ein 
fewriger  wagen  mil  fewrigen  rossen.  2  kön. 
2,  II;  "^ii"  linlli'n  fcwrip'«''  vnd  vinl 
scliwefelielie  pantzer.  offenb.  Joh.  U  ,  17, 
ergreilfcl  den  Schill  des  gluuliens,  mii  wet- 
cben  jr  aualeMchen  kttml  alle  fewrige  pfelle 
de»  bftsewiehles.  Ephes.  (>,  H>;  feurig 
spi4>s7..  vber  das  vbirchritU,  buch  boeks 
Kmssers.  (1521).  Aiij*. 

4)  das  er  aber  so  sprjcbt  'heihger  vaier' . 
gebet  an«  graaser  mecbtiger  bfuiMl  eine!« 
feurigen  heruens.  ilot  17.  eap.  JüktumiS' 

Hbrl,  /.  abereburh:  soll  denn  ineyn 
glaube  auf  dem  donal  odder  Abel  stehen .  mo 

»teilt  er  werlich  vliel.  das  ander  lntwi4d«r 
die  hyml.  prophelen.  iir)'2r)).  Kiij". 

das  toorl,  welchen  zuersi  in  den  vorabu- 
larien  des  Ib.  jh.  begegnet ^  hält  Grimm 
ßr  9ime  €nt$t»lhm§  de*  «norlM  bibel,  ITet- 
§an4t»tb.  1 .  338  teilet  es  ab  r.  lat.  lilmla 
ktammer  zHmrersrhlusse  (Ir'f  Imrh^s,  wetcher 
heffrifj  dann  auf  den  des  buche»  selbst  über- 
gegangen Mri, 

nbelist.  ßbntisl,  m.  abeeetchükr:  wellen 
nie  {die  pajiisien)  vns  aher  nicht  gnedig  vn«! 
harmliiTi/i:j  sein,  so  mdsscn  wir  sie  lassen 
engel  sein  viid  im  paradis  vulcr  cilel  hlumen 
tantien,  ah  die  den  glauben  lengest  an  den 
M*hiihi*N  ziiri-ti^en  «'nd  in  jrer  liiiuelissrhen 
bciligkeil  keine  anfecblung  %veder  vom  lenlfelt 


lieisch  noch  well  hahen ,  wir  aher  vus  im 
aeblam  vnd  kot  erbetlen  vnd  auddeln,  aht  die 

im  glauhen  fasl  arme  lihelislen  vnd  anfallende 
seliiiler,  niclil  küiinen  solche  hohe  duetores 
vnd  lueisler  im  glauhen  sein,  von  den  ron- 
rilijs  vnd  kirehe».  (1539).  Cj';  der  rü- 
misclie  stiitl  sidi  niebl  vnbiltich  magislram 
fidi  i  rlifimet ,  dus  ist  ders  hesser  wissi>  vnd 
Dijflio,  \v*'(l(T  (üirisMi-;  s«'lhs  vnil  «fer  lit  ilip- 
geiäl,  die  M'.itiv:  armc  lihulislcn  sind,  vcider 
ioi  bapittm  tu  Rom.  (1545).  Sij*. 

Fiebte.  /.  {liiius  abies:  wie  hey  vn«  das 
hartz  aus  den  kilteni  .  lirhicii  oili-r  lli.inneii 
neust,  ausleg.  der  euang.  an  den  furne- 
mislen  festen.  (1527).  Yiij  ;  ergrunelaher 
Winter»  vnd  «ommem,  wie  cNe  lannen,  ficblen 
vnd  huchshawm.  der  pn^.  Sadtarja. 
(ir>2S;.  Kij''. 

richtiger  tiechte,  ufie  s.  b.  Dasypo- 
dius  Nodk  BcJtrrtblf  denn  «M.  viebie  {Bom. 
3,  300  ).  ahd.  hehla.  fiubla  {Graff  X  451). 

Fidfl  (fuldel),  /.  (frige,  rialine,  doch,  wie 
es  scheint,  schon  zur  zeit  //.«  rnrzufjuireise 
in  teräclulid^em  sinn  gebraucht,  da  er  das 
I  S«m.  18,  6  ai^iutgs  verwandtti  ßddeln  «pok 
ter  dwreh  geigen  eraefzie.  vv.'ili rend  Huge n- 
hngen  in  dfr  allen  nd.  bibcl  vr-dcin  heibe- 
hieit.  — heule  gewöhnlich  iiedel  geschiieben, 
doch  mhd.  videle  (Ben.  3,  305'  ;,  akd,  fididi 
{Graff  3 .  451 ) .  attt  «II.  viUibi ,  vidnia. 

Fideler  (fiddoler),  m.  geigenspieler.  (igel- 
lalor,  mhd.  \id(d,Tro  (/Im.  3,  jHzi 
gewöhnlich  (iedeler,  liedler:  sie  haUcns  am 
grille  wie  die  Ibbleler.  da»  tiMne  eon/ile- 
nrini.  (1530).  Eij'-;  Paphnulius  musle  lernen. 

\s-fr>-  f'inem  fiddeler  gleich  ,  der  ein  iniir- 
ilei  gewesi  war.  ro»  den  concilijs  vnd 
kirehoH.  (1539).  Züj'. 

FMcl«  (fiildeln),  geigen,  gMehfaU»  mU 
übler  nebenbedeulung :  es  ist  dieselhe  geige, 
da raiilf  PI  I  T/jr /«lad)  ymer  liddeli.  widder 
d.  hyml.  prupheien.  ( 1 525).  Kiiij —  mhd. 
videlen  {Ben.  3  ,  306*). 

Pidera  (ftddem),  heute  nur  fieilern .  aber 
mhd.  videren  {Ben,  3,  2SS'  i,  uhd.  Iltl.  riin 
[draff  3,  440),  eig.  mit  fedtrn  irrst-fwn 
f^r^i.genedcrlj,  in  folgenden  stellen  figürlich . 
weil  aie  {dievernmnß) sdhel«  da»  »Agar  widder 
jren  versl.uid  viid  .die  sinne  vnd  fiileii  ist, 
vnd  Widder  erfarung  daxu,  so  fellel  sie  dauon 


FIDERiG 


664 


Flu 


I 


vnd  leugoels  gar,  odder  wenn  tie  nicht  für 

vbcr  kau.  dreliel  viul  fiddert  gotlns  worl  mit 
glosstin ,  «las  sii  lis  iloch  miis  auirjn'ii  vvr- 
»lauü  ruiuieu.  da«  15.  cap,  der  ersien  ep. 
$.  PüuH  am  Üe  CorhUher.  (1534).  Cij'; 
\V(>r  lit^gcii  wil,  der  soh  iiichl  m  krinn 
ilirlicii,  ilainil  vr<  dik  Ii  liilMuc»  künne.  wider 
dt-n  bischof  iu  Magdeburg.    (153U).  Fij*. 

¥i4erl$  (fidderig) ,  mil  federn  venehe», 
ftfbe^rtt  Odderig  gmiOgd.  vor.  sh jm.  78. 27. 

Fieber  (Uber),  n.  febrU:  ich  wil  euch 
heimsuchen  mit  sehrecken,  schnttlsi  vnd 
fieber.  3  Mo»»  26,  IC;  für  hunger  suUcii 
sie  verMshmacbten  vnd  verseret  werden  vom 
über.  5lfot.  82.  24;  vnd  Jhesiis  kam  in 
Peters  haus  vml  sah«*,  ilas  seiiie  srliwi^'fr 
lag  vnd  halle  tias  li«,-ber,  <ta  gre lü  er  jre  hand 
an  vnd  da:»  lieber  verlies  sie.  Matth.  S,  14. 
15,  warn  £.  am  ranä  bemeriae:  Heber»  «hu 

ist  den  rillen  and'  ilcinlsch .  Iil»er  iit  lali- 
Iii-«  h  Bindseil  1 ,  blA;  vnler  einer  |ie- 
Niileiiiz  odder  lieber  danider  ligen.  der 
IIU.  ptatm.  (1539j.  bij'.  uneigenlUek: 
wie  die  losen  zungendresacher  für  gericht 
thun,  wenn  sie  die  silbersucht  vnd  das  gülden 
iii'^i  Ijcstehei.  roit  den  jüden  vnd  jren 
iuycu.  (154.3).  Ciiij*. 

4iemat  «H  b^nehiigtm  ie.  d^n  mM.  vie- 
ber( tf«n. 300').  aM.fiebar((rra/7'3. 3S5). 

i eher k ran k .  am  fieber  leidend:  wie 
auch  nicht  üunde  isl  wein  Irinckea,  deonoch 
sol  man  einem  Keberkrancken  von  wegen 
der  kranekheit  nicht  wein  geben.  «nlerrt'cAl 
der  visilatom.  (ir>38).  Lj\ 

fignr,  f.  figura.  I)  bild,  nhhihhauf: 
w«d  wir  d\e  ligur  [die  abbilduiig  dfi  bei 
Ü9tM^  betdirMmtem  lempeik  de.)  nicht 
wissen  aulTs  papir  bOMer  zu  gehen,  haben 
wir  sie  lassen  nnstehon.  H  i » tl  :<  r  i  l  7,  350. 
2)  hdu^er  in  mehr  abxtraclem  iinne  /ur 
tgonos,  gleichni»,  bild,  Vorbild:  ligura 
ist  ein  dunckel  vnd  wanekel  wort,  er 
{Ecolampad)  wolts  wol  gerne  also  deu- 
ten, das  CS  hiesse  ein  gleichnis,  fnrbilde 
odder  deulzetchen ,  gleich  wie  man  die  ge- 
Schicht  im  allen  testament  figureo  nennet 
des  newen,  wie  Adam  ein  tigur  odder 
fiirliiiile  Olirisii,  wie  eine  braut  der  Christen- 
heit rurlMUio  o«l(l<-r  iigitr  heisst.  aber  hgiira 
uoch  {naih)  laiitiischer  sprachen  art  solche 


fnrbiUe  nieht  heisst,  sondern  des  wofdia 

figura  vvini  dabin  missebraucht.  . . .  Tertul- 
lianus  des  worts  figura  nach  rechter  art  der 
latinischeii  spräche  braucht,  da  es  heist  eine 
Tonn  odder  gestall ,  mathemaliee .  das  lin^', 
dick,  breit,  rund,  weis,  schwartz  ist,  dai» 
niai!  ^i  Im'U,  fulen  ,  liandeln  kan.  das  diese 
wiirl  Chriili  noch  fest  stehen.  { 1 527 n  itj''. 
der  weiuslock  isl  ein  gleicuts  odder  figw 
ChrisU.  VOM  aben*nnf  CkniU.  (16»). 
p  ij**;  Elias  ist  eine  figur  odder  gleichnis  Jo< 
hannis.  ebend.  -,  (igur  vnm?  erfullun};  dprlij;u- 
renii  haben  steh  kegen  ander  wie  ein  leyplich 
vnd  geistlich  odder  ensieriich  vnnd  fnnölick 
ding,  das  alles,  was  man  in  der  figur  bat 
mit  ley|>Ii('liL'ti  angen  gesehen,  des  erfulluog 
ntus  man  allein  niil  dem  glauhen  sehenn. 
von  dem  bapatum  su  Rome.   (1520^.  l)ilJ^ 

«oben  mkd.  figure  (ffen.  a,  309*). 

fignrifffB)  im  bild  darsMten,  vorbilden: 
alles  was  ym  alten  hohen  priesler  i<it  fifftt- 
rirt,  luusz  ym  newen  erfüllet  werden.  v4M 
dmboftiamxuMeme.  (1520).  Ej*:aMickrt 
aber  sagen,  e»  were  neben  Christo  auch 
sanci  Petrus  (igurirt  durch  Aarun.  ebend. 
Ei'j";  ylzl  sey  t;iui^'.  das  siind  heyclrlen  nil 
muge  durch  Izeygen  dem  pnester  bedeul 
oder  HguriM  sein,  tmamg.  von  den  tsiken 
aussetiigen.  ( 1 52 1 ).  Biiij''. 

fignrist,  m.  der  im  abendma!  rinc  {ujur 
annimmt  f  wie  s.  b.  Ecolampad.  beleg  i. 
unler  deulisl. 

Wgirlicb  (Sgnriieh).  fropfm,  bUHkk: 
ich  lasse  es  von  bertzen  gerne  tu ,  das  lia^ 
.tliendinal  ein  saeranient  sey  .  .  .  aber  wie 
folget  daraus ,  das  die  wurl  drumb  soUf» 
sacramenlUch.  trOpisch,  odder  (wie  sie  lagea) 
tigilrhch  sein  ?  «o« abendmal  Christi.  ( 1 528). 
q  iiij* ;  etliche  sagen,  Paulus  rede  von  zeieh- 
lieber  odder  figürlicher  gemeinschalTt.  ebend. 
Diij'';  das  ligurlidi,  zeicheUch  vml  deutbdi 
geniossen  kan  ym  abendmal  nicht  seil. 
ebend.  Eij''. 

Fils,  m.  \  I  fitf.  dichtes  gewebe  tan  »oÜe 
oder  haaren,  mhä.  viU  {Ben.  3,  310.  3l')> 
oM.  übt  {Gra/f  3.  519),  tcofür  mir  jetoA 
kein  beleg  au«  L.  x*r  band  ist» 

2)  deslo  häufiger  erscheint  en  bildlich 

Uj  für  einen  biiurischen  ^  unyeschitffeni:», 
groben  menschenj  weil  tiauern  sich  mit  gro" 


Digitized  by  Google 


F1LZ£R£1 


665 


PINOBM 


bem,  ramhm  filte  bekieiden:  d«r  grobe  Qliz, 
rulls  TDd  (ttipel,  der  «sd  aller  ctel  in  Wolflen- 

biUtel.  %eider  Hans  Wortl.  (1541).  Gj»*; 
m;Mi  vvol  cllirhe  rdltzen  vii»l  (ü^o 

vnler  d^iu  atlol.  J«ti.  4,  386* ;  jutu  ker  vilu 
TBd  knebel.  iai  5. 6.  vnA  7.  eop.  t.  JfaltA«t. 
(1532).  cc  iiij'. 

6)  für  den  kargen,  zähen  gcizhals:  von 
PinoHi  k.iriji'n  liltie  redcl  cli»^  gnnlze  slad 
vbei.  .Sir.  Jl.  29;  wenn  man  von  einem 
fcaigen  man  spriehl,  «r  ist  ein  Irand,  hie 
hctst  hüttd  den  k.-ir^'Pii  fillz  {L's.  manuscr. 
fifllz).  vom  abendmal  Christi.  fir)2S). 
biiij*;  so  du  ein  solcher  iiiu  bist,  der  du 
oicbt  einen  groselran  tu  meiner  narung,  oder 
eine*  amien  menschen  notdurlll  tu  vns  setze.«!. 
vriäer  den  wuchrr  zu  predigen.  ( 1 540).  Eiij^ 

c)  als  derber  verweis:  g.ib  also  heimlirh 
vnd  vberquer  dem  ralh  ein  fillz  vrab  der 
MdillMigkeit  willoi.  Hicht.  60^ 

IIImWCI,  f.  lölpelei:  ich  meyn  es  sey  vil- 
Uerey  vnd  dein  Arislülelle  ein  (gedr.  in) 
ertzstullus.  ou/f  das  vberchrisU.  bwh  bocks 
Emszers.  (1521).  Giij''. 

niililt,  ni.  hu  wm  ß%:  vnd  Iregl  doch 
eynen  grawen  rock  vnd  fillsknl  ftir  grosser 
demiil.  uüilder  d.  hyml.  prophflfn.  {  [f>1  'i  . 
Diij*;  wiliu  ylini  nicht  gleuben,  so  glenhe 
doch  seynem  grawen  rock  rnd  fillthot,  da- 
rynnen  der  heylig  geyst  aeyn  rona.  tkend. 

;  wie  die  jacobsmosrlipllpn  an  den  vilizo- 
hulpn.  gmnd  vnnd  vrsach.  (1520).  f  iij*. 

ViUlcJlt,  cvaciaiis,  verworren:  ich  mus 
hie  seines  (Zwinglis)  lltlsichlen»  reiadseligcn 
deud.<iche8  brauchen,  vom  abendmal  Christi. 
(1528).  ciiij*';  versiehe  ich  sein  Hlttichl, 
züllicht  deadscli  recht,  ebend.  n  iij*. 

flnui,  f.  umeherknilft  beln^:  daher 
auch  etliche  vnler  den  kanllleuien  anllep- 
Wadlt  vnd  gewar  worden  sind,  das  vnter 
ylirem  handcl  manch  bnser  grifl*  vnd  «cIhmI- 
liche  Tyiiantie  ym  brauch  «ind.  von  knuif$- 
Anndlim^  «tM(  «BwAer.  (1524).  Aij*;  wel- 
cher mi  sokhe  fynsnlzc  treybt  odder  treyben 
mus ,  wie  denen  geschieht ,  dio  nwhr  auff 
borg  kftifTpn  ,  denn  sie  bezaicn  mflgen. 
ebend.  i>ij';  wie  das  einer,  bapsl  Clemens 
genant,  nn  vnser  tulhun,  wissen  oder  willen, 
sich  anai  cygenem  flümenien  vnd  dursi  zum 
regiment  in  vnscr  heyligen  cbrisUichen  kir- 

UlKTi,  Wörterbudk 


eben  durch  simonien ,  mit  geldc,  beymiicben 
listen,  aUerlej  BnantteUj»  hftsen  tacken  md 

ansrhlegen  on  alle  schäm,  schendllich  einge- 
knnfTt.  nii<i Schreibung  etc.  (153.^) i  Aij'. 

Finanzen,  betrügen,  ObervuriheUen, 
«ndbern;  ym  bOchlin  von  kanftlenten,  da 
des  fynantsen  viel  ist.  ausleg.  der  ep,  vnd 
eunnq.  vom  adurnt    M'^SK   JJi  ij*. 

Kinimzff,  m,  belrüglirhtr  wuiherer, 
dann  er^mäer  unerlaubter  kunslgriffe,  kniffe, 
rSkke  ftkerhaiipl.*  solche  fynantser  beyst  man 
die  (lorgelsteclier  odder  kelstecher.  von 
knuffihandlung  vnd  Wucher.  (1521).  Pj' : 
Hörn.  1,  30  übersetzte  L.  iq>evQnu^  xuxcoy 
*uer*t  dmth  fynantter  und  erMlMe  in  einer 
randgtotBe:  fynantter  die  viel  newer  Aindle 
aulHiringen  als  vnter  kauflleuten.  Juristen 
vnnil  hnffsrhraolzen  gesehen  wird ;  mit  hof- 
schranzen  bringt  L.  das  toort  auch  in  fol- 
gender $Mt§  Mmammem:  die  horesehrantien 
vnd  Tynantter»  wenn  .si<>  nur  sehen,  wai 
ilcn  filrslcn  vnd  hcrrn  gf^felll  vnd  1  ifliiiing 
da  isl,  elwas  zu  ctsoliiiappcn ,  Ihuen  vnd 
reden  sie  gelro^tl,  was  sie  dtlnckl  es  gefalle. 
vier  »mO.  puOmen.  (1526).  Vilij*. 

HnMieKi.  f.  betrug  j  beitechung :  wenn 
<  iner  gerne  ein  schlos,  st.id,  graffschafn  o<lder 
sonst  etwas  grosses  helle  vnd  treibt  souiei 
fynantzerey  {lat.  etf.  largilio)  dttreh  freund- 
schaffl  vnd  womit  er  kan ,  das  es  einem  an- 
dern ;t!»e  vnd  yhni  zugesprochen  wird,  deudsch 
calfch.  ( 1  Liiij ;  sn  rfen  luifen  regirel  jlzt 
vnlrew,  liiiaiilzcrey ,  eigennuu  vnd  der  geiiz 
in  den  ftlrsten  vnd  in  jren  reten.  Elil.  1 , 392*. 

Findelkind,  n.  fMUmg:  wie  auch  oben 
von  den  ßndelkiudem  gesagt  isU  Jen*  8,  50\ 
vgl.  ftlndelkind. 

finden,  invenire,  mhd.  vinden  {Ben.  3, 
818.  819),  «M.  finden  (Gni  Z,  529), 
goth.  fin)>an. 

I.  formen. 

1 J  der  pl.  des  prät.  laulei  bei  L.  noch 
äterall  fhnden :  da  sie  nn  zogen  gern  (so  in 
allen  bibelausgg.  für  gegen  dem)  morgen, 
ftMulen  sie  ein  ohen  laml  irn  lande  Sinear. 
1  Mos.  11,  2;  auch  griitxMi  Isaac  knechte 
im  gründe  vnd  luiiden  daselbs  einen  brun 
Idiendiges  weasera.  26,  19;  vndgiengenin 
das  haus  vnd  Tunden  das  kindlin  mit  Maria 
seiner  motter,  Matth.  2,  1 1  u.  öfUr» 

84 


L.iyui<.LU  Oy  VjOOQie 


FINDEN 


FINDEN 


2)  dmgemäsx  im  conj,  fUudc:  vnil  der 
herr  macht  ein  zoidicii  nii  Rain,  das  jn  nie- 
juaiicl  orsehlüge,  wer  jn  fUnde.  1  Mos.  4, 
15;  wenn  icli  ou  luo  gieoge  von  dir,  so 
wttrde  dich  der  gebl  des  Iterrn  wegnemeo. 
weis  nichl  wo  hin «  vnd  ich  denn  kerne  vnd 
sagets  Ahab  an,  vnd  Tünde  dich  niclil,  so 
erwürgele  er  mich,  l  kön.  IS.  12;  wo  er 
«ie  nn  nicht  jungfraw  fUade.  von  den  con- 
emjseut,  (1539).  güu*. 

3)  das  pari,  praet,  entbehrt,  wie  in  der 
iiUerev  j^pra'  he .  in  der  regel  des  gc:  fdr 
den  tiicusctieti  ward  kein  gehüille  fuHdeu. 
1  Mot.  2  t  20;  wir  heben  wesser  fnnden. 
26.  32;  dieeen  haben  wir  fanden.  37  ,  32 
u.  s.  f.  nur  selten  erscheint  gefunden:  vm] 
\ni!)  die  cscIiniKMi ,  dio  du  für  dreien  topen 
verluren  liasl,  bekümmere  dich  jlzl  nichl, 
sie  sind  gefunden.  1  Sam,  9*  20;  er  sagt 
vns,  das  die  csdinnen  gefunden  wcrcn. 
10,  10  ;  nach  dem  der  ausgelrielicri  satan 
ilzL  cyn  iar  oddcr  drey  ist  vmhher  gelaulluu 
durch  dttrre  stelle  vnd  rüge  gi^ucht  vnd 
nicht  gebinden,  bat  er  eich  gen  e.  f.  g.  für- 
slenlhum  nydergethan.  eyn  brieff  an  die 
fürslen  zu  Sachsen.   (1524).  Aij**. 

II.  bedctUung  und  gebrauch* 

1)  ßnden.  antreffen,  auf  etwu  kommen^ 
siofien,  und  zwar  a)  unabsidtUkh,  wage- 
fähr,  zufällig:  so  wird  mirs  pehcn,  das 
mich  todäciilage,  wer  mich  Undet.  1  Mos. 
4,  1 4 ;  da  fand  jn  ein  man,  das  er  jrre  gieng 
auH  dem  fdde.  37 ,  15;  wenn,  du  aulT  dem 
wegc  fitidcgl  eia  Vogelnest.  5  Mos.  22,  6 ; 
wenn  du  jl/.l  von  mir  gcliest,  so  wirslu  rween 
iiienncr  finden  bei  dem  grabti  Rakel.  1  Sam. 
10,  2 ;  gib  deinen  knechten  vnd  deinem  son 
Dauid,  was  deine  hand  findet  (ipm  üirwtr 
die  band  liommt,  teas  du  willst).  25,  8;  so 
ihu  mit  jm,  wie  es  deine  liand  liiidcl  iwas 
du  vermagst),  richl.  9,  33.  öj  nach  vor- 
hergegangenem tndtm,  nad^ortdun:  stt> 
chct,  80  werdet  jr  finden.  üaUhw  7,  7;  sie 
hallen  sie  c<^-n<'ltL  aull  allen  Strassen  vnd 
doch  nicht  lunden.  Jos.  2,  22;  vnd  sie 
suchten  jn  (Saul^ ,  aber  sie  funden  jn  nicht. 
1  Sam.  10»  21 ;  forschet  vleissig  nftcb  den 
kindlin  vnd  wenn  jrs  findet,  saget  mii*»  wider. 
Matth.  2,8;  man  sagt,  wer  das  »r^ir  tu»! 
gen  Rom  gehl,  der  suchl  einen  schulck,  imu 


andern  mal  fynd  er  yhn ,  xnm  drillen  brioftl 

er  yhn  mit  eratisr.  an  den  chri$tl.  aiel. 
(1520).  Gj";  aeh  du  iDncliter  dieb,  willu 
bcy  linster  uactii  etwas  iiieriii  tinden  vnd  ich 
han  bey  iiechlem  tage  nichts  htnhoi  findea. 
das  schone  confitemini.  (1530).  Jiiij*. 

2)  beifall,  rccitt,  gnade  etc.  finden,  erlan- 
gen:  dartunb  feret  er  zu,  vnd  weil  er  bey  seinon 
vater  nicht  recht  noch  beifal  findet,  nid 
schlagt  seinen  bruder  selbe  lod.  aMdt§.dtr 
ep.  vnd  euang.  von  ostem  etc.  (1514).  y  ij' ; 
Noah  fand  gnade  fur  dem  heri  n.  1  MosJ',.S: 
las  deine  magd  gnade  finden  fut  •leinen  mi^nu 
l  Sam,  1 ,  18;  vnd  die  dirne  gefiel  jm  vnd 
sie  fand  barmherlzigkcit  für  jm.  Esth.  2,  9; 
'l'T  herr  gehe  euch,  das  jr  rn;,'e  findet  eiiif» 
jgliciie  in  jrcs  inans  haiise.  HulU  1,  *J.  eine 
basonders  anzuführende  redensart  ist  iiocA: 
sein  hers  fiadm      mmth,  tmenidu  fr* 

tcinnen.   2  S&m,  7  ,  27. 

3)  finden,  Wf(hm''hmpn  .  erkennen,  rn- 
gnoscercp  in  folge  ange*l«Uier  uHlertuchuttgi 
wenn  der  priester  benhel  vnd  findet,  das  das 
mal  ist  in  weis  verwandeil ,  sol  er  jn  ran 
vrleilen.   3  Mos.  13,  17. 

4J  linden,  erßndtn ,  erdichten:  dt'i  bapsl 
hat  das  sacramcnt  nichl  geslitlklnoch  funden. 
ikttria  delrenfnw.  (1544).  Bij* ;  oder  wird 
es  funden,  das  hl  crtiehteL  «ei^  dM 
Wucher.  (154" V  C-iu]'. 

5)  was  die  (ügung  angehl,  so  geseilt  sich 
zu  finden  a)  häufig  ein  accusativ.  hinrei' 
eftende  batapiefc  Mer/Hr  Wefe»  iKs  iPerMi 
£tt  11,  t  tt.  2  angeführten  ftflsfrteflen.  b)  ein- 
mal  begegnet  auch  noch  pardtirer  qpn.  (vgl. 
mhd.  wtb.  3,  319*);  so  wuU  icii  lurwarmirh 
der  demvt  haben  finden  lassen  vnd  sie  nah 
httin  vnd  beysland  gebeten,  ein  «endlrwf 
von  dolmetschen.  fl530).  Aiij**. 

c)  adjecliva  oder  pariicipia  bei  linden: 
wenn  du  sehest,  das  am  henger,  bottell. 
lichter  . . .  mangdt,  vnd  dn  dich  geschieht 
rundest,  soiltistu  dich  dalzn  erbieten.  t«m 
icelllicher  vberkeit.  (1523).  Uiiij';somaa 
jn  barmberizig  findet.  IJiob  37,  13;  vnd  er 
kam  zu  seinen  jüngern  und  fand  sie  acidaf« 
fend.  MaUh»  26,  40;  selig  sind  die  knecfaic 
die  der  herr,  so  er  kompt,  wachend  fiadet. 

inr.  12  ,  :^7. 

U)  der  in/,  neben  butieu:  da  der  eiii- 


FINDLING 


667 


FINGER 


scheocke  wider  kam»  fand  erden  kOnig  su  As- 
»yrien  streiten  wider  Libna.  Jes.  31  ,S;  da 

knmcn  tliosc  nipnner  lipufli}}  vntl  riintloii  Hanicl 
beleii  vijil  tkiieti  fdr  seinen  goll.  Dan.d,  1 1. 

e)  stall  der  parlicipien  und  des  inf.  ein 
4MUbi§iffer»ats:  vad  sie  gieng  hin  in  jr  haus 
vriil  faml,  das  der  leufcl  war  aiisgiTarcn. 
Marc.  7,  30  ;  diesen  finden  wir,  da«  er  das 
voick  uhwendcl.  Luc.  23.  2. 

(i)  reflexivei  sich  6nden. 

a)  iwMtUrii  da  fand  sich  der  becher  in 
B(M)janiin<;  "sark.   l  Mos.  44,  12. 

h)  sich  linden,  an  den  lag  kommi'n ,  sich 
zeiyen,  sich  heraussltllen :  wenn  tcli  l.si'del 
heilen  wil,  so  findet  sich  erst  die  sttnde 
Kphnim.  Ho$.  7,1;  was  einer  für  ein  man 
gcwest  scy ,  das  lindci  sicli  an  seinen  nacli- 
kumen.  iiir.  il,  29. 

0)  sich  finden,  diwlellon;  da  es  morgen 
ward  . . .  findet  sieh  Anus  seitKeh  (sn%) 
niii  seinem  anhang.  sieo  frtdigl.  (l&Zh). 
Uiiij'.  • 

<ij  sich  tinden  lassen:  wenn  jr  ju  suclil, 
wini  er  sich  von  euch  finden  hissen.  2eAron. 
15,  2;  der  leufel  lies  sich  auch  waihch  da 
heim  linden,  von  den/äde»  vnd/ren  lägen. 
(1543).  Siiij'v 

e)  sich  linden  nebeti  adjecliven:  cwcr 
antwort  findet  sich  vnreehL  Hiob  21,  34; 
o  wie  ist  (lio  barmhcrizigkcil  des  hcrrn  so 
grosvml  ! I   ^l't  n'h  t.'fT'iliu' li'iilcti.  Sir.  I7,2S. 

f)  mit  (olyeuäei  conjUHCiwn :  weitn  ukiii 
die  lar  rechnet,  finitet  siehs.  das  er  (Sem) 
bis  an  Jacob,  ia  schier  Iiis  an  Joseph  gelebt 
hat.  vber  das  erste  buch  Mose.  (1527). 
p  iiij'';  vnd  hat  sich  Hindcn ,  das  sie  oine  he- 
sciiinis.sene  hraul  gewesl  isL  von  den  jüden 
mä  fren  iUgtn.  (1543).  Giif. 

Hindling,  m.  findelkind :  das  isl  on  zweiuel 
nidii  ein  findiing,  sondern  ein  naUlrlich  Und. 
Jer.  1,  9<5''. 

Finger,  m.  diffilm,  mAd.  vinger  (üen.  3, 
321),  «M.  fingar  {Graff  3,  527),  ^lA. 
figgrs,  nach  Grimm  einen  stamuMi  mtl 
fangen,  vgl.  atb.  3.  1311.  IC..")!». 

Ij  da  war  ein  gros  man,  der  halle  ja  (je) 
sechs  iinger  vnd  sechs  seen,  die  machen  vier 
vnd  zwenzig.  l  cAron.  21,  G ;  sie  strcckl 
jre  band  narh  dem  rocken  vnd  ire  ür  -  r 


selbigen  stunde  giengen  erfur  ftnger,  als  einer 

menschen  band,  die  schrieben  gegen  dem 
leuctilcr  vber.  Dan.  5,  5 ;  giUzen ,  welcher 
äugen  nicht  sehen  .  .  .  noch  die  ßnger  an 
jrcn  bendcu  fulcn  künncn.  weish.  15,  15; 
sende  Lasanim,  das  er  das  eusserste  seines 
fingcrs  ins  wasser  tauche  vnd  kille  meine 
zimgeii.  Luc.  1 6,  24  ;  ein  loser  mensch  . . . 
winckel  mil  äugen,  den  Lei  mit  füssen,  zeiget 
mit  ßngem.  spr.G,  13;  — mit  einem  kleinen 
zeddel,  nicht  vber  einen  fingcr  lang  vnd  breit. 


der  110.  psalm. 


Jliiij^ 


so  lau; 


als  cm  clltogcn 


(Ircy  f^rosscr  Iinger 


k  ij' 


(1539) 

(las  ist 

lang,  der  propU.  Uabacuc.  (1526). 
vier  Gnger  dicke.  Jer.  52,  21. 

2)  der  finger  golles  isl  bildliche  bezeich^ 
nung  seiner  macht  und  gewalt:  da  sprachen 
die  zeuhcrer  zu  Pharao,  das  isl  goitcs  iinger. 
2  dfo«.  8,  19;  so  ich  aber  durch  gottes 
finger  die  tenfel  apsireibe,  so  kompl  je  das 
reich  gottes  zu  euch.  Luc.  1 1 ,  20. 

3)  besondere  redensarten:  durch  die  finger 
scheu,  nachsieht  biauchen,  ungestraft  Am> 
gehen  Uusen:  vnd  das  volck  im  lande  durch 
die  finger  sehen  wflrde  dem  menschen ,  der 
seines  snmens  dem  raolorli  fregeben  hal,  das 
es  jii  niclil  iddtct.  3  Mo^.  2ü,  4;  dieszc 
leslerliclie  buherey  wcrel  der  bapst  nit. 
sehenn  all  durch  die  finger.  von  dem  haptUan 
SU  Rome.  (1520).  Aiiij'';  wer  nicht  kan 
durch  die  finger  sehen,  der  kan  nicht  regircn 
{Sprichwort).  von  teeltUcher  vberkeil, 
(1523).  Ftij*';  gott  aihel  durch  die  Onger. 
öfter  dM  erste  AtieA  Jfiwe.  (1527).  Tiij^ 
es  isl  zu  hoch  versuchet  vnd  vbermarbei, 
das  er  nicht  kan  noch  sol  diirch  diu  Iinger 
sehen,  das  n .  cap.  Johannis.  (1530).  Tij*. 
aus  den  lingcrn  saugen,  «rdicAlcn:  das  euan- 
gelion,  das  wir  verkOndigen,  haben  wyr 
nicht  aus  den  finireni  :,'(»sogen  odder  selbs 
erdacht,  dt«;  ander  ep.i.  Petri.  (1524).  ciq^ 
keinen  finger  regen ,  mil  keinem  Iinger  an- 
rflbren ,  mcAf  dos  jrmnflle  Ihun:  Christus 
lest  den  teure!  mil  der  stlndo  vnd  dem  tod 
an  sieh  hnfTen  vn  1  stossen,  vnd  reget  nicht 
einen  tingcr.  Aa<M/>o<^.  (Jhena,  1559)188"; 
sie  binden  schwere  vnd  vnlrcgUehe  barden 
vnd  legen  sie  den  menschen.  aiilT  den  hals 
dier  sie  \\i'!lr-:i  i!ic  Sellien  nicht  mit  cinern 


fassen  die  Spindel,  spr.  31,  19;  eben  zur  jünger  regen.  Matth,  23,  4;  jr  beladet  die 

'  84* 


FINCERBUT 


66S 


FINSTSK 


menichea  mit  vntreglifibeii  lasten  md  jr  rürel 

sie  nicht  mit  einem  finger  an.  Lue.  1 1,  46; 
die  hofcchrc,  wirdc,  gowalt  vn<l  hohe  wollen 
sie  wol  gern  haben ,  aber  die  hofcmühe  vnd 
cribeit  wollen  sie  nicht  mit  einem  finger  an* 

rüren.    der   101.  psalm.    (1534).  Qiij^ 

ihf!  fiiignr  (!n7\vischen  sleckon,  sich  ein- 
mischen: tili  wil  ich  ruf'in  linger  nk  hl  slecken 
zwischen  die  irrigen  iiändel.  ä«  tt'^eile  br. 
U  314. 

Vingerhnl.  m.  digitaU  nUoHvm,  tu  ab- 

wehr  der  nadehdrhe :  ey  wenn  nieyn  ortlen 
rayr  uii  soll  mehr  gellten  . . .  denn  eyncm 
sciineyüer  seyn  fingerhul,  was  mach  ich  denn 
yon  d«m  orden  vnnd  priesteratand?  «iisfef. 
der  ep.  vnd  euang.  vom  chrulag.  (1522). 
qq<lj\  Eist.  1,  69*;  handzeug,  nadel,  finger- 
hut.  das  5.  6.  vnd  7.  cap.  $.  Uatthei, 
(1532).  ccnj^ 

Hnfcrleln,  n.  digitulu*.  fingerduh:  so 
weis  ich,  Ins  nllc  giistcr  vnd  gelcrlpn  nnfT 
einen  hauücn  nicht  so  klug  sind  als  ilic  gött- 
liche luaieslcl  ym  kicinsleo  flngerleiu.  deudsch 
eatech.  (1529).  Yj«;  der  fttrat  der  wdl  in 
dorn  geringsten  fingerhn  mehr  maehl  vnd 
slen  kp  ha! ,  donn  .lüf  weit  zusamcn.  das 
IGi.  cap.  JühauHis.  (1538).  Niiij*. 

Flngenaekt,  nadU  vrU  ein  finger,  völlig 
nackt,  spliHtemaekt(in  OfterftsMrn;  flinter- 
nai  kt) :  Weichs  wir  wol  an  vnseni  ariiieii 
Itfärthcrrn,  jren  weiblin  vml  kindliii  icglich 
sehen  vnd  andern  viel  armen,  den  derhunger 
aus  den  äugen  aihel,  kaom  das  broi  vnd 
wasscr  haben  vnd  dazu  finger  nnckel  gehen, 
wider  Hans  Wurst,  f  1  54 1 1 .   H ijv 

yingernagel,  m.  unguis  dtgiU:  die  den 
leuflel  yn  eyn  ^{licgel ,  bild  . . .  fingemagel 
beschweren.  eaaUg.itr  §p.  tmd euang.  vom 
chrislag.  (1522).  ffTiiij*;  dasolt  ein  rcichs- 
tag  worden  sein ,  das  widder  von  hischouen 
noch  von  furslen  ein  tingernagel  blieben 
wer e.  «MmMiN^  an  1. 1.  dendfcAen.  (1531). 
Cij^ 

Vingemäglrin  (fingern epelinl,  n.  dim.  des 
vorigen:  mit  scharfen  lijigernegelin.  von 
den  jiiden  vnd  jren  lügen.  (1543).  OüJ'. 
•  illgemif,  m»  tmmihu,  fingening:  vnd 
der  kOnig  thel  the  aeineii  fingerrcifl*,  den 
er  von  H.nmnn  hatte  genoinen ,  vnd  g.ih  jn 
Mardachai.  Eslh,  8,  2;  gebet  jm  eincD  Qn- 


gerrdff  an  seine  band.  Inc.  15,  22;  ith 

halt  er  wird  yhn  geheissen  haben  seinen 
canlzler  vnd  übcrsten  heyudiclKtpn  r,u\.  da- 
riinili  das  er  ybu  den  Gugerroill  vou  seiner 
band  gibt,  «der  dtu  mnte  bncA  tfaie. 
(1527).  nn  j'';  köstliche  eddelsleine  vnd 
tiirkis,  die  er  jnii  seinen  fingorrriff  fussl. 
von  Jhesu  Chrislu.   (15^31.  Aiiij'. 

tiuk  Uder  linke,  m.  fringitla.  Eist.  2. 
330^  «leAl  iler  pL  Anken. 

mhd.  vinke  (Ben.  3,  323^).  oM.  finfce, 
finrhh  (Graff  ^»27V. 

Vinkenhcrd,  m.  voyelherd  sm»  fang*  wm 
finikem:  wir  ftigcn  ewer  liebe  tu  wissen»  dii 
einer  genant  WolffgangSiberger,  ewer  dienet» 
sich  viiterstnnden  habe  einer  grossen  freuen- 
licher  t»l^^^  ,  vnd  «'tlirhe  nltn  venlorben* 
netze  gei;auül ,  liauiil  einen  linckenherd  an- 
tnrichlen.  BttL  2.  330^  figMkh:  nril  die- 
sen reiuogeln  oder  iockuogeln  fehet  der  leu- 
fei.  der  Vogelsteller,  .lugf  seinem  finckcn- 
herde  die  leute.   1,  509'*. 

Vinsteier  vnd  tunckeler  nennt  L.  die  so- 
cramenllsrer,  welobe  AeUen,  JUnrm 
Worte  des  obeMiMals  su  verfinstern  und  tu 
vetdunhrhi  suehten.    vyL  dimVf*ler  4G2*. 

Gnmm  wlb.  3,  iötiG  bttnerki  hierzu: 
„ein  wm  iMUterWm,  doch  wichtig  ge- 
bildete* wort,  da  sieb  dos  er  eo«  finster 

nii  hl  entbehren  U'iszt  uminiemmls  finsl  sdir 

linsiel  gesagt  wird." 

Vinütcr,  tenebrosus,  dunkel,  mhd.  vinsler 
(Ben,  3,  323'').  oM.  finster  (Graff  3*  544). 

1)  nmtliche  hedeutungtn, 

a)  unpersönlich :  vnd  es  w.ir  finster  aolf 
der  tiefl'e.  1  Uos.  1,2;  recke  deine  Iiaml 
gen  bimel ,  das  so  finster  werde  in  Egypten- 
land,  das  mans  greiften  mag.  2  Jfes.  10. 
21 ;  frtlc,  da  es  noch  finster  war.  Joh.  20,  1 

b)  ah  du  tnriehter  dieb ,  willu  bey  finster 
nacht  etwas  hierein  Unden  vnd  ich  kau 
bey  Uechlem  tage  nichts  hinnen  Imdea. 
dai  idOno  cwitfUemini.  (1530).  Jiiij*;  ein 
finster  tag,  ein  iiinfkcl  tag  {vulg.  dies  tene- 
liraruin  et  caliginis).  Joel  2 ,  2;  der  srfb« 
lag  mUsse  ßn^ter  ^ein.  üiob  3,4. 

e)  es  war  aber  du  finster  woleken  vnd  »• 
leuchtet  die  naehL   2  Jfos.  14.  20;  jre 
Sterne  indsspri  Hnster  s»'in.   Iliob    .  5) :  i»'h 
,  wil  dem  hiuiel  mck  anzdien ,  das  ist  tunckel 


Digitized  ^/^j^ 


669 


FINSTERNIS 


vnd  inil  wolrbeii  finsler  inaRben*  ifn* proph. 
Jona.  0  526).  J^nj^ 

dj  z;il  li(  yst  cyn  finslpr  scli.idwcn.  ievUsdt 
amlcij.  äcs'ül.'ps.  (1521).  Biüj''. 

e)  wir  Icszcn  vxu.  lU.  wie  der  bvrck  Sinai 
blixel,  doiiDcit  vDtf  fii»t«r  wwl.  dtuUek 
ausleg.  des  bT.psalmen.  (1521).  Bj*;  vtid 
ob  irli  siiimi  \\;ini!trt  im  (inslrrii  rürclilc 
ich  kein  vnglück.  ps.  23 .  1 ;  jim  dem  tiii- 
ttefn  keller.  das  lü.  cap.  JohunnU. 
(1538).  Snj^ 

/*)  (las  hcissl  aiill  ilptiilsdi  den  nnslorn 
Ipufpl  niii  il' m  Iicllt  ii  kttid  itcr  liechten  engcl 
schniackcii.  Uuriz  bekeninis.  (1544).  Fj^ 

$)  daniuib  ist  auch  vnier  berts  betrabi 
vnd  vnser  äugen  sind  finster  worden.  Mag. 
Jer.  5,  17. 

h)  im  tiuitlern ,  das  neutr.  des  adj.  als 
subst,  gebraucht :  im  finslcni  lirielil  er  zuu 
heuiern  ein.  BMt  24«  16;  ble  gills  ym 
finslern  vnd  Idintzling  gehen,  vom  aben^at 
Christi.  (152Si.  N  j';  im  fiiislpni  tnnpr>n. 
wider  den  bisclwff  «u  Magdeburg.  (153if). 
Eiij' ;  es  gilt  hie  nicht ,  so  vnter  dem  hütlin 
spielen  vnd  im  finsteni  mausen,  ein  krieff 
an  die  :u  Frankforl  am  Main.  (1533).  Hj*. 

"2  I  nhilracle  (inii  r>nlini(j :  aiill  (las  f<?  yhe 
uu'uidiiil  rrliiiUo^f,  ii.iii|jen  sie  ylim  {dem 
bibBthKh)  eynen  scbandhippen  an,  lestem 
gott  vnd  sprechen  (>s  sey  iinster.  anstieg, 
der  ep.  rnd  euang.  des  aduenh.  (1522). 
Jiiij*;  ilalicr  kompls,  das  sind  der  apostet 
zeyl  die  ächriOl  so  iinsler  isl  blieben  vnd  nyr- 
gent  gewisse,  bestendige  andegiinge  drdber 
geschrieben  sind,  an  die  radherm  eic. 
(15211.  (liij';  isl  der  spriirh  .iiirli  finster? 
das  diese  uori  thrisü  noch  fest  stehen. 
(1527).  n  ij";  die  veriieisunge  stehen  hie, 
sind  aber  noch  finster,  so  lang  bis  es  dahin 
könipt ,  (!s  .illc.*«  t'irillb'i  vml  geschehen 
isl.  vber  das  i-rsie  buch  Hlose.  (1527). 
n  j* ;  stsUc  es  gleich  dahin ,  das  vnser  texl 
vnd  verstand  auch  vngewia  odder  finster 
sey.   vom  abt  ndmal  Chrisü,  (1528).  x  ijV 

Vinsler,  adv.  dunkel,  unrr'r^^tändlich : 
ich  hab  aber  so  weyllcunig  vnd  uiil  vielen 
wurlen  daiton  gcredl,  das  ichs  ia  liccht  vnd 
Mar  aiaeble,  daa  d.  Carlstadl  so  finster  vnd 
vnördig  .sclireybt.  das  ander  leijl  wOder 
4ie  hifwU,  Propheten,  (1525).  Fuj*. 


rinalerberg,  m,  du  hoysi  xalmon  eyn 
berck,  danon  jndic.  0  stet  geschribcn,  der 

wnr  mit  gnissofn  dicken  holl/  Iicivarhsen, 
d.is  er  moi  lii  aiilT  deutsch  genenn«t  werdon 
eyn  schwartzwalt,  eyo  Huslerwall  oder 
sehwartiberg  oilder  finsterberg.  deitU^ 
austeg.  des  Gl.  ps.  (1521).  Biiij^ 

l  in.'^f  fTlIng ,  adv.  im  ßnstem .  mhd.  vin- 
sierlingeii  (Ben.  3.  324*):  er  sagts  zu  mir, 
der  Steg  vnd  weg  bei  lag  vnd  nachl  tinsler* 
Nng  treffen  kan.  EiiL  t,  419*.  de.  Wim 
br.  3,  357. 

rinsleni,  mM.  vinslern  (Ben.  3,  324. 
(thd  riristar.tti  (draffS,  517),  in  ztcei 
bedeulungcn:  Ij  intr.  nigrescere,  caligari: 
darumb  das  keyn  gollrs  gnade  noch  gUte 
vlicr  sie  (He  Juden)  scheinet,  sondern  eytel 
wctler  vnd  wyrbel  des  gOlUichen  zonis  v|»pr 
Sil  n nsiert.  ep.  des  proph,  Jeeaiae*  U  i>2ü). 
Auj''. 

2}  tr.  obscurare,  verfinstern:  diosc  edle, 
klare  ausli'giing  deuten  vnd  finsleni  sie  mit 
einer  andern  glose.  Jen.  1,  192*. 

fiasternis,  f.  und  n.  (zuweilen  beideg 
dicht  neben  tinander,  s.  b.  1  Mos.  1,  4.  5.* 
da  scheidet  goli  das  liechi  vom  Uuslerni.s  vud 
nennet  da«  liecbl  lag  vnd  die  Uoi^lf  mis  nacbt), 
lene^TM,  mhi,  viaslemisse  (Xen.  3,  324), 
ebenfalls  sunschen  f.  und  n.  schieankend, 
ahd.  fioslar^issi,  tinalaroessi ,  ».  (6'rajf  3, 
547). 

uj  beispiele  für  das  f.:  schrecken  vud 
grosse  finstemis  vbarflel  jn.   1  Ifoa.  15, 

1 2 ;  CS  ist  kein  (inslernis  da,  die  jn  verdecken 
möchte.  Hiob  20,  26;  die  linsternis  hl 
vergangeii  \nd  das  wäre  liecbt  scbemct  jtzl. 
1  Joh.  2.8;  dn  finslerais  strafft  die  ander 
nicht,  vom  abendmal  Christi.  ( 1 528).  b  ij'* ; 
-  CS  mii*i  ylic  das  licclil  dio  rinslcrnis  .sli  nfTcit. 
ebend.;  ich  bin  der  hcrr  vnd  koim-r  mehr, 
der  ich  das  liecbl  mache  vnd  schalle  die  liu- 
stemis.  *i«t.  45,  7;  vnd  die  menschen  lie- 
belen  die  iinslemis  mehr  denn  das  liecht. 
Joh.  3.  19 ;  —  ins  land  der  liusternis.  Hiob 
10,  2t;  die  ihor  der  Unslernis.  38,  17; 
luachl  der  Unslernis.  Lue.  22,  53 ;  die  werck 
der  finstemis.  HSm.  13,  12;  — die  stim 
aus  der  finstemis.  5  Mos.  5,  23;  das  liccht 
scheinet  in  der  finstemis.  J<A.  l,  &{  daa 


FINSTERNISLEHRER  670 


FISCH 


sie  »ich  bdteren  von  der  fiaslernis  tu  dem 
lieclil.  apost.  gesch.  26,  18. 

b)  belffffi  für  das  n. :  so  \h\<-  lieclil  das  in 
«lir  isi,  liiister  wie  ltos  wird  das  Unsipr- 
iiis  üclbsl  sein,  kurit  bekennlnis.  (1544). 
Vij^,  vor,  gm  Matih,  6»  39,  we  die  finster- 
nift  sIeM;  —  das  tinstcrnis  aher  nennet  er 
nacht,  vber  das  erste  buch  Mose.  (1527). 
Eiii]^ ,  var.  su  l  Mos,  i ,  b,  wo  die  bibel 
die  finsleniis  hat;  ein  bilde  des  flnstemis, 
das  vber  sie  komm  solle.  «mIsJ^.  17.  21; 

:ius  dem  finslernis.  ps.  107,  14;  im 
liiisiornis.  Hiob.  5,  14.  17,  13;  das  h<>ist 
warlicii  recht  ym  linsternis  sitzen,  vom 
^endmat  (^risH.  ( 1 528).  o  iiij^;  vnd 
mauset  jm  rinstcrnis.  von  den  scMüsseln. 
(\  r),in).  nij'";  wolan,  so  bleihc  sie  {die  con- 
julattWi  im  linsternis,  wie  sie  ist,  vnd  sol 
auch  im  c^Yigcn  hcUischcn  linsternis  dazu 
bleiben.  wimnngB  an  «*  I.  deudithen, 
(15.31).  Ciiij*. 

r)  für  den  pl.  bietet  L.  fin^stornissc :  wnn- 
dell  dicwcil  jr  das  licciil  habt,  das  euch  die 
finsiernisse  nicht  vbeifallen.  Jah*  12,  35; 
d/tor  finslernis:  die  fioslemis  heben  seine 
BUfjen  voiMoiidcl.  1  Joh.  2,11;  finslernis 
milgen  mich  dfckmi.  ps.  139,  11;  in  Ls 
vorrede  auf  der  barfüsser  münche  Eulen- 
spiegel. (1542).  *  iij''  begegnet  sogar: 
fürst  der  finsternissen* 

Ffnstrmlslfhrfr.  m.  Iiülct  euch  fllr  den 
Jioslerni'5lerern.  Jen.  (1573).  3,  437^ 

Firlefanien.  firlefenzen,  inepUre:  wie 
sollt  eyn  arm  man  thnn ,  der  gern  schreiben 
wolt  vnd  kund  nichts?  er  musr.  yhe  szo  fir- 
h'fenlzon  {Jen.  2,  liib-fantzen)  vnd 

luil  Worten  vmbher  sdiweylleii,  das  die  leult 
dencken,  er  wolle  eyn  buch  sehreiben, 
anlteori  deutsch.  (1522).  Bij^  eine  deu- 
lunfj  des  ersten  Iheils  diexer  rnmposiliou  s. 
Grimm  tctb.  3.  1572  unter  UricfaQz;  xu 
Tanzen,  fenzen  vgl.  aii'anzen. 

Flranmenl.  n.  /frmamenlmi,  Aimmeis- 
feste  {vgl.  Teste  1 ):  es  lenchl  auch  das  gtniz 
himhscit  beer  in  der  höhe  am  firaament. 
Sir.  43,  9. 

Firmeln,  con/lrmare;  die  liyndcr  firmeln. 
wider  dm  fMk  jrenanll«»  ^eyttl.  sland. 
(1522)'  Bj*;  ists  doch  nicht  not  gewest  zu 
iirmelu.  EisL  1,271''.  «f<.  fermeln.  whA. 


firmen  {Ben.  3.  327),  oJM.  firmln  t^rajf 
3»  695).  aus  lal.  ürmare. 

Firmeln,  n.  dfr  subslnndrisrh  gfbrauchk 
inf.  des  vorigen:  vn^cr  cnanf^clia  wisHti 
mciits  von  jhrcm  firroein  vnd  salben,  aujf 
dMwrmdnikeitmrHehediet,  (1531).  Düij«; 
was  weiter  das  edict  von  firmdn  vnd  olungea 
zu  h.ilicn  ^(oltoiii,  T.m  irh  vmb  der  kflrttt 
wdlen  anstehen,  cbend. 

FirBClimg,  f.  eonfirmatio:  der  apostrl 
von  dem  aaeramenl  der  firmelnng  nidila 
weys.  ausJeg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  ad- 
uenl  etc.  (1528).  05'';  tlor  m.in  «ölHio 
ergernis  durch  die  Ünnelung  anrichlei.  tisL 
1,271'*.  fennelung. 

Firmlirh,  n.  ein  drei  finget  breites  md 
einigt'  eilen  langes,  fringnrtbtes  leiniuth 
welches  der  pathe  dem  su  ßrmenden  itm^it- 
dei,  auch  ünnbinde  genannt:  die  weyl  ab«r 
ybr  voriger  man  diszem  gesellen  das  fyr»- 
ittch  vmbgebnnden ,  »o  hat  der  pfarrer  sie 
nicht  durfTen  vtnir.ivvon  noch  zu  saraen  .^e- 
ben.  ein  scndeOnelf  an  Jhan  von  Schkn 
niU.  (1523).  Aj''. 

Firman^,  f,  t.  fermd. 

Firn,  firne,  all,  vorjährig,  mhd.  vimr. 
{Ben.  3,  302"),  ahd.  linii  iGraff  S,  662». 
goih.  fairnis:  vnd  solt  von  dem  iirnen  esseo, 
vnd  wenn  das  newe  bompt,  das  flmen  (le. 
rar.  Tomen)  wegthnn.  3  Mos.  26.  10. 

Firn  Ii» .  TT!  vcrnir,  L.  lirneis,  miCei  — 
mhd.  i,  denn  mhd.  viriii/,,  vi^rnb;  (B«ii.  3. 
303''):  ich  wil  yhiu  den  lirneys  abströitea 
vnd*die  färbe  nemen.  der  proph.  Sadmje. 
(1528).  Riij". 

First,  m.  fnstigittm,  giebel,  mhd.  virst 
{Ben.  3,  327).  ahd.  lirsl  (Graff  3,  698).- 
vom  ym  first.  de  IFelfe  br.  6,  271. 

Fiscal,  m.  öffentlicher  ankläger;  duwA 
/.iili.inil  ist  der  fiscal  herTQr  komen.  eenir 

Keiner .  (1528).  Dif. 

Vikch,  m.  piscis,  mhd.  visch  {Ben.  3, 
326*),  ahd.  fisc  {Gralf  3,  708),  jrolb.  fisls: 
aber  der  herr  verschaffte  einen  grossen  heb. 
Jon.i  THMPr^rhhngen ,  vnd  .Inna  wir  im  leih 
des  tisches  drey  lag  vnd  drey  nacht.  Jo*- 
2,  1 :  die  da  herrschen  vber  die  fisch  m 
raeer.  1  Jis«.  1,  26;  wir  gedencken 
lissche,  die  wir  in  Egypten  vmb  aoesl  issce. 
UlTo«.  U,  5. 


I 

« 

Digitized  bjjfj^gj^ 


FISUIAAU 


671 


PlTtlCU 


HMhaar,  m.  fitekadlert  meeroHer:  vd«I 

«Iis  soll  jr  schewen  vnler  den  vogelii,  das 
jrs  nicht  cssr't ,  den  adrlcr.  dpn  liahiciil,  den 
Uscliar.  3  Afoa.  11,  la.  5  Mos.  14,  12. 

Pisekiigel.  m.  htunnt :  denn  gehet»  gleich 
wie  Ulli  oineiii  ariiH  ii  würmlcin,  daSM  einem 
lis.  linii-el  klel)l.   Jusl.  1  .  363\ 

t'iticbbinrh,  m.  venltr  piscU :  Iiic  siliesUi 
ia,  das  Jona  niclil  verdienet  luil  eyoiclicni 
guten  werck,  das  er  yu  fischbauclie  erba|ten 
vnd  Widder  ernus  ans  land  bracbt  wird*  der 
prophet  Jona.  (152G.)  f^üj''. 

fiscben,  piscari,  fische  fangen,  mhä. 
viMhen  (Ben.  3,  328''),  oM.  «»kAn  {Üra/f 
3«  710),  j^offc.  iiskun :  sielic,  ich  wil  viel 
ßschcr  aussentlct) ,  spricht  der  herr,  die  sol- 
len nie  Ü'^cIm'ii  {im  manuscr.  tisschen).  Jer. 
l  ü,  1 0 ;  ich  wd  hin  ll»chcu  geben.  Joh.  21,3; 
das  sagen  sie  selbs,  die  RVmer,  die  grossesten 
krieger  auft' erden,  das  kriogen  nn  not  sey  mit 
fintMn  frnlilon  liiiiinn  lisclit-ii.  derS2.psalm. 
(1530J.  Uij''.  vor  dem  garn,  liainen  fischen 
kritzt  verk^rteSf  vngenmUet  unternehmen : 
darumb  acblicbs,  es  sey  vor  dem  garn  geBssebt, 
so  man  umb  Verteidigung  willen  dc>  oii^ngelj 
sich  wiiit  r  (lit>  (ilierk*'il  legt.  Jsn.  (1568).  6, 
3''.  \yeUe  Or.  3,  Ö62i  da^z  s.  f.  g.  oicbl  su 
sehr  eile  vnd  sofobe  gottliche  millel  niehi 
verjetfcbe  vnd  lurslreue  wie  man  pQegl  für 
dem  hamcn  zu  lischen.  de  WrUe  br.  3,  335*; 
da  mögen  wir  wol  /lisclicii ,  sonst  lischeu 
wir  Zur  dem  hauten.  lUchr.  22b". 

nwher,  m.  pweafor,  mM.  vischof« 
{Ben.  3  .  32S.  329J,  ahd.  fiscÄri  3, 
710):  vnd  die  lissdier  werden  Innvren,  vnd 
alle  die  so  aogel  ins  wasser  werfl'eu  werden 
klagen.  Jet.  19,  S;  die  fiscber  aber  waren 
ausgetreten  vnd  wuschen  jre  netse.  Imc,  5, 2. 

Fischeranit,  n.  fischerberuf:  {Petrus)  n.icli 
dem  aposlelanipl  widderimib  hscherampl 
braucht,  von  den  concilijs  vnd  kirchen. 
(1539).  PiiijK 

Hsrbfrei,  f.  piscatio,  piscatura:  das 
sagen  sie  m  !!  *^  ,  die  rOmer,  das  kriegen  on 
not  stty  Ulli  einem  gülden  harnen  Hachen, 
welcher  su  er  verloren  würde,  su  kündle 
yhn  die  fischerey  nicht  beulen,  der  82.  jitolM», 
(1530).  nij'-. 

Pisehcrntnnn ,  m.  fischer:  Ps  hat  sich  ein 
armer  lischorman  vcrgrilTcn  vud  einmal  nur 


meinem  gnedigen  herm  lu  nahe  gefischet. 

Eist.  1 ,  105". 

Flnchgalrede .  f.  ßschgallerle  :  nnissvu 
auch  die  ILschgalrcden  von  karpen  meiden, 
von  dem  eonettfjf  vnd  kirehen.  (1539). 
Ei*.  Fitehart  eehreibi  fischgalrei ,  a.  gal- 

rcilf. 

Viscbgarit,  n.  fi'icknelz:  m  cincni  wclird 
im  meer,  dartHill  man  die  tisschgaru  anlUpan- 
net.  ßseeh.  26,  5. 

Flschhaklein  (lisohhciklin).  n,  d^lni.  v. 
fiselili.ikeii  :  <•.■<  koii)|)t  dir*  zpit.  dais  mnn  Piu-h 
wird  eraus  rücken  mit  angidu  vnd  ewcr  nach* 
komen  mit  fisdihecklin.  jlmos  4  >  2. 

PIsehketael,  m.  akenum  pUearnan:  jnn 
lisch  kosschi  wogiragon.  var.  zu  Arnos. 1,  2. 

FIscbIcin  (lischliti  t ,  n.  pi.^riruhts ,  fisch-- 
chen :  vud  ballen  cm  wenig  iisc h Im.  ifarc.  S.7. 

fischrenae,  ntuta:  kanslu  das  netze 
füllen  mit  seiner  haut,  vnd  die  tisclireusen 
mit  sfiinr»m  kopfr?  Hiob  40  ,  26 ;  die  bellel- 
ürden  sind  nur  tischreuseo  vnd  bummeln. 
tischr.  265*. 

nachrettileltt,  n.  darumb  stehet  Job  am 
41.,  das  dpH  drnrhen  hcubl  soll  ko inen  in 
ein  kl<'in><  li>-r|ir('iisl('iii.   Eisl.  1,  Of)'". 

VIscbtkchupi»«,  f.squama:  das  schrecklich 
ihier.  das  die  Tyber  tu  Rom  tod  answaHT 
Tur  kurtzcn  iaren,  wilcbs  hatte  einen  esels^ 
ktipIT,  eine  frauenbrust  vnd  bauch,  einen 
eiepiianlfuss  an  der  rechten  band  vnd 
lischuppen  an  ilen  licyncn.  ausleg.  der  ep. 
md  emng.  vom  aduent  ete,  (1528).  P5^ 

FIscbtai;,  m.  bexeichmng  der  altkirch' 
Iahen  icörhfnUirhrn  fasdage  i  miHtrDrh  n 
freilag) ,  an  weichen  stall  des  fleisihes  nur 
fiseh  gegessen  werden  ditrße:  fleyscb  zu 
essen  auff  eyncn  fischtag.  dne  ander  teyl 
icidder  d.  ht/ml.  prophelen.  (1525).  Biiij*. 

VisrJiing,  m.  caplura  piscium:  il'-nn  «-> 
war  jn  ein  «»cUrecken  ankörnen,  vud  alle  di«; 
mit  jin  waren»  vber  diesen  fischzug.  den  sie 
mit  einander  gethan  hatten.  Luc.  5.  u. 

Kittich,  m.  ala ,  ungut  auch  liiiip,  rirh- 
tvjtr  feit  ich,  wie  noch  aller  nhd.  igi-kürzt 
ielci)  dialeclisch  noch  heule),  denn  mhd. 
vetich,  veiech*  v«ach  (Ifen.  3.  238*).  ahd» 
föUh,  r.(l;ih  {Craff  44U),  nach  Grimm 
aus  ahd.  l^arah  (Graff  3 ,  4i8)  enUlelU, 
gekürzl. 


FITZKLN 


672 


FUDEl^WCiUEft 


I)  $igmUUh:  alles  was  fli^e»  kund  vnd 
alles       ilii  Ii  hatte.  1  Mos.  7,  14:  ein 

groKi^er  ailelti  mii  gros5:cn  Hiigeln  vnd  l;u>g<>n 
üuithen.  £2ech.  17»  3;  sie  scharren  vnd 
saunen  auch  mit  jhreo  ffilüehan.  dot  fclU»iw 
eanfilemmL  (1530).  Füij*. 

2\  bildlich  werdm  dem  icindf  litlii  ln'  zu- 
geschrieben: er  schwellt  üuir  ticti  tiltigt-n 
iiesk  wintls.  2  Sam.  22,  II.  ps.  18.  11; 
vnd  gehest  auff  den  fitticheii  des  windes. 
p$»  104,  3.  auch  gotl  werden  liUicli«,  u  if 
fliigel,  beigelegt:  Wh  wtl  woneii  in  ihincr 
iiüllcn  ewiglich  vnd  Uawea  voler  deinen 
ÜUigcn.  p«.  61 ,  5. 

3)  fittich  -=»  MiffU  emet  gewoMda:  aiwicb 
zu  jnen ,  das  sie  jnen  lepphn  machen  an  den 
iilligen  jrcr  kleiden.  1  Mos.  15,  39:  du 
soll  dir  leplin  machen  an  den  vier  Iilligen 
deines  nantels.  h  Mos.  2i,  1 2. 

Fitida.  s.  feUeln. 

rinrh,  planus,  mhd.  vlach  {Bern.  8,  334*). 
ahd.  n.tli  ifirafl  3,  75.')). 

1 )  planus ,  eben :  Sinear  ial  gcwcsl  ein 
plals  odder  Dach  feld.  vHr  4m  erttt  huh 
Mose.  (1527).  diiij*.  v^^  blacb. 

2)  die  flache  h.ind,  palma:  da  sie  aher 
hin  giengen  sie  {Isebel)  zu  hegrahen,  fundcM 
sie  niehls  von  jr,  denn  den  scliedcl  vnd  fUise 
vnd  jre  flache  hende.  2  kSn»  9*  85. 

flach,  seicht:  ein  sprunck  vhcr  cynen 
iLii  hen  sürom.  der  proj^et  Jörn*  (152t»). 
Fiij^ 

n&che,  f.  1)  planiiies,  ebeiu:  las  ms 
zusamen  koroen  in  ticr  lleche  0«o.  ffeh.  6,  2. 
2)superficies:  vnd  er  lies  atifl  die  llfiche  der 
seihen  NfiUn  vmi  Ifisltn  ^'rahen  chernhim, 
Icwen  vnd  p^inicnhewiit.   1  köu.  7,  30. 

NachgelfhH,  wm  a»f  ier  oAar/läe*e 
haftender,  nicht  tief  gehemdergeUiunamkeil : 
0:\r]v^f']prif.  srhwct7.i»r.  rorclerung  eüichei 
arlickel.  (1520).  Aj^';  hurell  mir  ducii  zu 
yhr  armen  flacbgelerlen  papisleo.  au/f  das 
vbirdmamek  huek,  (1521).  Jiüj*;  die 
grossen  flactigolprlen  von  der  hohen  schulen 
lau  Parisz.   btUla  cene  doauni.  (1522). 

Fliebi»  m,  Unum:  hat  doch  gel  vns.  wie 

andern  landen,  gnug  geben  wollo,  har. 
ilaclisz  vnd  allis  daM  zur  zyinlichcr,  crlii  Ii  r 
kicydung  dienet,  an  den  chrisll.  adel.  (1520;. 


Mj* ;  sie  (die  hauiftwt)  gebet  mit  woHe  vad 
flachs  vmb.  apr.  31.  13;  die  gerrte  halte 

geschossct  vnd  d»T  flachs  knoten  gewonnen. 
2  Mot.  9,31.  mhd.  vlahs  {Ben.  3 .  335'i, 
ahd,  Habs  ((iraff 'A,  771). 

Fllcbaca,  flechsen.  Uneus,  von  fittdu: 
pnlliiiiii  ist  ein  IicnfTcii  odor  flcchsen  faJpn. 
wider  das  bapsiujn  zu  Horn.  (1545).  l^^; 
eine  flrchsen  schnür,  rieht.  Ift,  9. 

IlMhafMeB»  m.  ßhm  Uiä:  so  ihewr  ba 
der  allerbeiligsl  valer  zu  Rom  (Icichsfadco 
ider  sonst  kan'ü  '^'•i-hs  pfennig  wcrd  ist)  ver- 
keuffcn.  wider  Uans  Worst.  (151h.  Lij*. 

yiacbistengcl ,  m.  calamus  Uni:  sie  iba 
lies  sie  aulT  das  dach  steigen  vnd  verdedcl 
sie  vnler  die  nachssicngel,  den  {in  neuem 
bibeln  unnöthig  in  'A'w'  geändert,  si?  jr  aoff 
dem  dach  ausgehreitet  iiatte.  Jos.  2.  0. 

ntMwgeisl.  f.  flaltergeist. 

Fiiddern ,  s.  flauern. 

Klade  "der  n.-xfen  (nur  das  oblique  HaJen. 
nirhl  der  nom.  begegnet),  m.  dünntr,  ßacher 
kuchen:  d.irnacb  sollu  neinen  einen  ildJm 
aus  dem  korbe.  2  Mot.  29,  23;  vnge- 
sewrle  Dadon.  3  Mos.  2 .  4 :  am  ostertag. 
da  mnn  nmli  dl»!  fLidin,  fleisch,  eyer  e\c. 
(zu  kirclicn  ire^i  vnnd  weyhen  lessei.  ey» 
sermon  von  dem  n.  lesU  (1520).  Ciiij*. 
xtMpntoi  kommen  ftadea  und  kui^en  neka 
et  Mmief  9or,  x,b,inder  mndgi,  *n  3  Jfai. 
7.  II. 

mhd.  vladi'  {Ben.  3,  334").  ahd.  Oado 
(Oraff  3 ,  7  71).  nüch  Grimm  mU  amefatt 
dee  kehUtMUi  C  aus  htt.  plai-enta  herrorgt- 
gangen.  L.  sieht  darin ,  n  ie  /olgende 
stelle  seigt,  eine  Verkürzung  von  uhlaJe: 
das  hcisHl  er,  recht  sUssc  hrot  vnd  obiacen 
oder  fladen  essen,  wie  «ir  Deulacbea  di» 
Wort  aus  der  kircheii  gennnen»  aber  ver- 
VHrzl  \m\  für  nld.ilcii  iLidcn  grpm,Tflii.  aHf- 
ieg.  der  ep.  vnd  euang.  ton  ostern.  (1544). 
Aj''. 

WaiMWaif ,  n.  das  leibliche,  eusscr- 

lichc  o-^lrrfrsl ,  d.i  sie  mit  fladpn  essen  fri»- 
lich  sind,  das  schöne ronßtemini.  { 1530).  Nj' 
VlMlenwcihcr.  m.  consecralor  plaunte- 
rn«,  M  L.  acMle  der  MseM»/e:  weaa 
einer  16001*1*  da  kein  pcrson  were, 
touflen  liessp,  odder  wenn  ein  fladen  wem 
eine  gloeken  leuflele ,  die  nicbl  sein  kao  die 


Digitizedjj^^lllgi^ 


FUDERHOLZ  673 


FLECHTEN 


penton,  so  feUnffl  mag  werde»,  lieber,  sage 

mir,  wprc  das  auch  oine  tfiiffe?  von  der 
winkehnesse.  (1533)-  'iiij*;  solch  wasser- 
leuflen  hab  icli ,  noch  kein  mensch ,  9elb  er- 
welet,  wie  die  lenberer  odder  bepütiiicbe 
fladenweilier.  der  htU,  laufft.  (1535). 
Ciij". 

VUderlieis .  n.  acer  :  soichs  kesUin  ist  nu 
nicht  schon  geschmückt . . .  oder  ton  kosl- 
Uchem  fladderhoU  gemacht.  BUl.  1 ,  294*. 
gemma-gem,  •  iij':  acer  ein  fladerholu  oder 

reyilholu. 

Hadern,  acemus,  maserig:  sie  haben 
alle  deine  taffelwercli  «ras  flsdemholtt  (1539 : 
fladern  hollz)  gemacht.  Ezech.  27,  5. 

mhd.  vledprin  {Ben.  3.  331),  v.  dem  erst 
spät '  mhd.  vorkommenden  vlader  =  hin 
und  htr  Im^endt  Aote-,  sIetnaA»-. 

fllaiBf ,  m.  /lomlrenslt:  die  Pleminger 
sind  verscbmitate  vnd  listige  kttpffe.  tütAr. 
41  r,' 

liawue,  f.  flamma:  .ein  filnckhn  odder 
flamme.  wm^btndmatChntti.  (1528).  Citi*; 

wenn  ein  liechl  oder  strohalm  gar  ausge- 
brnnd,  ilzl  vcrlosdiPn  uil,  so  gibls  eine 
ilanuue  von  sich,  als  wolls  aller  er^l  rpchl 
anbrennen,  der  proph.  Daniel.  (1530). 
Aij*:  wie  eine  Hamme  lodderl  im  slro.  Joel. 
2,5;  vnd  sende  Lazarum ,  das  er  das  eus- 
sersle  seines  lingers  ins  wa^^ior  laiich**  vnd 
kOle  meine  zungen ,  denn  ich  leide  pein  in 
dieser  flammen.  Lue.  16,  24 ;  md  ia*  fewr 
vermocht  mit  keiner  maclit  jnen  Sil  leuchten, 
noili  die  hellen  flammen  der  slcrno  knnH(en 
die  elende  nacht  liecht  maclien.  weish.  17,  5. 

mhd.  vlam,  vlamme  m.  und  f.  {Ben.  3, 
336). 

Flasche,  /".  lagena,  mhd.  vl.isriic  (ßen. 
'S,  337*).  ahd.  n.iska  ((.r,i(T  3,  774):  da 
stund  Abraham  des  morgens  frtle  aufl  vnd 
naro  brot  vnd  flassche  mit  wasser  vnd 
legts  Hagar  anlf  jre  schulder.  1  Mos.  21, 
14;  da  nu  das  wasser  in  der  flassclien  aus 
war.  21,  15;  mit  einer  flasxchen  weins. 
1  Sam.  1,  24  ;  der  drille  {Irägl)  ein  flasschen 
mit  wein.  10,  3« 

IfaUtcrgelst  (lladdergeisl).  m.  homo  va- 
unbeslend>(fer ,  unstrher  hin  und  her 
fahrender,  bald  au/  Uteses  bald  auf  jenes 
faUenitr  nienscA»  hei  L.  MumtU  he«efehnu/i^ 

Ihent  WSiltttai^ 


der  sacramentssektcärmer :  ich  hasse  die 
fladdoriieisler  tvar.  wehlinge)  vnd  Iii  !)e  dfiii 
gesetze.  ps.  119,  113.  tcas  er  am  rand 
erklärt:  lladdergeihler  heiüt^eii  hie  die  vnhc- 
slendigen  geister,  die  immer  eltvas  newes 
Huden  vnd  Ibmemen..  wie  ketzer  pllejzen  zu 
lliiin  :  da  wil  keiner  herxu ,  da  sind<  »mIc! 
ilUthlige  fladtler  gcisier.  vom  abeiidmal 
Christi.  (1528).  I  ij  ;  wie  die  fladdtr  geisler 
vnd  scfawermer  ihun.  dae  1 6.  eap.  Johmni». 
fl53S).  Oj*;  die  fiaddergeister vnd  schwer- 
mer  verstehen  nichts  in  ilersehrilTt.  lischr  2\ 
Flnttern ,  L.  fladdern ,  nuch  im  17.  Jh. 
fladem,  «Ifa  pteiMbre,  voUtare,  fliegen, 

1)  e^mHUeh;  fleddernde  kefer.  J§r, 
51,  27. 

2)  die  kleinen  diebe  aber,  so  kaum  zchen 
groscbcD  Stelen ,  die  mflasen  flatlern ,  kom- 
men an  den  gaigen*  Jen*  4,  527\ 

3)  häufig  abstracl:  nu  sihe  mir  auch  nicht 
allzu  genaw  zu  ,  wie  ich  wil  so  sduverme- 
risch  springen  vnd  fladdern.  das  diese  toorl 
Christi  noeh  feil  slehen.  ( 1 527).  e  j";  ich 
kenne  solche  geister  wol,  hah  .<  h  Ii  ylir  viel 
für  mir  prlinl  t.  wie  sie  schli|»fern  hin  vnd 
her  fladdern.  ebend.  miiij'';  darumh  sey  aber 
mal  gewarnel  für  diesem  schewteuffel ,  der 
so  fleucht  vnd  fleddert,  das  er  nii*ht  richtig 
aiil-worlen  wil.  vom  abendmtU  Christi. 
(152S).  biij**;  hie  sind  vns  erst  genomen 
vnd  gcwerel  die  klugen  gedancken ,  da  mil 
die  vemnnA  gen  himel  fleddert,  wm  Jhetu 
Christo.  (1533).  Cij'; 

Flattern  flatternd:  vnJ  sihe.  zwey 
weilier  piengen  eraus  vnd  halten  iladdcrne 
flügel.  Such,  b,  9  nach  der  ausg.  v.J.  1528, 
in  der  muie§,  fladdeme  odder  auügHirelle 
flugel;  vnser  schweruier  haben  den  sehwin- 
del  vnd  fladdern  geisl.  eoiSI  Odsadmal 
ChrisU.  {l'2S).  1  iii]'. 

riechtband,  n.  laenin:  wenn  da  sieben 
locke  meines  heulis  flöchtest  mil*  einem 
ni'cfitliiiiid  vnd  lii'fllest  sie  mit  einem  nagcl 
ein.  rieht.  16.  13:  vnd  zog  die  geflochten 
locke  mit  nagel  vnd  flechtband  eraus.  16.  14. 

fifchtei*  pUetere,  praet.  eehen  Hovht 
iJud.  in.  10  «oflfar  flochlt),  conj.  fltfcbie. 
(richl.  IC).  13),  mhd.  vleluen  vlaht  {Ben.  8, 
.14  1),  ahd.  a«hlan  flahl  {Graff  3.  770). 

1)  eiwriieh:  vnd  flochten  feigenbletler 

86 


FLECK 


674 


PLKGfiL 


zusamenvnd  mnclilen  jucn  srliflrlzt'.  1  Mos. 
3,  7;  vo(i  not  liicii  eine  (lürnen  kröne  vnil 
samen  sie  aull  smi  iicubi.  UaUh.  27  ,  29 ; 
kiindtn  mit  den  inan)  gcUsirick  It«cbtoii. 
vm  4Bm  iopftm  m»  Jtome.  (1520).  Uj* ; 
einen  solchen  sc^xUnm  sirocrn  barl  Hechten. 
das  schöne  conßeniini.  (1530).  Gj*;  jr 
Wissel  auch  was  mir  geschehen  isl,  das  ich 
meinw  ineliM  in  die  tttplfe  gcdochten  bin 
{Grimm:  nicht  aus  den  banden  meiner  ge- 
liebten komme].  Eist,  t  ,  217*.  de  Wette 
br.  3.  U  i  behul  got  für  dein  bock  die  gcysse, 
die  ybr  Mlrnir  in  sejden  geOochlen  tragen. 
an  den  boak  w  Leyptxik.  (1521).  Aij*. 

2)  abstract:  merck  abnr  vml  vergis  iiiohl, 
das  ich  oben  angezeigt  habe,  wie  Christus 
Jon  diesem  sprucb  [Joh,  17,  3)  sein  vnd  des 
vaten  ttrfcendaia  jn  eimuider  flicbut  md 
bindet,  das  17.  cap.  Johannis.  (1530). 
Eiij*;  vnd  dnrh ,  das  man  seine  ticwcisung 
nichl  mOge  taddeln,  fcrel  er  zu  vnd  macht 
das  argumenl  starck.  Aichtal  vnd  knflpflReC 
die  hcweisung  jnn  einander,  daa  es  gewaliig- 
hch  ^rlilcns^ci.  das  15.  cap.  s.  Pauli  an 
die  (.'nnuUier.  (1534).  Iliiij'';  ilas  wir  nls« 
vnser  gebet  in  seines  Qechleit.  das  Hi.cap.s. 
Johanni$,  (1538).  Ccij'. 

3)  sich  Hechten:  kein  kriegsman  dicht 
sich  in  hend«l  der  naning.  2  Tim.  2,  4; 
doch  menget  vnd  ihchtci  er  sich  jnu  das- 
salbiga  einige  goUiche  wasen»  macht  vnd 
krallt  das  17.  eop,  Jahmit.  (1530). 
Diij-. 

fleck,  llL'cko,  n»Tk('ii,  m.  mhd.  vh*«r, 
vlSre  (ßen.  3,  33Sj,  cüid.  Ilticcho  {Graff  3« 
767). 

1)  mocttto;  wirds  aber  noch  gesehen  am 
kU'id  ...  so  Isis  ein  Het  k.  3  Mos.  43,  57  ; 
wo  ein  flecke  daran  isl,  sircichl  ers  zu. 
toauft.  13,  14;  die  nicht  hab  einen  decken 
oder  mnlxel.  Eph»^  5,  27;  schafe,  die 
weisse  oddcr  schwartzc  mal  vnil  Hecken, 
doch  sonst  eine  f.irbe  li.ilit'ii.  vberdas  erste 
buch  Mose.  (1527).  Ti  inj>  ;  ein  Ihier,  das 
viel  flecken  aufl  dem  feil  habe,  der  proph. 
Habacuc.  (1526).  d  iiij\ 

■2]  virus:  das  eyn  y^'hche  slad  vnd  flegk 
ybr<!  kin  iu'u  haweten  vnd  ylire  .irm«  leul 
seih  versorgeten.  mm  kamffshsmdiung  vnd 
wseher,  (1524).  Fiiij';,eyn  yglich  flegk. 


ebend.;  vnd  sie  kamen  rulie  zum  npcken. 
Luc.  24 ,  2S ;  seer  viel  flecken  ou  waureu. 
5  Mos.  3,5. 

3)  Uifpet  ßtMt:  wie  wehen  wir  m»  an 
den  allen  aeirissenen  pellx  machen  vnd  jba 
also  zuschmctlern ,  dasz  die  flecken  hin  vnd 
wider  davon  stieben  sollen,  tischr.  37 1^ 

Flecket,  maculosus,  fiecken  Äoland, 
fUMg:  ich  wil  heute  durch  alte  deine  henk 
gehen,  vnd  aussondern  alle  (looketc  vml 
bundtc  Schafe,  l  Mos.  30,  32;  die  bundtcn 
vnd  Uccketcn  ziegen.  1  Uos.  30,  32 ;  fleckele 
vnd  bundte  herde.  1  Um.  31,  10.  «W. 
viecket,  ahd.  fllk-chöt;  fleckol  neftm  fleck« 
noch  hfl  Steinhötoel  Esop  99'*. 

l'leckickt,  dasselbe  was  ttecktl:  dicbunüle 
sciiafl  heisset  er  halb  weis  vnd  schwarlz. 
fleckichte  odder  sprewkiichie,  die  weiaie  ed- 
der schwaiizr  innl  vnd  flecken  haben.  vHt 
das  erste  buch  Mose.  (1527).  Tiiif. 

Flecklein,  n.  viculus:  vnd  war  kein  lioilf 
nach  (noch)  flecblen ,  sie  betten  ein  diegolt 
darynne.  der  112.  psalm.  (1526).  diij*; 
es  mu.sz  ein  joglu  h  liorfr  und  (Iccklein  e\nen 
eigenen  pfarrhcrr  haben,  tischr.  1 ,  14  be* 
Grimm. 

MeicnMMf  (fleddennaus),  f*  vuptrtäi», 

mhd.  vlt'dermi^s  {Ben.  2,  277'*),  ahd.  Ilc- 
clarmAs  (Grnff  2.  S73):  vnd  dis  soll  jr 
schewcn  vaier  ävii  vogeln,  das  jrs  nicht 
esset  ...  die  fleddennaus ,  die  nndaml. 
den  storck  u.  «.  «a.  3  Mos.  11.  1 8 ;  zu  der 
zeit  w  ird  jedernian  weg  werlTen  seine  silbcra 
vml  gülden  gcHzen  in  die  löcher  der  meul- 
wUrde  vnd  lleddermeuse.  Jes.  2,  20;  Jr 
fleddermeuae,  maulwtlrffe,  vhnben  . . .  4ie 
jr  das  üechl  niclit  leiilen  kOndl.  viier 
Hans  Worst.  (1541).  Jü]' ;  nhitihvflrlTe  vn<l 
fleddcrmeuse  haben«  {das  Uciu)  nichi  gerne. 
auslef.  adtfnar  «priidbe.  (1545).  Gnj'. 
bildlich :  wenn  wir  ewr  fledilemaus  oddcr 
n.it.lil  enlo ,  nenilich  ewr  widderreilo  idit 
confuUiUo)  niclit  bellen  begeii  nnch  hihtn 
Wullen,  üohci  jr  die  gewesl  seiu,  die  tus 
die  selbigen  on  vnsem  willen  bellen  «b»- 
reichl  vnd  aiisg(>|a<»sen.  tcanun^  Mt,L 
deudschen.  (\yM).  CjV 

Flegel,  m.  iribula,  slab  mtt  ktopjd  i*» 
mwinMafeit  des  gelreides,  oüui.  vlegel  (Ja» 
3,  nM.  flegU  {QtntfZ,  769).  mK 


d  by  GüOgl 


FLSU£ 


675 


FLEISCH 


Idkm  an«  ka.  flagdlun:  also  bill  idi,  d«* 
meiichf»!  HeioUe  aicbt  so  kaue  werc.  das 

er  f>iiM'ni  Inwrn  Üidrsl  einen  zann  aiiMason, 
wtiiiii  ci  wuste,  ilas  ein  Qegel  Itintier  der 
ihUr  »lUode.  wiätr  Han»  Wbrst,  (154  U. 
QJ^;  er  wOrde  die  feracD  gar  maotich  auff- 
hehen  als  sclitieicl  es  mit  flegeln  liiiulerjm 
her.  ehend.  Oj'";  das  man  Jon  jiinprn  si.ir- 
ken  JilitiMi  vod  judin  in  die  liand  gehe  ili*gei, 
ait,  karül .  •  •  vnd  lasse  sie  jr  brot  verdienen. 
vondenjüäenmdjrenlUgn,  (I543i.  rij'. 

Nebe ,  f.  supplicatio ,  preces ,  dringlirhe 
bitte:  die  kinder  sollen  wissen,  das  jre  heim- 
liche Verlöbnis  ntclils  ist .  es  sey  denn ,  das 
sie  es  von  jren  ellem  mit  demnilger  bille 
vnd  flehe  hernachmals  erlangten.  Jen.  2, 
10*.  — mhd.  vlöhe,  viege  (Hen.  3,  3  39). 
ahd.  ilelia  (Graff  3,  756J;  heute  erloscJim. 

fldn.  iitppliear«,  preearir  4ringend 
bitten,  mhd.  \IoIiim)  und  vItgen  {Ben,  8» 
33S">.  ahd.  Hrlion  (Groif  3.  755),  golh, 
mit  \tl  (ur  11  ,  |)kiili;in. 

1 )  ü6er  die  bedeulung  des  worles  heiixt 
es  SR  der  t^rifl  von  onbefeniet  toeniinenl«. 
(1523).  Ciij':  flehen  ist,  wenn  ich  gotl  yni 
^('(»♦•ii  vnd  vhcr  der  Lille  crmnne  durch  elw.is, 
doj»  grosz  für  yhm  gill.  als  durch  seya  liatm- 
berUtckeyU,  oamen,  ehre,  warheyl.  oddcr 
durch  Christum  etc. ,  und  in  der  mutkg.  der 
euang,  an  dtn  fümeviisicn  ft:<tien.  ( 1  527  ). 
VS''  bis  Xj":  flehen  aber  licisl,  wenn  icl»  die 
l>ille  dringe  odder  Ircibc.  also  das  ich  etwas 
anzeige,  vmb  wild»  willen  ich  bitte,  als 
wenn  icb  tu  einem  sage,  ich  bitte  dich  nmh 
gölten  \vil!<ni. 

2)  gewöhnlich  vcrbit^let  £.  mit  ffebeo  de» 
dtttiedtrferion:  vnd  bekeren  sieb  vnd  liehen 
dir.  1  kB»,  8,  47 ;  da  der  (der  ilril(«  haupl- 
mann)  ztijm  liinaufl'kam,  ftrngct  er  scino  knie 
^egcn  Elta  vnd  flehet  jm.  2  kön.  1  ,  1  3  :  so 
du  aber  dich  bey  zeil  zu  gotl  thusl  vnd  dem 
allmechligen  flehest.  BM  8»  5;  ich  mus 
flehen  den  kindcrn  niciaes  leibs.  19,  17; 
drni  herm  wil  ich  fleheii.  ps.  30,  ;  wt  nn 
mau  eio)  bawrn  Uehel,  weclisi  ytuii  der 
hauch,  von  heimHehe»  tnd  geslole»  brieffen, 
(1520).  Ej*. 

3)  statt  des  dat.  steht  die  pracp.  in:  vnd 
fifhcii  /II  dir  in  dicsi  rii  Iiatisc.  |  kön.  S,  33. 
oder  lur  [torj  :  Muse  aber  Uctiel  für  dem 


herm  semem  gott.  2  Mo§.  32,  1 1 ;  da  er  in 

angsi  war.  flehet  er  Tur  dem  benv  seinem 
gm.  2  chron.  33,  12. 

4  )  nur  selten  ersciteint  der  acc.  der  per- 
so» :  vnd  Esllier  redet  weiter  für  dem  künig, 
vnd  fiel  jm  snn  fassen  vnd  flehet  jn  (mir.* 
yiiiii),  das  er  weg  Ihet  die  bosheil  llaman. 
Esth.  8,3;  dafnr  m  h  drey  mal  den  herrn 
gefluhel  habe.  var.  zu  2  Cor.  12,  8,  wo 
dte  Aibel  dem  herni  hat, 

5j  ttehen  ohne  casus:  wer  denn  bittet  vnd 
n*  lii  t.  1  kön.  8/38;  man  leeterlvns,  so 
flehen  wir.    1  Cor,  4 ,  12. 

6 )  zur  bezeichnung  des  gegenständes  des 
/Mens  dienl  üe  prmep,  lun  (vmli):  ich  mOst 
vmh  mein  recht  flehen.  Hiob  9,  15;  vnd 
ficlit  l  viiiIj  crlö^ung  vom  lod.  Sir.  51 ,  13. 
auch  neben  persönlichen  daliv :  (er)  flehet 
dem  vniachtigen  vmb  hlllflb.  meisft.  13,  IS, 
«m»  nenere  bifteln  den  oec*  Selsen. 

Pieken,  n.  .iupplices  preces:  vnd  woitest 

i-rlxirrn  das  liehen  dcinos  knochts.  1  kiSn. 
8,30;  hüre  die  slim  meines  flehen*.  JW. 
28,2;  vnd  verbirge  dieh  nicht  Iter  meinem 
flehen.  55«  2. 

riehlick,  supplex,  mhd.  vl^heltch  {Ben. 
3,  339'  j:  das  na  binden  dran  (anAo^tanna) 
lautet  flohlich  vnd  hedeul  ein  herlzlich  begir, 
wie  wir  zu  deudscb  sagen ,  acü  hilff,  lieber 
hilf,  hillTdoch,  gleich  wie  wir  mit  dem  s^ 
bigon  ach  oddcr  doch  anzeigon  vnsor  flnliüch 
h('v\/.  (las  scheine  ronßlemini.  (l.'^^n; 

Fleisch,  n.  caro,  mhd.  vleiscü  {Ben.  3, 
33.i^,  M  fleisc  {Graff  3,  774),  goth. 
mangelnd* 

1)  dte  weichen  bestanälheih  det  UUeri- 

sehen  vnd  mi  nsclilichen  körpers,  im  gegen- 
satx  zu  haut  und  knochen:  vnd  nam  seiner 
rieben  eine  vnd  schlos  die  stet  zu  mit  fleisch. 
1  Mos.  2,  2 1 ;  die  vogcl  werden  dein  fleisch 
von  dir  essen.  40,  19  ;  vnd  die  kuc  für  jm 
verbrennen  lassfn,  Iicidcjr  rtdl  vnd  jr  ni  isch. 
4  Mos.  19,  5;  ein  giisl  hat  nicht  fleisch 
vnd  bcio,  wie  jr  schel.  das  ich  habe.  Luc. 
24,  39;  der»elbige  erden  Mos  ist  su  Idnt, 
fleysch,  oddcrn,  bein  cic.  worden,  das  15. 
cap.  di  r  ersten  ep,  s.  I\tuli  anäieCoriHther. 
(1534).  giiij". 

2)  fleisch,  leib,  kOrpcr  des  menschen: 

65* 


._^  kj  o^  -o  i.y  Google 


FLEISCH 


676 


PLElSCUfiRN 


ob  ich  wol  nach  dem  fleisch  nidit  da  bin.  so 
bin  ich  aber  im  geUt  bey  euch.  Cbl.  2,5: 

auch  riipin  fleisch  wird  sicher  Ilgen,  ps.  IG, 
9  :  das  aber  hie  stehet  'aufierülehung  des 
fleisches'  ist  auch  Dicht  wol  deudi^ch  geredi, 
'denn  wo  wir  flei«eh  btfreo,  dencken  wir 
nicht  Weiler,  denn  ynn  die  scherrcii.  aulT 
recht  (It'iplsrfi  :i}tfr  würden  wir  alsu  roden, 
'auirerstehuiig  des  tethü  odder  leichoams'. 
deudtch  ealech.  (1529).  Oiif. 

3)  der  gmu9  mmueh  iMicJk  leib  tm4  seele : 
vud  das  Wort  ward  (leiscli  vnd  wnnel  vnler 
vDS.  Joh.  {,  14.  hierxu  sagl  L.  in  der 
'  avaleg.  des  euang.  in  der  hohen  chrislmesse 
{muleg,  dtr  ep.  «mdf  iuang»  vom  aAienl  etc. 
1528.  X5*):  hiOMl  man  durchs  fleisch  ver- 
stehen die  ganlze  menschheit ,  !«'ih  vnd  scel 
nach  der  schnfTtgewonheit,  die  den  lui'uschen 
lleiüch  nennet,  vgl.  auch  l  Mos.  6,  12. 
Joel  3*  1  «.  «.  el.  fM6eioiidere  l»e«etc/kne( 
fleisch  4fe  durch  Adams  fall  verderbte 
menschliche  nalur :  das  w(trüin  fleysch  heys- 
sel  ynn  der  scbnfl  nicht  alleyn  eusäerltcU  der 
leyb.  da  fleisdi  rnd  blut,  beyn  vnd  hiul  an  ist, 
sondern  alles  was  von  Adam  kompt.  «p.  f. 
Pf  tri  gepredigt.  (1523).  Yj*;  was  vom 
Üi  ysoli  geborn  wird,  das  ist  fleisch,  vnd  was 
vom  geist  geboren  wird,  das  lal  geiät.  Joh. 
8i  6;  ao  isinu  oielits  verdamlichs  an  denen, 
die  in  Christo  Jhesu  sind,  die  nicht  nach 
dem  fleisch  wandeln,  sondern  mrh  dem 
geist.  Rom.  8,  1 ;  wandelt  im  geii>l,  so  wer- 
det jrdie  Iflato  dei  fleiiches  nicht  volnbriogeu. 
£fa(.  5,  16;  das  fleiacli  gelüstet  wider  den 
geist  vnd  den  geist  wider  das  fleisch.  5,  17. 
tgl.  dazu  noch  die  erkiärnng  des  Wortes 
Ueisch  in  der  vorrtde  uuj  die  ep.  s.  i*auii 
on  He  Affmer.  BlndteU  7,  438. 

4j  l  Mos.  6,  13.  17.  7,15.  21.  ps. 
136,  25  rt  ö.  steht  aUea  fleisch  ßr  alte 
bende  geschöjffe. 

5)  lur  btsHdmtng  gleicher  abstaimmung 
(bhitaveneandtocJka/l)  diene»  che  forwtdn 
fleisch  vnd  blnt.  fleisch  vnd  hein:  er  ist  vnser 
bruder.  vnser  Heisrh  vnd  blut.  1  Mos.  37, 
27  ;  du  bist  mein  bcin  vnd  fleisch.  29,  14; 
jr  seid  meine  brader.  mein  bein  vnd  mein 
fleisch.  2  Sam.  19.  12. 

6)  fleisch  euphem  (ur  die  männliche 
echam:  jr  soll  aber  die  vorbaut  an  ewrem 


fleisch  beschneiten.  1  Jfee.  17,  11;  ent- 
lieh Iriebeatn  hnrerey  mit  den  hindern  Egypti, 
deinen  nachbam,  die  Krot  fleisch  hatten. 

Exech.  10,  20. 

Fleiscbbank.  f.  laniena.  macellum:  er 
folget  jr  beide  nach,  wie  ein  ochse  snr 
fleischbanck  gefan  wird.  «pr.  7,i22;  welch 

viehe  man  niestet,  die  zeuf  ht  ninn  nicht  rnr 
last  odder  zum  brauch ,  wundern  ynn  die 
kuchen  zur  fleysehbanck.  der  proph.  Haka- 
eue,  (1526).  g  j*;  darumb  ist  mein  rat.  das 
man  die  rUstung  nicht  so  geringe  anschlahe 
vnd  vnser  armen  Deudschen  nicht  ^nd  die 
fleischbanck  opflere.  vom  kriege  widder  d.  T. 
(1529).  üj";  vnd  nichts  damit  ausgemhl 
wdrd,  denn  das  man  vnservolck  verr'  t  c  r- 
räth)  vnd  «inlT  die  fleyscli?  .^n  k  opITeri  vod 
vnnUtzlich  blut  vergeust.  ebend.  Hij**;  vod 
müsse  euch  geben,  wie  es  vns  Üendschen 
gieng,  da  wir  wider  s.  Johannes  Hus  anek 
anGengen  den  friede  zu  breclu  ti  vnd  die  B<- 
hcmen  heknegten,  vnd  vns  der  bapst  auch 
auQ  die  fleisch  bauck  opfferle,  das  wir  jia 
seine  lust  hassen  musten  mit  vnserm  bhit 
vnd  kÖpfTen.  irarmnijfe  an  t,  L  deudsi^M. 
(1531).  Bij".  einen  tut  flr  tscfihank  liauen. 
ihn  um  ehre  und  glimpf  bringen  [vgi.  zur 
bauk  bauen  s.  205):  es  sind  rohe,  bittere, 
vergiffte  herlsen,  die  alleyn  haben  eya 
scbwartse  veiyiflte  tmgen,  kdraen  yedn^ 
man  zur  fleysehbanck  hawen.  q^prsüff 
vnd  Warnung.  (1525).  Dj». 

Vlelscbbrieff,  m.  bäpstUches  schreWenf 
wridut  das  fieisthegeem  in  4er  fulmMA 
gestattet,    wider  dß»  haptUm  m  last. 

(1545).  RjV 

flelschhrnnstig:  ein  bessiger,  Qeisch- 
brün»tiger,  vermessener,  falscher  Christ. 
vondmemeU^vndkMmt.  (1539).  Zij^ 

fldschJl^,  «.  das  sind  nicht  brod-, 
fleisch-  noch  kleider  diebe.  «ff»  iftwoa  en|f 
Matth.  22.  (1535).  Ej\ 

Fleischer,  m.  meUger,  in  L's  hausre^ 
nung  {de  Wette  br.  6,  330):  fleischer  sa 
schlachten. 

ffldichcra ,  eine  mtrbeiL.  eridhemmd« 
Verbalbildung ,  nach  art  des  ßeisches  tlut»: 
liebe  Kethe,  bt'd"nf  k  dooli,  wo  sie  (L's  lochlff 
Magdalena)  hm  komyi . . .  aber  Ueisch  vod 


rLBiSGHlBN 


«77 


FLEISCHTAG 


blut  fleiscliert  vnd  blutel,  Ihul  wie  seine  art 
isl.  der  geisi  lebel  vnd  ist  willig.  iUehr, 
352*;  denn  so  .du  mein  ileisch  crgreiflesi, 
»0  ergiriffcsl  du  uicht  schlechl  fleisch  vnd 
hlul.  sondern  issest  vni!  Irinckesl  fleisch  vnd 
biui  das  güllerl,  das  isi  gibi  die  arl  vnd 
krallt  der  gottheil,  es  fleischert  oder  Uttterl 
nicht,  sondern  es  bat  die  art  vnd  krafft  so 
goU  h-A[.   Kisl.  2 ,  l')n\ 

ClfischerB.  carncus:  vnd  wil  das  sleinern 
heiu  wegnemen  aus  ewrem  leibe  vnd  ein 
Qeisehem  herlx  geben.  Bx€eh.  lt.  19; 
niebl  in  steinern  laOeln,  sondern  in  Heischern 
laffielndes  liorlzcn.  2  Cor.  3,  3;  {Ecoiampad) 
Uttsem  gott  beissl  den  gebacken  goll,  den 
brOdlem  golt,  den  fleischern  gott.  4ai  dk'eae 
wari  CAnitf  noch  fest  stehen.  ( 1 527 ).  fij* ;  es 
wird  freilich  auch  einen  flcispliorrn,  ja  papipm 
bapst . . .  zuschlahen  können,  exempel  einen 
rechten  buchcff  zu  weihen.  (1542).  Ciij^ 

llf  iMbtsbrnt  (fleisebsbrotl,  ».  panit  eni^ 
neut:  es  (das  brot  des  abendmahls)  isl  nu 
nicht  m<>lir  m  hl'ü  hl  brod  ym  backofen,  son- 
dern Ueischsbrod  odder  leibsbrod,  das  isl  ein 
brod  so  mit  dem  leibe  Christi  ein  sacrament>  j 
lieh  Wasen  vud  ein  ding  worden  ist.  vom 
oben  dm  a  l  Ch  lit  Ii.  x  j ' . 

Heischeslust .  /.  cupidiiai  camis:  flei- 
scheslusl  [SO  in  der  bibel  v.  1 539 ,  in  der 
amg.  v.  154&  fleiscbea  last)  ist  burerey. 
randgl.  zu  1  Joft.  2>  16. 

rieischessen .  n.  usus  carnium:  vnd  ist 
solchs  werck  ein  sonderlich  werck  der  iiebe, 
das  wol  auch  jUl  von  nOten  isl ,  da  man  mil 
fleischessen  vnd  ander  freibeil  frech  vnd 
rauch  ou  alle  not  die  scIi wachen  gewissen 
zurUUell.  Bindseil  7.  116;  wir  sind 
Christen,  leider I  uiil  bildbieeheu,  lleisch- 
essen  vnd  andern  aasaeriichen  dingen,  de 
Welle  br.  2,  18». 

f lehfhfre^sff ,  m.  carniplviqus,  beseich- 
nung  der  iulheraner  seitens  der  reformirten : 
vnd  spullen  vns  darnach,  wie  sie  gelastet, 
das  wir  fleiscbfresser  vnd  blntsenffer  sintI 
iamon  «O*  dem  sacrament  etc.  (1526) 
Aii]';  er  so!  ein  capernait,  Alreiis ,  Tiiyesle 
vud  fleisch  fresser  sein,  das  diese  wort 
ChrUH  noch  fest  Stehen.  (1527).  riij*;  wir 
armen  elenden  fleischfressar< 


Ileisch  fresser ,  blulseuUer.  anihropophagos, 
capemailen.  kwU  bekentnU.  (1544). 
llellcUnmr  (fleisekhawer) ,  m.  melsger, 

fleischer:  lassen  auch  nicht  alt  l»is  der  llfisch- 
hawcr  vber  sie  komc  vnd  niaclie  worsle  draus, 
der  147.  psa/m.  (1532).  Cij* ;  sie  weiden 
eben  die  schaff  gleich  wie  die  fleischbawer 
am  osUFsbend  Ibun.  EitL  1,  32^. 

rielschlich,  (arnalis,  mhd.  vlcischlich 
[Ben.  3,  340').  ahd.  Ileiscllh  [Graff  ?,,  776): 
d^nn  Wir  wjssen,  das  das  geselz  geislhch  isl, 
ich  bin  aber  fleischlich,  vnier  die  sdnde  ver- 
kaulll.  Ji^a«.  7,  14  :  vnd  ich,  lieben  brUder, 
kund  nicht  mit  cneh  reden  als  mil  geisllichen, 
sondern  als  mit  üeischlichen.  1  Cor.  3  ,  1  ; 
das  wir  nicht  in  fleischlicher  weislieil ,  son- 
dern in  der  gnade  gottes  aulT  der  weit  ge^ 
wandelt  haben.  2  Cor.  1 .  12;  oder  sind 
meine  ansrhlegc  fleischlich?  1,17;  diewafl'en 
vnser  ritterschaifi  sind  nicht  lleischlicU.  1 0, 4 ; 
vnd  isl  on  sacbe  auffgeblasen  in  seinem 
fleischlichen  sinn.  Col.2,  18;  enlhallel  euch 
von  fleischlichen  Kisten.  1  Pel.  2  ,  1 1 ;  wie 
der  bripsl  durch  eite  verbieten  die  well  er- 
1  füllet  hat  mit  allem  uiuivvdiigem  leben  vnd 
grewiieben  fleischlichen  sOnden.  nmdt.  a« 
2  Pet.  2,  18;  buellieder  vnd  fleischliche  ge- 
senge.  Jen.  8,  392' ;  m\  jm  ist  ein  fleisch- 
liclier  arm .  mil  vns  aber  isl  der  herr  vnser 
goll.  1  thron.  32,  8;  fleischliche  äugen. 
Hioh  10,  4. 

flelaefcitck,  camaliten  wenn  jrgend  eins 
mans  weih  sich  verlletl  ...  vnd  jenian*^  si*« 
fleischlich  beschlelTl.  4  Alo*.  5,  13;  denn 
die  da  fleischlich  sind,  die  sind  fleischlieh 
gesinnet,  die  aber  geistlich  sind,  die  sind 
geistlich  gesionel.  aber  fleischlich  gesinnel 
sein  ist  der  lod.  Rom.  8,5.  6;  fleisehlicli 
gesinnet  sein  isl,  das  man  nichts  nach  goll 
fraget,  oder  sein  nicht  achtet  vnd  nichts  da- 
uon  verstehet,  jilosaa  tu  Rom.  8,6;  ein 
ander  mal  [der  HO.  psalm.'  1539.  Qüj*) 
erktär^  L.  fleischlich  oder  nalttrkcb  gesinnet 
sein. 

Ileiscbmarkl,  m.  mace//wn:  alles  was 
feil  Ist  auir  dem  fleischmarckt  («or.  fleyscba 
marcki  und  fleyscb  marck),   das  esset. 


1  Cor.  10.  25. 


armen  elenden  Qeischfresser.  vwnoMMmat  » 

Onatf.  (1528).  liij^;  vus  bieasen  sie|    Hclicbtag,  m.  Ukg,  an  loelcAem  ßetsah 


Digltized  by  Google 


FL£1SGUT0PF 


678 


FLEISZIG 


ZH  ««M»  erfattM  Ut:  wenn  dyn  raff  eynen 

fleyüchtflg  gepotcn  wQrde.  das  ander  leyl 
wid^l^'r  dif  hyml.  Propheten.  (1525).  Biifj*. 

fleischtopf.  m.  olla  carnium:  da  wir  bey 
deu  fleischlüpfen  Sftssen  vnd  hallen  die  fülle 
brod  stt  oHen.  2  Mot,  16.  3. 

FleUl,  tn.  diligentia,  Studium,  eifer,  mhd. 
vH/  (ffev.  3,  332'),  ahd.  üb,  (GraffZ,  780), 
bei  L.  meist  vkU  {anfangs  auch  vleisz), 
selten  fleis  (fleisz)  geschrieben, 

1)  es  gchörcl  viel  erbeil  vnd  grosser  \leis 
dazu.  2  -Ifarc.  2,  27;  dasselbige  das  jr 
güUiicli  st'nl  hririlbel  Worden,  welchen  vicis 
hat  es  in  «itch  gcwirckct.  2  Cor.  7 ,  11; 
goU  ley  aber  danck,  der  iolch«ii  vleis  an 
euch  gegeben  hal  in  das  hertz  Tili.  8,  16. 

2)  lleisz  Iinben:  also  auch  die  lischor 
vnd  ziiiimerleuic,  die  Ug  vnd  nachl  erbeilen, 
vnd  vicis  haben  mancberley  ert»eit  su  machen. 
Sir,  38.  2$;  ich  gebe  jin  zeugnis,  das  er 
grossen  vleis  (var.  eiflcr)  hal  mb  euch. 
Col.  4.13. 

3)  fleisz  tliun :  da  der  kiinig  solcbs  hOrel, 
ward  er  seer  betrabt  vnd  tbei  grossen  viets, 
das  er  Daniel  eriöseie.  Dan.  6 .  14;  so  du 
aber  mil  deinem  Widersacher  für  den  fUrsten 
gebest,  so  Ihuc  vleis  aufl  dem  wege,  das  du 
sein  los  werdest.  Lue.  12,  58:  thue  vleis« 
das  du  vor  dem  winter  komest.  2  Tim.  4,  2 1  ; 
daniiiil),  liehen  brüder,  ihul  ilesle  mehr  vleis, 
ewcrn  lierufl  vnd  erwelung  fesl  zu  mnclieii. 
2  Pel.  1,  10;  wie  er  denn  grossen  vleis 
thnl,  b0te  deudscfa  su  raden.  es«  aAMAmki 
Christi.  (ir)2S).  bif)^ 

4)  fleisz  .inki'hren,  ;nnvf>n<1pr!,  ftirwenden : 
doclorEck  ynn  scyner  dispulauoii  allen  vleysz 
ankeret  hall,  mich  vnd  meyn  malery  hcsszig 
«eu  machen.  4»  Hielte  kr.  6,  18;  so  wendet 
allen  owren  vleis  dar;in.  2  Pet.  1,5;  alleti 
vlcys  fiirwenden.  originalbr.  v.  j.  1523  m 
archiv  iu  Weimar,  0.  pag.  74.  FF2. 

5)  mit  fleiss:  thtistu  das  mit  fleyss»  so 
biss  gewiss*  da  bist  der  besten  slreyter  vnd 
herlrn:^  pyner.  von  den  guten  wereken. 
(1520J.  Hiiij**;  darumb  sollen  wir  vns  mit 
allem  vleis  gewenen,  diese  sacbea  mit  des 
glanbens  ittgen  aDiuseben.  preHt^  av4f 
der  kindertauffe,  (1540).  Eüif ;  vnd  kuckl 
mit  grossem  vleis  der  saw  vnler  dem  pirtzci 
^uu  den  tlialuiud  hinein,  vom  schem  Aant- 


pharoi.  (1543).  Eiij*;  aber  verwarel  eiM& 
mil  vleis,  das  jr  sie  nidtl  bekrieget.  5  Jfot. 

2.  4  ;  das  flu  nni  vleis  hallest  vnd  ihiisl  altr^ 
das  dich  die  pricaler  leren.   24  .  8  «.  öfter. 

Flelsscn.  conlendere,  studere,  wnhd. 
(Bm,  3,  3S1),  Chi.  ffl^an  (Graf  3, 7781. 
bei  L.  nur  reß.  sich  flciszen.  vgl.  heflcisxen. 

a)  mit  infin.:  denn  wie  jr  euch  i'enlKsrn 
habt  von  gott  abzuweichen,  also  Uckirel 
euch  nn  vnd  vieissigel  euch  sehen  mal  mriir 
den  herrn  zu  suchen.  Barueh  4  ,  2S  ;  wie- 
wol  iil»  ein  mrrlilijror  köuif;  bin,  hab  icJi 
doch  mich  meiner  gewail  nicht  wöllcn  vbrr- 
hebcn,  sondern  mich  geulissen  gncdigbdi 
vnd  sanfll  so  regieren.  «I.  im  Eeiher  I,  2. 

b)  mit  abhängigem  sals:  darumb  soll  yhr 

eilcli  vleysseti,  d-K  jr  j;i  vnslrffnieh  vnd  vn- 
Uiddeiich  Icbl.  die  ander  ep.  Pelri.  (1524^. 
k  j* ;  vleisl  sich ,  das  seine  sache  rerbl^ 
schaflen  sey.  der  112.  psalm.  (1526). 
d  5";  die  Juden  vliesscn  sich  (l.iinil,  das  sie 
fast  alle  uianslulder  vntcr  ylin  anzcichnplen. 
sermon  von  der  hauptsumma.  { 1 526).  Aü^; 
die  giflUgen  meuler,  die  sich  vlciiscB»  «a 
sie  etwas  ergriibbeln  vnd  erhasdiett  hOnnM. 
deudsch  calerh.   fI529i.   l.ij\  ! 

c)  mit  gemtiv:  doch  ums  er  des  sich  auch 
vlebsen ;  Jen.  6,  40 ;  vicysset  eneh  dsr  ehr- 
barkeil  gegen  jederman.  var.  sm  RSwt,  12. 
17;  vnd  dafür  mich  kriegcns  vnd  wellliili- 
srhwenls  gevhsseii.  vom  kri^gp  tridder  d.  1. 
(I529j.  Bj";  ein  Irefflicher  mau,  der  sich 
von  jugent  soll  aller  lugend  gevliaaan  hatte. 
2  Mace.  15,  12. 

Vleisilg,  diligens,  mhd  vliirec  {Ben.  3,  \ 
352'*) ;   ein  wacker  vleissig  mensch,  der 
101.  p<a/m.  (15.14).  Giiij'* ;  vlcissige  leoic  | 
t  chrou.  10,  1 3 :  vleissige  menner.  27,9; 
in  vleissig  weih  ist  ein  kröne  jros  mannes.  ] 
spr.  12,  4  ;  lesen  vnd  widerlesen  niil  vleis-  I 
sigem  auiTmercken  vnd  aackdenckeu.  WU- 
lenb.  1,  *  iij*. 

Plcisilg.  diligenler,  ahd.  flls^igo  {Graff  3. 
781):  vleissig  suchen ,  forschen  vn  !  frr-en. 
5  JHos.  13,  14;  forschet  vleissig  uach  dem 
kindlin.  Matth,  2,  8 ;  wie  ich  dcyn  «nsebsU 
SSO  vleyssig  habe  beschotsL  tynemMriefM 
bapst  Leo  X.  (1520).  Aij'';  so  gar  vleyssig 
halt  Christus  furkuuuneii  vnd  gerteerti,  <li' 
niemaal  mettscben  gesetz  auflricblei  yn  »«7' 


d  by  Google 


FLSISZIGEN 


679 


FUCKEiN 


ner  kirclien.  mff  ätu  vhirehritUieh  hueh 
bock»  Emszers.  (1521).  Dij'-;  I  nit  sie 
Ac^h'  Ikis  howpglvn«)  gereiUt  wcnItMi,  \I»  iN-^ii; 
viul  Ulli  eriiül  zu  heten.    vom  kriege  wtikler 

4,  T.  (1529).   Ciij' ;  es  munltt  «her 
Volk  in  der  kirdien  vom  predigstuhl  ileixiig  ge- 
lehrt vnd  enMlmel  werden,  de  WeU»  br. 

5.  226. 

Flcluigea.  üicli.  tri«  sich  llciszen:  hall 
yhn  doch  der  lenfti  sxo  gar  beteeeen  da:« 
er  sich  kcyns  anders  vlcyssigl,  denn  aus  Lmi- 
lerm  mudwill  der  gollichoii  iiuiiestel  wort 
oOeoilich  Izu  leslcrn  vnnd  üi-liendcn.  anl- 
worl  dsMlicfc.  (1522).  £ij";  sie  vleiss4;cD 
aidi  der  lUgwi.  pe.  si,  5;  weh  denca*  die 
des  nior({en<;  Tin«'  aiiff  sind,  des  saufTens  sich 
zu  vieisstpi'ii.  Jfs.  f) ,  11;  vleissigi  L  (rar. 
vleissel)  euch  der  ehrbarkeit.  Rom.  12,  17. 

Hctalgllcli,  tediiid.  mit  fMu,  mM. 
vH^eclIche  (Ben.  3.  352''):  so  liai  der  horr 
auch  zu  '»urh  gesand  alle  seine  knechte,  die 
proplielen  vleissiglich.  Jer,  25,  4;  daraulT 
sollen  die  regenten  fleyssiglich  sehen,  oiif- 
t9§,ieruh0n9epot.  (1528).  Mij^;  aulT  das 
er  dis  b(ichHn  deslc  lieber  habe  vnd  vlcis- 
siglicluM'  lerne,  vorr.  L's  auf  Menius 
oeconoima  chrüliana.  (1529).  Aij'. 

ndviidtt  doMdfte;  da  rielT  Herodcs  die 
nagos  beymlich  vnd  erlernet  vleyszlich  von 
yhnen  die  tzcytl  des  Siemen,  ausleg.  der  ep. 
vnd  euang.  vom  chrislag  eic.  (1522).  ggg 
iij\  var.  zu  Malth.  2.  7;  crslUch  wisset, 
dass  man  soll  vnd  musi  golt  gehorsam  seyn 
vnil  flelsziich  sich  hulen  für  ungehorsam 
seines  willens,  de  )VeUe  br.  4,  415.  —  in 
einer  ungedr.  urk.  v,  j.  1407:  fliszlii'hen. 

Plraciev,  in  Wdkerftetf  bringen,  ßüehtmt 
vnd  iagt  yhn  (den  leib  Christi)  schlechts  auch 
vom  hymel  mkI  •ms  dt-m  gctst,  dahin  doch 
ylin  «Itp  Schweriner  gi'tleuciit  halten  als  ynn 
eine  Tesle  bürg,  das  diese  wort  Christi  noch 
feti  tldtm.  (1527).  kij*;  vuser  herr  in 
Bgypien  gefleucht  must  werden.  VOM  de» 
jüden  rnd  jren  lügen.   { \  54   >  \j\ 

Vleitcnwerck,  n,  orgetpleijen  mU  flöten- 
ton:  ich  wolt  nicht  das  du  mir  em  orgeln 
mit  viersehen  rcgisier  vnd  zehn  fach  fleulten 
werck  mechlcsf.  (jhv/,  (/  ff  r  ep.  vml  euang. 
vom  aduenl  elr.  (152b).  C-j''-  Heute  ist 
nd.  fonn  {tyi.  Umm.  wlb.  l ,  417)  ßr  das 


hä.  (lote,  mkd.  floile,  vloite  (Bern,  3,  863^), 
aus  dem  <i/0viii.  flahttlO)  flaute,  «gl>  Dies 

tctb.  117. 

Iflcntle(tt>  n.  kleine  fiöle:  es  war  auf  ein 
seit  ein  fiaeher,  der  mit  einem  flenllein 
den  rischcn  einen  tans.  de  WtUebr.  5«  257. 

Plirken ,  sarcire,  reparieren,  {durch  auf- 
setzen P!Hi-f  ßt'rkesj  schadhnfle  stellen  aus- 
bessern, mild,  viickcn  {Ben.  3,  338*). 

1 )  seid  jhr  da  zurissen ,  lieben  papislen, 
so  flicke  euch  der  leuHSd.  ei»  Widdern^ 
vom  fegefeur.  (1530).  Diii]**;  hie  hallen 
die  theologcn  zu  flicken  vnd  zu  läppen,  von 
der  winkelmessen.  (1534).  Eiij''. 

2)  kleidcr  flicken :  uiemaud  Ilickl  ein  all 
kleid  mit  einem  läppen  von  newem  tuch. 
Matäk.  9|  10  ;  niemand  flicket  einen  läppen 
von  newem  tuch  an  [Luc.  5,  36:  auf)  ein 
all  klcid.  Marc,  2,  21 ;  aber  die  schwermer 
g.iuckeln  also  yhren  Itteberten  -pells  damit  »u 
flicken,  vom  adendmal  Christi.  (1528). 
hl";  ein  alter  ziirissener  peltz,  daran  man 
jmer  plcizen  vqU  flicken  mus.  der  110.  jm« 
(1539).  Df. 

3.)  netze  flicken:  vnd  da  er  von  dannen 
liirbas  gteng,  sähe  er  sween  andere  hrlder. 
das  sie  jre  netie  flickten.  MaUh,  4»  21; 
Jtfarc.  1,19. 

4)  am  srhiepe!  Ilicken  :  wollen  aber  solch 
vnrechl  nicht  widderruflen  noch  bussen,  he- 
hen  an  am  schlegel  su  flicken,  «emuntim^ 
zum  sacram/nd,  (1530).  DiiiJ^;  sie  haben 
liio  viel  inarterns  jnn  diesem  sprueh,  wie  sie 
jun  alten  andern  haben  vnd  künnen  doch 
nichts  schaQen ,  on  das  sie  jiner  am  schlegel 
flicken  vnd  eine  logen  mit  sieben  Jflgen  gern 
wollen  wahr  machen,  vom  schem  AamjlAo- 
ras.  (1543).   Nij''.   vtjl.  sddcgcl. 

5)  vnd  weun  der  artzl  schon  lange  dran 
{am  leib  iet  meneeken)  flickt,  so  gehet« 
doch  endlich  also  'heute  Ittfnig,  norgmi  lod*. 
Sir.  10.  11. 

6)  armi«  gloslin,  die  d.  Carlstad  vber  dem 
kilche  Uickt  vnd  läppet,  das  ander  legi  Wid- 
der d.  hyml.  prophelen.  (1525).  Gj'*;  nim 
beide  tcsiament  für  dich,  des  Luthers  vnd 

des  Sudlers,  halt  sie  gegen  ander  n  wirslu 
sehen,  wer  jnn  allen  beiden  der  tiuiinelscher 
sey,  deun  was  er  jnn  wenig  orlen  geflickt 


L/iyiu<.Lu  üy  Google 


FLICKEREI 


6S0 


FLIEGEN 


vml  gcenderl  hat  (wie  wol  mirs  nicht  allofi 
gi'fellei  * .  so  kan  ichs  ilocli  woJ  leiden  vnd 
scbadel  mir  sonderlich  nichts,  so  viel  es  den 
t«xt  betrifll.  ein  tendbfieffwMdoimeti^eH. 
(1 530).  Aiiij*' ;  es  finden  sieh  lufeilige  neben 
luMiilelchcri  firies  odor  zwoy,  die  aiirh  wollfn 
Hiilgcnn  kl  oder  vcn  iclil  sein,  von  d$H  COn- 
cUijs  vnü  htrchen.  (1539).  Kiij\ 

7)  sagt  dem  guted  geadlen,  das  sicIm  so 
wird  flicken  lassen  fitr  goU  vttd  in  gewissen. 
Jen.  4,  35 1^ 

8)  häußg  gebrauchl  L.  ein  refl.  sich 
flicken :  der  glawb  nit  bedarfTdcr  spiialischcu 
gerecbtickeit,  die  sich  mit  menschen  ge- 
setzen  odder  werck  flicket,  der  36.  psalm. 
(1521).  Ciiif ;  d.  tarlstad  sirli  liie  Hnkt 
nul  eyner  glui>e.  das  ander  teyl  tcidder  die 
hjffiA,  Propheten.  (1525).  Fij**;  alle  yhrc 
frsgeiappen,da  .sie  sich  so  bclteliüch  mit  plelzcn 
vih!  nirb'ii.  das  diese  rrarl  Christi  noch  fest- 
slthen.  (1527).  m  iiij";  sihesKi  wip  rf>in  diiig 
CS  ist,  steil  so  mit  buchslahen  tlKkcii  \iid 
plefsen?  iHMiafren4mal  OtrüU.  ( 1 52S).  e  ij' ; 
wie  denn  alle  die  thun>  so  büsc  Sachen  haben, 
vnd  sich  so  jemorlioli  lln  kf  ii  \iid  allcricy 
rencke  suchen .  das  jre  Ijoüc  baclieu  ja  nicht 
ans  Uechl  kome,  wamunge  an  s.  l.  deud- 
sefce».  (1681).  Di";  also  kandlen  wirs 
iheologen  helfen  für  golt  verleidigen  als  eine 
not$:.ichc .  die  >:ich  mit  Mosi  exemplo  flicken 
luuste.  de  iVeite  br.  6,  265. 

Plickcrei .  f»  mit  dickerey  einer  gleissen- 
den rcrormaiion  sti  bessern.  Jen.  3»  182^ 

Flickwerk,  n.  opus  rcconrinnatum :  dnn 
was  sie  mit  ablas  .  .  .  haben  in  allen  landen 
gestolen,  noch  sielen  vund  erschinden,  acht 
icb  als  sls  flickwerck.  an  den  chHsiL  adel. 
(1520).  Eij*;  das  ist  hcUcIey  vnd  flickwerck. 
4er  10\.  psalm.  (1531),  Eij';  pt-lifii  nur 
mit  flickwerck  uroh,  das  siejrirrlhum  he- 
sebflnen.  Ii$d»r,  8*. 

fllagc»  f*  mÜMca,  mhd.  vliege  (Ben.  3* 
343"),  ahd.  fliogA.  fiiagSi  (G raff  3 ,  762): 
wo  man  aber  goft  gehorsam  sein  soll.da  hindert 
vus  eine  fliege  jeusL  dem  Kein.  Jen.  6,  347* ; 
sehub  heysst  eyne  flieg«  solT  ebreisch.  nnss- 
leg.  der  ep.  vnd  euang.  von  d.  heyl.  drei/ 
könige  fett.  (1525).  s  üj"";  es  ist  vicbe 
vnd  slal,  sprach  der  leufel  vnd  treib  seiner 
muller  eine,  fliegen  in  den  hindern,  mder 


Hans  WorH.  (1541).  lliij'';  vnd  iBS|ir 
lassen  die  weil  eine  fligcn  ins  matd  faren. 
exempel  einen  rechten  bischoff  zu  iceiku. 
(1542).  Fij'' ;  also  haben  die  gdeitcn  «scb 
eine  ^cichnis  von  eym  beitler.  der  vol  «rua» 
den  war,  vnd  sassen  viel  lliegen  drynoea, 
die  ylin  sogen  vnd  sloelicn.  ob  kriegi- 
ieutte.  (1527).  Ciij'";  ein  corporal  ilur 
kein  Christen  weih  wasscben ,  vnangesehca, 
das  es  sonst  wol  die  fliegen ,  so  doch  vnge- 
weyliei  >.irid,  besclimcissen  ibüren.  ton  den 
schlüsseln.  (1530).  Jtj^;  also  verderben  die 
schedlichen  fliegen  gute  salben,  pred.  10.  L 
fliegtlp  volare,  mhd,  vliegen  (Ben.  9. 
342*) ,  ahd.  fliogan  {Graff  3.761).  d»>  3. 
pers.  sg.  ;>r<iM.  Iau(fi  bei  L.  noch  fleuget. 
llcugl  {mhd.  vliugetj;  der  conj.  flüge  {ft. 
55.  7)  neben  flüge  {Jer.  48,  9.  ofmi. 
Joh.  12.  14).  einige  male  begegnet  die 
Schreibung  flielien /ur  fliegen :  Mielu'p  hml 
liie  niclii  wie  die  vogel  fliehen ,  sondern  wie 
Dauiü  für  seinem  son  Absalom  ßocb.  der 
109.  psabm.  (1535).  Siy'*:  fleucht  ges 
himel.  Sir.  23 .  5 ;  wenn  man  ein  scbis 
blich  aiiOXhut.  halde  sn  flenliet  die  fliege 
drauff.  lischr.  438''.  aber  nicht  hierher 
gehört  die  tteUe  Jen.  4 .  1 84^  hei  Grimm, 
da  der  iHrigintUiruek  {ober  das  erste  Iwk 
Mose.  1527.  cc  j**)  fliegen ,  nicht  fliehen 
hat.  innf}>'kehrt  kommt  aucft  fleugt ^fleucbl 
vor,  s.  hernach  fliehen. 

1)  alles  was  fliegen  knnd  vnd  alles  was 
fillich  halte.  I  Mos.  7  ,  14  ;  vnd  lasse  dea 
lelicndigen  vogel  ins  frey  feld  fliegen.  3  Mos. 
!  4 ,  7  :  fleuget  der  hahicht  durch  deines 
verstand  ?  Uiob  39 ,  26 ;  fleuget  der  adeler 
aus  deinem  befelh  so  hoclit  38*  27;  wie 
ein  adeler  fleagt.  5  Afo«.  28 ,  49  ;  wie  eit 
adeler  flptipt  nir  speise.  Uiob  9.  '2»< :  — 
dir  wird  keine  gebralene  taube  ynn  da>  maul 
(liegen,  ausleg.  der  sehen  gepot.  (I52S). 
6ü*. 

2)  Seraphim  stunden  \ber  jm,  ein  jglif  her 
hatte  sechs  fldgcl.  niil  zween  deckten  sie  jr 
audlilz,  mit  zween  deckten  sie  jre  füsse  Tnd 
mit  iween  flogen  ste.  Jes.  6*  2;  da  flog  der 
Seraphim  einer  zu  mir.  6,6;  vnd  icb  sähe 
\nd  börel  einen  engd  fliegen  mitten  dordi 
den  liirnel.   offenb.  8,  13. 

3)  lur  den  pietlen,  die  des  tages  flieget* 


bigiiized  by  Google 


FLIEGfiNKÖfüG  081 


FUEHSN 


pwim  9i,  5;  wer  sind  die,  welche  fliegen 
wie  die  woldtcn.  /m.  60t  S. 

4)  wiUö  wider  ein  flii  geiifl  Mnt  so  ernsl 
sein.  Hiob  13,  25;  ein  flicgemicr  brieifp. 
Sack,  b,  1 ;  dazu  auch  den  fliegenden  licoh- 
tern  TPd  jrrwissehr  n  gegleubl  htt,  ein  wid- 
demijf  «ONi  f§gefe»r.  (1530).  Eij*;  vnd 
füre  vns  mit  soynen  fliegenden  brendm  vntl 
Iieclilern  niis  der  ban.  lyn  brieff  an  die 
Christen  zxt  Slraspurg.  (1525).  A5'*. 

Fliegenkönig,  m.  fliegenktfnig  odder 
grosse  humele.  ausleg.  der  cp.  vnd  euang. 
rnn  d.  heyl.  drey  köniye  fest.  ( irr2'>v  .siij'  . 

FUegeitMaiiB,  tn.  abo  nenneien  die  juden 
den  abgoii  Accaron  zur  scboiach  Beelzebub, 
flicgeninan,  th  der  ein  omechtigcr  man  were, 
der  kaun  wirdig  wero  zu  Iial)en  «in  fliegen 
tum  wdbc*  wider  den  falsch  genantten 
geystl.  stand,  (1522).  Cii  bei  Grimm, 

Fllegniwedel»  ».  imtteariiiiii:  «idlen  ia 
einer  narren  kappen  mit  einem  lliegenwedel. 
widrr  Uant  fVorst.  (1541).  Nü". 

Fliehen,  fugere,  mhd.  vlielien  (Ben,  3, 
345"),  ahd.  Ütutiaa  (Graff  3,  764>,  yuih. 
^hnhan.  Urtia  sg.  praet»  fleucht,  tmmal 
fleuhet  {Jac.  4.7;  mML  vliuhcl .  ahd.  fliu- 
hil),  imp.  neueli  ,  prael.  noch  floch  \fuhd. 
vlochj  neben  Höh.  llnlie.  trie  nielieii  /lir 
fliegen,  so  erscheint,  wenn  aucU  seltener. 
fliegen  /lir  fliehen,  i.  b,  denn  der  heilige 
geisi,  sozilehligmachl,  flcugt(1545 :  fleucht) 
die  falschen .  vnd  weichet  von  den  frechen 
gedancken.  die  weish.  Salomonix.  (1529). 
by ;  solche  ausflUchlige  rede  zeigen  an ,  das 
man  daa  Keclil  aehewel  vnd  die  warheit 
fleugt,  auff  das  vermeint  keiserl.  edici. 
(1531).  l'iii''  avrh  tri  rd  wohl  hierher  genom- 
men werden  mutsen  Jes.  2S,  1 6 :  wer  glewbi, 
der  fleugt  nicht»  laleteolU  Fr om mann 
vw$eiUäg0  f.  78  flengl  ^  flicgl  wegen  der 
glosse  zu  dieser  stelle  {esthalten  mnchlp. 

1)  die  andern  alicr  hallen,  rann  miige 
wol  fliehen,  sonderlich  die  so  niehl  mit  cnip- 
len  verhaftet  sind,  oh  man  für  dem  «lernen 
/lieftei»  miiye.  (1527  t.  Aij'*;  waa  gemeine 
[ir  r  nnen  sind,  aufT  sold  vnd  lohn  gedingt . . 
nUiuen  nidil  (liehen,  ebend.  Aiiij" ;  darumh 
8cy  alter  mal  gewarncl  für  diesem  schew- 
tenflel,  der  ao  fleucht  vnd  fladdert,  daa  er 
nicht  richtig  antworten  wil.  «om  oftanAMil 


ChrUa.  (152S).  b  iy";  da  ich  aber  woH 
anflaitacD,  floch  daa  thier.  vHiegung  dar 

alcoran.  (1542).  Oiij'' ;  also  stal  Jacob  dem 
Laban  das  hcrlz ,  da  mit  das  er  jm  nicht  an- 
saget, das  er  flöhe.  1  Mos,  31,  20;  wa- 
nimh  haatu  heimlidi  geflohen  vnd  hast  dich 

weggeslolen.    Bi ,  27 ;  meine  tage  sind 

sfliiieller  gewesen  denn  ein  ItufTer,  sie  sind 
geflohen  yqU  haben  nichts  gula  erlebt,  ifieb 
y,  25. 

2)  praeposUionen  hH  fliehen. 

o)  für  (vor):  Mose  floh  (1539  :  noch)  für 
Pharao.  2  Mos.  2.  15;  da  ward  er  (der 
Stab)  zur  schlangen  vnd  Moüe  floh  (IF)39: 
floch)  für  jr  ;  4,  3;  fleuch  für  der  suiutt.'  wie 
Air  einer  schlänge.  Sir,  21,2. 

6)  von  :  da  sie  im  S  irai  woll  demütigen, 
flöhe  sie  von  jr.  1  Mos.  1 6 ,  R :  vnd  sie 
giengen  schnelle  er  aus  vnd  flohen  von  dem 
grabe.  Jfore.  16.  8;  daruinb.  meine  liebe- 
aten,  fliehet  von  dem  gOlsendienau  1  Cor. 
10,  14. 

c)  aus:  ich  bin  heule  tm«  dem  beer  ge-> 
Hohen.  1  Sam.  4.  16;  fliehet  aus  «lein  miller- 
necht  lande.  SacA.  2.  6. 

d)  gen:  vnd  da  Saul  angesagt  ward ,  das 
Daiiid  ;.M'n  (]a[h  geflohen  wero»  auchl  er 
niel.[  iiielir.    1  Sam.  27 ,  4. 

e)  in:  wer  uu  vnter  den  knechten  Pharao 
des  herm  wort  flürefatol,  der  lies  seine 
knecliie  vnd  vieh  in  die  hoiuer  fliehen. 
2  Mos  0.  20;  dor  <ol  in  der  siedle  eine 
fliebeii.  das  er  lebendig  bleiiie.  5  Jfo«.  4,  42; 
vod  ein  jglicher  floch  in  seine  hutlen.  1  5ajii. 
4,10;  Jheans  ist  geborn  zu  Bethlehem  vnd 
floch  ynn  Egypten*  wm  üktmdmtU  ChriitL 
(1528).  gij"'. 

/)zu:  mach  dich  aiiifvnH  fleuch  zu  meinem 
bruder  Laitan.  1  Jfot.  27,  43;  vnd  soll 
keine  versanuug  nemen  vber  dem,  der  sur 
fr.  islnd  -efluhen  ist.  4  Mos.  3h,  32. 

gi  auf:  vnd  was  vherblcib,  fluhe  auff  das 
gcbirge.  1  Mos.  14,  10;  darumh  ich  auch 
wolle  zttuor  komen  zufliehen  anfla  meer. 
Jon.  4,  2. 

h)  (Jiier:  vnil  die  heiden  werden  in  die 
flucht  gesrhfrtgen  ,  das  sie  vber  das  blachfeid 
flohen.   1  Macc.  4,  14. 

3)  mü  fr.  aeeusativ:  yderroan  woll  weysz 
wie  Ghristua  daa  yrdeotsch  reych  floch.  «o- 


Digitized  by  Google 


FLI£SZEN 


682 


FLOSZLEIN 


mnifr  Ak  haptit  tu^r  vwtpnuU.  ( 1 520). 
Bj";  der  heUige  geist,  so  recht  leret.  fleucht 

die  abgutiischen.  iceish.  1,5;  floucli  »Iii- 
bulerin ,  das  du  nicht  in  jrc  ^ilricku  fdlii>.si. 
Sir.  9,  3 ;  fliehet  die  hurercy.  1  Cor.  G,  1 8 ; 
fleuch  die  Idf  le  der  jngent.  2  lYiii.  2 ,  22. 

fllesMM  (fliesscn),  fluere,  mhd.  vlie/en 
ftffn.  3,  *  nhd  Ilio/an  {GruffW.  7i(M. 
3.  per».  HHy.praes.  nochmil  cu  (ffi/t<^.  o/üi. 
itt)  llcimel  «md  lletisst. 

1)  das  eral  (wauer)  heissl  Pisun,  das 
ne05sel  vni1>  das  gnnize  land  licuda.  1  Mos. 
2,  n  ;  vnd  warü'  (l(>n  stnuh  in  den  harh,  der 
vom  iierge  fleusst.  5  Mos.  9,  21  ;  iu  ein 
land«  darinneii  milch  vnd  honig  fleuMt. 

2  Mot.  3,8.  3  Mos.  2<K  24;  vnd  sein 
geifTer  llos  jm  in  den  hart.  1  Sam.  21.  13: 
vnd  das  (los  von  den  wunden  mitten  ui 
den  wagen,  l  kön.  22.  35 ;  mit  niten  striche, 
dat  dir  da»  bittt  vom  arse  flOase.  wider  dat 
hapslum  m  Born,  (1545).  Tj\ 

2)  meine  äugen  fliessen  nii(  v^  isscr,  das 
man  dein  gesetz  nicht  hcit.  ps.  119,  136; 
meine  augeo  mflasen  mit  threnen  fliessen. 
Jer,  13,  17. 

^)  vom  blulflusx  des  weites:  so  wird  sie 
tnirciti  sein,  so  lange  sie  (leusst.  3  Mos. 
15»  25.  aw;h  vom  samenfiusi  der  v^änner ; 
ea  i7.Ytn[ii  niu  sie  lassen  ehlieb  werdenn, 
sprichstu,  warumb  Izympl  aiehs  denn,  si(> 
lassen  bnlion  ,  lliesscn  vnd  hrennrn?  ausleg. 
äer  ep.  vnd  euang.vom  chrisiag  elc.  (1522). 

4)  fliessen ,  folgen,  «nUprin§en :  solcher 

vnrat  fleusst  aller  daher,  das  man  C!hris|um 
verleugnet  hat.  von  den  schUhiseln.  (1530). 
Bij";  darau»  die  weisbeit  geflossen  ist.  Sir. 
24 ,  34 ;  daraus  der  verstand  geflossen  ist. 
24,  36. 

fHesiead,  ßuens:  am  fliessenden  wasser. 

3  Mo«.  14,  5  ;  vnd  sol  das  haus  enlsiindii.H<n 
mit  dem  blui  des  vogels  vnd  mit  flicsscndcm 
Wasser.  14«  52. 

Flieuleln  (fliesziin),  n.  kleiner  fluss. 
back,  dimimilivbildung  v.  fliosz,  mhd.  vjic^j, 
ahd.  flio^:  intiok  docli  szo  mehr  äusi  dorn 
brun  selbs ,  al«  ausz  den  llieszlin ,  die  dich 
«nni  bron  geleytlel  haben,  aemon  auf 
Luc.  16.  (1523).  Aj*. 

fUttnr»  m.  oder  f.  su  der  seil  wird  der 


herr  wegaeoien  ...  die  flillern.  /es.  3,  20. 
gemeint  ul  ei»  k^fputx ,  weshalb  auch  am 

randf  :  nitlrrii  0(l>>r  lirnlit-flimnrk  in  der 
eislen  ausg.  dir  prophelen  übenelUe  Liat 
hebr.  wort  durch  slortzschleier. 

floh,  m.  pultSt  L.  flocb»  infcd*  vIMi. 
ahd.  floh  {Ben.  3.  353".  Graff  3,  760): 
wem  jagstu  nach  ?  einem  todten  hund.  pinem 
emigen  florh  ?  1  Sam.  24 ,  15;  leuse  vnd 
flAbe.  mm  fege  fear.  (1530).  Dij\  —  ttar 
den  tmtmmenKang  mü  fliehen  «yl.  Grimm 
ic(b.  3,  IS!  3. 

Floren,  m.  porin,  gülden:  denn  sif  md 
X.  floren  ntchl  können  hoch  farcn.  wider 
dM  lemAer.  (1540).  Kiij*;  ein  eeutiier 
isc.  Silbers)  ist  hey  1000  floren.  randgl. 
zu  ]  rhron.  23 ,  14 ,  100  dit  oAe  nd.  Md 
gilhlc  hal. 

Horcniiscb:  eitel  wdsche  hocbzeit  vnd 
florentsische  brente  bey  yhn  sind,  «esi 
krieg»  mlddtr  d.  T.  (1529  i.  Giij*;  zu  dna 

wollen  wir  ciirh  rwer  rüinisch«»  sodonu, 
wellschc  hochzeit,  venedisclie  vnd  lUrcktacbe 
breute  vnd  florenUische  breaigam  also  aus- 
sireichen ,  das  jlir  sehen  soll  vnd  greifin, 
das  sirli  vnspr  elic  an  ower  ohrlosen  keiiscli- 
eil  reillirh  gerochen  habe,  vermanung  an 
die  gnslUchen.  (1530).  Giij'*.  florcouscbe 
brliiligame  imdkrinte  alMl4£siii  mmuMrii' 
eher  tmzuchi  dieiK^ndenfcnabenimd  mädchen. 

Flösie,  ralii> ,  :nm  ^rnffrführtn  auf 
dem  tr asser  zusammengefugie  baunulämme: 
meine  knechte  .sollen  sie  (die  cedem)  von 
Libanon  bin  ab  bringen  ans  rneor,  vnd  «ü 
sie  in  fliissen  legen  lassen  aofl  dem  taeer. 
1  knu.  ."),  1);  so  Wüllen  wir  das  hollr  bawen 
auiV  dem  Libanon,  wie  viel  es  not  ist,  vnd 
Wüllens  aaflT  flttssen  bringen  im  meer  gea 
Japhn.  2  ehren.  2,  16. 

Vlosifeder,  f.  pinna :  alles  was  flosredderti 
vmf  schuppen  hal  in^vassem,  im  mper  vud 
iicchen,  solt  jr  essen.  3  Mos.  11,9.  5  Moi. 
14,  9;  ci^ifl^jn  (dien  fitch)  hey  den  fle»* 
feddei  n  vnd  zeuch  ju  heraus.   Tob.  6,  4. 

VloMlein,  n.  rn  ultis:  danimb  soll  m.in 
geschrichenc  rt'L-lil  vnlcr  der  vernuufl\  baU- 
len,  darjusx  sie  doch  gequollen  sind,  alt 
aust  dem  reeblsbrunnen,  vnd  nü  den  bnnn 
an  seyiic  floszlin  hynden.  «on  »aftitfribw 
o^erfcayl.  (1523). 


Digitized  by  C^ßgl^ 


PLÖTZEN 


683 


FLUCHT 


nilm  »  flössen :  wasscr  wcschct  steine 
weg  vnd  die  Iropflen  fltflzen  die  erden  weg. 
Uiob  14,  19. 

flieh»  M.  «M/e^elie,  verwüMthuny, 
mM.  vitweb  {Bern.  3,  355*),  M,  fluob 
( firalf  3,  75S) :  malediclio  Iliicli.  vom  schein 
hamphoras.  (1513).  Kiij* ;  so  mochle  vip- 
li'M'iil  tiiciri  v»liT  iiiK'ii  iicgrt-incit  wid  würde 
für  jiii  goachl,  als  ich  jn  betriegen  woU  vnd 
brachte  ^Im  t  midi  einen  llueli  vnd  nichl  einen 
sogen.  1  Mos.  27  ,  12;  silie  ieli  lege  tii<  h 
Kenie  für  den  sogen  vnd  den  lluch.  5  Mos. 
11,  2ü;  des  valurs  segen  bawct  den  kindcm 
hettsert  aber  d«- maller  fluch  reissetsie  oie- 
der.  Sir.  3,11;  wenn  eine  üccIc  sündigen 
vvilrde,  das  er  einen  ilurli  liürcl  .  .  .  vnd 
nicbl  ansagt«  der  i«l  einer  niis»eUial  schuldig. 
3  Jf««.  5*1;  denn  üb  lies  meinen  mnnd 
nichl  eündigon,  das  er  wilndschete  einen  fluch 
seiner  sprien.  Hio!)  31,  30 ;  ein  vnucrdienci 
flucli  Irifn  nicbl.  spr.  2Ü,  2;  darumb  isls 
III*  hl  ein  guter  (luc-li,  wenn  mau  spricht,  das 
dich  eine  alle  wand  erscblahe.  der  pmph. 
Habacuc.  (1526).  bj*;  das  mns  mir  ein 
i;:Iiclicr  Deudselicr  zeugen,  das  ynn  deud- 
scher  spräche  «Iis  tiii  llucii  ist,  wenn  ich 
.nage,  gol  seilende,  vnd,  ab  leh  achte, 
der  aller  grewlicbsl  fluch,  so  ynn  deudseher 
spräche  isl.  von  heimlichen  und  geslolen 
brifffm.  (15201.  Dij' ;  hey  limi  jilden  ein 
ilurli  ist,  gull  gehe  dir  einen  bti.ten  nachbar. 
tfer  Wl.psalm.  (1532).  Biiij'';  ach  das  den 
hüben  die  peslilenU,  veilslanli  vnd  alle  flöehe 
bestehen,  vier  lro$lL  psalmen.  (l52Gj. 
C6'';  —  der  herr  sclze  ilich  zum  fluch  vnd 
sunt  schwur  unter  deinem  vuick.  4  ifo«. 
'5,  21 ;  vnd  wird  das  weib  em  fluch  sein 
vnler  jrem  volck.  5 ,  27  ;  wir  sind  sicis  als 
ein  Huch  der  weit.  1  Cor.  4,  13  {vgl.  dazu 
die  schon  unter  fegopfer  gebrachte  glosse); 
t^hristus  aber  hat  vns  erlüsel  von  dem  lluch 
des  geselses ,  da  er  ward  ein  fluch  fttr  vns. 
dal.  3.  13. 

Fliirhbnilii,  f.  die  nui-li  h>iV:\ ,  so  man 
jfrlich  zu  Rom  am  grünen  dorasla^  ausrufft, 
irifll  sie  auch  alles,  was  sie  verilucht.  von 
AmedUiiwefo.  (1530).  Dj^ 

Plirhen,  mnledicere,  böses  wünschen, 
mhd.  vltiociion  (ßen.S,  Zbb^),  M,  QuohbÖn 


a)  scgeii  (segnen)  heissct  eigentlich  etwas 
giils  ulind^chen  vnd  fluchen  etwas  v!>oI> 
wiiiidscheit.  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  Nn  iiij'';  llucheu  ist  eygenüich  ett> 
vras  böses  wundschen,  das  vber  yemand 
körnen  solle,  ausleg.  der  ep.  vnd  euang. 
von  der  heil,  drey  konige  fest.  (1525». 
liiiij'';  dergieug  craus  vnd  fluchet(c).  2<Sam. 
16.5;  lasst  jn  fluchen ,  denn  der  harr  hals 
jn  ^eheissen.  16,  10;  sie  geben  gute  wert, 
alit'i  ini  horiziMi  llurhen  .nI".  pn.  62,  5; 
Hejjiiul  vnd  ilucbel  nicht.   Höni.  12,  11. 

bi  mit  dativ:  verflucht  scy,  wer  dir  Ilucht, 
gesegnet  sey,  wer  dich  segnel.  I  Ifoe.  27, 
29;  den  gültern  sollu  nichl  Qurlicn.  2  Jfoe. 
22,  2S;  du  solt  dem  tauben  nicht  fluchen. 

3  Mos,  19,  14 ;  welcher  seinem  gotl  fluchet, 
der  sol  seine  aflnde  tragen.  24.  15;  ich  bab 
dich  holen  lassen  an  fluchoi  meinen  feinden. 

4  Mos.  23,  11;  segnel  die  eudi  (voNs) 
fluch  cn.   Mallh.  5,  41. 

Vincben ,  n.  vieleicht  wird  der  herr  mein 
elend  ansehen  vnd  mir  mit  gute  vergelten 
sein  heutiges  fluchen.  2  Sam.  16,  12; 
sein  inund  ist  vol  fluchens,  falsches  vnd 
trugs.  ps.  10,  7  ;  enthaltet  die  zuugeu  für 
dem  fluchen,  ueish.  1,  11. 

IlMhcr»  «*  wer /fneJbl,  «mMcm;  fflre 
den  Mucher  hin  aus  für  das  lagcr.  3  Mos, 
24,  14  :  (Christus)  bittet  für  seine  flucber 
vnd  Icstcrer.  Jen.  3,  323". 

Vlacbjnie,  m.  selten  die  flucbjoden  (wohl 
die  tfe»  /ta«b  goUßi  mgtnämi)  vnd  leufl'eU 
samen  soli  hen  ketzer  nirhl  steinigen?  von 
den  lelzttn  Worten  Datiidi.  (1543).  Pij*. 

VlirJlMAHl,  n.  'os  ej>secraUones  Jactans' 
(Grimm):  was  der bapst  mit  seinem  vollem 
fluchmaul  suche.  buUaeene  dominu  (1&22). 
Fjj  ;  der  halben  mus  eyn  Christen  mund  cyji 
segeu  umud,  nicht  eyn  fluchmaul  seyn ,  isis 
aber  ein  fluchmaul,  so  ists  nicbl  eyn  chnsieu 
round,  «uslsf.  der  ep.  vnd  «mng.  «m  dem 
heil,  drey  kÖnige  fest.  (1525).  Hi^Q^ 

Flecbs ,  slaiim  s.  flugs. 

Vlncht,  f.  [uga,  mhd.  vluht  (Ben.  3,  346"), 
ahd.  fluht  (Graff  3.  767). 

t )  erwele  dir  entweder  drey  jar  thewrung, 
oder  diey  montlen  flucht  für  deinen  Wider- 
sachern. 1  chrou.  22.  12;  bittet  aber,  das 
ewre  flucht  nicht  geschehe  im  winler  oder 

86* 


Digitized  by  Google 


FLÜCHTIG 


684         *  FLOGG 


•m  nbbaUi.  MaUH.  24 .  20 ;  «lie  jnen  den 

wpg  vnd  die  fluchl  verranl  hallen,  von  den 
jüden  vnd  jren  lügen.  (1513).  O'j'"- 

2)  die  flufht  geben ,  fugere:  riisiel  euch 
vttd  gebl  d«ch  die  flocht.  Jn.  8,9;  wi«> 
koropta  aber,  das  ich  sehe,  das  sie  verzagt 
sind  vnd  die  flucht  geh  n  Jer.  46,  5;  alle 
kriegsleule  galten  die  (l  icht.   52,  7. 

3i  in  die  flucht  geben :  ich  wil  dir  geben 
alle  deine  feinde  in  die  fluchl.  2  Jfe«.  23, 
27 ;  du  ^ihst  mir  meine  feinde  in  die  flucht. 
2  Sam.  22,  41. 

4)  in  di<>  flucht  schlagen,  treiben:  dir 
könig  von  Sodom  vnd  Gomorra  wurden  da- 
aelbs  in  die  flacht  geachtagen.  I  Jfoa.  14, 
10;  man  hat  seine  söne  in  die  fluchl  ge- 
schbgen.  4  Mos.  21  ,  2*>;  vnd  trieben  die 
andern  alle  in  die  flucht.  2  Macc.  II,  12. 

&)  tich  in  die  flacht  wenden ,  die  flacht 
attcben:  da  wandle  aich  Goi^ias  voick  un- 
UPrselicns  in  die  fliiclit.  12.  37;  da  aber 
die  schifflouto  die  Iluclil  suchten  aua  dein 
sclitlT.  aposl.  geach.  27,  30. 

S|  flucht  mU  gmUh :  wenn  icJi  denn  sol- 
chen tzag  vnd  flucht  des  lichts  spur,  auff 
das  vbirchrisMeh  hvi^  boekt  EwuMen. 
(1521).  Ciij^ 

Flüchtig,  fugax t  fugiUvm,  mhd.  vliiiilec 
(Ifen.  3.  347^).  «M.  flahtic(4^ir3,  767). 

1)  ich  fcoine  den  fluchtigen,  schewen  und 
scliIipnVsrigen  teufl*el  f.isi  wo),  das  diese 
vDOrt  ChrisH  noch  fest  stehen.  (1527). 
s  iij" ;  bü  jhr  flUclitigs .  verzagtes  gewissen 
wol  andere  weia.  amffint  wmeHUkHtert, 
edict.  (1531).  Bf. 

2)  fl(l»"lilig  sein  oder  werden;  vnslet  und 
flUclilig  5oilu  sein  aufl' erden.  1  Mos.  i,  12; 
md  schossra  fifril  vnd  donfterslral  in  di^ 
feinde,  das  sie  geblendet  vnd  fliicliii^'  wurden. 
2  Macc.  10.  30;  (Petrus)  hatte  den  herrn 
verleuRnel  vnd  vprschworen  vnd  sieh  selb«« 
verflucht,  vnd  diu  andern  waren  alle  ntldi- 
tig  vnd  eblranig  an  jm  worden*  eine  acMne 
Oiterpredigt.  (I53S).  Aiiij^ 

3)  flüclilig  ntachon:  wie  gehets  zu,  das 
einer  wird  jr  tausenl  ju;,a>u  vnd  zween  wer- 
den zehen  lauscnt  flüchtig  machen?  5  Mos. 
32.  30. 

4)  ivbstanliviich  :  die  flüchtigen  zu  Eph 
raim»  riehi,  12«  4}  verbirge  die  verjagUn 


vnd  Ddde  die  flOchtigen  nicht.  Je*.  16, 3; 

bietet  hrot  den  flüchtigen.  21,  14. 

Kluchfrede,  f.  ausflucht-  so  ist  jr  hebcllf 
vnd  Üucbtrede  oiclits  gegen  solche  oifenilicke 
warheit  wider  dfe  smhbaOker.  (1538). 
Cj* ;  damit  jr  .sie  aber  mal  jnn  oflienberiicher 
Iti;<en  vnd  falscher  fluehlrede  eigreüfat 

fr  lug,  m.  volalus,  mhd.  vluc  {Ben.  3, 
344*).  aM.floe«7niif 3, 762);  wieeievogel 
der  durch  die  luflt  fleuget ,  da  man  seines 
weges  k«Mn*>  spflr»; -finden  knn,  denn  er  rept 
vnd  sclilcgl  in  die  leicble  luflt,  treibt  vaJ 
zuteilet  sie  mit  seinen  schw^ebenden  flOgeb. 
vnd  darnach  findet  man  kein  seichen  aelcba 
fluges  darinnen,  weish.  5 ,  11;  oder  ab 
wenn  ein  pfeil  abgeschossen  wird  zum  liel, 
da  die  zuleitete  luffl  bald  wider  zusameo 
reit,  das  man  aeinen  Aug  da  durch  nicht 
sparen  kan.  5,12.  im  flug.  raptim,  schnell : 
kififiel  nddcr  kdndelin.  der  alles  kan  vi^l  allp^ 
jiTi  Hm-  (einet,  der  1 17.  psalm.  (1530).  Jj"*. 
üUdiich:  die  andern  werden  im  ersten  flug 
meisler  vber  goltes  wert,  iler  11t.  psalm, 
(1530).  Hiij*. 

Flügel,  ni.  ala,  mhd.  vlOgel  (Ben,  3, 
344''). 

1)  das  ßugglied  der  vögel:  vnd  solseiae 
flogel  spalten,  aber  nicht  abbrechen.  3  Hbf. 
1,  17  ;  die  feddern  des  prawen  sind  schüner 
denn  difi  flügel  vnd  feddern  des  slorcks. 
üiob  39,  13;  der  tauben  Uilgel,  die  wie 
Silber  vnd  gold  aehimmern.  p«.  68,  14; 
wie  eine  henne  versamlet  jre  kOchlin  valcr 
jre  (lugel.  Mallh.  23.  37. 

2)  nn^s'el  der  engel:  \Tid  die  cberabim 
sollen  jre  flUgel  ausbreiten  oben  vber  her, 
das  sie  mit  jren  flagein  den  gnadenslnel  be> 
decken.  2  Jlfo«.  25,  20:  scrapliini  sliindeii 
v)>er  jm.  ein  jglicher  hatte  sechs  flOgd. 
Jes.  6.2. 

3)  flügel  des  windes:  der  wind  mit  seiaan 
riogeln  wird  sie  gebunden  treiben..  Jfei.  4, 
19.  flfigcl  (Ili- morgenrOthe.  p«.  139,  9. 

4)  bildlich  für  schütz :  es  bittet  abermal 
die  gute  frawe,  so  vor  drey  jarn  vmb  des 
euangelii  willen  aus  herlzog  Georgen  laade 
vertrieben  vnd  vnler  e.  c.  f.  g.  flflgel  komei. 
Burhhardi  briefw.  274. 

FlAggf  maluriM:  meines  bedunckens  bilt 


FLUGS 


685 


FLUTH 


ich,  er  sey  noch  nit  flugg  noch  leitig.  de 
Wen»  2f  521.  Hochdeutsch  richtiger 
fldcke.  mhd.  vlarke.  ahd,  fluccbi  {Ben.  3, 
344^  3,  7ü3  i. 

VlagSj  Hux,  aucA  iluchs  (aua/t>^.  dtir 
selb«!»  gepot  1528  Liiij<  ),  eelwifw»  etatim. 
der  adverbial  gebrauchte  gen*  sg.  von  t\»n, 
mhd.  vliifjrs.     im   Jen   früh^rf'n  r^rhriftf'n 
herrschl  die  Schreibung  üux,  in  den  späle- 
ren,  wie  auch  in  der  bibel  v,  1545,  flugs: 
vnd  flox  dranfr  sagt,  da»  ander  tegl  vidier 
d.  hyml.  prophelen.    (1525).   Eüij»;  Ilux 
ilrtnll  fulgoie.  ebend.  Eiiij'';  nu.  nu  lesterl 
nii\  lieben  lurrn.    ermanunge  zum  friede. 
( lü2ö).  Aij  ' ;  flux  eraus  damil  vnd  firey  be- 
kand.    der  profh.  Jona,  (1526).   Pif ; 
vnd  zwar  sausen  auch  dem  Zwingel  sdioii 
solche  humpln  vinh  »len  kopfTvnd  stpclicri  flux 
ao.   das  diese  wort  Christi  etc.  (1527). 
iiiij'';  gleich  al«  wenn  eine  mutter  einen 
knabea  aeugete,  der  flux  an  ein  weih  nemen 
vnd  kinder  zeugen  kilmlte.   der  proph.  Sn- 
charja.   (152S).   Cciij';  diese  soclen  fltix 
ym  anfang  so  viel  rollen  vnd  hculiler  liai. 
vom  abendmal  Chrieli,  (1528).  a  iij*;  flux 
(IrauiT.  ebend.  s  iiij'  und  zwei  zeilen  loeiter 
flugs  drauU';  was  alter  niclil  foi  l  kan  ,  fliiiis 
ersinclicn,      vom    kriege    tcidder   d.  T. 
{ i  i>2\i).   Giiij^;  ujachen  flugs  ein  gebot  vnd 
artikel  draus,  «in  widderrttf  vem  fegefmw. 
(1530).  Bj*;  da  kam  auch  flugs  darauffdie 
rule.  vprmnnung  an  die  geistüchen.  ( I  530). 
Aiiij' ;  so  sclilegl  flug$  eilel  glück  zu.  der 
147.  psalm.  ( i  532).  Oij* ;  d«in  sie  wurden 
darnrab  also  geatrafll  und  flugs  wider  ge- 
hcilct.    toeish.   16.  11;  selze  dich  und 
schreib  flugs  fiinfTzip:.  Luc.  16,  6. 

fluiy  m.  fluvius,  fiusuSf  mhd.  vlii7, 
(Ben.  3.  3S0*),  ahd.  fin  {Graft  3»  744). 

1)  fteidm,  flumen:  (Ins  in  Egypt«'"- 
Arnos  8.  8  ;  ellluli  meer  vn  l  fl  iese  rauschen. 
ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  des  aduenls. 
(1522).  iNiij'';  wer  lu  mich  glaubt,  von  sei- 
nem leybe  sollen  fliessen  flusse  (n.  t,  «.  /. 
1522:  flusi)  des  lebendigen  wasscrs.  eyn 
sermon  v.  dem  n.  lest.  (1520).  C^i''»  var. 
tu  Joh.  7 ,  38. 

2)  flusz,  ßuenium:  trineke  wasser  ans 
deiner  gruben  vnd  flösse  aus  deinen  brun- 
nen.  »fr,  5,  15. 


3)  üvMtßnxn», 

a)  mmMlUekert  aueAferanfcJba/lerblutflnss 

der  weiber:  wird  sie  aber  rein  von  jrem  Hus, 
«;n  sol  sip  sieben  läge  zelen,  darnach  sol  sie 
rvin  sein.  3  Mos,  15,  28;  es  ist  eben  fzo 
tieft  eyngopflanlal  der  natur,  kinder  tzeugen 
olsf  essen  vnd  Irinckeo.  darumb  hall  gott 
dem  leyb  die  gelide,  oddern,  flusz  vnd  alles 
was  dal?«  djpnel  geben  vnd  cyn','o^ot7t. 
Widder  den  falsch  genantlen  geysU.  stand. 
(l  522).  Hij";  wenn  mens  hyn  vnd  her  ke- 
ret.  so  sind  wir  geschaOen  frucht  SU  sengen 
vnd  zn  trnpen,  dazu  hat  er  vns  gegeben  ge- 
lietler,  ädern,  fllfssp,  Iiliit  vnd  fleisch,  vber 
das  erste  buch  JUose.  (1527).  hh  iiij''. 

b)  gimorrhoea  öder  bUnnorrhoea  der 
männer:  wenn  ein  man  an  seinem  Heisch 
einen  Hus  bat,  der  selb  ist  vnrein.  3  Mo», 
1 5,  2  IT. 

c)  fontanell :  vnser  inl  meinen ,  wo  ich 
den  flusx  im  linken  beio ,  so  bisher  gewesl, 
oflen  behalten  kdnnl,  so  solle  dem  banpt 
lüsung  geben,  de  Wette  br.  6,  144. 

Fliisilein,  n.  hteiner  ßusz:  man  mus  die 
quelle  des  prewels  slopffen ,  sonst  werden 
die  llüäsbn  vnd  becblin  nicht  vertrocken. 
Jen.  3 ,  183*. 

Hlth  (flut),  f,  (wogende)  wa»»ermenge. 
mhd.  vluoi  {Ben.  3.  356'),  «M.  1imi{Graff 
3.  740).  goth.  flodus. 

1)  well«,  woge  des  meeres:  wie  ein  scbiil 
auffden  «ass«wogen  dabin  leulft,  wdches 
man  so  es  furvber  ist,  keine  spür  finden 
kan ,  noch  dcssclhij,'en  bau  in  der  flul. 
weish.  fS,  10;  des  gleichen  ihul,  der  schiften 
vvil,  vnd  durch  wüdc  fluten  sufebrcn  ge- 
(lencket.  14.1;  dureh  dein  blasen  Ibetea 
sieh  die  Wasser  aufl  vnd  die  Hut  (LXX  xvfta, 
vulg.  unda)  stunden  aufl*  häuften.  2  Mos. 
15,  8;  du  warfest  mich  in  die  tiefte  miilen 
im  meer.  das  die  flut  ipl.)  mich  vmgaben, 
alle  deine  wogen  md  wellen  giengen  vber 
mich.  Jon,  2,  4. 

2)  inundatio  aqttarum,  diluvium:  es 
koinuien  wasser  heraufl"  von  millernacht,  die 
eine  flut  machen  werden,  vnd  beide  land 
vnd  was  drinnen  ist,  beide  stedte  vnd  die  so 
drinnen  wonen.  wegreissen  werden.  Jer. 
47 ,  2 ;  ich  wil  eine  grosse  flul  vber  dich 


Dlgitized  by  Google 


POCKEE 


m 


FO0OEBM 


kAOMii  Inses,  das  dick  groMe  waaaer 

decken.  Esech.  20,  10;  »l;is  einende  oemen 
wird,  wie  iliirc'li  citii'  fliil.  Dan.  0,  26. 

Packer,  m.  einige  mal  bei  L.  begegnende 
94,  form  pir  äag  hd,  facker  (f.  4,) :  hebt 
er  BW  an  solche  seine  bendel  snuorsetsen 
vnd  vorkaufTi'ii  drm  forlcrr  zu  Aiigspurg. 
an  d.  christl.  adel.  (l.'i'iO  verm.  ausg.\ 
Eij ' ;  da  erfaod  nu  der  bis&ciiofl'  dis  fündiiti 
vDd  gedeckt  dM  paUiQBi  den  fockcra  sn  be- 
zalen  (denn  die  ketten  das  gelt  fflrgestreckti 
mil  des  gcinciacn  inans  beulet,  letder  Hon« 

WorsL  (1511).  'Lif. 

Pedier  —  forder,  weUtf:  bitte  derfaelben 
e.  k.  f.  gn.  wolle  ein  ckrfollieb  werk  thun 
vnd  eine  furschrifl  Tiir  den  gefangen  vns  zu- 
fugoii,  die  sollen  wir  fodder  scbaffea.  4e 

WeUe  ör.  3,  lOS. 

PMMcr^ forder,  prior:  damit  ich  müge 
das.  so  mir  gestern  vnd  am  foddern  lag 

filrgchallen  ist,  vi  rnTiiwrirlnn.  Jen.  1,  115'. 

Jen.  5.  70"  auch  der  superl.  (liiMTsl,  wo- 
für jedoch  dtr  originaldr.  an  der  enUpre- 

dienäen  elelle  Alrderst  hat,  ««fekekrl  aleAl 
in   der  schrift    vom  schem  hamphoras 

(15431   Dij''  rrifdprhnü  f'<.ler«t,  voährtnd 

Jen.  8,  125'  nur  lurderttl  bielel. 
Pdddcrer,  m.  föriertr,  frimetor :  födde- 

rer  (/en.  3,  349^:  tör^ent)  vnd  belokner. 

ob  kriegsleutte  etc.  ( 1 527).  Bj\ 
Podderllek,  ro.l<!.<rlicli, 
1)  commodus :  iiulfflich  vnd  foiidcrlKli. 

4«v4Me«etfe.  (1526).  Aij";  ntttslieh  vnd 

fltdderUch.   «Aie  b»HdU,   (1528).  Eiij*; 

dasz  s.  k.  f      wollten  mil  fodderlioheui  xu- 

llmn  den  friede  vn<l  giile  niillel ,  so  vns  goU 

anbeul,  aaDehmcn  vnd  helfen  hallen,  de 

Welte  kr.  3,  336. 
'2)  ciius:  dasK  man  aufs  fodderlichsl  bolU 

Schaft  abfertiget.  3,  336*  — «fi.  förder- 
lich. 

Pedden.  diese  nach  Vilmar  pasl. 
Ikeot.  hL  S,  82  «Melrf  oiHmiUrmig  4m  r 

enüprungene,  md.  form  für  hd.  fonlcrn 
(mAd.  vordem,  ahd.  fordaron)  gehrrrnrhl  L. 

1.  vorxngtvoeist  im  sinne  von  po^cere, 
postulofa, 

1)  fiiddem,  verlangen :  a)  was  die  tbicr 
zurissen»  lirachl  ich  dir  nicht,  ich  musl  rs 
beaabkn*  du  fodUersl  e«  von  meiner  haad. 


I  Jfoa.  31 ,  39 ;  da  sie  einieg,  war  jr  gera- 

Irn  f'ition  ackor  lu  foddern.  Jos.  15,  18; 
vnd  gaben  jui  nnt  h  dem  hcfeih  des  herra  die 
»lad»  die  er  fodticru  19,  50 ;  milch  gab  »ic, 
da  er  waaser  fodderl.  HdU.  5,  25;  «ad 
Seniuel  sagt  alle  worl  des  herrn  dem  volck. 
das  von  jii)  ciiipn  kiirni^  fodderl.  1  Sam.  8, 
10;  ich  sihcniele  iiiicii  vom  kfhiiire  v'^'lfii 
vnd  reuler  iu  foddei  n.  Esra  8.22;  iuiiüei 
dir  ein  aeicben  vom  herrn  deinem  gell. 
Jet»  7,  tl ;  wir  abcf  Toddem  gewisse  bewfi- 
simg«'  solcher  glcaliiiis.  vom  abendmd 
Christi.  (152b}.  puij';  %vo  die  oberkeil  la 
diesem  streit  Schätzung  foddert*  eme  Amt* 
pred^rt  (1529).  sie  bat  Kckt  fad 
macht  die  cheschuld  von  yhm  zu  foddero. 
von  ehesacheii.  (  Bij'';  beide  foddfrn 

vnd  leij^eu  die  eiic|illiclil.  ebend.  Dij*;  gute 
werck  foddert  gott  vnd  wtt  sie  gethan  kdica. 
das  14.  «Ml  15.  ea|».  /oA«nms.  (1539). 
Mj>. 

6)  wie  d.i*-  (Irr  liramli  >ntl  Im  l  "^ttle  fofl- 
dert.  awileg.  lier  t'/j.  vnd  euang.  von  dtr 
heil,  drey  hvnige  jcst.  (1525).  Kiiij* ;  allci 
was  das  gesets  foddert.  vherdae  «nfeM 
Mose.  ( 1 527 ).  Nn  iij' ;  das  man  alles  thne, 
was  die  lic)»»>  foddert,  ebend.  I  ij*;  die  iioi 
foddert  aucii  etwas  zu  sagen  von  ehescheid«n. 
«on  ekeiaeken.  (1530).  Ji%-  denn  selcb« 
foddert  die  Ordnung,  das  1 5.  cap.  der  er$tfH 
pp.  s.  Pauli  an  die  Corinlher.  tn'lt 
;  u  if>  ihn  Ii  \nser  ampl  foddorl.  vcmu' 
nung  :um  sacrament.   (1537).  Auij'. 

c)  ou(  folgendem  dasz :  vnd  foddertcn,  das 
er  sie  ein  leiehe d  vom  himel  seben  lietM> 
A#«fllk.  16,  1;  vnd  fodderten,  das  erge- 
creutsiget  wflrde.        23.  23. 

2)  jemandes  blul  foddern .  etne  an  ihm 
begangene  bhuchuld  rächen :  ich  wUl  ewr 
blul,  daryn  ewr  tieel  ist,  von  aller  thierei 
hend  foddern.  iNir.  m  1.  Jfoe.  9,  5.  »• 
die  ktkef  hui:  ich  wiU  auck  ewrs  leibe  Mit 
reeben  vnd  wils  an  allen  ihieren  rechen: 
diese  'r'<i(llnmp  leut»-  hfll)en  eiocn  gcrechieo 
mau  lu  seinem  hause  auil'  seinem  bg^r 
warget,  ja  sob  ick  das  blnt  nickt  Man 
von  ewren  hendett  vnd  euch  von  der  erden 
ihun?  2  Som.  4,11;  aufT  das  gefoddcri 
werde  von  diesen  geschlechi  ailer  pnfkem 


Digitlze^j2||^^||gjg 


667  FODDSR0N6 


bfot ,  das  vergmsen  üi » liad  «ler  wHl  grond 

gelegt  ist.   Lue.  1 1»  50. 

:ft  i'inf  n  foddern,  rufen,  zu  xich  entbieten  : 
da  foililert  Phamo  die  wcispn  \m\  zoul»»'rrr. 
2Mo9.  7,  1 1 ;  tta  foiierl  {su)  i'iiarau  iMo.sc  viul 
Aaron.  8«  8 ;  vnd  naMndeneiwer  gen  Joppen 
mdlasfiiddeni  Simon  mitd4»in«iiiiaaienPolnu. 
apom.  gesek.  10.  "> ;  wenn  man  aber  ia  der 
caplaa  odder  seekorgef  begerd.  das  man  sie 
foddtre  odder  latst  di«  krancken  ansagen, 
b«T  leil  wd  y»  Mlmge,  ab«  dt«  krandieit 
vlicrhand  nympt.  ob  man  für  dem  sterben 
fliehen  muge.  l'!}7i  Ciiij";  goU  Adam 
nicht  woll  verdaiiiiuüti,  <>he  cryhn  furgericlil 
Ibdderu  vb^r  dw  mte  Mi  Mm$.  ( 1 527 ). 
Hi'j" ;  wie  di«  radberrn  foddarn  jr  genetBC 
aiiffs  ralliaus.  vermanunj  zum  saerament. 
(1637).  t1  j";  er  lege  liiiflV  auf! ,  das  die  zn 
Orlamiinde  yhn  Iiabeu  von  VViiiemberg  ge- 
ffddert  viut  sey  niebt  idb«  hyn  gclaoHM. 
wMdfr  d.  hyml.  propheten.  ( 1 525).  Fiiij'' ; 
denn  also  bin  ich  bericht,  d.is  nr  sey  aus 
der  meuchelmörder  anschlag  «Itircli  hisscholT* 
lieh«  brieuc  aus  Halle  gen  Asscheiiburg  ge- 
Ibddarl.  in§lmii§  an  ekrirtm  m  BalU, 
(1527).  Bj«. 

4)5cl7t;  ilicli  her  i»  vns  vnd  berlrhie  vns, 
weil  dich  gott  zu  solchem  hchlcrampt  fod- 
derl.  Atfonna  50;  ÜMts  war  von  golt  da- 
Uu  gefodderi  md  baroffen,  daa  er  du  volck 
soll  aus  Egypiea  fotaa.  Me  amUr  <p.  PMri. 
(1524).  lijV 

U.  doch  sind  auch  die  slelien  nicht  seilen, 
m  demem  foddern  dm  begriff  promovertt  ju- 
mre  ausdrückt,  obgleich  die  MM  ImKeftm 
fall  ausnahmslos  fordern  hat. 

l)  goUis  aHeyn  i^t  anfahen .  foddern  vnd 
vollenden,  auszletj,  der  ep.  vnd  euang.  des 
ttiuenU.  (1522).  Diij*.;  vnd  ebao  damit  aie 
loben ,  scyn  wortt  vnd  volck  tttuorlilgen, 
die  .>;h  Ii  sf\h  vorlügen  vnd  gollis  worlt  vnnd 
seyu  vulek  our  fuddernn  müssen,  ausleg. 
der  9p.  vnd  mumg,  ooai  ehriitag  e(c.  ( 1 522  j. 
bbb  iij^;  nym  N.  das  salls  der  wayahayll, 
die  dich  foddcre  zum  ewigem  leben,  das 
taufbut'hlein  verdeutscht.  (1525).  -liij»; 
beyde  jüdisch  vnd  hoydnische  gepiirt  odder 
wesien  niehu  hynderl  nocb  fodderl  fnr  god, 
sondern  der  glaube  alleyne.  das  7.  eap.  s. 
FamU  Mu  4m  CoruHbani.  (1623).  0]*$  es 


hindert  nodi  fodderl  biedte  Vergebung  ntcbts, 
sterblich  odder  vnslerblicb  aeyn.  das  ander 

teijl  Widder  d.  hyml.  propheten.  (]  52')). 
Oij*;  man  mus  go'tls  worl,  gericlil  viul  werck 
heUTen  foddern.  ein  sendbrieff  vom  harten 
buMn,  (1525).  a  iiij«:  icb  wU  ancb  gerne 
dem  kOnige  gehorsam  seyn,  ybm  dienen, 
sein  bestes  suchen  vnd  fo<ldern.  vier  trontl. 
psalmen.  (1526).  Ciüj'  ;  das  hiesse  sich 
nicht  alicinc  tcilhafflig  maeheo  aller  des 
Tarckan  vnd  tanUbls  boeaheit,  aondem  die 
selb^^en  auch  stercken  vnd  foddern.  nnm 
kriege  widder  d.  T.  (1529).  Oj*;  meino 
erbeit  mu»  auch  durch  mcioe  feinde  getüd- 
dert  werden.  aAi  uUkrUiff  «mi  dMnaf- 
aaba».  (1530).  8]* ;  forsten  sollen  gotie 
dienen,  damit  durch  jr  hflKTe  vnd  zuthun 
goUes  wort  vnd  ehre  gefodderi  werd<'.  der 
101.  p«a/in.  (1534).  Lig'' ;  e.  k.  f.  g.  wolle 
mit  eim  brieflin  aais  aaebe  foddam.  da  IKalfa 
br  3,  101;  dänn  euch  zu  foddern  bin  ich 
wdlig  vnd  bereyl.  6.  90. 

2)  sich  foddern,  sich  eilen:  jederman 
fodderl  vnd  tummelt  sich ,  das  er  ein  gute 
beut  dauon  bringe,  baurpotf.  (ülfleMb. 
1545).  femeil  9^ 

Veddcru,  n.  Ie.<isi  aucli  dem  gewissen  für 
solchem  foddern  vnd  treiben  keine  rngc.  die 
ep.  des  proph,  /eaofa.  (1526).  Ciij";  sein 
raubiseb  foddmi.  wm  hekiU,  wtd  geeioien 

brielfrn.    f  1  529).  BÜj*. 

i^edderni«j  föddernis,  f  fordernis,  ad' 
jumenlum :  dem  heyligen  euangelio  nicht  zu 
hynderoisz,  sondern  an  flidderaias  geratten. 
mdder  die  verkerer  vnd  /abeber  keys. 
mandats.  il52:vi.  Aij*;  so  doch  ynn  des 
nichl  eine  Uindernis,  ia  viel  föddernis  da 
war.  der  proph.  Sacharja.  (1528).  Fj*; 
Hebten  auch  an  alle  bindernis  snm  gninn  vnd 
a!)  f  I  idemis  zum  bösent  ebend.  Gij*. 

Paddernng,  f.  dasselbe:  war  ists,  das 
fressoii ,  sauffeo  vnd  voll  seyn  solchs  erber 
leben  am  alier  meyslen  hynderl  vnd  vorstoret, 
vridammb  nflchtemn  aeyn  eyn  groaz  fodde- 
rung  vnd  hul(T  datzu  ist.  ausleg.  der  ep. 
vnd  euang.  vom  christag.  (10221.  Cj' ; 
al>  der  besten  buchten  eyns,  das  zu  foddc- 
rung  goitis  ehren  wol  dienet.  Widder  4m 
blind  vnd  toll  verdweuä»,  (1524).  Ay*; 
I  die  Ordnung  aoUaa  an  foddaniag  dea  glan« 


Diglized  by  Google 


FOGEL 


6bS 


FOLGEN 


bens  md  der  liebe  dienen.  Smiitehe  mute, 

(1526).  Fiij'';  zu  melirer  fodderung  de« 
pvanpplinn  polirs.  de  Welle  br.  2.  491; 
so  biiie  ich  wollet  yhm  gohsligUch  foderung 
(X.  «eftrt«b  wohl  fndderung)  tbnn.  Burk* 
Jkar4f  223:  (Carlsiad)  halle  mehr  fodde- 
ning  vom  cliurfurstcn  denn  viel  andere. 
Widder  d.  hyml.  prophelen.  (1525).  Fiij'. 
vgl.  Forderung. 

f«gel,  m.  Witt  «•  vogel. 

Fabrc»  f.  pinus  sylveslris,  mit  vor  dat 
r  gelrelenem  h  ,  denn  tnhd.  vorhe  {Ben.  3, 
.184''),  ahd.  forh«,  forahä  {GraffZ,  678). 
in  folgender  stelle  ist  nach  dem  hebr.  der 
tcadinhtmmf^mtiHt:  ich  wil  in  der  wfltten 
geben  ceJorn,  fOhem»  nifrten  und  kyTorn. 
Jes.  41  ,  19,  it>o  spätere  a\if,gahfn  foliren 
(1562.  1604j,  foliren  (1664)  *c/*re*6e».— 


Mnb,  ptnetti;  fluiebet  eine  lade  von 
foern  (d.  i.  fohem)  boh.  2  Mot»  25»  10. 

26,  15.  27,  1. 

Felge»  f.  mhd.  volge  {Ben.  3,  366"),  bei 
£.  In  folgenden  bedmtimgtn: 

1)  folge,  ordo:  weyl  Christus  das  brod 
ynn  die  !t  tu  1  riympt,  danckl  vnd  brichls, 
gibts  scyiien  jiingorn  vnd  spricht  'nemel  hyn 
vnd  eääeL'  vnd  ilux  draufTsagl  oii  «<ile  niillel 
'das  itl  meyn  leyb* ,  swiiigl  die  art  vnd  na- 
türliche folge  der  wort,  das  er  von  dem 
hrod  sage ,  das  er  ynn  die  hand  nam.  das 
ander  teyl  widder  d.  hyml.  prophelen. 
(1525).  Eiiij*;  sibe  die  folge  ym  text  an. 
äerproph^Saekorfa.  (1528).  K^q^ 

2)  folge ,  erfolg :  yhr  schalckhafllig  auge 
sihcl  nur  auff  den  lohn  vnnd  folge  der  dcmtil 
vnnd  nil  aulTdie  geringen  dinge  on  den  lühii 
vnd  folge,  da*  magn^al,  (1521 ).  d  ij*. 

3)  folge,  conseputu:  ich  hab  auch  manch 
Iniin  folge  oddcr  ortii-f^qiicntien  gelriJrl  mniri 
leben  lang,  aber  loller  vnd  freueler  folge 
hab  ich  nie  gehdrt ,  als  dieser  gcisl  niaclit. 
vom  aheniHuU  CkritH.  (1528).  n  ij';  die 
folge  wird  euch  dahin  dringen,  das  15.cap. 
der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Corinther. 
(1534).  Jiiij'*:  die  folge  oder  eonsequentz. 
«0»  dm  eencilijs  vnd  kirchen.  (1539).  Xj\ 

4)  fo%e  thun,  fo^en,  gdtordttn:  solte 
der  leychnam  {leib)  folge  Ihun  eyner  scelen. 
die  grundlicb  rew  bat  vnnd  entxundel  ist  yn 


der  warlieyl,  er  most  neber  dan  yn  eyner 

stund  zu  (liszen  wie  der  schnee.  die  sieben, 
putzpsalm.  (1557).  Bj*;  dnr  «elben  vn- 
chrisllichen  bullen  nil  folge  Ihun.  appeUa- 
Üon.  (1520).  Aiiij*.  e»  gescbiebl  fo^e, 
irtrd  befolgt:  besorge  niieb*  so  diszcm  nniltel 
niclit  fi)Ige  freseliiclil  .  .  .  szo  \virl  d.iN  ding 
;il!fr  rr^A  rrrhl  emusz  farcii.  originalbr.  v. 
j.  läiU  au/  der  bibl.  xu  Gotha  cod.  chart. 
379  fet.  2;  diese  meine  irewe  vennanong 
wollet,  lieben  freoflde»  freundlirh  annehmen, 
vnd  dazu  ihun,  so  viel  purh  milglicb  ist»  das 
jr  folge  geschieht.  Jen.  3,  l63^ 

Folgen,  sequi,  mhd.  volgen  {Ben.  3.  367), 
ahd.  folgte  (^if  3»  507).  L.  verWMef 
es ,  wie  die  ältere  spräche  überhaupt ,  mir 
tnit  bähen,  nie  mit  sein:  darumb  das  er 
Irewlich  dem  herrn  gefniget  haU  5  Mos. 
1 ,  36 ;  das  wir  nicht  gefolgci  haben  der 
snode  vnscr  veter.  /nd.  8,  15;  vrir  ha- 
ben nicht  den  klugen  fabeln  gelblgel.  2  Af. 
1,  16. 

bedeuiungen:  1)  folgen,  tuichgchen, 
a)  mit  dat.  der  pertoni  wie  wenn  das  weib 

mir  nicht  woli  folgen  in  dis  land.  I  Ifot. 

24 ,  5  ;  tiieisier,  ir!i  ^vl1  flir  folgen,  wo  du 
hin  gebest,  Matth.  S,  19;  foL'e  du  mir. 
S,  22;  vi)d  äeine  jtinger  folgelen  jut.  8,  23; 
vnd  er  gieng  hinaus  vnd  folgt  jm.  apotL 

gntik.  12,  9:  der  !!:ir  aiilTin  fnsse  ftdgel. 
ZWO  predigt  auff  der  kindertauffe.  { !  ö  K>  >. 
Bj^  goit,  andern  güttera  folgen,  ümen, 
dienen,  ergeben  tem:  alle,  die  dem  baal 
Peor  folgeten.  5  Jfot.  4»  3;  las  vns  sb- 
dcrn  gütlcrn  folgen.  13,  2;  jr  soll  dem 
lierrn  ewerm  gott  folgen.  13,  4;  ich  aber 
fuigele  dem  herrn  meinem  golL  irewlieb. 
Jot.  14,  8.  b)  mU  dativ  der  tadtes  vnd 
der  hauffe  folget  der  lade  des  herrn.  6,  13. 
c)  ohne  rasus:  Petrus  aber  folgeie  von  fer- 
nen. Luc.  '22,  51 ;  Petrus  aber  wandte  sich 
vmb  vnd  i^alie  den  jUoger  folgen,  welchen 
Jhesns  Heb  halle*  /ob.  2t,  20. 

2)  folgen ,  sich  nach  eistem,  nach  etteett 
richten:  ich  folge  Iiyrynn  ?.  Bernhard  ynn 
seyncm  buch  zu  dem  bapst  Eugcnium.  eyn 
sendbrieff  an  bapsl  Leo  X.  (1520).  Biij'; 
folget  mir,  lieben  brflder.  Mtf.  3,  17; 
propbeien,  diejrem  eigen  geisl  folgen.  Kieek, 
13»  3;  das  ist  nu  von  dem  gemeynen  regi* 


Digrtized  by  Google 


FOLGEN 


689 


F0L6EBEI 


meDl  gesagt,  du  niemant  daryii  seynem 
«ygtttt  dHnckd  folge,  ep.  s.  Petri  g&prtdigt. 

(1523).  Zij*;  wie  wol  ich  besorge,  das 
nipyneiii  radl  wenig  folgen  vvonlpn.  orde- 
nung  eynes  gemeynenkaslens.  (\i}2'6f'  Aij^; 
Herodes  Agrippa ,  der  folgele  s«ines  anhemi 
vnd  Vellern  excmpei.  hausposl.  ( WiUemb. 
1545.)  feststen  48^  gehorchen:  litlxs 
kini) ,  wüiü  folgten ,  so  wirslu  weisü.  Sir. 
t>.  Mi  ;  geliorcliel  ewren  lereru  vnd  folget 
joen.  Ileftr.  13,  17. 

3)  folgen,  ttoe/blftun.  nachahmen,  mit 
acc:  tlidrcn  wir  tlorft  iiiclit  das  wogen,  das 
wir  alle  w«rck  vnd  worl  vnsers  herrn  ChrisU 
folgen  mbchlen.  d»  viädtruff  vom  fege' 
fem-,  (1530).  Diiif.  Gr t mm  lad««  dieten 
aec. 

4 1  in  der  reihe  toigeii :  di«:  <«tuck  on  alle 
miüel  folget  dem  ersten  also,  das  auch  nicht 
ejrn  'nid*  dazwisscheii  slehel.  dae  ander 
tiyl  ioidder  d.  hyml.  proph.  (1525).  Fij^; 
es  ist  viuh  ein  kleines  srhrndlsinndlin  zu 
(btiii ,  daniadi  werden  eitel  ehr  iare  folgen. 
eine  chnsU.  schnjfl  an  Wolffgang  Hßisen- 
hnuh»  (1525).  Atij'';  darnach  folget  daa 
ampl  vnd  dermunge.  dembehe  messe. 
(1526).  Diiij*;  darunib  nni^^sen  wir  nicht 
aiisehun,  wie  vngerue  wtr  sterben ,  son- 
dern dagegen  die  freud  vnd  lust  jnns 
hertx  bilden,  so  hernach  folgen  wird  jnn 
jenem  leben,  das  1  cap.  der  ersten  ep. 
s.  Pauli  an  die  Corinlher.  (1534).  Oiiij' 
im  folgende  (<o!j  lar.  1  Macc.  4,  28;  am 
folgenden  aabbalh.  apost.  geseh.  13»  44; 
des  folgenden  tages.  20,15. 

5)  fnljrpn .  erfolgen,  entstphen:  sauffet 
euch  nulii  v(»)  weins,  daraus  ein  vnordig 
wcseii  folget.  Ephes.  5,  18;  wer  kan  aber 
aosaelen,  wie  viel  reicher  togent  vnd  nutz 
ans  dieser  einigen  ersten  tugent  folgen? 
der  S2.  psalm.  (1530).  Ciij";  vngeacht. 
ob  bi  ssening  ndder  ergeruug  draus  folget. 
vermanw^  an  die  geisUi^en.  (15301.  Jij'. 

6)  folgen,  eieh  «ooratia  ergeben:  darausz 
folget,  das  schwisl<T  kindot  vrnl  der  stifl- 
mutter  Schwester  für  golt  mit  gulleoi  ge- 
wissen mugea  geehUeht  werden,  unlche 
person  verpoten  iind  UH  «MteAen.  (1522). 
Aj". 

7 1  folgen,  ftihren  lasMii:  wtt  er  dir  etwas 


nemen  vnd  schaden  Ihun ,  so  loltu  es  folgen 
lassen,  als  geschehe  dir  recht  daran.  Jen* 

1 ,  lb\ 

Polj^end.  1)  deinceps:  denn  er  selbs 
(«.  Äuguilin',  legt  sich  aus  dieser  meinuug, 
da  er  folgend  spricht.  «Sne  ftericAf.  (1528). 

Dij'-. 

2)  conseguenter ,  folglich:  weil  du  nifhl 
weisst ,  was  wider  die  schnüt  vnd  folgend 
viel  weniger  verstehest,  was  ketzerisch  vnd 
SU  verdammen  sey.  Jen.  1 ,  53*. 

felgends,  deinceps,  hemaeh:  nach  die- 
sem Xoah  vnd  seinen  kunlem  ward  hernach 
Abraham  erwecket,  die  kirche  goiles  zu  er- 
halten ,  vnd  folgends  alle  heilige  propheten. 
t  /er  predigten.  (1546).  GiHj". 

Folter ,  m.  teer  folgt ,  mhd.  volper ,  vol- 
gaere  (Ben»  3,  368";«  ahd.  folgiri  (Graff  3, 
512). 

1)  succeftor,  nachfolger:  Ist  der  bapat 
mit  seynen  bischoffenn  vnd  priesternn  eyn 
frtimer,  trewor  folgor  vnd  slnlerb  der  apn- 
stelnn,  s/.o  hotl  ich  er  sey  schuldig  auch  yhr 
ampl  yiiuolfurenn.  auff  das  vbirchrisllich 
»iidk  ftoefts  Emuen,  (1521).  Piüj^  die 
apostel  vnd  yhre  folger.  poel.  (1528). 
Pij». 

2)  lülger,  der  einein  im  vrlheil  Jüigl,  bei- 
stimM:  etlich  new  lerer  . . .  vnd  yhre  folger 
geben  der  puaz  drey  leyll.  egn  sermon  v.  d, 

ablas z  vnnd gnade.  ft518).  Aj'':  s.  Tliomi'^, 
s.  Bonauontura  vnd  «ler  ^'Icychcn  seynd  nichts 
den  jaherrn  vnd  foiger.  eyn  sermon  v.  d. 
aUdSs  efe.  (1520).  Bj*;  solcher  bnllen 
folger.   iDidder  die  hMen  des  endekiielt* 

(1520  .  m\ 

3)  folger -=  Iblgerer,  argumentator :  aber 
zu  letzt  folget  auch  draus,  das  alle  sttlche 
folger  esel,  narren,  blind,  toi,  vnaynnig* 
rasend .  töricht  vnd  lobend  sind,  eine  le- 
rieht.  (1528).  Giiij". 

Folgerei.  folgeret.  /.  argumenlaUo:  dci 
grobe  geist  weis  noch  nicbtS|  was  ym  hyroel 
sein  heist  vnd  wil  fOlgerey  drinnen  ireiben. 
vom  abendmal  Christi.  fl52S^.  Ij^;  kan 
ich  niihl  auch  fein  vhre  folfrprcv  frf^iben? 
ebend.  I  lij  * ;  yhr  geht  mir  daruacii  ewern 
geilier  vnd  folgerey  dafttr.  eine  ieridU, 
(1528).  Giiip;  schreiben  eitel  lügen,  folge- 
rey vnd  gaackeley.  ebend.  Ü^K  vgl,  folgern. 

91 


Digitized  by  Google 


I 


FÖLGERGEIST  690 


P51gcrgelst,  m.  der  folgerei  treibt :  solchs 
soll  Hr>r  fölgergeisl  haben  vmbgcslossen. 
vom  abendmal  Christi.  (152S).  lüj". 

Ftlgcrkaaatj  fdlgerkuost,  /.  syllogistik': 
aber  da  trilll  er  den  Lotber  aller  erat  recht, 
da  er  seine  fölgerkunsl  beweiset  vber  dem 
Spruch  Christi,  wo  ich  bin,  da  solt  yhr  anch 
sein,  ebend.  1  ij'' ;  wie  solten  yhn  die  hosen 
slinckeD  vnd  yhr  folger  kflnst  so  rot  werden. 
HtM  berieht.  (1528).  Bij". 

folgern  j  fiilgem  ,  arffummtari :  was  ists 
flen  nu  gered,  das  sie  folgern  vtul  striiliesseii 
wollen,  sie  gleuben  nicht  alle,  darumb  kuiuu 
der  glaube  nicht  durcha  wort,  iat  17.  cap. 
Jchamiii.  (1530)*  Qüij";  er  schleust  vnd 
folgert  daher,  vom  abendmal  Christi.  (1528  ). 
1  j'' ;  »0  wolt  ich  nu  auch  wol  aus  der  Zwing- 
lischcn  kunst  fölgern  vnd  gauckeln.  ebend. 
Ij**;  mich  wundert,  das  er  nicht  auch  also! 
fSlgem  mag,  weil  wir  sind,  wo  Christus 
ist,  so  mdssoTi  wir  auch  alle  gott  vnd  mensch 
sein,  ebenä.  i  ij''. 

Feigem ,  n.  4er  inf.  tuhitantMtek:  wo 
wirs  nicht  wollen  gleub^i,  wird  ers  vns  uiit 
fölgern  aufdringen,  ebend.  I  ij'';  was  sOlch 
folgern  mit  sich  bringe  ist  iUt  gesagt,  eine 
bericht.  (1528).  Giiij*'. 

.ftlglg,  obeälenit  folgsam:  wenn  er  in 
vnsregirl  «lurch  den  ^aben  vnd  wir  gflasseti 
fol^ig  sind.  Jen.  1,  5F>3".  —  mhd.  in  diestm 
sinn  gevolgec  (Ben.  3,  dSS**),  ahd.  gifolgic 
(Grajf  3.  512).  ' 

Ptlgredcj  f.  coKcfw^o,  argwnmu,  folge- 
rung :  gleiche  folgrede  könd  jr  aus  Paulo 
Gal.  4  schliessen.  Jett.  4,  377'';  solche 
folgrede  solt  jr  beweisen.  4,  379'':  darurob 
weun  mich  das  gesetz  beschuldiget  . . .  mus 
ich  bekennen,  es  sey  alles  war,  «her  die 
folgrede,  danimb  bistu  verdampt,  mos  ich 
nicht  einrpinnoii.  Jen.  h,  175". 

Folten,  torquere:  das  ist  nu  eines  stock- 
tneisters  ampt,  der  den  dieb  ynn  den  kercker 
steckt,  zeucht  yhn  herflbw,  foltert  yhn. 
der  gesang  Simeonis.  (1526).  A6\ 

Forchtj  f.  timor.  diese  alte  mhd.  voi  litt'. 
ahd.  forabta  entsprechende  sdireibung  für 
«M.  birebt  hegegmet  nur  iiocA  in  den  /VM«- 
remtdMßenL's:  an  (ohne)  forcht  vnd  demut 
mag  gel  niemand  behagen.  d<V  sieben  pusz- 
ptalm.  (1517).  B^*;  darumb  kommen  sie 


FORÜERKLAGE 

zuuorn  mit  forcht.  ebend.  Eij** ;  knecht  vnd 
megde  sollen  mit  denitii  vnd  forcht  thun  w»* 
der  herr  oder  die  frawe  will.  ep.  s.  Petri 
geprediget.  (1523).  Piij\  eftenio 

fiithtett,  liniere:  wer  sich  forebt  ver 
dem  todt,  den  vcrschlindet  der  todt  ewig- 
kliih.  aus:!,  deutsch  des  v.u.  (15181.  Eiiij". 

Forchtlick  f  terribiiis :  vnd  en»cheineo  für 
den  menschen  so  gros  geachtet  vnd  fäoA 
zun  heubten  sitxen,  forchtlich  vnd  gewaltlidi 
düc  (Im^r  iliirrlidringen.  Jen.  t, 

lorchtjüBiy  furchtsam:  ein  ander  worl 
luus  niaii  den  forchlsamen  sagen  vod  cm  an- 
ders den  hartmutigen,  amtzleg.  deultA  dai 
v.u.  (1518).  Fj";  das  gesell  Ii [  ilsdaramk, 
das  er  sie  soIieu<^h  vnd  fni'  hi-^am  mache. 
ausleg.  dei  sehen  gepot.  (152S).  C7^; 
forchtsam  vnd  schew.  der  proph.  SadMrje. 
(1528).  Fiij*. 

Forder,  f Order,  ultra,  femer,  weiter , 
räumlich  und  zeitlich:  seid  fonler  nicbl 
halsstarrig.  5  Mos.  10,  16;  da  fragten  sie 
fordM*  den  berm,  I  Säm,  10,  22 ;  warudi 
solt  dein  knecht  meinen  berm  kOntg  fttrder 
beschweren?  2  Sam.  19.  35;  sol  der 
schatten  zchen  .slnflen  fori!»n  ^chen  oder 
zehen  stuflcn  m  rücke  geiicii?  2  kön. 
20,  9;  nu  nympl  forder  s.  Paulos  fir 
sich  die  drey  stende  der  keuscheyt.  iai 
7.  cap.  s.  Pauli  zu  den  Corinlhern. 
Clj'  ;  das  IUI  fdrdiT  d.  Garlstedt  LTn-'kell  «ud 
spricht,  da*  ander  leyl  widücr  die  hgwd- 
propheten,  (1525).  Oy*;  fSrdor  islabge- 
redt,    de  Wette  br.  5,  796.  f^.  forder. 

Vorder,  förder,  anterior,  mhd.  vorder 
{Üen.  3,  3S0>.  ahd.  lordoro  (Graff^,  630): 
der  kan  auch  wol  sagen,  das  sein  hinter 
maul  das  fOrder  maul  sey.  vom  eekm  ton* 
phoras.  (1513).  Cj**;  vnd  sties  ja  nil 
den  fördern  zweyen  ffisscn.  2  Maee,  3. 
25 ;  vnd  das  forder  teil  bleib  feste  steba 
vnbeweglich ,  aber  das  hinder  teil  nbrsck 
ogNMf.  998ds.  27,  41 ;  dem  es  war  auf- 
gericht  das  forder  teil  der  hütten.  Bthr. 
9,2;  das  etwas  besonders  odifcr  anheogig 
des  fordern  gered  wurde,  vom  abevdmal 
OHstf.  (1528).  mij*. 

Mlierklage,  /.  'ooriElafs,  fuertle  ts 
antecessum^  [Grimm):  sn  n ortipn  imi  auf 
fDrderkUge  vielleicht  die  sache  an  vuiieni 


Digitized  p^^^}^ 


FÖRDERUCU 


691 


FORü£itüNG 


gn.  herm  gebngeo  lauen,  äe  fKelle  br.  4, 

527. 

Fttrilfrlirb  ,  förderlich,  wit  rudtlerlich. 

1  j  cotnmodui :  dan  eusserlich  gebet  müssen 
wir  auch  Uu  seiner  Izeit  vben,  souderlicli  in 
def  messe  .  .  .  TBd  wo  es  forderlich  ist  Itu 
dein  ynnerlichen  gebet,  von  4t»  gulten 
wercken.  (152f>).  Oiij';  jhener  Mim  glau- 
ben ,  diszer  aber  zum  vnglaubeu  fördeflicb 
itl.  Amt  7.  cap.  t.  P»%M  mh  den  CbWnlfteni. 
(t523).  Oij*;  belffen  vnd  förderiich  sein. 
deadich  catech.  (1529).  Lij*;  damit  ein 
iglicher  deai  andern  diene  vnd  forderbrh  sey. 
ton  ehesachen.  (1530).  Uiiij*.  vjf/.  furder- 
Uch. 

2)eUuMi  sendet  aiifl'  das  fördertielisl  je- 
mand 7>i  V,,..   2  Macc.  11.  3R. 

Vordern,  nütd.  voidern  {Ben.  3,  381), 
ahd.  fordarön  {Graff  3,  t)3  M>  ^(  ^(^<  ^. 

1)  wrwie^nA  üe  Meutung  de«  Keuligen 
lördcrn,  juvare ,  promovere:  kein  eusser- 
lii  Ii  ftiiig  fordtMl  udilcc  iiiim  VHS  fiir  gotl. 
vber  das  ersle  buch  Mose.  (1527j.  ee  ij*"; 
sein  (deii  nächsten)  gut  fordern,  bessern  vnd 
wo  er  aol  leidet,  hellTen.  itndeeh  eole- 
chUmus.  (1529).  Kj*;  eben  die  fili*sten  vnil 
herren .  so  da?«  wort  goitcs  sollen  fnrdf'ni, 
die  weren,  verbieten  \tui  vcrlulgens  am  aller 
meisten,  der  ^2.  psalm.  (1530).  Ej*;  vnd 
doeb  so  from  ist,  das  er  golles  wort  vnd  dien- 
stp  fordtTt  sfil  ethallcn  liilfH.  von  dem 
keublman  zu  Capernaum.  ilä3.>).  Hij' ; 
schulen,  kiichen  vnd  jre  diener  verstugeii, 
schtttsen  vnd  fordern,  vermanung  x,  gebet 
wider  d.  T.  (1541).  Bii]**;  on  das  sie  jre 
sache  teglich  erger  vnd  meine  (das  ist  potles) 
Sache  fordern  vnd  be.s!«er  machen.  u>id&r 
Hans  Worsl,  (1541).  Aij^  ebenso  in  der 
1545:  sie  schmOcken  sich  vnlernan- 
der  aeihs »  du  sie  ^  bOs«  sache  fordern. 
ps.  36,  3 ;  von  dem  berrn  wird  solches  mans 
gang  gefordert  ti539:  gefördert,  var,  ge- 
foddert).  37 ,  23 ;  vnd  der  herr  vnser  goit 
sey  vns  freundlieh  vnd  fordere  das  werck 
vnser  honde  bcy  vns,  ja  das  werck  vnser  hendc 
wnll  (!r  fordert!  i  l539:  forderen).  90,  17: 
gerechligkeii  iurderl  zum  leben,  aber  dem 
vbd  nacfaiagen  fon^  sum  lod.  ip.  11, 
1 9  ;  alter  die  speise  fordert  vns  furgott  nicht. 
I  Cor.  8*  8. 


2)  postidare,  poeeere:  gleich  als  wenn 
eynem  baffen  wurden  lausenl  gülden  he* 
scbeyden,  so  wiird  er  nit  sie  fordern  aiisz 
.seinem  vordieusl  ad ir  wirdigkeit.  egn  sermon 
v.  d.  netten  lest.  (1320).  Biiij";  goU  wird 
seines  Stands  vnd  ampts  rechensehafll  von 
ybm  fordern,  das  magnifical.  (1521).  lij''; 
das  sind  fiu  nichl  j^epnt,  fordern  auch  niolils 
von  vns,  das  wir  etwas  thuen  udder  lassen 
sollen,  vber  dae  erele  Iiieft  Jfott.  (1527 ). 
Bij**;  goU,  woU  Adam  auch  nicht  verdammen, 
er  fordert  jn  zuuor  zur  antworl.  wamunge 
a.s.l.  Deudschen.  (1531).  Biii^"*;  Ihue  was 
deiQ.amjit  oder  stand  fordert,  das  14.  vnd 
15.  eap.  Joftonni«.  (1538).  Piif.  einige^ 
mal  anek  m  der  bibel  v.  1545,  während 
frühere  ausgaben  no  h  f  »Idwii  haben :  das 
eine  jglirho  von  jrer  iiei»e.>lin  silhern  vnd 
gülden  gefes:>  fordere.  2  Mos.  11,  2;  da 
sie  einioch  ward  jr  geraten ,  das  sie  ford^ 
soll  einen  acker  von  jrem  vater.  rieht.  1,  14. 

Fördern  begegnet  in  IJs  schriflen  nur 
seilen,  und  zwar  wiederum,  wie  foddeni, 
fordern ,  in  doppeller  bedeutung. 

1)  poelnUetre:  wir  aber»  so  solche  gute 
werek  leren  vnd  fdrdern  nach  Christi  Worten, 
mflssen  heissen,  die  da  ^niie  werck  verbieten. 
wider  d.  wueher  SU  predigen.  [IbiO).  Fiiij\  ' 

2)  juvare,  promovere:  arme  leut  schttttl 
vnd  fordert,  wider  den  bischoff  zu  Magde» 
bürg.  /  ir)3i>i.  Wj' \  las  der  gottlosen  hos- 
heii  ein  emle  werdeu  vnd  fordere  die  ge- 
rechten, ps.  7,  10. 

3)  sieh  Ittrdem,  beeUvn:  dammh  lUrdert 
euch  vnd  sendet  etliche,  das  wir  wissen, 

jr  ^'  nnct  seid.  2  Ifacc.  11,  37. 
forderst,  förderst,  primus:  da  brach 
erfur  ein  ander  klein  horn,  fnr  welchem  der 
fordersten  hOmer  drey  ausgerissen  wurden. 
Dan,  7,  S;  da  qu  solches  also  zugericht 
war,  giengen  die  priesler  allezeit  in  die  för- 
dersleo  hüllen  (var.  ersten  hUUen).  Uebr. 
9,0;  also  hüidet  auch  eine  braut  jhrem  breot» 
gam  den  krants  das  forderst  vnd  hinderst  su 
samen.  das  süiöne  conßtcmini.  (1530).  Oij*  ; 
die  priesler  rnusteo  zur  zeit  des  krie^s  die 
fOrderslen  im  beer  sein,  rani^l.  su  1  chron. 
27.  6. 

fvritnag,  f,  ßrderung ,  adjumentum: 
das  ist  nur  mehr  sor  forderung  des  euaogelg 


Digilized  by  Google 


FORH 


692 


FORN 


geraten.  Phil.  \.  12:  mehr  liindiTiiisz  denn 
rttrderiing  der  s<ichen.  an  dfu  rhristl.  adel. 
(1520).  Liij*;  cwpr  s»^Iirkt  \  l  zur  f< intern »lu 
das  1.  cap.  s.  l'auU  zu  den  Corinlhern. 
(1523).  Alp;  f ur  fordening  vnd  slmkiing 
vasers  chrislliclien  glaiiliens.  vber  dus  erste 
buch  Mote.  (1527).  l!t>\  uollti  dit>ü»'iii 
Cuiiiz  l'feilscbniiü  gousligliciie  forderung«- 
encigcD.  BMrkkardi  briefw.  269; 
DMn  doch  annen  widwen  solle  mehr  fordo- 
rung  denn  hindcriing  Ihiin.  406. 

Pom,  forme,  f,  forma,  nUtä,  fornie  {Ben. 
3,  SS?*»). 

1)  forni ,  gesioH:  die  gesUdt  odder  forme. 
ier  proph.  Satharja.   (1528).  Piiij'';  ein 

hilde  oder  forme,  mm  srhem  hamphoras. 
( 1 543).  Gij' ;  das  .sacraiiii'iU  odder  eiiszerlicli 
Izeychen  sleel  yn  der  form  vud  gcsUdl  de« 
brols  vnd  weyns.  ey»  sermon  mm  4em 
hm^ueMIt^  ioenmeiU.  (1529).  lij*;  ein 
bildtnacher  eben  yn  dem  er  wpi^nymet  vnd 
liawel,  was  am  hnltz  Izum  bilde  nit  sali,  yn 
dem  furdcrl  er  auch  die  form  des  büdes. 
He  Hebe»  putfsatm.  (1517).  Oilj\ 

2 )  form ,  worin  oder  wonaeh  etwa«  ge- 
hi!<lf(  irird:  gleich  als  ein  k.lfmonf»i^'^s(•l•  tlit" 
iiaiiiicii  yun  seiner  form  abmis.scl,  geusi  vimI 
lassei.  vom  obeHimal  OnmH,  (1528). 
ii  üj**;  er  nimpl  nicht  die  schrifll»  sondern 
den  hapst  vnd  die  röroischc  kirche  zum  fur- 
bilde  vnd  riMMi»'.  <l.(  «-nl  .illi's  micli 
richlen.  Iroitungc  an  äic  chiisien  «u  UaUe. 
(1527).  Cij\ 

3)  da  (JiMie)  hast  die  Torme  (fi6^*pinai(;) 
was  zu  wissen  vnd  recht  ist  nn  i;n>:otz,  h(isl 
im  alUest.  gesets  den  rprhttn  grundrisz, 
einen  vollkommenen  abrim  aller  erkenntnii. 
BSm,  2,  20. 

Htmhmmf  getialten,  büäeu:  er  mus 
mit  seinen  armen  aus  dem  thon  sein  gefess 
formiren.  Sir.  38»  33. 

Ifonnllch:  wir  sagen  widder  heyile  teil, 
das  so  man  anlT  die  taube  seigl ,  recht  vnd 
wol  spricht ,  das  Lst  der  heilige  geist .  vmb 
des  willen,  das  hie  die  r.wey  vntersfliipdlirhe 
w«>sen,  als  geisl  vnd  taube,  etlicher  massen 
aneh  einerley  wesen ,  nicht  natOrlich  odder 
personlich,  wolan  sie  heisse  gleich  förmliche 
einiclvt'it ,  il.inunli  das  der  heilige  geisl  sich 
ynn  .solcher  form  hat  olTettbareo  wollen. 


roiw  abendmal  Chriili.  (1528U  viij', — 
mhd.  formlich,  forraelich  iBen.  3.  HST' 

Vorn  ,  fnrne  ,  fornen,  a  fronte  ,  gegrttsal: 
von  hinten.  gettöhnUch  vom  raumgei/raudn, 
$eUen,  wie  in  folgender  SteUe,  mit  btsiüim§ 
auf  die  zt-ii .  nach  <ieni  i(^s  alles  von  foiie 
.III  mit  fleys  <  ilulfret  habe.  var.suUnc. 
wo  die  bibet  von  anbeginne  hat. 

1 )  neben  dem  verbum  aUein :  nu  woUcs 
wir  jhn  {den  jMaAn)  widder  Tom  anbliei. 
der  1 1 1 .  j)«a/m.  (1530).  Ciij'';  ich  wils 
versuchen  vnd  widderdmli  slIos  von  newen 
vnd  forn  antahcn.  ein  wiäderuff  vom  fe^t' 
/eur.  (1530).  Aij**;  ich  stehe  ferne,  du 
n .  eap.  Johanms.  <t530).  Oj\ 
2  i  häufig  neben  andern  partikHn. 
ai  an:  von  foni  an  bis  zu  ende  ron  der 
winckelmesse.  (1534).  Cij^;  so  man 
liepsllichen  decretalen  von  forn  an  bis  hiwtas 
ans  liescl.  tcider  das  bapslum  an  Am. 
(154.'»>.  Fj*;  —  sie  rlmmcii  forn  an  jm 
edicl.  auff  das  vermeitU  kei$erlich  eücL 
(1531).  Aij'' ;  vnd  &tellel  die  mcgdc  uiil  jna 
kindem  vorne  an.  1  Jfoe.  33.  2;  vodsol 
des  blHls  vom  fiuren  nemen  vnd  mit  scioeiu 
ftni^er  pepcndem  ^nadenstuel  sprengen  fornen 
au.  3  JUos.  lö.  14;  wir  aber  wüUea  \t» 
rasten  forn  an  fnr  die  kinder  IsraeU  4  Üm. 
32,  17;  vnd  forn  an  aulf  allen  stnstei 
bnwctcstn  deine  bergallar.  Esech.  16,  25: 
iltc  aber  forne  an  gicngen,  bcdrauetcn  jo. 
Luc.  1 8,  3'J ;  —  vnd  lagerten  sicli  in  Eiliam 
forn  an  der  wdslen.  2  Ifoa.  13,  20;  md 
snlts  hellten  an  eine  gete  schnür  fomeii  aa 
den  hiU.  2^,  'M  ;  fornen  nm  hi  iil>t.  3  J/o<. 
13,  41;  vnd  stelle  ein  zetchcu  lorn  an  den 
weg  zur  stad.  Ezech,  21,  20. 

h)  auf:  vnd  ligen  die  steine  des  heilig- 
thiims  fornen  auff  allen  gassen  serstrewt. 
klagl.  Jer.  1.  l. 

e)  aus:  vnd  gaben  fnr,  sie  wolten  il« 
ancker  ferne  aus  dem  schiffe  lassen,  «poit' 
gesth.  27,  30. 

dl  gegen:  forne  gegen  de«  -n.i>len«ttirl 
B  Mos.  1  f..  1  r. ;  ilif">rll)ipe  stund  forne  gejjeu 
dem  cusscni  vorhof.  Esech.  40,  31. 

e)  her:  die  Syrer  fornen  her  vnd  die  Phi' 
lister  von  binden  zu.  Jes.  9,  12;  ob  er 
gleich  forne  her  i  rsilieh  geheul*  teHer  dir 
iabbtuher.  (1538).  (üj*. 


« 


Dlgitized  by  Google 


FORSCUfiN 


693 


FORT 


f)  in :  wenn  jr  komet  forn  ins  wasaer  des 

Jordans.  Jos.  3  ,  ^. 

g)  unter:  sie  nilll  in  Arr  tliiii'  »in  thor 
forDcii  vnlcr  dem  voick.  spr.  i,  21. 

h)  vor,  für:  vnd  der  alUr  slund  eben 
fome  vor  dem  tempel.  Ezech.  40 ,  47 :  vnd 
ilii'  fnrnR  vor  gii'iijs'pn  vnd  die  liernarli  fnl- 
geleii,  schrien  vml  >.(ir  i«chen.  Marc.  11,  !) ; 
vnd  da  er  hin  iws  (gangen  war  aulTdeu  weg, 
Heff  einer  fome  fttr.  10,17. 

3)  fornen  vnd  hintiMi:  wu  alier  inangcl 
war,  hynden  vml  fornen  anstund,  der  ist 
oiclil  from.  ausleg.  der  sehen  gepot.  { 1 52S ). 
fiij^;  kucken  vns  hmden  vnd  fornen  ein.  ati/f 
da$  vBimehU  heuert.  0äici.  (1531).  Piiij"; 
als  ein  ercutz,  dns  mnn  l>inilrn  vml  fornen 
vbrrdif  rasfl  worllcu  kau.  wiü^  rdas  Inip.stum 
XU  Horn.  1^545).  Zj'  ;  da  nu  Joah  sähe, 
das  der  streit  aulT  jn  gestellet  war  fornen 
vnd  hihden,  erwelct  er  aus  aller  jungen  man- 
Mdiafll  in  Israel.  2  Sam.  10,  9;  da  sieh  mi 
Jiida  vmbwand,  sihe  da  war  fornen  vnd 
hioleu  slreil.  2  chron.  13,  14;  vol  augun 
fernen  vnd  binden,  offmb.  Jo^  4,  6. 

Versehen,  scrutnri,  mhd.  voi^rlM  n  itien. 
3.  38S'*).  ahd.  forston  {Graff  3.  b«J7). 

1)  ohne  obiect:  forselie  vnd  siehe,  aus 
Gatilea  alebet  kein  {irophel  aufl.  Jofc.  7,  52. 

2)  mUprMpotiUtm»m:  ' 

a>  nach:  der  man  fiii>(  lici  •^n  ^cnaw  nach 
vns  vnd  vnser  freiinilsrliadi.  I  Mos.  43,  7; 
sie  werden  forschen  na:h  dem  wege  gen 
Zioo.  Jer.  50 ,  5 ;  tiehei  hin  vnd  forschet 
vieiasig  nach  ilem  kindlm.  .VaUh.  2,  S; 
nacfi  welrhcr  sfItLrkrit  halicn  f,'t'sii<hl  vnd 
gefurschet  da-  |ii (i[ihelen.  I  Felr.  l,  10; 
auch  ob  ieoian*i  gleich  gerne  wull  nach  allem 
mangel  forackra«  ao  isla  nicht  land»  siile 
noch  gewonbeiu  eo»  eketaekm*  U530). 
Giiij\ 

6)  in:  vnd  forsoheten  leghch  in derschrifll. 
apost.  gesch,  17,  1 1. 
es  von :  jr  soll  euch  nicht  wenden  zu  den 

warsagern  vnd  forschet  nicht  von  den  aei- 
chcndeulcrn.   '■\  Mos.  V.),  31. 

^\  mit  abhangigem  sali :  da  er  aber  hürel 
(bis  volch.  das  durch  hin  gieng,  forschet  er 
was  das  were?  Lur..  IS,  36;  dem  wincket 
Siimm  Pelms,  das  er  forschrn  solle,  wer  es 
were,  von  dem  er  saget?  Joh,  13,  24 i  wie 


blut  on  leib  odder  mit  leib  di  sey,  aot  ich 

nicht  wissen  nnch  forachen.  «fno  hefMtL 

(152SI.  Giiij''. 

4)  mW  Ir.  acc.  ai  der  person:  wirt  nn 
der  beichtvatter  yeroand  forschen  (fragen), 
iili  er  meine  buchle  hab.  ein  vnterricht  der 
beichlkinder.  (l.=>21).  a  ij  ;  Fraj^e  «lif  vni i- 
gen  gesrlilerhte  vn«l  nini  dir  für  zu  forschen 
jre  velcr.  Hiob  S,  b. 

b)  der  soehe:  vnd  aalxten  sich  am  ersten 
tage  des  zehenden  mondcn  zu  forsehen  diese 
^ailicii.  Rsra  10,  16,  da  fiir^rhel  er  von 
jnen  die  stunde,  tu  weiclier  es  besser  U)il 
jm  worden  war.  JiA.  4 .  52 ;  der  aber  die 
hertsen  forschet,  der  weis,  was  des  geistea 
sinn  sey.  Rom.  S  .  27  ;  sind  wir  nicht  so 
gelerl  vtnl  Iicilig  als  sie,  so  haben  wir  den- 
uocli  Hucii  gewissen,  die  vns  bewegen  vnd 
treiben  die  warbeil  zu  forschen,  dat  dEieae 
wort  CkrüH  noch  fest  alaAen.  (1527). 

I»  iiij''. 

l^orticker,  m.  scrulalor:  er  (goU)  ist  «-in 
furseher  der  iiiercn  vnd  der  bertzeu.  eiu 
mterrieht  der  beiehtkiHier.  (1521).  aij'; 
den  lerern  vnd  forschem  der  scbrim.  Jen. 

s  ,  I  l'.l  . 

I'arscknngi  /.  scruialio ,  erlurschung, 
mM.  vorschnuge  (Jfen.  3 .  3S9  ):  das  er  in 
diszem  fal  seyn  äugen  tzuthut  vnd  eynfol- 

ti(kliihen  solicher  forschung  abstehet,  ob 
t/f'tnand  nn  glauben  verstorben  etc.  (!523). 
Aij  ;  nach  geschehener  forcichung.  var.  su 
aposL  25,  26. 

Nnlf  «.  uMüd:  es  geHellelen  sich  ein 
l  ind,  ziepen  vnd  schaf  zum  lewen  vnd  zogen 
mit  einander  aufl*  die  jaget  in  einem  forsl. 
Jen.  5,  271". 

geeehidUe  mi  elumologie  ie»  worlea  #. 
bei  Grimm  wtb.  4,  3  f. 

Nrtf  m.  vadum  >  rm  t. 

Vortj  adv.  porro,  prorsus,  protinus,  mhd. 
vort  (Ben,  3 ,  380"),  Mnweüen  bei  L.  weh 
nocA  diu  urapHin^jlcftere  fort  fortan, 
furtgehen,  forthin). 

1  nhimlich :  fort,  an  der  rige  her.  Rro- 
laa)|MU  uuis  auch  für  s.  Lucas  riuhUtuel  mit 
seiner  teicbeley.  vom  abendmal  Chritti. 
( 1 52S).  z  iiij'' ;  die  bälgen  walchcn  >ieh  ynimer 
fort  vnd  TitI  sie  an  ila<  vfor  komen. 
au»kg.  der  euang.  von  oslem  etc.  (1527j. 


Digitized  by  Google 


FORTAN 


694 


FORTtiEUEN 


mehr  Mj>Me  itei  rämmHehm  fort  s. 
hamaeh  «nter  «tni  «ne^enliieAm  nuommen- 

setsungen. 

2}  zeitlich,  weiter,  fortan:  es  eiierl  vnd 
Schmarl  doch  jmer  wider  fori«  Au  16.  eap. 
JthamuB.  (1538).  Lüj*;  sind  auch  werd» 

das  man  jnen  in  keinen  andern  LUchern  noch 
Sachen  gleube ,  \v(mI  sie  jmer  fori  vnd  fort 
solche  bticher  tUrbringen,  die  sie  seltis  nicht 
gleuben.  von  dm  eomdUji  vnd  Mrdum. 
(1539).  Hj^;  wenn  du  den  acker  hawen 
wirsl ,  so)  nr  ihr  fort  sein  vermiii;  '!!  niolit 
geben,  l  Mos.  i,  12;  so  wartet  nu  des 
diensls  des  hviiigihuuis  vnd  des  dieusls  des 
«Hart,  das  fori  nieht  mehr  ein  waten  kome 
vber  die  kinder  Israel.  4  Mos.  IS,  5 ;  irli 
bin  fort  nicht  mehr  werd,  dii^  t -Ii  kin  snn 
heisse.  £«e.  15»  19;  wir  gleuben  nu  l'uM 
nicht  vrob  deiner  rede  willen.  Joh.  4,42. 
«nd  so  noch  oß  in  der  Udol.  * 

iorUn  (fort  an),  deinde,  femer,  anfangs 
bei  L.  noch  ftirl  an:  adeli  lieb*;  Hnii) ,  sliiuk 
furt  an  was  da  slini  kt.  eyn  sendbrieff  an 
^apttLeoX.  (1520).  Aiiii** ;  md  so  ftirl  an, 
niid  so  weiter,  von  «MlltfcAer  vbwkeyU. 
(1523).  Biiij'';  im  .ilttMi  t^sl.inicnt  losfti  wir 
aiiHi ,  wie  S.inmt'l  jlzt  zu  Kani.i ,  jl/l  zu 
Nobe,  jut  XU  Galgai,  vnd  so  furt  an  .  .  . 
vmbber  socb.  vnUrri^  der  vtiifafom. 
(1537).  Aij*;  es  verliefT aber  das  gcwcsser 
fort  an  vnd  natu  .ibo.    I  Mos.  8, 


FMidriBgM)  tiSfMe  «lyare.  wdtor  drln> 

gen:  wenn  er  anhebt  zu  geissein,  so  drin^at 
er  fort  bald  zum  lud.  IJiob  9,  *2.'l:  d«r 
leuifel  weis  seine  argument  wol  an  zuselwB 
vnd  fort  SU  dringen,  oen  dier  wki3Mmi$i§, 
(1534).  Aii^^ 

Fortril,  n.  ulilitas,  s.  vortheil. 

Kortfabreii  conlmnarej  fortfahren  etieat 
zu,  Uiun.  ■ 

a)  vnd  Hiob  für  fort  vnd  ball  an  lenie 

Sprüche.    Uiob  27  ,  1 ;  vnd  die  band  dtr 

kiiiiU'!  Lm.'K'I  fiir  furt  vnd  \\ai<l  st.irck  wider 
Jaltin.  rieht.  4,  24;  da  er  sähe,  das  den 
jtideii  getiel ,  für  er  fort  vnd  0eng  Feiruui 
auch,  apott.  ^eseft.  1 2,  3 ;  er  wird  ibcr  fort 
fahren  vnd  mehr  artickel  angreylTen.  das 
diese  wert  ChrüU  noch  fetütehen,  (1527). 


vnd 

Sau!  sähe  Dauid  saur  an  von  dem  t«ige  vnd 
fort  an.  1  Sam.  1 8,  9 ;  das  jr  mir  vnd  mei- 
nem sone  fort  an  flreun^idi  vnd  irewlich  sein 
wollet.  2  jra«6.  9,  26. 

IfortMS^  eine  nur  einmal ,  und  zwar  in 
einer  von  L.  nicht  selbst  herausgegebenen 
»ehr^t  begeguenäe  eiieerbialbüdung :  es 
soll  ia  ooeh  einen  verdriessen,  wenn  man 
yhn  einen  ehebrecher  schülde  .  . .  vod  zu 
furtaus  iJen.  4.  526''  ändert  zuuor  aus) 
wenns  em  frumer  man  vM-rc.  ausUg.  der 
s^eu  gebot,  (1528).  Mij  . 

fofthrlngen,  weiter  bringen,  fdriem: 
ddrr  wif  L'iii  froiiior  scliuhTipislpr ,  wenn 
jin  fiii  jiiiij;ei  knabe  s(d  das  a  )i  i-  aiillsaf.'(M), 
kau  secr  wul  geduU  haben  . . .  vnd  jmer 
rorsprechen,  das  er  jn  dabey  behalte  vnd 
fortbringe.  4as  1 6.  cap. /oJkoiMt*.  (153S). 

Ddj^ 


a  uj 

b)  vnd  sie  fnr  fori  vnd  gebar  Habel.  1  Mos. 
4,  2;  er  feret  fort  mit  seiMm  tbnn  jmerdar. 

ps.  10,  5  ;  ja  jr  farct  jmer  fort  mit  mordra. 
Ezech.  33,  26;  ob  der  landgraf  gleich  j^ 
furtführe  mit  seinem  buudutfchen.  de  Wette 
br.  3 ,  455 ;  die  da  fort  fahren  in  jrsr 
Sünde,  ps.  68,  22;' weil  sie  so  thurstigbcb 
on  alle  f^rwi-isfMi  jtin  jrer  dieberey  forlferrt. 
ein  .ti-rmon  auf[  Matth.  T2.   (1535>.  Et]'. 

Vohfjtm^f  m.  yrogressus:  auÜ  das  die 
seichen  vnd  wnmler  ein  forigang  betten. 
Jen.  2,  32**.  . 

Fort  jpbf  n ,  weif  fr  fjt-h^n,  porro  darf. 
diesselbcn  gabens  (da^  g^iä}  fort  den  zimmer- 
leulen  vnd  bawiculen.  2  cAron.  34,  II. 

hrtgchnif 

1)  progredi,  weiter  gehen:  ich  wil  euch 
ein  bissen  hrots  briiiLMMi .  das  jr  ewr  herti 
labet,  darnach  soll  jr  fort  gehen.  1  Mus. 
18,  5 ;  vnd  sprach  tu  seinem  knabcn ,  gebe 
fort,  das  wir  hinsn  komen  an  einen  ort  vod 
vbpr  nacht  zu  fiibea  oder  zu  Rama  Mpüit  n. 
rieht.  \*K  13.  bildlich:  da  er  seuieo  zoro 
lies  fortgclieu,  ihm  freien  lanfUeu.  p*,lS, 
50. 

2)  proeeders,  fortgangt  erfolg  haben,  ge- 
lingen :  das  ftrangelinm  miisz  yiu\  s(d  fiirtgahn 
rundem  bapslum  iu  Rome.  i  1520}.  Bj'; 
soll  yhr  schwermerey  fort  geben,  das  Chri- 
sttts  fleisch  kein  ntttze  sey,  weiden  bsM 
Manicheus,  Valentin  komen.  4ae  4kse  worl 
Chriiti  ele,  (1527).  mij*;  es  aol  fortgehea 


Digitized  by  Google 


PORTHAUEN  695  FOIIZ 


viid  g^lingPD ,  was  er  thut.  der  proph.  Sa- 
cÄar/rt.  (I52H).  Vj  ;  al.er  Ahilophel 
sähe,  «las  sein  r«il  iiiclil  l'orl  gofrangcn  war. 
2  Sam,  17,  23;  erzUroe  dlcli  luchl  vber 
den,  deA  stm  mulwille  glücklich  fort  gehet 
ff.  37,  bellh  dem  herrn  deine  werck, 
80  werden  deine  anschlege  Tort  gehen,  ipr. 
16»  3;  vad  der  herr  gibl  gnade  datu,  da^i 
sein  ril  vnd  lere  fortgehen.  Sir.  39,  10; 
verteilen  da  kh  jung  war.  wolti  mit  mir 
nii  lit  fortgehen,  wenn  irh  solle  weih  vnd  kiud 
kleiden,  so  hatte  ich  kein  geld.  tischr.  53". 

3)a6)re,  weggihen:  aber  Judith  betet  vnd 
gieng  fort  mit  jrer  magd  Arba.  Jud.  10,  II. 

f «rlteicn,  forlu^titeu,  sttneAmen  .•  fort- 
Ii  Mif  II  yni  glanben.  die  ander  ep.  Pctri  ge- 
liredigl.  (1524).  kij**;  vnd  Jhesns  htcl»  fort 
au  wetsheii,  aller  vnd  gnade  beyguU  >iid  den 
menschen.  vor.sM£iie.2.  &2.  tmehitäMUhe 
Übersetzung  des  griechischen  nQOH67nitr, 

l'orthin  (fort  hin.  Tun  hin),  ron  jetzl  an, 
fernerhin,  in  poslerum :  das  ist  sinl  der  zeit 
vnd  fort  hin  in  Israel  ein  sille  vnd  rocht 
worden.  1  Sam.  30 »  35 ;  aulT  das  sich  fort 
hin  kein  bawro  aui  wasscr  seiner  htfbc  er- 
hebe. Ezech.  31,  II;  i<  )i  vvit  meine  sch.ife 
errellen  aus  jreni  maul ,  das  sie  sie  fori  bin 
nidil  mehr  fressen  sollen.  34, 10;daniinbbit-> 
ten  wir,  jr  wolt  also  forlhia  Irewlich  an  mir 
halten.  I  Macc.  10,  27:  das  geselz  Mose 
gehet  die  jüden  an,  wilchs  vns  forlhyn  (ye- 
druekt  ist  furbyo)  nicbl  uieiir  bindet,  t-ber 
dM  erf le  IhieJÜ  Ifote.  (1527j.  Aiiij';  er 
haljnen  gnugsam  verkündigt  vnd  gesagt,  wie 
es  jnrn  fotlfiiii  };elu'ii  solle  in  der  weil,  das 
16.  cap.  Johannia.  (lr);iS|.  Ii";  förUii  isl 
abgeredl,  ila.sz  die  liäuscr,  so  jelzn  an  kirchen 
vnd  schulen  gebracht  werden*  forlhm  bey 
den  schulen  vnd  kirchen  bleiben  sollen,  de 

Fonkonnien ,  proficere,  gedeihen:  vnd 
treibet  die  natur  jmerdar  solche  neben  zweig- 
lin  vnd  wilde  reblin »  so  da  wollen  mit  aaff- 
wacbson,  vnd  den  rechten  rebenjren  safll 
vntl  kl -^fVi  neinen,  d.r?  sie  nicht  kotinoii  f-Ti- 
kuuiuicu.  das  14.  t*nd  15.  cap.  Joltannui. 
(1538).  dddiij\ 

fordeben,  weiler  Üben:  vnd  werden 
dtMiic  worl  boren,  iiljcr  nicli4s  darnach  Ihtin, 
sondern  werden  dich  anpffeiffen  vnd  gleich 


wol  fort  leben  nach  jrem  geiti.  Xsedk. 

33.  n 

Vortmüiuieu ,  loncärls  getrieben  werden, 
ohne  widerstand  leisten  zu  können:  da  er 
den  teiiOel  so  wejt  zu  gefattern  gebeten 
hatte,  das  der  pofel  on  ordenliche  gewalt 
die  hilder  sollt  sIHrnien,  als  durch  golios  <»c- 
pot  gebeyssen,  da  musle  er  fori  vnd  das 
neben  gepoi,  das  dran  bieng.  auch  trejben 
vnd  heyssen  die  lente  morden,  wiäir  üe 
hjmi.  prophHen.  (152.5).  Eij'". 

Fertpflsnzen,  propagarc:  docli  isl  die 
kirche  aulls  bliil  gegründet,  wirt  auch  mit 
blut  begossen,  beschneitelt,  forigepnantset. 
tischr.  251'*. 

Ferlreden,  weiter  reden:  wcnti  ich  fori 
rede,  \vr>rden  sie  die  heode  aufl  jren  mtind 
legen,   weish.  S  ,  12. 

Ibliftiiai»  abnUen,  wgreiien:  darnach 
reiset  er  fort  bey  nacht  1  Macc.  5,  29; 
mit  einem  solchen  mut  reisete  der  gantse 
zeug  fori.   2  Macc.  11,  tO. 

Fertücbllfen ,  tpetler  schiffe»:  vod  sie 
schiflten  fort  in  die  gegend  der  Gadarener. 
Luc.  8 ,  26. 

Nrtselxen:  wie  du  sngst,  das  euangeliuin 
würde  dadurch  fortgesati^l,  wenn  man  grossen 
herm  etwas  zu  gut  hielte ,  durA  die  inger 
sxhe,  irer  verscbonete.  Jen.  1,  558^  dei 
Grimm,  welcher  erktäri:  das  ev.  fortsetzen, 
es  weiter  verbreiten. 

forttreiben 9  pro}>e(/ere;  vnd  Judas  ireib 
{trieb)  das  voick  fort,  das  sich  dt  binden 
seiimet.  1  Macc.  5,  53. 

Fortwollen ,  in  der  negativen  unpersfin- 
licUen  redenxarl  nicht  forlwollen,  non  suc- 
ceäere ,  keinen  guten  [ortgang  haben :  c<t 
wU  doch  nirgend  fort  mit  dem  weltlichen 
regiment,  die  leute  sind  zn  bdse*  lisr  82. 
jisalm.  (löH't 

('örtlichen,  piogredi:  vnd  er  sprach,  las 
vus  forlzieiien  vnd  reisen ,  ich  wil  mit  dir 
ziehen.  1  JMos.  33,  12;  da  die  kioder  h- 
rael  fort  zogen ,  kamen  sie  des  dritten  tags 
zu  jren  Stedten.  Jos.  9,  17;  o  Chilim, 
mach  dich  aulT  vnd  zeuch  fori,  denn  du  must 
dl  nicht  bleiben,  /et.  23,  12 ;  vnd  als  er 
solchs  saget,  zoch  er  fort  vnd  reisete  hinanff 
gen  Jerusalem.  Luc.  lt>,  2S. 

ffllf  m.  crepitiis  «snfrts .-  Ja  wcdos  der 


uiyitized  by  Google 


FRAGE 


696 


FRAGEN 


Heyden  Priapus  wer«,  der  Hesse  vielleicht 
eineu  forU  fnr  . solch lmii  Ircfllifhcn  scfirprken. 
das  ander  leyl  wiäder  d.  hyml.  propheten. 
(1525).  Mij*;  wer  einen  fortz  im  korhemhd 
lesst.  a«jf  das  vermeiM  keiswUeh  ediel. 
(1521j.  Eiij';  wenn  sie  eiiieii  jilileii  liöroti 
eiiiett  füi  lz  lassen,  ton  den  jüden  vnd  fren 
lügen.  (1543;.  c  iij* ;  su  {^ar  einen  f;t-osseu 
scheoslichen  forU  der  bapstesel  liie  liet>faren. 
wider  das  bap8lHin  zu  Rom.  (1545).  Sj'; 
wo  dir  ticiiti  ini  r^illen  ein  fort/.  »Mifrilr«'. 
tbend.  iMiij^ ;  des  leuflVh  lorlzr.  i'benä. 
VlUj  ;  ein  forU  von  einer  «illfii  sdw.  wider 
ffaH$  WbnU  (1541).  Oiji^^  v§t.  tun. 

Frage,  f.  quaesUo,  mhd.  vr;^gi'  iBen.  3, 
;{!»0).  ahd.  fraga  (ü raff  3.  Sl.>  :  hapsl  vnd 
roiuanisien  nit  niugen  leyden  frag  vnod  er- 
forscbung  des  grnnds  bepallicher  gewall. 
vof»  «Mn  ^opf fwn  tu  Jtome.  (1520).  Bj^; 
vwr  fraj;e,  .so  yhr  anher  gen  Willemberg  zu 
VHS  geschiekl  habet,  nrmlicti  nIt  citn  Christen 
menscheu  gezyme  zu  Ihehen  yiui  slerhens 
leulllen,  haben  wir  langst  emprangcn.  ob 
man  für  dem  sterbett  flielUnmSiffe.  (1527). 
Aij* ;  il.i  k.iiii  der  schwermer  abgoi  zu  ylir  > 
eben  luil  dieser  frag»*  vnd  s|)r.irh  ,  wiiniinl» 
hat  goll  daä  geboten  ?  das  dietie  worl  ChrUti 
eU.  { 1 527 1.  q  ij' ;  da  erhub  sich  eine  frage 
vntcr  den  jdogem  Johannis  sainpt  der.  jiulen 
vber  die  reinipunp.  Jo/i.  3,  2.");  wnl  es  aber 
eine  frage  ist  von  der  lere,  apost.  gesch. 
1 B ,  15;  der  törichten  vnd  vnoaiien  fragen 
enUchlahe  dich.  2  Tim,  2,  23;  darumb  bit 
ich  ynn  Christo,  ewer  prediger  wollten  sich 
der  fragen  \<>ii  d'-n  li-vligen  yin  hviud  vnd 
von  denlodicii  enisclil.ilien.  ep.  an  die  kirch 
tu  Brffordf,  (1522).  Aij'.  einen  zur  frage 
setzen ,  ihm  fragen ,  zur  rede  stellen :  er  wit 
goll  nicht  vnibcirckcin  odder  zur  fragen 
setzen,  warumb,  wozu,  ans  wns  nol ,  er 
iolchs  hei.^.se  ndder  befellie.  das  diese  wort 
Christi.  (1527).  qij\ 

Frngela|l|M  ,     m.    ^  questionum  cenlo' 
(Grimm\:  .ilie  yhri*  fra};e  läppen,  d.i  >ic 
soibeUcIisch  unt  plelzen  vnd  flicken,  ebend. 
m  Vf. 

ftaigMl>  tMf  erro^re,  pMtrere,  praet, 

friigle,  L.  auch  noch  fraget,  d.  i.  fragele, 
mhd.  vrägen,  vniuM  ie  {Ben.  3,  391*),  ahd 
frigÄn  frigäla  [Graff  3,  811).  ^ 


I  l)ier  frage  «ufopncM  die  miwori ,  dsm 
'irs  en  das  antworten:  frage  ich  aber,  so 
huitworlcl  jr  nicliL  Luc.  22,  Ü8;  ich  frag«- 
sie,  aber  da  antworten  ne  nichts.  /e«.4 1,  2S ; 
soll  ich  denn  jnen  antworten,  wenn  sie  mich 
fragen?  Ezech.  1 4,  3 ;  wenn  man  mich  fraget, 
"o  antworte  ich  also.    I  Cor.  *> .  3. 

1)  die  person,  weicht-  gefragt  utrd,  mteht 
m  aee.:  vnd  sie  gieng  bin  den  berro  tu 
frag  eil.  l  Mos.  25,  22;  frage  deinen  vater, 
der  wird  dirs  verkOiidigcn.  5  Mos.  32  .  7  ; 
icli  wÜ  dich  fraf,'pn,  lere  niicli.  Uiod  3b,  3; 
vnd  sie  fragten  jn.  Matth.  12,  10;  da^  er 
jnen  snbfirete  vnd  sie  fragete.  Imc.  2 ,  4<i ; 
er  fragt  dyaien  vnd  ihenen  vnd  fnnlet  doch 
nit  rüge,  oofufen  yufen  tperdM».  (1520). 
Bj'. 

3  J  ebetao  wird  dte  sache  dvrcA  dm  aee, 
ansgsdrik^:  ich  wil  dich  etwas  fragen, 

lieber,  verhalle  mir  nichts.  Jer.  3S,  14; 
safile  Acliior  alles,  was  jn  Holufernev  lu-- 
fragt  vnd  was  er  geanlworlel  belle.  Jud. 
(i,  1 1 ;  ich  wil  euch  auch  ein  wort  fragen. 
Matth.  21 ,  24;  man  soll  znuor  demuliglich 
1  dir  vrs;i(  lio  nu(h  der  uraache  ^'iTr.i^l  vnd 
diis  reell I  fiir  gewendet  li.iheii.  Widder  d. 
hgml.  prupheten.  (1525j.  Ej'';  vnd  wil 
nicht  erat  meine  vemnnllt  rat  (mmrttiki  lim- 
gen,  wie  sichs  reime.  Jkurfs  bskmmims, 
(ir)Mi.  Diiij'". 

4 )  mtl  praepositionen. 
ai  nach  einem ,  etwa»  fragen ,  forschen» 
whmdigeit:  da  ist  nicht  der  verstendig 

sey,  da  ist  nicht  der  nach  gnti  frage  [vutg. 
non  (?st  reijtiirens  demn).  Rom.  3.  t  1  ;  vnd 
Daiiid  sandte  hin  vnd  lies  nach  dorn  weibe 
fragen.  2  5am.  11,  3 ;  sihe ,  deine  mutter 
vnd  deine  brUder  draiissen  fragen  nach  dir. 
Marc.  3,  32:  vnd  rr.i;4e  in  detn  liau^e  Inda 
nach  Saulo  mil  naiueii  von  Tarsen,  apost. 
gesch.  S) ,  II;  —  waruiiilt  fragstu  nach 
meinem  namen.  der  doch  wundersam  tsL 
rieht.  13.  18;  da  aber  die  botschaflten  der 
filrsieii  MMiniiltel  /.'I  jii»  gcsand  w,irrii  /n  H 
iiacii  dem  wiliidei  .  das  im  lande  ^Cächehea 
war.  2  chrOH.  32.  31 ;  sinlemal  die  jüden 
seichen  foddern,  vnd  die  Griechen  nach 
weisheil  fragen.  1  Cor.  1 ,  22,  figürUch 
si'rh  um  t'ifrris  kümmern,  curare  alttjunl. 
^gewdhiUich  nugaliv:  vnd  du  (ragesl  nach 


Digitized  by  Google 


FRAGEN 


FAANZOS 


oieniand ,  denn  du  «chtesl  nicht  das  ansehen 
dff  menschen.  Matth,  22,  16;  das  er  wid> 

der  (weder)  nach  goU  uoch  nach  menschen 
fragU  das  ander  teyl  teidder  d.  hyml.  pro- 
fJketen.  (1525).  Ciij'i  e&  ist  beides  ein 
wiM  reuhiseh  volck»  dn  nicht  nach  heusem 
finget  t  sondern  wie  du  vibe  wonen  «ie  ynn 
hatten,  das  38.  vnd  30.  cap.  Uesekiel. 
(1530).  Aij'';  {der  vceihbUchof)  fragt  ktin 
bissen  darnach,  wie  vnd  was  uiau  predigeii 
■olle.  vermamNife  an  ü»  gtUlUchm. 
(1530).  Gj*;  endlich  thet  jn  der  bajmt  in 
den  bann .  da  fraget  er  nichts  nach,  wider 
das  baptium  zu  Rom.  (1545  .  I>ij'';  da 
fragen  wir  nichts  nach,  von  den  ieizien 
wortmDoMidt,  (I54S).  Jj*. 

b  \  von  etwas  fragen,       «m  etmu  «r- 

Huiulirjfn:  \v>mh!  ili»^  leule  am  seihen  ort 
frayleu  vuu  seiuem  \Yt'ibe,  so  sprach  er,  sie 
ist  meine  schwester.  1  Mos.  26,  7;  gotl 
wird  sie  von  diesen  stadten  nicht  fragen  am 
jOngstentag,  sondern  von  den  kindem,  die 
er  jn  befoUieii  hat.  Jen.  4  .  524'. 

c)  fragen  uui  (vinb)  etwas:  lia  mügen  .sie 
kuaben  von  »id»en  laren  vmb  fragen,  das 
ditta  worl  Christi  nocft  /aa t  «faftan.  ( 1 527). 
ciiij';  das  voick  kouipt  zu  mir  vnd  fragen 
gott  vmb  rat.  2  Mos.  18,  15;  frage  docli 
heule  vmb  das  wort  des  lierrn.  l  kön.  22,  ä  \ 
frage  die  priester  vmb  das  gesell.  Hagg.  2, 
12;  da  er  von  dem  volck  ins  haus  kam, 
fragten  jn  seine  jttngei  vmb  diese  gleichni»?. 
Marc.  7,17. 

5 )  fMl  f  olgendem  direclen  oder  indireclen 
fragegtUs :  Pharao  fiaget  Jacob,  wie  all  bistn  ? 
1  Mos.  47,  8;  fragt  jn  Micha,  wo  kon  |  in 
her?  rieht.  17,  9:  vnd  da  Eh  das  laut 
schreien  höret,  fragt  er,  was  ist  das  für  ein 
laut  gelOmel?  l  Sam.  4,  14;  auch  fragten 
wir,  wie  sie  hiessen.  Etra  5,  10;  vnd  ich 
fraget  sie,  wie  es  den  jflden  gienge?  Neh. 
1,2;  vnd  fragten  jn ,  wie  das  ttigangen 
were,  waromb  jn  die  Assyrer  gehengt,  bet- 
ten? JuA.  6,  9;  vnd  fraget,  ob  es  abo 
wäre,  oiter  nicht?  2  Jfoee.  3,  9.  dUsem 
fall  verbindet  sich  gern  sprechen  mit  fragen : 
vnd  Jacob  fraget  jn  vnd  spracli.  1  Mos.  32, 
29 }  da  fand  jn  ein  man ,  das  er  jrre  gieng 
anff  dam  fdde,  der  fraget  jn  vnd  sprach,  wen 
sttchesttt?  37,  15;  fkagal  er  aie  vnd  sprach. 


waruuib  seid  jr  heute  so  traurig?  40,  7. 

6)  unperOnU^,  es  fragt  sich,  i$t  die 
frage,  ist  noch  zweifelhaft:  es  wird  sich 
fioilicli  fia^Tii,  uh  wir  hierin  rfclii  \iul  fug 
geiiabl  liaben.  exempel  einen  rechten  christl. 
Schaff  ut  weihen.  (1542;.  Aiij''. 

7)  rmlenaorl:  wer  viel  fragt,  wird  vnge< 
nein,  das  dit'Ät  worl  Christi.  (1527  ).  eilj'. 

t'riigf iisMcise ,  in  fragform:  vnd  mag 
dudi  uiii  frageiiswey&e  gelesen  werden. 
der  proph.  ifatocuc.  \152C).  ij'';  er  redet 
fragen» weyse  mit  goll.  ebend. 

Praser.  m.  wer  fragt:  «if  die  lni^.^olllal 
lies  ri.i^t'i> ,  also  sdl  .nirli  >eiii  die  misselhal 
des  proheteii.  Ezvch.  14,  10. 

die hub«»,  «jtt  «miten  JIAetn  imd Main 
$e$thafler  deutscher  rolksstamm,  dessen 
spracht'  L.  in  den  tischreden  432*  a(a  grob 
vnd  viigfliörtel  bezeichnet. 

Vraukfurl ,  stadt  am  Main ,  entsleUt  au* 
Frankenfurt,  d.  i.  der  Franken  furl,  tthreiht 
L.  Franckfort.  ebenso  frauckforler  etott 
frnnkftirl<'r ,  6.  fi  anckforier  messe,  ein 
btieff  an  die  zu  Frankfort.  (1533).  Aij  ',  «ou- 
fOr  in  den  Usehr.  129*  franckfurlische  messe. 

Prankisek,  frenkiseh,  francieus,  mhd. 
vrenkiHch  (Ben.  3,  395"),  ahd.  frenkisg 
[Graff  ?>  .  S2>jj:  wie  wir  sagfn  ,  die  Stadl 
lät  kuifuisliseii ,  Jiszü  ist  bertzogisch,  die 
ist  frankisch,  von  dem  hoftttm  s«  Aome. 
(1529).  Qj'';  der  frenckisch  adel.  obknegs- 
leutle  elc.  (1527).  Üij*;  er  woU  pcni  nicht 
viel  k()>i  lasüoii  drnufi'  gehfii ,  damit  i  r 
nichl  crgcriicli  were  den  frenckisciieit  knalieti 
vnd  knappen.  Burhhardtt  hriefv.  151. 

franse  (fransze),  /.  'faden-,  troddd- 
saum'  i  Weit/ and  ulb.  I,  !J(i2(,  in  folgen- 
der üielie  bildiich:  du  iier  sind  komen  szu 
viel  parleycu  vnd  izipflel  vnd  franszen  der 
slifll  vnd  klosler  ynn  der  weilt,  aurieg,  der 
fp.  vnd  euang.  des  aduents.  (1522).  Kq*. 
—  ror.  incip  (cut.  ante  lal.  güj''.  fransen 
redimculum.  atw /rani.  frange,  itai.  frangia. 

Fnuuwa,  m.  fhmeo^aliiia :  vomher^og 
der  Atrsl  von  Venedig,  darnach  folgte  der 
Frantzosz.  iMcAr.  439'';  nu  aber,  weil  er 
{der  bapsl)  sihet ,  dasz  der  keiser  für  jn 
slreilet,  üeubei  ers  coucihum,  macht  jm  eine 
s  wickmOhle  awiscben  dem  keyser  vnd  frantto- 
sen.  ak«Hi.  249^  —  mhd»  Franzois»  Fran- 


Digitized  by  Google 


■ 


698 


FfiAU 


teya  (Bm.  8,  395*),  «w  frM».  Fran- 

die  Vrauosea,  morbtts  galUms .  tmt- 
ieuche:  franUosen,  leuse  vnd  aiidur  krdiii'k- 
heit  <ler  betl«r.  gl*  mu  Sir.  19,3;  was 
were  es  wunder,  ob  teglicb  pestilentz,  krieg, 
thewre  zeil,  rraDl/osrn,  der  iheliiig  lod  viid 
allps  vnglück  vris  pla^^cle?  der  pmph.  Sa- 
charja,  {\b2ii).  Xiuj' ;  »ull  ittclil  {jesUletiU, 
Schweis»  franUosen  vnd  ander  plagen  vns 
finden?  das  man  kinder  zur  schulen  hallen 
solle,  f  15301.  Ilij'";  griihl,  hliilleni ,  ilnl«;»', 
fraoUosen  vii«l  alte  »euclic.  doj»  tcliöne  con- 
/UmiM.  (1530).  Lij";  peslilcuu,  biul- 
schweren,  rrantsosen,  Aber  vnd  ander  vn- 
gluck  Aas  leuflels.  der  liil.psatm.  (1534). 
Jj** ;  peslileuU,  franlzoseii  s.  Vpllen,  s.  Antoiii, 
auüsdiz,  carbunckel  vud  aiic  piage,  wider  das 
da|M(lAwm  «I  Aom.  (1545).  Fij' ;  behengel 
den  armen  Job  iHwb)  mit  so  vi^l  bttser  fran- 
Uosf!n.   lischr.  210\ 

die  krankheil  kam  ende  des  \b  jh.  axs- 
Italien,  icohin  sie  durch  die  Framoaen  ye- 
kommen  war,  nach  Deutsehland;  L.  selbst 
bezeichnet  sie  ausleg.  der  ep.vnd§W»iHg,VO*n 
aduent,  U52ä).  F5"  als  eine  *oew  vner 
Hörle. 

Franiöslcht,  mtl  der  krankheit  der  fran- 
xoien  Mha/iel;  eine  franadsichte  hure.  Jen, 
8t  118';  huren,  di  ii-tzig.  scbebicbt, 
garstig,  shnrkfMHi  Ml  i  IVanzü.sicbL  {Uschr. 
325' :  fraui£0M5clij  !>iuii.  ebend, 

Innsosiseh,  dottelbe.*  weoii  yrgcnd  ein 
weltlicher  herr  were,  der  sich  so  ÜeiT  herun- 
ter liesse ,  d,)s  er  zu  eynem  «liebe ,  ruUWv 
mörder  oddcr  rranlzosischom  iiipnsi  lien  &a- 
gete,  du  bi$l  mein  brudcr.  das  were  gar  eyu 
gros  ding,  üusteg,  der  evKmg.  von  oafem. 
(1527).  Aiiij**;  woiin  ich  riiliter  were,  so 
WoU  itb  eine  sulclic  l'raiilzoj^isrlio  (Jen. 
1 17'' französiclilei  Inn«'  redcni  oder  odeni 
la!i»en.  iischr.  325';  iränlzüi»i»ch  vnd  auh- 
selzig.  W\  e^.  rranzOaichl. 

Frnsi,  ^fras),  m.  in  doppeller  bedeuiung: 

1)  da.i  fressen,  die  fresserei:  dis  wcnk 
der  kcusciu-il  sul  bestehen ,  i)U  U  eibl  a> 
zu  vielen  aoderq  guten  wercken,  zum  fasten 
vnd  nestigkeil  mnder  den  frtss  vnd  iraacken- 
heil.  Jen.  I  ,  286" ;  darumb  sage  ich  noch, 
das  ich  jnn  dem  gaolzen  bapslam  meia  leb- 


tage  nie  keine  fieleB  gesehen  habe,  die  redit 

chrisllieh  gerastet  were,  sondern  eitel  schand 
ft\s\en  vnd  fr.H  :iti  si.it  dcsTastens.  das  5.  6. 
vttd  1.  cap.  s.  Mallhei.  (1532).  k  iij^;  jr 
benchler.  die  jr  die  becher  vnd  schflss^  aus- 
wendig'  rcinbcb  haltet,  inwendig  aber  iaU 
vol  raul)C8  viul  Trasses  {erste  ausgg.  des  n. 
(i'st.  vnreynes).  Matth.  23,  25,  wozu  L. 
in  der  glosse  bemeiki:  wil  sagen,  wie  sie 
alles  SU  sich  gerissen  vnd  im  sause  gdebt 
haben,  iiichls  darnach  f^'etraget,  ohgolt  oder 
die  s»'t  li'ii  lilirlion ,  dn'  s<diil<sel  vnd  bedicr 
sind  scbiin .  aber  die  speise  vod  trauck  drin« 
neu  ist  raub  vod  fräs. 

2)  derfreeew:  vmbder  sucht  willen  hdrt 
du  am  ersten  aufT  (zu  essen  ]  snd  sey  nicht 
ein  vnsPtijrcr  fra<5.  Sir.  31,  20;  ein  vnsetti- 
ger  Tras  .scliletll  vnrUgig  vod  bat  das  gruuuieu 
vnd  bauchwehe.  31,  24. 

mkd,  vri?  {Ben.  l ,  762'),  in  beUem 
r^ufun^en,  oM.      ißraff  1.  531^  mir  I» 

drr  letzten. 

Vräiizig  (Cressig),  gelräsz*jf ,  iiUid.  vraezic 
{Ben.  1,  7 ti2''>:  fressige,  seufferische,  vn- 
zuchlig  brudersehafIL    eyn  sermon  v.  d. 

hocfnrrrdi);en  sacrarhent.  f  1  5 1 9).  c  ij'' ;  ein 
fre>Mj,s  Icwr.  var.  zu  b  Mos.  4,  24  ,  wo  die 
bibel  hat  ein  verzehrend  fewr ;  drobeu  hat 
er  golt  geoennet  ein  fressiges  fewer.  BiH. 

1  ,  500*. 

Fratie ,  f.  posse  .  albernes  gerede :  vnd 
spcrl  dem  vulck  das  maul  auil  mii  ^^olciieu 
fawlen  fratzen.  vom  der  deloM*  (1521;. 
f  ij^;  das  sie  yhrer  tyranney  mit  faulen  losten 
fralzen  belflen  wollen,  von  menschen  leren 
zu  meiden.  (1522).  Ctj'':  lame,  schale 
fratzen.  eyn  schreckUch  geschieht  vnd  ge^ 
riekt.i  1 5  2  5).  Aiiij'' ;  aufi  das  ich  nicht  auch  itim 
Stil  Weimer  werde  vbcr  so  losen  faulen  fratzen. 
dan  diese  icort  Christi.  1527  )  i  ii/;  wo 
d(  i  (^irdinal  seiner  htnilii  arguiuent  sich  zu 
u Osten  wüste,  würde  er  sidt  solcher  faulen 
fratzen  gescbemct  beben,  leuler  Ambisefto/f 
zu  Magdeburg.  1 1539t.  Ciiij*. 

Kran  (fraw^,  f.  domina,  femina,  mhd. 
viüuwe  {Ben.  3,  4  Ib  ahd.  frouwa  {(iraff 
3 ,  805).  L.  hat  neben  fraw  noch  oft  den 
nom.ig,  frawe  («.  b.  die  frawe.  2  5m».  20, 
17 ;  eine  .>chiM|ie  ttfrichte  frawe.  vou  ä«n 
Jüden  mdjrenin0tn*  1543.  üüj*;  die  gute 


Digrtized  by  Google 


FRAUENBALG       '  699 


FRAUENLEIB 


frawp  Hanna.  Bnrkhardi  M*fw.  274); 

die  obliquen  casm  hir-hni  stPt\'  schwaches 
frawen.  —  über  den  ei^mologisi  hen  Zusam- 
menhang des  Wortes  mU  froh  vgl.  Grimm 
myOud.  191.  277. 
bedeutungen. 

1)  domina,  herrin:  S;»r,i  .ihor  iK'issfl  <l(i- 
inina,  ein  frawc,  nichl  ynn  geniein  ein  wt  Uis- 
bilde,  sondern  die  daregirei  ym  haute,  niclii 
wie  d«r  nuiii,  sondern  wie  eine  magd  von 
einer  ^  .  dis  ist  meine  frawc.  vber  das 
erste  6itc/i  Mose.  il527).  q  iiij* ;  als  sie 
{Hagar)  nu  sähe,  das  sie  schwanger  war. 
lehletsiejrfrawen  geringe  gegen  »ioli.  t  Mos. 
16.  4 ;  ich  hm  von  uieioer  frawen  Sarai  ge- 
llohf'ii  1 .  R  ;  u'i>  ^in  noch  mrini'  n^iicdiVrr 
fraw  were.  vnil  icli  \v  iliciien  ransic  imii-sie). 
Verantwortung  der  außgelegten  aujjrur. 
(1533).  EHij";  vnd  brachten  jn  zu  der  kOni- 
g\n  llalani,  die  zu  «ler  zeit  das  land  Israel 
jnnf  fi.'tUi',  viid  spracluMi  zu  jr.  gne<li!^c 
fra  w  U.S.W,  vom  schem  iiomphoras .  (1543). 
Aiiii*'.  vnaer  liebe  fran  tat  die  Jungfrau 
Maria:  ein  kerUe  vnd  creulzer  vn^er  liehen 
frawen  geopfTerl.  wamunge  an  s.  l.  Deud- 
schen.  (1531).  Gij''  ;  auch  bloix  vnser 
frau.  post.  (1528).  l>g  iiJ^ 
2)faltfl•,  fl^e/ro«,  lUBor:  eyn  edellman 
feinen  feynd  Heng,  da  kam  die  fraw  dee  ge- 
fangenen vtiren  man  zn  lOszen.  von  irrltt- 
licher  rhi'rheyit.  (  I523(.  F5'' ;  'irr  di  iiif 
.son  von  d(;r  andern  frawen  ist  uiil  Ual/oii, 
springen  vnd  hofieren  vmbgangen.  vbwdas  I. 
buch  Ufo.so.  { 527 ).  Rj* ;  Caleb  zeugel  mit  ( niil 
fehlt  tu  der  amg.vA  5 1 5 1 A si 1 1 >;i  s c i i n •  r fr .twov. 
1  chron.  2,  \H  :  vnd  er  {Saiomo)  haUc  moIm  ii 
hnnderlweibcr  zu  frawen.  1  fco'n.l  | ,  3.  lieher 
giArawM  L.  In  diesem  rinne  weih  (a.  d.) 

3|  einf  etvtodisene  person  weiblichen 
geschlechts :  ok  t'ohet  mir  nnch  doi*  fr.'iwfn 
weise.    1  Mus.       35;  es  isi  kein  zorn 
hfter  als  der  frawen  lorn.  Sir.  25,  21. 

Franeabilgy  m.  wie  mag  eyn  reychoi 
frawenkremcr  seyn  in  drr  wfllt ,  denn  t  vn 
bischofl?  wer  wollt  nu  die  geystlichen 
vellcr  (väter)  verdenckcn,  da«  sie  hurerey 
110  lassen  vmb  gellt,  vnd  lebendige  frawm 
belcke  verkannVn  n  I  die  efalichen  wcvImm 
verpi'  tcii.  Im  \  lin  nirlii  i,'«dlt  tragen "?  widder 
d.faUch  genannten  geystl.  stand.  ( 1 522j.  <>ij''. 


Vitncnbaif  h,  m.  sind  das  nit  edle  thewre 

frawnrihf-iK  ho .  dio  man  tzweymal  des  iaras 
kennen  mii--z.   ehmd.  Giij'. 

Frauenbrusl;  f.mamma  mulierum:  wilchs 
((Aier)  hatte  einen  eselskopff,  eine  frawen^ 
hmst  .  .  .  ausleg.  der  ep.  vnd  euong.  vma 
aduent.  (152Si.  F'.'. 

Pruenfleisck,  n.  wie  ist  der  Mahmel  in 
<lem  frawenOeiseh  ersolKw«  wiegung  de$ 
alcoran.  ( 1 542).  KiiJ^ 

Frauenbaus,  n.  lupanar.  hurenhaus: 
zuletzt  ist  das  nit  ein  yemerlich  din? .  das 
wir  ciirislen  voicr  vns  soUea  halten  freye, 
gemeyne  frawenheustfr,  sxo  wir  seynt  all« 
zur  keuscheit  getaufit  an  den  ehriiU.  adü, 
(' I  r.20  t'ertn.  att»<jf.)  Milij"*:  o  irit  von 
hyniel,  das  eyn  mal  aueh  eyn  solch  rcgunenl 
wurd  angefangen,  die  geoieynen  frawep- 
hcuser  abtxulhun.  von  den  gvOmt  «aereken. 
(1520).  Miij';  danimb  ists  gewiss,  das  alle 
«^(1(11  \ui\  \i]iUloy ,  drrrvnnen  der  mevnnng 
geyslhch  leuti  sind,  d.is  der  sland  sie  friini 
vnd  selig  mache,  sind  vil  erger  ilenn  die  ge- 
meynen  frawenhewsier.  labemen  vnnd  mord- 
gruhon.  Widder  den  fat$eh  genannten  geyBti, 
stand.  (jrr22). 

l'rauenttiit,  m.  diener,  hüler  einer  frau: 
er  (fleiiis  v.  IVolfenbüUet)  were  hesser  eili 
frawenhut,  der  nichts  thiin  soll ,  denn  wie 
nin  PTintirfiiis .  i>(  fiii  fciw  onhut,  stehen 
III  cmer  ii.irri'iik,i|»|ien  mit  einem  nifsrrnwpitel 
Mid  der  frawen  hüten,  wider  Hans  ^orst. 
<1541).  Nlij";  ventagler  frawenbul.  ebeiul. 

Fraaenkloster ,  n.  monasiprium  ffmina- 
luth:  ich  hynn,  gottlob,  diszc  drei  lar  ynneo 
worden,  was  ynn  der  wellt  ausser  dem  Be- 
stand ftlr  keuscheylt  sey,  aueh  beyde  ynn 

man-  vnd  frawcnklostcrn.  das  7.  cap.  s. 
Pauli  zu  den  Corinthem.  ( I  52^^  i.  Vii 

Frauenkrämer ,  m.  der  mit  frauen  han- 
delt: dem  allerheiligslen  vater,  dem  papst, 
stdlin  ihr  peld  gegeben  haben,  und  demselben 
liMucnkriiiD'T  •>;(>li-ln'  riiuic  ;ili^'<'k,-infl  viid  lit^- 
zahlet  liahen.  de  Welte  br.  3,  b'S.  s.  auch 
frauenbalg. 

FnraettIcAy  m.  vielleicht  gedenckt  er  mit 

s*-vn*'ii  iMidiii.il''ii ,  wcyl  das  ablasz  abgebet 
villi  vipj  melif  nlilinirlis  geschieht  dem  aller 
hcyligsten  siuel  zu  Kern,  wolle  er  frawen 

88« 


Digitized  by  Google 


PRAUENLIBBE  700  PRAtlBNZIMIIBB 


Irvbp  desi.-  iliewrcr  verkeiifen.  ein  sendbrieff 
an  Jhnn  mti  Srhleinitx.  (1523)-  Aij**. 

Fraueuliebej  f.  kann  sowohl  die  Uebe 
det  weiMidun  jpmidUedkf«  tu  dam  mätm- 
tiehen.  als  auch  die  des  männlichen  zum 
weiblichen  geschlechl  a%isdrücken .  irh  1i.i1>p 
grosse  freude  \m\  wonne  an  rtii  g«>h:ilii, 
deine  liebe  hl  mir  sondeiiidier  gewesen 
iteiiii  frawcnliebe  inl  {wUg*  «tnahilis  super 
arnnrom  mulienim'.  2  Sam.  1.  20;  »n  win! 
werler  frawenli>'hf'  nocti  {Mni?«"^  uniics  aclitrn. 
Dan.  1 U  37.  mü  ^t'xu^  au/  {/i^sf  .vie/^e  .vayf 
L.  Ir  4tr  verr.  <l^rr  ((en  propA.  Danl«!: 
frawenliebe  heistt  hie  nirlit  ili<-  vn^iichii^'c 
liehe,  sondern  mu^*  dio  i-Ik-Ih-Iio  .  zflchlic'' 
liebe  zu  weihern  heissen,  die  goU  gesohaflen 
vud  geboten  hat .  nemlicb  die  ehdiche ,  weil 
der  prophet  allbie  des  fnr  der  förneniislen 
lastpr  «inos  des  eadechrists  rechnet,  das  er 
iirbr  zun  rr.iwen  nirhJ  arlilol.  H  i  rul - 
seilj,  376.  in  der  bibetv.  begegnet 
noA  dm  «m  9i%d*eH  herausgegebenen 
iaUerdmg*  mdtt  teuiier  wmsgrlSuigmk)  ab- 
druck  auch  frawlieh :  nicht  b'ebers  ist  auiT 
erden  denn  frawUeb .  wenis  kan  werden. 
randgl.  zu  spr.  31.  10,  frisiere  ausg. 
habtn  frawenlieb(e>. 

Pnineiinst.  f.  dolus,  aslulia  muliebris : 
es  ist  kt'iiif  Ü-!  ■  lit'r  frawen  list.  Sir.  25.  10. 

Vrfteeniesi ,  aielebs  .  ehelos :  denn  dei  - 
selbige  prophet  ( Üaniel)  spricht,  das  der  cnde- 
chrtsl  solle  stehen  «uff  den  sweien  sUlcken 
abgalt  vnd  fraweidöt  Wesen.  Jen.  ß.  177"; 
das  frawenloit  «resen  oder  ehelnjt  leben, 
ti.  177\ 

Vniueunenu,  m.  yvyutxnxQUTOVjntyo^, 
em  an  da»  leetdÜeAe  fetehUeM  hingegeke' 

ner:  W9»  sollt  ein  bild  eyn^z  nackten 
schanilp.nrn  iunirlinp";  a»i«l-^r-<  deuten,  donn 
eynen  lauUern  man  lallen  vnnd  vnzüchtigen 
liniwen  man?  leMer  den  f«U»eh  genonUen 
gegaÜ,9tand.  (1522).  Ciij'';  wenn  ein  man 
hingienge  vnd  wüssrh^  <lie  windpl  ndor  ih»'i 
sonst  am  kinde  ein  vomchlHch  werck,  vml 
Jedenuan  spottet  sein  vnd  hielt  jn  f(tr  ein 
mauleffen  vnd  frauenman.  Jen.  2«  158**. 

fmCHBlIlcb.  f.  lac  muliebre:  es  redet 
hie  vnd  richli^t.  dt^r  nuht  frawen  milch, 
sondern  juugfrawen  nnlch  gesogen  hat. 
wfder  d<u  bapstum  tu  JIom.  (i545>.  Yij\ 


Vrauenräaber,  m  muKerum  raplor:  die 
[•faffen,  so  frawen  reuher,  ebeschender  vnd 
hurnieger  sind,  eine  bericht.  (1S2S).  Biij'  ; 
frawen  reuher  vnd  megdescbender.  wnr, 
L't  mtf  die  schrift  Klingebetlt  vorn 
priexier  ehf.   f152S).  Äiiij'' 

Vruenrecbl,  n.  privilegta  muU^t-um: 
mansreeht  vnd  frawennH^l.  da»  5.  6.  tmd 
7.eap.».MaUk»i.  (1532).  fj^;  baustrecbt, 

fr,iw»>nrt'rlil  .  lorhtrrrorhl .   Eisl.  1,  493''. 

I^rancnscbänder.  m/qui  ft-miitis  siupntm 
afferC  (Grimm):  Mahmet  aber  ist  ein  ab- 
gftlüscher,  ein  mSrder,  rrawenschender, 
reuher  vnd  aller  lasier  vol  gewest.  verisy. 
iJfs  iilroran.   (1542).  Rij". 

Krauenstand.  m.  malrimonium :  aber 
nichts  deste  weniger  ist  frawenstand,  knecbt 
vnd  magd  stand  vnd  alle  anipt  glttcb  wol 
goiies  stifll  werck  vnd  Ordnung,  das  man 
kinder  rar  «dbulen  kaUea  »alt»,  (1530). 
Gij'-. 

rnuiensnchtigt  «ultcreraa;  ob  sie  idi» 
rendimUenen  t  eumuAen)  wol  vntffciilig 

sind  Izur  pIio  ,  szo  sind  sie  doch  büszer  lusl 
nicht  losz  vnd  worden  fraw^ensuchtiger  denn 
vorhyn  vnd  gantz  weybiscb.  tom  etlichen 
leben.  (1522).  Atiö". 

Frenenvolk.  n.  se^cM»  mvliebris,  da» 
toeibliche  geschlechl:  vnter  dem  frawen 
voick  sind  vnser  aller  mflKer,  sohwesler. 
weiber,  töchter . . .  antii  begriQen.  ron  ehe- 
•aeften.  (15^).  Giij";  xulelBt  ist  «ach  hie 
das  frawen  voIck  mit  jrer  nerricbter  kinder 
hoffart.  ausleg.  der  ep.  vnd  fuang  von 
oslemelc.  (l.'S44).  m  ij":  da  gibti^  vud  le>:«et 
.sich  scbindea.  sonderlich  wenn  es  frawen 
volek  isL  amieg.  der  ep.  tmd  emaag.  «mi 
aduent  etc.  (1528).  F5". 

Primenwlrlh ,  m.  leno,  huretnrirth  •  wa- 
rnndi  sehen  die  gemeyuen  frawen wirti  ml 
gern,  das  iunge  knaben  eblicb  werden  TwMer 
den  faUeh  genantten  gegtlU  «land.  (1522). 

traiieniimmer .  ».  bezeu  hnei  hei  f. 

I  i  das  frauengemach:  vnd  der  i^oaig  be- 
stelle scbawer  in  allen  landen  seines  fcdMg- 
reichs.  das  Sie  allerley  jinige  schüne  jung- 

frawen  /nv:imf>!^  bringen  gen  schlos  Su»an 
ins  frawenziinnier.  Esther  2,  3;  vnd  er  ibel 
sie  mit  jren  dirnen  an  den  besten  ort  itu 


FRAULEIN 


701 


FREI 


fniiraihDintr.  2*  9 ;  giftiefa  wi«  im  fnwen- 

zimer  aUes  eitel  gold  vnd  seiden  ist.  gl.  zu 
ps.  45,  14  :  oin  rhri«tlirh  still  frawenzimor, 
ila»  €ineti)  kloster  (wie  man  zu  rhUmen 
pflegt)  gleich  isl.  md«r  Hans  Want. 
41541).  Miij";  der  ihiirf'ilr^l  hat  •Tsllich 
spin  gciiiüliel,  (farn.-)«-)i  etliche  fUmlin  ioi 
fritwcnziiniiKM .    itsrhr.  3  I  2*. 

2)  die  in  iUe$em  wohHende»  (vauen  die 
VftiMidM  ümundMß,  da»  gefolgt  der 
furstim:  keine  keiserin  inii  jicm  gatitzen 
frawenzimer.  das  5.  6.  ttnd  7.  cop.  «.  Mal- 
ihei.  (1532).  siiij'v 

FrailelB  (frewliuj,  n.  4Mi.  tu  frau, 
mhä»  frauwelln  {Ben.  3,  425'),  gtgentau 
V.  mannlein. 

t )  eine  person  weiblichen  gcschtechts : 
vnd  schufT  sie  ein  menlin  vnd  frewlin. 
1  Mo».  1 .  27 ;  aber  von  anfang  der  crcalur 
hat  sie  goll  geacbaflen  ein  menlin  vnd  frew- 
lin. Marc.  10,  6;  vnd  villeyrhl  besser 
weie,  (las  uienhn  helt  Izu  weylcn  eyn  frewlin 
vnd  das  frewlin  eyn  hüben  bey  sieb,  ausley. 
der  »p.  vnd  »mng.  99m  ^mtag.  (1522). 
qqi|  ÜQ* ;  sind  es  flieht  rechte  maulaflen?  was 
können  «sip ,  denn  nur  fiflti<;rh  fienp^r  vnn<1 
feyne  frewlin  reytlen?  wider  den  falsch  ge- 
nanUen  geysü.  Bland.  (1522j.  Cj*. 

DwmthUrweibdun:  vnd  du  soll  in  den 
kästen  thun  allerlttjf  Ihier  von  allem  fleisch, 
ja  ije)  fliii  p.tr,  mpnlin  vnd  fimvlin.  das  sie 
lebendig  bleiben  bey  dir.  1  Mos.  (i,  19; 
aus  aHerley  reineoi  vieh  nim  in  dfar.  Ja  aieben 
vnd  sieben,  das  menlin  vnd  sein  frewlin. 
7  2. 

Fraulieb,  femineus.  mhd.  vruuweiicb, 
vröulich,  vrouwenUch  {Ben.  3,  425'');  fs 
bat  c.  b.  r.  g.  gesehrieben  der  herrog  au» 
Preusxen  fur  die  gote  fran  Rasiiien  Axt.  wie 
Ernst  von  Sehönfeld  ihr  brudcr  muthwillig- 
lich  ihr  furhäU  ihr  tochterlichr*  oder  frauliche 
gebühr  ierbtheil).  de  Welle  br.  5,  290. 

Vrccb  (vrecb),  andaat»  ptoenx.  mhd. 
vrteh  (Ben.  3,  396),  ahd.  fröh  {Graff?,. 
79v^) ,  gnih.  frik^  'in  h\h'i\h-\k^  yeldgiinhji 
wahrend  mhd.  die  günstige  bedeuiung  -  kühn, 
mMhig,  tapfer]  vorKtrr»^  Ub»n»iegl  nhd  , 
aneh  M  L.,  iNe  iUtU  bedeiUtmg  (verwegen, 
allsu  frei,  schamlos j:  du  fredicr,  vnfeyger 
helt.  aii^  d«f  bock»  tu  LeypUick  «aUworL 


(1521).  bi)';  wenn  golt  nicht  zumet  noch 

strain,  sondern  piht  gnutr  vnd  thiit  vns  wol. 
so  sind  wyr  so  frecli .  kiltie ,  stoltz  vnd 
thürstig.  das  niemand  Itan  mit  uis  aus  komen. 
der  proph.Jona.  (1526).  Giij^;  nur  das 
man  nicht  »icher  vnd  frech  werde,  vber  das 
erste  buch  Mose.  (ir)27).  v  iiij* ;  ein  frech 
volck.  das  nicht  ansihoi  die  person  des  allen. 
5  Mos.  28,  50;  es  sind  eitel  ehebrecher  vud 
ein  vrecber  baaffe.  9,2;  vreche  hurerey. 
13,  27;  nach  diesen  kOnIgreichen  .  .  .  wird 
aufllomen  ein  frecher  vnd  tückischer  könig. 
Dan.  8.  23 :  denn  es  sind  viel  frechen  {var. 
widderspcnstigc)  vnd  vnnlitie  achfvetxer  vnd 
verfarer.  TVf.  1 . 10;  falscher  sauge,  derfirech 
lugen  redet,  spr.  6, 1 9  ;  wer  lügen  frech  (var. 
frey)  redet .  .vird  iii«  Iii  enlnnnen.  19,  ü: 
ist  deine  tochter  nicht  scliamhafllig  so  hall 
sie  hart,  anfl  das  sie  nicht  jren  mutwillen 
treibe,  wenn  siesofrey  ist ;  wenndtt  merckest, 
(1.1s  <ie  frech  vmh  sich  sihel»  SO  sihe  Wttl 
dariiiitT.   Sir,  26,  13.  14. 

Frecbbeit,  f.  proUrvtias:  denn  wer  uu 
furcht  fcret.  der  gefeit  gott  nicht,  vnd  seine 
frecheit  wird  jn  stttrtzen.  Sir.  1,  27. 

Freehlich,  insolenter:  die  spOlter  briugeu 
frechhch  eine  atad  in  vngliick.  spr.  29,  S; 
er  würde  nicht  so  verstockt  sein  vnd  golt 
mit  seiner  bosheit  nicht  so  freehlich  trolseo. 
wamiNi^.  (1531).  ßiiij'' ;  gotles  zorn  vnd 
straffe,  den  er  ilzt  freehlich  verachr  »crr 
L's  auf  U.  Regius  wider  Me  gotiosen  6au 
Hten.  (1541).  Aij**;  denn  dieweil  sie  sich 
aos  allen  pßichleo  vnd  rechten  gezogen 
haben  ,  ist  kein  ding  das  jnen  fiirkOniel ,  das 
sie  auch  nicht  frerhlieli  vnd  tliilrstig  wagen 
dürflen,  wo  sie  niii  laum  vnd  fug  iiaben. 
Eül.  1,  65\ 

Frei,  Uber,  mhd.  vri  (Ben.  3.  401.  402), 
ahd.  frl  (Gm ff     7b<>: .  goih.  hn^. 

\)  frei,  unabhängig  f  selbständig,  unge- 
bunden, los,  im  gegensalz  de»  »daven, 
leibeignen t  untergebnen,  gefangnen. 

II  wenn  ein  man  bei  einem  weihe  ligt 
villi  sie  hrM-MpH"!  ,  dir  .-■inc  leibeigen  magd 
ist  .  .  .  das  sol  gcstralU  werden,  aber  sie 
sollen  nicht  serhen ,  denn  sie  ist  nicht  frey 
gewesen.  3  Jfo«.  19,  20;  bistu  ein  knecht 
heruffen,  sorge  dir  nicht,  doch  kansl  du  fi  »^y 
werden,  so  brauche  des  viel  lieber.  1  Cor. 


Digitized  by  Google 


FREI 


702 


FREI 


7>  2t ;  «lenn  wiewnl  ich  frey  hin  vmi  jeden* 
man*  hah  ich  doch  mirh  sflhs  jodcrnrnn  zum 
knpchic  gcmaclil.  9,  19:  dio  hnfcjunrkern 
vml  amplleute  sind  gerne  frey  vnd  wollen 
li<>ber  s^»«r  kerrn  in  lande  «hu.  dCsr  1 0 1 . 
ptolm,  ri534).  Pü]**;  er  (gotij  ixt  frey  vnd 
vngobiindpn  allenlhallirn  wo  er  ist.  dos 
die<!e  trort  f'hri'!ti  rtr.  M527i.  Ii  ij' .  vnd 
allp  gpfangt'tuMi  jdden  in  mpineni  kUnigreich 
solleii  ledig  g»»Ia«i!tci»  werden  vnd  frey  sei». 
I  Macc.  10,  33. 

6)  denn  nu  jr  frey  wurden  «:fitl  von  <l»'r 
Sünde,  .seid  jr  knechte  worden  der  gerech- 
ligkeit.  Rom.  ü,  18;  denn  da  jr  der  sflnde 
Inerhie  wäret,  da  wäret  jr  frey  von  der  p'e- 
rechliglieil.  6 .  20 ;  so  aber  der  man  stirhet 
ist  vie  (dtu  weib}  frev  vom  geselz.  7,3; 
denn  auch  die  crealnr  frey  werden  wird  von 
dem  diensl  des  vergcnglichen  wesens.  S,  2 1 . 

c)  frei  lassen ,  geben »  machen :  da  sind, 
beide  klein  vnd  gros,  knerhi  vnd  der  von 
«finorn  herm  frov  frcl-Kscn  isl.  Hiob  3,  19; 
das  ein  jglicher  seinen  knechl  vnd  ein  jgliclier 
seine  magd  sollte  frey  gehen,  /er.  34 ,  0 ; 
vnd  ein  jglicher  foddert  seinen  knecht  vnd 
seine  magd  widt>r,  dii*  jr  Imftel  frey  siegehen. 
das  sie  jr  Relbs  eigen  wcrcn,  31  .  1(5;  vnd 
jre  inagd  Abra  machet  sie  frey.  Jud.  1 6,  2S  : 
SO  ench  nn  der  son  frey  maehel,  50  seid  jr 
recht  frey.  JoJb.  8,  86. 

d)  siiftsfiinth-isch :  wer  ein  freier  herulTen 
ist,  der  isl  cm  knechl  Chrsiti.  I  Cor.  1.  22; 
hie  ist  kein  knechl  noch  freier.  Gal.  3,  2S ; 
denn  es  stehet  geschrieben»  das  Abraham 
7.wen  sOne  halte,  einen  von  der  m.igd,  den 
andern  von  der  frrirn.  4,  22;  .iN  dif  Trcien. 
vnd  uichl  ab  hellet  jr  die  freiheit  znm  deckel 
der  bosbeiL  1  fVI.  2,  16. 

2)  frei  sein,  «fieerp/lieftlel.  tmrerdtmden 
xein  zu  einer  dienstleislung ,  abgäbe  Mr.: 
wenn  jemand  newiirli  rin  n-rili  LTnomcn  Ii.tI, 
der  sei  nicht  in  <lic  hceriarl  711'hcii  vnd  man 
S0I  jm  nichts  anfl  legen,  er  so!  frey  in  seinem 
hause  fein  ein  jarlnrif.  r>  M<a.  24*  5;  vnd 
als  er  heim  kam  .  kam  jm  Jesus  zunor  vnd 
sprach,  was  dflnckt  dich,  Simon?  von  wem 
neroen  die  künige  aulf  erden  den  zol  oder 
Zinse?  von  jren  bindern  oder  von  frembden? 
da  sprach  zw  jm  Petnw ,  von  den  fremhden. 
Jhesiis  sprach  au  jm,  so  sind  die  kinder  frey. 


Jfalfb.  17.  25.  26:  wtewol  Christas  fiey 

war.  gab  er  doch  deYi  zins  seinem  neh<9lfft 
zu  will<  n     (}fo^;c,.  z»  Matlh.  17.  2»>. 

3 '  frei,  i*jf/i/  eingeschiossen,  offen,  aper- 
tus.  palena. 

a)  vnd  lasse  den  lebendigen  vogd  ins  frey 
fehl  fliegen.  3  Mos.  14,7;  opffer .  die  «ie 
anfl  dem  freien  fehl  npffem  wollen.  17.  .'); 
vnd  er  fürel  jn  auö  einen  freien  platz  aulT 
der  bnhe  Pisga.  4  Jfoa.  23,  14:  einfroer 
ranm.   Ezfch.  40,  2. 

b  711  (Ir-r  Zeil  wird  d.is  h.ltis  ftauid  Ii-' 
bflrKcr  m  ieriisalein  einen  fr»'v  nHencn  Iwn 
haben  wider  die  sUnde  vml  vnremigk»'iL 
Sarh.  1 .3 ,  1 ,  «eoaii  e«  in  äer  mi$te§.  dkm 
propifcefen  hehzt:  es  sol  ein  frey  ofTener  bom 
-^r>}fi .  vderman  dnr  c^'^^-I'Hn  /nm  b.ide  vnd 
wasschen,  otchlmil  «lern  vorhofe  versclirencil 
win  der  priester  wasschfa.«  yra  alten  ^pseit. 
ier  pnph.  Sai^wrfa.  ri52S>.  HhiiJ'. 

4)  in  freier  traft/  und  willkühr  nlfhend, 
ungeztcungen  •  ;)hI,T.-  i«!  frrv  vnil  >v»lli-ng 
idas  lösen  desset^fen  steht  in  juicrmans 
freier  traJU  tmd  witlkihr).  mterridU  4er 
heirhtkinder.  (1519).  Aij-;  ich  lass  yhfl 
die  frev  uale.  ron  dem  bapstum  zu  ftnnf. 
(15201.  H:'  :  f!  K  fff^f»  niangehsch  levhHi. 
ron  kavffuhatKiiuHy  rnd  tcueher.  (1521)- 
('j^ ;  eusserlicbe  freie  siadte.  ron  dm  een- 
rilijs  rnd  kirchen.  (1539).  kj*;  ewre  freie 
geldbde,  <lie  jr  dem  Iierrn  geloben  «.  r  iet, 
f)  Jlfo.<.  12.  11:  alli's  f^elt .  das  ji  tlfrni.in 
von  freiem  hertzcn  {freiwillig^  opITeil. 
2  ftflfn.  1 3,  4 ;  aus  freiem  willen.  Ibra  1,4: 
weil  rr  ^npezwiingen  isl  vnd  seinen  freie« 
willen  lioi.  1  Tor.  7,  37;  die  papi«ten  siml 
vnlernander  selbs  noch  nie  eins  gewest, 
werden  auch  nimer  mehr  eins,  was  der  frey 
Wille  solle  sein,  auff  das  vermeint  kmer- 
lieh  edirt.  Pliiij'.  frr'i .  ungehin- 
dert: d;i<  <'iii  it:li(  Ihm-  Iiube  maclil  vnd  ein»*» 
freien  zuini  helle,  mir  die  selbigen  heiralich 
abznstclen.  wanekenuhm.  (1530).  Bf. 

5)  frei,  fttiA«,  mnUnff,  gurersichtlieM : 
wmI'It  die  menschen  so!  ra^n  kecke,  frev 
villi  Irntzig  sein,  ob  kriegsieutte.  (I527i. 
Eij'*;  ein  giitter  wahn  odder  irostlirbe  isn- 
oersicbl  oder  frey  vormittiing  tzo  gel,  oder 
wie  dn  es  ymmer  nennen  wilt,  da«  hei^' 
christlicher  glaabe.  enmtg,  eon  dm  ijfhe» 


bigiiized  by  Google 


i 


703 


aMftUljmi.  (1521).  Dij^;  e.  f.  g.  wX 

einen  Tn  ycn  ficydigCD  iiiulh  schOfifleD  vMd 
die  bloiligkcyl  .i!ilfj,M'ti.  magnifical. 
( 1521).  1  iij*  \  (iarunib  luus  Üauiti  nicht  allein 
ein  kttner  hdt  sein  gewcsl  mit  der  laust, 
aoDderii  auch  ein  freier  kerle  mit  der  xuagen. 
der  101.  ysalm.  ( 1 5  ?>  t  .  Sj'* ;  mfllige  vnd 
freie  herlzeri.  J»'n.  ;i ,  '.'>2^'. 

6}  neben  ^eser  edlen  be<kuiung  hal  frei, 
«p*e  frech,  aber  weh  dia  üMe  von  leichlfer- 
tig ,  uniflflidk,  suchüoi:  freche  freie  rode. 
der  \0\.psalm.  (Ih'.ii).  Lij';  die  andern 
frri«  ti  vnd  leiclitferligen  yeislen  ,  die  solrli 
yhre  gepreßten  gering  aciittiii.  aiulcy. 
ituUeh  4»i  «.  u.  (1518).  Cij*;  .so  isU  ge- 
wiM»  das  den  freyen,  »ichern  geysten,  die 
yhre  suml  nil  beyssct,  dif  niosz  keyn  nülz 
i!>l.  eyn  sermon  von  ä.  ti.  le^l.  (152U). 
Diij^;  es  hat  zu  weilen  ein  frey  weih  üulclic 
gute,  art  an  sich ,  als  sonsl  kaum  zehen  elir^ 
liehe  matronen  haben,  vom  kriege  widder 
d.  T.  (1529).  Diiij*;  der  TiinUfn  ehe  fast 
gleich  üihel  dem  zilchligen  leben  so  kriegs- 
koecbl  füren  mit  yhren  freyen  dirnen.  ebend. 
Diij**;  die  jaden  meinen,  sie  {Maria)  sey 
eine  freie  dirnc.  ein  hrieff  an  die  zuFranch- 
forl.  (1533).  Rij* ;  so  f?ar  keine  zuchi  oilci 
ehelicher  stand  bey  den  Mahiuetislcu,  sondern 
eitel  frey  huren  leben  da  ist.  vefUg.  des 
akaran.  (1512).  Vij''. 

7 )  noch  ein  paar  besondere  In'isjiielt'  des 
grbi  auch»  von  frei  a)  jiebi'n  einem  subsl. : 
ton  dem  bei  gebun  thriUi  J^n  weisen  er- 
tthiencnen  stem  «a^I  L,  n  $ey  eyn  freyer 
Stern  pweeteii,  der  j^iuh  heben  vnd  sencken, 
ynn  allr  urll  wencken  hall  inugen.  ausleg. 
der  ep.  vnd  euang.  vom  rhrisllag.  (1522). 
hhh  ij '.  —  die  für&iea  und  jilende  des  reiüis 
begdtrten  «om  dajwt  ein  frey,  christlich  con- 
ciliuni,  und  L,  erklärt  dat  loorf  frei  Jen.  S, 
231*:  das  im  .  oncilio  die  znnfjeti  und  nhren 
frey  sein  sülleu.  ila.s  ein  jederinan  frey  niügen 
sagen,  klagen  vnd  antworten,  was  zur  Sachen 
dienet ...  in  Sonderheit  aber  vnd  für  allen 
dingen,  das  golles  worl  oder  die  heilige 
schriin  frev  vnd  vntierlnindfn  jn-n  f^.'uip  vnd 
recht  habe.  —  ein  frey  sicher  geieil.  2  Äfacc. 
II,  30. 

b)  neben  dem  verbum:  da  ward  Jonathan 
vpd  Saol  irolTen ,  aber  das  voick  gi«9g  frey 


aus.  I  Sam.  14,  41 ;  wer  hal  das  wild  so 

frey  U»vn  ürlicii?  Jfiob  39,  .ilicr  du 
Icssesl  SIC  frey  gelicn  wio  srhafr.  Jer.  12,  3 ; 
mein  blöder  vml  armer  gcy^l  hat  müssen  frey 
stehen  alls  eyne  feilt  blume.  eyn  brieff  an 
die /tirsfen  an  ^odUen.  (1524).  Bj«. 

S)  in  beiug  auf  die  ßgiu^  if(  nocb  mu 
bemerken ,  dasz 

a)  frei  nur  noch  seilen  den  gen.  neben 
sidt  hat:  also  ist  ein  Christen  seinet  h^bcn 
aUes  dings  frey.  gl.  Sil  MaUh.  17 ,  26. 

b}  ofler  tcird  dieser  gen.  durch  praepo- 
siiionen  ersetzl:  das  sie  vnler  euch  frey  sv'wn 
für  dem  blulrechcr.  Jos.  20,  3.  belege  jur 
die  terwendung  der  praep.  von  tfttrtfen 
schon  oben  1,  b  gebracht. 

Yrtl,  ndl.  tibcrr ,  unbehindert,  offen, 
ohne  rüclihalt,  ohne  scheu,  wf^für  in  der 
äUeren  spräche  nur  vriüche,  frilicho  vor- 
kommt: wer  warhalllig  ist,  der  saget  frey 
was  recht  ist.  spr.  12,  17;  niemand  aber 
rcilcl  frey  von  jin,  vmb  der  furchl  willtii  fm 
den  jUdcu.  Joh.  7,  13;  bislu  Christ,  su 
sage  es  vns  frey  her  aus.  10,  24;  vnd  er 
war  bey  jnen,  vnd  i^eng  aus  vnd  ein  su 
.lonisalcm  vnd  prediget  den  namcn  des  herrn 
frey.  apost.9,  2S;  wo  vr  {der  glaube ) 
aber  ist,  üa  machl  er  kun  vud  turstig,  das 
der  mensch  frey  tbar  sein  nodt  got  furiegen. 
euang,  von  den  Heiken  auisetzigen .  (1521). 
Iij'  ;  (lux  craus  damit  vnd  frey  bekand.  der 
proph.  Jona.  (t.^2C»i.  Fij*;  wir  scIiciihmi 
vns  doch  nicht  frey  otieiiilH'h  zu  bekennen 
vnd  golt  die  ehre  geben,  wo  wir  vorzeiten 
geirret  haben,    dae  edißne  etntfUemni. 

{\:>:\0:.  Giiij . 

Ireibofk,  tu.  rar.  zu  3  Wo*.  IC,  S.  10. 
2b;  der  bei  der  ftivr  des  veisöhnungslages 
mit  den  Sünden  dee  voüu  dm  isasei  SMj^e- 

schichlr  bock. 

I'reidig,  mhd.  mlIcIlc  (Ben.  3,  397). 
ahd.  fieidic,  freidac  (Graff  6,  792.  793) 
urspr.^  flürhlig,  abtrünnig  ^  dann  über- 
miUhig,  keek,  tei^teimiiff,  ffekrouehi,  L, 
häufig,  und  zwar  in  der  seihon  mM.  for* 
handenen  ht  di  ulung  kühn ,  mnlhig ,  dreist, 
iUversichHich.  wie  schon  im  l^.  jh.  freide 
<l.frOude,  vrOude/reude  «orfcomnil,  so  fieng 
man  teU  dem  Itt.JJb.  an  anth  freudig  ßr 
ttwäHg  i«  teMken.  so  fre^sfnel  s.  ft.  nkom 


Digrtized  by  Google 


FfiElDIO 


704 


Ffi£IEN 


I«  Gu9thel  «yn  f«l^  («■f.  (1522;. 
Bq*:  ein  freudiger  reutlerszmann ,  und  Al- 
berus  dict.  Pij*  Aa(:  fitiuliff  ffftiier, 
ttrenue;  auch  in  den  Üschr.  hernchl  die 
tehr^iwi^  freudig  st.  freidig  vor.  in  der 
bibel  ßeng  man  seit  dem  anfange  4€$  11.  jh. 
an  freidig  in  freudig  zu  ändern,  ich  finde 
die  änderung  in  einigen  siellf»  zitfrst  in 
einer  WiUenb.  ausg.  v.  1604.  L.  schrieb 
jedoch  m»  freidig. 

1 )  beisfiel«  ßt  das  aäj. 

o)  sey  nur  getrost  vnd  secr  rrt'idig.  Jos. 
1  ,  7.  9 ;  er  war  freidig  wie  ein  lewe,  küne 
wie  eiu  juuger  brüUeuder  lewe.  t  Uace. 
3»  4 ;  wenn  wir  gleubeo,  so  sind  wir  freydig 
vnd  keck ,  vus  goll  nicht  lest,  vber  das 
erste  buch  Mose.  (1527;.  Aij*;  gicubeslu 
das  idnsz  Christus  für  dich  gestorben  und 
auferstanden  ist),  su  sei  freidig  viid  gewis, 
du  er  dich  winl  flirea  mit  Christo,  two 
predigt.  (1532).  Ciiij*;  der  Intsi'  geisl  kan 
auch  die  leute  auRldasoii ,  k«  >  K  wmI  iinitig 
machen ,  wie  man  »iliel  au  i>t>uicu  lyrautieu 
vnd  rollen,  welche  siud  allzu  freidig  vud 
trotiig.   dM  14.  mtd  15.  Jotomiiff. 

(1538)  .  Dd  iiij^;  weil  der  haulTe  vnd  anhang 
gros  vnd  sie  pdf  vud  gut,  land  \nt}  Ictiic, 
hämisch  vnd  wehre  gnug  haben,  das  inacket 
sia  kecke,  slolU  vnd  freidig.  der  im.  ptaim. 

(1539)  .  Fiij^;  der  baroster  erwürget  das 
grosse  pferd ,  es  sey  so  freudig  .  reisig  oder 
beissig  als  es  wölle.  tischr.  5S\ 

b)  freidige  lewen.  weish.  Ii»  18;  eiu 
matiger,  ft-eydiger  mm.  «tn«  heerfredigi. 
(1529).  Ciiij';  vnd  werden  iO  stolze ,  frei- 
dige geisler  draus,  die  niemand  \Nciilitn, 
norli  fineii  meislor  leiden.  ettUcht  schöne 
predigten.  i;15H3j.  Aiij'' ;  die  kun^l  kau  er 
rder  lotf),  das  er  die  aller  stoUiesten  vnd 
freidigslen  vtnagl  vnd  feig  machet,  das  1  5. 
eap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  die  Cftrinther. 
(1534).  Yiiij'';  runi  bann  gebcircn  feine  gc- 
hertzle,  freudige  vud  verslendigc  {jfarrhcirn. 
Utekr.  178";  das  «nacht  ein  thOrstig  vnd 
freydig  herlz  für  gotl.  vier  tr9tU*  psalmen. 
<\  526)  rTÜii' ;  die  jfUlen  hatten  eine  freidige 
zuuersithl  zum  lierrn.  2  Macc.  1 0, 2b;  mit  frei- 
digeoiaufllhttnoiehies  munde*,  ^pftet.  6, 19. 

2)  freidig  alt  adn,:  denn  der  kdnig  weis 
seklis  wol>  lu  welchen  ich  lirtidig  rede.l 


ojpoff.  26»  26;  auff  das  ich  darinnen  fireidig 

handeln  möge.  Eph.  6.  20 ;  freidig  trotzen. 
ettliche  ichöne  prediglvn.  i  lf>3.'?).  Hj\  da« 
mau  vun  dem  lieihgen  geist  nicht  so  trotze 
vud  freidig  poche,  ausleg.  der  ep.vnd  euang. 
voHOBUm.  (1544).  Ziij".  Dwcn 

FreMIgkeh.  f  audacia.  kUhnheit,  muth, 
freimüthigkeit,  dreistigkeit,  luversichi.  mhd. 
vreidicheil  (J^en.  3,  397'):  seine  freaUgkeii 
ist  wie  eins  einhom.  4  Jfoi .  23 .  22 ;  sie 
»ahen  aber  an  die  freidigkeit  Petrt  vnd  Jo- 
hannis, apost.  gesch.  i,  13;  vnd  redeten 
das  wort  gölten»  mit  freidigkeit.  4.  31; 
ich  rede  mit  grosser  freidigkeit  za  euch. 
2  Cor.  7 .  4 ;  so  vns  vnser  herti  nicht  v«r- 
(Uimpt,  so  haben  wir  eine  freidigkeit  zu  ^'olt. 
1  Joh.  3,  21  ;  darumbdass  sie  grosse  schlachte 
gelhau.  viel  ermordet  vnd  yhre  manlieii  vnd 
freidigkeit  mit  sUeileu  redlich  beweiset  ha» 
ben.  der  82.  paolrn.  (1530).  Diiij«;  es 
mus  nicht  sein  ein  s<dcher  tummcr  sinn, 
lluirst  vnd  trotz,  als  ila  ist  der  tnüen  kricgs 
kriegsleute  vnd  woghelse  die  freidig  dahin 
tretlen  gegen  die  Schwerter,  spies&e  vod 
bflchsen ,  das  ist  auch  wol  eine  freidi^eii. 
aber  ein  falscher  irosl  vnd  trotz,  das  Ii. 
vnd  15.  rap.  Johannis.  (l53St.  t)d  iiif . 
in  den  bibeln  in  treudigkeit  j^eänd^l ,  me 
freidig  in  freudig. 

frd^lich,  audoeler,  mhd.  vreidecltche 
iBen.  3  .  397^):  Lucas  schreibt  von  PAulf». 
Apollo  vnd  andern,  das  sie  freidiglicli  hao- 
deheu  vud  frey  eraus  redten  von  Chhslo. 
der  proph.  Bstecue.  (1526).  h  ij^ 

Vrcicn.  ft'6erare,  frti  madken,  aiiM. 
vrlf-n  (Wf».  3  .  403''  . 

1  j  ohne  bezeichnung  d«i  gegenslaitäs*, 
von  detn  man  frei  gemacht  wird:  du  macfaest 
dich  solches  alles  mit  schuldig  vnd  Mllest 
den  bapst  stercken  vnd  freien ,  das  er  solchs 
ewiglich  vnd  «sicher  fhun  möge,  warnunge 
an  s.  l.  Deudschen.  (1531).  Fj%  icli  will 
mein  gewissen  für  golt  gefreiet  htlMittBd 
vnschllldig  sein  an  den  hlnt  und  seden«  iK« 
durch  deo  bapsl  vnd  papistcn  verltlrt  werden, 
de  Wede  br.  2,  56;  die  gewissen  Izufreyen. 
von  anbelten  des  sacramenis,  (1523).  Cij^ 

2)  das .  wovon  frei  gemaelU  wM,  i»t 
anu^drücki 

a)  durdi  4eii  fsn.:  hie  nil  wcfden  wir 


DigitizecUi^fil^ 


rREIGN 


70S 


PReiHEIT 


gefrc.yel  «Her  schwüren  anfechlnng  vnd  vn- 
nnUen  üorge.  das  16.  eap.  Jtdtanm«. 
( 1 538).  Zj* ;  il«  er  des  eilest  gcfreyel.  ekend. 

Cp  iij''. 

b)  durch  die  praep.  von:  ilurcli  den  sel- 
bigen (im  heiligen  geial)  werden  alle  gleii- 
bigen  mit  dem  glauben  vnd  andern  geisllichen 
gabrn  t'»>zM'n*i ,  vom  tod  .lulTcrwpcki  ,  von 
snndcn  gcfreyel.  vom  abendmal  ChrisU. 
(1528).  Fiiij'';  was  sind  aller  well  scheue 
gegen  diesem  sehals,  der  da  heisat  vergebnng 
der  sundcn ,  dadurch  du  von  des  tcußels, 
lods  vii]  der  lu'llon  i-fvv.ill  vvirsl  gefftMcl. 
sulo  predigt  auff  der  kinderlauffe.  (154Uj. 
Kiij'* ;  von  allen  gesetsen  gefreiet 

Freien  (freihen.  doa  T,  eap.  s.  Pauli  an 
die  Corinlher.  1523.  Bj').  heiriilhen  ,  so- 
tcohl  von  (Ifr  (ran  für  nubere ,  als  rnn 
dem  manu  /ur  uxorem  äucere  gebraudU: 
las  aie  (die  fffefcter  Idaphekad)  freien,  wie 
es  jnen  gefeit,  allein  das  sie  freien  vnterdem 
;,'rsrlilf!rhi  des  stams  jrs  valers.    4  Jlf<w. 

ü;  vnd  alle  lOchler,  die  erbleil  besilzen 
vnler  den  stemmen  der  kinder  Israel,  sollen 
freien  einen  von  dem  geacNlecbl  des  stams 
jrs  valers.  36,  8;  so  eine  juiigfraw  freiel, 
sündiget  sie  nicht.  1  Cor.  7,  28;  so  wil 
ich  nu,  das  die  jungen  widwen  freien.  1  Tim. 
5»  14 :  —  wer  ein  abgescfaeidele  freiet,  der 
bricht  die  ehe.  Mai^.  5.  32;  nah  Herodias 
willon  .  seines  briKlors  Pliilip[ms  weih,  denn 
er  haue  sie  gfifreict.  Marc.  6,  17  ;  von  dein 
{Uenoch)  schreibt  er  elwa«  sondcrlichs,  das 
er  seitlicher  denn  die  andern  gefreyet  habe. 
vbBT  doi  ertte  buch  Moie.  (1527).  Sij'  ; 
mich  bewegt  der  spruch  s.  Pauli  l  Cor.  5, 
der  um  deswillen,  dasz  Hner  seine  sliehnulter 
gefreiel  halle,  so  erbreiusl  vnd  zornig  isl. 
d0  Wtmkr.  6,  114. 

ejn  '  mtgenscheinUeh  niederdeutsches 
nprftchctt'ment ,  in  Oberdeutschland  wenig 
volksmäsiig  {Schmeller  1,  610),  wie 
dtm  aneJk  «Ke  MSkrieker  UM  L'm  fireien 
dmth  SU  iler  «e  nemen »  su  der  ae  greifen 

wiedei-gieht. 

I^relcrj  w.  procus.  braulwerber :  diinil 
zeigt  er  selb»,  das  das  aposiel  aui]>t 
nichts  anders  ist,  denn  das  ampt  eines 
Freiers,  swo  hochzeitpredigten,  (1536). 
Diij' ;  dis  senden  der  aposlel  isl  nichls  an- 


d«r$,  denn  A»*  wir  antTdeudsch  sagen,  freier 
ans  Mrhicken .  die  vmb  die  braut  werben 

<ullori  vn«l  sie  dem  breiitgani  zu  fflren. 
ebend.;  eine  liffpsr^hcjungfrauw  on  nnciii  nrih, 
die  sonst  viel  siaulichcr  freyer  haUe,  naui 
einen  pfaflbn  umb  gelts  willen.  fiaeAr.  305^ 
Freiheit,  f.  libertas .  mhd.  riheil  (0en. 
3,  403^)  ,  ahd.  fribeil  {Graff  3  .  788). 

1)  freiheil  im  gegensaU  iu  kiiechlsrhnfi, 
dieuslbarkeil,  vnLerwUrfigkeil:  eine  leibei- 
gen magd,  die  nicht  erlditet,  noch  freiheit 
erlanget  hat.  ?l  Mos.  19.  20;  denn  aiu  ti 
Mc  cn  aiiir  frey  werden  wir«l  von  dem  dienst 
des  vcrgcnghcheu  wesens  zu  der  herrlichen 
ireiheit  der  kinder  gotles.  Jlffm.  8.21;  m 
bestehet  nu  in  der  freiheil,  da  mit  vns 
Christus  befreiol  fmt  vnd  I.issct  eiicli  nicbl 
wiiiermul)  in  das  knechtische  jucli  f.ingeii. 
Ual.  5 ,  1 ;  mit  solcher  nascn  wil  dich  der 
lenffel  nicht  allein  von  der  freyheit  füren, 
sondern  auch  tum  imllyr iniM-n  widdcr  die 
freyheil  machen,  eine  bfrichi.  (152S). 
Gij'' ;  die  lutherischen ,  so  soU-he  freiheit 
Ihewcr  erarnt  haben,  sollen  vuler  des  liapsts 
swang.  der  101.  paafo».  (1534).  Lj*. 

2)  erlaubnü,  licentia:  es  gemanel  mich 
fiifii  als  wen  itrci/n  tiii  nirlirr  inilfifT 
liirsl  M'iiie  rcichciiit  s^ltuue  auiUliet  vnd 
freyheil  gebe  den  armen  dtirStigen.  su- 
bolenn  was  sie  durRlen.  von  dem  bapalum 
zu  Homp.  1 1  fi20>.  Fiij\ 

3)  prtvUegium:  diese  ewt'r  Irewe  wollen 
wir  verb«Hcn  vnd  euch  viele  bürden  erlassen 
vnd  mehr  freilieil  gehen  vnd-  gnaden  Uiun. 
1  Jllacc.  10,  2S;  es  sol  der  Icmpel  auch 
diese  froilioil  hahon,  vvor  in  inciiu'ui  ^anl7.en 
kiinigreicli  eine  strall'e  vcrwirckl  hat  vnd 
lliehet  in  den  temi>el,  der  sol  dd  sicher  sein. 
10.  43;  des  ehret  sie  Antiocho«  hoch  vnd 
gab  jnon  gros  gut  vnd  viel  freihcllun.  vorr. 
vber  den  probtet  DameL  ßindseil  7, 
373. 

4)  tcktUxart,  asyl:  ds  das  Onias  erfur. 
begäbe  er  sich  an  einen  befreieten  ort  zu 
D.iplmo  vnd  slralfot  jn  ( Menelaus),  aber  .Me- 

'  ncjaus  kam  zu  Aiitlrunico  allein  vnd  ermanrl 
ju ,  das  v.r  Onuin  fallen  soll,  das  ihel  er, 
vnd  gieng  zu  jra  vnd  beredet  jn  mit  listen, 
das  er  .ms  der  freiheit  au  ju  kam.  2  Jfoce. 
4  p  33.  34. 

80 


Digitized  by  Google 


FllElllEKH 


706 


FREMD 


Prtlhcrr*  m«  baro,  mM,  vrtherre  (Ben,  1, 

6(57' i:  er  iii;i-s  ii.irh  iteincfm  Willen  vn<l 
wol^M  r.illi  II  iiiüchcn,  denn  er  ist  kiiiiig  voil 
ein  treilierr.  £u/.  2.  471^*. 

Vrtihet.  m.  tdkrWU  L.  ßr  rreilictl.  loentt 
e*,  wie  uehoH  mhd,  vrtbeit  (v§l.  Ben,  3, 
'10:{''),  fürvagabund,  lanfUtreicher  s(ehl . 
sppniinlogos  im  gricrfiisf-hen  hois-scn  IuIIlt- 
liubou,  lyriackskremtr,  rreih^  le«  [so  in  ailen 
aueffff,  der  bibel)  vod  ile;$  gi'siodes  ib»  mit 
viiniiizeDi  gewescli  hin  vnd  wider  im  lande 
sirli  iMcrtl.  ntndgt.  zuaposl.  gesch.  17,  IS. 

Frcijulir,  n.  annus  inlermissinnis: 
isl  worl,  so  vuiu  ticrrii  gesclidii  zu  Je- 
remia ,  nacli  dem  der  kOnig  Zedehta  einen 
Ituiiil  gciuachl  liallc  mit  dem  ganlzcii  voick 
zu  Jerusalem ,  ein  froyjnr  atiszMrtifl'eii.  Jer. 
'^'\,  S  ;  (ia.s  sotleu  i>ie  li;»ii2cn  bis  autts  frey- 
jar.  Ksech,4G,n.  vgl.  atteh  eri»&i}ahr. 

freilich,  4hI«.  uUque,  amnino,  aUerdinge, 
gewislieh,  iichertich:  a)  jr  wenlet  freilich 
zu  jiiir  sagen  clis  spricliworl ,  arUl  liilifdir 
seliier.  Luc.  4 ,  2a ;  «ilier  Uiesü  geysl«r 
at'liten  freyliclt  roeyner  dolmelschung  nichts. 
Widder  d.  hymt.  prophvlen.  (1525).  Hj*; 
r<  k.iii  rii'yii«.li  di"*  w.iKisches  raclipn  iiiclit 
aii(li'i>.:  ilt'iin  eyii  sihifi  klicli  hilde  gcwcscii 
sejii.  der  proph.  Jona.  (Iö26j.  Fiiij''; 
darUmb  tarn  Lemeeii  fireilicli  eine  grosse 
bossheit  an  ylim  begangen  haben ,  weil  es 
ilie  scliriri  ^0  aiiirmutzet.  vber  das  erste 
buch  Muse.  ( 1527J.  Hij*;  seine  liebe  mutier, 
ilie  heilige  iungfravv,  würde  sich  freilich 
niclit  eben  zu  dieser' stunde  ta  yhm  ge- 
nüliget  haben,  wo  sie  nicht  etwa  eio  ernste 
^)'li<>  bette  anzutragen  gehabt,  von  der 
suitäe  Widder  d.  heil,  geist.  (1529).  Dj\  — 
b)  isl  golt  aHeine  der  Juden  gott?  ist  er  nkht 
auch  der  beiden  gotlt  ja  freilich  auch  der 
beiden  goll.  Rom.  3.  V.). 

Vrcisladt  (freie  Stadl),  /.  1)  eine  der 
sechs  levitenslädte,  in  wtldicn  der  unschul- 
dige mörder  eehute  gegen  den  bbUrädter 
fand,  usyl:  die  freislad  {var.  freie  slad)  tier 
ludscideger.  Jos.  1\  ,  \2  \  ilit?  ficislaill  fiir 
«lie  lodschleger.  21,  27;  wtnl  iilter  der 
loilüchlcger  aus  seiner  freienslad  greulze 
gehen.  4  Mos»  35,  26;  denn  er  soll  in 
seiiier  freienslad  bleiben.  35,  28;  vnd  vnter 
den  Stedten,  die  jr  tlea  leoiten  geben  werdet. 


sollet  jr  sechs  Treistedte  geben ,  ilas  da  bia 
i'iii  (liehe  wer  einen  lodsclilag  gethao  hst 

35,  0. 

2)  aposl.  gescii.  10,  i2  heiszi  dte  siaäl 
PhUiffi  in  MneedmUen  eine  freicsUil,  ä.  k. 
eine  mit  besonderen  vorreelUen  OMsgeeiaUete 

römische  colonie. 

Vreitttg,  tn.  dies  Venetts:  jnn  der  worhcn 
sul  man  predigen  am  miUuucli  vnd  ireii^g. 
tnterridU  der  visitaloren.  (153S).  Kij-; 
fireytags  nach  dem  pfingstag.  originatbr.  im 
ges.  arc/üv.  zu  Weimar.  üpag.H.  FF.  2. 

Frelwllle,  frrit  i  willi',  m.  Ufu^rct  rolun- 
las:  vernunill,  ualur,  Ireywill«  elc.  wct» 
nichts  von  guttes  gnaden  vnd  werden. 
randgl.  zu  Joh.  3,  2  ;  solche  geiecliligieit 
kan  n.itiir,  Iriicrwille  vnd  vnser  krelUe  nichl 
zu  wegen  bnugcn.  Uindseil  7.  137. 

VrciwlUig.  colunlarim:  a)  mein  hertz 
ist  wol  an  den  regenten ,  die  freiwillig  «iad 
vnter  dem  voIck.  rieht.  5,9;  wer  ist  im 
freiwillig  (bereitieillig)  sritio  band  lieulr  tlnii 
herrn  zu  füllen?  1  chron.  3U,  5;  da  waren 
die  forsten  der  veter  . . .  freiwillig  vnd  gsbra 
zum  ampt  im  hause  goltes  fttnlT  tausend  cen* 
Icner  golds.  30,  6;  vnd  das  votck  segnet 
alle  din  mcnner,  <lio  freiwillig  waren  lu  Je- 
rusalem zu  wonen.    Neh,  11,  2. 

b)  freiwillig  opifer.  3  Jfof.  7.  16;  frei- 
willige gaben.  23,  38;  befestige  midi  mit 
eini  frey willigem  geist.  rar.  zu  p.s.  51.  I  I; 
vnd  jedprm.in  (brachte)  iVeiwillities  herlieu 
brandüpllei.  2  cAron.  29,  31.  st/^slanti' 
viseht  Amasja,  der  freiwillige  des  berm. 
17,  16. 

freiwillig,  adv.  sponle:  di'e  sich  frey- 
willig  des  elicbenu  »lands  vorzeybel  liaben. 
am  dem  cMK.  mdel.  (1520).  üiiij'';  vwl 
tbutt  aus  dem  geist  alles  freywillig,  was  «las 
geaclz  vns  abtreiben  vnd  abzwingen  wolle, 
die  ep.  des  proph.  Jesaia.  (1526).  Ciiij*; 
ausgenomen  was  jr  gelobd  vn4l  [rciwiU^ 
frebt  tu  brandopffem.  4  Mo«.  29,  39;  eo 
w.is  sie  freiwillig  gaben.  Esm  I«  6. 

Fremd  (firmlid).  peregnnus,  alitnus. 
mild,  vroiudt:,  vreiiicdc  {Hen.  3,  HD.»  j.  akä. 
freniidi ,  IVanudi  (Graff  3,  042;,  guilt.tr*' 
mapis,  V,  fram« 

1 )  einem  anilsni  iand  oder  voick  engt- 
härig,  peregrinm,  eittretmemt,  ^ge^eu 


Dlgitized  b^fiA^I^ 


FREMD 


707 


FRDIDMNGER 


von  ciniicimiscli :  a)  wo  mit  hab  ich  die 
gnade  runden  ßir  deinen  äugen,  d»  du  mich 

erlienncsl,  die  ich  docli  rrcinhd  hin.  Rulh 
2.  10  ;  kort.' vniJi  vinl  Moilx^  Iioy  dein  koiil,L:i\ 
deiiti  du  inst  IVcmliil  vnd  von  deinoi»  ort  f;»  - 
zugcu  hie  her.  2  Sam.  15,  IH.  b)  ein 
frembder  oder  suslendcr.  nmdgL  x»  2  Moi, 
2.  22;  ich  hin  ein  frembder  bey  euch. 

1  Mus.  23,  4  ;  dtpse  <!r»t7.i»Ti{»  5ol  purh  gleich 
sein,  dem  frembdcn  wh*  dos  !<inds  einheimi- 
schen. 1  Mos.  9,  11:  wir  wollen  nichl  in 
der  frcDibden  atad  cinkeren »  die  nicht  sind 
von  den  kindern  Israel,  rieht.  1 !),  12.  c)  ich 
hin  ein  frembdling  worden  im  frenidoii  Innde. 

2  Mos,  2 ,  22;  verfolget  sie  auch  bis  in  die 
frembden  sledte.  aposi.  geseh,  26 ,  11; 
aber  vnter  ein  Trembd  volck  sie  znverkeuflen 
hal  er  nirhl  macht.  2  Mos.  2 1  ,  S  ;  mcins 
volcks  land  kriegt  einen  fremden  hcrrn. 
Micha  2.  1.  d)  fremde  güUcr  sind  die 
nfeAf  keimitehent  atutöiutfadben ,  im  «t.  fetf. 
die  dem  wahren  goU  ff^fenübi'rslvhrnden 
fittxrhen  götzen:  thiilvon  cucli  di*;  fifiiilulcn 
güller,  so  vnlcr  euch  sind.  1  Mo.s.  35,  2; 
dis  volck  wird  frcrobdcn  gütlcrn  nachhurcn. 
5  Jfoa.  31 ,  16;  vnd  da  er  nu  all  war,  nei- 
{^'elcn  seine  wciher  sein  herts  frembden 
göllern  nacii.   1  kön.  11,  1. 

2)  einem  andern  stamm,  einer  andern 
famiiie  angehiirig :  wenn  aber  dea  priexiers 
Inchler  eins  Trembden  weib  wird,  die  sol 
nichl  von  der  heiligen  hebe  essen.  H  Mos. 
22,  12  ;  wenn  aber  dns  beer  zu  lagern  ist, 
sollen  sie  {die  levilen)  die  wonung  auf- 
scblahen,  vnd  wo  ein  frembder  sich  da  zu 
machet,  der  sol  sierben.  4  ifof.  t*  T)!  ; 
d;is'ni(iit  jciDnnds  frembds  sich  erzu  mache, 
der  niciit  des  samens  Aaron.  IG,  40;  wenn 
brüder  bey  einander  wonen  vnd  einer  stirbt 
on  blöder,  so  sol  des  verstorbenen  weib 
nicht  einen  frembden  man  drausscn  nomcn, 
sondorn  jr  scliwager  sol  sie  beschialTen. 
5  J!lo5.  25,5. 

3)  atienus,  nieht  eigen,  emem  a»dem 
svutehend:  so  jr  in  dem  fremliden  nidit  trew 
seid,  wor  wil  oiich  gcboii  il.is  jenige  das 
ewer  ist?  Luc.  10,  12;  wer  bislu,  das  du 
einen  frembden  knechl  richtest?  Rom.  14,4; 
menge  dich  nicht  in  frembdesache.  Sir,  11,9} 
der  in  ein  frembd  ampl  groilTei.   1  Pel.  4, 


15^  gleich  wie  der  holicpricsler  geltet  alle 
jar  in  das  heilige  mit  frembdem  blut.  Helnr, 
!>,  25;  eigenen  berulf  lassen  vnd  frembden 

wiTikiMi  anhangf'i)  nusleg.  dfr  rp.  rtjf/ 
cuciiKf.  vom  rhristag.  (1522).  Ooj'';  «In 
liclilesl  eync  Ircmbde  lere  ynn  vns  an.  da* 
andtr  tegl  triider  d.  iü/wU.  propheien. 
(1525).  Niii**;  frembd  gut.  von  heimUfAe» 
vnd  gfstnlen  hrieff>'n    M  Ailij''. 

4)  fremd,  unbckannli  IVcnilHlc  s])raclie. 
ps.Sl,  6 ;  eine  frcmbde  rede  vnd  vnbckandlc 
spräche.  Bte^.  3,  5. 

5)  freiMl,  fem  sein  :  das  jr  7ti  derselbigen 
zeit  wäret  on  Christo  .  .  .  viul  frcmlHle  von 
den  (cslamcnlen  der  vcrheissung.  Eplies. 
2,  12 ;  der  canonislcn  facultel  were  frembdo 
von  alten  kfinslen.  Usehr.  270''. 

C)]  <icli  fremd  stellen  '^rgon  ntwns  ,  sirh 
fem  davon  halten,  sich  nicht  darum  be- 
kümmern: weü  ich  sehe,  das  sich  der  ge- 
meine man  frembd  stellet  gegen  die  scbuleni 
zu  erhallen,  das  man  kinder  zur  sdntlen 
halten  sr,f!r.   1 1530).  Biij'. 

Fremde,  /.  terrae  exterae.  fremdes  land, 
mhd.  vrcmede  (Ben.  3,  391') :  vnd  hat  nidil 
allein  nicht  giflck  gehabt ,  das  er  in  seinem 
Vaterland  were  begraben  worden ,  sondern 
bat  auch  in  der  frembd e  kein  grab  haben 
mögen.  2  Macc.  b,  10. 

Fremden,  entfremden,  Mhd.  vremeden 
(Ben.  3,  394*):  ich  wil  dir  thun ,  als  ich 
christlicher  pfliclit  meinem  feind  seluildii,'  liid 
vnd  mein  gottes  gäbe  tlir  nirlit  freiubdeu 
{entziehen).  Jen.  1,  379  bei  Grimm. 

Ikilidling,  m.  peregrinut,  mM.  vrcm- 
delinc  (Ben.  3,  394'):  frembdling  sind  die 
wyr  heyssen  ausslender,  ep.  s.  Petri  gepre- 
digt. (1523).  Aiij' ;  da  zog  Abrani  huMb 
in  Egypten,  das  er  sich  dasclbs  als  ein  frembiU 
ling  enthielte.  1  Jfof.  12.  10;  eynerley 
geselz  sey  cicm  einheimiseluMi  vnd  dem  frembd« 
lingen  der  vnter  euch  wonrt.  2  Mn^f.  12. 
49 ;  bistu  allein  vnter  den  frembdiingcn  zu 
Jerusalem,  der  nicht  wisse,  was  in  diesen 
tagen  drinnen  geschehen  ist.  X.tic.  24,  18 
und  öfter  noch  in  der  tibei*  daneben  ab* 
wechsfind  auch. 

Vrrmdlingcr,  m.  dasselbe:  noch  dein 
frcmbdiinger,  der  in  deinen  fhoren  ist. 
2  Sto$4  20,  10;  aber  kein  fircinbdlinger  sol 

S9* 


708 


TRESSIR 


dauon  esseo.  3  Moi»  22,  13;  bat  sich  sonst 
keiner  fonden .  Acr  wieder  vtuli  keret  vnd 
gebe  gou  die  ehre,  denn  dieser  fremdlioger  ? 

Luc.  17,  18. 

Fressen,  vorare,  mkd.  vrä3;7,en  {Ben.  1. 
Tel**),  ahä.  frigr^sn  (firaf  1.  529.  530)» 
golh,  fraitan  ,  d.  i.  rra-ilaii,  also  zusaiimen- 
»elsung  der  parlikel  frn-  ver  mit  it.in  essen. 

\)  gewöhtUirh  von  thieren  gebraucht:  vnd 
sagen ,  ein  bOses  Ibicr  habe  jn  geAressen. 
1  Mos.  37»  20:  vnd  die  liesliohen  vnd  ma> 
gerc  (kühe)  frassen  die  '■ithen  schönen  feHc 
kfic.  4  t,  4  ;  wer  vnn  Jerobeam  stirbt  in  der 
sldd.  den  sollen  die  Hunde  fressen,  wer  aber 
auff  dem  felde  slirbl,  den  sollen  die  vogel 
des  himels  fressen.  1  kön*  14t  H;  ein 
klciiK       'lin  inMiioii  iVr>;<*'n.  Hieb  13,  28. 

2 }  von  mensciien  nur  in  üblem  sinn :  ist 
denn  Christus  leib  an  allen  enden,  ey  so  w  il 
ich  ybn  fressen  vnd  sauflen  ynn  allen  wein- 
hcusern  aus  allen  .sclnisseln ,  glesern  vnd 
k.innrn.  das  diese  icorl  Christi  noch  ffsl 
stehen.  (1527).  U i  sui  (NebukaUuczar} 
frass  gras  wie  ochsen.  Dan.  5,  21 ;  iss  wie 
ein  menscb«  taas  dir  furgesetzi  ist,  vnd  friss 
nicht  7.11  seer.  Sir.  31  ,  19;  vberfulle  dicb 
nicht  mit  nllt  r  ley  niedlicher  spcise  vad  friss 
nicht  zu  gui|j.   87  ,  32. 

3)  häufig  von  toMosen  üngen, 

a)  vom  fnur:  da  tn  Aifar  das  fewr  aus 
vnn  dem  herrn  vnd  frass  die  /.wcy  Imnderl 
vnd  funOxig  meiiner.  4  Mos.  16.  35;  da  tiel 
das  fewr  des  berm  erab  vnd  frass  brand- 
opfTer,  holis.  stein  vnd  erden.  1  jUFn.  13» 
38;  fressend  fewr  gebet  fnr  jm  her.  fs. 
50.  3. 

b)  vom  schwerl:  sol  denn  das  seh  wert  on 
ende  fressen?  2  Sam,  2.  26;  denn  das 

Schwert  Iris^el  jtst  diesen  jtzl  jenen.  1 1 ,  25  ; 
das  fressund  <clnvcrt  des  hen  n.  Jer.  12,  12. 

c)  von  Hunger,  pest  vnd  krankheilen: 
wer  auff  dem  fetdc  der  wird  vom  schwert 
sterben,  wer  aber  in  der  stad  ist,  den  wird 
die  pesiileniT.  vnd  Hunger  fressen.  Bzech. 
7,  15;  vnd  l'rissct  dich  ein  ampchlip'»'  ilnis 
oder  pcstilenu  dahin,  etne  heerpredigl. 
(1529).  Dj«. 

4)  von  krankheilen,  iMlebe  um  si'cA  fru' 
sen  ,  sich  ausln  riten ,  weiter  greifen:  wenn 
aber  der  griuü  weiter  fnssl  in  der  haut. 


3  Ifos.  13»  7;  ein  fraasend  mal  des  ana- 

saizs.  13,  51 ;  ein  fressender anasalx.  14. 
44  ;  jr  wort  frisset  vmb  sich  ^vie  der  krebs. 

«)  der  rosl  friszt  das  eisen :  jr  soll  euch 
nicht  acbttie  aapilen  anfl  erden ,  da  ate  jdie 
mouen  vnd  der  rosl  fressen.  Jfoflik.  6,  10; 
denn  rosl  frisl  dns  crtz  nicht .  wie  er  dem 
eisen  IbuU  dar  proph,  Sacharia*  (1528). 

siiij^ 

f  )  dammb  frisset  der  Such  das  land.  ^cs. 

24,6;  der  einer  vmb  dein  bans  hat  niirb 
gefressen.  Joh.  2,  17. 

4 )  etwas  fressen ,  in  sich  fressen ,  ver- 
schlucken, still  ertragen:  ich  tuus  luein  leid 
in  mich  freasen.  pa.  39.  3;  die  schlappe 
w  il  ich  jnn'  nich  fre<;sen.  ausleg.  der  ep. 
vnd  euang.  von  d^r  heil,  drey  könige  fest. 
(1525).  Lüj*;  schweig  slilt  vnd  fris  yon 
dich,  «dar  iIm  «nl«  dnefc  JTof«.  (1527). 
g  iiy* ;  dammb  bab  ich  auch  bisher  anff  die 
schendlicHe  vnchrisllicbc  vorrede  des  neweii 
lesl;imciils,  darnarli  niilV  <»>in  vnf(irsllirh  vn«l 
vnf,'esi  liickle  aniwoii  auü  ineiu  hertzlich  de- 
miitigs  schreiben  nichts  gesntwortet,  son- 
dern mil  hoher  gcihiM  ynn  mich  gefressen. 
vonheiKiMekemmdgt$i9iptbnBßfm»  (1529). 
Aiij\ 

5)  sich  mit  elwss  fressen,  plagen,  qMlen^ 
kämpfen:  denn  daa  dn  viel  benlen  vnd  wei- 

nen  will,  vnd  dich  lange  noii  dem  tnibsal 
beyssen  vnd  lifsscn  .  .  .  damit  komstn  nicht 
Heraus,  sondern  tiefl'er  drein,  höre  wie 
Jona  tbut,  er  bat  aicb  auch  lange  mit  angst 
gefressen,  ehe  er  geni0Mi  bat.  ier  jw«fib. 
Jona.  (1526).  Gij>';  das 'machet  alles,  das 
sie  sich  selbs  mit jren  eigen  pi  dancken  l>pi<sen 
vnd  fressen,  com  verlornen  schaj.  (1533^. 
Fiiij* ;  die  ellicb  mal  sich  mit  der  snnd  vnd 
tod  geraufll  vnd  gefressen  Haben,  dos  14. 
tud  \b.  cap.  Johannis.  (1538).  Bbüij'. 

G)  redensarlen:  also  hpsorpc  ich  mich  hie 
auch,  der  iiuuü  uiochle  an  den  leppliu  lemoi 
ledder  freasen.  non  ^tuatkm.  (1530).  Aq* ; 
jnn  der  erst  gehets  wol  so  an ,  das  sie  ein 
ander  f  wie  man  sngl)fur  liehe  fressen  wollen. 
das  5.  ü.  vnd  7.  cop.  a.  Matthei,  (1532). 
Tiij^ 

nmacr,  «.  1)  ^nlo;  speise  giang  sm 

dem  fresser  vnd  sdssigkeil  von  dem  slartkeo. 
rieht.  14,  14;  sihe,  wie  ist  der  mensch 


FaGSS£RGf 


709 


FBEUOB 


ein  fresMr  vnd  ftm  wMiiiieiiffer.  Ifottik.  11, 
19:  die  pf«llMi  tibef  frener,  braiMr,  huren- 

lit'ili'T  sind,  mit?  berichf.  (1528).  Biij''. 
2)  Mai.  3,  11  »1  unter  fresser  tiach  L's  gl. 
XU  dieser  Helle  alles  was  dem  kom  schaden 
Ikui  Sit  ventehm. 

FreiMreL  /•  epulas  magnae:  entweder 
sie  wifr-fii  jf  u  kitider  zum  oplFcr  .  .  .  oil(!r 
ll^ilU'n  willige  Irossprey.  weish.  14.  23;  da 
wir  waniielien  iii  viuuciti,  lUsluu,  irunckun- 
hüit,  flreRserey.  teaffierejr  vad  grewliehen 
aljg<''i[<  r.Men.  1  Pek  4,  3. 

f re»sig ,  «.  frä-irifr. 

Vrcsibals,  m.  guio:  der  reiche  mann,  der 
«picurer  vnd  fresibals.  tisehr.  174*. 

flmdicli,  vnd  heissen  vnsern  goU 

den  gebacken  goU,  den  freslichen  vnd  skuff- 
lichen  golt.  das  diese  worl  CMtU  noch 
feststehen.  (ir>27).  b  ij*. 

IftSlUlg,  WLgulo:  was  wollen  sie  hie 
Istt  sagen?  die  lieben  beuche  vnd  fresztmge. 
Wang,  von  den  zehen  ausselzigen.  (1521). 
Ciiij";  iiiilssi'rc  frfsziinge  vnd  bauohlinge. 
von  anbeten  des  sacramenls.  (1523).  D6* ; 
üinle  fresslinge  vnd  massige  masl  §ew  ynn 
den  kirehen,  stiflien  vnd  MOst<'m  gewpydoi 
werden,  widder  den  newen  abgotl.  (1524). 
a  ij' ;  die  Uaiichdiener  vnd  freii»linge  ...  die 
durch  da^  predigen  nichts  suchen,  denn  das 
sie  genug  haben  vnd  yhren  wansl  Rillen. 
vber  das  erste  buch  Mose.  (I527i.  Yiiij'*; 
wenn  man  nicht  kinder  zeucht  zur  lere  vnd 
kunst,  sondern  eitel  freslinge  vnd  sewferckel 
machet,  die  allein  nach  dem  folter  trachten» 
wo  wil  man  pfarfaer,  prediger  vnd  ander 
per«:oncn  nemen.    oeeonouH«  duriHuma. 

(1. 's '>•»).  Viij\ 

Yreszplatfe,  m.  vnd  ist  vater  vnd  mutter 
frolich  gewesen,  das  >ie  einen  son  sum  mus- 
eigen,  reuten,  vnnfliaen  messpfalTen  oddt>r 
fresspfafren  haben  pt/o^en.  das  man  kinder 
iur  schulen  halten  solle.  1 1530).  Dj*. 

fresilng.  m.  gegenüber  dem  fasllag: 
zu  eioem  Ibslage  gehArlen  drey  Iresslage. 
tisehr .  262''. 

FreHZTolk,  n.  bei  L.  bezeiehnung  der 
monche:  aber  auf  das  derselb  zins  nit  ab- 
g»>hp, . . .  muss  die  beiclit  von  gott  geboten 
aein  und  i>in  geschrei  unter  un»  erhebt  wer- 
den ,  das  die  heiligeo  diener  des  bauchs  vnd 


das  xarte  lireMvoIck  durch  die  bneht 
armen  sttnder  aeligheil  suchen,  d»  WtUe  br. 

2 .  58 ;  das  Izarte  fressvolck.  euangelium 
von  den  zehen  nusscizigen.   (152!).  Aiiij*. 

VresiWWrm.  »>.  vnd  üind  nicht  viel  grusser 
hemi  vnd  forsten  schelse  je  mal  wol  ange- 
legt, sondern  gemeiniglich  durch  kriege  ver- 
hciTfil ,  odder  durtli  solciie  lose  rrpsswdmie 
HufVgettizel.  das  5.  6.  vnä  7.  cap.  s,  Mat- 
ihei.  (1532).  m  üij*. 

fntera»  M  L,  mr  im  thtM  wm  frt$$€H 
madben,  /Bllem,  mnänntk,  gäbUdet  von 
fressen,  »^»V  oiren  von  essen:  wer  mi  lusl 
hat,  solche  gültige  schlangen  vnd  junge 
teulel ...  XU  faerbergen ,  zu  rretzeo  vod  su 
ehren,  der  Issse  jm  diese  joden  treulich  he* 
Mhcn  sein,  oo»  imßldm  tndjrm  llfm. 
(1543).  giijV 

fiWiit,  f.  gauäium,  sowohl  das  gefuht, 
tfe  tetsenmf  du  frokiein»,  off  mieb  ilos^ 
was  froh  maehtf  mhd.  vrcude,  vnhide  [Ben. 

3 ,  4  Ul ' ) .  ahd.  frewida,  frowida  (Graf  3, 
803),  V.  freuen. 

1)  denn  es  war  eine  freude  in  Israel. 
1  ehren.  1 3.  40 ;  Air  dir  ist  fk-eude  die  fdUe 
vnd  lieblii'li  wcsen  zu  deiner  rechten  ewig- 
hch.  J7V  1  fr ,  11;  ein  weiser  son  ist  spinp« 
vaiers  frcude.  spr.  10,  1 ;  so  es  [das  tanzen) 
züchtig  OD  schandpare  weise,  werten  odder 
geperde  nur  snr  flneude  geschieht,  ists  nicht 
>zu  verdammen,  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  Ff  ii''.  CS  heiszt  froiidv  haben, 
machen,  geben :  so  lange  jhr  vaser  che  nicht 
SU  IHcden  last,  sott  jhr  auch  nicht  viel  l^nde 
vnd  dire  von  ewer  hürerey  haben,  verma- 
nung  an  die  geistliehen.  (1530).  rriij^;  die 
elenden  werden  wider  freude  hahrii  am 
herm.  Jes.  20,  19;  vnd  erkennest,  das  ich 
keine  freude  habe  an  der  ehre.  «C  tn  Bttker 
3 ,  II;  denn  gott  liaüe  jncn  eine  grosse 
frvirtlp  gemacht.  Nfh.  12,  1!?;  vm!  machton 
grosssc  freude  allen  brUdern.  aposl.  gesch. 
15,  3 ;  denn  der  herr  hat  jnen  eine  freude 
gegeben  an  jren  feinden.  2  dkron.  20,  27 ; 
dem  menfthen.  der  jm  gefeit,  gibt  er  Weis- 
heit, vernunlft  vnd  freude    pred.  2,  2B. 

2)  gern  steht  freude  mit  wunne  xiwam- 
men:  da  ward  freude  vnd  wonne  vnter  den 
jtiden.  Afher  8,  17 ;  gott,  der  raeine  freude 
vnd  wonne  iit.  ]m.  43»  4;  du  wirst  des 


Digilized  by  Google 


FRKÜDEBAUM 


710 


FREUDIG 


Treudc  «nd  woone  haben.  Lite.  1 ,  1 4  u. 
Sfter  noch  m  der 

3)  der  frcudo  sieht  das  leid,  die  Iraiior 
gegenüber:  nacli  fler  freude  kompl  leid. 
«|rr.  14,  13;  ich  wil  jr  trawren  lu  fretidc 
verfceren.  Jer.  3t,  13;  denn  die  freude  dvr 
mensclicn  ist  zum  jamer  worden.  Joel  1,  12. 

1 1  frctide  im  pl. :  a)  lanlzen,  iagen,  rennen, 
spicicn  snnd  was  der  glnychen  welUlicliei 
IVcuden  sind.  von  weUUicher  vberkeii. 
(1523).  Fj'';  du  macliest  der  tieiden  viel, 
damit  macheslu  der  freuden  nidit  viel.  Jes. 
9,  3. 

b)  mit  freuden:  da  ^ieng  er  hin  vnd  hulel 
die  lade  goUcs  aus  dem  liau»c  Obcd  Edum 
er  auflTin  die  slad  Oauid  mit  rreuden.  2  Sam. 
G ,  1 2 ;  das  sie  laut  sdngen  vnd  mit  freuden. 
I  chrnn.  IG,  IG;  wenn  jcrnaml  das  wort 
hürel  vnd  das  sciiiige  hald  auUmmpl  nul 
freuden.  MaUh,  13,  20;  wir  soUen  goii 
'den  valcr  aller  barmhcrtiiglteit  mit  allen 
freuden  inltcii  d.uickon.  von  den  CON- 
ciUjs  vnd  kirrhcn.   (15;i9).  Aiij\ 

C)  vor  (filr;  iVeuden:  vnd  weinclen  beule 
für  freuden.  Tob,  11,  11;  vnd  gieng  hin 
für  freuden  vberdem  selbigen.  Matth.  13.44; 
n.niid  ersiumuiel  vnd  »tvI  irret  fUr  freuden. 
von  den'ielzlen  tcorten  Dauid.  (1543).  Giij'  . 

FreidebMBi,  m.  6aiMi  unter  welchem 
sieh  gefreM  wird:  die  linden  ist  bey  vns  ein 
fridu  vnd  frewdebawni.  dtr^rofh,  Saehtuja. 
(1528).  Fij'«. 

Freideklcid,  n.yegeHsalzvon  Irauerkleid : 
ich  habe  mein  f>eudekleid  ausgezogen  vnd 
das  irawrideid  angesogen.  Bar,  4 ,  20. 

Frendengesang ,  m.  jubilum :  vnd  sol  vou 
dannen  heraus  gehen  loh  vnd  freuden.7»'>;Tnr; 
Jer.  39,  19  ;  es  hiesse  sonst  nicbl  heil  odder 
sieg,  were  auch  nicht  solch  freudengesang 
da.  das  schöne  confUemini.  (1530).  Hiij'*. 

Frendcngcschrei ,  n.  damor  laetm:  da 
selbs  hub  sicli  ein  gios  IVeiuleii  geschrey. 
Ezech.  23,  42  ;  da:»  \sl  dd^  freuden  geschrey 
vber  den  gefallen  hapst.  gl.  zu  offemb,  Joh. 
18»  2. 

Frendeiihans ,  n.  domus  laelitiae:  denn 
CS  werden  aufl  dem  acker  luemes  vfdcks 
dornen  vnd  hecken  wachsen,  dazu  vber  allen 
freudenheusem  in  der  frOlidien  slad.  Jet, 
32.  13. 


Frendenlied,  n.  was  freudengesang:  wie 
laut  denn  das  freudenlied  vnd  lobesaog  der 

gerechten?  das  scfuine  confitemini.  (153fl). 
tili]'' ;  nu  folget  Mosi  vnd  der  kinder  krsd 

freiideiilietl.    Ei^l.  1  ,  SGO^'. 

Frendcnöl,  n.  d^rumb  bat  dich  golt.  Avia 
golt .  gesftlbet  mit  freudenflle  (vulg,  olc« 

l;iL<liliae)  mehr  denn  deine  gesellen,  fi.  45. 
s  :  d;)s  jnen  freudeniil  (mftj.  olrum  pamlii) 
lisr  li  'nri<jkeil  pepriien  woiilo.   Jes.  3. 

lreudeno|ifcr,  n.  sn  wil  irh  dir  cio  frcu- 
dcnopn'er  liiun.  ps.  54,  8. 

Frendenrcich ,  refich  on  fimtim:  dbtt 
faslnaeht  wflrde  mir  sonst  vielleicht  eidit 

freudenreich  genug  sein,  auff  des  königs  zu 
Engeltatid  testersrhrift  '  I  "»27).  Aij'';  da- 
rUwb  ist  cm  christenlebcn  ein  wunselig  vnd 
frewdenrcich  leben,  ütuleg.  der  emmg.  m 

den  fürnemislen  festen.  (1527  ).  wij'';  d.is 

fn-iulriireulie  p-isj^nli.  I'isl.  1.  ^■\7}'.  —  mhd. 
vriHiilonriclie  ,  vi  iinilct  iclie  l  Ucn.  2',  H!hi''i. 

Frcndenspiei .  n.  iudtcrum:  wie  wol  der 
leuflel  sein  rreudcnspiclhalmitdemschreckcB 
vnd  fliehen ,  so  er  vaier  vns  treibt,  ob  «m 
für  dem  sterben  fliehen  müge.  (1527).  Clij"' ; 
wenn  er(der  teufelwns  dnlim  bringen  kilndl. 
das  wir  vns  lag  vnd  nacht  darumb  grcmetea 
vnd  belrdbelen.»  das  die  weh  so  tobet  vnd 
watet  wider  das  enangelton.  so  lachet  er 
ynn  die  fausl  und  hett«  daran  sein  frenden- 
s|»iel.  das  11.  viid  15.  cap.  Johannü. 
( 153Bj.  tu  iij  ;  das  möchte  dem  leufel  vnd 
seinen  engein  ein  recht  freudenspid  sein. 
von  den  jüden  vnd  jren  lügen.  ( 1 543)-  f  üj'* ; 
dem  lenTr  I  •  m  frcudensptel  werden.  Burlsi' 
hardl  brteju'.  ^12. 

Frcndentng,  m.  dies  laetttiae:  lobet  den 
herra  ja  seine  auserweleten »  haltet  freuden- 
t:ige  und  preiset  jo.  Tob.  13.  10. 

Frendenwerk.  n.  wir  werden  nichts  Ihun. 
denn  frolich  singen,  spielen  vnd  alloHcy  frpu- 
denwcrck  treiben,  der  prophet  Uabacuc- 
(1526).  oiiij«. 

FrentowMschj  m.  so  ist  nu  dieser  ven 
ein  geliel  ndder  rroudenwunsch.  das  schöne 
confiiemini.  (1530).  Nij" ;  die  worl  halten 
vnd  der  freudenwunsch  inus  i)leil>ca  vod 
siegen,  efrend.  Nij^ 

Imdig^  i,  freidig. 


Digitized  by  Google 


FREUDIGKEIT  71 

rre«4lgkeit,  f.  enUeMipß  einmal  ßr 

fr<'i«ligkeil  in  der  seplemberausg.  des  n,  tesl. 
r.  lf>22  1  Joh.  2.  2S.  ebenso  MielU  «s  ßr 
rrt'ttlijgkeil  lischr.  87*. 

Vreidleli,  n.  Meine  freuie^  mhd.  vrüu- 
ilelin  ilien.  lt.  119'):  mit  elUcben  lial  ^oLt 
jncii  ein  wenig  jr  frciidlui  hissen  .ingeheii. 
ausletj.  der  ep.  tnd  euang.  von  o»lem  etc. 
(1511).  Oüj". 

VremM  (frewen)»  gauiere,  taefari,  ndtd. 
vreuwcn,  vrOuwen  {Ben.  3.  415'  ),  uhi!. 
fr«wnn,  frnwan  {(iraff  3,  7!)S).  :»  Inili. 
bei  L.  erscheinl  überall  nur  reßexive»  sich 
rreueii ,  dem  «snni  ««  A<»if(:  frewen  vnd 
frülicli  inassen  sein  an  dir,  die  niicb  dir  fra- 
gen. pÄ.  70,  5;  lassei  vns  frewen  vml  frü- 
licli sein,  iiff^nh.  Jiih.  Ul,  7,  so  inl  neben 
dem  inf.  sii  lt  und  uns  ausgelassen. 

a)  wenn  er  dich  sihet,  wird  er  sidi  von 
licilzcn  Trcwcu.  2  Mos.  4,  14;  da  Uiram 
aber  höret  die  worl  Salomo.  fnnvci  er  sich 
hoch.  1  kÖH.  5,  7 ;  jr  wenlel  wniipn  vn<l 
heulen,,  aber  die  weit  wird  sicii  trewea. 
Jch.  16,  20;  frewet  euch  mit  den  frdltchen 
«nd  weinet  mit  den  weinenden.  Bom,  12,  15. 

b)  mit  dftn  ijen.  der  sarhe:  .lolliro  n!)nr 
frewet  sich  tillu  «les  guten ,  d;ts  der  lierr 
brael  gelhan  balle.  2  Mos,  Ib.  9;  Sebulon 
Trew  dich  deines  auszogs.  5  Jfe«.  38,  18; 
ich  Irewe  mich  deines .heils.  1  Sam.  2,1; 
viid  viel  werden  sich  seiiirr  gehurt  frewen. 
Luc.  1 .  14;  mein  geist  frcwel  sich  gotles 
meines  heilandes.  1,  47. 

c)  mit  der  praep.  Uber 

u)  Uber  mil  dat. :  der  berr  winl  sicli  wen- 
den, das  er  sicli  vbrr  dir  frfwp,  wie  er  sich 
vber  deinen  velerii  gefrewel  iini.  5  Mos. 
90  f  9;  sie  aber  frewen  sich  vber  meinem 
schaden,  ps.  35,  15;  vnd  .lona  freuet  sich 
scrr  vber  dem  kürhis.  Jon.  4,6;  vnd  alle.s 
volck  frewel  sich  vberjllen  herrlichen  Ihalen, 
die  vou  jin  geschahen.  Luc.  13,  17.  P)mit 
oec:  ich  wil  mich  frewen  vber  mein  volck. 
Jes.  BT).  vti'l  soll  dich  nicht  frewen 
vber  dt I'  kinil»  r  .Iiiila.  Obadja  12;  er  wirc 
sich  vber  dich  frewen.  Zeph.  3,17. 

il)  mtl  inf.  oder  das«:  die  sich  frewen 
bdses  XU  IhuD.  spr.  2,  14 ;  frewe  dich  nicht, 
das  ich  darnider  lige.  Micha  7 ,  8 ;  frewc 
dich  Bichl  (  das  dein  feiod  stirbt.  Sir.  8,  8. 


1  FH£UNÜL£IN 

FreMl«i,  m.  amtoM,  anßngt  suweitm 

noch  (rund  (z,  b.  die  sieben  puszpsalm. 
1517.  Hiij';  etfn  vrleyl  der  Iheohfjpn. 
1521.  Dif),  wAd.  vriiinl  {Hrn.  3.  411». 
ahd.  friunt  {GraffZ,  783).  golh.  frijonds, 
pari,  prwi,  tun  frijdn  lieben, 

1  \amicus,  gegen  salz  von  fcitiil :  ein  Itcwcr 
rcund  liebet  mehr ,  denn  ein  In  udf  r.  xpr. 
IS,  24 ;  als  wenn  yhr  ewcr  litriz  eim  gulcii 
freunde  ganlz  vnd  gar  crolTnel.   vier  liöstl.  j 
psalmen.  (1526).  Dj*;  der  hcrr  aber  redet 
mit  Mose  von  angesiclit  /.ii  .mgesicht,  wie 
ein  man  mit  seinem  freunde  rodt'f.  '2  .f/fx. 
33,  11;  die  drey  freund  Hiob.  Wob  2.  lt. 
at$  anrede:  mein  friuml,  ich  ihn  dir  nicht 
vnrccht.  MtaUh.  20,  13;  freund,  wie  biütu 
ler  ein  komcn  vnd  hast  doch  kein  hochaeit" 
ich  kicid  rin?  22,  12:  so  viel  ■^fhn'ihonx. 
ieber  lien  vnd  guter  freund ,  habt  jr  mir 
aiisgczwiingen.    von  den  jüden  vnd  jren 
lügen,  (1543).  niij^ 

2)  geliebter:  mein  freund  ist  mir  ein 
bilschei  myrrlicii.  hohelied  1  ,  13;  da  ist 
die  stimme  meiiis  freunds.  2,  S. 

3)  veneandler:  wenn  dein  bruder  verar- 
met vnd  verkeuJll  dir  seine  habe  vnd  sein 
nehe^id  fi  L'und  liompt  zu  jm,  das  ers  läse, 
so  sol  ers  lösen.  '$  Mos.  2.",  25;  wo  ein 
reicher  frctindl  oilcr  nSUlt  w.ir.  d.i  ht-lTcn 
die  armen  freunde  oder  mUuileui  hin,  vml 
er  musle  sie  freyen.  tiacAr.  312'% 

PtcimUb,  f.  mM,  vriundiii,  vriundinne 
{Ben.  3.  4l2'j,  ahd.  friuntin«  friontinna 
{Graff  i,  786).  golh.  frijAndi. 

1)  amica;  sprich  zur  Weisheit,  du  bist 
meine  schwesler  vnd  nenne  die  itiogheit 
deine  freundin.  spr.  7,4;  vnd  wenn  sie  jn 
funden  hat,  nirfi  t  siejifii  freundinnen  vnd 
nachb;irinnt.ii.  Luc.  15,9. 

2)  geliebte :  sihe,  meine  freundin,  du  bist 
schone.  koheHed  1,  1 5 ;  wie  eine  rose  vnier 
den  dürncii ,  so  ist  mem  freundin  vnler  den 
lüchlern.  2 ,  2. 

3)  tertoandle :  das  einer  seine  n.ilie  friMin- 
din  zur  ehe  ncmen  miJge.  t  on  den  schlwmeln. 
(1530).  Dj*;  mutter,  scbwestcr,  wasen 
odei*  der  gleichen  nahe  freumhn.  von  den 
conciljis  vnd  kirchen.   (1539).  Gitj*". 

VrcMdleia  (freundhn;,   it.  amicuiiM; 


bigiiized  by  Google 


FREUNDUCH 

das  sind  meine  zarien  kinder,  meine  brflder- 

lin,  mein  giililcn  fipiinilliii,  die  rotten  pri<;tPr 
vnd  schwermcr.  auff  des  künig»  zu  Engel- 
iond  lesUrschriffl.  (1527j.  Bij*';  hieraus 
«ihel  IBM,  wi«  «ich  des  berrn  neheslen 
freundlin  tu  jhm  gelhan  lialien*  «om  «elbmi 
hamphoras.  Mij''. 

Vreindiiell  (fninllicli.  eyn  sermon  von 
der  bereytung  sum  slerbeH.  1518.  aj^ 
ottt^.  4tr  ep.  mä  §umi§,  vom  thtiHag. 

Hiiij*),  eomü,  benignus,  mhd. 
vriiinlÜcli  {Ben.  3.  412''),  ahd.  friunillii 
(Graff  3,  785):  waren  sie  jm  feiiid  vod 
kttttdlen  jm  kein  freundlich  wort  suiprechen. 
1  Moi,  87,  4;  frenmSieber  anblick  erfrewel 
das  hertz.  spr.  15,  30;  als  denn  wil  ii  li 
den  vtflckern  anden«  predigen  lassen  mit 
freiindliclicn  Uppen.  Zeph,  3,  9 ;  ein  freund- 
Kehe  junge  dirne.  J«r.  2,  2;  ein  freundlich 
weih  erfrewel  jren  man.  Sir.  26,  16; 
danckel  dem  Herrn ,  denn  er  ist  freundlicJi. 
l  chron.  17,  34;  lüe  liehe  ist  langmülliijj 
vnd  freundlich,  l  Cor.  13,  4 ,  tca$  L.  in 
der  mukg,  der  ep.  avf  de»  ernntag  fvm- 
quagesimac  erklärt:  es  ist  gut  mit  yhr  vmh- 
gehen ,  sihet  ni  lii  ^^iwr,  mrvdoi  niemnnd. 
7.eygl  sich  yedcrman  gniwillig  mit  wurleii, 
wercken,  geberden,  posl.  (1528).  GGgj*. 

InwuIIIcIi.  adv,  eoarifer,  Utende»  hetU' 
gne:  hfltc  dich,  das  mit  Jacoli  nicht  an- 
ders denn  l'reundheh  rc»!«  «!.  1  Mos.  31, 
29 ;  er  aher  grflssel  sie  rriiundlu  h.  43,  27  ; 
ich  bitte  aber  gar  demlltiglich  vnd  frennd- 
hch.  ermanuuge  tum  friede.  (152&)«  Dj*; 
{ich  bitte)  mir  das  frcttnllteb  timortz^hen. 
erbieten.  firi20).  Bij". 

Vreindlicltiieil ,  /.  comila$ ,  benignitas : 
die  frnebt  aber  des  geistes  ist  ...  gednit, 
freiwdligkeil  (1522:  freundlickcil),  gfltig- 
keit.  Gal.  5,  22;  freundligkeii ,  demut, 
sanflUnuL  Col,  3,  12,  da  aber  erschien  die 
freandligkeil  nid  leutsdigkeit  gottes  vnsers 
beilandes.  TiL  3.  4.  dktdtrti^ng  freund- 
hgkeil,  wie  bei  feHigkcil.  herrUgkeit  u,  a. 

Frenndrefht,  n.  verwandlMrhftffsrrrht : 
heber  keull  du  meinten  ackcr  zu  Anaihoih, 
denn  dn  hast  das  neheal  frran<b«cbt  dasn, 
das  du  jn  keufTen  soll.  Jer.  32,  7.  nach 
tnosaisrht'm  reckir  soHlpn  dt»'  crbgüter  in 
der  familie  bleiben,    mwtiie  nun  Jemand 


FREVEL 

«ein  erlfiil  oerfcanfe»,  to  haUB  der 

verwandle  den  vorkauf ^  demeU  t»  nieM  m 

fremde  hiinde  überging. 

I^reund&ckaft,  f,  mhd.  vriunlscliafl  {Ben, 
3.  412<).  oM.  friuntsearfGr^/rS»  785). 
nach  den  bedeulungen  von  freund. 

\)  amiciiia :  »larumli  halt  irli  an  zu  liphon 
vnszor  kundHchatU  nu\  freunUcrliaHl ,  ihtz 
Lraciaiell  vnd  sermon  euch  wollen  zu  .tchrey- 
ben.  «en  der  /imffteyl  ejnift  ekrielmmen- 
sehen.  (1521).  Aij";  wer  iiflnde  xudedil, 
ilcr  macht  rreitndschain.  tpr.  17,  9;  wer 
seinen  freund  sclimehel,  der  zertrennet  die 
frenndschall.  Sir.  22,  25 ;  wisset  jr  nicht 
das  der  weit  frenndscballi  gottes  feindscbifll 
ist?  Jac.  4  ,  4.  oft  steht  es  auch  für  die 
freundschaflsh  z  iffung,  den  freundackafts- 
dienst:  der  uian  leiste  dem  weih  die  schal- 
dige  frenndschafli  {vulg.  dd»itum).  1  Ctr, 
7,3;  abo  heist  nn  ein  gut  wcrck ,  das  wir 
fretindscliain  nennen,  anff  ylir  spr.irh  harin- 
lierlzigkeiL  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1327).  y  ij'*;  die  pneten  schreiben  von 
einem  eyclope  Polyphemo,  das  er  dem  Vlisse 
verhiee'.  er  widt  jm  die  frcumlschafll  ihsi, 
(las  er  zuuor  seine  gesellen ,  darnarh  jn  m- 
leUl  well  fressen,  lotder  den  tcucher. 
(1540).  Utj':  ihr  wollet  ihr  diese  nachher' 
liehe  freunds<^afl  thun  vnd  t2seheflel  kom 
vnd  24  hafer»  leihen,  de  Wette  br.  5,  35S. 

2 1  vertmndlschaft :  gehe  aus  deinom  vaior- 
land  vnd  von  deiner  frcundsciialU  vnd  aus 
deines  vatershause.  1  Ifos.  12,  1 ;  das  da 
meinen)  son  ein  weih  nemesl  von  meiner 
freundsrliain.  24,  40;  vnd  Estlicr  s.i'.'fl  jm 
nicht  an  jr  voick  vnd  jre  Ireundschalll.  httk. 
2,  10;  ist  doch  niemand  in  deiner  freund- 
schafft  der  also  beisse.  £«e.  1 ,  6t ;  wiMie 
person  vcrpetcn  sind  Izii  chlichcn  ynn  der 
iieyligen  schrifTl  Iioyde  der  freundsclialli  vnri 
luugschafll.  Ittel  einep  1522  er$ehtene»eH 
schrifl;  die  förmflnden  vnd  nehisle  freflad- 
scIuSt.  oh  mmm  ßr  dem  «ferhen^Kehm  mttge. 
(1527).  Aiiij';  irli  wil  die  gantze  freu;  ' 
«clnifTi  veiTon  nach  meiner  idea.  vvmschm 
hamphoras.  (1543).  Mj'. 

fpcTcl  (frenel)«  hei  jL*  m»  nM.  «kr- 
Adiipi,  nur  m  fih<er  bed9iHim§,  prove^ 
protervus ,  tfmerartus :  du  schlugest  yf»n 
vüieichl  noch  ein  mal  ynss  maul«  aU  frech 


712 


Digitizc 


PRfiVEL 


713 


FBEVELTUÜRSTIG 


vnn«l  frcuel  dy  1»isl.  von  ileiR  bapstvm  *u 
Rome.  (1520).  Eij'';  also  blind  vnil  frnuol 

smil  ilic  pApislen,  wo  sie  ibs  wfiiiliii  Iicylij,'!' 
liiuleii ,  wollen  sif  pcriK'  «Icr  licyligt  ii  clu  f 
villi  fiirbitl  griiiiilei).  wiääer  den  nt  u:en  ab- 
gott,  (1524).  c  iij*;  ein  freueler  tmgc 
fi  JUos.  19,  16;  es  irctleii  freucl  zoii^eii  aiifT, 
die  zeihen  ini<'li  des  i<'li  nidil  schilldig  bin. 
pt.  :{5 ,  11;  htliUiti  inicii  fiir  den  frcu<>ln 
leulen.  140,  2;  ein  frcuel  liöW  mensch. 
140.  12;  fireii«!  regimenl.  Amot  6.  3;  dai 
er  inusic  von  .seinem  frciieln  rnrneinen  ali- 
»Ichen.  2  Marc,  f),  IS;  mit  froiirlor  tliiii>l 
nidderslrehen.  buUa  cene  domini,  (1522j. 
Cij* ;  vnib  des  gotüs  worlt  willen ,  welches 
si«  mil  yhran  freueln  lestermaul  ybl  liuhe- 
rische  lere  heyssen.  ein  Iroslbriefjf  an  dir 
MiUenbf^rger.  fir)21i.  n  ij' :  snpridi 
aber  mal,  die  gewissen  ircy  zu  hallen  int 
freuel  geseUen  vnd  erliebten  snnden.  Nid- 
der die  hymlischen  prupheten.  i  tr)25). 
dij' ;  (lii'scr  f;f'i>l  t'iiii'i  IVoiirl  l)iil»erey  braiK  Iii. 
vom  abfudmai  Chriili.  il52S).  dj'';ahcr 
luller  vnd  freueler  folge  liab  ich  nie  gchürl, 
als  dieser  geisl  macht,  efrend,  n  ij* ;  freuele 
gewalL  von  ehesachen.  (1530).  Hj" ;  ich 
heisre  es  <\ps.  tcufels  bann  vnd  niflii  •^ti\io< 
bann,  da  man  die  leule  bannet  mil  Ireiielcr 
Ihal,  ehe  sie  offeatlich  .«berzeugl  sind  für 
der  gemeine,  vom  den  tMUtün.  ( 1 530). 
Jiij*. 

mhd.  vrevel ,  vrävcl  i  Hi-u.  'A  ,  liiii'),  ahd. 
IVavali  {Graff  3 ,  823 ).  ikber  die  herieilung 
des  wertes  «.  Grimm  «Iii.  4 ,  171* 

frifcl»  adv.  vermcsteii;  vnd  isl  ganlz 
freuel  gerpil,  so  jemand  on  j^riind  der  .scbridl 
woll  brechen  m  viel  heissen  als  creuuigen 
oddertüdlen.  vom  abendnuU  Christi.  (152S). 
iniii**.  gewöhmUther  frevelich.  10.  tu.  «. 

Vlfvcly  m,  protervia,  temeritas,  mhd.  vre- 
vel, vrevelf  tn.  und  f.  f7ffn.  2,  lOO''!,  ahd. 
fravall  f.  {tiraff  3,  824  j:  aber  die  erde  war 
verderbet  für  goUcs  äugen  vnd  vol  freuels. 
1  Jfof .  6,  1 1 ;  vnd  sogen  an  den  frenel,  an 
densiebenzigsou('ri.l(>riihaai  begangen,  rieht. 
*J,  24  ;  frnicl  soll  man  niebl  widderslehcn. 
vüH  weUUeher  tberkeyt.  (1523).  Ej*;meyn 
bertt  erschriekt  myr  ym  leybe  für  dem  tünti 
¥nd  freuel  des  mensdien  ynn  gttitlicben  sachen 
dos  ander  teyl  widdtr  d.  Ayml.  jNHjtpftefen. 


(152.5 ).  Üiii]'' ;  vnd  wirfsren  ein  hin,  madien 

flugs  ein  gebot  vnd  arlickel  draus  aus  eige- 
ner Itiiirsl.  fieii(!l  vml  iiinl willen,  fimridder- 
ruff  roni  ffgefeur.  (1530!.  Mj* ;  fifnel  vnd 
gewaii.    äcudsch  catech.  {iblii).  iiiuy. 

fraveler»  m.  Aomo  proeax,  mahfiew:  ein 
freueler  locket  seinen  »ehesten  vnd  fdret  jn 
aufl  ki'inrn  piitfn  weg.  spr.  IG.  29;  errettet 
«icii  licraiiblcn  au.s  des  freuelers  band.  Jer. 
21,  12;  soli'he  freueler,  leslerer  vnd  jmcher 
werden  gott  ploUtlicb  der  mal  eins  erwecken. 
der  147.  psalm.  (1532).  Cij^ 

t^rrvelgfifit,  m.  isl  das  niclil  oyn  vcrdrics- 
tich  ding  von  dem  frcuel  geysl.  das  ander 
ieyl  teüMerd.  hyml.prophelen.  (1525).  Bij*. 

fWf9\Mkt  «du.  prolerve,  fernere,  riM^ 
'/»  r  frevellich ,  mhd.  vrevelUchc  (Ben.  3, 
100*).  ahd.  frav.nlllcho  (draff  3.  824)  r  vnd 
musz  ergerlich,  freuelich  vnd  kclzerlicb  han- 
deln, wer  nil  an  ybren  sdilechlen  worlten 
bcntigt.  von  dembapstum  tu  Bome.  (1520). 
Ilj'';  il;i  niii  >ir  niirli  von  den  rnnrfjln  olTonf- 
lM;h  vnd  freuelii  li  eyncn  keUer  anszgcrunVn. 
appellaiion.  (1520).  Aij* ;  sie  müssen  alle 
selche  Sprüche faren  lassen,  daranlT sie  bisher 
so  freuelich  gelrolzl  haben,  vom  abendmal 
(  hn.<iti.  (152S).  gij'';  dainil  (mit  L'«  ftne/) 
oüeallich  vnd  freuelich  gebaret  seines  willens. 
von  heimlichen  vnd  gestolenbrieffen.  ( 1 529). 
Bj'. 

PreTellHch.protervi«;  essol  \vi<';enyder- 
man,  das  dfr  niirkeynen  dinsf  diMii  ibnt,  szo 
er  die  fi  ciicliscb ,  ketznsch ,  lugcnhafllige 
bulle  verachte,  tpidder  die  buUen  des  end- 
ehritts.  (1520).  Aif. 

frevrln ,  frevel  begehen ,  mhd.  vrovrln 
(Ben.  3,  401*):  leydeU  die  schrilR  nil 
solch  spalten  des  buchstabensz  vnd  gey~ 
stes,  wie  Emsser  freueh.  wff  dat  «fter« 
rhrisUiek  buch  bocks  Emszers.  (1521). 
Kiij';  wo  nbcr  jemand  an  seinem  neli(^«:|pn 
freuell  vnd  jn  mil  lisl  erwürget.  2  JWoä.  21, 
1 4  ;  seine  sccie  hasset  den  gottlosen  vnd  die 
gerne  frcueln.  jpt.  11,  5. 

Vmelrünber.  m.  daneben  mügen  e.  g. 
sonst  im  siiilos,  im  snaj  ndf>r  sliiben  dennfirh 
sich  des  euangelij  hallen  in  gülles  naroen, 
md  jnen  die  stifllkircben  als  ürenelrenbero 
bissen  mit  dem  tenid  drinnen.  Jen.  3, 1Q5*. 

FriTclIhäntig,  /recMfiftn :  freuelttiUrslige, 

M 


Digitized  by  Google 


FREVEXÜCIl 


7 


14 


FRIEDE 


vniicrschample  vcrsiockle  küpfTc.  wükr  Am 
bapstum  zu  Rom.  (1545).  Kij'*. 

frfrcnllrh.  *rtiv  fr>  v<>!Iirh.  dpnn  frpv«>n  = 
frovel :  i|.iruuil>  isi  dei  dnll,  vierte  vnil  rünlll 
«riikd  des  pfarrers  vodirifdieb  and  fW»«iilich 
gestellet.  de  WeUe  ör.  2,  419:  freueiiliche 
iiirsi.  Eist.  2.  330^ 

Kr^-rrnlHch,  dasselbe,  mit  misxbräuihlich 
tiiiyelreienem  i,  wie  bei  eigentlich,  llchenl- 
licli  u.  s.  w.:  ach  lieber  hcrr  gott,  wie  dUrf- 
tttn  wir  doch  so  dfintiglish  vnd  freii«ntlich 
in  ileinem  heiligthmnb  handeln.  Htdtr.  8*. 

Vriedbreeher.  fricdehrechcr,  m.,  violator 

j»ßrj.«;;  \v»n  i(t>r  scIircyhsUi ,  frtmipr  man,  ich 
wolle  «lea  Ii  ulbrechern  vnnil  monier»  räum 
machen,  von  den  newm  Seki$ehm  bullen. 
(1520).  Aiij';  vennaledciet  sind  die  fried- 
hrerher.  Jen.  8,  \V';  vml  Mir  vn^nrn  fiir 
.•»iifTnlriscfit'  vrnl  fneilpliiocher  oflenllicii  «lai- 
gehcn.  wider  den  meuchler  zu  Dresen. 
Biif.  (1531).  nhA.  vridelirilche  (ffen.  U 
242"). 

Mcdbrtcfcig.  rt'heliam  er  wil  ein  solch 

liertx  haben,  ilas  nieiil  vii)iL(li>lh«r.  rarhpiri|(, 
noch  Tridbrechig  sey.  das  5.  0.  vnd  7.  cap. 
$,M0Ukei,  (1532).  Zf. 

Fridie*  (fride),  m.  pox,  mM.  vride,  gen- 
vt  iiles  (Ben.  3,  404),  ahd.  frido,  fridu  (Graff 

3.  7*^*^'.  auch  biü  L.  ,  (h'r  lange  noch  friilc 
{häufig  gekürzl  hal)  schrieb,  bildei  die  aUe 
starke  biegung  friede,  gen.  fricdes  (friedis, 
trMi9)iie  reget;  m»  mtnahrnnftiieenAemt 
der  gen.  friedoftS  (x.  b*  Imc,  I,  79  in  der 
vrslen  ausg.  des  n.  lest.;  fricdens  hnlhen. 
von  heitnUchen  vnd  gestolen  biieffen.  1529. 
Aiij* ;  «chon  o/ter  fbr  «MC.  frieden :  las  die 
berge  den  frieden  bringen  vnter  das  vnlck. 
ps.  72,  3;  vnd  kein  fleisch  friden  haben 
wird.  Jer.  12.  12:  wer  wird  denn  hingehen 
vnd  dir  frieden  erwerben?  15,  5;  wer 
kan  lenger  frieden  haben,  denn  sein  nacbbar 
wil.  dar  1 10.  jwnlm.  (1539).  Ciij":  sihc- 
stu  nu  schier,  du  nHMichler,  wer  ^if  sind,  die 
.infahen  kriegen  \nil  nicht  frieden  hallen  wol- 
len 1  wider  den  meuchler  zu  Ihesen.  ( 1 53 1). 
Bit]'',  ebeneo  der  dal.  IKeden:  von  dem  (ri» 
den  VI)  11  ^olt  lukben  wir  droben  gehüroi. 
ausleg.  der  ep.  rnd  mang,  vom  aduenl. 
(152bj.  CCc  Ö*;  sie  sind  im  frieden  begra- 


ben. Sir.  44.  13.  «fl.  aMcA^AcnuMÜ  M 

frieden ,  mit  rrip  If  Ti. 

1)  dcnn  wer  vviJ  aus.sjjjeciicii,  wasdorhi"!»«' 
fride  für  ein  vnaussprcchUch  gut  ist?  diu 
mtm  Minder  awr  adlnlew  i^nften  aolte.  (1530). 
Fj";  vnd  der  reiitpc  reil  hin  jm  fnlpcirfii  vnd 
sprach,  so  sagt  der  künig  *isl>  Iritule?'  J^-Iin 
sprach,  was  gehet  dich  der  fried  an?  2  kön. 
9.  18.  19;  ehre  sey  gott  in  der  hOht^vad 
friede  auff  ^en  vnd  den  menschen  ein  wol- 
gefallcn.  f.ur.  2.  11:  jagf  nher  nach  dm 
glanbeii,  der  lielic.  dom  l'nede.  2  Tim.  2, 
22;  der  herr  des  friedes.  richi.  C,  24;  kind 
des  friedes  (1522  t  frids).  Ine.  10.  6:  die 
zween  tilel  gehören  eigcnthch  Chrisiu  zo, 
(I.t;  pr  ist  beide  ein  kdni^'  tirr  i-r-i «'diiickfii 
vnii  ilps  frids.  rber  das  etsle  buch  Mose. 
(1527).  Iii  ij'.  guade  vnd  fride  (frid.  friedj 
ynn  Christo  üt  der  in  L'$  briefen  geutShUkk 
vorkommende  Hngongsgruss. 

2)  ri>r/)^e .  ron  wekken  der  nee.  friede 
f frieden j  abhängt, 

a)  anbieten:  wenn  dnfnr  eine  Stadl  machst 
sie  EU  bestreiten«  so  söhn  jr  den  friede  an> 
bieten.  5  Jfos.  20.  !0.  b)  anfri<  lilon:  vml 
der  k«)nig  schicket  zu  jiien,  emen  fried«»!! 
mit  jnen  aufzurichten.     1  jtfacc  6,  ÖO. 
c)  geben:  ich  wil  fried  geben  in  ewren 
lande.    3  Mos.  26,  f> ;  meinen  frie<le  gdie 
ich  euch.  Joh   11.27.  dj  haben :  die  gott- 
losen haben  nicht  Iriede.  Jes.  57,  21:  oii 
wir  denn  sind  gerecht  worden  durch  den 
glauben«  so  haben  wir  friede  mit  gotL  fem. 
5,  1 ;  habt  mit  allen  menschen  friede.  12, 
18.  e)  hallon :  meins  Imrfren  wiin«N<'!!  'n»l 
bilie  ist,  das  man  frie<lc  halte,  wamua^e 
out.  I.  HvndacAeti.  (1531).  Eij' ;  ich  balle 
friede,  aber  wenn  ich  Fede»  so  fabea  »e 
krieg  an.  ps.  12U,  7  ;  vnd  stellelen  sich,  als 
wollen  .sie  frieden  mit  jnen  Inlt^'n    I  Macr. 
7,  10.  f)h&scn:  den  friede  idssp.  ich  emh. 
Jch.  14,  27;  wo  myr  aber  frid  vom!  rof» 
nit  will  gelasssen  werden,    manuscr.  der 
bibl.  zu  Gotha  cod.  chart.  379.  pag- 

g)  marheri :  vnd  Jo^iia  marhl  frieden  mit 
jnen.  Jos.  9,  15;  lasst  vh.h  Ine^e«  mit 
diesem  volck  machen.    1  Müee.  S«  58. 

h)  schalTen:  er  schallet  deinen  ^.'nnt/rn 
riede.  ps.  117.  14;  aber  vns  herr  wii^iu 
friede  schallen.  Jes.  26,  12.  —  ij  suchen: 


« 


rRICOEfiAUU 


715 


FRIEDSAM 


suche  fricHi;  vml  jage  jm  nach.  ps.  34.  15  ; 
der  ausroUcr  kompl,  da  werden  sie  friede 
suchen.  Jer.  7,25.  —  k)  verkUudigeu :  wie 
lieblich  sind  «ulT  den  berigen  die  ftt«se  der 
boteo,  die  da  flriede  verkündigen.  Je$»  52«  7. 
—  l)  wünschen :  vnib  meiner  hrüder  vn«l 
Treunde  wil  icli  dir  fheden  wuiidsvlieii.  p*. 
122.  S. 

3)  mi  praepanHonm :  heir»  nu  lesscttu 
deinen  diener  im  friede  faren.   Lue,  2,  29; 

^'t'lpilct  jn  .ifior  im  friiMl'-  I  f'or.  IC,  11:  - 
vnd  du  .suh  t'.iieit  lu  doiucii  velcri)  in  i  i  IVii  - 
den.  1  JUus.  15,  15;  gelic  hin  um  inetlcn. 
2  Mo$.  4. 18;  liehet  lün  niil  frieden,  rieht. 
tS,  (> ;  lassfll  sie  oiil  frieden.  JUarc.  11,(>; 
d.iiiiinl)  >ol  iuan  die  leut  mil  fridon  l.i^M'ri. 
grund  vnd  vrsach.  (1520).  fiiij'  ,' — Itab 
ich  httoes  vergolten,  denen  «o  mich  zu  friede 
liesuten.  «ar.  jw  p«.  7,  5 ;  sey  nu  wider  zu 
frieden  meine  seele.  ps.  1  IC,  7  ;  also  schweige 
seine  muUer  :>liUe  vnd  gah  sieh  zu  fncilen. 
Tob.  5,  2U  i  HO  lauge  jhr  va«er  ehe  nicht  zu 
frieden  last»  soll  jhr  «luch  nicht  viel  fkvude 
vnd  ehre  von  ewer  hiirerey  hibeu.  verma- 
nunrj  an  lUf  tp  ii^ilichen.  (1530).  Giij'*. 

Kried«  liHijiii,  m.  s.  freudebaum. 

friedebreilier,  m.  s.  fricdbrecüer. 

iriniehnr;;;  /  arx  paeu;  wol  isU  fein 
vnd  auch  not,  das  man  widder  die  fein<l«> 
frstc  slinlle  vnd  schlüsser,  «^tilcti  liariis(!i 
vnd  wofl'en  habe,  aber  nichts  isU,  «>u  tuau:» 
liieher  recbent,  da  ein  für.sl  eine  friedcburg 
bawet,  da»  wl  der  lu«l  zu  frieden  hat  vnd 
frieilen  bey  den  seinen  handhabt,  der  82. 
psalm.  fir)30l.  Hij''. 

I'riedcfirsty  fricdlurst.  m.  princtp*  pa- 
a$:  WS  ist  ein  kind  geboren,  ein  son  ist  vns 
gegfben ,  welchs  herrschalll  ist  aulT  :»eiiier 
schulder  viid  er  hci^i  wunderbar,  rat.  ki.illt. 
hell,  ewig  valtr,  IViiiltursl  (so  bei  liind- 
seilt  andere  aunyg.  haben  fi iedefUrsI ).  Jes. 
9>  6:  das  heist  ein  rechter  frideherr  odder 
fridefumt.  4ieep.  detprofh.Je»aia,  (t52Gj. 
Piiij*. 

Vriedchurr,  m.  dumelbit.  belaj  s.  vorher. 

Frlcdesklnd,  n.  kind  des  friedens  :  w  tnn 
der  aposlel  gras  vnd  ürid«  etwa  jnn  einem 
hause  nicht  stat  noch  frideskinder  fand »  sn 

soU  sich  jr  fride  widdpr  zu  jn  lenken,  war- 
nunge  an  s.  L  Dewitchen.  \ib'ii^.  Aiij'. 


friedfertig)  paci^us :  selig  sind  die  fried» 
ferligen.  Matth.  icozuL.  in  der gtnsse 
bemerkt:  itie  tncdfertigen  üad  mehr  denn 
friedsamen .  nemlich  die  den  friede  machen, 
fordern  vnd  erhalten  vnler  andern. 

Friedförst,  m.  s.  friedcfürsl. 

Friedlich  (riidlich),  <juiettu,  pacatus, 
mhd,  vri.delich  {lien.  3, da  sandle  ich 
boten  zu  Sihon  dem  kttnige  zu  Hesbon  mit 
friedlichen  Worten.  5  Mos.  2,  27  ;  hie  ist 
nichts  arpjf's  ,  sonilern  ryii  fridlichc  vereyiii- 
-iiii^'c  '.nd  verwiiligung,  der  proph.  Jona, 
i  l.')2t>).  Fj";  wer  was  stilles  vnd  iiiedbchs 
sehen  wUp  der  darir  kejrm  kriege  zu  sehen. 
die  ep.  des  proph.  Jesaia.{  lb2{i).  Uiy  -  fasten, 
nu  ss  lialtcn  vnd  liören  machen  kein  friedlich 
{ruhig)  gewissen.  Eisl.  2,  Sl*'. 

Vriedllchy  odn.  qmiele,  pacifice,  mhd.  vri- 
deltebe  (ITen.  3.  40&*')t  hab  ich  bifses  ver- 
golten, denen  so  friedbch  mit  mir  lebten.  jM. 
7,  5;  vnd  mc  «'mpfingen  vnd  .s|)raclien  ein- 
ander frieditcli  an.  1  Macc.  7,  2U;  uuch 
iharstu  vnuersehanipter  bifsewichl  dich  vnd 
deine  hhithund  schmdckeu,  das  sie  friedlich 
handeln  \nil  nicht  kriegen,  trider  (h  nvu  uch- 
ler  zu  Drusen.  11531  Riij'';  wiltu  ein  gast 
sein .  »u  itiusiu  dich  auch  friedlich  vnd  gasl- 
lieh  halten,  ontle^.  der  ep.  vnd  tuang.  von 
ustern.  (1544).  N5''. 

Frlf'd»j»fer.  »  in  der  ersten  ausg.  d^  r  fünf 
t/iicher  Mo.sts  luikominende  verdeuluchung 
von  c-iurvs  njT  ,  i.  6.  2  Jfo».  20,  24. 
3  Ifof .  3*,  9.  tpäUr  dankopfer  (s.  d.). 

f  riedreirh,  pacis  plenus :  es  ist  vnseglich. 
wie  geil  vnd  ktilzcl  di»'  Icnvrii  itzt  worden 
sind  durch  diese  hidieiche  zeit  ettlichc  iar 
daher,  der  147.  psalm.  (1532).  Cij\ 

Friedsan,  pacatws,  friedliebend,  mhd. 
vridi  sam  ( Ben.  3, 400'),  ahd.  fridus:ini  i  f!raff 
3,  702):  Salmiio  heisst  fncdsnMi  oili  r  fiicd- 
hcli.  rundgl.  iu  i  thron.  23,  ^> ;  diese  leule 
sind  friedsam  bey  vns.  1  Jfoa.  34,  2t ;  seid 
friedsam,  so  wird  golt  der  liebe  vnd  des  frie- 
des  mit  euch  sein.  2  Cor.  13,  11 ;  vnd  seid 
friedsam  mit  jncn.  1  Thess.  5,  13;  denn 
sie  legen  jre  heude  an  seine  friedsamen,  ps. 
55, 21 ;  vnd  Senya  war  ein  friedsamer  fllrst. 
Jer*  51,  59;  ein  fiidsamor  man  vnd  regenl. 
stt»o  predigt  au  ff  1  Thess.  4.  (1525).  Aiiij"; 
ich  bm  eine  von  den  friedsamen  vnd  trcwcu 

00* 


Digilized  by  Google 


FKibDSTANO 


716 


FiUSCUHElT 


Stedten  io  Israel.  2  Sam,  20*  t9 ;  sie  leren 

an  kcynem  ort,  wie  man  doch  solle  der  siln- 
den  los  werden ,  gut  gewissen  kriegen  vnfl 
eyn  ft  ieüsam  {zufrieden,  rukigi,  frölich  herlz 
zu  gou  gewyonen.  dhw  onäer  teyl  widder 
4.  AyMl.  proptuUH,  (1525).  Püj«. 

Medstind,  m.mduetae :  weltliche  Ittnigu, 
fiirslcn  vnd  herrn ,  wen»  sie  sich  nWIde  pe- 
kriegel  haben,  so  machen  sie  em  an-  vnud 
friedstand  etliche  jar.  Ijscftr.  149'';  lassl 
vns  beten  vnd  wachen  in  diesem  friedstand. 
238". 

MerfB,  getare  ,  gclasei't  e :  iiiusle 
harl  frieren,  das  alle  meiisclieii  auil  einen 
erfroren,  dar  147. jMaAn.(  1532).  Düij^;  ists 
Hoch  wynler  vnd  harl  gefrürn?  das  ander 
teyl  icidderd.hyml. Propheten  O'^l')).  Ej''; 
das  eis  ist  dis  jar  seer  glal  gcrrureii.  icider 
das  bapslum  zu  Rom.  (1545).  biii]\  ty/.  ge- 
frieren. —  mü  r  au$  s »  imm  wiM.  vr iesen 
(Äen.  3,413'),  ahd.  friosan  ((iraff  3,  82S). 

lyrisch)  recens,  frigidus.  mhd.  \ri>>cJi  f  ßm. 
3,  407''),  ahd.  frisc  {Graff  6,  b62).  die 
ttffmok^  vnuieher,  vgl.  Grimm  wid.  4, 
204. 

I  i  rii>cli,  fr'njidus,  kühl:  er  weidet  iiiicli 
anW  einer  griliicn  a%vcn  vnd  fdrel  mich  zum 
frisschen  wasser.  ps.  23,  2 ;  wie  der  birsch 
schreiet  nach  frisehem  wasser,  so  schreiet 
meine  seele  gott  zu  dir.  42,  2. 

2)  unverdorben:  ;i!^n  ist  itzl  vnser  jM.'sli- 
lenU  hie  m  Wiiteinhciy  alleme  ;uis  j;e- 
:>chmeysse  herkuiiten ,  die  iulTl  ist  gnu  lub 
noch  firisch  vnd  rein,  ob  man  ßr  dem  $ter» 
ben  fliehen  müge.  (1527).  V.ü}\ 

3)  frisch,  reren-f  .•  rriselu!  hntter.  ohkriegS' 
leuie  eic.  { 1527).  Ej";  dis  vnser  lirol .  .  . 
war  noch  Crissch ,  da  wir  aufzogen  zu  euch, 
nu  aber  sihe,  bt  es  hart  vnd  schindicht* 
Jos.  9, 12;  frische  kese  (var.  weyche  kese). 
I  Sum.  17,  18:  er  sol  weder  frissche  noch 
dürre  weinbecr  essen.  4  Mos.  6,  3;  seile 
von  frisachem  basi,  die  noch  nicht  verdorret 
sind,  rieht.  10,  7  :  es  mag  sein,  das  er  die 
narbcn  von  seinem  leiden  in  benden  vnd  sei- 
teo  habe  behalten,  aber  ob  sie  noch  frisch, 
offen  vnd  roll  sulien  gewesl  sein,  wie  die 
maler  malen ,  lasse  ich  andere  tfrtem.  «wo 
freUgt  au/f  der  kinderlau ff9,  (1540).  Nj'*; 
dazu  ist  er  (Joi^h)  ein  iunger  geselle  vnd 


frissches  geblttts.  vber  dos  ertto  buch  Mose. 

(1527).  kkiiij*;  doch  dilz  isl  viHeiclit  norh 
zu  frisch  (nt'u)  vnd  vngeborcl  dircj  an  dnt 
chrisU.  adel.  (1520).  Jiiij*';  ich  liah  des  ein 
frisch  gul  gedecbluisz.  auff  det  bodu  m 
leypCatfc  onliMrl.  (1521).  aij*.  die  IHadie 
Ibal  ist  die  eben  ersl  begangene:  dis  weib 
i^l  begriffen  anfl*  frisi  lier  i.h.ii  im  ehehnirli. 
Joh.  8,  4 ;  diese  sind  yuij  ins^cber  Ibal  vn- 
ter  dem  auffHirischen  hauffen  fmden.  o( 
Megsieule  etc.  (1527).  Bij*. 

4)  frisch,  mulhig,  keck:  sey  nur  h\<v\i  vnd 
vniHM  zat^l ,  wem  das  evangelion  gelten  ist. 
das  ander  Icyl  wiäüer  d.  hyml.  propheten. 
(1525).  Aij*;  lieben  knechte,  aeyt  firisdi  vnd 

gelrosl.  ob  lu  ieysleule  etc.  (1527).  Gj" ;  da« 
er  >ie  ia  keck  vnd  fn^eh  mache  aozufahen. 
der  proph.  Sacharja.  (1528).  Mj"*. 

5)  frisch,  gesund:  vnd  fand  sie  beide  ge- 
sund vnd  fHsch«  7o6.  8,  15;  gesund  vnd 
frisch  sein  isl  besser  denn  gold.  5tr.  30,15: 
bille  },'i»tl,  ihm  er  vns  frisch  vnd  gesund 
lieimbruige.  de  Welle  6r.  4,  342;  wir  Mod 
Alle,  goli  lob.  ziemlich  frisch  vnd  gesund. 
4.  419. 

Vrlsrh,  udv.  rorzugsweise  nach  der  riur- 
ten  bedeutung  des  adjeclivs,  rüslig,  munter, 
keck:  der  konig  Hchabeaiu  üleig  [slieg)irisc\x 
auf  einen  wagen,  das  er  Rohe  gen  Jerunlen. 

1  kSn,  12»  18;  ^nd  das  werek  geliet  rrisscb 
von  slatleii  viiler  jrer  band.  A'sra  5,  8;  lie- 
her kerct  vieisz  an  vnd  suchet  ...  das  vhr 

• 

das  sciiwerd  la  iiiidel,  dariiacii  aull  hebelvnd 
frisch  zu  dem  ketser  Lother  einhawett.  nn^T 

das  vbirchristl.buchboektSmgurt.  (1521). 

Cij*";  si>  h.Thl  sie  hi'rpn  evnen  pretliger,  der 
sie  lerel  stille  vnd  der  uberkeyi  gehorsam 
seyo,  den  beysseu  sie  frisch  eiuea  fadkS' 
schwentser  vnd  lünlenheuchler.  Mtfder  d. 
hyml.  Propheten,  (ir>25).  Fij";  es  were  viel 
henser,  das  sie  frisch  die  lieben  vetcr  ver- 
leuckelen.  das  diese  tcorl  Christi  noch  (rst 
steKen,  (1527).  oij'';  cssagtsdflrrevndlHfch 
eraus.  cbend.  cij";  wenn  keiser  Karolu^  \^»•» 
nier  odder  eins  fdrsten  zu  felde  isl,  dilmire 
ein  i^lischt  r  irisch  vnd  friilicb  vnter  sein 
panier,   vom  kriege  widder  d.  f.  (1529). 
Biij^ 

rrischhelt  (frischeil)»  f.  wridHoi:  wo 
sie  Irnngm^che  umd  mmgtee  §tuk»iüe) 


PRISÜHLING 


717 


FRÖHLICH 


eynn  mall  gefassol  werdeoo,  xo  kreudit  die 
vorgiOl  weyUer  vod  die  frischeit  der  chrisl- 
liclien  lere  vortirbl«  eyH  vrieyl  i/tr  Ouolo- 
gen.  (1521).  Aij". 

VrlMlllinf  j  m.  junges  schwein:  ich  billc 
auch  ganlz  demtitig.  wo  e.  f.  g.  so  viel  vbrigs 
hellen,  %voUt>ii  mir  ein  frisschling  oder 
Schweins  kopff  scfaeocken.  de  WelU  br. 
tt.  217. 

mit  eiHgeirelentm  [  für  mhä.  vrischiiic 
(BeH.  3»  408*). 

Frist,  f.  spalium  temporis,  mrf$ekübt  Ver- 
zug :  ich  wil  jiicn  frist  ^(^hm  hundert  vnd 
zwanzig  jar.  l  Mos.  ii,  3 ;  wer  ein  wonhaus 
verkcufll  in  der  slad  n)auren,  der  hal  ein  ganlz 
jar  frisi  dasselbe  wider  xu  Ideen.  3  Mo«.  25. 
29  ;  \v;ir)ich  ich  mercks,  das  jr  frist  suchet. 
Dan.  2,  8 ,  da  gieng  f>aniel  liin  aiilT  vm!  tiat 
den  künig ,  das  er  jm  Irist  gehe.  2,  1  b :  e. 
k.  f.  g.  wolllen  ihm  doch  des  korng  halben 
goKdige  Trist  md  bexahlung  stimmeD  laMen. 
de  Wetle  hr.  5.  185.  —  mhd.  vrist  (Ben. 
3.  408h.  ahd.  Irisl  {Graff  3,  834). 

Vrislcu,  mhd.  vrislea  {Ben.  3, 40»^).  ahd. 
fristan  {Graff^,  838). 

1)  servare ,  erhalti'n:  der  mich  nu  yns 
drille  im  hall  wiililoi  yhren  willen  vnd  vlu  i 
alle^mcynt;  ImHiuni^'  lohondig  bchalllcn,  kaii 
wich  auch  wul  leiigvr  irisleu.  zwey  keysur- 
Heh  gepot.  ( 1 524).  Aij* ;  vnd  mein  leben  so 
eine  kleine  zeit,  die  ich  noch  zu  l(!lt(!n  habe, 
also  frisle,  das  wer«»  mir  eine  ewi^c  scliamlt'. 
2  Macc.  6,25  :  lieber  herr  Dhrisle,  IVisl  inir 
mein  leben.  Uschr.  2G7''.  sich  Trislen :  sie 
glanbeos  ie  so  wenig  ah  wir»  allein  das  sie 
sich  rristen  ein  wenig,  eint  terieht*  { 1 528). 
Hij'. 

2)  sich  eines  diuges  frisleu,  eiilhallen: 
vnd  mus  sieh  also  allein  des  seuflftsens  cnl- 
halien  vnd  fristen.  *  da«  15.  e«j».  der  ersten 
ep.  s.  Pauli  an  die  Corinther.  (1534).  Oj''. 

Ifristnig,  f.  dilatio:  es  gehel  aber  eben 
aolT  die  fristung  der  lar,  die  guU  der  weit  zur 
besseruii^'  geben  hal.  bis  xar  sindflul.  vber 
Am  erste  buch  Mose.  ( 1 527 ).  Tiij''. 

frllisch,  m.  gleichviel  mit  Frilz :  «  i  lossil 
sich  duncken,  er  sny  nil  ein  sihlpchlci 
Fritzsch.  von  dem  bapslumzu  Rome.  i  1520;. 
flsij^ 

Iktk  (fro)»  laelw,  mkd,  ytt  (Ben.  3, 


414')>  ahd,  fru  {Graff  3.  tdi).  aUHbu- 
fives  fiäetierUt  froh  «eAeiiil  bn  L.  nicAl  vor* 

zukommen. 

a)  Zion  hürels  vnd  isl  fro.  ps.  97,  S; 
vnd  meine  nicrea  »ind  fro.  spr.  23.  16; 
mein  hertz  ist  fro  vnnd  danckl  gott.  eyn 
vrteyl  der  theologen.  (1521).  Diij*j —  da 
Wiiiil  ili.T  kiiiiij,'  st.'cr  Tro.  Dan  (>.  23;  da 
sii>  (las  hüreleu  wurden  sie  fro.  Marc.  11, 
1 1 ;  vnd  dein  valer  wird  wider  sehend  vnd 
seer  fro  werden.  Tob.  11»  8. 

b)  mit  gen.  des  gegenständes  der  freude: 
de.s  bin  ich  fro.  ps.  HO,  S;  —  seine  güler 
werden  andern,  das  er  der  nicht  fro  wird. 
Uiob  2Ü,  18 ;  wird  der  suuoeu  nicht  fro.  pred. 
6,  5 :  sie  werden  jret  einkomens  nicht  fro 
werden.  Jer.  12,  13. 

f)  mit  der  praep.  liber:  dein  Ik-iIz  sey 

hl  fro  vber  seinem  vuglUck.  spr.  24. 17. 

d)  NWl  Hnferireordiiefeai  eofs:  ich  bin  fro 
vmh  ewren  willen»  das  ich  nicht  da  gewesen 
bin.  Joh.  11,15;  Abraham  ewer  valer  ward 
fro,  das  er  meinen  lag  sehen  soll.  8.  5('»:  da 
wurden  die  jünger  fro,  das  sie  Uea  iienn 
üahen.  20.  20. 

fröhlich  (Irülich,  frolicb),  laetus^hilaris. 
mhd.  Md'Iirli  iBen.  3.  4 IS*),  ahd,  froUh» 
frawaHI.  <f;,<il[  3.  797). 

1 1  utiKbulir :  jauchzet  gull  nul  frülicheoi 
sehall.  ps.4Tt  2;  da«  wcre  meines  herlsen 
freud  vnd  wonnc,  ut  iiu  ich  dich  mit  fröli- 
cheiu  MMinil«'  Inltcii  sollte.  63,6;  ein  fnilich 
hprlt  luaciil  inn  frohch  angesichl.  spr.  15. 
1 3 ;  eine  früliche  slad.  Jes.  22,  2 ;  vnd  wil 
her  aus  nemen  allen  frOüchen  gesang.  Jer. 
25,  10;  wenn  du  gleich  des  Tf Ircken  gell 
vimI  lifürsl  vnd  ^ossent  yni  vnfriede, 

kiindle  dir  alle  dem  gut  nicht  so  viel  schaf- 
fen, das  du  einen  frolichen  bissen  bettest. 
der82.jwa(m.  (1530).  Dj^;  daraus  siesoviel 
iar  so  manchen  frölicben  trunck  gebrawen. 
der  m.psalm.  ( 1 532).  Riij* ;  frölich  gewis- 
seu.  ^ttd«cA  ca<.  (1530).  P7^;  cuangelion 
ist  kriechisch  vnd  heyssl  auiT  deotsch  eyn 
frolich  botschafn.  auj>le(j.  der  tp.vndeUitMg, 
vom  oduent.  ^]^^'22|■  Vij';  (>in  frölirhcr  g«-- 
licr ,  der  gern  und  freundlich  gibt.  2  Cor. 
9,  7  ;  ich  wil  niciil  eyuem,  sondern  ein  frö- 
licher mitteiler  sem.  dtuteMne  eon/ilemtm. 
(1530).  Aij^ 


Digilized  by  Google 


KHUilLlCH 


718 


KKOiliNLElCUiNAM 


2)  praedkath:  md  solt  rieben  tage  CpÖ- 

liuU  sein  für  dem  herni.  3  Moi,  23»  40 ; 
mein  herlJ!  ist  fnUich  in  dem  herrn.  1  San». 
2,  1 ;  (las  fcld  sey  frülicli  vnd  aUes  was  drauir 
isL  1  eftron.  1 7,  32 ;  las  micb  hdren  fireude 
vnd  wonoe,  ilas  die  gebeine  frttlidi  werdeD, 
die  du  zeschlagen  hast.  ps.  51,  10;  der 
keiser  war  nu  frOlicb  vnd  hoflcl  «Jcr  ^acllen 
gul  endschaffl.  von  den  concilijs  vnd  kir- 
eheu,  (1539).  Kj'';  mit  essen,  irincken,  bul- 
schalft  kann  man  das  bcriz  rrölich  machen. 
hausposl.  (Jhena,  1  ")")*»*.  2.')''. 

Fröhlich,  frohliclieii ,  adv.  lacU-,  hilari- 
ler,  mhd.  vrujlichen  {lien.  3,  41 5  j:  das  e. 
k.  m.  solle  fKseh  vnd  frolich  anbatten ,  das 
heylige  goUs  worl  ynn  llungcruland  zufod- 
dem.  vier  IrosH.  psalmen.  (1526).  Aij«; 
Christus,  vnser  herr,  slerckc  vnd  hall  euch 
bis  auir  jhcnen.  lag,  da  wir  vus,  ob  goll  wii, 
frolicben  sehen  werden,  das  män  kiwder 
zur  schulen  haUen  solle.  (1530).  Aiiij^ 

l'rohlorken  (fruhirki'n ) ,  juhilare  ,  fsul- 
lare  gauäio,  plaudere:  a)  das  sich  nicht 
frewen  die  lOcbler  der  Philister ,  das  mebt 
Arolocken  die  tUchter  der  mbeschniuenen 
ivulg.  ne  cxtiltcnt  filiac  inrircumcisorum). 
2  Sam.  1,  iU;  die  wasserslrnme  frolocken 
(lar.  klappen  mil  henden)  \tu\  alle  lierge 
seien  frttlich.  p».  98.  8 ;  jr  ltcrg*>  Trolockel 
mit  jauchUen,  der  wald  vnd  alle  hcwnic  drin- 
nen. Jcs.  41.23.  Ii]  mit  persönlichem  dü' 
lir :  lassl  VHS  dein  liiTr  i)  rrolockcii.  ps.  75, 
1.  c)  mil  praep.:  da  wil  icli  denn  uiil  mei- 
nen henden  drob  frolocken.  Et*eh,2\t  17. 

die  etymologie  VM  froldocken,  welches 
zuerst  tnhd.,  doch  nur  seilen,  vorkommt,  ist 
noch^  unsicher,  während  Grimm  totb.  4, 
229  geneigt  ist  den  zweiten  theil  des  Wortes 
vom  lecken  springen  t^ziUeUe»,  sieM  IKel- 
gand  wlb.  I,  370  darin  unser  locken,  des- 
sen ahd.  form  \<>rr]u\v.  luclinn  suerst  die  be~ 
U*:mung:  'mit  ßacUer  hand  klopffe»  oder 
aftwcftedt*  hat. 

VrthlMlien»  n.  JiMhtm,  dat  verb,  tub' 
slantivisch:  ich  wolt  jxonie  liin  flohen  mit 
dem  haiinVü  vud  mit  jncii  \vnl!  ii  zum  hause 
golles  Ulli  Irolocken  vnd  daucken.  ps.  42, 
5;  kompl  Ihr  sein  angesiebt  mit  frolodten. 
100»  2. 

FlMhlicknig»  A  daueUt«:  der  prophet 


nachdem  er  elliche  wunder  crsdet  bat,  macht 

er  eine  Trolockung  zu  gotL  der  pr&ph,  Bth 
bacuc.  ( 1  ö'iü).  n  iiij''. 

Vrohndienst  (frondicuslj ,  m.  angaria: 
das  worllio  mesa,  so  von  den  aposleln  her 
genomen  seheinet,  heistauffdireisch  sowd 
als  einen  zins  odder  rroitdienst.  summa  des 
rhrisll.  lebens.  (1533).  Aiiij";  d,is  man  dein 
bapst  g^orsam  were  als  mit  einem  fron- 
dienst.  vermdmif^  tnm  iocrammU,  (1530). 
Ilij'. 

frohne,  Dröhne  (frone,  früne  und.  mit  ab- 
(jeicorfenem  e,  friin).  f.  dasselbe,  mhd.  vroD« 
{lien.  3,  425'  ),  kein  vrotue:  gleich  \«icdco 
leoten  geschieht,  die  mil  fronen  vnd  «fienstcn 
so  zu  plagl  werden,  der  proph.  Uabaeue. 
fl'i"2»!i.  k  iiij''.  häufiger  mit  dem  umUiul: 
Alan  iiichl  LenUgvl,  vberrumpelt  li  iht-rz«^ 
Georg  v,  Sachsen)  den  lObliciieu  frumen 
karfOrsten  su  Sachsen,  wil  dareh  den  selbi> 
gen ,  schier  als  durch  teinoi  armen  knechl. 
sein  reuhiscli  Toddcirn  an  mir  a(isrirht(*ti,  ;ils 
scsse  der  kUrfürsl  da  zur  frün  vud  dieu^it. 
vmh*imHeKmimdg«HQU»Meffen.  ( 1 529). 
Biij*;  aber  das  ist  ein  schweer  vnd  selliani 
leihen,  das  ich  sol  einrelliglich  oder  aus  ein- 
fcltigeni  hertzen  leihen,  nichts  dafür  zur  frön 
Legern,  wider  den  wucher  zu  predigen. 
(1540).  Ilij* ;  vnd  machten  jnen  jr  lebensanr 
mil  allcriey  frünen  {alte  nd.  bibel:  hane- 

dt'ttsfc)  ntir  drill  rdik'.  2  Mos.  1,  14. 

tröbnen  i fronen),  st-rvire:  so  ffchd  nu 
hin  vnd  iVunel.  2  Mus.  5,  IS;  vod  wd  euch 
erretten  von  ewrem  frönen.  6,  7 ;  wie  eia 
hawr  odder  lehcnman  seinem  herrn  seinea 
geburlioh  zins  oder  dienst  !  rinL'cl  oMcr 
seinem  furslcn  frünct.  summa  des  christi. 
lebens.  (1533).  Aiiij*. 

fMbafitttoa  (fronftsten),  ßfmtim  fnn- 
tuor  temporum,  quatembcrf asten :  wie  maa 
bisher  vier  weyh  odder  iVon  f  ielen  bat  ge- 
halten, das  5.  6.  vnd  7.  caj>.  s.  MaUhei. 
i  1 532).  k  iiij'*.  «oc.  ex  fno:  dye  fier  fitee 
l'iislen. 

Frohuicib  (rronkibi,  m.  corpus  Christi, 
zumal  itn  heil.  abentUnahl :  das  fest  Acs  froo- 
leibs  hat  vnter  allen  den  grostco  vnd  schön- 
sten schein.  Hsekr.  250*.  glekkMMteni, 
aber  üblicher  ist  das  folgende. 

MnkBMmkmut  (fronletdinam)»  ai.  mhd. 


Digitized  b^^i^^g^ 


FROUNLEUTE 


719 


(runlicham  {Ben.  1,  971*):  magstn  (bapsi) 

jtichr  gnljpn  vnn  dem  froulcirhnnm  Christi, 
lienn  vriszer  capcllan?  ffrund  vnd  mach. 
(  t520J.  hj*;Ia:iz  vns  des  heyligen  waren 
rrooleichnams  ChrbU  «n  vnsemi  letsten  ende 
nil  [»craubl  werden,  «yn  htrlMB  form  «fe. 
{1520)   Anij''.  vgl.  leichiiam. 

yr«liBt<!iile,  pl.  servi:  wie  die  leibeigen 
oder  fronleule  sind  im  welÜicheD  regimenL 
vtrwmimg  am  ioenoMtU,  (1537).  Biiij^ 

Frttafftgtj  VI.  ap&rae  servae  exactor: 
vnd  man  setzte  fronvitgle  vlior  <;in  {die  hiri' 
der  hraeljf  die  sie  mit  schweren  dienstcn 
drucken  sollen.  2  Ifof.  1,  11. 

freniM;  frnMn  (trom,  frum),  mhd.  vrom, 
getcühnUch\rnm{Ben.  3,  12S' ),  ahd.  (selten) 
frum  ((rVa//"  3.  (i4  5).  die  bis  zum  jähr  1530 
ersüUenenen  schriflen  L.'s,  zumal  xolche, 
4erm  heramgabe  er  «e<i«l  bttorgie,  gewäh- 
ren fastausnahmshs  die  form  rniiniii  (rrum}; 
ändert-  hivSt'n  si  hnn  früJit  r  öf  Irr  fromm,  tcel' 
ches  in  den  spaleren  schri/leH  vorherrscht, 
doch  begegnet  selbst  in  der  bibel  v.  1545 
»ooh  ekUgemal  fnim  (s.  ft.  iMO.  2,  25.  20« 
20.  Joh.  7.  12). 

In  der  bibel  übersetz!  L,  durch  Iionmi 
die  wirter  ur\,  ntt}^.  p'"l$>  ^txuogf  inleger, 
jtMm:  Noah  war'dn  fram  man.  1  Jfpt.  6. 
9;  da  BU  die  knaben  gros  wurden,  ward 
E?;nn  o'\n  jeger  vnd  ein  arkprni.iTi,  Jncol»  nber 
cm  froni  in.iri.  25,  27;  vml  linl)  f,MHiie  froiiio 
«liener.  ps.  lol,  (j;  iiir  war,  dieser  isl  ein 
ffomer  mensch  gewesen.  Mme.  23,  47 ;  — 
der  lierr  ist  gut  vnd  froro.  ps.  25,  8 ;  Jo- 
seph aber  jr  man  wnr  froni.  Matth.  \,  19; 
sie  waren  aber  allo  IkmiIo  Irom  für  goll.  Luc. 
1,  ti;  vnd  der  selb  mensch  war  frum  vnd 
gottltlrchlig.  2,  25 ;  ~  der  gerechte  md 
frome  nius  verlachet  sein.  Hiob  12,  4 ;  frc- 
wel  euch  des  Iiprrn  vnd  seid  fr<ilirli  jr  fr- 
rechten,  vnd  rlitlmet  alle  jr  fromeit.  ps.  32. 
11;  ich  bin  konien  die  sUnder  zur  l)usse  zu 
raffen  vnd  nicht  die  hvmen.  M^lk.  9»  1 3. 

Nicht  anders  steht  das  teort  in  den  übri- 
gen srhrifl&n:  dns  wyr  nnfT  ilntitsrli  '<Min, 
das  ist  eyn  frum  man,  das  saget  die  sclirilll, 
dcristiuslus,  rechtfertig  odder  gerecht  aiutS' 
leg.  der  ep,  vnd  euang.  vom  aduent.  ( 1 522). 
Fij" ;  cinfcltip,  aufTebreisch  tham,  heisset  so- 
uiel  als  wir  sagen ,  ein  vnschttldiger  Inraicr 


man,  on  arg,  der'Uiemand  schaden  noch  leid 
Ihm.  vber  das  er^te  burh  Mose.  (1527  !.  rij'' ; 
der  mensch  wird  dariimb  from  sjenenaet, 
wenn  er  bandelt  vnd  lebet  nach  dem  gesetze. 
MtL  U  327**;  der  bosae  geyst  wütend  ist 
auff  fnim  vnsdmldig  leutt.  auff  das  vbir- 
christlirh  buch  borks  Emzers.  1 1  7>2  I  i.  Aij'" ; 
nu  sagi^  inyr  eyn  fruiuer  lesev.  widäer  d. 
kyml. Propheten.  (1525).  Gj'*;  nusihestu  was 
nntz  ein  frnmer  rechts  kttndiger  odder  Jurist 
tbun  kan.  das  man  kinäer  MW  schulen  hal- 
ten solle.  (1530).  Fj*;  mnrirhorsirb lesset  so 
blenden,  der  ein  recht  slIkiii  tnim  weih  hat. 
dos  5.  6.  vmI  7.  eap.  t.  MatlKei,  (1532). 
Tj'';  —  weder  golt  nocli  dem  keiser  das  seine 
£,'fb(»M.  vufl  (lorli  sH  Ii  Inüf  Ihirnon  vnd  from 
iiinclion.  fin  strmon  auff  Matth.  22.  fl53rj). 
Cj'  ;  wekben  lias  recht  verurteilt  vnd  ver- 
dampt  einra  schaick  vnd  mordbrenner,  den 
kan  der  keiser  vnd  bapsi  nicht  from  sprechen. 
tcider  //ans  Ifor.^f.  Cirill).  Oiij'';  —  goll 
so  frum  vnil  rcrht  ist,  das  er  das  los  niclil 
lest  yrren.  der  proph.  Jona.  (1526).  tj'';  es 
mtts  vnser  glaube  vnd  saerament  nicht  aulT 
der  pcrsnn  sieben,  sie  scy  from  odder  biSse. 
von  der  ipinkelmetsf.  i  \k  Itiij':  lfm 
nu  der  teuHcl  odder  int  nscb,  euiscliakk odder 
fromer.  eftend.  Mj** ;  diese  wdt  taug  nicht, 
der  buhen  isl  zu  viel  vnd  der  fromen  »i  we* 
nig  drinnen,  der  H)\.  pxalm.  (1534).  Sj"; 

hosten  viii!  rntiiii«;(('n.  auszlt'g  dpr  fp. 
tnd  euang.  vom  aduent.  (1522;.  Niiij  '.  auch 
ein  (Mar,  weleib««  ffcnf »  wu  et  eoU,  wird 
fromm  genannt :  du  bist  nicht  werd ,  das  du 
ein  kuhe,  esel  oder  ochse  weresl,  welche  vn- 
vernünfTlige  Ibicr  doch  tbun ,  was  sie  sollen 
Üiua,  eine  kuhe  isl  doch  from,  frisl  niclii 
sdbs  die  mOeh  ,  bringet  sie  nicht  vmb,  sau- 
get Ii  [ii(-Jii  niis,  frist  das  kalb,  so  sie  Iregt, 
nicblselbs,  sondern  tregl  das  k.ilh,  die  milch, 
kese  vnd  butlcr  den  menschen  zu  gut.  vier 
predigten.  (1546).  Kj^  in  semer  urtprüng- 
Ueken  Meutmtg  *hrmidibar,  nSlMUek*  ueht 
fromm  noch  in  folgender  stelle :  gleich  wie 
dir  Inimeln  alles  nnlhrssen,  was  die  frnincn 
bienlin  machen,  der  1  u  i  .psalm.  ( 1 534).  Jj\ 
die  belege  zeigen,  dost  bei  L.  die  hevtefaet 
ausschlieszlich  geltende  bedeutungi  deum  eo- 
i'  n  v,  pius  noch  nidu  enUehieden  dimthge- 
drungen  isU 


Digilized  by  Google 


FROMHCHEN  720 


PRAMIIUCH 


KrdninrheB,  frönldicii)  n.  frömmling. 

Hcbeinheiliger ,  „ein  mensch  .  der  sich  ehr- 
bar nuKtt;lU,  aber  ausschweilenä  lebt"  {Vii- 
mar  pasl.  lAeof.  M.  8»  107):  liierattü  wird 
sich«  finden,  wns  diT  bap«t  Air  ein  frömclion 
ist.  wider  das  hapstum  zu  Rom.  (1545). 
Kiij'';  (Ijp  pa|»isi(Mi ,  (Ül-  Iriinjirlipn.  die  kl. 
UHlwoi  i.  (1533).  fciiij'' ;  wai>!>ieke(£eri:>cli  vml 
(eulTdisch  leren ,  des  geben  sie  vns  schuld, 
vnd  was  wir  chrisllich  leren,  rliUmen  sie  sich. 
ili<»  zarlon  frömichon.  wider  den  wurher  zu 
predigen.  (1540).  Fiiij' ;  ja  man  (indcl  frü- 
iiiiclieii  die  reclilen  mit  den  cUern  vmb  die 
gaier.  EisL  I,  519*. 

Krommc^n),  rnimmcn,  m.  utitilas,  nutzen, 
mild.  MiMiif,  vrnmc,  m.  und  f.  {!ien.3,  i29. 
43U),  ahd.  Inima  f,  (GraffS,  64HJ:  da  ver- 
Kleliel  man  was  schaden  vnd  frunmen  sey.  an 
die  roikertn.  ( 1 524).  Aiij'' ;  bey  den  ehristen 
weis  mnii  wnl  ilio  fniolil  vnd  <!cn  rrumen  des 
Mciitzi^-'  /n  Ipitk,  drr  III.  psalm.  (1530). 
iiij';  iiioiuaui  k^n  Inimcn  oddcr  schaden 
ihiui  ,,er  sey  denn  datsa  rttwkML  von  goiL 
vnaehvndmUiMni.  (1528).  Aj^;  washatlei 
ylir  nn  zu  der  zeyl  für  eyn  Trumen?  var. 
zu  Rom.  6, 2 !  ;  sie  inerokt  wie  jr  handcl  fro- 
luen  Lringcl.  spr.  31,  Ib;  es  isl  keinem 
prediger  darum  gut  vnd  linae  geben,  dass  er 
scliadeii,  soiidot  n  frommen  schalTen  solle,  de 
Welte  br.  2,  258 ; 

die  las  man  liegen  irocr  bin, 
sie  liabens  kebien  fromcii. 

ff^acktrnaget  kirehmt,  141. 

Vremmrn ,  rrummen ,  prodessi- ,  nutzen : 
alszo  isl  vorpol it'ii  /.ii  si-Imilcn  yn  allen  gUl- 
Lerit  dcjv  neiislen  vmi  gejioUeu  ilon  selben  zu 
frnmmen.  «tfn  kuru  form  etc.  (!  520).  Aiij* ; 
darumb  lasst  euch  weisen  durch  meine  wort, 
ila»;  wird  euch  fromeu.  friiincii). 
weish.  6,27;  ich  hab  es  iillcs  iiiaclil,  es  IVo- 
HieL  aber  nichl  alles.  1  Cor.  6,  12;  was 
fromets ,  das  du  habe.si  golles  worl  vnd  ge- 
bot .  .  .  wenn  du  nicht  darnach  ihusl?  von 
der  heil,  lau ffe.  (1535).  Nj''.  niAd.  vromen, 
vrumen  {Ben.  3,  431*). 

I^ramiihelt  t  f'  frömmigkeit :  das  isl  mei- 
ner frommheit  oder  ihorheU  schnlil.  itWette 
*r.  4,  225. 

Frönmigkcil  ifroim^U  ii  (Vomikcii,  fru- 
uiickcyl.  ep.i.Pelri  gepredigt.  1523.  Aiüj^ 


rrUmiki'ii.  d.  proph.  Sacharja.  1528.  Yiiij'i. 
f.  jusiiiin :  pnii  rogirel  mit  rechter  fromikeil. 
rber  das  ertle  buch  Mose,  (1527).  Gj';  dtc 
widiterleuffier  Wüllen  nicbl  dnrch  vnd  von  der 
laulTe  frum  werden,  sondern  durch  jhre  Frtt- 
migkcil  die  UiifTe  heilig  vnd  gut  machen,  der 
1 17.p.?(i/»i.  (153(1).  Jij'  ;  cht' denn  dergiaiii) 
kam  waren  wir  Irom ,  vnier  dem  gesclz  be- 
schlossen ,  aber  es  war  ein  schalcks  Trooi^- 
kcil.  tri«  das  geseiz  vnd  euangelium  zu 
untersdu'ideu.  (1532).  Biüj*.  häufiger  ist 
dafür  bei  L.  das  folgende. 

FroMmkcitj  framkclt  (fromkeit,  frümkeit 
(von  äenjäden  vnd  /reu  lägen,  1543.  Güij*). 
friimkeil) ,  f.  fr  ämmigkeil,  mhd.  vrümec- 
heil  {Ben.  3,  431"*):  «?7o  hl  vnperechlirkeyl, 
dm  der  mensch  nil  frum  vor  gol^  beraubt  des 
das  er  haben  sd,  das  isl  frnmkeyi  vnd  guif 
werck.  ili«t>benjHi«S|walm.  (1517).  Biiij'*; 
ich  weil  auch,  das  das  worltio  justiut,  iustiiia. 
ynn  der  schrifll  noch  nie  were  yiiris?  drntsrlt 
auir  den  lirauch  braciit,  das  es  gereciiiu-kcyii 
hiesse,  denn  es  hcyst  cygcniiich  frum  vnd 
friinikcytt.  auszleg.  der  ep.  vnd  euang.  iet 
aduenls.  i  ir)22).  Eij*;  er  {Paulus)  nitlnif- 
mant  /.um  glauben  noch  frumkcyl  gedningeii 
haben,  das  l.  'cap.  s.  Pauli  zunCorinthtm, 
(1523).  6iij^;  damit  der  bosibeyt  gesleorM 
vnd  rriin)kcyi  [geschützt  werde,  vm  weltli' 
eher  vherliL'U.  (1523).  Ciiij* ;  nh  vpmand 
wolle  aiiO'  seine  froiukeil  hoclicn.  deuäscb 
ealedk.  (1529).  Sij';  bosheil  odderfrom- 
kdl.  da$  1 5.  cop.  ier  erUm  ttf,  $,  Am// 
an  die  Corinlher.  (1534).  Niiij*. 

Frömmlfln  ffriinilin,  fromlin),  n.  teas 
frömmchcn:  so  wirslu  sehen  vnd  tioden. 
weldi  ein  frtfmlin  vnd  krenllin  du  bist  #» 
man  kinder  sur  aebulen Jla{(en  solk.  ( 1 530). 
Dj'  ;  nii  Iiiillr  pcpm  .  vnscr  jlzii  i-  fn  i  !i'<^r, 
die  /  iricn  fromitn.  ein  sermon  auff  Mailh. 
22.  |1535>  Cj\  . 

ff  tomlich  (framlicfa),  adj.  gut,  infiUck: 
hiu  aber  g.  h.»  sso  derPfcflmgor  dasaiisirieh- 
len  sali ,  da.«z  er  »»ss?  mit  der  tliatt  vnnd  nil 
mit  frumlicher  zusaguug  auszrichte.  ongi* 
nalbr.  v.  j.  1517  im  ges.  archiv  :u  H'inMv. 
N.  los.  41. 

Vrömmlicb,  arfr.  jusle,  pie:  der  mich  tu 
diesem  geschein  i^cselzl ,  ^(MtirTi  bffeiü  aus 
zu  richten  y  der  hat  mich  geheissen  frwiuhcJi 


FRON 


721 


FAUCUT 


vnd  eiiiarticb  in  «liesein  wirUbauü  leben, 

einem  gasl  gebürt.  atulag.  der  ep.  vnd 
euang.  von  o»(frTi.  (1544).  N  5'' ;  also  Ifn  l 
vus  Paulus,  Wir  vor  uiUssva  glduUeii  viiii 
darnach  frUmlich  leben.  Eiii»  l,  29'';  alle 
die  in  Chrislo  früniltcb  (2  Tim*  3,. 12:  ($oU- 
selig)  leben  wollen,  die  niuaaeik  veirfolguii(: 
lei(I<Mi.    !,  ir>4''. 

Iruu,  iroue,  fruhne. 

MmMj  a.  friJhnen. 

FrMcb)  m.  rana:  gunst  vnd  liebe  fellel 
szo  schic-r  aiiir  den  rroscli  als  auH'tlic  ptU  |Mii- 
(»prichtoort).  amletf.  disr  ep.  vnd  euuny. 
vom  chrittag,  (1522).  Oouij';  wo  du  dicli 
des  wegertl,  aihe,  so  wil  ich  alle  deine 
grenize  luii  fröschen  plagen.  2  Mos.  8,  2 ; 
das  der  slrom  sul  von  iröschcn  wiintnolti. 
8,  ^  i  vud  &olleu  üt«  frische  auU  dicli  vud 
auff  dein  volck  kriechen.  8,  4  «.  «.  «0«  «Ite 
«rsK»  anugg»  de«  allen  te*L  habtn  hier  den 
frosch,  l'roüctic. 

mhd.  vrosch,  pl.  vrosclie  und  \i'>Mlie 
(BtH,  3,  427),  ahd.  ko&c,  pl.  fr«)äi:.i  \6ta// 
3,  61).  iunkier  herhmft. 

Flr4scblcin(rroikchltu),  n.  ranunculm:  «las 
ist  niclil  L'iii  scliloclil  albcr  schlengeliii 
fiosr!i!in  IVi^Nel.  von  den  leUlen  tcvtlen 
Uauidji.  (^154^/.  ^tj" ;  druuib  gcscbichl  yUu 
wie  dem  alten  frosch,  dem  das  iuBg  fröschlin 
Uagl»  wie  ein  grosz  ihier  ein  ochsz  were 
kuniuien  vnti  hvitc  ;•!!»'  rrtf^dilin  yu  Uxii  l'»'- 
Irellou.  uujl  dan  vOnchruilich  Ouch  (tocki 
Emszers.  (1521).  Ciij''. 

VfMtf  m.,  friguSt  geht,  einmal  aueh  {Jer. 
3Ü.  3U)  mhd,  vrosl  (J^en.  3.  414  ).  ahd. 
iVusl  {Graff  3,  S29):  so  lauge  die  erden 
äleliel,  sol  nicbl  aull  lidren  sanien  vnd  ernd, 
froat  vnd  hiU.  1  Jfot.  S.  22 ;  des  tages  ver- 
»chnadil  ich  für  bitze  vud  deü  nacbts  für 
(rost.  31.  40;  zu  der  zcil  wird  kein  liecht 
sein,  sondern  kelle  viul  frosl.  Such.  1  1,  ij. 
biidiicli:  was  das  auden»,  denu  dj:>  du 
dich  kall  vnd  vnlttstig  findest  zu  glenben,  tu 
dancken  vnd  zu  denckcn  an  deinen  lieben  bei- 
land  ...  wo  niil  willu  dich  alior  widder  sol- 
vlifM  frusl  vnd  vulusl  erwenueu  ?  lerma- 
nung  zum  »acranmil.  (153UJ.  Füij'. 

ffiMhIy  f*  /VuelM.  mhd,  vmht  {Ben.  3. 
421^,  ahd.  {seUeni  fruhl  (Graff  3,  819). 
der  pL  lautet  TrUcbie»  doch  tttgtgnei  einige 
Ums*,  YliaUu^mek. 


mal  (4  Jfas.  13, 21.  heheUed  4, 17.  klagt. 

4, '.))  der  gen.  pl.  frilcblen,  sowil  der  früelUe 
{i.b.b  Mos.  1 ,  25.  2  Tim.  2,  6 ),  aller  rriicliie 
(iSeh.  Ii),  i'o),  ihrer  frUulUe  (6tr.  U,  2ü). 

1)  fruebt  de«  feUn,  aeJIcer«,  ^iretde: 
gleich  wie  das  erdireich  keine  fruebt  bringen 
iiui  li  tragen  kan  on  den  saineii.  dat  n.cap. 
Johannis.  fl5;iü).  U"'J';  ''^  begah  sirli, 
da»  Kam  deiu  Imirtt  upller  l>iachl  vuu  den 
frflebten  des  fddes.  1  Jfo«.  4,3;  aeehs  jar  . 
soltu  dein  Und  beseen  vud  seine  frdchte  ein- 
saiiden.  2  J#o«.  23,  10;  es  war  ein  reiciur 
mensch,  des  fold  halle  wo!  getragen,  vud  er 
gedachte  bey  jm  selb»  vnd  sprach ,  wa»  üoI 
ich  Üiun  T  ich  hibe  nicht  da  ich  meine  Trachte 
bin  samle.  Lue.  12>  16.  17;  es  sey  denn 
das  das  vvcilz»'nkuni  in  die  erden  fallt;  vud 
ersterbe,  su  i)leii)U  alleiue.  wo  oä  aber  er- 
tlirbet,  so  bringet»  viel  fracbte.  M.  12,24. 

2)  der  kSwme  und  reften:  welcher  bawni 
nicht  gute  fruchl  bringet,  wird  abgehawen 
vnd  iiiv  fcwr  k'oworllen.  Matlh.  10;  wei- 
ther bavvuj  Uiclit  gute  frücble  bringet,  wini 
abgehawen  «.  «.  «e.  liec.  3,  9;  gleich  wie 
der  rel>e  kau  keine  fruchl  bringen  vuu  jm 
selber,  er  bleibe  denn  am  weinstuck.  Joh. 
15,4;  welcher  jillanizei  eintn  Weinberg  vnd 
tdtöel  uichl  von  seiner  iruchl?   1  Cor.  9,  7. 

3)  frachl  mm  menadken  und  Ihmn^  fe~ 
lus,  partm:  wenn  mans  hyn  vnd  her  keret» 
so  sind  wir  gcschaflen  frnolil  zu  ztMi^mi  vnd 
lu  tragen,  vberdas  erste  buch  Mose.  (1527). 
hhiiij'';  die  weibliüie  ehre  gebet  bey  vn» 
vhcr  alle  lyncht  de»  letbes.  von  chesacfte n. 
(1530).  Siij'';  bin  ich  doch  nicht  gott,  der 
dir  deines  leibcs  frilchle  nicht  geben  wd. 
1  Moii.  30,  2;  weuu  sieb  uieuuer  hadderu 
vnd  verletstti  ein  schwanger  weih,  das  jr  die 
fruchl  abgehet.  2  Jfo«.  21,  22;  vnd  winI 
diefnit  hl  deines  leibs  segeiien,  vnd  die  früchl 
tli  iin  r  kühe  vnd  die  frttchl  deiner  scbafe. 
ö  Moi,  7,  13> 

4)  erzeugnvs  ü^erhm^:  die  biene  ist  ein 
kleins  vügelin  vnd  gibt  doch  die  aUenttsseste 
frucht.  Sir.  11,3. 

5)  unfiytnllich  und  bildlich:  l'ruclit  de^ 
munden.  «/>r.  12,  14.  13,  2;  frucht  der  lip- 
peu.  JeM.  57,  19.  He^r.  13.  15;  sie  wird 
gerhUmbl  werden  von  den  früchten  jrer 
bende.  «jn*.  31*31;  sehet  zu,  ibul  recht- 

V»l 


uiyitized  by  Google 


722 


FROH 


sdMflim«  rruehl  <ler  busse.  Hallig.  3,  S ; 
«rfallM  mil  frachten  der  gerechligkeit.  PkiL 

1,  1 1 .  nutzen,  erfolg:  wo  aber  goKes  wort 
klin>,'el ,  p«<lipis  nicht  oii  fruclit  abp.  vom 
krieye  widder  (L  T.  (1529).  Cij'';  solche 
predigt  gehet  od  frflehle  nicht  ab«,  swo  pr»- 
digt  auf  der  kinderlauffe.  (1540).  Ciij*. 

Frirhtbar,  fruyifer .  frurlifer ,  fprülh. 
frw  htlrageud ,  fruchtbringend^  mM.  vruhl- 
.  {Heu.  a,  428*). 

1)  «0»  iitr  erde:  der  b«rg  goltes  ist  ein 
n-tichlbir  berg,  ein  gros  vnd  l'nichtbar  ge- 
hirge.  ps.  68,  16;  das  ein  frurhihar  l.nid 
nichU  trug.  107,  34  ;  gleich  wie  der  regen 
vnii  Schnee  vom  bimel  feilet  vnd  nicht  wider 
flabin  kompl*  sondern  feuchtet  die  erden  vnd 
machet  sie  fruchtbar.  Jes.  55,  lU. 

2)  von  gewächten:  fruchtbare  bewme,  da 
fm  jglicher  nach  »einer  arl  fruchl  trage. 
1  Mo».  1,  U ;  dein. weih  wird  sein  wie  ein 
fruchtbar  weinstork  vwh  dein  haus  hernmb. 
ps.  128, 

aj  vorn  tnensi  heH:  seid  iVuciilbarviui  meh- 
ret euch  >ii«t  fiiliel  diu  erden.  \Mos.  1,28; 
da  aber  der  herr  sähe»  das  Lea  Ynwenl  war» 
uiacht  er  sie  fruchtbar  vnd  Rahd  vnfrucht- 
b.if.  29,  31. 

4J  goll  hat  vns  viel  guts  getlian  vnd  vom 
himel  regen  vnd  fruchtbare  zeitung  {lempora 
fneüftra)  gegeben.  e^MUgnth,  14,  17. 

5)  das  fruchtbar  (nMiMkfmgtndt) ,  edle 
ImitIiIm  \\m  romanislPM  von  f.pyptzick.  von 
d^m  bapsium  zu  Home,  (152U^  Bj'*. 

6)  bildüdk:  das  jr  wandelt  wirdiglich  den 
herm  lu  idlem  gefallen  vnd  fruclitbar  seid  in 
allen  g'Uen  werckon.  Col.  I,  10. 

I^rnchtbarlich ,  adv.  saluiarilfr ,  nutz- 
bringend t  wui  ntUien:  man  ziehe  denn  die 
ieute  aulT»  so  nach  vns  konien  sollen,  vnd  ynn 
vnser  anipt  vnd  werk  Iretten,  auff  das  sie 
aut  li  yliie  kiniliT  friirlilliailicfi  (tat.  ed.  Iicnc 
jr  ';;ilnianter)  erziflifii.  üeud.sch  caifch. 
(l^lii).  2  5";  iho  suUen  wn  die  projdieten 
vns  natae  machen»  so  werden  sie  fruchtbar- 
lieh  gclfsiii.  vorr,9Uf  die  Propheten.  Bind' 
ifil  7.  337;  Jona  so  fruclitbarlich  |>redigel 
bcy  den  lieiden.  7,  405;  ich  weiN  aber,  das 
dis  den  pa|)i!jten  vherau.s  misfallcn  vnd  sie 
verdriessen  wird»  da  frag  ich  nichla  nach, 
wenn  ich  nur  den  armen  gewissen  damit 


nulzbarlich  vnd  fmehlharlich  «Uenen  kdndc. 
Jen.  2,  31' ;  fttrwar  ich  wollt  mit  gotüichcr 
hulfl*  mein  lare  frUchlparlieher  gehandelt 
haben,  manuscr.  der  Ml,  xn  Gotha ,  eoi. 
Chart.  379,  j^o^.  9. 

Frichlereicb,  tM  m  früdum:  m  den 
ist.  das  euangelinm  auch  frttcbtenach.  BiA. 

I'ruchtleitt  (frUchilm  i ,  n.  bÖ$er  mensck: 
das  müchl  den  bapst,  das  llorcnlzi&ch  frUcbt- 
lin ,  frfflidi  machen*  ein  htioff  on  den  tor* 
din9l  erfiMsiAojf.  (1530).  Bij";  ih-  wir 
sehen  was  die  verbItMi'!(i>n  fiir  Inh  liilin 
sind,  von  den  jitden  vnd  jreti  lügen.  H  543). 
Niij'';  ewcr  frUchlün  vod  kreutUn  zu  Halle 
hat  nu  ausgeheachelt.  Jen.  6,  171*. 

Frübi  IMhC)  adf.  L.  frOe,  mhd.  vnjowid 
viif^jc  (Ben.  3,  433.  434),  ahi.  fruo»fri 
\irraff'St  655). 

1 )  dteiifOp  «Mie»  m  im  ertleii  taftt' 
«eil:  a)  frde,  wen»  liecht  wird.  Ifidk.  3, 

1  :  vfid  k-inirn  zum  gnlio  .m  oinera  sa?)- 
bather  scer  IrUe,  da  die  sonne  auflgieog. 
Jfarc.  16, 2 ;  vud  Josua  macht  sicli  frile  auf. 
Joe.  8,  1 ;  vnd  (5omti«i  wmI  Soul)  stunden 
fhic  niiir.  1  .Vrir/i.  M,  26;  es  ist  vmb  soasL 
das  jr  Irilo  .luffstehet  vnd  hernarh  l.ing  sjliet. 
p*.  1 27, 2 ;  Ihaw  der  früe  feilet.  Uos.  1 3. 1  ; 
b )  oft  in  verbindva^  mit  utoi^en :  Abraham 
aber  macht  steh  des  morgens  frtie  auf.  1  Uns. 
19,  27  :  da  sititul  Abimeicch  des  morgens  frile 
aulT.  2o,  8  :  a  i  Ii  denen,  die  des  morgens  fnle 
aulT  sind,  des  .sautfens  sich  xu  vlei»sigen.  Jes. 
5»  11  «.  öfter  oimA  ohne  orfikef  mortem 
frde  oder  frOe  morgens,  mtek  frtte  atorgen: 
so  stehet  jr  morgens  frfie  aulT  vnd  ziehet  ewr 
Strasse.  1  Mos.  19,  2;  da  war  der  künig 
morgens  früc  auif,  vor  tag.  1  ifocc.  6.  33; 
das  der  ktfnig  Israel  frfle  morgen«  vateigdic. 
Ho».  10.  15;  vnd  da  sie  früe  morgen  den 
liprt;  fiinnii  gi«'ng.  Jud.  10,  12;  vml  iiri«-  • 
(lipct  jitcn  von  l'nii'  morgen  an  Ins  an  den 
abend,  aposl.  ytsch.  28,  23.  anders  mor* 
gen  frae  -»  m  4ar  erale»  $eU  de$  Metern 
taget :  vnd  der  herr  sprach  zu  Mose ,  mach 

frfle  anfr  vm'I  iritt  fiir  Pharao. 

2  Mui.  S,  20.  9,  13;  so  mach  dtcit  nu  mor- 
gen frue  aufl.  1  JSam.  29,  lu.  e6eiuo  heule 
früh  '^i»  der  morgental  de$  gegentpäni- 
gem  läget:  ich  l»be  heitle  frfih  von  «<  fc*  f> 


Digrtized  byJ5,QpgIe 


* 


FRÜHE 


723 


FUCUSIIECUT 


g.  das  reich  g«8ch«icfc  empfaogen.  i$  W0IU 

br.  5,  767.  c)  früh  und  spät  fspal):  er(der 
landmann^  miiss  spal  vnd  frUe  «ien  kilcn  fiil- 
ler  geben.  Sir.  38, 27  ;  also  auch  die  lischcr 
vBd  zimmerieule  , . .  nttsieo  frfl«  md  spat 
dran  sein,  das  lie  es  volenden.  v.  28. 

2)  in  der  ersten  zeit  des  jahres:  irli 
lieissc  sie  .scliückelfesl ,  da  jcriich  der  osler- 
Uig  Ulli  .seiueu  anhangenden  feslcn  sich  en- 
derl,  jUl  friic,  jlzt  spat  ins  jar  kompl.  von 
den  coHcilijt  vnd  kirchen.  (1539).  Lij*. 

3)  übt'rhaupt  beizeiten,  bald:  Ullk  vns 
früß  iQil  tJ(  iiier  gnade,  ps.  90,  14  ;  las  mich 
frUe  hürcn  deine  guadc.  113,  S. 

4)  SU  frflhM«or  der  seif:  er  (derafoiUl 
Awiltf)  nennet  sich  aber  mit  verblümcten 
wnripn  eine  vrizoiiige  geliurl,  das  ist  ein 
kind  das  zu  frU  i^ehurn  ist,  ehe  es  gar  vülhg 
vnd  reiff  ist.  da«  1 5.  eap.  der  erslen  ep.  s. 
PauH  im  die  CorintKer.  (1534).  Pij*. 

Frohe  (frUe),  f.  die  erste  morgenxeit:  vnd 
niachlen  sich  in  der  früe  aulT,  das  sie  ztitn 
beer  der  Syrer  keoieu.  2  kön.  7,  5;  vnd 
flohen  in  der  frfle.  v,  7* 

Mhgehety  n.  morgengtbel:  Hahnet  eines 
tags  soiii  fr(I<!  gcl»cl  im  psaimcn  sprach,  »«r- 
legvTifj  dRs  aicoran.  (1512).  üiij*. 

Frübling  (frülingj,  m.  l )  als  bezeichnxtng 
der  anf  den  wwUer  MunaehMl  folgenden  Jah- 
reszeit kommt  doi  u^orl  bei  L. ,  obwohl  im 
16.^  schon  gan:  geläufig ,  mir  einmal  in 
der  hauspost.  vor:  im  IriUiii^',  wenn  der 
Winter  jtzl  sulaulTliuren.  fuiusposl.  \  iVillenb. 
1 545)  i0jRlcrlei<  6".  «onti  gebraiteht  l,  da* 
fU/r  da*  ältere  lenz  is.  d.}. 

2)  ein  frii^  imjnhrc  gehornesjungp :  wenn 
alter  licr  laultl  der  frtiehnge  hcrdc  war,  legte 
er  diese  stehe  in  die  rinnen  für  die  äugen  der 
heide,  das  sie  vber  den  stehen  empfieagen, 
aber  in  der  spetlingcr  laulTi  leget  er  sie  nicht 
hinein,  also  wurden  die  spellingcdos  Lahaus, 
aller  die  rriielittge  des  Jacobs.  1  Mos.  30, 
4i.  42;  de»  gleichen  opfTett  auch  Habel  von 
seiner  narang»  nemlicb  den  schaffen  vnd  son- 
derlich von  (Ion  f'rstliiigi''n  oddcr  fnlelingen. 
vber  das  erste  bucU  Mose.  (1527).  Pj'. 

Frnhmcsse  (true  messe),  /.  die  messe,  die 
ffÜk  morgen»  günen  wird:  vnd  habe  des 
moiKens  die  Irae  messe  den  nennen  unisse 
halten,  von  der  tain/kclaieMe.  (1533).  fiij*; 


es  scy  hohe  messe  odder  frtte  messe,  odder 
wie  sie  magen  ^Mncniun  sein,  so  sind  es 
wlnckHmcsst'ti.  ebend.  Min' 

Frühregen  (früercgen),  m.  ui  der  m  Pa- 
lätUna  vm  der  hiEm  hälfle  de«  ocloter« 
bit  im  die  ereu  de»  deemhen  faUende  regen, 
der  gegensatz  ist  der  im  merz  und  april  fal- 
lende H|iatregen:  so  wil  ich  ewriii  lande  regen 
gehen  zu  seiner  zeit,  früeregen  vn«!  spalre- 
gcn.  5  Jfo«.  11,  14:  frUregcn  (m  L*«  ma- 
nu^cr.  steht  früeregen)  vnd  spatregon.  Jer* 
r.,  24.  Joel  2,  23. 

Frtihstondr,  /.  hora  matutina,  mnrgen- 
stunde  :  aber  versehen  ist  das  best  im  spiel 
(sagt  man)  vnd  gebOrel  ein  Dauid  dasn,  der 
SU  wacker  vnd  scharlT  sey,  ia  er  nius  sooder- 
licli  iTlciiclilft  sein  ,  das  er  die  friiesttmdc 
merck«-,  Mtd  des  ia!>iei>  diifang  erkenne,  vnd 
flu(js  denn  die  eyer  des  vnzifcrs  iui  neste, 
ehe  die  mittags  sonne  rauppen  draus  macht, 
vertilge,  sonst,  wo  sie  dio  frurslundc  ver- 
«■■fMair*-!! ,  vv(M(lcn  jnen  ilic  lieinlel  zu  dicke 
vud  zu  gros,  der  101.  psalm.  11^34).  Sij*. 

Frnmm,  fmmMei,  frarakcil,  frnmm- 
UAf  «.  fromm,    frommen,  fhimmkeil, 

fromTnlirli. 

Fucbs,  m.  vulpes,  mhd.  vuhs  (Ben,  ^, 
360'-).  ahd.  fubs  {Graff  3,  431). 

1 )  da«  bdsatnUe  rmibUiier:  vnd  Simeon 

gieng  hin  vnd  licng  drey  hundert  fflchse. 
rieht.  15,4;  las  sie  nur  bauen,  wenn  fnrhse 
hm  aiilT  ztijren,  die  znrissen  wol  jrc  steinerne 
liiauren.  AV/t.  4,3;  sie  werden  ins  schwerl 
fallen  vnd  den  füchsen  zu  teil  werden  p», 
63,  11. 

2)  von  einem  listigen,  schlauen,  verschla- 
genen menschen:  gehet  hin  vnd  saget  dem- 
selben fuchs  {der  könig  UerodeeAiaifae  ist 
gemdni).  Im»  13, 32;  der  bapsl  ist  cttvas 
furcht>am,  hält  hinter  dem  berge  vnd  deckt 
den  fiuli<.  tischr.  254''. 

Fnchsisch  (fUchsiscb),  in  folgender  stelle 
«.  9.  a.  AeHcMerMCih,  /aboh:  welcbs  gew  is- 
lieh  nur  falsche,  fuchsische  (Jen.  8,  274*: 
fü«"hsis(  lie  I  Itiisse  sein  wiinlc.  ankurfursten 
zu  Sachsen.  (1545).  Aij'\  rnn  der  busze 
des  gefangenen  herzogs  i  .  braunschweig. 

FttiisrCf  ht|  n.  'd<t«  hetakUn  wU  der  eig' 
nen  haut,  indem  diese  abgezogen  wird,  wie 
es  beim  fnchte  geschieht  (Weignnd  bei 

91* 


Digitized  by  Google 


FUCHSSCHWANZ  724  FdDER 


Grimm  wffr.  4, 350) :  vnd  wo  er  solches  {der 
baptt  dM  ferambte  j|wQ  nicht  zu  bezalen 

nnrli  rn  rr?5t'ittrn  liftlo,  (Ins  mnii  mit  jm  vnil 
allen  canlinolm  vn-i  j:ant7f«m  linfn  ilos  rnchs- 
rcchl  spickHe,  die  ham  vber  «lie  kopR'»'  stroif- 
fele  md  also  mit  der  haut  besden  lerete. 
tvufor  das  bapHum  m  Rom.  (1545).  Yiiq''. 

f ichsHchwnnr  ,  rnuda  rulpina  •  A(*r  (r^c\ 
\\\\  schlcge  liahcii  viul  der  |>ofel  wil  mit  gt»- 
wall  regirl  seyn ,  das  vviistc  goll  wol ,  da- 
romb  gab  er  der  Oberkeyt  m<^t  eynen  fnchs- 
schwantz,  sondern  eyn  schwcrd  ynndichand. 
ein  sendbrieff  von  dem  Aarf*«n  büchlein. 
(1525).  cij*.  häufig  bitdlicii  fiir  geUnde 
strafe:  alM  ivenn  er  igou)  siralTt,  soHen  wir 
wiiwen ,  daii  e«  nur  ein  nichsschwanlz  'wU 
donn  es  wird  vn>i  niihl  der  hunderte  Ipyl 
vergnltm,  wio  wir  wol  verdienten,  auslrg. 
der  zehen  gepol.  (152S).  fiS";  ey  lieb«?r, 
CS  ist  nicht»  den  itterhen.  e«  iftt  allein  ein 
velerlirhe  rnle,  es  ist  nicht  torp,  hu  i$t  der 
fnrhsschwanlz.  dax  xchnm  confUemini . 
(l.'S!^Oi.  Kiij*;  es  mmhlo  jimanil  wol  gorn 
durhen .  das  sie  der  blitz  vnd  donner  er- 
schlage ....  aber  *  Atn  sind  eitel  fachtn 
scinventze,  vnd  gnti  isi  langest  zunorkomcn 
vnil  lint  sip  Miit  vii'l  '^•r-'U'^or  plage  gestrafft. 
tcider  das  hapstum  zu  Rom.  (1545).  Fij^; 
mit  fbcbsschwentsen  vhirweddeln ,  sehr  ge- 
Utkd  «8dlf^f«ii.  anuUg,  4er  tp.  xmd  tfMM§, 
vom  ehristag.  ( !  T»  2  2 ) .  ii  n  n  iiij''. 

fichssfbwanieln ,  heucheln  :  also  halu  n 
sie  jlzt  aber  ein  ranck  erdacht  von  der  gan- 
zen kirchen  reformation ,  wie  dis  hflchlin 
fncbüschwentzeli,  aulTdas,  so  man  solcher 
Idprn  f;I.iiib''l  .  hiiifiirf  koins  fonciliums  not 
sei.  raUchlni}  eim  awtschus.  i  1  5?1Hi. 

Fnchsscbwänicn,  dasselbe:  mulwilhgtich 
hencheln  vnd  fnchsschwentien.  titefcr.  129". 

f  HchsHcbwlMitfl,  n.ktvehlerisrh*'  schnuH- 
r.helei:  siehp  nnr  die  verzwcMH-lffri  Im- 
b»>n  an ,  wie  sn*  nnt  fuchsschweiilzcn  die 
kirchen  rcfonnirn.  wo  es  den  bapst  vnd 
cartlinete  trillt,  dsi  geben  sie  dem  bapst  alles, 
»nd  hat  weder  Itapst  noch  cardinal  nie 
nichts  bitses  gelhan.  ratschlag  eins  aus- 
schus.  (153S).  Atiij'';  den  hund  verdros 
dss  gltick  vbel,  aber  viel  mehr,  das  der 
r*l«rhe  rnchs  mit  seinem  ftichsschwentzen 
den  baulTen  also  narrete.  EM.  U  422% 


Nchaedir&iiMr  j  m.  fteneMer,  sdmukk- 

ler:  so  bald  sie  hiSrcn  eyncn  [irediger.  der 
sio  Icrft  »itillo  \n(l  der  ohcrkrvi  pohonum 
Sayn ,  d^^n  licyssrn  sie  frisch  f  yti<'n  fuchs- 
schwenlzer  vnd  furslenhcuchler.  widder^ 
hymL  Propheten.  (1525),  Ffj'. 

FackssehwintIclMi  n.  dim.  von  fuchs- 
srliwnnz ,  im  sinne  rnn  gelinder  straft:  Hn< 
er  nn  gefangen  vnd  aus  seinem  furstenlhum 
geslossen,  sol  er  nicht  deuten,  das  csseydie 
rechte  slaiipe,  so  er  verdienet,  sondere  ein 
fuchsschwcntsliQ»  damit  er  senberiich 
gni''li'^'!i('h  vermanrt  i«l  zur  hiisse.  mdM 
kur(üri>ten  zu  Sachsen.  (1515).  Ciij*. 

Fieker^  m,  em  kttufmann,  befowdw»  rfa 
HrrotxlUbidler,  öfter  auch  mit  ier  9Mm 
nebendeutung  von  Wucherer:  hie  musl  man 
wfrlich  auch  den  fiickern  vnd  ih-r  gTt'y('li*^n 
{nichl  geistlichen  xcie  bei  Grimm  nacA 
et'neni  tutdUkucke)  geselschafflen  ein  sawm 
ynsz  maul  legen,  an  den  ehrisUichen  aiel 
(1520).  Miiij";  es  {goU)  ist  oin  ;,'iiicr  kyif- 
man  vnd  gnediger  hendler.  der  vns  leben  »mli 
tod,  gercchtigkeil  vmh  sünde  verkeuOl,  vnd 
dafnr  eine  kranekheit  oder  two  eins  augea* 
blicks  lange  zur  zinse  auflieget,  zum  zengnis 
(fas  or  nnlftMl'^r  ^'ilil  vnd  rreiiiidlirfi(^r  [»nr^cl. 
dcini  tUe  lurket  vnd  liendler  auil  erden  Ihun- 
Jen.  6»  292*;  er  {galt)  ist  nicht  ein  kremer 
noch  fttcker.  ßM,  2,  45*;  das  wissen  die 
fucker  vnd  franckfiirtische  messen  wol ,  wir 
wir  das  vnsere  vernarren  vnd  versckleildem. 
iwcAr.  429*.  rgl.  auch  focker. 

faier  (fudder),  ii.  vefcoe,  wagenladuH§. 
wa^enloef,  mhi,  vooder  (Ben.  3, 443*).  nUL 
fiiodor  {Haupt  r^ßl"):  mit  fiidder  vol 
schiiinrli wiMi  vl>prs(lirit.  dait  nnd*r  teifl 
Widder  ä.  hymi.  p rophelen .  ( I  ."> 2 5 ).  Dij' ; 
da  vberschmten  wir  yhn  mit  ganlirn  Mtn 
Scheltwort,  der  112.  psalm.  i  I  :.2fi).  dß': 
»*ini  tninrkt''n  man  sol  .mrli  ein  fiiddrr  h«w 
aus  ilem  weg«  gehen  {sprichworl  t.  derpropk. 
Habaeuc.  (1526).  raj*;  eyra  truncken  b>m 
soll  eyn  fndder  baw  weichen,  eraiaawiy 
zum  fride.  ( 1 525),  Aüii^  «dlMiaf  erscheint 
auch  die  nd.  form  fodd»'r-  n'it  "r"-<i(»n  M" 
der  vol  Vertrustung,  nuff  des  konigt  *• 
j^nj^eOand  Itetenehriß,  (1527).  Aiiy^.  dw 
gemlM$(she  s  des  naäM^enäfn  «oM.  ^ 
^efnel  noch  m  fi^imim  tMtem:  vnd  «eis 


FUG 


725  FUGLICH 


nicht  wie  viel  Tudder  mosts  sie  bereit  dem 
hefligen  gebt  lieben  ausgesolTen.  auclfly.  der 

evang.  von  ostem  etc.  (1527).  iler  nu 
aus  der  neyge  k.in  fuddcr  weins  machen. 
der  prophet  Sacharja.  (1528).  Nj**. 

Feg,  m.  jus,  reeJk<*  des  er  keinen  fug,  gc- 
wah  noch  rechl  hat.  von  dem  bapstum  su 
Rome.  fl520  i.  Eiij" ;  <'r  leret  vns  damit,  das 
cyii  ygiichcr  chmlen  «len  bapst  viind  vbirsleii 
filraiten  soll  vnnd  schuldig  ist,  schwcyg  denn 
des  ertic  mit  fng  odder  madit  beben  soll. 
ausleg.  der  ep.  rnd  euang.  vom  chrislag  elc. 
(I  522).  Zij**:  denn  die  weil  sie  sich  aus  allen 
pflichten  vnd  rirhtpn  perogen  haben,  ist  kein 
ding,  das  ylui  fürkoinpl.  das  sie  auch  uicbl 
freeblich  vnd  lllralig  wegen  dOHTen ,  wo  sie 
nnc  rewn  md  füg  haben,  ausleg.  der  ep. 
vnd  euang.  vom  nduent.  (1028).  Qqiij''; 
sonst  mag  er  klug  sem,  ieren,  singen,  lesen, 
denten,  da  ers  recht  vnd  fug  hat.  von  den 
«eMetdbem.  (1532).  Biüj^;  es  wird  sich 
freilirh  fragen,  ob  wir  hierin  recht  vnd  fug 
gehabt  haben,  exempel  einen  recktnx  bi- 
,  schofl zu  teeihen.  {XbMl,).  Aiij'' ;  getrost  an- 
halten mit  fug  vnd  vnfug.  oerNinmii^  sum 
Moanmeni.  (1530).  Aiiij^  ^  ndtd.  vnoc 
{Ben  nv). 

Fuge,  f.  dasselbe:  «r  hat  solch  rixldnus 
nicht  reciilnoch  fuge  vnd  sündiget  witler  goll 
vnd  den  heiligen  geist.  Jen*  6.  t*.  mM. 
vuoge  (Ben.  3,  439'). 

Fngen,  fü^en,  mhd.  vnegen  (Ben.  3,44  r  i, 
ahd.  fuogan,  fuokan  (Graff  3,  421),  ge- 
braucht L.  • 

1.  tr^ntiiiv  in,  fotgendenbeimihmgen: 

1)  eng,  tcohlanschlieszend  mit  einander 
rn-hinden:  fdnfTe  [leppiche)  soltii  an  ein- 
ander fugen.  2  Mos,  26.  9 :  vml  soll  au 
einen  jj^ichen  leppich  funfl'zig  sebleufflin 
machen  an  jren  orten ,  des  sie  an  einander 
hey  d^n  onden  frofflgoi  wordon.  2G,  10; 
aber  wir  lia\v«'lon  die  iiiaurcn  vnd  fiigctcii 
sie  gantr.  an  einander  bis  an  die  halbe  hohe. 
Ntk,  4.  6:  vnd  war  alles  artig  in  einander 
gefttgl.  Ezech.  41,21;  darümb  mustu  auch 
dts  »lürk  lassen  pclipii  iliirrh  alle  gebot,  als 
die  Scheie  odder  bügel  ym  kranU  ,  das  end 
'  vnd  anfang  xuhaufic  (susammen)  füge  vnd 
alle  zosamen  hdte*  ienitcheated^,  (1529). 
llig^  noA  tSmm  kelcf  «.  wiler  breuen. 


2)  jttkenMieii  macAem  soMefcen :  die  weyl 
aber  die  not  vnnd  golt  (es)  sto  füget.  ori|^ 

nalbr,  v.j.  1 M9  m  der  herz.  bibl.  zu  Gotha 
cod.  Chart.  379  fol.  2  hhrher  gehört  aueh 
die  bei  L.  öfter  vorkommende  formel  zu 
wissen  fdgen.  Iinndl  Ihm,  nHflhetbn:  ich 
Nartinus  Luther,  genant  doclor  der  heiligen 
scbrilTl,  aiignstiiKM-  f zu  Wiltctiil^erg,  fnp  ni<' 
niglich  IzM  n'isscn  .  das/,  u.  s.  tr.  umrumb 
der  bapsls  bucher  terprant.  (1520).  Aj**; 
darumb  fug  ich  efg  zu  wissen  «. «.  te.  de 
Welte  br.  6,  209:  ich  fuge  e.  k.  f.g..vnter- 
Iheniglich  zu  wi-^'^'^n.  6,  258 ;  ewr  gnaden 
vnd  obrnfeslcn  lugen  wir  xu  wissen.  5,660« 
II.  reflexiv  in  den  bedeuiungen: 

1)  «lek!  seMeften,  foitend  eeCn:  dramb 
fuget  sich  der  tlreyer  sprucb  keiner  tzur  ge- 
walt  dos  bapsls  v[)ir  di»*  pnntz  Christenheit. 
von  dem  bapslum  zu  home.  (1520).  Fij*". 
ttmch  unpmr^iUMi:  es  fügt  sich  nicht,  passl, 
eelWefti  iSeh  »jokf ,  iddu  nn^enieef en :  sio 
wirt  sichs  nit  fugen,  das  wir  ein  guil  werck 
odder  vordienst  sollen  dransz  (aus  dermesse) 
machen,  eynsermon  von  dem  h.  lest.  (1520). 
Bilij** ;  es  fdget  sich  nicht*  das  wir  dein  bapst 
seine  knecht,  sein  volck,  ja  seme  buhen  vnd 
liiirnn  ncercn.  Jen.  1,  2S1". 

2 )  sich  icnhiti  begeben :  sich  wieder  f,'«'n 
Wittenberg  zu  fügen,  de  Wette  br.  3,  452 ; 
als  ich  auch  on  e  c  g  rat  wissen  vnd  wil> 
len  mich  erstlich  gen  VViitemberg  aulTineyn 
eUenleur  widdenimh  gefugt  habf  ftriginalbr. 
V.  j.  1 523  im  ges.  archiv  zu  Weimar.  O 
pag.  74  FF.  2. 

Plggt>  f.  HdU  woM  fUf  Alge  in  fügender 
sielle:  wollet  bey  den  herrn  Nürnberg  guter 
fn'_'L'f  «f'Vfi  (fit*-  ije^riiijenheit  haben  zu  bC' 
wirken) .  dasz  er  ins  liindlihaus  moehl  ver- 
sehen werden,  de  Wette  kr.  5,  402. 

Fugll^,  figlich,  aij.  passend,  angemet' 
scn  :  '^\eWh  wie  kh  \on  der  taulT  gesagt, 
das  (dasz  ^  f"^  rntflidier  were  ynsz  wasser  tzu 
tauchen,  dau  da  uiil  begisseu  vmb  der  geutze 
vnd  volkommenheyt  willen  des  leycbens. 
etn  sermon  von  dem  hochirirdSffen  Sacra- 
menl.  (1519).  aij';  \nd  wie  wol!  solrhs 
oplfer  auch  aussen  der  niesz  geschieht  vnd 
geschehen  sol,  denn  es  nit  nOtlich  vnd  we- 
ssenUeh  sur  mess  gehört,  wie  gesagt  ist,  sio 
ist»  doch  köstlicher»  fn^cber«  stercker  vnd 


Digitized  by  Google 


FUüUUl 


726 


FÜHLEN 


auch  attgeubetiMr,  wo  es  mil  dem  hauffen 

vnd  in  der  samliin^'  ^'lm  liichl.  eyn  sermon 
VOH  dem  n.  le.<it.  i  ir)2lt).  Cij'  ;  sinidor  idfr 
valer)  isi  üchuliiig  licui  kirid  eiiu'u  (mann 
IHT  «Äe)  III  geben ,  der  iliRi  gut  vad  ruglich 
Mi  f  oder  sieb  versehe .  das«  er  ihni  fiBglich 
sei.  de  Wtite  6r.  2,517  ;  was  iii;ui  kan  füg- 
liclicr  weise  vnd  dun  Ii  miiul  der  ( iciiinr 
ausrichteu,  sol  uaa  oit  hl  veraciileii.  aud^y. 
dw  ap.  vn4  euanf.  wm  uitMU  ele,  ( ]  52S). 
Oo  üg*. 

Vigllch .  füglich,  adv.  1)  peusend,  an- 
gemessen, geeiffnel:  damit  wir  das  sacramenl 
fuglicli  viid  eiiriich  liandeln  indgen.  eyu  ser- 
mon von  dem  «.  leai.  (1520).  Cij";  vnd  er 
[Judas)  auchele,  wie  er  jn  (Janun)  fOglicb 
[vulg.  opportune)  verrhictc  Marc.  14,  II  ; 
.ilsf)  redet  liie  sciinllt  juw  viel  föglicluT  von 
thrislu  «liuin  wir.  puH.  (152S).  Siiij''. 

2)  zusagend,  bequem:  was  gebricht  iUl 
Maria  vnd  Joseph,  ob  sie  zu  der  zcyi  nidii 
rawiii  halten  eine  nnclit  fiij^licli  /u  chlairen? 
ausleg.  der  ep.  vnd  euang.  vom  uduent  etc. 
(1528).  üiiij'-. 

3)  mit  reckt,  «tf  mtläniigktit:  so  denn 
solche  vnlregliche  VDfdge  alle  geschehen  vn- 
ler  dem  naruen  gottes  vnd  s.  Peler  . .  .  sind 
wir  für  war  schuldig  .so  viel  wir  luügen  fttg- 
iich  widerausleben.  Jen.  1,  2Sl*. 

KUm  (falen,  fulen),  mM.  vflclen  (Btn. 
3,  134^;,  doch  nur  auf  MUteideutschtand 
beschränkl,  tpo  das  teort  vielen  lauld  nhil. 
fuolaii,  fualan  {G raff  3,  476).  so  yi  luufiy 
das  laori  awh  jeUtt  in  der  eekrißspracKe 
ül,  90  sah  eieh  doeh  der  1523  an  Batet 
erschienene  nnchdrucJ:  von  L's  übrrsetzung 
des  n.  lest,  genöthigl ,  dasselbe  als  ein  un- 
bekannles  durch  enidiudcn  su  erklären,  auch 
Sehmelter  1,  525  (2.  autg,  7t0)  wird 
das  wort  als  weit  wdnder  t'o/AailMieik  afi 
die  gleiehb''(ieutpnden  empfinden  ,  ^pun-rt, 
j^iL'ifen  bezeuhnel.  L.  fjehrauchl  es  häu/iy 
und  zicar,  wie  es  sein  Ursprung  {worüber 
man  Grimm  vHb.  4,  406  naektdte)  fet" 
dert, 

I.  Irausitiv  in  den  bedentuntjen : 
i)  betasten,  begreifen,  Oerührcn,  iumal 
(mA  4er  kand.  den  finyem)  prüfend  oder 
fon^end  berühren:  das  (doaa)  sie  allerley 
lallen  der  lieiden  tm  gattar  hallen»  wdcher 


ntigca  nicht  sehen,  noch  jre  naacn  InA  ho- 
len ,  noch  die  uhrcn  hüren »  noch  die  finger 
III  jrcii  hcnden  fülcn  kOnoen.  weish.  15, 
15.  mi'f  beigesetztem  aee.:  isfhel  meine  liende 
Viid  tiieiue  (ü&im,  ich  inus  selber,  füicl(t'N^ 
palpatd)  mich  vnd  sehet,  denn  ein  geisl  bat 
nicht  fleisch  vnd  bein,  wie  jr  sehet,  daa  ich 
halte.    iAtr.  24,  'M). 

2)  wahrnehmen  ,  empfinden ,  ,,erfaiuen, 
inne  werden*'  {randgl.  zu  rieht.  S,  16). 

a)  tn  firi§e  ämeewU^er,  kSrperUtAer  «in- 
tcirkungen :  gütler ,  die  weder  sehen ,  noch 
hüren,  noch  Tfllcn.  Dan.  5, 23  ;  inil  ernsten 
.<ichk'geii ,  ciie  mau  fület.  spr.  20,  30 ;  M 
kloppen  (klopfen)  mich,  aber  ich  HHe  es 
nichl.  23,35;  vnd  da  Ephraim  seine  kranck- 
heil  vnd  Juda  seine  wunden  fillel.  Ho»,  h, 
13;  ein  sprunck  vber  cynen  llüciieu  ström, 
da  man  auU  beyden  seyllen  eyn  gewissen 
grond  vnd  vfer  sihet  vnd  fnlet*  ilsr  prepk 
Jona.  (1526).  Fiij'';  Jona  schlefTl  aber  die- 
weyl  \nden  \  w  tiif!  vnd  fulel  aolcb  vage^ 
willer  iiiebl.  ebend.  Eij". 

bj  von  der  innem,  geistigen  emp findung: 
a)  mit  dem  otjeet  im  ace.:  denn  wo  jnsn 
der  morgen  kompt,  isls  jnen  wie  ein  finstar- 
nis ,  fli'Tiii  fület  das  schrecken  der  Hnster- 
nis.  iiwb  24,  17;  also  fulel  das  gewissen 
eylel  vngesium  von  golts  zom  vnd  tod.  der 
froph,J4ma,  (1526).  Fiiij^;  IBlaatu  keine 
sundc  nicht,  so  bislu  gewißlich  jnn  sunden 
gar  tod.  vermanum/  zum  .^nrrament.  (1 537 1. 
Giiij*.  ß)  nUt  einem  abhängigen  satse :  weil  er 
nu  fülel,  daa  er  in  Woniüia  so  mit  aehandea 
bestund  «nd  noch  jner  ein  ganch  sein  mus, 
hm  er  synl  der  zeit  her  mit  viel  IjucIk  rn 
widdeniiiili  elirc  erlangen  wollen,  die  kl. 
anlwort.  (ibli3i.  Gj*';  idi  fühle,  das  eme 
kram  von  mir  gegangen  isL  laic.  8,  46. 
auch  kann  nach  fdhlen  der  acc.  es  sttken 
und  hierauf  erst  th-r  satz  mit  davz  falgen: 
vnd  sie  fülets  {fühlele  es),  das  sie  %oti  jier 
plage  war  gesund  worden.  Marc.  5,  29. 

II.  r^lesteee  sich  fühlen  afcM  nnr  «an 
der  innerlichen  Wahrnehmung. 

!  es  fühlt  sich:  .so  f'il'M  "-h  ^M'Iiyro 
gewissen,  das  alles  vnglück,  vos  vberfdlel, 
sey  goUs  som.  der  proph.  Jarno.  (1536). 
Hj'. 

2)  der  atnn  wird  dtreh  atn  pmHeip  oder 


Digitized  by  Googli 


FÜHLEN 


727 


FCHBEN 


em  oAJ.  näher  bestimmt:  es  schnüret  ein 
Nrigfhorles  Iciticn  ein  mensch  gnrsoor.  Iis 
er  sich  sol  fttlen  nlsn  ausge-^chehit.  daa 
schöne  con^emini.  (1530).  lliij'j  vnd  .sich 
»elb«  so  firam  Mtn,  das  sie  sich  nicht  dttrlT- 
U'u  riirrliifM).  an«  fr«d^  vom  ««r/omm 
schuf.  (1533).  Kiiij". 

f  ubleBj  ».  der  tübstanUvisch  yeielsle  inf. 
def  vofigm-vt^umz  «olch  fillen*..  kan 
nieiii.-in<l  schad«n.  «bwlidh  colcefc.  (1&29). 
Siii]**;  rich(e  vn«l  vrleilc  nichl  nach  ileinem 
fühlen,  sondern  nach  gOUei  wort.  füc^. 
260". 

ViliK,  f.  iMcfio,  faduit  mM.  vuore  (Ben. 

3,  263  ).  aful.  fuora  (ßroff  3,  597):  vml 
t<ehel  also  daher,  (irr  wnpo  Fnr  i\fn  rossen, 
nie  solle  solche  fuhrt'  Jrrfn  ()<l<l('r  ili's  weges 
gen  himel  fcylen?  von  der  winchel»it;sse. 
(1533).  Pij^ 

Ilivftt  (filren,  furcn),  ducere,  vehere, 
gerere,  agerp,  prnel.  bei  I.  ('frei  rf.  j.  rflrejp, 
jelil  geieöhHlith  gekürzt  lülirU',  pari,  prael. 
gcfUrel  und  gefürl,  mtul.  vüeren ,  praet.  mit 
rMcjfcNMlam  vttorte  (0m. 3.259^),  «ML  Tuo^ 
ran,  rnarnn  (Graff  3,  593).  das  tcorl  ist  das 
factitiv  von  fahrrti,  ans  dessen  praet.  es  ab- 
geleitet, und  hat  als  solches  den  grundbe- 
griff  „fctknnma^hM**  {vgl,  Grimm  i»l5.4, 
432).  e«af«M 

I .  Irans  il  i  v  in  /b^ftaldm  l^deillMI^ 
und  uuicenduHgen : 

•  1)  führen,  leiten,  der  trans.  acc,  welcher 
in  der  regel  nm  hbtnde»  wenn  heteitskiieit 
sfefti  a)iiknie  w^ieren  »usatz:  vmli  <)eiiio^ 
namens  willen  n'olfpslu  mich  Iciloii  vnd  fü- 
ren, p*.  31,4;  also  gehen  sie  auch  wie  sie 
der  leuffol  füret,  die  ander  ep.  s.  Pelri  ge- 
freM§i.  ( 1 524).  Ciij' ;  fttret  ymmer  ein  blind 
den  ander.  aniendiristLaJel.  (1520).  Kj'. 
ein  hfcr  fiilirpii  ,  f<i  af^fiihn'n  :  Ctnt\ ,  gprilst. 
Wird  das  heer  Iilten.  l  Mos.  49,  19;  vn«l 
da  ilas  jar  vmb  war ,  zur  zeit  wenn  die  ktt- 
nige  ausxiehen,  Mrel  Joab  die  heermacht 
vnd  verderbt  der  kindcrAmmonland.  I  chron. 
21.  I;  wo  <1or  recht  hnwhtstrcytt  .Jta'flicl 
mit  ilem  lenilel  vnier  ym  seihs,  mn.H.<>cit  wyr 
gewarten.  das  auch  die  fallen,  die  iltt  die 
spitzen  ftiren.  von  beider  getUUt.  (1522). 

b)  mit  einem  zweüen  acc, :  vnd  lobet  deo 


hcn  n.  ilcn  gou  meines*  herm  Abraham,  der 

iitich  den  recliinn  weg  gefdrct  li.it.  l  JItos, 
24,  48;  weil  du  dcfui  wider  idk  Ii  l<iliest... 
so  wil  ich  dir  einen  nuck  an  deine  nasen  le- 
gen vnd  ein  gebis  in  dein  maul,  vnd  wil  dich 
den  weg  widerumh  ftibren,  da  du  her  komen 
bist.  2  kön.  19,  2S.  dieser  acc.  hann  nurh 
durch  gen.  vertreten  werden,  wie  die  paral- 
letetetle  Je*.  37,  29  zeigt  :  . . .  vnd  wil  dich 
des  weges  wider  heimfdren  des  du  komen  bist. 

c)  mit  einer  praep.  :  nim  den  kii.il»nii  vml 
füre  jn  a  n  deiner  band,  l  Mos.  21,18;  vnd 
fürelen  jn  an  ketcn  in  Egyplenland.  Ezecti. 
19,  4 ;  ich  wil  dich  an  einen  andern  ort  Kl- 
reo.  44fos.  '2'A,  27.  —  vnd  er  füret  jn  au  ff 
einen  freien  jdalz  aulT  diT  Iitilu' Pisg.).  2:^ 
14;  da  mit  der  ryiirelllig»'  man  aus  seinrni 
alllen  wabn  auU  die  rechte  han  gefurei  vnd 
vnlerrichlet  werde,  forr.  auff  das  n.  fesl. 
sepi.  nu.'ig.  v.  J.  1522  bl.  2* ;  damit  ich  den 
loiinVl  .'iiilfs  nn^rpnso^•I  furf  fihn  r»»«  narren 
habt',  hintergehe,  teusche).  von  heimlichen 
vnd  gestolen  brieffen.  (1529).  Hij^  belege 
ßr  die  redenemrt  einen  auf  einen  alTen- 
schwänz  fahren  t.  unter  afTenscbwanz.  — 
da?  »bl  Pharao  erinnerst ,  das  er  mich  a  ii  s 
diesem  hatts  tiire.  1  Mos.  40,  14;  ich  bin 
der  herr  dein  goit ,  der  ich  dich  ans  Egy))- 
lenland,  aus  dem  diensthause  gefitrl  haiie. 
2  Mos.  20.  2;  wenn  (Üirislus  komm  wird, 
wird  er  vns  aus  dem  erdreich  lureii.  rtco 
pndtyl.  (152.'»).  Bij'';  füre  micli  aus 
meinen  nOten.  pt.  25,  17.  —  der  Nosen 
bey  der  rechten  band  füret.  Jes.  63.  12; 
diesz  mandat  . .  .  fulirie  die  leui  allzugrOb- 
lich  bei  der  nase.  de;  Welle  br.  2,  369. 
den  Ursprung  der  redensarl  einen  bei  der 
nase  fllhren,  deren  ajmi  itl  „ihm  naeh  keHe^ 
ben  fuhren ,  um  sich  an  ihm  zu  belustigen, 
ihn  zum  bp.Hten  hnllf'n  .  ihn  rornfifzUrh  mit 
leerer  hoffnung  hihhallen ,  ihn  mit  leerer 
hoffnung  teueren"  zeigt  folgende  tMtez 
der  weit  bossheit  ist  so  gross,  wenn  ein 
fürst  ilio  laleinisolie  spräche  lehntet  vnd  siu- 
dir(;l ,  so  fürelileii  die  vom  ade)  vnd  rerlile, 
er  werde  jnen  zu  gelehrt  vnd  zu  klug  vnd 
sagen ;  box  marter  u.  s.  w.  was?  wil  e.  f. 
g.  ein  Schreiber  werden?  e.  g.  mttssen  dn 

-i  reiidei  fürst  werden,  müssen  weltliche 
beudel  lehrueo  vnd  was  zur  reulerey  vnd 


Digitized  by  Google 


POMfl&N  ^  72S 


pOhren 


7«m  krieg  gell ih  t  .  . .  ib.Msi,  ein  narr  liJeiLcii, 
düU  wir  uitigmi  mil  lier  u«isea  uiuUmiUicti, 
wie  eiueu  bebr.  Usekr.  (15GS).  414''  bei 
G  rim  wu  bös»  lere  i«l  das  grOsiüsl  abel  «uff 
erdemi,  das  hceleu  ulil  haulTeu  geu  helle 
furett.  auff  di'n  bockt  zu  Lmfptzrk  aHtuori. 
( i  52 1 ).  b  ij' ;  der  tleu  eugein  gebieieu  kuniiic, 
der  pilger  seelen»  soauffderromfarl  stürben, 
geu  himd  tu  fareii.  vermanung  amdiegeisl- 
liclien.  (1530).  Hlij".  —  also  füret  er  den 
man  ins  liaiis.  1  JHoii.  24,  32;  bri«'li  deu 
tiungngeu  dem  brod  vad  die  im  eleod 
sind,  füre  ins  haus.  /et.  S8>  7;  vad  fOre  vns 
nichl  in  Versuchung.  Matlh.  6,  13;  damil 
furt'fi  Mr  \nlck  vim  die  erschrecknis. 
auiU'g,  der  t'uany.  von  oslem.  (1527).  Xti"; 
Yud  baleu  unclt ,  ich  soll  den  ordeu  nicht  ja 
schänden  fttren  {hringen),  dat  idiön§  eon- 
lUemini.  (1530).  Eiiij'-.  —  vttd  (Jaeob) 
stund  aufl*  in  der  ruirlii  vnd  nani  seine  7wcy 
weiber  vud  die  xwu  uiegde  vod  Keine  eillt 
kinder ...  vnd  Tubret  vber  das  wasser. 
1  Jfof.  32*  23;  vnd  Jesu«  sprach»  ab  herr 
herr,  waruuib  liasiu  dis  voick  vber  den  Jor- 
dan p'-riiri.  Jos.  7,7.  —  villi  soll  Aaron  vnd 
seilte  äuue  für  [vor)  die  lliUr  der  hUlteii  des 
slillks  füren.  2  Jfot.  29,  4 ;  vnd  Alrelen  jn 
für  den  ricbtstuel.  aposl.  gud^  18, 12. — 
das  er  gleich  die  seelenn  luil  grossen  haufTcn 
zum  teuflel  fnn'f.  an  den  chrisll.  adcl. 
(ld2Üj.  Biij';  buiciie  gelüler  sult  man  zur 
schulen  füren  vnd  Pelnun  Hispanum  leren, 
das  dürfllen  sie  wol.  vom  abenimal  Qtrüti. 
(152S/.  rij'',  dir  rfdeiisart  einen  lur  schule 
führen  empfängt  auch  den  sinn  „ihn  schul- 
meislem,  üin  mii  iaätl  üvltthren":  aull'das 
wir  den  heiligen  geisl  vad  Ghrisluni  ein  mal 
zur  schul  furetm  vnd  eyncn  guten  Schilling 
geben,  das  sie  sxo  vorgessen  {vergetten)  vn  ) 
seuinig  gewesen  sein,  grund  vud  vrsacJi. 
( 1 52 1  j.  i  iiy*.  noch  mag  hier  «ine  redews- 
arl  eine  aleJI«  findm,  die  henüi  tmter  hier 
hätte  angeführt  werden  sollen,  dort  aber 
übersehen  vcar:  so  sol  denn  etwa  von  Rom 
ein  vunUtzer  wesscber  (ein  legat  woll  ich 
sagen)  komen,  vnd  des  reichs  stende  verma- 
nen  vnd  hetzen  widder  den  Turcken  mit  an- 
zeigen ,  wie  der  Feind  des  chrisüiehen  glau- 
ben« SD  1,'rossüii  sdiaJi'ti  der  ( lirisleiilieil 
gelb;iu  hübe,  der  keiser  ab  vugl  der  kircUen 


vnd  bescbirmcr  des  glaubens  solle  iUia  lliuu 
etc.  gerade  aU  wercu  sie  selbs  gar  grukse 
freunde  des  christlichen  glaubeus.  ich  spredie 
aber  su  yhm,  sie  haben  dir  dein  mutterswa 
hier  gefurt,  du  auuueclitiger  plauderer.  vom 
kriege  widder  die  Türcken.  '  ir>29i.  Eiij*. 
was  *oU  dies  heissen  /  Wag  and  eriiiurl 
in  Grmms  «sib.  4,  436  einem  die  nHiler 
zum  hier  fuhren  mil  ^mum  einen  pomn 
spielen",  welche  erklärung  jeduch  dtrm  :«- 
sammenha^e  der  HeUe  nichixueHUprecken 
scheint. 

d)  mil  «iiiem  parUcipium:  auff  das*  se  « 
etliche  diese:»  wcges  fünde»  meoner  vnd  Wei- 
ber, er  sie  gebunden  fürele  gen  Jerusalem. 
apoil.  gesch.  9,  2;  <lie  vernunfll  mil  bucli- 
stobcu  geüiDgeu  fureii.  von  welUicimr  ober» 
keil.  (1523).  Pe*. 

f)  mit  einem  adv.:  su  würde  mich  docl< 
deine  band  da  selbs  füren  vnd  deine  rcrlile 
mich  halten,  ps.  139,  10;  wers  gluck  hal, 
der  furel  die  braut  heiui  {*prichwort).  von 
ebeffoekcii.  (1&30).  Eü^  vnd  tbOntesciiM 
schrecklichen  banu  heissen  ueiucn  vnd  eidiiii- 
dern  füren  vnd  die  uasen  dran  wischtii,  Ja 
Adaius  kiudci'  auU  sitzen,  von  den  ichiu*' 
sein.  (1530).  Uj\ 

2)  mUtelst  einet  fuhrwerkee ,  eiiie*'  faltr- 
Zeuges,  auf  einem  reit-  oder  lastlhiere  fort- 
kommen macfiten:  vud  da  er  sähe  diL-  wagen, 
ilie  jai  Joseph  gcsaud  halle  jn  zu  füreu,  waid 
der  geisliacobs  lebendig.  1  Ifee.  4S,  27; 
vnd  de  liessett  die  bde  guttcs  lüreu  aulT 
einem  ncwen  wagen.  2  Saut.  (".,  ?<:  Jie 
schifl'e  Titram,  die  gold  aus  Oidiu  iorelen. 
1  kön.  10,  Iii  also  uam  Mose  scm  weih 
vnd  seine  söne  vnd  fiirel  sie  aoff  einsn  «ad 
vud  zocli  wider  in  Egyplcnland.  2  Hot.  4, 
'20;  vnd  hub  jn  aufl'sciu  thier  mdfOretje 
m  die  iierbergc.  Luc,  10,  34. 

3)  gebrmsekeH,  koMoken,  dmnft 
gdün,  oder  tum  febraucbc  mit  M,  e» 
sich,  bei  sich  haben:  achwerd  soll  kcyii 
Christen  für  sieh  vnd  sevne  sach»'  füren  nw  h 
dorullen,  sondcmn  für  eyueu  anderu  uxn^  «ui 
soll  ers  füren  vnd  anruffen.  von  ts 
oberkeit.  (1528).  Biiij';  vnd  bin  des  guter 
zuuersicht,  wo  der  bapsl,  das  ^velthclie 
schwerd  so  mechtig  kUiidte  füren  al»  der 
Turcke,  es  soll  au  gutem  wüleu  vUleichi 


Digitized  by  Google 


729 


weniger  «lenii  liey  ilent  Turciteu  üangeln. 

vom  kriege  tcidder  d.  T.  (1 529V  Oij'  ;  aber 
der  von  fsrarl  \viitif(>n  jffzelei  vier  htindert 
lausenl  man,  die  das  sctivvert  filreK^n.  richl. 
20,  1 7 ;  was  slrcilbar  incnDcr  waren .  die 
achtld  vnd  «chwert  faren  vnd  bogen  spannen 
kitndlen.  t  chron,  6»  18;  starcke  iirlden 
vnd  kriegsliMile,  die  schilt  vnd  spies  TUrelcn. 
13.  S;  wie  die  kiuder  Ephraim  so  gchar- 
niscbt  den  bogen  fUreten.  jw.  78.  9;  es 
wird  ein  volcfc  komen  von  mittemMhl  vnd 
pin  gros  voick  wird  sich  erregen  harl  an  vn- 
'icrm  landf,  <Y\e  bogen  vnd  schilt?  filrcn.  Jer. 
6»  23 ;  du  fürest  mit  dir  Person.  Muren  vud 
Lybier,  die  alle  schilt  vnd  belmen  faren. 
Esech.  3S,  5.  Merlker  jreMfren  noeft  fol' 

yende  bfnonJere  anttiettdungcn  rnn  fdhrrn: 
emi'  sjjfni'he  führen  ,  sif  i/rbrnurhfn  ,  .sich 
ihrer  bedienen:  wer  dasell»;*  {in  der  gemeine  t 
eofflriU  md  lesen,  leren  odder  predigen  wil, 
vnd  re«let  doch  mit  zungcn ,  dat  ist  das  er 
latinisch  für  den  denlsi  hen  odiler  son«:l  «'vn»' 
vnhekandto  spriiche  füret,  der  sol  scbwvigcn. 
mdder  die  hyml.  prophelen,  (1525).  Liij*. 

ittt  twiu  g»M  (onlel  M  L,  dmukth 
ealecft.  (1520).  Cij'':  du  snit  gottcs  nauien 
iiirlif  verf;elili(  li  fiiron.  wofür  in  der  nux- 
iegung  i.<<iiij' j  einmal  getagt  mrd  :  du  soll 
goUes  namen  nicht  vergebUeb  brauchen,  odtr 
wU  Cnj''  trktSH  wM:  ynn  miind  nencn. 
der  falsche  gebrauch  des  namens  goUes  isl 
auch  gemeint,  wenn  e»  Sir.  23.  S)  heiszl: 
gewehoe  deinen  aiund  nicht  zum  schweren 
vnd  golles  namen  in  fuhren. 

einen  prat  ht  führen,  aufwand  in  kMdumg. 
in  glänzender  finrivhlung  den  hausicesuns 
u.  dgl.  machen:  <br/.ti  yn  welthchem  r(>f.'i- 
menl  nicht  mcer  thul .  tlnin  das  jr  schindet 
vnd  sehatsl ,  ewem  prachl  vnd  hohmnl  in 
fflren.  ermanunge  ttm  fride.  (1525).  Aij*. 

4)  ali  ab:eichen  (ragen:  de r  .uicl  gemey- 
niglicli  lewen,  bereu,  wolfTe  vnd  andere  wilde 
ihier  ym  schilde  füret,  der  proph.  Oabacuc. 
(1526).  diiij\ 

5)  tttsuf  etwas,  das  handlang  ist  oder 
handlung  enthäH,  foriiji's>'izip  (häliykt'ii 
»ende»/'  wer  sol  vnter  vns  dou  ki  leg  fiii  en 
wider  die  Cananiler?  Hthl.  1 .  t ;  krieg  sol 
man  mit  vernunlfll  faren.  ipr.  20,  18. 

ein  anit  fuhren ,  es  «eneallen»  die  damil 


ver^Miideiiett  amtikanttttmgen  verridHen: 

vnd  sollen  nicht  zu  mir  nahen  priesterampl 
7.n  fftren.  Ezech.  44,  13;  jr  fürel  ewrami 
nielit  fem.  weish.  G,  5 ;  welcher  auch  vns 
tüchtig  gemacht  hat,  Aai  ampt  zu  fUren  des 
newen  lest  (1522).  2*C!»r.  .3,  6. 

(■iiu>  -iache  führen,  dafür  eintretend  wif 
betreiben:  rirlitf  niiih  gott  vnd  füre  mir 
meine  .«acbe  wuter  das  vnheiiige  volck.  ps. 
43.  1. 

das  worl  fuhren ,  „reden  beim  absieht- 

liehen  schweigen  des  oder  der  andern" 
(  Weiy  n  n  d  bei  Grimm)  :  vnd  npnnoten  B.ir- 
naham  Jupiter  vnd  Faulum  Mcrcuruis,  die- 
weil  er  das  worl  ftfrel.  apost.  gettii,  14, 
12.  aloll  das  worl  fiilircn  heisit  et  auch 
(!n>;  redrri  führen:  darüinli  {die  heiden) 
•iiich  yhrem  Mercurio,  dn-  d.is  reden  filr»'t. 
titliche  angcmalel  haben,  iber  das  erste 
buch  Mose»  (1&27).  Oij\  dagegen  bodmUet 
viele  woric  fahren,  «tele  leorle  «Mhe».  ^- 
hrauchen :  des  miis  man  gewonen,  wer  ynn 
Mose  liest ,  das  er  feindlich  viel  worl  füret, 
damit  er  ymer  ein  lUng  treibt,  ebend.  Yij'. 

eine  klage  fahren.  Uagins  heimlich 
magstu  seufllzen,  aber  keine  todleaklage  Ol- 
ren. Eiech.  2  1.  17. 

ein  leben  fuhren,  aa  oder  so  leben:  die 
weil  er  (ffenoeJb)  ein  gtttllieh  leben  faret« 
nam  jn  golt  hin  weg.  1  Mos.  5,  24 :  wer 
aber  ein  beilig  leben  für»  !,  der  isl  golt  nahe. 
weish.  6,  20;  daher  iln  .wich  die  vn^orech- 
len ,  so  ein  vnuerstendig  leben  fUreten  ,  mit 
jren  eigen  grewelen  qndelesl.  12*  23;  ^e 
sollen  nicht  bisschofDich  noch  thflmiseh  le- 
ben füren,  rt'rmanung  an  die  geisth'rhen. 
M530)  Füij''.  eftpMÄo  eitlen  Wandel  fuhren  : 
diewcil  et  {Uenoch)  einen  göttlichen  wän- 
de! fOrel.  var.  tu  I  Jfo«.  5.  24;  so  fdret 
cwrcn  Wandel ,  so  lange  jr  hie  wallet ,  inil 
fiirrhton.  1  PtH.  1,17;  vnd  füret ''itini  i^:it(eii 
Wandel  vnter  den  beiden.  2,  12.  oder  auch 
eine  weise,  ein  wesen  rühren;  oiüncb,  der 
eine  sonder  strenge  weise  fflrel.  wm  dm 
eoncilijs  md  kirchen.  (1539).  Zij*;  die 
cnrdinel  vnd  ileines  hofcs  piist^rnn  vnd  her- 
mapbrodilen  Türen  ein  solch  grewiich  wesen. 
das  bimel  vnd  erden  daßlr  beben  vnd  aittem. 
wider  dßt  bapstum  su  Rom.  (1545).  FjK 

einen  stand .  einen  orden  fähren ,  m  iÄm 

»2 


Digitized  by  Google 


FCHHEN 


730 


FUHRWERK 


UUUif/  Mm»  iH  iftm  Mm:  der  orden  oder 

sUiiiI ,  den  der  bischofT  füret ,  ist  für  goll 
nicht  gri}ssr»r,  denn  den  oin  schlechter  man 
füret,  der  stand,  den  die  nonne  füret,  ist 
MMb  bemr,  denn  den  ein  eheUcb  weib 
Turel.  Jm.  2»  356^ ;  das  (da#s)  solchen  «Und 
[den  stand  der  welllichen  obrigkeit)  ein 
Christ,  wo  er  dazu  ördentlich  heniffen  wird, 
one  achaden  vnd  fahr  seines  giaiibens  vnd 
seiner  seeleo  Seligkeit  wol  ßren  oder  darin- 
nen dienen  mag.  5,  16*< 

Nffirift  führen,  zum  betreise,  zum  hehge 
rorbringeH,  überhaupt  vorbringen,  an- 
führen ,  citieren :  du  baxt  mein  büchle  vnd 
Aingeftarete  «chrilft,  die  nym  für  dich,  fore 
aiifli  <ichrillt*  awjf  das  vbirehristl.  buch 
l'urL^  Einszers.  (1521).  Fiiij'';  nicht  fvri 
>\)i{ilc  iürei  er  ausz  der  schnitt,  das  er 
>iich  gründet  vnd  wich  stortzct.  anfieort 
dtfiMM*.  (tS22).  Dnij*;  es  flickt  sich  nicht 
so,  lieber  lügen  geyst ,  inusl  scbrilft  vnd 
!♦  vt  fiircii.  das  ander  teyi  widder  d.  hyml. 
^tfopkt'ien.  (1525).  Fiij**;  so  mus  er  [Varl- 
itad)  gdr  mechtige  sprüche  md  teil  lüreii, 
das  wyr  yhra  ^ieubeo.  ^enä,  Hij^;  der 
s|irUclie  sind  viel  yni  allen  leslainenl.  wilchc 
die  heiligen  a}»os[»'l  <»fli  fürten  vnd  .inzügen. 
i'ber  das  ersle  buch  JUose.  (1527).  Büj"; 
solche  weise  die  schrillt  xh  Airen  heisst 
kau<,*hresi8 ,  abuxivus  modus  loquendi,  ein 
misversland.    ein  n'iddrrruff  roi»  frtjf- 

feur.  (1530).  Hiij-  ;  t^i  tder  proph.  Amos\ 
wird  zwey  mal  im  iiewen  lestaiucnl  gcHirL. 
vorr.  ««/f  den  propJk.  Arnos.  Bindseil 

7,  402. 

II.  reflexives  sich  tnlin-n  er  scheint  nur 
selten  bei  L. ;  iNir  stehen  aui  meinen  schrif- 
len  nur  für  folgende  twei  bedeuUmgen  be- 
legHellen  an  fabele: 

I  )  ,,sich  bringen  in  einMt,  durch  sein 
thuH  in  einen  nicht  beabsichtigten  zustand 
yerailken" :  bis  sie  »ich  selb»  in  solchen  vn* 
rat  vnd  beachwerung  gefart  haben ,  da«  sie 
darob  mit  landen  vnd  leuten  verarmen  vnd 
verderben  müssen,  ausleg.  der  ap.  vnd 
euang.  von  ostern  elc.i  ! '  1  1 1    r  n''. 

2)  „jsich  mit  etwa^,  indem  ^u/<  Atnn  und 
UMigkeit  darauf^ wenden,  heeehäftigen,  sirh 
mit  einem  gegenstände  hefasien" :  man  fiiret 
sich  noch  mit  eyui  buch  vom  endchrist  hyn 


vnd  her.  die  ander  «p.  t.  IVfri  jfepridi|l. 

(1524).  if. 

III.  scheinhnr  .  nicht  wir!;!}rh.  iu  tran- 
sitiv gebrauchtes  führen  begegnet  in  fol- 
genden «teUffi;  die  pfone  ist  enge .  vnd  der 
weg  ist  sehnalb,  der  tum  leben  Ifirei.  MetA. 
7,  11;  vnt!  kamen  zu  Aei  oisenitii  Ihijr, 
welche  ^iir  si;i<l  fVnt.'i.  apost.  gesch.  12.10. 

Fnhrfcncchtj  m.  „qui  in  velUculo  assiäeni 
immtfrof"  {Alberne  dicL  ddj^):  «tnfro- 
nuM  fdhrkncchl.  das  5.  6.  vnd  7.  rof.  f. 
Matthei.   ( 1  S"r2i.   ii  iij'*. 

Fährmann  i  rtirni.in) ,  m.  I  j  det  lenker 
des  gespannes  an  einem  fuhrwerke:  wie  eyn 
furman  seynen  rossen  vnnd  wagen  veili»- 
wct,  die  et  treybly  aber  er  lessl  sie  oicbt  von 
vhri  firnn    sondern  hellt  zaiiin  *dJ 

g(?yssellii  yiui  der  iiaiid  vnd  schleffl  nicht, 
toi»  weUtlieher  vberkeyt.  (1523).  Fiij*; 
das  last  vns  an  einem  fuerman  Icmea.  der 
bat  jiferd  vnd  wagen  ym  zauni  nach  sfineui 
willen,  post.  (1528).  RHInij*.  in  folgen- 
den stellen  der  bibel  der  ienker  des  Streit- 
wagens :  vnd  er  (JUitab )  s])rach  tu  seiBnn 
fuhnnan ,  wende  deine  band  vnd  Air*'  mich 
iuis  (Umii  hont  ,  denn  ich  bin  wund.  1  kött. 
22,  !<4  ;  ich  wil  (leine  rosse  vnd  rrnict  rei- 
schcilcrn,  it  h  wil  deine  wagen  vnd  furuifii- 
ner  zerachmeissen.  Jer.  51,  21. 

2)  «Hier  deesen  gewerbe  ist,  guter,  WM* 
rf'n  u.  dgl.  von  einem  orte  zum  andern  xv 
fahren:  das  boten-  vnd  tranckgeld  rtir^ni 
dem  furniiinn  Wolffeu  wol  wissen  zu  geben. 
de  WeUe  br.  e,  271. 

Fahmcisteri  m.  „ein  imMer  von  fuhr- 
werken zur  hrf'irdernnfj  vnn  pergnnen  oder 
gut'*  (Weiyand  bei  Grimm):  weil  die 
leule  vnd  fuhnueister,  auch  wir  acibsl  zag> 
haflig  waren,  haben  wir  vns  nidit  wollen  ia 
das  Wasser  tdie  übergetretene  Salt)  begebai 
vnd  gol!  vt  rsiirhpn.  de  Wfitte  br.  5.  790. 

hibrwrrk,  n.  nur  in  der  bedeutung  „S^- 
riA  nm  fahren  üufdemlande,  emeeUfir 
sich  als  auch  mtl  dem  dazu  gehörigen  su§- 
vieh,  der  bespnnnung"  iWeigand  bei 
Grimm):  ilannu  sagt  aucli  der  |>roj)het  Ha- 
bacui:  Iii  st'iiieui  gesang,  deine  jifvrd  vnd  wa- 
gen (spricht  er)  hdsscn  wol  glflekaeUg  nd 
haben  sieg ,  aber  sie  gehen  in  tiefem  mew 
vnd  im  achlam  vieler  waaner.  nokbem 


Digrtized  by  Cpogle 


FÜLLE 


731 


FÜLLE 


^ch^r  vnd  ruiwerck  wird  verglekliei  Her 

rlinsUMiheil  regiinenl ,  (h  wagen  vnd  jiTfril 
muss  liurch  ».'itel  in'lle  pliiUdii  zilieii.  da» 
16.  cap.     JohannU.  (ib'.ib).  ViiiJ''.  , 

Filk  (ruHe) ,  mhd.  vulle  {Bau  3»  364% 
ahd.  fulli  (Graff  3»  484)*  am  an«  xwei  v«r- 
4Chiedetif>t  hiMangen  entsprungenes  wort. 

1.  aU  aüleiluny  von  dem  udj.  voll  steht 
tt  bei  L.  in  folgenden  bedeutui^en: 

1)  die  goHMheUf  wMnänil^teit :  denn  es 
i>l  das  wolgefallen  gewesen ,  das  in  jm  (in 
Christo)  alle  fülle  [d.  i.  die  ganic  warhnf- 
tige  goUheit)  woueu  aolLe.  Col.  1, 19 }  üeuii 
in  jn  wonet  die  gintie  fttlle  dfcr  gollfaeil 
(nSy  nX^^fta  t^s  t^f07i7TO(^  leibhaftig. 
2,  9. 

2j  überflusx: 

u)  also  aucli  vnn  .lilcu  atiilvru  ilingeii 
nacht  er  aus  der  n<  ygc  die  (teile,  aus  armul 
reichtuiub.  der  proph.  Sacharja.  (1528). 
Nij' :  vnJ  nach  den  >(»ll)en  {den  sifhen  frurhl- 
haren  jähren)  wrrdi'n  sirijrn  jar  llicwrc/cil 
kouien,  das  luau  vergessen  wird  .iller  »ulclier 
imiie  in  Egypienlande.  1  Mae,  4 1 » 30 ;  reich- 
thoni  vnd  die  fillle  >\  ird  in  jreiu  hausu  sein. 
ps.  1!2,  :\  ;  darumli  das  seine  scclt-  gcer- 
beitci  hat  wird  er  seine  lusl  sehen  vnd  die 
fülle  haben.  Jes.  33,  11,  welche  stelle  L. 
in  iier  a«sfaf .  dmee  eap.  eHUäH:  die  falle 
haben  ist,  das  er  aller  dinge  vnd  gQler  gutle% 
%verde  mcclitip-  vnd  fj:ewahi^'  sein,  das  53, 
eap.  des  proph.  Jesaia.  (1539>  HijK 

b)  mit  gen.,  der  das  beeeidwei,  worin  die 
ßUe  heUekis  gotl  gebe  dir . .  .  kom  vml 
weins  die  fülle.  I  Mos.  27,  28;  der  herr 
wird  eiirli  nm  alunid  lleiscii  zu  essen  g»dirn 
vnd  am  morgen  brots  die  fiiüe.  2  Mos.  1 1>, 
8 ;  vnd  sollet  brots  die  falle  haben.  3  Moe. 
26,  5 ;  goltes  brflnlein  hal  wasaers  die  fillle. 
ps.  65,  10;  also  {,Mii«'>tii  diesen  wassors  die 
lüUe.  (152^1:  UiWn  vninTsphens.  wrish. 
II,  8.  0(1  und  aber  dem  von  fülle  a6> 
hängigen  gen.  mämUieher  oder  nentroier 
Substantive  die  flexionsendung  entzogen: 
wie  viel  laglüner  lial  mein  vater,  die  brot 
die  fülle  (1522  :  fülle)  haben.  Lue.  15.  17 ; 
vnd  hatten  die  fülle  brol  zu  essen.  2  Mos. 
16,  d(  IM  eing,  dm  femimnmte  bteibi  ee 
mngewiip  o6  der  gen.  oder  aee.  gemeint  ist . 
er  sandle  jnen  speise  die  fülle,  pe,  78.  25. 


ebenso  im  pl.  aller  j^tfefttodkler:  die  da  kin- 

det  die  fülle  haben    ps.  17,  11;  wer  nii 
solchs  nifhl  wil  anneuteii  noch  achten,  drni 
beschere  guli  roUeugeister  die  fiili«'.    du*  « 
15.  eof.  der  ereten  ep.  *.  Aiirff  an  die  Co- 
riniher.  (1534).  Hlj'-. 

r{)  itn  a.  lest,  auch  der  üherflus:  'f/«  v 
gelreides  und  weines),  imoft'rn  dieser  a/.s 
zehnten  oder  erstlingsgabe  dargebracht 
teurde:  deine  fflile  vnd  ihrenen  »oitu  nicht 
verziehen.  2  Mos.  22.29,  wozu  L.  am 
rande  bemerkt:  f'illo  hoissii  n  allo  liarl«* 
früchlG,  als  da  sind  kuru,  gersten,  eplfel, 
bim,  da  man  speise  von  machet,  thrwnm 
heissl  er  alle  weiche  frfichle,  da  man  sallt 
vnd  Irauck  von  machet,  als  da  sind  wein- 
drauben,  f'Me;  vnd  solt  solch  ewr  hebopfler 
achten ,  al.s  gebt  jr  korn  <iu.s  der  scbeuneii 
vnd  fIttUe  aus  der  krller.  4  Moe.  18.  37,  «ro 
zu  fillle  L.  am  rande  bemerkt:  «las  ist  mosi, 
wein,  nie  vnd  (Ut  f;hi('li('ii.  ea  sind  jedoch 
hier  wie  dort  nur  die  vrsUinge  drr  Imne 
und  kelter  gemeint,  die  gott  dargebracht 
werden  «Minien* 

II.  als  ableUnng  von  dem  verh,  follen 
steht  fülle 

1)  von  dem  opjer,  mit  dem  m  u.  lest,  bei 
der  weihe  tnm  priuler  dem  zu  weihenden  ' 
die  hände  geftUU  wnrden:  es  ist  ein  wider 

der  fülle.  2  Mos.  29,  22 ;  vom  wider  der 
fullf  .\antns.  26;  von  dem  wider  der  ^(11* 
Aarons  vnd  seiner  söne.  27.  vgl.  2  Mos. 
28.  41  nebttVirmnä^oueendieUrHeile. 
e,  midi  fullopfer. 

2)  speise,  nahntng,  mit  icelrher  drr 
mensch  nich  füllt,  um  lfb>'n  :u  könnm  .  in 
welcher  bedeutung  das  wort  gern  mit  huUe 
eneaemenetehi:  derhalben  selten  wir  auch 
dencken,  das  einem  inenM  hon  nichts  besser 
isl  denn  armiil,  d.TS  wir  rnrhl  \ li«'ilt>ng hiihi  n, 
soiidt'in  nur  hidte  vnd  fiiiie  {kleiduny  und 
nahrung).  iber  das  erste  buch  Mose.  il527j. 
V  ij** ;  well  es  ist  allen  Christen  gesagt,  nem- 
lich,  ih<  wir  jm  brauch  nicht  mehr  von  allen 
gfllern  liaben  künncn,  d^'nn  füllen  vnd  hiil- 
len ,  einer  so  woi  als  der  ander,  daran  ein 
jglichcr  jm  solle  gnUgen  lassen ,  ob  die  fttlte 
vnd  bulle  nach  der  person  vngleicheil  vn- 
gleich  sein  muss.  widT  den  wurhpr  su  pre- 
digen, (1640).  Fiy''i  dergeilz  vnd  wucher 


Digitized  by  Google 


FÜLLEN 


732 


FÜLLEN 


scharre!  vml  «atniel  .  .  noch  mos  er  ni<'Iil 
wfhr  (Ifiin  f'ttler  vnd  ilt^rkn  Hanon  hr>l>on, 
vnd  bleibt  aller  menschen  reym ,  füllen  vnd 
hüllen,  mh  md  an,  damit  dauon.  «ftmd. 
'  f  iltci  (füllen).  voU  machen,  nü^d.  vnllen 
Ben.  3,  364'''.  ahd.  rnlt.in  (Gmff  3.  486). 
golh.  iulljan,  von  d^m  adj.  voll,  es  suhl 

1)  (rantiltv  und  zwar 

«)  Mlf  fttotsMi  000. .  waleAM'  den  ^e^en- 
afaiidL  den  räum  beseiehnet.  äergefl^wird: 
die  ff?<»ft*'cra)  sleij:  hin  nh  mm  hninnen  vnd 
fiillet  den  krug.  I  Mos.  24,  16;  der  prie- 
ster  aber  in  Miüiait  halle  sieben  löchtcr,  die 
kain«ii  wasser  su  »chepITeii  vnd  funeten  die 
rinnen,  das  (dasz)  tie  jres  valers  addire 
frrnrkefpn.     2  M<>s.  *> .  dlpse  wrin- 

schlfiuche  ffilirton  wir  new  vnd  silie,  sie  »ind 
zu  rissen.  Jos,  9.  13;  vnd  al«  bald  hefblh 
Ragnel  daa  sie  das  grab  wider  fttUeten ,  ehe 
es  lag  wMrde.  Tob.  8.  19;  da  bedeckt  eine 
wolfkc  >]\''  Inittc  flp«?  stifll»  vnd  die  herrlipr- 
keil  des  licn  n  foltcl  die  wonung.  2  Mos. 
40r  34;  ieK  aahe  den  herm  sitten  aulTeim 
bohen  ^-nd  erhaben  sluel  vnd  $ein  umm  fallet 
•Icn  tpinpt^l.  Jes.  R.  1  ;  vnil  pnll  <cirffiol  sie 
idte  ersten  men$ehen  ^  vtnl  sprarli  zu  jnen. 
seid  fruchtbar  vnd  mchrci  euch  vnd  fnllei 
ivar.,  «Ce  eaj».  9.  1,  erfüllet i  die  erden. 
1  Mos.  i,  28;  der  stein  aber,  der  das  bilde 
schlug,  ward  ein  pro^scr  her/,  flas  cv  ilir 
gantze  well  fnllele.  Dan.  2,  35;  bin  h-Iis 
nicht,  der  himel  vnd  erden  follet,  spricht  der 
berr.  Jhr.  23,  24 1  zum  dritten  gibt  er  da- 
mit seine  grobe  inlpel  gedanrken  an  lag.  das 
er  nicht  anders  von  ;?nHs  wc«cn  an  nllfn 
itrlen  denckei.  denn  als  sey  goit  ein  grosses, 
weites  wesen ,  da«  die  well  füllet  vnd  dnrch 
ansragel.  gleich  als  wenn  ein  stmsack  vol 
Stroh  slorkf't  vni!  nhon  vnd  vnden  dennoch 
ausraget,  tom  abend^l  ChrisU.  (L528)- 
kij\ 

M$  besondere  MftKsdbe  redenaarf en  «twl 

noch  anzuführen:  n)  die  band  jemandes 
fit!l<ni.  h  ihm  das  prirsleraml  ühprfji'hvn, 
thn  in  das  prienleraml  einsetzen :  vrul  soll 
sie  (die  r6dte.  gürtel  und  hauben)  deinem 
bmder  Aaron  sampl  seinen  aitnen  anzieben 
wid  soll  sie  salben,  vnd  jre  hende  füllen,  vnd 
sie  weihen.  2  Mos.  28.  Jl  ivg!.  mp.  20. 
9.  29.  35);  welcher  hoherpriester  ist  vnler 


seinen  brddern,  auff  des  hnih\  'ii<-  i.ilbtilf 
gcsrossen  vnd  sfin»'  IiituI  jpfijllpi  isi.  [^Mot. 
21,10;  vnd  [Micha)  lüllel  seiner  söne  einen 
die  band ,  das  er  sein  priester  ward,  fielt 
17,  5.  fi)  seine  band  fallen  dem  herrn,  i. 
h.  gpgen  ihn  frngehig  sein .  ihm  gescheidie 
oder  ifpfer  darbringen:  vnd  wor  \^\  nn  frei- 
willig seine  band  heute  dem  herm  zu  fallen, 
t  thron,  30,  5;  nn  babi  jr  ewre  be»def»> 
fnilel  dem  berm  .  ircttri  hinzu  vnd  bringfl 
her  dir'  optT'-r  mkI  lobopfTer  snm  haose  det 
henn.   2  rhmn  29.  !n . 

b)  mii  einer  praep.  zur  angäbe  dessen, 
womit  ffoßUU  wir4:  da  gieng  sie  (ff^par) 
hin  vnd  fallet  die  llaasebe  mit  waaser.  t  M'  < 

21.  IH;  «o  vage  jnen  nn  norf,  «o^prvlii 
»Icr  herr,  der  gott  Israel,  e;«  s(dlen  alle  Ifgel 
mit  wein  gefallet  werden,  so  werden  sMto 
dir  Mgen,  wer  weis  das  nicblf  das  man  alle 
legel  mit  wein  füllen  «ol*  Jer.  13.  12: 
fftUo  d*»in  bom  mit  öle.  l  Sam.  I B.  I :  vnd 
verstoptTlen  alle  brUnne  .  .  .  vnd  fillleleß  sie 
mit  erden,  t  Ha«.  26, 15;  seine  baten  fflllel 
er  (der  lötce\  mit  raub  vnd  seinr  wonunn: 
mil  ilein,  das  er  zuri'^scn  hatto.  .Va/>.  2.  \ 
wir  wollen  vnser  heiiser  mil  raube  füllen. 
xpr.  1,13:  vnd  er  begcrte  .seinen  bauch  zu 
füllen  mit  trebem.  £«c.  15,  16;  wie  naa 
sagt  von  vnnutsen  lentten«  man  riolli  eiowrbr 
niil  «chiiizcn  oder  hos^  wcgp  damit  foUea. 
von  der  beichl.  ( I  .'>2 1 ).  k  iiij''. 

2)  reflexiv:  a)  was  helle  sonst  goltge* 
macht,  wenn  es.nicbt  anders  soll  sein,  dem 
das  sich  der  mensch  jmer  mil  seinem  wanst 
vnd  stanck«:ack  tragen  vnd  sich  ewig  ffll- 
icn  solle?  das  15.  cap.  der  ersten  ep.  f 
Pauli  an  die  Corktlher.  { 1534).  ej*.  b)  mr 
wollen  vns  mit  dem  besten  wein  vad  salha« 

filü'^Ti     u  t  i^h.  2.  7. 

I^nllen  l  lullenl.  a.  das  junge  vompjerit, 
esei,  kamel,  mhd.  vüln  {Hen.  'S,  3B6*).  «W. 
folin  (GraffB,  476):  vnd  baldc  werdet  jt 
eine  eselin  linden  angebunden  vnd  ein  füllen 
h.'v  jr.  Matth.  21.  '*  'mrrhrürdig  isl  ('in'' 
hei  dieser  stelle  von  üt  ndseil  gebrachtf 
var.  eine  füllen) ;  die  ochsen  vnd  füllen  ( 1 528: 
füllen),  so  den  ackerbawen,  werden gemengei 
futter  Jes.  30,  24;  dreissig  seugende 

k.imei  uiit  jren  (tlllen  . . .  zwenxig  eselin «H 
zehn  lullen.   1  Mos.  32,  15. 

« 


DigitiZL 


■ 


FOlXEOPPER  733  FUNDGßl'BER 


nileopfer,  n.  im  «Ifen  !«*<.  ein  sur  prie- 
ttenceike  dar^radUMt  opfer  (widder  der 

fülluiig] .  rnt}  trpfrhetn  die  altarstücke  dem 
priosler  tn  die  hunde  gelegl ,  aeine  kände 
damt  gefüllt  wurden  ivgl.  (Meu  1,  a,  a): 
CS  ist  ein  ftllleopITer  sum  sflssen  geruch. 
3  Hot.  8>  28;  von  dem  widder  des  nillc- 
opITers.  u.  2f>:  vnd  «loU  in  sieben  lagfti  nit  lit 
au!»gehen,  mmi  ilcr  lli<lr  der  hüllen  desslilfts 
bis  au  den  (a^;,  da  die  läge  cwrs  fttlleopflers 
•US  sind ,  denn  sieben  tage  sind  ewr  hende 
gcfttllcl.  V.  33. 

Follere i ,  f.  schuetgerei,  fresserei  nnd 
sanieret,  heute  viiilerei  geschrieben:  weh 
denen  so  beiden  sind  wein  tu  sanffen  trnd 
krieger  in  riillerey.  Jes.  5,  22. 

Füllrntein,  füll«itrin,  m.  lileiner  zum  aus- 
ßillen  bt'im  niiniern  dii'tietidfv  stein:  man 
mus  znni  guten  gehow  nichl  allciu  werck- 
ülflch.  sondern  auch  fflllesteio  haben,  iaa 
man  kinder  zur  schulen ßhrm ioU,  (1530). 
Riii' ;  er  sol  mir  nirlit  ilie  Iftckon  l)fis<;(>n. 
noch  eimn  ffllloslein  •rolion.  das  schöne  ron- 
fitemini.  (1530).  MJ' ;  umi  darfl*  der  fnll- 
steine  an  einem  gebew  mehr  denn  der  (|nn- 
dralen.  lischr.  1S1''. 

Ffillnng,  f.  Iii  ^oli  .ih^r  nem*»»  tlon  wider 
der  fultnng  vnd  sein  ileisch  an  eini  heiligen 
orl  kochen.  2  Mos.  29,  3 1 ;  wo  aber  etwas 
vberbleibt  von  dem  Qeiscb  der  (killiing.  v.34. 
tgt.  füllen  1,  a,  n)  und  fülleoprcr. 

Pinid,  m.  mhd.  vunl  iBen.  3,  320'  ).  1  j  er- 
findung:  est  ist  ein  menscbenn  fuiid  ferne 
mensehHehe  erfindung)  das  bapsluro,  da  gnii 
nichts  von  wem.,  grund  vnmd  vnaeh.  ( 1 52 1 ). 
nniij'.  irh  «»cliwcig  der  newen  fdml  (erßn- 
duufjrn)  als  iHjchdrflPkon ,  b!lrh«>n  vml  an- 
der kriegshendei.  ausieg.  der  ep.viideuang. 
voMMhiMif.  (1528).  Fiij'. 

2)  sodann  besonders  etwas  mit  litt  aus- 
fpdnrhles,  ein  Kunstgriff,  hniff',  schlich:  vnd 
h.Ti  vliir  die  annatcn  vnd  monal  ein  solch 
fund  erdacht.  <ias  die  lehen  vuil  pfnind  nach 
dreyerley  weysze  ta  Rom  bebafll  werden. 
an  den  chrisll.  ndel.  (1520.  «erM>  Q»sg.). 
nij*  :  das  allf^  /»'irliiMi  swA  nncr  vpr5tagt«?n 
sach  vnd  vcrzwciiiellen  handeis,  der. mit  gc- 
srhrey  vnd  solchen  bttsen  flinden  sich  stercken 
ttnsst.  Vi  wid  CatUtaä'M  anlieorf  anfd. 
BtHumvUimS^  an  \»  Friedrich.  Jen.  l,  1 56\ 


Nideling,  s.  flilllig. 

fflndelilinil.  n.  infans  expositus,  ein  aus- 
gesetztes und  dann  auf(jrfitndpnes  kind :  sol- 
len derhalbe»  frolicli  ^olt  [oin-n  vnd  dancken, 
das  wir,  so  von  arl  vnd  nalur  nicht  kinder, 
sondern  fflndeling,  fOndeUtinder  sind,  durch 
jn  zu  solcher  gewalt  vnd  herrligk^il  komen 
Eisl.  2.  43fi".  die  Schreibung  filn  U  Ikin-I 
welche  auch  in  den  tisch,  [i^**  vorkommt, 
Ml  die  ursprüngliche  und  aüein  richtige,  da 
der  erste  AeU  de$  woHet  da$  «ow  fund  wvU- 
telst  der  enämg  -d  t^kgeleUete  ftlndel  ». 
ßlndling  ist. 

Fnndgrnbc^  f.  vaput  fodtnarum,  ein  nach 
Weigand  (m  GrMt  iMk.  4.  540)  früh 
im  1 6.  ß.  aufgtkemmener  bergmanneam- 
druck,  welcher  von  L.  öfter  bildlich  ange- 
wandt wird:  alszo  haben  wyr  uw  liic  ynn 
Mose  die  recht  güldene  fund  gruiic .  darausz 
genummen  ist  jdss  (aUes)  was  von  der  goll> 
heil  Christi  jm  newen  testament  geschrieben 
ist.  nusleg.  der  ep.  vnd  evang.  vom  chris- 
lag etc.  ( ir)22).  Oij'';  projdielen  haben 
ynn  diszer  fundgruben  fast  gcerbcyl  vnd 
yhren  schalt  erausigraben.  ebeml. ;  das  ist 
der  treffliche  kilstlirlit-  srli.iiz  vnd  oiii  Itrun- 
*[\\c]\ ,  j.i  die  rechte  fiimignibe  aller  giUt- 
lichen  güter,  lebens,  Irost  vnd  Seligkeit,  wer 
es  nur  .glauben  künde,  das  ll.cap.Jo- 
heMHie.  (1530).  Riij^;  es  ist  jnn  diesem  vers, 
da  er  jn  nennet  priesier  ewiglich  oder  ewiger 
pnf»sler,  ein  grosser  rfiflifr  Imm,  ja  srhaf? 
vnd  fundgruhe  aller  christlichen  lere,  diji 
110.  psatm,  (1530).  aüj";  wo  der  bapsl 
dts  sUick  solt  hallen,  lenffel,  welch  ein  armer 
heller  soll  er  wrrtlen  niil  iIIim)  kliistrrn. 
wenn  «!olcli  bertrwprck  .  fiiml!.'nil)  vnd  haii- 
del,  ncmhch  fegfewr,  messen,  vvalfarlen, 
Hiilllen  .  . .  mflsien  zu  gmnd  gehen,  wm 
den  rn)irilij.<;  vnd  Kirchen.  (1539).  Fj**; 
ilarumb  las  dein  dünckel  vnd  ffllon  faren  vnd 
halte  von  dieser  schrifH  ;ils  \on  dem  aller« 
höheslcn,  edleslen  heiligllium.  als  von  der 
allerreicbsten  Aindgruben,  die  nimer  mehr 
gniig  ausgngrflndet  werden  mag.  voiT.  auff 
das  alle  ft  i  u  d  s  eil  1.  3  <  1 1 . 

Fundgraber,  m.  einer  der  berulsma.szig 
den  hergbau  treibt,  ein  bergmann,  in  /bl« 
gender  aleito  woh(  eo  viel  olt  st^etUgräier: 
daromb  geschieht  den  trawlossen  vnd  vn« 


Digilized  by  Google 


PUNDGRUBNER  7 

gleiibigeii  gleich  wie  den  vnseligen  fundgru- 
liem.  euang.  von  den  Uehan  ouuatMigen. 

(1521).  Fiiif.  ^ 

btium,  mMtgaiäidt§m  n,  ahfdeUel  vom 

riiiiiignibe,  wie  gürliier  von  g.iiie,  i,'Iückiier 
von  glorko  u.  a.  m.  il.i  i^fallh.  (J,  lf>)  gibt 
er  den  sciiulxeii  aitll  «  i  «Ion  drey  ruiidgnit>iioi , 
ticnilich  rotl,  noiien  vnd  diebe,  das  sioil  ja 
schendlicha  haier,  wenn  man  sie  vherschrtzc 
sc  tzpt.  da«  5.  6.  vnd  7.  caji.  t,  MaUhei. 
(1532).  iiiiijv 

FÜndlc  (fuiidle),  H.  ditn.  tun  liuid  ur- 
ßndmtg,  fein  ausgeiadUer  hi^Mgriff,  kmiff, 
AiAer  Metner  kunstgriff^  lUmner  jbtjf,  fei' 
ner  listiger  antchlag:  seynd  das  iiil  vf»r- 
dricsxliehe  leiifTolisoh«!  riindle.  an  den  chrisU. 
adel.  (1520).  Oij'';  hlixcu  viid  ditnucr,  ver- 
inaledeyenn,  vordampnen  vnd  was  der  fundle 
inehrsein.  ebend.  Iliiij" ;  ich  woll  du  Idiebsl 
daheymeii  inil  ilcynon  IrewmPii  viid  eygen 
funüte.  au/f  du^  vbirchritU.  buch  bochs 
Emner»,  (1521).  Dj'';  denn  sie  habeo  ym 
gewissen  widder  geselle  noch  euangelion 
ifdit,  soniltrn  yhrc eigon  fundle  viubs  hauclis 
willen,  der  proyh.Sarharja.  (152St.  Slij**; 
denn  vus  verfUren  nicht  su  der  nienschüu 
bttie  ffUndle.  wewA.  15»  4.  häufiger  ist  dßs 
gteichbedeiOende 

Fünfllein,  n.  oder,  wie  L.  ijfu'olmlich 
noch  mi(  uui'titfalleli'm  i  hat,  rilndliii,  eben- 
falls ditn.  von  iund:  da  einer  den  andern  . .. 
mit  behendickeil  vnd  sellsamen  fynantten 
odder  geschwinden  fiindlin  vbcrforteylt. 
deudsch  rateeh.  (ir)20  .  .! ij" :  >iichen  vnd 
diohlen  so  bellende  iiindliii  sml  schwinde 
griflc.  ebend.  Liij'';  vnd  lindcl  :iicli  aho, 
das  heiligen  dienst  sey  ein  lavler  menschen 
tband  vnd  ein  eigen  iülndlin  {eine  eigne  er- 
findung).  ein  sendbrieff  von  dolmetschen. 
(1530).  DJ';  das  iUl  nichts  so  geiaeto  isl, 
ak  das  rechl  vnrecht,  vnd  aus  vnrecht  nsdit 
machen  nll  atierley  geschwinden  iQndlin  vnd 
si'ltzamoii  rtMidcn.  das  5.  (i.  und  7.  cap. 
s.  Matlhei.  (1532).  aiiij»;  da  erfand  nii  der 
bischoff  das  fündlin  vnd  gedachl  das  paliiuro 
den  f  ochem  xu  bezalen  mit  des  mens  beotel. 
leider  das  bapstum  zu  Rom.  (1545).  Lij**; 
bemühe  dich  nichl  reich  m  worden,  vnd  las 
ab  von  deinen  fündlin.  spr.  Hai,  23»  4. 


U  FÜNF 

Vindlibsu*  n.  teas  fiindelhaus:  vnM 

jjoy  den  Iktph  zu  Nflriiherg  guKerfuggcseyn, 
dasz  er  ins  iündlihauä  niovlil  versehen  wer- 
den, de  WeUe  5,  402. 

fMUl,  *.  randlein. 

Findling,  m.  was  fUndclkind:  wio  riwrt 
ein  arinei  »'IfiKlt-r  w.iisen .  hurkind  oilcr 
liindling  Voll  vuii;ii)  iroiuen  man  zuiu  son  an* 
genommen  wird.  atiUeg.  der  ep.vndeiienf. 
von  ostern  etc.  (1544).  Ci*5'.  auch  dis 
form  fiiiiih'liii^'  hegeffnet.  s.  fiind«»Ikind. 

Ffindliuhnuti)  n.  tco«  fundclhnus.  tmr  etn- 
ma/ (ier  p/.  fUndlinheuser.  Usdn.  143^ 

9M  (funlT)»  fütM^ue»  mhd.  vftnf  (0m.  3. 
43()"),  ahd.  finf  (6'ra/f  3.  541),  goth.  fiinf. 

1)  slfhl  riiiif  hi-s-fimmi-nd  vor '  intern  fiabst., 
SU  findet  keine  fiestun  stall,  z.  b.  tiiiil)  jai. 
1  Mos,  45,  ü;  fUiill  feicrkleider.  45.  22: 
funlT  eilen  lang.  2  Jfot.  27,  1 ;  funff  elko 
hoch.  38. 18;  fttolT  widdti  .  fiinirböcke  mA 
fflnff  jcrigc  lemmer.  4  Mos.  7, 17  ;  ich  habe 
noch  filnlT  briider.  Luc.  IG,  2S  u.  §.  w. 

2)  aUekuiekemi  begegnen  die  fieeHerten 
fofmen:  »om.  «.  oee.  filnlTe»  doL  filnlen. 
aber  kein  gen.  fünffer,  «ondem  wiederum 
fiinfl'e ,  z.  b.  wolllestu  denn  die  gantze  stad 
verderben  vtub  der  fuoflc  willen?  1  Mos. 
18,  28;  fiinffe  (te.  teppisAe)  soitu  an  eia- 
ander  fUgen.  2  Mos.  28,  9;  vnd  soll  riegel 
nmclicti  von  foern  liolU,  ftinfle  zu  den  brr* 
Ich  ;ni(r  »'iiier  seilfti  der  wt>nnnge  vnd  funife 
Mi  den  brelen  auli  der  ander  seilen  der  wo- 
nunge  vnd  flraATstt  den  hreien  binden  an  der 
wonungc  gegen  dem  abend.  26, 26  ti.  27;  vier 
kiinige  (rüsteten  sich  xu  strHfrn)  mit  fünifen. 
1  Mos.  14,  9;  ja  für  fiiullen  werde!  jr  alle 
Hieben.  Je«.  30,  17.  häufig  unterbleibt  je- 
datA  ÜB  fUseem  auth  hei  ohtointer  ttettemg: 
fUnfT  vntcr  jnen  {den  zehn  Jungfrauen)  «airn 
liirirht  vnd  fiiijff  wrircn  klug.  Matth. '2h.  2  . 
denn  von  nu  an  werden  fünlT  in  einem  haiivr 
vndns  sein.  Mmc.  12,  52;  finJT  sind  gefal- 
len, offenb.  Jeh,  17»  10* 

3  |  reden.'iarten.  nicbl  fünf  zahlen  k'^nnpri. 
nehr  besrhrankt ,  geistesarm.  '■infällitj  sein: 
man  liudet  einen  der  from  ist,  kan  doch  kaum 
fttnflTe seien.  amleg.ierMdungepot.  (1528). 
C5*.  seine  fönf  sinne  haben.  Uu§,  verstän- 
dig, tüchtig  sein  :  wie  er  jnii  dem  bflcUeia 
I  von  geslolen  bneuen  (mein»  achlea»)»  wo  er 


bigiiized  by  Google, 


anders  sein«  lÜDlTsynne  helle,  «leudlidi  vud 
greiSlich  gaug  solt  goruinieii  haben.  Verant- 
wortung der  auff gelegten  auffruv.  il533! 
*  2'" :  herzoi;  Johanns  Fri»Hlrich  chm  fiirsl  von 
Sadiüeo  ...  läl  Teubchiaiides  heil,  ein  goU- 
fdrehtiger  vnd  vcntendiger  fam,  er  b«l  fdBff 
sinn,  golt  «rbalte  jn  Nage  seit.  amen,  tischr. 
34t)''  bti  Grimm  sack»  fünf  zipfc! 

tiabeii  wollen .  mi/o  stm  wollen  als  an- 
dire:  «ye  klttglinge.  ehrgciuige  vnd  rhum- 
relige  HanMD  in  allen  gassen»  die  desx  sack$ 
Wüllen  fünir  zipfTrl  haben  vnd  alles  regieren, 
|as<r  man  jmnt«'!-  f;»hr«'ii.    lixrhr.  IST'". 

käuteektif  /un/  ecken  habend :  vn<l  im  ein- 
gang  dea  ehurs  macht  er  iwo  thtlr  von  Slc- 
bawni  hnitz  mit  fünflecketen  pfoslcn.  Ikön. 
t),  31.  orkf't  ist  gekürzt  aus  ci  kiclil,  mhd. 
Hikcht  [Heu.  1,410'>.  v^/.  aucA  dreieckel, 
viereckel. 

Viiferlei,  quinque  genenm,  gleich  atter^ 
lei,  beiderlei,  •dreieriei  u.  a.  OM  AM  «mandei 

gerückten  genifirfn  fnisprungen:  sie  scbrey- 
heii  in  der  selben  luillcii,  das  die  arlikel,  szo 
da  aiiir  einen  bauU'en  urlzelel  werden,  eüicb 
ketimeh,  ellicb  yrrisch,  eüieh  ergeriich, 
eüicb  vorfuriach»  eClIich  für  cbristlirben  oren 
vnleydcnlicb  sfiti,  vti-l  iK/n  rmillViti's  ulickel 
machen,  wiädei  äte  bullen  dei  endchrists. 
(I520J.  Aiij\  JiidfffiiiMiffjf flft :  vnd  ist  lu 
mercken,  das  der  ganizc  psalter  fUnfferley 
handell.  vorr.  auf  den  fuUltr.  Bini»9il 
7,  328. 

FinfhMdcrt  (funllhuiulcrlj,  quingenU: 
vnd  lebet  darnach  liinfhiuidert  jar.  t  Jfoi. 
11,  11;  fanffhttndert  sekeL  2  Met.  30,  23 ; 

fünflliundprt  nienncr.  1  rhron.  f>.  12.  öfter 
steht  unxusamtnengerüvlu  rilnll  hniiderl: 
Noah  war  funif  hundert  jnr  all  \nil  zeuget 
Sem,  Harn  vnd  Japheth.  1  Mm.  5, 32;  aeina 
vielis  war  .  .  .  fttnll  hnmlorl  joch  rinder  vnd 
fUnflr  hundert  eselin,  Fliob  1,3;  ein«r  war 
äcbtlMig  fiinff  hnnderl  grosscben.  Luc.  7, 
41.  auch  mit  dem  daL  hunder leu:  ja  (je) 
von  fSnflr  hunderten  eine  seele.  4  Mo$, 
31,  28. 

füunnuil ,  fininquies:  vnti  man  lini;  jut  ii 
essen  für  vuu  seniem  Usch,  aber  dem  Ben- 
jamin ward  ffinff  mal  {in  den  predigten  lifrer 
4at  enU  kuckMiw.  fnnflteal)  mehr  denn 
den  andern.  1  Jfoi.  43>  34 ;  von  den  jOden 


FÜNFTEN 

habe  ich  f&nff  mal  empfangen  viertig  «Ireifh 

weniger  eine.s.  2  Cor.  11,  24. 

Kftnffüusend,  quinque  millia,  bei  L.  stets 
uuzusaminengerückt  ninfT  laiisenl :  .il>pr  anfT 
derselben  Strassen  schlugen  sie  iiinll  lauseul 
man.  ridU.  20, 45 ;  daa  gewicht  seines  pan- 
tzers  war  fiinff  tausCBl  sekel  erlu.  1  Sam. 
17,5  u.  öfter. 

Finfte  (funflVc),  die  ordinaliahL  von  funi, 
mM.  nlnfte  (J^en.  3,  436'  j,  ahd.  finflo. 
fimfto  (Graft  3,  543).  da»  leorf  tidM 

1)  adjectivisch  :  da  ward  aus  abend  vud 
morgen  der  ftinfTle  \ti<;.  1  Mas.  1,  23;  vnd 
(  Lea)  gebar  Jacob  den  lünllU>u  suu.  30,  17; 
das  rUnUte  teil.  3  JFof,  5,  16  ».  «.  /l 

2)  substantivi$iA  d&  fünfte»  eine  oAgahe 
des  fünften  theiles  von  naturerzeugnisxen : 
vnd  scbalfe,  das  er  amptleult-  verordne  im 
lande,  vnd  uewe  den  ItinlTlcii  in  Egypieu- 
lande  in  den  sidben  reichen  jaren.  1  He«. 
41,  34  ;  vnd  von  dem  getreide  soll  jr  den 
liinllien  Pharao  pHipn  ,  vier  teil  sollen  ewer 
.sein.  47,  24;  wil  aber  jemand  seinen  z«-- 
bendcn  lüscn,  der  sol  den  luiiUlcu  drüber 
geben.  3  Mo*.  27,  31. 

3)  adoerbMUÄ:  (b  MUille  Saneballal 
zum  riinfl\(>n  mal  zu  mir  seinen  knabeii  mil 
einem  offenen  brieue  in  seiner  band.  i\eh, 
C,  5. 

4)  redenaarle»;  diss  bapatumb  ist  der  kir- 

chen  eben  szo  nutz ,  alsz  daz  funlTl  radl  am 
\vat,'en.  grund  vnd  ursach.  (1521  j.  Ij''. 
den  funneii  zipfei  am  sacke  suchen,  eineM 
vorait^  vor  andern  gieü^tberechiigien  hea»- 
spruchen:  also  ihul  herliog  Georg  auch»  er 
suchet  den  ründlen  zipfFpl  am  sacke,  er  wil 
den  Norziig  vnd  preri)}^ative  haben,  da  doch 
vnser  ciiui-rüi^l  gleich  recht  vod  gerechlig- 
keit  mil  jm  hat.  tUehr»  337 ^  «fl.  4fe  re- 
densart:  des  sacks  fünf  zipfei  haben  wollen 

unter  fÜTi!'  'A  \. 

Vünflen.  su  gerüstet  2  Mos.  13,  IS  be- 
merkt L.  am  rande:  ebreisch  gcfünil'ict. 
was  das  sey,  lassen  wir  andere  suchen,  obs 
sey.  das  sie  bcy  fünff  haulSm  getogen,  oder 
liey  fiinflen  neben  ander  gangen  sind,  oder 
was  solch  fünffe  «ey.  denn  von  der  fuuflleu 
rieben,  so  das  banilsch  erreicht  am  leibe 
(wie  die  jöde  hie  klttgehi)  verstellen  wir 
nichts. 


Digitized  by  Google 


736 


PIJNKELX 


^Mfichci ,  ^'ndeetM:  ruiifrzelien  <r)lt'ii 

hoch  gieiig  »las  gevvesspr  vbcr  «II«'  litTiic 
1  Mos.  7,  20;  '^h»  aber  halle  lunlUctieii 
üdne.  2  Sam.  9,  10;  ruaffsehen  jar.  2kihn. 
14,  17;  viid  blüib  riiuirzebeii  läge  bei  jm. 
GaL  1,  IS.  keule  überu-ivyl  die  zutammen- 
gezogene  form  fmifzelm.   vffl.  wUcn. 

VaifieluilC,  die  ordiuaUaiU  tun  fuiil- 

Kchn,  toiKef  bti  L,  noch  Ainlbebende»  «M. 

vÜDfieheiidc  (Ben.  3«  862") :  am  ruiiflzehen- 
♦len  t  if,' •  tes  aiiiicm  monde».  2A#»«.  IC,  1  ; 
iiu  fiutiLeheudeu  jar  Aiuazia.  2kön.  14,  23 ; 
in  dem  funSieheodeu  jar  des  kei^urlhutu:« 
keiiieK  Tyberij.  Lme.  3»  1. 

VuHflig,  quinquaginla ,  mhd.  \üiihcc, 
vumfsec  {Ben.  3,  S5b').  ahd.  finfzuc.  finif- 
xuc  {Graff  3,  54 2 ffoih.  iimfUgiiw. 

a)  «f kfM  iImii  «tdtfl.  «t«M  l&kfiig  «leb 
oAiie  fUmoH,  ».  k,  ftinffsig  gülden,  WVlIe 
6r.  6.  3 ;  drey  hunderl  dien  su^  (1>^  Icnge, 
fiiiiirzig  elleii  dit*  weile,  vnd  drcissig  eilen  die 
hohe.  1  Mos.  ii,  15;  e«  mik-iiten  vieUeichl 
fnnirzig  gerechten  in  der  tdad  s^/  18,.  24; 
viidsollfuiiffzig  güldene  hcfTli'  tiiachcn.  2  Mos. 
2G,  ti ;  vinb  funflsig  gerechter  wiUen.  t  Jfmr. 
18.  24. 

üf  dagegen  kann  es  alitiHStehend  fleclierl 
werde«!,  x,  b*  bin  ich  ein  man  goties,  so  vile 
Tewr  vam  faimel  vnd  fresse  dich  vnd  deine 
funfTzige.  da  fiel  fewr  vom  liimcl  vnd  fräs  jn 
vud  »eine  funtTxi^jc.  2  kön.  1 ,  1  (* ;  ebenso 
V,  12;  vnd  er  sandle  hin  zu  jm  einen  beubl- 
man  vber  funflsig  sampl  denselbigen  raalT- 
xigeii.  0.  U ;  sam|i(  seinen  fuiilTzigen.  r.  1 1 
u.  1 3  :  niil  jren  funirzigcii.  r.  14;cins(iick 
\un  tuulTzigeu.  4  Jfojf.31,47  ;  duuiaugulie.'«, 
las  meine  seele  vnd  die  seele  deinerknechle, 
dieser  fiinlTzigen,  für  dir  elwan  gellen,  ff.  13. 

fnnfiiggte,  quinquagesimus,  die  nrdinai- 
zahl  des  vorigen .  vnd  jr  soll  das  runfTzigsl 
jar  heiligen.  AMos.  25, 10;  denn  das  fuufl- 
sigst  jar  ist  ewr  halliar.  1. 1 1 ;  hi»  in»  funlT- 
zigsl  jar.  4  Mos.  4,  3. 

I'nnke,  m.  scinliUa,  mhd.  Miiike  tHen.  V 
436',),  ahd.  funcho  tfira/f  i,  527):  «4ci 
lunckc  seines  fcwrs  wird  uichl  leuchlen. 
Wob  18,  5;  aus  einein  funckeii  winl  ein 
gros  fewr.  Sir.  II,  34 ;  aus  seinem  munde 
fareu  fackeln  vnd  fewrige  funfketi  scliiessen 
her  aus.  Uwb       10;  grausame  funckcn 


aus  den  aug«*n  blickelen.  weish.  11.  lü. 
cinmai  auch  der  pl.  füncken  :  es  xiHen  vntt 
müssen  doch  die  {lapisieu  vndjrgoü,  der 
leuffbl.  mit  jreui  wülen  vnd  loben  nicbi»at- 
ders  Ibun,  denn  jua  die  asscheu  blaseu,  lU« 
{dasz)  jnen  die  füncken  vnd  .is>clit'ii  Ju  ilir 
.iiigcn  stieliL-n.  mrr.  auf  die  schrijl  irk. 
Heg  ius  wtdei  die  goilioseH  OlutdttrsligtH 
faulüen  ele.  (1&4!).  Aüj".  «M^entiM 
und  bildiich:  vnd  Wüllen  meinen  fuackw 
(den  Itlzlen  sprosz  meines  gcschlrchls)  ao»- 
lesciieii.  der  noch  vbrig  isl,  das  oieineni  oiaa 
kein  nauic  vnd  niclils  vbrigs  bleibe  aufferdta. 
%Sam.  14, 7 ;  so  ist  kein  funekenoehlropitB 
rliri.silicher  gedancken  jnn  dem  selbigen  Iier- 
tzen.  rermanun^  zum  <ii>  rament.  >  1  D^t)'« 
Bij';  eui  iuncke  vemuulli  ta«  den  juäen 
vnd  jren  lügen.  (1543j.  Aiij*. 

Vmkel ,  m.  tcas  funke,  ffON  wkkm  n 
abgeleitet :  widder  sdicfi  .<tnrckc  l>cwcnm«; 
dicszes  christlichen  arückels  lialK-ii  meiii*- 
widderparl  duch  nil  eiu  luUei  der  iiciiiiin 
noch  ein  funckei  d^r  vomunfll  fnr  yhre  mvf' 
nung.  grund  vnd  vrsach.  (1521).  bii^'; 
es  geschi«  Iii  auch,  das  j-ulcht;  f.ilM'hc  [»itsjfr 
ynn  hetiaclil  yhrci  isiind  widdcruiub  (»ir 
I  \\o\  liell  yiu  herUeii)  eiuplindeu  Oaiutucn  vnd 
funckeii  der  iust  voriger  sund.  ebend,  <I521). 
e  iiij". 

l-rinkfln  |funkl<  ni,  funkeln,  scinliUare: 
i>t  iiichl  ein  freundlicher  blick  oder  gut' 
dig  gesichi,  sondern  ein  sawr  aomig  ansehen, 
darob  sich  die  siiru  runUdl,  ,dle  nnse  im' 
|>fel  vnd  die  augen  rot  vnd  glw  funckleu. 
auHleg.  der  ep.  vnd  euang.  nm  ostem. 
il544).  Aij";  er  wird  aber  fori  fareii  »uJ 
mehr  arlickel  angreyffen ,  wie  er  schon  f^ 
ckeli  (Jen. 3, 97^*:  fiinckelM  mit  denaugtt, 
das  diu  lauife,  fHiMind.  ()liri>lii>  niohu  »f». 
das  diese  warl  Christ*  noch  fest  tiehen. 
(1527).  anj'';  uiein  Widersacher  fuockelt 
iQil  seinen  engen  anlfmich  {vig.  schirfl  seine 
augen  gegen  mich ,  d.  i.  wirft  schneidnit 
hlicke  mir  zu),  tiioh  IC,  'J ;  der  iirv.J  wis/ 
>(.'ineni  gesichl  gleich  firai  vnd  fuuckeil  iiu 
grosser  boszheil.  auff  des  bock*  zu 
ISM*  ontoorf.  (1&21).  aif ;  vnd  wte«il 
die  vnmessige  gäle  seiiic>  ^ütilichen  willeu« 
dem  allen  Adam  zu  h«t  li  vihI  In  f  '♦Tl-urgfen 
isl  .  .  ,  so  habejj  wir  doch  >eu>  hedi^es 


bigitized  by  ^[dfifiS^^ 


FtlNKLElN 


737 


PCR 


gcwiise«  wort,  Hm  vm  solchw  verliorgenen 
willen  anxägcl  vn-l  ia  das  gleubige  hcrir 
fiiuckHl,  «Ja  er  .illonihallion  in  rffr  v<-liii(li 
vtis  <;.i|?t^n  es  sey  mchl  zorii,  »omleiii 

«nel  griail,  wenn  er  die  kinder  »traffet.  Jen. 
6  374*» 

das  wort  kommt  erst  nhd.  vor  ( zuerst 
erscheint  es  in  flrt\  focabuluricn  des  15. 
j/i.j;  mhd.  QiU  dafür  viipkcn  (Uen.'A,  43B'  ). 

roMkieia,  fiukliD,  n.Uleinerfunke,  fünk- 
chen,  MMUMa,  mhd.  vttnkcltn  {Ben.  Z, 
43$**).  Um»  von  funke. 

t)  eigentlich    1 1  seslu  ins  füncklin.  so 
wird  ein  f,'ros  fewr  .iraiis.  siH'icsUi  ahpr  ms 
füncklin,  so  vcilesschl  es.  Sir.  2b,  14;  {er 
mtl)  aus  dem  kleinen  angehenden  filDcklin 
<iin  fewr  anbrennen.  d«w  16.  eap*  «•  Jo- 
(1538).  »dij*. 
2)  uneigenllirh  undbildlieh:  das  schnau- 
Im  II  in  vnser  nasen  isl  ein  rauch  viid  voscr 
rede  isl  ein  füncklin ,  das  sich  aus  vnserm 
kertsen  regl.  wenn  dasselbige  verlonclicn 
isl  so  isl  der  leib  dahin  wie  ein  Imlerassclio 
iceiih.  2, 2  :  wir  lit-I-lifli  ^iml  nllc  scint?  wcixki' 
vviewnl  iii^n  kaum  ein  lüncklm  (.ein  klein 
wenig)  dauou  erkennen  kan.  Sir,  42»  23 ; 
das  scheiden  von  belle  vnd  iische  ein  recht 
,  heschtidcn  isl,  das  (dasz)  kein  füncklin  der 
ehe  da  l'lf'il  l.   von  ehpmehen.  (1530).  Gj''; 
wo  sie  nur  ein  innckliu  vrsache  dazu  gefun- 
den haben,  ebend,  Biif;  nu  isl  dennoch  ein 
lüncklin  odder  zwey  der  lugend  vnd  erbar- 
keii  jnn  jnen.  «iH«  pred^l  vom  verlornen 
»chdf.  i  l533).  Aiiij*. 
Vuoklen,  s-  fuukelu. 
t^iinkün.  s.  füuklein. 

Kr,  mhd.  vör  {Ben.  3,  37  4 -37  S),  ahd, 
furi  {Graff  X  016  /f. I,  goth.  nn.r.  rmc  prir- 
Ukel .  die  bei  L. ,  der  fast  durchgängig  liir 
schreibt,  noch  den  ihr  organischer  weite 
sukummenden  grSsteren  umfang  behwptet, 
W&trend  *ie  heule  durch  vur  (s.  d.)  bedtm- 
tend  beeinträchtigt  itt.  eie  dient 

1.  uU  praeposilion  und  regiert  al 

toiche 

Ajdenaec,  wdeherinderäUerenepraehe 
allHn  von  ihr  abhieHg  {vgl.  Grimmgr.i, 

7g5 — 7S7).  hier  gehl  liir  bei  L. 
1 1  auf  den  ntum  und  bedeutet 


o)  vornhin  in  beiiehung  auf:  vnd  lagen 
ftir  den  garlen  Kdcn  don  cherubim  mil  einem 
blossen  haweuden  schwcrl.  l  Mos,  3,  24  ; 
mOI  gieng  eraus  lu  jnen  Itar  die  ihür.  !  9, 6 ; 
vnd  Ihalen  als  denn  den  stein  wider  fnr  das 
och  an  seine  slet.  29.  3  ;  vnd  legi  die  siebe, 
die  er  gesrhilel  halle,  in  die  ircnckriuneu 
für  die  her  de,  die  da  koiuen  muslen  SU 
trincken.  30.  38;  wenn  aber  der  Uulll  der 
rilelioge  hcrde  war,  kgle  er  diese  siebe  in 
die  rinnen  Pur  dir  andren  der  berde.  w  41  ; 
wenn  k  Ii  dir  jn  nicht  wider  bringe  vnd  für 
dein.'  äugen  stelle ,  so  wil  ich  mein  leben 
an^  die  schuld  iragen.  43.9;  gehe  von  mir 
iiUo  dicli ,  ilas  du  nicht  mehr  für  meine 
.      M  konipst.  2  Mos.  10.  28;  so  bring  ju 
sein  berr  für  die  güllcr.  21,  6  u.  so  noch 
in  zahlreiaan  stäO&n  ikr  Mftel,  t0O  heu^ 
aiM^oten  vor  «eisen. 

b)  vorwärts  in  heziehung  auf.  so  in  der 
formet  Tür  sich  und  hiiiler  sich  —  vorwärU 
und  rückwärts :  wie  man  die  kinder  jon  der 
schulen  leret  die  bucfastaben  kennen,  das 
idasz)  sie  mttssen  das  abc  für  sieb  vnd  bin- 
der  sich  sagen,  rom  schem  hamphuras. 
(1543).  Fj";  aber  mil  den  vachrislen,  der 
die  weil  vol  isl ,  kan  niemand  biader  sieb 
noch  für  sich,  vonehenuhen,  (1530).  Aij". 
eine  sadw  gehl  für  sich ,  geht  vorwärts,  hat 
fortgang,  gelingt:  wo  nil  phub  ist,  da  vor- 
missci  sich  yderman  mit  wercken  itu  bessern 
vnd  gou  gefellig  machwi,  vnd  WO  das  selb 
für  siebgeet  (öribienber^«  druck?  gabt),  so 
wechsl  daraus!  eyn  falsch  si.  bfrcvormessen- 
heyl,  nis  scv  der  mensch  mil  goll  vmb  seiner 
werck  willen  wol  daran ,  wo  es  nil  fur  slch 
gcel,  da  bal  das  gewissen  kein  rüge  vnd  wcysz 
nil.  wie  es  thun  sol,  das  es  golgefellig  werde. 
pijn  sermon  von  dem  n.  (est.  i  Lotlhers  drvrk. 


1520).  Oij»;  dennoch  gehet  golles  ordnuii- 
für  sich,  vonder  wineMmom.  (1533).  Mj''. 

2)  desieftim^desmtKiemacc.  con<(ruter- 
len  lür  auf  die  zeit,  wie  sie  noch  mhd.  häußg 
isl  (vgl.  Ben.  3,  377'  ),  scheint  bei  L.  nicht 
mehr  vorzukommen,  mir  fehlen  wenigstens 
belege  dafür,  desto  häufiger  ist 

3)  die  besiehung  auf  andere  verhältnisset 
tcobri  tat  abgeMUie  bedeutwng  hat.  es  be- 
zeichnet 

a)  Stellvertretung  und  sld^t  hier  eben  SO, 


Dlgitized  by  Google 


738 


rOB 


wie  d<is  den  gen.  bei  sich  führendr  ,in<l,ill 
oder  stall  V  der  herr  wir»!  deinem  lande  slaiib 
vnd  asscben  für  regen  geben.  5  Mm.  28, 
24 ;  so  wachse  mir  disleln  für  vvcitzen  tnd 
dornen  für  gersien.  Uioh  31,  Iii  :  ynt\  wird 
sUnck  für  gut  gerucli  sein,  vnd  ein  Ins.  I».ind 
für  ein  gurlel,  vnd  eine  glalze  für  etn  kr;ins 
har  vnd  far  einen  weilen  mantel  ein  enger 
sacki  Jes.  3.  24 ;  wo  Idliei  vnler  euch  ein 
son  den  vakr  vml»s  lirol,  diT  jni  ninen  stein 
dafür  biete  ?  vnd  so  er  vmb  cmen  Jiscii  billel. 


1.^ 


der  jm  eine  scbltngen  für  den  fisch  biet  . 
.Xmc.  1 1, 1 1.  —  ich  («o  ersähU  Luth.)  habe 

jnn  mftnrr  xw^nü  chu^  liistorien  pehürt.  wie 
eins  nials  der  |.riMlip.  i  sey  plülzlirh  kranok 
worden,  als  er  iizi  hat  sollen  predigen ,  da 
sey  einer  komen  zu  jm  vnd  habe  sich  erho- 
len fiir  jnen  zu  prcdi-t  ii.   <  .»n  der  mndtel- 
messc.  fl5;{4).  Mj\  lin  ■ '-jü-icht  gui(  zu 
Mose)  soll  zu  jm  [Moses  bnider  Aaron  ül 
gem^ntj  reden  und  die  wori  in  seineu  mund 
legen  ...  vnd  er  sol  für  dich  snm  voick 
reden,  er  sol  dein  ninrnl  -.  in  vnd  du  soll  sein 
goll  sein.   2  Mos.  4.  I  T..  Ui ;  siho  ith  babi 
die  leuilen  genumeu  vnler  den  kindern  Israel 
ftar  alle  erslcgeburl,  die  da  niuller  brechen 
M  i  r  aeii  kindern  Israel,  also  das  die  leniten 
^()ll<'ii  iii.'iri  si-w.  denn  die  ersten  gehuFlMnd 
mein.  4  Mos.  3,  12.  1:5;  sinlemnl  wir  hai 
len.  das  so  einer  für  alle  gestorben  ist,  so 
sind  sie  alle  gestorben.  2  Cor.  5,  14  ;  denn 
was  ich  jlzt  lel)e  im  fleisch,  da»  lebe  ich  in 
dem  glniihen  des  sons  gelles,  der  mich  g< 
liebet  hat  vnd  sich  selbs  für  tu  ich  d.irg»'<jchen. 
ö«/,  2»  20.  in  dieser  letzten  stelle  geht  für 
iehon  über  in  die  bedenhmg 

b)  zum  betten,  zu  gntulen,  zum  vortheil 
das  isl  mein  leib,  der  für  euch  gegeben  wird 
...  das  iüt  der  kelch^  das  newe  lesfnment 
in  meinem  blut,  das  ftir  euch  vergossen  wird. 
Luc.  22,  19.  20;  ein  guter  hirte  lesset  sein 
lelun  fm  «lio  schafe.  Jok,  10.  12;  las  jn 
für  dich  Lillon,  so  wirstii  Ipbr-nfliL.'  filcilMMi. 
iMos.  20,  7;  billel  für  mich  gegen  E|>hron, 
dem  son  Zohar.  23,  8;  laut  tos  fliehen  von 
Israel .  der  herr  streitet  für  sie  wider  die 
Egypler.  2  Mos.  11,25;  so  blind  macht 
der  hass  diese  geysid  .  das  sie  nicht  müjrpn 
vmb  sich  sehen  was  vorher  odder  hernacii 
gehl  bey  diesen  Worten,  sondero  fallen  drauir, 


wir  <u'  f>q  .im  rixien  blick  dunckl  für  mc 
seyn.  das  ander  lei/l  ttiddrr  d.  byml.  pro- 
pheten.  (1525).  I'j  ;  betten  die  schwerraer 
so  viel  teils  für  sich,  wie  wir  hie  haben,  wie 
ollen  sie  trotzen  vnd  pochen?  vo»  abeni- 
mal  Christi.  .  Fij'-.   den  gegemau 

;tt  für  in  diesem  sinne  bildet  wider:  «  r 
nicht  wider  vns  ist,  der  ist  für  vds.  lUan. 

40 ;  ist  gotl  für  vns,  wer  mag  wider  vu 
sein.  Röm.  S,  13. 

r)  an  die  ffcdemunt/  der  Stellvertretung 
nthl  sich  aber  auch  andrerseits  die  der 
gleichen  ffeltmtg,  all;  weil  wir  in  diesem 
elend  sein  müssen  vnd  noch  nicht  daiMioi 
sind,  so  mii';<pn  wir  dem  wirl  alle  ehr«  nrf 
iler  herberf,'e  jr  rtM-la  ibun  vnd  für nr^nm. 
was  vns  wideiferel.    ausleg.  der  tf.  rnd 
euang,  vo»  oetem  ete.  (1544).  NS^  des 
büson  lag  niiii  auch  f.ir  gut.  prei.  7.  15; 
Mi<!  er  la«r  alMi  liu        vn.l  i,  tU>i  kein  wort. 
2  Macc.  3,  29 ;  weil  sie  . . .  yhren  hciichel- 
stand  vnd  werckc  für  das  volkoineusle  leben 
gerhamet  vnd  ausgesdiryen.  denM  eaL 
(1529).  Ilij";  du  sihesl  die  schatten  d« 
hi'V'^p  fiir  Iciite  an.  rieht.  9.  36;  die  ge- 
rechnet wurden  für  man&bilde.  2cAroii.31, 
1 6 ;  schreibet  an  diesen  man  für  einen  ver- 
dorben. Jer.  22,  30;  wir  bflren  dich  prei- 
se -  für  einen  trefflichen  man.  I  Mace.  10. 
19.    Irn  rhi  r  gehören  noch  beiionden  die 
Verbindungen  halten  für,  hallen  für:  wo  ich 
yhm  aber  wurd  tzu  wenig  ibun,  wolttstfar 
gut  haben ,  irii  wils  ein  ander  mal  beasm. 
hulla  i  i-ne  domini.  f  1  522).  Aiij'';  heisl  das 
nicht  Christum  für  ein  kind  odder  narren 
halten,    das  diese  tcorl  Christi  noch  fest 
stehen,  (1527).  h  iiij^;  die  Walen  vns  Deud- 
schen  nicht  für  menschen,  sondern  für  eitel 
^liilscn  odder  scheinen  hnlti^n.  von  den  schttK- 
seln.  il530j.  Eiüj^  mehr  belege  s.  unter 
haben  «nd  halten. 

d)  gegenleiekmg,  Vergeltung,  eniuhää- 
ijun;/  bf:,  ichnend:  ich  komme  freylich  lan^«- 
saiii  i'riM^  mit  meiner  dankh.irknl ,  mm  lie- 
ber guler  freund,  für  euer  gulwilbges  herz. 
de  Wette  br.  4,  586 ;  nim  von  mir  da$  geld 
für  den  acker.  1  Jfo«.  23,  13;  mit  dem 
gcide  fiir  d.is  f^oircide.  44,2;  \y)  jrruiraber 
solches  nicht  wider  zustellen  wolt.  üo  gebet 
mir  für  die  siedle  fünll  hundert  ccnlner  sil- 


Dig'itizer 


739 


PCR 


bcrs  vnd  für  den  scLailen  vmi  sclios  aiicii 
lÜnS  bniiderl  centHer.  1  Jfaer.  15.  3t. 

e)  besekränkung  einen  gef/tnisiaud 
mit  aussrhfiisz  jedes  andern  nusili  iirlimd : 
(icnii  fnr  mn'h  (u?ax  mich  betriff svAtv.  u:hs 
III  keinen  iwcitel.  de  Welle  hr.  4,  317; 
ich  bek«tniie  fnr  mich  {fSarmtine  ftrson), 
(}.is  ich  den  Zwinge!  Tür  einen  Tnchnsien 
li.illc.  rorn  abendmal  Vhrifili.  ( I  52S k  iiij''; 
ein  jgliclicr  nainle  iIcs  {manna)  so  viel  er 
für  sich  (er  aUein)  essen  mag.  2  Um.  16, 
16.  «wr  vertlärkimjp  iM'ni  noeik  sdbs 
{selbst)  zugesetzt:  denn  jr  lirod  niilssen  sie 
für  sich  sei!«  e«.sen.  lins.  9,  4  ;  (!orli  wie 
gros  der  sclialz  für  sicii  selhs  {an  und  für 
tUh)  ist ,  90  mu»  er  ynn  das  wort  gefassei 
vnd  vns  f^ercichi  werilen.  dßttiieh  eatec/i. 
(1529).  Yij'. 

f)  endlich  bezieht  es  sich  auf  die  zatU 
und  oidnuny:  vnd  das  ^»h  jr  l'ur  das  erste 
wissen,  das  keine  Weissagung  in  der  schrifll 
gesc!iichl  aus  eigener  auslegung.  2  Pal. 
l.  20. 

B)  driickl  für  ruhe  aus,  so  regiert  fs, 
lols  nftd.  vor,  ahd»  fora ,  golK  faüra ,  an 
denen  eleUe  ee  gelrelent  den  datw  tmd  Hehl 

wie  dieses 

1  I  räumlich  und  zwar  sotrohl  in  hr- 
zii'lmuy  auf  persotien  {coram}  als  andcn- 
(jfjjenetSnde  (anle), 

a)  anl«,  der  Vorderseite  V9n,  vom 
in  der  richtung  mn  oder  zu :  voraclile  mir 
nicht  die  ^'escüen,  dir  liii  diT  llmr  panrii: 
jM'opler  deum  sagen,  das  man  kinder  zur 
scftuien  Aalfen  toMe.  (1536).  Giiij*;  wenn 
du  froin  bist,  so  bislu'nnj;reneni( .  Msiu  a!)er 
niclil  froni,  so  rngel  die  sdnde  fnr  der  l!iür. 
1  Mos.  4 ,  7 ;  da  lies  er  die  liamel  si(*!i 
lagern  ausi^en  für  der  stad.  24,  11;  vnd 
lag  ein  grosser  stein  fnr  dem  loch  des  bnins. 
2!>,  2 ;  Maria  aber  stund  fnr  dein  pralle. 
Joh.  20,  1  1  ;  vnd  solt  jn  idm  rnuchaHar) 
setzen  für  den  furhang.  der  fiir  der  laden  des 
Zeugnis  hangt,  vnd  für  dem  gnadenstnel  der 
aolT  dem  zengnis  ist.  2  Jfo«.  30,  6;  vnd 
rielilcl  die  senlen  anü  fnr  deiii  fenipcl  {auf 
dessen  Vorderseite).   2  rhran.  A,  17. 

6)  coram,  in  cunspeclu,  in  gvyenwail 
vorn:  vnd  die  forsten  des  Pharao  sahen  sie 
{Sara)  vnd  preiseien  sie  für  jm.   1  Jfo«. 


12,  15;  da  v^einel  Simsons  weil»  für  jm. 
rieht.  14,  16 ;  last  Simsen  holen,  das  er  für 

\Ms  spiele.  16,  25;  las  meine  Schwester 
Tli.imar  koniPM.  d.is  <\>'  mich  c^tp  vnd  mnrhc 
für  mir  ein  essen,  da.s  idan}  ivh  zusehe  vnd 
von  jrcr  liand  esse.  2  Sam.  13,  5;  lassl 
ewer  Hecht  leuchten  für  den  leuten,  das  sie 
ewre  gute  werck  sehen.  Matth.  5,  16;  da 
aller  llerodcs  spinon  ii!-'>Lr  hegieng,  da 
tanlzle  die  loi  liii  i-  yWv  h(Modtas  für  Jnen. 
14,  6.  häufig  Un  golt,  für  dem  herm: 
Noah  fand  gnade  für  dem  herm.  1  Jfos. 
G,  S  ;  vnd  (Nimrod)  war  ein  gewaltiger  jeger 
fiir  dem  herrn.  10,  9;  da  kam  Aaron  vnd 
alle  elteslcn  in  Lsracl  mit  Moses  schweher 
das  brat  sn  essen  für  golt.  2  Jlfos.  18.  12; 
Mose  aher  niht  i  fnr  dem  hcirn  seinem  golt* 
32,  1 1  ;  si«'  i /.nrharlas  und  Elisabeth)  wa- 
ren aher  alle  beide  Irum  für  guil.  Luc.  1.  6. 
als  besondere  redensarl  ist  hier  noc/t  ansu- 
ßhren  für  jemand  stehen,  aetn  diener  sein: 
JoäUa  der  son  Nun,  der  fnr  dir  siebt,  rar. 
SU  5  Mos.  l,  38,  wo  die  btbel  hat:  der 
dein  dicucr  ist;  vnd  es  sprach  Elia  der 
Thisbtler  ans  den  bflrgem  Gilead  zu  Ahah : 
so  war  der  herr  der  gott  Israel  lebet ,  ftir 
dem  ich  stehe.  1  Aon.  17,  I  ;  ich  bin  Gab- 
riel, der  fnr  frntt  sidn-i.  Luc.  1,19.  Iwute 
ist  dieses  für  in  der  schriflspracJie  erloschen 
und,  dem  mM.  M.  entepreehend ,  wieder 
vor  an  seine  stelle  getreten ,  tiXM  «erafnaelf 
auch  L.  hat,  z.  Ii.  wir  niiissrn  vn.^  wchrpii, 
ih«'U  (  i!  wir  doeh  nichl  entrinnen  künnen, 
dtiui  (Vir  haben  feinde  vor  vns  vnd  hinder 
vns.  I  Jfaec.  9,  45.  mehr  »teUen  a.  «nfer 
vor. 

2i  in  bezietiung  auf  die  zeit  mit  der 
bedeutung:  eher  als,  frülker  als,  „in  der 
zeit  riUkw&iie  von",  es  geht  für  diser  fast- 
nacht  wol  hynn.  au  ff  da»  vbirdtrisU,  bu^ 
borks  Emszers.  (1521).  Cij'';  also  haben 
sie  vrTfolf^el  die  pr'>i'1»"'i<n,  ^-n  fiir  onrh  «ge- 
wesen sind,  veranlictji  iuny  der  auffgeleg- 
ten  auffrur.  (1533)  Qi*,  «ar.  zu  Matth. 
5,  12,  wo  die  bibel  vor  Aal;  Haran  aber 
st.irh  fiir  {bibel  v.  1545:  vor)  seinem  valcr 
TIi.iimIi.  1  Mos.  11,  2S  nach  dem  ti\rl  in 
den  predigten  über  das  erste  buch  Mose  ■ 
man  thut  nicht  also  ynn  vnserm  lande,  das 
(doaa)  man  die  ittngste  ausgebe  für  der  eile* 

93* 


Digitized  by  Google 


I 


740 


Sien.  1  Mos.  29.  26  ebend,,  tn  der  bibel 
wUier  vor;  de»  noiigenii  für  tag  (1545: 

vor  tage).  Marc,  l,  35  in  der  sepiember- 
uMg.  des  n.  lest.  v.  1522;  ftir  einem  halben 
Jar.  tiichr.  20''.  der  gegeiuaU  ist  nach : 
fnr  nid  nach  der  gepurt.  deu  Jhnus  eyn 
gebomer  Jude  sey,  ( 1 523 )..  Aij*.  tuieh  hier 
steht  dem  älteren  sprachtp-brauche  gemüsz 
heute  wieder  vor  («  d.},  wie  es  L's.  bibel 
V.  1545  bereits  überall  bietet, 

3)  In  ^liekung  auf  vendiMmu  andere 
verhäUniitt, 

a)  einen  vorxitg,  ein  übertreffen  axis- 
drückend:  denn  was  haben  sie  gtits  Tur  an- 
dern, vnd  was  haben  sie  schüues  Für  andern? 
Sacfc.  9, 17;  er  halt«  aber  su  der  seit  einea 
^'ofaiifrcn ,  finen  sonderlichen  für  andern. 
Matth.  27,  in ;  finer  hell  einen  lag  für  den 
andern,  der  ander  aber  hell  alle  Uge  gleich. 
Jldtn.  14.  5. 

b)  ein»  «tnaefte.  ah«  vmranlammfft  einen 
grund  bezeichnend:  dos  (aprs  vprsdimachl 
ich  fnr  hitze  und  dns  ii.ichl»  für  Ir-fKi,  1  3fns. 
31»  40;  auffdas  iiiao  speise  verunintl  liude 
dem  lande  in  den  sieben  thewrcn  jaren,  die 
vber  Egyplenland  konen  werden ,  das  nicht 
das  land  fnr  liiinfrcr  vprdorbe.  41,  36;  dem 
seugling  klebl  seine  zunge  an  seinem  ganmen 
für  durst.  klagl.  Jer.  4,  4 ;  Moses  sagl  sol- 
ches den  luttdem  Israel,  aber  sie  hdreien  jn 
niclil  für  s(  ufflzen  vnd  angst  vnd  harter  .ir- 
beit.  '1  '/'IC.  t;,  *» :  ,l,«nii  die  äugen  l>r.ii'l 
waren  lunckul  wor<li;ii  lur  aller.  1  Mos.  4S, 
10;  die  an  stecken  gehen  für  grossem  alter. 
Soeh.  8t  4;  ?nd  da  jn  die  jünger  sahen  auflf 
ilüin  mopf  geben,  erschracken  sie  vnd  spra- 
chen, CS  ist  ein  gespensl  vnd  srlirif;n  für 
furchU  Matth.  14  ,26;  die  vnlerliianen  ibu- 
ren  nit  eransz  fsrenn  für  Turehl  der  vber- 
keil.  das  magnificat.  1 1  5  21)  a  ij* ;  da  sie  aber 
noch  nicht  j.I<Mil»e(('ii  für  freuden.  Luc.  24, 
4 1  ;  wie  ollt  nennci  eyne  multer  yhr  loch- 
Icr  eyn  hürlin  beyde  für  zorn  vnd  für  liebe? 
«eldder  d.  Ayml.  propheten,  (1525).  Hiiij*; 
ich  bin  krnnck  für  hebe.  hohelied2,b;  wiltu 
für  fmsheit  liprslen.  lliob  IS,  1. 

c)  bei  Wörtern  des  bebens,  erschreckens, 
sid^ßreklentu.  äkididun :  (bs  alle  Creatoren 
for  yhm  werden  entziltem  vnd  heben,  eyn 
vnterriektung  efe.  (1526).  Aig';  hilff  goU. 


wie  erblasst  vnd  erzilieri  der  geist  fsr  die- 
sem donoer.  das  ander  ieyl  vidier  4,  hgni 

Propheten.  ( I  525).  Miiij*";  Saul  erschracksew 
für  den  worlen  Samuel.  I  Sam.  2S,  2ü: 
war  yhu  zuuormullen.  idi  wurd  oiioii  für 
solchem  widderpartuchem  richter  eolsetim. 
appottdfion.  (1520).  Aij**;  du  soll  ilicli  for 
tlfinf^m  fiirchton.  3  Mos.  19.  14:  <h' 
sich  die  Moabiler  seer  fiirfhlfii  'lurchtetem 
für  dem  voick ,  das  so  gros  war ,  vnd  dos 
(dofz)  den  Moabtlern  grawet  fardmkiaden 
Israel.  4  Mos.  22,  3.  anehbei  einem  subtt.: 
aus  fiirohl  für  doii  jüilfn.  Joh.  20,  19. 

d)  bei  Wörtern  des  fliehens,  verbergau, 
bewakrens  und  ähnlichen:  Qcucb  für  4er 
sttnde  wie  for  einer  schlänge.  8ir.  21. 2; 
vnd  (werde)  mein  andlilz  für  jnen  verbfr- 
gen.  5  Mos.  31,  17;  vnd  besi  liiniK  jn  für 
hoffarl.  Hiob,  33,  17  ;  bewarc  aucii  deiueii 
knedit  fbr  den  stidlien .  das  sie  nicht  vier 
mich  herrschen,  ps.  19,  14  ;  hütet  euch  fnr 
dem  sawerteig  der  phnriscer  und  saduceer. 
Matth.  If>,  () ;  hüU'.l  nu  ll  für  dem  gfiLi. 
Luc.  12,  15;  «lie  liültzern,  vbcrsilberlc  vn«l 
vergiildete  götzen  kdnnen  sieb  nicht  sehfilses 
für  dieben  vnd  reubern.  Bar.  6,  56. 

C)  trie  mhd.  vor  {s.  Un\.  :V  '.M'S^i  hat 
auch  Uir  einige  mal  den  gen.       sich:  vod 
das  mecr  kam  wider  für  morgens  in  sei» 
nen  Strom.  2  Jfos.  14.  27;  for  abends. 
5  Mos.  23.  1 1.  docft  slelU  andre  male  vor, 
z.  h.  hnri  vor  morgens.  rUihi,  19.  26. 
ii.  fiii  als  adverb. 
I )  häufig  i$l  bei  L,  die  noch  Aeitle  fr- 
läufige  Verbindung  für  und  für  tm  sinne  rm 
perpctim,  immerdar,  fort  und  fort:  das  el»- 
rt'isclio  wurl  ohim  lipi<sl  das  wir  zu  deudscli 
sa^^eii  jiiicrdar  odiicr  für  vnd  für.  das  schönt 
conßtemimL  (1530).  Bij*";  das  (dermme/f 
hova)  ist  nein  name  ewiglich ,  da  bey  min 
mich  nennen  soll  für  und  fnr.     W^v  3. 
ich  werde  nimer  mehr  daniaier  ii^cn, 
wird  für  vnd  für  keine  not  haben,  ps.  lü.6; 
herr  golt,  du  bist  nnser  snfludit  ftur  nal 
für  ')0,  2;  deine  jare  weren  (ir<iAreii)  für 
und  für.  Ul2,  2«:  sie  werden  die  verwiistef 
siedle,  so  für  und  für  zerslürel  gelegen  sind, 
vemewen.  Jes.  61,4;  noch  wil  ja  dis  vekk 
sn  Jerusalem  jrre  ^ehen  lur  vnd  Cur.  Jrr.  8. 
«nr  uweUMimf  tritt  dem  fnr  nnd  for  Mcft 


I 


pigitized  by  Google 


PORttAflZ 


741 


FURBILDBN 


immer  vor:  seine  jare  weren  jmer  fitr  und 
für.  ps,  61,  7 ;  willu  denn  ewiglich  vber 
VHS  tarnen?  vnd  deinen  corn  gehen  lassen 
jmer  für  vn4  far.  85,  5. 

2  »  überaus  zahlreich  sind  bei  L.,  wi>'  die 
hernach  folgende  versetchnung  derselben 
xeigt ,  die  «tl  im  adv.  fflr  sutammenge- 
«ef  eleu  Wörter,  In  lAeldken  dmee^  aU  enles 
irort  iteht,  doch  ist  bei  den  meisten  dersel- 
ben heule  vor  an  die  stelle  des  für  getreten, 
als  ziceiles  usort  erscheint  t'Ur  in  dafür,  er- 
fttr  für  herfar»  hinfttr,  w.  m.  «. 

VifkiM  (furbas).  aäv.  weiter,  weiter  fort, 
mhd.  vürl).i7.  iDcn.  1,  IM'l.  n/ul.  fmhxr. 
{Graff  4,  222),  »tehi  bei  L.  nur  ton  der 
fortbewegung  im  räume :  vnd  wenn  du  dich 
von  dannen  fiirbas  wendest,  so  wirstu  komen 
zu  der  eichen  Thalior.  1  Sam.  10t  3 ;  vnd 
ila  er  von  dannon  fiirh-T<  «.Montr.  Matth.  4, 2  \  ; 
vnd  gieng  ein  wenig  t'urlias.  Marc.  14»  35. 

f  niMadit,  vordedaeAl,  vorfter  beia^ 
Ali  pari,  von  vorbedenken  ai^ecHoisch : 
also  zeigt  er,  lias  er  auch  sein  ampl  nicht 
von  jm  selhs  frononien  norh  nrdaclil,  sondern 
gehe  aus  des  vnters  furhedachtom,  beschlos- 
aenem  ral.  «loa  16.  eap.  a.  Jo/bannlf.  (1 533). 
Bb 

Forbebalt,  m.  vorbehält:  mit  itt  in  rm- 
i)ehalt  vnd  mcinung.  ausleg.  der  ep.  vnd 
euang.  vom  advent.  etc.  ll52Sj.  Ssiij'  . 

f  Übtfhniteif  vorde^o<len :  es  gebflrl  euch 
nicht  in  wissen  zeit  oder  stunde  wolclio  der 
vater  «^rincr  tuarlil  fnrliehnlfrn  hat.  npnsf 
gesch.  i,  1 ;  das  sicli  ydcrman  verwundert, 
was  doch  das  mochten  fm  snnde  sein,  die 
in  der  allerbeyligslen  biilla  des  abeniflressens 
an^ztzogen  viul  furbehallcn  wcren.  6tt//a 
Cent'  domini.  i  1  522  >.  Aij" ;  d<>r  liapsl  ist  got- 
les  gerichl  türbeliallen.  tischr.  HÜi^'.  sich 
ftlrbefaalten :  ynn  dem  attenn  lestamenl  goli 
yhm  ausitsng  vnd  furbehill  alle  erste  men« 
lichf  prpp'irl.  ron  der  frcyheyt  eynisz  rhri- 
stenmenschen.  ( 1  r)2ii  i.  Bij*.  vgl,  vorbelialitit. 

Vnrblld,  bei  L.  auch  noch  unverkürzt 
fafUMt,  n.  Iffpus,  vwbüd,  eigentUeh  Mn4 
MldKnft;  winiebdirein  fnrbtldedci  \miiiiiiil,'< 
vnd  alles  seines  gercles  zeig»>n  wt  r<lc.  2  Mos. 
25,  9;  David  gab  sictnem  son  Salomo  ein 
ftirbtld  der  halle  vnd  sein»  hauses  vnd  der 
gemach  vnd  saal  vnd  kamern  inwendig  vnd 


des  hauites  des  gnadcnstuels.  1  chron.  20, 1  1  ; 
auch  ein  furbild  des  wagcns  der  güldenen 
cberabim.  v.  18 ;  sey  ein  fiirbilde  den  gleu- 
bigen  im  wort,  im  wamicl.  in  der  liebe,  im 
peist,  im  glntiltpn.  in  der  keuschoii  1  Tim. 
4.  12:  gottsey  aber gedanciiet.  das  ji  koechle 
der  Sünde  gewesen  seid  p  aber  nu  gehersam 
worden  von  hcrtxen  dem  fuiliilde  der  lere, 
welchem  jr  ergeben  sei<l.  Jiom.  t».  17;  das 
ist  aher  vns  zum  furhilde  ppsrhelion.  !  Cor. 
10,  6;  er  oimpl  nicht  die  schritil,  sondern 
den  bapiil  vnd  die  rOmiscbe  kirche  zum  fiir- 
bilde vnd  forme,  da  sol  sichs  alles  nach 
richten  viid  m  hicken.  troslunge  IM  die  chri' 
Sien  ;u  Halle.  (15271.  Cij\ 

Furiiilden,  vorbilden, 

1)  imnatljv. 

a)  im  Inide  vor  äugen  oder  darsteUen, 

sur  anschauung  bringen,  rorsteUen  über- 
haupt, a)  mit  bloszem  acc. :  wem  wollen 
wir  das  reich  gelles  vergleichen?  vnd  durch 
welch  gleichniit  wollen  wir  es  furbilden? 
Marc.  4,  30;  jnn  dissem  groben,  feyncn 
exempcll  lublet  s.  Paulus  de?  geselzs  vnd 
freyen  willensz  odder  der  natur  geschelUe 
mit  eynander  sso  klar,  das  (dass)  nill  klerer 
tnoclil  fnrgepildet  werden,  auszleg.  der  ep. 
vnd  eunng.  vom  rhrintng.  (I522i.  Hrij''. 
^)  mit  acc.  der  sache  und  dat.  der  penon: 
disz  ist  ein  Irdstlich  euangclion ,  wilchs  vns 
den  herm  Christum  feyn  lieblich  furbildl.  egn 
s&tmonwMdimpMenhinen.  (1523).  aij"; 
•-i'^  werden  vns  daher  schwcrmpn,  wip 
in.ui  ikn  kinderii  pflegt  für  zu  bilden  einen 
gauckcl  hymcl,  ilarynn  ein  gülden  stuel  stehe 
vnd  Christus  neben  dem  vater  sitie  ynn 
einer  kor  kappen  vnd  gülilcn  krnnc.  das 
di'-<f  wort  noch  feststehen.  (1527).  fiij''; 
darum!)  sollen  die  prediger  dem  volk  diese 
erste  vrsache  wol  für  bilden,  das  sie  zn 
sehen,  vnd  iagleuben,  das  dis  sacrainenl 
pnttc!?  gncdige  vnd  veterlich  onliiniij^'  ist. 
vermanung  zum  sacrament.  (1530).  BiiJ'; 
der  {teufel)  kan  einem  herlzen  den  lod  so 
gewaltig  furbilden.  da*  ichöne  con/ifemtnt* 
(15^01.  Kiij'*;  bis  das  sie  das  heilige  edle 
mensch,  die  iiingfrau  M.u  ia  ,  nller  well  fur- 
biblclen  ah  eine  miUcriu  der  armen  sunder. 
«ermanun^ nudle geieOithen,  (1530).  DJ'; 
darumb  ist  dieser  meuchler  ein  aweyfelUger 


Digitized  by  Google 


PORRILDUNG  742 


PORBLEfTElV 


btisewiclit,  lior  .solches  alles  im  lierlzen  wol 
weis  vnd  gleich  wol  seine  blalhiimle  viis  for- 
bitdet  als  <li(<  ri  inin  n  vnd  rric(ls.irii(>n.  widder 
den  meuchler  zu  Drest-n.  (153!»    I^  j'  . 

6)  „voraus  im  bilde  vor  auytn  oder 
darstellen" :  liic  wird  deni  drillen  palriar- 
chen  Christus  verhetssen ,  der  faeiUod  aller 
well,  vihI  das  kilniAige  euangetiuni  von 
Christfi  in  .illcn  landen  zu  predigen  durch 
die  engel  auü  der  leiler  furgebtidel.  gl.  su 
1  Jfoa.  28,  13;  so  baslu  gehfirt»  das  die 
schriin  allenthalben  Airgebildet  die  iwo  pre- 
digt, des  gesclzs  vnd  (Miangelions.  tbtr  das 
erste  buch  Mose.  f!527).  p  j'*. 

2)  reflexiv:  nui  oli  ich  einem  wuliro  liellc 
gutiiildet  vnd  geschworen,  der  «ich  vnter 
der  schar^baut  mir  rurgchildcl  hcttc  als  ein 
reehler  hirte.  exempel  einen  rechtett  christl. 
bischoff  zu  weihen.  ( I  512*.  Fj\  in  folgender 
sielte  s.  V.  a.  sich  einbilden:  was  hUlITs, 
das  du  dirfarbildesi  vndgleubesl,  dtesündo. 
der  lod,  die  helle  der  andern  sey  m  ChriNio 
vlierwiindon,  wenn  dti  nichl  auch  gh'ultpvr, 
das  deine  süudc,  dein  tod,  detue  belle  dir  da 
vberwiinden  vnd  vertilgt  sei.  /m.  1,  184*. 

tirUMaog»  f.  etwag  doM  ats  vorbild, 
beispiet  hin-  oder  dargestelil  ist :  darumb 
inus  sie  (die  demüthigen  t  jjnti  jin  selb  vor- 
bchalleu  zu  rrkunnen  vnd  ansehen,  vnd  sie 
für  vns  bergen  mit  fflrbildnng  vnd  vbungcn 
der  geringen  dingen,  hi  y  wriehon  wir  vur- 
gesven  vns  spII»  anzusehen.  Jen.  1.  löS'. 

Vürbitte  (lurbiU) ,  f.  eine  bitte  die  zu 
gunsten ,  zum  besten  jemandes  geschieht : 
so  ermane  ich  nu,  das  man  fnr  allen 
dingen  zu  erst  Ihne  bitte,  gebet,  forbit 
vn<l  dnncksagung  Tiir  aWo  moiT^rlien  m.  w. 
1  Tim.  2,  1 ;  angeschen ,  das  e.  k.  v^d  i. 
g.  wie  lu  vermuten  gar  mit  stallicbcr  ge- 
waltiger furbit  berandt,  bestürmet,  versucht 
vnd  auir  alle  weis  ersucht  werden  müssen. 
an  dm  kurfnrsten  zu  Sachsen.  ( 1  f»  1 5).  Aiij' : 
e.  k.  t.g.  wolle  ohn  mein  iUrbiil,  als  ich  nichl 
»weifel,  sein  dnift  ansehen  vnd  ihn  lassen  ein 
gnädigen  Tnr  ^li  n  linden,  de  Wette  br.  2,381  ; 
gnSdiger  liprr.  irh  li.iln-  |;mg  niclii  um  etwas 
gebeten,  ich  niiisz  .nicli  einiiinl  kommen, 
dasz  die  slras^  der  iurbilt  uicbl  /.u  gar  mit 
grass  verwftchst.  5>  287 ;  etliche  scbiinpr- 
lich  reden  von  der  heyligen  furiiil  {4er  ßr» 


biUe  der  heiligen),  vnterrtiht  auff  eüick 
arUekei*  (1519).  Aj*^;  also  blind  und  freiiel 
sind  die  papislen ,  wo  sie  das  w  i  I  hey- 
liijr  rmil'ii ,  Wnli(>n  sir-  gf>rnf  der  ii."vli_'i  ii 
elire  vnd  iiti  ttiU  gründen,  widder  den  neuen 
abgott.  (1524j.  c  iij\ 

PirhMe»,  fürbiue  einlegen :  er  were  wol 
wenl  Wagens  vnd  für  bittens  gegen  goti, 
aber  irli  <i'rge,  es  sev  verloren  vnd  vinl»- 
sunsi.  veranlworiung  der  aufgelegten  auff- 
rur.  (1533).  Dj*. 

rirUfter,  m.  teer  ßr  Jenumä  ßtiUk 
einlegt  :  wie  man  jn  (Christum)  genialet  )ut 
aiiir  dem  regenliosyen  zu  i^crii'hl  sifzeiid,  m\\ 
seine  mutier  Maria  vnd  Jolianiies  den  teuller 
tu  beiden  seilen  als  furbitter  gegen  seiicn 
schrecklichen  zorn.  das  16.  eap.  s.  Johan- 
nis, i  l'iSSi.  Cij*;  oder  erwele  dir  die 
jungfraw  Mana  diese  oder  jbene  lieiligen  sa 
furbilteni.  ebend. 

PirUlteril»  f,  eine  die  ßr  Jemtmä  lifM, 
/tirftüle  einlegl:  für  eine  fürsprecherin  wol- 
len wir  sie  {Marina  nichl  haben,  für  eine 
fiirbiiterin  wollen  wir  sie  gerne  babeu,  wie 
die  andern  heiligen  auch,  wthg,  der  »uatg, 
an  den  ßnmmtejn  fetten.  (1527).  CCiiijS 
Mari.iiu  zur  f>lt  liitlerin  anruflen.  das  14. «id 
15.  cup.  *  Johannis.  ( I  53S),  Oj', 
Vürblauen,  gewöhnlicher 
FirUema  (Rlrlilewen)»  bei  L.  käu/ig  in  der 
bildlirhiu  beilcuiuug :   wiederholt  und dawiU 
'■indringlich ,  d.  h.  zu  besxerrr  nuffassung, 
vorsagen" :  sie  {die priester^  iiali»^ti  ilcii  .irnj>  ii 
Icuttcn  (den  zehn  aussätzigen)  für  gehlcwei. 
wie  sie  nitl  sollen  glewben,  das  (dan)  Chri- 
stus sie  gereinigt  hette.  euang.  von  den 
zphen  aus^etzigen.  (1.^21).  Cij**;  so  hsl"»» 
Vits  viiserc  bliudenleyter  furgeblewel,  tnansol 
den  bapst  noch  die  geistlichen  nicht  schel- 
ten, vber  das  ersle  buch  Mose.  (1527). 
biiij'';  was  ljoII  zusagt  vnd  gelobt  kan  man 
vns  nicht  gniii:  einhildmi  vnd  rnrlilewfn,  das 
wirs  feste  gleuhcn.  ebend.  \\ j' ;  man  mits 
ia  dem  pSbel  solch  knrts  ding  ymer  for- 
Idcwen ,  als  vater  vnser ,  zeben  gebot  vnd 
glauheu.    der  prophtt  Sarharja.    !  l."2'>)- 
Aiij'';  wir  scIhmis  an   Iimi  juiii^üii  kn.ibi'n, 
wie  oill  mau  jiien  ein  «liitg  uius  einkevveo 
vnd  fnrblewen  bis  sie  es  fassen,  heuitpott. 
{muemb,  1545}   winterteil  28\  eim 


Digitized  bj, 


rORBOTE 


743 


FURCHT 


beleg  für  die  umlatUlose  form  furblauco« 
ffurblawen)  t.  unter  erweichen. 

Firb^le^  m.  vorbotCy  praenunlius.  so 
heiszt  Johannes  d.  Utufer,  der  Vorläufer 
Jesu  thrislt,  cyii  furbole.  dajs  benedictus. 
(1525).  Fij\  mhd.  faxhoie  {Ben.  l,  t  S4  j. 

f  irirtehtig»  «ieft  »tolx  herwiMend:  er 
Itnistcl  sich  vnd  war  fuiLrctliliy,  lliell  sich 
erl'ur,  wnr  otwas  sonderlich  vor  allen,  macht 
sich  brcyll  und  hoch,  der  ^^.psalm.  (1521 1. 
Ciiij''.  auch  m  vier  trcsü.  ptalmen.  ( 1 526j. 
Cj*.  tro  rurbrecbiig. 

VÖrbrilgeil,  vorbringen,  mlid.  vflrbrinf^en 
(Ben.  \,  251*).  ahd.  lurihnngan  [Graff 
3.  198):  vnd  liicIl  des  andern  lages  gcrichtc 
vDd  hies  den  man  forbringen  («oifSAren). 
apost.  gesch.  25.  17;  vnd  du  soll  für  dis 
voick  nicht  hillen,  vnd  soll  fur  sie  kein  kl  i-i' 
noch  gehet  furbringen.  Jer.  7,  16;  ehe,  er 
hat  mir  keine  schriffl  furhrachl  (tum  beweise 
bHgetroM).  dtu  die$$  worl  CSurisU  noch 
feststehen.  <1527).  ej**.  neben  dem  pari, 
praet.  fiirhrarlti  c^t  Iftzten  stelle,  tcie  es 
allerdings  dem  mhd.  vurbrähl,  ahd.  furi- 
)>i/dil  gemäss  ist,  begegnet  M  L»  audb  de* 
teits  eUe  form  mit  ge :  weil  jr  gebet  gleich 
nufT  eine  /.eil  fiir  (J«'ni  Ihtiii  rflrü"'l)t .n'Iil 
\v.ir«l.  Tob.  3,  2'^.  s.  auch  das  einfaihf 
Illingen,  wozu  ich  hier  noch  einige  das 
pari,  praet.  gebracht  betegenie  ttelten  nadh 
trage:  Jacob  hat  alle  vnscrs  valers  gut  tu 
sich  gebraclil ,  vinl  von  vnsers  vnters  jriil 
hat  »T  f^oli  la'  reichlhum  zu  vvege  gebraclil. 
1  Mos.  31,1;  vnd  man  gab  jnen  das  geld, 
das  zum  hause  golles  gebracht  war.  2«i^Km. 
34.  9;  vnd  da  die  zeit  vmb  wäre,  die  der 
k(»ni£r  [x  slimpt  hatte,  das  sie  sollen  hinein 
gebracht  werden.  Dan.  \,  IS.  dieser  nach- 
trug «cAls»  nöthig,  danieht  aUein  Orimm 
2, 884  bekmiptet,  iasx  bei  L.  nur  bracht. 
Acemgehrachl.^e/te, sondern auc/(  Weigand 
die.s''  hi'hauplung  wtb.  4,  (>7  I  wiederholt. 

Furbund,  m.  eigentlich,  wie  ausbund,  das 
dem  feilyeMtene»  etüt^e  seug  torgebuH' 
iene  schauende»  der  sehaufalt .  dann .  da 
dieses  immer  an  dem  sl'ürhc  das  beste  lu 
sein  pflegt,  etwas  vorzitgiiches,  ausgezeich- 
netes: der  furbuud,  der  auszbund,  der  kern, 
dermarck,  der  grund,  vnd  wie  kau  ieb  yhr 
eheriiche  ttttel  alle  erUeleo.  ausleg,  der  ep. 


vnd  euang.  vom  advenl.  [1^22)'  Bj*;  d. 
Caspar  iCreuxiger)  in  der  iheologie  su  lesen 

ein  fililHiiiiI  ist.  de  Wette  br.  5,  220, 

lurbündig,  was  .Mivlr.inili;?  f>.  d  ),  aus- 
gezeichnet, vortrefflich:  also  lindel  man  jnn 
allcriey  Stenden  au  weilen  rurbuudigc  ge- 
schickte roenner  fur  allen  andern.  <(er  101. 
l)salm.   ;l')34),  Ciiij''. 

Furche,  /.  mlrn$:  dip  pllüger  haben  aufl" 
uieifieni  rücken  geackuil  vnd  jre  furche 
[Mush  dem  keri)  lang  gezogen,  ps.  129,  3 ; 
kanstu  jiii(dem  einAom)  dein  joch  ainknUpflen 
dii'  fulclion  7tt  machen.  Uiob  3t),  10;  du 
(iiMi<ke>t  seine  furchen  vnd  feuchle.st  sein 
gepllUgles.  ps.  G5,  11;  es  isi  viel  speise  in 
den  furchen  der  armen,  spr,  13,23*  «eften 
diesem  schwachen  pl.  furchen  erscheint  ein- 
mal auch  der  pl.  niiclic,  wie  er  dem  mhd. 
pl.  vilrche ,  ahd.  furabi  allein  gemusz  ist  : 
wird  mein  laiid  wider  mich  schreien  vnd  mit 
einander  seine  flirche  weinen.  Hiob  31, 38. 

i'eber  die  abstammung  des  Wortes  furche. 
mfid.  vurch  {Ben.  3,  117't.  ahd.  furh,  furah 
{Graff '6,  tiS4),  s.  Weigand^  bei  Grimm 
10(6.  4,  673. 

Furrbt,  f.  Ümor,  mhd.  vorble  [Btu.  3. 
384'  ),  ahd.  forhla.  forahta  i Graff  3.  68 r>). 
in  dm  friiheren  Schriften  L.'s  begegnet  hin 
und  wieder  noch  die  dem  mhd.  ahd.  eni- 
sprechende  form  forcht  (f..<I.).  der  uswer' 
kürzte  sing,  furchte  blickt  noch  einmai 
durch  im  dal.  furchte.  iAtCt  21»  26.  das 
tcurl  heniehnet 

1)  die  unangenehme  Seelenregung  in  öe- 
jiehung  a^  eme  gtfahr,  ein  ti6ef,  oder 
auch  auf  ein  wsen,  das  diese  gefahr,  die* 
ies  übel  zukommen  lässt  oder  doch  sukom- 
men  lassen  kann.  * 

a\  furcht  ist  nicht  in  der  liebe,  sondern 
die  völlige  liebe  treibet  die  furcht  aus,  denn 
die  furcht  hat  pein.  1  ioh.  4,  18.  es  heiszt 
fiirt-ht  koiiiint  einen  an.  kommt  über  ihn: 
vnd  als  üachanas  jn  (den  engel)  sähe,  er- 
schrack  er  vnd  es  kam  jn  eine  furcht  an. 
Luc.  1 ,  12;  denn  es  war  sie  eine  grosse 
fiirrliL  .inkoinen.  8,37;  es  k;mi  auch  alle 
Seelen  lurcbt  an.  apost.  ijeseh.  2,  43. 

b)  furcht  nach  einer  praeposition,  von 
der  es  regiert  wird»  also  habt  jr  den  ttfch- 
tern  Israel  mit  gefaren,  vnd  «e  haben  aus 


Digitized  by  Google 


PURCBT 


744 


KÜRCUT 


furchl  mtlssco  cwren  wQlen  thun.  SManna 

f)l ;  tler  ei»  jünger  Jliesri  war,  doch  heim- 
lich aus  furcht  vor  Hcn  .ftlilf-n.  .foh.  19.  3S 
-  vnd  wenn  sie  schon  kcms  solciier  schreck- 
nh  helle  ereehreckl,  so  hellen  sie  doch 
»locht  Tur  Turcht  vergehen.  weUh.  17,  9: 
\\)(\  i\n  jii  die  jüiifr<'r  saJicn  iinff  di'in  meer 
g»'heii,  erschrackcii  sie  und  s|»r;<rlii'ii :  es  ist 
ein  gciipcnsl!  vnd  schrien  furfurclil.  Malih. 
14»  26;  vod  die  menschen  werden  ver^ 
schmachten  für  furchte  vnd  für  warten  dor 
dinirer  die  konicn  sollen  aiiff  erden.  Lur. 
21,  20.  —  sibe,  ich  wil  dich  sampt  allen 
deinen  feinden  in  die  furcht  geben.  Jer. 
20,  4«  —  mtl  furcht  bistu  «uiT  Egyptentend 
gezogen.  5  Mos.  10.  3;  dienet  dem  herrn 
mit  furcht  vnd  frewel  mich  mit  zittern,  ps. 
2,  1 1 ;  vuü  sie  gieugen  eilend  zum  grabe  hin 
aus  mit  furcht  vnd  grosser  freude.  Matä^. 
28,  8.  auch  mit  dem  dat.  pi.:  so  füret 
ewren  wandel,  .so  lange  jr  hic  wallet,  mit 
furchten.  1  Pel.  1,  17;  wer  will  szo  kilin' 
'scynn,  da»  {äasz)  er  legliche  sunde  nii  iiiil 
furchten  hiUen  odder  beweynen  wolle,  die 
H«^fU$»psaliii.  (1517).  H5''.  —  er  ist 
gemacht  nn  furcht  zu  sein.  Hiob  1t,  24; 
sondern  sollen  sicher  woncn,  on  alle  furcht. 
Esech.  31,28;  denn  auch  der  wiiickcl,  darin 
sie  waren,  kundle  sie  nicht  on  ftircht  be- 
waren,  weith.  X7*  4;  d.is  wir  erlöset  aus 
der  band  vnser  feiridp,  jni  iliciicirn  im  furcht 
vnscr  lebelang.  Lac.  1,74.  —  ein  jglicber 
hat  »ein  seh  wert  an  seiner  balRen  vm  b  der 
furcht  willen  in  der  nacht,  hahel.  3,  8 ; 
nienintii]  iiIilt  i  imIcI  fi  c  y  von  jm  vuib  d«r 
liirclit  v\illt'ii  lur  den  Juden.  Joh.  7.  13.  — 
das  {dwsi)  SIC  zum  wenigsten  eine  zeillang 
das  land  tndsten  reumen,  damit  das  ergernis 
gebflsset  odder heicinlM  acht  vnd  den  andeni 
ein  exeniprl  7  x  r  furcht  gegeben  Wftrde.  von 
Ehesachen.  (I530i.  Eiiij*. 

c)  furchl  mii  besonderen  fügungen. 

a)  mit  efnem  gen,,  wMter  den  ffege»* 
stand  der  furchl  ausdrückt:  denn  die  vnter- 
tlianen  thiiren  ?iif  rT.Tusz  faifuTi  fiir  furcht 
der  vberkeit  (=»  vor  der  ot/nykeit),  das 
magnifical.  (1521).  aij';  das  viel  der  vUl- 
cker  im  lande  idden  wurden,  denn  die  furchl 
ilcr  .liliU'n  (—  vor  den  Juden)  kam  v|i(»r*;ie. 
Estlu  S,  17i  die  furcht  Mardicbai  vor 


iMaektü),  9,  3:  des  lodes  furcht  {ät 

furcht  vor  dem  lode)  ist  aulT  mich  gefdlea. 
ps.  5ü,  5.  statt  dieses  gen.  steht  auch 

die  praep.  für  (vorj  mit  dem  dat.:  ms 
furcht  für  den  Juden.  Jofc.  20»  19.  «.  tmA 
die  vorhin  unter  b)  OMgeßluien  tfettes 
Joh.  1f>.  3S  H.  7.  13. 

dasstihi-  icaa  für  mit  dem  dat.  nd-'r 
die  füguttg  mit  dem  gen.  ausdrucken,  kann 
ttueh  dvreft  ein  paueuiv  autgei/rikkt  mr- 
dt  n :  t  wer  furchl  (die  fkrdU  vor  eud^l 
vnd  scIirf^'i'kiMi  sey  vber  nllr  ilutr  iiifT  rr- 
den.  1  Mos.  'd.  2 ;  vnd  niemand  kuixl  jiieo 
{den  Juden)  widcrsicben,  denn  irc  fordil 
(die  furcht  «or  timen)  war  vber  aUe  v9ldter 
komen.  Esth.  9,2. 

d}  furchl  in  besonderen  Verbindungen: 
furcht  und  entselzung,  s.  cntselzung;  turcbl 
vnd  schrecken.  1  Ifot.  2, 9.  5  Jfo».  11, 25; 
furchl  vnd  zittern.  Hiob  4.  14.  ps.  55,  6. 

2  ..die  aus  dem  bi'tru.iUcin  des gtiing^r- 
sein-i  hervorgehl' nde  serlenreyung  der  pßuM 
und  rückiicht  gegenüber  einem  höheren  [er- 
habenen) wesen  oder  überhtmfit  hBherm**» 
scheu .  ehrerbietung ,  ehrfwrtht,   so  häufig 
in  der  bibel ,  zumal  gott  gegennh^'r,  al?i> 
niiis  man  die  furcht  ynn  der  ^>Jh^i)t  ver- 
stehen, das  CS  uicbl  deute  auff  furcht  odder 
schrecken,  so  ein  augenbück  wer^  sondern 
das  es  sey  das  gantze  leben  vnd  weseo.  das 
da  gehet  ynn  »'Ihch  vml  .srhew  far  ffolt. 
vber  das  erste  budt  Mose.  (1527J. 
geteShuOM^  mit  dem  gen*  die  furcht  goUes, 
die  furchl  des  herrn:  denn  er  hatalhie  {der 
aposiel  Johannes  in  seiner  X.ep.  cap.  \, ! S 
gar  nicht  ftfrgenonien  zu  reden  von  deni 
was  wir  beisseii  nach  der  sclirilU  die  furcht 
goltes,  welche  ist  eine  gale  Ulblichefarehl, 
nicht  ein  schrecken  noch  sagen,  soodere 
eine  srJipw ,  die  goll  in  ehren  hat.  J'fi  ^^ 
(il'';  die  Itircbl  des  lierrn  ist  der  wpiilieii 
anfang.  ps.  III,  10;  die  furchl  dei»  hemi 
hasset  das  arge.  «pr.  8. 1 8 ;  durch  die  fnrckl 
des  herrn  meidet  man  das  böse.  10,  ^:  ''^ 
ist  keine  furcht  goltes  für  jren  äugen.  Hm. 
3,  Ib.  lUerher  gehört  auch  der  biblische 
amdntdt;  die  furcht  Isaac.  1  Jfot.  91. 42, 
u'oxu  £.  am  rande  bemerkt:  Jacob  neiinel 
Iiic  ;.'ntl  ^aacs  furchl.    dammli  d;i>  /«■^^'* 
goll  fUrchUg  war  vntl  goUes  dtencr,  w^din 


Diglized  by  Google 


t 


KCHCUTEN  745  FÜRCHTEN 


der  ausUff.  Meter  sUU»  in  lim  frBÜgien 
ito*  das  erste  buch  Mo$9  iagl  er:  itarüuil) 

.  iims  er  (goU)  hie  den  narnen  hahoii ,  das  oi 
Isaais  furcht  heikel,  das  ist,  dcu  Isaac 
für  iiugcn  gehalten  vnd  sich  fiir  ykm  gc- 
sehewet»  hat  gelhan  vod  gelassen  was  yiini 
gefallen  bat. 

menschen  gegenüber:  so  ^ebol  nu  jeder- 
mann, was  jr  schuldig  seid,  schos,  dem  der 
adios  geburt,  zo\,  dem  der  lol  gebttrt,  furcht, 
dem  die  furcht  gebQrl,  ehre,  ftem  die  ehre 
gehurt.  Rom.  13,  7. 

Ffirrhlen  (fincliicni,  limeri',  anfangs  bei 
L.  auch  noch  iorchteii  {s.  d.),  mhd.  vUrh- 
len  {Ben,  3,  886*),  oM.  fiirhlan,  farablan 
(Graff  a,  689),  golh.  fadrhljan.  das  praet. 
iauiet  bei  L. ,  dem  mhd.  ahd.  gemäsz, 
furchte,  heute  filix  litolo,  dns  pari,  prael.  in 
der  regel  gefurcht,  seilen,  wie  heule,  ge- 
fürchtet (x.  d.  ilenlfe*  eatenjk.  1529.  Büiji'). 
die  angegebene  bedeutung  des  Wortes  schei- 
det sich  nach  den  unter  furcht  dargvleyit  n 
zwei  riehtungen ,  die  hier  aus  einander  zu 
AttUen  mmSUng  eneheiM,  mehr  daran  ge- 
fafm  ivi,  üt  wnchieienen  fUgungen  «or- 
zufuhren ,  in  itnen  L,  dat  wari  brawdU, 
diese  sind: 

Ij  mit  dem  acc.  und  zwar: 

o)  derpersm:  ich  fnrchte  (furdiM«)  das 
volck  vnd  gehorchet  jrcr  stini.  1  Sam.  15,  24  ; 
sihe  Adoni.i  fiirchk'l  tieii  kiinig  S;iloiiio.  1  hön. 
1,  51 ;  Herodes  aber  furchte  {fütrhtete}  Jo- 
hanncio,  denn  er  wusle,  das  er  ein  Immer 
vnd  heiliger  man  war.  Man,  6, 20 ;  das  weib 
ahcr  fiiri  hle  den  man.  Ephes.  5,  33;  ein 
jglichcr  füfclilo  seine  multn  vml  si  incn 
vatcr.  3  Hos.  i'J,  3.  vor  allem  häufig  ist 
in  der  bibel  gott  fürchten,  den  hcrrn  Türch- 
ten»  ie«w  £»  etnma^  erktörf ;  gott  fhrchten 
jm  ehreischen  heisat  eigentlich  das ,  so  wir 
Deudschen  heisscn  gott  dienen,  das  schöne 
conlUemini.  (1530).  Ciij'';  denn  nu  weis 
ich«  das  du  gott  farehtcsL  I  Hot.  22,  12  ; 
woil  jr  tebeut  so  ihut  abo,  denn  ich  Ittrclite 
gott.  42,  18;  nlipr  die  wchmüttcr  furchten 
gott  vnd  thotf'i)  nicht  wie  der  ki5i)iL'  /u 
Egypten  jnen  gesagt  halte,  sondern  iiesscii 
die  kinder  leben.  2  Jfo«.  1,  17;  vnd  das 
voldt  fürchtet  den  herrn  vnd  glettbten  jm  vml 
seinem  knecht  Mose.  14,  31 ;  sondwn  soll 

Oom,  WMtrlnKh. 


den  hcrrn  deinen  gott  fQrchten  vnd  jm  die- 
nen. 5  Mos.  6,  13. 

ft)  der  sacht-:  flci-  ifufTcl  fiirclil  das  üri  lii 
vnd  wil  vns  mit  jtullern  »ciiweigcn.  vom 
abendmal  Christi.  (152SJ.  siij'';  o  wie  bal 
d.  GarlsUd  den  sprnch  (1  Cor,  10,  16)  ge> 
furcht?  das  ander  legi  widder  die  ligml» 
Propheten.  fir>2r»i.  Gij";  vnd  ob  ioli  schon 
wandert  im  lin>>torn  tal,  fürchte  ich  kein 
vnglück.  ps.  23,  4 ;  furchte  d«i  tod  nidit* 
Sir.  41,  5;  durch  den  glauben  verlies  er 
(Moses)  Ki;yi)ion  vnd  furchte  nicht  des  ko- 
nifjfs  f^i  iiii  (  rar.  den  grym  des  konigs).  Hebr. 
11.  27  ;  nu  iind  man  schochicr  küoige  vad 
furslen ,  die*  solch  vermaledcyung  lünditen. 
wider  den  ftdmh  geiuaMm  ftgiU,  aAmA 
(1522  .  nij'. 

2)  niil  dem  gen.,  in  weichein  fall  fuich- 
leu  inlraiiüiliver  steht  {G  i  imm  gr.4,112). 
dieser  ist  wiederum 

a)  ein  gen.  der  person,  wegen  deren  man 
furcht  oder  besorgnis  hat:  or  (Abraham) 
war  ein  frembdUug  ym  lande  vntcr  seinen 
feinden  vnd  des  lebens  nicht  sicher,  musle 
semes  weibs  auch  fürchten.  «6er  das  erne 
buch  Mose.  ( 1 527 ).  g  iiij\ 

h)  der  sarhe,  für  die  man  furcht  empfin- 
det oder  besorgt  ist :  es  isi  deinen  knechten 
angesagt,  das  der  herr  dein  gott,  Mose,  sei- 
nem knecht  geboten  habe,  das  er  euch  das 
gntilzo  laiid  geben  vnd  für  euch  her  alle 
Liiiwühner  des  landcs  vertilgen  wülle,  da 
furchten  wir  vnscrs  lebens  für  euci»  seer. 
Joe.  9»  24.  öfter  der  redensaH:  der 
baut  ftlrchten,  ßbr  dae  Mm  fürchten,  in 
besorgnis  sein ,  es  sm  verlieren :  etliche 
fiirrhlen  auch  der  haut,  sorgen,  sie  niüssca 
leih  vnd  gut  darüber  verlieren,  der  82. 
fMaAn.  (1530).  Cij*.  s.  muh  noeh  haut, 
sie  furcht  jres  hauscs  nicht  rnr  dem  schnee. 
denn  jr  ganltes  haus  hat  zwifache  kleider. 
spr.  31,  21. 

:j)  mit  eSium  oMan^r^^  «afse  iter  aü 
objeet  encheitU.  derseihe  ist  angefügt 

a)  durch  die  conj.  dasz:  daht  i  icli  furcht, 
(Iiis  itzf  ynn  der  rhrislenheyt  mehr  aiigottc- 
ley  durch  \Ue  messen  geschehen,  dan  yhe 
geschehen  ist  vnler  den  Juden,  eyn  eermon 
von  dem  m,  leil.  (1520).  Biij'*;  so  lasset 
vns  nu  furchten  (beeorgt  aefn),  das  wir  die 

04 


Digitized  by  Google 


PORCHTEN 


746 


FORCHTIG 


vcrheiMung.  eiRzukoni«  sii  seiner  rage. 
Hiebt  veneumen.  ffeM*.  4,  1.  der  conj, 
(iasz  geht  ein  acciualivUch  stehendex  niclils 
voraxis:  ich  fitrcht^'  nirhls  so  hoch,  liciiii 
das  tiichl  iler  tcuici  vmb  euch  bule  vnd 
euch  von  Christo  reisse.  svoo  ktH^xeUpre- 
digten,  (1536).  Gij' .  nach  da.oz  kann  auch 
die  Verneinung  folgen,  ohne  dasz  dies  im 
sinne  des  salzes  etwas  änderte:  ich  fürchte 
aber,  das  nicht  wie  die  schlänge  licua  ver- 
fUrele  mit  jrer  tchaickheit,  also  audi  ewre 
sinne  verrücket  werden  von  der  einfelUgkeit 
in  Christo.  2  Cor.  11.3. 

b)  ohne  dasz :  mancher  leihet  vngerne  aus 
keinerbOsen  mwniuig»  sondern  er  rans  durch* 
len,  erkome  vmb  das  seine.  Sir,  29,  10; 
wir  ftirchten,  es  (das  schiff)  müchte  iri  die 
syilcii  r.'illt'ii.   apo.sl.  gesteh.  27,  17. 

4)  mit  dem  inj.  mit  zu:  vnd  den  niaicsie- 
len  filrchlen  sie  niclil  Izu  niissbieten.  «eider 
den  falsch  genantten  geystL  tta$i4*  (1522). 
iiij ' ,  bei  Bindaeit  fehlende  tar.  su  2 1^1. 
2.  10. 

5)  endlich  gebraucht  L.  Idrclileu  auch 
häufig  refhmvt  doch  nleM  Meftr  (einige 

stellen  ausgenommen,  die  hernach  unter  b) 
mitgethi'fh  simh  mii  di  tn  orgnnisrht'n  dat.. 
der  IM  der  schnjluyrache  bis  in  das  11.  jh. 
danerle,  sondern  mit  dem  den  refleMven  daL 
Uberhanpt  verdrängenden  nee,,  x,  Ii.  ich 
hörcte  deine  .stimme  im  g:ittr>r)  vnd  furchte 
mich,  denn  icli  hin  nackct.  1  Mos.  3,  10; 
fürcble  dich  nicht*  Abrain,  ich  bin  dein 
schilt  vnd  dein  seer  grosser  lolin.  1 5,  1 ; 
dn  leugnete  Sara  vnd  s|ir;icli  ich  habe  nicht 
grl.irli.  i .  (Iniii  .sie  furcht  sich.  IS,  15  u. 
öfter.  Üiese*  reflemve  fürchten  hat  nun 
bei  sich 

n)  die  praep.  ftir  (vor)  mtl  dem  dat.: 
erreite  mirli  von  der  band  meines  brudcrs, 
von  der  hniul  B.sau  ,  denn  ich  TiiM  hio  tiiii  h 
für  jni.  1  Mos.  32,  11;  du  solt  dicii  iur 
deinem  goll  furchten.  3  Mos.  lU.  14;  ich 
Airchte  mich  fnr  dem  zorn  vnd  grira,  da  mit 
(Ii  I  Iiorr  vber  euch  crzdrnet  war.  h  Mos. 
U,  i;t;  fflrclitc  dich  nicht  für  den  worlen 
die  du  gehöret  hast.  2  kön.  IM,  6;  für 
solchen  scheisbannen  darffeslu  <Kcb  nieht 
rorchlen.  von  den  sdUüsse/n.  (1530).  Jiij*; 
wer  sich  für  der  liellen  itlrchtet ,  der  mus 


hinein  [sprüklBaH),  d&§  16.  eap,  $.  Jokan- 
nie.  (1538).  Aaiij-.  stall  dieser  filgmtg 

mit  der  praep.  für  (vor)  mit  dem  dat.  er- 
.schrinl  in  der  älu  ren  spräche  nurh  hier, 
wie  bei  dem  tniramiUven  fud  hu  n ,  der 
gen,  als  lelsle  sfwr  dieser  otten  fügung  hei 
L.  diirfle  vielleicht  folgende  SleUe  asui- 
sehrn  sein,  in  welcher  die  ursprünglitht 
genilivische  nalur  von  nichts  hervortriU: 
filrchlel  euch  nur  iiichUs.  Sach.  8.  15. 

b)  einen  abhängigen  sola:  vnd  Tordile 
sich ,  es  möchte  diesem  auch  abo  geben. 
Tob.  7,  1 1  ;  .ilso  (las  ich  mir  vfu-l  furchte, 
es  wenlc  jun  kuru  vber  Dcudscliiand  eioe 
plage  gehen ,  der  gleichen  wir  viUeicht  In 
her  nicht  erEihren  vnd  vns  atich  nicht  ver- 
sehen, der  III.  psalm.  (1530).  Aij";  ich 
furrhtc  mir  aber  aus  der  massen  Sf^er,  (las 
sukhe  frcuulcr,  leslerer  vod  pucher  werden 
gott  plotxlich  der  mal  eins  erwecken,  dir 
147.  psatm.  (1582).  iS^, 

c}  den  inf  lu :  er  furchtet  sich 
zu  sagen:  sie  isi  mein  weih.  1  Mos.1^.  7; 
fürcbt  dich  niclil  in  Egypten  hinab  zu  ziehen. 
46, 3;  denn  er  (Moeee)  Airchle  sichgoltan 
zu  schauen.  2  Mos.  3,  6. 

dl  eine  be^ondfre  nähere  beslimmvng; 
wir  milsscu  vns  uichl  zu  todc  furchtco  für 
eim  lebendigen  icufel,  viel  weniger  für 
sterblidien  armen  menschen.  Jen.  8«  46^; 
ich  werde  mich  drumb  fiir  keiner  was- 
serblaszcn  zu  tott  fiirchteu.  de  WeUe  br. 
0,  3S. 

Krchtiad)  das  part.  praes.  adjeeMviteh: 
das  geselz  gibt  den  fürchtenden,  knechtBches, 

i'.iyiis(  licn  gcy!^t.  ausleg.  der  ep,  vnd  enng, 
tarn  rhnslng.  (1522).  Ii  iij''. 

furchtig  (lurchtigj,  furcht  htAeei, 
fwnhüam»  mhd,  vorhtec  [Ken,  3.  38S')> 
ahd.  forhlic  {Graff  3,  688).  L.  gebraucht 
das  leorl ,  das  jetzt  in  der  schrißsprache 
erloschen  ist,  zwar  an  mehreren  stellen  is 
den  ergten  aueg.  des  n.  lesl..  in  denen  er  et 
Jedoch  epäter  wieder  tUgle:  vnd  sie  (dis 
jünger)  waren  seer  furcbtig.  Jfarc.  9,  6i 
spiiter :  denn  sie  waren  versttirtzt;  denn  sie 
waren  Turcbtig.  16,  später:  denn 
furchten  sich;  vnd  die  andern  wurde»  lareb- 
tig.  offenb.  Joh.  11,  13,  e^er:  vnd  iif 
andern  erschrecken,  imeft  in  ««wen  dftn^ 


Digitized  by  Google 


FüUUirLlCH 


747 


FüUUEltN 


sthriftm  kommi  e$  nmr  mocJ^  «jto»  wr: 

ist  aber  yeniand  Mhwach  vnd  fiirclilig .  der 
i\\vh^  vtn  n;»m«'n  golU's.  ob  jemand  fur  dem 
si^ri/LH  lUehen  müge.  (1527).  AS*";  ich  bin 
fOrchlig  vml  zHterii.  «MAy,  d§r  fMm  ge- 
pol.  (1528).  1)5-. 

yurclitlirh,  adr.  timide,  mit  furcht,  mit 
üng!>lUrfUifH,  tnhd.  fot  lillSrbo  (  Hen.  8,  3b5''), 
a/tii.  forabilicbo  iGraff  A,^}b^)  :  iknii  dauon 
mus  mso  die  augen  nbkeren  vnd  fiirchdicb 
warten,  was  goU  daunn  hdt.  Jen.  1.  29" 
{die  xichcv  fins:psalmen ,  wi>  vielleicht 
forc'lillu  li  sifht,  wie  forobl  /lir  fiircbl). 

firdiUaii,  bisvoeUen  bei  L.  noch  Turcbl- 
«am  («.  4.).  mM.  vorhtaam  (Ben.  3,  3S5''), 
in  doppoUer  hedeutung : 

1)  furchtbar,  furcht  bewirkend:  e.  T.  g. 
sol  das  bedencken,  daH  goU  in  der  ganUen 
schrillt  keinen  beidniitcliett  kOnig  noch  Itir- 
slen  je  hat  basen  toben,  ro  weil  vnd  lang 
die  well  g«\><lnn(lcn ,  sonilcrn  .ill/rit  inclir 
slraßtii  las>i('ri ,  «las  int  ein  ^^ros  furch ts.irii 
bild  allen  oberberrn.  Jen.  l,  474";  darunib 
wehe  allen  denen ,  die  sich  nicht  Alrchten 
vnd  jre  aUnde  nicht  fulcn  vnd  sirher  einher 
gehen  gegen  dem  fiircbtsamen  {Jen.  1 ,  1 5*' : 
foreblsamen)  gerichl  gotles,  Tür  welchem 
doch  kein  gut  wcrck  gnugsam  sein  kan. 
Jen.  3,  2*. 

2)  tnr  furcht  geneigt,  von  furektb^angen, 
furcht  habend :  jr  kU'i»K'!<^iiIii;4fn  .  waninili 
seid  jr  so  furchlsani?  Mailh.  S,  20 ;  wie  seid 
jr  so  rurdilsam?  Jlaro.  4,40;  dammb  sind 
aokhe  fnrchtaam  lentl  la  neher  bey  yhrem 
heyl,  denn  die  rauchloszen,  barlsynnigon. 
aussleg.  der  ep.  md  mang,  dm  aduenls. 
(1522)*  Oiiij";  blüde  furchtsame  gewissen. 
da»  17.  eop.  e.  Johamdi.  (1530).  (iiij\ 
fkirchlsam  machen,  «on  /yreftf  befangen 
machen,  furcht  einfloszm:  vnd  sie  rieffen 
mit  liiulei'  sliinme  antF  jiitliscb  zum  volrk  zu 
JertiHalem ,  das  aufl*  den  roanrcu  war ,  sh* 
ftirchlsani  lu  machen  vnd  sn  erschrecken. 
2  chron.  32,  1 8 ;  denn  sie  alle  weiten  ms 
riirchisam  machen.  Neh.  G.  9. 

Virdcekc,  f.  wo»  vordecke  («.  d.  l,  decke 
vor  ekooi:  Moses  fnrdecke  ist  auf!  jhrem 
(der  Juden)  Herlsen,   der  Iii.  psahn, 

Virder  (furder).  auch  flrter  (furler),  6et 


L.  meht  selten  ert^etnemde  nehenformen 

des  adv.  fonler,  fiJrder  (.v.  d.),  weiter,  /er- 
ner,  mhd  viirdpr  und.  sich  enger  an  vorl 
ifort)  anJidUieszend,  fUrlcr  {Ben.  3,  382'). 

1 )  ränmM  im  eftme  wm  vor^eäHs,  «eet- 
ter  foH:  vnd  das  voick  toch  nicht  fflrder  bis 
Mirjam  aufTgenomen  ward.  4  3/"«.  12.  15; 
vnd  er  s{i>!|pf  sirh  als  woll  er  filrder  geben. 
Luc.  24,  23.  den  slab  l'iirder  setzen,  weiter 
reiten:  sondeni  weil  wir  ja  aiilT  erden  leben 
müssen,  das  wir  also  essen,  ir  iiickcn,  freien, 
|in.Tnf7,en,  bawen,  brms  vn«l  bofTvnd  was  gotl 
lu'sclierel.  haben  vnd  brauchen  als  frembd- 
lingc  vnd  ge.stc  in  einem  frembdcu  lande 
vnd  im  gasthofe.  die  solches  alles  gedenken 
/II  lassen  vnd  jren  Stab  fürder  tuselsen. 
tisl.  2.  1 38\ 

2)  seitlich  in  dem  sinne:  fortan,  ferner- 
hm:  aber  die  kind«r  Israel  Ihelen  furter 
vbels  fur  dem  herrn.  n'eftl.  3,  12;  ebenso 
4,  1,  tro  Hirler,  vnd  10,  6,  tro  (UrAcr  steht ; 
vnd  Samuel  sähe  Saul  fUnler  nicht  mehr. 
1  Sam.  15.  35;  vnd  der  gcisl  des  herro 
geriet  vber  David  von  dem  lag  an  vnd  fttrder. 
16.  13;  das  er  den  vater  anch  fttrder  ver- 
klerc.  4ai  17.  eaji.  f.  Jokannü.  (1580). 
F  iij^ 

Virdcrliek  (furderlich),  was  fördcrUch, 
fortgang  bewirkend,  dienUeh,  nfilsfiefc; 

dem ,  der  on  glauben  ist ,  ist  kein  glitt 
wprck,  fiinlcilicli  /.iii  fi  iimkcvl  vnd  seligkeil. 
t'Oft  der  fteyheit  eynisz  christenmemchen, 
(1S20).  Cj*';  aber  itsl  sihel  niemand  an,  ob 
es  hynderlieh  oder  furderlich  sei.  muleif, 
der  ep*  md  euwug,  des  adventi,  (1522). 

s  iij^ 

Ordern  (ruidern),  eine  von  L.  nur  an- 
langs  gcbraudUe  nebenfotm  wm  ford^, 
Hirdern  i  tr.  m. «.).  undxwar  vrie  diese 

1)  im  sinne  von  poxtutarr :  wer  firs 
1(  hens  satt  ist  vnd  des  lod<'s  licf^'oerl.  als 
Daiiid  vnd  Abraham  vnd  Paulus,  die  werden 
hyngenomen  am  ende  yrer  läge,  dan  sie 
haben  dem  leben  eriaoh  geben  vnd  Turdern 
dtMi  lod.  dir  sieben  puszpsalmen.  (1517). 
KG*":  der  glaub  erwiri>el,  was  das;  gcsclz 
Turdcrl.  ebend.  G  5^. 

2)  Im  J<ttiie  von  imMiiovere,  jitMire.  de- 
tege  s.  unter  bdd  I )  und  unter  Triedfertig. 
e^nen  weileren,beieg  bietet  die  sefcri/i:  steo 


Digitized  by  Google 


FCRDERinS 


748" 


FÜ HO EBEN 


tehone  troslliche  prediqi  Smalkalden 
gethan.  (1537).  Ciiij^:  <lrn  eben  (Üp  krtzfr 
seihs,  die  dpm  wnrl  aulls  iicfligsl  feind  sind 
viid  es  am  ineislen  verfolgen ,  stellen  sich, 
als  wollen  sie  es  heHTen  fordern  vnd  band- 
habon.  die  herautgabe  dieaer  predigten  be- 
sorgte  jcdnch  L.  nicht  seUxt. 

Färdeniky  f,  adjuwenlum,  m  /ititjender 
tUlh  dU  L»*»  «pradke  eigentlich  fremde 
form  hirdenittss:  das  dem  Ii.  enangdio  nicht 
7.11  liindemisz ,  sondern  zu  fürdemiisi  gera- 
Ihon  solll.  de  Welte  br.  2,  368. 

VirderSi  (urttn,  adv*  weiter^  fernerhin: 
vnd  wollen  farlers,  so  viel  den  ehrintlii^en 
glauben  belriHt,  mit  gnind  t\or  heilig' <mi 
srht  ifTt  M;i^rw(^fset  wcnlcn.  Jen.  2,  52''. 

I'iirdernng,  f.  fUrderung,  adjummtum. 
zu  fUrderung  seines  rcicbs.  das  16.  cap.  s. 
Johami*.  (1538).  Yiiij*. 

Vnrdringen,  vordringen,  in  folgender 
stell«  büdlich  für  „dit  obrrhand  behnm- 
men**:  siechen  sie  nudi  raiiweyden.  »zo 
Stech  ich  «e  viel  herler  mit  Udien,  Im 
sehen  wilchs  fanlringe.  ron  dem  bapstum 
«M  Rnme.  (1520).  HjV 

l^irfallen,  vorfallen,  vorkommen,  begeg- 
nen: das  dir  ftirfell  aus  zugeben,  das  las 
geben  ans  der  bamnier  des  kOniges.  Esra 
7»  20;  wenn  einor  <los  nachts  and  seinem 
bette  rügen  vn  \  M  tilnflVo  sul,  {,\\\oi\  im  man- 
rbprley  ged.-inckcn  lur.  Sir.  10,  5;  \nt\  wo 
jm  {dem  bischof  xu  Rom)  ntciit  were  der 
(hise^f)  so  CoRsuntinopet  vnier  wegen  fllr- 
gefallcn.  so  helle  er  sich  an  den  zu  Aleun- 
drin,  Jonisalem  vnd  Aniiochia  gerieben,  von 
den  eoncilijs  vnd  kirchen,  (1539).  Qiiij*. 

Nrfardem,  vur fordern,  vvHaiem:  da 
lies  eyn  weyser  radt  auff  solch  ansuchen 
furfordtTn  die  baumeyster  vnd  obersten  der 
selbig*ni  pf.inc.  mn  h.  Henrim  ("ir>-2r>).  Rj'.  j 

Fnrfnhren;  vürjuhren:  zwo  liawcn  wur- 
den for  gefbrt,  das  sie  jre  sftne  beadraiUen 
hatten.  2  Jfaee.  6,  10. 

Fnrgnn^  'f'ir^Mnp),  m.  I)  mrgang,  vor- 
tritt, Vorzug,  mhd.  vdrganr  iltm.  1,  470''): 
aulT  das  er  (Christus)  in  allen  dingen  den 
furgang  habe.  CM.  1,  18;  wie  s.  Paulos 
aurh  sagt,  das  der  friedr  solle  vber  alles 
d«»n  fdrsnnt'  Ii  iIhmi  der  82.  psalm.  (1530). 
Eiiij'*.  2)  sodann  auch  s.  v.  a.  forlgang:  ich 


hoffe  aber  nnrh  fest,  es  sol  keinen  fütits^ 
0(1(^1  jr-  k  iti' ri  liesland  haben.  Eiil. 
Vürgängcr  (furgenger).  m.  roryänger. 

1)  der  vor  einem  andern,  vor  andfrn 
kergekl,  vorUtmfer:  das  wird  thun  der  CfU- 
engcl  mit  einem  vnzeblirbnn  baiiflen  eogd, 
die  seine  vnrdralifr  odiler  fflr*,'*'n'r»'r  toin 
w«rden.  zwo  predigt  auff  der  leicht  iti 
kurfürsten,  (1532).  Fij*. 

2)  der  andern  vorgdu,  mm  sie  m»  /SMtea» 
ßihrer,  das:  Jiid;i,  der  ein  furgenger  war, 
dere,  die  Jlicsiiin  li<?nppn.  apost.geseh.  1, 16; 
ctlich  lext  haben,  dte,  furstcnn  Jiul.i  sind  jr 
hertsogen  odder  Airgenger.  amleg.  des  67. 
psakm»  (1521).  Dij";  gedencket  an  ewic 
ftirpenger,  di<'  euch  das  wnrt  pnttfs  ge^agl 
haben,  var,  zu  tiebr.  1 3.  7  .  loo  de  WeVie 
übersetzt:  gedenket  eurer  tübrer. 

Nfgebea  (forgeben),  vofye^  in  fei- 
genden bedeulungen: 

1)  gebfH,  hiniffhen,  vorlegen:  wip  man 
doch  mus  kiudcru  locken,  puppen,  pferde 
vnd  ander  kinderwerck  für  gehen,  «er- 
manung  oh  die  i^flidken.  (1530).  Ij*; 
daruml)  d.m  sie  mein  gesetz  verlassen, 

ich  jiu'ii  furf.'Pi?el)en  {Meyer:  hingegebeo, 
ebenso  Schmieder  bei  GerUuh)  habe, 
/er.  9, 1$;  das  jr  ob  den  glauben  kemfifel, 
der  ein  mal  den  heiligen  furgegeben  {Ger* 
lach:  f,'('^'eben,  Meger:  abetgebeo)  ist. 
br.  Judae  3. 

2)  zu  thun  vorlegen,  aufgeben: 
(Bmram  AHf)  weis  an  erbeiten  an  goM, 
Silber,  erts  .  •  •  vnd  aliericy  künsUidi  so 
machen  w»s  man  jm  fürgibl  {Megen  auf- 
gibif.  2  chron.  2,  14. 

3)  äsusem,  sagen,  in  werten  vorbringen: 
was  gills,  ob  meine  snnge  vnrecht  habe  «ad 
mein  miind  bOses  furgebe.  Biob  6.  30 ;  jr 
h?\{H  (  iicli  alle  für  klug,  warumb  gebt  jr 
dciiii  solch  vnnUlze  ding  für?  27»  12; 
danimb  bat  Hieb  seinen  mnnd  vnb  smut 
anllgesperl  vnd  gibt  stollse  teiduig  für  nni 
vnuerstand.  35,  16;  wenn  einer  zu  dir 
kompl  vnd  dir  aiizoigi  von  deiner  briul 
oddcr  weihe,  sie  sey  uichl  rein,  gibt  gn>»se 
gnimpen  («.  d.)  for,  wie  ers  gesehn,  ge- 
boret habe  vnd  aller  dinge  gcwis  sey»  so  n. 
s.  *e.  ron  ehesachen.  (lo.T*'»  n-irb 
sind  es  solche  ICMpd  vnd  kucbel,  da«  <i« 


uiyiiized  by  Gpogl 


FURGEBBN 


749  F(3RHALT£N 


Didil«  andftn  kOnncn  Widder  na  geilRüii, 
denn  weuer  ist  wasscr,  vnd  d<ni«ch  jrc 

erlreumelc  prislprcy  fiirgoInTi.  von  der  heil, 
lauffe.  (1535).  Hj".  hieraus  entmckelie 
sich  dann  die  weilere  bedeutung 

4)  eUooi  mutagen,  bdumpten,  dai  «ni- 
lecder  ganx  ungegründel  ist ,  oder  das  der 
andre  wenigstens  zubezweifeln  ursarfw  hat. 
das  toas  vorgegeben  wird,  slehl  in  der  regttl 
in  einem  abhängigen  salze,  der  sowohl  näl 
dan  aif  aneft  mU  mukuemng  drwclfrei»'  jw- 
ßigl  sein  kann :  er  (der  gerechte)  gibt  für, 
da«;  (da.^s)  er  goll  kenne ,  vn<l  riiümct  sich 
golles  kind.  weish.  2,  13;  {Carlslad^  fur- 
gibt,  das  ich  nichts  denn  bSde  beschinner 
sey.  Widder  d,  hymL  frofiteten.  (1525). 
Bij":  vor  «linsen  lagen  sliind  nuff  Tlioiidas 
vnd  (;ali  für,  er  wcre  clwris.  aposl.  gt-sch. 
5,  3t) ;  da  sie  für  sulchcn  lexlen  nirgcn 
bleiben  niügen,  geben  sie  Air»  gott  rede  von 
stell,  die  drei  symbola.  (153S).  Eüg^;  wie 
wo!  sfirif»  kirolu'  sellis  ilrunil)  zflrnrt  vnd 
geben  jUl  für,  nit;  Wüllen.«  jiii  ahli.innon. 
aber  obs  ernsl  oder  s{)iegclfechlen  sey,  da- 
für wil  ieh  nicht  sorgen,  wider  Hans  WoriL 
(1541).  Nj".  stall  des  untergeordneten 
Salzes  kann  aber  auch  der  in  f.  mit  zu  fol- 
gen :  das  üchwerd  aber ,  da^  worl  gotles. 
nympl  er  {Emser)  Vnd  gibt  für,  oit  mil  djcr 
ücheyden,  das  ist  mildem  buchstabe,  sondern 
iiiil  der  sriincydcn ,  das  ist  mit  dorn  geysl- 
lirlion  Vorstaudi  zu  h.ivvcn.  auff  das  vbir- 
chrisU.  bttchbocks  Emszers.  (1521).  Aiij". 

5)  einmni  begegnei  oitcJk  teßetinet  sich 
flirgeben,  tUh  woßr  ausgeben:  der  da  ist 
ein  widcrwertiper  .  .  .  vnd  gibt  sich  für,  er 
sey  t,'oii.  2  Thess.  2,  4. 

Viirgebenj  n.  der  inf.  des  vorigen  ver- 
dtmw  tnhttanUviteh:  sondern  kompt  jmer 
Widder  vnd  bringet  andere  rencke,  damit  er 
vns  bezeuhoro  vnd  ein  geplerr  fur  die  äugen 
mache  mit  schünem  furgehen  vnd  schein, 
dos  6.  eap.  Ephes.  (1533).  Dj\ 

VIrgdwn  (furgehen),  «orfeJben,  den 
frühesten  Schriften  L.'s  bisweilen  noch  fur- 
gahn,m^d.  vorg;ni(I/en.l,4ß8''),  aM.  foragAn 
{ßraffi,  93),  ^oiA.faüragaggan  [Luc.  1,  76). 

1 )  ßr  die  tinnliAe  bedenhutg  dee  voran, 
vorher  g^ens  gehraucht  L.  nur  vorgehen, 
do^eit  erseJbetni  fttrgeben  im  der  van  die» 


eer  obgeMlelen  figirHehen  hedeuinng  „den 
vorst^  haben**:  es  macht  sie  {die  werk- 
heiligen) rasendig,  toll  vnd  töricht,  das  die 
albeni  vmi  cinfeldigen,  die  zolner  vnd  ofTenl- 
licben  sfindcr  ybnen  sollen  ym  reich  gnllcs 
filrgehen.  auHeg.  der  enang.  am  den  ßr- 
nemislan  festen.  (1527).  e5". 

2)  irffjfcnsend,  beispielgebend  voraus-, 
vorhergetien:  ich  war  in  allen  dingen  frülich, 
das  macht  die  weisheil  ging  mir  in  den  sel- 
bigen für.  lee^  7,  12. 

3)  vorwärts  gehen ,  also  dem  mhd,  Wlr- 
gän  {Ben.  l,  468*')  entsprechend:  szu  ums 
mein  sacli  furgabn.  von  dem  bapsium  zu 
Jtome.  (1520).  Fij". 

4)  vorüber  gehont  wer  furgehel  {Meyer 
und  (Merlach:  vorühvv^dü  )  und  sich 
nicnj^et  in  rrenilulen  hadder,  der  ist  wie 
einer  der  den  hund  bei  den  ohrcn  zwacket. 
epr.  26»  17. 

Vnrgesteckt,  s,  fUrsteckcn. 
Ffirhtiben,  vorhaben,  zu  ihnn  gedenken^ 
beabsichtigen,  im  sinne  haben. 

a)  mil  acc:  sehet  da,  ob  jr  nicht  büscs 
furbebt?  2  Jfo«.  10.  10.  hastn  genarret 
vnd  zu  hoch  gefarcn  vnd  böses  fürgchabl, 
so  leg  die  band  anfTs  maul.  spr.  30,  32 ; 
wo  ich  vnrechts  furhelle  in  meinem  hcrlzen, 
so  worde  der  berr  nicht  ktfren.  p»,  66, 1 S ; 
yhr  papisten  aolUs  nicht  enden. das  ylir  fOr^ 
habt,  anlworl  deutsch.  (1522).  Fiiij\ 

b)  mit  untergeordnetem  salze  oder  einem 
inf..  ml  zu :  denn  sie  on  zweiuei  solche 
meinung  forhaben,  das  der  bapst  mit  den 
seinen  sich  würde  oder  mOste  auch  in  solche 
refonnation  begehen,  von  den  eonrilijs  vnd 
kirchen.  (153'J).  Bij*';  vnd  haben  jtzundfur 
{nemlich  die  Israeliten),  jr  vieh  zu  schlach- 
ten, das  sie  desselben  blnt  trinken.  Jod. 
11,  11;  nach  dem  ich  furhalte  euch  zu 
schreiben  von  vnser  aller  heil.  br.  Judae  3. 

Vnrhalt^  m.  vorhall:  got  gab  gnad.  das 
nit  alle  farsten  vnd  stend  yn  solchen  für  hall 
{nemUA  eii^ad^  m  widnrufen)  vorwillig- 
ten.  der3G.  p«a^m.  (1521).  Aij". 

Förhanrn  (rnrlialten),  vorhallen. 

1 )  t;ineni  elwa.s  ^ ui lullen, jemMden  etwas 
vergegenwärtigen, 

a)mn  0»  atr  eimdtdten  ans^ammy  zu 
bringent  onloaenloipanoro:  den  sterbenden 


Digitized  by  Google 


FUHUANDEN 


FURUAN6 


«yn  cracifix  furiiallen.  auiUg.  der  ep.  md 

fuang.  von  der  heyl.  dre%/  konige  fest  etc. 
(1525).  iiiij';  li»'<  vfclrn  der  Itraiirli  isl 
lilii'bcn,  (Ins  nmi  tiou  sterbenden  t\»s  cru- 
ciflx  hirgehallen.  «on  dar  viintkeimette, 
(1534).  6ij\ 

b)  um  es  zur  geistigen  anschnvung  zu 
bringen,  vorsteilen:  hin  irh  t\onu  nUn  mver 
Feind  worden,  ilas  ich  eiirlt  die  wahrheil 
fttrhalM  {tage),  Oai,  4,  16;  wenn  dn  den 
brfldern  ^oU-hs  furhcitest ,  so  win<lii  ein 
guter  dienor  Hip-^m  (Hiii'-li  sein.  1  Tim.  ^.C  , 
vnd  er  {I^iebucadnezar)  foddcrtc  alle  scint} 
■rele,  flUslen  vnd  heubüeulc  nid  ralschbgcl 
heiadieh  mit  jnen  vnd  hielt  jnen  für»  wie  er 
pcdf^chtp ,  nlle  diese  lande  vnler  sein  reich 
7.11  bringen.  Jud.  2.  2.  S ;  da  sie  nii  lanp 
drob  beralscblaglcn  vnd  jr  henhtinan  dein 
volck  die  M«lie  fiirbiell . . .  bewilhgien  sie 
in  den  vertrag.  2  Maee,  14.  20;  so  haben 

die  propbf'lrn  d.T!  rxrrnprl  fni'mlirh  rnn 
Sodom  und  üomorra\  .mgpzogeu  vnd  wol 
gcbicwet  vnd  furgchalten,  das  »ie  die  leulc 
ynn  goUea  furcht  behielten.  9berdattr*te 
buch  Mose.  (1527).  vij';  hiiie  dich  fiir 
<iolcheni  sehendlichem  vnd  verfiirlichem  gc- 
schwelz  vnd  Iriegerci,  so  dir  Chrisliim  allem 
ab  ein  wercUerer  furbeli.  das  14.  und  15. 
eap,  i,  JokoMHi».  (1638).  Hiiij*. 

2)  zum  annehmen,  ergreifen  hinhalten, 
darrcichm:  vnd  jedcrman  Turhell  den  glau- 
ben, apost.  gesch.  17,  31 ;  vnd  jage  nach 
dem  fnrgesteckten  ziel,  nach  dem  Ueinod, 
welches  Turhelt  ifie  hindlscbe  bemflUnge 
goUf's  in  Cliristn  Jhosii,   Phil.  3.  11. 

3j  endlich  steht  filili.ilteii  auch  ivi  sinne 
von  vorenlhailen :  wer  dir  erheilet,  dem  gib 
bald  seinen  lohn  vnd  halt  niemand  seinen 
verdienten  lohn  ior.  Tob.  4.  15;  (Lülmn) 
auch  seinen  eygenen  kindoni  .ibchrichl  vnd 
das  ylire  rurhcit.  vber  das  erste  buch  Mose. 
(1527).  Yyij";  wenn  ein  man  vber  einen 
ihumpfalfen  kfaigt,  deryhm  »ein  weib  für 
I.ifdt.  ei«  benchi.  (1528).  Bii|j".  noch 
einen  beleg.  «.  unter  iVUnlicb.  f.  awA  voi^ 
halten. 

fhakmdmi,  amh  öfter  ^(renni  Itar  ban- 
den, «erftanden»  «er  der  Aand,  tmammen" 
»etsung  der  praep.  fur  ivor)  mÜ  dem  dal. 
pl.  banden,  das  w orl  tteht 


1 )  rrtimitcA,  a)  von  penonen:  mach  dich 

auir,  nini  dein  weih  vnd  deine  zwo  ifiohler. 
die  Turhanden  sind  (da  sind) ,  A:\<  du  nickt 
auch  vuibkuuiest  in  der  misseüial  dieser  »lad. 

1  Jfoff.  19,  IS;  da  sprach  Jacob  jr  vil«r 
itt  jnen:  jr  bcriuihi  mich  meiner  kinder. 
Joseph  i>l  tiiclil  midir  für  handiMi .  Simpnn 
ist  niciit  melir  lur  banden,  Benjamin  wolt 
jr  hin  nemen.  42,  3Ö;  vnscr  veler  hal>oi 
gealindigt  vnd  sind  nicht  mehr  farbaadia 
(smdnMU  mdwam  leben),  klatjl  Jn-.b.l. 
6)  von  Sachen:  Hiskia  aber  w.ir  fnilich  mit 
jnen  vnd  zeiget  jnen  das  gantze  schalzhaiH 
,  .  .  vnd  alles  was  in  seinen  sclicuen  für- 
banden  war.  3J(fin.20,  13;  vnd  farelea 
weg  alle  habe  die  furbanden  war  im  hewe 
des  k()niL'»^'i.  2  cAron.  21,  17;  w»>nn  nur 
gellt  fuihajulen  were.  auff  des  kontgt  ;« 
Eugelland  leetereehriß.  (1527).  Aij\ 

2)  seitlich:  vnd  dlinckl  jn  jmer,  die  Mit 
soinos  vn^In«  ks  soy  fiirhandnn.  Hiob  15.23; 
(he  zeit  nieiiieH  abscheidtn«  riirhanden. 

2  Tim.  4,  G ;  das  der  lag  Chnsii  furlianden 
{nahe  ftevorafdkend)  sey.  2  llbeM.  2.  t; 
weil  der  wtll  ondc  fürbanden  ist.  eine  heer- 
predigt. (If/iU).  Aiij'-;  lieber  mrn^.  h.  die 
zeit  ist  nu  lur  banden,  da  du  .sicrlxii  soll. 
zwo  predigt  auff  der  kinderlauffe.  (1540). 
Kij*.  otMA^ancAlef  £./8rbevoff«tdhMd 
iiberhaupt :  darurab  ist  noch  eine  rqge  fei^ 
banden  di  in  voick  got(t'<.  Hebr.  4.  n 

3)  unangemessen  steiu  furbanden  m  der 
bedeutung  „vor  iU  Ami",  wie  et  in  f<Ar 
Ifender  steOe  «orftomml:  atles  was  dir  fnr- 
hniidon  kompt  sn  thnn,  das  thn  fmeh. 

pre<l.  lU. 

l  urliaug  (rurhauck.  auslcg.  der  ep.  md 
eiMN^.  «0»  der  kejß.  dtrey  kSnige  fest  ele, 
1525.  nj"«),  M.  Vorhang,  ein  xht  «wr- 
deckufKi  vor  etwas  hrrah hängendes  slick 
zeug,  mhd.  vorbaue  {Uen.  \,  «12").  schon 
gotk.  laArahab  {Marc.  15,  38),  faürhah. 
{MMh.  27.  &1):  vnd  sibe  da,  der  forbang 
im  irmpel  zureis  in  zwcy  stück  von  obenan 
bis  vnten  aus.  Matth.  27,  51  ;  vnd  .soll 
einen  Turhang  machen  von  geler  .meiden. 
2  JTot.  26.  31 ;  vnd  solt  den  furbang  mit 
helllen  anbefflen  vnd  die  lade  des  seogait 
inwendig  des  furhangü  setzen.  0.  83;  den 
tisch  aber  setxe  ausser  dem  fnrhang«  35. 


bigiiized  by  Googb 


PURHÄNGEN 


751 


FCRLEGEN 


bildlich:  tid  wird  üer  furijaog  Juila  aufge- 

ilcrkl  wonli'ii ,  <las  mnn  schawcn  wird  zu 
der  Zeil  ilcii  zeii;,'f'  im  hause  dos  waldes. 
Jes.  22,  b;  das  isl  das  rechte  helle  liechl 
vnd  klarheil,  da  man  gölte  recht  vnter  äugen 
sihet  uitl  aufigedceklciii  angesicht  on  alle 
decke  oddi  r  riiHinng.  4ßS  16.  cop.  9.  Jo^ 
fuinnin.  (  1  r»3(l  i.  J]'. 

larbüngei  ifuriicngenj,  vorhängen:  den 
fttriiang  Most  {üe  dfdte  Moses,  vgl.  2  Mos. 
34,  83 /f.  mtl  2  Cor.  3,  \3ff.),  wilchen  die 
aposlolii  Ii  dx'ii  .ilillmn  wider  furliengen.  auff 
das  vbirchrüU.  buch  bodu  Emssers,  ( 1 52  lt. 
FiiijK 

PiriktrgeheB,  vofA«rj0dbeii.  belegt,  mnier 
erdreich  8). 

TirhiBj  vorhin  =  vorher:  weil  ers  alles 
furhin  weis,  das  17.  cop.  s.  Johannis. 
(1530).  Ihj'. 

FMrkiiiUurcB>  praeeurrere,  vorAer,  vor- 
«tu  lamfen:  ?Dd  er  {Zaehäus)  lieff  für  bin 

vnd  steig  aulT  einen  inaiillieetlinuiii,  aulT  das 
er  ju  iJtmm)  sidic    f>ur.  l'J,  4. 

Vurhinseia,  vorüber  sein:  luvh  •!<'[  Iicr- 
lickcil,  das  isl^  liinden  liernnch.  wenii  «lie 
herlickeit  furhin  ist.  der  prophet  Soeharja. 
(1528).  Kij. 

Firjagen,  verjagen,  fortjagen:  zuvor 
soll  man  furjagcn  au^«z  deiilsrlien  landen  di - 
bepsllichcn  holsolidfUco.  an  den  chrisil. 
adeL  (1520).  Kj\ 

Firlumeif  ftirltcwcB,  «orkonen,  dpem- 

Uch  und  bildlich:  man  mus  vns  ansingen 
vnd  anblasen,  das  wir  den  lierrn  sollen  prei- 
sen vnd  dazu  auch  das  worl  ftirkcwen  vnd 
jnn  den  mund  slreicben.  der  i  n.psatm. 
(1532).  Aiij^;  vber  das  haben  wir  die  po- 
aliUeo  .  .  .  darinnen  vns  die  episteln  vnd 
cuangelia  durch  jar  deudlich  vnd  lUstiglich 
zugerichl  vitil  wie  ichs  reden  mag ,  furge- 
kewet  sind  wie  die  multer  jrem  kindlin  den 
brey  für  kewet.  OMsleg.  der  ep.  tnd  eututg. 
twn  osttirn  etc.  (IM  l).  Aiiij\  einen  beleg 
für  die  form  furkauea  (furkawen)  s.  UHier 
erweichen. 

fmAummtm  (furhomen).  tarkmMn^ 
vorkomment  mhd.  viirkomen  {Ben.  l,  9if7l^^), 
ahd.  fiiriqiifiii^n  iOrnff  670). 

1)  einem  furkuumeo,  tu  gesteht  kom- 


men, vor  die  hani  koMmen,  begegnen:  (da) 

sehlug  ein  jglicher  wer  jm  für  kam.  1  kon. 
20,  20;  vud  als  er  aufieng  zu  rechnen,  kam 
jm  einer  für,  der  war  jm  zebea  tausenl 
(>fund  sdiOldig.  Jfallk.  18,  24;  sie  sein 
rast  wol  gerttstet,  das  mir  gleichen  Bit  «ein 
rurkummen.  vom  dtm  bapttum  mu  Jlome. 
(1520).  aij\ 

2)  zu  ohren  kommen^  kund  toerdem  als 
dem  kitnige  solebes  fhrkam,  gedacht  er  gantz 
,Imlea  würde  von  jm  abfallen.  2  Ifocc. 
5,11;  tlenn  mir  i<l  furkomen,  liehen  brü- 
der,  durch  die  aus  Qocs  gesinde,  vun  euch, 
das  zanck  vnter  euch  aej.  1  Cor,  1,  II. 

3)  etwas  rurkoninien,a«vorjlEOMmeiui  «er- 
hindern,  verkommen:  so  gnr  vleyssig  halt 
(lliristus  furkummen  vml  j,'e\vceiet,  das  nie- 
roanl  menschen  geselz  aulTrichlel  yu  seyner 
kirchen.  auff  das  vbir^fiiU.  bueh  botke 
Emssers.  (1521).  Dij*;  vnd  allen  vleys 
furzuwendcn,  dtn  it  furkomen  werde,  das 
ich  vnd  meyn  anhetiger  nichts  newes  schrey- 
ben  odder  drucken  lassen,  originalbr.  v.  j. 
1523  imgee,  ardde  *n  Weimar  O  pag.  74. 
FF.  2;  furkomen  vnd  verhuctcn.  ebend. 

l'Brläofer  (fnrieufer),  m.  Vorläufer,  prae- 
cursor:  sie  todli  ii  beide  den  furleufer  (d.  i. 
Jdumnei  den  täufer)  vnd  den  berra  selbs. 
ausleg.  der  ep.  md  euang.  des  adnents. 
(1522).  Rnij\  ahd,  foratottfo  {Graft  A, 
1121).  s.  vorlaufer. 

Färlegeu  (furh'geu),  vorlegen,  propo- 
nere,  mhd.  vorlegen  (Ben.  1,  992"),  bH  L 
in  folgenden  anwendbumgoni 

1)  speis»;  v<)rle;,'pn.  vorsetzen:  er  (Boas) 
aber  legt  jr  {Hutiii  sangen  für  vnd  sie  ass. 
Ruth  2.14;  da  trug  der  koch  eine  schulder 
aolTvnd  das  daran  hing,  vnd  er  (Sammele 
legt  es  Saul  für.  1  Sam.  9,  24 ;  vnd  brach 
die  hrot  vnd  galt  sie  den  jiHifzern,  das  sie 
jnen  {dem  volk)  furlegten.  :tfarc.  6.41; 
es  ist  mein  freund  su  mir  kernen  von  der 
«trassen  vnd  Ich  habe  nicht  das  ich  jm  dir- 
lejie.  Luc.  11,  6. 

2)  vorira(i>-u,  sagen,  verkündigen :  Mose 
kam  vnd  ludilerl  die  elteslcn  an  volck  vnd 
legt  jnoQ  alte  diese  wort  for»  die  der  herr 
geholen  halte.  2  Mos.  10,  7;  dis  sind  die 
rechte  die  du  jnen  soll  furleppn.  21,  1; 
(W  ist  das  geselz,  das  Hose  den  kindern 


Digitized  by  Google 


FÜBLBSBN 


752 


PORNKHHEN 


Israel  furiegele.   5  Mos.  4,  44;  er  leget 

jncn  «  in  ander  gleirliiiis  für.  Mallh.  13,21. 

3j  eine  mche  zur  hrurlht  ilung  vorlegen: 
vnil  da  öic  viel  läge  »Jasclbs  gewesen  waren, 
leget  Fe»tus  dem  Idnige  ilen  haodel  voo 
Panlö  fur.  apost.  g(-sch.  25,  M  ;  oiii  rälhiicl 
vorlegen,  aufgeben  :  du  in»Mis(  liciikiiid,  löge 
dem  hause  Israel  cm  rcUel  Tur.  JSieck. 
17,  2. 

4)  MT  leoM  vorleben:  sihe,  ich  habe  dir 

heule  furgelcgl  das  leben  vnd  das  gulc,  den 
lod  vnd  das  böse.  5  30.  15;  ich  habe 
euch  leben  vn<l  lod ,  sogen  vnd  Iluch  furge- 
legt,  des  dn  das  leben  erwelesl  vnd  du  vnd 
dein  Hmeji  lebeo  mttgesu  v,  19;  dreieriey 
lege  ieh  dir  für,  erwele  dir  der  eins.  1  ehroii. 
22,  10. 

füriesci»  vorlesen,  praelegere:  von  wur  i 
EU  wert  dem  voick  iUrleeeii.  fwfiiaii«n^ 

zum  sacramaU,  (1537)*  Bij*. 

VnrlflchtfD,  rorleucbtcn:  kcrc  dich  wi- 
clfT  da  zu  izum  ge.selz)  Israel  vnd  nini  es 
an,  Wandel  soiclieui  licchl  nach«  das  dir  fui- 
leuchtet  BarZ  4,  2. 

Pinn  iruriu)      für  (ror)  dein:  ein  dieb, 
so  Mt  h  ninn  galj,'en  fürchl.  (Ins  10.  rap.  > 
Johannis.  (1538).  Aa  ij^;  isl  einer  furin 
iar  ülollz  vnd  geiUig  gewesen,  so  ist  er  heuer 
viel  geilxiger  vnd  stoltzer.  deuäich  eatech. 

(1529)  .  Xij*. 

Peraislee,  vormaten:  malen  jlircri  tgolt) 
also  für  alle  worl  vnd  werk  darnacli  er 
sich  bellen  würde.  4at  §dlSn§  confUemini. 

(1530)  .  Hiiif .  teeilere  btUg«  ««  «Hier  an- 
bilden und  erweich  eil. 

Furmund,  furmunde)  m.  rormunä,  aä- 
vocatus,  tulor,  mhd.  vonnunl  und  voruiuruic 
{Ben.  2,  237'),  ahd,  foramundo  {Graff  2, 
814).  der  pl.  lautet  bei  L.,  der  das  wort 
•  schwach  decliniert,  fnmiiinden.  ist  der  fur- 
niund  des  bsiiohs ,  iiim  ker  j,'eilz  ,  nil  ein 
listiger  schalck  ?  euang.  von  den  sehen  auS' 
setwigem,  (1521).  Cif ;  weil  er  denn  bicr- 
rinn  nicht  das  seine  gesucht,  sondern  seines 
niimdüns  nuliirft  als  ein  Irewcr  riirmunde. 
Burkhardt  briefw.  191;  der  löbliche 
kürfarst  zu  Sachsen  isl  von  goltes  gnaden 
noch  wol  so  klug ...  das  er  hertzog  Georgen 
zum  riirmuudcn  odder  zum  rechl  Sprecher 
»ein  land  vnd  leuie  «i  regieren  nicht  be- 


darff.  von  hemUdsen  v»i  getlolen  Mefen, 

(1520).  Ciij*';  wo  nu  nichl  ist  valer  vn<l 
muUer,  da  sol  sein  vellcr  vnd  was  ilio 
nehiste  freundschaffl  isl  vnd  fUrrnttodeii, 
«der  Am  mie  Mose.  (1527).  Ffiy*: 
so  lange  der  erbe  ein  kind  isl ,  so  isl  TOlar 
jni  vnd  einem  knechte  kein  vnitrsrliicd  .  .  . 
sondern  er  isl  vulcr  den  furmundeu  vnd 
pUegcrn  bis  auff  die  besUniple  zeit  vom 
valer.  Bol  4,  1.  2. 

das  «soff  hat  mit  mund,  os,  nichts  zu 
schafffn,  ^onfirrn  (p'hört  zu  ftifui.  nful.  munt 
—I  Schulz,  welch*:  üeüe*Uung  aui  der  tUte' 
ren,  nur  noch  oML  «oHkoaMnendes ,  die 
kami,  »kh  enlietcfteft  Aal.  «fl.  Weifni 
wlb.  2,  210. 

FürneiiHen  (furnemen),  vornehmen,  mhd. 
vüri) einen  (Ben.  2,  36S''),  ahd.  furioemas 
(Graff  2,  1070).  «e^  dem  pari.  pratL 
rürgcnotnmen  (fiirgenomen)  erfcfcetnl  im- 
fa  ng<<  anolk  furgennnunen.  L  fedroncM  du 

tnni 

i ;  ir  am  U  t  V  und  zwar 

a)  «ft  oee.  der  jterson :  einen  Aimehncn. 

ihn  zur  recher^schaft  ziehen :  darnach  naoien 
-■i>:  ji)  (den  kirchenräuber  Ljfiiwmckm)  nut 
reclti  für.  2  Macc.  4.  43. 

6)  mit  acc.  der  sache :  etwas  fumebnien. 
vor  Me  KtmA  nehme»,  on/iiMfen  sieh  mU 
etwas  zu  beschäftigen,  dam  .ütei^anfl 
sirh  mit  etwas  beschäftigen,  etwas  thwi: 
zuui  Vierden  sol  man  beten,  aicbl  wiege- 
wonhell  ist  vfl  Uetler  tder  korale  tseiea, 
sonder  elUche  anligeiide  nodl  furnemen. 
von  den  gutten  tcerrken.  (I520i.  Kiiij''; 
lue  soll  alter  aus  dem  allen  lestamenl  eyn 
buch  nacli  dem  andern  furgeuoiuen  werden 
(ZU  lese»  «md  amuMmlegea).  vom  or4twam§ 
gottis  dienst.  (1523).  Aiij*;  ich  hab  db 
biieli  (<fr;>  \.  buch  Moses)  darttmb  furge- 
noinen  {m-inUr.h  aw^zuhgen) ,  das  nirhl  not 
sey ,  fabeln  vnd  luerUu  zu  predigen,  tber 
dat  ertu  back  Jfose.  (1527).  f  üq*;  des 
last  vns  die  geschieht  der  Christen  zum 
t  v  nipel  fiir  ncmcn.  das  diese  wort  Christi 
noch  fest  stehen.  (1527).  a  ij*;  aber  das 
ein  eintscier  mönch  aus  eineud  loch  solche 
reformalion  soll  lUmemen,  sef  nichl  tn 
leiden,  irider  Hans  Worsl.  (1511).  Jj'": 
denn  so  redet  man  deudscb,  du  must  ia 


Digitized  by  Gopgli 


FÜRNeUMBN 


753 


PÜRNEHMEN 


etwas  furnemen,  das  (dass)  du  nicht  inUssig 
gclii'sl,  sftn<l<  rri  elwr»«;  ihupst.  von  den  lelz- 
len  tcorten  Üauids.  (1543).  Xij'';  denn 
vmb  8olehs  willen  wird  dich  der  herr  dein 
goU  segelten  in  allen  deinen  wcrcken  vnt 
was  du  für  nruif»sf  ivar.  für  hainlfii  nvinest). 
ft  Mos.  15,  lU;  was  du  wirst  fiinicmpn 
wird  CT  tlir  lassen  gelingen.  Uiub  22,  2i). 

Oft  heittt  et  aneft  bltut:  ffedmken,  'etwu 
zu  thuH.  bei  sich  bescMiessen  etwas  zu  ihun, 
in  welchem  fall  es  sich  mit  reß.  sich  lni- 
oehuien  berührt:  das  du  ini  sinn  hast  nioi- 
ncm  namen  ein  haus  zu  hauen,  haslu  wol 
gelhan,  das  du  solch»  ruroameat.  1  kSn.  8, 
18;  vnd  da  sie  zum  könige  Salomo  hin  ein 
kam,  redet  sie  mit  jra ,  alles  was  sie  furge- 
uomen  hatte.  10,  2,  vgl.  dazu  die  parallel- 
sMU  1  dunm,  9,  1 :  vnd  da  sie  tu  Salomo 
kam,  redet  sie  mit  jm  alles  was  sie  im  sinn 
hatte  furgennmen;  wnninili  liasln  denn 
!^olchs  in  deinem  lurlzen  futirfnoiiic'ii  ? 
apost.  gesch.  b,  4.  in  diesem  smn  häufig 
mit  mfin.  mit  xu :  ansx  solcher  ehehallliger 
nolt  hall  er  Widder  midi  .  .  .  izustreytten 
für  genummcn.  i'tjn  u  idäerspruch.  (1520). 
Aij*;  darnach  nam  Joas  für,  das  haus  des 
kerra  zu  crnewern.  2  chron.  24.  4 ;  vnd 
nauien  für  das  ganlze  gesehlechl  Jacob  aus- 
surotten.  1  Mau,  5.  2. 

In  folgenden  stellen  steht  Im  nehmen  »n 
sinne  von  anwenden :  er  uiuste  solch  voge- 
liettre  bemisebe  weise  lurnemen.  wi'der  den 
bitdioff  M»  Magdeburg.  (153d).  Gj*  (votl- 
ständiger  s.  die  stelle  unter  erhenken);  m.ig 
nu  e.  \y.  donsi-lben  VVittemhergern  folgen, 
odder  SU  es  geliebt  die  strenge  slralTdes  key- 
serliclien  rechts  furnemen.  deWeltebr,  6, 53. 

2)  reflexiv:  sich  (ihm)  furnehmen»  be- 
schlieszen,  in  sinn  ncfimm  zu  ihuti. 

a)  mit  (tcc.  (/er  sacht:  ich  nenn:  mir 
keine  buse  sache  für.  ps.  IUI,  '.i  ;  ich  hab 
einen  tag  der  räche  mir  furgenonien.  Je§. 
63»  4;  zu  der  zeit  wirstn  dir  sidchs  fur- 
nemen vml  wirsis  böse  im  sinn  haben, 
fc'iec/».  ib,  10. 

6)  gewShidieher  folgt  der  inf.  mit  zu: 
ich  halte  mir  furgenomen  .. .  e.  k.  m.  diese 
vierpsaUuen  zu  zuschreiben,  vier  tröstliche 
pfintmen.  (la'iH).  Aij';  ich  halle  mir  fiir- 
gciiumuicii  em  haus  zu  Laweu.    1  chron. 


29,  2;  villi  ncmet  euch  nicht  für  zusagen, 
wir  haben  M  raliara  zum  valcr.  Luc.  'S,  8; 
wenu  einer  aber  jui  fest  furnijupl  .  .  .  vnd 
beschicusst  solches  in  seinem  hertzen.  seine 
jungfraw  also  bleiben  zu  lassen,  der  thut  wol. 
1  Cor.  7, 37.  doch  steht  auch  der  blosze  inf. 
ohne  zu :  dorhalhen  ich  genent  il.  ( dr.  j  Mortinus 
Luther  . . .  mir  furgeiiummeii . . .  die  artickel 
allesampt  mit  gründlicher  schriflt  beweysen. 
(jrund  vnd  wreaeh,  (1520).  ag*;  icli  bin 
mIIcu  IiI  meinem  got  vnd  der  weit  noch  eine 
lorhcil  schuldig,  die  hab  ich  mir  itzt  lurge- 
ttommen  •  szo  min  gelingeno  mag ,  redlich 
Izalen.  an  d.  ekritll  aäel.  (1S20.  oem. 
atug.).  Aij'* ;  so  hab  ich  mir  doch  furge- 
genomen  vber  meine  geistliche  gegenwerlig- 
keil .  .  .  auch  schriUllich  vnd  mit  dieser 
memcr  stummen  vnd  schwachen  boiichall 
vnter  euch  sein,  vermanimg  an  die  fett(- 
lirfh'ii.  Aij». 

I'ürnchmen  (lurnomcn),  n.  der  in/,  des 
vorigen  verb.  substantivisch,  es  äriickt  aus, 
den  wnehiedenen  bedevtungen  deg  verbum 
entsprechend, 

l  )  ein  thun,  eine  Handlung,  zumal  das 
beginnen  einer  handlung:  ein  jglichs  hat 
seine  zeit  vnd  alles  fürnemen  vnlcr  dem  himel 
hat  seine  stunde,  pred.  3,  I,  m  meleher 
iteUe  L.  in  seiner  schrift :  von  den  letzten 
tcorten  Üauids  {17)\'A\  Xij'  ausdrücklich 
bemerkt:  alles  l'uracnicn  daa  ist  Ihuu;  vnd 
bete,  das  er  {golt)  dich  regiere  md  dn  in  alle 
deinem  furnemen  seinem  wort  folgest.  Tob, 
4,  20;  III' Iii  lang!  ,il)or  darnach  erhiib  sich 
wider  jr  fiu  ucaicu  eine  Windsbraut,  apost. 
gesch.  27,  14;  solch  vbirschwcuckhchs, 
vbirliochtnuligs ,  vhirfreueltchs  famehmen 
des  bapsts  hat  der  leuflel  erdaciit.  an  den 
Christi,  adel.  (1529).  Fiij»;  gehl  ilocJi  nlle 
sein  iäes  bapsts)  weszen,  vverck  vinul  fur- 
uemcu  Widder  Christum,  ebend.  Fiij'';  vnd 
macht  den  («c.  ehriitUeken  namen)  nicht 
zum  schanddeckcl  cwrs  vngeduUigeB,  vn- 
ridliclien.  vnchi  isiIk  hen  furnehmcns.  emul- 
nunye  zum  fride.  (1525J.  Ciiij". 

2}  dm  enlmhlMU,  den  beeehhss,  den 
ptan  einer  handlMmg:  ich  kerne  nicht  ge» 
Iroll  aus  eigenem  furnemen  vnd  gutduncken. 
das  5..  fi.  und  7.  cap.  s.  Malthei.  fl532), 
üj";  vnd  da  Nicanor  merckl,  das  sein  lur- 

95 


Digitized  by  Google 


KÜKi\£UULlCH 


754 


nemea  (wUg.  consflium)  war  olleobar  wor^ 

den,  xog  er  Avidcr  Juda.  1  Macc.  7.31;  deine 
flirnemffn  irulg.  cogilationes,  Schmieder 
bei  Gerlach:  ralii&chlüssc)  von  allem  her 
sind  Irew  vnd  wariiafftig.  Jet»  25,  1. 

FiraeluMlicb  (funieailiGh)«  adj.  ausge- 
zeichnet, hoch  angesehen,  fürstlich,  princi- 
palis ,  rnn  mhä.  vürn;Riiie,  amgetfichnet: 
iscli  {äws  hebr.  d*e^),  wu  es  allein  siehel  od 
ein  weib,  heisst  es  nicht  schlecht  ein  manc- 
bilde,  wie  alle  aienner  sind,  sondern 
ein  ausbun>l  muI  rtirnemliclien  man.  von 
den  letzten  Wurlrn  Danids.  (1543*.  Niiij"; 
aus  jglichetii  >iaiii  jrer  vcler  einen  fürneui- 
lichen  man.  4  Uo»,  1 3,  3 ;  die  alle  filrnem- 
liche  nienncr  waren,  v.  4.  substantivisch: 
das  ist  der  Dallian  vnd  Abiratii,  (!it^  furnein- 
lichen  (var.  dt«  beruiupleu)  m  der  gemeine. 
2ü,  9. 

nraeMIdi  (furnemlich},  odv.vomeikm- 

lich,  praeäpue:  deudsch  bucber  sind  fur- 

nofnlirh  dem  gj'nu'iiipn  ni;t!i  s:emaohl  jin 
hause  zu  lesen,  das  man  lunäi  r  zur  schulen 
Aoifeii  soüe.  (1530).  Aiij**;  es  {doi  etange- 
Umh)  ist  eine  kralll  gelles  die  da  selig 
machet  alle  die  daran  gleuheii,  die  Jüden 
furnemlich  vnd  atirh  dl»«  Gri^'flion.  Röm. 
l,  IG;  aber  darumb  ist  mir  barniberltigkeil 
widerfaren,  aulTdas  an  mir  fumemlicb  Jhesns 
Christas  encigele  allegediiU.  t  Tim,  1,  16. 

f&mehaist  ifurtipmst,  furncmr^t,  rtirnr- 
mist),  der  supni.  von  [ilruelim,  tnhd.  vilr- 
na'iue  {ben.  2,  371^^),  praecipuus,  „weit 
Über  andern  (seiner  nrl)  dmth  w«rÄ  vnd 
aiuehen,  tcorin  dieteoMch  bestehen*'  (IFet« 
gandwlh.  d.  d.  sf/non.  3.  lfl5St. 

a)  von  personen:  der  selb  cardinal  yhresx 
Ofdens  vnd  vorslauds  der  furaelunisl  {ange- 
sel^nsl«)  war.  L.*9  apptlkuUm,  (1520). 
Aij'';  d;is  simi  die  füneuicsicn  der  gemeine, 
dif  ficiihlhMiic  viiliT  den  .sü-muien  jrcr  vctpr, 
die  da  hcubier  viid  fiirslcn  in  Israel  waren. 
4  Mos.  1,  16;  Michael  der  fumemesten 
fuTsten  einer.  Dan,  tO»  13;  dotftor  Eck, 
freilich  jr  ftirnomstf^i  (lorzüglirhster,  bester) 
ral^elu'  eiiifr.  wuruuHje  an  s.  l.  Deud- 
sdien.  (,l531j.  i'ij  ';  vnd  liiell  jn  lur  »einen 
fnrnemesten  freund.  1  Mau,  1 1, 27;  denn 
das  ist  je  gewislich  war  vnd  ein  tbewer 
werdet  wort,  das  Christus  Jhesus  komen 


ist  in  die  weit,  die  sflnder  sdig  in  machn, 

vnier  welchen  ich  derfumemest(der^rfoiiil 

bin     I  7Vm.  1,15. 

von  öüchen:  dis  ist  das  rurnenie«(  vnd 
grOsle  gebot.  JTalA.  22.  3S:  mildeoflf- 
nemsten  (sc.  büehem  in  einer  MWioAel] 

solllen  seyn  die  chronicken  vnd  hisloriea. 
an  die  radherm.  (1521.  Eij'';  die  fiir- 
Dcmesle  vnd  fast  die  erste  kirche  wiifr 
den  heiden«  da  sanet  Paulus  am  lengsies 
gepredigt  hatte,  flugs  als  er  den  mdm 
Wendet  jnn  s(il(  In>  mtierei  zulrennf^t  v\ir!. 
daa  15.  cap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  dir 
Corintl^er.  (1534J.  Aiij" ;  als  das  wir  im 
nur  von  ilen  grdssesten  vnd  fUmeoestea 
hindcrnisHen  sagen,  das  16.  cap.  Johannis. 
(1.038*.  Xij'";  ich  habe  aucli  ..:f'|in'i!irt  vmi 
gcschnbcn,  das  (daszj  für  alten  dingeo  soll 
das  fUrncmcsle  sein,  das  (dass)  man  die 
pfarren  vnd  schulen  wol  versoigete.  vlir 
das  erste  buch  Mose.  (1527).  rriiij*. 

Vorplaudern  ,  rrirplaudcm  :  sollen  die 
historieuächreiber  des  bapsts  nicht  so  raucK 
vnd  vnbebawen  scbreibcn.  noch  jr  eigeo 
worl  vns  forplaudern.  von  den  eaneUip  vni 
kirchen.  (1. Vj  . 

Farpri'digen,  i  Drprt'digen  :  darünib  iliuen 
wit  diiü  vieis,  den  caiechisiuum  olli  furiu- 
predigen,  deudtth  eateeh,  (15291.  AiiijV 
Vnrmtl,  m.  «orfaCs,  enfielUiu::  zum 
prsten  snlli  n  ilip  rtint  sa^rrmierrt  nil  g>hn. 
die  yn  oÜcntlirben  sunden  vnd  büszeui  für- 
satz  liegen,  eyn  sermon  von  der  wirdige» 
empfahn^det  «aeramenCs.  (1521).  Af: 
vnd  bleiben  auIT  solchem  fursaü  fest,  var- 
minge  an  s.  l.  Deudsrhen.  (1531).  Hiii]': 
welcher  glaube  wirkt  guten  fursatz.  int^r- 
richi  der  vititatom.  (1537).  G/.  in  fol- 
genden bibUseken  Stetten  üt  forsaU  dw 
von  ewigkeit  her  gefaszte  gfiadenrathschlus: 
gotti'ff,  in  Christo  Jesu  selig  zu  machen  aüe, 
die  an  ihn  glauben:  wir  wissen  aber,  da» 
denen,  die  gott  lieben,  alle  ding  snin  besim 
dienen,  die  nach  dem  fursals  berulTen  siad. 
Rom.  S.  2S  ;  iinch  dem  fiir>atz  von  ih'T  wll 
h^r.  Kphcs.',iA\. ;  der  vns  h.il  >t'Iig  :.M  fnaclii 
vnd  bcrullen  mit  einem  bedigeii  rutl,  uahl 
nach  vnsem  wercken .  sondern  nach  aciiMa 
fursats  vnd  gnade.  2  Tim.  1,9. 
mhd»  vflrsati  {Ben,  2\  344^). 


FURSGULAG 


755 


FÜRSfiTZEN 


Fwtcllag^m.  l)vorteh(ay.  pi  oposilio : 
furscbtag  des  frids.    eyn  brieff  an  bapit 

Leo  X.  (1520!.  V.y.  2  tmschlag:  xw^it 
fiirschlfge  vnd  j^'cd.iMkt  ti  gar  niclils  gelli  ii. 
vtitr  dai  erUe  buch  Alose.  (1527).  kkij'  . 

Findiltgcii,  fmcklaheij  wrtdtlagen, 
mhd.  varsbhen  {Ben.  2\  373). 

1 )  vor  ettras  schlagen ,  um  es  zu  ver- 
decken, diese  bedeutung  scheint  das  wort 
in  folgender  stelle  zu  haben:  der  Lapsl  tnil 
all«a  seinen  buben  were  lengUx  ein  betler, 
wenn  or  nil  liet  Chrisluin  zuuorkeunVn  vnd 
allen  seinen  lurkon  (dicken)  furizuschlahen. 
grund  vnd  ursach.  (1521).  i  iäj'\ 

2)  vmnietten,  proponere:  es  gilt  aber 
nicht,  das  (da$z)  man  yhm  (gott)  furschlage, 
Sonden«  er  wil  tncisler  sein,  vber  das  erste 
buch  Mose.  (\h21).  II  ij" ;  er  (gnll)  soUe 
es  macheu  durch  Mo^en,  wie  sie  es  jni  fur- 
sehlugen.  antUg,  4er  ep.  vh4  «uang.  von 
ostem  etc.  (1544),  Ddj^ 

Fnrsrlireiben  ,  vorschreiben .  1 )  vor  je- 
manden iUnscht  fiben ,  sei  es  tum  bioszen 
lesen  oder  tum  ab-,  nachschreiben  :  so  gehe 
nu  bin  vod  »chreibs  jnen  für  auff  eine  lafel. 
Je«.  30, 8;  abents  wenn  die  kinder  au  haus 
gehen,  sol  man  jn  {ihnen)  ein  srntnnlz  ans 
einem  )>oelcn  o<ler  andern  fürsehredifn,  den 
sie  Diürgcus  wider  auQsagcu.  vnlerrichl  der 
viailatom,  (1537).  Sfj^;  färschreiben  vnd 
nachihun  ist  weyl  von  einander,  de  H^ede 
br.  G,  81. 

2)  regeln  des  Verhallens  geben :  hab  irli 
dirs  nieht  ntanchfeltigltch  für  geschrieben, 
apr.  22,  20. 

Fnrsrhrift  (fur«i  lirift),  f.  litterae  com- 
tnt-fi'lnlitiae,  bilfsrhrifl  fttr  nnm  andern:  os 
ii.a.anch  Simon  Funke  gebeten  umb  die<(e 
liElrscbrift  an  e.  k.  f.  g.  de  WtUe  br.  3, 1  SS ; 
(die  Vorsteher  de»  f^m^Mn  kattent  von 
Heilpershausen)  h;il)cn  uiioli  gebeten  vuib 
diese  furscbrifi.  ilnsz  e.  k.  f.  g.  dciiselliici'n 
armenkahlen  mit  solchem  Ichen  begnadeii 
wolle.  3r  497 ;  es  bat  mich  gebeten  der 
.schefTner  der  aiigusliner  su  Magdoburf  eyne 

fiir<(  lir  ifD  ;ni  o.  w.  rw  thnn.    (5,  38. 

Furiscbnb,  m.  Vorschub,  auxitiutn,  hülfe, 
unters tülxung,  beistand:  Christus  ward  wie 
ejn  ander  menscb.  der  widder  reichtun 
noch  ehre  noch  gei»alU  noch  forschub  für 


andern  balle,  ausleg.  der  ep.  md  euany. 
vonderheyl.  drejf  kSft^efest,  (1525).  ziij*. 

Fürschütten  ,    vorschütten ,    offundere : 
mIiiüio  CS  dem  voick  für,  das  sie  essen. 
2  kön.  4,  41. 

FindiCtty  sich»  eavere,  praeeavere,  «Ich 
in  acht  nehmen,  auf  der  hut  sein»  hM. 
vür-^rliLM)  'P^n.  2*.  274'*).  nhd.  forasöben  =— 
vorhersehen,  praevidere  [Graff  121). 

a)  darumb  hüte  dich  vnd  silic  dich  wol 
für,  du  lebest  in  grosser  fahr.  Sir,  13>  18; 
jr  aber  scliPi  euch  für,  denn  sie  wonfen 
euch  vberantworlen  für  die  ratheuser  vnd 
schulen.  Marc.  13,  9;  vgl.  v.  23. 

b)  mU  der  praep.  für  {vor} :  so  sehet 
euch  für  für  eurem  geisl.  Jfaf.2,15;  sehet 
euch  für  für  den  falschen  prupheten.  Sfnttfi. 
7,  15;  seilet  oiich  für  für  dem  sawerteig  der 
phan.seer.  Marc.  S,  15. 

c)  mit  abhän^gem  «Alse:  szo  soll  nu 
eyn  yglicher  sich  fursehen,  das  er  nil  eynen 
trawm  vml  ■ifiidit  an  st.it  (!r>  fzlnilifiis  vm 
lii'il/.en  habe,  euotiij.  von  den  zthcu  aus- 
seizigen,  (1521).  Kij" ;  hiille  deinem  nehe- 
slen  ans,  so  viet^dn  kanst,  vnd  sibe  dich 
für,  das  du  nicht  selbs  drüber  zu  schaden 
kompsl.  ilir.  2!>,  27:  -^ohet  euch  für,  das 
wir  nicht  verlieren,  was  wir  ererbeilel  lia- 
beu.  2  Joh.  S. 

FifMbrng,  f.  vonehungt  prwridemtia» 
vorhere^mng:  vnd  ob  der  spräche  mer 
wurden  atilTlrraclil,  imlssen  alle  der  massen 
verstanden  werden,  sonst  were  dye  goUiche 
fursehung  (Jen.  2,  268*:  Vorsehung)  vnd 
erwelung  von  ewickeytt  nichts,  darauff  doch 
s.  Paulus  harrte  dringt,  ob  auch  yemand 
on  glauben  ele.  (1523).  Aiüj*.  vgL  ver- 
sehuog. 

FinetiMi  (forsetzen),  «ortelsen,  mhd. 

vtirsetzen  (Ben.  2*,  351''),  ahd.  furisaien 

{Graff  6,  3üüj. 

1)  vor  etirn.^  sefzcu:  ich  halie  den  herrn 
ailezetl  lurgeselzl  lur  mein  augesichte,  apost. 
gesch^2,  25. 

2)  einem  etwas  vorsetzen,  ^  speUe 
oder  trank  zum  yenusse  vorsetzen  :  vnd  er 
{Abraham)  trug  aufT  hutter  vini  milch 
vnd  von  dem  kalbe,  das  er  zubereit  hatte, 
md  satsts  jnen  für.  1  JVo«.  18,  8;  vnd 
saUte  jm  essen  für.  24,  33 ;  ich  wil  dir 

95* 


Digitized  by  Google 


PUBSETZIG 


756 


FÜBSINGEN 


einen  bissen  brots  furseuen.  1  Sam.  2S. 
22 ;  seUe  joen  brot  ¥nd  «asscr  for.  das  sie 

essen  viul  trincken.  2  kön.  6.  22;  wie  man 
den  lodlen  oplfer  ftirx  i/ci.  als<i  selzel  inaii> 
jneii  {den  göizen)  uucU  lur.  ihir.  6,  2(>. 
In  diesem  sAin  sleAl  ane/k  Moeses  furselzen : 
sie  haben  die  kuclien  vnd  keller  besser  1 1 1 - 
slellt  l ,  denn  wir,  vnd  können  vns  vol  .luff 
furselzen  vnd  lierrlicli  s}»eison.  von  den 
leizten  toorleri  Dauids.  (1543;.  Hiij*. 

3j  steh  (ihm)  furseUen,  MHdibetehiie' 
tMm,  $ieh  vornehmen:  der  nien^cli  ^v[/a 
jm  wol  für  im  herlzt  n,  alter  vom  lu  irn 
kompt  was  die  zuuge  reden  so),  spr.  1  b,  I . 
dos  wo«  flion  «ic^  vorseM,  irüdd  ein 
athoHg^er  tatx  oder  «in  mf.  mit  su  ans: 
ich  hab  mir  für  gesetzt,  das  mein  mund 
nicht  sol  vbcrlreUen.  ps.  1  7,  3;  aber  Dani»  ) 
suUl  jiu  für  in  seinem  lierizcn ,  das  er  sich 
mil  des  königs  speise  vnd  mil  dem  wein» 
den  er  scibs  trnnck .  nichl  verunreinigen 
woll.  Dan.  1,  S;  das  ausgericlitet 
salzte  jm  Paulus  für  im  gciste,  diin  li  .Mace- 
donian  vnd  Achaian  zu  reisen,  aposl.  gesch. 
19,  21;  ich  wil  euch  aber  nichl  verhaken, 
lieben  brfider,  d.is  ich  mir  ofll  habe  furge- 
setJl.  /II  *'urli  211  komm.  Rnm.  1,  1^. 

Vlirselsig,  adj.  vorseiziich  :  ein  (»oshail- 
ligcr,  furseUiger  hass  vnd  ncid.  ein  brieff 
an  üe  MuFrankfoH  am  Mein,  (1533).  Bj*. 

Fnrsefsiglick,  adi\  vorsetxUeh,  mit  vor- 
saU:  ohs  (das  evangelium)  jncn  pleich  ge- 
sagt wird  .  .  .  wollen  sie  es  nicht  sehen 
noch  wissen»  sondern  Airselziglich  in  jrer 
blindheit  bleiben,  da«  Ifi.eap.  «,Jchanni«. 

(153S).  Knj\ 

VürseUlich }  adv.  mil  vorsatz :  wenn 
jemand  seinen  uehestcn  schlcgl  niclil  iUr- 
seUtich.  5  Jfös.  19,  4 ;  wenn  man  sidi 
gleich  wil  lurseUlich  ila  für  hUelen.  von  den 
lelzteu  \cnrten  Dauids.  {15tn).  Aiiij'. 

Fnrsicbtf  f.  vorsieht,  beleg  s.  unter  be- 
dachu 

Ffirttehllg  (farsichlig),  vonichtig,  provi' 

dens ,  providu-i.  piudens,  mhd.  vtlrsihlec 
(Ifen.  2^  286'):  das  die  albern  witzig  vnd 
die  jUnglinge  veruUnfllig  vud  filrsiehtig  {vulg. 
intellecins)  werden*  «pr.  1.4;  wenn  die 
herrn  vcrndnirUg  vnd  fiirsichlig  sind.  Sir. 
%h  7 ;  vnd  achtel  der  hoehgelart«  fursich- 


tigcr  neydhard ,  ich  so!  es  nil  mercken.  «o» 
dem  bapttum  tu  Jtome.  f  1 520).  Aij'' ;  sih«  In 

wie  kundig  mi<I  riirsiclitif;  iunckher  ncydkarl 
^('v  nniu'Oilauff  die  zrdet etr.  '1520).  Aiij*. 
aU  courloisie  gegen  ralhspersonen :  fUrMcli- 
sichligen  weysen  lieben  hem.  an  du  rei- 
hen h  aller  deuLicher  sledU,  (1524).  Aijf; 
einem  t-ibarn  HirM«  Iitif^cn  rat.  das  man 
kinder  zur  schulen  hallen  solle.  '1530  . 
AiJ*';  dem  erharn  vud  lürMcluigeu  N.  ein 
«endMef  von  doimeuehtn.  fl530).  iUij*. 

fnrslrhtlgi  adt .  proridenter,  prudenkr, 
mit  vorsieht:  i(  Ii  hamlcl  fursichli^;  MjJreil- 
Itchbey  denen  ciie  mir  zugehüren.  p«.  101,2; 
(Urumb  geboret  dasu ,  das  man  hie  jmcnbr 
wacker  vnd  funichli^  vnd  jnn  sofgen  lebf. 
das  wir  nichl  vbcrcylel  werden,  das  15. 
cap.  der  ersten  ep.  s.  Pauli  an  </<i  Cnrih- 
ther.  (Ib'Mj.  aij\  gewöhnUctter  isl  dajar 
furslchtiglich  (s.  d). 

I^nrsiättgkdt  (fursicblickeiti,  f.  prori- 
dentia,  prudenlia,  vorsieht,  wi/id.  vürsicli- 
licheit  [Hen.  2',  2Sr»»i:  deine  fursichiigkfii 
{vulg.  pruvidenlia),  o  vaier,  regieret  es  {das 
schiff).  teeMk.  14»  3 ;  doch  hoff  ich,  s^ 
fursichlickeil  sol  sich  selber  hiibisch  in  der 
klnL'hi'ti  Inilpren.  uiidder  die  bullen  des 
endchiisU.  (1520).  Aiij'';  darumb  hat  er 
sein  fursichlickeil  ertzcigl  auch  in  die  lebco, 
die  noch  besessen  sein,  an  den  dmell. 
adel.  (1520).  Diij*;  vnd  ist  eitel  golics 
gäbe  vnd  nirhl  vn«er  fiiniichligkeil  odder 
crbeil.  der  Iii.  psalm.  (1532).  Ciij';  pru- 
denlia odder  ffirsichtigkeil.  posL  (152S). 
BBb  iij*;  o  welche  feine  redliche  Icule  gehea 
in  diesem  lasier  (der  argtrohn  ist  gemrintl 
vnd  CS  lessei  sich  zuweilen  ati^»  hon  iN  >ty 
es  furstchligkeil.  das  sie  nicht  betrugen 
werden,  aber  fursichtigkeil  sihel  anlT  die 
/ufellige  fahr,  vnd  thul  SO  viel,  das  sie  gewis 
spy  vnd  ni  fit  helrogen  werde.  EisL  1,62''. 

I^öirsichliglichj  adv.  was  nirsichtig:  es 
isl  der  witzigen  kröne  f  Ursich  liglich  hSD- 
tieln.  «pr,  14,  18;  Jonalhas  eilet  jm  nark 
gen  Asdod  vnd  zog  daher  fursiditiglich. 
1  Macc.  10,  7S;  so  sehet  du  zu,  wie  jr 
rursichliglirh  wandelt.  Ephes.  5,  15. 

ynraingcn^  vorsingen,  praednem  md 
Mirjam  sang  jncn  für.  2  Jfos.  15,  21;  vxi 
gleich  wie  den  kindem  ein  lied,  das  sie  kr- 


bigiiized  by  Gopgl( 


PÜRSPANNElf 


757 


rüRST 


.sollen,  fiir  .singe,   der  111.  psalm. 
(1530).  Aij^ 

lAnpinraf  vorspanne»,  i)  Wir  ettcas 
spannen,  i.  b.  vor  einen  wagen:  ilas  jr 
lidlfle  siicliel  iiml  für  M|i;innot  vmi  ,ill(>  ein 
ander  helflel  mil  schreien  vud  rufTcn,  den 
wagen  keben  mil  Mhieb«n.  das  Ift.  cap.  $. 
Ji^immis,  (1538).  Xj**.  2)  vor  etwas  her- 
spannen, awispann^'n  :  {der  leu/el)  lial  ein 
nc>U/urgeii|)aiil.  wie  das  gesels  vnd  euang. 
ftt  «ntertcfteide».  (1532).  Bf. 

Finfarra,  auftjwren,  außeban,  hetooh- 
rm:  des  sündcrs  gut  wird  dem  gerechten 
fiirpesparl.  spr.  1.3,  22. 

fün^tlf  n.  torspiel,  praeludium:  dis 
tsl  der  lieoblsprficrh  einer,  darin  Mose  zeo- 
gel,  das  {dasz)  sein  ref^imcnt  Bolle auflhurcn, 
vnd  nicht  das  m;hle  endlirli  wcson,  sondern 
oin  f(lrl>ildf»  vnd  rurspicl  sein  des  n-i 
(^iit  i<.U.  randgl.  zu  2  H'n.  2;i,  iL  —  »titd. 
vorspil  (Ben,  2\  504*). 

Hrsprfch,  m.  für  Sprecher^  der  f Ur- 
sprache einlpgl,  besutidrrs  rcrfrt'tt'r  r(tr 
geruht,  rechlsbeislund ,  advocalin» ,  mhd, 
vilr>iit  iichc  {Ifen.  2^  534'%  oM.  fiirisprehlio 
(Graff  fiy  390):  wer  seyn  (des  «Amandaf) 
hrauihl  «ler  vnkciischeyl  zu  weren,  hallt  ich, 
der  hnlif  Iii«-  s.  I'auliis  zum  für!si»rf'(  Iien  vnd 
schulzhcrrn.  das  7.  cap.  s.  Pauli  zu  den 
Cbrui(A«m.(1523).  Cj' ;  hie  fragistu  weyller, 
ob  denn  auch  die  hoUel*  hencker,  Juristen, 
fursprechen  vnd  wns  das  gesinds  isl ,  cliri- 
slen  seyn  imij^'on.  von  wpUlicher  obcrkryt. 
(1523;.  Cmij  '  ;  nchter,  fursprechen,  jiola- 
rios.  das  man  kinda  ntr  tekaten  haUm 
$oUe.  (1580).  £^iij^ 

Fursprerhfn  ffurspreclifut,  vorspr'^rlwn, 
zum  nachsprechen  vorsagen:  wir  wtütlen 
gcwi&lich  fcylcn,  wo  wir  nichl  eiorelliglich 
yhm  nMhsprecben  I  wie  er  vn«  for  spricht, 
vom  abendmal  Christi.  (1528).  vj*.  noch 
einen  beleg  s.  unter  forlhringcn. 

F&rsprcchcry  m.  was  fttrsprech:  para- 
detua  heiaset  ein  aduocat,  fursprecher  oder 
bcyaiand  Air  geriehl,  der  den  schtJidigen 
tröstet,  ster(  kt  vnd  hilfTl.  randgl.  zu  Joh. 
14,  16;  iler  heilige  gcist  ein  inistcr  vnd 
fursprecUer  ist,  der  die  süude  für  guil  eni- 
Nchaldigl.  der  prophet  Soiharja.  (1528). 
Hg*;  vnd  ob  jemand  sOndigel»  schaben  wir 


einen  fUrsprecher  (m  den  ernten  uusgg.  des 
n.  lest.:  fursprechen)  bey  dem  valer,  Jhe> 
snni  Christum,  der  gerecht  ist.  1  Joh.  2,  t  ; 
vmh  Chrisfrts  vnsers  hlrsprcchers  vnd  mit- 
lers  willen.  Kinds.  7,  430. 

Vürkprecherin,  f.  die  fiirsprache  einlegt, 
einen  l^teg  «.  tmter  farbiiiffrin. 

Hnpnig)  m.  vorspruny,  hier  bildlich 
für  Vorzug:  «lirtimh  wollen  die  wcrrk- 
iieiligen  auch  allezeit  einen  fUrsprung  haben, 
sie  wollen  in  der  weit  die  erstm  vnd  besten 
sein.  Mis{.  l,  34 8^ 

Kfirsl  fftirst),  m.  piinceps,  bisweilen  auch 
noch  die  rolle  form  fUr>i<'  ':.  b.  Ezerh. 
45,  17,  Joh.  14,  30;  der  olicrste  fürste. 
Bindseil  7,  398),  mhd.  vflrele  [Ben.  3, 
378*).  ahd,  furislo  (Graff  ?i,  G25),  d.  i. 
der  vorderte,  erste,  ftöchsU- ,  denn  Hinsio 
ist  die  xchirnrhe  munnliclii-  form  des  von 
dem  ahd.  ade.  iuri  entup ringenden  Super- 
lativs furist.  vy/.  Wei§and  wiK  1,  378. 
der  gen.  des  sonst  schwach  declinierenden 
irortcs  lautet  einigemnf  t'iirsions-.  z.  h.  uu 
isls  nicht  eins  fürstcns  oddcr  keisers  son- 
dern der  hohen  maiestet  worl.  deudsch  cat. 
(1529).  Yj*;  der  selbige  hertsog  Johanns  ist 
von  gottes  gnaden  rurslens  genug  herlzog 
Oor;.;*'!!  vnd  yderman  rechts  zu  pflegen,  von 
heimlichen  vnd  gestoien  brieffen.  (1529)i 
niiij^  rarst,  naeh  L.'s  aiudriicfc  „nichl  ein 
name  dernalur  odderdea  wesens,  sondern  des 
ampts'*  {einf  predigt  von  den  engein.  1  f>3 1 . 
r.ij'),  ist  hiernach  ein  allgemeiner  litet  für 
jeden,  der  eine  höhere  Stellung  im  volk 
oder  sUuOe  HmiimmL  überaus  häv^  be- 
gegnet das  »ort  in  der  bibel  vnd  es  genSgt 
daher  nur  ^jns-  ihr  einteloe  steUen  austn^ 
heben,  es  steht  dort 

1 )  «on  den  familien-  und  siammeshäup- 
tenh  famtienjwiUn,  stammflbrsten:  sweUT 
fursten  wird  er  (Jsmael)  zeugen.  1  Mos, 
17,  20;  das  sind  dio  rün^trn  vnli  r  den  kin- 
dern  Esau.  36,  15;  da  optierten  die  Tursten 
Israel«  die  heubler  waren  in  jhrer  veler 
heuscr.  4  Mos,  7,  2;  sage  den  kindem 
Isr.'icl  \iid  nim  von  jnnn  zw  el(T  stccki'ri,  von 
ji;lii  lM  III  nirslci)  seins  valers  haus  einen. 
17,  2  tt.  öfter. 

2)  von  kriegsobersten,  aMfrShrem:  da 
Ihetjn  (David)  Saul  von  aich  vnd  äetsljn 


Digitized  by  Google 


I 


FCRSTECKEiN 


758 


PÜRSTENBISCUOP 


sum  fönten  vber  Uusenl  man  vnd  er  toch 
aus  vnd  ein  für  dem  volk.  1  Sam.  18,  13; 
die  dursten  vber  Inusent  vnd  vLer  hundert. 

1  chron,  _2U,  l.  Oberhaupt  von  hohen 
afaattbeamteut  magnuten,  hofieuien:  vnd 
diefursleo  des  Pharao  sahen  sie  (SaroA.  Abra- 
hams tceib)  vnd  preiselen  t^'iv  fur  jm.  l  J/os. 
12,  15  ;  iVh  wil  dich  ht'Uff /m  losten  siad,  zur 
eisern  seule,  zur  eherngi  maureu  machen  im 
gaiiUen  lande  wider  die  kdnige  Juda,  wider  jre 
filrslen  ,  wider  jre  priester,  wider  das  volrk 
itu  l;iui!e.  Jer.  1,  18;  Z-'dckia  sanipl  seiiii>n 
iürslen.  24,  8 ;  da  wird  denn  jr  köuig  santpl 
seinen  fUrstcn  gefangen  weggefurl  werden. 
Ämot  1,  15. 

3)  von  vor$lehem  überhaupt:  fürst  vber 
rli.-»  «!fJif>(7.e.  1  chnm.  27,  21  ;  die  ffirstcn 
vber  die  guter  vod  vieli  de.s  kunigs.  2U,  1  ; 
die  Alrstcn  vber  des  kttnigs  gcschefile.  30,  6. 
vgL  haustflrsl,  holzfarsl. 

4)  als  allgemeiner  atudntcU  für  honiy: 
d.1  nnri!  Samuel  ein  Öl»>f;!as  vnd  gos  aulF  sein 
{Sauii)  heubl  vnd  küsset  jn  vnd  sprach: 
siheslu,  das  dich  der  herr  lom  fürslen 
vber  sein  erhteil  ;;csalhel  hat?  1  Sam. 
10,  1  ;  ich  hab  dicii  crluihrn  rms  dem  volrk 
vnd  zum  rilrsteri  vlui  mem  vulck  Israel  ge- 
setzt, l  kön.  14,  7  u.  öfter. 

.  5)  vom  Aohenpriesler,  der  ein  fflrst  im 
hause  gottcs genannt  wird,  l  chron.  10, 1 1. 

2  chron.  31,  13.  auch  von  di'n  priestern 
überhaupt:  Jes.  43,  28,  wo  sie  lUrslcn  des 
liciiiglhums  iyiisxen. 

6)  von  gott  vnd  ChritUu :  vnd  wird  sich 
anfflebnen  wider  den  fürsti-n  ;illpr  füistiMi, 
d.  i,  gnU.  Dan.  8,  25;  bis  auil  Cliii^iiim 
den  türmten.  25 ;  den  fürslea  des  iebens 
habt  jr  getudiei.  apMt.  B,  15. 

7)  VON  den  engelßnten,  «rtatgün:  ich 
bin  ein  fürst  vhi'i  il;is  beer  des  herin.  Jax. 
5,  14;  Mirhnv]  {der  erzengpi  Michael)  der 
funieuiesleii  lürsten  emer.  Dan.  10,  13. 

8)  vom  teufet,  dem  ftfrst  dieser  weit.  Jofc. 
12.  31.  14,  IIO.  16,  11  ;  dem  fürslen  der 
in  der  lulfl  herrsche  l.  Fphi-,  2,  2. 

9)  bildlich:  il<'r  tilrsl  des  In«)«;  ^ 
schreclUichsle  krankheil,  liiob  ib,  13. 

f  intedtea,  vortuekm :  haben  ybni  einen 
rigtd  furgesteckt.  post.  (1528).  Qqülj'*. 
VintnhcB  (fursleben),  wtrst^o»,  frae' 


esse^  admuUtfraref  ngertt  'nihi,  verstan 
(Ben.  2*.  576*),  ahA.  foraslln  (0n^  6. 

593;,  hei  L. 

1 )  von  personen :  vnd  sprach  zu  seioeiB 
ei  testen  knrchl  seines  haoses,  der  allen 
seinen  gilU-in  fursinnd.  1  Mos.  24.  2; 
Jo[fi,iiii  alicr  >f  IM  son  stund  des  kunig^  hause 
lur.  2  chron.  20,  21 ;  so  nhcr  jemand  sei- 
nem eigen  hause  nicht  nci»  furzu^leticu. 
wie  wird  er  die  gemeine  gotles  versorgen? 
1  Tim.  3,  5 ;  dahlmb  sehen  die  eileni  zu, 
lins  sie  iiacli  golU'^  lnTi'lti  dfii  kiiiiiern  wo! 
hirstehcn.  amleg.  der  selien  gt  bol.  fl52Sj. 
Liitj**;  wo  fürstcn  vnd  herrn  jrem  rcgimenl 
trewiich  furslOnden,  soworde  wo]  meiUerqf, 
krieg,  auffruhr  vnd  ander  vnglück  auflhOren. 
der  psalm.  (1534).  Bj*;  dase.  c.  f.g. 
auch  das  weillliche  regiuieut  visilirn  üesse, 
vnd  wie  reihe  ynn  Stedten  vnd  alle  ander 
anipUeute  regierten  vnd  dem  geneynen  nQU 
furstunden.  originalbr.  v.  j.  1525  im  gef. 
archiv  zu  Weimar.  Opag.  121.  EKE.  n.  4, 

2)  von  Sachen  :  der  grosse  liechter  ge- 
macht hat . . .  die  sonne  dem  tage  fnr  tu* 
stehen  .  .  .  den  mood  vnd  sternc  der  nacbl 
für  zustellt  n.  p^.  130,7  —  9.  eh ensn  ü be- 
setzte L.  1  Mos.  I,  16  zuerst  :  vnd  gott 
machet  zwcy  grosse  licchter,  ein  gros  liecbt 
das  dem  tage  furstiiode  (fiintMe)  vod  ein 
klein  li(;cht  das  der  nacht  forsinnde. 

Fürslehrr,  m.  rtirstehcr:  vnd  wd  uiacheii. 
das  dt;iuc  Itirsteher  friede  leren  sollen.  Jet. 
Gü,  17;  Verweser  vnd  fursleher.  jNMi 
(152S).  Hj*.  a.  Vorsteher. 

VnrsteHM  (forslellen),  vorslelten, 

l  'rfiinon  vorstellen,  prndiirere:  vnd  g<v 
dacht  Jn  i den aposlei Felms )  nach  den  ostem 
dem  votek  für  in  stellen,  apost.  getdt,  12, 4 ; 
vnd  da  jn  Herodes  wolt  furstellen.  v.  6. 

2)  etwas  vorstellen,  proponere:  vnd  wan- 
deln nicht  in  meinem  gesetz  vnd  rechten, 
die  ich  eucli  vnd  ewern  vetern  furgc«teliel 
habe.  Jer.  44,  10;  er  hat  dir  fewr  vnd 
Wasser  fiirgcstellet,  greiff  <u  wdchcn  dn 
wilt.  Sir  ! 

Pnrstenbischof ,  m.  ein  bisrhof  mit  für- 
stenwürde,  lieule  fiirstbischof :  er  meinet 
aber  nicht  farstenbischoue,  nodi  scbloi- 
bischoue,  sondern  kirchenbischoue.  rerm- 
wng  OH  die  geitiUthm,  (1530).  Gii";  da 


Digitized  b^;jQg|^ : 


FLKSTEINBKIEF      -  759 


rUKT 


noch  kein  weybischoff  noch  fOratenbischoll, 
Modern  eitel  pfarrher  waren,  von deriirfliek«/- 
messe.  (1 ' m:', • 

Fttreteiibrief,  brief  eines  fursten,  den 
ein  ßirH  geschrieben  hat.  ein  beleg  unter 
bedächtig  am  ende. 

Fürstcnliaiis,  n.fürslengescMecht:  Bruns* 
\vi(,'  (!»•(  Inlilichen  rursiciiliPiisf'r  oinn«:  is|.  an 
den  kutjürslefi  SU  Sarhiiu.  il545).  Aiij''. 

FiivtMheiHilfr,  m.  der  ßreten  heu- 
ehHt.  beleg  s.  unler  Tuchsschwitiiser. 

FärMlenhof;  m.  aula  principis :  wo  grosse 
güler  sind  als  r.n  h^wacn  vnd  nfrstenliüffni. 
der  I0l.psalm.(  \  ;>a4j.üiiij';;illt'  reiclisiäiii', 
fUrslenhttfe  schreiben  nach  der  süchsischcn 
vnil  vnsers  fürsten  canlzley.  tischr.  412'. 

Fnrfltentsg)  m.  conventns  prinripum:  il.-r 
Turslcntag  zu  Zerwesl  (Zerbsl).  Iturkhardl 
briefw.  208. 

FintMithM  ( fumlenthum ,  fursten* 
thiimb).  n.  mhd.  vUrsienliioin  (Ben.  3» 979*), 
ahd.  aber  in  eigentlicher  xusammenxelzung 
rumlluoDi  {Graff  3,  (327).  der  pl.  lautet 
bei  L.  noch  rüräleuthurae,  Airslenlbllnie, 
«hmai  a«tefc  fareUMithamen  (Col.  1,  16). 

Ij  stand,  würde  eines  fürsten,  principa- 
tus:  denn  .liid  t  der  nieciilig  war  vnfer  sei- 
nen lirüdtiii,  dciu  ward  das  lurätenllumi 
für  jm  gegeben.  I  ehron.  6»  2 ;  or  hat  Juda 
erwelci  zum  funttenlhnm.  29, 4.  auch  von 
einer  höheren  gctralt  oder  stufe  in  der 
engelwelt:  aucli  iln'  en?''),  die  jre  furslen- 
Ihum  (vu/|/.  |irMK-ipi)liiiu,  de  Welle;  würde) 
nicht  behielten,  sondern  vfriiesaeu  jre  be- 
haiiitun^.  Iial  <  r  1u  liallon  zum  gericlile.  br. 
Judas  Ü;  den  fiirsicnlhilmen  vnd  herr- 
srhalTlen  in  dem  Ihiik  I.  Ephes.  3,  10.  vgl. 
noch  Col.  l,  \  V>.  2,  10.  15. 

2)  land,  ^edlef  eine»  fürsten:  nach  dem 
der  ausgclricben  ^alan  itzl  eyn  iar  uddur 
drey  ist  vnibhf  r  gclauflen  durch  ddrre  slelle 
vnd  rüge  gesucbl  vnd  niclil  gefunden,  lial 
er  sidi  ynn  e.  f.  g.  liDrsteathiim  nydergctiian 
▼nd  XU  Alstelt  eyn  nest  gemacht,  ejfn  brieff 
an  die  fürsten  zu  Sachsen.  (1524).  Aij*"; 
wie  gros  wpre  :^h('r  (Ins  ,  so  ein  köni^  nder 
fihsl  einem  arnHii  lietiler  ein  graltscliafll 
oder  farslenthum  »chcnckete.  das.  14.  vnd 
15.  cap.  S.Johannis.  (153S).  000!]*^;  des- 
halben er  für  dem  adel  vnd  tyrannen  sich 


ynn  frembde  farstenlhflm  nicht  thar  bege- 
ben, originalbr.  v.  j.  1526  im  ges.  archiv 
zu  Wi-imar  N.  fol.  108;  mich  wunderl, 
das  herlzog  Georg  ein  solch  schendlich 
liigcnbuch  zu  Drescn  leidet,  der  doch  so 
frum  sein  vril,  das  er  auch  jnn  frembden 
n  I  Mibumen  kein  bOse  buch  leiden  wil. 
iriil(  r  den  meuchler  zu  Prfsrn,  M  f^S  1  •.  Hiii»', 

(ürstentefhler,  f.  fiiia  principis:  wie 
sehttn  ist  dein  gang  in  den  schuhen,  da  fdr- 
sicn  loehler.  ht^Ued  7.  1. 

F&rstin,  f  pHncep^-,  princcpx  [pinina. 
mhd.  vjiisiiiiiio  \IUn.  37*^"  ;  wfiiii  ein 
rurst  oddcr  iiirsliii  eni  tii.tl  yiiri  i  iii  ^^\\3^ 
gienge.  der  82.  psolm.  (1530).  Ciiij^; 
rifi  luisi  iider  hcrr  vnd  sara  ein  Ttirslin  oder 
Iraw  heisst.  Bindseil  7,  IS2;  die  eine 
nirälin  vnler  den  beiden  vnd  em  kOiiigin  m 
den  lendern  war.  mus  nu  dienen,  klagl.  Jer. 
1.  I ;  die  fflrstinnen  in  Fersen  vnd  Heden. 
Esther  l,  18;  bawers  vnd  bürgcrs  Trawen 
sind  heuligs  lags  slfiltzor  dftm  pielin  vnd 
fürstin  (|>(.).  hauspost.  {Jhena,  1551»).  487*. 

Fintllch  (fürstlich),  prindpaUs.  nAd. 
vttrstUch,  vürstelich  {Ben,  3,  379*1:  mein 
recht  war  mein  fürslücher  hui.  Uiob  20, 
11  ;  aber  die  fürsten  werden  fiirNllii  lic  go- 
dancken  haben.  Jes,  32,  S  ;  wo  wotllen  denn 
die  fiirstlichen  ergetxnng  hicyben.  von  teell- 
lirher  oberkeyt.  (1523).  Fj*;  aus  fürst- 
liciiem  befell).  an  die  Christen  zu  Straspurg. 
M525).  A5';  es  ^itid  k0nij.'lirfip  vnd  fflrsl- 
liciie  Lossen,  aujf  des  köntys  vonl^ugelland 
lestersehHß.  (1527).  Aiij\ 

Fürstlich,  adü.principaliter.  aufeinedem 
fürsten  geziemende  tn-isp:  ich  sorcrp,  yhm 
werde  nicbl  zu  woren  seyu,  die  fdrslen 
stellen  sich  denn  fürstlich  vnd  fahen  widder 
an  mit  vemnnfft  vnd  seuberlich  zu  regirn. 
VOM  weltlicher  oberkeyt.  (1523).  Eiij". 

Fürstreckf n,  vorstrecken ,  vorschieszen, 
leihen:  denn  die  idie  fucker)  hallen  das 
gelt  fürgestreckt,  wider  Bant  Witrst. 
(1541).  Lij";  ich  bedarfTl  wol,  das  du  mir 
zehen  oder  zwenzig  gülden  fürstreckest,  vier 
predifjten.  ( I  54H).  Jj"*. 

Fort  (ton  Eisl.  1,  355'),  m.  und  /..  t-a- 
tfum*  mhd.  vurt  m.  [Ben.  3,  447^,  ohd. 
furt  {Gtaff  5S0):  vnd  zoch  an  den  fort 
laboc.  1  Jlfo«.  32,  22;  vnd  gewannen  die 


Digitized  by  Google 


FÜilTRABEH 


760 


FUKCltl^HliEUEN 


Furt  um  Jonlau.  richl.  3.  28 ;  an  den  furt  tlcs 
Joiilans.  r>,  0.  hildlirh:  .ils/o  \s\  vnsz  das 
sacraiuciil  eyn  lurl»  cyii  brück  u.  w.  eyn 
»ermtM  wm  den  hoehuirdigen  taeramenU 
(1519).  bilij". 

Furiraber  (furdrabcr).  m.  voriraber,  Vor- 
läufer: er  '  Christas f  wird  s«?llM'r  herab 
kouicn  uircuiiicii  viul  sicbUglidi  ynn  wutkcn 
, , .  vnd  nicht  on  eynen  fartraber  vnd  tra- 
b8nt6il,  wie  für  den  königcn  hrilaiifTei). 
swoprcdiyl.  (15251.  Ciiij'';  sein  furdrabcr, 
die  slym  des  crlzeng»'ls  wird  riilTen.  ebtud. 
Dj^;  vnd  saudlesl  für  her  deine  iurdrübcr. 
weUh.  12, 8  iti  der  amg.  v.  1529*  die  bibel 
hat:  vordraber. 

fartragen  <  nirtniftcn).  «orlraymi,  tnAd. 
vürlragen  {Ben.  3,  72'  ). 

1)  speisen  furlragen,  auftragen,  vor- 
aeUen:  vnd  man  trug  jncn  esaen  für.  1  Hos. 
43,  34;  vnd  hallen  ein  wenig  fiscbltn.  vnd 
er  danckt  vnd  bics  die  selbigen  auch  fttr- 
tragen.  JUarc.  S,  7 ;  eüäet  was  euch  wird 
furgflragen.  Imc.  10»  8. 

2)  in  warten  vot^rvitgen:  er  {der  leufel) 
|<in  dit'  selben  {die  lügen)  aulTs  schünsi  filr- 
li.i^cn.  das  14.  und  15.  cap.  s.  Johannis. 
(1538;.  AAiij'';  was  vuü  mehr  denn  gutlis 
worl  wirt  furlragen.  das  sey  gewisz  yr- 

ihUDlb.  auff  das  ibirchrisllich  buch  bocks 
Emsxers.  (1521).  (Iij'';  der  [.ilschcii  pro- 
phelen  weise  war  m  der  zeit,  das  sie  ybr 
lorc  für  trugen  vnlcr  gotlcs  nauicn.  der 
fm>]»ft.  SadUtrja.  (1528).  Rij';  das  valer 
vn5er  siebennerley  notl  furtregl.  ausleg.  der 
euang.  von  oslern.  (1527).  Oij'';  ^«  in.  ! 
»undeu  siud  viel  am  lagu  durch  den  iiru<  k 
attsgebreit  auch  für  dem  keiser  «u  Regcns- 
burg  fiirgelragen.  an  den  fduurflhnten  su 
Sachsen.  (1515).  Ciij'. 

Purtrüsiirh  f furlroghch),  dien!h:h.  nütz- 
liclkt  förderlich,  zuträglich,  von  iiirUagcn, 
Hütten,  ßrdem :  liesz  sich  dunken  es  soll 
yhin  nil  wenig  datzu  furtreghch  seyn ,  wo 
er  doclor  Luthern  yin  lictTscbihU  furel.  eyn 
scndbrief  an  bapst  Leo  X.  (152U).  A  iiij^. 

Fnrtrefflichi  adj.  vortrefflich,  vor  au- 
äerm  nek  onexeMmend,  mM,  füriNilTenlich 
tBen.  3,  Ol'']:  ob  sie  auch  in  bischollUcbor 
konyghcher,  konigyitnisrher  oddfr  wih  hor- 
ley  wirden,  es  sey  ^eyslUcii  odder  well- 


lich, fut  tn  rnich  weren.  Mla  cene  domürf 
(1522).  Bij'.  hier  iroh(  r  n  angpfi'hm, 
Iwchangesehen ,  in  welcher  bedeutung  et 
s.  b.  aueh  L.*$  »e^enotte  J.  Jona*  in  fü- 
gender stelle  gehrauelU:  sind  nidil  die 
philosophi  vnd  wei.scn  ynn  kriucheii  vud 
sondcrhch  zu  Afhon  hohe,  furtrcfllicbo  leule 
gewesen?  das  der  freie  wUle  nichts  seg. 
(1526).  PÜj*. 

FirfreteTy  m.  Vertreter,  vicarius:  denn 
so  nalur  mn^'  gnade  rliTiirpti  ist  Cliri^lns 
kein  not  zu  einem  liitiieittT  vnd  miiler. 
umleg,  der  ep.  md  euaug.  vom  aduenl. 
(1528).  Hh5^ 

l'nrAbcr  (für  vbcr),  adv.  vorüber,  „von 
di  r  zu  jenrr  scite  eines  dinges  fort  und 
dahin*',  aus  dem  älteren  vor  —  ul)er  {vgl. 
hemadi  furübergeheu  1 )  emoaimei^^ 
bei  L,  ereth^Mt  es  in  folgenden  uneigent- 
lichen Zusammensetzungen : 

Fttrtibfrfahffn  fntvlioi  raren i,  vorüber- 
fahren, vorbei  und  dalUn  fahren:  es  isl 
alles  dahin  gefaren  wie  ein  sdialte  vod 
wie  ein  geachrcy  das  ftirvber  ferei.  weitk. 

5,  10. 

Fnrübf rfiicszen  (ftir  vberdicszcti  * ,  tf  r- 
überflieszen,  praeterjluere :  wie  die  waaäcr- 
siröme  für  vberflieasen.  Hlod  6,  1 5. 

Nrfikeischci  (für  vber  gdien),  voriiter- 

geht-ti. 

1)  raumlich:  wenn  denn  im  mein  berr- 
ligkeil  für  vbergchel,  ^vü  ich  dich  in  der 
felsldnfft  lassen  aiehen  vnd  meine  band  «4 

üb  dir  halten,  bis  ich  für  vbergehe.  2  Jfo«. 
"VA,  22;  Hoas  gieng  hin  aulT  ins  thor  vnd 
^ai7.i  sich  daselbs.  vud  sihe,  da  der  erbe  für 
vber  gieng,  redet  Boas  uiii  jiu.  Rnlh  4,  1; 
die  aber  für  vber  giengen  leslertoi  je. 
Uatlh.  27,  39;  es  Iiejinl)  sieh  -iher  on  pe- 
fehr,  <las  ein  priesler  (lie>ellii^e  >lr3>>ie  ino 
ab  zoch»  vnd  dn  er  jn  [den  von  den  mvrdcm 
halb  lodi  getehlagenen  Samariter)  sähe, 
gieiif^  er  für  vber.  Loo,  10,  31;  da  lie$ 
Isni  fiii  vliergehen  S.mnna.  1  Sam.  9; 
cgi.  dagegen  da  hcs  isai  seine  sieben  süne 
für  Saumel  vbergchen.  v.  10.  ebenso  hcrr, 
hai)  ich  gnade  funden  fnr  deinen  äugen,  so 
gehe  nicht  fnr  deinem  kncchl  vbcr.  1  Hos. 
IS,  3  ;  vnt!  da  iler  herr  für  seiiifin  an^csicbl 
vbcrgicug.  2 Mos.         wofür  heute  lieber 


Digitized  by  Gopgle 


FÜRÜOEAKOMHGN 


761 


FÜRWENDEN 


gesagt  toM:  vor  seinem  angesiclil  vorüber 

gieng. 


2)  zeiÜirh :  vnlff  «Irni  srii.iltnn  ilrinrr 
fliignl  halii^  ich  ziUhiclii  Iiis  il.is  {äaszi  il.is 
vnglUck  liir  vhor  gehe.  ps.  5 7.  2;  vcrbirye 
dicli  ein  klein  augenblick  Iii»  der  xom  far 
vber  gehe.   Jes.  2C.  20;  bis  die  «eil  für 

Vnrüberkonncn  (lur  vbcr  korocu),  vor- 
überkommen, 

1)  räumst:  da  ich  ein  wenig  far  vber 
kam.  <ia  f.md  ich  den  meine  seele  liebet. 

hohelied  3,  1. 

2)  xHUich;  es  luus  dos  schalcks  ^'Im  k 
vergehen  vnd  seNie  seyt  luiben*  bis  {bis  es) 
far  vber  kumpl  {wrübergdH,  vorftet  iil). 
rii^r  Irostlirhe  psalmen.  (1520).  A  6*. 

I'urübf  rkAnnfn ,  rarbeikUnnen:  ilciin 
weil  sie  sahen ,  das  sh;  tiichl  lur  solchen 
liellen  sprtlchen  fartlher  knnden  muslen  sie 
einen  solchen  gedankcn  andlii-ingen.  das  17. 
rap.     Johannis.  (15 ;'.(!).  Gj'. 

fnräbcrlailfeB j  tonihfrlauj'en:  schrcih 
das  gcsichl  vnd  male  C5  .uiH  eine  lafcl,  das  es 
lesen  knndA.  virer  für  vberleiiflt.  Hab.  2,  2. 

Viribtiraiischen ,  vorüberrauschen: 
hesser,  er  sehwcigr  vnii  rrttissche  fiir  '  lior, 
denn  das  er  drdhcr  er^lirkcn  vnd  iiflciilhi  Ii 
inüslc  crnyder  liegen,  vom  abendmal  ChrisU. 
(1528).  niiij^ 

fafiWmiie«!  wrUerreisen.  vorbei" 
reisen:  vnd  da  die  Midianitei.  Im-  k  iiifnoinr 
für  vber  reiselco,  zogen  .sie  jn  (Jost-ph)  her- 
aas ans  der  gruben.  1  Mos.  37,  2S. 

f wttcfMli  (furvber  sein),  vorMmem, 
vorbeisein, 

1)  vom  räume:  wie  oin  scIiilT  anfT  ilen 
Wasserwegen  dalun  ietilU,  welches  man,  so 
es  ftirvber  ist,  keine  spür  linden  kan.  wHsh. 
27.  ». 

2)  ron  der  zeit:  wenn  aber  «iic  drille 
na<lil  fiir  vhcr  ist.  Tnb.  6.  23;  das  auch  «he 
fasten  schon  furvber  war.  apost.gesch.  27,9. 

FnileflieheH ,  vorübergiehen:  da  der 
könig  für  vbcrzoch.  1  kön.  20,  39 ;  sihc 
kdnigc  sind  versamlel  vnd  mit  rinnndcr  für 
vber  gezogen,  ps.  48,  5;  vnd  j.n-^i-u  Itium 
für  vber.  apost.  gesch.  27,  8.  der  inf.  sub- 
«faiifivisdk:  ich  wil  euchjtsi  nicht  sehen 
im  Air  vbersiehen.  1  Cor.  16,  V 


Finrahr(farwar,  für  war),  aäc.  inuMAr* 
heit,  in  «oirJUidUkeil,  wartfcft,  mhd.  vfirwär, 

d.  I.  dir  prarp.  vflr  mit  dem  starhen  aäch- 
lirhfn  arr.  sg.  ron  u  u'  wahr  ivfjl.  \i  r  i  tjan  d 
tctb.  1,  379).  fiiiwar  du  Inst  ein  verborgener 
goll,  du  gotl  Israel.  Jet.  Ab»  15;  furwar 
ertrug  vnserkranrkheii  vndldd  auf  sirii  vn- 
sor  scluncrlzen.  53.  1 ;  fnr  war  dieser  ist 
ein  fromer  mensch  gewesen.  Luc.  23,  47. 
da  müssen  wir  fnr  war  einer  des  andern 
spilal  meister  vnd  pfleger  sein,  oft  moM  für 
dem  sterben  ßiehtn  mtge,  (1527).  Rij'*; 
dn<5  wevs  icli  Tiir  war.  dis  niicli  d.  idr.) 
Carl.siads  gewissen  selbst  lue  zajipcll  vnd 
vngewis  ist.  dat  ander  leyf  mddsr  A.  hymL 
propheteH.  (1525).  Pj^;  meyn  trotz  soll 
yhren  IroU  ausstehen ,  das  weys  ich  fiir 
w.ir.   ermannnge  zum  friede.  (152r)).  Rij''. 

In  den  früheren  Schriften  begegnet  auch 
vorwar  af.  furwar,  x.  ft.  vorwar  wustel 
(umslet)  yrs  anders,  yhr  wurdet  (wwrdef) 
die  lifttp  vikI  lustige  IngfT  mit  niigen  ihre- 
ncn  waschen,  die  sieben  pmzpsaim.  (1517). 
ßj' ;  das  worUein  amen  ist  hcbrcischcr  oder 
indischer  sprach  vnd  heysi  aulT  deutsch  vor- 
war  oder  werlich.  autleg.  ieuUeh  iet  v.  «. 

Fürwcnden^  ronrcndm,  bedeutet  bei  L. 

1)  s.v.a.  anweHdea  {vgl.  auchSchmel^ 
f  er  4,  105):  widderumb  («Ind)  vM  die  sich 
gros«  mühen  vnd  jdlen  vicys  fnrwenden. 
pr/n  sermon  von  dem  n.  test.  (1520).  Ciij''; 
sich  auch  da  neben  erholten  milUcr  zeyll 
solclis  concilij  allen  vlcys  furwenden  vnd 
suhaben  . . .  damit «.  s.  w.  migi$Mr.  v, 
j.  1 523  tm  orehf«  s«  IPdmitr.  Opag. 
74.  FF  2. 

2)  vorschützen,  vorgeben,  als  vortcand 
bemtUen. 

a)  mit  acc.  der  «adke;  den  namcn  vnit 

sfliciii  f'liiisii  fnrwenden.  auff  das  vbir- 
chrisilirh  buch  bocks  Emszers.  (1521). 
Ciij'';  weh  cucli  schrilTlgclcrlcn  vnd  jdiari- 
seer,  jr  heuchler,  die  jr  der  widwen  heuscr 
fresset  vnd  wendet  lang  gehet  für.  Motlh* 
23,  14  ;  die  fressen  der  widwen  Iietiser  viul 
wenden  langes  gcbel  fnr  {tcörtlich:  die  zum 
vorwand  lange  bclcn;.  Jlfärc.  12,  40;  nu 
aber  können  sie  nichts  furwenden  jre  sande 
tu  entachflldigen.  M,  15»  22. 

98 


uiyiiized  by  Google 


FÜRWfiBFEN 


762  FÜRWITZIG 


b)  mü  abhämgi^m  «oIm:  es  isl  fttr  vns 
konoen,  lieben  freunde,  »h  sollen  eltlidie  zu 
Lcyplzig  ewre  herlzen  vml  ppwisspn  jrre 
geinaclil  haben  vnd  fiirgewand ,  das  ein  ral- 
sclikig  solle  von  uns  odSton  von  den  vntern 
zu  WiUenberYaudi  schrillUich  an  siekomen 
■seh).  Verantwortung  der  auffgelegten  auff- 
rur.  ( 1 533).  Gj* ;  ich  weysz  wol,  das  {dasz) 
der  römische  itaulTe  wirt  furwcndcn  . . .  wie 
«)er  l)a|ist  habe  das  hcyligc  römische  reich 
von  dem  kiiechsclien  keyszer  genumnien 
vnnd  an  die  noiilsL?irnn  bradil.  an  den 
chrüü.  adel.  (1520).  Liiij'';  der  macht 
sich  bald  aud*  vnd  wendet  für  er  mUslc  reute 
einnenen.  2  Jfaee,  3,  6. 

Vimrfeif  mhi.  vurwerfen  (Ben,  3, 

736'). 

1)  vorwerfen,  vorhalten:  keines  dem  an- 
dern kan  etwas  sunderlichs  furwerlTeu.  von 
dm  Mm  vnd  ihren  liigm.  (1543).  Ciij' : 
{ihre  wUefwärti^)  warflTyhr  auch  fiir  yhr 
vnfriichlparkeil.  vor.  zu  1  Snm.  1,  0;  mit 
sohdien  vnd  andern  mehr  Worten  warfT  sie 
jm  sein  elend  ftir.  Tob.  2,  23;  vnd  wenn 
mans  jm  rnrwirllk «  so  Ihnts  jm  im  hertaen 
weh.  Sir.  25,  24. 

2)  venrerfen :  wr?n  ich  dm  i^-Kiiihcn  szu 
ht>uh  antzyhc  vnd  sulclie  vngleidiige  werck 
furwirff,  schuldigen  sie  mich ,  ich  vorhieie 
gute  werck.  wmdmfvMmwnitm.  (1520). 
Aiij'*;  das  nutligeri  vnd  zwingim  (sc.  zur 
beichte)  furwirlT  ich.  euang.  von  den  z^hfn 
ausselsigem.  (1521).  Aij'';  nu  bin  icii  von 
deynen  aogen  AirwoHlcn.  eAeMl.  Güij*. 

fiirweik,  n.  vorwerft»  pfwikm :  an  den- 
selbigen  drtern  aber  halte  der  (dM-rsit*  in  der 
insuien,  mit  nnraen  Poblius,  ein  furwerck. 

af>ns(.  qf^ich.  2i>,  7. 

tfnrwerklin^  n.  dim.  üei  vorigen:  mit 
einem  fUrwerklin  lies  klosters  Buche  auf 
drcy  jar  begnadet.   Burkharil  örie/to. 

27  1. 

I'urwpsfo,  rorsirhen,  ahd.  fornwi'san, 
d.i.  vorwesen  ^  vorsein,  pravessv :  gib 
mir  mein  hcrr  vnd  vattcr,  da.s  {dam)  ich 
deinm  volck  mnge  nirwesicn.  dos  moffni- 
ßcat.  (1521).  liij*. 

fttrweHer,  m.  vorstehen  gedenckt  ;i» 
ewr  furwei^zi-T ,  wiicher  ende  sehet  an. 


aitfsi^.  ifor  ep«  tnd  mMM^r.  vom  airnnt. 

(1522).  niiij',  rar.  zu  Hehr.  13. 7.  wo  die 
ersten  ausgg.  ^Iff  n.  te$L  furgenger.  dk 
spiUeren  Icvi'v  kabni. 

fibrwill  (furwitz),  anfangs  noch  f.,  später 
nur  m.,  vorwits,  nmgier .  curiontat:  das 
I  man  die  u.dr.irlfn  pon  Hoiii  .diPtlirt  r\<Wt 
niemant  von  fi).'cn<  r  firfvisr  oddcr  andadii 
wallen  licsse.  an  den  chruU.  adei.  (1520). 
Gj';  das  sihet  man  auch  wol  an  den 
iungen  melzen  ,  die  jungfrawen  sind 
vnd  fifu'h  L'»'\ls  vnd  furwilzs  vn\]  nua- 
leg.  der  cp.  md  euang.  von  der  heil,  drey 
könige  fest.  j  l525).  fiiij*;  inn  der  erst 
gehets  wol  so  an »  das  sie  ein  ander  (wie 
man  sagt)  fiir  liebe  freaaen  wollen,  aber 
wenn  der  furwitz  aus  ist,  so  ist  der  tenffcl 
da  mit  dem  vbcrdrus.  das  5.  ti.  vnd  7. 
cap.  §,  MMIM.  .(1532|.  Tiij";  ist  gute 
hoffnung,  wenn  dieser  zeit  furwiu  gcbflsst 
ist,  meint'  IulcJior  sollen  auch  nicht  lange 
hlcibi.'n.  WiHniih.  I .  *  ij'' ;  vjt^  «.<  limil- 
ckel  sieb  nicht  aus  iuimi?,  [vuig.  libtdino, 
Meyer :  wollnst),  sondern  gott  an  lob.  Jud. 
10,5;  denn  wir  hOren,  das  etliche  vnler 
euch  wandeln  voHrdif?  vnd  erboilen  nirliis, 
sundern  treiben  furwiiz  iwas  sie  nicht  an- 
geht, unnölhige  nebendinge).  2  Thes.  3. 
1 1.  «ime  «prteftiPdrtfuA  jpeisordMe  redsns- 
arf  ist:  was  deines  nm|)is  nicht  ist.  da  las 
deinen  furwitz.  Sir,  3*  24. 

nihd.  vir%vitz  au  «nd  vtrwitze  f.  {Ben.  3, 
793.  794),  oML  viriwiui  {Gnff  1.  1099). 
eine  form  rtirhitz  mil  b  aus  w,  leeiehe  nach 
Weigand  wtb.  1,  .170  bei  L.  vorkommen 
soll,  ist  mir  aus  L,'t  tchriflm  mchi  ^ 
hannt. 

Virwlliig  (rnrwitzig),  adj.  «onstCs^« 
curiosus .  mhd.  virwilzic  {Üen.  3,  795'). 
o/id.  iiriwizir.  {Graff  }  lOM^  i:  tlu- >p|brn 
{die  klüglinge)  scheu  den  ehlicben  stand  an 
als  were  es  eyn  vbrige,  für  witzige,  mensrh- 
liehe  habe,  das  7.  eap.  i.  Pünü  an  den 
Corinthem*  (1528).  Aüj';  damit  sie  nichts 
thun,  denn  «perren  dem  l!ir\v(izii;en  pidt<l 
th«- nu^ul  aiiU.  derpropheHkicharja.  (152v>)- 
Aij  ;  viel  aber  die  da  farwitzige  knnsl  ge* 
trieben  hatten«  apost.  geseh.  19»  19;  nicht 
allein  aber  sind  sie  faul ,  sondern  auch 
schweizig  vnd  fnrwilsig.  1  lüm.  5»  13. 


bigiiizea  by  <^oo^b 


4 


PURZ 


76S 


FUSZ 


IwdbKden  begepiMie  nebenform  von  U>n 
{$.  d.):  50  weise  ninn  jrt  {den  leitffel}  ilu^s 
iiiil  rincm  furlz  ah.  tisvJir. 

Förilehen  (fiirzilicn).  voriiehen,  den  vor- 
sug  geben,  mhd.  vUrxieben  {Ben.  3,  925"): 
maclil  en  beMcr,  wanimb  solt  man  yhin 
ntclil  myr  funihen  ?  vorr.  auf  das  a.  lest. 
Bindseil  7.  31');  jt  »ichl  vnreclil 
bantleln  am  gericlii,  wnl  ^uli  nichl  furziclicn 
den  geriuijeD.  3  itfo*.  19,  15;  wie  lange 
woll  jr  ynrecht  richten  vnd  die  pcrson  der 
g;onlo«cii  fiirziflhen.  p«.  82.  2.  icozu  L.  in 
der  ausleg.  dieses  psatmes  vrkUirt :  ilns  Itcisi 
Ine  der  vers  pcrson  fQrzichcD  odiler  pcrson 
anscliea,  wo  man  die  lere  nicht  aus  lieb  der 
warheitt  sondern  aus  luat  der  person  gegen 
auiler  erwelet. 

Vineg)  m.  vorzug,  von-nng,  mhd.  vfirzoc 
(Öen.  3,  934'):  denn  soll  In«'  ilis  lleisclics 
aiiselieo  gellen,  so  wcre  es  ja  lechl  vnd  liil- 
lich»  das  dieser  leiblicher  vnd  crslgeporner 
son  Isinacl  den  fürzog  vnd  segen  bchallon 
belle,  vber  das  erste  buch  Mose,  (1527). 
llbj". 

Fmsi  (fubs,  fus),  B*.  pfi,  inliä.  vuü4  (lien. 
6,  Iii),  ahd.  fuü%  {GraffS.  733),  goUi. 
fötus,  iautcersehoben  siimmend  «»  lal. 
I>cs  pedis,  gr.  novü  noÖQi,  das  wort  be- 
teichnel 

1  '  dfH  unlersien  iheil  des  gehegliedes. 
a)  Oll  mensciien:  UaiL  yeiuand  der  flisz  wee, 
ia  das  cleynisl  tzinleyn ,  sto  sieht  da»  aug 
damadi,  greilFen  die  linger,  rumpdel  sieh 
das  angesiiiil  vii.l  tlcr  ^miiIz  rori>er  hügel 
>ii  Ii  <I.iliyn.  fijn  sermon  ton  dem  hochwir- 
tUgen  sai  ramenl.  (1519).  aiij'j  vnd  da  die 
eselin  den  engel  des  herrn  sähe,  drengci  sie 
sich  an  die  wand  vnd  klemmel  Bdeaiu  <!•  ii 
fiis  an  der  wand.  4  Blo^.  22.  25 ;  man  sol 
euch  ein  wenig  wa>sers  bnugen  vud  ewre 
füsse  waschen,  l  Hof.  19,  4;  «euch  deine 
schnch  aus  von  deinen  fassen.  2Mos,Z,  5; 
vnd  soll  jn  (den  widder]  srhla<  liifn  vnd  sein 
hluls  nemcn  vnd  Aaron  vinl  st  iiuMi  sonen  ... 
ault  den  groriscu  icbe  jre>  reebleu  fusscs 
Ihun.  29.  20;  auch  halte  Jonathan  der  son 
Saul  einen  son,  der  war  lahm  an  ftis-^en. 
2  SoM,  4,  4 ;  md  es  war  ein  man  lu  Ly- 


stra,  der  muste  siizen ,  denn  er  hatte  bttse 

fasse,  apnst.  gesch.  11,  s. 

hierher  gehörige  besondere  reäensarlen. 
es  heiszl  zu  iu^^e  {in  Tulszcn)  geben,  zicben, 
(liehen  elc.  im  gegensats  des  reüMi  oder 
fahrens:  ChrisUis  vnnd  sanel  Peler  giengen 
7ti  fu'üsen  atiff  il;»s  vIik;  stiilhaltcr  desie 
mebr  zu  pracblen  vnd  prangen  bellen,  an 
den  chrisüiehen  adel.  (1520).  Dij'*;  vnd 
der  kttnig  gi^sg  au  fttssen  hin  aus.  2  Sam. 
15,  16;  icli  subc  knecbte  aufl  rossen  vnd 
fürslen  zu  fuss  gehen  wie  knecble.  pred. 
lU,  7  ;  vnd  er  wolle  zu  fusse  gehen,  aposl. 
gest*  20,  13;  wir  wollen  nichts  denn  nur 
zu  fusse  hindurch  sieben.  4lfo«.  20*  19; 
(las  Sissera  von  seinem  wagen  sprang  vnd 
floh  zu  fiissen.  rirhi  1,  15.  auf  seine  fiisze 
Irelen,  sich  auj nduen:    iril  aulF  deine 
füsse,  so  wil  ich  mit  dir  reden.  JBxeeft.  2»  1 ; 
siebe  aulf  vnd  iril  auff  deine  fUsse.  aposl. 
gesch.  26.  Iß.  die  fiiszc  aufbeben,  sich  zum 
gehen  anschicken :  da  liub  Jacob  seine  liissc 
auff  vod  gicog  in  das  laod  das  gegen  morgen 
ligt.  1  Hos.  29,  1.  einem  auf  dem  fusse 
folgen,  unmiUelbar,  sehf  nahe  nachfolgen: 
der  mir  atifTm  fu-«se  folf^el.  xwo  predigt  auff 
der  kindertaujfe.  1 15411).  0]'';  also  das  ylim 
{Johasmes  dem  lauf  er}  der  herr  selbs  aulf 
dem  ftiss  nach  kompl.  ausleg.  der  ep.  vnd 
euang.  von  oslem.  (152S).  Kiij'*;  ein  fursl 
durlll  sich  nichl  so  scer  furchten  für  denen, 
so  fern  von  jm  wcren,  als  für  denen,  so  jra 
aulT  dem  fusi  nachgeben,  nmdgl.  *«  sl.  m 
Esth.  6,  2.  SU  jemandes  ftlszen  sitxen,  set» 

Zuhörer .  schüler  ■<rin :  zun  fttssen  sein 
heisst  scbuler  vrul  vuU  i  lban  sein,  randgl.  zu 
2  kön.  2,  3 ;  sie  werden  sich  setzen  zu  dei- 
nen fttssen  vnd  werden  lernen  von  deinen 
worlen.  5  Mos,  33,  3;  vnd  sie  halle  eine 
si  hwcslcr,  die  bies  Maria,  die  satzle  sieb  zu 
Jiicsus  füsscn  vud  börel  seiner  rede  zu. 
iMC.  10,  39 ;  ich  bin  ein  jüdischer  man  ... 
erxogen  in  dieser  slad  su  den  fUssen  Gama- 
lielis.  aposl.  gesch.  22.  3.  einem  zu  fti^se. 
zu  rüsscn  fallen,  aLs  zeichen  der  huldigung 
oder  anbelung  vor  ihm  niederfaiien :  vül- 
cker  müssen  dir  dienen  vnd  leute  masaen 
dir  zu  fusse  fallen,  sey  ein  herr  vher  deine 
briider  vnd  deiner  nniller  kinder  müssen  dir 
zu  fusse  falloo.  I  Mos,  27,  29 ;  vod  luslbcr 

96* 


bigiiized  by  Google 


FUSZBANK 


764 


FUSZSOHL 


rvdel  weiter  für  ileii>  künig  vnd  fiel  jiii  /.iiit 
fiHspfi  villi  lli  lict  jn.  Esih.  S,  3;  vnd  als 
Pclrus  )ini  (  III  k.im,  p^ieiig  jirHlui  iioliiH  oiU- 
gegeo  vtiii  lit'l  m  ^eiiieu  füssen  viitl  lielel  jti 
an.  apoiU  geti^  10«  25.  «ioea,  etwas  mit 
füsivK  Irelcn,  schimpflich  und  verächllich 
({('handeln:  der  mein  l>rol  i'isci.  der  Iril 
mich  uiil  füssen.  Joh.  13,  Ib,  inderparal- 
leMeUe  ps.il,  10:  vnler  die  füsse;  der 
den  «OD  gotlei  mit  Ittssen  triu  i7«6r.  10, 
29;  Vilser  mussig  genger,  die  alle  heubt- 
snrhrn  des  chri.sli  ii  ^laiilions  selb  mit  f(l*«scti 
Iretlen.  von  detn  bapUum  lu  Rome.  ( 1 520 ). 
Aiij**  die  fflsze  decken  fHne  noütiurfi 
wrrk^en  «.»deckeii  1).  beUg«  ßhr  die 
redensari :  weder  hittde  noch  fösse  haben 
.s,  HHier  band. 

b)  bei  Ihieren:  da  aber  die  taube  nicbt 
fand  da  jr  fiiss  rügen  kund.  1  Moi.  8»  9 ; 
da  rasselten  der  pfcrde  fiissp.  rieht.  5,  22; 
denn  da  tnii;,'Pt  jr  die  füsse  der  ocb<cn  vnd 
escl  «li.'iiiiV  geben  InsNPn.  /ev.  32,  20. 
,  2)  das  unterste,  worauf  tiwai  nUu,  ba- 
aifp  fuasjreflell:  zwenzig  (6re<ler)  sollen  jr 
stehen  gegen  dem  mittag,  die  sollen  vierzig 
silbern  fii«:s<>  vnlen  tialten,  j;i  f/'')  7\veen 
Hisse  vuter  jgliclieni  bret.  2  Mos.  2i),  19; 
du  soll  aacli  ein  ehrn  baudfas  macbcn  mit 
eioi  ehm  fus.  30»  18;  aas  den  hundert 
L't'iitiHTn  Silbers  gos  man  die  füsse  des 
iMMli^ihuma  Tttd  die  ffisae'ües  furhangs. 
3%  27. 

PisshMik,  f.teaheUumpedum:  so  spricht 
der  herr:  der  himel  ist  mein  stoel  vnd  die 

erde  meine  fusbank.  Jes.  66,  1. 

I'nsiciscni  n.  murr'x,  fuszangel:  büll 
dicli  für  des  Lultiers  beimli«  licn  briefTcn,  sie 
sticken  vol  faseisen  vnd  strieke.  «oti  hnm- 
lichcn  vnd  geslolen  brieffen.  (1529).  Big*. 

Vu8xen ,  dvn  fusz  wohin  setzen,  festen 
fus:  fassen:  vnd  der  uiensch  nirhl  weis, 
wu  bin  er  den  ersten  inll  setzen  odder 
ftissen  vnd  vber  nacht  bleiben  s(d.  4at  17. 
cmp,  i,  Johannis.  (1530).  Sj^  auf  etwas 
fuszen,  mil  den  füszi'n  auf  eltra^  stehen: 
vnd  eine  ieiler  fussel  anll  der  erden,  du:  gen 
bimel  reicbet.  Eisl.  2,  170*'.  dann  bUd- 
lieh,  fe$t  auf  elwoi  «leAen,  sieh  «mf  eliwu 
atfilztfn»  verlassen:  duriimb  müssen  wir 
fassen  auffdas  wort  'heiligen  geisi*.  dmäteh 


ca^.  (1520).  Oj'';  so  tsts  iiiclit  müglich, 
d.is  er  gewis  dniiifT  füssen  vnd  ;.;kMili!n 
miige,  wasjbm  .der  scldü»sel  znsa^'i.  »t»« 
den  schlüsseln.  (1530).  Eif ;  auf  diesem 
Stück  mlist  jr  nu  fassen,  «iitfer  die  stMor 
ther.  (153S).  fiij';  sie  baben  einen  grund 
daraiiff  sie  fassen,  wider  das  bapstum  vs 
Rom.  U515).  Diij*;  suslanlivisch:  vnd 
müssen  von  dem  gewissen  vfer  dieses  lebeos 
hynuber  springen  ynn  den  ahgrund,  da  keyn 
fulen,  nocli  selten,  nocb  fassen,  nocb  stdoea 
ist.  der  prophel  Jona.  (152»»  *  Fiij'*. 

Fnsxgängcr  (fus^enger),  m.  wer  su  fuiu 
geht,  ptdes^  viator:  so  wird  dich  das  araint 
vbereilen  wie  ein  fusgcngcr.  spr,  6,  II; 
wie  ein  fussgenger»  der  durstig  ist,  Icchlact 
sie.  Sir.  20,  15. 

fasxkaecht,  m.  juszsoldat:  das  bcist  aufl 
schweizerisch  den  Luther  gcsclibgeo,  das 
nicbt  ein  fusknecbl  vberbleibl.  vom  abend- 
mal  Christi.  M'2S).  nj**;  die  fii4Ti<  )it 
oder  fusv(dck.  von  den  concilijs  vnd  kinhcü. 
(1539).  Fiij'';  Maccabeus  aber  ordnet  seia 
vohsk  vnd  zoch  wider  Timotheum,  welcher 
bundcri  vnd  zucnzig  lausent  fusknecht  vnd 
funflzebeu  hundert  reisigen  brv  sieb  hatte. 
2  Macc.  12,  20;  der  begegnet  jnen  mil 
drey  tausenl  fuskoedilen  vnd  vier  kuDdect 
reisigen.  33. 

Pnaikiissen)  n.  osculalio  pedum:  zum 
eylfltcn,  das  {dasz)  das  fuszkussen  des  bapsls 
auch  nil  mcbr  geschehe,  an  den  duisü. 
M,  (1520).  Füij". 

Viailcta  (fiissliB)p  n.  dte.  von  fusz:  vnd 
die  Seiten,  daran  die  Icwcn  vnd  utli-cn  wa- 
ren, Ii.iaeii  leisten  oben  vnd  voleu  vnd  füss- 
lio  dran.  1  kön.  7,  29. 

fUBilMNid»  m.  wu  fuszbank:  ein  fus- 
Schemel  den  füssen  unsers  gottes.  1  chron. 
29,  2;  vn.i  dor  stuel  Imtlc  scdis  >lu(rcn 
vnd  oincM  gülden  fusscheuiel  au  sluel. 
2  chron.  9,  18. 

FlUMhl  (ftissol),  fluiNUe,  f.flum, 

whd.  vnos^sol  (Ben.  2\  466'):  ekel  tieisl 
ein  fnssol.  vber  das  erste  buch  Bfo^e. 
(I527j.  Mmij'';  alle  ürter,  darauffewr  fus- 
solen  Irit.  5  Mos.  II,  23;  von  seiner  fus- 
sölen an  bis  aulT  seme  sclieilel  war  nicht  ein 
feil  an  jm.  2  Sam.  1 4,  25  ;  von  defifussden 
bis  aulTs  heubl.  Jes»  1»  6. 


Digitized  by  Gppgle 


PUSZSTAfi 


765 


FUTTER 


VisigUpfe^  fttllBUppe,  m.  wsliglum, 

futzlrilt,  fustspur,  mhtl  \tio7,slaphe  (Ifen. 
Vf  55G'J.  L.  schreil/l  ius<>ia|tfle,  fusstappc, 
MMä  (Mit  wfimi  <in  sx  [L.  SS»  sj  in  fusz  ver- 
fcM«eJklm  s  dss  noetton  loorlM)  ftosiapITe, 

riisiappe,  nebm  tre^c/ien  formen  ehmal 
auch  fusislab  vorkommt:  wenn  er  ^d^^r 
teufet}  (iicl)  am  slcrben  iindnn  wirl,  das  itii 
deyn  gewissen  aulT  monschen  gcpot-  stdnesi 
.  .  .  szo  wirl  er  dich  slttrtxen »  «las  keyn 
fiiszslab  fJ(*n.  2.  74'':  ftissstapIT)  vher 
Idcyiicn  wirL  von  l^eider  ggstalt.  (1522j. 
ßij'. 

1)  eigenlUeh:  die  Tussiapflcn  der  schafe. 

hohel.  l,  8;  vnd  liasi  ai  la  aufTallc  meine 
pfadtc  vnd  sihesl  aufl  die  fiissUpITon  (1539: 
fuslapilcn)  meiner  fdsse.  //tob  13,  27;  wcs 
sind  die  fustapflen  ?  Bei  zu  Babel  1 2 ;  icli 
sehe  W9I  fuslapITen  menner  md  weiber  vnd 
kinder.  v.  13;  soletm  Tusslappcn  macht  er 
da,  wo  er  hin  trat,  der  projiī!  Babaeue. 
(1526).  niiij*. 

2)  MdUth:  denn  dazu  seid  jr  beniffen ... 
das  jr  soll  nachfolgen  seinen  fusslapfTen. 
l  Pet.  2,  2 1  :  haben  wir  nicht  in  einem 
geisl  gewandeil?  haben  wir  nicht  in  einer- 
Icy  fusslapflcu  gegangeo?  2  Cor.  12,  18; 
der«  die  wandeln  in  den  Aisslapffen  des 
glatibcns.  Rom.  4,  12. 

3)  eine  sprichwörlUche  rcdensarf  ifit :  itcs 
hcvrxi  ftisla|»[U!ii  lilngcii  den  aciter  wol,  selbst 
ist  der  mann,  das  14.  vnd  15.  cap.  Johan- 
nis, (1538).  (Jqiiij'';  aiN'Ades  herrn  fus- 
tappen  müssen  den  acker  fett  machen,  der 
65.  psalm.  (1531).  liij". 

Visistaplln,  n.  das  dim.  von  fuszslappu: 
wie  wol  nu  solche  weise  abgangcn  isl,  das 
die  Propheten  odder  prediger  also  jnn  der 
kirchon  sitzoii  vnd  vmb  einander  reden  (wie 
stinct  Panhisliic  1 1  Cor.  14J  sagl)so  isl  doch 
etn  kiem  anzeigen  vnd  russlapbo  da  von  blie- 
ben, nemlicb  das  man  jm  chor  vmb  einan- 
der singet  vml  eine  lecüon  nach  der  andern 
llitil.  von  den  Schleichern.  (1532).  Cj''. 

Fesistcig,  m.  semita,  funztceg,  fusspfad: 
erhalte  meinen  gang  aiilF  deinen  fuüs>leigen. 
p«.  17.  5;  der  tenfel  ist  vnsers  harn  got« 
tes  alle .  er  hat  neben  dem  gebeneten  wege 
vnd  der  landslrasse  des  götütehen  worts 


alloseit  seine  holtswege  vnd  fussteige ,  da- 
durch er  die  leute  verlöret.  JSifi.  1,  493*. 

Fnsitapfe»  Awlaife«  m.  «.  ftiststapfe. 

fisitrittj  m.  gretsvu:   frcucl  soll  man 

nicht  widderstclion,  ^niulern  lovdon,  man 
soll  yhn  aber  niciil  liiiiiciicn  noch  dalzu  die- 
nen oder  folgen  oder  gehorchen  mit  ejm 
rusziritl  odder  mit  eynem  finger.  von  welt- 
licher oberheit.  (1523).  Ej\ 

Vnsstnch,  n.  „Unteum  ad  abuteryondot 
pedes"  {Frisch  1,  310*):  es  isl  nicht 
wcrd  des  hcrrn  Christi  fusluch  zu  sein,  das 
17.  eap.  a.  Johwnam,  (1530).  Pj*;  wer 
ein  Christen  ist,  der  mus  sich  aller  weit 
gonsl,  giinde,  Sicherheit,  f^iotniicli  vnd  nigc 
verzeihen  vnd  des  leutlcis  lus  luch  sein, 
eftemt.  Sj";  m  thul  wehe,  sidi  lassen  jnn 
kercker  werffen,  stttcken  vnd  plttcken,  alles 
raren  lassen  \nd  jcdermans  fusluch  sein. 
das  11.  vnd  15,  rap.  s.  Johannis.  (1538). 
Liiiij'*;  man  sdict  viid  erfercl  Icgiich,  wie 
die  tnmtn  geplagt  vnd  verfolget  werden 
viid  müssen  der  weit  Ibsluch  sein,  ausleg. 
der  ep.  vnd  mang,  von  ostem  etc.  (1511) 
iniiij'';  {sio  i,'(>li('n  mit  vns  \m\i  als  mil 
fiisstücheni.  aualeg.  ät  i  ep.  vnd  euang. 
ton  der  Aejft  drey  hönige  fest.  (1525). 
diij', 

Fusivolk ,  ».  pediles,  Infanterie,  im  ge- 
geimalit  zur  reiterei:  vnd  Isaschar  war  wie 
Barak  im  gründe  gesand  mil  seinem  fuss- 
uolcb.  rieht.  5,  15;  vnd  es  war  ein  aeer 
grosse  Schlacht,  da  aus  Israel  fielen  dreissig 
lauscnl  man  fusuoicks.  1  Sam.  1,  10;  vnd 
lies  zusawcn  foddern  seine  fiirslcn  vnd 
lieublleute  vber  das  fusuolck  vnd  vber  die 
reisigen.  1  Jfooo.  6.  28;  vnd  ordnet  die 
reisigen  neben  das  fassuolck.  16,  7. 

Vnsswasrhen^  n.  dicso  Iiisinria  von  dem 
fü-^7was(  lH'ii  lintli't  man  allem  in  .lolianne. 
hau^pusl.  {Witlemb.  1545)  winlerteil  102% 
gemeiia  ist  die  Jeh.  13  enähUe  fnu- 
waschung,  welche  der  herr  nach  der  pas~ 
snhmahli^  mil  seinen  jimgem  vornahm. 

Ntterj  n.  wie  mhd.  vuoter  (Ben.  :{,443'' 
u.  444"),  ahd.  fiiotar  {GraffZ.  378  u.  379) 
in  doppelter  hedeutung: 

1)  jMsbnlum,  nahrm^^  und  smsr  a)  fte- 
«omiers  fUr  dß$  vtcft;  da  aber  einer  semeo 


Digitized  by  Google 


PUTTBR 


766 


KCTTERüNfi 


sack  aullUiet,  das  er  »einem  esd  fuUer  gehe. 
1  Jfat.  42,  27 ;  der  oclisc  lilückel  nicht, 
wenn  er  »ein  ftitlfr  Iiat.  Iliob  6,  5;  'Ii  r 
liem  vich  sein  fuUer  gihl.  p*.  147,  9. 

b)  doch  auch  für  den  menst^ent  speise: 
ila»  heytit  recht  faslen,  das  maA  dem  Icyli 
nicht  mehr  fuller  gii>(,  <h>nn  yhai  noll  ist 
die  gcsiindhcyll  zu  erhallen,  pp.  Pclri 
gepredigt,  (1523).  Eiiii';  uius  doch  eyn 
afkeritaeeht  fitttor  vnd  lohn  von  seyncs  er- 
heyl  haben.  vo%,kmi^Mhandlung  rnduwcAer. 
(1524).  Aiiij";  wenn  wir  .iher  futler  vml 
>i<M  ke  hahcn ,  so  l.tssct  vns  honüf^en.  rar 
;u  1  lim.  6,  S,  wo  bei  der  revision  der 
^bH  imj.  1 541  narung  und  kteider  ge»eUt 
wurde. 

2)  involurrum ,  futterul:  mkI  isl  phen, 
als  wenn  man  anticugu  zu  Icrcu,  es  were 


Sünde  des  kelcbs  TuUer  anciirttmi.  /». 

2.  74V 

Tnüern,  fullcrn,  fuHer,  nahrung  rtichen: 
«he  gewissen  wöllen  vnd  nifigco  auch  allein 
durch  goUes  worl  gefürt,  gefiiilcrl  md  er- 
hallen werden ,  so  fflrt  vnd  futtert  er  (der 
bapst)  sie  allein  mit  seinem  eigen  rolz  »nd 
gcylTcr.  ausleg.  der  ep.  vnd  enmng.  vom 
aduenl.  (1528).  Oo  6*. 

fUtknng  (ruiienmg),  f.  wa$  fotlerlj, 
mA4.  vuoterunge  {Ben.  3,443^):  vnd  sie 
nnrnrn  fiittorung  für  das  voirk  inil  sich. 
richl.  7,  h;  vnd  er  gah  jncn  fiUlenitig  tUe 
luengo.  2  cAro».  II,  23;  vud  vnser  vclcr 
runden  nicht  fulternng.  apoH.  7,  11;  da 
namcn  sie  alle  halie  zu  Sodoni  vnd  Goniorra 
vnd  alle  hiUerung  {bibel  v.  1545:  speiset. 
vor.  SU  1  Mos.  14,  it. 


Digitized  by  ^gggk 


Nacbtlüge  and  Berichtigungen.*) 


«.  6*  X.  1  «.  2  «.  0.  ttet:  das  .<<(>ync  .  .  . 
sondern 

t.  7"  kann  ich  jetzt  zu  ;ilicii«l»'s.«rn  nach- 
tragen, dost  mir  das  wori  zwar  immer 
noch  nicht  bei  L.,  wohl  aber  and&rwüru 
im  der  ftMlMAMi^:  pheU,  iAendmohi**  U- 
gegnel  ist.  üh  ßhre  kUr  nur  eine  tieUe 
au<  forvinus  kurze  auslegunge  der  ep. 
tuä  eaang.  (1539)  bl,  XIX*'  an:  vvpiin 
ich  jnn  ilem  abcDt^sscn  nicht  aulT  den  bcfehl 
Clirisli  vnil  verheissung  sühe  vnil  intl  glaii» 
licn  hrrzii  komn,  so  ist  mir  d.is  essen  vnd 
liimkrn  dfs  ]nh^  unt\  hluls  (llirisli  niclil 
allein  kein  nüizc,  sondern  aiirli  vordamlich. 

«.  1 2'  fehlt  Abcitckickei  (ahc  er»dirc- 
ken),  alisitltrccken.  «ar.  zu  HM  31,  34. 

s.  13"  s.  3  V.  n.  Het:  part.  jmicl.  ab- 
gefciinl. 

s.  18''  z.  13  V.  u.  füge  hmzu:  sh  U  ali- 
hall«n,  enthalten:  wie  die  nasarcr  sidi  hei- 
Iif<Ii<-h  abhaken  vml  meiden.  ^1.  mu  3  J|f<w. 
22,2. 

*.  22*  trage  nach : 

Ahleraei^  von  einem  ändern  lernen: 
den  (DwU^  sollen  wir  die  kunsl  ablernen. 

der  2%.  fsalm.  (1536).  ßj\ 

s.  2f>^  iiit  nach  akscIiaiVen  «tiisi^e»  da« 
dawn  abgeleitete  subst. 

UmAt9n§f  f.  obrogatio,  beseiliyung : 
des  httscn  ahscIialTung.  van  den  eaneUiJ» 
undkirehen.  (I539J.  Yg^ 


*)  p/r  uichl  ii'fjii^  f  ih-r  »iichs.li  licuiliti 
berichtigungeH  grbiihrt  hervn  dr.  J''rom- 
mann  in  Nürnberg  »«/it  rftmA,  den  ich 
hiermit  gern  abetaUe, 


«.  30*  M,  26  V.  0,  Ue*  i  wirdigcr 

>t.  3  S''  «erdienei»  tMcfc  etntf«  belege  en 

ach  mit  gen.  nachgetraf/en  :w  werden  ■  nch 
smcv  srlifpfllirlirn  vrrHiirlilrii  jiii<l.iiitkliar- 
keil.  det  [W.pnalm.  (1;')30).  i!^«>j' ach 
des  Chrislus  und  des  knnigs  von  Israel,  «ar. 
zu  Marc.  1 5,  33 ;  ah  meyns  leids.  «ar.  w 
ps.  120,  5. 

s.  45*  X.  7  V.  u.  /iVx:  dicnel 

«.47  tsl  SM  aflerreden  olsfretimders/it- 
gnng  nmdmtretgm  otnem  »ftcrreden :  wer 
seinem  bnidcr  afTlorredel  vnd  vrloilrl  seinen 
Iinider,  der  .iflfnrfilot  dem  geaclx  vnd  vrlci- 
lel  das  geselz.  Jac.  4,  11. 

t.  AB*"  s.  13  «.  o.  fae«:  diel.  Eej'')  geläu- 
figes wortf 

V.  fiO"  (rage  nnrh  : 

Aid<'\  (;iy(l<;\  i,  /.  *.  oiderbse. 

Ain  (nyn),  f.  s.  ahne. 

s.       s.  20  V.  o.  tie§:  A»  18. 
ns'  isi  nacha\lerscbXhuleinm$^tnÜen: 

Allerseits^  adr.  ubirumqw:  das  oin  jod^r- 
man  sonderlich  die  vcrordenl  werden  zu 
reden»  hüreo  vnd  iiandeln  aUcrseils  frey 
mtigen  sagen,  klagen  vnd  antworten,  was 
zur  Sachen  dienet,  wider  dat  hopatum  tu 
Rom.  (1515).  Biij\ 

s,  64*"  mag  zu  aitarslein  noch  jolgender 
beleg  nachgelraycn  werden:  denn  ilarnoib 
Stehen  taulTstein,  allarälcin  vnfl  predigslnl 
da.  von  der  heil,  tau ^e.  (15:^5).  0\\ 

s.  66''  ist  durch  ein  versehen  folgender 
arlikel  ausgefallen: 

AhmI,  f.  merula,  mhd,  anisel  (Heu.  1 
31),  ahd.  ams;ila,  amisala  {Graff  K  254), 
als  er  fast  nahe  su  konipt,  fragt  er  den  knechl : 


Digitized  by  Google 


768  vNACiiTnAOK  mu 

Iiastn  die  kue  fnnd«nt   nein,  sprach  der 

knci'lil,  sondrrn  icli  lialie  ein  lin.ss<;rs  fiin- 
ilen.  was  hasiu  denn  fiin<lon?  dor  knoclil 
spracli:  drey  ainscln.  der  101.  psalm. 
(1534).  fiiiij*. 

8.  CT'  trage  nach: 

Antknecbt,  (nmiilkncrlilj,  m.  nur  in  den 
ersten  ausgaben  des  ersten  und  ztr eilen  ih  ei- 
let des  a.  tesl.  vorkommende  Übersetzung 
des  hebr,  o^1D\d.  s.  b.  b.'Mos.  1.  15.  Jot. 
I,  10.  .3.  2.  23.  2.  21,  1. 

s.  09''  s.  19  V.  u.  lies:  mbd.  ancbielcn 
s.  72"  fehlt  nach  .iniläcliti;.'lirli : 
And<^nken|  n.  die  richtung  der  gedanken 
worauf,  der  inf.  de*  ghtdUamten^  ver^ 
bums,  ahd,  «nadcnkan  [Graff  5,  158).  hei 
L.  mit  gen. :  .kin/.  I.inilicr  nmltMirkon  seiner 
iiarmherlzigkcil.  das  magnifical.  (1521). 
k  iüj 

s.  76*  ittnadk  anfahren /b^emf«r  arfätel 

nachzutragen : 

Anfahrt  (anfarl),  f.  hafen,  landeplats: 
wie  ein  schUT  für  der  anfarl  weg  sclicussl 
in«  verderben,  randjß.  fu  Jleftr.  2,  1.  die 
nd,  MAel  hat  an  der  betreffeadeH  «fette 
havcn.  spätere  bibriausgg.  setzen  anfiirt. 

s.  80"  z.  8  V.  M.  lies:  mhd.  i^'cnxiue 

s.  bÜ ".  z.  7  i*.  M.  lies :  aniut>tne 

t.  91*  füge  nodb  anlegen  ein: 

Allcgnng,  f.  die  handinmg  de$  aiUegens  : 
anlc^'iing  der  kicydcr.    rar.  zu  l  Pet.  3.  3. 

s.  108'*  z.  25  V.  Ii.  lies:  mhd.  anczichcn 

s.  llV'  ist  zu  arbcil  als  dritte  bedeutung 
noch  naduutroffen:  »da»  dureJk  AäUj^seil 
henergekrachte  werk."  Ezech.  27, 16«.  18. 

s.  113"  z.  II  i\  0.  lies:   nach  Vorgang 

s,  WA"  z.  25  V.  o.  lies:  Jes.  statt  Jen. 

t.  116*  2.  9  o.  «.  fte#:  AraaeUgkeit 

9,  116*  s.  17  «.  «.  Ket;  AnckhuuMl 
s.  1 1  (•'*  s.  23  V.  o»  Uest  offmb,  JoJk  st. 

apost.  ge.fih. 

*.  IIb'  trage  nacA; 

Arliiel»  m.  au»  dm  laL  dm.  trlieulas, 

gUed.  absatz. 

1 )  abfichnill  als  glied  eines  srhrift- 
sifirkFs:  woian  so  wollen  wii-  ymi  poiics 
udimni  mr  sadien  greidcn  vnd  solc-lie  iimm 
roeinnnff  vnd  rat  ynn  etliche  artickel  vnd 
Stück  fassen,  von  ehesachen  (1530)  Aig**. 

2)  da»  getehleelUiwart:  hie  kein  prono- 


BERICIITIGÜNGEN 

men,  sondern  ein  artikel  stehet,  vom  oten^ 

mal  Christi.  (1528).  miij'';  bat  er  solchs 
ans  Cyrillo,  (Iliriso«;|f>mn  vnd  Ern<mo  von 
den  arlickeln  gelerncl,  so  hat  er  sie  warlich 
yin  trawiD  odiler  ranehhidi  gelMen.  äbemi. 
m  uq". 

8.  1  19"^  Z.  2  V.  U.  /<>.<;  t.His  rss 
s'  l"2(V  fehlt  nach  .iiirciifli.Tlt ,  m. 
AafcBtiitlhciij  sich,  .<itch  auf  hallen,  tcoh- 

»en;  er  befesiigci  atidi  Belbxura,  das  das  voick 
eine  Festung  innen  IicUe  gegen  Idninea,  da- 
rin sie  <\rh  mir  onlli.illen  vnd  wehren  knn- 
dlen.  I  Maec.  4.61. —  mild,  üf  enUiallcii 
(Ben.  l,  Ü21'). 
».  127*  i»l  naeh  anferwecken  iiaehM> 

tragen : 

AnfcrwefkoHg,  f.  excHatio:  dem  heiligen 
gcistwinizugccigeul  die  auOerweckung  vom 
tod.  der  acs^  «o  nimi  »aelb  der  mme 
aprtchl.  (1532).  Biij>>. 

s.  131*  fehlt  Anlhang,  m.  =  Vorhang, 
welches  wort  als  var.  zu  2  Mns.  27.  fl.  1 1. 
12.  14;  37,  17;  38,  16elc.  i»  den  ersten 
au»§$.  des  a.  te»t.  eri^heimL  im  der  WW 
fikeraelxl  L.  das  hebr.       durch  vnihhan^. 

s.  132'  ist  am  sehlutse  de»  arläteit  aut- 
hehcn  nachzutragen : 

13)  aullicbcn  ~  anlteben.  beginnen:  vnd 
er  (Bileam)  hnb  anlT  seine  spmch  (pL). 
var.  zu  4  Mos.  24,  3.  ebenso  v.  15.  20. 
23.  Hiob  2n.  1.  an  \>3eiehen  sieUea  die 
bibel  anhchea  /miI.  ^ 

s.  133''  kann  als  tt.iterer  beleg  su  auf* 
her  (attfler)  ^  herauf  noeh  die  M  Bind' 
seil  mitgeAe^,  aber  als  druck  fehler  be- 
zeichnete var.  SU  hohelied  3,  6:  .iiifTorgehel 
»  heraufgehet  angemerkt  werden,  ebenso 
ist  aulThin,  die  wRafeUw^  wn  hinanf,  cen 
mir  ödeneften  «oenlen,  wMh«l5  iek  die  be- 
treffende stelle  hier  nachtrage :  vnd  i?i»^ng<'n 
neben  jnen  rtnflT  den  stufTcn  zur  sind  Pimid 
die  maurcn  aidl  hm  zum  hause  Dauid  Inn  ao. 
Neh,  12,  37. 

s.  1 36*  f .  1  tt«  2  V.  0.  lies :  Unsen 

V.  frage  nach  niifmcrkcn  n.  nach: 

Aufmerknng,  f.  das.seibe:  es  darfT  ntdit 
viel  spilzigffr  vnd  ."»charpf^r  tracbtung.  son- 
dern nfir  eynfeliigc  schlechte  aafmercknag 
anfl*  die  worl.  ausleg.  der  epw  vnd  eMMf. 
ilea  odnefif«.  (1528).  Tif. 


Digitized  by  GßOgle 


NACIlTHAdi:;  UND  BEKICHTIGUNGEN'. 


769 


V  1  12'  Irage  nach: 
Aafs  (autlsj  steht 

t)  für  auf  das.  belege  s.  unter  auf  i/. 
2)  ßr  auf  des:  auifs  kciscrs  erkentnis. 
«yott  ftm^.  25,  21 ;  auffs  priestere  frage. 

raikdgl.  XU  4  Mos.  27,  21. 

s.  152''  X.  2  r.  n  /»e<:  ziehen 

s.  159  (rflfiff  muh: 

AMbcickkn,  herausbeichten:  wenn  wir 
rurDemeti  alle  5önde  rein  ausxubeichten, 

Ihmi  wir  nichts  anders ,  denn  das  wir  der 
Kötllii  licn  liiM  iiiIioii/i^kcil  wollen  nicht  las- 
sen, das  sie  vergebe.  Jen.  \,  381''. 

s.  Ib'l'  X.  25  V.  0.  lies:  auserschollen 

«.  169*'  f.  3  V,  u.  Un:  mhd,  ft;  gleiten. 

«.  172  X.  10  V.  u.  füge  hinzu:  aber  auch 
SPitgennssen  L.  gebraucht  n  tins  icort  aus- 
lage  im  sinne  von  ausleguny,  tnlerpretatio. 
wie  folget^  stelle  seigi :  vnd  «eind  nit  ge- 
Dugig  an  austlag  der  schrillt,  sondern  ma- 
chen ncw  crklcrung.  ü odenstfin  wn 
beiden  gestaldtcn.  (1521).  Dj'  . 

«.  173''  ist  zu  :m  'nssen  nachzutragen. 

üj  auslassen,  wt\  tapsen,  fehlen  lassen: 
die  ander  vntugenl,  so  er  mir  aulHegl  isl, 
da»  ich  süt  den  lexl  nicht  rcchl  verdcudsclit 
hnlicn  (Heisch  isl  kein  riit/'  »  yni  grie- 
chischen siehe,  das  fleisch  ü^l  ketti  uüU  vud 
ich  das  würüin  'das*  ausgelassen  habe,  «om 
abenämßl  ChH$H.  1528).  mj*;  vnd  kan 
niemand  gewisse  mas  noch  rcgel  slellen, 
wenn  «ie  (die  arlikr  >  ausgel  isscn  oddcr  da 
bcy  in  scUcii  sind,  ebend.  inj'. 


merken,   dasz  das  subst.  au5S|).1her  bei 
Burkhardt  briefw.  87i)  vorkommt, 
s.  188"  trage  nach: 

AiaWiclMn,  1 )  hervorwa^m  :  es  wird 

ein  tweig  auswachsen  aus  dem  stani  Jesse. 
vom  schein  harn j)h() ras.  (ll">  ir?).  Aiiij''. 

2)  heranwachsen,  ,,zur  rechten  grosze 
erwachsen" :  das  wil  ein  hepsUin  werden 
wens  nu  ausgewechst  («o  *UM  ausgewach- 
sen), wider  das  baptiMm  %•  Jlom.  (1545). 
J  iij  '•. 

X.  192'  1.  30  V.  0.  lies:  Aisweissagen 
.  .  .  weistagen 

s,  ISS''  s.  12  V.  «.  ß^e  hhisu:  wrgl. 
Schmid  schw.  wtb.  529. 

s.  195"      15  V.  u.  lies:  Marc. 

s.  197"  5.  4  V.  u.  lies:  ü/,  ziehen 

X.  198**  s.  27  «.  0.  He»:  hewcn 

#.  199*'  t.  38  V.  0.  fitge  hinsu:  so  bei 
L.  selbst  in  (inwrexen  {baueraxtenK  eyn 
vrinjl  der  ihtohgen.  (1521).  Kiij',  wcl' 
ches  wart  s.  2 1 5"  nachzutragen  ist. 

s.  199'*  Itage  naek: 

RachsUult)  f'  vDohl  s.  V.  a,  Stadl  an 
einem  docfte;  sun  bachstedlen.  Jos,  17,  9. 
und 

Bachstein,  m.  ein  stein  am  odtr  an 
einem  baeKe:  dein  wesen  isl  an  den  glallen 

bachsleinen.  Jes.  57 

s.  200*  s.  24  V.  o.  Iiv6:  12,  39. 

X.  203''  trage  als  belege  für  den  nom. 
balke  nacft:  dis  isl  der  baicke.  randgl,  xu 
MsMk.  7.  I ;  ein  halcke  isl  in  deinem  angc. 


,      .    Matth.  7,  4.    ßr  den  gen.  hnlkcn;  des 
s.  177''  füge  zu  aum-chiien  noch  /o<- ,  i»,ic|jen.  La«.  6,  4 1 ;  jres  balcken.  gl,  su 
genäe  üe  form  ausrechen  belegende  stelle:  \      ^  ^ 
wer  kan  es  ausrechen,  was  vnclirc  goit  vnd     J  205<'  iroj^e  naeft: 

Banketicrer  (pankciirer),  m.  conviraton 


vnd  geschieht   solchen  panketirern  kaum 
I  recht,  sie  Kilndcn  fein  messig  zeren  vnd 
leben,  hauspoiit.  (Wiltemb.  1545j  «omnier- 
<etl86K 

209"  mag  zu  baren  noch  folgender 


vnserm  horrn  Clirislo  allein  mit  <lein  scilii'^M'n 
slück  gp<rliicht,  das  man  sein  sacramciit 
bo  vcraclti.  vermanung  zum  setcramenl. 
(1537).  Dj^ 

«.  182*'  M,  21  V.  «.  üts:  (1521). 
«.  184*  X.  7  V,  u.  lies:  iV/,  slie/.en. 

s.  184''      9  r.  o.  füge  hinzu:  das  pari.  t,cleg  nachgetragen  irerdm:  wer  nhcr  liie 
praeL  ausgesclinillen   steht  in  folgender  |  anders  w  il  baren ,  la.sstii  wir  geschelien. 
Stelle  Im  sinne  mn  versehmUen:  du  soll  |  (jeudic/te  mexxe.  (1526).  Hiij\ 
auch  dem  herm  V*wk  zusiusscns  oder  zu-;    f.  209'*  ist  als  eine  weitere  bedeutung 

riehons  .  .  .  oder  aii.sgeschniUettS  opffcrn. '  roii  barmherzig  f«ar/i;i(lra(/(  m  .*  ..wifr/pid  ein- 
var.  zu  ;{  Mos.  22,  24.  ^ßöszend,  erbarmungswerUi,  clrnd":  sol«h 

X.  187  "  kann  ich  xu  auss|)ühen  jelxl  öe-|  elend,  barmherlzig  kucbcu  laiin.  ein  bepH' 

OiKTX,  Wörtarbacb. 


Digitized  by  Google 

I 


770 


NACHTRÄGE  UND  BERICUTIGUNGEN. 


lieh  breue,  (1523).  By*;  ein  arm  bann- 

hertzi^'c  lugen,  rfas  Jhesui  ein  gekwnm' 
Jude  sey.  (1523(.  Aij'. 

s.  210''  z,  6  t?.  o.  lies:  gülem 
t.  215^  s.  25  «.  o.  Uet:  eines 
s.2lH^  X.  12  V.  u.  Uesi  bilit  «f.  bAtli. 
*.  220''  trage  zu  bftileuten  nach:  einen 
bedeuten,  zurechlwfiisen.  Mehren:  wo  aber 
yeniands  so  halsslarng  viiil  slörrijj  werc, 
der  sich  nicht  woll  lassen  weysen.  den  sel- 
bigen las  man  faren,  denn  die  können  wyr 
nif'iit  bcilcullcn.  ^fn  predigt  fick  zu  hüten 
für  falschen  Propheten.  (1^25).  I>ij''. 

s.  22V'  ^.  17  V.  u.  lies:  u.  so  ö/(er  in  der 
6idtl,  aber  nirgend  bedrtncn  (bedrcwen), 
welches  in  der  semptemberausg.  des  n»  UM, 
f.  j.  I'i22  hin  und  wieder  eracAetnl»  x.  b. 

Marc.  ;i,  12.  8,  30. 

s.  231"  z.  32  V.  o.  lies  :  begie7,en 
s.  235''  z.  13  t\  0.  lies:  bchülscn 
t,  236**  acftalte  nacft  Bebeme 

BehnüsAy  hSkmiittk:  es  mag  aber  auch 

%voI  seyn,  wie  die  cwern  sagen,  das  ewr 
tling  gar  viel  h.i*^  yiiri  cwn-  lichcnii-- lirr 
sprach  lauUe,  denn  yhr.s  /m  idüii  ^obeu  kün- 
det. WM  wfijb^m  des  tacrem/enU.  {1522j. 
D5''. 

s.  237«     22  v.  o.  lies:  12.  7. 
s.  237'  z.  32  V.  0.  lies:  I.-23  st.  1524. 
s.  246''  3.  6  V.  o.  lies:  jühdu  «I.  jaliea 
a.  248''  trage  nach: 

BeMecl(€B>  Ae/fecjken,  fteacAnnMaen.-  halte 

dich  von  jra,  das  du  nicht  in  einen  scinveis 
gefUrt  vnd  von  seinem  voflal  beklecltl  wer- 
dest. Sir.  22,  15. 

*.  249'  s.  23  V.  o.  füge  hinzu:  bildlich: 
ich  hab  newlich  ein  buehlin  vb«r  den  C&vij 
l>s;i!ni  I  i    n  ausgehen»  aber  weil  das  selbige 

jnn  t  il  vtid  vriiiprschons  sn  pros  worden, 
dazu  mit  einem  gering«  ii  niisflitn  .  hin«;  vnd 
nackel  ausgangcu  ist,  iiab  ichs  widcriimb 
von  newen  jnn  die  esse  gesUiasen  vnd  (wie 
wo!  nicht  viel )  gebessertp  damit  es  ein  wenig 
bas  bekleidet,  nngenemer  werden  vnd  mehr 
Trucht  schallen  mitohl.  der  117.  psalm. 
(1530).  Aij'. 

t.  250-  s.  21 «.  o.  U«s:  Behrlftisnng 

Ä.  252''  trage  nach: 

ielferlcii  (peluerlin),  n.  kleiner  fumdi 


gott  wird  auch  newe  pelnerlin  vnd  hMnUin 
schaffeß.  (iidbr.  358*. 

s.  252**  2.  1 1  V.  II.  lies:  mhd.  beliegeo 
s.  254'  z.  2  V.  0.  lies:  12,  3. 
s.  255"  2.  ti  V.  tt.  lies:  bequasme 
a.  255**  s.  28  v.ü.Ues:  Joe,  sk  iei. 
a.  204'-     6  v.  o.  lies:  BetchMM 
s.  2C7''  2.  20  «.  «.  äss:  praek  scar 

schor  V.  scJ'ran, 

s.  2G9'  z.  2G  V.  0.  lies:  rtUid.  be$li'7,i'n 
a.  269'*  s,  34  e.  o*  ifl  nach  „Crnntker» 

ausgefallen:  (1534).  ef*. 
s.  272"  r.  24  r.  o.  lies:  4  Vo* 
«.  275*  im  durch  ein  versehen  folgender 

artikel  ausgefallen : 

•icsetiug)  f.  praesfOurn,  besaisttng:  tmI 
fürten  den  hauffen  etliche  die  aulT  der  burf 

in  der  lio«(^iziiiif:;  [gelegen  waren.  I  Maec. 
4,  2 ;  viid  Irgc'i  kricg«tioIck  darem  in  Hie 
beseuung.  y,  5 1 ;  da  lies  er  einen  hauiTen 
kricgsookk  darin  anr  besetsung.  II.  3. 

a.  285*  a.  15  V.  «.  lies :  •encbiig 
s.  2S(i^  z.  23  «.  0.  Jlia:  mtf  das  a.  lest, 

ji.  28!)*^  z.  24  r.  o.  musz  en  hn$zen: 
pl.  lautet  bei  L.  anfangs  noch  belle:  die 
bette  vnd  lustige  lager.    die  sieben  jMii" 
psaim.  (1517)1.  Bj*;  a|Milar  betten. 

s.  291''  2.  21  r.  0.  lies:  9.  34. 

s.  292'  trage  nach: 

Bcttwerki  n.  linlea,  bettseug,  L  bell- 
werg.  2  Smn.  17»  28. 

s.  300"  ist  aw  beteugen  4)  eüs  Mne  te- 
sondere  fügung  noch  nnchzulragi'n :  rm^n 
eines  dinge»  bezeugen,  uberfutiren:  auch 
ein  autlrhttrischer  mcusch,  den  uiaa  des  be* 
zeugen  kan,  schon  in  goUea  md  keiserifcher 
.lebt  ist.  Jen.  3»  129  . 

<  309*  trage  nach: 

Bisij  n.  =>  gebisz:  ich  wil  nit  iru  ii  niiind 
bowaren  mit  eynem  bis«,  rar.  zu  ps.  39,2. 
s.  313^  ist  nachsntragen: 

ilecktly  adj,  wird  in  der  ^,  aw  3  ifat. 

21.  IS  neben  kmm  «mI  schartig  als  «tj^fn- 

srh(if(  eines  unf)t's(nlteten  mnulrs  genannt 
und  soll  damit  jedmtfalis  ein  solches  be- 
zeichnet werden ,  welches  die  zähne  gern 
blicken  tässt.  vgl,  blecken,  bUeken,  ir- 
scheinen,  sehen  lassen, 
s.  315"  trage  nwsh: 


Digilizeo  by  Google 


NACHTRÄGE  UND  BBiUCHTlOUIVGl». 


771 


Bif^lebC)  f.  gt  lsuchl:  hrunsl,  «lurrc  vnA 
1>I<  i'  li''.  i  n»  ,  zu  :>  Mos.  2S,  22.  ebenstr 

HWihaUf  H.  '=p  richlsdieit:  ricblsclieid 
oder  bleiholtz.  $L  xu  Saelb.  4.  10. 

s.  317°     26  V.  o.  Un:  2,  5. 

s.  321"  trage  nach: 

BIm!«  adv.  allein^  nur:  wie  er  sicli  an 
goltes  wort  blos  hell.  gl.  xu  2  Mos.  14, 15. 

i,  325^.*  BIllTergiesiHBg,  f.  effutio 
sanguinis:  zu  hat  er  erlehcn  vnd  mit 
•lugea  sebeo  müsssen  .  .  .  viel  grossoii  jamer 
vnd  blutvergiessung.  vorr,  mf  den  proph. 
Jenrnio.  Bind» tili,  3iS, 

}t.  32(;*  z.  5  V.  Q.  ßlge  kinsu:  vgt,  ghtte 
SU  Ezerh.  4,  2. 

s.  332"  1.  13  t;.  o.  lies :  böser  wichi  st. 
böserwieht 

s.  :Va:>*'  Utnach  brachen  n(icAzii(nii|reii* 

Braehaoniii  (brachmond),  m.  derwunuU 
jwni.  gl.  SU  2  Mos.  23,  14. 

t.  345"  trage  nach: 

ifcimri  M.  htcamu  tenm,  Mruhkäfer. 
$1.3m2M0S*  8,  2\.rgl.  Grimm  mylh.  167. 

s.  357"  r.  1.  2  r.  u.  lies:  a!lr  obliquen 
casus  gehen  schwach,  nur  im  gen.  wecitseln 
biichstaben  (i*  b»  des  bucbsiaben.  auff  das  ' 
vherdtfüa,  buch  kodu  Mxen,  1521.1 
Eiiij")  und  buchslabeas  (i.  K  des  buchsta- 
bcns.   2  Cor.  3,  fi). 

*.  37  2*  :.  10  i'.  o.  lies:  5,  21. 

«.  396*  *,  2  V.  o.  He«:  30,  5. 

».  404"  fehlt : 

BtrerMetfn,  darhicien:  alle  dio  s'u  ]i  wil- 
lig dar  orhoton  ...  zu  erbeileo  an  deo)  wercke. 
2  ilfo«,  3H.  2. 

«.  407''  s.  20  V.  0.  He«:  2  k^. 

«.  437'' (ro^lMcA:  j 

Bienstaaitj  "  "ff^cium:  der  erstlich  .«ein 
dieni^tampt  .soll  weidlich  vnd  wol  ausriehten 
vud  verseben,  das  h'Ä.cap.  Jesaia.  (1539). 
Bj*. 

s.  438"  fehlt  nach  dicnslknecbl: 
Bienstleute,  pl.  von  (lien.simann :  daher 

so  grosse  klag  ist  vbcr  geüind  vnd  dienst- 

leule  ynn  der  weit,   vbw  da*  erste  buch 

Jfeee.  (1527).  yiij*. 

*.  442"  z.  5  r.  u,  lies:  consecrare.  mhd. 

lärmen,  tirmeo  {Ben.  3,  31'%  aus  dem  kU. 

lerniinare : 


s.  443"  s.  20  V.  u.  liea:  Hebr.  6.8. 

T.  450'*  z.  23  v.o.  lies:  von  ah<L  Ar  ajan 
mhd.  drsjen,  drehen. 

$,  450'*  z.  23  «.  ti.  Uet:  eine  «eelMone 
•Hea  Iraininer?  {vgl.  Scbroellcr  1*.  662.) 

«.  453''  z.  14.  15  ü.  o.  lies:  inkalUi 

s.  45G''  z.  17  V.  u.  lies:  41,  15. 

s.  457'  z.  17  «.  «I.  Hes:  nicht  sU  Bich 

f.  468"  JP.  9  9,u,Ue9:  imUcichlig« 
keft 

*.  469''  z.  26  r.  o.  /»V« :  Durchstfrhea. 
«,  473*  X.  18  t>.  u.  lies:  Jer.  st.  Jes. 
9,  474''  s.  24  «.    «et.*  7,  14. 
s.  476'  s.  19  o.  «.  b'et:  kerne  vemreN» 

wcre  (aucÄ  wcere)  essem. 

s.  47<i'  z.  f)  r.  M.  (i7y&:  ä  odtr 

j.  47 U''  s.  5  V.  u.  2te«;  ibns  ^t.  liuio 

e.  479''  «r.  19  «.  e.  Um:  tcke^  /:  («m- 

mal  [fjred^  46,  19)  amdk  «.) 

EcktherjR. 2 &on.  14,13.  2  cAron. 25,23 

2G.y. 
«.  487^  (ttiye  noeA; 

Ehrerbietig,  tcas  ehrbietig:  eiso  wil  nu 

golt  das  dip  cliristcn  ebrcrhietig  seycn  auch 
gegen  ybren  feinden,  vber  das  erste  buch 
Mo$i,  (1527).  cciif. 

«.  488^  z,  7  V.  0.  Hes;  die  sf.  sie 

s.  488''  z.  9  V.  o.  lies:  44,  8. 

*.  491'  z.     r.  u.  ftVs;  11,  30. 

s.  493*  z.  14  r.  0.  /t>«;  rar.  zu  Hörn. 
11,11  Sl.  1  Cor.  11,11. 

9,  496*'  z.  15  V.  «.  Hes:  22  «I.  21. 

■r.  u»r,''  /-p^ff  ,• 

lUlend.  adj.  ffstinm,  prvpems:  die  sache 
des  kOnigs  war  eilend,  1  Sam.  21,  8;  jr 
fasse  sind  eilend  blol  suuergiessen.  BSm, 

3,  15. 

y.  !S(M''  trar/e  nach: 

Elut'ormig,  einfach:  aber  die  comment 
vnd  seilen  muslcn  abcthan  vnd  gleich  wie 
Ciceronis  rbetorica  on  comnenl  vnd  selten, 
.so  tadl  Aristoteles  logkt  einförmig  on  solch 
grosz  comment  geleszen  werden,  an  den 
Christi,  adel.  (1520).  Lj^ 

Sf  505*  trage  nach: 

Blaini,  f,  —  9in;fiihfws:  eyn  eynfort 
einer  bessern  boHnnng.  var.  zu  J7e^.  7> 

18. 

s,  508'  trage  nach: 


Digitized  by  Goo^^Ie 


772 


liAGUTRÄGE  UND  BfiBICUTItiUlIGfiN. 


UiherwMkieltt ,  mm  einhergehen.  var. 
zu  Rom,  4,  12. 

*.  520*  z.  4.  V.  M.  lies:  2  Mos. 

s.  r>20''  z.  1  V.  u.  Ues:  kön.  sl.  Hörn. 

s.  b2'S"  z.  11  v.  o.  lies:  eisen  nur  l 
hon.  6,  7.  2  ehrm,  30,  2.  |w.  107,  16. 
Arnos  1, 

s.  r>25''  t.  11  f.  0.  !i'-s    11,  25. 

«.  527*     lÜ  f.  u.       ;  m.  jrl.  n. 
528"  X.  1  V.  0.      :  1  Macc. 

9,  529**  X.  10  «.  «t.  Um:  ilface.«l.#arc. 

«.  529**  «.  S  f.  11.  lie$:  Marc.  st.  Macc. 

s.  537  **  füge  zu  enlderkpii  2i  noch  fal- 
gende  steei  belege:  auff  das  da  entilcckl 
werden  gedancken  aus  vieleo  herlsen.  past. 
(1528).  Beij**;  das  nu  solche  blindbeil  vnd 
liiistprnis  >o  onenllicli  entdeckt,  doa  16. 
cnp.  s.  Juhannis.   (1538).  (iinj''. 

s.  53b''  z.  12  V.  o.  lies:  hütfukeu 

$.  S3d*  z.  10  «.  o.  fügehinzu!  sicli  enl- 
fr«D)Jen.  rar.  zu  pt.  58,  4. 

s.  510"  z.  25  V.  0.  It'ei;  16,8. 

«.  517'*  fohlt:  I 

KBbttfldwat»»erj  n.  aqua  luslrationis :  du 
soll  entsundwasser  aulT  sie  sprengen,  vor.  zu 
4  Mos.  H,  7. 

V  '  frffr/f  :»«  f/»'?!  uneigentUchen  su- \ 
sammi'nsvizungen  mil  entzwei  noch  nach: 

EntiwcireUun«  tNlemmtpeiv,  snrtw- 
Mtn:  ein  drdfeUige  schnür  reissei  nichl 
leichl  enizwry.  pred.  1.  12. 

Knttwcispnltcn,  äif^dere :  vnd  <ier  olc- 
bei'({  wird  sich  millen  enlzvvey  spalten. 
S9€h,  14,  4. 

f.  553"  «.  21  «.  u.  liet:  ereogetcn. 

,s   r>"i7*'  frrt</t'  nach  :  ' 
Frlircnnen     i  ntbri  nnt  ii :  vnd  sein  griiu 
ü  bt  and  in  jin.  Esü».  1,  12. 
s.  565^  s.  3  «.  o.  Ji«s;  5,  13. 
s.  567*'  (rajrc  nach:  % 
Krglaubfn   (erglenhcn  ,  ofu/r/j  glauben 
erlangen'  (Bindseil):  sie  wd  niciit  tfiselien, 
sondern  ergleubl  sein.  BindteU  7,  474. 


«.  568''  «.  15  9.  0.  ü«i:  /er.  17,  D.  10. 
s.  560'*  X.  2  V.  0.  lies :  27,  5. 
s.  573^  r.  2  v.  u.         ifocc.  sf.  M6§. 
s.  571"  z.  4  D.O.  tief:  17,  12. 

4.  57  G''  fehU: 

MiUci  (critolen),  MiAleii:  wasserdas 
mich  erkulcl.  vor.  ««  jm.  23,  2. 

578''  trage  zu  erlassen  nnrh: 

4)  etwas  erlassen,  unterlassen:  vnd  er- 
lasset das  drewcu.  var.  zu  Ephes.  U.  'J. 

t.  583'  s.  26  V.  «.  (Mf.*  11,  7. 

5.  58S*     17  «.  K.  Heg:  brennend  «I. 
brenend 

s.  588"  Z.  16  V.  u.  lies:  34,  20. 
f.  591"  a.  10  «.  0.  /iijre  Ainsii.'  sieb  er- 
schtttlern.  «ar.  a«  Jo/^.  13.  21. 

s.  5M2"     5  r.  0.  We«:  5u*.  s(.  Luc. 
s.  5'J7'  fra^e  :u  crsurlien  nach  : 

5)  einen  ersuchen,  ausforschen,  au&fra' 
fftm.  «or.  aw  apiMl.  fsaeft.  22.  24,  29. 

a.  64 1*  1.  16  V.  tt.  üe« :  Züljifteii 

s.  6G2''  r.  7  r.  o.  ändr>  :  77<>*).« 

1.  667'  :.  10  V,  u.  lies:  Jen. 

s.  704*  z.  28  V.  o.  /ies;  wacbel 

a.  707'*  a.  21  v.  «.  intfre:  en^nemdcn  ■ 
St.  cnlfromdon 

«.719"  z.  27.  r.  o.  lies:  ^Uaiog. 

s.  735'*  z.  2.^.  u.  (te«.*  jUdcu. 

a.  736**  1.  6.  V. «.  Ha:  prant 

a.  741"  a.  21  «.  o.  fiar;  NiMncht 

s.  741':.  22  v.  o.  lies;  pwi.  V9n  fOrbe- 
denken, vorbedenken. 

s.  741*  z.  2S  V.  0.  lie*:  rnrheiwU 

«.  741*  t.  7  0. «.  Ji«a:  NiblM 

s.  741"  a.  16  «.  0.  U9*:  KlUUk»  (furw 
bilden  I. 

s.  747'' z.  \Av.u.Ues:  Mardern  Itmlrrn^, 
s.  7 48*  2.  20  V.  0.  lies:  Fürdringen 
a.  746'  a.  14  v.  n.  Um:  ilifbliini 
s.  748*  z.  10  V.  u.  lies :  FirfnhftB 
Ä.  741»"  z.  13  r.  »I  /t>.<fr  Für^fh«! 
Ä.  719"  z.  9  r.  M./itf«;  rirknlt 
£.  755*"  ^.  II  V.  M.  Mm:  oM.  rnriacun. 


Digitized  by  Google 


Digitized  by  Gopgle 


4 


I 
I 


Digitized  by  Google 


Cookie